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Chance auf Glück

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen ^-^

Ich melde mich aus meinem Urlaub wieder mit einer neuen Story Idee
Ich hoffe diese gefällt euch auch und lest mal rein

Ein ganz großer Dank geht an Shari-Inuyokai, Miyu94 und Amaya23.
Danke euch drei, dass ihr die Story vorab gelesen habt und mich tatkräftig unterstützt mit der Umsetzung der Idee.

Im Grunde habe ich mir schon oft die Frage gestellt:
Was würde passieren, sollte der Brunnen sich nicht geöffnet haben.
Meine klare Antwort darauf war: Inu Yasha würde auf seine Kagome warten
Im Zuge dessen entstand die folgende Story.
Die Charaktere sind OOC, denn es sind für die Yokais und Hanyous 500 Jahre vergangen, bedeutet, sie haben eine Veränderung hinter sich.

Viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

wie die meisten vermutet haben, bekommt unser Paar Besuch von Sesshomaru.

Ich hoffe dieser gefällt euch, nicht zu vergessen auch bei ihm sind 500 Jahre nicht spurlos vorbei gegangen *zwinkert*

ein paar kleinere Fragen werden hier geklärt, weitere Erklärungen kommen in den nächsten Kapitel ;)
Ich möchte euch nicht überfordern und ein wenig Spannung muss sein *kichert*

Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Eistee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen ^-^
Es ist wieder Freitag, also habe ich ein neues Kapitel für euch mitgebracht

Wie der Titel es schon sagt, geht es um das Abendessen bei Sess.
Dabei reden die miteinander und gewisse Fragen werden geklärt,
andere bleiben noch im verborgenen *kichert*

ich hoffe euch gefällt es :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen ^-^

es ist mal wieder Freitag und ein neues Kap habe ich für euch mitgebracht.
In diesem Fliegen Kago und Inu nach Amerika und treffen auf Shippo und eine Überraschung *kichert*

Ich hoffe euch gefällt Shippo *kichert*
Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten morgen ihr Lieben,
es ist Freitag und ein neues Kapitel habe ich für euch mitgebracht ^-^
In diesem wird die Zeit beschrieben, die Inu und Kago in Amerika verbringen

Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Eistee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag ^.^

die Arbeit hat noch etwas mehr meiner Zeit gefordert, daher kommt das Kapitel ein wenig später als gewohnt.

Ich hoffe es wird euch gefallen *Kekse und Eistee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen,

heute präsentiere ich euch den unerwarteten Besuch *zwinkert*
Kago stellt Inu natürlich zur Rede und so wie wir die zwei kennen, kocht es sich leicht hoch *grinst*

hoffe euch gefällt das Kapitel ^-^ *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen ^.^

so wie der Kapitelname es hier andeutet, wird es eine kleine Überraschung geben
oder vielleicht auch zwei *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen ^-^

hier kommt das neue Kapitel :)
Wie viele es vermutet haben treffen unsere Helden auf Rin *kichert*

hoffe euch gefällt diese Interpretation *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,

hier kommt das neue Kapitel
Inu und Kago wollen Sess überzeugen, dass es wirklich seine Rin ist

ob es ihnen gelingt, lest selbst ^-^
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,
da ich leider etwas unter Stress stehe, kommt das Kapitel ein wenig später als sonst.

Nun... Sess rastet natürlich aus, doch zum Glück ist Inu da, um das abzufedern.

viel Spaß euch beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,
hier kommt das neue Kapitel.

Wie der Titel es sagt, geht es darum wie sich Kago und Inu ihre Zukunft vorstellen würden.
Mit einigen Diskussionen *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

durch den ganzen Trubel heute morgen komplett vergessen on zu stellen ^^"

nun was soll ich sagen... Sess verbringt die ganze Nacht in dem Café, da er kaum schläft, wird es schwer für ihn sein zu verbergen was er ist
doch eine Erinnerung holt ihn ein, welche das ist, lest selbst ^-^

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

hier kommt das nächste Kapitel ^-^
Wie der Name es ausdrückt, wird es darum gehen, dass Kago versucht einen Kosenamen für Inu zu finden.
Er nennt sie Juwel, und ja der Bezug zum Shiko no Tamen ist hier ausschlaggebend gewesen.

Welchen Kosenamen wird wohl unsere Kago finden?
Vor allem wie wird sie diesen finden... lasst euch überraschen *grinst* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,
verzeiht das verspätete hochladen, war den Vormittag unterwegs und kam erst jetzt zur Ruhe ^^"

Nun dieses Kapitel wird euch einen kleinen Einblick in Rins Alltag geben *grinst*
Nachdem sie Inu, Kago und Sess im Café so ausgelassen gesehen hatte, rennen ihre Gedanken etwas wirr
zudem wird sie von Träumen verfolgt, die sie noch gar nicht zuordnen kann...

hoffe es gefällt euch ^-^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen,

hier kommt das neue Kapitel.
Wie der Name es sagt, sind Kagome und Inu nun offiziell verlobt ^-^ und der Termin wird auch noch bekanntgegeben ;)

Viel Spaß beim Lesen ^-^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen ^-^

es ist schon wieder Freitag und hier kommt auch schon das neue Kapitel

Im Vordergrund steht hier das Gespräch zwischen Rin und Sess an...
ich hoffe es mundet euch *kichert* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen ^-^
heute kommt das neuste Kapitel und es dreht sich zu beginn wieder um Sess und Rin
Etwas scheint zwischen den beiden zu sein, doch begreift Sess es noch nicht ganz, weshalb sein Biest versucht ihm zu helfen.

Lest selbst wie es von statten gehen wird *kichert*
*Kekse und Kakao da lass*

P.S. am Ende gibt es eine kleine Überraschung, mal sehen wer es bemerkt *grinst* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen ^-^

wie die meisten bereits vermutet haben, hören die Brüder etwas zusätzliches *kichert*
Wie der Titelname es verrät, ein weiterer Herzschlag ist zu hören *lächelt*

wie die drei darauf reagieren, könnt ihr nun lesen *grinst* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,
verzeiht das späte Hochladen, aber war nicht früher vom Einkauf zurück.
werde euch deshalb nicht noch länger warten lassen ^-^

Viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen ^-^

gomen, dass es wieder etwas später wurde *tief verbeugt*

nun es geht weiter mit Sess und Rin, sowie den Vorbereitungen für die Hochzeit :D
Was der Kapitelname wohl ausdrückt?
Lest selbst *kichert*

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen *verbeugt*

heute kommt das nächste Kapitel
Es geht darum, dass die beiden Frauen nach dem Perfekten Outfit für Kago suchen
hoffe sie Auswahl die ich für sie getroffen habe, wird auch euch gefallen ^-^

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen ^-^
heute kommt das neue Kapitel
Ich stelle euch hiermit Kogas älteste Tochter Hitomi vor *zwinkert*
ich hoffe sie gefällt euch und ihr Charakter ist eine gute Mischung von ihren Eltern *grinst*

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen ^-^

hier kommt das neue Kapitel
wie der Name es verrät geht es größtenteils darum, dass Sess und Rin das perfekte Kleid finden
wie sie beide das Kleid finden, lest selbst ^-^

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten morgen ihr Lieben,
da ich später unterwegs bin, kommt das Kap ein wenig früher als gewohnt.
wie schon letzte Woche erwähnt, wird es hier darum gehen was Sess Gift in seinem Körper tut und theoretisch angesprochen, wie es auf andere wirken könnte.
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag liebe Leser,

heute kommt ein Kapitel, welches mir Spaß gemacht hat es zu schreiben
Der Titel lässt vermuten, dass die Hauptdarsteller auf einem solchen sind,
deshalb lasst euch überraschen, wie es dazu kam, dass Sess dorthin geht

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

hier kommt auch schon das neue Kapitel
Nun was soll ich sagen: Sess steckt in einer Zwickmühle.
Er will diesen Kuss, aber das Gift ist immer noch da, also was tut Mann da wohl lieber *pfeif*
Wie der Titel es sagt, wird es ein Versprechen geben.

hoffe es gefällt euch *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

was soll ich zu dem Titel sagen, außer, dass Rin einen Rosenkavalier hat *grinst*
hoffe euch gefällt das Kapitel ^-^

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute etwas später das neue Kapitel, aber musste noch meine Arbeit fertig bekommen :)
hoffe es gefällt euch und schreibe auch nicht mehr allzu viel davor.

Viel Spaß :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

heute bringe ich euch das neue Kapitel mit.
Nun... vielleicht könnt ihr ahnen worauf der Titel anspielt *kichert*

Diesmal vergehen wieder ein paar Tage und Sesshomaru kehrt zurück.
Jedoch wird sich eine oder gar zwei Überraschungen in seiner Wohnung befinden

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,

heute kommt das neue Kapitel und was soll ich groß sagen, außer, dass es sehr interessant sein wird.
Vor allem die Geständnisse von Rin und Sess und mal sehen was noch so folgen wird *kichert*

Ich habe hier begonnen eine Idee umzusetzen, die einer meiner Leser mir gegenüber geäußert hatte. Ich hoffe die Umsetzung gefällt ihm und auch euch. An dieser Stelle einen ganz lieben Dank an Vigeta_Lord_d_T
*eine Kekstorte und Kaffee rüberschickt*

Nun möchte ich euch nicht mehr länger warten lassen, viel Spaß beim Kapitel Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute ein bisschen später, aber musste noch einige Dinge vorher erledigen.

Nun was soll ich dem neuen Kapitel sagen...
So wie der Name es durchsickern lässt, ist nun mal der Ruf nicht alles im Leben, daher seid gespannt wie Sess dem Exfreund Einhalt gebietet

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

hier kommt auch schon das nächste Kapitel :)
hoffe es wird euch gefallen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

hier kommt das nächste Kapitel *smile*
ich hoffe es wird euch gefallen

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag ihr Lieben,

ich hoffe euch allen geht es gut :)
wie versprochen melde ich mich zurück von der monatigen Pause und habe einige Kapitel für euch im Peto ^-^

Ich spanne euch auch nicht länger auf die Folter und wünsche euch viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen *winkt*

heute kommt das nächste Kapitel und wie der Name es schon sagt, wird hier einiges passieren *kichert*
Ich hoffe es wird euch gefallen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,

*ganz tief verbeugt*
tut mir leid, dass ich gestern nicht hochgeladen habe, aber komme mit den Tagen durcheinander im Moment und war der Meinung es sei Donnerstag.

Als ich darauf hingewiesen wurde, war es schon spät und ich bin eingeschlafen *weint und schnäuzt*

*Entschuldigungskekse und Kakao reicht* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag ihr Lieben,

heute mal nicht vergessen, dass Freitag ist.
auch wenn ich durch den Feiertag gestern dachte es wäre Samstag xD

nun gut, was soll ich zu dem Kapitel vorher erzählen.
Der Name ist Programm, die Vorbereitungen für die Reise werden getroffen

hoffe es gefällt euch, viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

hier kommt das neue Kapitel ^-^
so wie der Kapitelname es schon andeutet, fliegen hier Sess und Rin los *kichert*

viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

entschuldigt den späten Upload, aber wegen einiger kleineren Probleme, wurde das Kap erst heute fertig und ich habe noch Korrektur drüber gehen müssen.

Vielen lieben Dank an meine kleine Betafee *knutscht*
Sie hat trotz langer Arbeit noch reingelesen *Kekse zusteck*

Hoffe euch wird das Kap gefallen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

da ich noch einiges erledigen musste, kam ich nicht früher dazu hochzuladen.
Jedoch präsentiere ich euch das neue Kapitel.
Wie der Name es schon sagt, nehme ich euch ein wenig mit in die Geschichte der Pharaonen. Hoffe es gefällt euch ;)

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

hier kommt auch schon das neue Kapitel.
Entschuldig das spätere Hochladen *Kekse und Kakao da lass*

Rin und Sess verbringen einen schönen Abend am Strand *kichert* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,
ein wenig spät, aber hier ist das neue Kapitel

ich werde nicht viel dazu sagen und bin einfach auf eure Reaktionen gespannt *grinst*

*Kekse und Kakao zum Naschen da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

hiermit kommt das neuste Kapitel ^-^

Ich hoffe euch gefällt es *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

hier kommt das nächste Kapitel *smile*

wie der Titel es andeutet, wird Rin einiges an Fragen haben an Sess.
Mal sehen ob ich alle zusammen bekomme, oder ob welche noch offen bleiben *grinst*

Viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

willkommen im neuen Kapitel ^-^

Die Reise von Rin und Sess geht weiter zur Stadt Luxor.
Für diejenigen, die diese Stadt nicht kennen, bei dieser Stadt ist das Tal der Könige zu finden.

nun spanne ich euch aber nicht mehr länger auf die Folter, viel Spaß beim Lesen! *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Süßen,

entschuldigt, dass ich erst jetzt das Kapitel hochlade.
Irgendwie war ich komplett verwirrt heute und habe es übersehen ^^"

entschuldigt bitte *Kekse und Kakao da lass*

daher spanne ich euch nicht mehr weiter auf die Folter, viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

entschuldigt das spätere hochladen, aber der Tag war viel zu kurz *kichert*

In diesem Kapitel erfahren wir, was Inu so verwirrt hat *grinst*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

hier bin ich wieder mit dem nächsten Kapitel ^.^
Was soll ich dazu groß sagen, außer dass Rin und Sess die Zeit gemeinsam genießen.

Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

entschuldigt bitte, dass ich wieder so spät dran bin,
aber viel zu tun und am Ende habe ich vergessen,
dass ich noch nicht hochgeladen habe *Entschuldigungskekse reich*

In diesem Kapitel sind Rin und Sess also zurück bei Kago und Inu
mal sehen was auf sie zukommen wird *kichert* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

heute kommt ein neues Kapitel und ein... nun wie soll ich sagen
ein größeres Donnerwetter *pfeif*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da las* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

hier kommt das neuste Kapitel *smile*
Wie viele es vermutet haben, bekommt heute Aidan seinen Auftritt
bin gespannt wie ihr den Wolf findet *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend oder besser gesagt einen schönen Mitternacht euch,

wie ihr bemerkt habt, kam ich nicht rechtzeitig dazu das Kapitel hoch zu laden.

da ich eh schon spät dran bin, rede ich nicht mehr groß *grinst*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

da wir nun wissen, wie Rin und Sess, aber auch Kagome und Inu den Restabend verbracht hatten, wollen wir doch mal sehen, wie die Wölfe diesen erlebt haben *smile*

hoffe euch gefällt der kleine Einblick *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend ihr Lieben,

da ich den Tag unterwegs war, kommt das Kapitel erst jetzt online.

Damit ihr nicht noch länger warten müsst, sage ich nicht mehr viel.
Außer: Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen *winkt*

entschuldigt, dass das Kap zu solch später Stunde kommt *verbeugt*
wegen dem Alltag habe ich die Zeit komplett übersehen *Kekse reich*

heute könnt ihr davon lesen, was die Brüder noch so alles tun müssen neben ihrer Arbeit als Archäologen XD

viel Spaß beim Lesen ^-^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

bevor ich er wieder vergessen, lade ich lieber das Kapitelchen hoch :D

Die Brüder machen sich auf den Weg zum Dorf der Inuyokais
dort möchte, wie im Vorkapitel erwähnt, jemand in der Menschenwelt leben ^-^

viel Spaß beim Lessen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

heute ein bisschen später, aber die Zeit rennt und ich weiß noch nicht mal wohin O.o

ohne große Umschweife:
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute habe ich ein neues Kap für euch dabei *smile*

ich spanne euch auch nicht lange auf die Folter,
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

endlich daheim und einige Momente Zeit, um euch mit einem neuen Kap zu beliefern.

ich hoffe es wird euch gefallen.
Viel Spaß beim Lesen
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten (Spät-)Abend euch lieben,

ich hoffe ihr habt nicht so viel um die Ohren und könnt etwas die Vorweihnachtszeit genießen, trotz des Lockdowns.

Heute gibt es für euch das neuste Kapitelchen und der Name wird hier Programm sein.

Ein wenig Starthilfe für Toga, während die ersten Gäste zur Hochzeit antanzen :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
verspäteten guten Abend euch Lieben,

verzeiht das späte hochladen.
Irgendwie habe ich die Tage verdreht *pfeif*

Hoffentlich seid ihr alle gut ins neue Jahr gekommen und seid net ausgerutscht.

viel Spaß euch beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

verzeiht, dass ich erst jetzt dazu kommen, doch einige technische Probleme haben mich aufgehalten *t​ief verbeugt*

ich halte euch nicht länger vom Lesen ab.
viel spaß dabei *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute ein wenig später als gewohnt, hatte leider erst jetzt Zeit mich an den PC zu setzten *Kekse und Kakao verteil*

Nun... was soll ich zu dem Kapitel sagen...
Ayame und Koga kommen nun endlich auch an *smile*
daher ist der Fokus hier stark auf ihre Ankunft und Masaru *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen,

verzeiht, dass das Kapitel gestern nicht on kam.
habe komplett verbummelt, dass schon Freitag war *tief verbeugt*

ich halte euch nicht länger vom Kapitel ab
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

bevor ich zum Einkaufen los muss, gebe ich euch schonmal das nächste Kap.

Was sollte ich dazu sagen...
Wie der Kapname das ausdrückt, haben hier unsere Paare ihre Besichtigungen.
Mal sehen welches Haus ihnen denn zusagen würde *kichert*

Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

ich hoffe euch allen geht es gut und ihr hattet eine schöne Woche.
Endlich Wochenende *freu*

ich habe euch heute ein neues Kapitel mitgebracht.
Hoffentlich gefällt es euch *smile*

um mit den Beträgen etwas anfangen zu können: 100 Yen = 0,77 €

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,

heute kommt das neue Kapitel und was soll ich sagen, außer:

viel Spaß bei dem Beginn der Hochzeit von Kago und Inu ^-^

endlich ist es so weit und ich kann es immer noch nicht glaube, wie viele Kaps das schon sind.
Vielen lieben Dank für eure Kommis, eure Lesebereitschaft und die Tipps die ich von dem ein oder anderen erhalten habe.

hoffe ihr lest auch weiterhin mit, in diesem Sinne viel Spaß dabei *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Nachmittag zusammen,

heute kommt das Kapitel mit dem Highlight der Hochzeit *kichert*
ich hoffe, euch wird es gefallen zu lesen, wie die Feier weiterhin verläuft *smile*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

entschuldigt, dass ich gestern mal wieder vergessen habe zu posten *Entschuldigungskekse rumreich*

Irgendwie vergesse ich die Zeit im Moment immer wieder ^^"""
hoffe bald kommt etwas mehr Ruhe rein *smile*

wie schon letztes Mal angedeutet, werden nun einige Tage kommen mit dem Fokus auf Masaru und Sesshomaru und Rin
Schließlich wollen wir Kago und Inu nicht bei ihren Flitterwochen stören *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

*sich tief verbeugt*
entschuldigt, dass ich wieder so spät dran bin, aber irgendwie rennt die Zeit mir einfach davon ^^"

ich spanne euch nicht weiter auf die Folter, viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

verzeiht das späte Hochladen *Entschuldigungskekse verteilt*

Endlich hatten wir mal eine Veranstaltung im Open Air und nach den gesetzlichen hygienischen Bedienungen.
da hatte ich gestern komplett die Zeit übersehen und heute den halben Tag das schöne Wetter genossen *Eistee austeilt*

aber nun spanne ich nicht mehr länger auf die Folter *smile*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen/Mittag/Abend zusammen,

verzeiht das deutlich spätere Hochladen, aber ich war bei einer liebsten Freundin zu besuch und kam nicht dazu hoch zu laden *entschuldigend sich verbeugt*

Wie der Titel es verrät, wird nun Yashiko eingeweiht...
mal sehen wie sie darauf reagieren wird *Popcorn und Kekse für alle reich*

viel Spaß beim Lesen *Kakao noch da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Nachmittag zusammen,

willkommen beim heutigen Kapitel ^-^
wie schon erwähnt, wird Rin sich ein wenig mit dem Biest unterhalten
was die beiden wohl alles bequatschen werden *überlegt*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

weiter geht es mit dem süßen Paar Shiko und Ryo
Rin gibt ihr bestes, um ihre 'Schwester' zu beruhigen und zu zeigen, dass es halb so schlimm ist *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

entschuldigt, dass ich erst heute das Kapitel hochladen konnte.
Leider bin ich seit Donnerstag mit einer dummen Sommergrippe im Bett.
Heute geht es mir ein wenig besser, weshalb ich schnell hochlade und mich wieder ins Bett verkrieche

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

endlich habe ich wieder vollen Internetzugriff daheim * - *
nachdem letztes der Cut so gemein war, kommt hier direkt die Auflösung *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

ich bringe euch heute ein neues Kapitelchen mit

die Freunde verabschieden sich nun nach und nach
zudem erfahrt ihr etwas mehr zu den Gegebenheiten von dem kleinen Jungen in Kagos Bauch *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Nachmittag zusammen,

heute kommt ein wenig mehr Einblick in Togas Zukunftsentwicklung.
Sie kümmern sich etwas um die Wohnung wohnlicher zu machen und eben die Papiere fertig erledigen *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

bin heute etwas später dran, da ich noch einiges erledigen musste.

Nun wie der Kapitelname es schon sagt...
Rin wird nun ganz schön gefordert, mal sehen, wie sie sich macht *kichert* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

leider ging es heute drunter und drüber, weshalb ich erst jetzt zum Hochladen kam.

viel Spaß euch mit dem nächsten Kapitel *grinst*

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

tut mir leid das späte Hochladen.
Ich war noch unterwegs und habe es gerade so auf der Zielgeraden geschafft *kichert*

ich halte euch auch nicht mehr so lange davon ab,
von daher viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

lange habt ihr darauf warten müssen, doch nun werdet auch ihr, zusammen mit Sess, erfahren, was eigentlich genau los ist *kichert*

ich bin gespannt, ob euch der Verlauf dieses Gespräches auch zusagen wird *grinst*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag ihr Lieben,

heute bin ich mal pünktlich dran *kichert*
ich hoffe bei euch ist alles gut und ihr habt nicht zu viel Weihnachtsstress :)

ich halte euch auch nicht mehr vom Lesen ab
viel Spaß dabei *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wundervollen späten Abend wünsche ich euch

leider war der heutige Tag etwas chaotischer.
Deshalb komme ich erst jetzt dazu hoch zu laden.
Bitte entschuldigt dies *Kekse und Kakao da lass*

Auch hier möchte ich erwähnen, dass ich nach diesem Kap erst einmal in eine kleine Hochladenspause gehe.
Hier wird es dann ab dem 21.01.22 wie gewohnt alle zwei Wochen weiter gehen.

nun halte ich euch nicht mehr davon ab,
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

hier kommt ein neues Kapitel zu den süßen Paaren *grinst*

heute gibt es mal ein Familientreffen bei Kagomes Mutter :D

wünsche euch viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

hier kommt auch schon das neuste Kapitel ^.^

in diesem plant Inu eine kleine Überraschung für Kago
er möchte sie zu einem Ausflug entführen

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

fast hätte ich es wieder vergessen, dass heute Freitag ist *schock*
danke an meine liebe Betafee an die Erinnerung *Kekse und Kakao reich*

wie der Kapitelname es schon andeutet, gibt es etwas Entspannung für Kago und Inu Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

entschuldigt, dass ich gestern vergessen habe hoch zu laden.
irgendwie war der Tag so durcheinander, dass ich erst in der Nach gemerkt habe, dass Freitag war *sich entschuldigend verbeugt*

dieses Kapitel wird den Besuch bei Rins Eltern einleiten

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen ^.~

weiter geht es mit Rin und Sess bei ihren Eltern

hoffentlich wird euch das Kommende gefallen ^-^

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen ^.^

entschuldigt das späte Laden, aber der Tag ging mal wieder drunter und drüber.
Erst jetzt fiel mir ein, dass Freitag ist XD

ich hoffe, dass euch das kommende Kap gefallen wird

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao verteilt* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen ^-^

und weiter geht es mit Rin und Sess...

diesmal erzählt Rin mehr über ihr Familienleben und das was sie von ihrer Mama wusste.

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen ^.^

entschuldigt das spätere Hochladen, doch ich war noch bis eben unterwegs.

nun... ich denke, ihr alle könnt euch nun denken, was nun kommen wird *kichert*

viel Spaß dabei *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

verzeiht das spätere Hochladen, aber der Tag hatte mich ein wenig geschlaucht.

ich glaube ich werde euch auch nicht mehr auf die Folter spannen,

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

ich weiß, ich bin etwas spät dran, aber war gestern nach der Arbeit etwas müde
leider bin ich auch eingenickt und habe das Hochladen vergessen

hoffe ihr könnt mir den einen Tag Verzug verzeihen *Kekse und Kakao da lass*

viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

entschuldigt bitte, dass ich gestern vergessen hatte zu posten.
Irgendwie war der gestrige Tag etwas stressig und ich habe es komplett vergessen, dass schon Freitag war. *sich verbeugt*

nun halte ich euch aber nicht mehr von dem Kap ab *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen ^.^

ein Kap wird hier noch hochgeladen, danach werde ich für den August pausieren.
Wie bei meiner anderen Story hat das zwei Gründe:
- ich bin für knappe 2 Wochen im Urlaub
- Umstellung in der Arbeit und eine Menge Arbeit

seid bitte nachsichtig mit mir *Kekse und Kakao da lass*

keine Sorge nach der Pause geht es wieder im Zweiwochentakt weiter :)

aber nun viel Spaß euch beim Lesen *Kekse und Eistee reich* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

beinahe hätte ich es verpasst zu posten
lieben dank an meine Betafee *Kekse und Kakao reich*

hoffe euch allen geht es gut und ihr seid nach meiner Pause wieder voll dabei ^-^

nun aber spann ich euch nicht weiter auf die Folter
viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

beinahe hätte ich vergessen hoch zu laden *schock*

der Tag ging mal wieder drunter und drüber, doch das ist nun mal der Alltag

ich spanne euch nicht mehr auf die Folter
habt viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

wie ihr dem Kapitelnamen entnehmen könnt, wird Sesshomaru ein paar Dinge in die Wege leiten, um mit einem Reporter zu sprechen.

viel Spaß euch beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

kommen wir doch schon mal zum spannenden Teil des Tages

Das Interview mit den beiden Reportern :D

viel Spaß euch beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

bitte entschuldigt das viel zu späte Hochladen.
doch momentan ist in der Arbeit sehr viel zu tun, dass ich diesmal Freitag und Samstag lange arbeiten musste.

doch nun hatte ich einen freien Augenblick und halte euch nicht mehr auf.

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

entschuldigt das spätere Hochladen *entschuldigend verbeugt und Kekse da lass*
die Zeit rennt momentan wirklich nur so an einem vorbei

wie der Kapitelname schon andeutet, endet schon bald der 'Urlaub' von Rin und Sess bei ihren Eltern
was sie an ihrem letzten Tag noch erleben, könnt ihr nun lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

wie ich schon letzte Woche bei meiner anderen Story erwähnt habe, werde ich im Dezember eine Hochladenpause mache.
ich hoffe ihr seid mir da nicht böse drum

aber nun erst einmal viel Spaß mit dem Kap *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

ich hoffe ihr habt alle gut die Weihnachtszeit überstanden und seid gesund ins neue Jahr gekommen *Kekse und Kakao verteilt*

wünsche euch nachträglich ein frohes Neues und hoffe, ihr seid auch weiterhin mit dabei ^-^

nun halte ich euch nicht mehr vom Lesen ab und wünsche ganz viel Spaß
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

verzeiht mir, dass ich erst heute das Kap euch hochlade. *Entschuldigungskekse und Kakao verteilt*

leider habe ich durch den Stress vergessen, dies pünktlich zu tun *verbeugt*
ich gelobe Besserung *smile*

viel Spaß nun beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute bekommt ihr das neue Kapitel dank meiner lieben Betafee pünktlicher als die letzten Male *kichert*

wünsche euch viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Eine wundervolle Nacht euch Süßen,

entschuldigt, dass ich erst so spät dazu komme, für euch das Kapitel hoch zu laden.
leider bin ich momentan in der Arbeit ziemlich eingespannt, weshalb ich vieles vergesse *entschuldigungskekse reicht*

bitte seid nachsichtig mit mir, denn das Kapitel hatte ich erst vorhin fertig gestellt und die Korrektur ist noch nicht fertig.

Aber ich wollte euch nicht noch länger warten und werde die Korrektur später nachreichen. Falls ihr Fehler entdeckt, könnt ihr sie mir gerne per PN zuschicken.

Doch nun viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

verzeiht die Verspätung, aber ich habe noch eine Szene bearbeitet und wurde erst heute fertig *sich entschuldigend verbeugt*

nun halte ich euch nicht mehr weiter auf
viel Spaß euch beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute ein wenig später, aber keine Sorge, ich habe euch nicht vergessen
*viele Kekse mit Kakao, Kaffee und Tee hinstellt*

Habt viel Spaß beim Lesen *grinst* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

entschuldigt bitte das späte Hochladen, aber ich kam nicht eher dazu.

Arbeitsstress und Vorbereitungen zum Geburtstag meiner Mama hatte alles irgendwie nach hinten verschoben *sich entschuldigend verbeugt*

Da ich erst vor kurzem mit dem Kap fertig wurde, hat meine Betafee noch nicht Korrektur gelesen. Daher verzeiht die Fehler, die noch drin sind. Die werden in den nächsten Tagen ausgebessert.

aber nun viel Spaß euch beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen,

diesmal kommt das Kapitel hoch mit der Untersuchung bei Kago *smile*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

entschuldigt bitte, dass ich es gestern nicht mehr geschafft habe hoch zu laden.
*Kekse und Kakao verteil*

wie schon das letzte Mal erwähnt, beginnen wir nun gleich mit der Untersuchung von Rin und dem kleinen Nachwuchs *smile*

wünsche euch viel Spaß dabei *Kekse und Eistee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen,

leider kam ich gestern zu spät von der Arbeit heim, weshalb ich das Laden vergessen habe.
entschuldigt bitte und viel Spaß beim Kap...

*Kekse, Kakao, Eiskaffee und Eistee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen,

entschuldigt, dass ich erst jetzt dazu kommen, aber war bis jetzt mit der Familie unterwegs und habe es nicht geschafft hoch zu laden.

Aber keine Sorge, euch vergesse ich nicht und sollte ich künftig am Freitag es nicht schaffe, spätestens Sonntag ist das neue Kap online *Kekse und Kakao da lass*

nun aber viel Spaß beim Lesen *Eiskaffee und Eistee dazu stell* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

ein wenig verspätet das Kap, aber das Wochenende war leider wieder viel zu voll bepackt *Entschuldigungskekse reich*

ich halte euch auch nicht mehr lange vom Kap ab und wünsche euch viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen ^.^

hoffe ich kann euch mit dem kommenden Kapitel ein wenig von der Hitze draußen ablenken *kichert*

wie der Titel es sagt, befinden sich unsere Charaktere in der Vorweihnachtszeit

viel Spaß beim Lesen *Kekse, Kakao und Eistee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute kommt das nächste Kapitel *smile*
entschuldigt, dass ich gestern nicht mehr dazu kam,
aber wir hatten in der Arbeit eine Grillfeier und ich kam kurz vor Mitternacht heim

Nun wünsche ich euch aber viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

heute bekommt ihr das Kapitel schon zeitig *kichert*

da mir mir der junge Wolf Masaru ans Herz gewachsen ist,
bekommt er ein wenig mehr Aufmerksamkeit *kichert*

Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute kommt das nächste Kapitel ^.^

so langsam nähern wir uns dem Weihnachtsfest von ihnen ^.^

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

entschuldigt, dass ich erst heute dazu komme zum Hochladen.
Ich war gestern noch auf einer Hochzeit und die war etwas weiter entfernt,
deshalb hatte ich es eher nicht geschafft.

Aber nun werde ich euch nicht länger davon abhalten
Viel Spaß euch beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

entschuldigt das späte Hochladen, doch leider habe ich das komplett übersehen, dass ich es noch nicht gemacht habe

wie letztes Mal angekündigt, bekommt ihr heute einen kleinen Einblick zum Weihnachtsfest bei Kagome und ihrer Familie *smile*

Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

leider habe ich gestern komplett verschwitzt hoch zu laden.

Daher mache ich es kurz und lasse euch lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute kommt ein wichtiges Gespräch mit Rins Onkel

ich hoffe euch gefällt der Verlauf *smile*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

das neue Kap steht auch schon für euch bereit

habt viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

bitte verzeiht das spätere hochladen *Kekse und Kakao da lass*
bei mir in der Arbeit geht es ein wenig drunter und über,
da vergesse ich meist schon welcher Tag gerade ist ^^""

aber nun halte ich euch nicht länger auf

viel Spaß mit der Party zum Jahreswechsel bei unseren Freunden *grinst*

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

entschuldigt, dass ich gestern nicht mehr hochgeladen habe *Kekse und Kakao da lass*

Das neue Jahr beginnt also bei unseren Paaren und Freunden, mal sehen welche Überraschungen das Jahr für sie parat hat *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen,

heute ein wenig früher das Kapitel, als ihr es von mir gewohnt seit *kichert*

ich bin später auf der Weihnachtsfeier mit meinen Arbeitskollegen und schaffe es demnach nicht anders

heute wird der Name des süßen kleinen Jungen gelüftet *grinst*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

entschuldigt, dass ich erst heute dazu komme das Kapitel zu laden *tief verbeugt*

ich hoffe, ihr alle seid gut im neuen Jahr angekommen und lasst es euch gut gehen *smile*

nun aber viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute kommt schon das nächste Kapitel

so wie der Titel es verrät, stehen die Vorbereitungen der Hochzeit zwischen Rin und Sess im Vordergrund
doch keine Sorge... klein Maru, Kago und Inu sind mit von der Partie *kichert*
genauso wie Masaru und Hitomi *grinst*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zur späten Stunde ^-^

da ich noch etwas mit einer Erkältung zu kämpfen habe,
hatte ich vorhin komplett vergessen zu posten

daher halte ich euch auch nicht mehr länger vom Kap ab und wünsche euch viel Spaß beim Lesen
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

entschuldigt bitte, dass ich gestern nicht mehr zum Hochladen kam
die Woche war mal wieder anstrengend und ich bin am Abend nur noch ins Bett gekippt *entschuldigend verbeugt*

wie ihr es dem Kapitelnamen entnehmen könnt, kommt diesmal eine Untersuchung bei Rin, aber auch Kagos Prüfungen dran :D

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen ^.^

so langsam kommen wir der Hochzeit von Rin und Sess immer näher *kichert*

wie der Kapitelname es verrät,
kommen nun immer mehr von den Gästen nach Tokio

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen

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Endlich

Gedankenverloren stand Kagome im Schuppen, in dem der Knochenfresserbrunnen war. Sie blickte hinein und sah erneut nur den Boden. "Drei verdammte Jahre schon", kam es wütend über ihre Lippen. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und wollte ihn endlich wieder sehen. "Inu Yasha", flüsterte sie. Die Wut machte nun der Trauer Platz. Ein Schluchzen ertönte.

"Ich will ihn sehen", wimmerte sie. Tränen kullerten ihren Wangen entlang. "Ich will Inu Yasha sehen." Der Brunnen reagierte nicht, genau wie die letzten Jahre. Tag ein, Tag aus probierte sie es und immer war es vergebens. Sie hatte keinen Erfolg.

Gerade in diesem Moment betrat Inu Yasha den Schuppen durch die Tür. "Kagome", flüsterte er liebevoll und voller Freude. Die Angesprochene drehte sich schlagartig um. Blaue Augen trafen auf goldene.

"Inu?", fragte sie erschrocken. Der Mann vor ihr hatte seine Augen und seine Haare, aber seine Ohren waren weg. Geschockt schritt sie zurück. Dabei war der Brunnen direkt hinter ihr. Sie verlor ihr Gleichgewicht und wäre nach hinten gefallen, jedoch reagierte Inu Yasha blitzschnell und stand direkt vor ihr. Er schnappte nach ihrer Hand, zog sie hoch zu sich und drückte sie sanft an seine Brust.

"Wie…", begann sie und schmiegte sich unbewusst an ihn. Sie spürte die gleiche Geborgenheit und Ruhe wie bei ihm, ihrem Inu Yasha. Ihr Herz beschleunigte und sie blickte zu ihm auf in seine warmen Augen. "Was ist passiert?", fragte sie ihn zittrig und schluckte. Er lächelte sie an.

"Verzeih, dass ich dich warten lassen hab", kam sanft von ihm und er drückte sie näher ans.

"Deine Ohren…", japste sie. Kurz schloss er die Augen und ließ sie erscheinen. Kagome hielt unbewusst den Atem an. "Wie?", fragte sie und er grinste.

"Jahrelange Übung", meinte er und küsste zart ihre Wange. Ihre Augen weiteten sich, als sie seine Worte verstand.

"Wie Jahrelang?... Was ist passiert Inu Yasha?", wollte sie wissen. Er seufzte und wischte ihre Tränenrückstände weg.

"Der Brunnen hatte sich damals nicht geöffnet. Ich habe jeden Tag auf deine Rückkehr gewartet, doch...", erklärte er und legte seine Stirn an ihre. "Da ich auch nicht hindurch konnte, war mir nach 10 Jahren klar, dass auch dir der Weg versperrt war. Deshalb habe ich gewartet bis es endlich so weit war. Nun kann ich dich wieder in meine Arme schließen." Ein Lächeln lag auf seinen Lippen und Kagome sah ihn ungläubig an.

"Soll das... heißen... du hast die letzten Jahrhunderte auf mich gewartet?" Er nickte sanft und sog tief ihren Geruch ein.

"Ich hätte früher da sein können, doch dann wärst du nie in meine Zeit gekommen und ich demnach nie befreit worden", kam es flüsternd von ihm.

"Oh Inu", hauchte sie und schlang ihre Arme um seinen Nacken. "Ich habe dich vermisst!" Ein einfaches Geständnis, welches sein Blut in Wallung brachte. Sanft knurrte er und sah ihr tief in die Augen.

"Ich dich auch, Kagome", lächelte er und küsste sanft ihren Mundwinkel. Er war unsicher, ob sie diese Nähe zulassen würde. Sie verschrecken wollte er absolut nicht. Eine einzelne Träne verließ ihre Augen, die Inu Yasha mit seinem Daumen auffing. "Ich bin jetzt da und ich verlasse dich nie wieder."

Diese Worte waren für die junge Frau zu viel. Sie brach in Freudentränen aus und küsste immer wieder seine Wange, seine Lippen und seine andere Wange. "Du bist hier... bei mir", flüsterte sie immer wieder.

Sein Verlangen wuchs mit ihrer Handlung. Das nächste Mal als sie seine Lippen mit ihren berührte, erwiderte er verlangend den Kuss und drückte sie noch dichter an sich. Er wollte sie so sehr. Sein Herz hatte lang genug gelitten. Er hatte sich so lange nach ihr gesehnt und nun konnte er sie endlich in seine Arme schließen. Der Kuss zwischen ihnen wurde leidenschaftlicher und beide keuchten leicht, als Kagome nach Luft schnappte.

"Es...", begann sie, doch er verschloss ihre Lippen mit seinen. Stumm bat er mit seiner Zunge um Einlass und knurrte, als sie ihre Lippen öffnete. Sogleich nahm er ihre Zunge in Beschlag und genoss diesen Kuss. Fast entschädigter er die ganze Warterei. Nachdem sie sich erneut lösten, lächelte Kagome errötet ihn an.

"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Kagome. Ich bin nur froh dich jetzt wieder zu haben." Seine Stimme klang so erwachsen. Total ungewohnt für die junge Frau. Erst jetzt musterte sie ihn. Er wirkte älter. Hatte sogar ein weinrotes Hemd an und das stand ihm außerordentlich gut. Sie schluckte und blickte wieder auf. Er lächelte sie an.

"500 Jahre gehen auch an einem Hanyou nicht spurlos vorbei", lachte er leise. Fast schon ungläubig starrten ihn große Augenpaare an. Sein Lachen wurde größer. "Für euch bin ich offiziell 23", erklärte er und küsste ihre Stirn.

"Und…", begann sie und er wusste ihre Frage bereits.

"Dank meines Dämonenblutes kann ich meine Ohren verstecken und meine Haarfarbe ändern, wenn nötig. In dieser Zeit färben viele ihre Haare", amüsierte er sich und sie war sprachlos.

"Woher…", fing sie wieder an.

"Sesshomaru hat es mir beigebracht." Nun fiel Kagome aus allen Wolken.

"WAS?!", rief sie aus. Er lachte und sie stieß ihn an. "Das ist nicht witzig", schmollte sie, da sie dachte er würde sich über sie lustig machen.

"Oh, Kagome, das war kein Scherz. Mein Bruder und ich haben uns ausgesprochen und die letzten Jahrhunderte gemeinsam verbracht." Verwirrt blickte sie in seine goldenen Seelenspiegel und erkannte, er sprach die Wahrheit.

"Ich erkläre dir alles nach und nach. Lass uns bitte hier weg, sonst zertrümmere ich noch diesen Brunnen", knurrte er und sie nickte. Bevor sie sich erneut entschuldigen konnte, zog Inu Yasha sie an sich und bedeckte ihre Lippen mit seinen.

Es hatte zwar gedauert, doch wusste er, dass Kagome an dieser Situation nicht die Schuld trug. Natürlich dachte er es anfangs, dass sie ihn nicht mehr wollte, doch witzigerweise war es Sesshomaru, der Partei für sie ergriff. Inu Yasha lächelte in den Kuss hinein. Als sie sich lösten, ließ er seine Ohren verschwinden. Immer noch ungläubig darüber, dass es möglich war, griff Kagome nach oben ins Leere.

Erschrocken quietschte sie auf und er hob sie auf seine Arme. Er wollte weg von diesem Brunnen, bevor er diesen noch zerstören würde. Jedoch wollte er seine Liebste nicht verschrecken. Kagome schlang ihre Arme um ihn und schmiegte sich an seine Brust. Ihre Freude überwiegte ihre Überraschung. "Wo bringst du mich hin?", fragte sie neugierig. Das brachte ihn wieder zum Lachen.

"Ich habe dich und deine Neugier sehr vermisst." Kagome wurde rot bei seinen Worten. "Ich bring dich nach Hause. Da packst du ein paar Sachen und ich zeige dir meine Wohnung. Da können wir uns in Ruhe unterhalten."

Überrascht über seine Vernunft schmunzelte sie. Er ist wirklich erwachsen geworden., dachte sie sich und war enttäuscht, dass er sie runter ließ. Das wiederum amüsierte ihn. Er beugte sich zu ihr. "Ich trage dich danach wieder", neckte er sie und lauschte ihrem Herzschlag. Dieser beschleunigte sich sofort.

"Ich… mach…", wollte sie ihn zu Boden schicken. Er jedoch verschloss ihre Lippen. Perplex schloss sie die Augen und erwiderte den Kuss. Schnell fanden sich ihre Zungen und sie neckten sich gegenseitig.

"KAGOME!", rief eine ältere Dame erschrocken aus. Sofort lösten sie sich und blickten zu ihr.

"Mama", kam es der jungen Frau über die Lippen. "Was tust du…", wollte Manami ihre Tochter zurecht weisen. Ihr Blick wanderte zu dem jungen Mann und ihre Augen weiteren sich. "Inu Yasha?", fragte sie zögerlich. Seine Augen erkannte sie sofort, doch er sah so anders aus.

Der Angesprochene nickte und wurde von der Älteren sofort in die Arme geschlossen. "Dir geht es gut", wisperte sie erleichtert. Fast schon entschuldigend blickte Kagome zu ihm, doch er schüttelte den Kopf.

"Mir geht es gut und jetzt noch viel besser", entgegnete er und lächelte seine Liebste an. Diese würde rot.

"Ich packe schnell paar Sachen", kam es von ihr und er nickte. Während sie hoch ging, erklärte Inu Yasha Manami die Situation. Sie nickte verständnisvoll und fragte nur, ob der Brunnen nun gar nicht mehr ging. Er bejahte dies dahingehend, dass er nicht mehr funktionieren würde.

"Dann bleibt ihr mir beide erhalten", freute sie sich und er nickte. "Oh Kami, Kagome muss sich nun doch Gedanken wegen der Universität machen." Inu Yasha lächelte die Frau an.

"Mach dir keine Sorgen. Ich helfe ihr etwas passendes zu finden", versprach er und erntete ein strahlendes Lächeln.

In diesem Moment kam Kagome wieder zu ihnen. Schwerbepackt mit einem großen Rucksack. Inu Yasha schmunzelte. "Wir sind nur eine halbe Stunde von hier entfernt."

"Oh, stimmt ja…", kam es errötend über ihre Lippen. Geschickt nahm er ihr den Rucksack ab und verbeugte sich kurz vor Manami. "Ich melde mich, Mama", meinte Kagome und schnappte seine freue Hand.

"Mach das und viel Spaß", winkte die Dame ihnen hinterher, als sie das Geländer Richtung Treppe verließen. Inu Yasha hielt ihre Hand fester und fast schon automatisch schmiegte Kagome sich an ihn. Ein Lächeln zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Endlich hatte er sie wieder an seiner Seite, doch würde das gut gehen? Er schluckte etwas und blickte zu ihr.

"Ich sollte dir vielleicht die ein oder andere Sache vorher sagen", murmelte er fast schon, doch sie verstand ihn. Sie blickte zu ihm.

"Was denn?"

"Naja... ich habe ein Auto... eine eigene Wohnung... einige Häuser überall in der Welt verteilt und Sess und ich müssen hin und wieder wegziehen, da wir ja anders altern als die Menschen", sprudelte es aus ihm heraus.

Ihre Augen weiteten sich und sie brachte nur ein genuscheltes "Ok" zu Stande.

"Alles andere erkläre ich dir in der Wohnung, da ist es sicherer", lächelte er. Am unteren Ende der Treppe führte er sie weiter. Schon vom weiten sah er, dass die Menschen mal wieder seinen Wagen bestaunten. Ein Seufzer entkam ihm. Da sie nun hinter der Masse standen und nicht weiter durchkamen, zog er Kagome dichter an sich und bahnte sich seinen Weg zum Auto durch.

"Keh, noch nie einen teuren Schlitten gesehen?", knurrte er leicht. Kagome erstarrte vor dem Auto. Vor ihr war ein roter Lamborghini. Inu Yasha öffnete den Wagen, schob den Rucksack hinein und öffnete die Tür für Kagome.

"Bitte einsteigen", lächelte er. Zögerlich folgte sie seiner Bitte und stieg ein. "Hört auf euch zu benehmen, als hättet ihr noch nie so ein Auto gesehen", knurrte er die Menge an und alle taten so als würden sie wieder ihrer Tätigkeit nachgehen. Er rollte mit den Augen und stieg ein.

Sofort fuhr er los. Kagome bestaunte weiterhin den Wagen. "Rot... als Andeutung?", wollte sie wissen und er lachte leise.

"Ich vermisse meinen Kariginu", meinte er und Kagome stimmte nun in sein Lachen mit ein. Sie blickte aus dem Fenster und erkannte das eher gehobenere Viertel von Tokyo.

"Woher...", begann sie und er meinte nur: "Später."

Nach einiger Zeit fuhr er in ein Parkhaus. Es sah fast schon so aus, als hätte Inu Yasha dort eine Abteilung nur für sich. Kagome bestaunte die anderen Fahrzeuge. "Wem gehören die alle?"

"Der blaue Lamborghini ist von Sess. Das rote Motorrad gehört mir, der Silberne Audi ist das Firmenauto. Die blau-schwarze Yamada gehört Sess. Er ist mit dem anderen Firmenwagen unterwegs. Wahrscheinlich noch bei der Uni", zählte er auf, während er parkte und beide ausstiegen. Bevor Kagome weiterfragen konnte, schnappte er sich ihren Rucksack und ihre Hand.

"Komm lass mich oben alles andere erklären." Sie nickte staunend. Gemeinsam gingen sie zum Fahrstuhl und Inu Yasha schloss die Abteilung mit den Fahrzeugen ab. Im Aufzug staunte Kagome erneut. Alles sah hier so nobel aus und sie kam sich nun sehr klein vor. Sie schluckte, als er eine Karte einsteckte. Es hieß, dass sie direkt in seine Wohnung fuhren. Wie kann er das alles sich leisten?, grübelte sie. Mit einem leichten Ruck fuhren sie nach oben.

Nach einigen Momenten öffnete sich die Tür. Kagome blieb wie angewurzelt stehen. Inu Yasha schob sie regelrecht hinein. Den Rucksack stellte er ab und umarmte sie von hinten. "Bitte fühl dich wie zu Hause", raunte er an ihrem Ohr und lächelte, als sie nickte. Kurz danach löste er sich von ihr und ging voraus.

"Hier ist das Wohnzimmer, links die Küche, Vorratskammer und Bad. Die Treppe rauf ist das Schlafzimmer mit angrenzendem Bad und rechts sind 2 Räume. Einer im Moment Ankleidezimmer und das andere steht leer", erklärte er kurz.

