SebaCiel~ von CielForever ================================================================================ Kapitel 10: Tod und Verzweiflung -------------------------------- Wieder einmal ein großes Danke an die neuen Kommentare und die mit der Weile 20 Favo Einträge. Ich bin überwältigt, dass ihr die FF so dermaßen mit verfolgt, dass ich mich jetzt mal etwas beeilen wollte mit dem nächsten Kapitel. Vorne weg wollte ich noch sagen, dass Sebbys Auftritt nicht mehr in all zu weiter Ferne stehen wird. Mit Abschluss dieses Kapis wird wohl der erste Auftritt unseres teuflisch guten, lang ersehnten und heißen Butlers kommen *zwinker*. Also seid gespannt auf seinen teuflisch guten Auftritt. Und nun viel Spaß~! __________________________________________________________________________________ Langsam begann der kleine Junge zu essen. Es schmeckte gut und die Frau schien nett zu sein. Er mochte sie, sie gab ihm ein wenig das Gefühl von zu Hause. Wie sehr er sich doch wünschte wieder nach Hause kehren zu können. Tränen sammelten sich in seinen Augen und bahnten sich einen Weg seine Wangen hinunter, bis sie vom Kinn auf seine Hand tropften. „Was ist los?“, wollte Amanda wissen und strich ihm sanft mit einem Taschentuch über die Wange, welches sie aus ihrer Rocktasche genommen hatte. „Ich...hck...will wieder nach Hause.“, schluchzte er, ließ das erste Mal seinen Gefühlen freien Lauf, seitdem er gefangen war und klammerte sich an dem Dienstmädchen fest. Beruhigend strich sie ihm über das Haar und fühlte mit ihm. Er tat ihr so unendlich Leid. Es musste was geschehen. Sie musste ihn hier raus bringen. Nur wohin? Sie grübelte eine Weile, ehe sie sich etwas von ihm löste. „Esst doch erst mal Euren Toast auf, bevor es noch kalt wird und trinkt Euren roten Tee. Danach gehen wir Euch baden.“, meinte sie lächelnd und strich dem Jungen liebevoll mit dem Daumen über die Wange. Gehorsam nickte er, nachdem er sich etwas beruhigt hatte und aß wie befohlen seinen Toast und trank seinen angenehm warmen Tee aus. „So ist brav.“, gab sie lächelnd von sich und stellte alles auf das Tablett, damit sie es nachher weg bringen konnte. Das junge Mädchen stand auf und reichte Ciel ihre Hand. „Kommt, wir gehen jetzt zusammen ins Bad.“ Wieder lächelte sie ihn freundlich an. Ciel konnte ihr einfach nur vertrauen und ergriff ihre Hand. Sie war als einzige nett zu ihm und behandelte ihn so, wie es immer die anderen Erwachsenen auf Feiern seines Vaters getan hatten oder wenn er ihn auf eine solche mitgenommen hatte. Amanda schloss die Tür auf und trat mit dem Jungen auf den Flur, um ein paar Türen weiter mit ihm ins Badezimmer zu gehen. Er erkannte es wieder, es war dasselbe, in das der Mann ihn verschleppt hatte um ihn zu waschen. Panik machte sich in ihm breit. Er hatte Angst und wollte hier weg. Es erinnerte ihn zu sehr an diesen Mann. „Alles ist gut.“, sprach sie ihm zu, ging vor ihm in die Hocke und streichelte vorsichtig seine Oberarme, weshalb er sich anfing zu beruhigen und versuchte nicht weg zu laufen. „Ich erkläre Euch alles was ich mache.“, versprach sie. Er glaubte ihr und nickte, damit sie wusste, dass er verstanden hatte. „Gut. Ich werde Euch erst einmal das Wasser einlassen, bevor ich Euch entkleide.“, fing sie mit ihren Erklärungen an, stopfte den Abfluss zu und drehte den Wasserhahn auf. Nachdem sie noch eine Bade Essenz hinzu gegeben hatte und die Wanne voll war, wandte sie sich wieder Ciel zu. „Ich helfe Euch aus den Sachen raus.