Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 114: Ertappt -------------------- Kapitel 114 - Ertappt Seto fluchte als er durch die Haustür seiner Villa kam. Auf seinem weißen Hemd war ein gigantischer Kaffeefleck. Gerade als seine Sekretärin ihm und einem Abteilungsleiter Kaffee bringen wollte war dessen Praktikantin aufgesprungen, um ihr zur Hand zu gehen, war dabei mit der Schulter an das Tablett gestoßen, was zur Folge hatte, dass eine Tasse quer über seinen Schreibtisch, die Unterlagen und sein Laptop geflogen war, nur um an seiner Brust anzukommen. Noch vor ein paar Monaten hätte er sie direkt aus der Firma gejagt, aber seit sein Streuner bei ihm wohnte war er gemäßigter, wie ein Abteilungsleiter ihm mal anvertraut hatte. Er seufzte noch einmal schwer. Dann stieg er die Treppe hinauf und suchte das gemeinsame Schlafzimmer auf. Dort wollte er ins Ankleidezimmer, als er ein Geräusch aus dem Bad hörte. Es war ein Keuchen oder Stöhnen, vielleicht auch ein Schluchzen? Irritiert wandte sich der CEO der nur angelehnten Badezimmertür zu und schaute durch den Spalt. Am Waschbecken stand Joey, eine Hand an seinem freigelegten Schritt, die andere am Waschbecken Halt suchend. Im Spiegel konnte Seto das Gesicht seines Streuners erkennen, dass von Anstrengung und Ekel dominiert wurde. Es dauerte einen langen Moment, bis Seto verstand, dass Joey gerade im Begriff war sich einen runterzuholen. Dabei sah er aus, als ob er eine schwierige algebraische Rechenaufgabe rückwärts mit den Füßen und Ziegenblut lösen würde. Wobei er bei so etwas wohl noch entspannter gewirkt hätte. Scheinbar spürte Joey, dass er nicht länger alleine war, denn sein Kopf schnappte auf einmal nach oben und blickte über den Spiegel zu ihm. "Seto.", kam es plötzlich entsetzt von Joey, der sich im nächsten Moment krampfhaft nach vorne beugte, während seine Hand am Waschbecken sich verkrampfte. Dann war nur noch ein leises Schluchzen zu hören. Sofort trat Seto ins Badezimmer ein und eilte zu Joey. Zog ihn in seine Arme, nur um gleich darauf heftig von dem Blonden zurück gestoßen zu werden. "Scheiße.", kam es nur frustriert von dem Blonden. "SCHEIßE." Seto wartete einen Moment, bevor er sich einen Waschlappen nahm, ihn nass machte und sich dann Joey gegenüber hinkniete und begann ihn sauber zu machen. Dieser ließ seinen Freund gewähren, während er versuchte die Tränen wieder zurück zu drängen. Doch so recht wollte ihm das einfach nicht gelingen. "Warum... warum bist du schon zu Hause?", fragte Joey schließlich, während er seinen Blick angestrengt gesenkt hielt. Seine Stimme war nun mit Resignation getränkt. "Hab Kaffee auf das Hemd bekommen und wollte mich umziehen.", antwortete Seto sofort, aber mit sanftem Tonfall, während seine Konzentration voll auf seiner Tätigkeit lag. Schließlich half er Joey wieder auf die Beine, der sich wieder die Hose schloss und eilig die Hände wusch. Noch immer mied Joey den Blick seines Drachens. Es war ihm einfach nur peinlich, dass dieser ihn beim Onanieren gesehen hatte. Vor allem, weil er dieses Mal tatsächlich gekommen war. Bei den Malen davor hatte er es nicht geschafft zu kommen, zu frustriert und ekelhaft war ihm die Tätigkeit am Ende vorgekommen. Also was war dieses Mal anders gewesen? Er sah, wie Setos Hand nach seiner eigenen angelte. Seto? Konnte das sein, dass er gekommen war, weil Seto plötzlich da gewesen war? Dieser zog ihn aus dem Badezimmer zurück ins Schlafzimmer und dort auf das Sofa. Sanft nahm er ihn in den Arm und für einen Moment wollte Joey sich tatsächlich auch anlehnen, doch dann sagte ihm eine Stimme, dass das wohl das Letzte wäre, sich erst einen Runterzuholen und dann auch noch an den anzulehnen, den man damit betrog. Doch Seto zog ihn dennoch