"Wow", nuschelte sie ehrfürchtig. Über das große Fenster konnte sie nur staunen. Die Einrichtung war sehr modern und auch hier zeichnete sich die Farbe Rot ab. Kombiniert mit Schwarz und Weiß sah es sehr edel aus.

Erneut schluckte Kagome und sah sich leicht um, bevor sie sich auf das Sofa setzte. Sie fühlte sich ein wenig erschlagen von all dem Luxus. Er bemerkte es und lächelte leicht.

"Kagome, mach dir darum keinen Kopf, bitte", flehte er fast schon. Vor ihr hockte er sich hin und hob sanft ihr Kinn an. "Sess und ich hatten 500 Jahre Zeit für all das hier zu arbeiten und ja alles legal erworben. Seit der Industriezeit arbeiten wir beide in einem Unternehmen." Ihre Augen wurden groß.

"Unternehmen?" Inu Yasha nickte.

"Sess und ich haben uns auf Archäologie spezialisiert. Wir führen Ausgrabungen durch für allerlei Museen und haben 3 Zweigstellen. Zwischen diesen wir hin und her wechseln, wenn wir zu jung wirken für die Menschen", erklärte er kurz und knapp.

Damit weckte er ihr Interesse, denn ihre Augen leuchteten auf. "Sess kümmert sich um die Finanzen, die Aufträge und die Instandhaltung der Immobilien. Ich führe Expeditionen und Ausgrabungen durch mit Hilfe einiger Freunde."

"Freunde?", wollte sie wissen und er küsste sanft ihre Lippen.

"Koga und Ayama sind in Südamerika in unserem Unternehmen die Geschäftsführer. Shippo und Ai sind in der USA die Geschäftsführer. Sess und ich hier in Tokyo." Kagomes blaue Augen wurden leicht feucht.

"Sie leben auch alle noch?", flüsterte sie und er nickte.

"Ja, unsere Dämonenfreunde leben alle noch. Verteilt in der Welt. Zur Urlaubszeit treffen wir uns und besprechen wer wohin als nächstes zieht, damit wir kein Aufsehen erregen."

"Ich bin so froh", schluchzte sie und Inu Yasha setzte sich neben sie. Sofort schloss er sie in seine Arme und sog tief ihren Geruch ein. Er konnte nicht genug davon bekommen.

"Sie freuen sich sehr dich bald auch zu sehen, doch vorher müssen wir alles andere klären." Mit leicht geröteten Augen blickte sie zu ihm auf.

"Was klären?", fragte sie zitternd.

"Wie du dir denken kannst, sind unsere Freunde Kaede, Sango, Miroku und Rin bereits tot. Ich möchte dich vorher darauf vorbereiten, denn Shippo hat Angst dich traurig zu machen, wenn er dir erzählt was er erlebt hat. Schließlich waren es auch für ihn 500 Jahre." Sie nickte als Zeichen, dass sie den Grund verstand und schluchzte.

"Weine ruhig um sie, Kagome. Doch wisse, dass alle ein schönes Leben hatten und sich gewünscht haben, dass wir uns alle irgendwann noch einmal begegnen", flüsterte er und strich ihr beruhigend über den Rücken.

Auch er dachte an die Momente zurück und versprach jedem einzelnen gut auf Kagome aufzupassen. Er gab ihr Zeit diese Nachricht zu verdauen, denn sie hatte sie alle vor drei Jahren zuletzt gesehen.

"Erzählst du mir mehr von ihren Leben?", fragte sie schließlich und sah ihn an. Er wischte sanft ihre Tränen weg und nickte.

"Natürlich, alles was du wissen willst. Wenn du möchtest, bringe ich dich auch zu ihren Gräbern. Sess und ich haben darauf geachtet, dass das Schloss unseres Vaters als Ruhestätte für sie alle bis heute und in Zukunft unangerührt bleibt."

"Das wäre toll. Würde mich gerne von ihnen verabschieden und vielleicht begegnen wir ihnen ja auch", lächelte sie und er nickte.

"Ich hoffe doch. Kiara sucht schon nach einer Spur von Sango", grinste er breit und nun konnte seine Liebste wieder lächeln.

"Kaede haben wir in Südamerika getroffen, aber sie erinnert sich nicht an früher. Koga und Ayame passen auf sie auf, damit sie auch diesmal erst im hohen Alter stirbt."

"Wirklich? Und was macht sie heute?", wurde Kagome neugierig.

"Wie immer Kräutermixen", lachte Inu Yasha und küsste ihre Stirn. "Sie ist Medizinfrau in einem Indianerstamm."

"Wirklich? Medizinfrau?", staunte die junge Frau und er nickte. Beide lachten nun, denn das war nun mal Kaedes Werdegang.

"Denkst du, du kannst dich hier bei mir wohlfühlen?", nuschelte er unsicher. Mit großen blauen Augen sah sie zu ihm.

"Inu", begann sie und legte sanft eine Hand auf seine Wange. "Ich will bei dir sein. Egal wo, egal wie, Hauptsache bei dir. Das ist mein einziger Wunsch." Schönere Worte konnte er sich nicht erträumen.

"Ich liebe dich, Kagome", hauchte er, schmiegte sich an ihre Hand und küsste die Innenseite.

"Und ich liebe dich, Inu." Liebevoll trafen sich ihre Blicke und kurz darauf ihre Lippen. Endlich hatten sie sich wieder.

Erstes Mal

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Frühstück

Die Sonne weckte die schlafende Schönheit. Ein wenig benommen blinzelte sie gegen das Licht. Der warme Körper neben ihr ließ sie kurz erstarren.

"Was...", murmelte sie und blickte auf. Der maskuline Oberkörper bewegte sich langsam auf und ab. Behutsam legte sie ihre Hand darauf und sah weiter hinauf. Inu Yasha lag neben ihr. Er war wirklich da. "Es war kein Traum", nuschelte sie erfreut und hörte sein Lachen. Ihre Hand vibrierte leicht.

"Nein, kein Traum", bestätigte er und lächelte sie sanft an. Leichte Röte zierte ihre Wangen.

"Ich bin bei dir", stellte sie fest. Er blickte ihr tief in die Augen.

"Und ich lasse dich nie wieder gehen." Sanft nahm er ihre Hand und zog sie dichter an sich, um ihre Lippen zu bedecken. Zögerlich, da sie noch nicht realisiert hatte, dass er wirklich da war, bei ihr, erwiderte sie den Kuss und keuchte, als seine Hand an ihrer nackten Hüfte landete.

"Ich liebe dich", seufzte sie an seinen Lippen. Lächelnd zog er sie auf sich und drückte sie an sich.

"Nun gemerkt, dass ich da bin?", neckte er sie und sie funkelte ihn leicht an. "Wir sollten duschen und uns fertig machen. Wir haben noch einiges zu bereden."

Zögerlich nickte sie. Auch wenn sie es schade fand, so hatte er Recht. "Wir werden genug Zeit für uns haben", versprach er und stahl sich einen weiteren Kuss. Nur zu gern erwiderte sie es und strahlte ihn glücklich an.

Nun war es auch bei ihr angekommen, sie war bei ihm, dem Mann den sie liebte. Auch wenn er älter war, so schien er sich selbst treu geblieben zu sein und darüber freute sie sich am meisten. Gemeinsam gingen sie duschen und erkundeten nach und nach ihre Körper, indem sie sich gegenseitig einseiften.

Beiden machte es sehr viel Spaß und die Ängste waren wie weggeflogen, denn gemeinsam würden sie alles nach und nach erlernen. Nur im Handtuch bekleidet kehrten sie ins Zimmer zurück. Kagome fischte aus ihrem Rucksack Unterwäsche und Anziehsachen. Inu Yasha ließ es sich nicht nehmen und beobachtete sie genaustens. Ihr Geruch lag in der gesamten Wohnung.

Perfekt., kam es ihm in den Sinn. Erst als sie ihren Rock anzog, kümmerte er sich darum, sich auch anzukleiden. Boxershorts, gefolgt von einer Jeans und einem einfachen Hemd. Lächelnd musterte Kagome ihn. Er sah umwerfend darin aus. "Es steht dir", meinte sie verträumt und er schmunzelte.

"Dennoch würde ich lieber mein normales Outfit tragen", brummte er und brachte sie zum Lachen. Hand in Hand begaben sie sich die Treppe nach unten ins Wohnzimmer und weiter zur Küche. Im Türrahmen blieben beide stehen. Kagomes Augen weiteten sich, als sie den Mann erblickte. Silberne Haare, die sich über seine Schultern legten.

"Sesshomaru", wunderte sie sich und schluckte.

"Morgen", kam es von ihm und er blickte zu dem Paar. "Ausgeschlafen?", neckte er mehr seinen Bruder, welcher gleich knurrte. "Ich habe gedacht wir frühstücken, während wir uns unterhalten."

Kagome war wie angewurzelt. Er war so anders. Nicht mehr so kalt und abweisend wie zuvor. Verwirrt starrte sie ihn an. "Setzt euch!", forderte er etwas rauer. Das löste ihre Starre und Kagome plumpste auf einen der Stühle. Amüsiert sah Sesshomaru zu seinem Bruder.

"Ihr Duft schränkt dich mehr ein, als ich vermutet hatte", grinste er leicht.

"Keh! Ich habe sie vermisst", nuschelte Inu Yasha und Kagome sah zwischen den Brüdern hin und her. Erst als beide saßen, verstand sie was Sesshomaru meinte und lief knallrot an. Ein Lachen entrann ihm.

"Entspann dich, Kagome. Ich habe nichts gesehen, nichts gehört und kaum was gerochen." Sein Grinsen wurde noch breiter. Die junge Dame dachte echt sie wäre im falschen Film. Sesshomaru machte sich lustig über seinen Bruder, lachte und hatte auch was von ihrer gemeinsamen Nacht mitbekommen. Inu Yasha blinzelte seinen Bruder an, bis er begriff, was dieser meinte.

"Sess... bring Kagome nicht in Verlegenheit", verteidigte er gleich seine Liebste.

"Lasst es mich nur nächstes Mal vorher wissen, dafür gibt es doch die Handys", lachte er und nahm einen Schluck Kaffee. Unfähig zu sprechen nickte Kagome nur mit ihrem hochroten Kopf.

"Entschuldige", nuschelte sie und erblickte erst jetzt den Tisch. Vor ihr stand ein Früchtetee, mehrere Brötchen und süßes Gebäck aus Europa. Verwirrt blinzelte sie und blickte zu Inu Yasha, der gerade in ein Croissant biss. Er zog eine Augenbraue hoch.

"Was?", fragte er unschuldig. Sesshomaru musste wieder lachen. Sein Bruder war wahrlich ganz anders, wenn sein Weibchen da war. Er grinste in sich hinein, da er nun viel Spaß haben werden würde. Kagomes Augen richteten sich auf den Älteren.

"Verzeih, Kagome, wir waren vor 2 Jahren noch in Europa und haben noch deren Essgewohnheiten", erklärte er sachlich. Schnitt ein Brötchen auf und reichte es ihr. Verwirrt nahm sie es entgegen und schluckte.

"Mach dir keinen Kopf, du gewöhnst dich schon dran, Miko", meinte er überspitzt kühl. Inu Yasha knurrte neben ihr und sie kicherte leise.

Als Inu Yasha seinen Saft trinken wollte, spuckte er diesen wieder aus und funkelte seinen Bruder an. "Idiot!", rief er aus und überrascht nahm Kagome das Glas und schnupperte daran. Es roch säuerlich.

"Eindeutig, deine Nase leidet noch", lachte Sesshomaru, während Kagome am Glas nippte.

"Zitronensaft", brachte sie lachend hervor und erntete einen leicht bösen Blick von ihrem Freund. "Gomen, Inu...", kam es lachend von ihr und er zog sie an sich.

"Nicht dafür", nuschelte er und küsste ihre Stirn. Zufrieden belegte sich Sesshomaru ein Brötchen mit Käse und biss hinein.

"Siehst du das Eis gebrochen."

"Was machst du so früh schon hier?", wollte Inu Yasha wissen.

"Ich sollte doch eine zweite Schlüsselkarte dir bringen, da ihr gestern beschäftigt wart, dachte ich wir essen zusammen", erklärte er wahrheitsgemäß und reichte Inu Yasha nun einen Eistee. Bevor er sich aber eingoss, roch er daran, was die anderen Beiden zum Lachen brachte. Sesshomaru hatte Recht, denn Kagome fühlte sich nun wohler und begann zu essen. Auch wenn es ungewohnt war, musste sie zugeben, dass es lecker war.

"Nun, ihr wolltet mit uns reden?", fragte Kagome Sesshomaru. Dieser zog eine Augenbraue hoch.

"Sess, einfach nur Sess", lächelte er und Inu Yasha kicherte.

"Oh ja, klar... du wolltest reden?", wiederholte sie verlegen, aber lächelte.

"Naja, da wir uns in den letzten Jahrhunderten den Menschen angepasst haben, solltest du auch wissen wie. Schließlich soll keiner merken, dass wir dämonisches Blut in uns tragen." Die Schwarzhaarige sah ihn neugierig an.

"Andere Dämonen erkennen unsere Präsens, wir leben eigentlich friedlich miteinander. Wenn einer aus der Reihe tanzt, wird er natürlich eliminiert", erklärte Inu Yasha ruhig und Kagome nickte leicht.

"Eliminieren wie töten?"

"Im schlimmsten Fall, ja, doch vorher geben wir ihnen eine Chance. Es gibt drei Gebiete, die menschenfrei sind. Wenn die Dämonen lieber dort leben wollen, helfen wir ihnen. Jedoch vermeiden wir das Blutvergießen, da es immer weniger Dämonen oder Hanyous werden", erklärte Sesshomaru ruhig und nippte am Becher.

"Also achtet ihr so gesehen auf das Miteinander?"

"Nein, wir werden nur gerufen, wenn die Dämonen zu stark sind, oder sich nicht überreden lassen. Auf jedem Kontinent gibt es einige Dämonen, die darauf achten. Ayame, Koga und der Wolfsrudel sind in Südamerika verteilt, um dort auf zu passen. Shippo, Ai und die Fuchsyokais sind in Amerika. Inu und ich sind in Japan zuständig. In Afrika sind die Panther- und Tigeryokais zuständig. Wir haben über die Jahrhunderte Verträge entwickelt, damit alle sich gegenseitig schützen können."

Kagome lauschte Sesshomarus Ausführungen und war sehr daran interessiert. "Da wir Dämonblütler langsamer altern, müssen wir hin und wieder den Kontinent wechseln. Dabei nehmen wir Namensänderungen in Kauf." Nun wurde sie hellhörig und blickte zu ihrem Freund.

"Du heißt nicht mehr Inu Yasha?", fragte sie zögerlich.

"Teils", lächelte er sie liebevoll an. "Ich habe es nur auf Inu gekürzt, damit mich keiner eventuell mit dem früheren in Verbindung bringen kann. Des Weiteren wechsle ich zu Shin oder Shino und laut Papieren sind das so gesehen mein Sohn, Enkel oder Urenkel."

Verwirrung machte sich in ihren Augen breit. "Mach dir darum keinen Kopf. Jetzt heiße ich Inu Nakamura. Bin 23 Jahre alt und habe mein Studium in der Geschichte und Archäologie letztes Jahr abgeschlossen. Arbeite mit meinem Bruder zusammen in unserem Unternehmen. Beide Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen." Sie öffnete kurz den Mund, schloss ihn aber wieder. Nickte kurz und versuchte diese Information abzuspeichern.

"Das heißt, du hast auch einen anderen Namen angenommen?", fragte sie einige Zeit später den Älteren.

"Hn", kam es von ihm und er kaute zu Ende. "Ja, offiziell bin ich Takeo Nakamura, 27 Jahre alt und Leiter des Unternehmens. Führe Ausgrabungen mit Inu durch, katalogisiere Funde, helfe in Museen und bin Gastdozent für Geschichte und Archäologie an der Uni in Tokio."

"Takeo?", fragte sie nach und er nickte.

"Sie meinten er würde zu mir passen, also habe ich ihn übernommen." Die Dame am Tisch kicherte.

"Ja er passt zu dir. Das heißt, ihr müsst alle paar Jahre das Land verlassen?", kam es etwas trauriger von ihr.

"Hn, ja nach 30 Jahren merkt man uns einfach an, dass wir anders altern", bestätigte er und sie blickte zu Inu.

"In 30 Jahren wirst du fortgehen?" Ihre Augen wurden leicht glasig.

"Ich muss, aber ich werde dich mitnehmen, wenn du das willst, Kagome", lächelte er sie liebevoll an.

"Geht das so einfach?", fragte sie nach und Inu nickte.

"Natürlich, mit genug Geld kann man alle Papiere anpassen." Kurz hellte sich ihre Miene auf, doch dann bemerkte sie das Detail. Sie wäre 48, alt und womöglich ergraut.

"Wirkt es... dann nicht komisch, dass deine Freundin... so viel älter ist als du?", stotterte sie und seine goldenen Augen wurden ganz groß.

"Oh Kago, das ist mir doch egal", murmelte er und zog sie zu sich auf den Schoss. Sesshomaru schnaubte und erntete von seinem Bruder einen bösen Blick und von Kagome einen Irritierten.

"Was denn?", fragte er unschuldig.

"Du weißt was ich meine...", begann Inu, hielt inne, als Kagomes Hand unter sein Hemd glitt. Ihre Neugier war geweckt, denn sie wollte wissen worum sich die beiden Brüder streiten wollten.

"Was genau meinst du, Sess?", fragte sie direkt. Der Angesprochene sah kurz zu Inu, dann zu Kagome. Ihr Blick machte ihm mehr Angst, da ihr Reki in ihr flatterte.

"Naja, Inu und ich haben durch unsere Tätigkeiten einiges an Informationen gesammelt. Zudem ein paar Aufzeichnungen von Vater gefunden. Es wäre möglich, dass ein Dämon oder Hanyou seine Gefährtin an sich bindet mit dem Zusatz ihr Leben zu verlängern", begann er. Große blaue Augen sahen ihn an, Verwirrung und Begeisterung spiegelten sich darin. Sie wand sich zu ihrem Freund.

"Stimmt das?"

"Kago, es ist nicht bewiesen. Es gibt die Markierung als Band zwischen einem Yokai oder Hanyou und seiner Gefährtin. Bei euch heißt das: Ehe. Als Schutz gebe ich dir ein Teil meinen Yokis ab. Es zeigt anderen Dämonen und Hanyous, dass du zu mir gehörst. Laut den Aufzeichnungen kann man das Yoki stärker konzentrieren, wodurch es den Alterungsprozess verlangsamt. Wir wissen nicht genau wie und ob es funktionieren könnte", führte Inu fort und begeistert nickte sie.

"Aber das wäre eine Möglichkeit, lass es uns doch probieren, Inu." Ihre Stimme klang entschlossener als sie vermutete. Ehrfürchtig nickte Sesshomaru. Inu sah zwischen den Beiden hin und her.

"Es könnte gefährlich werden. Wir wissen nicht wie viel Yoki nötig ist und vor allem wie dein Reki darauf reagieren wird", äußerte er seine Bedenken.

"Hättest du es mich vor 200 Jahren testen lassen, wären wir schlauer", mischte sich Sesshomaru ein.

"Keh! Niemals... damit könnte ich nicht leben und ich denke, Kagome stimmt mir da zu."

"Was meinst du?"

"Sess wollte es ausprobieren. Doch dann wäre er an eine Menschenfrau gebunden, bis einer der Beiden sterben würde, aber... ich bin der Meinung, dass dieses Band aus Liebe entstehen sollte", erklärte Inu und Kagome sah mit großen Augen zu Sesshomaru.

"Du hättest das getan? Für Inu... und mich?" Ein gleichgültiges "Hn" kam von ihm und Kagome schluchzte.

"Das ehrt dich, aber Inu hat Recht. Es sollte aus Liebe entstehen. Vielleicht klappt es auch nur, weil sich beide lieben?", fragte sie und beide Brüder waren nachdenklich.

"Wäre möglich, aber wir können es nicht sagen. Laut den Aufzeichnungen muss die Markierung vorhanden sein, nur dadurch kann das Yoki in den Körper des Gefährten eindringen." Bei diesen Worten sah Sesshomaru Kagome direkt an. Sie schluckte und nickte.

"Ich will bei Inu sein, egal wie." Wärme und Stolz durchfluteten Inus Herz.

"Ich liebe dich", hauchte er und küsste sie sanft.

"Bitte wartet, bis ich weg bin", neckte Sesshomaru die Beiden, woraufhin alle lachten.

"Da das geklärt ist, werde ich mich auf den Weg zur Uni machen. Muss noch den Stundenplan abholen. In drei Wochen fangen die Kurse an und wir haben noch ein paar Expeditionen. Damit ich sehen kann welche wir beide machen und welche Koga und Ayame durchführen können", kam es mehr als professionell von ihm und Kagome lächelte.

Auch wenn es ungewohnt war, so gefiel ihr der Umgang zwischen den Beiden. Natürlich war sie neugierig, wie es überhaupt so weit kam, doch dafür hätten sie später noch Zeit. Sesshomaru trank seinen Kaffee aus und stand auf.

"Ich ruf dich später an, Inu." Der Angesprochene nickte und ehe der Ältere abräumen konnte, sprang Kagome auf und schüttelte den Kopf.

"Das mache ich", meinte sie lächelnd.

"Wie du magst, Schwesterchen", grinste er breit, schnappte sich sein Jackett und ließ eine mehr als verdutzte Frau zurück. Inu lachte leise und rief ein "Bis später" seinem Bruder hinterher.

"Er... er... hat...", stotterte sie und Inu zog sie wieder zu sich auf den Schoss.

"Jap, für ihn gehörst du schon zur Familie, nachdem ich ihn vollgejammert habe, wie sehr ich dich vermisse." Mit glasigen Augen sah sie zu ihm und fiel ihm um den Hals.

"Ich bin so glücklich", schluchzte sie und beruhigend strich Inu über ihren Rücken. Er wartete geduldig, bis sie sich wieder gefangen hatte.

"Ich liebe dich", murmelte sie an seinem Hals und er schmiegte sich an sie.

"Ich liebe dich auch, Kago." Sie blieben noch einige Minuten nur sitzen und genossen die Wärme des anderen.

"Denkst du Sess hat uns wirklich nicht gehört?", fragte sie leise und Inu lachte.

"Er hat uns gehört, aber er ist sicher in sein Stammlokal gegangen", erklärte er und beide standen auf. Während Kagome sich um den Tisch kümmerte, blickte Inu auf sein Handy.

"Drei Expeditionen, ich hoffe wir schaffen das vor Kursbeginn", kam es nachdenklich von ihm. Danach half er seiner Liebsten. Nachdem die Küche sauber war, saßen beide auf der Coach und genossen die Ruhe.

"Ach ja die Schlüsselkarte", begann Inu und fischte nach ihr. "Beim Aufzug musst du sie nur reinstecken und es fährt automatisch hier rauf. Willst du zu Sess, musst du noch 5355 wählen." Kagome nickte und legte die Karte auf dem kleinen Tisch ab.

"Wenn du willst holen wir später noch ein paar Sachen her, oder du gehst eine Runde shoppen", lächelte er und sie sah ihn tadelnd an.

"Wieso sollte ich?"

"Naja, vielleicht willst du dir was kaufen, schließlich hast du mich lang genug versorgt mit deinem Geld", zwinkerte er ihr zu und nun war sie sprachlos. Er war wirklich erwachsener geworden. Daran musste sie sich definitiv noch gewöhnen. Lachend stupste er sie an und sah sie eindringlich an.

"Was möchtest du eigentlich nun tun?", fragte er und verwirrt blickte sie zu im.

"Was meinst du?"

"Naja, da wir definitiv nicht mehr in die andere Zeit können, was willst du mit deinem Leben hier anfangen?", definierte er seine Frage.

"Oh... darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Vielleicht sollte ich auch studieren? Könnte euch dann unterstützen, wenn es klappen sollte." Zum Ende hin wurde sie leiser, da sie unsicher war, ob es den Beiden auch Recht war. Schließlich war sie nicht offiziell ein Teil der Familie. Inu lächelte sie liebevoll an.

"Das wäre eine tolle Idee, sofern du auch Lust hast." Begeistert nickte die Schwarzhaarige.

"Du weißt wie gern ich den Geschichten von Kaede gelauscht habe und dank euch beiden wird es nicht so schwer sein. Ihr könnt mir beim Lernen helfen." Ihr Ehrgeiz war geweckt. Ein Grinsen zeichnete seine Lippen.

"Gut, lass uns zur Uni fahren und dich anmelden, bevor die Frist endet." Überrascht blickte sie zu ihm, aber nickte. Er hatte Recht.

"Davor...", begann sie, doch er unterbrach sie.

"Wir fahren bei dir vorbei und holen deine Unterlagen."

Damit stand ihr Plan. Sie zogen sich Schuhe und eine leichte Jacke an und verließen gemeinsam die Wohnung. Mit dem Fahrstuhl kamen sie direkt ins Parkhaus. Inu geleitete seine Liebste zum Firmenwagen und hielt ihr sogar die Tür auf. Schmunzelnd stieg sie ein und er umrundete den Wagen und setzte sich.

Kaum war er am Steuer öffnete er das Abteil, fuhr los und schloss hinter sich die anderen Fahrzeuge ab. Geschickt fuhr er aus dem Parkhaus und steuerte direkt Kagomes Zuhause an.

Universität

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Abendessen

Natürlich kamen die Beiden verspätet am Fahrstuhl an. Überrascht stellte Kagome fest, dass der Lift direkt in Sesshomarus Wohnung führte.

"Wow", staunte die Schwarzhaarige über das majestätische Mobiliar. Inu lachte leise und zog seine Liebste direkt in die Küche. Diese Wohnung war ähnlich geschnitten wie Inus. Nur mit dem Unterschied, dass die Fensterfront noch beeindruckender war und er eine Terrasse hatte.

"Unglaublich", hörte Sesshomaru und amüsierte sich. Innerlich grinste er schon in sich hinein. So unschuldig und doch hatten sie es vor kurzen miteinander getrieben. Er gönnte den Beiden dieses Glück, doch mussten sie das ausgerechnet tun, wenn er es hören und riechen kann. Doch damit lieferten sie ihm ungewollt die Vorlagen dazu Inu auf zu ziehen.

Definitiv freute er sich schon darauf. Wurde es schließlich zu ihrer Tradition sich auf zu ziehen. ‘Pass auf, er bellt gerne zurück’, warnte ihn noch seine innere Stimme, die auch als Biest bekannt war. Genau das macht es doch so spaßig., lachte er in sich hinein und wartete geduldig, bis die Beiden endlich die Küche betraten. Als seine Gäste zu ihm kamen, staunte Kagome erneut.

"Du magst die Farbe Blau echt gern", stellte sie fest und er nickte mit seinem obligatorischem "Hn". Sie kicherte leise und das gefiel ihm. Langsam schien sie sich an den netteren Umgang gewöhnt zu haben.

"Setzt euch", meinte er und deutete auf den bereits gedeckten Tisch.

"Oh das sieht ja gut aus."

"Sogar selbst gekocht", lachte Inu und Kagome sah mit großen Augen zu Sesshomaru.

"Wirklich?" Er verdrehte die Augen und nickte kurz zur Bestätigung.

Nachdem alle saßen und sich von der gebratenen Ente und dem Reis mit Gemüse nahmen, beobachtete der Ältere die Beiden. Inus linke Hand lag auf Kagomes Oberschenkel. Ein diabolisches Grinsen stahl sich auf seine Lippen.

"Nun... wollen wir über die nächsten drei Wochen sprechen, oder habt ihr eure Triebe nicht im Griff?"

Mit großen blauen Augen blickte Kagome zu ihm auf und schluckte. Inu hatte in der Zeit etwas Reis im Mund und verschluckte sich prompt. Hustend rang er nach Luft und Sesshomaru lachte leise.

"SESS!", schrie sie ihn an und er zuckte nur mit den Schultern.

"Wenn ihr es drauf anlegt, dass ich es mitbekommen, dann rechnet mit solchen Sprüchen", grinste er breit und Inu trank schnell etwas Wasser. Erleichtert atmete er durch und sah seinen Bruder böse an.

"Keh! Verkneif es dir einfach, du bist doch nur eifersüchtig, … wenn deine Liebste bei dir wäre, würdest du auch jede Situation nutzen!", konterte Inu schon und verblüfft blinzelte die Schwarzhaarige ihren Freund an.

"Sess hat auch eine Freundin?", fragte sie nach.

"Nein, aber er verzerrt sich nach ihr so wie ich mich nach dir verzerrt habe", erklärte Inu. Sesshomaru räusperte sich.

"Das tut hier nichts zur Sache. Warnt mich wenigstens vor, ich gönn es euch alle Male, aber ich muss es nicht live mitbekommen", versuchte er abzulenken.

Auch wenn Kagome knallrot wurde, gewann ihre Neugier die Oberhand: "Wer ist es?"

Sesshomaru kniff seine Augen zusammen und presste die Lippen zusammen. ‘Das ist deine Quittung’, lachte sein Biest. "Rin", meinte Inu ruhig und bekam sofort von seinem Bruder ein Knurren.

"Das hätte Kagome nicht wissen müssen", bellte er und die Genannte sah zu Sesshomaru.

"Warte... du liebst Rin? Aber ist sie nicht...", stotterte sie und sprach ihren Gedanken nicht zu ende. Resigniert seufzte er und nickte kurz.

"Ja und ja", flüsterte er.

"Oh das...", wollte sie ansetzen, doch er winkte ab.

"Vergiss es einfach, mal was anderes...", überlegte er und vergrub seine Gefühle für seine Liebste tief in seinem Herz. "wie ging nochmal der Spruch, den du öfters benutzt hattest?"

Kagome wurde von ihm schief angeguckt und ehe Inu etwas dazu sagen konnte, kam es ihr schon über die Lippen: "Meinst du: Mach Platz!"

Mit einem leichten Knall landete der Hanyou auf dem Boden und erschrocken blickte Kagome zu ihm. Zufrieden nickte Sesshomaru und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

"Gomen, Inu... ich habe ganz vergessen, dass du die Kette noch trägst", entschuldigte sie sich bei ihrem Freund und dieser knurrte nur. Sein Knurren galt jedoch seinem Bruder.

"Man, Kagome kann sicher helfen bei der Suche nach der Widergeburt", erklärte Inu und brachte nun Sesshomaru dazu zu husten.

Er hatte gerade ein Stück Ente im Mund, die ihm nun quer saß. Sein kleiner Bruder hielt immer noch an der Theorie fest, dass jeder irgendwann wieder geboren werden könnte. Er räusperte sich und sah mit rotunterlaufenen Augen seinen Bruder an.

"Vergiss es... in den letzten Jahrhunderten keine Spur von ihr und es wird auch keine geben!", bellte er ihn an, doch Inu ließ sich nicht von ihm beeindrucken. Kagome drückte Inus Hand und ergriff vor ihm das Wort: "Wieso denkst du das Sess?"

Verwirrt über ihre Frage, vergaß er seinen Zorn und normalisierte sich wieder. Erleichtert atmete die Dame der Runde aus. "Erzähl mir alles, Sess. Vielleicht kann ich wirklich helfen", bat sie lächelnd.

Überrascht sah Inu zu seiner Liebsten und grinste. Das war seine Kagome, immer wollte sie anderen helfen. Notgedrungen seufzte Sesshomaru und biss sich auf die Unterlippe. Das Paar gab ihm Zeit von sich aus zu erzählen. Auch wenn Inu das meiste kannte, so musste sein Bruder selbst darüber reden, das wusste er.

"Ich habe es damals vergeigt, also wieso sollte ich noch eine Chance erhalten?", presste der Ältere schließlich diese Worte hervor und stand auf. Er brauchte Wein, jede Menge davon. Inu schnaubte leise und zog Kagome an sich.

"Weil jeder eine zweite Chance verdient hat? Sie mich und Inu an... die letzten Jahre habe ich nur geheult. Ich wünschte mir so sehr ihn wieder zu sehen und nun habe ich ihn wieder. Er ist mir wegen der Wartezeit noch nicht mal böse, obwohl ich es verstanden hätte", lächelte die Frau und selbst Sesshomaru hielt bei ihren Worten Inne. Inu sah sie liebevoll an und küsste ihre Schläfe.

"Wir haben unsere 2. Chance erhalten", stimmte er zu.

"Ja schon...", begann Sesshomaru und setzte sich wieder. Er vergaß dabei den Wein und sah in ihr erwartungsvolles Gesicht.

"Wäre sie wiedergeboren, dann hätte ich sie doch schon längst gerochen."

"Vergiss nicht, dass Kagome einen anderen Geruch hat als...", bewusst vermied Inu den Namen und biss sich auf die Unterlippe. Seine Freundin drückte seine Hand und sah zu ihm.

"Als Kikyo", beendete sie seinen Satz und lächelte. Sie war ihm wegen seiner früheren Liebe nicht böse, wieso sollte sie auch, schließlich hat er sich für sie entschieden und allein das zählte.

"Also wieso denkst du, dass du es vermasselt hast?", wollte Kagome nun näheres wissen und resigniert seufzte er. Inu ließ sie nicht mehr los, weil er seinen Bruder im Moment nicht einschätzen konnte. Rin war für ihn seit über 400 Jahren ein Tabuthema. Sesshomaru lachte bitter und sah Inu an.

"Entspann dich, ich werde weder sie, noch dich angreifen." Sein Blick richtete sich nun auf die Dame der Runde. "Meine Gefühle für Rin waren damals etwas wirr. Anfangs war es Bewunderung, später sah ich in ihr meinen Schützling und als Frau... ja, da verliebte ich mich in sie, vielleicht habe ich sie auch von Anfang an geliebt, aber ich wollte es nicht wahr haben genau wie Vater mich in eine Sterbliche zu verlieben", zuckte er beiläufig mit den Schultern und trank das Glas Wasser leer.

Während seine Worte in Kagomes Kopf langsam durchsickerten, entspannte sich Inu und führte fort: "Er hatte Angst auf Ablehnung zu stoßen, weshalb er seine Liebe ihr nie gestand, stattdessen..."

"Stattdessen habe ich ihr einen Fürsten gesucht. Sie war mit ihm glücklich, und dass allein freute mich", beendete Sesshomaru und die Schwarzhaarige bekam glasige Augen.

"Oh Sess... aber genau deshalb hast du, nein habt ihr vielleicht auch eine zweite Chance irgendwo und irgendwann?" Schweigen erfüllte den Raum.

"Hn", verließ es seine Lippen und er lächelte matt. "Vielleicht irgendwann und irgendwo", flüsterte er und schob alles wieder in die hinterste Ecke seines Herzens. "Genug mit dem Thema", beschloss er und Inu nickte stumm. Kagome jedoch sah Sesshomaru eindringlich an.

"Sollten wir sie finden, dann wirst du deinen Arsch bewegen und dafür sorgen, dass ihr es probiert!", drohte sie ihm mit zusammengekniffenen Augen. Mehr als überrascht sahen die Brüder sie an und schluckten, denn ihr Reki war stark zu spüren.

"Einverstanden, bis dahin kein Wort über sie", willigte schließlich Sesshomaru ein und Kagome entspannte sich.

Nun konnten sie weiter essen. Eine angenehme Ruhe entstand zwischen ihnen, bis Kagome wieder die Neugier packte: "Also wie sieht denn der Plan nun aus? Die Uni beginnt schließlich in 3 Wochen."

Inu sah zu seinem Bruder und dieser war etwas überrascht, aber er hatte sich oft anhören müssen, dass Kagome besonders war und auch mitanpackte.

"Nun...", begann der Ältere und sah zu dem Paar. "Ich habe 2 Wochen Zeit, ich würde in der Zeit in Südamerika mit Koga die Untersuchungen vornehmen. Das sollte ich schaffen. Ihr müsstet in der USA Shippo helfen bei 4 Museen die Kategorisierung zu machen. Das wird etwas länger als 2 Wochen dauern, weshalb ich es nicht tun kann, da ich früher an die Uni zurück muss. Bis zum Sommer bin ich Dozent, danach stehen zwei Expeditionen auf dem Plan. Eine werde ich machen und eine ihr, wenn Kagome mit möchte. Was danach ansteht werden wir sehen, doch ich denke wir sind damit mehr als ausgelastet."

"Ich würde gerne sehen was ihr so macht, vielleicht kann ich euch helfen und kann noch dazu lernen", kam es begeistert von Kagome, nachdem sie seiner Ausführung gelauscht hatten. Sesshomaru war für einen Bruchteil der Sekunde Eifersüchtig. So energisch und lebendig zu sein, war eine schöne Eigenschaft. Kein Wunder, dass Inu sie so sehr vermisst hat und nun jede Minute genießt., schoss es ihm durch den Kopf.

"Gut dann werden wir das so machen. Ich werde mich drum kümmern, dass Kagome ein Arbeitsvisen als Praktikantin in unserer Firma erhält, dann wird es leichter." Nun strahlte die Schwarzhaarige.

"Ich freue mich", rief sie aus und fiel Inu um den Hals.

"Das heißt, wenn bis zu den Sommerferien Komplikationen auftreffen sollten, musst du dich drum kümmern, Inu", erinnerte Sesshomaru und sein Bruder nickte.

"Geht klar, Großer", neckte er ihn und kassierte ein Schnauben. Kagome kicherte und stellte nun ein paar Fragen wie es dazu kam, dass die Beiden sich nun verstanden und einander halfen. Inu erzählte seiner Liebsten von der ersten Zeit im Dorf. Seiner Freundschaft zu einer gewissen Dame, dessen Namen er nicht nannte, doch Kagome wusste von wem er sprach.

Er hatte sie damals zum Schloss geleitet und traf zum ersten Mal nach Jahren wieder auf Sesshomaru. Zwar besuchte er oft seinen Schützling, doch immer dann, wenn Inu nicht da war. Aufmerksam hörte Kagome zu und erfuhr wie es weiterging.

"Ich habe Inu angeboten jederzeit sie besuchen zu können, wann immer er oder sie es wünschte. Diese Freundschaft wollte ich nicht zerbrechen. Sie erzählte mir einiges über das Dorf und auch über meinen Bruder", lächelnd sah Sesshomaru zu Inu. "Ich begriff, wie viel ich von ihm verlangte, ohne ihm zu sagen was der Grund für meinen Hass war. Rin sagte mir ich solle mit Inu reden und das haben wir bei seinem nächsten Besuch auch getan." Beide verschwiegen, dass er ihren Namen in den Mund nahm und so liebevoll von ihr sprach.

"Sess offenbarte mir, dass er mir die Schuld an Vaters Tod gab. Dabei wusste er nicht wohin mit seiner Wut und schlussendlich ließ er sie an mir aus", führte Inu fort. Kagomes Augen wurden groß und sie sah zwischen den Beiden hin und her.

"Oh", formte sich aus ihrem Mund und beide Brüder lachten leise.

"Ich war damals wirklich nicht fair zu Inu und ich bin froh, dass er mir das verziehen hatte", lächelte Sesshomaru ehrlich.

"Keh! Da ich den Grund kannte, konnte ich es irgendwie dann doch verstehen. Sess kannte Vater schließlich. Für mich war Vater nur ein Name, nichts weiter", zuckte der Hanyou mit den Schultern und lächelte. "Ich blieb dennoch im Dorf bei unseren Freunden, bis sie ...", er brach ab, doch Kagome wollte mehr wissen. "Nach ihrem Tod, verstreuten sich ihre Kinder im ganzen Land. Zwei Generationen hatte ich noch miterlebt, danach verlor sich die Spur, da der Geruch sich veränderte. Weshalb wir auch heute noch im Dunkeln tappen, ob und wo Sango und Miroku womöglich wieder geboren sind."

Verstehend nickte die junge Miko und lächelte. "Und danach warst du bei Sess?", wollte sie wissen und Inu lachte.

"Ich war schon nach dem Tod der beiden bei ihm. Es war schwer für mich das zu begreifen. Sess fing mich damals auf und wir beschlossen gemeinsam zu trainieren, um Frust abzubauen und natürlich, damit ich mein Yoki kontrollieren konnte." Kurz war Stille.

Sesshomaru durchbrach diese: "Ich war überrascht wie schnell er gelernt hatte und das beeindruckte mich. Nach und nach erzählte ich ihm von Vater und wir besuchten sein Grab. Wir kamen natürlich ins Grübeln, was wir all die Jahrhunderte tun sollten." Inu lachte und nahm Kagomes Hand.

"Zum Glück wusste ich wann ich dich abfangen konnte. Es war hart auch die letzten drei Jahre zu überstehen, doch Sess meinte, wenn der Brunnen nun doch aufgeht, solltest du die Wahl haben." Nun wurde sie neugierig.

"Denkt ihr, es wäre möglich gewesen, dass der Brunnen wieder aufgeht?" Sesshomaru nickte.

"In den Jahrhunderten habe ich viel gelesen und ‘magische Dinge’ funktionierten auf andere Art und Weise. Zum Beispiel der Angriff von Lady Tausendfuß kam dieses Mal einige Tage zu früh... Der Endkampf gegen Naraku einige Tage später... Deshalb vermute ich, dass es auch etwas mit dem Fluss des Baumes auf eurem Geländer zu tun hat", erklärte er und nun war die Schwarzhaarige Buff.

"Ernsthaft?" Beide Brüder zuckten mit den Schultern.

"Es kann möglich sein, aber auch komplett falsch. Es ist nicht nachweisbar, weshalb wir bis zum Schluss ausgeharrt haben", meinte Inu und lächelte. Sie nickte und begriff nur einen Teil davon.

"Dann können wir auch nicht ausschließen, dass sich der Brunnen irgendwann erneut öffnen könnte?", fragte sie unsicher und besorgt. Schließlich wohnte ihre Familie dort.

"Seit dem der Brunnen das letzte Mal damals aktiv war sind exakt 500 Jahre vergangen."

"Also durchaus möglich, dass es in 500 Jahren erneut passieren könnte, doch das kann nur die Zeit sagen...", meinte Sesshomaru und erneut kam ein "Oh" von ihr.

"Wie lange leben Dämonen und Hanyous?", wollte sie nun wissen.

"Hn", begann der Ältere. "Nun... Vater war mehr als 3000 Jahre alt als er starb... der Älteste Dämon, den ich kenne ist um die 5000 Jahre alt, also schätze ich mal, dass wir sehr alt werden können...", lächelte er und Inu grinste.

"Uralt und grau", neckte er ihn und kassierte einen spielerischen Schlag von Kagome in die Seite. "Hey!", rief Inu aus und Sesshomaru lachte.

"Bei Hanyous kommt es viel auf das Dämonenblut an. In Inu fließt Vaters Blut, also eine mächtige Blutlinie. Ich denke die meisten Hanyous werden mindestens halb so alt wie ihre vollwertige Yokais", meinte der Ältere und Kagome nickte.

"Also werden wir uns überraschen lassen wie alt und grau Inu wird", lachte sie und die Brüder stimmten mit ein.

Die Stimmung war nun ausgelassen und sie sprachen noch einige Zeit über die Vergangenheit. Die Brüder erzählten mehr über ihre Arbeit. Interessiert speicherte Kagome alles ab und freute sich sehr darüber bald Shippo begegnen zu können. Sie war zwar neugierig, was der kleine Fuchs so alles erlebt hatte, doch wollte sie ihn persönlich fragen.

Nach dem Essen räumten sie gemeinsam ab und Sesshomaru machte Kaffee und Tee. Das Paar zog sich auf die Coach zurück und genoss den schönen Ausblick aus dem Fenster. Mit einem Tablett brachte Sesshomaru Getränke zu den Beiden und etwas Gebäck. Gemütlich verspeisten sie auch die Süßware und Kagome kicherte.

"Was los?", wollte Inu wissen.

"Ich hätte mir nie erträumt mit euch beiden hier zu sitzen und Tee zu trinken", lachte sie.

"Ausnahmsweise benimmt sich Inu auch kultiviert", neckte Sesshomaru und beleidigt brachte Inu ein "Keh!" heraus. Die junge Frau kam nicht mehr aus dem Lachen raus. Es steckte die Brüder ebenso an.

"Ich freu mich echt auf die Zukunft", meinte Kagome ehrlich und Inu küsste sie sanft.

"Und ich erst", nuschelte er und sah sie lächelnd an. Einen Moment gönnte Sesshomaru den Beiden, bevor er einschritt.

"Geht bitte runter zu euch, um eure Triebe zu befriedigen", kam es ruhig von ihm, während er am Kaffee nippte. Knallrot sahen sie zu ihm. Erst jetzt fielen Kagome die Worte von vorhin ein.

"Moment... du hast uns echt gehört?", fragte sie und er schmunzelte. "INU!", rief sie aus, doch dieser zuckte mit den Schultern.

"Dämonen sind freier in Bezug auf ihre... na du weißt schon", versuchte er zu erklären, woraufhin Sesshomaru lachte.

"Oh Inu, du machst es gerade nicht besser", kam es belustigt vom Älteren. "Dämonen haben keine Probleme damit andere dabei zu hören oder zu riechen, doch ich möchte euch diese Privatsphäre gerne lassen, aber das kann ich nur, wenn ich weiß, dass ihr vorhabt..."

"Also... wir... wie...", stotterte Kagome vor sich hin und schluckte. "Es war keine Absicht", kam es kleinlaut von ihr und nun schnaubte Sesshomaru.

"Kagome, mach dir darum keine Sorgen." Er schenkte ihr ein Lächeln. "Warnt mich nur vor und ich bleibe erstmal fern", zwinkerte er und sie nickte errötet. Inu drückte seine Liebste an sich und dankte seinem Bruder.

"Da ich davon ausgehe, ihr werdet gleich wieder kuscheln, werde ich mich ins Büro zurückziehen und den Papierkram erledigen, damit wir in zwei Tagen fliegen könnte." Unfähig etwas zu sagen, nickte Kagome nur und Inu kichert, als Sesshomaru die Wohnung verließ.

"Ich fühl mich nun schlecht", seufzte sie.

"Brauchst du nicht, mein Juwel. Komm lass uns Heim", flüsterte er und sie nickte schwach.

"Wie Sess es sagte, sind Dämonen da nicht so...", begann Inu und kassierte ihren Ellenbogen in die Rippen.

"INU! Lass das, sonst kann ich nicht...", meinte sie knallrot. Der Gedanke, dass Sesshomaru wusste was sie trieben oder noch treiben würde, behagte ihr einfach nicht.

"Du gewöhnst dich dran", raunte Inu an ihrem Ohr, als sie im Fahrstuhl waren und ein Stockwerk tiefer fuhren. In ihrer Wohnung angelangt, ließ Kagome sich erschöpft auf das Sofa nieder.

"Das war heute eine Menge Information für dich, Gomen", kam es liebevoll von Inu, doch sie winkte ab.

"Danke, dass ihr mir davon erzählt habt", lächelte sie und ließ sich von ihm auf die Arme heben.

"Du solltest dich erholen", meinte er und trug sie ins Bett, nur um dort erneut über sie herzufallen.

Ai und Shippo

Am nächsten Morgen erwachte Kagome früher als Inu. Er lag auf dem Bauch und bot ihr einen schönen Ausblick. Lächelnd betrachtete sie ihn. Es kam ihr immer noch wie ein Traum vor, weshalb sie sanft ihre Hand auf seinen Rücken legte. Er war wirklich neben ihr. Liebevoll fuhr sie seine Wirbelsäule entlang.

"Ich bin da", brummte er verschlafen und drehte seinen Kopf zu ihr.

"Ent…", begann sie, doch unterbrach er sie mit einem Kuss. Automatisch schlossen sich ihre Augen und sie erwiderte seine Liebkosung. Als er sie freigab, lächelte er.

"Ich gehe nicht weg", neckte er sie und sie wurde rot.

"Es ist schön, dass du da bist." Ihre Worte waren die schönsten, die er seit Jahren vernahm.

"Du solltest Manami anrufen und ihr sagen, dass du in den nächsten Wochen nicht da bist", erinnerte er sie.

"Oh stimmt", nuschelte sie und kramte nach dem Handy. Sogleich tippte sie die Nummer ein und sprach mit ihrer Mutter. Inu stand auf und machte Frühstück fertig. Er wusste, dass seine Liebste länger brauchen würde. Er nutzte die Zeit und checkte sein Handy.

Ein Grinsen lag auf seinen Lippen. Sesshomaru hatte die Tickets am Schalter hinterlegt. Deshalb musste er sich darum nicht sorgen. Auch Shippo hatte ihn angeschrieben, ob Kagome mitkommen würde. Er kicherte leicht und schrieb, dass er seine Liebste mitbringen würde. Der Fuchsyokai freute sich sehr und wollte wissen, wann sie landen würden. Schließlich wollte er sie abholen. Eilig leitete Inu ihm die Flugbuchung weiter und bedankte sich. Auch Inu freute sich den Kleinen wieder zu sehen, obwohl er nun nicht mehr klein war.

"Wieso grinst du so?", fragte Kagome hinter ihm.

