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SebaCiel~

von

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Die Freiheit

Hey, vielen Dank für die neuen Favo Einträge.

Als kleines Dankeschön geht es heute endlich weiter mit der FF und ein lang ersehnter Auftritt steht auch bevor.

Bin sehr gespannt wie es bei Euch ankommt.

Und nun viel Spass hierbei~

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Ein Klacken hoher Schuhe hallte laut durch den dunklen Raum und ebenso dunkel von den Wänden wieder, welches nach wenigen, langsamen Schritten auch wieder verstummte.

Es war nebelig im Raum geworden und das einzige, was man sehen konnte, waren die schwarzen Stiefel des Neuankömmlings, ehe er die Augen auf schlug und unnatürlich rote Augen zum Vorschein kamen.

Erschrocken wichen die Männer einen Schritt zurück.

"Wer bist du?", wollte der Besitzer des Jungen wissen und bemühte sich darum, eine feste Stimme erklingen zu lassen.

Immerhin war er der Hausherr und sollte somit auch wissen, wer sich Zutritt zu seinen Räumen verschafft hatte.

Er durfte jetzt keine Angst oder gar Schwäche zeigen, dass war für so manchen ein Untergang.

Mit großen Augen wurde der Fremde angesehen und keiner wusste, wie er herein gekommen sein mochte.

Keiner wagte sich sonst die Stimme zu erheben.

Sie hatten alle Angst vor dem Unbekannten, der noch immer von einem dichten Nebel umhüllt war.

Die Tür war ihres Wissens nach abgeschlossen worden.

"Hilf mir.", bat der kleine Junge ängstlich und mit Tränen verschleierten Augen, während sein Körper unkontrolliert zu zittern begann, ihm war egal, wer der Mann war.

Egal, weswegen er hier war und was er noch mit ihm anstellen würde.

Hauptsache er käme von diesem bösen Mann weg, mehr wollte er nicht.

Er hoffte nur auf Hilfe, egal von wem.

Also, warum nicht bei dem fremden Mann sein Glück versuchen?

Zu verlieren hatte er eh nichts mehr.

"Was für ein junger Herr.", gab die eingehüllte Gestalt belustigt von sich, während sich seine rost roten Augen auf den Jüngsten in der Runde konzentrierten.

Seine Pupillen waren zu katzenartigen Schlitzen geformt und genauso katzenartig und elegant konnte sich der große Mann auch bewegen.

Ein selbstgefälliges Grinsen konnte er sich nicht verkneifen, was eine Reihe an schneeweißen Zähnen frei gab, als er ihn in dieser prekären Lage vorfand.

"Dennoch muss ich dich vorher fragen, ob es wirklich dein sehnlichster Wunsch ist, den Vertrag mit mir zu besiegeln.", sein Grinsen blieb bestehen, so wusste er doch bereits, welche Antwort er erhalten würde.

"Ja, bitte hilf mir!", rief der Junge verzweifelt.

Ein dunkles Kichern war zu vernehmen.

Ganz wie er es erwartet hatte.

Endlich würde er wieder eine Seele bekommen.

"So sei es. Ein Wunsch im Tausch deiner Seele.", erklärte er.

Als er in die klaren blauen Augen des verängstigten Jungen sah, entdeckte er noch weit aus mehr, als bloße Angst.

Er fand einen starken Willen zu leben und sich an seinen Peinigern zu rächen.

Das könnte noch lustig werden, so sollte das Spiel doch beginnen.

Schon jetzt verspührte er ein unbendiges Interesse an dem Jungen und war sich sicher, dass er auf seine Kosten kommen würde.

Mit langsamen anmutigen Schritten setzte er seinen Weg zu dem Jungen fort, während die Männer noch einige Schritte zurück setzten.

Die Angst ließ sie ihren Verstand verlieren und wie verängstigtes Wild handeln.

Um seinem neuen Herrn möglichst viel Macht zu verleihen und um den Vertrag vollständig zu besiegeln, streckte er seine Hand aus dem dichten, weißen Nebel heraus und bedeckte damit das rechte Auge des Jungen.

Keiner der Anwesenden schien in der Lage zu sein, irgendwie zu reagieren und alle blieben wie versteinert stehen.

Zu groß war die Angst vor dem Unbekannten.

Erschrocken wollte der blau schwarz Haarige zurück weichen, wenn er nur gekonnt hätte.

