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Wie zähme ich einen Saiyajin

von

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T - 30 Monate (Bulmas 30. Geburtstag)

6 Monate seit der Prophezeiung vergangen; 30 Monate bis zur Ankunft

 

Der Sommer ging dem Ende zu.

Bulma bemerkte es an den ersten gelben Blättern, der angenehmeren Temperaturen nach der Hitze der letzten Wochen und dem frischen West- Wind.

Besonders morgens und abends lag ein Geruch in der Luft, der den Herbst ankündigte: ein Geruch nach Nebel, verbranntes Kaminholz und Äpfel.

Die erhöhte Anzahl der Spinnenweben in den Bäumen und die leuchtend roten Hagebutten verkündeten einen angenehmen Altweibersommer.

Noch war es warm genug, um ohne Jacke nach draußen zu gehen und Eiskreme zu essen.

Bulma saß auf einer Parkbank und genoss ihr Dunkle Schokolade-Himbeer-Joghurt- Eis in einer Waffel.

Es würde nicht mehr lange dauern zu ihrem Geburtstag.

Wie sie es Yamchu angekündigt hatte, plante sie ein Fest im engsten Kreis der Familie und Freunde. Nicht nur um ihren 30. Geburtstag zu feiern, sondern auch weil alle am Leben und Gesund waren und man zusammen war.

Sie hatte in den letzten Tagen sich bereits Notizen über die Essenauswahl und die Musik gemacht.

Sie hatte auch mit Son-Goku telefoniert, weil sie seine Hilfe beim Überbringen der Einladungen brauchte. Er konnte dank seiner momentanen Teleportation die Auren von Yamchu, Tenshinhan und Chao-zu spüren und besuchen. Sogar Gott und Mr.Popo hatte sie eingeladen, aber Goku war sich unsicher, ob sie Gottes Palast verlassen würden. Er war ganz aufgeregt wegen der Party und dem vielen Essen und freute sich wie ein kleines Kind.

Die Einladungen waren damit auch erledigt.

Jetzt gab es nur noch ein Problem: wie würde sie die laute, volle Veranstaltung den mürrischen Vegeta erklären, der die ganze Gruppe verachtete?

In den letzten Wochen waren sich nicht über den Weg gelaufen. Er war häufig tagsüber weggeflogen oder hatte wie üblich im GR trainiert und sie hatte das Nachtleben der Stadt erlebt: diverse Vernissagen, Club- und Barbesuche, eine Mode-Show, ein Sommernachtsflohmarkt, ein Open-Air-Konzert, drei Pool/Strand/Dach-Partys, zwei Freiluft-Kino und –Theater-Besuche...ein Glück, dass der Sommer fast zu Ende war. Dieser Stress nahm ja kein Ende.

Das Ergebnis: drei bis dreizehn Hang-over (die Erinnerung war verschwommen) und keinen vernünftigen Mann getroffen. Nicht mal zu einem One-Night-Stande hatte es gereicht.

„Und auf meiner eigenen Party werde ich auch keinen interessanten Single finden…stattdessen meinen Ex-Freund“ murmelte sie.

Sie aß ihr Eis auf.

Gut gestärkt machte sie sich auf den Weg zurück zur Capsule Corporation.

Sie würde Vegeta heute einfach vor vollendeten Tatsachen stellen.

Sie passte ihn ab, als er den GR verließ und versuchte, es ihm zu erklären.

„Geburtstag-Party? Hier? Wann? Wieso?“ fragte Vegeta gewohnt misstrauisch. Das Konzept schien ihm ähnlich unbekannt zu sein wie Urlaub.

„Ein Geburtstag bedeutet das man den Tag seiner Geburt feiert“ erklärte sie ihm.

Vegetas Augen wurde groß.

„Was für einen Unsinn ist das? Wie viele komische Feiertagen habt ihr denn noch?“

„Weihnachten ist kein komischer Feiertag“ Bulma erinnerte sich, dass Vegeta im letzten Dezember noch anwesend war und ihn das Konzept Weihnachten beinahe Brechreiz verursacht hatte.

 

„Ein fremder Mann dringt in eure verschlossenen Häuser ein und bringt Geschenke? Wieso? Das stinkt doch nach einer Falle. Wer in ein fremdes Haus eindringt und Sachen ablegt, gehört abgeschossen. Genauso wie das mutierte Vieh, dass sein Fahrzeug zieht“ regte er sich damals auf.

„Redest du etwa von Rudolf?“

„Und nicht zu vergessen diese hirnerweichende, weinerliche Musik, die überall gespielt wird und die psychedelischen Lichter. Diese Heuchelei von guter Laune und Friedfertigkeit, buäh. Gibt es hier einen Platz auf diesen Planeten, wo man davon verschont wird?“

„Nur da, wo keine Menschen sind“ antwortete Bulma genervt.

„Gut, dann fliege ich dahin. Sag mir Bescheid, wann ihr die Dragonballs nutzt, um Kakarott zu beleben. Bleibt mir solange vom Leib!“

Es wurde ein ruhiges, besinnliches Fest.

Die Namekianer fanden das Fest sogar so schön, dass sie auf ihren Planeten übernehmen wollten.

 

Zurück in die Gegenwart und zum Thema Geburtstag.

Bulma ahnte genervt, dass Vegeta eine ähnliche Meinung zu diesem Feiertag haben würde.

„Das heißt, ihr habt auf euren Planeten also nie eure Geburt gefeiert?“ fragte sie zur Vorsicht nach.

„Natürlich nicht. Jeden Tag den man lebt und kämpft, ist ein guter Tag. Warum sollte man den Tag feiern, an dem man aus dem Geburtskanal schlüpft? War ja nicht eurer Erfolg, sondern den eurer Mutter. Und des Vaters. Irgendwie.“

„Deswegen haben wir auch einen Mutter- und Vatertag“ wandte sie ein.

Vegetas Augen wurden größer.

„Das...habt ihr für jeden Kleinscheiss einen Feiertag, damit ihr jeden noch so kleinen Erfolg feiern könnt, weil ihr normalerweise nichts gebacken kriegt?“ fragte er fassungslos.

„Hey, das reicht. Genug Beleidigungen der menschlichen Rasse. Du bist doch nur eifersüchtig, weil noch nie jemand deinen Geburtstag gefeiert hat…Apropos, wie alt bist du eigentlich?“

Vegeta zuckte mit den Schultern.

„Weiß ich nicht, ich habe ja nie meinen Geburtstag gefeiert.“ Bulma starrte ihn für diese schnippische Antwort böse an, so dass er weiter erklärte: „Du kannst eure Zeiteinheiten nicht auf andere Planeten übertragen. Planet Vegeta war größer und von höher Masse: Die Jahreszeiten hatten einen andere Ablauf als hier und die Umlaufbahn um die eigene Achse und um die Sonne haben auch länger gedauert. Saiyajins zählen daher nur bestimmte Lebensabschnitte.“ 

Er hob seine Hand und zählte an den Finger ab: „Kind, Erwachsen, Aussatz.“

„Was heißt denn Aussatz“ fragte Bulma stirnrunzelnd. Sie hatte alleine beim Wort schon ein schlechtes Gefühl.

„Saiyajins, die nicht mehr kämpfen können“ erklärte Vegeta gelassen.

„Oh…bitte sag mir, dass ihr auf euren Planeten Seniorenresidenzen hattet?“ fragte sie.

Vegeta lächelte fies bei dieser dummen Frage.

„Was glaubst du denn? Wir werden nicht alt.“

Bulma konnte kaum glauben, dass die Saiyajins als „Zivilisation“ galten. Dann erinnerte sie sich aber, wie Vegeta damals seinen verletzten Kameraden behandelt hatte, nachdem Son-Goku ihn besiegt hatte: er hatte ihn eigenhändig getötet.

„Was willst du?“ unterbrach Vegeta ihre Gedanken. Sie sah ihn erstaunt an.

„Zu deinem Geburtstag? Du hast was davon gesagt, dass du dann Geschenke bekommst.“

„Wieso…du willst mir echt was schenken?“ fragte Bulma misstrauisch.

