Wie zähme ich einen Saiyajin von Rikarin ================================================================================ Kapitel 11: T - 23 Monate ------------------------- April… Der letzte Rest des Schnees war geschmolzen. Frisches Grün und Blüten in Pastellfarben färbten den Garten in pudrigen Farben. Bulma und ihre Mutter standen jeweils mit einer Tasse Tee auf der Terrasse und genossen die ersten warmen Sonnenstrahlen unter dem blauen Himmel. Sie mussten zwar noch langärmlige Cardigans tragen, weil der Wind so kühl war, aber auf der geschützten Terrasse war es angenehm. „Wie herrlich, der Frühling kommt“ freute sich Panchy und genoss das erste Zwitschern der Vögel. „Frühling, lässt sein blaues Band, wieder flattern durch die Lüfte“ sinnierte Bulma. „Könntest du mir nicht auch noch einen Gärtner-Roboter entwickeln?“ fragte Panchy ihre Tochter mit einem Blick auf den Garten. „Was ist mit Vaters Haushalts-Robotern, die dir bislang geholfen haben?“ „Sie sind aber nicht so schön und vorsichtig wie Poletta. Ich muss immer einen Blick auf ihre Arbeit haben. Sie sind nicht besonders sanft zu den Pflanzen. Deiner läuft besser…aber sag das nicht deinem Vater.“ Einer der besagten, altmodischen Haushalts-Roboter fuhr vorbei und brachte einen edel aussehenden, pastellblauen Umschlag mit goldener Prägung. Adressiert war er an Bulma Briefs. Neugierig wegen des schönen Umschlags öffneten die Frauen den Brief und lasen ihn gemeinsam durch. Es war eine besondere Einladung zum Frühlingsball des Bürgermeisters, der diese Festivität nutzen wollte, seinen Ehrengast Bulma Briefs für ihre Erfindung und Spende von zehn Medic-Bots an die Stadt zu danken. Dieser Ball fand nur alle zwei Jahre statt und wurde stets genutzt, Mitbürger zu ehren, die sich der Allgemeinheit besonders verdient gemacht hatten. Eingeladen wurden stets hochranginge, bekannte Persönlichkeiten. „Hui, das klingt nach einer großen Sache. Ich erinnere mich an meinem letzten Ball vor zwei Jahren; da war ich noch mit Yamchu zusammen. Aber selbst ausgezeichnet zu werden…das ist schon einen Ehre“ sagte Bulma beeindruckt. „Dein Vater ist vor 20 Jahren für seine Erfindung ebenfalls ausgezeichnet worden. Seitdem sind die Bälle aber noch prunkhafter geworden. Die Stadt und ihre Bewohner wollen zeigen, wie gut es ihnen geht. Der Grund für diese Veranstaltung geht da unter“ kritisierte Panchy. „Aber ihr werdet mich doch begleiten, oder?“ fragte Bulma unsicher. Ihre Mutter kontrollierte das Datum. „An dem Tag ist auch das Fest vom Wohltätigkeitsheim, dass dein Vater und ich unterstützen. Wir sind da die Ehrengäste“ überlegte sie. „Dann solltet ihr auch auf jeden Fall auch da sein“ sagte Bulma schnell und sah bedrückt auf die Einladung. Toll, kein Freund und keine Eltern…sollte sie da alleine hin? Vielleicht würde ja jemand von ihren Freunden mitkommen: aber die waren entweder am trainieren oder interessierten sich nicht für solch elitären, steifen Festivitäten. Die Silvesterfeier war da eine Ausnahme gewesen. Das war nicht ihre Welt. „Du musst dir auf jeden Fall eine Begleitung mitnehmen“ warnte Panchy ihre Tochter. „Wenn du alleine auftauchst, kommen nur wieder Rudel von Mitgiftjäger und Schleimer auf dich zu. Am besten jemanden Starken wie Yamchu…noch besser, nimm Vegeta mit“ erteilte sie ihr den Rat. Fassungslos starrte Bulma sie an. Ihre Mutter meinte es todernst. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich in so einer Umgebung wohl fühlen wird“ versuchte sie, diese Idee abzuwenden. Vor ihrem inneren Auge sah sie Vegeta jemanden den Hals brechen, weil er sich über die unbekannte Rasse „Saiyajins“ lustig machte. Eine stocksteife Veranstaltung, wo Reden gehalten und getanzt wurde und der mürrische Krieger mittendrin…das konnte nicht gut ausgehen. „Es geht nicht um sein Wohl, sondern um deines. Sein Auftreten ist herrisch und kalt, aber mit ihm an seiner Seite, werden sich diese Typen nicht an dich herantrauen. Frag ihn, ob er dein Bodyguard sein kann“ schlug die Blondine vor. Bulma schüttelte entsetzt den Kopf. „Kann ich nicht gleich einen richtigen Bodyguard einstellen?