SebaCiel~ von CielForever ================================================================================ Kapitel 1: Die Trauerfeier -------------------------- Heute war Ciels Geburtstag. Und alle versammelten sich links neben der Phantomhive Villa. Sie waren weniger da, um Ciels Geburtstag zu Feiern, sondern um den Toten ihre letzte Ehre zu erweisen. Jeder war komplett in schwarz gehüllt vor den aufgereiten Steinplatten und auf jedem stand ein Datum drauf, genauso wie bei Ciel: Ciel Phantomhive Wir werden immer an dich denken Geboren: 14.12.1875 - Gestorben: 10.12.1881 Als Elisabeth das las, konnte sie nicht anders, drehte sich zu ihrer Mutter, die unmittelbar hinter ihr stand, um und begann heftig zu schluchzen. Wie auch gestern bahnten sich die Trännen unaufhörlich ihren Weg die Wangen hinab, welche ihr die Sicht verschleierten. Der Einzige, der schwerverletzt überlebt hatte war Tanaka der Butler, der im Royal London Hospital lag und sich selbst die Schuld für alles zu geben schien. Sogar Sebastian, der Hund der Phantomhives ist nicht verschont geblieben und die Villa glich nun einer Ruine. Wieder zogen Wolken auf und es begann leise zu regnen, wie als wollte der Himmel weinen. "Es heißt, dass Tote über die ihnen teure Person wachen.", zeriss die Mutter Elisabeth´s die Stille:"... So wird auch Ciel ab sofort über dich wachen. Willst du denn wirklich, dass er traurig wird, weil er mit ansehen muss wie du weinst?", fragte sie und wischte dabei mit ihrem Daumen eine Träne aus Elisabeths Gesicht. Bei diesen liebevollen Worten und den Gedanken, dass Ciel bei ihr war zwang sie sich ein Lächeln ab, dass auch ihre Mutter zum lächeln brachte. "Na, siehst du?", sagte sie liebevoll und schloss ihre Tochter wieder in die Arme. "Hast du das schon gehört? Angeblich sollen die Phantomhives sich mächtige Feinde gemacht haben, weshalb noch nicht mal ihr Kind verschont blieb.", sagte eine braunhaarige Frau, die mit mehreren Frauen eine Traube gebildet hatte. Jedoch durch eine weitere Äußerung horchte Elisabeth augenblicklich auf. "Ich hörte, dass der Junge hier irgendwo gesichtet wurde.", flüsterte eine schwarzhaarige Frau geheimnisvoll, weshalb ein Raunen durch die Reihe ging. Entsetzt sahen die in schwarz gehüllten, vornehmen Damen einander an. Sollte Ciel wirklich noch leben? Wenn ja, dann wollte sie sofort zu ihm. Dass er lebte mit eigenen Augen sehen und ihn fühlen. "Wo hast du denn das gehört?", fragte eine weitere Frau. Sie hatte feuerrote Haare. Diese Frau war Elisabeth nur all zu bekannt. Es war Ciel´s Tante, die auch gerne "Madam Red" genannt wurde. "Vom Lord Vincency persönlich.", prahlte die schwarzhaarige, stieß ihre Hände in die Hüfte und drückte ihren Rücken, mit geschlossenen Augen, durch. Ihr Mund war zu einem hochnässigen Lächeln geformt. Ungläubig und mit vor Anerkennung geweiteten Augen bestaunten sie die Frau. Lizzy hatte schon oft von Lord Vincency gehört. Er war sehr angesehen und stand den Phantomhives in nichts nach. Doch woher wusste er, dass Ciel noch lebte? Hatte er ihn wirklich gesehen? Ohne auf die Proteste ihrer Mutter zu achten lief Elisabeth zu der Menschentraube rüber und blieb genau neben der schwarzhaarigen Frau stehen. "Wo hatte er Ciel gesehen?", rief Elisabeth aufgeregt. Erstaunt öffnete die Frau ihre Augen und blickte überrascht zu dem 7-jährigen Mädchen