"Äh… Sess schrieb mir, wir sollen die Reisepässe nicht vergessen einzupacken."

"Oh, den muss ich noch bei Mama holen."

"Sollten wir hinbekommen", lachte Inu und verschwieg ihr die kleine Überraschung, die Shippo für sie hatte. "Lass uns essen."

Kagome nickte und staunte, da er ihr schon eine Tasse Tee gab. "Danke", hauchte sie. Gemeinsam setzten sie sich und begannen mit dem Essen. Inu hatte Reis, Gemüse, Misosuppe und etwas Fisch vorbereitet.

"Du kannst kochen?", wunderte die junge Frau sich und er lachte leise.

"Sess und ich hatten Langeweile, also haben wir kochen gelernt." Nun waren ihre Augen ganz groß.

"Und ich dachte du ernährst dich von deinen Instantnudeln", lachte sie und er musste auch lachen.

"Die Dinger liebe ich immer noch, doch wurden sie leider erst vor knapp 50 Jahren erfunden", schmollte er spielerisch. Das brachte sie nur noch mehr zum Lachen.

"Unverbesserlich", grinste sie.

"Anders wäre es doch zu langweilig." Er zuckte mit den Schultern und sah ihr Nicken. Wie sehr hatte er es vermisst mit ihr zu reden. Glücklich lächelte er sie an, während sie weiter aß.

Nach dem Essen räumten sie zusammen auf und gingen gemeinsam duschen. Sie genossen die Zweisamkeit und da Inu ihr versichert hatte, dass Sesshomaru nicht da war, ließ sie auch mehr zu. Sie liebte ihren Hanyou sehr, besonders seine Liebkosungen. Wie sollte sie da nur widerstehen und vor allem wie konnte sie davor ohne ihn leben.

Glücklich stieg sie aus der Dusche und wickelte sich ein Handtuch um den Körper. Kurz darauf kam Inu auch heraus und trocknete sich ab. Im Gegensatz zu Kagome ging er nackt zu seinem Schrank und suchte sich seine Sachen heraus. Sie bewunderte ihn, dass er so locker damit umging. Lächelnd folgte sie ihm und musterte ihn eingehend. Er hatte deutlich mehr Muskeln als zuvor. Ein herrlicher Anblick bot sich ihr und sie lief knallrot an, als sich ihre Blicke kreuzten.

“Gefalle ich dir?”, neckte er sie und unbewusst folgte ein Nicken von ihr.

“Gut, denn du mir auch”, grinste er. Einen Wimpernschlag später stand er schon vor ihr und küsste sie. “Wir sollten deinen Pass holen und die Koffer vorbereiten. Der Flug geht in der Früh.”

Immer noch errötet stimmte sie ihm zu und schlüpfte in ihre Unterwäsche. Darüber zog sie sich ein rotes, schlichtes Sommerkleid an. Ein leichtes knurren stahl sich aus Inus Brust und verlegen lächelte sie.

“Danke”, hauchte sie, während er seine Gestallt für alle tarnte. Immer noch fasziniert darüber beobachtete sie ihn und spürte diesmal leichte Wellen seines Yokis.

Danach holten sie Kagomes Reisepass bei Manami ab, sprachen mit ihr über die kommende Zeit. Inu fragte ganz formell, ob Kagome bei ihm auch einziehen dürfte, wenn sie wieder zurück wären. Natürlich hatte Kagomes Mutter keine Bedenken, da ihre Tochter nun wieder glücklich war. Jedoch mussten die beiden versprechen einmal die Woche zum Essen zu kommen, wenn sie im Land sind.

Das Paar nickte sofort zustimmend und auch sie konnten jederzeit die Beiden besuchen. Sie blieben noch eine Weile dort, bevor sie wieder heimfuhren und dort die Koffer packten. Inu bestand darauf, nur das nötigste mitzunehmen, wenn was fehlen sollte, würden sie dort einfach einkaufen gehen. Auch wenn es Kagome nicht behagte, so willigte sie ein.

Den Abend verbrachte das Paar gemütlich zu Hause. Sie genossen die Zweisamkeit. Sesshomaru gab ihnen den Freiraum und schickte Inu eine Nachricht, dass alle notwendigen Unterlagen schon bei Shippo wären. Er selbst würde ebenso am gleichen Tag abreisen, nur mit dem Unterschied, dass er seine dämonische Form dafür nutzte. Was ihm wohl keiner verübeln konnte, schließlich war es viel schöner selbst zu fliegen, als in einem Flugzeug.
 

Schon bald wurde es hell draußen und Inu weckte sanft seine Liebste. Sie grummelte zwar etwas, aber wusste, dass sie im Flugzeug schlafen konnten. Nachdem sie noch einmal alles gecheckt hatten, verließen sie die Wohnung und Inu fuhr mit dem Firmenwagen zum Flughafen. Dort ließ er das Auto stehen, gab der Security Bescheid, dass dieses bis Ende des Monats dort bleibt. Die Rechnung für die Gebühren würde später die Firma erhalten.

Kurzerhand standen sie bereits am Schalter, um ihre Tickets abzuholen. Die Dame trug noch die Nummern des Reisepasses ein und überreichte alles an die Beiden zurück. Damit gaben sie ihr Gepäck ab und checkten ein.

Eine knappe Stunde später saßen sie auch schon an Bord. Sesshomaru hatte den beiden sogar 1. Klasse Tickets besorgt. Schließlich dauerte der Flug gute 22 Stunden. Nach einigen Stunden döste Kagome ein und lehnte sich an Inus Schulter. Er küsste sanft ihren Haaransatz und las in der Zeit die Unterlagen, die ihm Shippo bereits zugeschickt hat.

Vor allen Dingen, welche Museen sie auf dem Plan hatten. Mit Shippo zusammen würden sie ausarbeiten wie lange sie in etwa brauchen würden, damit sie alle 4 Anfragen bearbeiten konnten und die Museen kontaktieren konnten. Sie mussten wissen, wann sie dort arbeiten könnten und vor allem, ob sie ungestört dabei wären oder nicht.

Einige Stunden später erwachte Kagome und die Beiden aßen eine Kleinigkeit und unterhielten sich über die bevorstehende Arbeit. Inu bemerkte ihre steigende Nervosität.

“Mach dir keine Gedanken. Shippo wird sich freuen, mein Juwel”, lächelte der Hanyou und sie nickte nur kurz.

“Wenn du das sagst, wird es so sein.” Seine Worte beruhigten sie ein wenig und sie sahen gemeinsam aus dem Fenster und kuschelten etwas. Der Vorteil an erster Klasse war einfach der angenehmere Sitz. Inu zog kurzerhand seine Liebste zu sich auf den Schoss. Die anderen ignorierte er, da sie nichts verbotenes taten. Er war froh darum, dass Kagome das zuließ, denn es war einfach schöner so die letzten Stunden des Fluges zu verbringen.

Erst einige Zeit vor dem Landefluges trennte sich das Paar und Kagome setzte sich auf ihren Sitz. Sie schnallte sich an und Inu ergriff ihre Hand.

“Gleich sind wir da”, flüsterte er und sie nickte.

“Gleich”, nuschelte sie und atmete tief durch. Ohne Probleme verlief die Landung, die Beiden stiegen aus und holten das Gepäck ab. Kagome gähnte etwas und blinzelte ihren Freund an, als dieser lachte.

“Müde?”, neckte er sie, doch sie schüttelte den Kopf und meinte, sie wäre eher erschöpft. Lachend nahm er ihr den Koffer ab.

“Bin gespannt, ob du Shippo erkennen wirst”, grinste Inu breit und mit großen Augen blickte sie zu ihm.

“Wie?”, fragte sie.

“Er holt uns.” Ihr entgleiste das Gesicht.

“Echt?!”, rief sie aus und er nickte.

“Deine Überraschung”, kicherte er. “Komm, er wartet bestimmt schon auf uns.”

Bei diesen Worten nickte sie nur und wurde nun doch wieder nervös. Tausend Fragen schossen ihr in den Kopf und sie grübelte nach. Inu führte sie durch den Sicherheitscheck hinaus zu dem Wartebereich. Er sah den kleinen Kitsune schon von weitem und sein Geruch hatte er schon in der Nase, seit sie das Gepäck abgeholt hatten. Er grinste leicht und sah zu seinem Juwel.

Sie sah sich unsicher um. Es war eine große Halle und viele Menschen liefen hier herum. Auch wenn sie in die richtige Richtung sah, doch übersah sie ihn wohl, da sie eher darauf aus war, einen kleineren Teenager zu suchen. Inu schmunzelte und flüsterte: “Er ist erwachsen geworden.”

Große blaue Augen trafen auf Gold. Sie schluckte und wurde leicht rot. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie von 3 Jahren ausging und nicht von 500 Jahren. Verlegen nickte sie und suchte weiter. Diesmal entdeckte sie einen jungen Mann. Er hatte rötliches Haar, es war länger und fiel ihm über die Schultern. Er lutschte an einem Lolli und brachte sie so zum Kichern.

DAS war definitiv ihr kleiner Shippo. Wobei klein nun absolut nicht mehr zu dem Kitsune passte. Sie lief sofort zu ihm. Inu folgte ihr und grinste breit, als er bemerkte, dass Shippo es Kagome leichter gemacht hatte, nachdem er den Lolli in den Mund nahm. Shippo schloss Kagome direkt in seine Arme, als sie auf ihn zu lief und vor ihm stehen blieb.

“Willkommen Kagome”, flüstert er und drückte seine langvermisste Freundin an sich. Inu gab ihnen etwas Zeit. Als er Kagomes Tränen roch, sagte er: “Nicht weinen, Juwel. Shippo geht es gut wie du sehen kannst.”

Der Kitsune sah nun direkt in ihre blauen Augen. “Inu hat Recht”, meinte er und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. “Kommt, ich bringe euch zu uns. Ai kocht schon fleißig”, zwinkerte er und Inu grinste.

“Perfekt. Ich habe schon Hunger.”

Diese Worte brachten Kagome und Shippo zum Lachen. Das war nun mal der Hanyou. Er ließ sich schon immer mit Essen locken. Gemeinsam verließen sie das Gebäude und Shippo brachte sie zu seinem Wagen. Inu verstaute die Koffer im Kofferraum, Kagome stieg ein und Inu ebenso.

Kurz darauf fuhr der Kitsune los. Brachte die Beiden zu sich nach Hause. Shippo bewohnte eine große Wohnung in einem der Wolkenkratzer in Hempstead. Die Fahrt war sehr schweigsam verlaufen, da Kagome fasziniert aus dem Fenster sah und die beiden Männer fast ausblendete. Das nahmen sie ihr natürlich nicht Übel. Sie war zum ersten Mal in New York.

Shippo fuhr in die Tiefgarage, parkte das Auto und gemeinsam gingen sie zum Aufzug. Dort drückte Shippo ganz routiniert die 43. Etage und somit die Höchste. Nachdem die Türen sich öffneten schritten alle drei hinaus und Kagome sah sich um. Es gab hier zwei Eingänge. Die linke Tür wurde vom Kitsune geöffnete und er trat ein. Beide Gäste folgten ihm und streiften sich die Schuhe ab.

“Bin wieder da, Ai”, kam es von ihm und die drei hörten ein leichtes Poltern. Ein Fluchen folgte. Während Kagome und Inu sich gegenseitig ansahen, lachte Shippo los und ging einfach in die Küche. Dort stand seine Frau und machte den Tisch fertig. Sein Sohn spielte mit den Plastikbechern, mal wieder warf er sie zu Boden.

“Entschuldige, es hat länger gedauert”, flüsterte der Kitsune und küsste seine Frau liebevoll.

“Macht nichts.” Sie blickte zur Tür und lächelte.

“Kommt rein ihr Beiden”, forderte er sie auf und sie kamen näher. Ai nahm Kagome direkt in die Arme.

“Willkommen bei uns.”

“Danke, Ai”, nuschelte die Schwarzhaarige. Erneut ein Scheppern und alle sahen zu dem kleinen Mann.

“Oh das ist Taiki, unser Sohn”, lächelte Shippo und Kagome sah ihn mit großen Augen an.

“Du... bist Papa?”, fragte sie erstaunt und der Kitsune kratzte sich verlegen am Kopf.

“Irgendwie schon, ja”, gestand er und Inu lachte.

“Der Kleine ist letztes Jahr zur Welt gekommen”, erklärte Ai. Sofort lächelte Kagome und beglückwünschte die Beiden. Der Kleine sah Shippo sogar sehr ähnlich.

Sogleich setzten sie sich und genossen das Essen. Ai hatte für Kagome extra japanisch gekocht. Sie unterhielten sich über alles Mögliche und es fühlte sich so an, als wäre man nie weg gewesen. Taiki spielte mehr mit dem Essen, als er es aß, aber das war normal. Schnell wurde die junge Miko neugierig und fragte die Beiden wie es dazu kam, dass sie nun ein Paar sind. Sie sahen sich kurz an und wurden rot.

“Also... das war...”, begann Shippo verlegen und Inu grinste breit.

“Wir haben uns etwa 200 Jahre nach eurer Abreise von der Insel wieder gefunden”, meinte Ai. Sie lächelte ihren Mann an.

“Ich bin damals mit den Anderen auf Reisen gegangen, um die Welt kennen zu lernen und plötzlich sehe ich Shippo. Ich habe ihn sofort erkannt. Er mich weniger...”

“Lag daran, dass du dich verändert hattest. Außer deine Augen, sie waren immer noch dieselben”, kam es verträumt vom Kitsune. Kagome lächelte und blickte zu Inu.

“Das hört sich toll an”, hauchte sie und das verheiratete Paar nickte.

“Ja, wir sind einige Male ausgegangen und haben gemerkt, dass da mehr war. Also blieb ich bei Shippo. Gemeinsam haben wir die Welt bereist.”

“Dabei wurde ich zum vollwertigen Fuchsyokai mit einer richtigen Form und erhielt den erwachseneren Körper. Nun kann ich nach Belieben meine Formen nutzen”, kam es stolz von dem rothaarigen Mann und Kagome gratulierte.

“Ich bin sehr stolz auf dich und du siehst großartig aus”, lächelte sie. Das restliche Gespräch am Tisch verlief ähnlich. Shippo und Ai erzählten, wie sie Sesshomaru und Inu unterstützten in der Firma. Später auch Teilhaber wurden und natürlich auch von ihrer Hochzeit vor 50 Jahren.

Nach dem Essen brachte Ai ihren Sohn ins Bett. Shippo und Inu gingen die Details der Arbeit durch. Sie waren sehr routiniert und verstanden sich hervorragend. Kagome kicherte leise, als sie an die vielen Male dachte, in denen sich die Beiden stritten oder sogar prügelten. Überrascht richteten beide ihre Augen auf sie.

“Entschuldigt”, lachte sie und sah wie bei ihnen die Fragezeichen im Gesicht aufpoppten. “Ich habe mich nur erinnert wie ihr damals miteinander umgegangen seid und nun... seid ihr so harmonisch”, erklärte die Miko immer noch kichernd. Die beiden Jungs sahen sich und dann sie wieder an. Nun lachten auch sie.

Ai freute sich über die Szenerie sehr. “Lass die Jungs ihren Plan machen. Komm ich zeig dir ein paar Fotos”, grinste Ai und noch bevor Shippo etwas sagen konnte, waren die Frauen schon weg.

“Ai zeigt ihr sicher nur die, die eure Familie betreffen”, beruhigte Inu ihn und der Kitsune nickte.

“Lass uns fertig machen, damit wir zügig die Jobs erledigen... wo waren wir? Ach ja hier 2 Museen, denkst du wir können das in einer Woche schaffen?” Shippo überlegte.

“Wenn wir ungestört arbeiten können ja, dann kann ich etwas Zeitersparnis rausholen, wenn wir im laufenden Betrieb arbeiten müssen... werden wir wohl doch neun oder zehn Tage brauchen.”

“Dann werden wir morgen nachfragen müssen”, kam es von Inu.

“Sieht so aus. Ihr schlaft doch hier?”, fragte Shippo und Inu grübelte nach.

“Wenn es Kagome recht ist, gern. Dann können wir morgen früh das mit den Museen klären.”

Damit stand ihr Plan fest, während Ai Kagome einige Alben zeigte. Darunter auch das Hochzeitsalbum. “Wow, wunderschönes Kleid.” Die Miko kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Es waren schöne Fotos dabei, auch Koga und Ayame waren auf einigen zu sehen.

“Ich freue mich, dass ihr zusammen gehalten habt”, kam es von ihr und Ai lächelte.

“Ja wir wurden eine große Familie, dank Inu und Sess. Shippo erzählte mir, dass es nicht immer so war.” Nachdenklich nickte Kagome.

“Ich bin froh, dass sie einander hatten und sie sich gegenseitig helfen. Auch wenn es etwas verwirrend ist.”

“Das glaube ich gern, aber du hast nun Zeit alles zu entwirren”, lachte Ai und sie sahen sich noch einige mehr Fotos an.

Erst als die Herren zu den Damen stießen sahen sie auf. “Na fertig besprochen?”, fragte Ai und ihr Mann nickte.

“Ja, den Rest müssen wir morgen klären und uns dann an die Arbeit machen.”

“Ich würde euch gern helfen, aber...”, begann sie, doch Inu winkte ab.

“Keine Sorge wir bekommen das zu dritt schon hin.” Dankend nickte sie Inu zu.

“Kommt ich bring euch in euer Zimmer, dann könnt ihr auch etwas erholen”, meinte Ai lächelnd und Kagome sah sie verwirrt an.

“Ihr schlaf doch hier oder?”, fragte nun Shippo. Sie sah unsicher zu Inu rüber.

“Dürfen wir?”, fragte sie und das Ehepaar lachte leise.

“Nichts lieber als das. Wir haben genug Platz hier”, kam es schon von dem Kitsune. Sofort wurde er von der Miko umarmt.

Danach brachten die Beiden ihre Gäste ins Gästezimmer und wünschten ihnen eine gute Nacht. Nachdem das junge Paar alleine im Zimmer war, seufzte Kagome erleichtert auf und ließ sich auf das Bett fallen. “Es war ein wirklich schöner Tag”, kam es glücklich über ihre Lippen und Inu lachte leise.

“Du hast dir umsonst Sorgen gemacht.”

“Ich weiß... doch es ist schön zu sehen, wie glücklich die Beiden sind.” Der Hanyou stimmte ihr zu und zog sie zu sich hoch.

“Na komm, wir sollten etwas schlafen, denn morgen haben wir noch sehr viel Arbeit vor uns. Wir sollten das so gut es geht schaffen, damit wir auch Spaß haben können.”

Müde nickte Kagome und sie zogen sich für die Nacht um. Arm im Arm schliefen sie sehr schnell ein. Der Tag war anstrengend und aufregend gewesen und doch hatten sie alle sehr viel Spaß miteinander. Die nächsten Tage werden sicher an den Kräften der Freunde zerren. Doch gemeinsam würden sie das schon schaffen.

Amerika

Die ersten Tage waren sehr anstrengend gewesen, denn sie mussten sich erstmal einen Überblick verschaffen. Leider waren viele Archive so chaotisch angeordnet, dass das richtige zu finden ein wahres Grausen war. Zum Glück waren sie unter sich und Shippo konnte mit seiner Fuchsmagie etwas Licht ins Dunkle bringen.

Kagome staunte wie gut er diese beherrschte und neckte ihn unbewusst. Das wiederum brachte Inu zum Lachen und den Kitsune zum Erröten, denn er hatte sich damals echt dumm angestellt. Tausendfach entschuldigte sich die junge Miko, doch der Fuchs winkte nur ab.

“Halb so schlimm, Kago-chan", lächelte er sie an und sie brachten Ordnung in die Sache, um besser arbeiten zu können.

Die Organisierung hatte drei Tage gedauert. Danach ging es sehr gut voran. Inu wurde sogar klar, warum Sesshomaru das nicht machen konnte, denn in zwei Wochen wäre das sicher nicht möglich gewesen. Kagome war an diesen Tagen überfordert gewesen, doch nun hatte sie auch helfen konnte. “Und so etwas macht ihr jetzt schon seit Jahrhunderten?”, wollte sie wissen und Shippo lachte.

“Ja, es macht auch Spaß. Besonders neue Ausgrabungen sind einfach eine schöne Abwechslung und so können wir unser Wissen weitergeben”, erklärte der Kitsune. Sie hatten eine kleine Pause eingelegt und Inu war was zu essen besorgen. Diese Zeit wollte die junge Miko nutzen.

“Shippo”, begann sie leise und er sah auf. “wart ihr mir wirklich nicht böse?” Ihre Frage war kaum mehr als ein Flüstern.

“Aber nein, Kago-chan. Anfangs dachte Inu zwar, dass du nicht mehr mit uns zusammen sein wolltest. Aber da der Brunnen kein einziges Mal aufging, wusste er, dass es nicht an dir lag. Wir befürchteten auch, dass der Brunnen einfach nicht mehr aufging. Anfangs waren wir alle sehr traurig.” An dieser Stelle unterbrach sich Shippo und lächelte seine Freundin an. “Sango-chan hat gesagt, egal was passieren wird, irgendwann werden wir uns alle wiedersehen und genau daran haben wir festgehalten. Natürlich fand ich das eigenartig, dass Inu und Sess sich nach einigen Jahren nun doch irgendwie angefreundet haben. Ich war sehr skeptisch, doch Inu bat mich, seinem Bruder eine Chance zu geben und so wurden wir auch irgendwie Freunde.”

Kagome lauschte den Worten des Kitsunes und musste schluchzen, denn sie war so ergriffen davon. “Shippo”, nuschelte sie und wurde gleich von dem Rothaarigen in den Arm genommen.

“Mach dir keine Gedanken darüber. Wir freuen uns alle sehr, dass du wieder da bist und gemeinsam verbringen wir unsere nächsten Jahre”, sprach er und drückte sie sanft an sich. Inu war gerade zurück gekommen und lächelte seinen Freund an. Er hatte es bereits geahnt, dass Kagome alleine mit dem Kleinen sein wollte, um ihn genau das zu fragen.

“Shippo hat Recht”, erhob er seine Stimme und beide blickten zu ihm. Kagome wollte ihre Tränen wegwischen, doch da stand Inu bereits vor ihr und küsste diese sanft weg. Errötet nickte sie und Shippo lächelte.

Damit war die junge Frau beruhigt und gemeinsam aßen sie Sandwiches. Ungewohntes Essen für Kagome, doch es schmeckte ihr wirklich sehr. Danach machten sie mit ihrer Arbeit weiter und erledigten diese so zügig wie möglich. Schließlich wollten sie auch ein wenig die Freizeit genießen. An diesem Abend würden sie gemeinsam mit Ai und dem kleinen Taiki zum Essen gehen. Als Spaßprogramm stand Bowling auf dem Plan. Da Kagome das noch nie wirklich gemacht hatte, wollten Shippo und Inu es ihr zeigen. Darauf freute sich die Schwarzhaarige natürlich sehr.

Am frühen Abend machten sie Schluss für den Tag. Während Shippo seine Familie abholen fuhr, schlenderten Kagome und Inu durch die Straßen. Eine Stunde hatte das Paar, bis sie im Restaurant sich mit den Anderen trafen. Gemeinsam sahen sie sich die Schaufenster an und leise schwärmte Kagome vor sich hin.

“Wir können auch reingehen, wenn du magst”, schlug Inu vor, doch sie schüttelte den Kopf.

“Vielleicht nächstes Mal”, kam es schüchtern von ihren Lippen. Sie fand es nicht richtig sein Geld auszugeben.

“Na gut”, seufzte der Hanyou und sie gingen weiter. Natürlich beobachtete er sie und lächelte. Ihm war durch aus bewusst, dass sie sich unwohl fühlte dabei Geld auszugeben, doch das würde er ihr schon beibringen, dass er auch für sie gespart hatte. So musste sie auf gar nichts verzichten.

Da sie kurz vor dem Treffen am Restaurant ankamen, warteten beide auf Shippo, Ai und Taiki. Nur wenige Minuten später kam die kleine Familie dazu und sie gingen hinein. Dort wurden sie an einen Tisch gebracht und bestellten sofort ihr Essen. Dabei sprachen sie über alte Zeiten und auch über die Zukunft. Taiki saß die meiste Zeit bei Shippo auf dem Schoss und Kagome wollte auch mal. Deshalb gab Shippo ihr seinen Sohn und der Kleine sah sie mit großen Augen an. Da sie schon den 4. Tag mit ihnen verbrachten, hatte er sich an die Gäste gewöhnt.

“Echt niedlich”, kicherte Kagome und spielte mit ihm. Inu beobachtete die Situation und sein Herz schlug schneller. Es wäre ein Traum eines Tages seine Liebste mit ihrem Kind zu sehen.

Verträumt bemerkte er gar nicht, dass Shippo mit ihm sprach. Das nutzte der Kitsune natürlich aus und neckte Inu: “Na, träumst du schon von deinen ganzen Kindern?”

“WAS?!”, rief Inu aus und blinzelte den Rothaarigen an. Dieser lachte laut los und auch Ai musste lachen. Nur Kagome und Inu sahen sich verwirrt an.

“Was ist los?”, fragte sie neugierig.

“Och, ich meinte nur, dass Inu davon träumt dich in Mitten eurer Kinder zu sehen”, lachte Shippo und Kagome lief knallrot an.

“Stimmt das?”, nuschelte sie und Inu reagierte wie immer mit einem: “Keh! So ein Blödsinn!” Nach diesen Worten erhob er sich und ging zu den Toiletten.

“Hör nicht auf ihn, Kago-chan. Er hat genauso ausgesehen wie Shippo, als ich die kleine Airin hielt”, lächelte Ai und Kagome sah fragend zu ihr.

“Wer ist Airin?”

“Oh entschuldige, das ist die Tochter von Ayame und Koga. Sie müsste bald 100 Jahre alt sein”, erklärte die andere Frau und Kagome lächelt.

“Also haben sie auch schon ein Kind”, gluckste die Schwarzhaarige erfreut.

“Eins?” Shippos Augenbraue ging nach oben. “Kago-chan, die Beiden waren sehr fleißig und ihre Zwillinge sind vor 5 Jahren geboren. Damit haben sie nun 10 Kinder”, lachte der Kitsune und der Miko klappte der Mund auf.

“10? Ernsthaft?”, kam es stockend von ihr und beide nickten.

“Sie sind seit knapp 500 Jahren ein Paar. Da passiert sowas schonmal”, lächelte Ai. Kagome lachte leise und knuddelte mit dem kleinen Taiki, der erfreut gluckste.

“Er mag dich, Kago-chan", meinte Shippo und sie freute sich.

“Ich mag ihn auch.”

Kurz danach kam Inu zurück zu der Gruppe und sie aßen zu Ende. Danach machten sie sich auf dem Weg zu einem der vielen Bowlingbahnen. Dort verbrachten sie einen lustigen und schönen Abend. Taiki schlief irgendwann ein, so dass auch Ai etwas aktiver mit spielen konnte. Sie machten viele Fotos und ein paar davon schickte Kagome an Sesshomaru.

Er wiederum schickte ihr das ein oder andere Bild von seiner Arbeit, ihm und Koga mit Ayame. Langsam tastete sich die junge Miko daran, diese auch an zu sehen. Das Wolfspaar hatte sich kaum verändert. Man sah ihnen nur an, dass sie erwachsener geworden sind.

“Du kannst sie jederzeit anrufen oder anschreiben”, raunte es neben ihr und sie zuckte zusammen. Sie blickte zur Seite und entdeckte ihren lächelnden Freund.

Gleich lehnte sie sich an ihn und flüsterte: “Danke, später vielleicht.”

Sie war noch nicht soweit und Inu würde sie auch nicht drängen, genauso wenig wie die anderen. Spät in der Nacht kehrten sie zurück in die Wohnung und Kagome ging gleich schlafen. Shippo und Inu durchsprachen noch die nächsten Schritte. Da der Kitsune seiner Frau auch im Büro helfen sollte, vereinbarten sie den nächsten Tag dafür.

Erst danach legte sich Inu zu seiner Liebsten und sie kuschelte sich sofort an ihn. Lächelnd beobachtete er sie, bis auch er einschlief.
 

Somit verbrachte Shippo den Tag bei seiner Frau Ai im Büro. Taiki forderte seine Eltern ganz schön, schließlich wollte er auch nicht mehr untätig irgendwo herum sitzen. Inu und Kagome waren demnach alleine im Museum.

Bis zum späten Abend arbeiteten sie fleißig den Katalog ab. Fehlendes wurde ergänzt und aktualisiert. Zum Mittag waren sie essen gegangen und zum Abend hatten sie sich ein paar Sandwiches geholt. Nachdem es nun auch schon dunkler wurde und die Beiden so gut wie alleine im Gebäude waren, neckte Inu seine Freundin. Sie hatte sich die letzten Tage geziert, da es ihr unangenehm war bei Shippo und seiner Familie mit ihrem Freund zu schlafen. Doch jetzt waren sie unter sich. Keiner würde sie stören, auch wenn der Ort sehr ungewöhnlich war.

“Bist du sicher, dass uns hier keiner hört?”, nuschelte Kagome gegen seine Lippen und Inu nickte.

“Ganz sicher. Der Nachtwärter ist ein Mensch, also wird er uns sicher nicht hören”, raunte er mit tiefer Stimme und küsste gierig die Lippen seiner Liebsten.

“Inu”, keuchte sie und er grinste. Sie wollte ihn immer in seiner natürlichen Gestalt, weshalb er sich verwandelte und sie neckend anblickte. “Schon besser”, hauchte sie und ließ sich von ihm mittreiben auf den Wellen der Sehnsucht und Lust. Es war schon einige Tage her und umso feuriger wurde ihre Vereinigung. Erschöpft ließ sich Kagome gegen ihren Hanyou fallen und keuchte.

“Wow”, verließ es ihre Lippen und er hielt sie fest. Nach einigen Momenten stellte er sie auf ihre Füße und sie zupfte ihre Kleidung zurecht. Lächelnd stahl sich Inu noch einen Kuss von seiner Liebsten.

“Ich liebe dich”, hauchte er an ihrem Mund.

“Ich dich auch”, seufzte sie glücklich und sie blieben noch einem Moment. Inu hatte sich auf den Stuhl gesetzt und Kagome auf seinen Schoss. Es war einfach wunderschön gewesen. Zusammen diesen Moment zu genießen.

Später machten sie sich auf dem Rückweg zu ihren Freunden. Dort aßen sie gemeinsam zu Abend und Shippo lächelte die Beiden an, denn er konnte sich schon vorstellen, warum sie später zurück kamen als sonst.
 

Die nächsten Tage liefen fast ähnlich ab. Jedes Mal, wenn der Kitsune bei seiner Frau im Büro war, verführte Inu seine Liebste. An den anderen Tagen unternahmen sie viel gemeinsam. Nach der Arbeit trafen sie sich zum Essen und gingen mal ins Theater, Kino oder auch in eines der vielen Musicals. Auch wenn Inu nicht gerne dort rein ging, so machte es Kagome Spaß, also ließ er sich überreden.

Natürlich nahm er sich auch Zeit mit ihr so richtig shoppen zu gehen. Er schimpfte mit ihr, denn er wollte, dass sie sich auch was gönnt. Nachdem er ihrem Deal, ihm alles irgendwann zurück zahlen, eingegangen war, war es endlich so weit. Sie bummelten durch die Einkaufsmeilen und sie fand viele kleine Geschenke und Andenken. Doch auch einige Kleider und Dessous gönnte sie sich. Zwar auch nur auf die Bitte von Inu hin, aber sie tat es.

Das Shoppen war nicht wirklich Inus Lieblingsbeschäftigung, doch Kagome so lächeln zu sehen, war es allemal wert gewesen. Es machte ihm aber auch Spaß mit ihr zusammen unterwegs zu sein. Besonders bei den Dessous hatte Inu sehr viel vergnügen, denn er liebte es, sie darin zu sehen und jedes Mal aufs Neue verschlug es ihm die Sprache. Unbewusst leckte er sich oft über die Lippen und brachte seine Liebste damit in Verlegenheit. Wobei es ihr sehr gefiel, wie er reagierte.

Wie ein Gentleman trug Inu ihre Einkäufe und Kagome blieb bei einem Juwelier stehen. Dort sah sie sich einige Schmuckstücke an und schließlich ging sie weiter. Natürlich bemerkte Inu was sie sich ansah, er war ja nicht blind. Ein Lächeln zierte seine Lippen und er folgte ihr in den nächsten Laden. Dort holte sich die junge Miko einige Blusen, Röcke und Hosen. Lächelnd beobachtete Inu sie und freute sich, dass sie nun weniger darüber nachdachte was das alles kosten würde.

Am frühen Abend waren sie wieder bei Shippo in der Wohnung. Kagome half Ai beim Kochen, während die Jungs die letzten Tage der Arbeit durchplanten. Mittlerweile war schon die dritte Woche angebrochen. Die Arbeit hatten sie fast fertig, nur noch 2 oder 3 Tage würden sie dafür brauchen. Damit hätten sie noch ein paar Tage, um gemeinsam etwas Schönes zu unternehmen.

Danach hieß es wohl oder übel erstmal Abschied zu nehmen. Doch daran wollte Kagome noch gar nicht denken, weshalb sie diese Gedanken bei Seite schob und gemeinsam mit Ai das Essen auf den Tisch brachte.

Gemeinsam aßen sie und unterhielten sich über die Arbeit und auch über die Pläne der jungen Miko. Sie berichtete, dass sie gerne Geschichte studieren würde und auch anfangen würde, sobald sie wieder zu Hause wären. “So kann ich Inu und Sess sicher auch mehr helfen”, war ihre Begründung. Der Kitsune lächelte sie an und nickte.

“So warst du schon immer, Kago-chan. Bleib bloß so wie du bist”, bat er und sie nickte.

“Was möchtet ihr denn noch machen, solange ihr hier seid?”, wollte Ai wissen. Kagome zuckte mit den Schultern und blickte zu Inu. Er hingegen lächelte.

“Ich kenne so gut wie alles hier, genau wie die Beiden, also halten wir uns nach dir, mein kleiner Juwel”, neckte er sie etwas und sie wurde leicht rot um die Nase.

Ai wollte schimpfen, doch Shippo hielt sie davon ab, denn Kagome musste lernen freier mit ihnen umzugehen und auch sagen was sie wollte. Leicht schnaubend lehnte sich die Hanyou an ihren Mann.

“Inu hat Recht, also was möchtest du noch unbedingt tun, bevor du erstmal zurück nach Tokyo fliegst und dein Studium beginnt”, kam es nun von Ai und die Schwarzhaarige überlegte.

“Sightseeing...”, nuschelte sie und alle lächelten.

“Gut, während ihr arbeitet, erstelle ich eine schöne Runde, um dir ganz New York mit den wichtigsten Punkten zu zeigen”, verließ es begeistert Ais Lippen und Shippo küsste sanft die Wange seiner Frau.

“Eine tolle Idee”, lobte er. Inu nahm Kagomes Hand und küsste diese. Nun lächelte sie ihn an und das gefiel ihm sehr. Damit würde ihre letzte Woche noch einiges mit sich bringen, weshalb sie sich zeitig ins Bett legten.

Inu konnte es sich nicht nehmen und verwöhnte sein Juwel etwas. Sie protestierte zwar, aber er versprach aufzuhören, sollten ihre Gastgeber etwas mitbekommen. Danach war sie beruhigter und ließ sich von ihm leiten und führen. Immer noch erschien es ihr wie in einem Traum. Und jedes Mal, wenn sie erwachte, kniff sie sich leicht in den Arm und begriff, das alles war wahr.

Zufrieden kuschelte sie sich in die starken Arme ihres Hanyous und konnte kaum wiederstehen ihn zu wecken, in dem sie sanft an seinen Öhrchen streichelte und zärtliche Küsse auf seiner Brust oder seinem Rücken hinterließ. Auf diese Weise mochte es Inu geweckt zu werden und er zog sie direkt zu sich, um ihr einen innigen Kuss zu stehlen.

Nach ihrer Kuschelzeit, standen beide auf, zogen sich an und grüßten ihre Gastgeber. Gemeinsam aßen sie und fuhren zur Arbeit. Sie erledigten alles gewissenhaft und gründlich. Kagome lernte immer mehr und beide Männer waren erstaunt, dass sie so schnell mit ihnen mithielt.

“Du wirst sicher eine gute Mitarbeiterin”, schwärmte der Kitsune und verlegen bedankte sie sich. So brauchten sie wirklich nur noch zwei Tage, um alles fertig zu stellen. Am dritten Tag, gaben Shippo und Inu alle Unterlagen am Museum ab und wurden gelobt für die ausführliche und vor allem schnelle Erarbeitung.

Kagome blieb an dem Morgen bei Ai und Taiki. Gemeinsam mit der Frau machten sie einige Sandwiches für ihr geplantes Picknick. Diesen Tag wollten sie in Ruhe verbringen und die nächsten zwei Tage würde das Sightseeing Programm für Kagome beginnen. Dann würden sie noch einen ruhigen Vormittag und Nachmittag haben, bevor sie zum Flieger mussten. So würden sie auch noch etwas mehr Zeit miteinander verbringen können.

Das Picknick verlief sehr ruhig mit einigen kleineren Unterbrechungen, denn Taiki wollte nicht nur rumsitzen. Er war ein lebendiges Kind und begann sogar langsam mit seinen ersten Schritten. Shippo sah nur ungläubig seinen Sohn an, während Ai sehr stolz auf ihren Sohnemann war. Kagome war mehr als entzückt und ihre Augen leuchteten.

Es war einfach großartig wie der Kleine das machte und natürlich dachte sie darüber nach ob sie eventuell auch mal in der Situation wäre. Doch sie war zuversichtlich, dass auch Inu irgendwann Kinder haben wollen würde. Die ganze Zeit über wurde sie beobachtet von ihrem Freund. Er lächelte dabei, denn sie war immer noch die gleiche Kagome. Seine Kagome.

Damit es Taiki nicht zu langweilig wurde, entschloss sich die junge Miko dazu mit ihm zu spielen. Inu erwärmte der Anblick das Herz und er half ihr etwas dabei, sich um den Kleinen zu kümmern. Auch wenn etwas unbeholfener, aber jeder musste einen solchen Umgang üben. So hatten Ai und Shippo ein wenig Zweisamkeit.

“Den Beiden würde so ein kleiner Schatz wirklich gut tun”, kicherte Ai neben ihrem Mann und er stimmte ihr zu.

“Bestimmt wird es nicht mehr all zu lange dauern, so oft wie sie sich in letzter Zeit vergnügten”, lachte der Kitsune und seine Frau stieß ihm in die Rippen.

“Psst... Kago-chan wird das sicher peinlich sein”, rügte sie ihn und er lachte leise.

“Sie wird sich daran schon noch gewöhnen”, meinte er und küsste seine Frau. “Schließlich gibt es nichts Besseres als die Liebe”, raunte er und brachte damit Ai dazu auf zu keuchen, denn seine Hand lag bereits an ihrem Hintern. Er kniff sanft hinein und sie quietschte spielerisch auf. Inu hatte das Quietschen gehört und lächelte die Beiden an.

Damit verbrachten sie noch schöne gemeinsame Momente. Kagome war sehr begeistert über die Großstadt und die vielen Orten die sie besuchten. Ai hatte sich nur auf die wichtigsten Denkmäler beschränkt, um sie nicht zu überfordern. Schließlich würde sie noch häufiger vorbei kommen, denn das stand für alle definitiv fest.

Schließlich kam auch der Tag der Abreise, auch wenn Kagome traurig war, so war sie froh über die Zeit mit den dreien. “Nicht weinen, Kago-chan. Wir telefonieren, schreiben uns und natürlich besuchen wir uns gegenseitig”, waren Shippos Worte und schniefend nickte sie. Noch einmal umarmte sie den Kitsune und auch Ai. Inu lächelte und umarmte die Beiden genauso.

“Meldet euch jederzeit bei uns”, bestätigte Ai und das junge Paar nickte. Somit stiegen sie ins Flugzeug und Kagome weinte. Inu zog sie an sich und beruhigte sie immer wieder. Es dauerte etwas bis sie schließlich nickte. Inu versprach ihr in den Ferien die beiden wieder zu besuchen. Das brachte sie wieder zum Lächeln.

Beginn des Studiums

Fast den gesamten Flug über schlief Kagome an Inu angelehnt. Er hingegen nutzte die Zeit und setzte Sesshomaru auf den neusten Stand. Auch sein Bruder schrieb das Wichtigste zurück und so vergingen die Stunden schneller. Sesshomaru hatte sich schon für die Uni vorbereitet.

Die ersten zwei Wochen würde er den Grundkurs bei den Studienanfängern verbringen und danach würde er den Kurs für die letztjährigen übernehmen. Er hätte es nie für möglich gehalten, doch das unterrichten an der Universität machte ihm Spaß. Besonders wenn es Studenten gab, die weiter dachten, als die Geschichte es hergab.

Da Inu ihm schrieb, er würde selbst mit dem Wagen vom Flughafen fahren, blieb Sesshomaru länger in der Firma. Er kümmerte sich um die Abrechnung, schließlich war der Monat fast schon rum. Lächelnd machte er sich auf den Heimweg und kochte was für die Beiden. Sie würden irgendwann mitten in der Nacht kommen, weshalb er vorsorgte und Inu benachrichtigte: ‘Essen ist im Offen, ruht euch aus, morgen gebe ich Kagome alles für die Uni mit. Gruß Sess’ Als Antwort bekam er: ‘Danke dir, wir sehen uns dann morgen Mittag, Gruß Inu’

Damit legte er das Handy beiseite und räumte sein Arbeitszimmer auf. Er beschloss den Abend gemütlich zu verbringen. Daher schenkte er sich ein Glas Wein ein, nahm eines seiner Lieblingsbücher in die Hände und las ein wenig. Trotz der modernen Technik bevorzugte er immer noch seine Bücher.

Er hatte sogar alle Pergamente von damals aufgehoben. Irgendwann wollte vielleicht Kagome darin lesen. Schließlich waren da sehr interessante Geschichten vorhanden. Einige Zeichnungen von Rin waren auch dabei. Nach all den Jahrhunderten konnte er sich nicht davon trennen, denn nur das blieb von ihrer Kindheit übrig.

Ehe er wieder zu sehr darüber nachdachte, vertiefte er sich in sein Buch und trank langsam seinen Wein. Gegen 22 Uhr hörte er den die Wohnungstür. Inu und Kagome betraten ihre Wohnung und Sesshomaru lächelte. Sie waren sicher zu Hause angekommen. Er hörte noch wie die Beiden etwas gegessen hatten und Kagome schrieb ihm eine Nachricht. Sie bedankte sich für seine Fürsorge und er musste lächeln.

Die Miko war wahrlich etwas ganz Besonderes. Nach einer knappen Stunde gingen sie zu Bett. Sesshomaru selbst blieb noch etwas wach. Er lauschte den ruhigen Atmungen seiner Familie und lächelte. Die Beiden waren seine Familie und das würde sich nicht ändern. Damals hätte er sich selbst dafür ausgelacht, doch jetzt war er froh über diese Tatsache nicht allein sein zu müssen.

Einsamkeit hatte er definitiv genug gehabt. Das wollte er nicht noch einmal haben. “Danke, Rin”, hauchte er und legte sein Buch beiseite. Das Glas stellte er noch in die Küche und ging ebenso schlafen. Er wollte morgen früher los, da er sich schon denken konnte, dass Inu Kagome sicher wecken würde.

Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, wenn er nur daran dachte, wie schüchtern sie war. Hatte sich Inu bei Shippo sicher zurück halten müssen. Mit diesem Gedanken verflog seine aufkeimende Traurigkeit und er legte sich schlafen. Auch wenn er nicht viel Schlaf benötigte, so gönnte er sich diese Ruhe hin und wieder auch mal länger.
 

Am nächsten Morgen erwachte der Hanyou ausnahmsweise vor seiner schlafenden Freundin. Das sanfte Sonnenlicht ließ sie noch schöner wirken. Verträumt beobachtete er sie und seufzte zu frieden. Sie war bei ihm, nach all der Zeit war seine Kagome wieder bei ihm. Deshalb konnte er einfach nicht wiederstehen und küsste sanft ihren Rücken hinauf bis hin zu ihrem Nacken.

Sie brabbelte vor sich hin und er lächelte darüber. Er horchte kurz auf, denn er wollte sicher sein, dass sein Bruder weg war. Zu seinem Glück war Sesshomaru bereits weg und nun grinste er breiter. Tief sog Inu den Geruch seiner Liebsten ein und begann sie etwas mehr zu necken.

“Noch ein bisschen”, murmelte sie und Inu lachte leise.

“Dann geh ich duschen”, hauchte er an ihrer Haut.

Schlagartig war sie wach und blickte über die Schulter zu ihm. “Ist...”, begann sie schluckend und er nickte, da er wusste, was sie fragen würde. Kagome erhob sich und zog ihren Freund fast schon mit Richtung Bad. Grinsend folgte er ihr und war froh darüber, dass sie auch ab und zu die Initiative ergriff. Beide nahmen sich viel Zeit beim Duschen. Sie wollten ihre letzten freien Stunden nutzen.

Da Kagome am folgenden Tag bereits mit dem Studium anfangen würde, konnte keiner sagen, ob sie auch gemeinsam aufstehen würden oder die Abende zusammen verbringen würden. Für Notfälle war Inu verantwortlich, da Sesshomaru nicht so einfach aus der Uni verschwinden konnte. Jedoch eines war dem Paar klar: Jede freie Zeit würden sie nutzen, um sich zu lieben, um zu kuscheln und vor allem um zusammen zu sein.

Erst nachdem beide befriedigt und sauber waren, stiegen sie aus der Dusche hinaus und zogen sich an. Kagome entschied sich für ein rötliches Sommerkleid. Natürlich trug sie darunter die neuen Dessous aus New York und nur um Inu zu ärgern. Er knurrte leicht, als er beobachtete was sie da anzog und schnappte sich eine Jeans und ein rotes Hemd. Schmunzelnd blickte Kagome zu ihrem Freund.

“Partnerlook?”, kicherte sie und er zuckte mit den Schultern.

“Vielleicht”, kam es frech von ihm und sie lachte darüber. Die Türklingel unterbrach die Beiden und sie sahen sich fragend an.

Im nächsten Moment wurde diese auch geöffnet. “Ich bin es nur”, rief Sesshomaru und beide lachten.

“Du brauchst doch nicht zu klingeln”, lachte Inu, während das Paar nach unten schritt.

“Man weiß ja nie”, lachte Sesshomaru und prompt wurde Kagome knallrot im Gesicht.

“SESS!”, rief sie aus und er lachte nur noch mehr.

“Entspann dich, Schwesterchen. Wie schon erwähnt ist dieser Akt bei uns Dämonen nicht so verpönt. Wir reden frei darüber.” Leicht nickte sie bei seinen Worten.

“Ich versuche es”, nuschelte sie und darüber war der Ältere zu frieden.

“Ich habe Frühstück besorgt. Dann können wir uns unterhalten”, erklärte Sesshomaru und Inu deckte bereits den Tisch.

“Frühstück ist gut, ich habe einen Bärenhunger”, grinste der Jüngere und sein Bruder grinste.

“Kein Wunder”, kam es als schlichten Kommentar. Schüchtern lächelte die Miko und setzte sich, denn die Jungs wollten das alleine machen.

Während Inu alles Notwendige auf den Tisch stellte, machte Sesshomaru für Kagome einen fruchtigen Tee, für Inu stellte er frischen Orangensaft hin und für sich machte er einen Kaffee. Schön schwarz wie er ihn am liebsten trank. Nachdem alles vorbereitet war, setzten sie sich und sie begannen zu essen.

“Und wie hat dir die Arbeit gefallen, Kago?”, fragte Sesshomaru interessiert und sie lächelte.

“Anfangs war es sehr verwirrend und echt viel, aber mit der Zeit habe ich mich reingefunden und es hat wirklich Spaß gemacht. Danke, dass ich diese Erfahrung machen durfte, Sess.” Er winkte gleich ab und lächelte.

“Du gehörst doch schon zur Familie, also wird es früher oder später auch deine Firma sein”, erklärte er und Inu nickte. Diese Aussage erfreute Kagome sehr, nicht weil die Firma ihr auch gehören würde, sondern, dass sie zur Familie zählte.

Sie unterhielten sich noch über die Arbeit, die sie verrichtet hatten und auch Sesshomaru berichtete kurz wie es bei der Ausgrabung lief. Wobei es eher darum ging, dämonische Aktivitäten zu verschleiern und wichtige Clangegenstände vor den Menschen zu schützen. Sie sollten weiterhin in dem Glauben leben, dass es so etwas nicht gäbe. Kagome verstand dieses Handeln, denn alle anderen Menschen würden eher Angst und Panik bekommen. Das wäre natürlich schade.

Um von dem etwas unangenehmen Thema zu einem Besseren zu gelangen, erzählte Sesshomaru Kagome, was sie im ersten Jahr ihres Studiums erwarten würde. Gespannt hörte sie zu und war ihm wirklich dankbar, dass er sich die Zeit für sie nahm. Er hatte sogar eine kleine Mappe für sie angefertigt.

