Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 100: Fest im Griff -------------------------- Kapitel 100 - Fest im Griff Joey lag auf der Seite zusammengekauert im Bett, hinter ihm Seto, der ihn zärtlich streichelte und einen Kuss in seinem Nacken platzierte. Einige stummen Tränen liefen dem Blonden über das Gesicht und tropften dann auf das Kopfkissen, auf dem er lag. Seto zog ihn etwas enger an sich. "Hey, es ist alles in Ordnung.", flüsterte der Brünette ihm ins Ohr. Doch statt Trost förderten die Worte seines Liebsten nur die eigene Verzweiflung und er schluchzte laut auf. Alles in Ordnung? Nein! Es war gar nichts in Ordnung. Es war einfach nur frustrierend. In der Woche seit Serenity und Jack nach Hause geflogen waren hatten sie mehrmals versucht intim zu werden und den nächsten Schritt, der von beiden gewünscht war, zu festigen. Doch es endete immer wieder gleich: Jedes Mal, wenn Joey kam, brach er in bitteren Tränen aus und wandte sich beschämt von Seto ab. Dieser reagierte immer mit viel Verständnis und Geduld, tat alles, um ihn zu trösten, doch das half alles nichts. Joey fühlte sich dennoch unendlich schuldig, dass er diesen Austausch von Zärtlichkeiten einfach nicht genießen konnte. "Hey, mein Schatz... na komm schon, schau mich an.", bat Seto sanft. Doch Joey vergrub sein Gesicht nur noch mehr in dem Kissen. Doch Seto ließ ihn nicht alleine. Wandte sich nicht entnervt ab. Er zog ihn liebevoll noch etwas näher an sich und streichelte ihn sanft. Bekundete seine Liebe auf so viele verschiedenen Art und Weisen. "Und wie läuft es bei euch so?", fragte Kai mit einem sanften Schmunzeln. Sofort wandte Joey peinlich berührt seinen Blick von seinem Therapeuten, während Seto ihm mit dem Daumen über den Handrücken strich. "Oh, doch so gut?" "Joey hat sich an die Berührung meiner Hand in seinem Schritt gewöhnt und er kann diese nun genießen...", setzte Seto langsam zu einer Antwort an. "Aber?", hakte Kai vorsichtig nach, obwohl er die Antwort bereits kannte. Seto blickte liebevoll zu Joey und wollte ihm Gelegenheit geben sich an dem Gespräch zu beteiligen, doch dieser starrte nur aus der Glasfront des Wintergartens auf den nahen Teich. "Beim Erguss drängen sich ihm immer wieder Bilder auf und er muss weinen. Das frustriert ihn so sehr, dass er sich von mir abwendet und sich nicht mehr beruhigen lässt.", führte Seto schließlich das Problem aus. "Ist das so, Joey?", versuchte nun der Psychologe den Blonden mit ins Gespräch zu holen. Doch dieser biss sich nur auf die Unterlippe, während sich Schamesröte auf seine Wangen legte. "Joey?", rief nun auch Seto ihn behutsam. Irgendwie machte das den Blonden wütend und er ließ sein Gesicht wieder zu den beiden schnappen. "Was wollt ihr von mir?", fauchte er ungehalten. "Seto hat doch alles gesagt." "Hey, Joey... keiner macht dir einen Vorwurf.", versuchte Kai die Situation zu entschärfen. "Ach nein... wie gütig.", kam es weiterhin bissig von dem Blonden. "Schatz...", wollte Seto ansetzen, doch sofort stierte ihn bernsteinfarbende Augen an. "Schatz mich nicht an...", schnitt ihm Joey das Wort ab. "Hast du gerade mein Kosename für dich de-substantiviert?", kam es verblüfft von dem Brünetten. "Und wenn schon... das tut doch absolut nichts zur Sache.", keifte der Blonde weiter. "Warum bist du so wütend?", wollte Seto nun ohne Umschweife wissen. Joey wollte aufspringen und gehen, doch Seto packte ihn am