„Klar, ich dachte da an den Kopf eines Feindes deiner Wahl“ Vegeta legte den Kopf schief und lächelte. Es war kein freundliches Lächeln.

Oh, wie er hoffte, dass sie da jemanden hatte. Das Töten des letzten Feindes war spaßig gewesen. Eine Frau in ihrer Position und mit dem streitsüchtigen Charakter musste da noch mehr Feinde haben. Wenn sie ihm die Namen und Aufenthaltsorte gab…könnte er ein wenig Stress abbauen und sie würde es vor Kakarott geheim halten.

„Bedauere, Piccolo hat mich deswegen schon angefragt. Wäre doch peinlich, wenn ihr beide mit demselben Geschenk auftauchen würde“ antwortete Bulma ironisch und sah ihm scharf in die Augen.

„Na und? Du willst mir doch nicht sagen, dass du nur einen Feind hast?! Unterschiedliche Köpfe, unterschiedliches Geschenk“ erwiderte er.

Bulma lächelte süßlich.

„Oh, ich kenne viele, die mich hassen. Aber ich habe nur einen Feind, den ich genügend hasse, um ihn tot zu sehen. Übrigens….Piccolo hat angefragt, ob er bei der Feier neben dir sitzen kann. Er sagte, es würde das Einsammeln des „Geschenkes“ ein wenig erleichtern.“

Vegtea konnte sich nicht  beherrschen und lachte laut. Der Gedanken, dass der Namekianer stark genug wäre, ihn zu töten…hah!

Vegeta musste es zugeben: er mochte Bulmas Humor und Wortwitz.

„Willst du denn überhaupt dabei sein?“ fragte sie, nun wieder ernst. „Son-Goku und all die anderen werden da sein und du …“

„Ich bin kein Teil eurer kleinen Heldentruppe und ich will es auch nicht sein“ Vegeta war nun auch wieder ernst, sein Blick wie gewohnt mürrisch.

„Ich weiß, das verlangt ja auch keiner. Bei der Vergangenheit…ich will nur wissen, wie viel ich an Essen einplanen muss. Es wird außerdem laut werden. Ich plane eine Band oder DJ und ein Feuerwerk ein. Wir werden laut lachen und singen, es wird Musik geben…“ erklärte sie und hörte auf, als sich seine Miene verdüsterte.

„Es ist dein Tag. Genieße ihn mit deinen Freunden. Aber rechne mich nicht dazu“ sagte er, drehte sich um und ging.

 

Eine Woche später war Vegeta von Bulmas Vorbereitungen so genervt, dass er aus Versehen den GR außer Betrieb setzte.

Die vielen Menschen, die sich auf dem Gelände aufhielten und herumwuselten, regten ihn auf.

Im Garten wurden Lichterketten an die Bäume gehängt, Tische und Bänke und sogar eine kleine Bühne aufgebaut. In der Küche wurden ständig irgendwelche Speise-Präsentationen geplant.

Vegeta hatte ja nichts gegen gutes Essen, um Gegenteil. Aber anstatt der üblichen Menge, gab es nur kleine Portiönchen und dass so viele Leute ihm um seine Meinung nach den Geschmack fragten, nervten ihn.

Der Gipfel war gewesen, als man anfing den GR von außen mit Lichterketten und Wimpel zu schmücken und dabei ständig auf dem Dach trampelte.

Sein Wutanfall hatte das kugelförmige Bauwerk zum Beben gebracht…und die Steuerkonsole überlastet.

Weder Bulma noch ihr Vater hatten momentan die Zeit, das zu reparieren.

„Mir reicht’s...ich weiß zwar nicht, wann diese Party ist, aber je eher alles vorbei ist, desto besser“ murmelte er genervt und flog fort, auf der Suche nach einem ruhigen, unbelebten Fleckchen Erde.

Im Norden des Landes fand er eine bergige, bewaldetet Landschaft, auf der er nur wenige menschliche Auren fühlen konnte.

Ein einsamer Bergsee, der so klar war, dass sich die Berge darin spiegelten, fand seine Aufmerksamkeit.

Er landete und witterte die kühle Bergluft, die Tannen und Wildblumen der Umgebung.

Er hatte nichts zum Essen mitgenommen, aber er würde hier genug zum Jagen finden.

Da es ein menschenverlassener Ort war und der See ihn anlockte, zog er seine Schuhe, Hose und Shirt aus und sprang nackt ins kühle Nass.

Das Wasser war eiskalt, aber sein Körper gewöhnte sich schnell daran.

Gemächlich fing Vegeta an zu kraulen und zog durchs Wasser.

Der gleichmäßige Rhythmus und die kalte Umgebung beruhigte ihn, so dass er seine Gedanken fei laufen lassen konnte.

//Fuck, wieso habe ich die Grenze immer noch nicht erreicht? Mittlerweile trainiere ich bei 400 G. Ich könnte es mit dem kompletten Ginyu-Kommando aufnehmen. Ich bin so stark wie noch nie zuvor und mein Körper hat sich perfekt entwickelt. Meine Stärke sollte also der von Kakarott auf Namek gleichen. Aber es muss noch etwas anderes geben, weshalb er sich verwandeln konnte. Ich könnte ihn fragen, aber….Nein, ich will nicht!“

Vegeta biss die Zähne zusammen und aus Wut fing er an, schneller zu schwimmen.

Kakarott um Rat fragen?

Den Abschaum eines Unterklasse-Kriegers, den man auf einen fremden Planeten geschickt hatte, weil er als Kind so schwach war?

Sollte er einfach bei ihm auftauchen und fragen „Hey, Kakarott, erzähle mir, wie man Super-Saiyajin wird. Bringe es mir bei. Bitteeee.“

Das konnte er nicht.

Er konnte sich noch an den Moment in seiner Kindheit erinnern, als er mit seinem Vater am Fenster stand und er in die Pods mit den Babys drin zeigte, die sich auf den weiten Weg zu fremden Planeten machten, wo sie dann alleine zurechtkommen mussten.

Er war dagegen ein Auserwählter, hatte ihn sein Vater gesagt. Der Stolz der saiyanischen Rasse und das hatte Vegeta in seiner Kindheit unter Beweis gestellt. Er hatte jede Aufgabe bewältigt, jeden Gegner besiegt. Er war zu Recht stolz auf seine Abstammung und seine Position, die er oft genug unter Beweis gestellt hatte.

Dieser Stolz war es, der ihn  unter Freezers Knechtschaft davon abgehalten hatte, sich selbst aufzugeben. Er war nie ein treuer, selbstloser Soldat gewesen; nie ein Hund Freezers.

Ja; vor Freezer musste er zwar knien, aber vor niemanden anderen sonst.

Die Tatsache, dass Klein-Schwächling Kakarott ihn damals auf der Erde besiegt hatte….besiegt und nicht getötet, aus Gnade… und auf Namek den Arsch gerettet hatte….

Vegeta tauchte tief ins Wasser ab.

Als sein Körper komplett von eiskalten, dunklen Wasser umgeben war, schrie er seine Wut ungestört hinaus.

Das Wasser der Oberfläche explodierte in eine 2 Meter hohe Stoßwelle.

Vegeta tauchte auf und atmete schwer. Er schwamm zurück zum Ufer.

Er trocknete sich mit seinem Shirt ab und zog sich die Hose an.

Sein Magen knurrte. Zeit, auf die Jagd zu gehen.

 

Vegeta hatte Glück.

Ein großes, pelziges Vieh mit scharfen Zähnen hatte den Fehler gemacht, in seiner Nähe auf Jagd zu gehen. (Ein Bär)

Jetzt lag es halb gegessen auf einem Lagerfeuer, dass er sich selbst gemacht hatte.

Während Vegeta aß, sah er zum Himmel hin, der sich allmählich dunkel färbte.

Er beschloss, aufzuessen und dann zurück zu fliegen. Vielleicht war es bei der Capsule Corporation endlich ruhiger.

 

Dieser Wunsch wurde ihm nicht erfüllt.

Schlecht gelaunt schwebte er über dem Anwesen, dass von bunten Lichtern  erhellt wurde.