Den Rest des Tages verbrachten die drei damit zusammen etwas zu unternehmen. Kagome wollte gerne mehr von Sesshomaru erfahren, wie er jetzt war. Inu hatte nichts dagegen, denn er wusste, dass seine Liebste seinem Bruder nur helfen wollte. Ahnte er bereits schon, dass sie ihn für kühl und distanziert halten würde. Wobei als Professor musste er das auch sein. Trotzdem war es auch schön gemeinsam was zu unternehmen.

“Da wir nun eine Familie sind, möchte ich auch, dass wir gemeinsam was unternehmen”, beschloss sie einfach mal. Sesshomaru sah sie verwirrt an, aber nickte dann lächelnd.

“Ist gut, Schwesterchen”, neckte er sie und sie schlug spielerisch auf seinen Oberarm. Inu lachte leise neben seiner Freundin.

“Pass bloß auf, sonst hau ich nochmal, Brüderchen”, lachte sie und damit konnte Sesshomaru nicht mehr anders. Er lachte auch und nickte ihr zu.

Der Tag verlief sehr schön. Kagome fühlte sich wohl bei den Brüdern und strahlte immer mehr. Sie hatte sogar Sesshomaru dazu überredet den Abend bei ihrer Familie zu verbringen. Nun saßen alle gemeinsam am Tisch und Sota war begeistert nun auch den älteren Bruder kennen zu lernen. Manami begrüßte den Älteren wie alle anderen mit einer mütterlichen Umarmung. Kagomes Großvater war skeptisch, doch Sesshomaru machte keinen hell daraus, was er war, weshalb er im Haus auch seine Male zeigte. Dort mussten beide Brüder sich nicht verstellen.

Nach einiger Zeit war es fast so, als wäre es schon immer so gewesen. Kagome zeigte ihrer Familie die Fotos der letzten drei Wochen und Manami war entzückt wie Kagome strahlte, besonders als sie den kleinen Taiki in den Händen hielt. Die Brüder beobachteten nur und Sesshomaru flüsterte amüsiert: “Sie mag Kinder, also wann wird es so weit sein?” Leicht gereizt blickte Inu zu ihm und verengte die Augen.

“Kago soll erst die Uni beenden... sie ist noch jung”, zischte er zurück und der Ältere schmunzelte. Das wird noch sehr amüsant für mich., dachte er sich lächelnd und nickte schließlich. Denn sein Bruder hatte keine Lust darüber zu reden. Am liebsten hätte Inu Kagome an sich gebunden, sie geheiratet und einige Kinder, doch wollte er sie nicht drängen. Sie sollte erwachsen werden, solange konnte er jetzt auch noch warten.

Am späten Abend kehrten die drei zurück in die Wohnung. Doch ohne ein Versprechen ließ Manami sie nicht ziehen. Sie bat alle drei wenigstens einmal im Monat bei ihnen vorbei zuschauen. Sesshomaru jedoch kam der älteren Dame entgegen und meinte sie würden alle 2 Wochen den Sonntag bei ihnen verbringen, doch nur, wenn er das nächste Mal kochen dürfte.

“Liebend gern”, war ihre freudige Antwort und Kagome erfreute dies sehr. Denn nun würden sie über kurz oder lang eine große Familie werden und dazu gehörte auch der stolze und kühle Daiyokai. Auch wenn er nur noch der stolze war.
 

Die ersten Tage an der Universität waren für Kagome mehr als verwirrend. Doch dank der Unterlagen von Sesshomaru konnte sie sich nicht verlaufen. Sie fand auch sehr schnell neue Freunde. Mit ihnen hatte sie die erste Zeit zusammen in der Mensa gegessen.

Sie wollte Sesshomaru nicht auch noch in der Uni nerven, weshalb sie es sich in der Mensa gemütlich gemacht hatte. Der Silberhaarige belächelte es und sagte nichts dazu, denn es war ihre Entscheidung, zumal er kaum etwas aß, er hatte sich oft Kaffee geholt und dabei den nächsten Kurs vorbereitet.

Der jungen Miko ist auch nicht entgangen wie alle Frauen, und zwar wirklich alle, ihn anstarrten, die einen aus Neugier, die anderen mit einem gierigen Blick. Sie verkniff sich ein Lachen, als sie den tiefen Seufzer von ihm erkannte. Ihn schien das echt zu nerven, schließlich war sein Herz seit damals gebrochen. Das fand Kagome sehr traurig, denn er war eigentlich gar nicht mal so übel.

Innerlich fasste sie den Entschluss ihm zu helfen, sollte er auf seine Liebste wieder treffen. Irgendetwas sagte ihr, dass dies bald der Fall sein würde. Sie hatte es im Gefühl gehabt, dass Kami auch ihm die Chance auf Glück gönnte. Der Unterricht war für die Schwarzhaarige sehr interessant und doch gab es auch langweilige Fächer, aber da musste sie nun mal durch.

Jeden Tag wurde sie von Inu abgeholt und das freute sie ungemein. Wenn sie ihn mit seinem Auto sah, strahlte sie immer und lief sofort zu ihm. Jedoch war er oft etwas grimmiger. Sie wusste nicht wieso, denn als sie es ansprach, verneinte er und wollte nicht darüber reden. Seufzend schwieg sie dann.

Zuhause hatte er darüber auch meist kein Wort verloren, weshalb sie Sesshomaru unbedingt fragen musste. Wenn sie etwas falsch gemacht hätte, dann wollte sie das gerne ändern. Zumal er über die Markierung auch nicht wirklich sprechen wollte.

“Leider muss ich morgen weg und mich um ein Problem kümmern, mein Juwel, aber ich bin in 4 Tagen wieder da”, kam es schließlich von Inu und sie sah ihn verwundert an.

“Wie jetzt? Erst bist du so grummelig und nun willst du für 4 Tage weg?”, fauchte sie ihn an und vergaß alles andere um sich herum.

“Kago, es gibt ein paar Probleme und Sess kann wegen der Uni nicht... bitte sei mir nicht böse...”, versuchte er zu klären. Sie seufzte schwer.

“Aber nur, wenn wir danach drüber reden warum du so grummelig bist... das mag ich absolut nicht, denn wenn ich etwas falsch gemacht haben, dann...”, fing sie an, doch er unterbrach sie, indem er sie küsste.

“Du hast nichts falsch gemacht, Juwel”, versicherte er ihr und meinte schnell, er würde es danach erklären.

Am Freitagmorgen verließ Inu in der Früh die Wohnung. Er brachte Kagome noch in die Uni. “Bitte fahre später mit Sess heim”, meinte er noch und sie nickte.

Seufzend brachte sie den halben damit rum, dass sie mit ihren Freunden an der Uni sprach oder mit Ai und Ayame schrieb. Mittlerweile hatte sie auch mit den Wölfen mehr Kontakt und Ayame kannte sich schließlich mit sturen Alphatieren aus.

Gegen Mittag hatte sie eine Kleinigkeit in der Kantine gegessen. Überraschenderweise war Sesshomaru nirgends zu sehen. Nun konnte sie ihn nicht persönlich fragen, weshalb sie ihm einfach schrieb und fragte, wann er aus hätte. Seine Antwort war kurz und knapp: ‘16 Uhr’

Damit musste sie zwei Stunden auf ihn warten. Aber das machte ihr nichts aus. Die letzte Stunde brachte sie hinter sich und verzog sich in die Bibliothek. Sie schrieb auch Sesshomaru, dass sie dort lesen würde, bis er so weit war. Kagome war so sehr in ihrem Buch vertieft, so dass sie nichts anderes wahrnahm.

Sogar nicht, dass sich andere Studenten zu ihr gesellten. Darunter auch mehrere Jungs, doch sie interessierte sich definitiv nicht für sie. Für sie gab es nur Inu und das seit sei ihm begegnet ist.

Sesshomaru beendete seine Zusammenfassung und legte sie bei Seite. Danach verließ er sein Büro, schloss es ab und machte sich auf den Weg zur Bibliothek. Er wollte Kagome abholen, da er doch früher fertig war. Ihr Geruch führte ihn direkt zu ihr. Er schmunzelte, dass sie las und dennoch von anderen Studenten belagert wurde.

Glücklicherweise war Inu nicht hier, sonst würde er sicher toben. Langsam näherte er sich und wurde bereits von den Stunden neugierig angesehen. Bewusst wählte er einen vertrauten Ton. “Ich wäre soweit, Schwesterchen”, kam es über seine Lippen und sie blickte auf.

“Oh, du bist schon da?”, staunte sie, packte alles ein und umrundete den Tisch. Die anderen Studenten ignorierte sie und Sesshomaru schmunzelte.

“Ihr solltet euch mehr auf das Lernen konzentrieren als die Freundin meines Bruders anzustarren”, kam es belustig von ihm. Die Miko sah ihn mit großen Augen an und dann zu ihrem Tisch.

“Oh”, kam es verlegen von ihr. “die habe ich gar nicht bemerkt. Ohje... ein Glück war Inu nicht da”, nuschelte sie weiter und ging mit Sesshomaru nach draußen und somit zum Wagen.

Dieser seufzte leicht und fuhr direkt nach Hause. Auf der Etage von Inus Wohnung blieben sie stehen. “Wenn du möchtest kannst du gern zum Essen raufkommen, Kago”, schlug Sesshomaru vor.

Mit leuchtenden Augen nickte sie und ging in die Wohnung. Sie wollte sich etwas frisch machen. Er schmunzelte und fuhr rauf, um anzufangen zu kochen. Zwischendrin schrieb er Inu: ‘Du bist echt ein Idiot... warte doch nicht so lange... rede mit ihr, denn sie will nur dich.’

Sesshomaru verdrehte die Augen. Es war schwer für ihn seinen Bruder zu verstehen. Da hatte er endlich seine Liebste bei sich und anstatt mit ihr zu reden, verschwand er lieber. Seufzend steckte der Taisho seine Haare hoch und begann das Fleisch anzubraten, während der Reis kochte. Gemüse schneiden war der einfachste Schritt. Als dieses im Wok landete, hörte er schon seine Tür. Er sah lächelnd zum Türrahmen und Kagome kam schüchtern herein.

“Ich habe mich selbst reingelassen”, meinte sie.

“Dazu war der Schlüssel doch gedacht”, lächelte er und zeigte zum Tisch. Kagome deckte diesen und sah Sesshomaru beim Kochen zu. Es war faszinierend wie er so einfach etwas leckeres zaubern konnte.

“Ich glaube du musst mir das auch mal beibringen”, staunte sie nur.

“Jederzeit, Kago”, war seine schlichte Antwort.

Während des Essens war es ruhiger als sonst. “Was bedrückt dich, Kago?”, fragte er direkt und sie sah auf. Bevor sie erwidern konnte, verengte er die Augen. “Wehe du sagst nun: Nichts... du bist anders, also was ist los?”, wollte er wissen und sie seufzte.

Danach erklärte sie ihm ihr Dilemma. Aufmerksam hörte er zu und konnte nur mit dem Kopf schütteln oder schnauben. Inu ist echt ein Idiot., dachte er sich und blickte zu seiner ‘Schwester’.

“Du glaubst er hat kein Interesse mehr an dir? Habe ich das richtig verstanden?” Verlegen nickte sie und blickte auf ihre Hände, die in ihrem Schoss lagen. “Kago, glaub mir, Inu will nur dich. Einzig und allein nur dich. Stell ihn zur Rede. Er ist grummelig, weil er eifersüchtig ist... die Studenten flirten mit dir, auch wenn du das wohl nicht mitbekommen hast”, erklärte er und sie sah ihn verwirrt an.

“Sie tun was?!”, rief sie aus und Sesshomaru lachte.

“Oh Kago... du bist eine schöne, junge Frau, ein Magnet für Männer”, lachte er weiter und sie wurde knallrot.

“Das habe ich nicht bemerkt”, nuschelte sie und er lächelte sie an.

“Ich weiß, zeig Inu, dass du nur ihn willst und fordere dein Recht, dass er dich markiert. Schließlich liebt ihr euch beide und das ist nun mal bei uns Dämonen und Hanyous das feste Band, das uns vereint.” Erneut nickte sie verlegen und Sesshomaru wechselte das Thema.

Damit verbrachten die Beiden eine gemütliche Zeit zusammen. Sesshomaru zeigte ihr sogar ein paar alte Bücher, die Kagome sehr interessant fand. Darunter auch das Buch über die Markierung. “Darf ich es lesen bis Inu zurück kommt?”, fragte sie und er nickte zustimmend.

Unerwartete Hilfe

Kagome verbrachte das Wochenende damit zu lesen. Zuerst erfüllte sie ihre Aufgaben für die Uni. Sesshomaru sah natürlich drüber und lobte ihre saubere Ausführung. “Du wirst uns später sehr gut unterstützen können”, meinte er lächelnd.

Beide aßen zum Mittag und Abend gemeinsam. Mal bei Inu in der Wohnung und mal bei Sesshomaru. Sie wurde auch immer offener ihm gegenüber und sah in ihm den großen Bruder. Auch wenn er Sorge hatte, dass sie mit ihm nicht zurecht kam, doch sie bewies das Gegenteil. Anfangs war es ungewohnt, da Kagome ihn anders in Erinnerung hatte, aber es zeigte sich, auch er konnte sich ändern.

Der Daiyokai war beeindruckt wie schnell sich die junge Miko anpasste. Das hatte ihm Inu schon damals gesagt, denn nicht jeder findet sich in einer fremden Welt so schnell zurecht. Anfangs hatte er es nicht verstanden, doch jetzt wuchs sein Respekt für seine Schwägerin bzw. Schwester.

Umso mehr fand er, Inu sollte mit ihr über seine Ängste reden. Er seufzte als er am Montagmorgen aus der Dusche stieg und sich anzog. Seine Anzugshose war heute royal blau und sein Hemd weiß. Das Sakko nahm er so mit und seine Aktentasche. Damit begab er sich nach unten, um seine Schwester abzuholen.

Diese war fertig gestylt und wartete schon auf ihn vor der Tür. “Guten Morgen”, kam es fröhlicher über ihre Lippen und er nickte nur.

“Morgen”, entgegnete er und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Uni.

“Wann hast du heute aus, Sess?”, wollte sie wissen.

“Wenn alles nach Plan läuft gegen 15 Uhr, du hattest auch bis 15 Uhr oder?” Auf diese Frage nickte sie sofort und lächelte. Sie unterhielten sich noch ein wenig. Erst als Sesshomaru auf dem Parkplatz auffuhr, stieg Kagome mit einem “Danke” auf den Lippen.

Er schmunzelte und stieg auch aus. Zog sich elegant das Sakko an und nahm seine Tasche mit. Er spürte erneut die Blicke der Frauen, doch die interessierten ihn absolut nicht, weshalb er seinen Weg fortführte zu seiner ersten Stunde.

Der Tag verlief schleppend für die Schwarzhaarige. Sie vermisste einfach ihren Hanyou, ihren Inu. Schwer seufzte sie beim Mittagessen, hatte keine Lust auf Gesellschaft, deshalb hatte sich Sesshomaru entschieden ausnahmsweise bei ihr zu sitzen. “Kago, Kopf hoch”, meinte er flüsternd und sie nickte leicht.

Er ließ sein Yoki warnend pulsieren, um die Dämonen und Hanyous von ihr fern zu halten. Gegen die Menschen war er auch so eine gute Abschreckung. Auch wenn viele ihn bewunderten und ihn anziehend fanden, so traute sich sowieso keiner ihn anzusprechen. Er war es schon von damals gewohnt. Da die Uni-Leitung wusste, dass die Frau vor ihm mit seinem Bruder ein Paar war, hatte sie nichts weiter zu gesagt. Schließlich war er ja nicht für ihre Noten verantwortlich.

“Denkst du Inu kommt heute Abend wieder?”, nuschelte sie und holte ihn damit zurück in die Realität.

“Ich denke eher morgen Mittag, er holt dich ab, da ich morgen ein Meeting nach der Uni habe”, erklärte er ruhig und trank seinen Kaffee. Die Miko seufzte und aß zu Ende.

“Die Jungs hier sind wirklich komisch”, flüsterte sie und er verkniff sich ein Lachen.

“Du hast es bemerkt”, meinte er amüsiert und sie nickte.

“Bei Kami was will ich mit diesen pubertären Idioten, wenn ich meinen Mann schon habe?” Bei ihren Worten strahlte sie und Sesshomaru nickte lächelnd.

“Nun sag das Inu, wenn er dich morgen abholt. Sei offensiver in der Öffentlichkeit, dass alle bemerken, ihr zwei seid ein Paar”, rat er ihr und trank aus. Eifrig nickte sie.

“Danke, Takeo”, verließ es ihre Lippen, da einige Leute an ihnen vorbei gingen. Es war ungewohnt diesen Namen zu benutzen, doch daran arbeitete sie.

Sogleich stand sie auf und verließ die Mensa. Erst jetzt ließ er sein Yoki fallen. Das hätte er nicht nötig, würde sein Bruder sie endlich markieren, weil dann die Dämonen und Hanyous sie in der Hinsicht meiden würden. Ein Seufzer entwich ihm und er verließ die Mensa, um im Büro seine Arbeit zu erledigen. Noch 4 Tage Schnupperstunden für die Neulinge, danach konnte er endlich das tun was ihm mehr Spaß machte.

Er liebte es über die Ausgrabungen zu sprechen, denn da entstanden die meisten Diskussionen und viele Studenten waren sehr wissbegierig. Lächelnd bereitete er alles für die Woche vor und suchte bereits Themengebiete für die kommende Woche.

Kagome hingegen quälte sich durch die letzten beiden Stunden. Ihre Sehnsucht war groß. Sie wollte ihn sehen, mit ihm kuscheln und doch blieb ihr nichts anderes übrig als zu warten. Schwer seufzend packte sie ihre Sachen. Die zwei Mädchen, mit denen sie sich gut verstand munterten sie ein wenig auf.

“Lass den Kopf nicht hängen”, war ihre Aussage und sie schmunzelte, da Sesshomaru das gleiche zu ihr sagte. Sie dankte den Beiden und lief nach draußen. Nach diesem Tag wollte sie nur noch nach Hause, ein gemütliches Bad nehmen und entspannen.

Sesshomaru wartete bereits am Wagen und nippte an seinem Kaffee, den er sich noch besorgt hatte. Praktisch dieses Getränk, jederzeit griffbereit durch die moderne Technik. Die Schwarzhaarige beeilte sich und kam schnaufend am Auto an.

“Ruhig... die paar Minuten mehr, sind nicht schlimm”, meinte er und sie kicherte.

“Ich will einfach nur Heim”, gestand sie und schenkte ihm ein Lächeln. Er nickte und öffnete ihr die Tür.

“Dann werde ich Madame nach Hause bringen”, kam es elegant über seine Lippen und sie lachte nun. Er verstand sie. Auch wenn sie noch nicht gebunden waren, so brauchte sie seine Nähe. Innerlich hoffte er, sie würde Inu dazu bewegen endlich mit ihr darüber zu sprechen.

Der Abend verlief ereignislos. Beide aßen zusammen, danach ging Kagome in die Wanne und genoss die Entspannung. Sie sehnte sich nach ihrem Liebsten und seufzte schwer. Es wäre so schön gewesen, mit ihm zusammen zu baden., schwärmte sie in Gedanken. Das jedoch musste sie verschieben.

Sofort nach dem Bad kuschelte sie sich in sein Bett und las weiter in dem Buch, das sie von Sesshomaru erhielt. Es war eine überaus interessante Lektüre. Auf dieser Grundlage konnte sie ein wenig verstehen, warum Inu bedenken hatte, doch wollte sie das aus seinem Mund hören.

In der Zeit schrieb sie vermehrt auch mit Ai und Ayame. Während Ai besonnen reagierte und ihr Mut machte mit ihm zu reden, war Ayame eher aufbrausend.

‘So ein Idiot...’ war einer der Kommentare, ein anderer: ‘wirklich... diese Hunde sind begriffsstutzig’ und wieder ein anderer: ‘Kago-chan, zeig ihm, dass du das auch willst und wenn er sich nicht sputet, dann kommt ein anderer und fordert sein Recht ein.’

In dieser Hinsicht musste die Schwarzhaarige der Wölfin zustimmen, doch würde sie es erst mit Reden probieren.
 

Wie Sesshomaru es prophezeit hatte, war Inu am Parkplatz, um sie nach der Uni abzuholen. Erneut war er eher grimmig, doch davon würde sie sich nicht abbringen lassen. Kagome verabschiedete sich von ihren Freunden und lief zu ihrem Freund. Sie sprang regelrecht in seine Arme. Damit nicht rechnet kippte der Hanyou nach hinten. Zum Glück stand da das Auto.

“Hab dich vermisst”, kam es freudestrahlend von ihr und er drückte sie an sich.

“Ich dich auch”, hauchte er. Sie streckte sich, um seine Lippen mit ihren zu berühren. Überrascht öffnete Inu seinen Mund und das nutzte die Frau in seinen Armen aus. Sie umspielte seine Zunge mit ihrer.

Nach gefühlter Ewigkeit erwiderte er endlich den Kuss und legte seine Hände an ihre Hüfte. Sie überraschte ihn immer wieder auf das Neue. Keuchend lösten sie sich beide und sahen sich verliebt an. Alles andere war ihnen egal. “Schön, dass du da bist”, hauchte sie an seinen Lippen und er lächelte. Ein weiterer Kuss folgte und er ließ sie einsteigen. Er musste sich dringend zügeln.

“Geht es dir gut?”, fragte er, um sich abzulenken.

“Jetzt ja”, lächelte sie ehrlich und er wurde leicht rot. Am liebsten würde er sie in seine Arme schließen und heute nicht mehr freigeben. Er lächelte zurück und fuhr mit ihr nach Hause.

“Hast du heute viel zu tun?”, fragte sie und Inu schüttelte den Kopf. “Dann können wir vielleicht reden?”, kam die nächste Frage leise und er sah sie verwirrt an.

“Was ist los, mein Juwel?”

Ernsthaft?, brodelte es in ihr hoch, doch sie biss sich auf die Unterlippe. “Ich mag es nicht, dass du so bist”, kam es schließlich von ihr, als sie in der Wohnung ankamen.

“Wie bin ich denn?”, spielte er das Unschuldslamm. Doch genau das brachte sie gerade um den Verstand.

“INU YASHA du verschwindest mal für paar Tage... lässt mich hier alleine...”

“Moment, Sess war bei dir”, unterbrach er sie aufgebracht.

“Aber Sess ist nicht mit mir zusammen!”, fauchte sie ihn an und kurzerhand entwickelte sich ein Streit zwischen ihnen.

Sesshomaru seufzte und wollte nach unten gehen, um das zu beenden, da stieg ihm ein besonderer Geruch in die Nase. Was machen die Beiden denn hier?, wunderte er sich und hörte wie es bei Inus Wohnungstür klingelte.

Kurz herrschte Stille, ein Klacken und dann Inus Knurren. Der Silberhaarige schlug sich an den Kopf, da sein Bruder zu sehr auf Kagome fixiert war, um die Gäste riechen zu können. Das wird spannend., dachte er sich und blieb in seiner Wohnung und lauschte weiter.
 

Kurze Zeit zuvor sahen die Streithähne zur Tür, denn es hatte sich Besuch angekündigt. Da sich Inu nicht rührte, seufzte Kagome und ging an die Tür, um sie zu öffnen. Kaum wurde ein Spalt weit auf gemacht, schon wurde die Miko von etwas oder besser gesagt jemanden angesprungen und taumelte zurück ins Wohnzimmer. Inu knurrte sofort los, während die Tür wieder ins Schloss fiel.

Überrascht realisierte sie erst jetzt wer sie umarmt hatte. “Ko... Koga...”, stotterte sie und schluckte.

“Koga! Lass Kagome los”, knurrte Inu und zog seine Liebste an sich. “Was machst du eigentlich hier?!”, schnauzte er weiter.

Koga lachte leise. “Oh Inu... ich hatte Sehnsucht nach meiner liebsten Kagome, denkst du ich halte solange ohne sie aus? NIEMALS”, grinste der Wolf diebisch. Inu knurrte ihn bedrohlich an, doch nun wurde es der Priesterin echt zu bunt.

“Mach Platz!”, kam es wütend über ihre Lippen und Inu landete auf dem Boden.

“Autsch”, klagte er vor sich hin.

“Koga lass den Schwachsinn. Du bist mit Ayame verheiratet und ich gehöre zu Inu, begreif...”, doch weiter konnte sie nicht erklären, denn Koga lachte.

“Dummerchen... aber ich habe einen Sohn, der perfekt für dich wäre, wie wäre es?”, grinste er breit und Kagome entgleisten alle Züge.

“Nicht dein Ernst, Koga!”, schimpfte sie.

“Warum nicht?”, lächelte er.

“Vater hat viel von euch erzählt, Kagome-Sama", kam es nun von einer fremden Stimme und die Schwarzhaarige sah zu der Person. Er verbeugte sich galant. “Ich bin Masaru, freut mich dich persönlich kennen zu lernen”, erklärte er, ergriff ihre Hand und küssten den Handrücken.

“Ha... Hallo Ma... Mas... Masaru”, stotterte Kagome vor sich hin und schluckte. Er sah fast so aus wie sein Vater. Das irritierte sie enorm. Inu knurrte wieder auf und zog seine Kagome zu sich.

“Nichts da... Kagome ist meine Freundin und wird meine Gefährtin”, erklärte er und Koga lachte.

“Ich denke nicht, dass sie das möchte... so wie ihr euch gestritten habt.”

Verwirrt blinzelte die Schwarzhaarige und schluckte. “Koga, das geht dich nichts an... Ich liebe Inu und will mit ihm zusammen sein... bitte begreift das...”, plapperte sie drauf los. “Auch wenn Masaru sehr niedlich ist, so kommt er einfach nicht an meinen Inu heran”, gestand sie und wurde knallrot dabei. Masaru lächelte und nickte.

“Danke für das Kompliment”, meinte er sanft.

“Dein Inu?”, fragte der Hanyou nach und sah zu ihr. Sie wand ihren Kopf zu ihm. Blau traf auf Gold.

“Natürlich bist du mein! Was denkst du denn? Dich gebe ich nicht mehr her. Ich will mit dir leben, dich lieben und... dich heiraten”, nuschelte sie die letzten Worte.

Diese brachten den Hanyou zum Schmelzen. “Oh Kago”, hauchte er und küsste sie stürmisch. Während Koga und sein Sohn grinsten, beobachteten sie die Beiden.

“Na geht doch”, kam es von Koga und er lachte. “Ich dachte echt schon ihr würdet euch trennen.”

Entgeistert blickte das Paar zu ihm. “NIEMALS”, riefen sie zeitgleich aus und nun lachten alle. Damit war das wenigstens geklärt.

“Nun aber ernsthaft”, begann Inu und sah beide Wölfe an. “Was macht ihr hier?”

Koga und Masaru sahen sich an, bevor der Jüngere anfing: “Mama und Papa haben bald ihren 500. Hochzeitstag und da wollte Papa ihr ein besonderes Geschenk machen.”

“Ayame mag doch so gerne den japanischen Schmuck und ich habe welchen in Auftrag gegeben, da dieser erst in 3 Tagen fertig ist, dachten wir uns wir besuchen euch Süßen”, lachte Koga.

“Oh ist es denn schon bald soweit?”, fragte Kagome neugierig und die Wölfe nickten.

“In zwei Monaten. Mal sehen, ob Ayame diesmal groß feiern möchte. Denn dann wäre das auch noch ein Grund warum wir hier sind. Hättet ihr Lust mit uns zu feiern?”, fragte Koga zuckersüß und hörte schon Inus Knurren.

“Ich würde gerne auch dabei sein”, meinte die Miko und Inus Knurren erstarb.

“Wirklich?”, fragte der Hanyou und sie nickte.

“Klar. Ich würde gerne Ayame wieder sehen und ich habe gehört ihr habt schon so viele tolle Kinder”, erklärte sie und schenkte Masaru ein Lächeln. Dieser nickte dankend.

“Oh das ist ja großartig, Kagome!”, rief Koga aus und schnappte sich ihre Hände. “Das wird sicher Spaß machen”, lachte er und ignorierte Inu.

“Ihr seid also bis Freitag noch hier?”, fragte die Schwarzhaarige begeistert und Koga nickte.

“Sieht so aus, aber lasst euch von uns nicht stören, wir wollten mit Sess noch paar Arbeitssachen durchgehen. Die letzte Ausgrabung war ein voller Erfolg und wir haben noch ein paar Neue rein bekommen”, erklärte er schnell, da er Inus genervtes Gesicht zu gut kannte. “Schließlich musst du noch zur Uni”, zwinkerte der Wolf und Kagome nickte.

“Prima, aber ihr kommt doch zum Abendessen vorbei oder?”, fragte sie lächelnd.

“Wie könnten wir denn da wiederstehen”, lachte Masaru und Koga stimmte mit ein.

“Also bis morgen Abend”, verabschiedeten sich diese. Eifrig nickte Kagome, während Inu neben ihr murrte: “Wenn es sein muss.”

Damit war das geklärt. Nachdem die Wölfe die Wohnung verließen, sah Kagome freudestrahlend zu ihrem Freund. “Es ist toll, dann kann ich mit ihm auch so reden”, kam es über ihre Lippen und Inu verdrehte leicht die Augen.

“Solange er seine Pfoten bei sich behält”, knurrte er und diesmal rollte sie mit den Augen.

“INU... ich habe Koga bereits gesagt, dass ich nur dich will. Du musst dir nicht unnötig Sorgen machen”, erklärte sie und legte ihre Hand an seine Wange. “Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein...”, lächelte sie.

“Keh! Wer ist hier denn eifersüchtig”, brummte er und löste sich. “Ich geh duschen”, sagte er schnell und verschwand. Kagome seufzte. Doch dann viel ihr was ein.

Eilig ging sie in die Küche und suchte ein paar Sachen zusammen, während ihr Freund unter der Dusche war. Als Inu heraus kam und sich angezogen hatte sah er die Schwarzhaarige auf dem Sofa sitzen.

“Inu... das Wetter ist schön, wieso fahren wir nicht mit dem Motorrad weg und machen ein schönes Picknick”, schlug sie vor und er erstarrte kurz. “Ich habe mich doof verhalten und ich will nicht streiten, also was sagst du?”, meinte sie hoffnungsvoll. Dieses Lächeln war traumhaft. Er schmolz regelrecht dahin.

“Einverstanden, lass uns nicht mehr streiten.” Seine Worte erfreuten sie sehr, weshalb sie aufsprang und den Rucksack aus der Küche holte.

“Was meinst du? Ein kleiner Ausflug nur wir beide?”, fragte sie zuckersüß und er konnte nicht wiederstehen.

“Gerne, mir fehlt da sogar ein Ort ein”, grinste er und nun war Kagome erleichtert. Auch wenn es riskant war, so wären die Beiden alleine und er könnte vielleicht sich ihr anvertrauen. Hilfreich war auch, dass Koga da war, denn so konnte sie ihrem Freund beweisen, dass sie nur IHN wollte. Inu hatte sich die Haare mit einem Haargummi zusammen gebunden und schnappte sich die zwei Helme. Es freute ihn wieder eine Spritztour zu machen.

“Dann los”, meinte er und sie nickte.

Gemeinsam verließen sie die Wohnung und fuhren mit dem Aufzug zu den Garagen runter. Dort öffnete er diese und steuerte seine Yamada an. Die Miko lächelte und schulterte den Rucksack. Inu setzte seinen Helm auf und Kagome tat es ihm gleich und er lächelte. Er rollte das Motorrad raus und stieg auf. Sogleich setzte sie sich hinter ihn und schmiegte sich dicht an ihren Freund. Ihre Arme schlangen sich um seinen Bauch und er spürte ihren Körper an seinen.

Schwer schluckte er und hätte am liebsten auf das Auto bestanden, doch er wollte sie nicht enttäuschen. Er würde sich zusammen reißen. Deshalb startete er den Motor und fuhr los. Er steuerte einen abgelegenen Wald an. Dort entdeckte er einen kleinen See und es war traumhaft schön. Das würde seiner Kagome sicher auch gefallen. Nach knapp einer Stunde waren sie an ihrem Ziel. Es war später Nachmittag und die untergehende Sonne würde den Platz bald in ein traumhaftest rot und orange färben.

Nachdem beide abgestiegen waren, setzten sie die Helme ab und Kagome staunte. “Das ist wunderschön hier, Inu”, schwärmte sie und holte schnell eine Decke aus dem Rucksack und breitete diese aus. Inu stellte das Motorrad sicher ab und half seiner Liebsten.

Gemeinsam aßen sie die Kleinigkeiten, die Kagome gepackt hatte und sprachen über die letzten Tage. “Inu... ich weiß, dass du Angst hast, aber mir wird nichts passieren bei der Markierung”, begann sie und er sah sie verdutzt an.

“Wie... wie kommst du darauf?”, fragte er und ergänzte schnell, dass er keine Angst hätte.

“Inu... bitte, du liebst mich doch und ich liebe dich... also markiere mich. Jeder Dämon und Hanyou wird wissen, dass ich deine Frau bin”, erklärte Kagome, doch Inu gefiel nicht wohin das Gespräch führen würde.

“Kago... ich weiß nicht, wie du auf mein Yoki reagieren wirst...”, begann er doch unterbrach er sich selbst als er das Salzige roch.

“Du denkst ich wäre nicht stark genug, um es aufzunehmen?”, schluchzte sie. Sprachlos sah er sie an. Wusste nicht was er da sagen sollte.

“Fein... dann such dir eben eine andere!”, schniefte sie und sprang auf. Sie wollte weg, einfach nur weg von ihm. Er hielt sie für schwach und das konnte sie nicht ertragen. Nicht nachdem sie gemeinsam Naraku besiegten und das Juwel gereinigt hatten.

Markierung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Überraschung

Erst am frühen Morgen kehrte der Daiyokai in seine Wohnung zurück. Die Nacht wollte er den Beiden gönnen, doch nun brauchte er eine Dusche, neuen Anzug und seine Uni-Unterlagen. Schließlich musste er zur Uni. Deshalb holte er frische Kleidung und ging ins Bad, um sich frisch zu machen.

Dabei überlegte er, ob er Kagome fragen sollte, ob sie heute wieder an die Uni geht oder noch einen Tag sich erholen möchte. Ein Seufzer entwich ihm, als er aus der Dusche stieg. Er trocknete sich ab, zog sich an und holte einen Kaffee aus der Küche.

Mit seiner Aktentasche verließ er seine Wohnung und zögerlich fuhr er ein Stockwerk tiefer. Schließlich beschloss er einfach nachzufragen, bevor er sich unnötige Gedanken machen konnte. Doch bevor er klingen konnte, wurde die Tür bereits geöffnet und Kagome strahlte ihn an.

“Guten Morgen!”, kam es von ihr und Inu brummte hinter ihr.

“Morgen.”

Der Ältere schmunzelte darüber. “Morgen ihr Beiden”, meinte er und lächelte. “Schön, dass es dir wieder gut geht, Kago.” Sie nickte und hakte sich bei Inu ein.

“Mir geht es großartig und ich will zur Uni.”

“Sehr löblich, Schwesterchen oder lieber Schwägerin”, grinste er und Inu rollte mit den Augen.

“Wie du willst”, erklärte Kagome schlicht und zu dritt machten sie sich auf den Weg zum Fahrstuhl und damit nach unten zu den Garagen.

Sesshomaru nahm den Firmenwagen, genau wie Inu. Die Schwarzhaarige setzte sich zu ihrem Gefährten ins Auto und er küsste sie, bevor er losfuhr. An der Uni ließ der Hanyou seine Liebste raus. “Ich hole dich später ab, Juwel”, kam es von ihm und er küsste sie noch einmal innig.

Ihm fiel es schwer sie für diese Zeit alleine zu lassen, doch war Kagome das Studium wichtig und es machte sie glücklich. “Ich werde auf dich warten”, hauchte sie an seinen Lippen und schnappte sich ihre Tasche. Er sah ihr noch nach, bevor er ins Büro fuhr und dort die Akten sortierte, da momentan kein größerer Auftrag da war.

Die Schwarzhaarige lief fröhlich in den Hörsaal, in dem ihre erste Stunde stattfand. Sie war einfach nur glücklich, da sie nun die Gefährtin ihres Freundes war. Natürlich wurde sie von den Dämonen und Hanyous immer wieder angesehen, aber das störte sie weniger. Diese spürten wohl Inus Yoki in ihr und das brachte sich noch mehr zum Lächeln. Den Uni-Tag brachte sie souverän über die Bühne und lief Inu in die Arme, als sie ihn endlich erblickte.

“Hab dich vermisst”, nuschelte sie an seiner Brust und spürte sein Nicken.

“Ich dich auch.” Inu hob ihr Kinn an und küsste sie anfangs liebevoll und schüchtern, doch schnell verlor ihr Kuss die Unschuld. Sie neckten sich gegenseitig mit ihren Zungen. Keuchend löste sich die Schwarzhaarige von ihm und schluckte.

“Ich liebe dich”, kam es von ihr verträumt.

“Und ich liebe dich”, erwiderte Inu und küsste noch einmal kurz ihre Lippen. “Wollen wir heute etwas shoppen fahren?”, fragte der Hanyou verführerisch und sie blinzelte. Sie wollte ihn fragen was er denn einkaufen wollte, da viel ihr ein, dass er ihr letztens versprach neue Dessous zu kaufen. Erneut schluckte sie und nickte knallrot.

Ihre Reaktion gefiel dem Silberhaarigen, weshalb er ihr die Wagentür aufhielt und sie einsteigen ließ. Danach umrundete er das Auto und stieg ein. Sogleich fuhr er in die Innenstadt. Den Wagen ließen sie in einem Parkhaus zurück. Kagome hakte sich bei ihrem Freund an und kuschelte sich an seinen Oberarm.

Sie ließ sich von ihm führen. Erst waren sie in einem Bekleidungsgeschäft und einige Kleider, Röcke, Hosen und Blusen später standen sie auch schon im Dessous-Laden. Die Schwarzhaarige schluckte, wurde leicht rot bei dem Anblick. “Probiere dich durch, Juwel”, hauchte er an ihrer Seite und überrascht blickte sie hoch zu ihm.

Diesen Moment nutzte er aus und küsste sie. Fast schon automatisch öffneten sich ihre Lippen und das gefiel Inu sehr. Sofort forderte er ihre Zunge heraus und beide verschmolzen miteinander. Erst nach diesem Kuss blickte sich Kagome um und suchte sich mehrere Ausführungen aus. Irgendwie hatte sie heute Lust neues auszuprobieren. Natürlich auch unterschiedliche Stoffe und Farben.

Interessiert beobachtete Inu seine Gefährtin und lächelte, da sie nun freier nach Sachen griff. Hin und wieder schaute sie noch auf den Preis, doch genau das machte sie doch so einzigartig. Lächelnd folgte er ihr zu gern zu den Umkleiden. Während die Schönheit in diesen verschwand, hockte sich Inu in einen der gemütlichen Sessel und wartete bis seine Liebste fertig wurde.

Dabei beobachtete er die anderen Kunden. Es waren nicht allzu viele drin, das brachte ihm einen unanständigen Gedanken ein. Nach einigen Moment war Kagome sehr begeistert von der Ausführung mit Strapsen, jedoch verzweifelte sie daran den BH zu schließen. Deshalb wollte sie Inu um Hilfe bitten.

“Inu... kannst du mir bitte beim Schließen helfen?”, meinte sie durch die Tür hindurch. Die Ohren des Hanyous zuckten und er erhob sich. Ehe er eintrat, machte er sich bemerkbar, damit sie nicht erschrak.

“Klar helfe ich dir, Juwel”, grinste er in sich hinein und schloss die Kabine wieder hinter sich. Sogleich drehte er sich um und hielt in seiner Bewegung inne.

Seine Liebste trug ein rotes Spitzenhöschen und versuchte gerade irgendwie den BH zu schließen. Ihr schwarzes Haar hatte sie sich auf die Seite gelegt und doch klappte es nicht. Unbewusst leckte er sich über die Lippen und trat dichter an sie heran. Seine Fingerspitzen berührten ihren Rücken und jagten mehrere Schauer darüber. Geschickt schloss er den BH und hörte ein leises “Danke.”

Nachdem sich seine Liebste umgedreht hatte musterte er sie nun und sein Atem stockte. Als er auch noch sich vorstellte wie sie Strapsen dazu trug, war es vorbei mit seiner Selbstbeherrschung. Ein tiefes Knurren erklang und bestimmt drückte er sie an die Kabinenwand. Er beugte sich herab um in ihr Ohr zu flüstert: “Heiß.”

Dieses kleine Wort bereitete ihr einen wohligen Schauer und sie legte ihre Arme um seinen Nacken. Im nächsten Moment küssten sie sich gierig und vertieften es in einem Zungenkuss. Währenddessen wanderten Inus Hände an ihren Seiten entlang und brachten sie zum Keuchen.

Als er sich von ihren Lippen löste sahen sich beide lustverschleiert an. “Inu”, begann Kagome, doch lächelte er nur und stahl sich einen weiteren Kuss. Dabei drückte er sich an sie, sodass sie seine Erektion an ihrem Körper spüren konnte.

Mit geröteten Wangen blickte sie in seine goldenen Augen, denn er hatte seine Tarnung fallen gelassen. “Inu...”, doch auch diesmal unterbrach er sie. Ein Finger lag an ihren Lippen.

“Es wird keiner mitbekommen, versprochen”, flüsterte er verführerisch. Seine Hände packten ihren Hintern und hoben sie leicht hoch. Überrascht keuchte die Miko auf und biss sich auf die Unterlippe. Schließlich nickte sie und erneut knurrte der Hanyou auf. Sogleich befriedigte er seine und ihre Lust mehr als ausgiebig. Es war einfach nur ein berauschendes Gefühl von ihm so eingenommen zu werden.

Völlig außer Atem klammerte sich Kagome an ihren Freund und versuchte ihre Atmung zu regulieren. Inu genoss noch diese tiefe Verbundenheit, bevor er sich zurück zog und sie langsam auf den Boden stellte. Ihr Herzschlag war noch erhöht, doch nach diesem Akt war dies nicht verwunderlich.

Noch einmal küssten sie sich, bevor Inu die Umkleide verließ, damit seine Liebste sich weiter umziehen konnte. Natürlich tarnte er sein Äußerstes wieder. Verstohlen blickte er sich draußen um und grinste, da keiner mitbekommen hatte was sie soeben getan hatten. Es dauerte nicht lange und sie kam ebenso hinaus.

Sie hatte sich wieder angezogen und hielt die Ausführungen in den Händen. “Alle?”, fragte Inu vielsagen und errötet nickte Kagome. “Ich freu mich schon darauf dich darin zu sehen”, raunte er und küsste ihre Lippen. Gemeinsam gingen sie zur Kasse und der Hanyou zahlte kurzerhand die Dessous.

Das Paar gönnte sich noch ein Abendessen außerhalb, bevor es sich auf den Weg zum Auto machte. Somit kamen sie am späten Abend zu Hause an. Kagome kümmerte sich noch um ihre Uni-Unterlagen.

Erst danach gingen sie ins Bett. Natürlich ließ sich Inu nicht zweimal bitten noch einmal mit seiner Gefährtin zu schlafen. Es verwirrte ihn, dass er so oft könnte, doch vermutete er, dass dies an der Markierung lag.
 

Den Freitag verbrachten Kagome und Sesshomaru zuerst in der Uni. Inu nutzte die Zeit, um mit Koga und Masaru die Unterlagen im Büro zu archivieren. Natürlich ließ sich der Wolf es nicht nehmen und stichelte etwas gegen Hanyou. Er liebte es einfach ihn zu ärgern. Niemand würde ihm das verbieten können. Schließlich war das sein geheimer Kompromiss. Er würde ihm Kagome überlassen und ihn weiter aufziehen.

“Dad... nun ist aber gut”, lachte Masaru, als sie zu dritt am Nachmittag vor der Uni warteten.

“Masaru, lass mir doch meinen Spaß”, grinste der Ältere und Inu verdrehte die Augen.

Zum Glück kamen schon bald die Miko und der Taisho zu der kleinen Gruppe. Sie umschlang sofort ihren Liebsten. Ein Räuspern ließ sie zusammen zucken. “Bitte haltet eure Triebe zurück, bis ihr zu Hause seid”, meinte Sesshomaru und brachte damit die Wölfe zum Lachen.

Während Inu grummelte, wurde Kagome so rot wie eine Tomate. “TAKEO!”, schimpfte er los und Sesshomaru lachte leise.

“Na kommt, lasst uns was essen gehen und die beiden Wölfe zum Flughafen bringen”, wechselte der Taisho das Thema und Koga schmunzelte darüber.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu ihrem Stammlokal. Dort verbrachten sie noch eine entspannte Zeit, um die Wölfe gebührend zu verabschieden. Kagome amüsierte sich mit Koga und seinem Sohn. Es war sehr schön gewesen mit den Beiden etwas herum zu albern. Doch leider mussten sie sich erstmal wieder verabschieden. Deshalb fuhren sie direkt nach dem Essen zum Flughafen und warteten dort, bis die Beiden an Bord gehen konnten.

“Danke für euren Besuch”, lächelte Kagome sie an.

“Jederzeit Kagome”, grinste Koga und umarmte seine Freundin. “Genießt eure Zweisamkeit, aber übertreibt es nicht, schließlich kann Takeo euch hören”, lachte der Wolf und die Frau in seinen Armen wurde wieder knallrot.

“KOGA!”, rief sie aus und boxte ihn gegen den Oberkörper. Er spielte getroffen und hielt sich die Brust.

“Das tat weh”, jammerte er und kassierte nur Gelächter und Augenrollen.

“Du Spinner”, kicherte die Miko und er lächelte nur.

“Grüß alle zu Hause lieb und hoffentlich bis bald”, meinte Kagome und die Wölfe nickten.

“Bitte nicht zu bald”, scherzte Inu und kassierte einen bösen Blick von seiner Liebsten.

“Sei brav!”, kam es streng von ihr und Sesshomaru lachte leise. Die Beiden würden sich niemals ändern.

“Kommt gut daheim an und wir telefonieren die Tage”, verabschiedete der Taisho die Beiden mit einem Handschlag.

“Das machen wir, Takeo”, lachte Koga.

Für die Schwarzhaarige war es immer noch ungewohnt den anderen Namen zu hören, doch verstand sie auch die Notwendigkeit dahinter. Noch einmal drückte sie Koga und Masaru, bevor beide Inu verabschiedeten und hinter die Scheiben gingen, um einzuchecken.

Kagome winkte ihnen noch zu, ehe sie aus ihrem Blickfeld verschwanden. Sie schniefte einige Male auf und Inu zog sie in seine Arme. “Wir sehen sie bald wieder, Juwel, bitte nicht weinen”, beruhigte er sie und sie nickte.

Eng an seiner Brust schluchzte sie noch etwas auf, bevor sie sich fasste und entschlossen in seine goldenen Augen aufsah. “Du hast Recht, Inu. Danke”, meinte sie und bekam ein Lächeln.

“Kommt lasst uns Heim”, kam es von Sesshomaru und sein Bruder nickte. So machten sich die Drei auf den Weg zum Auto. Der Taisho fuhr mit seinem Wagen und Inu mit Kagome in seinem. In kurzen Abständen kamen sie im Parkhaus ihres Wohngebäudes an. Zusammen fuhren sie auch mit dem Fahrstuhl nach oben.

“Gute Nacht, Sess”, meinte Kagome, nachdem sie mit Inu ausstieg.

“Schlaft gut”, erwiderte der Ältere es und fuhr weiter nach oben in seine Wohnung. In den letzten Tagen nutzte er diese nur zum Duschen und umziehen. Diesmal jedoch wollte er noch etwas in seinen Büchern lesen. Sein Freitagsritual. Er hoffte, sein Bruder würde ausnahmsweise nicht über seine Schwägerin herfallen.

Kagome und Inu machten es sich in der Zwischenzeit auf dem Sofa gemütlich. Die Schwarzhaarige hatte Lust auf einen Filmabend. Zu gern erfüllte der Hanyou ihr diesen und so sahen sie sich eine Komödie an. Diese lenkte die Miko auch ab, weshalb sie den Abschied leichter überwand. Erst tief in der Nacht gingen beide zu Bett.

Dieses Mal blieben sie beide brav, denn sie wollten Sesshomaru wirklich nicht zu sehr nerven mit ihren Trieben. Auch wenn es für Inu einen Reiz hatte, seinen Bruder zu ärgern, so verkniff er es sich aber diesmal. Er fürchtete sich vor der heimlichen Rache des Älteren.
 

Das Wochenende verbrachte das Paar am Strand. Dafür war Sesshomaru ihnen sehr dankbar. So konnte er sich in Ruhe für die Studenten aus dem dritten Jahr vorbereiten. Damit diese keine Langeweile bekamen überlegte er sich immer wieder neue Themengebiete. Einige beinhalteten auch Ausgrabungen, die er mit Inu durchführte. Zwar einige schon vor Jahrhunderten, aber da erzählte er einfach ein Vorfahre hätte dies getan.

