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Persona: Shadows of Mirror

Kagami no Kage
von

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XIV - Sorgen

Dienstag, 02.Juni 2015 - Vollmond
 

Gebannt schauten Mirâ und ihre Freunde auf die vor ihnen hängende und ewig lange Tafel, auf welcher sie ihre Namen suchten. An diesem Tag wurden die Ergebnisse der Prüfungen ausgehängt und jeder wollte erfahren wie er abgeschlossen hatte. Es gab ein mächtiges Gedränge im Eingangsbereich der Schule, sodass es schwer war überhaupt etwas zu sehen.

„Urgh...“, hörte sie Akane zu ihrer Rechten, welche mit leicht verzweifeltem Blick auf die Tafel starrte, „Nur 60 von 100 Punkten.“

„Das geht doch.“, meinte Mirâ beruhigend, „Es hätte schlimmer kommen können.“

Zu ihrer Linken bemerkte sie kurz darauf nur wie sich Hiroshi mit gesenktem Kopf von der Gruppe entfernte. Fragend sah Mirâ ihm nach und wollte hinter ihm her, als Akane sie zurück hielt und auf einen Namen auf der Tafel zeigte. Ihr blieb kurz die Sprache weg, als sie las, dass Hiroshi nur 45 von möglichen 100 Punkten erreicht hatte. Deshalb war er so niedergeschlagen. Besorgt schaute sie in die Richtung, in welche ihr Kumpel verschwunden war. Ob sie mit ihm reden sollte? Er sah wirklich niedergeschlagen aus. Doch ehe sich Mirâ weiter darüber Gedanken machen konnte fiel ihr Akane um den Hals.

„Hast du schon dein Ergebnis gesehen?“, fragte sie freudig, während sie von Mirâ abließ und auf deren Namen zeigte.

Darunter stand säuberlich eine 76 geschrieben. Eine Weile betrachtete Mirâ den Punktestand ihrer Prüfung. Es war kein schlechtes Ergebnis, aber es war auch nicht das Beste. Sie konnte sich schon vorstellen, wo sie Punkte hatte liegen lassen. Japanische Literatur hatte sie noch nie gemocht und sie fand es einschläfernd langweilig. Zudem kam, dass sie auch in Geschichte kein großes Ass war. Da musste sie wohl bei den nächsten Prüfungen mehr lernen. Allerdings machte sie sich in diesem Moment mehr Sorgen um Hiroshi, sodass sie sich sogleich auf die Suche nach ihm begab. Zwar bemerkte Akane, das Mirâ sich von ihr entfernte, doch ehe sie sich durch die Schülermassen gedrängt hatte, welche sich erneut vor der Tafel angesammelt hatte, war ihre Freundin bereits aus ihrem Sichtfeld verschwunden.

Nach kurzer Suche fand sie Hiroshi auf dem Dach, wo er sich auf eine der Sitzgelegenheiten gelegt hatte. Langsam und leise näherte sie sich ihrem Kumpel, wodurch er sie gar nicht bemerkte. In seinen Gedanken versunken starrte er in den blauen Himmel, während er seinen Kopf auf den hinten verschränkten Armen stützte. Das Ergebnis seiner Prüfung war mal wieder enttäuschend gewesen. Er wusste genau, dass er dadurch eine Menge Stress bekommen würde und das schlug ihm sauer auf. Plötzlich blickte er in zwei strahlend rote Augen und bekam fast einen Schock. So erschrocken wie er in diesem Moment war setzte er sich auf und stieß dabei mit seiner Stirn gegen die seiner Freundin Mirâ, welche sich über ihn gebeugt hatte.

„Ittai!“, kam es nur von Mirâ, welche sich hinhockte und ihre Stirn hielt, während Hiroshi sich richtig hinsetzt und ebenfalls seine Stirn rieb.

„Aua. Was sollte das Mirâ? Das war gefährlich.“, meinte er ernst, aber nicht böse.

„Das hab ich bemerkt. Ich hab mir Sorgen gemacht, weil du so niedergeschlagen davon getrabt bist.“, erklärte die junge Frau, während sie ihren Blick zu Hiroshi wandte und plötzlich anfing zu lachen.

Irritiert sah Hiroshi sie an. Was war denn nun so witzig? Hatte sie sich doch schlimmer verletzt?

„Alles in Ordnung?“, fragte er nun doch noch einmal nach, als Mirâs Lachkrampf immer schlimmer wurde.