Aus dem Garten hörte er Musik und er konnte die Auren mehrere starker Personen spüren.

„Also ist heute die Party“ murmelte er. Hätte er das gewusst, wäre er gleich in Wald geblieben.

Vielleicht konnte er sich ungesehen ins Haus schleichen? Wenn er seine Aura weiter reduzierte und auf den Balkon landete, konnte er von dort…

„Hi, Vegeta, wo warst du denn so lange?“

Vegeta zuckte zusammen. Langsam drehte er den Kopf und starrte in das breit grinsende Gesicht von Kakarott, der plötzlich neben ihm schwebte.

„Kakarott“ stöhnte Vegeta entsetzt auf.

Bevor Vegeta wusste, was geschah, packte Kakarott seine Hand, sagte „Komm, lass uns essen gehen. Es schmeckt super“ und teleportierte die beiden mitten unter die Fest-Gesellschaft.

Die sahen den Neuankömmling mit großen Augen an. Vegeta fühlte sich unbehaglich und er ahnte, dass er nicht der einzige war.

„Hey, Bulma, wo ist der Rest vom Festmahl? Ich will ein Wettessen mit Vegeta machen“ rief Kakarott laut und zog Vegeta, dessen Hand er immer noch festhielt, zu einem leeren Tisch.

//Ich will hier weg! // flehte Vegeta in Gedanken. Die Aufmerksamkeit gefiel ihm nicht.  Dann stand die erste Schüssel mit Ramen vor ihm. Der verführerische Duft gelang  in seine Nase und sein Magen knurrte vorfreudig. Das Pelz-Tier von vorhin hatte längst nicht so gut geschmeckt.

//Ach verdammt, was soll´s…dann schlage ich Kakarott halt beim Essen.//

 

Bulma lächelte.

Sie saß mit Chi-Chi, Gohan und Piccolo an einem Tisch und beobachtete die Saiyajins.

Das war typisch Son-Goku. Er kannte keine Hemmungen und trat immer aufrichtig und ohne Arg auf die Menschen zu. Nur er konnte auf die Idee kommen, den einsamen Wolf Vegeta an den Tisch einzuladen...oder sanft dazu zwingen.

Sie sah dabei zu, wie die leeren Schüssel und Teller sich stapelten.

„Also das ist Vegeta“ murmelte Chi-Chi missbilligend. „Der gefährliche Kerl, der beinahe meinen Mann und meinen Sohn getötet hat.“

„Jup“ Piccolo nickte zustimmend. Auch er ließ die beiden Saiyajins nicht aus den Augen.

„Wenn er es wagt, meinen Jungen noch einmal…“ Chi-Chi knurrte. Wären ihre Blicke Dolche, würde Vegetas Rücken aussehen wie ein Stachelschwein.

„Mama?!“ Son-Gohan drückte beruhigend ihre Hand.

„Keine Sorge, Chi-Chi“ beschwichtigte auch Bulma ihre Freundin. „Darum ist Goku ja in seiner Nähe. Gegen ihn hat Vegeta keine Chance. Niemand passiert heute etwas.“

Bulma sah sich aufmerksam um. Die Stimmung, die bei Vegetas Auftauchen plötzlich erkaltet war, erholte sich langsam. Die anwesenden Gäste konzentrierten sich wieder auf ihre Gespräche.

Der angetrunkene Muten-Roshi hatte sich das Mikrofon erobert und sang gerade „I’m too sexy for my Shirt“, während Oolong und die Schildkröte versuchten, ihn aufzuhalten.

Lunch, Tenshinhan und Chao-zu sahen ihnen dabei lachend zu und tranken zusammen mit Meister Quitte und Yajirobi.

Krilin hatte ein hübsches Mädchen mitgebracht (wo und wann er die wohl aufgegabelt hatte) und saß bei Yamchu und Pool.

Ihre Eltern hatten sich nach dem Feuerwerk verabschiedet und waren zu Bett gegangen. Wie Goku es geahnt hatte, waren weder Gott noch Mr. Popo gekommen.

 

Vegeta hatte das Gefühl, dass ihn jemand böse anstarrte. Als er den Kopf drehte, sah er den stechenden Blick einer schwarzhaarigen, unbekannten Frau, die neben Son- Gohan saß.

Das musste seine Mutter sein. Also war sie die Gefährtin von Kakarott…ein Mensch…schwarze Augen und Haaren, aber vom Körperbau wirkte sie nicht stärker als Bulma, wenige Muskel…ihre grimmigen Blicke, die ihm nicht auswichen, erinnerten ihn aber schon ein wenig an die kampflustige Saiyajin-Frauen.

Goku fiel auf, dass Vegeta beim Essen stoppte, um jemanden zu beobachten und wandte den Kopf.

„Dapf ist Chi-Chi, meine Frau“ erklärte er mit vollem Mund.

„Habe ich mir schon gedacht“ sagte Vegeta und konzentrierte sich wieder auf das gebratene Hühnchen in Sesamsauce vor sich.

„Sie ist klasse. Eine tolle Köchin, aber eine strenge Mutter. Das ich mit Gohan trainiere, anstatt ihn Bücher lesen lasse, stört sie. Aber wegen den Cyborgs hat sie es uns erlaubt“ freute sich Goku.

„Interessiert mich nicht“ unterbrach Vegeta sein Gelaber und aß weiter.

Dann wurde er langsamer und sah sich vorsichtig um.

Die Saiyajins saßen allein an ihrem Tisch und in einiger Entfernung zu den anderen, zudem war die Musik recht laut: niemand würde ihnen zuhören.

Vegeta hatte vor wenigen Stunden sich noch vorgenommen, es nicht zu tun, aber die Gelegenheit war günstig. Vielleicht würde er einen Tipp erhalten…wenn er diese Chance nicht nutze, wann dann?

Er schluckte sein Essen runter.

„Kakarott“ fing er leise an „ wie hast du es geschafft?“

Son-Goku stutzte kurz. Er wusste natürlich, wovon Vegeta sprach. Dass der stolze Prinz seinen Hochmut aber für einen Moment ablegte, um ihn danach zu fragen, zeigte ihm, wie stark sein Wunsch war, ebenfalls zum Super-Saiyain zu werden.

Er schluckte den Bissen runter und überlegte.

„Ich weiß nicht, wie es erklären soll“ sagte er ebenfalls in leisen Ton. „Ich bin nicht gut im Umgang mit Worten. Aber ich habe oft darüber nachgedacht, als ich auf Yadrat war und gelernt habe, den Zustand zu kontrollieren. Der Auslöser war Wut gewesen, weil Krilin starb, aber das alleine kann es nicht gewesen sein. Es war nicht das erste Mal, dass ich den Tod meiner Freunde erleben musste und auch nicht das erste Mal, dass ich wütend wurde. Dann habe ich gedacht, es lag daran, dass ich meine körperliche Grenze erreicht habe. Ich war völlig fertig und hatte meine Kraft zuvor im Kampf verbraucht. Aber diesen Zustand hatte ich damals auf der Erde gegen dich ebenfalls erreicht“ erklärte er. “Ich glaube, gegen dich war ich am Ende des Kampfes sogar noch erschöpfter gewesen…aber das Gefühl, dass ich dabei hatte, war wiederum anders als bei Freezer. Dieses Herzklopfen…dieser Spaß“

Goku verstummte. Wie sollte er Vegeta erklären, dass er wieder gegen ihn kämpfen wollte…dass er ihn für seinen besten Rivalen hielt, ohne seinen Stolz zu verletzten. Freezer war zwar damals stärker gewesen, aber nur Vegeta verstand, was es für ein Gefühl war, gegen einen gleichstarken oder übermächtigeren Gegner zu kämpfen und dabei Euphorie zu verspüren.

Keiner seiner Freunde hatte es früher verstanden, wenn er sich über Herausforderungen und starke Gegner freute.

Erst seit dem man wusste, dass er einer anderen Rasse angehörte, waren manche von Gokus Eigenheiten als typisch für diese Rasse und untypisch für Menschen aufgefallen.