Ihr Konstrukt mit den Generationen war nie aufgefallen und so konnten sie immer wieder aus eigener Erfahrung berichten. Für den Einstieg hatte er Inu gebeten mit ihm gemeinsam die erste Woche zu leiten, damit seine Studenten auch einen anderen Blickwinkel mit bekamen. Ab und zu lud er auch andere Archäologen ein.

Großteils bestanden diese aus Yokais oder Hanyous, doch auch Menschen waren unter ihnen zu finden. Da Sesshomaru gerne nach Plan arbeitete, stellte er jetzt schon die Themen für die gesamte Woche zusammen. Nachdem all das erledigt war, gönnte er sich einen gemütlichen Abend bei einem Glas Wein, seinen Aufzeichnungen und Büchern.

Die Zeit am Strand nutzte das frisch verbundene Paar aus, um zu schwimmen, im Sand zu relaxen und die ganze Nacht alle Zimmer des kleinen Hauses einzuweihen. Vor einigen Jahrzehnten hatte Inu sich dieses am Meer gekauft, um sich dorthin zurück ziehen zu können.

Nun konnte er es auch Kagome zeigen und sie war von der ersten Sekunde an verzückt gewesen. Es hatte zwar nur eine Küche, ein Bad, ein Gemeinschafstraum und 2 Schlafzimmer, doch das genügte. Schließlich würden sie dort nur ab und zu Zeit verbringen.

Zufrieden und erholt kehrten sie Sonntagabend zurück in die Stadt. Die junge Miko wollte noch etwas für die Uni vorbereiten, weshalb Inu in die Küche verschwand, um etwas zu kochen. Es war immer noch ungewohnt, dass er das konnte, doch es gefiel seiner Gefährtin sehr. Oft beobachtete sie ihn dabei und träumte vor sind hin.

In den letzten Jahrhunderten wurde er wirklich erwachsen, es machte sie unsagbar glücklich ihn so zu sehen und zu erleben. Auch wenn nach wie vor seine kindliche Ader vorhanden war und manchmal auch zum Vorschein kam, liebte sie ihn immer mehr. Genau das machte ihren Inu zu ihrem wertvollsten Besitz.

Diesmal trat sie neben ihn und sah ihm dabei zu. Fragte ab und zu, was er tat und woher er das kannte. Schmunzelnd beantwortete er ihr alles und gemeinsam aßen sie zu Abend. Es war einer der vielen Momente, die Kagome nur zu gern immer wieder wiederholen wollte. Ein Leben an Inus Seite war alles, was sie sich jemals gewünscht hatte und nun konnte sie das als seine Gefährtin tun.

Pure Freude auf die Zukunft erfüllte sie und sie kuschelte sich nach dem Essen an ihren Liebsten. “Ich liebe dich”, hauchte sie an seiner Brust.

“Und ich liebe dich, mein Juwel.” Er küsste sanft ihre Stirn und genoss diese Zweisamkeit.
 

Montagmorgen lief routinemäßig bei allen drei ab. Erst duschen, anziehen, frühstücken und die Wohnung verlassen. Im Aufzug trafen sie sich und wünschten sich einen “Guten Morgen.”

Da beide gut gelaunt waren, konnte sich Sesshomaru denken, dass ihr Wochenende hervorragend lief. Er freute sich für die Beiden und hatte sogar das Gefühl, dass Koga und Masaru extra zu Besuch da waren, um Inu einen Schubser zu geben. Innerlich grinste er und würde das nicht seinem Bruder verraten.

Wie sonst auch fuhr Sesshomaru mit seinem Wagen und Inu mit Kagome mit dem anderen. An der Uni hatten sie fast den gleichen Weg. Die junge Dame wurde noch von ihrem Freund zum Hörsaal gebracht. Mit einem innigen Kuss trennten sie sich für die nächsten paar Stunden. “Bis später in der Mensa”, hauchte sie an seinen Lippen und er nickte zur Bestätigung.

Während sie in den Saal ging, setzten die Brüder ihren Weg fort. Ihr Raum befand sich einige Meter weiter weg. “Wir fangen mit der Ausgrabung in Ägypten an?”, wollte Inu wissen, um nichts Falsches zu erzählen.

“Genau und denk dran: Urururgroßvater war daran beteiligt”, flüsterte er und der Jüngere verdrehte leicht die Augen. Als ob er dieses Detail vergessen würde.

Vor dem Raum atmeten beide durch, setzten ihr Businessface auf und gingen hinein. Sesshomaru steuerte direkt den Professoren Schreibtisch an und Inu lehnte sich an die Wand. Er würde im Normalfall erst in 20 Minuten dazu kommen etwas zu sagen, weshalb er sich im Hintergrund aufhielt.

Der Ältere packte seine Unterlagen heraus, stellte die Tasche auf dem Boden ab und wollte beginnen. Jedoch wurde er auf ein Gespräch aufmerksam. Mittlerweile verfluchte er die zu guten Ohren.

Bevor er die Damen um ihre Aufmerksamkeit bitten konnte, brachten sie ihn mit den folgenden Worten komplett aus dem Konzept: “Nun erzähl schon... wie war dein Wochenende, Rin?”

In seinem Kopf halte der Name weiter: Rin... Rin... Rin... unmöglich. Sofort blickte er auf zu der Person, die angesprochen wurde.

“Ami, nun sei nicht so neugierig, wir haben Unterricht”, kam es von ihr streng und schüchtern zugleich. Bei ihrer Stimme verkrampfte sich Sesshomaru, sein Herz schlug um einiges stärker.

Nein, unmöglich... das kann nicht... meine..., ging es in seinen Gedanken umher. Doch bevor er den Gedanken fassen konnte, setzte er sich in Bewegung und verließ den Raum. All das wurde gerade zu viel für den sonst so starken und unterkühlten Lord des Westens.

Rin?!

Inu hatte das Gespräch genauso mitbekommen und ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Sesshomarus Reaktion war auch deutlich. Es konnte nur seine Rin sein. Erst jetzt bemerkte er, dass alle zur Tür sahen, weshalb er sich räusperte und zum Schreibtisch ging.

“Entschuldigt, euer Professor wurde an gepiept und er kommt sicher gleich wieder”, begann er und blickte zu der Menge. Etwas länger blieb er bei der vermeintlichen Rin. Er konnte nicht anders als zu lächeln.

“Willkommen im Kurs Archäologie im Alltag”, begrüßte er die Studenten. “mein Name ist Inu Nakamura und ich bin Archäologe, zudem auch der Bruder eures Professors. Man könnte fast sagen, dass es so etwas wie eine Familientradition ist. Begonnen hat das alles mit der Idee und Verwirklichung meines Urururgroßvaters. Er leitete damals die Ausgrabung in Ägypten.”

Inu erzählte seinen Vortrag wie üblich flüssig und brauchte kaum die Unterlagen seines Bruders. Hoffentlich kommt er bald wieder., dachte der Hanyou und setzte fort.
 

Einige Minuten zuvor, rettete sich Sesshomaru in sein Büro. Er schloss die Tür hinter sich und lehnte daran. Seine Gedanken rasten auch jetzt noch. Das kann unmöglich sein... das ist nicht Rin... Ihr Geruch ist ganz anders..., versteifte er sich und versuchte durchzuatmen.

Jedoch roch er immer noch diese Frau, die den gleichen Namen trug. Genau es ist nur der gleiche Name, nichts weiter. Reiß dich zusammen!, versuchte er es erneut herunter zu spielen und er setzte wieder seine Maske auf. Sei wie sonst auch... Inu hat sicher unsere Ausrede benutzt., kam es ihm in den Sinn und er eilte zu den Toiletten, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu geben.

Erneut musste er seine Gedanken sortieren und vor allem sein Herz beruhigen. Das kann nicht Rin sein!, wiederholte er es immer wieder und atmete erneut tief durch. Danach kehrte er zu dem Hörsaal zurück.

Vor der Tür blieb er jedoch nochmal stehen, lockerte seine Krawatte und atmete erneut durch. Sogleich betrat er den Raum und stellte sich neben seinen Bruder. Der Hanyou atmete erleichtert aus.

“Entschuldigt, aber es gab ein Problem in der Firma”, meinte Sesshomaru ruhig und ein Raunen ging durch die Menge. Inu briefte kurz seinen Bruder wie weit er gekommen war. Dankend nickte Sesshomaru, doch verzog er kaum eine Mine.

“Zunächst möchte ich mich für diejenigen vorstellen, die mich noch nicht kennen”, begann der Ältere und Inu ging wieder an die Tür. Er überließ seinem Bruder somit seine Stunde und beobachtete unauffällig die vermeintliche Rin. “Mein Name ist Takeo Nakamura und ich bin bis zu den Sommerferien euer Professor im Fach Archäologie im Alltag. Mein Bruder berichtete euch bereits von der Ausgrabung in Ägypten, womit vieles begann.”

Souverän brachte Sesshomaru seinen Unterrichtsstoff über die Bühne und regte sogar tatsächlich eine Diskussion an. Das Thema war diesmal: sollten auch die Ruhestätte verschiedener Völker näher dokumentiert werden oder nicht. Die Meinungen gingen mal wieder sehr stark von einer Seite in die andere.

“Es ist ein Unterschied, ob man Ruhestätte einfach so ausgräbt, oder ob man sich den Riten der Völker anpasst und dieses Andenken ehrt”, kam der Einwand von Rin. Sesshomaru blinzelte kurz und nickte.

“Das ist der springende Punkt”, begann er und Inu lächelte, denn das wurde normalerweise von vielen übersehen. “Deshalb sollte jeder, der sich damit befasst, immer daran denken: Respekt, Ehre und Reinheit sind die drei Grundsätze gegenüber dem Andenken eines Volkes.”

Damit beendete der Professor sogar die Vorlesung, denn im nächsten Moment läutete es. Erleichtert atmete Sesshomaru aus und verabschiedete seine Studenten. Während er seine Sachen zusammen packte, bemerkte er natürlich die Blicke einiger. Als er aufsah, zählte er 9 Leute, darunter auch sie.

“Wie kann man euch weiterhelfen?”, fragte er die Gruppe direkt und bekam einige Frage gestellt. Ein paar waren auch privater Natur. Bei denen er nur schmunzeln konnte. Inu amüsierte sich darüber, doch half er lieber seinem Bruder da wieder raus zukommen.

“Tut mir leid die Damen und die Herren, aber wir müssen heute noch einige Akten katalogisieren”, erklärte der Hanyou schnell und zog seinen Bruder mit sich.

“Bis zum nächsten Mal”, winkte Sesshomaru noch und war heilfroh aus dem Saal zu kommen.

“Danke, Inu... diese Frage, ob man noch Single sei ist einfach nur lästig”, bemerkte er und Inu lachte.

“Ich weiß, Takeo”, grinste er breit und sie verschwanden so schnell wie möglich in Sesshomarus Büro.

Kaum war die Tür hinter beiden Brüdern verschlossen, fiel Sesshomarus Maske und er ließ sich müde auf den Stuhl nieder. Inu grinste breit, aber sagte erstmal nichts.

“Wag es ja nicht...”, begann der Ältere und fixierte seinen Bruder.

“Sess... sie ist es”, kam es ruhig über die Lippen des Hanyous.

“NEIN!”, donnerte der Yokai und der Jüngere seufzte.

“Komm mir nicht mit dem Geruch, Sess... denn Kagome hat auch einen anderen als Kikyo”, entkräftete Inu sogleich das erste Argument. Ein Knurren entkam dem Älteren. “Sie ist sogar eine bildhübsche, junge Frau”, grinste der Hanyou breiter und das Knurren wurde lauter.

“Lass den Unsinn... sie ist es nicht und damit hat es sich”, meinte Sesshomaru felsenfest und schüttelte den Kopf. Er brauchte einen klaren Gedanken, doch Inus Blick sorgte eher für das Gegenteil.

“Sess...”, begann der Jüngere erneut und verschränkte seine Arme vor der Brust. “Hör auf es dir einzureden, denn sie ist es... sieh ihr einmal in die Augen und du wirst es auch erkennen”, erklärte er weiter und bekam nur einen bösen Blick. “Du machst mir schon lange damit keine Angst mehr, Brüderchen”, neckte er ihn weiter.

Eine Pause entstand und Inu wurde etwas strenger: “Sehe es ein und nutz deine Chance... wer weiß, ob Rin erneut wiedergeboren wird...”

Missmutig und knurrend seufzte Sesshomaru auf. “Und wenn sie es doch nicht ist?”, zweifelte er.

“Dann wirst du das herausfinden. Bisher hast du jede Seele wieder erkannt”, antwortete Inu ruhig. Der Yokai schluckte schwer.

“Und wenn sie hier schon vergeben ist?”, kam es flüsternd über seine Lippen.

“Dann sorgst du dafür, dass sie dich will und nur dich allein”, entgegnete Inu grinsend. “Überzeuge sie von dir selbst und du wirst sehen.”

Resigniert seufzte Sesshomaru erneut auf und schloss die Augen. “Ich werde sehen, ob es SIE ist... doch lass uns SIE nicht beim Namen nennen...”, meinte er schließlich und der Hanyou grinste noch breiter.

“Also ein Codename für Rin... was schwebt dir vor?”

“Rabbit”, kam die Antwort des Älteren. Inu blinzelte.

“Rabbit?” Sesshomaru nickte.

“Genau, Rabbit.”

“Gut dann lass uns Operation: Rabbit entlarven starten”, lachte Inu und sein Bruder rollte mit den Augen. Das wird sehr interessant., dachte er sich noch und lächelte, als Sesshomaru seine Tarnung annahm.

“Auf in den nächsten Kurs”, kam es selbstsicher von ihm und gemeinsam verließen sie wieder das Büro.

“Wehe du haust wieder ab”, flüsterte Inu grinsend, da er ihren Geruch vernommen hatte. Sein Bruder schluckte schwer und atmete noch einmal durch.

“Keine Panik, ich habe mich wieder im Griff”, meinte der Ältere und gemeinsam betraten sie den Hörsaal. Es war die letzte Stunde vor dem Mittagessen.

Nachdem beide Brüder am Pult standen wurde das Getuschel leiser. Langsam konnten es beide nicht mehr hören, wie ungewöhnlich silberne Haare waren.

“Willkommen im Kurs für ‘Angewandte Archäologie’. Ich werde bis zum Sommer euer Professor sein. Mein Name ist Takeo Nakamura und heute habe ich meinen Bruder dabei”, erklärte er und Inu hob grüßend die Hand. “In diesem Kurs wird jeder Einzelne von euch ein Themengebiet erarbeiten. Nehmt dafür wirklich das, was euch interessiert.”

Im nächsten Augenblick erklärte Sesshomaru die Ziele dieses Kurses. So konnten die Studenten selbst in die Rolle eines Archäologen schlüpfen.

“Eure Arbeiten werden natürlich bewertet und die besten sechs Studenten erwartet eine Belohnung”, spornte er die Anwesenden an. Ein Raunen ging durch die Reihen, gefolgt von mehreren Fragen.

Inu schmunzelte und übernahm damit die Erläuterung: “Die besten 6 Studenten werden die Möglichkeit erhalten ihre Arbeit in die Tat umzusetzen. Wir werden denjenigen eine Reise sponsern mitsamt einer Ausgrabung und solltet ihr dabei etwas entdecken, wird dies sogar namentlich erwähnt.”

Im Saal war es plötzlich mucks Mäuschen still. Große Augen starrten die Brüder an, weshalb Sesshomaru amüsiert seine Mundwinkel nach oben zog.

“Nein es ist kein Scherz. Wer uns zeigt, dass er oder sie hart arbeiten kann. Sich für die Archäologie begeistert, wird von uns in den Sommerferien für 14 Tage in dieses Land mitgenommen. Jeder unserer Archäologen hat ein Spezialgebiet und von diesem werdet ihr begleitet. Ihr könnt so von den Erfahrungen anderer lernen.”

“Zudem bekommt ihr auch ein Empfehlungsschreiben, wenn ihr euch dort gut anstellt”, ergänzte Inu grinsend.

Nun wurde wieder angeregt diskutiert. Zwischendrin kam auch die Frage auf, welches Spezialgebiet Sesshomaru hatte. Er schmunzelte darüber und seufzte.

Bevor er antworten konnte, meldete sich Inu zu Wort: “Mein Bruder ist eine Koryphäe in jedem Gebiet.”

Blinzelnd blickte Sesshomaru zu Inu und schluckte. Das war eine gute Antwort., musste der Ältere anerkennen. Auf diese Antwort wäre er nicht so schnell gekommen.

Die restliche Zeit des Kurses verbrachten die Brüder damit, die Studenten durchzugehen. Denn für ein positives Ergebnis war auch die Anwesenheit wichtig. Auf der Liste stand ihr Name: ‘Rin Hanakuro’.

Sesshomaru schluckte, ehe er diesen laut aussprach und sich die schwarzhaarige Schönheit meldete. Ihr Duft war nicht mehr der einer Blumenwiese mit Meeresbrise gleichzusetzten. Nun war dieser lieblicher. Eine Mischung aus Sanddorn und Meeresluft. Der Geruch brannte sich tief in Sesshomaru ein und er konnte es nicht verhindern, immer wieder diesen heraus zu filtern.

Inu grinste ein wenig vor sich hin, denn das war definitiv Rin. So rein und unschuldig. Vor allem war sie ebenso eine wunderschöne, junge Frau wie damals, als sie erwachsener wurde. Nun muss ich nur noch Sess davon überzeugen., dachte er sich.

“Nutzt diese Woche, um euch für ein Thema zu entscheiden. Danach habt ihr 10 Wochen Zeit euch dieses zu erarbeiten. Natürlich stehen mein Bruder und ich euch jederzeit zur Verfügung für fachbezogene Fragen”, fasste Sesshomaru zusammen und blickte durch die Reihen.

“Hierfür haben wir eine E-Mail-Adresse angelegt: Nakamura @ Archäologie.jp”, ergänze der Jüngere und schrieb diese an die Tafel.

“Je nach Frage werden wir diese beantworten. Sie können sich Material in der Bibliothek holen oder auch in meinem Büro. Wenn jemand schon sein Thema weiß, kann er uns dieses auch gleich zu schicken. Schreibt bitte euren vollständigen Namen dazu, damit wir das zuordnen können. In diesem Sinne einen schönen Tag euch noch”, beendete Sesshomaru den Kurs.

Einige Minuten später klingelte es. “Endlich Mittagszeit”, grinste Inu, doch sein Bruder verdrehte die Augen.

“Wohl eher: Endlich Kago”, konterte er sogleich und der Jüngere wurde leicht rot. Sesshomaru liebte es Inu zu ärgern, was er auch gerne tat. Die Brüder verließen zusammen den Saal und gingen in die Mensa.

Sofort wurde Inu von Kagome beinahe umgeworfen. “Hab dich vermisst”, nuschelte sie an seiner Brust.

“Ich dich auch, Juwel”, lächelte Inu und das Paar holte sich was zu essen. Der Ältere jedoch besorgte sich nur einen Kaffee und zu dritt saßen sie an einem Tisch.

“Was gibt es neues?”, wollte die Schwarzhaarige sofort wissen. Interessiert blickte sie zwischen den Brüdern hin und her. Während Inu grinste, verkrampfte sich der Taisho.

“Nun”, begann ihr Freund. “wir haben SIE wohl gefunden.” Kagome blinzelte mehrere Male.

“R...”, wollte sie den Namen aussprechen, doch beide schüttelten den Kopf.

“Rabbit, wir haben Rabbit gefunden”, erklärte Inu und erntete einen verwirrten Blick von seiner Gefährtin. “Damit wir ihren Namen nicht benutzen. Rabbit ist das Codewort für die Kleine.”

Nun verstand die Miko was sie damit meinten. “Erzählt mir mehr...”, forderte sie und Sesshomaru seufzte.

“Ich glaube nicht, dass sie es ist”, kam es über seine Lippen und Inu schnaubte.

“Wieso glaubst du es nicht?”, wollte Kagome wissen. “Und wehe du sagst, ihr Geruch sei anders.” Bei ihrem Satz fixierte sie ihren Schwager und verengte die Augen.

Dieser schluckte schwer und verschränkte seine Arme. Sein wichtigstes Argument schlug fehl. Doch dann fiel ihm noch was ein: “Nun ja... sie ist anders, die Haare sind länger, sie ist um einiges älter, sie strahlt viel mehr, ihr Lächeln ist bezaubernder, ihre Lippen voller, ihr Geruch betörender.”

Inus Grinsen wurde nur noch breiter, doch er ließ seinen Bruder aussprechen. Kagome schmunzelte und begann zu wiederlegen: “Meine Haare waren auch kürzer und ich war jünger als Kikyo.”

Eine Pause entstand, eher die Miko fortfuhr: “Du schwärmst bereits jetzt schon von Rabbit, Takeo... Auch wenn sie nicht 100 % die von damals ist, so verliebst du dich gerade in ihre neue Version... und das ohne zu wissen, dass es wirklich sie ist.”

“Was?!”, keuchte der Ältere und schüttelte den Kopf. “Niemals... ich... ich...”, begann er und blinzelte. Seine Worte vorhin waren eindeutig die eines Verliebten. Oh Kami... ich..., ratterte es in seinem Kopf und er schluckte. Das Paar ihm gegenüber lächelte.

“Damals als ich Kagome sah, dachte ich auch zuerst es wäre Kikyo, doch schon sehr schnell erkannte ich, dass sie einfach sie war. Auch wenn wir uns am laufenden Band zankten, so verliebte ich mich immer mehr in sie. Ihre leicht gelockten Haare, ihr einzigartiger Duft, ihre strahlenden Augen und ihr Lächeln war ganz anders und doch so voller Wärme für mich”, gestand Inu. Kagomes Herz schmolz bei seinen Worten dahin.

“Trotzdem... es ist nun mal nicht sie”, beharrte Sesshomaru weiterhin auf seiner Meinung und bekam im nächsten Moment ihren Geruch in die Nase. Unauffällig zeigte Inu seiner Liebsten wer Rin sei.

“Oh... Kami... ist sie wunderschön”, schwärmte die Miko und sah nun ihren Schwager an. “Auch wenn sie es nicht sein sollte... ich bin mir sicher, Rabbit hätte gewollt, dass du glücklich bist. Für sie warst du viel mehr als nur ihr Beschützer”, versuchte sie ihn zu überzeugen.

Jedoch bevor Sesshomaru antworten konnte, kam Rin auf die drei zu und er schluckte. Er musste sich nicht umdrehen, um das zu wissen. Ihr Duft nahm zu und unbewusst nahm er ihn tief in sich auf.

“Professor Nakamura?”, fragte ihre zierliche Stimme. Alle drei sahen zu ihr hoch. Kagomes Augen weiteten sich, denn so würde sie sich die kleine Rin vorstellen, wenn sie erwachsen war.

“Ja?”, kam es etwas zögerlich von Sesshomaru. Er blickte ihr direkt in die braunen Augen und erkannte ihre Seele. Sein Herzschlag setzte aus. Für einen Moment verlor er sich darin und hätte beinahe seine Tarnung fallen gelassen, doch fing er sich wieder und blinzelte.

Sesshomaru und Rin sahen sich tief in die Augen und niemand der Beiden sagte etwas. Wissend grinste Inu und verkniff sich ein lachen, da sein Bruder das nun definitiv nicht abstreiten kann. SIE ist es. Endlich, dachte der Hanyou und schmiegte sich an seine Liebste.

Kagome lächelte bei dem Anblick und spürte Rins Unsicherheit, weshalb sie sich räusperte. “Setzen Sie sich doch”, meinte sie und zog damit die Aufmerksamkeit der 22-jährigen auf sich. Unsicher blickte diese den freien Stuhl an, doch als ihr Professor diesen zurück schob und ihr ebenso stumm den Platz anbot, setzte sie sich.

“Wegen ihrer Vorlesung”, begann Rin schüchtern und schluckte. “es ist faszinierend.” Ihre Begeisterung gewann und sie wurde sicherer. “Ich hätte nicht erwartet, dass man heute noch so vieles Neues entdecken kann. Dürfte ich Sie beide fragen welche Kultur Ihnen am meisten Spaß machte zu erforschen?” Dabei sah sie auch zu Inu. Dieser lächelte und überlegte.

“Ich für meinen Teil mochte immer die verschiedenen Stämme in Südamerika. Jede Kultur glaubte an etwas anderes und diese Hingabe hat mich sehr beeindruckt”, erklärte der Jüngere und Rins Augen leuchteten. Dann sah sie wieder zu ihrem Professor. Er hatte einen Schluck Kaffee genommen.

“Es gab vieles was mich faszinierte”, begann er und blickte zu ihr. Besonders deine Augen, dachte er verträumt, doch fasste er sich wieder. “Die Pyramiden waren sehr interessant. Die Geschichten unseres Urururgroßvaters wurden uns von unserem Großvater erzählt und sie fesseln mich noch bis heute. Ebenso finde ich die japanische Kultur sehr interessant. Wie aus einem kriegerischen Land ein solch fortschrittliches werden konnte. Sehr interessant.”

Nach dem er beendet hatte, trank er erneut etwas. Seine Kehle war staubtrocken. Ihre Wirkung auf ihn unterschätzte er maßlos. Er war von ihr wirklich eingenommen worden, ohne dass er es wollte. Wie soll ich da bloß gegen ankommen?, zerbrach er sich den Kopf und atmete kurz durch. Das Gespräch mit ihr war so erfrischend.

Sie fragte Kagome auch wer sie denn war. “Bitte nicht so förmlich. Ich habe erst mit dem Studium begonnen und bin Inus Freundin”, erklärte die Miko und lächelte. Rin nickte strahlend.

“Freut mich dich kennen zu lernen, Kagome. Ich bin Rin”, entgegnete sie und beide Frauen kicherten. Sie verstanden sich auf Anhieb. Ob das daran lag, dass Rin sich unbewusst an sie erinnerte oder nicht, konnte die Miko nicht sagen. Das war ihr aber auch egal gewesen. Wichtig war, dass es Rin war und sie würde den sturen Hund noch davon überzeugen, endlich ehrlich zu sein.

Leider verging die Zeit viel zu schnell und Sesshomaru vergaß sogar für den Moment, dass sie seine Studentin war. Es klingelte zur nächsten Stunde, deshalb erhob sich Rin schnell, viel zu schnell für den Geschmack des Taishos. “Danke für eure Zeit”, kam es über ihre Lippen und sie verbeugte sich.

Sogleich schritt sie aus der Mensa hinaus. Der Ältere sah ihr fast schon sehnsüchtig nach. Er musterte sie von Kopf bis Fuß und wieder zurück. In ihrem gelblichen Sommerkleid sah sie umwerfend aus. Es hob ihre schönen, lange Beine hervor. Diese glitt er weiter hinauf und als er an ihrem Hintern ankam, schluckte er. Mit ihrem leicht schwungvollen Gang wirkte es so betörend auf ihn.

Alles um ihn herum interessierte ihn nicht mehr, nur sie allein war präsent. Erst als Inu eine Bemerkung fallen ließ, drehte er sich zu seinem Bruder und sah ihn verdattert an: “Was?!” Die Frage stand so im Raum. Der Jüngere grinste breit und Kagome kicherte.

“Ich sagte nur: Pass auf, du sabberst gleich, Takeo”, wiederholte Inu seinen Satz und nun entgleisten seinem älteren Bruder alle Gesichtszüge.

“Hör auf mit dem Blödsinn”, kam es nach einer Weile von ihm und er erhob sich, um in sein Büro zu verschwinden. Er musste nachdenken, am besten allein.

Überzeugungsarbeit

Zurück blieben Inu und Kagome. Beide grinsten sich an. “Er ist sowas von in sie verschossen”, kicherte die Schwarzhaarige und ihr Freund nickte.

“Nun müssen wir es ihm nur noch weismachen”, lachte er und sie nickte zustimmend.

Gemeinsam verließen sie die Mensa. Inu brachte seine Freundin zu ihrem letzten Kurs und ging danach in die Bibliothek. Er wollte nachsehen ob die Bücher und Zeitschriften für Kagome gekommen waren.

Auf der Suche nach der Bibliothekarin entdeckte der Hanyou Rin an einem Tisch. Sie bemerkte ihn gar nicht, weshalb er näher ranging. Hinter ihr blieb er kurz verdutzt stehen, denn er erblickte einen Artikel über die Ausgrabung, die Sesshomaru und er vor 3 Jahren machten.

Er überlegte, ob er sie auf sich Aufmerksam machen sollte, doch da blätterte sie um. Blinzelnd starrte er zu ihrem Hinterkopf. Er schnupperte unauffällig und roch einen Hauch von Erregung. Verwirrt sah er an ihr vorbei und erblickte das Foto. Für ein paar Momente erstarrte er, doch grinste er, entschloss sich sie nicht zu stören und setzte seine eigentliche Suche fort.

Sie steht genauso auf Sess wie er auf sie... Erregt durch ein oben ohne Bild... Respekt, Brüderchen... sie will dich schon jetzt., dachte Inu und schluckte. Er erinnerte sich nicht daran wie der Fotograph ein Bild von Sesshomaru machte, während er Wasser trank. Bei der Ausgrabung war es heiß, sodass alle ihre Shirts wechselten. Diese Zeit nutzen viele auch um zu trinken.

Als das Bild plötzlich in der Reportage auftauchte, fluchte Sesshomaru natürlich, doch was sollten sie tun. Das brachte dem Älteren noch mehr Verehrerinnen ein, doch da ihn nur eine interessierte, war ihm das egal.

Inus Grinsen wurde nur noch breiter. Nur noch Sess überzeugen, dass er ehrlich zu sich selbst ist und ihr wenigstens jetzt seine Gefühle gesteht. So wäre alles perfekt., fasste Inu seinen Gedanken und fand endlich die Dame nach der er suchte.

Da alles gekommen war, verließ er die Bibliothek vollbepackt. Zielstrebig brachte er die Zeitschriften und Bücher ins Auto. Schließlich wollte er nicht mit den ganzen Sachen durch den halben Campus hin und her laufen.

Danach ging er zu Sesshomaru ins Büro, sie mussten ja noch die Woche besprechen und er wollte nachsehen, wie der sture Hund mit der Neuigkeit nun umging. Vor seiner Tür blieb er stehen und horchte, doch nichts war zu hören. Er klopfte an und betrat erst danach den Raum.

“Hey”, meinte Inu schlicht und sein Bruder sah auf.

“Da bist du ja endlich, was hat dich denn aufgehalten?”

“Och, ich habe noch Kagomes Bücher abgeholt”, meinte der Hanyou lässig und setzte sich seinem Bruder gegenüber. Dieser rollte mit den Augen.

“Hör auf zu grinsen”, kam es kühl über die Lippen des Älteren, doch schüttelte Inu einfach nur den Kopf. Damit musste der Yokai nun leben. Schnell brachten sie die Pflicht durch und besprachen wie die Woche verlaufen würde.

Somit verging die Zeit schneller und Inu konnte endlich Kagome abholen. Diese umarmte ihn stürmisch und küsste ihn ganz offen. Viele Studentinnen kicherten und die Studenten raunten nur, doch den Beiden war das egal. Seit der Markierung kam jede noch so kleine Trennung ihnen vor wie Jahre. Gemeinsam machten sie sich auf den Heimweg. Sesshomaru war bereits schon weggefahren.

Als er an einer Ampel warten musste, entdeckte er Rin. Sie wartete auf den Bus. Er widerstand, ihr anzubieten sie nach Hause zu bringen. Stattdessen seufzte er und war heilfroh in seiner Wohnung angekommen zu sein.

Dort entledigte er sich seines Anzuges, steckte seine Haare hoch und ging eiskalt duschen. Er musste wieder klar denken. Diese Rin warf ihn vollkommen aus der Bahn. Wie ist das nur möglich?, fragte er sich nach einer gefühlten Ewigkeit und sah sich im Spiegel an. Seine Maske ließ er fallen in seinem geschützten Heim. Matt lächelte er und wusch sich mit kaltem Wasser das Gesicht.

“Rin...”, hauchte er und verließ das Bad, um sich in seinem Schlafzimmer anzuziehen. Er zog sich eine schwarze Jogginghose an und ein einfaches Shirt. Danach machte er sich eine Kleinigkeit zu essen und verkroch sich mit einem Buch in seinem Zimmer. Zum Glück hörte er auch nichts von dem Paar unter ihm. Irgendwann schlummerte er ein.
 

Die nächsten Tage waren die Anstrengendsten, die der Taisho je erlebt hatte. Nicht nur seine Kurse musste er zusammen mit Inu geben, nein jede freie Minute bequatschte sein Bruder ihn auch noch. Seine Schwägerin war wenigstens so nett gewesen und verschob das auf den späten Nachmittag.

Er hatte schwer damit zu kämpfen seine Gefühle selbst zu zuordnen, da brauchte er nicht auch noch das dauernde Reden von Inu. Wobei der Jüngere natürlich Recht hatte. Das musste Sesshomaru ihm zu Gute halten. Doch musste er selbst erstmal wissen, ob er diesen Schritt denn auch gehen könnte oder nicht.

“Inu bitte... gib mir einen Tag Ruhe, morgen gehen wir schön essen und besprechen das Ganze”, meinte der Ältere und der Angesprochene überlegte.

“Einverstanden, heute lassen wir dich damit in Ruhe”, kam es schließlich von dem Hanyou und Sesshomaru atmete tief durch.

“Danke... ich weiß ihr wollt mir helfen, aber...”

“Ich weiß... ich weiß, Takeo”, lächelte Inu und Kagome überließ das Gespräch den Beiden.

“Egal wie du dich entscheidest, wir beide helfen dir wo wir können”, zwinkerte die Miko. Inu nickte und sein Bruder dankte ihnen.

Wie die letzten Tage saßen die Drei in der Mittagspause zusammen. Inu und Kagome aßen etwas und Sesshomaru trank seinen Kaffee. Es war Freitag gewesen und gleich hätten sie noch eine Stunde den Kurs ‘Angewandte Archäologie’. Innerlich war der Professor gespannt zu erfahren, welches Themengebiet sich Rin ausgesucht hatte.

Nach der Mittagspause brachte Inu seine Freundin zu ihrem Hörsaal und küsste sie noch einmal, bevor sie eintrat. Kagome wurde von ihren Freundinnen immer wieder ausgefragt. Sie sagte nur, dass sie Inu schon einige Jahre kannte, und nun waren sie frisch verliebt. Zum Glück reichte diese Erklärung ihnen.

Während Kagome ihren letzten Kurs für die Woche beendete, so waren die beiden Brüder ebenso in ihrem letzten Kurs. Diesmal diskutierten die Studenten welche Ausgrabungen von Bedeutung waren und welche nicht. Inu und Sesshomaru hörten dem Gespräch zu und mischten sich nicht ein. Jedoch mussten beide schmunzeln, denn jede Ausgrabung hatte irgendwo einen Wert.

Beiden Brüdern entging es nicht, dass Rin nicht an der Diskussion beteiligt war. Doch würden sie auch nicht nachfragen. Bevor jedoch die Stunde vorbei war, räusperte sich Sesshomaru lautstark. Alle verstummten und sahen zu ihm. “Nun... was ist euer Fazit?”, fragte er ruhig.

“Dass nicht alles was man findet wertvoll ist?”, fragte einer und Inu verkniff sich ein Lachen.

“Wie wird wertvoll definiert?”, fragte Sesshomaru weiter und brachte damit alle zum Überlegen. Doch Rin lächelte und blickte direkt in seine Augen. Kurz richtete er auch seinen Blick zu ihr und erstarrte. Hatte sie..., begann er zu grübeln, doch verwarf den Gedanken sofort und blickte wieder in die Runde.

“Kann mir keiner diese Frage beantworten?”, wollte er wissen und er bekam nur die typischen Antworten. “Wertvoll im Sinne vom Materialwert” , “Wertvoll im Sinne vom Gegenwert” oder “Nur idealer Wert”. Darüber konnte er nur die Augen verdrehen.

Zu wenige erkannten das wesentlich an der Arbeit eines Archäologen. Inu wollte schon aufklären was sein Bruder meinte, da hob Rin ihre Hand. Verwirrt sah der Ältere zu ihr und bat sie darum zu sprechen.

“Es kann keine Definition in diesem Sinne geben. Den ob etwas wertvoll ist oder nicht, liegt im Auge des Betrachters”, erklärte sie und die Mundwinkel der Brüder zuckten verdächtig nach oben.

“Genau richtig erklärt, Miss Hanakuro”, lobte Sesshomaru und blickte zu den anderen im Raum. “Nur weil etwas unscheinbar erscheint, heißt es nicht, dass es nicht wertvoll sei. Alles hat irgendwie oder irgendwo einen Wert”, vervollständigte er Rins Aussage und nickte ihr anerkennend zu.

“Um ein Beispiel zu nennen. Ein Gebäude hat nicht nur den materiellen Wert, sondern auch den spirituellen und den Erinnerungswert. Ein Ring hat den Materialwert, klar, doch wenn es ein Gegenstand von einer geliebten Person ist, dann hat diese Erinnerung für euch persönlich mehr wert”, definierte Inu die Aussage anhand von Beispielen und einige nickten. Damit schienen sie langsam zu verstehen, worin ihr Fehler lag.

“Denkt daran, uns noch zu schreiben welches Fachgebiet oder Land euch interessiert. Damit ihr auch gut arbeiten könnt”, beendete Sesshomaru die Vorlesung und wenig später klingelte es auch schon. Inu und er gingen nochmal die Liste durch und notierten die Themen von denen sie schon wussten.

Nach und nach wurde es leerer im Raum und als die Brüder ebenso gehen wollten, zog ihr Duft Sesshomarus Aufmerksamkeit auf sich. “Professor?”, fragte sie neben ihm und er blickte zu ihr.

“Ja?”, fragte er und musterte sie kurz. Sie trug eine Jeans und ein hautenges Top, darüber hatte sie ein einfaches Sweatshirt an. Trotzdem schien sie ihre Reize hervor zu heben. Unbewusst schluckte er leicht.

“Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich gerne mich mit Ägypten auseinander setzen möchte”, begann sie und er blinzelte. Er verstand nicht wieso sie sich ausgerechnet dafür entschloss. Das bemerkte sie, weshalb sie ausholte: “Wissen Sie... seit fast 10 Jahren bin ich fasziniert von dieser Kultur. Die Pyramiden, die Pharaonen und die Gottheiten der Ägypter haben etwas... magisches an sich.”

Sesshomaru schmunzelte etwas, aber nickte. “Ich weiß, was Sie meinen. Wir werden es uns notieren. Ein schönes Wochenende”, wünschte er ihr und sie lächelte.

“Ihnen ebenso und grüßen Sie Kagome von mir”, meinte sie an Inu gewandt und dieser nickte.

“Mache ich gern, schönes Wochenende”, kam es vom Hanyou und sie verließ den Raum. Er wollte noch etwas an seinen Bruder sagen, doch dieser kam ihm zuvor.

“Sag nichts, INU”, knurrte Sesshomaru. Der Jüngere lachte leise und machte sich auf den Weg, um seine Liebste abzuholen. Sesshomaru sah ihm nach und seufzte. Das ist nur Zufall, dachte er sich und eilte in sein Büro, um noch einige Akten für das Wochenende einzupacken.

In der Zwischenzeit hatte Inu Kagome abgeholt und sie gingen zum Parkplatz. Dort trafen sie sogar noch auf Rin. “Hallo, Rin”, kam es lächelnd von der Miko. Die Angesprochene drehte sich um und erwiderte diese Geste.

“Oh hallo, Kagome. Dann sehe ich dich heute ja doch noch”, freute sich die Ältere und umarmte die Jüngere. Es war ein wenig verwirrend, aber Rin war nun mal herzlich, genau wie damals. Kagome erwiderte die Umarmung.

“Hast du schon Pläne für das Wochenende?”, wollte die Miko wissen und Rin zuckte mit den Schultern.

“Bisher noch nicht. Da ich noch einiges vorbereiten muss, entscheidet sich sowas spontan”, erklärte sie und verstehend nickte die Jüngere.

Die Damen unterhielten sich noch, während Inu einfach nur beobachtete. Das Verhalten der Frau war wirklich wie das von Rin. Sie war so unschuldig und rein. Hoffentlich erkennt Sess das auch endlich und wird alles tun, um sein Glück mit ihr zu versuchen., kam es ihm in den Sinn.

“Darf ich fragen, warum du dich entschlossen hast Geschichte mit Schwerpunkt Archäologie zu studieren?”, wollte Kagome wissen und Rin wurde leicht rot.

“Naja... mein Großvater war begeistertet Sammler von Ausgrabungsartikeln und hat mich damit angesteckt. Er erzählte immer so euphorisch davon, welch wertvolle Arbeit das sei und irgendwie... wollte ich auch ein Teil davon sein”, fing sie an, doch Inu erkannte auch, dass da ein anderer Grund war. Jedoch würde er sie nicht darauf ansprechen.

“Faszinierend”, meinte Kagome begeistert und lächelte ihren Freund an. “Ich möchte später meinem Freund hier auch eine Hilfe sein, deshalb hatte ich mich dazu entschlossen.” Rin lächelte und seufzte leise.

“Das ist so romantisch”, flüsterte sie. “Ich freue mich wirklich hier an der Uni zu sein und dank der Nakamuras wird uns hier viel Hilfe dargeboten”, lächelte sie Inu an und er nickte.

“Jeder, der Interesse hat und uns zeigt, dass er gewillt ist auch dafür Leistung zu erbringen, wird gesponsert. Schließlich braucht unser Beruf doch neue tatkräftige Archäologen”, erklärte Inu und lächelte, wobei es mehr einem Grinsen glich.

Sesshomaru kam endlich aus der Uni raus und wollte nur noch nach Hause. Sollte Rin sich gut anstellen würde er mit ihr nach Ägypten fliegen, weil er dort alle Ausgrabungen geleitet hatte. Allein die Vorstellung setzte viel zu viel Kopfkino frei. Er schluckte und lockerte seine Krawatte, während seine schulterlangen Haare offen waren. Als er die frische Luft in sich aufnahm, bemerkte er ihren Geruch und blickte zu seinem Bruder und seiner Schwägerin. Erneut schluckte er und verdrängte alles andere.

Tief durchatmen und durch., meinte er und ging direkt zu seiner Familie. Er schnappte dabei folgende Worte von Rin auf: “Ich hoffe doch sehr, dass ich später auch Archäologin sein kann. Mein Großvater würde sich sicher sehr darüber freuen. Er ist ein großer Fan von ihrem Großvater: Toga.”

Inu sah sie mit großen Augen an und schluckte. Sesshomaru erstarrt, doch fing er sich sofort wieder. “Entschuldigt, dass ihr warten musstet”, meinte er und Kagome winkte ab.

“Ach was, Takeo... wir haben mit Rin etwas geplaudert”, erklärte sie sanft und lächelnd. “Sie erzählte uns warum sie sich für die Archäologie so begeistert.”

Verlegen blickte Rin kurz zu ihrem Professor. Sesshomaru jedoch lächelte. “Archäologie ist auch etwas Wunderbares. Nicht umsonst ist unsere Familie seit Generation damit beschäftigt”, kam es ehrlich über seine Lippen und das brachte Rin zum Strahlen.

Erneut traf es ihn unvorbereitet. Inu lächelte bei dem Bild der Beiden zusammen. Kagome schmiegte sich leicht an ihren Freund und genoss seine Nähe sehr.

“Mein Großvater verfolgte ihr Unternehmen, seit er ein kleiner Junge war”, gestand sie und wurde leicht rot. “Er hat mich mit seiner Euphorie angesteckt und ich freue mich sehr darüber, dass Sie uns diese Möglichkeiten bieten.”

Ihre Worte brachten dem Taisho einen wohligen Schauer ein. “Ich freu mich, dass wir anderen Motivation geben können”, entgegnete er und Inu räusperte sich.

“Wir sollten los, der Kunde wartet nicht gern”, meinte der Jüngere und Sesshomaru blinzelte.

“Oh schon so spät, dann sollten wir wirklich los”, kam es verwirrt von ihm und Rin sah auf die Uhr.

“Oh... ich habe meinen Bus verpasst”, murmelte sie vor sich hin. Inu und Sesshomaru bissen sich auf die Zunge, damit sie nicht reagieren konnten.

“Was ist los, Rin?”, fragte Kagome und die Angesprochene sah auf.

“Ich habe meinen Bus verpasst”, kam es lauter von ihr und Inu grinste vielsagend seinen Bruder an. Er jedoch verdrehte leicht die Augen.

“Soll ich Sie mitnehmen?”, fragte der Ältere schließlich und verwirrt sah Rin zu ihrem Professor hoch.

“Äh... nein... ich möchte Ihnen keine Umstände machen”, meinte sie etwas leise.

“Halb so wild. Mit dem Auto wird das schon gehen”, erklärte er lächelnd und Inu nickte.

“Aber wirklich nur, wenn ich Sie nicht aufhalte”, nuschelte sie und Sesshomaru schüttelte den Kopf.

“Inu, fährst du mit Kagome vor und ich komme gleich nach?”, fragte er und sein Bruder nickte zwinkernd.

Damit war das geklärt und Sesshomaru ging mit Rin zu seinem Wagen. Eigentlich wollte er nicht diese Nähe zu ihr, doch er konnte nicht anders. Er wollte sie sicher nach Hause bringen.

Im Auto sagte Rin die Adresse und Sesshomaru fuhr los, nachdem beide angeschnallt waren. Er kannte Tokio mittlerweile auswendig, weshalb er ohne Probleme dem Hauptverkehr aus dem Weg ging und über Seitenstraßen sie zu ihrem Wohnblock fuhr.

Dieser war außerhalb des Stadtzentrums, weshalb es kein Wunder war, dass sie mit dem Bus fuhr. “Vielen Dank, Professor”, kam es schüchtern vom Beifahrersitz.

“Kein Problem”, lächelte er sie an und für einen Moment trafen sich ihre Blicke. Sein Herz passte sich ihrem Rhythmus an und sie schenkte ihm auch ein Lächeln.

“Bis Montag”, verabschiedete sie sich und schnallte sich ab. Er nickte leicht und murmelte ein “Bis Montag”. Somit stieg sie aus und ging zum Wohnhaus. Vor der Tür blieb sie stehen und drehte sich um. Sie winkte ihm noch zu und er erwiderte ihre Geste. Sehnsüchtig seufzte er auf und fuhr ins Büro, um sich mit Inu und dem Kunden zu treffen.

Das Gespräch verlief sehr gut. Auch die Verspätung machte dem Kunden nichts aus. Natürlich verhandelte Sesshomaru geschickt dabei, um dem Kunden zu zeigen wie viel effektiver und sicherer ihr Unternehmen arbeitete.

Inu würde sich darum in zwei Wochen kümmern müssen, doch das kannte der Jüngere nicht anders. Die Universitätsarbeit ging immer vor und das war auch wichtig, denn nur so bekamen sie neue Mitarbeiter, bzw. konnten diese an die Partner weiter vermitteln.

Kagome war darüber weniger erfreut, aber sie wusste auch, dass dies getan werden musste. Als Ausgleich würde Sesshomaru die Beiden am nächsten Tag in ein teures Restaurant einladen. Das war ein guter Deal für das Paar. Wobei sie eher mit ihm sich unterhalten wollten, um ihn dazu zu bewegen endlich einzugestehen, dass er Rabbit jetzt schon mochte.
 

Samstagmorgen schliefen Kagome und Inu länger und genossen den Morgen gemeinsam. Sesshomaru war bereits joggen gewesen, denn er wollte ihr Treiben nicht mitbekommen. Frisch geduscht und angezogen wartete der Taisho vor der Tür seines Bruders.

Fröhlich öffnete Kagome ihm die Tür. “Gomen, Sess”, flüsterte sie, doch er winkte ab. Inu kam ebenso heraus. Gemeinsam gingen sie zum Fahrstuhl und fuhren nach unten. Sie würden mit Sesshomarus Wagen fahren, schließlich machten sie heute etwas zu dritt.

Kagome trug ein rotes Sommerkleid mit Spitzen am Dekolleté und passenden Schmuck dazu. Ihr Haar hatte sie ein wenig hochgesteckt. Inu hatte ein rotes Hemd angezogen und dazu seine schwarze Jeans. Die Haare hatte er sich etwas zusammen gebunden und hochgesteckt. Damit wirkte er älter und es stand ihm einfach zu gut. Sesshomaru trug eine royal blaue Jeans und ein weißes Hemd, welches nicht komplett geschlossen war. Seine Haare waren zu einem tiefen Zopf gebunden.

Die Fahrt und das Essen verliefen ganz gut. Zwar nervte das Paar ihn immer wieder, doch Sesshomaru mochte es irgendwie. “Ist ja gut, ihr, Nervensägen. Ich werde es Rabbit sagen, aber wenn sie kein Interesse hat, werde ich sie nicht belästigen oder überzeugen”, erklärte er schließlich und beide nickten. Damit konnten sie leben.

