Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 141: Einen Schritt näher ans Monster-Dasein --------------------------------------------------- Immer wieder sehe ich sein Gesicht. Wie er mich süffisant angrinst. Diesen Blick, der mir offenbart, was er mit mir tun wird. Mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter. Presse meine Zähne fest aufeinander. Kann spüren, wie sie übereinander knirschen. Plötzlich werde ich an eine geflieste Wand gepresst. Panik formt sich in mir. Spüre eine fremde Hand über meinen Körper wandern. Vor zu meinem Schritt. Die Hand legt sich grob über meinen Schritt, bevor sie sich wieder löst und den Knopf der Hose öffnet. Die Panik wächst in mir. Will mich wehren, doch dieser Arm in meinem Nacken, der mich gewaltsam an die Wand drückt. Ich höre sein gehässiges Lachen. Es strotzt nur so vor Überlegenheit. Er schiebt meine Hose hinunter, bis sie mir in den Kniekehlen hängen bleibt. Drängt mir ein Bein zwischen die Beine und spreizt so gewaltsam meine Schenkel. Spüre, wie er nun seine Hose öffnet und kann seine Körperwärme spüren. Die Panik in mir bricht aus. Doch ich kann nichts tun. Absolut nichts. Bin hilflos. Ihm ausgeliefert. Keine Chance ihn aufzuhalten. Kann nicht verhindern, was er vor hat. Spüre wie er sich hinter mir positioniert und seinen Schwanz zwischen meine Backen schiebt. Es wird geschehen. Das, was ich nie wieder zulassen wollte. Und dann hör ich nur noch jemand schreien. Laut. Anhaltend. Voller Schmerz. Voller Scham. Voller Selbstekel. Er ist auf einmal verschwunden. Genauso die Wand. Ich habe keinen Abendanzug mehr an. Bin nicht mehr auf einer Toilette. Mein Atem geht schwer und abgehackt. Ich kann den Schweiß über meine Stirn rinnen sehen. Meine Stirn, hinter der ein Feuerwerk an Kopfschmerzen tobt. Alles um mich herum scheint sich zu drehen. Oder drehe ich mich? Wer schreit hier überhaupt so laut? Mein Schädel wird gleich bersten, wenn dieser Irre - wer auch immer er ist - nicht aufhört zu schreien. Dann hör ich jemand meinen Namen rufen. Als ich versuche mich umzublicken stell ich fest, dass alles irgendwie verschwommen und undeutlich ist. Dann tauchen vor mir schwarze Haare auf. Langsam erkenn ich graublaue Augen, die mich besorgt anblicken. Das Schreien verstummt. Endlich. Ungehalten, dass alles so verschwommen ist, geh ich mit dem Handrücken über meine Augen und spüre Feuchtigkeit. Mir wird bewusst, dass ich Zuhause bin. In meinem Bett. Bei meinem Streuner und meinem kleinen Bruder. Ich stocke auf einmal. Blicke entsetzt zu Mokuba. Was... was tut er hier? Er kommt nie, wenn ich einen Albtraum habe. Weil ich ihn bat, nicht zu kommen. Er soll mich nicht so sehen. Wenn ich die Kontrolle verliere und völlig von meinen Ängsten beherrscht werde. Das soll er nicht sehen. Doch hier ist er. Kniet vor mir auf der Bettdecke und blickt mich erschrocken und besorgt an. Eilig versuche ich nach hinten wegzukommen und mich aus seinem Blickfeld zu entziehen. Doch ich stoße gegen jemand. Als ich mich umdrehe sehe ich blondes Haar und bernsteinfarbende Augen, die mich fürsorglich mustern. Ich hab keine wirkliche Kontrolle über die Handlungen meines Körpers. Er reagiert einfach. Reagiert auf die umschlingenden Arme mit hektischen Bewegungen. Versuche mich frei zu winden. Dann spür ich auf einmal zwei warme Hände an meinen Wangen, die meinen Blick wieder zu Mokuba lenken. Wie er mich sanft lächelnd anblickt, obwohl ihm gar nicht danach zu Mute ist. Seine Augen sind gerötet und er ist blass. Was ist mit meinem kleinen Bruder? Warum schaut er so traurig? Er macht ein beruhigendes Geräusch