Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 127: Ein Schrecken ohne Ende ------------------------------------ Kapitel 127 - Ein Schrecken ohne Ende Seto lag wach in der Halbdunkelheit in ihrem Bett. Joey hatte sich eng an ihn gekuschelt und er hatte seine beiden Arme um den Blonden geschlungen. Der Tag war für diesen mehr als anstrengend gewesen, daher war es auch nicht verwunderlich, dass er nach dem Heimkommen sofort ins Bett wollte. Seto war ihm gefolgt und sie hatten ihre Abendtoilette überwiegend schweigend absolviert. Wäre Jack nicht da gewesen, hätte die ganze Situation viel schlimmer ausgehen können, ging es Seto durch den Kopf. Und das alles nur, weil er nicht sofort seinem Freund gefolgt war, als dieser fast fluchtartig den Kinosaal verlassen hatte. Er war davon ausgegangen, dass Joey Zuflucht in einer der Toiletten gesucht hatte. Das er von der Menge nach draußen gezogen worden war, darauf wäre Seto nie im Leben gekommen. Ein Fehler, schalt er sich selbst. Dieser Hershel Brown... was war das für ein Mann? Von Serenity wusste er, dass der Mann in der Schule bei den Schülern beliebt war. Er hatte wohl eine lockere, kumpelhafte Art und nahm sich immer viel Zeit für die Schüler, die etwas mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung bei einem Thema benötigten. Dieses Jahr war er sogar zum Vertrauenslehrer gewählt worden, hatte Serenity begeistert erzählt. Doch von dieser Seite, die der Mann ihr heute Abend präsentiert hatte, war sie mehr als schockiert gewesen. Das hatte Seto ihr direkt angesehen. Die junge Frau war nicht sehr geübt darin ihre Gefühle zu verbergen. Warum auch? Sie hatte sicherlich nie eine Notwendigkeit dafür gehabt. Anders wie Joey oder er selbst. Ein Zucken in seinem Arm lenkte seine Aufmerksamkeit auf seinen Streuner. Da, ein erneutes Zucken. Joey begann im Schlaf zu wimmern. Drehte sich mehr an Setos Brust, als wolle er sein Gesicht verbergen. Stammelte etwas, was Seto nicht richtig erkennen konnte. Mehrmals schien Joey etwas zu verneinen, bevor er erneut aufwimmerte. Tränen bahnten sich unter dem geschlossen Lid ihren Weg und liefen ihm schließlich über die Wange. Sanft strich Seto die Tränen weg und versuchte seinen Freund, der noch immer schlief und träumte, zu beruhigen. Doch mit wenig Erfolg. Joey begann sich ruckartig zu bewegen. Drehte sich von der Seite auf den Rücken. Wurde kurzatmiger. Die Panik war so deutlich, als wäre sie greifbar. Dann begann Joey mit seinen Armen in der Luft zu wedeln, um etwas, was für Seto nicht sichtbar war, abzuwehren. "Nein... NEIN... so... so war das nicht... abgemacht... Nein", murmelte Joey lauter. Seto runzelte seine Stirn. Er wusste, dass Joey auf einen Deal mit dem Oyabun eingegangen war, um die Schuld des Monsters abzugelten und dann wieder zu ihm zurück zu kommen. Bezog sich sein Freund darauf? Hatte der Oyabun die Abmachung verletzt oder gebrochen? "Nein... bitte...", begann Joey noch heftiger im Schlaf zu weinen und zu flehen. "Ich sagte, ich will das nicht." Joey schrie förmlich schon und klang dabei so verzweifelt. Seto strich ihm sanft über die Wange. "Alles ist gut, mein Schatz... komm wach auf, du träumst böse.", versuchte er ihn sanft aufzuwecken. Doch Joey wehrte sich jetzt noch mehr mit Händen und Füßen, schrie panisch auf ohne aufzuwachen. Seto kniete sich neben Joey und versuchte dessen Hände zu bändigen. "Lasst das... nein... NEIN... bitte... das könnt ihr nicht tun.", brüllte Joey immer mehr. Die Tür ihres Zimmers ging auf und Jack blickte in den schwach erhellten Raum. Seto blickte ihn überrascht an und war dadurch einen Moment lang abgelenkt. So traf ihn Joeys Hand im Gesicht und schlug ihn. Ein kleiner Fluch entkam Seto, während er zurück fiel. Während er sich aufrappelte eilte Jack ans Bett heran. Half Seto bei dem erneuten Versuch die Hände von Joey zu bändigen. "Ich... WILL... DAS... NIIICHT!", schrie Joey immer verängstigter. Mittlerweile waren auch Marcia, Serenity und Mokuba in der Tür aufgetaucht und beobachteten geschockt die Situation. "M... MACHT DAS WEG... WEG!" Schließlich gelang es Jack die Hände seines Sohnes über dessen Kopf auf die Matratze zu pressen, während Seto sich auf Joey gesetzt hatte, um dessen Beine die Bewegungsfreiheit zu nehmen. "WARUM?", schrie Joey in seiner Panik. Mittlerweile waren auch die Zwillinge heran getapst. Als sie sahen, wie ihr Papa ihren Bruder fest hielten und Seto sich auf ihn gesetzt