Durch den geöffnetten Mund zog er scharf die Luft ein, ehe sich ein unglaublicher Schmerz in sein Auge ein brannte, sodass er laut auf schrie.

"Nun befehlt mir, was soll ich tun?", verlangte er, als er seine Hand aus dem Gesicht des Kleinsten nahm und wenige Schritte zurück trat.

In einer fließenden Bewegung kniete er sich vor seinem neuen Herrn nieder und wartete auf dessen Befehl, wobei er sich mit einem Knie auf dem Boden abstützte und die Hände jeweils elegant auf seine Brust und die andere auf seinem Rücken ruhen ließ.

Blut rann aus dem geschlossenen Auge des Jungen die Wange hinunter, wie Tränen, ehe er die Augen öffnete und ein lila aufleuchtendes Pentagramm frei gegeben wurde.

"Mach mich los und befreie mich aus den Händen dieses Mannes.", befahl er entschlossen und besah dabei den Mann mit der goldfarbenen Maske, welcher noch immer das blutige Messer in den Händen hielt.

"Aber, aber. Habe ich dich nicht stehts gut behandelt?", wollte er versöhnlich wissen und lächelte dabei freundlich, während er wenige Schritte und mit einer schlichten Geste auf den Kleinen zu kam.

"Wie Ihr wünscht.", mit diesen Worten lösten sich die Ketten mit einem leisen Klicken und gaben den Jungen frei, ohne dass der Mann überhaupt etwas gemacht zu haben schien.

Verwundert nahm er seine Hände aus den offenen Ketten und rieb sich die geschundenen Handgelenke.

Jede Bewegung tat ihm unglaublich weh.

Sein ganzer Körper schien wie gelähmt und war kaum mehr bewegungsfähig.

Sachte nahm der Retter den Jungen auf die Arme, ehe er ihn aus dem Anwesen trug.

Keiner folgte dem unheimlichen Mann, obwohl er elegant und langsam den Gang entlang schritt und ließen ihn passieren.

Nicht einmal drehte sich die in Nebel gehüllte Gestalt um, mit dem Wissen, dass ihm keiner folgen würde.

Doch was Ciel nicht wusste, war, dass dieser Mann alle samt in der Bewegung gefangen hielt und sie in ihrer derzeitigen Position zu verharren gezwungen waren.

//Verdammt was ist das bloß?//, dachte sich der Mann mit der goldfarbenen Maske und versuchte sich unter viel Anstrengung zu bewegen.

Doch brachte es nichts.

Es schien zwecklos.

Ciels Herz schlug so schnell, dass er glaubte, dass es jeden Moment aus seiner Brust zu springen drohte.

"Was tust du da?! Warum hast du ihn verschont?! Er sollte leiden!", keifte der jüngste los, als er sich wieder gefasst zu haben schien und sie durch den Schnee liefen.

Wütend blieb der Mann stehen und ließ seinen derzeitigen Herrn in das kalte weiß fallen, welcher daraufhin einen kurzen erschrockenen Schrei von sich gab, ehe der Größere sich zu ihm hinunter beugte und das Gesicht des Jungen in seine Hand nahm, um ihn dazu zu zwingen ihn an zu sehen.

"Was für ein verzogenes Gör Ihr doch seid. Das war NIE ein Befehl gewesen. Ich führe nur Befehle aus. Und darum wagt es Euch noch einmal mich in Frage zu stellen.", wütend funkelte der Mann Ciel an und ließ ihn zum Schluss verächtlich los, ehe er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete und ebenso verächtlich auf ihn hinab sah.

Was hatte er sich da nur für ein Gör aufgebunden.

Auch wenn der Junge ein Interesse in ihm geweckt hatte musste er wohl erst einmal klar stellen, was seine Position war.

Er führte exakt die Anweisungen aus, die ihm aufgetragen wurden.

Mehr nicht.

Mit ihm durfte er sich die nächste Zeit noch herum schlagen, wenn er nicht schon vorher die Nerven mit ihm verlor und ihn versehentlich umbringen würde oder vorzeitig seine Rache ausüben würde, um den Quälgeist wieder los zu werden.

"I-ich hab ja v-verstanden.", gab er leise zitternd von sich, umklammerte sich selbst und sah zu Boden.