„Entschuldige.“, antwortete sie nach einer gefühlten Ewigkeit, während sie sich ihre Freudentränen aus den Augen wischte, „Aber du siehst zu komisch aus.“

„Hä?“, kam es nur irritiert zurück.

Kurz darauf zog der junge Mann sein Smartphone aus der Jacke und schaltete die vordere Kamera ein, um zu sehen, was denn so witzig war. Ein kurzer Blick auf das Display reichte bereits, um zu wissen, was Mirâ meinte. Seine Stirn war knallig rot durch den Zusammenstoß und eine leichte Beule hatte sich gebildet, wodurch er ein wenig wie ein verstümmeltes Einhorn aussah.

Seufzend packte er sein Handy wieder weg: „Das ist aber nicht witzig. Außerdem siehst du genau so aus.“

Grinsend blickte er Mirâ an, welche etwas verwundert schaute, es ihm jedoch gleich tat und ebenfalls schaute wie sie aussah. Kurz war Stille, ehe die junge Frau wieder anfing zu lachen.

„Wir sind beide Einhörner.“, meinte sie plötzlich.

Nun konnte sich auch Hiroshi nicht mehr zurück halten und stimmte mit ein. Und genau das brauchte er auch gerade, um wieder auf andere Gedanken zu kommen. Mirâ kam genau zum richtigen Zeitpunkt, wenn auch mit einem schmerzhaften Auftritt, und er war wirklich dankbar dafür, denn sonst hätte er wohl den ganzen Tag Trübsal geblasen.
 

Ein paar Minuten später hielt Mirâ ihre Stirn unter fließendes kaltes Wasser. Erleichtert atmete sie auf, als das kühle Nass ihre immer noch schmerzende Stirn berührte. Letzten Endes war es wohl doch keine so gute Idee gewesen Hiroshi zu überraschen. Aber andererseits sah er nun nicht mehr so niedergeschlagen aus.

Beide hatten sich, nachdem sie sich von ihrem Lachkrampf beruhigt hatten, wieder ins Schulgebäude zurückgezogen und standen nun vor einem der Wasserspender, welche in jeder Etage der Schule zu finden war. Hiroshi lehnte neben ihr an der Wand, die Hände vor seiner Brust verschränkt und erklärte ihr, weshalb er wegen seiner Prüfungsergebnisse so niedergeschlagen war. Seine Eltern hatten wohl ziemlich hohe Erwartungen an seine Schulbildung und duldeten nur ungern schlechte Noten. Deshalb wusste er auch, dass es Stress geben würde, wenn er nach Hause kam. Geduldig und ruhig hörte die junge Frau neben ihm zu. Auch Mirâ kannte den Druck gute Noten mit nach Hause bringen zu müssen, doch selten wurde ihre Mutter so böse über eine schlechte Note, das es Streit gab. Aber sie verstand die Sorgen ihres Kumpels.

„Das ist wirklich hart.“, meinte sie, als sie sich wieder aufrichtete und ihr angefeuchtetes Taschentuch gegen ihre Stirn drückte.

Hiroshi seufzte: „Ja irgendwie schon. Aber ich bin es ja gewohnt, von daher ist es nichts Neues. Trotzdem danke, dass du zugehört hast.“

„Kein Problem. Wir sind doch Freunde.“, meinte Mirâ, „Und vor den nächsten Prüfungen lernen wir noch mal richtig. Dann werden unsere Ergebnisse nächstes Mal besser. Ok?“

Erstaunt sah sie ihr Kumpel an, doch nickte dann mit einem freundlichen Lächeln. Wieder breitete sich das warme Gefühl in Mirâs Bauch aus, doch verschwand so schnell wie es kam auch wieder. Der Social Link von Hiroshi hatte sich also weiter verfestigt, das war ihr auch bewusst ohne auf ihr Handy schauen zu müssen.
 

„Hier seid ihr beiden also!“, unterbrach jemand laut die Stille, welche sich zwischen die Beiden gelegt hatte, „Ich hab euch überall gesucht.“

Fragend blickten Mirâ und Hiroshi zu Akane, welche auf die beiden zugestampft kam. Sie hatte ihren leicht beleidigten Blick aufgesetzt, welcher aber mehr gespielt als echt war und blickte zwischen den beiden hin und her, ehe ihr die roten Stellen auf deren Stirnen auffiel.