“, erklärte sie und zog den Jungen langsam aus, ehe er in die Wanne stieg. Nach Wochen sah seine Haut endlich mal wieder klares, warmes Wasser, sowie auch seine Haare. Die Wärme tat gut auf seiner Haut und er genoss das Gefühl. Innerlich zerriss es ihn, als er die warmen Hände Amandas an sich spürte, die ihn sauber wusch. Wie eine liebevolle Mutter. Ciel unterdrückte ein Schluchzen und gab sich der Illusion hin, dass seine Mutter bei ihm war und ihn wusch. Als Amanda Ciel als sauber genug empfand, nahm sie ihn aus der Wanne raus und trocknete ihn ab, ehe sie ihm warme, frische Kleidung an zog. Diese bestand aus einer langen schwarzen Stoffhose, einem etwas weiteren, langen braunen Pullover und weißen Wollsocken. „Ihr seht goldig aus.“, sprach sie ihre Gedanken laut aus, richtete das Bad zu ende und brachte Ciel wieder in sein Zimmer, wenn man es denn so nennen mochte. „Wann darf ich gehen?“, fragte der schwarz blau Haarige zögerlich mit leiser unschuldiger Stimme. „Ich weiß es nicht.“, gab sie seufzend zu. „Amanda!?“, rief der Hausherr durch die Flure, auf der Suche nach seiner Bediensteten, die unauffindbar schien, bevor der Kleinere noch etwas hatte erwidern können. Erschrocken zuckten sie beide zusammen. „Mein Herr ruft nach mir.“, mit einer kurzen Verbeugung verließ sie den Jungen und trat hinaus zu ihrem Herrn. Nun war der Junge wieder alleine. Traurig sah er zum Fenster. Noch immer tanzten die Schneeflocken zu ihrem eigenen Takt der Musik, ehe sie auf den Boden aufkamen und auf der kalten harten Oberfläche liegen blieben. Draußen sah es genauso trostlos aus, wie im Inneren. Er wusste nicht, wie lange er hinaus gesehen hatte, bis sich die Tür wieder öffnete und eine große Gestalt eintrat. Mittlerweile war es Abend und der Mann vor ihm trug noch immer seine edle Maske, mit der er sein Gesicht zu wahren versuchte. Angst überkam den Jüngeren und unwillkürlich begann er zu zittern. Er hatte so gehofft, dass Amanda wieder durch die Tür gekommen wäre, doch dem war nicht so. „Heute ist es wieder so weit.“, grinste er unter der Maske und schritt auf Ciel zu, ehe er ihn aus dem Bett nahm. „Sei schön brav.“, sprach er mit ihm, wie mit einem Hund. Ciel kam sich blöd vor, dennoch überwog die Angst vor dem Unbekannten mehr. Was wohl dieses mal passieren würde? Er wollte es erst gar nicht wissen. Nicht am eigenen Leib erfahren müssen. Mit jedem Schritt, den sein `Besitzer' tat schlug sein Herz einen Takt schneller. Was sollte er tun? Kurz, bevor sie an der Tür zum Keller ankamen, schien sich Ciel aus seiner Starre lösen zu können und fing an herum zu zappeln. „Lasst mich los! Bitte lasst mich los!“, bat er lauthals und wandte sich in den Armen des Älteren, der Mühe zu haben schien, den Kleineren zu halten. Es war seine letzte Chance los zu kommen. Er durfte ihn nicht wieder mit nach unten nehmen. Nicht wieder diese überaus schrecklichen Dinge mit ihm tun. Erschrocken sah der Größere auf ihn herab und hielt ihn etwas fester, damit er ihn nicht fallen lassen würde. „Was ist nur mit dir los?“, wollte er überrascht wissen. Somit bemerkte der Mann nicht, wie Amanda sich von hinten anschlich. Ciel hörte nur noch ein lautes Krachen und wie etwas zu Bruch ging. Schmerzhaft fiel Ciel auf den Teppichboden und hatte gerade noch Glück gehabt, die Scherben der teuren Vase verfehlt zu haben, welche Amanda ihrem Herren über den Kopf geschlagen hatte. Erschrocken sah sie ihren Herrn an und dann zu Ciel. „Lauf!