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SebaCiel~

von

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Der nächste Anhaltspunkt

Vorsichtig hob der Entführer Ciel hoch.

Niemand sollte bei ihm im Garten ein totes Kind sehen, dass jeder zweifelsohne sofort als Ciel Phantomhive erkannt hätte.

Zwar hatten die Zeitungen aufgehört von ihm zu berichten, trotzdem war er noch in aller Munde.

Mit starrem Blick, der seinen Unmut noch mehr betonte, ging er in seine Villa zurück.

„Mach das Blut dort draußen weg.“, befahl er kühl, als er an einer erstarrten Bediensteten vorbei schritt, welche gehorsam nickte und dem Befehl Folge leistete.

In der Zwischenzeit lud er den Jungen auf dem Sofa ab.

Verträumt strich er diesem einige Strähnen aus dem Gesicht.

„Ich habe das ganze Blut entfernt mein Herr.“, ließ seine Bedienstete verlauten und verbeugte sich tief.

„Gut.“, gab er knapp zur Antwort.

„Herr, wenn Ihr mir diese Dreistigkeit erlaubt...:“, fing sie schüchtern an und senkte ihr Haupt mit leicht geröteten Wangen.

„Dürfte ich mir den Jungen mal ansehen?“

Verwirrt blickte der Mann zur einzigen Frau in diesem Raum auf, ehe er mit einem Nicken zustimmte und ihr etwas Platz machte.

Zu verlieren hatte er eh nichts mehr.

Sogleich kniete sie sich neben den Jungen, legte ihre Hand auf seine Stirn und nahm danach seinen Arm und fühlte nach dem Puls.

Gebannt folgte der Mann jeder Bewegung seiner Bediensteten.

„Er ist stark unterkühlt.“, fing sie an, nahm die Decke, die sie an dem Tag ordentlich zusammen gefalten hatte und legte diese um den Jungen.

„Sein Puls ist schwach, aber er scheint noch zu leben. Ich gehe mal den Verbandskasten holen.“, fügte sie hinzu, ehe sie eilig verschwand.

„Was machst du nur für Sachen.“, flüsterte er sanft, wobei er das Gesicht vor sich eingehend betrachtete.

Ciels Haut war leichenblass und seine Augen verschlossen.

Er sah so friedlich aus.

Er ließ jede Berührung zu, ohne ängstlich zusammen zu zucken.

Doch noch immer war der Junge von Kopf bis Fuß voll mit Dreck.

Nach einer kurzen Zeit kam die Frau wieder zurück und trug einen kleinen Koffer bei sich.

Nach dem sie sich wieder neben den Verletzten begeben hatte, tupfte sie die Wunde so gut es ging sauber und öffnete danach den mitgeführten Koffer, aus welchem sie einen Verband herausnahm.

Diesen wickelte sie mit größter Sorgfalt um den Kopf des Bewusstlosen.

Zuvor hatte sie noch eine Kompresse auf die Wunde gelegt, welche sich schon mit Blut vollsaugte.

„Am besten sollte er sich nicht bewegen oder bewegt werden. Er könnte auch eine Gehirnerschütterung erlitten haben.“, erklärte sie sachlich, worauf ihr Herr stumm nickte.

„Ich werde Ihnen einen Tee zubereiten.“, sprach sie, als sie aufstand.

Wieder folgte nur ein Nicken Seitens ihres Herrn.
 

Am nächsten Morgen wachte Elisabeth, noch immer halb auf ihrer Bediensteten liegend auf.

Die Tasse war wohl gestern noch weggeräumt worden.

Da erinnerte sich die blond Haarige wieder daran, wo sie war und was passiert ist.

//Es war doch kein Traum!//, stellte sie schmerzlich fest und wieder sammelten sich Tränen in ihren Augen.

Bedauernd senkte sie ihren Kopf und kniff die Augen fest zusammen.

//Paula.//, dachte sie wehleidig an ihre einstige Bedienstete.

Von klein auf war sie für sie da gewesen, wenn es ihre Eltern nicht konnten.

Alles hatte sie mitgemacht und sie im Notfall gedeckt, in dem Wissen ihre Arbeitgeber und Herrn zu belügen.