"Ihr friert ja.", bemerkte der Mann überrascht und wusste nicht, was er tun sollte.

In den Jahren hatte er ja ganz vergessen, dass Menschen Empfindungen wie Kälte und Hitze gar nicht gut vertrugen.

Er konnte nicht auch noch ein krankes Kind an der Backe gebrauchen, wobei der Junge ja jetzt schon unausstehlich war.

Wie schlimm er werden konnte, wenn er krank war, wollte er erst gar nicht heraus finden.

"Habt Ihr einen Wohnsitz?", wollte der in schwarz gekleidete Mann wissen.

Kurz nickte der Junge und besah sich die so interessant gewordenen Schneekristalle genauer.

"Ja, aber er brannte nieder.", fügte er flüsternd hinzu, umklammerte sich fester, sodass seine Knöchel weiß hervor traten und schloss die Augen, wobei er seine Augenbrauen trauernd zusammen gezogen hatte.

Die Bilder spielten sich vor seinem inneren Auge erneut ab, wie er seine Eltern und das ganze Haus hatte brennen sehen, der Tag an dem er alles verlor.
 

~Rückblick~

Ciel hatte im Wohnraum mit seinen Sachen gespielt und gelacht, wenn seine Eltern zu Hause waren verbrachte er immer die meiste Zeit bei ihnen, anstatt in seinem Zimmer zu spielen.

Denn es kam selten vor, dass sie mal länger Zeit für ihn hatten oder sie einfach da waren.

Schon am darauf folgenden Tag sollte seine Verlobte zu Besuch kommen.

Elisabeth war ein sehr nettes Mädchen und er mochte sie von ganzem Herzen, sie war eine tolle Spielgefährtin.

Lachend sah der Junge zu seinen Eltern auf, welche das Lächeln erwiederten.

Ein lautes Krachen war von draußen zu vernehmen, was Ciels Vater von seinem roten Sessel hatte auf springen lassen.

"Ciel, geh hoch in dein Zimmer.", befahl er seinem Kind.

Erschrocken sah der blau, schwarz Haarige auf.

So kannte er seinen Vater nicht.

Warum war er auf einmal so ernst?

Und warum sollte nur er gehen?

"Bitte tu, was er sagt.", bat seine Mutter ihn beängstigt und dennoch versuchte sie ihren Sohn warm an zu lächeln.

Erschrocken sprang der Junge mit vor Schock geweiteten Augen auf und lief zur Treppe, um die Stufen zu seinem Zimmer hinauf zu gehen.

So kannte er auch seine Mutter nicht.

Es klopfte und sein Herz pochte so laut, dass er glaubte, dass es selbst das laute Klopfen der Tür übertönte.

"Öffne ruhig die Tür, Tanaka.", bat der Hausherr.

Mit einer raschen Verbeugung und einem:"Jawohl.", begab sich Tanaka zu der Tür und öffnete diese.

Von der Angst gepackt, hielt der kleine Junge sich die Augen zu.

Er glaubte daran, dass wenn er die Person die herein kam nicht sah, sie ihn auch nicht sehen konnte.

Mehr als ein leises Stimmengewirr war nicht zu vernehmen, als sich die Tür zum Wohnraum schloss.

Minuten vertstrichen, in denen der Junge flach atmete.

Er musste sich beruhigen.

Und als die Tür wieder auf ging rannte Ciel in blanker Panik in sein Zimmer und versteckte sich unter seiner Decke, als könne ihm dort kein Leid zu stoßen.

Er hoffte, dass sie ihn dort nicht finden oder gar suchen würden.

Die Angst schnürrte dem Jungen die Kehle zu und als er glaubte, dass die Person endlich aus dem Haus war, traute er sich seinen Kopf unter der Decke hervor zu strecken.

Stille durch zog die große Villa.

Mit rasendem Herz ging der kleine Junge langsam auf die Tür zu und öffnete diese vorsichtig, ehe er sich umsehend hinaus trat.

Überall war Rauch zu sehen.

Wo kam er her?

Schiere Angst ergriff von ihm Besitz und er wusste nicht, was er tun sollte.

So schnell es dem Jungen möglich war rannte er zur Treppe, diese hinunter und in den Wohnraum, in welchem er seine Eltern zu letzt angetroffen hatte und noch immer vermutete, falls sie das Feuer nicht bemerkt hatten.