„Es war eine Kombination von „Totale Erschöpfung“ und „Wut“?“ fragte Vegeta und überging Gokus letzten Kommentar. Er war froh, dass Kakarott nicht laut über seine Frage gelacht hatte oder höhnisch gesagt hatte, dass er es nie schaffen würde.  Manchmal hatte diese Nettigkeit auch ihre Vorteile.

Goku nickte. Dann schüttelte er den Kopf.

„Es war noch ein anderes Gefühl. Zuerst war ich wütend und dann habe ich diese Wut auf meinen Körper gelenkt. Ich habe zu jeder einzelnen Zelle meines Körpers geschrien, dass sie aufwachen soll und mir ihre Kraft für einen letzten Angriff geben sollen. Aber meine Zellen waren bereits durch die Kaoiken erschöpft. Um sich meinen Willen zu beugen, sahen sie also keine andere Chance als sich zu etwas andern zu entwickeln. Es fühlte sich an wie Feuer in meinen Adern. Plötzlich hatte ich wieder Energie und meine Wunden heilten. Dieses Feuer fing in meinen Herzen an und breitete sich durch alle Glieder aus, sogar bis in meine Haarspitzen. Und ehe ich mich versah, stand ich in Flammen“ erinnerte er sich. „Es war …ähnlich wie die Kaoiken, aber besser…wärmer und …gah, ich kann es nicht erklären.“

Beide schwiegen und dachten nach.

Goku sah Vegeta fest in die Augen.

„Hey, Vegeta…Sobald die Cyborgs besiegt sind und die Erde sicher ist…lass uns noch mal kämpfen“ sagte er lächelnd und mit leuchtenden Augen.

Vegeta erkannte, was Kakarott ihm sagen wollte. Er war davon überzeugt, dass er ebenfalls zum Super-Saiyajin werden konnte. Er schien es sich sogar zu wünschen:  Er brauchte einen ebenbürtigen Gegner, der ihn herausfordern konnte.

//Selbst hier auf diesen Planeten, inmitten dieser Harmonie-bedürftigen Erdlinge, hast du deinen Instinkt als Saiyajin nicht verloren// dachte sich Vegeta.

Er hob sein Kinn an und warf Kakarott einen hochmütigen Blick zu.

„Ich werde den Boden mit dir wischen“ versprach er.

 

Chi-chi gähnte.

„Langsam werde ich müde. Gohan sollte auch ins Bett gehen. Er ist hier schließlich der Jüngste“ sagte sie und strich über die Haare ihres Sohnes, der sich an sie gelehnt hatte und dessen Augen sich bereits geschlossen hatten.

„Ich habe genug Gästezimmer vorbereitet“ sagte Bulma.

Sie gab Chi-Chi einen Schlüssel und Mutter und Sohn gingen ins Haus.

Mittlerweile war die Musik leiser, andere Gäste hatten sich auch zurückgezogen.

Piccolo gehörte zu denen, die nicht bei der Capsule Corporation blieben. Er war der schweigsamste auf der Party gewesen. Ein Wunder, dass er überhaupt gekommen war, da er weder Essen noch Musik noch Tanzen mochte.

Bulma saß alleine am Tisch und lehnte sich zurück.

Ihre Blicke trafen wieder auf den Saiyajin-Tisch. Wie komisch, die beiden waren langsamer in ihren Fress-Tempo geworden und schienen sich sogar zu unterhalten.

„Tolle Party“  sagte jemand.

Yamchus Körper behinderte weitere Beobachtungen.

Ihr Ex-Lover setzte sich ihr  gegenüber.

„Das war eine schöne Feier“ sagte er „Hat dir mein Geschenk gefallen?“

Er hatte ihr eine Kette mit einem exotischen Anhänger und passende Ohrringe geschenkt

„Ja, es ist sehr hübsch, aber es war wirklich nicht nötig gewesen.“

„Ein kleines Dankeschön. Du hast dir wieder sehr viel Arbeit gemacht, damit wir uns alle treffen konnten“ erklärte er.

Dann schwiegen beide für einen Moment. Die Situation war komisch.

Der heutige Tag war der erste seit ihrer Trennung. Sie hatten gute Miene gemacht, gelacht und sogar miteinander getanzt. Aber jetzt standen sie nicht mehr unter Beobachtung und waren alleine.

„Vielleicht sollte ich gehen“ sagte Yamchu verlegen.

„Nein, nein, alles in Ordnung. Bleib sitzen. Wie ist dein Training? Wo bist du gerade gelandet?“ fragte Bulma beruhigend.

„In einen Mönchskloster in den Himmelsketten-Bergen in der nördlichen Region. Es gibt dort einen interessanten Stil, den ich gerade übernehme. Die sind dort alle begeistert von mir“ sagte er lachend.

„Das ist schön.“

Wieder ein paar Minuten peinliche Stille.

„Äh, deine Frisur gefällt mir. Sieht sehr schön aus. Tolles Kleid nebenbei“ bemerkte Yamchu.

„Danke“ antworte Bulma und atmete tief aus. „Oh Gott, diese Situation ist gerade soo…“

„Verstörend? Unangenehm? Stockend?“  schlug er vor.

Beide lachten.

„Wie waren die letzten Monate? Du siehst gut aus, also hat Vegeta dich noch nichts ins Irrenhaus gebracht“ fragte er.

„Ich gebe mein bestes, IHN in den Wahnsinn zu treiben.“

„Na dann, viel Glück. Und sonst so? Wie läuft dein Privatleben? Triffst du ….“

Bulmas strenger Blick unterbrach seine Frage.

„Schon gut, schon gut, ich sollte nicht so neugierig sein“ lachte er verschämt auf.

„Genau, das ist eine Frage, die du nicht stellen solltest. Aber nur als Information…ich habe beschlossen, mich die nächste Zeit nur auf meine Arbeit zu konzentrieren. Ich war die letzte Zeit viel aus und was ich getroffen habe…uaaah“ sie schüttelte sich angeekelt.

Yamchu lachte leise und sah sie zärtlich an.

Bulma war der Blick unangenehm und sie sah wieder zum Saiyajin-Tisch. Irgendetwas war seltsam.

„Was trinken die beiden da eigentlich die ganze Zeit? Das ist doch keine Apfelschorle?“ fragte sie misstrauisch.

Yamchu sah auch hin und kniff die Augen zusammen.

„Sieht nach Bier aus….und das durchsichtige Zeug ist…“

„Wodka…Scheiße!“

Beide standen alarmiert auf. Betrunkene Saiyajins konnten sie nicht gebrauchen.

Bislang hatten sie Goku noch nie besoffen erlebt; wer wusste schon, was er vertrug. Aber wenn man sich Hochprozentiges wie Wasser hinter die Binde goss, konnte das nicht gut ausgehen.

„Hallo, ihr Lieben, wie geht es euch?“ flötete Bulma und sah sich prüfend die Gesichter der Saiyajins an. Ihre Blicke waren unstet und verhangen und ihre Gesichter gerötet: die beiden waren angetrunken.

„Hi, Bulma, das Essen war toll. Aber der Saft schmeckt komisch. Außerdem schwankt die… die Erde so komisch“ sagte Goku leicht lallend. Vegeta fing an zu lachen.

„Goku, bist du nicht müde? Chi-Chi und Gohan sind bereits im Bett und du gehörst da auch hin“ überredet Bulma ihren ältesten Freund und zog an ihn, damit er aufstand. Der Krieger schwankte leicht. Yamchu reagierte schnell und stützte ihn.

„Ich bringe ihn in das Gästezimmer. Was ist mit Vegeta?“

Die beiden starrten den Schwarzhaarigen an, der seinen Kopf auf dem Tisch abgelegt hatte und dessen Körper wegen unterdrückten Lachen bebte.

„Ich bringe ihn weg“ meldete sich Bulma freiwillig.

„Sei bloß vorsichtig. Er lacht wie ein Irrer und ist betrunken. Vielleicht rufst du besser Tenshinhan“  flüsterte Yamchu argwöhnisch.

„Ich denke, es ist besser, ich nutze meinen weiblichen Charme“ flüsterte Bulma und bedeutete Yamchu mit winkender Hand, den betrunkenen Goku schnell weg zu führen, bevor die letzten Gäste ihren Zustand bemerkten.