Nicht ein Tag verging, in dem sie ihr nicht mit Rat und Tat zur Seite stand und immer hatte sie ein Lächeln für sie übrig, auch an den schwärzesten Tagen.

Ein aufmunterndes Wort und eine aufmunternde Geste fehlte ihr auch jetzt.

//Was soll ich nur ohne sie tun? Es ist alles meine Schuld!//, dachte sie.

Und wieder beherrschten nur negative Gedanken ihren Kopf.

Schmerzerfüllt erinnerte sie sich an ihr Lachen und wie am Tag zuvor suchten Tränen ihre Bahnen im Gesicht des Mädchens.

Leise schluchzte sie auf.

„Paula.“, flüsterte sie in die Stille.

Sie wollte und konnte den Verlust weder verstehen, noch wahr haben wollen.

Es tat weh zu wissen, das eine geliebte Person nie mehr aufwachen würde.

Es war still im Raum, nur ihr beständiges Schluchzen war zu vernehmen.

Wie konnte sie ihr das nur antun, nach all dem was passiert war?

Erst ihr spurlos verschwundener Verlobter und jetzt auch noch ihre treue Bedienstete.

Sie fehlten ihr beide so sehr.

Halt suchend umklammerte sie ihre Beine, sodass sie nun schluchzend neben dem Bett kauerte, auf dem noch immer ihre ehemalige Untergebene ruhte.

Ihr war alles egal.

Selbst ihr Magen der sich zu Wort meldete.

Sie fühlte sich schwach, doch Hunger hatte sie keinen, da die Trauer ihr den Magen regelrecht zuschnürte und ihr ein flaues Gefühl verlieh.

Wenn sie jetzt etwas zu sich nehmen würde, müsste sie befürchten, dass sie es nicht drinnen behalten könnte.

Wieder schluchzte sie den Namen ihrer Bediensteten, als sie plötzlich etwas Kühles an ihrer Wange spürte.

Als Elisabeth erschrocken die Augen auf riss, da sich außer ihr selbst und Paula keiner mehr im Raum befunden hatte, sah sie in ein schwach lächelndes Gesicht.

Vorsichtig wurden ihr die Tränen von der Wange gewischt.

„Bitte weint doch nicht.“, gab Paula leise flüsternd von sich.

Freude strahlend fiel Elisabeth in ihre Arme.

„Paula! Du lebst!“, fiepste sie glücklich und wieder sammelten sich Tränen in ihren Augen.

Mit einem kleinen Unterschied, dieses Mal handelte es sich um Freudentränen.

„Nicht so stürmisch.“, ermahnte sie ihre Herrin.

„Ich bin nur so erleichtert!“, japste sie.

Lächelnd sah Paula auf ihre Herrin hinunter.

Sie war nur so unendlich froh, dass Elisabeth nichts zugestoßen zu sein schien.
 

Wie jeden Morgen erledigte Luce seine Pflichten, die, eines Butlers des Hauses Nightford.

Er bereitete alles vor, dass hieß Frühstück vorbereiten und Tee, sowie Kaffee kochen.

Denn manchmal neigte sein Herr dazu, sich urplötzlich um zu entscheiden, was das Getränk anbelangte.

So war er dann auf die Laune seines Herren vorbereitet.

Diesmal wäre das Tee kochen auch keine Verschwendung, da noch immer das Fräulein Elisabeth anwesend war.

Die halbe Nacht hatte Luce sich den Kopf zerbrochen, wie es weiter gehen sollte und noch immer ist der tüchtige Butler zu keinen Entschluss gelangt.

Seufzend begab er sich zu den Treppen, um Elisabeth etwas zum Speisen, sowie etwas von dem köstlichen grünen Tee zu bringen, den sein Herr extra aus Japan hatte importieren lassen.

Seines Wissens nach hatte sie das letzte mal vor ihrer Ankunft etwas zu sich genommen und das war vor zwei Tagen.

Vor der Tür angekommen klopfte er kurz.

„Miss Elisabeth, ich bringe Euch etwas zum Speisen und frischen Tee.“, kündigte er an, während er eintrat.

Klirrend fiel das silberne Tablett zu Boden, als er aufsah und die Bedienstete in einer aufgerichteten Position im Bett vorfand.