“, befahl sie ihm, ehe Sie ihren Herrn fest hielt, der gerade wieder auf die Beine zu kommen versuchte. Mit geweiteten Augen fuhr Ciel hoch und rannte so schnell er konnte zum Ausgang der Villa. Ein Schrei ertönte, der nur von Amanda kommen konnte. Ciel hatte Angst und wusste nicht, was er tun sollte. Sollte er zurück laufen und Amanda helfen? Doch was sollte er schon ausrichten können? Er war viel zu schwach, als dass er gegen den großgewachsenen Mann ankäme. Unentschlossen hatte er die Tür einen Spalt geöffnet. Ein kalter Wind blies ihm seine Haare ins Gesicht, als er sich ein letztes Mal umdrehte. Erneut weiteten sich seine Augen, als er Amanda, mit geschlossenen Augen, auf dem Boden liegend vorfand. Eine rote Flüssigkeit hatte sich um ihren Körper gebildet, welche sich immer weiter in den teuren Stoff des Teppiches fraß, welcher zuvor noch Blütenweiß gewesen war. Die Flüssigkeit verhieß nichts gutes, soweit er wusste. Tränen sammelten sich in seinen blauen Augen. „Amanda...“, flüsterte er. Er wusste, dass er ihr nicht mehr helfen konnte und doch wollte er zu ihr. Dennoch verspielte er sowohl seine letzte Chance hier wieder lebend raus zu kommen. Sie hatte es für ihn getan und ihr Leben dafür aufs Spiel gesetzt. Zwiegespalten starrte er auf den leblosen Körper. Tränen liefen seine Wangen hinunter. Leise wimmernd umklammerte er seinen Körper und umarmte sich selbst. „Amanda.“, schrie er schon fast den Namen einer lieb gewonnen Person, die nicht mehr auf Erden weilte. Er hatte sie ins Herz geschlossen und der Mann hatte sie umgebracht, weil sie ihm helfen wollte. Der kleine Körper sank zu Boden. Schluchzend verschwamm seine Sicht zusehends. Er musste hier raus. Er wollte nicht länger an diesem grausamen Ort bleiben. Sein Körper fühlte sich bleischwer an und er schien kaum noch die nötige Kraft aufbringen zu können, um aufzustehen. Wie in Trance richtete er sich dennoch auf, öffnete erneut die große schwere Tür und lief hinaus. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, wie lange er dort gesessen hatte, ehe er aufgestanden war und warum der Mann ihn noch nicht gepackt hatte. Waren es wenige Sekunden bis zu seiner unterbewussten Entscheidung gewesen oder waren es gar mehrere Minuten. Er besaß kein Zeitgefühl mehr und rannte zum Tor, das ihn noch als Letztes gefangen hielt. Stolpernd erreichte er es. Er spürte kaum noch seine Füße, als er das Gatter erreichte und seine kleine, von der Kälte taub gewordene Hand die Klinke umfasste und herunter drückte, diese nach hinten zog und aus dem Garten lief. Er hatte es geschafft. Nicht wissend wo lang er musste sah er sich um. Links sowie rechts kam ihm nichts bekannt vor. Er wusste nicht wo er war und wo er hin musste, um nach Hause zu gelangen. Was sollte er tun? Verzweifelt lief er nach rechts, um sich unter die umher laufenden Menschen zu mischen, als eine Hand nach seinem Handgelenk griff und ihn davon abhielt. Erschrocken sah er zu der großen Hand, ehe er erneut in das Maskierte Gesicht blickte. „Na na na, wohin denn so schnell mein Kleiner?“, fragte er ihn lächelnd, was etwas grausames an sich hatte, ehe er ihn mit sich zurück ins Innere der Villa zog. Ciels Herz schlug ihm bis zum Hals und schiere Panik ergriff von ihm Besitz. Nicht einmal mehr zum Wehren war er fähig und ließ sich erneut in die Höhle des Löwen ziehen. Wütend legte der Mann einen schnellen Gang im inneren der Villa ein, sodass Ciel kaum mithalten konnte mit seinen kurzen Beinen. Keuchend sah er zu dem schlecht gelaunten Mann auf. Bevor der Maskierte die Treppen runter lief, packte er den Kleineren um die Taille und trug ihn so runter. „Meine Herrschaften entschuldigt die lange Wartezeit. Es kann sofort los gehen.