“ „Was denn, du glaubst, du findest einen, der stärker ist als Vegeta“ spottete Panchy. „Nein, aber einer, der besseren Manieren hat“ entgegnete Bulma. „Toll, lass die Presse seinen Namen und Beruf herausfinden und du wirst in der Zeitung als das arme Mädchen betitelt, dass ihre Begleitung kaufen musste. Niemand kennt Vegeta. Keiner wird herausfinden, wer er ist. Dieses Mysterium wird sich eher für dich lohnen. Du musst bei Nachfragen nicht sagen, ob er dein Freund ist, sondern kannst behaupten, dass er dein Gast ist und ihr euch sehr nahe steht. Das ist keine Lüge. Wie so etwas interpretiert wird, ist eine Sache der Schreiberlinge. Oder schlimmstenfalls, musst du Yamchu um Hilfe bitten: Hauptsache du bist nicht alleine dort“ erklärte Panchy, die viel Erfahrung mit der High Society hatte. Sofort schüttelte Bulma heftig den Kopf. „Niemals. Er ist immer noch mit dieser Tussi von der Silvesterfeier zusammen. Diese Schande, ihn zu bitten, tue ich mir nicht an. Vermutlich würde er trotzdem kommen, weil wir alte Freunde sind, aber ich hätte einen fauligen Geschmack dabei im Mund. Eine Mitleids-Begleitung will ich nicht. Da gehe ich lieber allein hin“ erklärte sie. Panchy sah sie teilnehmend an. „Du hast noch einen Monat Zeit…die waren echt spät dran mit ihren Einladungen…vielleicht findest du noch jemand anderen“ beruhigte sie ihre Tochter. „Kümmere dich erst mal um dein Outfit. Weißt du schon, welches Label du nehmen willst? Du wirst im Scheinwerferlicht stehen und nicht nur, weil du die zukünftige Geschäftsführerin der CC bist: du wirst einen Preis entgegen nehmen. Das Kleid und der passende Schmuck kann nicht edel und teuer genug sein.“ „Ich werde mir was überlegen. Ich will etwas Einzigartiges. Es ist besser, ich lasse mir etwas anfertigen“ überlegte Bulma. Die beiden Frauen fingen daraufhin an, sich über die Kleiderschnitte und Farben zu unterhalten. Am Abend war Bulma so in Gedanken versunken, dass Vegeta sich fragte, ob man sie endlich auf Stumm geschaltet hatte. Beim Abendessen hatte sie kein Wort gesagt und jetzt lag sie im Trainingsraum auf einer der Matte und schaute nur aus dem Fenster. Sie bemerkte nicht mal seine Anwesenheit. Seit gefühlten fünf Minuten stand er neben ihr auf der Matte und sie rührte sich immer noch nicht. „AUFWACHEN“ sagte er laut und wie erwartet, zuckte die Frau erschrocken zusammen. „Hilfe, seit wann bist du denn hier“ stöhnte sie auf und hielt sich eine Hand auf ihr heftig pochendes Herz. „Schon ne Weile. Wollen wir heute mal anfangen oder soll ich gehen? Dann gehe ich zurück in den GR“ sagte er ungeduldig. „Nein, schon gut, hier nimm das mal“ sagte sie und reichte ihm eine dunkelblaue Plastikrolle, die etwas einen halben Meter lang war. Sie hatte eine graue Rolle bereits neben sich liegen. „Das ist eine Faszienrolle. Gut zur Selbst-Massage“ erklärte sie und setzte sich auf die Rolle drauf. Vegeta verzog kurz das Gesicht angesichts diesen neuen komischen Trainings, ahmte dann aber ihr Verhalten nach. „Hm“ erstaunt bemerkte er, wie seine Muskeln auf eine schmerzhafte, trotzdem noch angenehme Weise zusammengepresst wurden. Langsam bewegten sich beide auf ihren Rollen hin und her. „Sag mal Vegeta, du bist doch ein Prinz? Hast du Erfahrung mit Diplomatie und Audienzen?“ fragte ihn die Erdenfrau plötzlich. Biulma hatte den ganzen Tag wegen ihrem Outfit und der passenden Begleitung nachgedacht. Jetzt wo der Saiyajin gerade da war, hatte sie beschlossen, vorsichtig nachzubohren, wie gut der hochnäsige Prinz sich mit Empfängen auskannte. „Tse“ Vegeta schnaubte abfällig. Er wusste zwar nicht, weshalb Bulma plötzlich mit diesem Thema anfing, aber irgendetwas hatte sie vor. „Ich war noch ein Kind, als ich den Planeten verlassen habe. Davor war ich zwar auf einen oder zwei Empfängen, aber als junger Prinz musste ich nicht lange da bleiben. Es war die Aufgabe des Königs, die Speichellecker und Gesandten zu empfangen“ erzählte er. „Weshalb dein Interesse?“ Vermutlich hatte es mit ihrem seltsamen Verhalten zu tun. Bulma seufzte. „Ich habe eine Einladung zu einem großen Empfang erhalten, wo ich für meine Arbeit am Medic-Bot geehrt werden soll. Meine Eltern können aber nicht mitkommen. Mutter meint, ich solle unbedingt eine Begleitung als Beschützer mitnehmen. Ich denke aber, ich kann auch alleine hingehen.“ Bulma hoffte, dass sie damit Vegeta ihre missliche Lage ausreichend erklärt hatte, ohne anzudeuten, dass er mitkommen könnte. Aber der Saiyajin war nicht dumm. Er ahnte, weshalb die Frau ihn nach seinen Erfahrungen mit Audienzen gefragt hatte. Sie legte die Rolle unter ihrem Rücken und Vegeta machte ihre neue Position nach. Beide massierten sich ihre Schulter- und Rückenmuskeln. Vegeta überlegte. Ihm war klar, was die Frau brauchte: jemand, der ihr den Rücken von Speichellecker und Omega-Männchen freihielt. Ihre Mutter hatte Recht. (Kaum zu glauben, dass die dumme Blondine doch mehr auf dem Kasten hatte. Ab und zu überraschte sie ihn wirklich. Wie damals die Sache mit dem Mistelzweig…) Niemand wäre dazu besser geeignet als er selbst… Aber er