„Das kann nicht sein...“, flüsterte er.

Wie in Trance schlich er zum Bett und nahm erneut die Hand Paulas, um den Puls zu untersuchen.

Noch immer konnte er kein Pulsieren unter seinen Fingern ausmachen und sah irritiert zur Bediensteten auf.

„Ich habe einen sehr schwachen Puls.“, fing Paula an: “Manchmal spürt man ihn gar nicht.“

Erleichtert blies Luce die Luft aus.

„Ein Glück.“, gab er lächelnd von sich und seine anfängliche Unsicherheit schien wie weggeblasen zu sein.

„Ich habe Frühstück gemacht. Wenn die Damen mir bitte folgen möchten.“

Nach einer kurzen Verbeugung schritt Luce voran.

„Ein Frühstück wäre wirklich angebracht.“, kommentierte Paula während ihr Magen demonstrativ anfing zu knurren.

Gefolgt von den beiden Gästen führte Luce sie in den bekannten Speisesaal.

„Einen Augenblick bitte. Ich bin sofort wieder da.“, mit den Worten und einer Verbeugung ging er wieder.

Kurze Zeit später blieb er vor einer Tür stehen.

Nach einem zögerlichen Klopfen trat er ein.

„Einen angenehmen Morgen mein Herr. Ich habe wunderbare Neuigkeiten.“, fing er an.

„Die wären?“, forderte der Lord seinen Untergebenen auf weiterzusprechen, während er sich müde aus seinen Kissen erhob.

„Die Bedienstete lebt noch. Also die Begleitung Elisabeths.“, sprach er mit einem Lächeln, zog die Vorhänge auf und suchte neue Kleidung für seinen Herrn aus, welcher sich beim Einkleiden helfen ließ.

„Das ist unmöglich. Du hast doch ihren Tod fest gestellt.“

„Sie hat einen sehr schwachen Puls. Ich war zu aufgebracht, als das ich ihre vitale Funktionen überprüft hätte.“, gab er beschämt zu.

„Es tut mir sehr leid mein Lord. Sowas wird nicht mehr vorkommen.“, versprach er und verbeugte sich tief.

„Das will ich auch schwer hoffen.“, gab der Lord abwertend zurück.

Nachdem Luce´s Herr endlich ausgeh fertig war begleitete sein Butler ihn zum Speisesaal, in welchem noch immer Elisabeth und Paula warteten.

„Einen guten Morgen die Damen.“, begrüßte der Lord die Beiden.

„Guten Morgen Lord Nightford.“, gab Elisabeth fröhlich zurück.

„Guten Morgen.“, wünschte auch die Bedienstete und deutete eine Verbeugung an.

„Nachdem Frühstück wird Luce Euch neue Kleider geben. Ihr wollt doch sicher wieder nach Hause.“, erriet der Lord, nach dem er Platz genommen hatte.

„Nicht so voreilig.“, bat Elisabeth.

„Ihr mögt zwar Recht behalten, aber dennoch habe ich eine Bitte an Euch, Lord Nightford.“

Überrascht über diese Direktheit sah er auf.

Elisabeth wertete sein Schweigen, dass sie weiter sprechen sollte.

„Ihr hattet einst Ciel, meinen Verlobten in ihrem ... Nun, sagen wir mal `Besitz´.

Wie kam es dazu, das er nun nicht mehr hier ist?“, wollte Elisabeth wissen.

„M-Miss Elisabeth!“, rief Paula atemlos aus.

Ihr blieb wortwörtlich die Luft weg.

„Schon gut.“, beschwichtigte er die Bedienstete und wandte sich breit grinsend an die Jüngste in der Runde.

„Am selben Abend, als er verschwand hatte ich ihn zur Show gestellt.

Ich habe viele Adlige eingeladen, die den Phantomhive Erben sehen wollten.

Sie versprachen mir ihr Stillschweigen, das er sich in meinem Besitz befand. Wir tranken viel Wein zur Feier des Tages. Vorsichtshalber hatte ich Ciel festgekettet in einen Käfig gesperrt. Schließlich wollte ich nicht, das sich einer ihn zu Eigen machte. Und als ich am Morgen erwachte, war der Käfig, sowie die Fussfessel offen und Ciel fort. Die Gäste waren noch anwesend und lagen betrunken auf den Bänken.“, beendete der Lord.