“, erklärte der Mann lächelnd, ehe er Ciel auf dem, ihm bekannten, Tisch legte und ihm erneut die Fesseln an die Hand- und Fußgelenke befestigt wurden. „Blut wird mit Blut vergolten.“, mit diesen Worten, nahm er das Messer aus der Hand des neben ihm stehenden Mannes, welcher eine schwarze Kutte trug, die Mütze tief ins Gesicht gezogen hatte und hielt dieses über Ciels Körper, ehe er damit begann ihm unzählige Schnittwunden zu zufügen. Ein lauter Schrei entfuhr der Kehle des Jüngsten, als er einmal etwas tiefer an der Seite hin stach. Es tat so unbeschreiblich weh. //Mutter, Vater, bitte holt mich hier raus.//, bat er verzweifelt. Er wollte und konnte das alles nicht mehr aushalten. Was hatte dieser gemeine Kerl noch alles mit ihm vor, bis er endlich mal zufrieden war? „Bezahle das Geopferte Blut.“ Wieder stach er zu, erneut schrie der kleine Junge auf, während im unaufhaltsam immer mehr Tränen die Wangen hinunter liefen. //Ich will und kann nicht mehr. Sie sollen aufhören. Es tut so weh. Ich würde alles tun, um ihnen meinen Schmerz heim zu zahlen, damit sie wissen, wie ich mich die ganze Zeit gefühlt habe. Sie sollten doch nur einfach damit aufhören!//, dachte der Junge mit zusammengepressten Augen. Er zog und zerrte an den Ketten, die ihn an Ort und Stelle hielten. Erneut scheuerten sie an den Gelenken, bis diese erneut anfingen zu bluten. Und wieder fragte er sich, warum sie das alles mit ihm taten. Wozu sie ihm solche Schmerzen zukommen ließen. Warum sie sein Leben so zerstören mussten. Doch sie würden nicht antworten und weitermachen, dass wusste er schon jetzt. Sein Hals tat vom Schreien weh. Warum half ihm keiner? Beführworteten sie alle, was er da mit ihm tat? Fanden sie es richtig? //Hilf mir doch jemand. Irgendjemand!// Nachdem sich Edward raus geschlichen hatte, da eh alle damit beschäftigt zu sein schienen, alles rückgängig zu machen und sich um seine Schwester zu sorgen, hatte er sich auf sein Pferd geschwungen und auf den Weg zu Lord Nightford gemacht. Seine Abwesenheit würde sowieso in diesem Durcheinander keinem auffallen. Nach einem kurzen Ritt kam er an der düster aussehenden, eingezäunten Anwesen an. Mehr glich es einem Gruselhaus, als einer Villa, eines reichen, edlen Mannes. Es lag abseits der Zivilisation. Es behagte Edward gar nicht, dass seine Schwester hier gewesen war, um diesen kleinen Phantomhive zu suchen, den er sowieso nie hatte ausstehen können. Dennoch würde er sich bei der Suche viel Mühe geben, Elisabeths wegen. Er hatte wirklich vor den Jungen zu finden. Hoffentlich kam er bis dorthin nicht schon zu spät. An einem nahen Baum band er seinen Hengst fest, ehe er auf das schwere Tor zu schritt und es auf schob. Mit einem lauten quietschen gab es nach und den Zutritt in den Garten frei. //Na, wenn der Hausherr das nicht mal gehört hat.//, dachte er sich und schloss es hinter sich wieder, ehe er den gepflasterten Steinweg entlang ging. Es sah alles trostlos und verlassen aus. Augenblicklich fühlte er sich unwohl und beobachtet. Ein eiskalter Schauer fuhr ihm über den Rücken. Hier stimmte was nicht. Dennoch schritt er immer weiter auf den Eingang zu und schluckte einmal hart, um den Klos im Hals loszuwerden, ehe er gegen die Tür, mit dem vorgesehenen Türanklopfer, klopfte. Unwohlsein machte sich in ihm breit und am liebsten wäre er augenblicklich auf dem Absatz umgekehrt und zu seinem Pferd gelaufen, um wieder nach Hause zu reiten. Mit einem eben so lauten quietschen, wie es zuvor das Gartentor getan hatte, öffnete sich ihm die schwere Eingangstür und gab nur Schwärze frei. //Wie ein Geisterhaus.