runter. "Wo er ihn gesehen hat möchtest du wissen?", vergewisserrte sie sich blinzelnd, worauf Elisabeth ernst nickte. "Dann lass mich mal überlgen ...", murmelte sie und tippte sich mit dem Zeigefinger nachdenklich gegen die Wange. "Stimmt ja. Ich habe ihn nicht danach gefragt.", antwortete sie bissig. Wütend senkte Lizzy den Kopf und ballte ihre Hände zu Fäusten. Nur mit viel Mühe konnte sie verhindern, dass sie nicht irgendetwas unüberlegtes tat. Stattdessen bahnten sich neue Tränen, Tränen der Verzweiflung, ihren Weg. Ihr Ende war der bereits feuchte Boden, der jetzt eher als Schlamm oder Matsch bezeichnet werden konnte. Verzweifelt und so voller Trauer drehte sie diesen gemeinen Frauen ihren Rücken zu und rannte weg. Ihr war egal wohin, hauptsache weg. Weg von diesen Frauen, weg von dieser Villa, weg von den unzähligen Gräbern, weg von den Erinnerungen und weg von Ciel. Jedes mal, wenn sie an Ciel dachte zeriss es ihr Herz aufs Neue, weshalb sie sofort erschöpft auf die Knie fiel. Der Regen hatte sie vollkommen durchnässt, doch sie spürte weder ihn, noch die Kälte. Das Rauschen des Regens, das laute Tropfen auf den Boden, Bäumen und auf der Villa hörte sie nicht. Ihre blonden Haare, die zuvor Locken aufgewiesen hatten, hingen nur noch glatt herunter und ihre Augen waren vom Weinen schon ganz gerötet. Die verzweifelten Rufe ihrer Mutter und die von "Madame Red" rückten in weite Ferne, obwohl Elisabeth sie direkt ansah. Wahrscheinlich fragten sie gerade, was bloss in sie gefahren wäre, dass sie sich noch den Tod holen würde, wenn sie noch weiter in dem Regen sitzen würde, dass sie doch aufstehen soll und dass sie auch sofort gehen werden. Mit viel Mühe konnten die beiden Frauen das Mädchen zum aufstehen bewegen. An den Weg zur Kutsche, dass sie los fuhren und das sie zu Hause ankamen, an nichts davon konnte sie sich noch erinnern. Erst als sie in ihrem Zimmer stand holte die Realität sie ein und sie sank augenblicklich auf die Knie. Und genau wie am Tag zuvor begann es zu donnern. Wieder einmal hatten sich viele Männer im Keller eingefunden, lauschten dem schönen Spiel einer Geige, tranken Rotwein, unterhielten sich angeregt und beobachteten den kleinen Jungen. Dass heute sein Geburtstag war, wusste er schon gar nicht mehr. Sein Knöchel war von dem schweren Metall aufgescheuert worden und blutete. Wie lange es wohl noch dauern würde, bis er an einer Infektion starb vermochte er nicht zu sagen. Die Zeit in diesem schäbigen Kellerloch wollte einfach nicht vergehen. Und so war er nun dazu verdammt, auf ewig in diesem stinkenden Loch zu leben? Das konnte doch nicht sein Ende sein. Als Gefangener wollte er nicht enden und auf keinen Fall so! Ein schrecklicher Tod wäre es. Ciel Phantomhive als Gefangener an einer Infektion gestorben. Erbärmlich. Geradezu lächerlich wäre das und eines Phantomhives unwürdig. Er wäre ein Schandfleck und würde den Namen Phantomhive beschmutzen. Und das konnte und wollte er nicht zu lassen. Ein Phantomhive ... War er eigentlich noch einer? Oder war er bereits vergessen und nur noch ein gewöhnliches Kind? Bald schon würde er 'Ihm' zu langweilig sein und aussortiert werden, genau wie die anderen Kinder, die so manches mal auch in diesem Loch gewesen waren. Doch blieben sie für gewöhnlich nicht sehr lange. Wahrscheinlich wurden sie weiterverkauft oder