„Hm .... Können Sie mir eine Liste von den Gästen erstellen, die anwesend und eingeladen waren?“, wollte sie wissen, während sie ihren Ärger hinunter schluckte. Immerhin wollte sie etwas von ihm und konnte ihn nicht beleidigen, dann würde er sich erst recht querstellen und sie rausschmeißen.

„Aber sicher doch. Luce würdest du das übernehmen?“

Der Angesprochene hatte bereits vor allen Dreien einen Teller platziert, dessen Inhalt nur darauf wartete verspeißt zu werden.

„Aber sicher doch mein Lord. Dann empfehle ich mich nun.“, mit einer Verbeugung verließ er den Raum.

Sofort begann der Lord zu essen.

„Vielen Dank. Somit würde es einfacher meinen Verlobten zu finden.“, gestand sie.

So begann auch Elisabeth, sowie Paula zu essen.

Es war köstlich und angenehm warm, genauso wie der grüne Tee.

„Ihr Butler kocht fantastisch.“, lobte Elisabeth.

„Das freut mich.“, gab der Lord zurück, nachdem er seinen Bissen hinunter geschluckt hatte.

Auch Paula konnte dem nur zustimmen.

Als alle 3 fertig gespeist hatten kam Luce mit einem Zettel zurück.

„Wie gewünscht habe ich alle Gäste mit Adresse eingetragen. Jeder einzelne war Anwesend.“

Dankend nahm Elisabeth den Zettel entgegen.

„Sehr schön. Dann würden wir uns auch sehr gerne auf den Weg machen. Vielen Dank Lord Nightford.“, kurz deutete Elisabeth eine Verbeugung an, als sie aufgestanden war.

„Darf ich ihnen neue Kleider geben?“, fragte Luce, welcher gerade aus dem Nebenraum kam, da er den Tisch abgeräumt hatte.

„Nein danke. Es ist nicht sonderlich weit. Das geht schon.“

Viel lieber wollte Elisabeth gehen.

Keine Sekunde länger als nötig möchte sie in diesem gruseligen Haus, mit dem ebenso gruseligen Herrn bleiben.

„Wie ihr wünscht.“, nach einer Verbeugung ging er voraus und brachte die beiden zur Tür.

„Vielen Dank für alles.“, brachte Elisabeth lächelnd hervor, bevor sie mit Paula die Tür hinaus in die Kälte ging.

„Viel Glück.“, sagte er noch nach einer Verbeugung.

Die Kälte schlug den beiden entgegen.

Mit leicht zusammen gekniffenen Augen liefen sie zu ihren Pferden, die noch immer brav an Ort und Stelle standen.

Kurz tätschelten sie den Kopf der Beiden.

„Brav. Zuhause gibt´s eine Belohnung.“, versprach Elisabeth fröstelnd.

Mit Hilfe von Paula schwang sie sich auf ihr Pferd.

Nach dem auch ihre Bedienstete aufgestiegen war ritten sie nach Hause zurück.

Die Kälte stach in ihre Gesichter und Hände, welche langsam taub wurden und zu einem blau, grau anliefen.

Die Zähne zusammenbeißend versuchten beide durchzuhalten.

Den langen Weg hinter sich zu bringen und endlich nach Hause zu kommen.

Zwar wollte Elisabeth endlich wieder ihren Verlobten in ihre Arme schließen, aber es brachte weder Elisabeth, noch Ciel etwas, wenn sie es Hals über Kopf tat.

So wollte Elisabeth sich damit zufrieden geben, dass sie den heutigen Tag damit verbrachten, Pläne zu schmieden und zusammen mit Paula Informationen über die einzelnen Männer, welche auf der Liste standen, zu sammeln.

Die Kälte stach Lizzy, wie tausende winzige Nadeln in die freie Haut und betäubte diese.

Ihren eigenen Körper spürte sie kaum noch, doch der Gedanke an Ciel ließ sie diese Qual erträglicher erscheinen.

Die Zügel hielt sie fest umklammert und ritt ihrer Bediensteten tapfer hinterher.