an seine Brust und schlang seine Arme um ihn. "Machst du das öfters?", fragte Seto leise. Joey nickte. Er konnte und wollte Seto nicht anlügen. "Zu viel Druck?", hakte sein Drachen sanft nach. Dieses Mal schüttelte Joey den Kopf. "Warum dann?", wollte der CEO wissen. Joey biss sich unsicher auf die Unterlippe. "Konditionierung.", war die einzige Antwort, die der Blonde zu Stande brachte. "Konditionierung?", kam es nichtverstehend von Seto. Joey nickte. "Wie meinst du das?", fragte Seto nach. Jetzt endlich hob Joey seinen Blick und schaute Seto prüfend an. "W... Wenn ich mich konditioniere, dann muss ich nicht mehr weinen wenn du... und ich... also wir... du weißt schon.", meinte Joey leise und schaute wieder seitlich weg. Sanft legte Seto eine Hand an seine Wange und brachte ihn dadurch dazu ihn wieder anzuschauen. "Intim sind?", vervollständigte Seto fragend den unfertigen Satz. Joey nickte. "Du... holst dir also einen runter, damit du, wenn du kommst, dich darauf trainieren kannst nicht zu weinen?", fasste Seto das, was er bislang gehört hatte, ungläubig zusammen. Wieder nickte der Blonde. "Aber... so funktioniert das nicht, mein Schatz.", wandte Seto ein und irgendetwas daran machte Joey wütend. Hastig löste er sich von Seto und sprang von dem Sofa. "Ach ja? Wie funktioniert es dann?", keifte er in seiner Wut. "In dem du mit Kai über die Ursache redest und sie damit überwindest.", antwortete Seto ruhig. "Jaaa... Kai ist ja auch die Antwort auf alle Probleme.", fauchte der Blonde. "Hey... was ist denn auf einmal los mit dir? Warum wetterst du denn so gegen Kai?", wollte Seto wissen. "Oooh entschuldige bitte. Ich vergas, dass der heilige Kai immer Recht hat und nicht angezweifelt werden darf.", kam es aggressiv von Joey. "Ich hab es satt, dass er ständig alles wissen will, egal ob ich darüber reden will oder nicht." "Joey... von was redest du denn da?", fragte Seto, der aufgestanden war und zu Joey gegangen war, um ihm die Hände auf die Schulter zu legen. "Ich weiß schon gar nicht mehr, wie oft ich gesagt habe, dass ich nicht über den Sommer reden will und dennoch landen wir immer wieder dabei.", kam es verzweifelt von Joey. "Hey.. aber doch nicht, weil Kai unbedingt darauf besteht, darüber zu reden. Sondern weil dort viele Ursachen begraben liegen, an denen du noch heute zu knabbern hast.", stellte Seto richtig. "Ach was... Reden ist doch nicht der einzige Weg mit etwas klar zu kommen.", keifte der Blonde wieder und man konnte an seiner Stimme erkennen, wie nah er den Tränen war. "Was wäre die Alternative, mein Schatz?", fragte Seto behutsam nach. "Vielleicht ein wenig Vergessen?", schrie Joey gegen seine aufsteigenden Tränen an. Doch das hielt die erste nicht auf aus seinem Auge zu treten und über seine Wange zu rollen. "Oooh Streuner...", kam es sanft von Seto, der ihn an sich ran zog und fest an seine Brust drückte. "Wie oft hab ich mir gewünscht einfach alles nur vergessen zu können. Ein oder zwei Mal gelang es mir auch. Aber wann immer ich darauf getriggert wurde, hat es mich immer umgehauen und mich in einem noch viel erbärmlicheren Zustand zurück gelassen, als bei dem Mal davor." Jetzt konnte Joey nicht mehr anders, als laut zu schluchzen und sich an Setos Hemd zu klammern. Er hatte offensichtlich erkannt, dass Seto möglicherweise Recht hatte. Es war eine Weile vergangen und Joey und Seto saßen auf dem Boden. Immer noch hatte Seto seinen Streuner fest im Arm, dessen Weinen erst langsam nachgelassen und schließlich versiegt war. "Geht es besser?", fragte er ihn liebevoll. Joey nickte. "Seto?", kam es von Joey leise. "Hm?", reagierte der Brünette. "Dein Hemd riecht nach Kaffee.", meinte der Blonde nur. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)