anderes. Doch daran traute er sich nicht zu denken. Wer weiß, was sie noch alles mit den Kindern anstellten? Der Raum war mal wieder mit unzähligen Kerzen erleuchtet worden, worüber Ciel froh war, da er endlich mal wieder seine Augen benutzen konnte und die anderen Kinder sah. Seine 'Leidensgenossen' nannte er sie in Gedanken. Noch nie hatte er mit einem von ihnen ein Wort gewechselt. Bis jetzt hatte er noch keinen von ihnen ein Wort sagen hören. Wussten sie, wie erbarmungslos er war oder dass bitten und betteln bei ihm nichts brachte? Mit der Weile waren auch schon wieder 5 Kinder verkauft worden. Wann er dran kommen würde vermochte er nicht zu sagen. "Hey Kleiner.", flüsterte eine raue, rauchige Stimme unmittelbar vor ihm. Erschrocken riss er den Kopf hoch und sah den Mann vor ihm direkt in die gift grünen Augen. Seine Haare reichten ihm bis zu den Schultern und wirkten in dem pfahlen Licht matsch braun, außerdem hatte er einen in dem Licht ungepflegt aussehenden drei-Tage-Bart, war groß und schlacksig. "Wie heißt du denn? Ich bin Lord Woorford.", stellte er sich vor und lächelte dabei unheimlich, woraufhin der kleine Junge zusammenzuckte. "Lass den Jungen in Ruhe.", sagte Ciel´s 'Besitzer´ ausdruckslos, wobei er dem Lord Woorford eine Hand auf die Schulter legte. Sein 'Besitzer´ war rundlich und hatte bereits graue Haare bekommen, die er zu einem Seitenscheitel frisierte. "Ach, ist das hier.", dabei deutete er mit einem Kopfnicken auf Ciel:" Etwa dein Goldstück?", fragte er belustigt. "Ja, das ist Ciel Phantomhive. Der letzte Phantomhive Erbe.", stellte er den Jungen stolz vor. "Wirklich ein Prachtstück.", flüsterte der Lord, wobei er den Jungen nicht eine Sekunde aus den Augen lies. Ängstlich presste sich der kleine Körper gegen die Gitterstäbe und starrte den Mann vor sich zitternd an. Nur langsam stand Lord Woorford auf und entfernte sich von dem Jungen. Ihm schien klar zu sein, dass der Lord ihn nicht so einfach verkaufen würde. Egal wieviel Geld er ihm bot. Auf dem Absatz machte er kehrt und ging Richtung Ausgang, während er im Schutz der Dunkelheit hämisch zu grinsen begann. Woher wusste Lord Vincency wo Ciel ist? Woher kannte Lady Arista ihn? Wann hatten sie sich kennengelernt? Und wann hatten sie sich getroffen? Sie musste mit dem Lord sprechen. Sie musste wissen, wo ihr Verlobter nun war. Sie musste wissen, ob er noch lebte und wie es ihm ging. Als Elisabeth diesen Entschluss gefasst hatte, rief sie nach ihrer Bediensteten. Keine Minute später klopfte es an der Tür. "Ihr habt mich rufen lassen?", fragte eine weiche Stimme zögerlich. "Ja. Komm rein.", befahl Elisabeth ungeduldig. Kurz darauf ging die Tür auf. Eine große, schlanke braunhaarige Frau mit hell grünen Augen trat ein. Am Fenster stand Elisabeth, die ihre Hände auf die Fensterbank gelegt hatte. Und unter ihren Händen lag die rosa farbene Karte, die sie extra für Ciel angefertigt hatte. Ohne sich umzudrehen fing sie an zu sprechen, wobei ihr Blick auf dem weit entfernten Mond ruhte. "Kannst du ein heimliches Treffen zwischen mir und Lord Vincency arangieren?", fragte Elisabeth als wäre es das normalste der Welt, als habe sie so etwas schon hunderte Male gemacht. "Ähm...", stockte die Bedienstete unsicher:" Nun ja.... ich denke schon." "Ja oder nein?", fragte sie genervt. "Äh... ja. Ja kann ich.", sagte sie schnell