Durch den Schnee sahen sie weniger als 50 Meter und doch ritten sie so schnell es den Pferden möglich war, da diese ja mittlerweile auch seit fast zwei Tagen nichts zu fressen bekommen hatten.

Nach einer schier endlos erscheinenden Zeit rückte endlich die Villa der Midfords in ihr Sichtfeld.

//Endlich.//, dachte Elisabeth und ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Züge.

Vor dem Eingang angekommen rutschte sie erschöpft von ihrem Pferd.

So schnell, wie es Paula möglich war, brachte sie die Pferde in den Stall und versorgte sie.

Beide bekamen als Belohnung noch eine große Möhre, ehe sie wieder verschwand und zu Elisabeth stieß, diese sich fröstelnd die Treppe hoch kämpfte.

„Ich helfe Ihnen Miss!“, rief Paula aus und lief die Treppen hinauf, um Elisabeths Hand zu nehmen und sie zu stützen.

Nur zu gerne ließ sie sich helfen.

Der Wind, sowie der Schneefall hatten zugenommen.

Die sieben Jährige umklammerte sich selbst und lies sich von der älteren ins Hausinnere schieben.

Als die Tür geöffnet wurde stieß ihr Wärme entgegen, welche ihr schmerzlich in die Haut stach.

„Autsch...“, wimmerte sie leise.

Augenblicklich liefen ihre Finger und ihre Wangen rot an.

Auch Paula blieb nicht von diesem Gefühl verschont und verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse.
 

»Bleib lieber hier Edward, falls Elisabeth doch auf tauchen sollte.«, hatte die Marquise gebeten, ehe sie mit ihrem Mann, Alexis, verschwunden war.

So hatte er nur da sitzen und warten können.

Gelangweilt lag er im Kaminzimmer auf dem teuren Sofa, in seiner Ausgeh-Garderobe, hatte den rechten Arm auf seine Stirn gelegt und das linke Bein war angewinkelt, während das Rechte vom Sofa runter hing.

Fast wäre er eingeschlafen, als er das Öffnen der Tür vernahm.

Dies konnten unmöglich schon seine Eltern sein, weshalb er überrascht auf sprang und in den Eingangssaal hastete.

„Elisabeth!“, stieß er atemlos aus, als er seine halb erfrorene, kleine Schwester erkannte.

Besorgt schritt er auf sie zu.

„Du bist eiskalt!“, rief er entsetzt, als er ihre Hand zu fassen bekam.

Kurzer Hand nahm er sie auf den Arm und trug sie ins Wohnzimmer vor den Kamin.

„Mach ihr ein Getränk.“, rief er dem Personal entgegen, das in den Gang geschritten kam.

Schnell nahm er die Decke, die sauber zusammengefalten auf dem Sofa gelegen hatte und wickelte diese fest um seine Schwester.

„Was machst du nur für Sachen.“, flüsterte er.

Zitternd zog Elisabeth die Decke etwas fester um sich.

"I-ich habe Ciel gesucht.", wisperte sie, so, dass selbst ihr Bruder, der direkt neben ihr saß, sie kaum verstand.

"Nicht schon wieder.", gab er theatralisch seufzend von sich.

"Ich dachte, dass wir das Thema schon zu genüge durchgekaut haben. Elisabeth, versteh doch endlich, dass Ciel nie wieder da sein wird. Er ist..."

"Nein!", unterbrach sie ihn lauthals.

"Nein, er ist nicht ... sag das nicht ... bitte. I-ich habe auch einen Beweis ... jemand hat ihn gesehen.", sprach das blond haarige Mädchen, während sie dem Feuer zusah, wie dessen Flammen vor sich hin tanzten und sich durch das trockene Holz frass.

Edward hatte ihr stillschweigend zugehört.

Noch immer verstand er das eben gesagte nicht.

Ciel sollte noch leben?

Das war ein Ding der Unmöglichkeit.

Zwar hatten sie keine Leiche bergen können, welche zu dem kleinen Jungen gepasst hätte, dennoch konnte es genauso gut sein, dass die Flammen ihn vollends verschlungen hatten und nichts mehr als Staub von ihm übrig gelassen hatten.