Er hatte Angst und wollte von seiner Mutter in den Arm genommen und getröstet werden.

Er wollte hören, dass alles wieder gut war und er keine Angst zu haben brauchte.

Sie sollte ihre zarte Hand auf seinen Kopf legen und ihn schützend an sich drücken.

In der Tür blieb Ciel stehen, der Raum war fast völlig ausgebrannt und in dem Sessel, saß sein Vater, der ihm lächelnd den Kopf zu wandte.

Er begriff nicht, warum sein Vater noch lächelte, wobei das ganze Haus lichterloh brannte.

In seinen Armen hielt er seine Frau, die Ciel auch warm zu lächelte.

Mit vor Schock geweiteten Augen schritt er zurück.

Überall war Blut.

Wer hatte das seinen Eltern nur angetan?

Und warum rannten sie nicht raus?

Er verstand es nicht.

Schnell rannte der Jungen die Treppen wieder hinauf, er brauchte Hilfe.

Er musste zu Tanaka, er würde seinen Eltern bestimmt helfen können.

Jedoch hielt ihn was rotes, dass aus der Türspalte rann auf.

So neugierig wie er war, ging er auf die Tür zu und öffnete sie langsam.

Erschrocken wich Ciel einen Schritt zurück und hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht sofort los zu schreien.

Auf dem Boden lag der Familienhund Sebastian und Tanaka befand sich mit einer verhüllten Person im selbigen Raum.

Der fremde Mann hatte Ciel den Rücken zu gewandt, weshalb er ihn gar nicht zu bemerken schien.

"Lauft junger Herr!", rief der Butler des Hauses laut aus, ehe er von einem Messer durchbohrt wurde und noch mehr Blut auf den Boden tropfte.

Erschrocken fuhr der Mann herum und ließ Tanaka los, welcher kraftlos zu Boden fiel.

"Tanaka....", flüsterte der Junge mit Tränen in den Augen und setzte einige Schritte zurück.

Nicht ahnend, dass es noch jemandem in dem Haus gab, der einfach so herum lief.

Dieser packte Ciel von hinten und hielt ihm den Mund zu, ehe er mit den anderen drei Männern das Anwesen verließ und zu ihrer Kutsche eilten.

Wie hatte das nur passieren können?

Vor wenigen Minuten war er doch noch so glücklich gewesen.

Unsanft wurde der Junge in die Kutsche geschleift und musste mit an sehen, wie das Haus seiner Eltern weiter nieder brannte.

~Rückblick Ende~
 

Der Mann konnte mit soetwas nicht um gehen und wusste nicht was er sagen sollte.

Einem so jungen Herrn hatte er schon lange nicht mehr gedient, wenn überhaupt.

Und auch so war er etwas aus der Übung im Umgang mit Menschen.

"Habt ihr sonst einen Ort, wo Ihr hin könnt?", versuchte es der Mann erneut.

Das Gör musste doch irgendwo unter zu kriegen sein.

Ein leichtes Kopf schütteln seiner Seits ließ den Mann seufzen.

"Erst einmal brauchen wir wohl anständige Kleidung. Ein Butler würde wohl hervorragend passen.", überlegte der Teufel und sah an sich herunter.

Der Jüngere schien ihm gar nicht richtig zuzuhören und begutachtete weiterhin den Schnee.

"Dann würde ich vorschlagen, dass wir erst einmal zum Anwesen gehen. Irgendwo müssen wir ja hin.", erklärte er in die Hände klatschend, ehe er den Jungen mit diesen Worten auf seine Arme hob und ihn zum Anwesen der Phantomhives trug.

Ciel erkannte das Gebäude wieder, an dem der Großgewachsene halt machte.

Es war bis auf die Steinmauern niedergebrannt und wohl nicht mehr zu retten.

Vorsichtig setzte der Mann den Jungen ab, ehe er mit wenigen Handgriffen das komplette Anwesen in seine Uhrsprungsform zurück versetzte und sich selbst wie einen Butler herrichtete.

Scharf zog der Junge die Luft ein.

"Was tust du da!", verlangte er geschockt nach einer Erklärung.

Verwundert sah der schwarzgekleidete Mann zu seinem Schützling hinunter.

Er hatte gerade das Anwesen rekonstruiert und ihnen somit ein Zuhause gegeben.

Warum also sollte der Junge etwas dagegen haben?