hatte absolut keine Lust dazu! Vielleicht würde er aber eine Ausnahme machen, wenn sie ihn bitten würde? Ja, wenn sie ihn auf Knien anflehen würde, dass er der Einzige wäre, der sie beschützen könnte…Vegeta konnte sich ein selbstgefälliges Lächeln nicht verkneifen. Bulma interpretierte die seltsame Stimmung richtig, dass Vegeta erkannt hatte, was sie ihm durch die Blume sagen wollte. Aber ihn direkt fragen? Nein, der Saiyajin erwartete wahrscheinlich mehr; vermutlich dass sie einen Hofknicks für ihn machen und anflehen würde. Hah, als ob sie keinen Stolz hatte! Sie würde schon eine Lösung finden. Nein, der Saiyajin-prinz als Begleitung hätte zwar interessant sein können, aber der Aufwand lohnte sich nicht. Sie wechselte absichtlich das Thema. „ Die letzten Daten des EEG und des Pulsmessers sehen besser aus. Ich denke, unser gemeinsames Training zeigt die ersten Ergebnisse“ sagte sie. „Tse, ich fühle mich besonders entspannt, wenn ich danach wieder alleine bin“ entgegnete Vegeta. „Trotzdem kommst du immer wieder“ murmelte Bulma leise, sauer und enttäuscht, dass dieser eingebildete Sack ihr nicht mal ein kleines Lob geben konnte. So viel zur Abmachung vor zwei Monaten….von wegen „Ich versuchs“, hah! Sie fing an zu schmollen und wurde schweigsam. Als sie sich aufrichtete und die nächste Übung begann, sah Vegeta an ihrem Gesichtsausdruck, dass er irgendetwas Falsches gesagt haben musste. Er fluchte in Gedanken. Was hatte er jetzt wieder gesagt …oh, da war ja was wegen „Lob“ und „Dankeschön“ gewesen. Vegeta presste die Zähne zusammen. Entweder presste er jetzt ein kleines Lob für Bulmas Bemühen aus seiner Kehle oder die Frau würde die nächsten Tage eingeschnappt sein. Die Stimmung war gerade so eisig, dass er befürchten musste, dass seine Eier abfroren. Er könnte seine Anerkennung ja auch auf eine anderer Weise zeigen…er war eh mehr der Taten- als der Worte-Typ. Schließlich war da doch die Sache mit diesem Fest; wenn er sich großzügig dafür anbot, müsste sie wieder gute Laune haben. Er räusperte sich. „Ja, also, dieser Empfang, wenn er dir so wichtig ist, dann könnte…“ fing er großmütig an. „Oh, das ist es, ich werde Ted fragen“ unterbrach sie ihn laut. Vegeta verstummte und sah sie mit großen Augen an. „Ted, na du weißt schon, der IT-Techniker, der mir so oft geholfen hat. Er sieht gut aus, ist intelligent und ist sehr nett. Er wird mir bestimmt helfen“ sagte sie mit einem Lächeln, erfreut über ihre Idee. Gut, dass sie in ihrem Kopf noch mal alle Typen durchgegangen war, die sie in den letzten Monaten getroffen hatte. Viele waren es ja nicht, aber was soll´s… Vegeta sah sie an, als wären ihr gerade Hasenohren gewachsen und sie würde ihn um Möhrchen bitten. „Ted“ er spuckte das Wort so abfällig aus, als wäre es eine bittere Wurzel und er müsste diesen Geschmack von seiner Zunge abwaschen. „Diese kleine Ratte, die so schnell abgezogen ist, nachdem ich sie schief angeguckt habe?!“ „Würdest du bitte aufhören, die Menschen in meiner Umgebung zu verunglimpfen und zu bedrohen“ bat Bulma. „Höflichkeit ist eine Tugend, von der ihr Saiyajins keine Ahnung habt.“ „Wir sind halt zu ehrlich. Ich denke, deine Mutter hat einen bestimmten Typ als deine Begleitung vorgesehen. Ted wird dir da nicht nützen“ sagte er stirnrunzelnd und beleidigt. Sie wollte das Weichei mitnehmen anstatt ihn?! Tickte sie noch richtig? Hatte sie keine Augen im Kopf? „Aber er hat ähnliche Hobbys und Interessen wie ich. Wir werden uns bestimmt gut unterhalten können“ entgegnete Bulma. „Ich habe es dir schon mal gesagt und ich tue dir den Gefallen und wiederhole mich: der Kerl ist nicht so harmlos wie du glaubst“ warnte er sie. Verdammt, er war so nah dran, ihr von dem Einbruch im letzten Jahr zu erzählen und seinem Verdacht, dass Ted damit zu tun hatte. Aber dann würde ihm auch herausplatzen, dass er ihren Konkurrenten in die Luft gejagt hatte…das würde ihr nicht so gut gefallen. „Ach ja, dein Instinkt, ich erinnere mich“ spottete Bulma. Allmählich drängte sich ihr der Verdacht auf, dass Vegeta eifersüchtig war. Bestimmt störte es ihn, dass sie andere Männer beachtete, aber nicht ihn…dass sie sich weigerte, ihn überhaupt als Mann wahrzunehmen! „Und?! Hast du ihn seitdem mal überprüft? Vermutlich nicht, du naive Pute“ gab er den Spott zurück. Bulma sah ihn wütend an. Nein, sie hatte es nicht getan. Sie hatte Vegetas Bemerkung damals als dummen Kommentar abgetan und ignoriert. Aber er fing ja wieder damit an…er wollte doch nur ihre neue Begleitung madig machen, weil sie ihn nicht darum bat. „Ich gebe halt nicht viel auf deine Meinung“ Bulma verkniff sich ein siegreiches Lächeln. Vegeta knurrte. So viel naive Dummheit auf einen Haufen konnte er nicht ertragen. Das war ja fast so schlimm wie Kakarott dabei zuzusehen, wie er seine Gegner besiegte, aber nicht tötete. Er stand auf. „Ich gehe lieber in den GR trainieren als mir das Drama anzusehen“ sagte er. „Du bist hier die einzige Dramaqueen“ rief ihm Bulma hinterher. „Kannst dich nicht mal bedanken oder aushelfen, aber andere mit „guten“ Ratschlägen nerven?! Du Heuchler.