„Was ist denn mit euch passiert? Seid ihr beide parallel gegen die Wand gerannt?“, fragte sie gerade heraus.

Mirâ war kurz etwas irritiert, doch kicherte dann und erklärte ihrer Freundin die Situation, durch welche sie beide die rote Stellen an ihren Stirnen bekommen hatten und weshalb sie sich nun hier aufhielten. Ihre Freundin schaute erst fragend, doch schüttelte dann den Kopf und meinte nur, dass sie sich umsonst Sorgen gemacht habe, ehe sie sich umdrehte und in Richtung der Klassenräume ging. Mirâ entschuldigte sich kurz bei ihrer Freundin dafür, dass sie ihr Sorgen gemacht hatten und folgte ihr dann, was ihr Hiroshi nach tat.
 

Als Mirâ dann am Abend ihr Zimmer betrat wurde sie, seit einiger Zeit mal wieder, freundlich von Mika begrüßt. Sie hatte das kleine Mädchen bereits mehrere Tage nicht mehr gesehen und hatte sich schon mächtige Sorgen um sie gemacht. Doch nun war sie froh die Kleine wieder zu treffen und zu sehen, dass es ihr gut ging.

„Wo hast du gesteckt, Mika? Ich habe mir Sorgen gemacht.“, meinte Mirâ, nachdem sie ihre kleine Freundin begrüßt hatte.

Diese verschränkte die Arme hinter dem Rücken und schaute entschuldigend: „Entschuldige. Ich musste über einiges nachdenken und mich richtig ausruhen.“

Mirâ zog eine Augenbraue in die Höhe. Mika meinte bereits beim letzten Mal, dass sie über etwas nachdachte. Es musste also etwas Wichtiges sein, wenn die Kleine sich darüber immer noch Gedanken machte. Warum also wollte sie nicht mit ihr darüber sprechen?

Mika schien zu bemerken, dass sich ihre Freundin darüber Gedanken machte und lächelte: „Es ist wieder alles so weit in Ordnung. Nachdem ich eine Weile darüber gegrübelt habe, bin ich auf den Zweig gekommen, dass es sich nicht lohnt sich weiter den Kopf zu zerbrechen.“

„Darf ich denn fragen worum es eigentlich ging?“, fragte Mirâ gerade heraus.

Kurz zögerte die jüngere der Beiden doch erzählte ihr dann von ihrem Erlebnis, als sie dachte alles um sie herum wäre wie in der normalen Welt. Dabei erfuhr Mirâ, dass ihre kleine Freundin mehrerer solcher Visionen hatte, diese jedoch schnell wieder verschwanden. Aus diesem Grunde war die Kleine auch immer so Müde gewesen. Doch seitdem sie versuchte nicht mehr so darüber nachzudenken ging es ihr wieder besser.

„Vielleicht sind das ja Erinnerungen. Das würde aber bedeuten, dass du aus dieser Welt kommst. Vielleicht sogar aus dieser Stadt.“, meinte die ältere der Beiden.

Mika zuckte mit den Schultern: „Ich weiß es nicht...“

Ernst sah Mirâ sie an: „Wir werden herausfinden wer du bist Mika. Und auch wie du in diese Welt gekommen bist. Das verspreche ich dir.“

Erstaunt schaute sie das Mädchen ihr gegenüber an, doch lächelte dann: „Vielen Dank Mirâ. Das ist lieb von dir.“

Ein wohlig warmes Gefühl breitete sich erneut in Mirâ aus. Es war ähnlich dem, wie am Mittag bei Hiroshi und doch etwas anders. Sie hatte das Gefühl, dass es viel intensiver war. Ihr war so, als kannte sie dieses Gefühl, doch sie konnte nicht einordnen woher. Von ihrem Schreibtisch her hörte sie ein leises Geräusch, welches ihr verriet, dass es sich um die Persona-App auf ihrem Smartphone handelte. Sie wollte sich gerade umdrehen um nachzusehen, als sie bemerkte wie Mika sich ruckartig umdrehte.

„Was ist los?“, fragte sie sogleich.

Mika schwieg kurz, doch drehte sich dann wieder zu ihrer Freundin um: „Ich hatte schon wieder dieses ungute Gefühl.“

Wieder? Kurz stutzte Mirâ, doch als ihr Blick auf ihren Schreibtisch fiel, auf welchem sich seicht das Mondlicht spiegelte fiel es in wie Schuppen von den Augen: Es war Vollmond.