Oder hatte Ciel etwa vor zu warten bis er das Haus Stein für Stein wieder aufgebaut hatte? Dann würde er bis zur Fertigstellung längst erfroren sein.

"Verhalte dich gefälligst wie ein Mensch, sowas können Menschen nicht an einem Tag bewerkstelligen. Sonst fallen wir noch zu sehr auf.", fuhr er den Mann an.

Seufzend sah der Junge zu Boden.

Wenn das mal keiner in Frage stellt.

Perplex sah der Butler zu dem Jungen herunter. Er war über seine Denkweise erstaunt. Vor nicht allzu langer Zeit war er noch der Gafangene des Maskenmannes gewesen und jetzt, wo er frei war und die Hilfe eines Teufels hatte, kritisierte er diesen für dessen Taten?

Der Junge war ein Rätsel für sich.

"Ich kann doch nicht alles einzeln machen, so würden Sie auf der Straße leben mein Herr.", versuchte der Mann zu erklären.

"Na gut, jetzt ist es eh zu spät, aber tu so etwas nie wieder, dass ist ein Befehl.", verlangte der Junge und schien mit seinen jungen Jahren dennoch sehr wütend zu sein, was dem Mann jetzt schon gegen den Strich ging.

Wie sollte er es nur jemals mit diesem Balg unter einem Dach aushalten?

"Aber sag mal.", riss der Jüngere seinen Butler aus den Gedanken und drehte sich zu diesem um, wobei der schwarz Haarige seinen Herrn fragend an sah.

"Wie heißt du überhaupt Teufel?"

Ein süffisantes Grinsen zog sich durch das blasse Gesicht des Größeren.

"Nennt mich, wie immer Ihr wollt, mein junger Herr."

Nickend sah der Junge kurz zu Boden, ehe er wieder zu seinem Butler auf sah.

"Gut, dann heißt du ab sofort Sebastian.", benannte er ihn und besah ihn ernst mit seinen großen, nun zwei farbigen Augen.

Langsam ging die Sonne auf, weshalb man die ganzen Blessuren, die der Jüngere ertragen musste besser erkennen konnte.

Wie geschunden sein kleiner Körper doch aussah, aber dennoch schien er sich nichts anmerken zu lassen.

Dem Butler tat der Junge schon etwas Leid.

"Hieß so Euer damaliger Butler?", wollte der schwarz Haarige Mann freundlich lächelnd wissen.

"Nein,.... mein Hund.", erläuterte der Junge knapp und ging an dem Butler vorbei ins Anwesen.

Jetzt musste sich der Mann wieder verbessern und das nett gemeinte Lächeln verschwand aus seinem Gesicht.

Der Junge tat ihm so ganz und gar nicht leid.

Emotionslos folgte er seinem Herrn ins Haus.
 

Bis zum Morgen grauen wurde Edward durch das gesamte Anwesen geführt und noch immer hatte er nichts entdecken können, was Ciel anbelangte.

Müde fuhr er sich über das Gesicht.

Er musste weiter suchen und durfte sich nicht ausruhen.

Wenn er zu lange außer Haus bliebe, würde sein Verschwinden auffallen.

"Warten Sie doch bitte einen Moment hier, ich werde meinen Herrn holen gehen.", gab der Butler von sich und schien kein bisschen müde zu sein.

Nicht mal ansatzweise.

Edward war beeindruckt und tot müde.

Wie sollte er jetzt noch klar denken?

Aber es schien so, als müsste nur noch der Keller seinen Adleraugen unterzogen werden, bis er fertig sein würde.

So wartete Edward, bis Luce mit seinem Herrn wieder kam, welcher ihn runter in den Keller führte.

"Ihr müsst erschöpft sein Lord Myleight.", bemerkte der stämmige Mann.

"Etwas.", gab Edward zu, während er dem Lord folgte.

"Sollen wir lieber abbrechen und Morgen oder den Abend weiter machen?"

"N-nicht doch, dass schaffe ich noch und danach werde ich wieder aufbrechen müssen. Aber vielen Dank für dieses großzügige Angebot.", bedankte er sich und wartete müde lächelnd darauf, dass sein Vordermann weiter gehen würde.

Nach einer Weile beschloss der Lord die Treppen weiter hinunter zu schreiten.

Unten angekommen besah sich Edward alles genauer.