“ Vegeta stoppte in seiner Bewegung. Langsam drehte er den Kopf und sah sie scharf an. „Wie hast du mich genannt?“ Bulma legte nachdenklich einen Finger an ihr Kinn. „Hm, ist meine Aussprache nicht korrekt oder kennst du die Bedeutung des Wortes nicht“ fragte sie scheinheilig. Vegeta drehte sich um. Sein Geduldsfaden war bis zum Zerreißen gespannt. Erst bevorzugte sie einen mickrigen Menschen als ihren Begleiter, dann schlug sie seine Warnung in den Wind und nun verhöhnte sie ihn auch noch!? Er konnte jetzt nicht wortlos hinausgehen; das würde wie eine Niederlage aussehen. // Bei den eisigen Monden von Vegeta-Sai, gibt es nicht irgendeine Methoden diese Frau zum Schweigen zu bringen? Sie auf ihren Platz zu verweisen OHNE Gewalt anzuwenden?// Er blieb vor ihr stehen und sah grollend auf sie runter, während er sich eine Bestrafung überlegte. Die sitzende Bulma sah zu ihm hinauf, ein spöttisches Glitzern in ihren Augen. Allerdings war Bulma diese Position schnell unangenehm. Nicht nur, dass Vegeta bedrohlich vor heraufragte, ihr Gesicht war in Höhe seines Gemächtes. Es gab immer noch ein gewisses Maß an Privatsphäre, die sie zwischen sich einhalten wollte. Schnell stand sie auf. Mittlerweile waren ihre Wangen von einer zarten Röte überzogen. Ob es an ihrer Wut oder an den kurzen Gedanken an Vegetas Intimbereich lag, wusste sie nicht. Jedenfalls musste sie seinen Blick standhalten: kein Rückzug vor Vegeta. Position standhalten, komme was wolle! Vegeta dagegen hatte plötzlich einen Geistesblitz. Eine Erinnerung, als er sie tatsächlich mal zum Schweigen gebracht hatte. Da war doch diese Sache an ihrer Geburtstagsfeier gewesen…die war recht erfolgreich verlaufen. Seine Lippen verzogen sich zu einem boshaften Lächeln. Seine rechte Hand hob sich zu ihrem Gesicht. Fest hielt er ihr Kinn in seinem Griff. Bulmas Augen verengten sich misstrauisch. Er tat ihr bislang noch nicht weh, aber was plante er? Mit zwei Fingern hob er ihr Kinn an, während sein Daumen an ihrer vollen Unterlippe entlangstrich. Bulmas Gehirn ließ die Alarmglocken schellen: „Ungewöhnlicher Körperkontakt. Alarmbereitschaft. Etwas läuft schief!“ meldete es mit roten Warnlicht. „Weißt du woran ich gerade denke…“? fragte Vegeta in einem trügerisch sanften Tonfall und ließ seinen Daumen vorsichtig über die zarte Lippe gleiten. Die raue Oberfläche seines Daumens glitt über die pralle, rosige Haut ihrer Lippen und verursachte ein Prickeln in seinem Nacken. Bulmas Augen wurden vor Staunen groß. Sie schien nicht zu begreifen, was er da tat. „ Ich stelle mir gerade vor wie ich dir deine kleine rosa Zunge rausreiße und endlich die Ruhe einer stummen Frau genieße“ plauderte er so locker, als würde er über das Wetter sprechen. Bei diesem Gedanken strich Bulmas Zunge nervös über ihre sich trocken anfühlenden Lippen und berührten dabei leicht Vegetas Daumen. Der hatte plötzlich den Wunsch, diese Bewegung noch mal zu sehen. Seine Augen ließen ihre Lippen nicht aus dem Blick. Bulma fühlte sich seltsam. Vegeta bedrohte sie gerade, aber sie verspürte keine Angst. Sein rauer Daumen versachte stattdessen eine köstliche Reibung. Diese Kombination von rauer und glatter Haut aufeinander… Sein Blick war auf sie konzentriert; durchdringend und heiß. „Ich…ich brauche aber meine Zunge“ presste sie heiser raus. „Wirklich? Wozu?“ fragte Vegeta wieder in diesem ungewöhnlich sanften Tonfall. Seine dunkle Stimme klang etwas heiser: ein rauer Unterton darin. Verdammt, konnte er nicht endlich mit dieser Bewegung aufhören! Wie sollte sie da einen klaren Gedanken fassen?! //Ich weiß, was du vorhast, Freundchen. Das Spiel hast du schon mal mit mir gespielt. Aber ich kenne die Regeln zu diesem Spiel.