und meine Gegenwehr lässt nach. Warum ist er hier? Hat er meine Bitte ignoriert, als ich in der heutigen Nacht von einem Albtraum geplagt erwacht bin? Albtraum? Schön wär's. Es ist wirklich geschehen, oder? Nicht bis zum äußersten. Kogoro hat es nicht geschafft in mich einzudringen. Doch das war nicht mein Verdienst. Ich versuch mich daran zu erinnern, aber so wie meine Sicht vor Tränen verschwommen ist, ist auch meine Erinnerung nicht ganz klar. Doch dann blitzt vor meinem geistigen Auge das Gesicht von Kei auf. Keizo. Stimmt er hat Kogoro von mir weggezogen. Verhindert, dass der Drecksack... Aber... wieso hat Kogoro... versucht... ich bin doch achtzehn. Kein Kind mehr. Wieso sollte er an mir überhaupt noch Interesse haben? Ich bin seinem Beuteschema doch entwachsen. Und dann in aller Öffentlichkeit. Wenn nicht Keizo, dann hätte jederzeit jemand anderes reinplatzen können. Wieso ging dieses Monster ein so gewaltiges Risiko ein? Das macht doch gar keinen Sinn. Wieder fallen mir die tränennassen Augen meines kleinen Bruders auf. Langsam, wie in Zeitlupe, leg ich meine Arme um ihn und zieh ihn zu mir, während ich selbst noch weine. Drücke ihn fest an mich und versenke mein Gesicht in seiner Mähne. Mein starker, kleiner Bruder. Der etwas viel besseres als mich verdient hat. Einen großen Bruder, der sich und ihn schützen kann. Der kein seelisches und psychisches Wrack ist. Mit dem er eine unbeschwerte und glückliche Kindheit haben kann. Diese Gedanken fachen mein Weinen nur noch mehr an und ich schluchzte auf. Katsuya hinter mir umschließt mit seinen Armen nicht nur mich, sondern auch Mokuba. Der mich ungewöhnlich fest umarmt. Was hat mein kleiner Bruder nur? Sonst klammert er sich doch nicht so verzweifelt an mich. Es ist fast so, wie nach meinen zwei Tagen Black out, als Mokuba erfahren hat, dass es nicht nur Gozaburo war, der mich benutzt hat. Da hat ihn sein Wissen auch verzweifeln lassen. Aber... warum ist er jetzt... Da durchzieht mich ein weiteres Bild: Ich am Ende des Ganges. Auf dem Boden sitzend oder mehr liegend. Vor mir Keizo stehend. Ich fahre mir lasziv über das halb geöffnete Hemd und meine Brust. Spüre, wie ich bitter lächle und dann frage, ob Keizo hier ist, um alte Zeiten aufzufrischen. Schlagartig verkrampft sich alle in mir und selbst meine Tränen hören auf. Was... was hab ich getan? Hab ich... hab ich meinem Bruder etwas eröffnet, was dieser niemals erfahren sollte? Völlig entgeistert blicke ich zu Katsuya, doch auch der Blick von meinem Streuner ist wenig hoffnungsvoll. Scheiße! Wenn ich in die Scheiße trete, dann richtig. Jetzt bin ich es, der seine Umarmung um Mokuba festigt und ihn fest an mich gedrückt hält. Schuld breitet sich in mir aus. Ich wollte Mokuba nicht sein neues Idol nehmen. Und das war Keizo für meinen kleinen Bruder. Jemand, dem er nacheifern wollte. Doch durch meine unbedachten Worte im Suff (!) hat er dieses Ziel wohl aufgegeben. Wieder hab ich meinem Bruder ein Stück seiner Kindheit weggenommen und zerbrochen. Die Tränen zwängen sich jetzt doch wieder aus meinen Augen. Rollen heiß über meine Wange, bevor sie im schwarzen Haar meines Bruders landen. Ich... ich bin genauso ein Monster geworden, wie mein 'Vater' es war... und diese Erkenntnis brennt tief in meinem Inneren. Diese und die Erkenntnis, dass ich Mokuba zerbrechen werde. Ich hätte ihn niemals so nah an mich ran lassen dürfen. Hätte ihm niemals zeigen dürfen, was Gozaburo und die anderen mir angetan haben. Als Bruder bin ich gescheitert... und keine Schönrederei wird daran etwas ändern! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)