Nach dem Essen wollten sie noch etwas in der Einkaufmeile herum schlendern und das schöne Wetter genießen. “Oh dahinten soll es gutes Eis geben”, meinte Kagome und Inu verdrehte die Augen.

“Dann sollten wir welches holen”, lachte Sesshomaru darüber und bevor sie auch nur weiter gehen konnte, stieg ihm der vertraute Geruch in die Nase. Kagome blickte verwirrt zu den Brüdern.

“Rabbit”, flüsterte Inu und Sesshomaru bog um die Ecke, von der der Geruch kam. Inu und Kagome folgten ihm. Das Paar blieb abrupt stehen, denn Rin küsste gerade einen braunhaarigen Mann. “Ver...”, begann Inu, doch weiter kam er nicht.

Sesshomaru knurrte leise neben ihm und sein Yoki begann langsam anzusteigen.

Vergeben und verloren?!

Das Knurren wurde lauter, doch bevor irgendjemand etwas mitbekommen konnte, zerrte Inu seinen Bruder weg von dem Ort. In einer dunklen Gasse, konnte er sein Dämonenblut nutzen und brachte Sesshomaru weit weg. Geschützt vor den Blicken anderer, denn sollte er unter den Menschen ausrasten, wäre die gesamte Dämonenwelt in Gefahr und damit wäre ihre harte Arbeit umsonst.

Kagome sah den Beiden kurz nach und schluckte. Den Älteren so zu sehen, rief in ihr die Tage zurück, als sie gegen Naraku kämpften. Kurz schüttelte sie den Gedanken ab. Ihr Blick wanderte zu Rin, die mit dem Mann Händchen hielt. Sie hat einen Freund? Wieso wird sie dann von dem Foto erregt?, wunderte sich die Miko. Inu hatte ihr natürlich von seiner Beobachtung berichtet. Nun beschloss sie der Sache auf den Grund zu gehen.

Tief atmete sie durch und ging zielstrebig an den Beiden vorbei. Wenn Rin sie erkennen würde, dann könnte sie ein Gespräch anfangen und herausfinden wer der Kerl war. Zum Glück war die Miko auch taff genug das durch zu ziehen. Wobei für das Glück zweier Personen war ihr im Moment alles recht. Sie fand, dass Sesshomaru mehr als genug gelitten hatte.

“Kagome?”, hörte sie bereits Rins Stimme als sie einige Schritte vor ihr vorbei lief. Innerlich lobte sie sich selbst für den Einfall. Sie drehte sich um und erwiderte den überraschten Ausruf genauso: “Rin?”

“Was machst du denn hier?”, fragte die Ältere und sah sich unbewusst um.

“Ich war noch mit den Jungs essen, dann wurden sie leider ins Büro gerufen und nun vertreibe ich mir die Zeit”, erklärte die Miko lächelnd.

“Oh... ich verstehe”, hörte Kagome die enttäuschte Stimme der anderen Frau. Etwas blinzelnd blickte sie ihre ältere Mitstudentin an. Sie hoffte Sess zu sehen?, kam ihr der Gedanke und sie musste lächeln.

“Was machst du denn hier?”, fragte sie Rin direkt.

“Das schöne Wetter genießen und ins Kino”, erklärte Rin und der Mann neben ihr räusperte sich. “Oh entschuldige” Rin sah zu ihm, dann wieder zur Miko. “Kagome das ist mein Freund Ichiro, Ichiro das ist Kagome, sie hat begonnen Geschichte zu studieren”, verriet sie ihr somit den Namen des Mannes.

“Freut mich”, kam es freundlich über Kagomes Lippen. Der Typ jedoch kam ihr direkt unsympathisch vor, denn er hatte null Interesse an Smalltalk. Der ist ja noch schlimmer als Sess damals., wunderte sich und machte innerlich drei Kreuze, dass der Hund sich verändert hatte.

“Rin, wir sollten los, wenn du noch den Film sehen willst”, drängelte er, um der Unterhaltung zu entkommen. Die Angesprochene blinzelte und nickte.

“Stimmt... gomen, Kagome, wir sehen uns am Montag”, winkte die Ältere und sie wurde von ihrem Freund regelrecht mitgezogen. Verdutzt sah die Miko ihnen nach. Das hätte Sesshomaru nicht gefallen, wie dieser Ichiro mit ihr umging. Sie schluckte und seufzte.

Sie holte ihr Handy heraus und wollte Inu anrufen, doch sofort hielt sie inne. Wenn Sess so wütend ist, dann wird Inu ihn beruhigen., kam ihr in den Sinn und sie beschloss ihrem Liebsten zu vertrauen. Lediglich eine Nachricht schrieb sie ihm: ‘Hey Inu, ich warte zu Hause auf euch.’
 

Einige Zeit zuvor brachte Inu seinen Bruder gerade noch rechtzeitig in einen abgelegenen Wald. “Lass mich los”, knurrte der Yokai, doch der Hanyou reagierte nicht. “LASS... LOS”, donnerte der Ältere und erst jetzt löste der Jüngere sich von ihm.

Instinktiv sprang Inu nach hinten und entging so der Giftpeitsche seines Bruders. “Sess beruhige dich...”, begann er, doch den Angesprochenen interessierte das herzlichst wenig. Wütend wallte das Yoki in ihm. Seine Dämonenmale traten hervor. Die Klauen wuchsen, Gift ran an der rechten Hand entlang.

“Komm mir nicht damit...”, knurrte der Yokai und seine roten Augen fixierten den Gegner. Inu schluckte, überlegte und blieb ruhig. Er sah keinen anderen Ausweg. Verzeih, Sess, bat er in seinem Inneren und ließ sein Dämonenblut pulsieren. Erster Pulsschlag, seine Klauen wuchsen, zweiter Pulsschlag, seine Dämonenmale erschienen, dritter Pulsschlag, seine Augen färbten sich rot, vierter und letzter Pulsschlag, sein Knurren ertönte.

Beide Brüder fixierten sich. Rot traf auf Rot und ein überlegenes Grinsen zeichnete Sesshomarus Lippen. Sofort griff er den Hanyou an. Beide nahmen keine Rücksicht auf Verluste. Äste und Bäume zerbarsten unter ihren Hieben, den Inu wich Sesshomaru die meiste Zeit aus. Ab und an parierte er die Klauen mit seinen eigenen. Darauf bedacht nicht mit dem Gift in Berührung zu kommen.

Nach dem nächsten Aufprall ihrer Krallen, brachte der Ältere Distanz zwischen sich und seinem Gegner. Diesen Moment nutzte Inu aus und griff geschickt und schnell an. Dadurch wurde der Yokai unter Druck gesetzt und sein Hemd wurde zerfetzt.

Wütend knurrte dieser auf und setzte zum Gegenschlag ein. Nur knapp entwischte Inu dem Angriff und prallte gegen einen Baum, der unter der Wucht stark erschüttert wurde. “Argh!”, fluchte der Hanyou und fixierte seinen Bruder an. “Sess... bitte, beruhig dich, ich will dir echt nicht wehtun”, bat er, doch keine Reaktion.

Stattdessen griff Sesshomaru erneut an. Ich muss es versuchen., dachte sich Inu und blieb stehen. Er schloss die Augen, vertraute auf sein gutes Gehör. Sein Bruder kam näher und holte mit seiner Faust aus. Er zielte genau auf das Gesicht des Hanyous.

Im letzten Moment trat dieser zur Seite und schlug mit seiner Faust in den Magen seines Angreifers. Sesshomaru keuchte auf, spuckte und knurrte lauter auf. Inu jedoch reagierte nicht weiter, wartete, hielt still. Er traf genau den Punkt, der den Älteren zur Besinnung rief.

Das Yoki flaute ab und der Yokai normalisierte sich. Er fiel nach vorne über, doch Inu hielt ihn sicher fest, so dass er sich an ihn lehnen konnte.

“Alles wird gut, Sess”, kam es beruhigend über Inus Lippen. Er hatte sein Yoki ebenfalls runtergefahren. “Alles wird gut”, wiederholte er erneut und das Knurren verklang. Stille herrschte über dem Wald. Der Jüngere konnte nicht einschätzen wie lange sie so standen, bis sich sein Bruder endlich wieder regte.

“Ich... habe sie... verloren... erneut...”, brachte der Ältere brüchig hervor und schloss die Augen. “Sie ist in festen Händen... unerreichbar... für mich”, setzte er fort und mit zusammengebissenen Zähnen brachte er noch hervor: “ich werde mich nicht dazwischen drängen.”

“Ich weiß, Sess... doch”, machte der Hanyou eine Pause, ehe er weitersprach: “wer weiß, vielleicht verlässt sie ihn? Schließlich bist du bei Weitem besser als dieser komische Typ.” Es war ein schlechter Versuch ihn aufzubauen, das war ihm klar, doch irgendwas musste er sagen.

“Hör auf, Inu... du warst schon mal realistischer”, seufzte Sesshomaru und richtete sich auf. Der Schlag hatte echt gesessen. Es schmerzte noch etwas, doch war ihm das egal. Er machte sich mehr Sorgen um seinen Bruder. “Habe ich dich verletzt?”, fragte er ehrlich nach und Inu schüttelte nur den Kopf.

“Keh! Wir haben schon schlimmer ausgesehen”, lachte der Jüngere und Sesshomaru schmunzelte.

“Deine Frau killt mich, wenn ich dich verletze”, grinste der Ältere. Inu lachte leise und schüttelte erneut den Kopf.

“Niemals, Großer, du bist nun ein Teil ihrer Familie und diese liebt sie über alles”, meinte der Hanyou. “Komm, wir sollten zurück. Sie macht sich sicher auch Sorgen.”

Schwach nickte Sesshomaru und biss sich auf die Unterlippe. Ihm war das mehr als unangenehm, die Kontrolle verloren zu haben. Normalerweise war das kaum vorgekommen, doch irgendwie brachen all seine Gefühle über ihn herein.

Seine Rin war endlich wiedergeboren worden, doch würde er wieder nur zusehen können, wie sie ihr Leben lebt. Sie war vergeben und er hatte sie erneut verloren. Diese Erkenntnis traf ihn härter als jeder Schlag, den er früher einmal abbekam. Noch nicht einmal der Verlust seines Armes hatte solche Schmerzen verursacht.

Erst jetzt bemerkten die Brüder, dass die Sonne bereits unterging. Inu suchte nach seinem Handy und atmete erleichtert durch. “Kagome wartet zu Hause auf uns”, erklärte er und sein Bruder nickte.

Kurzerhand brachte der Ältere beide in die Tiefgarage des Wohngebäudes. Im Aufzug sahen sie erst das Ausmaß ihrer Auseinandersetzung. Beide Hemden waren zerfetzt, Inu hatte noch eine Wunde an seiner Brust, doch am schlimmsten sah wohl der Taisho aus.

Er war blass, seine Haare verdreckt, seine Hose zerschlissen und mehrere Wunden waren noch zu sehen. Doch am meisten plagte ihn das schlechte Gewissen. Er hätte seinen Bruder schlimmere Wunden zufügen können. Als ihm das bewusst wurde, schluckte er.

“Sess, es ist alles gut... wir sahen schonmal schlimmer aus”, erinnerte Inu ihn daran, doch das machte es nicht besser für den Älteren.

“Ja schon, doch wird Kagome mir das nicht verzeihen”, meinte er abwesend, denn seine Gedanken ratterten umher. Inu seufzte und war erleichtert, dass sie nun oben ankamen. Sofort zog er seinen Bruder mit zu der Wohnungstür, öffnete diese und beide schlüpften hinein. Zum Glück ungesehen, denn ihren Zustand anderen zu erklären grenzt an dem Unmöglichen.

Die Miko hörte die Tür und lief sofort zu den Brüdern. “Kami sei Dank, ihr seid wieder da”, hauchte sie, als sie Inu um den Hals fiel und ihn küsste. Er erwiderte den Kuss und lächelte seine Gefährtin an.

“Alles gut, Juwel... wir brauchten nur etwas mehr Zeit”, bemerkte Inu und sie musterte ihren Freund. Dieser sah schlimm aus. Ein Blick auf seine Wunde reichte aus, um zu erkennen, dass diese heilte. Erleichtert atmete sie durch und sah nun an ihm vorbei. Sesshomarus Aussehen war absolut nicht erfreulich gewesen.

“Es tut...”, begann er, doch da wurde er schon von der Schwarzhaarigen in die Arme geschlossen.

“Ein Glück euch ist nichts schlimmeres passiert”, hauchte sie an seiner Brust.

Verwirrt blinzelte er, während Inu lächelte. Seine Kagome war einfach die warmherzigste Person, die er kannte. Nach einigen Minuten löste sie sich und zog beide Jungs ins Wohnzimmer hinein. Sie sah sich auch Sesshomarus Wunden an und war erleichtert. Es waren keine ernsteren Verletzungen und sie heilten bereits.

“Geht erstmal duschen”, meinte sie ruhig und ging in die Küche. Immer noch verwundert sah der Ältere ihr nach, doch Inu zog ihn bereits mit sich zum Bad.

“Du zuerst... ich suche ein paar Sachen für dich raus”, erklärte Inu. Bevor der Größere widersprechen konnte, schob der Hanyou ihn bereits ins Bad hinein.

Resigniert seufzte Sesshomaru und zog die zerfetzten Kleidungsstücke aus, stellte sich unter die Dusche und ließ das warme Wasser auf deinen Körper prasseln.

Danach stieg er hinaus, rubbelte seine Haare etwas trocken und steckte diese hoch. Mit einem Handtuch bekleidet kehrte er zurück in Inus Schlafzimmer und der Jüngere lächelte.

“Sachen auf dem Bett und ich bin duschen”, erklärte dieser und verschwand im Bad, um sich auch zu erfrischen.

Zögerlich entfernte Sesshomaru das Handtuch, zog die schwarze Boxershorts an und schmunzelte, als er die schwarze Leinenhose sah. Sofort schlüpfte er hinein und zog das weiße Hemd an, welches bereit lag.

“Schon viel besser”, kam es lachend von Inu, der gerade aus dem Bad kam. Auch er hatte seine Haare hochgesteckt und kam nur im Handtuch heraus. Sofort zog er sich eine graue Leinenhose und ein rotes Hemd an.

“Danke”, flüstere der Taisho und sein Bruder winkte ab.

“Komm, ich rieche essen”, grinste Inu und der Ältere rollte mit den Augen. Inu und Essen., dachte er belustigt und sie gingen nach unten in die Küche.

Kagome lächelte beide Brüder an und nickte zufrieden. “Viel besser”, grinste sie und zeigte auf den Tisch. “Setzt euch, ich habe etwas gekocht”, meinte sie.

Beide setzten sich und Inu zog seine Liebste zu sich. Auf seinem Schoss blieb sie sitzen und blinzelte zu ihm auf. Er lächelte und sie schmiegte sich an ihn. Sesshomaru lächelte bei dem Anblick und begann zu essen. Während der Hanyou seine Gefährtin fütterte und sie ihn, sprachen sie nicht viel.

Für diese Stille war der Ältere dankbar, denn er wollte kein Mitleid von den Beiden hören. Er entschloss sich, sich wie sonst auch zu verhalten. Abstand halten zu ihr und hoffen, dass sie glücklich wird. Irgendwann werde ich vielleicht doch mit ihr zusammen sein können., hoffte er und dankte seiner Schwägerin für das Essen.

Es war zwar nicht so gut wie sein eigenes, dennoch war es lecker gewesen. “Jederzeit, Sess”, lächelte sie ihn an und sie beendeten das Essen. Gemeinsam räumten sie ab und setzten sich bei etwas Tee und Gebäck ins Wohnzimmer.

“Also...”, begann die Schwarzhaarige. “Was hast du vor, Sess?” Die Frage war ihr sehr wichtig, denn sie fühlte, dass Rin ihn mochte und nicht glücklich mit ihrem Freund war.

“Ich werde nichts weiter tun...”, meinte er und trank etwas Wasser. “Ich werde mich ihr nicht aufdrängen. Wenn sie Hilfe von mir braucht, werde ich ihr helfen, sonst werde ich nichts tun... sollte er ihr wehtun, dann werde ich ihn zerfleischen... ganz einfach.”

Kagome sah zu ihrem Schwager und lächelte. “Das heißt, du wirst ihr nichts sagen?” Er nickte. “Du wirst zusehen wie sie mit dem Typen weiter zusammen ist?” Erneut nickte er. “Du wirst ihn töten, wenn er sie falsch behandeln sollte?” Ein weiteres Nicken folgte. “Gut... dann werden wir in ein paar Wochen ein Alibi für Sess brauchen”, grinste sie ihren Gefährten an.

Beide Brüder stutzen und blinzelten. “Wie meinst du das, Juwel?”, wollte Inu wissen.

“Ganz einfach... ich bin an ihr vorbeigelaufen und sie hat mich sofort erkannt und angesprochen. Natürlich hat sie auch gleich nach Sess Ausschau gehalten und war traurig, dass du nicht da warst”, erklärte sie ruhig und der Ältere war verwirrt.

“Kago... Rin hat kein Interesse an mir, also lass das”, meinte er etwas schroffer, doch das schreckte die Miko nicht ab. Im Gegenteil, denn sie grinste noch breiter.

“Glaub mir, Sess... sie hat sich in dich verguckt und wird es auch schnell merken, dass ihr Freund eine Niete ist und sie mit dir das bessere Los haben wird... sei etwas positiver, Sess!”, ermahnte sie ihn und ließ spielerisch ihr Reki an wallen. Beide Brüder schluckten.

“Ich versuche es, Schwesterchen”, nuschelte er und sie wurde nun wieder sanft. Seit damals hatte er vollsten Respekt vor ihr, denn sie zeigte keine Angst und Furcht und genau das fand er bewundernswert.

Inu atmete erleichtert aus und küsste seine Liebste auf die Wange. “Gut gemacht”, raunte er und sie lächelte.

“Ist doch war... der Typ ist echt ein Arsch und Rin hat was viel besseres verdient”, bestimmte sie.

“Aber nur wenn sie es von sich aus will, Kago”, kam es fast schon kleinlaut von Sesshomaru. Die Miko nickte.

“Natürlich... in ein paar Wochen wird sie das auch erkennen, ihr werdet schon sehen”, lachte sie und beide Brüder rollten leicht mit den Augen. Sie hatte schon damals positiv gedacht und steckte die Beiden irgendwie mit an.

Kagome hat Recht... ich werde warten... wer weiß... vielleicht bekomme ich doch meine Chance., beschloss Sesshomaru. Damit verabschiedete er sich und dankte den Beiden.

Den Sonntag verbrachten die drei bei Sesshomaru in der Wohnung. Sie gingen einige alte Pergamente durch und Kagome war fasziniert von all der Geschichte dahinter. Beide Brüder erzählten ihr die Familiengeschichte und sie saugte jede Information auf, die sie bekam.

Es war sehr interessant gewesen. Ein Teil davon kannte sie bereits, durch Myoga, den Flohgeist, doch die Brüder zeigten ihr Aufzeichnungen von den anderen Dingen. Auch sie lernten ihren Vater von einer anderen Seite kennen und die Geschichte hatte gezeigt, dass auch die Menschen einige Kämpfe mitbekommen und festgehalten hatten.

Somit begann die neue Woche und Montagfrüh fuhr Kagome mit Sesshomaru zur Uni und Inu kümmerte sich um das Büro. Genauso legte er zurecht wie er den neusten Kundenauftrag abarbeiten könnte. Bald müsste er sie alleine lassen, doch der Kunde ging vor. Seufzend begann er mit der Sortierung der Akten.
 

Die Woche verlief wie im Fluge. Sesshomaru brachte seinen Unterricht über die Bühne, beantwortete einige Fragen und gab Tipps, wo Informationen geholt werden könnten. Für ihn machte es keinen Unterschied wer fragte, er blieb distanziert und kühl, genau wie in den letzten Jahren.

Was er nicht wusste war, dass Rin ihn die ganzen Stunden über beobachtet hatte. Sorge machte sich in ihr breit, da sie nicht verstand, wieso er plötzlich so anders war. Als sie ihre Freundin Ami fragte, war sie nur verwirrt.

“Er ist doch wie sonst auch” oder “Du bildest dir das nur ein” kam es von der anderen Frau. Jedoch war Rin überzeugt, dass etwas vorgefallen sein musste. Ihn persönlich ansprechen wollte sie nun auch nicht, da könnte er sonst was von ihr denken. Gedankenverloren saß die Schwarzhaarige in der Bibliothek. Es war Freitagnachmittag und sie wollte noch etwas lesen.

Seufzend ging Kagome in die Bibliothek. Inu war an diesem Tag aufgebrochen, um die Recherchen für den Kunden durch zu führen. Nun musste sie auf Sesshomaru warten, damit er sie mit nach Hause nehmen konnte.

Da sie zwei Stunden noch rumbringen musste, wollte sie noch ein wenig lesen und die Ruhe dafür hätte sie nur in der Bücherei. Sie suchte sich einen freien Platz aus und entdeckte sogar Rin.

Sollte ich mich zu ihr setzen?, wunderte sie sich und überlegte. Doch sie beschloss, es nicht zu tun. Sie wollte Sesshomarus Bitte befolgen, Rin nicht zu sehr zu bedrängen. Seufzend setzte sie sich einige Tische weiter und holte das Buch heraus.

Einige Zeit später hatte Rin Kagome entdeckt und beschloss zu ihr zu gehen. “Hallo, Kagome”, meinte sie und blinzelnd sah die Angesprochene auf.

“Oh... hallo Rin”, lächelte die Miko und die Ältere setzte sich zu ihr.

“Entschuldige, falls ich dich störe.”

“Aber nein, wie geht es dir?”, wollte Kagome wissen.

“Gut, danke, bei euch auch alles gut?”, fragte Rin diplomatisch korrekt. Kurz überlegte die Jüngere.

“Mir geht es gut soweit, bin nur traurig, weil mein Freund beruflich wegfahren musste. Takeo geht es gut”, erklärte die Miko lächelnd. Rin blinzelte und biss sich auf die Unterlippe. Diese Geste bemerkte Kagome sehr wohl.

“Sicher?”, nuschelte die Ältere. Kagome nickte gleich.

“Takeo hatte ein paar Probleme mit seinem Auto... du weißt doch Jungs und ihre heißgeliebten Autos”, erfand sie eine Ausrede und Rin kicherte.

“Wirklich? Sein Auto? Aber es ist doch alles gut damit”, sprach Rin laut aus.

“Ja sein blauer Flitzer”, lachte Kagome und nun wurde Rin neugierig. Kurzerhand erzählte ihr die Jüngere alles darüber und staunend wurde sie angesehen.

Auf diese Weise verging die Zeit sehr schnell. Sesshomaru machte sich auf den Weg in die Bibliothek. Er stutze, als er auch Rins Geruch in seiner Nase hatte. Die beiden Frauen unterhielten sich angeregt über irgendeinen Film. Wie typisch... Frauen und ihre Romantikkomödien., verdrehte er die Augen und grüßte die Beiden lächelnd.

Die Miko war ganz verwundert ihn schon zu sehen, doch ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es so weit war. Natürlich bot Sesshomaru an Rin nach Hause zu fahren, mit leicht geröteten Wangen nahm sie dieses Angebot an. Kagome lächelte, während sie Rin nach Hause brachten.

Zukunftspläne

“Hör auf zu grinsen, Kagome”, knurrte Sesshomaru neben ihr, als sie zurück zur eigenen Wohnung fuhren. Rin hatten sie sicher bei ihr zu Hause rausgelassen und sind gleich aufgebrochen.

“Aber, Sess... das ist doch mehr als eindeutig... sie mag dich”, kicherte die Miko und erhielt das nächste Knurren als Antwort, denn der Taisho sah das Ganze anders.

“Vergiss es, Kago... Rin hat einen Freund und ich werde ihr das nicht verderben... definitiv nicht”, schnaubte er und umgriff das Lenkrad stärker, sodass seine Fingerknochen hervorstachen.

“Ich weiß, aber sie können sich auch trennen”, warf sie den Einwand ein und er seufzte nur. Kagome hatte Recht und das wusste er auch.

“Solange das nicht der Fall ist...”, begann er.

“Ja, ja... ich weiß, Sess”, grinste sie und erntete erneut sein Knurren.

“Bitte grinse nicht so... okay?”, bat er und sie nickte. Doch nun kicherte sie vor sich hin und das trieb ihn noch mehr zur Weißglut. “Dann grinse lieber”, lenkte er ein. Dabei lachte Kagome und grinste noch mehr. Solange bis sie zu Hause ankamen.

Dort betrat sie die Wohnung und schrieb Inu eine Nachricht, dass sie daheim wäre. Sogleich wurde sie von ihrem Gefährten angerufen und sie unterhielten sich. Das Wochenende würde der Hanyou bei dem Kunden verbringen. Auch wenn es Kagome missfiel, so verstand sie die Notwendigkeit.

Nach ihrem Telefonat kam Sesshomaru vorbei. Er hatte gekocht und wollte zusammen mit Kagome die Mahlzeit einnehmen. Es war irgendwie zur Gewohnheit geworden und das wollte er auch nicht mehr missen. Obwohl die Miko ihn sehr oft ärgerte, so hatte sie immer ins Schwarze getroffen und ihre Meinung war immer ehrlich. Das mochte er an seiner Schwägerin sehr.

“Also was machen wir am Wochenende? Da Inu nicht da ist, musst du mich nun unterhalten”, kicherte sie.

“Wie wäre es, wenn wir einige Schriften zusammen durchgehen? Ich bin mir unsicher, welches Thema ich in der Vorlesung näher erläutern müsste”, gestand er und Kagome lächelte.

“Wie wäre es, wenn du den Vortrag hältst und ich sage dir, ob ich es verstehen würde und was fehlen könnte”, erklärte sie und er dankte ihr. Die Schwarzhaarige wusste, dass ihr Schwager Ablenkung brauchte und genau das würde sie ihm geben.
 

Das Wochenende war ereignislos für Kagome und Sesshomaru. Sie gingen gemeinsam die Themen durch für seine Vorlesungen und Kagome bekam sogar Lerntipps. Sie mochte die Zeit mit ihrem Schwager, dennoch vermisste sie ihren Gefährten. Sie konnte einfach nicht verstehen wieso er immer wieder so lange weg musste.

Deshalb beschloss sie am Sonntagabend näheres von Sesshomaru zu erfahren. Da Inu auf ihre Fragen nicht reagierte oder diese einfach ignorierte, wollte sie trotzdem Klarheit haben. Es konnte schließlich so nicht weitergehen. Schon seit sie sich wieder gefunden hatten, verhielt sich Inu eigenartig. Unbedingt musste sie erfahren, warum er so war oft fast eine Woche fern blieb.

Diesmal kochten die Beiden gemeinsam. Sesshomaru zeigte Kagome ein paar Tricks und es machte so viel mehr Spaß. Lange überlegte die Miko, wie sie anfangen sollte, doch war sie sich unsicher. Es war schließlich ein sensibles Thema und sie wollte nicht indiskret ihrem Gefährten gegenüber sein. Doch all das ließ sie nicht in Ruhe.

“Sess?”, begann die Schwarzhaarige und der angesprochene blickte zu ihr.

“Was ist, Kago?”, fragte er direkt und sie schluckte. Sie deutete an, dass sie sich setzen sollten. Da das Essen schon fertig war, folgte er ihrer Bitte und sie nahmen Platz.

“Also?”, hakte der Ältere nach.

“Naja...”, druckste sie drum herum, doch ein ernsterer Blick brachte sie dazu, doch noch ihren Mut zusammen zu nehmen und weiter zu reden. “Es geht um Inu”, rückte sie mit der Sprache raus.

“Was ist mit ihm?”, fragte der Taisho und verschränkte seine Arme vor der Brust. Dabei lehnte er sich zurück und wartete bis seine Schwägerin anfing ihm alles zu erzählen.

“Wieso verschwindet er immer für einige Tage?”, kam es direkt über ihre Lippen. Sesshomaru unterdrückte ein Lachen, denn er dachte sie würde nur scherzen. “Ich meine das Ernst. Inu weicht bei der Frage aus, doch ich will wissen was los ist”, führte sie aus.

“Hn”, begann er und überlegte wie er das ausdrücken sollte ohne, dass Kagome es falsch verstehen würde. “Nun... du hast die Aufzeichnungen gelesen”, sprach er und sie nickte eilig. Sie kannte die Schriften wegen der Markierung und was dazu gehörte.

“Und weiter?”

“Kago... du hast doch sicher Aufklärung gehabt... ihr Menschenweibchen seid einmal im Monat fruchtbar...”, erklärte Sesshomaru so diplomatisch wie möglich. Er wollte es nun auch nicht direkt aussprechen. Zum Glück machte das auch Kagome für ihn.

“Du meinst... Inu verwindet, weil ich in dem Zeitraum ein Kind empfangen könnte?”, schlussfolgerte sie und der Taisho nickte sofort.

“Genau, deshalb ist er jedes Mal verschwunden”, bestätigte er ihr.

“Aber... will Inu denn keine Kinder haben?”, kam es etwas trauriger von ihr.

“Äh... das kann ich dir nicht beantworten, Kago”, erklärte Sesshomaru diplomatisch. “Ihr solltet darüber reden. Inu wirkt zwar erwachsener, aber manche Sachen machen ihm immer noch Angst. Zudem sorgt er sich viel zu viel über gewisse Dinge, darüber nachdenken vermeidet er nach Möglichkeit und demnach auch darüber zu reden”, versuchte er es zu erklären.

“Verstehe”, nickte die Schwarzhaarige und lehnte sich zurück. “Dann werde ich Inu mal zur Rede stellen, sobald er wieder da ist”, fasste sie den Entschluss.

“Gute Idee, doch nun kümmern wir uns um das leckere Essen”, lächelte er. Das Thema wechseln hatte er schon mal besser hinbekommen, jedoch war Kagome ihm dafür dankbar. Schließlich konnte ihre Frage nur einer beantworten und auf ihn musste sie nun warten.

Beim Essen unterhielten sie sich über die kommenden Tage. Denn die nächsten drei Tage würde Inu sicher nicht nach Hause kommen. Wenigstens konnte Sesshomaru ihr die Sorge nehmen, dass ihr Gefährte zu dem Zeitpunkt wirklich den Kunden fertig machte und nichts anderes.
 

Der Montag verlief bei den Verschwägerten wie immer routiniert. In der Früh fuhren sie gemeinsam zur Uni und aßen gemeinsam zu Mittag. Der Silberhaarige verhielt sich wie sonst auch, eher distanziert und professionell. Auch wenn ihm die Nähe zu Rin sehr gefiel, musste er sich zusammenreißen. Sie war vergeben und er würde sich ihr nicht aufdrängen.

Die Tage bis Mittwoch musste Kagome auf ihn warten und das tat sie in der Bibliothek und jedes Mal war sie nicht alleine. Rin war bei ihr und die Damen sprachen über alltägliches. Der Taisho musste tief durchatmen, bevor er seine Schwägerin abholen konnte. Rins Geruch raubte ihm immer wieder seine Sinne. Zu sehr war er auf sie fixiert, doch unterdrückte er dieses Verlangen.

Sie hat einen Freund, also unerreichbar für mich., redete er sich ein und versuchte ihre Gegenwart aus zu blenden. Es war zwar schwieriger, doch irgendwie klappte das schon. Meistens gingen der Silberhaarige und die Schwarzhaarige direkt nach Hause. Dadurch war es auch erträglicher. Zum Glück war kein Freitag, denn sonst hätte er sich dazu verleiten lassen, Rin nach Hause zu bringen.

Die Abende verbrachten die Beiden wie gewohnt zusammen. Sie kochten, aßen und sprachen gemeinsam. Hin und wieder lasen sie in den alten Rollen. Kagome kam immer besser mit ihrem Schwager zurecht.

“Und Inu hat sich gemeldet?”, fragte er und sie nickte.

“Er kommt morgen Nachmittag wieder”, seufzte sie am Mittwochabend.

“Na immerhin kommt er schon am Nachmittag... ich werde den Abend auswärts verbringen, dann könnt ihr in Ruhe reden”, schlug Sesshomaru vor.

“Danke, Sess, das ist lieb von dir. Ich weiß gar nicht, wie ich dir dafür jemals danken soll”, freute sich Kagome.

“Das musst du nicht, Kago”, erklärte er. “Klärt das zwischen euch... ich bin mir sicher, dass ihr gemeinsam auf einen Nenner kommt... Das Leben ist viel zu kostbar und das sage ich dir aus Erfahrung.”

Die Miko verstand vorauf er hinaus wollte und da musste sie ihm zustimmen. Sie nickte eifrig. “Das werden wir, danke nochmal für deine Ehrlichkeit”, lächelte sie, während er ihre Geste erwiderte.

“Dann sollten wir fertig essen und morgen Abend sieht die Welt ganz anders aus”, grinste er und das brachte sie zum Lachen. Sesshomaru benutzte die Weisheitssprüche der Menschen und das klang einfach nur witzig.

Nach dem Essen räumten beide ab und machten sich noch einen gemütlichen Abend. Bei einer Tasse Tee sprachen sie über die Ausgrabungen, die der Silberhaarige plante. Sechs Orte hatte er fest gemacht, dabei hatte er noch vier weitere Ziele als Zusatz. Für den Fall, dass mehr Studenten ihre Leistungen erbringen würden, wollte er diese auch belohnen. Ein Glück waren Kogas und Ayames Kinder sehr flexibel, wenn es um die Orte ging.

“Sag mal, Sess… was wirst du machen, wenn Rabbit eine von den Studenten ist?”, wollte die Schwarzhaarige wissen.

“Was soll ich schon machen?”, zuckte er mit den Schultern. “Ich werde mit ihr die Ausgrabung durchführen… so professionell bin ich doch noch.”

“Verstehe”, kam es von ihr lächelnd. “Du kannst dich ja noch zwei Monate dafür wappnen.”

“Das stimmt und zwei Wochen gehen schnell vorbei”, baute er sich selbst auf.

“Genau, da kannst du sie von dir überzeugen”, grinste Kagome breit und er nickte. Ihr Grinsen wurde noch breiter, als er einen Schluck zu sich nahm, nur um diesen wieder aus zu spucken.

“KAGOME!”, rief er aus und sah sie böse funkelnd an. Sie jedoch lachte über seine Reaktion. “Das ist nicht witzig… sie ist vergeben und ich werde sie sicher nicht in so eine Situation bringen”, brummte der Taisho.

“Ich weiß das, Sess, aber wenn sie nicht…”, begann sie, doch wurde sie direkt unterbrochen.

“Sie ist vergeben und damit stellt sich die Frage nicht!”

Resigniert seufzte sie, da es im Moment nichts brachte. Er war zu sehr ein Ehrenmann und das als der gefürchtete Daiyokai. Darüber musste sie schmunzeln. Auch wenn sie ihn verstand, hätte sie sich mehr Initiative von ihm gewünscht. Nach dem Tee ging er in seine Wohnung und las die halbe Nacht, ehe er sich schlafen legte.

Der Donnerstag verlief wie üblich. Morgens machten sie sich frisch und fuhren zur Uni. Während Kagome im Hörsaal saß, brachte Sesshomaru seine Kurse hinter sich. Mittags saßen sie zusammen in der Mensa. Die Miko aß eines der ausgewogenen Gerichten und der Taisho genehmigte sich seinen Kaffee. Dank Kagome hielten sich alle anderen Frauen zurück.

Auch wenn er ihre Blicke spürte, so war ihm das egal. Nur ihr Blick interessierte ihn und darüber freute er sich. Sie zeigte ihm so, dass er sie fesselte. Leider war das nur auf beruflicher Ebene, doch besser so als ignoriert zu werden.

Danach trennten sie sich und brachten die letzten Stunden hinter sich. Nach dem Kurs hoffte die Miko, dass ihr Gefährte sie abholen würde. Sie hatte ihn einfach zu sehr vermisst, viel zu sehr für ihren Geschmack. Er soll nicht mehr weggehen. Sie wollte bei ihm sein. Ihr war klar, dass er auch mal zu Kunden fahren musste, doch wollte sie absolute Ehrlichkeit von ihm.

Seufzend verließ sie das Gebäude und blickte direkt zu den Parkplätzen. Doch Inu war weit und breit nicht zu sehen. Erneut seufzte sie und schlenderte zu Sesshomarus Wagen. Diesmal wollte sie draußen auf ihn warten. Sie holte ihr Handy heraus und schrieb ihrem Schwager eine Nachricht, doch bevor sie diese senden konnte, wurde sie von hinten umarmt.

“Gomen”, hauchte Inu. “Ich habe mich verspätet.”

“Inu!”, rief sie aus und drehte sich in seiner Umarmung. “Endlich”, hauchte sie und küsste ihn sofort innig. Sie hatte ihn wahrlich vermisst. Sofort erwiderte er ihren Kuss und zog sie dichter an sich heran.

“Habe dich vermisst”, hauchte er an ihren Lippen.

“Dann geh nicht mehr fort”, raunte sie und legte ihre Arme um seinen Nacken. “Ich habe dich auch sehr vermisst”, grinste sie ihn an.

“Aber einer musste doch zum Kunden”, erklärte er sachlich. “Sess kann nicht, solange er noch an der Uni ist.”

“Ich weiß, Inu”, flüsterte sie und bedeckte seine Lippen mit ihren. Erst nachdem sie sich gelöst hatten, lächelte der Hanyou seine Gefährtin an.

“Lass uns Heim fahren”, meinte er und sie nickte. Kurzerhand schrieb Kagome ihrem Schwager, dass Inu sie abgeholt hatte. Sesshomaru grinste und hoffte, die Beiden würden das zwischen sich endlich regeln.

Die Autofahrt verlief relativ ruhig. Die Schwarzhaarige fragte, wie der Auftrag lief und ob er alles erledigt hatte. Dabei überlegte sie, wie sie am besten das Thema ansprechen sollte. Schließlich wollte sie nicht mit der Tür ins Haus zu fallen. Inu blockte viel zu oft unangenehme Dinge einfach nur ab.

In der Wohnung ließ sie sich seufzend auf das Sofa fallen, während Inu aus der Küche was zu trinken holte.

“Was wollen wir heute machen, Juwel?”, fragte er sie und stellte Kagome ein Glas Wasser hin. Danach setzte er sich zu ihr und nippte an seinem Glas.

“Wie wäre es, wenn wir heute einen schönen Abend zu zweit haben? Du warst so lange weg”, schlug sie vor und blickte zu ihm.

“Das hört sich toll an... dann sollte ich Sess Bescheid geben, damit er sich keine Mühen machen muss”, lächelte er und zückte sein Handy. Seinem Bruder schrieb er eine schnelle Nachricht und legte es beiseite.

“So können wir den Abend genießen und etwas reden”, kam es von Kagome und Inu sah blinzelnd zu ihr.

“Reden? Worüber denn?”, wollte er wissen und stellte sich dabei unschuldig.

“Naja... wir sind ja nun gebunden und du weißt, ich würde gerne auch offiziell für die Menschen deine Frau sein”, erklärte sie mit roten Wangen. Erleichtert atmete Inu durch, denn die Sorge konnte er ihr abnehmen.

“Hm”, überlegte der Hanyou und nahm Kagomes Hand, um diese zu umschließen. “Wie wäre es, wenn wir das in deinen Sommerferien machen? Nachdem Sess von der Tour zurück ist mit den besten Studenten?”, schlug er vor. Dabei erhellte sich ihre Mine.

“Das klingt toll, dann kann ich meine Familie darauf vorbereiten”, strahlte sie und Inu kicherte leise.

“Wir suchen später nach dem genauen Termin.”

“Gerne und wir müssen noch planen, wo wir feiern, wie wir feiern, wen laden wir ein”, kam es euphorischer von ihr und er musste sie bremsen.

“Langsam, Juwel”, lachte Inu. “Eins nach dem anderen. Morgen suchen wir den Termin heraus und dann sprechen wir mit deiner Familie”, schlug er vor.

Mit so einem vernünftigen Vorschlag hätte die Schwarzhaarige nicht gerechnet. Umso überraschter war sie und stimmte ihm schließlich zu. Ihr gefiel seine Denkweise.

“Perfekt, Inu”, lächelte sie ihn an. Sogleich umarmte sie ihn freudig und küsste seine Wange. “Ich freue mich so sehr”, flüsterte sie.

“Ich mich auch, Frau Nakamura”, grinste er breit und stahl sich einen innigen Zungenkuss von ihr. Natürlich dachte der Hanyou, dass damit die Sorgen seiner Braut nun verflogen waren. Jedoch machte er die Rechnung ohne sie.

Nachdem beide sich lösten, lächelte Kagome ihn an. “Da das geklärt ist, sollten wir noch was anderes regeln”, sprang sie über ihren Schatten. Denn das wollte sie auch noch geklärt haben. Sesshomaru hatte Recht. Sie brauchten eine gemeinsame Grundlage.

“Was ist los, Juwel?”, fragte Inu besorgt.

“Ich... will mit dir über deine monatlichen Reisen reden”, erklärte sie ruhig und sah ihn direkt an.

“Monatliche Reisen?”, fragte er nach und legte den Kopf schief. “Ich bin doch nicht jeden Monat weg”, spielte er sein Verschwinden herunter und hoffte, Kagome würde das Thema sein lassen.

“Inu... willst du mich für dumm verkaufen?”, fragte sie leicht angesäuert, weil er es doch tatsächlich nicht sah.

“Aber nein... ich bin doch nur ab und zu weg... das ist nun mal der Job”, erklärte er weiter und sie schnaubte darauf hin.

“Nicht ab und zu... du bist jeden Monat für einige Tage weg... warum gehst zu dem Zeitpunkt weg?”, fragte sie nun genauer nach und verschränkte die Arme vor der Brust.

“Keh! Ich bin doch nicht jeden Monat weg, Juwel. Du übertreibst”, beharrte er erneut auf seiner Meinung.

“INU... ich bin nicht... blöd... ich habe es sogar notiert und du bist jeden Monat zu einer bestimmten Zeit weg, WARUM?”, kam es noch deutlicher und genervter von ihr.

Oh, oh., schoss es ihm durch den Kopf und er seufzte. “Juwel... es ist nicht so wie du denkst”, begann er, doch da platzte Kagome einfach der Kragen.

Unfassbar, was denkt er sich denn nur dabei., grummelte sie. “WAS DENKE ICH DENN?”, schrie sie ihn an und schnaufte wütend. Er spielte gerade mit ihr und das mochte sie überhaupt nicht.

“Kagome... ich gehe nicht wegen dir weg”, erklärte er und sah sie liebevoll an. “Ich gehe, weil es unsere Aufgabe ist auch außen Termine wahrzunehmen.”

“INU”, brummte sie. “Sag mir endlich die Wahrheit, warum gehst du weg?” Sie klang wütend, verletzt und neugierig zu gleich. Das irritierte den Hanyou ein wenig.

“Mensch, Kagome... ich gehe wirklich nicht wegen dir.”

“Hör auf mir das weiß zu machen.”

“Aber das ist so.”

“LÜG mich nicht an, INU”, brummte sie wieder und stand auf. Sein Verhalten verletzte sie. Plötzlich fühlte sie sich wie damals, als sie immer an einander geraten waren.

“Keh! So ein Blödsinn!”, knurrte er sie an. “Ich lüge dich nicht an!”, beharrte er weiterhin.

“Aber du verschweigst mir etwas. WAS IST ES?”, schrie sie ihn wieder an und fast automatisch flackerte ihr Reki auf. Geschockt blickte Inu sie an. Schon lange hatte er sie nicht mehr so erlebt.

“Es ist nichts, Juwel”, versuchte er sie zu beruhigen, doch genau das machte es nur noch schlimmer.

“INU, ich habe mit Sess gesprochen”, knurrte sie ihn an. Bevor er jedoch auf das Gesagte reagieren konnte, konfrontierte sie ihn mit ihrer Erkenntnis: “INU, du gehst, weil ich schwanger werden könnte. WIESO gehst du weg?”

Ihr kamen die Tränen, denn sie verstand es nicht. “Willst mit mir denn keine Kinder, Inu?”, schluchzte sie. Verletzt blickte sie zu ihm. “Bin ich nicht gut genug, um dir Kinder zu schenken?”, fragte sie unter Tränen.

“WAS?!”, kam es fassungslos von ihm und er schluckte. Unfähig auf ihren Ausbruch zu reagieren, saß er auf dem Sofa und starrte seine Gefährtin an.

Kinderwunsch

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Schlaflos

Die Person, die eintrat, war keine andere als Rin. Ihr Duft umspielte Sesshomarus Nase und neckte ihn. Leise knurrte er und hoffte, sie würde sich nur einen Kaffee holen und ihn gar nicht bemerken. Noch einmal schluckte er schwerer und verfolgte sie mit seinen Augen.

Sie trug eine weiße Bluse mit einem schwarzen Bleistiftrock und schwarze Pumps rundeten ihr Outfit ab. Ihre Haare hatte sie locker zu einem Zopf gebunden und war dezent geschminkt. Unwillkürlich blieb er länger bei ihren Kurven hängen und schluckte erneut. Wieso ist sie nur so gekleidet?, fragte er sich selbst und versuchte sich wieder auf seinen Kaffee zu konzentrieren.

Während er daran nippte, begrüßte Rin Kisho und ging hinter den Tresen. Ungläubig beobachtete der Taisho die Szene vor sich. “Kisho... ich weiß doch wie alles funktioniert”, lachte sie und schob den Älteren Richtung Ausgang. “Beeil dich, sonst kommst du zu spät”, mahnte sie ihn noch und das schien auch den Besitzer zu überzeugen.

Das brachte den Silberhaarigen zum Schmunzeln. Diese Eigenschaft hatte sie schon damals gehabt: Hatte sie sich etwas in den Kopf gesetzt, dann führte sie es auch in die Tat um. Verträumt schloss er seine Augen und erinnerte sich an den Moment zurück, als sie ihn dazu brachte schließlich einen Schritt auf die Menschen zu zugehen.
 

Damals war sie zu ihm gekommen. Naja eigentlich brachte Inu sie zu ihm. Sie hatten den Wunsch geäußert nach ihrer Ausbildung wieder bei ihm sein zu dürfen. Da er ihr immer eingeräumt hatte selbst zu entscheiden, ermöglichte er ihr diesen auch. Er war recht unfreundlich zu seinem Halbbruder und schickte ihn einfach weg. Ungeachtet der Gefühlslage, in der sich der Hanyou befand.

“Sesshomaru-Sama... das war absolut nicht nett von euch!”, schimpfte Rin mit ihm. Nur sie durfte so mit ihm reden. In seiner Manier blickte er zu ihr und stieß sein typisches “Hn” aus.

“Euer Bruder leidet, dass Kagome nicht da ist... es sind nun schon über drei Jahre her und er vermisst sie”, erzählte sie, auch wenn er den Anschein machte, dass es ihn nicht interessierte, so hörte er doch zu. Natürlich fiel ihm auf, dass sein Bruder nicht mehr nach dieser Miko stank und er eher betrübt war. Selbst auf die Provokation war er nicht eingegangen. Normalerweise hätte er ihn angegriffen, aber da war nichts. So als ob sein inneres Feuer erloschen war.

“Das interessiert mich nicht”, kam es kühl von seinen Lippen und er führte die Kleine in ihre Gemächer. Wie immer lief sie hinter ihm her, doch sie bewegte sich anders. Fast so als würde sie nun schweben und nicht mehr so schwerfällig laufen.

Überrascht darüber hatte er sie beobachtet und musste feststellen: seine kleine Rin war nun eine junge Dame geworden. Ihr kindliches Gesicht wich einem zierlichen. Ihr Körper hatte nun viel mehr Rundungen. Kurz setzte sogar sein Herzschlag aus, als er an ihren Lippen hängen blieb, jedoch schollt er sich dafür.

“Hier wirst du wohnen, wenn du das wünscht... solltest du etwas brauchen, wird Jaken dir diesen Wunsch erfüllen”, erklärte er mit seiner kühlen Stimme, doch erkannt Rin auch die sanfte Wärme darin. Mit einem Nicken zeigte sie ihm, dass sie es verstand.

Einige Wochen vergingen und die junge Dame gewöhnte sich daran im Schloss von allen Angestellten als ‘Hime’ bezeichnet zu werden. Auffällig oft hatte sie seine Nähe gesucht und er belächelte dies. Sie wollte lernen was seine Aufgaben waren, nachdem er das Schloss wieder aufgebaut hatte. Schritt für Schritt zeigte er es ihr und sie bewies viel Fingerspitzengefühl. Schnell erkannte sie, dass er trotz allem die Menschen mied.

Um das zu ändern fasste sie den Plan, ihn ebenso Stück für Stück an die Menschen heran zu bringen. Angefangen hatte sie damit, ihn zu bitten mit ihr gemeinsam die umliegenden Dörfer zu besuchen. Wegen ihrer Ausbildung zu einer Heilerin hatte sie oftmals den Drang gehabt, den Menschen zu helfen. Auch wenn es Sesshomaru nicht gefiel, so wollte er auch für ihre Sicherheit sorgen.