//, schoss es ihm durch den Kopf, ehe er langsam einen Schritt ins Innere tat. „Hallo?“, rief er in die Finsternis. Hatte ihm nicht jemand geöffnet? Ein Kerzenleuchter bog um die Ecke, ehe er den Mann dahinter erkennen konnte. Langsam schritt er auf den Gast zu. „Guten Tag, werter Herr. Ich bedaure, der Herr ist zur Zeit nicht im Hause.“, begrüßte ihn der Mann. „Wie bedauerlich.“, seufzte Edward:“Dabei bin ich extra diesen weiten Weg hier her geritten, um mit ihm etwas wichtiges zu besprechen.“ „Da hätten sie sich wirklich vorher telefonisch angekündigt mein Herr. Aber, verzeiht die Frage, seid ihr nicht noch etwas zu Jung?“ „Papalapap, das Alter spielt in diesem Falle überhaupt gar keine Rolle. Wann reist ihr Herr denn wieder an?“, wollte er sogleich wissen, er musste mit ihm sprechen. „Noch heute Abend, ihr scheint Glück zu haben. Darf ich Euch in der Zeit einen Tee anbieten?“ „Sehr gerne.“, gab er mit einem Nicken von sich, ehe er dem Butler hinterher lief. Nur warum brannte hier kein Licht? Warum wurde nicht einmal das Licht für einen Gast angemacht? Ohne den Butler würde er sich noch glatt verlaufen. War das Sinn und Zweck des Herrn, damit keiner seiner Opfer entkommen konnte? Dann musste er wahrlich der Entführer sein oder wer ließ seinen Butler, sowie Gäste im dunklen herum irren? Nach nur wenigen Minuten stand Edward in einem Esszimmer. Alles war in einem schwarz und weiß gehalten. Hier und da leuchtete ihm etwas blaues entgegen. „Die blauen Elemente wirken willkürlich in dem Raum platziert.“, bemerkte der Gast murmelnd. „Seine neue Lieblingsfarbe, zu schwarz und weiß.“, gab der Butler lächelnd von sich. //Hatte Ciel nicht auch blaue Augen?//, schoss es ihm durch den Kopf. „Wie kam es dazu?“ „Er erhielt einen besonders schönen Gegenstand, mit dem schönsten und reinsten blau, dass er je gesehen hatte.“, erklärte er. „Na das würde ich jetzt doch auch mal gerne sehen.“, gab er in gespielter Begeisterung von sich. Alles sprach dafür, dass es um Ciel ging. „Ich bedaure, aber zur Zeit befindet sich dieser Gegenstand nicht mehr in dem Besitz des Lords.“, gab er zu und stellte eine Tasse Tee vor den jungen Mann. Der Butler hatte vom letzten Besuch einer jungen Lady dazu gelernt und alles was er brauchte vorbereitet, bevor der Gast geklopft hatte. Die verblüffende Ähnlichkeit hatte ihn in Vorsicht wallten lassen. Noch einen weiteren Fehltritt hätte ihm sein Herr nicht verziehen. Dankend nahm Edward die Tasse entgegen und trank einen Schluck daraus. „Ein erstaunlich guter Tee. Wie war noch gleich dein Name?“, wollte er wissen. „Verzeiht, nennt mich doch bitte Luce.“, gab er mit einer Verbeugung von sich. „Luce? Ein ungewöhnlicher Name.“, bemerkte der Gast skeptisch. Ob dies sein richtiger Name war oder ein bloßer Spitzname, konnte er nicht festlegen. Da fiel ihm ein, dass er sich selbst noch nicht vorgestellt hatte. „Und mein Name ist Lord Edward Myleight.“ „Sehr erfreut.“, gab der Butler mit einer Verbeugung von sich. „Um.... was für einen Gegenstand handelt es sich denn, der dem Lord so lieb und teuer war, dass er nach diesem auf eigene Faust sucht?“, fragte Edward so mehr nebenbei und tat auf desinteressiert. „Woher nehmen Sie die Annahme, dass er auf der Suche danach ist?