Wie menschenunwürdig Ciel doch gehalten wurde.

Edward spührte die Wut in sich hoch kochen.

Am liebsten hätte er diesem reichen Schnösel mal seine Meinung gegeigt, aber er musste ruhig bleiben und kühl wirken.

So versuchte er sein Poker face zu wahren und schritt, trotz seiner Müdigkeit, anmutig durch den großen, kalten Raum.

Dieser sah trostlos aus und es war eisigkalt im Keller.

"Erzählen Sie mir von dem Tag, als der Junge verschwand.", bat Edward.
 

Kurz streckte sich Elisabeth, ehe sie aufstand, damit Paula sie einkleiden konnte.

Doch schien Paula nicht ganz bei der Sache zu sein.

Am Abend zuvor hatte sie noch mit Jossie gesprochen, welche ihr hin und her gerissen von ihrer Strafe berichtet hatte.

Es war eine harte Strafe, aber wenigstens wurde sie nicht raus geworfen, worüber sie sehr dankbar gewesen war.

"Ist was Paula? Du scheinst so abwesend.", bemerkte Elisabeth, wobei leichte Sorge in ihrer Stimme mit schwang.

"Nein, alles in Ordnung.", versicherte die Bedienstete.

"Mir geht heute nur so viel durch den Kopf. Immerhin ist Euer Bruder noch nicht nach Hause gekehrt. Ich mache mir etwas Sorgen um ihn und was sollen wir Eurer Mutter erzählen, wenn sie wissen möchte, wo ihr Sohn ist?"

Überlegend starrte Elisabeth in die Luft.

"Das ist in der Tat ein Problem. Aber dir fällt da sicher etwas ein. Lüg einfach."

Als ob Paula das Lügen so leicht fallen würde, wie Elisabeth es gerade dar stellte.

Aber ihre Herrin hatte recht, sie musste sich eine Notlüge ausdenken, in der Hoffnung das wirklich nichts passiert sein mochte.

Ob die Marquise ihr das jemals verzeihen würde?

In Gedanken versunken geleitete Paula ihre Herrin ins Speisezimmer.

Die Hausherren saßen bereits am Tisch und warteten auf ihre Kinder.

"Da bist du ja.", bemerkte die Marquise lächelnd.

"Aber wo ist Edward?", wollte sie verwundert wissen.

"Keine Ahnung Mutter.", gab Elisabeth von sich und setzte sich an den Tisch.

Paulas Herz schlug heftig gegen ihren Brustkorb, sodass es schon fast weh tat.

Da richtete die Marquise ihr Augenmerk auf die Bedienstete.

"Weißt du, wo mein Sohn ist, Paula?", wandte sie sich an die Dienstmagd.

"A-also....", begann sie stotternd.

Was sollte sie nur sagen?

Sie wollte ihre Herrin nicht belügen.

Aber wenn sie dies nicht tat würde sie den Zorn des kleinen Mädchens auf sich ziehen und ihr Vertrauen verlieren.

Sie steckte in einer Zwickmühle.

"Ja?", hackte die Hausherrin nach.

"Also.... er.....", versuchte sie stotternd weiter zu reden.

Ihre Handflächen waren schweißnass und ihr wurde unerträglich heiß.

"Ich bin hier. Verzeiht die Verspätung.", zog Edward die Aufmerksamkeit auf sich und schritt elegant durch den Raum, um sich auf seinem Platz am Tisch nieder zu lassen.

"Verzeih Paula, dass ich dich in so eine Lage gebracht habe. Die Warheit ist, dass ich in der Bibliothek eingeschlafen bin und sie mich vorhin dort entdeckt hatte. Sie wollte, dass ich mich mit dem frisch machen beeile. Dabei hatte ich ihr gestern noch versprochen zeitig zu Bett zu gehen.", erklärte er Paulas Verhalten.

"Oh, wieder so fleißig mein Junge?", gab seine Mutter lächelnd von sich.

"Danke Paula, aber ich bin nicht wütend, wenn er nicht hören will, muss er heute eben mal etwas darunter leiden. Immerhin ist er alt genug um eigene Entscheidungen zu treffen. Nun denn, lasst uns speisen.", mit den Worten begannen sie zu essen.

Glücklich nicht lügen zu müssen, atmete die Bedienstete aus.

Was für ein Glück sie doch hatte, dass er gerade herein gekommen war.