Sofort wand sie sich an Mika: „Glaubst du es ist wieder jemand in die Spiegelwelt gekommen?“

„Ich weiß es nicht, aber als dein Mitschüler hier her gekommen ist hatte ich auch dieses Gefühl.“, erklärte ihr die Kleine und wandte sich vom Spiegel ab, „Ich werde mich mal umschauen und dir Bescheid geben, wenn ich näheres weiß.“

Die junge Frau nickte: „Ja, danke dir. Pass auf dich auf.“

Noch einmal kurz sah sie ein Nicken von Mika, ehe sich das Bild in ihrem Spiegel wieder veränderte und sie nur noch sich selbst sah. Mit besorgtem Blick schaute sie noch eine Weile auf ihr Spiegelbild und hoffte, dass sich Mikas Vorahnung nicht bestätigte.
 

Währenddessen verließ Mika in der anderen Welt das Haus, in welchem eigentlich Mirâ und ihre Familie lebten und in dem sie sich derzeit einquartiert hatte. Vorsichtig stützte sie sich am Rahmen der Tür ab, ehe sie hinaus auf sie Straße trat. In diesem Moment wünschte sie sich, dass es in dieser Welt Wind geben würde, denn sie hätte eine kleine Abkühlung gebrauchen können. Wieder hatte sie nach dem Gespräch mit Mirâ dieses merkwürdige Stechen in ihrem Kopf gespürt und wieder waren ihr dabei Bilder durch den Kopf gewandert. Dieses Mal waren es Bilder von einem Haus. Es war ein ähnliches wie dieses, in welchem Mirâ wohnte. Sie sah plötzlich alles genau vor sich. Das kleine Haus, um welches ein großer Garten ging, war traditionell gebaut mit den typischen Holzschiebetüren. Sobald man in das Haus hinein kam blickte man in ein geräumiges Wohnzimmer mit großen Schiebefenstern, welche in den hinteren Teil des Gartens führte. Ging man ein kleines Stück den Flur entlang und dann nach links, so stand man in einer geräumigen Küche. Ging man an der selben Stelle erst nach rechts und dann nach links gelangte man in ein geräumiges Badezimmer. Gegenüber dem Bad, also wenn man vom Flur aus zweimal nach rechts ging, kam man zu einer Treppe, welche in das obere Stockwerk führte. Dort fand man drei Türen: eine direkt links von der Treppe, und zwei den Gang wieder zurück. An der Tür neben der Treppe hing ein Schild, doch das was darauf stand konnte sie nicht erkennen, denn obwohl alles klar wirkte, war die Schrift auf dem Schild extrem verschwommen. Die Tür der gegenüber war schlicht und kahl, doch die Tür, welche sich daneben befand, weckte ihre Aufmerksamkeit. Denn dort stand ein Name, welchen sie definitiv lesen konnte: Mika.

Mit einem Schreck kam das kleine Mädchen wieder zu sich. Sie war immer noch an dem Haus, welches eigentlich Mirâ gehörte. Die Bilder aus ihrem Kopf waren wieder verschwunden. Verwirrt fasste sie sich an den Kopf und versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Diese Bilder wurden immer realer. Ihr war als wäre sie wirklich durch das Haus gelaufen. Und dann noch ihr Name, welcher auf dem Schild stand. Hieß das, dies waren wirklich Erinnerungen? Das bedeutete dann aber, dass sie wirklich eigentlich ein Mensch war und in der Welt von Mirâ gelebt hatte. Ein wenig beruhigte sie das schon, denn sie hatte bereits Angst sie sei ein Shadow und aus einer Laune dieser Welt entstanden. Allerdings beunruhigte sie diese Tatsache auch, denn wenn sie wirklich ein Mensch war musste sie irgendwann, irgendwie in diese Welt gekommen sein. Doch wann und wieso? Erneut durchzogen ein Schmerz ihren Kopf, sodass sie die Augen zukneifen musste. Es schien als wolle ihr Gehirn nicht, dass sie sich weiter erinnerte.

Nach einer Weile verschwand der Schmerz wieder und Mika versuchte erst einmal nicht weiter darüber nachzudenken. Frühere Erfahrungen haben gezeigt, dass es ihr dann etwas besser ging und sie nicht mehr von Schmerzen gequält wurde. Sie würde früher oder später noch herausfinden, was dies alles zu bedeuten hatte. Nun jedoch hatte sie eine andere Aufgabe. Sie musste herausfinden, ob sich wieder ein Mensch in diese Welt verirrt hatte. Also nahm sie alle ihre Sinne wieder zusammen und machte sich auf den Weg.
 