Als die beiden alleine waren, rüttelte Bulma vorsichtig an Vegetas Schulter.

„Komm, steh auf, Vegeta. Ich bringe dich in dein Zimmer.“

„Kann alleine gehen“ murmelte er. Er hatte mit dem Lachen aufgehört, klang aber nun sehr müde.

„Das ist gut, du bist nämlich zu schwer für mich. Ich nehme nur deine Hand, bringe dich in dein Bett und decke dich zu“ sagte sie mit sanfter Stimme. Sie nahm seine Hand und zog mit aller Kraft daran, damit der Saiyajin-Prinz von seinem Platz aufstand.

Schwerfällig folgte er ihr.

//Vermutlich ist es einfacher, einen Elefanten zu führen// dachte sich Bulma, als ihn mit sich zog. Ihre kleine Hand reichte kaum aus, seine zu umschließen.

Sie beschloss, weiter zu reden. Solange er ihr Antwort gab, wusste sie, dass er nicht beim Gehen eingeschlafen war und sie musste wissen, wie seine Stimmung war.

War er stark betrunken?

Ein lustiger Betrunkener, ein redseliger oder ein weinerlicher?

„Hat dir das Essen geschmeckt? Und der Alkohol? Wusste gar nicht, dass du trinkst“ fing sie an.

Sie hörte nur ein Grummeln. Sie warf einen Blick nach hinten und erwischte Vegeta dabei, wie er ihren Hintern anstarrte.

„Vegeta, hör auf meinen Hintern anzusehen“ knurrte sie warnend.

„Aber es ist ein toller Hintern“ sagte er grinsend.

// Oh nein, er wird zu einem lüsternen Betrunkenen. Ein nüchterner Vegeta würde mich niemals anbaggern. Morgen werde ich ihn damit soo aufziehen. Ha,ha, ha.//

„Weißt du was? Geh du vor. Dann kann ich deinen Hintern anstarren und bewerten“ sagte sie und ließ ihn los.

„Wie du willst“ sagte der Saiyajin, ging überraschend leichtfüßig an ihr vorbei und wackelte doch tatsächlich mit den Hintern.

„Gefällt dir, was du siehst?“ fragte er und warf ihr ein freches Grinsen zu.

Bulmas Augen wurden groß vor Erstaunen wegen seinem unüblichen Verhalten: anstatt wütend zu werden, retournierte er mit Humor.

„Öh…ja, sieht gut aus“ murmelte sie und ihr Blick fiel auf seinen festen Musculus Gluteus maximus.

//Was mache ich hier…ich starre auf Vegetas Hintern?! Netter Hintern, nebenbei, aber trotzdem…seit wann ist er so…er flirtet doch wohl nicht?! //

 Bulma errötete.

// Ok, Sicherheitsabstand einhalten. Vegeta ist lockerer, aber immer noch gefährlich. Ich sehe zu, dass er sicher in seinem Bett landet und keinen Unsinn anstellt. Dann gehe ich wieder zurück zur Party und sehe zu, dass die letzten Gäste ebenfalls schlafen gehen.// nahm sie sich vor und folgte misstrauisch Vegeta.

„Mir geht’s gut“ sagte er zu ihr.

„Du lächelst…es kann dir nicht gut gehen.“

Er lachte.

„Da, siehst du…das bist nicht du. Du lachst nie. Nur aus Spott, wenn du dich über jemanden lustig machst“ bemerkte Bulma fassungslos.

„Es war auch lustig zu sehen, wie Kakarott auf Alkohol reagiert. Aber anstatt mir seine Geheimnisse zu verraten, hat er über seine Frau und seinen Sohn geschwärmt und  wie toll sie wären. Der Kerl verträgt nicht viel“ erzählte er.

„Warte, was?“ Bulma erstarrte. „ Du wolltest Goku abfüllen, für…wolltest du Infos über seine Schwachstellen oder wie man zum Super-Saiyajin wird?“

Vegeta hielt auch an.

Langsam drehte er seinen Kopf. Sein Grinsen war verschwunden, sein Blick fest und überheblich.

„Wer weiß“ erwiderte er ruhig.

Bulma erschauderte. Sie verstand diesen Kerl nicht. Aber wie sie es geahnt hatte: er zeigte keine Blöße. Er war immer gefährlich, selbst in Anwesenheit eines Mannes, der nicht plante, ihn anzugreifen.

Vegeta traute niemanden.

Beinahe wäre sie auf seine Vorstellung reingefallen.

„Du findest den Weg zu deinem Zimmer ja selbst“ sagte sie kalt. „Dann kann ich wieder zurück zu den Gästen gehen.“

„Hast du nicht gesagt, du bringst mich ins Bett und deckst mich zu?“ erinnerte er sie.

„Das hätte ich sogar gemacht, wenn du tatsächlich betrunken wärst. Aber dir geht es ja gut“ Bulma drehte sich wütend um. Sie hatte sich bei mal wieder umsonst Sorgen um Vegeta gemacht. Genauso wie bei der Explosion des GRs oder bei ihrer Planung, ob er Spaß auf ihrer Party haben würde: er kam alleine zurecht und er wollte es auch so.

Sie drehte sich um, doch bevor sie auch nur einen Schritt gehen konnten, stand Vegeta hinter ihr; eine Hand hielt sie am Handgelenk fest, der andere war um ihren Bauch geschlungen. Der Griff war sanft, aber fest.

„Schade, dabei hatte ich mich so über deine Anteilnahme gefreut“ flüsterte er in Ohr.  Seine leise, dunkle Stimme direkt an ihrem Ohr verursachte ein Zittern mit anschließender Gänsehaut, die Vegeta dank seiner Nähe spürte.

Zu seiner Überraschung erwiderte Bulma aber nichts. Hatte er es endlich geschafft, diese Frau zum Schweigen zu bringen? Das musste er testen.

Sein Daumen strich sanft über die zarte Haut ihres Handgelenks und hauchte vorsichtig in ihr Ohr.

Bulma zuckte zusammen und ein seltsames Geräusch entkam von ihren Lippen.

„Fi…Finger weg“ stammelte sie.

Vegeta drehte seinen Kopf und konnte trotz Dunkelheit ihre erhitzten Wangen sehen.

„Oder was?“ murmelte er amüsiert.

Bulma fühlte einen Black-out. Ihr Gehirn reagierte nicht. Keine schnippische Antwort für Vegeta.

Sie spürte Vegetas muskulösen Brustkorb an ihrem Rücken und sie konnte sich nicht fort bewegen, obwohl sie es sich wünschte. Seine Hand auf ihren Bauch drückte sie an ihn.

Sein Griff war noch sanft, aber sobald sie Wiederstand zeigte, könnte er ihr Handgelenk brechen.

Plötzlich spürte sie einen sanften Biss an ihrem Ohrläppchen.

Überrascht quiekte sie auf.

„Stop, Stop, stooop“ rief sie verzweifelt und wand sich aus seinem Griff. Er ließ sie gehen.

Schwer atmend hielt sie sich schützend ihre Hand an ihrem Ohr und ließ  ihn nicht aus den Augen.

Er verschränkte die Arme vor seiner Brust, hatte den Kopf zur Seite gelegt und lächelte überheblich.

Dann drehte er sich wortlos um und ging fort in Richtung seines Zimmers.

Langsam und ohne Eile.

So dass Bulma fassungslos seinen Hintern und seine Rücken hinterher starrte, während ihr Gehirn versuchte zu begreifen, was gerade abgelaufen war.

Erschöpft schlurfte sie zu den letzten Überresten der Party.

Muten-Roshi war auf der Bühne eingeschlafen, eine halbvolle Flasche Bier in seinen Armen.

Tenshinhan, Krilin und Oolong spielten Schnick-Schnack-Schnuck darum, wer der Dumme war, der ihn ins Bett bringen sollte.  Lunch und Chao-zu sahen dabei zu.

Bulma riss sich zusammen. Was immer da gerade im dunklen Flur passiert war, darüber konnte sie später nachdenken, wenn sie alleine in ihren Zimmer war. Sie setzte ein fröhliches Lächeln auf und ging hin.

