Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 87: Der nächste Schritt ------------------------------- Kapitel 87 – Der nächste Schritt Joey lag neben Seto im Bett und hatte sich an ihn gekuschelt. Der Tag war anstrengend gewesen mit der Sitzung bei Kai und all den anderen, die daran teilgenommen hatten. Der Blonde war erleichtert, dass Kai seinen Bedingungen zugestimmt hatte und dieser Druck, den er seit Wochen auf sich gespürt hatte, endlich weg war. Natürlich wusste er, dass dieser Druck nur von ihm aus gegangen war. Seine Gefühle hatten ihm etwas suggeriert, was nicht so war... wie schon sein ganzes Leben lang eigentlich. Doch jetzt hatte er seinen falschen Gefühlen den Nährboden entzogen. Jetzt konnten sie ihm keine Schuldgefühle mehr einreden. Auf einmal fühlte er sich so leicht. Er schmiegte sich noch etwas enger an seinen Fels in der Brandung. Seto hatte von Anfang an zu ihm gestanden und das hatte ihn mehr als überrascht. Mindestens genauso hatte ihn auch Setos Geständnis überrascht, dass er ihn mochte… mehr als nur mochte. Anfangs hatte Joey das für einen Teil eines bösen Streiches gehalten. Dennoch hatte er sich dazu entschieden, es glauben zu wollen. Seto hatte ihm durch das Kennenlernen mit Jack geholfen. Geholfen, dass alles besser zu verstehen und akzeptieren zu können. Auch mit seinen Albträumen am Anfang hatte Seto ihm geholfen. Hatte ihn getröstet. War über Nacht geblieben, wenn er aufgeschreckt war. Sein Verständnis schien grenzenlos zu sein. Zwar hatte Seto immer wieder gefragt, ob Joey über seine Albträume sprechen wollte, doch er hatte es stets akzeptiert, wenn der Blonde das nicht wollte. Er hatte ihm – zusammen mit den anderen – geholfen den versäumten Stoff nachzuholen und einen doch guten Schulabschluss zu erarbeiten. Hatte einen einmaligen und wunderschönen Abschlussball arrangiert. Und selbst als Seto von dem erfahren hatte, was Joey so lange versucht hatte zu verbergen, hatte er ihn nicht weggestoßen oder sich abgewandt. Er war geblieben. Nein… Er war da erst richtig zu ihm aufgerückt, hatte ihm den Rücken gestärkt und ihm geholfen Schritte gegen diesen Mistkerl einzuleiten. Nach der Woche im Sommer, war Seto so geduldig gewesen. Er hatte Joeys Willen akzeptiert, dass dieser sich seinem Freund nicht so lädiert und übel zugerichtet präsentieren wollte. Hatte ihm die Zeit gegeben Mut zu fassen, wieder vor ihn zu treten. Na ja, eigentlich war Seto vor ihn getreten, da der Blonde da noch Bettruhe wahren musste. Seto war zu ihm gekommen und hatte sofort seine Angst zerschlagen, dass er ihn nicht mehr haben wollen würde. Und auch danach bewies Seto ihm immer wieder seine Liebe durch seine grenzenlos scheinende Geduld. Wenn Joey durch einen Albtraum keine Nähe oder gar seine Anwesenheit ertragen hatte, hatte Seto sich zurück gezogen. Andererseits war er für ihn da, wenn der Blonde absolut nicht alleine sein wollte. Gab ihm Zärtlichkeit und Liebkosungen, wenn Joey sie wünschte, und räumte ihm Freiraum ein, wenn es notwendig war. Und nie – niemals – zeigte Seto auch nur den Anflug von Frustration oder Ungeduld… und das seit fast drei Monaten. Joey wusste nicht wieso, aber irgendetwas war in ihm erwacht. Es war ein Verlangen nach Setos Nähe. Nicht diese Art Nähe, die er ihm schon immer gewährt hatte, seit er hier eingezogen war. Sondern die Nähe, die sie bislang nur ein einziges Mal versucht hatten zu haben und die dank einer Panikattacke nicht zustande gekommen war. Nach dem Abschlussball waren sie beide enorm… geil gewesen. Sie waren nach oben in Setos Schlafzimmer gegangen und dort hatten sie versucht, miteinander zu schlafen. Doch Joey hatte in dem Moment, der eigentlich der Schönste ihrer Beziehung hätte werden sollen, einen Flashback gehabt und dadurch eine waschechte Panikreaktion bekommen. Sanft ließ der Blonde seine Finger über der nackten Brust seines Drachen, wie er Seto früher oft genannt hatte, streichen. Vollführte kreisende