Mittwoch, 03.Juni 2015
 

Mit einem leisen Zischen flog der Pfeil an der Zielscheibe vorbei und landete neben den anderen Beiden auf dem Boden dahinter. Genervt blickte Mirâ auf die drei Pfeile, welche in der Erde hinter der Scheibe steckten und seufzte. Sie war heute einfach zu unkonzentriert. Der Gedanke, dass wieder jemand in der Spiegelwelt gefangen sein könnte, machte ihr Sorgen. Doch bisher hatte sie nicht gehört dass jemand fehlte oder vermisst wurde. Jedoch musste das nicht heißen, dass es nicht so war. Sie musste abwarten, bis Mika ihr Bescheid gab, doch gerade dieses Warten machte sie irre.

Noch einmal spannte sie einen Pfeil in ihren Bogen und versuchte erneut zu treffen, doch auch dieses Mal flog er daneben.

„Kche...“, gab Mirâ nur von sich, als sie sich auf den Weg machten ihre Pfeile zurück zu holen.

Am besten sie hörte für heute auf. Es machte ja doch an diesem Tag keinen Sinn. Sie war viel zu unkonzentriert um überhaupt die Scheibe treffen zu können. Aber sie konnte doch auch nicht einfach so gehen, wenn der Club noch nicht beendet war. Doch was hätte sie sonst machen sollen? Es weiter versuchen? Erneut seufzte sie und ging zurück zu ihrem Ausgangspunkt, an welchem sie allerdings bereits erwartet wurde.

„Du bist heute ziemlich unkonzentriert.“, meinte ihr Captain mit besorgtem Blick, „Hast du etwas?“

Mirâ schwieg kurz. Sie wusste nicht genau wie sie es Dai erklären sollte. Sie konnte ihm schlecht sagen, dass sie Angst hatte, dass erneut jemand verschwand, wie Masaru vor vier Wochen. Dann hätte sie ihm nämlich auch erklären müssen wieso und das wollte sie nicht. Doch der junge Mann mit den dunkelbraunen Haaren sah nicht so aus, als würde er sich von einem einfachen „nichts“ abwimmeln lassen.

„Naja... Kennst du dieses Gefühl eine Vorahnung zu haben, dass etwas Schlimmes passiert?“, fragte Mirâ daraufhin.

„Was soll denn passieren?“, kam eine Gegenfrage.

Mirâ schüttelte nur den Kopf: „Keine Ahnung. Aber sei ehrlich, hattest du schon so ein Gefühl?“

„Natürlich.“, meinte Dai ohne lange zu zögern, „Ich würde ja fast behaupten es ist eine Art Schutzreflex, der uns vorwarnt. Deshalb ist es immer gut auf dieses Gefühl zu hören. Hat es etwas mit der Schule zu tun?“

Erstaunt sah Mirâ ihren Senpai an, doch schüttelte dann erneut den Kopf: „Nicht direkt. Ich... Erreiche nur derzeit eine Freundin nicht und habe ein wenig Angst, dass ihr etwas passiert ist.“

„Ach deshalb dieses Gefühl. Das kenne ich. Als ich Masaru nicht erreichen konnte, habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht. Aber er ist letzten Endes ja wieder aufgetaucht. Zum Glück. Deine Freundin wird sicher nur sehr beschäftigt sein. Sie wird sich bestimmt bei dir melden, wenn sie Zeit hat. Und wenn nicht, dann solltest du vielleicht bei nächster Gelegenheit mal bei ihr zu Hause vorbei gehen. Vielleicht gibt es ja einen Grund weshalb du sie nicht erreichst.“, meinte Dai mit einem warmen Lächeln, „Sich um andere Menschen Gedanken zu machen zeugt von einem guten Herzen, aber du solltest aufpassen, dass du dich nicht zu sehr hinein steigerst. Zu viel Grübeln schadet nämlich Der Gesundheit.“

„Da magst du Recht haben, Senpai. Danke für den Rat.“, bedankte sich Mirâ, während sie wieder das warme Gefühl in ihrem Körper spürte.