// Sie ließ ihre Zunge vorschellen und berührte Vegetas Daumen, während sie sein Gesicht nicht aus den Augen ließ. Seine Pupillen wurden größer. Mittlerweile lag darin ein seltsam weicher Schimmer. „Es gibt so viele Sachen, die ich ohne meine Zunge nicht machen könnte“ sprach sie heiser und wieder leckte ihre Zunge kurz über ihre Lippen. „Essen und Reden ohne Zunge geht schlecht, aber es gibt ja noch ein paar andere lustige Sachen, für die frau eine Zunge braucht“ fuhr sie fort. Ihre linke Hand schoss vor und hielt seine Hand fest. Ehe Vegeta sich versah, nahm sie seinen Daumen und führte ihn zu ihren Mund. Sie drückte einen Kuss drauf und biss vorsichtig in das feste Fleisch seines Daumens. Er stöhnte auf. Er hatte, ohne es zu merken, die Kontrolle über das Spiel verloren. Bulma bekam eine Gänsehaut bei diesem tiefen Geräusch aus seiner Kehle. So etwas hatte sie noch nie von vom Saiyajin gehört. Seine Augenlider waren schwer und mit seinem fiesen Lächeln hatte er schon lange aufgehört. Stattdessen atmete er schwer. Wieder fuhr sie mit ihren Lippen vorsichtig an seinem Fleisch entlang und knabberte daran. Sie hörte, wie er scharf den Atem einsog. Vegeta riss sich zusammen und versuchte, die Kontrolle zu übernehmen. Er entzog ihr seine Hand, aber noch war er nicht mit ihr fertig. Mit seinem bislang freien, linken Arm umarmte er sie und drückte sie an sich. Bulmas eigener Arm wurde dabei zwischen ihren Körper eingeklemmt. Er ließ seine linke Hand flach an ihrem unteren Rücken ruhen, während er seine rechte dazu nutze, ihre Wange zu berühren. Sein Daumen strich über ihren Wangenknochen. Vorsichtig, als wäre sie zerbrechlich. Er konnte die Hitze ihrer Haut spüren. Er ließ seinen Blick über ihre großen, blauen Augen gleiten, ihrer kleinen Nase und blieb an ihren rosa Lippen hängen, die jetzt noch dunkler und glänzender waren. Sie wirkten wie ein reifes Paar Kirschen, dass er ungehindert pflücken könnte. Bulma schluckte. Allmählich wurde sie nervös. Ihre Stimme versagte, sie hatte keinen Plan, wie sie weiter vorgehen sollte und Vegetas Hand in ihrem Rücken verhinderte ihre Flucht. Tja, selbst wenn sie nicht da läge; könnte sie niemals schnell genug fortlaufen. Ihre eine Hand war eingeklemmt, die andere Hand hing nutzlos runter. Sie hatte merkwürdigerweise keine Kraft, sie zu erheben und sich zu wehren. So wie es aussah, hatte sie jetzt zu viel mit dem Feuer gespielt. Ihre Gesichter waren sich unbemerkt so nahe gekommen, dass ihre Nasenspitzen sich mittlerweile fast berührten. Sie konnte seinen heißen Atem auf ihren Wangen spüren und ihr gespiegeltes Gesicht in seinen schwarzen Pupillen erkennen. Seine warme Hand in ihren Rücken fühlte sich schwer und sicher an. Ihr Puls raste und ihr Mund war leicht geöffnet, um den dringend benötigten Sauerstoff einzuatmend. Vegetas Hand an ihrer Wange ließ keine Bewegung ihres Kopfes zu. Würde er sie jetzt küssen? Wenn ja, hatte sie seltsamerweise nichts dagegen. Er sollte es bloß endlich mal tun UND SIE NICHT SO AUF DIE FOLTER SPANNEN. Er senkte langsam den Kopf. Nur noch wenige Millimeter trennten ihre beiden Münder voneinander. Sie konnte bereits seinen Atem auf ihren empfindlichen Lippen spüren. Ihre Augen schlossen sich und ihr Mund öffnete sich erwartungsvoll. Doch es kam nichts… Plötzlich war der Druck seiner Hand in ihrem Rücken weg und auch ihr Kopf war wieder frei. Bulma öffnete fassungslos die Augen und sah sich um. Sie stand alleine im Trainingsraum. Von Vegeta keine Spur. „Das…das kann doch nicht wahr sein“ stammelte sie und ihre Wangen wurden tiefrot aus Scham und Wut. Dieser Scheißkerl! Was für ein krankes Spiel! Sie schrie erzürnt auf und verließ ebenfalls den Raum. Sobald sie diesen blöden Kerl sah, würde sie ihm einen Haufen gefährlicher Droiden auf den Hals hetzen. Sie würde…Bulma fluchte lauthals über diese Schmach und überlegte sich eine Foltermethode nach der anderen. Sie würde eine Anzahl von Lasern in seinem GR einbauen, die Anzeige manipulieren und dann zusehen, wie er geröstet wurde. Warum da aufhören? Sie könnte Laser in seinem Schlafzimmer verstecken, die ihn bei jeder Bewegung aus den Hinterhalt angriffen. Niemand trieb so ein mieses Spiel mit ihr. Erst die Erwartung hochschrauben und dann dieser kalter Abgang?! Er wollte es doch auch! Oder hatte sie sich den Hunger in seinen Augen eingebildet? Bulma fühlte sich in ihrem Stolz als Frau getroffen. Das bekam er zurück. Irgendwann, eines Tages, wenn er es am wenigstens erwarten würde…wäre es sein Stolz als Mann, der leiden würde. Diese Episode würde sie nicht vergessen und verzeihen. Vegeta hörte Bulmas Wut-Schrei. Er befand sich auf dem Dach des Gebäudes. Beunruhigt strich er sich übers Gesicht und schaute dann auf die störende Erektion in seiner Hose. Sie war der Grund, warum er den Kuss abgebrochen hatte. In dem kurzen Moment, in dem sein Körper die Kontrolle übernommen hatte, war es sein Wunsch gewesen, Bulmas Körper an seinen zu pressen und sie fühlen zu lassen, was sie mit ihm anstellte. Dann hätte er sie geküsst und nicht mehr aufgehört, bis er seinen Hunger gestillt hätte. Aber was dann? Würde eine berechnende, intelligente Frau wie Bulma seinen Zustand nicht ausnutzen? Sie hätte ihn an die Leine genommen…und die Leine wäre ihr verführerischer Körper gewesen. Sein Gehirn hatte in letzter Sekunde dazwischengefunkt und ihn zum Abbruch gezwungen. „So eine verdammte Scheiße….