Aber gut sah er nicht aus.

Ob er die Nacht überhaupt ein Auge zugetan hatte?

Am Morgen hatte sie ihn nicht in seinem Bett oder in der Bibliothek vorgefunden

Nein, er war wohl erst nach Hause gekommen.

Ob er was heraus gefunden hatte?

An Elisabeths Blick konnte Paula ablesen, dass sie von Edward alles wissen wollte, was er heraus gefunden hatte und ihn regelrecht durch löcherte.

Aber damit musste sie bis nach dem Essen warten, bis sie alleine in einem Zimmer sein würden.

Auch Paula war neugierig, aber starrte noch lange nicht so auffällig wie Elisabeth es tat.
 

"Aua! Das ist heiß!", quängelte der Junge.

Sebastian konnte ihm auch nichts recht machen.

"Das ist doch höchstens lauwarm.", erklärte er genervt, während er von oben bis unten pitsch nass war.

Der Junge raubte ihm noch den letzten Nerv.

Wie konnte man nur so verzogen und unausstehlich sein?

Das hochkrempeln seiner Ärmel hatte ihm nichts gebracht, das Einzige, dass nicht nass geworden war, war seine Jacke, die er an die Tür gehangen hatte.

Aber das würde sie wohl nicht mehr lange bleiben, wenn das Gör weiter so herum plantschen würde, wie ein bockiges Kind, was er auch war.

"Wollen sie sich etwa dreckig der Welt zeigen und ihrer Verwandtschaft? Wenn ihr wegen der kleinen Wunden sterben wollt, weil Ihr sie mich nicht auswaschen lasst, dann macht nur weiter. Aber merkt Euch, dass ihr nicht Eure Rache bekommt, aber ich dafür meine Seele.", erklärte der Mann unverholen.

Er war es satt mit dem Bengel zu diskutieren und am liebsten würde er ihn wirklich sterben lassen, aber die Seele versprach eine solche Köstlichkeit zu werden, dass er nicht anders konnte, als ihn am Leben zu erhalten.

Was man nicht alles auf sich nahm, für eine gute Mahlzeit.

Als der Junge keinen Widerspruch mehr einlegte, machte der Butler weiter, wusch seinen Herrn gründlich sauber und versorgte die Wunden.

Das Abtrocknen ließ Ciel auch über sich ergehen und quängelte nicht mehr, auch das Verbinden und Einkleiden verlief still schweigend.

Der Junge schien wohl verstanden zu haben.

Kurz betrachtet sich der blau schwarz Haarige im Spiegel.

"Noch auffälliger gings wohl nicht!?", motzte er direkt los, als er sich sein Auge besah, dass in einem lila erstrahlte, dabei waren seine Eltern so stolz auf seine blauen Augen gewesen.

"Jetzt fangt nicht schon wieder damit an und haltet einmal Euren Mund! Ihr verzogenes Gör wolltet viel Macht und so offensichtlicher muss die Stelle mit dem Vertrag sein, um Euch das Maximum an Kraft zur Verfügung zu stellen!", antwortete der Butler bissig.

Er war es schon jetzt leid und brauchte dringend Urlaub.

Seufzend legte der schwarz Haarige seine Hand an die Stirn.

"Was ... haltet ihr davon, wenn wir Morgen das Auge abdecken mit einem Verband, bis wir was besseres gefunden haben, bevor wir ins Krankenhaus gehen, um den anderen zu zeigen, dass Ihr noch lebt?", schlug er vor und wartete auf das Einverständnis seines Herrn.

Kurz nickte er.

"Okay, dass sollte erst einmal reichen. Vielleicht hat ja Tante Ann eine Idee, wie ich das Auge abdecken kann."

Nach diesen Worten fing Ciels Magen laut an zu knurren.

Verschämt sah er zu Sebastian auf .

"Habt Ihr etwa Hunger?", hackte der Butler nach, obwohl er die Antwort bereits kannte.

Ein weiteres Knurren von Ciels Magen bestättigte seine Vermutung.

Dann musste er wohl jetzt etwas kochen und das so langsam wie ein Mensch.

Etwas leichtes wäre jetzt angebracht, dass nicht so schwer im Magen liegen würde, immerhin hatte sein Herr Tage lang gefasstet oder nur Wasser und Brot bekommen.