Dai lächelte freundlich, ehe er sich nun von ihr abwandte und sich weiter um seine Angelegenheiten als Captain kümmerte. Mirâ sah ihm kurz nach, bevor sie sich entschied, doch noch etwas zu trainieren. Sie musste eh abwarten, bis sie am Abend hoffentlich mit Mika reden konnte und erfuhr ob sich wirklich jemand in der Spiegelwelt aufhielt oder nicht.
 

Doch kaum hatte sie am Abend ihr Zimmer betreten, wurde sie bereits von Mika mit dem Satz begrüßt, welchen sie am wenigsten hören wollte:

„Ich habe sie gefunden.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Endlich das nächste Kapitel. ^^ Hoffe es gefällt euch. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fubukiuchiha
2017-01-21T14:16:40+00:00 21.01.2017 15:16
Hi
Super Kapitel, Mira hat doch gut in der Prüfung abgeschnitten aber Hiroshi tut mir leid. Die beiden sind auch so ne Klasse für sich.
Du machst Mika immer geheimnisvoller, man will einfach nur wissen was es mit der Kleinen auf sich hat.
Also ist wieder jemand in der Spiegelwelt aufgetaucht, da kann man sich Miras Gefühle schon denken. Ich bin gespannt wer es dieses mal ist. Jetzt kann Masaru mal zeigen was er kann.
Freue mich schon drauf.
Lg fubukiuchiha
Antwort von: ShioChan
21.01.2017 18:02
Freut mich. ^^

Ja mal gucken, was ich aus den beiden mache. X'D hehehe

Hehe, freut mich, dass es immer noch klappt, das Mikas Geheimnis gewahrt bleibt. *g* So muss es sein. Ich hoffe ich bekomme das bis zum Schluss durchgezogen.

Wie gesagt, ich hoffe dir gefällt Masaru in Aktion.

Freu mich auf den nächsten Kommentar. ^^ Ich geh jetzt dein Kapitel lesen. XD

LG
Shio
Von:  DanteRedgrave
2015-08-10T18:30:13+00:00 10.08.2015 20:30
so jetzt komm ich auch mal zum Kommentieren, hatte wenig Zeit aber jetzt wo ich wieder in Deutschland bin geht´s wieder ^^

wie immer super Kapitel, ich mochte echt den Moment den Mirâ und Hiroshi da hatten. Echt süß wie sie es geschafft hat seine Laune zu heben. Hätte mir von Akane fast schon eine größere Stichelei gewünscht als sie die beiden gefunden hat ^^

Ich bin echt gespannt darauf zu erfahren wer Mika ist und wie sie in die Spiegelwelt gekommen ist und ob sie vielleicht auch ein Personauser wird

Auch hat mir sehr gefallen wie die Bindung zu Mirá und dem Captain sich vertieft hat. Es kommt einfach so natürlich und echt rüber, das man sich wirklich gut vorstellen kann das diese zwei Leute sich langsam anfreunden. Sogar besser als in den Spielen da der Sozial Link dem Naren geholfen hat.

freue mich schon auf den nächsten Kapitel :D
Antwort von: ShioChan
11.08.2015 16:30
Ah drecks Handy. -_-" hat meine Antwort gelöscht. Grrr

Freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat und besonders, dass die Szene mit Mirâ und Hiroshi so gut bei dir ankam. Bisher meine liebste Szene (bis hier hin). <3
Ja ein wenig hätte Akane noch Sticheln können. Aber Naja. XD

Tja Mika bleibt weiterhin mein kleines Geheimnis. XD aber um ehrlich zu sein habe ich die Szene, wo aufgedeckt wird wer Mika ist, bereits geschrieben (einfach um nicht zu vergessen was ich schreiben wollte). Aber diese Szene und die Identität der Kleinen kennen bisher nur zwei Leute: Meine Betaleserin und ich. XD aber du darfst gerne weiter mitraten. ^__^ es wird im Laufe der Story noch einige Anhaltspunkte geben. Hehehe

Da bin ich beruhigt, dass die Szene mit Mirâ und Dai gelungen ist. Es ist immer ziemlich schwer ein einfaches Gespräch zwischen Mädchen und junge zu schreiben, ohne das man Angst haben muss, dass jemand etwas falsches herein interpretiert.

Freue mich auf deinen nächsten kommentar
Von:  fahnm
2015-08-07T08:10:57+00:00 07.08.2015 10:10
Tolle Story.^^
Antwort von: ShioChan
07.08.2015 18:57
Danke schön. ^^


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