“ zischte er leise. Sein Körper brannte von ungestilltem Verlangen. Er massierte sich die Schläfen und überlegte sich eine Lösung. „Abstand…definitiv Abstand. Ich muss ihr für eine Weile aus dem Weg gehen. Besonders wenn sie so wütend auf mich ist. Weltall? Oder die Wildnis? Ich könnte mal spionieren, wie Kakarott trainiert“ sprach er zu sich selbst. Er ärgerte sich über sich selbst. Warum hatte er nach ihrem Kommentar nicht einfach den Raum verlassen? Warum hatte er ihr beweisen müssen, dass sie ihn attraktiv fand? Als er angefangen hatte, hatte sie sich nicht ein einziges Mal beschwert oder eine Abwehrhaltung eingenommen. Sie war neugierig gewesen und erregt. Die Erinnerung an ihre lustverhangene Augen und geröteten Wangen würden ihn die nächsten Tage verfolgen. Zusammen mit der pochenden Erektion, die immer noch nicht abgeklungen war. Irgendwie hatte er sich damit ein Eigentor geschossen. Es wäre besser gewesen, er hätte es nicht erfahren. Er stand auf und flog los. Eine Woche später schäumte Bulma immer noch Wut. Vegeta war immer noch nicht aufgetaucht, aber sie hatte bereits ein paar nette Überraschungen in seinem GR versteckt. Ein falscher Schritt auf eine bestimmte Fliese und es würde sich eine Falle aktivieren. Mehr aus Langeweile als aus Überzeugung, hatte sie eine Sicherheits-Prüfung von Ted Allister veranlasst. Sie glaubte nicht, dass die Security-firma etwas finden würde, aber dann hatte sie es auch schriftlich als Beweis. Sie würde den Wisch an Vegetas Tür kleben. Sie hatte Ted bislang noch nicht wegen der Begleitung angefragt. Zur Sicherheit wollte sie den Bericht abwarten, denn wie es Vegeta gesagt hatte und Goku in der Vergangenheit auch bewiesen hatte: den Instinkt eines Saiyajin sollte man nicht unterschätzen. Aber selbst wenn er mit Ted richtig lag…DAS GAB IHM NICHT DAS RECHT, MIT IHREN GEFÜHLEN ZU SPIELEN! Bulma zerbrach aus lauter Frust ihren Bleistift und warf die Überreste in den Mülleimer. Sie musste sich dringend ablenken. Sie sah sich auf dem Bildschirm ihres PCs die verschiedenen Designs an, die ihre Modedesignerin geschickt hatte. Einen Favoriten hatte sie schon. Ein Ballkleid mit dunkelblauer Korsage, die mit Perlen bestickt waren, die einen Farbverlauf von mitternachtsblau bis hellblau bildeten. Unterhalb der Korsage verlief ein weiter, cremefarbener Rock, der am Saum mit goldschimmernden Perlen bestickt war. Es musste aber noch der passenden Schmuck, Schuhe und die Frisur geplant werden. //Mein Begleiter sollte passenden Farben dazu tragen: Also mitternachtsblau und weiß…hm, oder dunkelblau und Gold…// Sie nahm ein paar Stifte und fing an, Anzüge zu zeichnen. Aus einem unbestimmten Grund hatten die Personen einen breiten Torso …und dann fing sie an, ihnen eine hohe Stachelfrisur und zusammengezogenen Augenbrauen zu zeichnen. Zack, schon starrte Vegeta in einem Anzug ihr entgegen. Erzürnt knüllte sie die erste Zeichnung zusammen und warf sie hinter sich. Lächerlich, Vegeta als ihre Begleitung. Sie wollte nur wissen, wie er in einem maßgeschneiderten Anzug aussah. Genau, deswegen fing sie auch an, Vegeta in einem anthrazitgrauen Anzug mit dunkelroten Hemd zu zeichnen: die Farben standen ihm auch ausgezeichnet. //Scheiße, was mache ich hier? Ich muss ihn und diesen beinahe-Kuss aus dem Gedächtnis streichen.// dachte sie aufgebracht und stopfte die Zeichnungen in eine Schublade. Sollte Vegeta in nächster Zeit mal auftauchen, hatte sie bislang immer noch keinen Plan, wie sie mit ihm umgehen würde. Abgesehen vom Plan, ihm an die Gurgel zu gehen… Sie legte ihren Kopf auf den Schreibtisch ab und sah gedankenverloren zur alten Farbdose hin, in der sie ihre Stifte lagerte. //Ganz ehrlich, dass ist keine Sache, über die man reden kann. Was soll ich fragen? “Wolltest du mich küssen oder nur verarschen? „Magst du mich?“ Bin ich überhaupt eine Frau in seinen Augen? Er hat mal erwähnt, dass ich etwas Besonders wäre. Manchmal habe ich das Gefühl, dass zwischen uns eine besondere Verbindung besteht; wenn wir gerade nicht streiten…aber vielleicht bilde ich es mir auch nur ein und ich bin für ihn nur eine kleine nervige Mechanikerin. Aber dann hätte er mir damals nach seinem Wutanfall nicht dieses Versprechen gemacht: dass er mich niemals angreifen würde! Vielleicht sollten wir es dabei belassen und diese seltsame sexuelle Spannung verdrängen.