hatte, wollten sie sofort zu ihnen stürmen, um ihren großen Bruder zu helfen. Doch Serenity und Marcia hielten sie fest und die beiden begannen verängstigt zu weinen. "IHR RUINIERT MICH DAMIT... LASST DAS!", brüllte Joey immer weiter und versuchte sich zu befreien. "JOEY!", schrie ihn Seto an. Plötzlich schlugen Joeys Lider sich hoch und erlaubten es ihm Seto geschockt, verängstigt und panisch anzuschauen. Der Atem ging schnell und abgehackt. Sein Brustkorb hob und senkte sich eilig. Noch halb im Schlaf gefangen schrie Joey panisch auf, bevor er erkannte wo er war und wer bei ihm war. Dicke Tränen begannen über seine Wangen zu laufen. Vorsichtig ließ Jack die Hände seines Sohnes los, jederzeit bereit sie wieder unter seine Kontrolle zu bringen, während Seto von ihm runter stieg. Joey setzte sich sofort auf, beugte sich etwas nach vorne und weinte heftig. Seto zog ihn sanft an seine Brust und wiegte ihn tröstend hin und her. Jack blickte zur Tür und gab mit einem Kopfnicken Marcia zu verstehen, dass sie die Tür schließen möge und alle wieder in ihr Bett gehen sollten. Sie nickte ihm zu und zog die Tür zu. Sehr zum Unwillen der Zwillinge, die laut weinten und forderten zu Joey zu dürfen. Seto rieb Joey sanft über den Rücken, während er sich weinend an ihn presste. Er konnte spüren, wie sich sein Freund in sein Pyjamaoberteil krallte. "Es ist alles gut... du bist in Sicherheit.", flüsterte Seto ihm beruhigend zu. Auch Jack umarmte Joey von hinten und lehnte sich an ihn. Es dauerte eine Weile bis sich Joey wieder beruhigt hatte. Erschöpft, aber nicht mehr weinend, lag er in Setos Arme, hatte sich etwas gedreht, so dass er auch seinen Dad sehen konnte. Dabei lag eine seichte Schamesröte auf seinem Gesicht. "Joey, mein Junge.", begann Jack behutsam. "Womit haben sie dich ruiniert?" Seto hätte es nicht für möglich gehalten, doch Joey konnte noch etwas blasser werden, während er geschockt seine Augen aufriss. Gerade als er sein Gesicht wieder an Setos Brust verbergen wollte legte dieser seine Hand unter dessen Kinn und hinderte ihn daran. Sanft blickte er ihm in die Augen. "Du kannst es uns erzählen, Schatz... es wird nichts daran ändern, wie sehr wir dich lieben.", versuchte Seto ihm die Scheu zu nehmen. Doch erneut bahnten sich weitere Tränen ihren Weg über Joeys Wangen, während er sich verzweifelt auf die Unterlippe biss. "Sssh, mein Sohn... Seto hat vollkommen Recht: Egal, was du uns erzählst, wir werden dich weiterhin lieben.", versuchte nun auch Jack seinem Sohn die Furcht zu nehmen. "Ihr... ihr habt... ihr habt versprochen, mich nicht danach zu fragen.", brachte der Blonde voller Mühe hervor. Jack schmunzelte ihn liebevoll an und strich ihm die Tränen von der Wange. "Aber wir sehen doch, wie sehr du darunter leidest, dass du nicht darüber reden möchtest... und wäre es möglich, wir würden dir deinen Willen lassen.", antwortete Jack väterlich. "Doch den Luxus kannst du dir nicht mehr erlauben, denn es zerreißt dich innerlich, dass sehe ich doch." "NEIN...", schrie Joey verzweifelt. "ICH... ICH WILL ES NICHT ERZÄHLEN." "Aber Tristan hast du es doch auch erzählt.", kam es behutsam von Seto. Mit großen Augen blickte Joey ihn an. Suchte nach einem Indiz dafür, dass Tristan ihn verraten hatte und Seto längst wusste, was er nicht erzählen wollte. Doch er fand keinen Anhaltspunkt dafür. "D... das war... was anderes.", stammelte Joey verzweifelt. "So? Warum?", hakte Jack vorsichtig nach. "W... weil... weiß nicht.", resignierte Joey, der nur noch eines wusste: Er wollte nicht, dass sein Dad und sein Freund davon erfuhren, was im Sommer tatsächlich alles gewesen war. "Okay.", lenkte Seto ein, der seinen Freund nicht länger quälen wollte. "Joey.", setzte Jack erneut an. "Seto würde dich niemals fallen lassen oder dich verlassen. Und ich werde nach all den Jahren, in denen ich nicht dein Dad sein konnte, meine Vaterschaft nicht mehr aufgeben. Also bitte... hab Vertrauen zu uns. Bitte." Seto blickte Jack fast schon ängstlich an und hoffte, dass Jacks Drängen keinen Abwehrmechanismus bei Joey auslöste. Dieser hatte angefangen zu zittern. Doch dann schüttelte er seinen Kopf und drängte sich mehr an Seto. Jack nickte nur und strich seinem Sohn noch einmal über das blonde Haar. Ließ es dabei auf sich bewenden, da er deutlich spürte, dass Joey absolut noch nicht bereit dafür war, mit ihm darüber zu sprechen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)