"Du hast einen Beweis?", fragte er nach.

Es war so obstruss, so unglaubwürdig, dass sie jetzt etwas gefunden haben sollte.

Irreal und unglaublich.

Wirklich alles, nur nicht wahr.

Er musste seine Schwester aus den Wolken holen, ehe ihr Traum wie eine Seifenblase zerplatzen würde und sie schmerzlich auf den Boden der Tatsachen gebracht werden würde.

Er musste es tun, bevor sie zu weit oben war.

"Ja, den habe ich. Genauso, wie weitere Anhaltspunkte. Ich werde Ciel finden, auch, wenn es das Letzte ist, was ich tue.", gab sie selbstsicher von sich und sah ihrem Bruder fest in die Augen.

"Das ist nur ein Hirngespinst. Steigere dich da nicht in was hinein. Wann begreifst du das endlich?", wollte er wissen, während er mit seinen Händen wild rum gestikulierte.

Er war aufgebracht.

Zurecht empfand er es.

"Sag sowas nicht! Du hast doch keine Ahnung!", schrie sie.

Tränen stiegen ihr in die Augen und verschleierten ihr die Sicht.

Zögerlich streckte Edward die Hand nach ihr aus.

Nie hatte er seine über alles geliebte Schwester zum Weinen bringen wollen. "Fass mich nicht an!", schrie sie weiter.

Wie, als ob er sich die Hand an etwas verbrannt hätte zog er diese zurück.

"Elisabeth ... ich ...", doch weiter kam er nicht.

Ein Kopfschütteln seitens Paula ließ ihn innehalten.

Eine bedrückende Stille war hereingebrochen.

Das einzige, was zu hören war, war das beständige ticken der Uhr.

Wortlos erhob er sich und lies die Beiden alleine.

Kurz darauf kam eine Bedienstete ins Zimmer und stellte auf dem Tisch zwei Tassen ab.

Auch Paula hatte sich in einer Decke eingewickelt vor den Karmin gesetzt.

"Wollt ihr nicht mal etwas trinken?", fragte die Bedienstete fürsorglich und unterbrach somit das leise Wimmern ihrer Herrin.

Zur Verdeutlichung hielt sie ihr eine der Tassen vors Gesicht.

Schweigend nahm das Mädchen diese entgegen und seufzte wohlig, als sich ihre kalten Finger um die dampfende Tasse Tee schlossen.

Kurz pustete sie, ehe sie einen Schluck von dem Kamille Tee trank. Sie konnte spüren, wie die heiße Flüssigkeit durch ihre Kehle rann und sie von Innen heraus zu wärmen schien.
 

"Herr. Empfindet Ihr es für schlau Miss Elisabeth die Liste ausgehändigt zu haben?", hinterfragte Luce.

"Aber Gewiss doch. Die kleine erspart uns die Lästige Sucherei. Sobald sie ihn hat, kommen wir ins Spiel.", lachte er lauthals und sah seinen Butler verschwörerisch an, während er seinen Schnäuzer zwirnte.

Darüber hinaus, wollte er dem Dieb nicht die Genugtuung lassen, dass er den Jungen aus seinen Besitz gestohlen hatte.

Ohja, er würde es noch bitter bereuen, was auch immer er mit dem kleinen Jungen vorhatte.
 

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CielForever: Nach einer langen Wartezeit gehts endlich wieder weiter.

Ciel: Ja, das wurde echt langsam mal wieder Zeit. Du hast ja kaum mehr Lust weiter zu schreiben.

CielForever: Das Stimmt, aber heute will ich mit dem nächsten Kapitel anfangen, damit es langsam mal wieder vorwärts geht.

Sebastian: Und wann erscheine ich?

CielForever: Oh....also das....das ...verrate ich nicht >.<

Sebastian: Wie gemein Ihr doch seid.

CielForever: Gar nicht p-q

Sebastian: Ich werde es noch aus Euch raus kitzeln.

CielForever: Bitte nicht! *schreiend davon lauf*

Ciel: Nun denn, dann bitte ich euch um hinterlassungen von Kommentaren, damit wir wissen, wie diese FF ankommt.

*verbeug*

Sebastian: *noch schnell Tee und Kuchen hinterlass*



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