// Bulma schnaubte. Leichter gesagt als getan. Selbst jetzt wurde ihr wieder warm, als sie sich daran erinnerte. Sie konnte ihre Gefühle nicht steuern. Sollte Vegeta welche haben, wäre er im selben Dilemma. Vielleicht dachte er gerade genau an dieselben Sachen und wusste auch nicht, wie er ihr gegenübertreten sollte. Sie beide hatten ihren Stolz und wollten dem andere gegenüber nicht als schwach entgegentreten…weil sie beide Angst hatten, verletzt zu werden. Bulma setzte sich erschrocken auf, als dieser Gedanken durch ihren Kopf schoss. Seit Yamchu hatte sie keine ernsthafte Beziehung mehr gehabt. Mittlerweile war die Trennung aber schon Monate her. Sie hatte den Sommer genossen, hatte geflirtet und mit gutaussehenden, charmanten Männern gesprochen; aber keiner hatte ihr Interesse geweckt. Der einzige Mann, den sie in letzter Zeit auf den Hintern gestarrt hatte, war Vegeta gewesen. Sie schluckte nervös. Wie kompliziert wäre ihre Beziehung geworden, wenn er sie geküsst hätte? Sie war ehrlich zu sich selbst; in diesem Augenblick war sie so neugierig gewesen, dass sie den Kuss erwidert hätte. Aber was dann? Back to Business? Friends with Benefits? One-Night Stand? Keine Ahnung! Sie wusste es selber nicht. Aber damals, in diesem Moment, hatte sie einfach diesen Kuss gewollt. Sie hatte es genossen, dass der übermenschlich starke, einsame Vegeta sie so konzentriert angesehen hatte. Als ob sie die einzige Frau auf diesem Planeten, nein im Universum wäre, die für ihn interessant war. Bulma rieb sich grummelnd den verspannten Nacken. Vielleicht war es doch ganz gut gewesen, dass Vegeta die Reißleine gezogen hatte. Ihr Telefon klingelte und sie nahm ab. „Hallo, Bulma Briefs….Ja….Und?.....Sie sind sich sicher?.....Wirklich?....Scheiße! Senden Sie mir die Dokumente zur Durchsicht. Dann starten Sie das Beta-Protokoll. Alle Firewalls, Passwörter und andere Daten-Sicherungen müssen sofort geändert werden. Ich muss mit unseren Anwalt sprechen.“ Sie legte auf. In ihren Augen war ein wütendes Feuer zu erkennen. Eine bestimmte Person würde für diesen Verrat bezahlen. Niemand spionierte sie ungehindert aus. Drei Tage später, am frühen Morgen… Vegeta landete auf dem Fenstervorsprung zu seinem Zimmer und stieg von dort ein. Er zog sich frische Sachen an und schlich sich durchs Fenster nach draußen zum GR. Der Morgen war frisch und klar, die Vögel sangen und Bulmas Aura war in der Küche zu spüren. Also kein leckeres Frühstück, dafür wieder Training in seinem geliebten GR. Er hatte die letzten Tage genutzt, um Kakarott und den Namekianer bei ihrem Training zu beobachten. Es hatte ihn nicht besonders beeindruckt; sie kämpften miteinander und öfters nahm auch Son-Gohan teil. Er war zu einigen unbewohnten Plätzen geflogen und hatte dort trainiert, aber ohne die erhöhte Schwerkraft und die Trainings-Droiden war ihm schnell langweilig geworden. Also hatte er die freie Zeit zum Nachdenken genutzt. Er war überzeugt, dass er richtig gehandelt hatte. Er brauchte keine komplizierte Beziehung und Bulma war der Inbegriff einer komplizierten Frau. Wäre sie jemanden, der Sex als reinen Stressabbau ohne Verpflichtungen ansehen würde, hätte er ja nichts dagegen. Ja, sie war sexy, das konnte er sich gegenüber selber zugeben und er hätte nichts dagegen, mit ihr im Bett zu landen. Ihr Körper hatte seine Vorzüge. Aber er hatte sie und ihren Freund gesehen und wusste, sie war der Beziehungstyp. // Ich bin doch nicht ihr Schoßhündchen. Ich würde niemals mit ihr Shoppen oder Essen gehen oder diesen anderen Erden-Unsinn. Nur Sex und nichts weiter, das wäre perfekt. Aber damit wäre sie garantiert nicht einverstanden.// dachte er sich auf den Weg zum GR. //Das muss ich ihr ins Gesicht sagen und dann hat sich die Sache erledigt. Ja, dieses Spiel hätte ich nicht anfangen sollen, aber das lässt sich in einem Ein-Minuten-Gespräch erledigen. Willst du erderschütternden, fantastischen Sex ohne Verpflichtungen, jederzeit und überall? Nein, dann komm mir nicht zur Nahe. So kompliziert wird es schon nicht werden. Die Ruhepause hat sie bestimmt so weit beruhigt, dass ich mit sprechen kann, ohne dass sie ausflippt.// Ein geputzter, stiller Trainingsraum erwartete ihn. Vegeta lächelte zufrieden. Heute könnte er endlich mal wieder ein ernsthaftes Training starten. 