Handgelenk und hielt ihn auf. In Rage wirbelte Joey wieder herum, wollte Seto wegstoßen und sich losreißen, doch Seto steckte den Stoß ein ohne seinen Griff zu lockern. "Lass mich los...", brüllte Joey ihn an. Doch Seto blieb ruhig stehen und zog den Blonden wieder an sich, schloss den zweiten Arm um seinen Geliebten und drückte ihn sanft an sich. Joey trommelte mit seiner Faust ein paar Mal gegen Setos Brust und gab dann seinen Widerstand auf. Keinen Augenblick später ergab er sich einem tiefen Schluchzen. Er wollte doch nichts weiter als mit Seto intim werden und diese Intimität genießen können ohne immer wieder diese Bilder vor seinen Augen aufflackern zu sehen. Warum konnte er nicht vergessen? Vergessen was gewesen war und woran er sich nicht erinnern wollte. Er ließ sich von Seto wieder zum Rattansofa bringen, wo sie sich hinsetzten. Nach einer ganzen Weile versiegten die Tränen endlich und der Blonde blickte scheu auf. "E... es tut mir leid...", stammelte er undeutlich. Seto lächelte ihn nur sanft an und strich ihm durch das blonde Haar. "Dir muss nichts leid tun, mein Schatz.", flüsterte Seto. "Ich weiß, wie du dich fühlst und was in dir vorgeht... mir ging und geht es auch so." Verblüfft blickte Joey zu ihm auf. "Joey... du bist nicht alleine. Du kannst mit mir jederzeit über alles, was dir durch den Kopf geht reden. Dir muss vor mir nichts peinlich sein. Genauso, wie mir nichts vor dir peinlich sein muss.", argumentierte der Jungunternehmer weiter. Joey hörte in sich hinein und musste feststellen, dass sein Drache Recht hatte. In einer Beziehung sollte man mit dem Partner doch über alles reden können ohne Angst oder dass man vor Scham im Erdboden versank. Aber es gab nun Mal Dinge, die wollte der Blonde selbst vor sich nicht eingestehen oder noch einmal durchleben, wenn er sie erzählte. Seto strich ihm sanft über die Wange und zog so Joeys Aufmerksamkeit wieder auf sich. "Danke, dass du mir Gesellschaft leistest, Kumpel.", meinte Joey lächelnd, während er sich neben Tristan auf die Couch fallen ließ. "Hey, nicht dafür...", winkte Tristan ab, der heute vorbei gekommen war, da Seto länger in der Firma bleiben musste. Er hatte noch eine Sitzung mit Telefonkonferenz, die bis in die Nacht hinein reichen würde. Joey reichte ihm das Joypad und startete das Spiel 'Akuma 3'. Sie schnetzelten sich gemeinsam durch die Katakomben und Massen an Gegner. "Und wie läuft es so bei Seto und dir?", fragte Tristan interessiert nach, während er einen Elite-Gegner über die Wupper bombte. Joeys Figur starb prompt, während der Blonde kurz inne hielt, bevor er weiter spielte. "Alles Bestens.", meinte Joey tonlos. "Hey Joey, ich bin's: Tristan - dein bester Freund.", kam es tadelnd von dem Brünetten, der ihnen den Weg zum Levelboss ebnete. Wieder hielt der Blonde beim Spielen inne und schien zu überlegen. Auch Tristan blieb mit seiner Figur stehen und wandte seinen Blick von dem gigantischen Fernseher ab und seinem besten Freund zu. "Na komm... was ist es?" "Seto... Seto und ich... wir wollen... also... uhm... wir versuchen intim zu sein.", begann Joey stockend. "Und wo liegt das Problem?", hakte Tristan vorsichtig nach. "Also... er... uffz... Himmel, dieses Gespräch ist einfach peinlich. Willst du was trinken?", kam es plötzlich themenwechselnd von dem Blonden, während er das Joypad auf den Tisch ablegte und aufstand. Auch Tristan legte sein Joypad auf den