Sie nahm eine Fernbedienung und rief die Haushalts-Roboter zum Aufräumen herbei. Einer von ihnen hob den bewusstlosen Alten auf und brachte ihn weg und die anderen konnten  ebenfalls schlafen gehen.

Bulma überwachte noch kurz ihre Arbeit. Morgen früh würden die Überreste aufgeräumt sein.

„Sind wir beiden die letzten, die noch wach sind?“ Yamchu tauchte hinter ihr auf.

„Ja, aber nicht mehr lange. Ich gehe jetzt auch schlafen. Ich bin froh, dass diese Party ohne Blutvergießen geendet hat“ sagte sie und ging los.

„Warte…wollen wir nicht noch was trinken…und reden?“ schlug er vor.

Bulma drehte sich zu ihm um. Ihr Blick war müde.

„Wozu? Yamchu, wir haben uns einvernehmlich vor wenigen Monaten getrennt. Seitdem ist noch nichts Großes passiert, was ich DIR erzählen will. Du bist am Trainieren, was ich langweilig finde. Es gibt also nichts zu erzählen außer dass du vielleicht die Entscheidung der Trennung bereust. Aber das ist Schwachsinn, denn ich habe absolut keine Lust auf einer Fortsetzung der Beziehung. Du eigentlich auch nicht…du hast nur einen Anflug von Nostalgie und bist auf Krilin und seine Freundin eifersüchtig“ analysierte sie.

Yamchu errötete ertappt.

„Deshalb werden wir jetzt alleine in unser jeweiliges Zimmer gehen, schlafen und morgen mit den andere frühstücken. Dann gehst du in dein Leben zurück und ich in meines. Und eines Tages haben wir beide neue Partner und  du wirst einsehen, dass ich uns heute von einem großen Fehler bewahrt habe. Gute Nacht“ verabschiedete sie sich.

In ihrem Zimmer angelangt, ging sie in ihr Badezimmer um zu duschen und sich abzuschminken.

Unter dem heißen Wasser konnte sie anfangen zu entspannen.

Sie hatte immer noch das Gefühl, Vegetas warme Hände auf ihrem Körper zu spüren. Dieser Biss…sie konnte nicht glauben, dass er es gewagt hatte. Es hatte nicht wehgetan, im Gegenteil, aber trotzdem …

Bulma erinnerte sich an sein höhnisches Grinsen, weil ihr keine Erwiderung eingefallen war.

„Der Mistkerl hat gesehen, dass es mir unangenehm war und mich erst recht damit geärgert. Wenn ich zulasse, dass es weiter an mir nagt, gebe ich ihm nur eine Waffe gegen mich in der Hand“ murmelte sie verärgert. Sie dachte über ihre Strategien nach.

Wasser gegen Feuer: Sie würde jede sexuelle Anspielung eiskalt ertragen und ihn gelangweilt ansehen. Nach dem Motto „Ha, ich hatte schon heißere Typen als dich gehabt!“

Schwierig nur, weil sie ihren Körper beim letzten Mal schlecht unter Kontrolle gehabt hatte.

Feuer gegen Feuer: Sie würde mitspielen. Sie war keine unerfahrene Jungfrau mehr, die wegen ein wenig heißen Atem an ihren Ohr austickte. Aber wie sah es bei ihm aus, wenn ihn jemand anbaggerte?

Sie grinste. Sie konnte sich Vegeta nicht als erfahrenen Verführer vorstellen.

Was konnte er IHR schon antun?

Gut, er hatte sie festgehalten, aber nicht weh getan. Er erschien ihr nicht als ein Typ, der Frauen zum Sex zwang.

 Hatte er überhaupt schon mal…doofe Frage. Bei Goku hatte sie es sich auch nicht  vorstellen können und dann tauchte er mit einem vierjährigen Sohn auf. Vegeta würde sie aber nie ernsthaft als sexuelle Partnerin ansehen, weil er sie als schwacher, minderwertiger Mensch verachtete. Er wollte sie nur aufziehen. Mit einer gleichen Attacke würde er nicht rechnen.

Sie dagegen war jetzt vorbereitet. Er wollte spielen? Konnte er haben: wer mit dem Feuer spielt, muss damit rechnen, verbrannt zu werden. Sie könnte ihn öfters beiläufig berühren oder ihm schlüpfrige Fragen stellen. Sie stellte sich vor, wie sie „unbeabsichtigt“  stolpern und auf ihn fallen würde und ihre Hände über seine Brust streichen würden…diesen muskulösen Oberkörper mit diesem ausgebildeten Six-Pack…dieser Kerl war oft genug in knapper oder enger Kleidung an ihr vorbeigelaufen. Sie wusste, dass sein Körper sehr definiert war, ohne einen Gramm überschüssigen Fett. Bilder seines Körpers schossen durch ihr Gehirn.

Schnell stieg sie aus der Dusche und trocknete sich ab.

 

Vegeta lag, nur mit kurzen Shorts bekleidet, auf seinem Bett und schaute aus dem Fenster. Dank des Wettessens fühlte sich sein Bauch so schwer an, dass er nicht einschlafen konnte. Das leichte Gefühl der Trunkenheit war dagegen nach der Dusche verschwunden.

Dass ihm so etwas mal passieren konnte…aber er wollte halt nicht, dass Kakarott mehr leere Schüssel und Gläser auf seiner Seite hatte. Kindisch, das wusste er, aber er hatte gewonnen.

Zudem hatte er eine interessante Information erhalten: Nach Kakarotts Erinnerung war totale Erschöpfung, Wut und etwas, was er als Willensstärke nennen würde, nötig um zum Super-Saiyajin zu werden.

Er strich sich nachdenklich über seinen vollen Bauch. In letzter Zeit hatte er zu sehr vom leckeren Essen der Erdlinge genascht. Er war der Meinung gewesen, dass er es sich wegen dem harten Training verdient hatte.

// Ich sollte weniger essen. Wenn ich meinen Körper dann durch hartes Training ermüde, komme ich diesen Zustand der totalen Erschöpfung vielleicht näher. Ein starker Gegner wäre auch gut, aber außer Kakarott und seine Freunde gibt es keinen hier. Ich will den Zustand aber alleine erreichen ohne dass sie Bescheid wissen.  An dem Tag, an dem die Cyborgs angreifen, werde ich es ihnen zeigen. Das wird meine triumphale Rückkehr. Der Tag meines Triumphs.//

Beinahe so triumphal wie sein Meisterstreich über die sonst so schnippische Türkishaarige. Er musste lächeln, als er sich an ihre Verlegenheit erinnerte.

Er hatte einen Weg gefunden, die Oberhand bei ihren Reiberein zu erhalten. Dafür war nur ein wenig Körperkontakt nötig. Falls sie seine Aufmerksamkeit nicht falsch verstehen würde…

Er lachte abfällig. Als er ob er ein Interesse an ihr hätte.

Er gab es zu, ihre verführerischen Rundungen hatten seine Aufmerksamkeit gewonnen. Ebenso ihr Wortwitz und ihre Intelligenz und wenn sie ihn wütend anfunkelte und ihre zarte Haut sich vor Aufregung rötete…Vegeta spürte eine Welle der Erregung, die er mit Willenskraft unterdrückte. Das fehlte ihm noch. Nicht bei ihr, niemals. Es war einfach nur lange her seit seinem letzten Mal.

Er war nicht wie Kakarott, der mit seiner Erdlings-Frau und seinem Mischlings-Sohn so happy war. Er würde niemals so tief sinken.

Vegeta erinnerte sich an den Tag, als er und Nappa von Radditz Niederlage erfuhren und von der Stärke des damals vierjährigen Gohan. Eine Kampfkraft über 1000 in seinem Alter war Elite-würdig und das bei einem Halbling.

//Die Gene der Erdlinge scheinen zwar mit unseren kompatibel zu sein, aber ihre Emotionen und ihr Moral-Empfinden verweichlichen sie auch. Anstatt den Kampf zu suchen, versteckt er sich hinter dem Rockzipfel seiner Mutter.//

Er legte sich auf die Seite und schloss die Augen. Er konnte die starke Aura von Kakarott spüren und das störte ihn beim Einschlafen. Er war so froh, wenn der Kerl wieder weit weg war.