Niemandem sonst vertraute er ihren Schutz an. Außer seinem Halbbruder vielleicht. Über diesen Gedanken schmunzelte der mächtige Daiyokai. An diesem Tag waren sie ausgerechnet in einem Dorf mit vielen Kindern. Diese waren dem Taisho noch mehr zu wider, als die Erwachsenen. Jedoch Rin mit diesen Kindern zu sehen, erwärmte sein Herz um wenige Grade. Natürlich wurde er kritisch beäugt, doch das interessierte ihn genauso wenig wie deren Getuschel.

“Sesshomaru-Sama, würdet ihr mit bitte helfen?”, fragte Rin ihn zuckersüß. Innerlich verdrehte er die Augen, doch folgte er wortlos ihrer Bitte. Die fassungslosen Gesichter der Bewohner entschädigten ihn sogar dafür.

“Ich denke nicht, dass ich dir helfen kann”, kam es kühl von ihm, doch Rin lächelte ihn an.

“Natürlich könnt ihr das!”, erklärte sie und führte ihn zu den fünf Patienten. Drei von ihnen waren Kinder und zwei junge Frauen, die an einer Vergiftung litten. Sesshomaru schnupperte automatisch, als ihm das säuerliche in die Nase stieg. Da begriff er ihre Worte.

“Gift”, sprach er aus und sie nickte.

“Bei den Kindern hilft die Kräutermischung, jedoch bei den beiden Frauen, lindern diese nur die Schmerzen”, klärte sie fachmännisch und zeigte ihm, welche Kräuter sie benutzte. Überraschung und Stolz fluteten sein Herz, denn sie hatte wahrlich viel gelernt. Sein Blick glitt zu den Frauen, die bewusstlos waren.

“Hn”, entkam es seinen Lippen und legte seine Hand auf Tensaiga. Nichts tat sich, weshalb er einen Mundwinkel leicht zucken ließ. “Sie leben beide... hast du das Blut von ihnen untersucht?”, fragte er und Rin nickte.

“Das Ergebnis war nicht gut, doch die Kräuter halten den Prozess auf.”

“Verstehe... würdest du noch einmal etwas Blut von ihnen nehmen... ich würde gerne sehen, welches Gift in ihnen ist”, bat er sie, da er selbst keine Hand an die beiden legen wollte. Dennoch gewillt war seiner Rin zu helfen.

Die junge Frau nickte und tat worum er sie bat. Nach einigen Momenten hatte er zwei Tücher mit Blutstropfen darauf. Beide beschnupperte er und unterdrückte den Würgereiz, da deren menschlichen Gerüche immer noch zu stark waren. Sein inneres Biest schimpfte mit ihm, er solle sich gefälligst zusammenreißen.

“Es ist ein Gift, welches niedere Dämonen auf Pflanzen geben, um diese zu verderben...”, erklärte er und Rin sah zu ihm. Verstehend nickte sie und seufzte.

“Dann können wir nichts für sie tun”, kam es traurig über ihre Lippen.

“Das habe ich nicht gesagt”, funkelte er sie leicht amüsiert an. “Ich hatte den Kontakt zu diesem Gift schon sehr früh...”, erklärte er und ließ aus seinen Krallen grünliches Sekret laufen. “Das hier ist dem ähnlich...”, begann er und Rin machte große Augen.

“Dann kann ich damit ein Gegengift machen. Kaede-Sama hat dies von Kagome gelernt und es mir beigebracht”, lächelte sie ihn an und machte sich gleich an die Arbeit. Dabei beobachtete er sie und musste feststellen, dass sie um einiges klüger, reifer und besonnener wurde.

‘Nimm sie endlich als die deine... sie ist perfekt’, raunte es ihm zu, doch er schüttelte den Kopf. Er könnte es nicht. Sie wäre sicher abgeneigt und er wollte sie nicht zwingen. ‘Du Narr... sie will dich auch... sonst würde sie nie deine Nähe suchen’, schimpfte sein Biest, doch er ignorierte es gekonnt. Viel mehr forderte Rin seine Aufmerksamkeit.

Etwas von dem Gift tropfte herunter und hätte ihren Arm getroffen, doch er hielt schützend seine Hand über ihren. “Sess... Sesshomaru-Sama", keuchte sie und blickte nach hinten zu ihm.

“Du musst besser aufpassen, Rin!”, meinte er strenger und doch mit Sorge in der Stimme. Diese nickte und dankte ihm für seinen Schutz. Diese Geste blieb nicht verborgen vor neugierigen Augen.

“Er... hat... sie tatsächlich... beschützt”, kam es ungläubig von einem älteren Mann. Das Getuschel wurde größer und verstummte erst, als Sesshomaru knurrte.

“Eure Heilerin braucht Ruhe, wenn ihr nicht wollt, dass die Damen sterben”, knurrte er sie leise, aber bestimmt an. Er trat sogar aus dem Gebäude heraus, um Rin nicht zu stören. Eilig nickten die Bewohner und zufrieden kehrte der Yokai zurück in das Haus.

Rin lächelte ihn freundlich an. “Danke euch für eure Hilfe, Sesshomaru-Sama", entkam es ihren Lippen. Sie hatte bereits das Gegengift den beiden Frauen eingeflößt und würde nun warten bis sie erwachen. In der Zwischenzeit kümmerte sie sich um die Kinder, verband ihre Wunden neu und machte ihnen was zu Essen.

Natürlich kochte sie auch für das Dorf mit und wollte dieses verteilen. Sesshomaru half ihr dabei, da er sie nicht so schwer tragen sehen konnte. Darüber kicherte die Schwarzhaarige, denn die Dorfbewohner starrten ihn ungläubig an. Gekonnt ignorierte er jedoch dies und stellte den Kessel auf dem Platz ab, an dem Rin in haben wollte.

Danach zog sich der Daiyokai zurück und doch blieb er in der Nähe. Er saß in einer der Baumkronen und wartete darauf, dass Rin fertig wurde. Jedoch dauerte es viel länger als er es erwartet hatte. Geduldig saß er auf dem Baum und blickte auf das Haus hinab, in welchem sie sich befand.

Mittlerweile wurde es dunkler und der Daiyokai ungeduldiger. Er tippte mit den Fingern gegen den Baumstamm und knurrte leise. Was treibt sie nur da drin?, grummelte er und sprang vom Baum. Seine Schritte brachten ihn diesem Haus näher und er betrat es erneut. Was er vorfand ließ ihn kurz erstarren.

Rin schlief neben den Kindern, die sich an sie geschmiegt hatten. Erst wollte er sie wecken, doch das konnte er nicht. Ohne darüber nachzudenken zog er sein Haori aus und legte es zunächst über Rin, damit sie nicht fror. Doch das Bild der Kinder mit ihr, ließ ihn seine Tat überdenken. Damit deckte er auch die Kleinen zu und streichelte Rin über die Wange.

“Hab schöne Träume”, flüsterte er und lächelte zaghaft. Danach erhob er sich wieder und ging nach draußen, um auf dem Baum wieder Platz zu nehmen. Dort würde er warten, bis sie wach wurde. Sie hatte ihn Tatsächlich dazu gebracht Mitgefühl mit den Kindern zu haben. “Ich bin wahrlich ein Narr”, murmelte er, während sein inneres Tier lachte und grinste. Es hatte seine Wahl schon damals getroffen, er wollte nur Rin an seiner Seite haben.
 

Versunken in seiner Erinnerung bemerkte er nicht, dass die wiedergeborene Rin sich ihm näherte und eine Decke über ihn legte. Erst als ihr Geruch so nah war, schlug er die Augen auf und blickte in ihre braunen Iriden.

“Verzeiht... ich... wollte euch nicht wecken”, nuschelte sie leicht rot um die Nase, doch versank sie in seinem flüssigen Gold. Lange Zeit blickten sie sich nur an, bevor Sesshomaru leicht den Kopf schüttelte.

“Du hast mich nicht geweckt... ich war nur in Gedanken versunken”, erklärte er wahrheitsgemäß.

“Oh”, entkam es Rin von den Lippen. “Dann habe ich Sie dabei unterbrochen, Gomen.”

“Nicht schlimm”, lächelte er. “Wir sind hier nicht im Hörsaal, da musst du nicht so förmlich sein, Rin”, erklärte er und sie wurde wieder verlegen.

Es verging einige Zeit und sie nickte. Da sich ein Kunde ankündigte, machte sie sich an die Arbeit. Sesshomaru fand das mehr als verwirrend, dass sie tatsächlich im Café ihr Geld verdiente. Wie schafft sie es nur, am nächsten Tag noch so fit zu sein?, wunderte er sich und beobachtete sie.

Dabei musste er auch feststellen, dass sie anders war. Obwohl ihre Art die gleiche war, so agierte sie oft anders. Genau das brachte ihn zum Lächeln. Ob sie so geworden wäre, wäre sie uns Dämonen nicht begegnet?, fragte er sich selbst und schmunzelte, als sie ihm einen Kaffee brachte.

“Danke”, sprach er und sie zwinkerte leicht, bevor sie wieder an die Arbeit ging.

In der Nacht kamen zwar weniger Kunden, doch hatte sie weniger Zeit sich um ihren Professor zu kümmern. Zu gern hätte sie erfahren, wieso er dort war und vor allem wie er es schaffte, so fit zu sein. Am Kaffee allein konnte dies nicht liegen. Sie selbst schlief einige Stunden vor, den Rest machte der Kaffee wieder wett.

Jedes Mal, wenn sie etwas Ruhe hatte, versorgte sie ihn mit Kaffee oder Kleinigkeiten zu essen. Er faszinierte sie ungemein und sie wollte unbedingt wissen, wieso das der Fall war. Bin ich wirklich von ihm besessen... so wie Ichiro es nannte?, überlegte sie hin und wieder, doch auf den richtigen Nenner kam sie dabei einfach nicht.

Sich selbst musste sie zwar eingestehen, dass er verdammt gut aussehend war und mehr als interessant, doch mehr war da nicht. Dieser Mann hatte so vieles erlebt und seine Vorfahren waren alle gute Archäologen. Auch sie wollte eine Archäologin werden und mit seiner Hilfe würde sie das sicher werden. Zu mindestens redete sie sich so ihre ‘Besessenheit’ ein.

Nur auf professioneller Ebene wollte sie mehr von ihm wissen. Sein Privatleben war sicher langweilig. Genau... langweilig und öde... bestimmt sitzt er in seiner verstaubten Wohnung und bereitet seinen Unterricht vor. Der Gedanke amüsierte Rin sehr und so konnte sie sich davon abhalten, ihm viel zu viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

In den frühen Morgenstunden kehrte Kisho wieder zurück und begrüßte Rin mit einem strahlenden Lächeln. “Danke nochmal, dass du für mich übernehmen konntest”, grinste er sie an und sie kicherte.

“War der Abend schön gewesen?”, wollte sie wissen und er nickte. Sofort erzählte er ihr davon.

Sesshomaru hingegen wartete ungeduldig darauf, dass sein Bruder ihn kontaktieren würde. Doch dem war nicht so. Leise knurrte er, denn er mochte es absolut nicht in die Universität zu fahren mit den gleichen Klamotten wie am Vortag. Ich muss definitiv mit den Beiden reden. Lange werde ich das nicht mitmachen., beschloss er und erhob sich. Schnell waren alle Unterlagen in der Tasche verstaut.

Bevor er jedoch zu seinem Freund Kisho gehen konnte, war er bereits bei ihm. “Takeo... du bist ja noch hier”, grüßte er ihn und damit verdrehte Sesshomaru die Augen.

“Du kennst mich... dein Kaffee ist nun mal der Beste der Stadt”, grinste er leicht und machte den Besitzer für den Moment sprachlos. Doch dann lachte dieser auf.

“Guter Scherz... muss ich dir echt lassen”, zwinkerte er lachend und selbst der Taisho musste darüber lachen.

“Nein, wirklich, dein Kaffee ist sehr gut, aber nicht der einzige Grund... mein Bruder und seine Verlobte sind seit einiger Zeit sehr aktiv...”, begann er zu erklären und sein Freund blinzelte.

“Sag bloß du musst davor flüchten?” Leicht nickte Sesshomaru und verstehend nickte Kisho.

“Das solltest du dir nicht gefallen lassen, Takeo.”

“Ich weiß, aber ich gönn es den beiden”, lächelte er ehrlich. “Aber nun muss ich los... muss noch im Büro vorbei, um mich umzuziehen.”

“Verstehe... sehen wir uns Sonntag zu eurem Brunch?”

“Diesmal am Samstag und du lernst sogar Inus Verlobte kennen. Sonntag sind wir bei ihrer Mutter zu Gast”, grinste Sesshomaru breit und das erfreute Kisho.

“Da freue ich mich schon darauf. Hoffentlich lerne ich auch bald deine Zukünftige kennen?”, zwinkerte er, doch der Silberhaarige seufzte.

“Nicht so bald, also mach dir keine Hoffnungen... keine Frau könnte mich je interessieren und diejenige welche ist leider vergeben”, erklärte er. Sein Biest knurrte. ‘Ich sage es dir gerne noch einmal... nimm sie dir endlich... sie gehört zu dir... zu uns... nur sie allein.’ Innerlich verdrehte er die Augen und verabschiedete sich lieber schnell von Kisho, bevor seine Maske noch fiel, weil sein Biest durchbrach.

Rin erstarrte, als sie seine Worte mitbekam. Keine... Frau kann seine Aufmerksamkeit erlangen? Er ist bereits in jemanden verliebt? Und obwohl sie vergeben ist, will er keine andere?, schossen ihr die Fragen durch den Kopf und sie schluckte schwer. Als er sich auch von ihr verabschiedete wurde sie traurig. Ihr Herz wog schwerer. Am liebsten hätte sie ihn gebeten zu bleiben, doch das gehörte sich wirklich nicht.

Nachdem er das Café verließ, unterdrückte sie einen lauten Seufzer. Irgendwie machten sie diese Tatsache auch traurig. Auch wenn sie nicht wusste wieso, doch schmerzte es sie zu wissen, dass sie ihn nicht beeindrucken könnte. Diesmal seufzte sie doch auf und zog Kishos Blick auf sich.

“Na interessiert, Rin?”, neckte er sie und sie sah mit großen Augen zu ihm.

“W... Was?!”, rief sie aus.

“Interessiert dich Takeo?”, fragte er direkt und Rin wurde rot.

“Nein... ja... nein...”, stotterte sie und schluckte. “Ich meine... er ist mein Professor... er hat eine großartige Karriere hingelegt. Das ist alles”, nuschelte sie und ihr Chef lachte leise.

“Soweit ich weiß, ist er nur Gastdozent”, erklärte Kisho. Rin legte den Kopf schief.

“Was heißt...”, begann sie, doch unterbrach er sie.

“Er ist immer nur bis zum Sommer an der Uni und auch nur alle 2 Jahre in der Abschlussklasse”, erklärte Kisho.

“Du scheinst ihn schon länger zu kennen.”

“So könnte man es sagen... Seit knapp 3 Jahren kommt er hin und wieder hier her. Vorher wohnte er noch in Europa, da er dort für mehrere Museen die Funde katalogisiert hatte”, erzählte er euphorisch. Rin lächelte bei seinem Bericht. Kurz herrschte Stille, ehe er wieder das Wort ergriff: “Er ist normalerweise sehr verschlossen und eher ruhig, doch sein Bruder ist ganz anders.”

“Das stimmt. Sie sind sehr verschieden”, murmelte sie und machte sich daran den Tisch abzuräumen, an dem er saß. Dabei fand sie noch zwei Blätter und unbewusst steckte sie diese ein. Irgendwann würde sie ihm diese geben und damit einen Grund haben ihm wieder nahe zu sein.
 

In der Zwischenzeit hatte Sesshomaru im Büro geduscht und sich umgezogen. Knurrend machte er sich auf den Weg zur Universität. Erst am Parkplatz bekam er eine Nachricht von Inu. Bei dieser konnte er einfach nur den Kopf schütteln. Sein Bruder hatte seine Schwägerin wahrlich die ganze Nacht beglückt und sie würden jeden Moment ebenfalls herkommen.

‘Unglaublich diese beiden... und ich muss hier mich zurückhalten.’, schimpfte sein Biest und brachte ihn zum Lachen. Gedulde dich einfach... Sollte sie jemals wieder frei sein... werden wir sie an uns binden., versprach er seinem Inneren und sein Biest grinste. ‘Einverstanden.’

Damit war ihr Pakt besiegelt und er wartete auf seinen Bruder. Er lehnte an seinem Wagen und beobachtete wie wenige Minuten später dieser auch schon auf dem Parkplatz ankam. Beide stiegen aus und begrüßten Sesshomaru.

“Gomen, Sess... es... hatte länger gedauert”, erklärte Kagome ihm und bevor Inu etwas sagen konnte, erhob sein Bruder schon das Wort.

“Na, wenn ihr das nächste Mal so lange mit einander vögelt, dann wandert vorher doch bitte aus...”, grinste er breit, während Kagome knallrot wurde. “Auch wenn ich wenig schlafe, so möchte ich das in meinem Bett tun”, führte er weiter aus und ließ die beiden verdutzt stehen.

Kosename

Es dauerte bis die beiden ihre Starre lösten. “Ich glaube wir müssen nochmal mit ihm reden”, kam es kleinlaut von der Miko und der Hanyou nickte.

“Nach der Uni... er hat Recht... er sollte auch seine Wohnung nutzen können”, schmunzelte Inu und die Schwarzhaarige schlug leicht gegen seinen Arm.

“Ihr seid echt unmöglich... aber zum Glück war er nicht da”, nuschelte sie knallrot und verabschiedete ihren Freund, um in den Hörsaal zu gehen. Inu fuhr ins Büro, um die liegengebliebene Arbeit aufzuholen.

Sesshomaru hingegen konnte sich gerade sein Grinsen nicht verkneifen. Er liebte es jetzt schon die beiden zu ärgern. Es bereitete ihm schon immer Freude seinen Bruder zu necken, doch nun war es einfach perfekt. Kagome war so leicht aus der Fassung zu bringen und das nutzte er zu gerne aus. Das wird ein Spaß werden mit ihnen darüber zu reden., grinste er leicht, während auch sein Biest sich darauf freute.

Plötzlich stieg ihm ihr Geruch in die Nase und er blickte zur Seite. Rin sprach mit ihren Freundinnen und sah durchaus fit aus. Sie trug eine schwarze Jeans und eine dunkelblaue Tunika. ‘Wunderschön wie damals’, seufzte sein Biest und er sog noch einmal ihren Duft ein, ehe er in den Hörsaal ging. Sie war im Moment einfach unerreichbar für ihn und er würde nichts daran ändern.

Am Pult bereitete er alles für die Stunde vor. Der Saal füllte sich nach und nach und auch sie war dabei. Noch einmal atmete er tief durch und begann mit dem Unterricht. Diesmal diskutierte er über die Wahrnehmung. Schließlich war es nicht einfach auf dem ersten Blick zu erkenne, was eine Bedeutung hatte und was nicht. Erneut überraschte ihn Rin mit Kleinigkeiten.

Ihre Ansichten waren durchaus korrekt und sie schien perfekt zu sein, später als Archäologin zu arbeiten. Er bewunderte wie fit sie nach der vergangenen Nacht war. Irgendwann würde er herausfinden, welchen Trick sie benutzte. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als er an die Nacht zurück dachte. Es war schön ihr so nahe zu sein, auch wenn er sich sehr beherrschen musste.

Die Stunde verlief viel zu schnell und Rin wartete bis alle Studenten den Saal verließen, ehe sie nach vorne ging. “Professor”, kam es von ihren Lippen und Sesshomaru sah zu ihr auf.

“Was kann ich für Sie tun?”, fragte er in seiner Förmlichkeit. Sie wurde leicht verlegen und er schluckte.

“Sie... haben etwas im Café vergessen”, erklärte sie und reichte ihm die Blätter. Blinzelnd nahm er sie entgegen und dabei berührten sich ihre Finger. Ihr Duft umspielte ihn und ließ ihn erneut Lächeln.

“Danke... Rin”, hauchte er fast schon. Sie blickte auf ihre Hand und dann zu ihm auf.

“Gerne”, flüsterte sie lächelnd und ging. Unbewusst drückte sie ihre Hand, die er berührt hatte, an ihre Brust. So als wäre es etwas Kostbares. ‘Wir wollen sie beide... wieso tust du nichts?’, winselte sein Biest und er schüttelte den Gedanken ab.

Sie hat einen Freund und scheint glücklich zu sein.

‘Tz... sie wird rot in unserer Nähe... sie hat uns umsorgt... sie sucht unsere Nähe... sie will uns’, knurrte es in ihm, doch auch das ignorierte er. Wollte nicht diese Anzeichen anerkennen. Sie war mit einem Anderen zusammen. Das allein zählte für ihn. Den Rest des Tages verbrachte er in seinem Büro. Er hatte keine weiteren Kurse und war froh darüber gewesen.

Kagome hingegen musste sich noch durch 2 Stunden Quälen, ehe es Mittag wurde. Mit Müh und Not brachte sie diese durch und gähnte müde, als sie in die Mensa ging. Inu würde heute nicht mit ihr essen, so hoffte sie, dass ihr Schwager sie nicht alleine lässt. Wobei seid der Markierung hatte sie durchaus mehr Ruhe gehabt.

An der Essensausgabe entschied sie sich schnell für gebratene Nudeln mit Ente. Dazu einen schönen Shabu-Shabu-Salat. Damit ging sie zu einem der freien Tische und setzte sich. Von Sesshomaru war nichts zu sehen. Leise seufzte sie und begann zu essen.

“Darf ich mich zu dir setzten?”, fragte eine weibliche Stimme neben ihr und die Miko sah auf.

“Natürlich, Rin... setzt dich doch”, lächelte die Schwarzhaarige und gähnte hinter vorgehaltener Hand. Die Angesprochene kicherte leise und setzte sich neben Kagome. Über etwas Unterhaltung freute sich diese, denn anders würde sie sicher einschlafen.

“So ermüdend die Uni?”, fragte Rin amüsiert, doch Kagome schüttelte den Kopf.

“Es geht... die Nacht war einfach viel zu kurz”, gestand die Miko und aß weiter. Ihre Tischnachbarin legte den Kopf schief. Zuerst verstand sie nicht, was gemeint wurde. Als es ihr bewusst wurde, lief sie rot an.

“Bei... Kami... du hast...”, stotterte sie und Kagome nickte schüchtern.

“Mein Verlobter und ich bekamen irgendwie nicht genug”, nuschelte diese und Rin glich nun einer Tomate.

“Aber... tut das nicht weh? Seid ihr schon solange zusammen? Ist er wirklich der Richtige?”, durchlöcherte Rin sie und sie blinzelte zu der Braunhaarigen.

“Anfangs tat es etwas weh... aber Inu war vorsichtig... Wir sind fast 4 Jahre zusammen... und ja er ist der Richtige... er hat auf mich gewartet...”, kam es verträumt von der Schwarzhaarigen und Rin nickte verstehend.

Also hat er sie nicht bedrängt... nicht wie..., doch weiter konnte sie nicht überlegen, da Kagome eine Hand auf ihre legte. “Man spürt, wenn es der Richtige ist... ganz tief in deinem Herzen wirst du es spüren”, lächelte sie.

Ein Räuspern unterbrach die Miko und sie sah auf. Sesshomaru stand am Tisch und hatte eine Augenbraue erhoben. In seiner Hand war wieder nur ein Kaffee. Rin blickte auch zu ihrem Professor und ihre Röte blieb.

“Gomen, Kago... ich war im Buch vertieft”, kam es ruhig von ihm, doch die Miko spürte sein Yoki in ihm. Er war wohl nicht begeistert darüber, dass sie Rin diesen Tipp gab, doch das war ihr egal.

“Macht nichts... setz dich doch... Rin hat mir Gesellschaft geleistet”, lächelte sie ihren Schwager an und diesem entwich sein typisches “Hn”.

Rin kicherte leise und zog damit die Aufmerksamkeit auf sich. “Oh... Gomen”, entkam es ihr, doch musste sie weiter lächeln. Sie wusste nicht wieso, bei ihnen fühlte sie sich wohl und vor allem die Art ihres Professors fesselte sie immer wieder auf das Neue. Ihr war es egal, ob man dies als Besessenheit nehmen würde oder nicht.

Während ihrer Unterhaltung mit den Beiden beobachtete sie ihn. Er schien nur Kaffee zu trinken und nichts zu essen. Schon im Café fiel es ihr auf, doch nachfragen traute sie sich nicht. Sie waren so vertieft, dass sie die Zeit übersahen. Erst als es zur nächsten Stunde läutete, schreckten die Damen auf und beeilten sich.

“Bis später, Takeo”, lächelte Kagome ihn an.

“Bis später, Kago”, entgegnete er.

“Bis bald”, kam es verlegen von Rin.

“Bis später, Rin”, erwiderte er unbewusst und sie freute sich darüber. Zeigte es ihr, dass sie durchaus willkommen war. Sie wollte mehr über ihn erfahren und das würde sie auch in die Tat umsetzen.
 

Der Tag zog sich wahrlich in die Länge und danach musste Kagome auch noch länger auf Inu warten. Gähnend saß sie auf einer Bank und bekam einen Kaffee vor die Nase gereicht. Blinzelnd sah sie auf und lächelte Rin an.

“Danke... aber”, begann sie.

“Extra süß und mit viel Milch”, grinste die Ältere. Die Miko nippte daran und seufzte leicht auf.

“Lecker... ich wusste nicht, dass Kaffee auch so gut schmecken kann... Takeo trinkt ihn pechschwarz”, entkam es ihr und sie schüttelte sich leicht.

“Das habe ich schon gemerkt”, entgegnete Rin und Kagome wurde hellhörig, doch weiter nachfragen konnte sie nicht, denn sie wurde von hinten umarmt.

“Gomen, Juwel... das Telefonat ging länger”, hauchte Inu und küsste ihren Nacken. Sie kicherte leicht und blickte zu ihm auf. Dies nutzte er aus und küsste sie liebevoll. Erfreut erwiderte die Miko diesen und vergaß für den Moment, dass Rin noch bei ihnen war.

Ein Räuspern ließ sie aufschrecken und sie blickten zurück zu Sesshomaru. “Also wirklich... sucht euch ein Zimmer”, funkelte er sie leicht böse, aber auch amüsiert an.

Diese Aussage brachte Rin zum Lachen. Alle drei sahen zu ihr und mussten auch lachen. Sesshomaru hatte sie zuerst gar nicht gesehen, nur gerochen. Ihr Lächeln war noch schöner als damals und das gefiel ihm sehr.

“Du bist unverbesserlich, Großer”, meinte Inu und zog Kagome zu sich hoch.

“Wenn ihr es mir so leicht macht”, konterte er und zwinkerte seinem Bruder zu. Die Miko kicherte und sah zu Rin, die noch mehr lachen musste.

“Denk dir nichts dabei... die Beiden sind immer so”, meinte sie, doch zu ihrer Überraschung winkte die Braunhaarige sofort ab.

“Es ist schön, wenn sich Geschwister so gut verstehen”, kam es über ihre Lippen und das brachte die Anderen dazu zu lachen. Sie wusste schließlich nicht, wie es damals war zwischen den Brüdern.

“Kommt wir sollten los, einkaufen”, unterbrach Sesshomaru. Er brauchte wieder etwas Abstand zu ihr, sonst würde sein Biest ihn doch noch übermannen.

“Stimmt”, entkam es Kagome. “Bis Montag, Rin”, lächelte sie und diese erwiderte die Geste. Inu winkte der Dame zu und die drei gingen zu den Autos.

Innerlich atmete Sesshomaru durch und fuhr direkt zum Supermarkt. Inu und Kagome folgten ihm und sie besorgten einige Zutaten. Schließlich wollte der Taisho am Sonntag bei Manami kochen und dafür brauchte er noch einiges. Die junge Miko beobachtete ihn bei der Auswahl und versuchte zu erraten was er kochen würde.

Nur das Beste vom Besten wählte Sesshomaru aus und lächelte Kagome an. “Einen gewissen Standard an damals kann ich nicht ablegen”, zuckte er mit den Schultern und sie kicherte leise. So kauften sie weiter ein und verstauten diesen im Wagen.

Während Inu mit Kagome direkt nach Hause fuhr, um angeblich die Küche aufzuräumen. Wusste Sesshomaru genau, was sein Bruder vor hatte. Deshalb sollten sie auch die Lebensmittel mitnehmen, da er nun ein paar Stunden in der Stadt verbringen würde. So hätten die beiden genug Zeit, um Spaß zu haben.

Kurzerhand beschloss er die Einkaufspassage ab zu laufen. Hin und wieder fand er interessante Bücher und das würde sich am besten anbieten. Auf dem Weg zu seinem Lieblingsbuchhandel kam er auch an einem Juwelier vorbei. Im Augenwinkel blitzte etwas auf und er blickte in das Schaufenster. Dort war ein Haarkamm, welcher im Stil des alten Japans angefertigt worden war. Es erinnerte ihn an diejenige, die er damals Rin geschenkt hatte.

Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und er beschloss dieses zu kaufen. Irgendwann würde er es ihr schenken. Auch wenn es vielleicht für andere unangebracht aussah, so wollte er ihr eine Freude machen. Schließlich konnte man als Freund jemandem ein Geschenk machen.

Nachdem das Schmuckstück gekauft war, verließ er den Laden und ging in die Buchhandlung. Dort verbrachte er die nächsten zwei Stunden und hatte wieder drei Bücher entdeckt, die er gleich mit nahm. Danach machte er sich auf den Weg nach Hause.
 

In der Zwischenzeit hatte Inu wieder Kagome vernascht und beide duschten ausgiebig, ehe sie wirklich die Küche aufräumten und Sesshomaru eine Nachricht schickten, dass sie nun kochen würden. Da Inu sich bei ihm entschuldigen wollte, wurde der Ältere auch gleich eingeladen.

Zu gern nahm dieser das Angebot an und war nach einer halben Stunde etwa bei den Beiden in der Wohnung. “Setz dich, essen ist gleich fertig”, meinte Kagome lächelnd.

Er folgte ihr in die Küche und setzte sich. Auch wenn sie gelüftet haben, roch er noch den Akt und überlegte welchen Spruch er bringen könnte. Jedoch wurde er unterbrochen dabei. “Sess... es tut uns echt leid, dass wir in letzter Zeit so schlimm sind”, begann die Miko und setzte sich zu ihm.

“Aber irgendwie können wir beide nicht genug bekommen”, kam es fast schon kleinlaut von Inu und er stellte die gebratene Entenbrust auf den Tisch, dazu hatte er Reis und Nudeln gemacht. Zusätzlich hatte er noch eingelegte Khimchi und Algensalat.

Über die Reue in der Stimme war Sesshomaru mehr als verwundert. “Es ist halb so schlimm... wirklich ich freu mich für euch... und nach der Markierung ist man nun mal sehr aktiv”, beschrieb er die Situation. Das Paar sah sich verwundert an.

“Das liegt an der Markierung?”, fragte Kagome nach und der Taisho nickte leicht.

“Nicht nur... diese Anziehung ist stärker, je tiefer die Gefühle sind... Koga hat das mal erwähnt...”, erklärte er und sein Bruder sah ihn schief an. Weshalb er fortsetzte: “Je mehr man sich liebt, umso schneller will man eine Familie gründen...”

“Du meinst... Kinder?”, schluckte Inu leicht. Kagome legte sanft eine Hand auf die seine. Sesshomaru nickte und lächelte sie an.

“Da Kagome einmal im Monat es werden kann... müsst ihr aufpassen, solltet...”

“Schon gut... wir wollen welche haben... und haben beschlossen, wenn es passiert, dann passiert es”, unterbrach Inu ihn direkt und der Ältere lächelte.

“Freut mich zu hören...”, begann er erneut.

“Lasst uns gemeinsam überlegen wie wir das nun regeln... ich will auch nicht, dass du deine Wohnung verlassen musst... nur weil...”, kam es nun von Kagome und sie wurde von Wort zu Wort röter im Gesicht.

“Nur weil ihr vögeln wollt?”, grinste der Ältere und die Miko machte nun der Tomate eine Konkurrenz.

“SESS! Nenn es doch nicht so...”, brummte Inu und sein Bruder lachte auf.

“Wie willst du es dann nennen?”, fragte er amüsiert.

“Äh... schlafen...”, meinte Inu und nur noch mehr musste Sesshomaru lachen.

“Na gut... wenn ihr brav seid, nenne ich es so... ansonsten müsst ihr mit der anderen Betitelung klar kommen”, stellte er klar und beide nickten schließlich. “Gut... dann würde ich sagen 2 – 3 Tage müssten euch reichen, um eure Triebe auszuleben.”

“Ich hoffe doch”, murmelte die Schwarzhaarige und blickte zu Inu. Dieser nickte und lächelte.

“Klingt vernünftig.”

“Finde ich auch... und wenn ihr zwischendrin auch mal Spaß wollt, dürft ihr das jederzeit in dem Ferienhaus tun... da kommt Inu schnell hin... und ich meide den Ort”, bemerkte Sesshomaru und beide nickte.

Kurz besprachen sie noch welche Tage sie nutzen würden und damit wechselten sie das Thema. Kagome war das alles mehr als unangenehm, doch musste sie da durch. Ihr war es durchaus klar, dass sie damit nun anders umgehen musste, zu mindestens, wenn sie unter sich waren. Eines Tages wird es für sie bestimmt genauso normal sein, wie für ihren Schwager.

Nach dem Essen räumten sie ab und gingen zeitig ins, wobei Sesshomaru noch eines der Bücher las, ehe er sich ausruhte. Schlaf fand er nach wie vor nicht wie anderes es kannten. Seine Augen waren zwar geschlossen, doch war er hellwach, wie damals, denn zu der Zeit durfte man niemals Schwäche zeigen. Schlaf bedeutete unachtsam sein.
 

Am Samstagmorgen erwachte das Paar später als sonst. Sie genossen noch die Kuscheleinheiten, bevor sie sich für den Tag fertig machten. Sie wollten zusammen mit dem Taisho zum Brunch ins Café. Diesen Samstag wollten sie gemütlich verbringen.

Kurz nach 12 Uhr waren sie im Café. Kagome lernte Kisho kennen und fand ihn direkt sympathisch. Auch wenn er etwas quirlig war, so war er freundlich und nett.

“Ich bringe euch den Brunchteller”, beschloss er und ehe Sesshomaru ihn aufhalten konnte, eilte er davon.

“Er ist lustig”, lachte Kagome.

“Oh ja das ist er”, stimmte Inu zu und spielte mit Kagomes Fingern.

“Durch Zufall habe ich dieses Café entdeckt und es ist schön hier... ruhig und der Kaffee ist. Zudem hat es 24 Stunden offen”, grinste Sesshomaru breit.

“Hier her ziehst du dich also zurück?”, fragte die Miko und er nickte. Auch sie mochte den Ort sehr. Es wirkte beruhigend hier. Unbewusst ließ sie ihr Reki gleiten und lächelte, während die Brüder sie verwirrt musterten.

“Was tust du da?”, fragte der Taisho neugierig zugleich. Sie blinzelte und legte den Kopf schief. Ihr Reki verschwand und sie formte ein “Oh”.

“Gomen... ich habe nicht bemerkt...”, nuschelte sie und blickte zu dem Älteren. “Seit letztem Jahr geht meine innere Kraft unbewusst von mir aus... so als würde ich den Ort prüfen, ob er sicher ist”, kam es verwirrt von ihr.

Inu kannte diese Variation noch nicht und sah auch zu seinem Bruder. “Das ist normal... dein Körper war in der kriegerischen Epoche und dadurch wohl diesen Schutzmechanismus entwickelt... wir machen das mit unserem Yoki... deshalb wagt sich keiner, der schwächer ist an uns heran”, erklärte er ruhig.

Obwohl das nicht vergleichbar war, so waren beide Fähigkeit dazu gedacht, sich selbst zu schützen. Kagome wollte noch mehr erfahren, doch schüttelte ihr Schwager dezent den Kopf. “Später zu Hause?”, fragte sie und er nickte diesmal. Dieser Ort war nicht richtig, um über so etwas zu sprechen.

“Es hat auch sonst keiner gemerkt, Juwel”, beruhigte Inu sie, denn er hatte die Umgebung im Auge behalten.

“Es war ganz leicht zu spüren, da wir es kennen... wurden wir darauf aufmerksam”, bestätigte Sesshomaru und sie atmete erleichtert durch.

Als das Essen kam, bedankten sie sich bei dem Besitzer und dieser lächelte. Sogleich begannen die drei zu speisen. Dieses Café war auch einer der wenigen in Tokio, die auch andere Länder vertraten. Da die Brüder noch auf Europa eingestellt waren, bevorzugten sie Brötchen, Wurst- und Käseplatten, sowie Croissant und Marmelade. Diese Neuheit gefiel Kagome sehr. Zum einem schmeckte es köstlich und zum anderen machte es weniger Aufwand dies zu zubereiten.

“Oh da fällt mir auf... ich habe noch keinen Kosenamen für dich, Inu”, kam es von ihr und beide Brüder sahen zu ihr. Sie hatten ihr Essen erstmal beiseite gelegt und waren beide gespannt, was nun kam.

“Brauche ich denn einen?”, fragte Inu und sie nickte vehement. ‘Das wird ein Spaß’, grinste Sesshomarus Biest und auch er musste zugeben, dass es amüsant werden könnte. Schließlich wäre es nicht einfach einen guten und aussagekräftigen Spitznamen zu finden.

“Natürlich... du nennst mich doch auch Juwel... also will ich auch einen für dich finden”, meinte sie ernst und überlegte. “Wie wäre es mit Honigkuchen?”

Während Inu sie entgeistert anblickte, lachte Sesshomaru leise und versuchte nicht los zu brüllen. “Hm, abgelehnt also... dann vielleicht Zuckerbärchen?”

Erneut musste der Ältere lachen und kassierte einen bösen Blick von Inu, doch das war ihm egal. “Auch nicht gut? Hm... Mäuschen? Spätzchen?”, zählte sie weiter auf, doch bei jedem Spitznamen wurde Inu fassungsloser.

“Nicht verniedlichen... ich bin schließlich gefährlich”, meinte er nun ernst. Sesshomaru konnte schon fast nicht mehr, als weiter zu lachen. Seine Schwägerin war einfach zu genial und neckte seinen Bruder, ohne dass er es mitbekam.

“Gefährlicher... hmm... Brummbär... Bestie... Biest... Wolf”, kam es schließlich von ihr und Inu knurrte. Sofort sprang er auf und sah sich um.

“Wo ist dieser Vollidiot, dass er sich hier her traut”, bellte er fast schon und Sesshomaru brüllte nun vor Lachen. Genau dafür könnte er seine Schwägerin nun knutschen, doch tat er es nicht.

“Oh... Inu... du bist echt...”, brachte er mit Mühe heraus. Kagome kicherte leise und zog ihren Gefährten wieder auf den Stuhl zurück.

“Entspann dich... ich habe nur Witze gemacht, Kokoro”, hauchte sie voller Liebe und sah direkt in seine Augen. Inu beruhigte sich, als er ihre Worte begriff und lächelte.

“Kokoro?”, fragte er und sie nickte.

“Du bist mein Herz, Inu”, hauchte sie und küsste sanft seine Lippen. Lächelnd rieb sich Sesshomaru die Lachtränen weg und bemerkte erst jetzt den vertrauten Geruch, der ihn umspielte.

Verwirrung

Einige Minuten zuvor betrat Rin das Café. Kisho hatte sie gebeten in der Mittagsschicht auszuhelfen. Diesmal kam sie auch etwas früher zur Arbeit. Ab und an brauchte ihr Chef eine helfende Hand. Zudem bezahlte er sehr gut. Da die junge Frau wegen des Studiums in die Stadt ziehen musste, war sie auf den Job angewiesen.

Sie wollte ihren Eltern damit keine Umstände bereiten, deshalb hatte sie sich hier beworben. Sie brauchte nur zwei oder drei Tage in der Woche zu arbeiten und konnte damit ihren Unterhalt bestreiten. Glücklicherweise hatte ihre beste Freundin auch in Tokio ein Studium begonnen. So bezogen beide eine gemeinsame Wohnung.

Das Lachen hatte ihre Aufmerksamkeit auf die kleine Gruppe gelenkt und sie schluckte. Tatsächlich saßen dort Kagome, Inu und Takeo. Letzterer lachte ziemlich amüsiert. Irgendwie erfreute es ihr Herz ihn so frei und ungezwungen zu sehen. Doch im nächsten Moment schüttelte sie den Gedanken fort und begann mit ihrer Arbeit. Er war ihr Professor und sie hatte einen Freund. Da gehörten sich solche absurden Gedanken nicht.

“Guten Mittag, Kisho, da bin ich.”

“Rin… schön, dass du es einrichten konntest. Bringst du die Getränke zu Takeo und seinem Bruder?”

“Äh… natürlich.” Sie band sich die Schürze um und schnappte sich das Tablett. Damit bewaffnet ging sie zu dem Tisch.

“Rin”, kam es erfreut von Kagome und sie sprang auf, um die Ältere zu umarmen. Dabei wäre das Tablett beinahe runtergefallen, jedoch war Sesshomaru schnell genug, um dieses zu stützen. “Oh, gomen Rin…”, nuschelte die Schwarzhaarige, als ihr bewusst wurde, was sie beinahe angerichtet hätte.

“Nicht schlimm… danke, Professor”, kam es mit einem Rotschimmer auf den Wangen von Rin.

“Keine Ursache”, entgegnete der Ältere und musste ein Knurren unterdrücken. So etwas hätte ganz schnell ins Auge gehen können. Dabei hätten sich beide schlimm verletzten können. “Kago, du solltest besser aufpassen… Kaffee ist sehr heiß und kann Verbrennungen hervorrufen”, tadelte er sie ein wenig und doch schwang eine Menge Sorge mit seiner Stimme mit.

“Kommt nicht wieder vor, Ses… Schwager”, rettete sie sich. Sofort zog Inu seine Gefährtin an sich und überspielte damit die Situation geschickt.

“Es ist doch nichts passiert”, beschwichtigte Rin sofort, nahm das Tablett richtig und stellte die Tassen auf den Tisch. Fast schon automatisch entspannte sich Sesshomaru wieder und beobachtete sie. Ihr Charakter war immer noch der gleiche wie damals. Allein ihre Bewegungen waren anders, so viel erwachsener und lieblicher. Unvermeidlich blickte er ihr nach und seufzte sehnsüchtig.

Ich brauche sie… ohne sie bin ich verloren... aber… sie ist glücklich, auch ohne mich. Ich habe nicht das Recht dies zu zerstören., gestand er sich ein und nippte am Kaffee. Erst jetzt blickte er zu dem Paar und knurrte leise: “Kein Wort… Rabbit ist unerreichbar.”

“Im Moment… du bist bald mit ihr in Ägypten”, grinste Kagome und musste feststellen, dass diese leichte Röte selbst dem mächtigsten Daiyokai sehr gut stand.

“Bitte… mein Biest reicht mir schon aus. Es zerrt an seinen Ketten und macht mich wahnsinnig, also... können wir bitte das Thema wechseln?”

Dieser Bitte folgte sie auch und beschlossen am nächsten Tag Kagomes Familie zu besuchen. Schließlich wollte Inu auch offiziell um die Hand seiner Gefährtin anhalten. Das war eine Sache der Ehre und er wollte Manami danken, dass sie Kagome all die Zeit über so sehr unterstützt hatte. Sesshomaru würde was Leckeres kochen und stellte schon eine Einkaufsliste zusammen. Auch wenn seine Gedanken immer wieder zu Rabbit glitten.

Diese war vertieft in der Arbeit und bemerkte nur am Rande, dass die Gruppe gezahlt hatte. Als Takeo die Tür passierte, sah sie ihm sehnsüchtig nach. Sie wusste nicht wieso, aber ihr Herz wog schwerer. Am liebsten wäre sie bei ihm. Diese Anziehung zu ihm verstand sie im Moment absolut nicht. Klar er sah unglaublich gut aus und sobald sie an das oben ohne Bild dachte, wurde sie automatisch erregt. Sie verstand sich selbst nicht mehr, doch weiter grübeln konnte sie nicht, da sie weiter arbeiten musste.

Am frühen Abend wurde sie von einem anderen Kollegen abgelöst. So hatte sie noch Zeit in Ruhe einkaufen zu gehen. Da am nächsten Tag ihr Freund vorbei kommen würde, wollte sie für ihn etwas Leckeres kochen. Sie würde sich im Laden inspirieren lassen. Lächelnd machte sie sich auf den Weg und überlegte. Ob ich für Takeo auch Mal kochen könnte?, kam ihr der Gedanke. Augenblicklich blieb sie stehen und schluckte. Was denkst du da nur schon wieder, Rin… er ist dein Professor, also unerreichbar.

Diesen Gedanken musste sie akzeptieren und sich damit abfinden. Egal wie schwer es ihr auch fiel, denn es gehörte sich absolut nicht, so über einen Lehrer zu denken. Obwohl sie die Vorstellung schön fand, an seiner Seite als seine Freundin oder gar Ehefrau zu stehen. Erneut verwarf sie diesen Irrsinn und konzentrierte sich auf ihren Einkauf. Dieser lenkte sie sehr gut ab. Nach und nach wanderten die Zutaten für ein Curry in den Korb. Sie hatte irgendwie Hunger darauf und das würde sie morgen kochen.

Endlich stand sie an der Kasse und bemerkte ihre Müdigkeit. Die Arbeit hatte sie mehr geschafft als sie dachte. Nachdem sie bezahlt hatte, lief sie zum Bus und fuhr mit diesem nach Hause. Dort sortierte sie den Einkauf ein und stellte erfreut fest, dass ihre Freundin ihr eine Portion gebratene Nudeln im Kühlschrank für sie hinterließ. ‘Lass es dir schmecken’, stand auf dem Zettel und sofort holte sie dieses heraus.

Während sie die Portion aufwärmte, schrieb sie ihrer Freundin eine Nachricht: ‘Danke dir, Yashiko.’ Nach dem Essen erfrischte sich die junge Frau mit einer Dusche und machte es sich schließlich auf dem Sofa gemütlich. Sie wollte noch ihre Lieblingsserie ansehen, bevor sie schlafen gehen konnte. Irgendwie mochte sie diese Serie, in der sich ein Professor in seine Studentin verliebt hatte. Für sie gab er alles auf und das brachte sie zum Träumen.

In den Filmen war alles so schön und strahlend, doch in der Realität sah alles ganz anders aus und niemals würde das so funktionieren. Als ob es eine solche Liebe geben könnte... zudem würde keiner seinen guten Ruf für so etwas aufs Spiel setzen., blieb sie auf dem Boden der Tatsachen und lachte bitter auf. Es war so unmöglich und unwirklich und doch sehr romantisch. Ihren Professor bekam sie absolut nicht mehr aus ihrem Kopf.

Auch wenn diese Serie ihre Fantasie ganz schön forderte, so beschloss sie ins Bett zu gehen, bevor ihre Gedanken komplett abdriften konnten. Am nächsten Tag wollte sie früher aufstehen und die Wohnung schön herrichten. Sie kuschelte sich in ihre Laken und schlummerte schon bald ein. Dabei landete sie in ihrem Traum.

Kalter Windhauch umspielte ihren Körper und sie konnte ein Zittern nur schwer unterdrücken. Als sie etwas Schweres auf den Schultern spürte, blickte sie über diese. “Komm rein… du erkältet dich, Kind”, hörte sie Stimme einer älteren Dame. Diese klang sehr beruhigend, sanftmütig und warmherzig.

“Noch ein wenig länger, Kaede-sama… er hat versprochen heute zu kommen und... ich möchte warten”, bat Rin und die Angesprochene seufzte.

“Na schön, aber wenn du krank wirst, wird er dich bestimmt nicht pflegen.”

“Das… muss er auch nicht… es reicht, wenn er an mich denkt”, lächelte sie und blickte zum Mond hinauf. Jedes Mal, wenn sie diesen sah, fühlte sie sich wohl und ihr wurde immer warm um ihr Herz. Etwas enger zog sie die Decke um ihren Körper und wartete geduldig. Bisher hielt er immer sein Wort. So war er nun mal.

Einige Herzschläge später seufzte Rin und beschloss doch hinein zu gehen. Er würde sicher mit ihr schimpfen sollte sie krank werden. Sie drehte sich um und wollte den ersten Schritt gehen. “Rin”, vernahm sie seine kühle, aber auch wohlklingende Stimme. Sofort wandte sie sich zu ihm um und entdeckte ihn an einem Baum. Ihn, ihren Meister. Derjenige, der immer über sie wachte.

“Willkommen”, lächelte sie ihn an und ehe sie sich versah, stand er bereits vor ihr. Demütig neigte sie ihren Kopf und blickte nach unten.