Tisch, sprang auf und griff nach Joeys Arm, um ihn an der Flucht zu hindern. "Kumpel... du weißt, vor mir muss dir nichts peinlich sein... das hatten wir schon im Sommer geklärt.", rief Tristan ihm erneut ins Gedächtnis. Joey ließ seinen Kopf hängen. Sein bester Freund hatte mehr von ihm gesehen, als ein guter Freund je sehen sollte. Hatte mehr erfahren, als Joey jemals Preis geben wollte. Und dennoch... er war hier und war immer noch sein bester Freund. "Immer wenn ich komme krieg ich einen Flashback und muss heulen, wie ein Schlosshund.", platzte es mit einer Spur von Wut aus dem Blonden, wobei die Wut sich nicht gegen Tristan, sondern eher gegen sich selbst richtete. Tristan legte eine Hand sanft an seine Wange und zog ihn dann wieder auf die Couch. "Weiß Seto, warum du weinen musst?", fragte Tristan nach. "Ja... er und Kai wissen es.", kam es leise von Joey, der seinen Blick gesenkt hatte. "Was für ein Flashback ist das?", wollte Tristan vorsichtig wissen. "W... Wenn ich komme erinnert mich das daran, dass diese Typen - vom Sommer - mich dazu brachten abzuspritzen.", kam es leise und sich schämend von Joey. "Hey... du weißt, dass Abspritzen eine Reaktion deines Körpers ist, die durch äußere Einflüsse entsteht, egal ob wir das wollen oder nicht, ja?", wollte Tristan sicher gehen, dass seinem besten Freund das bewusst war. Dieser nickte. "D... das weiß ich, aber ich will diese Flashbacks los werden.", meinte der Blonde leise. "Ich sag es nicht gern...", setzte Tristan vorsichtig an. "Dann lass es.", bat Joey ihn halbherzig, der sich schon denken konnte, was nun kommen würde. "Die Flashbacks werden solange bleiben, bis du dich dazu durchringst über den Sommer zu sprechen.", sprach sein bester Freund ungerührt weiter. Man hätte es nicht glauben können, aber Joey konnte seinen Kopf noch tiefer hängen lassen, während er sich auf die Unterlippe biss. "I... Ihr habt mir versprochen, dass ihr mich mit der Woche im Sommer in Ruhe lassen werdet.", kam es kaum hörbar von Joey. Tristan rückte ein wenig mehr auf und legte einen Arm um ihn, während er ihn etwas näher an sich zog. "Kumpel... du weißt, wir würden dir deinen Willen lassen, wenn dich diese Woche nicht bis heute so im Griff hätte und verfolgen würde.", kam es zärtlich von Tristan. "Aber du musst dir einfach selbst eingestehen, dass totschweigen nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat." Eine Träne löste sich aus Joeys Auge. Er wusste, dass Tristan Recht hatte. Dennoch war der Widerwille über die offensichtliche Lösung seines Problems stark. "Oder du konditionierst dich durch Training.", kam es sinnierend von dem Brünetten. "Hä?", kam es nichtverstehend von dem Blonden. "Na ja... Hol dir einfach immer wieder einen runter und wenn du kommst konditionierst du dich auf einen bestimmten Gedanken, der dem Flashback entgegen wirkt. Keine Ahnung, ob das wirklich so klappen könnte, aber einen Versuch wär es doch wert.", erklärte Tristan mit stoischer Ruhe. Sich einen runter holen? Und beim Kommen auf einen bestimmten Gedanken konzentrieren, um dem Flashback entgegen zu wirken? So dumm klang das gar nicht in den Ohren des Blonden. Dankbar lächelte er seinen besten Freund an. "So und jetzt lass uns mal das Level clearen, auf jetzt.", kam es breit grinsend von Honda, der ihm dann den Joypad reichte, während er nach seinem eigenen griff. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)