"Ihr bleibt in Eurem Zimmer und ich werde Euch etwas essbares zubereiten.", erklärte er sein Vorhaben und ließ Ciel in seinem Zimmer zurück.

Die Geschehnisse von damals holten ihn ein.

Wenn er jetzt die Tür öffnen würde, ob überall wieder nur Rauch zu sehen sein würde?

Diese Gedanken schnürrten ihm seine Brust zu und ließen ihn flach atmen.

Er bekam Panik und begann ängstlich zu zittern, während er sich unter seiner Decke verkroch.

//Bitte lass es vorbei gehen.//

Ein Schluchzen entrann seiner Kehle und seine Augen hatte er zusammen gepresst, um ja nichts sehen zu müssen.

Schritte hallten durch den Flur und verstummten vor dem Zimmer Ciels.

Langsam öffnete sich die Tür und sein Butler trat ein.

"Was habt Ihr?", wollte sein Butler erfahren, doch erhielt er keine Antwort, weshalb er Ciel die Decke vom Kopf zog.

"Nein, bitte...", schluchzte der Junge und wieder konnte der Junge einem leid tun.

Vorsichtig setzte er seine Hand auf den Kopf des Kleineren ab.

Erschrocken schlug dieser Sebastians Hand weg und besah ihn aus großen, vor Schock geweiteten Augen, worin sich Tränen angesammelt hatten.

Nichts sagend blieb Sebastian an Ort und Stelle stehen.

So wusste er nicht, was er jetzt tun sollte.

"Ich habe Euch etwas zu Essen gebracht.", versuchte er den Jungen ab zu lenken und nahm die Glocke vom Servierwagen, damit sein Herr sich das Essen an sehen konnte, was er so eben zubereitet hatte.

Hoffentlich würde das ihn auf andere Gedanken bringen.

Langsam schien Ciel sich wieder etwas zu beruhigen, setzte sich an den Bettrand und nahm die Gabel vom Wagen, um vorsichtig ein Stück einer Kartoffel auf zu spießen.

Langsam führte er das Stück zu seinem Mund und als er dieses in eben jenem hatte spuckte er es sofort wieder aus.

"Was ist das denn?!", wollte er wütend wissen.

"Das Zeug ist ungenießbar! Ich habe keinen Hunger mehr, bring mir etwas Milch mit Honig und tu da ja nichts komisches rein!", befahl er streng und verschrenckte die Arme vor der Brust.

//Berhuig dich.// mahnte sich Sebastian selbst in Gedanken.

Er würde die Rache schnell über die Bühne bringen und sich dann einfach die Seele des Göres schnappen und wieder verschwinden.

Er konnte sich nicht daran erinnern, mal jemals so ein schlimmes Kind erwischt zu haben.

"Wie Ihr wünscht mein Herr.", mit einer Verbeugung brachte Sebastian wieder alles aus dem Zimmer in die Küche, um es dort zu entsorgen und die gewünschte Milch mit Honig zu machen.

Beides lud er auf den Wagen und brachte diesen erneut in das Zimmer seines Herrn.

Wenn er jetzt wieder was zu meckern haben sollte, dann würde ihm endgültig die Hutschnurr platzen.

Es kann doch nicht sein, dass so ein junges Kind, dass so etwas erlebt hatte nicht zufrieden zu stellen war.

Da sollte man sich wirklich mal fragen, wer von den beiden der wahre Teufel war.
 

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CielForever: Endlich geschafft und das noch an Silvester! Einen guten Rutsch Euch allen.
 

Elisabeth: Happy new Year!
 

Ciel: Jaja und jetzt lasst mal wieder ein paar Kommentare da.
 

CielForever: C-Ciel! Ihr seid unmöglich >.<
 

Ciel: Was denn? Immerhin findest du dieses Kapitel ja als eines deiner besten aus der ganzen FF
 

CielForever: Ja schon ....
 

Sebastian: Daher sind wir sehr gespannt wie es Euch gefallen hat. *CielForever unterbrech*
 

CielForever: Ähm .... also..... *sprachlos*
 

Sebastian: Vielen Dank fürs Lesen und kommentiert fleißig. *smile und Honig mit Milch hin stell*
 

Ciel: Was anderes kannst du sowieso nicht.
 

Sebastian: Ich glaube ich muss Euch noch einmal richtig erziehen mein junger Herr. *diabolisch lächel*



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