Bewegungen, mal tiefer, dann wieder höher. Wie… wie sollte er Seto klar machen, dass er gerne den nächsten Schritt gehen wollen würde… oder es zumindest einmal probieren würde? Plötzlich legte sich Setos Hand über seine auf der Brust seines Freundes. Überrascht blickte Joey auf und sah direkt in die blauen Augen seines Drachens. Der schmunzelte ihn sanft an. "Noch wach?", fragte Seto mit einem ruhigen Ton. "Hm…", kam es nur von Joey. "Kannst du nicht schlafen?", wollte Seto besorgt wissen. "Hab über etwas nachgedacht.", gestand der Blonde verlegen, ohne seinen Blick abzuwenden. "Über was denn, mein Schatz?", hakte Seto vorsichtig nach. "Weißt du noch… nachdem der Mistkerl verhaftet worden war… da hatte ich ein paar schlimme Tage… ich hab versucht dich anzuheizen und dich dazu zu kriegen, mit mir Sex zu haben?", begann Joey unsicher. "Ja, daran kann ich mich gut erinnern.", kam es von Seto. "Was ist damit?" "Ich hab mich eingeigelt, weil ich dachte, dass du mich nicht wolltest...", kam es leicht beschämt von dem Blonden, dem sein damaliges Verhalten immer noch peinlich war. "Doch du hast mir dann erklärt, warum du nicht mit mir von jetzt auf gleich in die Vollen gehen wolltest… und wir haben uns darauf geeinigt, dass wir uns Zeit nehmen und uns Schritt für Schritt ran tasten werden." "Das ist richtig.", gab Seto zu. "A… Aber… bislang… da haben wir noch überhaupt keinen Schritt gemacht…", kam es ganz leise von Joey. "Haben wir nicht?", reagierte Seto überrascht. "N… Nein?", antwortete der Blonde verunsichert. "Hm… und was schwebt dir als erster Schritt so vor?", hakte Seto sanft nach. "Ähm… also… uhm… ich… ich weiß nicht… aber…ich würde gerne einen Schritt machen wollen… sofern du… ähm… also… uffz.", stammelte sich Joey einen ab. Langsam beugte sich Seto zu ihm und küsste ihn sanft. Als sie sich wieder von einander trennten schmunzelte der Brünette ihn an. Seine andere Hand, die auf Joeys Schulter lagt streichelte langsam über den Rücken des Blonden. "H… heißt das 'ja'?", fragte Joey vorsichtig nach. "Ja, das heißt 'ja'.", bestätigte Seto. "Aber wie soll unser erster Schritt aussehen, mein Schatz?" "Ja, also,… ähm… ich weiß nicht… was ist denn für gewöhnlich der erste Schritt in einer 'normalen' Beziehung?", kam es überlegend von Joey. "Ich denke nicht, dass wir uns über den ersten Schritt Gedanken machen müssen.", wandte Seto sanft ein. "Hm, wieso nicht?", wollte der Blonde verwirrt wissen. "Weil wir den schon hinter uns haben… ich denke der erste Schritt ist das Eingestehen für die Gefühle, die man für einander hegt… dann lernt man sich ein wenig kennen, bevor man dann mit Küssen und kleineren Berührungen weitermacht.", erklärte Seto, als hätte er dazu Recherchen angestellt und würde jetzt darüber referieren. "Und dann?", wollte Joey prüfen, wie weit sein Freund wohl die 'Schritte einer Beziehung' recherchiert hatte. "Hm… das ist unterschiedlich und kommt immer auf die Persönlichkeiten der Beteiligten an… ich würde sagen, nach diesen kleineren Berührungen kommt als nächstes ein wenig nackte Haut und gegenseitige Erkundung der Körper… Liebkosungen, Streicheleinheiten… vielleicht Petting zum Erforschen der Reaktionen und dann, wenn man ausgelotet hat, wer was mag und nicht mag oder wobei man sich wohl fühlt kommt der Sex?", führte Seto weiter nachdenklich aus. Joey musste schmunzeln. Das war gerade so Seto-typisch. Dann blickte Seto wieder zu ihm, denn beim Referieren war sein Blick an die Decke gewandert. Verwundert betrachtete er seinen blonden Schatz. "Dieses Schmunzeln steht meinem Geliebten unglaublich gut.", hauchte Seto ihm entgegen. Sofort röteten sich Joeys Wange vor Verlegenheit und bei dem Wort 'Geliebter' erschauderte er wohlig. Seto beugte sich wieder etwas näher zu ihm. Dann hörte er die Stimme des Brünetten, als sei sie alleine für ihn bestimmt, als er nur zwei Worte wiederholte: "Mein Geliebter!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)