 

Auszug aus der Encyclopedia Galactica; Autor: Kaio des Nordes,

Kapitel: Saiyajins, Planet Vegeta, S. 1375

Sozialverhalten Teil 2

Sozialverhalten auf fremden Planeten

S. nutzen ihre, den meisten Rassen überlegene Stärke zur Eroberung fremder Planeten.

Dort unterjochen sie die Bevölkerung, verkaufen oder vernichten sie, während sie die Ressourcen des betreffenden Planeten plündern.

Dadurch wird die Kampfsucht dieser Krieger auf ein fremdes Ziel gerichtet anstatt sich selber zu schaden. (s. Kapitel Hierarchie)

Wie im vorherigen Absatz angedeutet, ist die Eroberung für Unterklasse-Krieger eine Möglichkeit, sexuelle Frustration abzubauen, wenn man von keinem S.- Weibchen erwählt wurde. Dies passiert aber nur, wenn die betreffenden Weibchen des fremden Planeten eine äußerliche und innerliche Ähnlichkeit zu S. aufweisen.

Sollten es dabei eine zu einer Kompatibilität der Gene, sprich Nachwuchs, kommen, ist es die Pflicht der Anführer der betroffenen Kompanie, diesen Nachwuchs zu vernichten.

Die S. kennen den Wert ihrer Gene und verhindern eine Mischung mit anderen Rassen.

Im Laufe der Geschichte hat es Rassen gegeben, die die Stärke der. S. für sich nutzen wollten und gezielt versuchten, S. zu verführen.

So geschah es, dass die Herrscherin Hyppolyta des Planeten AMAZONIA eine Invasion der S. abwenden wollte, indem sie eine Partnerschaft mit ihrer überwiegend weiblichen Rasse anbot. (s. Kapitel: Planet AMAZONIA)

Der damalige Herrscher der S., Vegeta III, war versucht, dieses Angebot anzunehmen, um die Geburtenzahlen zu steigern. Der Mangel an eigenen Weibchen führte zudem zu einer Steigerung von sexueller Unzufriedenheit und eine erhöhten Anzahl an Revierkämpfen unter seinen Männern.

Das Volk der AMAZONIA erfüllte die Bedingungen, um für S. attraktiv zu erscheinen und der Planet war in einem guten Zustand.

Er nahm das Angebot an, machte aber einen Fehler: er vergaß die Meinung der weiblichen S. zu diesen Thema.

Diese fürchteten einen Machtverlust, wenn sie ihre Position mit Frauen eines anderen Planeten teilen mussten.

Einen Tag bevor der Friedensvertrag unterzeichnet werden sollte, landete in einer Vollmond-Nacht die persönliche Leibgarde der Königin: 12 weibliche Elite-Krieger, die das Volk der AMAZONIA in dieser Nacht vernichteten

Dieses Geschehen ist nicht nur ein Beispiel für die strenge Aufsicht der eigenen Gene, sondern auch eines der wenigen Versuche für friedliche Eroberungen der S.
 

Am nächsten Morgen lud Bulma noch zum Brunch ein, bevor sich die Gäste verabschiedeten.

Goku klagte über Kopfschmerzen und aß für seine gewöhnlichen Verhältnisse relativ wenig.

Vegeta tauchte nicht auf, was vermutlich an den Gästen lag und nicht an seinem Kater.

Chi-Chi machte sich Sorgen, als sie Goku so schlapp am Tisch sah.

Bulma verschwieg ihr, dass ihr Mann zu viel getrunken hatte und beruhigte sie.

„Ich packe das Essen in einen Kühlkasten mit Hoipoi-Funktion“ sagte sie.

„Oh, schön, dass kann er dann zum Training mitnehmen. Ich bin ja so froh, dass ich mal ein paar Tage nicht für ihn kochen muss“ freute sich Chi-Chi.

„Tja, Namekianer sind da anspruchsloser.“

„Das wäre mir auch zu extrem. Kochen macht mir ja Spaß. Ich finde bloß sein Runterschlingen so schlimm.“

Goku freute sich sehr über das Geschenk.

„Äh, sag mal, Bulma“ fing er vorsichtig an. „Du und Vegeta…wie versteht ihr euch denn?“

Bulma zuckte mit den Schultern.

„Das hat Yamchu mich auch mal gefragt. Es ist seltsam, aber ich komme zurecht. Aber ich denke nicht, dass Vegeta sich jemals in diese Gruppe integrieren wird. Er bleibt lieber für sich“ erklärte sie.

Sie stellte sich vor, Vegeta hätte lachend und entspannt mit den anderen am Tisch gesessen. Unvorstellbar. Das würde nie passieren.

Goku nickte zustimmend. „Das denke ich auch. Vermutlich sind wir beiden die einzigen, die er nahe an sich ran lässt.“

„Wir? Goku, wir streiten uns die meiste Zeit. „Nah“ würde ich das nicht nennen“.

Goku sah sie merkwürdig an.

„Tja, sollte es mal Probleme geben, ruf mich an“  er lachte seltsam und verabschiedete sich

„Wie denn, du hast kein Handy.“

„Dann Chi-Chi und sie ruft mich“ sagte er und nahm seine Frau auf seine Arme. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und lehnte ihren Kopf vertrauensvoll an seine Schultern. Beide winkten zum Abschied, als er anfing zu schweben.

„Bis du ankommst, bin ich tot und du kannst nur noch die Dragonballs nutzen“ murmelte Bulma und sah ihnen nach.

Sie warf einen Blick auf das Buffet und die Tische mit den verschmutzten, leeren Teller und Gläser.

Vegeta war immer noch nicht aufgetaucht und sie hatte keine Lust, auf ihn zu warten.

Sie bestellte die Roboter zum Aufräumen.

Sie gähnte. Die Nacht war kurz gewesen. Der Alptraum, in dem Vegeta sie verführen wollte, hatte sie wachgehalten. Bloß das es kein Alptraum war.

Die Liegestühle am Pool sahen sie verlockend an. Bulma legte sich auf einen drauf und nickte ein.

 

„Hey, Weibsstück, hast du nicht was vergessen? Der GR ist immer noch kaputt. Wie soll ich so trainieren?“ eine dunkle, befehlshaberische Stimme weckte sie auf.

Grummelnd öffnete sie die Augen und sah hoch, wo der Prinz eines zerstörten Planeten schlechtgelaunt auf sie herabsah.

„Hast du schon gegessen?“ versuchte sie abzulenken. Sie wollte noch ein paar Minuten schlafen. Ihre Augenlieder schlossen sich.

„Ja, hab ich“ log Vegeta und schüttelte Bulma. „Jetzt wach auf und mach deine Arbeit. Ich brauche heute 410 G.“

Bulma sah ein, dass er sie den ganzen Tag nerven würde, wenn sein geliebter GR nicht funktionierte.

„Gib mir drei Sekunden, um aufzustehen“ murmelte sie. Ihre Augen wollten sich nicht öffnen; ihr Körper nicht erheben.

„Zu lange.“

Sie spürte, wie sich zwei Hände unter ihren Rücken schoben und sie hochgehoben wurde.

Zack, schon lag sie über seine Schulter wie ein Sack Kartoffel.

Bulmas Augen öffneten sich empört.

Sie musste daran denken, wie ritterlich Goku seine Frau getragen hatte und sie wurde wie ein Gegenstand behandelt. Wie eine hässliche Lampe, die auf den Müll gehörte.

//Was soll‘s, dafür muss ich nicht zum GR laufen// dachte sie.

Sie strich sich die Haare zur Seite und sah nach unten, wo sie einen guten Blick auf Vegetas Hinterbacken hatten. Ob sie reinkneifen sollte?

//Warum sehe ich innerhalb weniger Stunden so oft auf seinen Arsch? Weil er einer ist … egal, sehe ich mir mal das Problem an. Kann ja nicht so schlimm sein.//

Er lud sie vor der Steuerungskonsole des GR ab.