350 G wären ein guter Anfang. Er schaltete die Schwerkraft ein. Merkwürdig, waren 350 G bislang immer so heftig gewesen? Er trat in die Mitte des Raumes und sah sich nach den Trainings-Droiden um, die jetzt eigentlich anfangen müssten, ihn anzugreifen. Als seine Fußspitze eine Fliese berührte, schoss plötzlich ein Laserstrahl aus der Decke hervor und traf ihn schmerzhaft an der Schulter. Vegeta drehte sich überrascht um. Wo kam der den her? Sein Fuß berührte eine andere Fliese. Ein eiskalter Wasserstrahl ergoss sich über ihn. Vegeta strich sich fassungslos das Wasser aus den Augen, allerdings nicht schnell genug. Die Überraschungen hatten damit nur ihren Auftakt begonnen. Sofort hagelte es schwere Gewichte aus der Decke, Laserstrahlen wurden abgeschossen, das Licht fing an zu flackern und er konnte das herannahende Piepen von neuen Droiden hören. Bulma saß am Küchentisch, genoss ihren Milchkaffee und die fantastischen Crêpe Suzette, die Poletta ihr gemacht hatte und hörte mit einem zufriedenen Lächeln das männliche Gebrüll, das aus dem Garten kam. In Gedanken zählte sie bis zehn. Dann stand ein wütender, nasser, angesengter Saiyajin im Türrahmen und sah sie knurrend an. „Ach, Vegeta, du bist ja auch wieder da“ begrüßte sie ihn strahlend. „Was hast du mit meinem GR gemacht?“ fragte er aufgebracht. „Oh, da bist du einfach reingegangen, ohne mir Bescheid zu sagen? Dass hättest du nicht tun sollen. Ich hätte dich dann über das neue Update informiert, dass ich extra für dich angelegt habe“ erklärte sie unschuldig. „Was hast du getan?“ seine Stimme bebte vor unterdrücktem Zorn. Bulma nahm ruhig einen Schluck Kaffee, um ihn auf die Folter zu spannen. „Ich habe den Boden präpariert. Wenn du auf bestimmte Stellen trittst, wirst du getroffen“ erzählte sie. „Ha, das soll deine Rache sein?! Dann schwebe ich halt“ entgegnete er. „Tue das…aber sollte dein Fuß nicht wenigstens einmal alle 3 Minuten auf den Boden sein, wird ein Sensor das merken und ein Lasernetz starten, dass alles trifft, gerade in der Luft schwebt. Die neuen Droiden haben ein gespiegeltes Abwehrsystem und können den Laser reflektieren. Aber wie sieht das mit dir aus?“ Vegeta sah sie sprachlos an. Dann grinste er. „Wenn das deine Bestrafung ist, werde ich dir mal was sagen…Danke für die neue Herausforderung. Das hört sich spannend an.“ Er drehte sich um und verließ den Raum, um wieder zum GR zu gehen. Bulma zuckte mit den Schultern. Vegetas erstes „Danke“ sollte man feiern, aber dazu hatte sie gerade keine Lust. Sie hatte nicht erwähnt, dass die Anzeige auch manipuliert war und die Schwerkraft sich unregelmäßig erhöhen oder senken würde. Das würde er schon schnell genug merken. Außerdem war es ihr auch egal, dass er sich über ihre Fallen freute. Sie hatte immer noch an der Sache mit Ted zu knabbern. Die Securityfirma hatte ihr mitgeteilt, dass Ted Allisters Lebenslauf einige Lücken hatte und man hatte Datenspuren gefunden, die belegten, dass er unerlaubt Dateien kopiert hatte. Außerdem gab es einen Zeugen, der Ted mit jemand aus einer Konkurrenzfirma hatte sprechen sehen. Ihr Anwalt würde sich darum kümmern, dass diese Ratte wegen Industriespionage bestraft wurde. Man konnte von Glück sagen, dass es bislang keinen finanziellen Schaden gegeben hatte, obwohl Ted anscheinend Kontakt zu jemand aufgenommen hatte wegen den Medic-Bots-Plänen. Aber bevor die gestohlen werden konnten, war die Firma des Auftragsgebers explodiert. Er war dann gierig geworden und hatte sich überlegt, ihren neuen Haushaltsroboter zu stehlen. Tja, bevor er die Pläne von Poletta weiterverkaufen konnte, war er aufgeflogen. //Ich bin froh, dass dieser Scheißkerl bekommt, was er verdient. Aber ich muss mich bei Vegeta entschuldigen, weil er Recht hatte. Obwohl ihm die Fallen gefallen, waren sie eigentlich als Bestrafung angedacht. Die Sache mit der Ball-Begleitung hat sich damit aber erledigt. Lieber gehe ich alleine hin, als meine Zeit mit Arschlöcher zu verschwenden. Sollte es mir nicht mehr auf dem Ball gefallen, kann ich jederzeit gehen.// überlegte sie und trank ihren Kaffee aus. Sie stand auf und ging zum Bildschirm an der Wand hin, um eine Sicht ins Innere des GRs zu erhalten. Vegeta stand im GR und probierte die neuen Gadgets aus. Er lächelte. Vielleicht sollte sie die Sache auch einfach auf sich beruhen lassen? Ihm die Fallen als Wiedergutmachung verkaufen? Das war das Positive, wenn man zur nicht-gesprächigen Sorte gehörte: manche Sachen mussten nicht beredet werden. Taten sprachen mehr für sich. So wie sie ihn einschätze, würden sie die Fast-Kuss-Sache einfach verdrängen und nicht erwähnen. So wie vieles in den letzten Monaten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)