“, wollte der Ältere wissen. „Was einem lieb und teuer ist sucht man doch und außerdem kam mir da auch so einiges zu Ohren.“, lächelte der Junge spitzbübisch. „So so, dann scheinen Sie ja bestens informiert zu sein.“, lächelte der Mann in schwarz weiß. „Dennoch braucht man Bestätigung. Und ich habe aus einer zuverlässigen Quelle erfahren, dass es sich bei dem Gegenstand um niemand geringeren als den Kleinen Ciel Phantomhives handelte. Dem ist doch so oder? Leugnen ist zwecklos.“ Für einen kleinen Sekundenbruchteil hatten sich die Augen des Butlers geweihtet, ehe er sich wieder zur Ruhe rufen konnte. Sollte er dem Lord die Wahrheit sagen? Sie hatten schon zu vielen erzählt, dass sich der junge Phantomhive, der letzte Erbe dieser, in seinen Fängen befunden hatte. Erst vor kurzem hatte sein Herr es der Verlobten des Jungen gebeichtet. Und außerdem wusste noch eine ganze Liste der Lordschaft Bescheid, welche sie hatten zum Stillschweigen bestechen müssen, nachdem der Junge verschwunden war. Es hatte mächtigen Ärger gegeben, da Luce nicht hatte besser aufpassen können, wer sich alles Zutritt verschafft hatte. Woher er wusste, dass es ein Fremder gewesen sein musste? Schließlich lagen am Morgen alle Gäste verstreut im Raum und keiner schien zu fehlen. „Ich befürchte da irrt ihr Euch. Wer hatte Euch solch eine Märchen Geschichte zu Ohren kommen lassen?“, leise lachte der Butler, um seine Lüge zu überspielen, was Edward jedoch nicht entging. „Und wenn nicht? Vielleicht hatte er Dich ja extra nicht ins Bilde geführt und lässt dich noch immer im Dunklen tappen. Ich wollte lediglich meine Hilfe anbieten. Ich wäre bereit, für mein eigenes Vergnügen auf Jagd zu gehen und den Jungen zu finden. So als kleines Spiel, zum Zeitvertreib.“, bot der Blonde geschickt an. „Wenn Ihr tatsächlich dazu bereit sein solltet, meinem Herrn zu helfen, was auch immer er da wirklich suchen mag, was würdet Ihr als Gegenleistung verlangen?“, wollte er in Erfahrung bringen. „Nichts. Ich hätte meinen Spaß und würde diesen Gegenstand einmal zu Gesicht bekommen. Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, den letzten Erben der Phantomhives nicht einmal persönlich sehen zu wollen. Mehr verlange ich nicht.“, stellte der Gast fest und besah sein Gegenüber abwartend. „Ich werde, so bald mein Herr wieder eintrifft mit ihm Rücksprache halten müssen. Aber ich bin sicher, dass er Euer Angebot zu schätzen weiß.“, erwiderte er lächelnd. „Da bin ich mir sicher.“, lächelte Edward, nahm seine abgekühlte Tasse zur Hand und nahm einen Schluck des beruhigenden Tees zu sich. Der Butler schien ein Meister der Kunst des Teekochens zu sein, wie er feststellte. Noch nie hatte er einen so guten Tee genießen dürfen. Was wohl sein Geheimnis war? So wartete er noch die wenigen Stunden bis zum Abend und hatte sich noch weiter mit Tee und dazu noch Gebäck bedienen lassen. Zeitung hatte er ebenfalls bekommen, damit es ihn nicht so langweilen würde, nur mit dem Butler des Hauses zu sprechen. Aus diesem war auch nichts mehr raus zu bekommen, weshalb er es schlussendlich bleiben ließ. Er würde nichts mehr erzählen und lächelte nur noch, wenn er mit ihm sprach. Es ermüdete ihn und bevor er sich dem eigentlichen Gespräch, dank Müdigkeit, nicht mehr stellen konnte, ließ er es lieber bleiben und schwieg, sowie auch sein Gegenüber. Nach einer schier endlos langen Zeit war ein Quietschen zu vernehmen. Wie zuvor zu erwarten war, konnte man es bis nach drinnen hören. „Mein Herr.