Sie bückte sich und machte die Klappe auf.

„Oh Gott, das ist schlimm“ murmelte sie. Die Kabel waren durchgeschmort. Es würde eine geduldige Fummelarbeit werden, sie zu ersetzen.

„Wie lange brauchst du?“ fragte er ungeduldig.

„Ich werde mich bemühen, es heute fertig zu machen. Vielleicht zwei Stunden“ sagte Bulma mit zusammengepressten Zähnen.

„Zu lange!“ hörte sie ihn kritisieren.

Bulma atmete tief durch die Nase und stand auf. Böse starrte sie ihn an

„Abgesehen vom Ersetzen der Kabel, muss ich die Elektrik durch checken. Wir wollen doch beide nicht, dass dieser GR auch explodiert“ sagte sie.  „Zwei Stunden sind daher ein Minimum und sollten für ihre Majestät ertragbar sein.“

„Machst du dich über mich lustig?“

„Nein, ich versuche dir nur zu erklären, dass gute Arbeit ihre Zeit braucht, weil sie sonst lebensgefährdend ist.“

Beide starrten sich gegenseitig erbittert an.

Vegeta beugte sich zu ihr vor.

„Zwei Stunden…nicht mehr“ flüsterte er ihr drohend.

„Sonst was?“ Sie lächelte ihn herausfordernd an.

„Sonst muss ich mir meine freie Zeit mit etwas anderem ausfüllen“  murmelte er und ließ seinen Blick langsam und unübersehbar über ihre Brüste gleiten.

Sie verschränkte schnell ihre Arme vor ihre Brust.

Er lächelte überheblich.

Na warte, das Spiel kenne ich auch; dachte sich Bulma und ließ einen Finger über seine Brust gleiten. Sein enges Shirt klebte an seinen Körper und sie strich beiläufig an einem Nippel vorbei.

„Ich denke, ich wäre schneller fertig, wenn du mich nicht ablenken würdest…mit deinem sexy Body“ flüsterte sie ihm zu.

„Öh?!“ Mit der Reaktion hatte er nicht gerechnet.

„Ich meine, ständig ziehst du dein Shirt aus und zeigst deine prächtigen Muskeln. Meine Mutter ist nicht die einzige, der das aufgefallen ist…Hach, ich werde ja immer so schwach, wenn ich einen starken Kämpfer in meiner Nähe habe. Ich kann mich da einfach nicht konzentrieren“ säuselte sie und legte ihre Arme um seinen kräftigen Nacken. Ihr Daumen strich über seinen Nacken und den Haaransatz. Ihre Brüste drückte sie verführerisch gegen seinen Oberkörper.

Jetzt war er es, der errötete.

„Wenn du so dringend Bewegung brauchst….was hältst du von einer Runde Matratzensport?“ fragte sie sinnlich.

Sie konnte an seinen Augen sehen, wie es hinter seinen Kopf ratterte. Verdammt, gleich konnte sie ihr Grinsen nicht mehr zurückhalten.

„Du vulgäres Weibsbild!“ rief er da auch schon entrüstet auf, nahm ihre Hände weg und wich zwei Meter zurück.  „Sieh zu, dass der GR heute funktioniert und komm mir nicht zu nah!“

„Aber Vegeta, warum atmetest du denn so schwer“ fragte Bulma in gespielt unschuldigen Tonfall, als würde sie sich um ihn Sorgen machen.

„DU…..Uaahhh“ waren die letzten Worte, bevor er aus dem GR rausstürmte und sie allein ließ.

Bulma konnte nicht anders: sie lachte.

„Das wird ihm eine Lehre sein. Wenn’s um Flirten geht, bin ich erfahrener. Da kann er mir nicht das Wasser reichen“ sagte sie zu sich selbst.

Sie sah zur Kontrollpaneele hin. Sie würde sich gleich umziehen und den Werkzeugkasten und Ersatzkabel holen.

Vermutlich hatte sie sogar heute den ganzen Tag Ruhe vor Vegeta.

 

Der Saiyajin flog, kaum dass er aus dem GR raus war, aufs Dach der CC und versteckte sich dort.

Misstrauisch sah er zum GR hin. Die Frau schien ihm nicht zu folgen.

Er wusste, er hätte es nicht tun sollen: Natürlich hatte sie sein Verhalten falsch verstanden und jetzt glaubte die arme Irre tatsächlich, er würde sie als mögliche Bettgefährtin ansehen.

Sie konnte ihm, den Elitekrieger und Prinzen der Saiyajins nicht widerstehen.

Er spürte, dass seine Wangen glühten. Sein Nacken kribbelte.

// Ich muss weg von hier. Am besten, ich fliege zu diesem kalten Berg-See von gestern. Am Abend werde ich ihr klar machen, dass ihre minderwertigen Gene eine Vereinigung im Wege stehen. Nur weil Kakarott sich mit einer Erdlingsfrau eingelassen hat, mache ich das nicht. Egal, ob unsere Rasse vom Aussterben bedroht ist oder nicht.  //

Er sah, wie sie gut gelaunt den GR verließ. Keine Spur von Beleidung oder Traurigkeit wegen seiner Ablehnung.

Entweder hatte sie es sehr gut aufgenommen oder…

// Sie hat mich schon wieder verarscht!// wurde ihm klar. //Verdammt!//



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: Morgi
2020-03-11T18:59:54+00:00 11.03.2020 19:59
Hallo!

Ich denke, außer Kakarotts Dreistigkeit, die Momentane Teleportation zu nutzen, hätte nichts und niemand Vegeta dazu bringen können, an der Feier teilzunehmen. Der kurze Anflug an Trunkenheit war witzig, und inzwischen haben sich Bulma und der Saiyajinprinz ein neues 'Schlachtfeld' gesucht, um sich zu triezen.
Auch der Umschwung zur zornentbrannten Chichi, die zum ersten Mal auf den ehemaligen Feind trifft, hat mir sehr gut gefallen. Da steckte Feuer dahinter! Schade fast, dass Piccolo und Vegeta nicht noch ihre (überraschenderweise sehr ähnliche) Geschenkideen auswerteten: So makaber, so passend. Bis auf Yamchus Aufmerksamkeit fiel mir nicht auf, was die übrigen Gäste ihr da ließen, aber ich bin positiv gestimmt, dass sich das später noch lüften wird.
Inhaltlich war ich nur kurz verwirrt, weil Bulma zwar SonGoku anrief und einlud, aber sich später darüber wundert, wie sie ihn ohne Handy erreichen solle?
Nun dann, auf zur Rache gegen Bulmas Frechheit...

Viele Grüße, Morgi
Antwort von:  Rikarin
13.03.2020 18:32
Falls du bereits weiter gelesen hast, weißt du es schon...ich gehe nicht darauf ein, was die anderen ihr geschenkt haben. Was schenkt man einer Milliardärin? Ich denke, gar nichts,; besonders,wenn wir uns die Charaktere ansehen. Gut, viell Chi-chi, aber die Männer? Die haben doch keine Ahnung)

Ich denke, Son-Gokus Haus hat garantiert einen Festnetzanschluss, aber die Techniknulpe hat bestimmt kein Handy. Erst recht nicht, weil er dann ja ständig erreichbar wäre. (Stell dir vor, ständig ruft Chichi an und stört beim Training?)
Aber zum Abendessen ist Goku bestimmt zurück und Chichi erzählt ihm, ob jemand für ihn angerufen hat
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-02T02:58:50+00:00 02.12.2019 03:58
Bulma , das wird Vegeta nicht auf sich sitzen lassen. Er wird sich revanchieren. Rache ist süß hihihi schönes Kapitel.
Von:  sama-chan
2019-09-08T11:59:34+00:00 08.09.2019 13:59
Oh oh. Da ist wohl Vegetas Selbsteinschätzung mächtig gesunken. Gut gemacht Bulma! 🤣
Da muss man schon etwas Applaudieren. 👏
Wer hätte gedacht, dass Vegeta auch so lange auf dem Schlauch steht. Die Revanche folgt garantiert. 😁
Freue mich schon auf das nächste Kapitel! 😍


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