und stellte sich gerade hin. "Dann mach das bitte. Und lass es auf keinen Fall meine Mutter wissen.", befahl sie und drehte sich entschlossen um, wobei noch immer eine Hand auf der Karte ruhte. In diesem Moment schien ihr Blick zu sagen: Egal was passieren muss. Ich werde nicht eher ruhen, bis ich dich gefunden habe Ciel! Den ganzen Abend hatte das gesamte Adelsgesindel getrunken und war gegen ein Uhr morgens zu nichts mehr zu gebrauchen. Total dicht lagen sie auf den Bänken oder lehnten gegen den Wänden. Der eine oder andere hielt noch eine Weinflasche in der Hand und einige von ihnen schnarchten sogar. Angewiedert von diesem unschönen Anblick verzog er das Gesicht zu einer Grimasse. Was sie für ein Abbild abgaben, einfach nur beschämend. Gut, dass sie so keiner sah. Mit der Zeit war der Kleine auch müde geworden und schloss die Augen. Die Dunkelheit, die schon seit mehreren Stunden herein gebrochen war hüllte alles in ein tiefes schwarz. Ein Schatten huschte durch die Straßen und verbarg sich wie ein Tier, dass seiner Beute in der Dunkelheit nachjagte . Jeden Moment bereit heraus zu springen und sich auf sie zu stürzen. Leise, ohne ein Geräusch von sich zu geben, wie eine Maus und flink wie eine Gazelle, war er unterwegs. Er trug eine schwarze Hose, schwarze Lackschuhe, einen schwarzen langen Mantel und einen schwarzen Hut, den er tief ins Gesicht gezogen hatte. Der hoch gewachsene Mann schlich an Häusern vorbei und auch an vereinzelten Bäumen. Die Laternen waren bereits erloschen und spendeten kein Licht mehr. Doch die Dunkelheit schien ihm nichts auszumachen. Es schien, als wüsste er, wo er hin ging. Fast war es so, als kenne er sich hier gut aus oder war diese Strecke des öfteren abgegangen. Schon bald war er an einer großen Villa angekommen. Im Schutz der Dunkelheit verschaffte er sich Eintritt. Dort waren wohl nicht so viele Wachposten oder gar gesichert worden. Nur was suchte er dort? Im Inneren der Villa lief er schnur stracks auf eine Tür zu. Langsam, darauf bedacht kein Geräusch zu machen, drückte er die Tür auf und schlich ins Innere. Zielstrebig lief er an den betrunkenen Männern, die überall verstreut lagen vorbei, umging Weinflaschen und Gläser, bis er an einem Käfig ankam. "Na mein kleiner? Jetzt hole ich dich raus.", flüsterte er unheimlich. Schnell hatte der Mann das Schloss mit ein paar Handgriffen entfernt und schob die schwere Metallklappe nach oben. In dem Käfig kauerte in der Ecke ein kleiner Junge. Schnell hatte er auch die Fußfessel gelöst, die ihn noch festhielt. Vorsichtig, so als könne der Junge jeden Moment zerbrechen, nahm er ihn raus und hielt ihn wie einen Schatz an seinen Körper. Kurz flackerten seine Augen auf, ehe er sich umdrehte und den selben Weg hinausging, durch den er auch gekommen war. ______________________________________________________________________________________________ CielForever: Entschuldigung, das es so lange gedauert hat. *verbeug* Ciel: Tja, deine Schuld, wenn du dich immer so verplanst CielForever: Gar nicht! Ich hatte halt viel zu tun. Ciel: Dann fang mal lieber mit deinem Zimmer an. Es sieht richtig chaotisch aus und von wann sind die Klamotten auf deinem ... CielForever: *Ciels Mund zu halt* Also danke fürs lesen und bis zum nächsten mal. Sebastian: *Tee hin stell* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)