“, murmelte der Butler und verschwand mit dem Kerzenleuchter in der Dunkelheit, um seinen Herrn zu begrüßen. Es roch gut in der Villa, der Butler schien in der Zeit gekocht zu haben, als Edward selbst Zeitung gelesen hatte. //Endlich.//, dachte der Blonde sich. Hätte er noch länger warten müssen, wäre er wohl bald im sitzen eingeschlafen. Er lauschte in die Dunkelheit. Der kleine Lichtkegel, der zuvor noch zu sehen war, war gänzlich von der, in der Villa herrschenden Finsternis, verschluckt worden. Er konnte kaum einen Meter aus dem Raum sehen, ohne, dass seine Augen sich in dem Schwarz verloren. Noch immer blieb es stock dunkel. Nicht einmal für seinen Herrn schien er das Licht anmachen zu wollen. Ob das Licht in dem großen, langen Eingangssaal wohl kaputt war? Hatte er kein Geld, damit er es hätte reparieren können? Wie ungewöhnlich. Innerhalb kürzester Zeit, noch am selben Tag hätten seine Eltern das Licht wechseln lassen, damit keiner der Bediensteten, egal wie gut sie sich auch auskannten, irgendwo durch dunkle Räume hätten irren müssen. Es wäre Ihnen unsagbar peinlich gewesen, so Gäste zu Empfangen, ohne sich mindestens tausend mal zu Entschuldigen und recht zu fertigen. Nach einigen schier endlosen Minuten, erschien der Lichtkegel wieder in seinem Sichtfeld und wurde immer größer, bis der Butler wieder in den Raum trat, gefolgt von seinem Herrn. „Guten Tag, ich bin Lord Nightford, ich wurde von Luce in Bilde gesetzt, was Euren Besuch angeht.“, stellte der rundliche Mann sich vor. „Guten Tag Lord Nightford, mein Name ist Lord Edward Myleight.“, stellte auch er sich vor und reichte seinem Gegenüber die Hand, als er diese entgegen gestreckt bekam. „Sehr erfreut.“, gab der kleine Mann von sich und setzte sich seinem Gast gegenüber. „Um was für einen Gegenstand handelt es sich denn genau?“, versuchte der junge Mann es erneut. Er wollte sein Vertrauen und ihn soweit, wie möglich ausquetschen. „Um niemand geringeres, als Ciel Phantomhive. Sagt, wie habt ihr vor ihn zu finden?“ //Ich wusste es doch.//, dachte er sich in sich hinein grinsend. „Ich werde als erstes alle Gäste einzeln aufsuchen, aber zu aller erst muss ich mich in der Villa umsehen, um mir ein grobes Bild zu verschaffen. Wo war er zuletzt? In welchen Räumlichkeiten hatte er sich befunden?“, erklärte er sachlich und ließ sich seine wahren Absichten nicht anmerken. „Nun gut, ihr habt freie Hand. Solltet ihr ihn finden, wird er sich noch am selben Tag wieder in meinem Besitz befinden. Ich möchte über alles mögliche aufgeklärt und informiert werden.“, forderte der Lord. „Aber natürlich.“, gab Edward lächelnd von sich. „Lasset die Spiele beginnen.“, grinste er. „Nun gut, Luce führ den jungen Mann doch bitte nach dem Abendmahl durch die Villa.“, bat er, ehe er fortfuhr:„Mit leerem Magen kann man schließlich nicht denken. Ihr habt doch gewiss Appetit oder?“ „Natürlich, ich bin weit gereist.“, gab er nickend von sich und lächelte seine Lordschaft gespielt freundschaftlich an. „Weit gereist sagt ihr?“, hackte der Hausherr interessiert nach. „Sehr wohl. Ich komme extra aus Wolverhampton Ecke Snow Hill angereist, um mit Euch zu sprechen.“ „Warum riskiert ihr nur eine solch weite Reise und das ohne mich vorher darüber zu informieren, damit sich die Reise auch lohnt?“ „Da habt ihr gewiss recht. Es war töricht und ziemlich ungeplant. Die Aufregung hat mich wohl etwas kopflos gemacht. Aber immer hin bin ich noch Jung und kann gewiss noch einiges lernen, wie von einem Mann, wie Euch, vehrerter Lord.“, gab der jüngste lächelnd von sich. Lachend klopfte der stämmige Mann auf den Tisch, ihm gefiel Edward immer besser. „Dann bring uns was zu essen, Luce.“, befahl er. „Sehr wohl mein Herr.“, mit einer Verbeugung ging er aus dem Raum und kam kurz darauf mit dem Essen wieder, welches er vor die beiden Herrschaften stellte. „Dann wünsche ich Euch beiden einen guten Appetit, meine Herren.“, mit einer weiteren Verbeugung zog er sich zurück und ließ sie augenscheinlich alleine. Doch wusste er, dass er irgendwo im Schatten stand und ihn beobachtete. Genüsslich fing der Hausherr zu speisen an. „Vorzüglich.“, lobte er das Essen, welches sein Butler auf die Schnelle gekocht hatte. Da Edward nicht unhöflich sein wollte, hatte er das Essen nicht abgelehnt und fing auch an, das erste Stück in seinen Mund zu schieben. Und er musste wahrlich zu geben, dass es eine Wohltat für den Gaumen war, genauso wie der Tee. „Ausgezeichnet.“, lobte auch er dieses Mahl. Wer war dieser Mann? Er schien alles Perfekt zu können. Er hatte nicht einmal mit bekommen, dass er zum Kochen verschwunden war. Wie machte er das bloß? Edward musste aufmerksam bleiben und durfte ihm nicht trauen. Genüsslich aß er weiter, bis er satt war. Augenblicklich kam Luce zu den beiden herüber, als auch sein Herr fertig war. Schweigend nahm er die Teller weg und brachte ihnen beiden den Nachtisch. Obwohl der Jüngere kaum mehr einen Bissen herunter brachte probierte er von dem Nachtisch. Allein schon das Aroma war wahrlich einzigartig. //Einfach nur köstlich.//, schoss es ihm durch den Kopf. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er auch den Nachtisch herunter bekommen, den er einfach nicht so hatte stehen lassen können. „Ich hoffe ihr seid für alles Weitere gestärkt.“, meinte sein Gegenüber, während Luce auch die Teller vom Tisch entfernte. „Aber gewiss doch. Es war ausnahmslos köstlich, was Euer Butler da gezaubert hat.“, erwiderte Edward freundlich. Lächelnd nickte der Hausherr. „Das freut mich doch. Luce führ unseren Gast doch bitte durch alle Räumlichkeiten. Auch den Keller. Wisst ihr, dort hatte er sich befunden, an dem Tag, als er verschwand.“, erläuterte er, ehe er noch etwas hinzufügte:“Ach und Luce, wenn ihr dort runter geht würde ich gerne mitkommen.“ „Verstanden Sir.“, mit einer Verbeugung gab der Butler zu verstehen, dass er dem Folge leisten würde und schritt mit einem Kerzenleuchter voran, um den Gast herum zu führen. Warum das Licht erneut nicht angemacht wurde war ihm unklar. Aber eines stand fest, so konnte er sich kaum gründlich umsehen, ohne die Angst zu haben, etwas zu übersehen. Er traute dem Lord nicht. Was für ein Mann war er, wenn er ein kleines Kind runter in den Keller nahm? Jeder wusste, dass Ciel nicht gesund war und die Eltern um jede Erkältung bei ihm bangen mussten. Es war nie sicher, ob er dann noch den nächsten Tag erleben würde. Ob es noch Hoffnung gab? Oder war er schon tot? ___________________________________________________________________________________________________ Sebastian: Was genau gedenkt ihr da zu tun? CielForever: Wie meinen? *unschuldig frag* Sebastian: Ich kann es kaum erwarten das nächste mal auf zu tauchen und ich warne Euch, wenn mein Herr bleibende Schäden davon trägt wird es Euch mehr als nur leid tun. *gespielt lächelnd sag* CielForever: *angst hat* Sebastian: Beehrt uns doch bald wieder *verbeug und Gebäck, sowie Tee hin stell* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)