“Du wirst krank”, stellte er schlichtweg fest. Drehte er sie leicht um und schob sie ins Innere. Sie durchschaute mittlerweile ihn, denn im Grunde seines Herzens war nicht so kalt, wie er auf alles und jeden wirkte. Schließlich sorgte er sich um sie und das hörte sie heraus.

“…aru-sama… sorgt euch nicht um mich”, bat sie und lächelte ihn an. “Ich werde nicht krank... schließlich kenne ich mich doch mit der Medizin aus.”

“Hn”, war seine Reaktion nur und er setzte sich an die Wand. Dabei setzte sich Rin mit gebührendem Abstand zu ihm. Sie begann von ihrer Ausbildung zu erzählen und auch von den ganzen Blumen, die sie in den Wäldern fand. Er blieb dabei wie immer passiv und hörte zu oder auch nicht, doch das war nicht so wichtig für sie.

“Oh... ich habe heute gekocht, möchtet ihr probieren?”, fragte sie freudestrahlend.

“Ich esse nicht... das solltest du wissen, Rin”, kam es von ihm und sie nickte eilig.

“Verzeiht... ich habe es vergessen”, nuschelte sie und erhob sich um einen Beutel voller Kräuter zu holen. “Für euch... solltet ihr euch widererwarten verwunden... diese stillen die Blutung und lindern auch den Schmerz.” Den letzten Teil flüsterte sie nur und reichte ihm den Beutel.

“Hn”, verließ es nur seine Lippen. “Du solltest schlafen... es ist spät”, wies er sie an und sie nickte. Sogleich bereitete sie ihren Futon im Nebenraum vor.

“Seid... ihr morgen... früh noch da?”, fragte sie schüchtern und traute sich nicht ihn anzusehen.

“Nein”, kam es knapp von ihm und sie wurde traurig.

“Be...sucht ihr mich bald wieder?”

“Bald”, erklärte er und sie lächelte. Diese Aussage erfreute sie und sie wünschte ihm eine gute Nacht, auch wenn sie wusste, dass er nicht schlafen würde.

Erst am nächsten Morgen erwachte sie und kontrollierte zuerst, ob er wirklich gegangen war. Traurig musste sie feststellen, dass ihr Meister gegangen war. Als sie zurück zu ihrem Futon kam, lag ein Bündel auf dem Boden und darauf eine Glockenblume. Ungläubig rieb sie sich die Augen und schluckte. Dies war tatsächlich da. Sie hatte es sich nicht nur eingebildet.

Eilig stolperte sie dorthin und bemerkte, dass die Glockenblume nicht echt war. Sie war aus Seide. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, denn von Kaede wusste sie, dass diese Blume Dankbarkeit ausdrückte. Als sie das Bündel öffnete, erschien ein neuer Kimono, denn sie ihm Frühling tragen konnte. Es war dem ihres Meisters ähnlich, nur dass die Grundfarbe hier rot war und die Hortensienblüten weiß. “Danke”, hauchte sie und weinte leise vor Freude und Trauer zugleich.

Plötzlich erwachte Rin und blinzelte. In ihren Augen hatten sich ebenfalls Tränen gesammelt. Als diese ihre Wange entlang liefen, schniefte sie und zog die Beine an ihren Körper. Einsamkeit erfüllte ihr Herz und sie spürte ganz deutlich diese Trauer, die sie im Traum gespürt hatte.

Was... war das nur? Wieso... war... das so... real?, dachte sie darüber nach und wischte sich über die Augen. Die Decke zog sie enger um sich und versuchte sich an den Namen des Mannes zu erinnern oder gar an sein Gesicht, doch das war alles verschwommen. Seufzend legte sie ihren Kopf auf ihre Knie und schloss noch einmal die Augen.

Egal wie sehr sie sich erinnern wollte, mehr als zusammenhanglose Fetzen war da nichts. Um auf andere Gedanken zu kommen, stand sie auf, räumte in der Wohnung auf, kochte das Curry für das Mittagessen und ging noch einmal duschen. Den Traum tat sie als solchen ab und würde keinen Gedanken mehr daran verschwenden.

Verspätet, wie sonst auch, klingelte es an der Tür. Freudestrahlend öffnete Rin diese. Sogleich ließ sie ihn hereinkommen. “Schön, dass du da bist”, hauchte sie und umarmte ihn sofort. Ein zarter Kuss folgte, den ihr Freund erwiderte. “Komm ich habe schon gekocht”, sagte sie stolz und führte ihn zu dem Tisch. Dieser war bereits eingedeckt und das mit sehr viel Liebe.

Während Ichiro sich setzte, füllte Rin das Essen auf und brachte es an den Tisch. Erst danach setzte sie sich dazu. “Lass es dir schmecken”, lächelte sie ihn an.

“Danke”, entgegnete er und so fingen sie an zusammen zu speisen. Sie sprachen nur das Nötigste und genossen das Curry. Rin liebte dieses Gericht, denn ihr Großvater hatte es ihr beigebracht mit den Worten: ‘Nur ein gutes Curry gehört auf den Tisch, um Magen zu füllen und das Herz zu erwärmen.’

Damals schmunzelte sie nur darüber, doch mittlerweile stellte sie fest, dass er recht hatte. Curry war sehr besonders und je nach Zubereitung veränderte sich der Geschmack. “Es schmeckt heute anders”, holte Ichiro sie aus ihren Gedanken und sie blickte zu ihm auf.

“Was meinst du damit... anders?”

“Es ist weicher… und doch hat es mehr Schärfe...”

“Oh… gomen… ich habe wohl zu viel…”, begann sie, doch er winkte ab. Er vertrug kaum schärfe, weshalb er nur die Hälfte essen konnte. “Das war absolut nicht meine Absicht… ich war wohl zu sehr abgelenkt”, nuschelte sie und legte ihre Stäbchen beiseite.

“Abgelenkt?”, fragte er und musterte seine Freundin. Als ihm plötzlich ein Gedanke kam. “Doch nicht etwa… von IHM”, kam es fassungslos von ihm.

Ertappt zuckte Rin ein wenig zusammen. “Ich habe über meine Hausarbeit nachgedacht… da ist noch ein Themenbereich…”, versuchte sie ehrlich zu erklären, doch davon wollte Ichiro nichts wissen. Angesäuert schlug er mit den Händen auf den Tisch und erhob sich.

“Das kann doch... nicht dein Ernst sein… willst du mich zum Narren halten?", begann er seinen Frust heraus zu lassen. “Unter der Woche hältst du mich hin, weil du für die Uni lernen willst und samstags arbeitest du den ganzen Tag und Sonntag… sollte nur mir deine Aufmerksamkeit gelten… mir allein, aber nein du denkst nur an deinen Professor…”

“Ichiro… so ist das... doch gar nicht… ich halte dich doch nicht hin… ich bin im Abschlussjahr, da muss ich Gas geben, damit ich Bestnoten erreichen kann.”

“Verkaufe mich nicht für dumm… das geht nun schon seit fast zwei Jahren so… es ist so klar, dass du mich hinhältst… schließlich willst du nicht mit mir schlafen”, knurrte er sie wütend an und verengte die Augen dabei, als er sie fixierte.

“Was… Was hat das überhaupt mit Herrn Nakamura zu tun?“, fragte sie sichtlich verwirrt.

Ehe sie sich versah, stand er vor ihr und drückte sie in den Stuhl zurück. “Denkst du wirklich… ich merke nicht, dass du auf ihn stehst… für wie dumm hältst du mich denn? Willst du dich etwa für ihn aufsparen?”, blaffte er sie an und sie schluckte. Sie war sich nicht sicher, ob er damit wirklich recht haben könnte. Jedoch schüttelte sie den Kopf, auch wenn sie etwas eingeschüchtert war.

“So ein Blödsinn… ich habe dir doch von Anfang an gesagt, dass ich bis zur Hochzeit warten will…”

“Pfff als ob…. wenn er dich fragen würde, würdest du sofort deine Beine breit machen”, kam es rasend vor Wut von ihm.

Plötzlich war nur noch ein Klatschen zu hören. Ganz automatisch hatte Rin ihre Hand erhoben und ihm eine Ohrfeige verpasst. “Rede nicht so einen Unsinn, Ichiro”, fauchte sie ihn nun an. “ER würde sicher warten… und abgesehen davon bin ich keine dieser Mädchen, die sofort mit allen ins Bett steigt, wenn du so eine willst, dann geh, verschwinde und komm nie wieder!”

Sie war wütend, enttäuscht und verletzt. Mit aller Kraft drückte sie ihn von sich. Da er noch von ihren Worten überrascht war, gelang es ihr leicht. Sofort lief sie in ihr Zimmer, sperrte dieses reflexartig ab und lehnte sich an die Tür. An dieser ließ sie sich sinken und umschloss ihre Beine. “Du Idiot… ist es… so schlimm… zu warten?”, murmelte sie und ihre Tränen liefen unvermeidlich.

Bitterlich schluchzte sie auf und bekam nicht mit, dass die Haustür sich öffnete und wieder schloss. Sie wollte Ichiro an diesem Tag einfach nicht mehr sehen. Erschöpft schien sie irgendwann wieder eingeschlafen zu sein, denn sie befand sich wieder in einer kleinen Hütte.

“Warum weinst du, Kind”, kam es sanft von der alten Dame Kaede.

“Er… ist nicht gekommen… er hat… mich bestimmt vergessen”, schluchzte Rin. Tröstend nahm Kaede sie in den Arm.

“Er hat Verpflichtungen, schließlich ist er der Lord des Westens… er wird sicher bald kommen”, flüsterte sie liebevoll, doch ihre Worte konnten sie nicht beruhigen. Schluchzer erfüllten den Raum.

“Rin!” Ein kühler Windhauch wehte durch den Raum. Sie sah auf und blickte zur Tür. Die Verwirrung stand dem Yokai deutlich ihm Gesicht, als sie sich aufrappelte und zu ihm stolperte. Schlanke Arme umschlossen seine Mitte und sie schluchzte erneut auf.

Erst als er seine krallenbesetzte Hand auf ihren Kopf legte, versiegten die Tränen und die Geräusche erstarben. Leicht streichelte er über ihr Haar. Anders konnte er sie nicht trösten. Doch diesmal beugte er sich, untypisch für ihn, zu ihr und flüsterte nur für ihre Ohren bestimmt. “Gomen, Rin.”

Worte, die er niemals benutzte, verließen seine Lippen. Erstaunt blickte sie auf und schluckte. Leicht wischte er ihre Tränen weg. “Einer Hime des Westens stehen keine Tränen”, erklärte er mit seiner kühlen Stimme und doch lag etwas Warmes darin.

“H…hai”, nuschelte sie und löste sich von ihm. Etwas magentafarbenes blitzte auf seiner Wange auf, ehe alles wieder verschwamm.

Ein Piepen riss Rin aus ihrem Schlaf und verwirrt blickte sie sich um. Sie war alleine in ihrem Zimmer. Es dämmerte bereits und ihr Herz pochte wie wild. Was war das? Sie konnte diesen Traum nicht zuordnen, doch diese tröstenden Worte gaben ihr Halt und erwärmten ihr Herz. Egal was es war, irgendwie war sie diesem Mann dankbar. Sie stand ihm nahe, zu mindestens in ihrer Fantasie.

Durch die unbequeme Lage, wie sie auf dem Boden eingeschlafen war, war sie komplett verspannt und alle ihre Knochen taten ihr weh. Deshalb beschloss sie ein Bad zu nehmen. Während das Wasser in die Wanne einfloss, räumte sie den Tisch ab und seufzte erneut, als der Streit vor ihrem inneren Auge wieder ablief. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass ihr Freund so etwas gesagt hatte. Wenn er dich fragen würde…, hallte es in ihrem Kopf.

“Als ob er mich so etwas fragen würde…“, seufzte sie und begab sich ins Bad. Dort entkleidete sie sich und stieg in die Wanne. Das warme Wasser brachte zum Glück den gewünschten Effekt und entspannt genoss sie die Ruhe um sich herum.

Verlobung ist offiziell

Der Montagmorgen kam für Kagome und Inu einfach viel zu früh. Sie waren noch müde und erschöpft von letzter Nacht und doch unbeschreiblich glücklich. “Ich kann es immer noch nicht fassen... in knapp drei Monaten heiraten wir”, strahlte Kagome ihren Liebsten an.

“Ich freue mich, dass deine Mutter zugestimmt hat”, lächelte Inu sie an. “Schließlich bist du noch nicht volljährig und unsere Ehe soll auch für die Menschen rechtens sein.”

“Mama weiß, wie glücklich ich bei dir bin. Vor allem ermöglichst du mir so vieles.” Mit diesen Worten kuschelte sie sich noch an ihn heran und lächelte. “Auch... wenn es traurig ist, so ist es doch so, man wird erwachsen, heiratet und gründet seine eigene Familie.”

“Das stimmt... bei den Menschen ist das so... doch nur wenige Dämonen oder Hanyous haben ein solches Privileg. Umso mehr freue ich mich auf unsere gemeinsame Zeit”, kam es ehrlich über seine Lippen und sie nickte zustimmend. Noch ein paar Minuten blieben sie im Bett, ehe sie sich fertig machten.

Schließlich musste Kagome zur Universität und Inu sollte im Büro noch einige Unterlagen durchgehen, bis Sesshomaru zu ihm kam. Fertig angekleidet verließen sie die Wohnung und strahlten den Taisho an. Dieser rollte nur mit den Augen und zwinkerte. “Kommt, genug gefaulenzt.”

“Musst du immer so mürrisch sein”, entgegnete Inu und brachte seine Verlobte zum Kichern.

“Ihr seid unverbesserlich...”, lachte sie los, als die Beiden anfingen sich zu streiten. Fragend blickten sie zu ihr und blinzelten. Doch dann mussten auch sie lachen. Definitiv gefiel dem Älteren diese Atmosphäre viel mehr.

Mit getrennten Wagen fuhren sie zur Uni und Inu verabschiedete Kagome mit einem innigen Kuss. “Bis später... Takeo nimmt dich mit, da ich bei dem Berg von Ordnern sicher die Zeit vergesse”, kam es verlegen von ihm. Sesshomaru grinste, während sie nur leise lachte.

“Nicht schlimm, Inu... bis später”, meinte sie und küsste ihn noch einmal, ehe der Hanyou wieder in den Wagen stieg und wegfuhr.

“Na komm... sonst kommst du zu spät, Kago”, lachte Sesshomaru und Kagome zuckte zusammen.

“Stimmt, ich habe in 5 Minuten schon Unterricht. Bis später, Takeo”, erinnerte sie sich, winkte ihm zum Abschied und lief los. Kopfschüttelnd sah er ihr nach und lächelte.

“Die Beiden sind unmöglich”, murmelte er und wollte ebenso ins Gebäude gehen, doch der liebliche Duft von Sanddorn umschmeichelte seine Nase. Der leichte Meeresduft erinnerte ihn an sein Schloss. Rin. Ein einfacher Name, der ihm viel bedeutete als er es jemals gedacht hätte.

Aus dem Augenwinkel heraus suchte er sie und fand sie mit ihrer Freundin auf einer Bank. Sie schien etwas müde zu wirken und Sorge breitete sich in ihm aus. Fast schon automatisch spitze er seine Ohren und lauschte dem Gespräch der Damen.

“Rin... ernsthaft... du solltest dir so etwas nicht gefallen lassen... es ist doch nichts dabei, wenn du warten willst...”, meinte Ami und versuchte ihre Freundin aufzubauen.

“Ich weiß... aber irgendwie... fühlt es sich so an, als würde ich auf der Stelle treten... ich weiß nicht mehr, was ich fühle...”, flüsterte Rin niedergeschlagen und wurde gleich in eine Umarmung gezogen.

Sesshomarus Herzschlag setzte aus und sein Biest knurrte bedrohlich auf, doch ließ er dieses nicht an die Oberfläche. Beruhige... dich... ich... wir... können... nicht... Tief atmete er durch und verschwand ins Innere, um sein Biest mit etwas kühlem Wasser zu beruhigen. Er hörte nicht mehr weiter zu, denn es ging ihn eigentlich nichts an.

Auch wenn er ihr zu gerne Leid ersparen würde, so dürfte er nicht eingreifen. Vor allem nicht hier. Schließlich war er ihr Professor und das würde sie in Verruf bringen. Das wollte er vermeiden. Sein eigener war ihm nie so wichtig gewesen. Schließlich kannte jeder ihn als den eiskalten Lord.

Rin und Ami unterhielten sich noch eine Weile und es ging ihr dadurch besser. “Du hast recht... ich werde erstmal Abstand zu Ichiro nehmen und sehen, ob ich ihn wirklich liebe oder...”

“Nicht”, vollendete Ami und drückte ihre Freundin an sich. “Gefühle ändern sich und was früher gut war, kann nun schlecht sein... also lass dir Zeit und entscheide dann.”

“Danke, Ami... ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte...”, kam es ehrlich von Rin und die Glocke ließ beide Frauen zusammen zucken.

“Oh nein... wir müssen in den Unterricht”, brachte Ami hervor und sofort erhoben sie sich. So schnell sie konnten eilten sie in den Hörsaal und Rin sah zu spät, dass jemand im Weg stand. Als sie ausweichen wollte, stolperte sie und verlor ihr Gleichgewicht.

“Ver...”, wollte sie fluchen, doch ehe sie hinfiel, wurde sie bereits aufgefangen. Goldene Augen blickten in ihre und sie schluckte leicht.

“Für zu spät kommen, gibt es keine Punkte Abzug”, erklärte Sesshomaru lässig und blickte auch zu Ami. “Ihr solltet euch nicht hetzen... zu mindestens nicht wegen der wenigen Minuten.”

“Äh... ja... klar... Herr... Nakamura”, stotterte Ami außer Atem und hastete hinein. Ihr war die gesamte Situation mehr als peinlich.

Amüsiert blickte er ihr nach, ehe er wieder zu Rin blickte. “Alles in Ordnung?”, fragte er sie und sie nickte.

“D... danke...”, nuschelt sie und vergaß für den Moment alles andere. Seine Hand ruhte noch an ihrem Rücken und diese unglaubliche Wärme war so angenehm und vertraut. “Kommt... nicht wieder... vor”, formten sich die Worte wie in Trance.

“Das freut mich zu hören”, lächelte er sie leicht an und nahm wieder Abstand. Obwohl er diese Nähe sehr genoss, musste er sich zügeln.

Als er hineingehen wollte, stockte er kurz, denn er vernahm ein leises Wimmern. Was? Wieso? Fragen, die er nicht stellen konnte, weshalb er sich auf die Unterlippe biss und hinein ging. Nicht... hier..., war sein Entschluss. Tatsächlich hatte Rin ein kaum hörbares Wimmern von sich gegeben, denn sie wollte seine Wärme und Geborgenheit zurück haben.

Schnell schüttelte sie den Kopf und konzentrierte sich darauf, was wichtig war. Als sie hinein ging, behielt er sie genaustens im Auge, obwohl er mit allen über das aktuelle Thema sprach. Es irritierte ihn, warum sie das getan hatte, doch könnte er sie das erst später fragen.

Die Stunde verlief ohne weitere Komplikationen, jedoch wuchs seine Sorge um sie. Sie war nicht ganz bei der Sache und irgendwie abwesend. Am liebsten hätte er sie darauf direkt angesprochen, aber das durfte er nicht. Ob... Kago mir den Gefallen tun könnte?, überlegte er und kam sich dabei ein wenig schäbig vor. Nein... das muss ich selbst tun... es wäre nicht fair. Mit diesem Entschluss verließ er den Hörsaal, nachdem die Stunde vorbei war. Er wollte sich in seinem Büro etwas ablenken, bevor er noch eine Dummheit begehen konnte.
 

Der Tag zog sich in die Länge und Kagome war heilfroh endlich Mittagspause zu haben. Sie hatte richtig Hunger gehabt und bestellte sich gleich zwei Gerichte. “Inu laugt dich ja richtig aus”, grinste Sesshomaru, der an seinem Kaffee nippte.

“So ein Unsinn... also wirklich”, schimpfte sie mit ihm mit knallroten Wangen. Er lachte leise und versuchte sich zu entspannen, doch das gelang ihm nicht. Ihr Geruch ließ ihn wieder unruhig werden.

Kagome sah Rin und winkte ihr kurz zur Begrüßung. Die Ältere erwiderte die Geste und setzte sich zu ihrer Freundin Ami. “Takeo?”, fragte Kagome nach einer Weile.

“Hn”, verließ es seine Lippen.

“Geht... es Rin gut?”, wollte sie leise wissen.

“Was meinst du?”

“Naja... sie sieht müde und blass aus... und isst kaum etwas... vielleicht hast du was mitbekommen.”

“Nein... ich weiß von nichts”, sagte er ehrlich und umgriff die Tasse stärker. “Es ist mir aber auch nicht entgangen, dass ihre Fröhlichkeit... irgendwie weg ist.”

“Verstehe... ob ich sie darauf ansprechen sollte?”, fragte sie unsicher. Er zuckte mit den Schultern und wollte eigentlich was sagen, doch Kagome kam ihm zuvor. “Wahrscheinlich, denkst du über genau die gleiche Frage nach... aber wenn ein Professor etwas Privates von seiner Studentin fragt, wird das sicher komisch aussehen...”

Erstaunt blickte er seine künftige Schwägerin an und nickte nur. “Das ist mein Problem... ja... sie so zu sehen... bringt nicht nur mich, sondern auch mein Biest, um den Verstand”, seufzte er und trank den Kaffee aus.

“Verständlich...”, murmelte Kagome und sah kurz zu Rin. Diese hatte nur die Hälfte ihres Gerichtes gegessen.

“Mach dir... nicht zu viele Gedanken. Iss lieber, bevor es kalt wird. Gegen 16 Uhr fahren wir ins Büro, muss bis 15:30 noch unterrichten”, holte Sesshomaru sie zurück aus ihren Überlegungen. Eilig nickte sie und aß brav weiter.

“Alles klar, werde in der Bibliothek warten”, meinte sie noch und er nickte, bevor er aufstand und die Mensa verließ. Er brauchte etwas Abstand zu ihr. Doch diese Ungewissheit nagte an ihm. Besorgt blickte Kagome ihm nach und seufzte leise. Er tat ihr so sehr leid, aber auch Rin. Deshalb beschloss sie auch bei der jungen Frau nachzufragen, warum sie so niedergeschlagen war.

Jedoch erhielt sie an diesem Tag keine Möglichkeit dazu. Wie Sesshomaru ihr mitgeteilt hatte, hatte er sie kurz vor 16 Uhr abgeholt und gemeinsam fuhren sie ins Büro. Dort arbeiteten die Männer fleißig weiter und Kagome kümmerte sich um ihre Aufgaben. Zudem half sie hin und wieder den beiden, denn sie war früher fertig. Das Sortieren und einheften, konnte sie ohne Probleme machen. Vorsorglich hatten beide alles nummeriert und danach ging sie nun vor.

Am späten Abend holten sie sich eine Kleinigkeit zu essen und fuhren nach Hause. Während das Paar es sich auf dem Sofa bei einem Film gemütlich machte, war Sesshomaru noch immer unruhig. Egal was er versuchte, er konnte Rins traurigen Ausdruck nicht vergessen. Seufzend zog er sich seine Motorradmontur an, nahm seinen Helm und die Schlüssel mit.

Als er auf seinem Gefährt saß, fuhr er direkt zum Café. Er hoffte von Kisho einen Rat zu erhalten und natürlich schwang ein bisschen Hoffnung mit, dass sie eventuell aushelfen würde. Jedoch wurde er enttäuscht, sie war nicht da, aber sein Freund und er hatte sogar ein wenig Zeit für ihn. Gemeinsam sprachen sie über alles Mögliche und für die Ablenkung war der Taisho mehr als dankbar.

“Bleibst du die ganze Nacht hier?”, neckte Kisho ihn und er blinzelte.

“Oh... es ist schon spät... Verzeih... ich habe dich wohl etwas lange beansprucht”, kam es verlegen von Sesshomaru und der Cafébesitzer lachte los.

“Das ist das erste Mal, dass du die Zeit verlierst... also was ist los?”, fragte er nach einer Weile und sein Gegenüber seufzte schwer.

“Es ist kompliziert... das erste Mal bereue ich es wirklich... ein Professor zu sein”, gestand der Yokai und nahm einen Schluck Kaffee.

“Oh... die ominöse Frau, die dich berührt hat... ist deine Studentin?”, traf Kisho direkt ins Schwarze und mit offenem Mund starrte Sesshomaru ihn an.

“Ich... nein... ach... fuck...”, brachte er heraus und umklammerte die Tasse etwas stärker.

“Takeo... selbst du bist auch nur ein Mann... Professor hin oder her... also erzähl mir, was hindert dich nicht daran es ihr zu sagen?”

“Außer dass ich ihr Professor bin?” Kisho nickte bei der Frage sofort und wartete geduldig. “Nun... sie hat einen Freund... scheint glücklich zu sein... habe ich...”, schluckte Sesshomaru und wählte seine nächsten Worte. “Habe ich das Recht sie in ein Gefühlschaos zu stoßen, nur damit es mir leichter fällt?”

Diese Frage quälte ihn am meisten. Auch wenn sein Biest zu gern Rin alles gestanden hätte, zögerte Sesshomaru immer noch und wollte sich nicht in ihr Leben einmischen. Kisho überlegte eine Weile und füllte seinem Gast noch einen Kaffee ein. “Bist du dir sicher, dass sie glücklich ist? Woher willst du wissen, dass sie nicht genauso fühlt und dir eventuell nahe sein will?”, stellte er die Gegenfrage.

‘HA!!! Endlich mal ein anderer, der genau das sagt, was ich dir versuche klar zu machen’, triumphierte sein Biest in ihm und er seufzte. “Ich weiß es nicht... als ich die Beiden gesehen habe, zerbrach alles in mir erneut... ich weiß nicht wie ich das richtig beschreiben soll, aber... sie bedeutet mir so viel mehr, als andere es sich vorstellen könnten... ihr Glück ist mir wichtiger als mein eigenes... Sie hat es verdient glücklich zu sein”, plauderte Sesshomaru ehrlich heraus.

“Verstehe... wie wäre es, wenn du sie direkt fragst, ob sie glücklich ist... wenn sie es verneint... frag nach dem Grund und dann wirst du wissen, was du tun solltest”, schlug Kisho vor und verwirrt blinzelte der Taisho.

Sie direkt fragen? Ohne ihr zu offenbaren, wie wichtig sie mir... nein uns ist?, überlegte er und nickte verstehend. “Daran könnte was Wahres dran sein... Ich werde es versuchen. Danke, Kisho”, lächelte er seinen Freund ehrlich an und dieser winkte ab.

“Nicht dafür, Takeo... ich bin mir sicher, dass SIE nicht so glücklich ist wie sie tut...”, zwinkerte er und trank seinen Milchkaffee. Große goldene Augen starrten ihn an.

“WAS?!”, kam es fassungslos von ihm.

“Ach komm... es geht hier um Rin... habe ich recht?”, grinste Kisho breit. Schwer schluckte Sesshomaru, nickte aber zur Bestätigung.

“Woher?”

“Och so wie du sie beobachtet hast und wie du mit ihr umgehst... wie du sie beschützt hast”, zählte Kisho auf und Sesshomaru lachte leise.

“Damit habe ich mich wohl verraten.”

“Das hast du... sie ist wirklich etwas Besonderes... und wenn du mich fragst... sie hätte auch was Besseres verdient als diesen möchte gern Freund.” Die letzten Worte spuckte Kisho nur so heraus und war sichtlich gegen diesen Mann an ihrer Seite.

“Wieso?”, wollte Sesshomaru wissen.

“Ach... weißt du... wenn du ihn mal länger als 10 Minuten erlebst... wirst du genauso denken... Rin ist ein liebes und fröhliches Mädchen und er genau das Gegenteil von ihr... er ist unfreundlich... immer unter Zeitdruck... hört ihr noch nicht mal zu... einfach schrecklich”, beschwerte Kisho sich und der Taisho wurde hellhörig.

Könnte es sein... dass sie wirklich unglücklich ist? Dieser Gedanke schmerzte ihn, doch auch die Worte seines Freundes. Er selbst war auch das Gegenteil zu ihr.

‘Hör auf dich so zu sehen wie wir damals waren... wir haben uns geändert...’, beschwor sein Biest ihn.

Mag sein... dennoch..., doch weiter dachte er nicht nach, schüttelte den Kopf und atmete tiefer durch. “Ich werde sie mal direkt danach fragen... aber...”

“Das kannst du nicht in der Uni”, kam es verstehend von Kisho. “Nun... sie ist am Donnerstagabend bei ihrer Schicht hier im Café und am Samstag... also kannst du sie hier abpassen”, schlug er gleich vor und Sesshomaru hätte sich beinahe an seinem Kaffee verschluckt.

“Das... hört sich... komisch an”, hustete dieser und brachte Kisho zum Lachen.

“Du sollst sie ja nicht überfallen”, lachte der Mann weiter und sorgte dafür, dass auch sein Freund darüber lachen konnte.

“Du bist unmöglich, Kisho.”

“Ach und morgen hilft sie mir auch im Lager, also wenn du bis Donnerstag nicht warten willst, komm doch morgen vorbei”, zwinkerte er noch und Sesshomaru nickte.

“Einverstanden... aber ich helfe euch bei der Arbeit, nicht dass sie sich sonst unwohl fühlt.”

“Eine sehr gute Idee, Takeo”, grinste Kisho und würde den Beiden ein wenig Privatsphäre verschaffen. Er wusste genau, dass die kleine Rin unglücklich war, nur hatte sie es noch nie so gesehen. Vielleicht erkennt sie es, wenn Takeo mit ihr darüber spricht., machte er sich Hoffnungen und verabschiedete seinen Freund.

“Bis morgen, Kisho”, lächelte Sesshomaru und verließ das Café. Er würde dem Rat seines Freundes folgen und morgen Rin fragen. Außerhalb der Universität dürfte er es schließlich. ‘Und wenn sie unglücklich ist... werden wir sie glücklich machen... egal wie!’, beschloss sein Biest und ließ nicht mit sich diskutieren. Resigniert seufzte der Daiyokai und gab sich schließlich geschlagen.

Und auch dann, wenn sie nicht an unserer Seite sein wird... ihr Glück wird immer zuerst für mich kommen., bestimmte Sesshomaru.

‘Damit habe ich kein Problem... doch, wenn sie an unserer Seite sein will... dann wirst du gefälligst ihr Herz erobern... so wie wir es schon damals tun wollten, du aber gekniffen hast...’, knurrte sein Biest und er nickte.

Einverstanden... so werden wir es machen., lächelte er und kam mittlerweile in seiner Wohnung an. Dort zog er sich aus und ging duschen, um danach direkt ins Bett zu gehen. Auch wenn er nicht schlafen würde, so würde er sich etwas Ruhe gönnen.
 

Der Dienstagmorgen lief bei den Dreien routiniert ab. Während Sesshomaru und Kagome in der Universität waren, war Inu im Büro und arbeitete den Stapel durch. Der Professor hatte an diesem Tag leider keinen Kurs mit seiner Herzdame, doch in der Mensa sah er sie. Diesmal kam er später aus seinem Büro, sodass Kagome und Rin bereits gemeinsam aßen und er sich mit seinem Kaffee zu ihnen setzen wollte.

“Darf ich den Damen Gesellschaft leisten?”, fragte er und Kagome kicherte.

“Na...Natürlich”, entgegnete Rin und sah ein wenig besser aus. Ihre sonst so blase Haut hatte wenigstens etwas mehr Farbe gewonnen.

“Und deine Freundin Ami ist heute wirklich krank?”, fragte Kagome nach.

“Leider... sie war am Abend noch schwimmen und hatte vergessen sich richtig die Haare zu föhnen”, grummelte Rin und die Miko verkniff sich ein Lachen.

“Das würde mir auch ständig passieren...”

“Wenn Inu dich nicht daran erinnern würde”, grinste Sesshomaru seine Schwägerin an. Verlegen nickte sie und genoss diese Atmosphäre sehr.

“Und wie war euer Wochenende?”, wollte Rin wissen.

“Oh... nein”, murmelte Sesshomaru und Rin blinzelte ihn an. Doch bevor sie fragen konnte, begann Kagome schon freudestrahlend zu berichten. Langsam begriff die Ältere, warum ihr Professor das sagte. So euphorisch hatte sie die junge Dame noch nie erlebt.

“Und nun heiraten wir am 10.08. Ich bin schon so aufgeregt”, gestand die Schwarzhaarige.

“Wow... ihr geht aber schnell voran...”, staunte Rin.

“Naja... Inu ist mein Herz und mein Leben... da möchte ich auch ganz offiziell seine Frau sein”, lächelte Kagome und Sesshomaru verdrehte die Augen. Diese Geste hatte Rin mitbekommen und kicherte leise.

Als er zu ihr blickte, zwinkerte sie leicht und er blinzelte, aber lächelte. “Du willst die Beiden nicht live erleben... da bekommt man irgendwann eine Überdosis”, lachte er leise und Kagome wurde etwas rot.

“Gomen, Takeo... wir bessern uns... versprochen”, kam es kleinlaut von dieser und nun lachte Rin.

“Ehrlich... gesagt... würde ich das schon gerne sehen... es gibt doch nichts schöneres als glücklich verliebte Paare”, lächelte sie ehrlich die Beiden an und etwas in ihren Augen gefiel Sesshomaru gar nicht. Es war Trauer und Sehnsucht darin. Um sich abzulenken trank er seinen Kaffee. Der Sache würde er später auf den Grund gehen, denn sonst würde er keine Ruhe finden.

Was ist das...

Nachdem beide Damen fertig mit dem Essen waren, verabschiedeten sie sich und gingen gemeinsam in ihre Unterrichtsräume zurück. Sesshomaru gönnte sich noch einen Moment, ehe auch er in sein Büro verschwand. Er tat alles, um sich abzulenken, denn er konnte ihren Ausdruck nicht vergessen. Trauer und Sehnsucht, was hat dies nur zu bedeuteten. Seine Gedanken wanderten zwischen Arbeit und Rin hin und her.

Erleichtert atmete er durch, als er bemerkte, es war endlich Zeit, um Kagome abzuholen und ins Büro zu fahren. Somit müsste er nur noch ein paar Stunden durchbringen. Das schaffe ich auch noch., munterte er sich selbst auf und packte seine Tasche. Damit verließ er sein Büro an der Uni und ging zur Bibliothek.

Kagome wartete geduldig dort wie jeden Tag auf ihren Schwager. Sie dachte, sie würde auch Rin antreffen, aber scheinbar hatte sie noch einen Kurs gehabt. Als sie Sesshomaru erblickte, stand sie auf, schnappte sich ihre Tasche und eilte zu ihm. “Gomen... ich war zu vertieft”, meinte er, doch sie winkte ab.

“Lass uns Inu helfen, dann können wir früher Heim”, lächelte sie ihn an und er nickte. Sofort machten sie sich auf den Weg ins Büro des Unternehmens.

“Endlich”, kam es erfreut von Inu und er umschloss Kagome sehnsüchtig. Überrumpelt blinzelte sie, jedoch schmiegte sie sich an ihn. Sesshomaru belächelte die Beiden und ging an ihnen vorbei, um weiter zu arbeiten.

“So lange war ich doch nicht weg”, nuschelte sie.

“Es fühlte sich ewig an”, gestand Inu und küsste sie liebevoll. Ihren herrlichen Duft hatte er wieder in sich gezogen und das beruhigte ihn.

“Das ist normal... Ihr seid frisch gebunden...”, lenkte der Ältere die Aufmerksamkeit auf sich.

“Wie?”, fragte Kagome.

“Wie sage ich das... am Anfang einer Beziehung will man rund um die Uhr zusammen sein... so könnte man die erste Zeit nach der Bindung auch nennen”, erklärte er und verstehend nickte das Paar.

“Wird es später anders?”, wollte sie wissen, denn es machte ihr ein wenig Angst.

“Kago... Koga und Ayame sind seit 500 Jahren gebunden und glaube mir... sie sind genau wie ihr beide jetzt... nur dass sie längere Zeit auch alleine auskommen... das ist der Unterschied”, grinste Sesshomaru und Inu blinzelte.

“Du meinst... wir sind auf einander angewiesen?”

“Wenn ich das richtig verstanden habe, ja... Koga bezeichnet das als innere Ruhe, wenn die Gefährtin in der Nähe ist... also könnte man es so erklären, dass nur sie dich komplett beruhigen kann... und deine Nähe gibt ihr auch Kraft und Zuversichtlichkeit... zu mindestens hat Ayame das mal gemeint. Fragt die Beiden, sobald sie zur Hochzeit herkommen. Sie können das euch sicher besser erklären.”

“Danke, Sess... das klingt genauso wie ich fühle... ohne Inu fühle ich mich leer... mit ihm stark und geborgen”, lächelte Kagome und Inu küsste ihre Schläfe.

“Ich liebe dich”, hauchte er und sie blickte zu ihm.

“Bitte sucht euch ein Zimmer...”, grinste Sesshomaru und ertappt zuckte das Paar zusammen. Das brachte ihn zum Lachen und für den Moment vergaß er seine eigenen Sorgen. Für diese Ablenkung war er sehr dankbar.

“Gomen”, nuschelte Kagome, aber er winkte ab.

“Nicht dafür, aber können wir noch die Arbeit fertig machen? Dann könnt ihr weiter machen, während ich weg bin”, zwinkerte er und Inu knurrte leise. Er mochte es nicht, wenn sein Bruder seine Liebste in Verlegenheit brachte.

“Einverstanden”, lächelte Kagome und Inu verstummte.

“Dir macht es...”

“Ach was... Sess darf das... immerhin tuen wir das doch auch”, kicherte sie und Sesshomaru lachte leise. Die beiden waren unverbesserlich und genau deshalb mochte er die Zeit mit ihnen.

“Na gut... dann sollten wir arbeiten”, grinste Inu und küsste noch einmal seine Freundin.

So machten sie sich daran den Stapel weiter abzubauen. Zwischendrin bestellten sie was zum Essen und amüsierten sich ein wenig, um die trockenen Akten sortieren zu können. Anders war das nicht möglich diese zu erarbeiten. “Und ihr macht das wahrlich seit einigen Jahrzeiten?”, stöhnte Kagome auf und beide lachten.

“Ja, früher war es einfacher... deutlich weniger Papierkram als heute”, meinte Sesshomaru und Inu nickte.

“Da mussten wir all das hier nicht machen”, bestätigte Inu und Kagome kicherte.

“Dann ist es nur jetzt so trocken?” Beide nickten und sie schmiegte sich an Inus Seite.

“Machen wir für heute Schluss”, beschloss der Ältere.

“Gute Idee... wir räumen hier auf, du kannst los”, lächelte Kagome ihn an und er blinzelte. Als er den Kopf schief legte, lachte das Paar auf.

“Wir wissen, dass du noch wohin willst”, erklärte Inu.

“Woher?”

“Na so oft wie du auf die Uhr gesehen hast... und nun los, wir sehen uns morgen”, zwinkerte Kagome.

“Na los... hau schon ab, Sess”, grinste Inu und der Angesprochene seufzte leicht. Jedoch lächelte er und bedankte sich bei ihnen.

Sogleich machte er sich auf den Weg zum Wagen. Er hatte sein Sakko ausgezogen und die Krawatte entfernt. Am Steuer atmete er tiefer durch und fuhr zum Café. Zum Glück hatte das Paar gewartet, bis er weit genug weg war. Natürlich ließ er es sich nicht nehmen, ihnen eine Nachricht zu schicken. Innerlich grinste er, als er das Auto abschloss und in Gebäude ging.

“Guten Abend, wie...”, kam es retourniert von Kisho, während er aufblickte. “Takeo, du bist schon da.”

“Je früher, desto besser”, entgegnete Sesshomaru und setzte sich an die Bar. Kisho gab ihm sofort einen Kaffee.

“Dein Eifer ist wirklich zu beneiden.”

“Willst du mich aufziehen?”, fragte er den Cafébesitzer und dieser lachte los. Schmunzelnd nippte Sesshomaru am Kaffee und hörte Kisho einfach nur zu. Er erzählte von seinen Plänen und seinem nächsten Urlaubsziel. Er hatte eine Art an sich, die Sesshomaru bewunderte. So lebendig und optimistisch. “Und deine Reisepläne im Sommer?”, wurde er aus seinen Gedanken gerissen.

“Nun... die ersten zwei Wochen bin ich mit einem Studenten aus dem Kurs unterwegs... danach stehen die Vorbereitungen für Kagos und Inus Hochzeit an. Sie heiraten am 10. August. Dafür muss ich noch einige Freunde einfliegen lassen. So als Geschenk für die Beiden”, erzählte Sesshomaru und Kisho nickte.

“Du bist ein guter Bruder... aber Kagome ist doch noch nicht 20 oder?”

“Ihre Mutter hat eingewilligt und der Antrag liegt bereits bei der Behörde, also sollte in der Woche eine Zustimmung kommen und wenn nicht...”

“Hilfst du nach”, lachte Kisho. Mittlerweile kannte er seinen Freund sehr gut. So unschuldig wie möglich zuckte Sesshomaru mit den Schultern und trank weiter seinen Kaffee. “Die Behörden wären doof, wenn sie das ablehnen, die beiden sind einfach traumhaft zusammen. Da sieht man, dass es diese einzigartige Liebe wirklich gibt.”

“Das stimmt, Kisho... nach so langer Zeit beide so zu sehen, ist wahrlich unersetzlich”, stimmte Sesshomaru verträumt zu.

“Bei dir klingt es ja fast schon so, als wären Jahrhunderte vergangen”, lachte der Cafébesitzer und beinahe hätte sich der Taisho verschluckt.

“Ach was... waren doch nur drei Jahre”, lenkte er schnell ab und hoffte sein Freund würde nicht weiter nachfragen.

“Aber auch drei Jahre können einem wie Jahrhunderte vorkommen. Wenn ich nur daran denke von meiner Shiro getrennt zu sein”, kam es von ihm und er schüttelte sich. “Nene... reicht schon, wenn sie alle paar Wochen auf Reisen ist”, grinste er und erleichtert atmete Sesshomaru durch.

“Aber auch nicht mehr lange... oder?”, fragte der Silberhaarige nach und sein Freund nickte.

“Stimmt... bis Ende des Jahres... danach ist sie endlich wieder bei mir”, schwärmte er vor sich hin.

“Und machst du ihr einen Antrag, Kisho?”

“Vielleicht? Mal sehen ob sie es auch will”, lächelte er und blickte zur Tür. Sesshomaru musste nicht dorthin sehen, um zu wissen, dass es Rin war. Ihr Duft erfüllte ihn und umschmeichelte sein Biest. Leise knurrte es und er schloss kurz die Augen.

“Ich habe mich verspätet... tut mir leid, Kisho”, vernahm er ihre Stimme, doch sein Freund winkte ab.

“Halb so schlimm, Rin. Komm setz dich und trink noch einen Cappuccino, bevor wir anfangen”, schlug ihr Chef vor und sie nickte verlegen.

“Gern... guten Abend, Professor”, grüßte sie Sesshomaru und er blickte zu ihr.

“Guten Abend... bitte nur Takeo... wir sind nicht an der Uni”, lächelte er sie an.

“Oh... stimmt... Gomen”, nuschelte sie, während Kisho ihr die Tasse hinschob. “Danke, Kisho.”

“Gern... Takeo hat angeboten uns heute zu helfen, sonst würde es zu lange dauern.”

“Wirklich... das ist aber lieb von euch... äh dir”, kam es von Rin und Kisho lachte leise. Sie wurde leicht rot um die Nase und wenn Sesshomaru ehrlich war, stand es ihr sehr gut. Es machte sie nur noch süßer.

“Trink in Ruhe aus, Rin. Takeo und ich beginnen mit den schweren Kartons”, schlug Kisho vor und bevor Rin etwas sagen konnte, erhob sich Sesshomaru.

“Kisho hat Recht. Also bis gleich”, lächelte er und war bereits mit seinem Freund verschwunden. Rin sah beiden nach und war verwirrt. Doch legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Irgendwie freute sie sich schon darauf.

Deshalb trank sie eilig den Cappuccino aus, räumte ab und band sich eine Schürze um. So lief sie nach hinten und löste Kisho ab. “Ab hier übernehme ich”, lächelte sie und ihr Chef nickte.

“Alles klar, ich bin vorne, falls ihr was braucht”, meinte Kisho und ließ sie alleine. Rin sah ihrem Chef noch etwas nach und atmete tiefer durch. Sesshomaru entging dies nicht und er bemerkte ihren schnellen Herzschlag, doch dachte er sich dabei nichts.

Unbeirrt machte er weiter und brachte die letzten Kisten zu dem Regal. Ein Glück waren alle beschriftet, sodass sie nun einsortieren konnten. Es herrschte eine Stille zwischen beiden, aber diese war nicht unangenehm, eher vertraut. Rin blieb einfach Rin, auch wenn sie andere Charakterzüge hatte, so war ihr Kern der Gleiche.

Er wusste nicht wie lange sie gebraucht hatten, aber es fehlten nur noch zwei Kisten, die sie gemeinsam auspackten und in die Regale stellten. Immer wieder berührten sich ihre Finger und jedes Mal knurrte Sesshomarus Biest auf und winselte. So gut er konnte ignorierte er es und reichte Rin die nächste Verpackung. Jedoch schien sie nicht ganz da zu sein. “Rin?”, durchbrach seine Stimme die Stille und sie blickte in seine goldenen Augen.

“Ja?”, fragte sie gedankenverloren.

“Was ist los?”

“Wie?”

“Naja... du bist seit gestern nicht ganz bei der Sache... beschäftigt dich womöglich etwas?”, fragte er behutsam, aber auch direkt nach. Ertappt zuckte sie zusammen und schluckte. Ihr war nicht bewusst, dass andere mitbekamen, wie sie sich fühlte. Sesshomaru biss sich auf die Unterlippe und seufzte leise. “Du musst mir nichts sagen, aber wenn du jemanden brauchst, der dir zu hört, dann zögere nicht”, merkte er an und räumte weiter ein.

Einen Moment zögerte Rin, ehe sie ihm wieder half. Stille kehrte erneut ein und innerlich seufzte Sesshomaru. Ich war doch zu direkt... verdammt..., schollt er sich selbst und zerkleinerte den letzten Karton. Während Rin noch einräumte, brachte er die zerkleinerten Pappenstücke weg.

Nach einigen Minuten kam er zurück ins Lager und erblickte Rin an der Wand lehnend. Sie sah auf, als sie die Tür hörte. “Damit wären wir hier fertig”, lächelte er sie an. Zu seiner Überraschung schüttelte sie den Kopf. “Haben wir noch was übersehen?”

“Nein... aber... wegen dem Gespräch...”, druckste sie herum und er trat näher an sie heran.

“Es ist okey, wenn du nicht mit mir darüber...”

“Das ist es nicht”, unterbrach sie ihn und blickte auf. “Es ist nur... ich habe Probleme mit meinem Freund.”

“Oh... welche Art Probleme?” Rin wich seinem Blick aus und zeigte zu der kleinen Bank. Gemeinsam gingen sie dort hin und setzten sich. Auch wenn er seine Ungeduld spürte, versuchte er ihr die Zeit zu geben, die sie brauchte.

“Wie soll ich nur anfangen?”, seufzte sie und haderte mit sich selbst. Ich kann doch unmöglich mit ihm... über meine Gefühle sprechen... oder vielleicht doch?

“Am besten von Anfang an, Rin”, ermunterte er sie und sie schmunzelte leicht. Tief atmete sie durch und begann zu erzählen. Sie war seit zwei Jahren mit Ichiro zusammen und seit einiger Zeit war er eifersüchtig darauf, weil sie von einem anderen schwärmte. Bewusst hielt sie den Namen des anderen geheim. Schließlich wollte sie ihren Professor nicht in einen Konflikt bringen, wenn er erfahren würde, dass er der andere war.

‘Ein anderer? Etwa noch ein Rivale?’, knurrte sein Biest und zerrte an seinen Ketten. Sesshomaru ermahnte es rasch und hörte ihren Ausführungen zu. Nachdem sie fertig war, überlegte er etwas. Er versuchte dabei neutral zu wirken.

“Also... wenn ich das zusammenfassen darf: Den anderen findest du schon seit einigen Jahren toll, aber ihn ansprechen hast du dich nie getraut?” Sie nickte bestätigend. “Mit Ichiro bist du zusammen gekommen, weil er dich gefragt hatte?” Erneut nickte sie und spielte nervös mit ihren Händen. “Aber du bist nun zwiegespalten, weil der, denn du nennen wir es mal ‘vergötterst’ eventuell in deiner Reichweite wäre?” Diesmal schüttelte sie den Kopf.

“Nein... er ist außer Reichweite für mich”, seufzte sie. “Aber... ich merke, dass ich immer mehr Gefühle für ihn habe... Ichiro mag ich... aber ich glaube nicht, dass es Liebe ist”, gestand sie und blickte zu Sesshomaru.

“Okey... also wenn deine heimliche Flamme, dich fragen würde, ob du mit ihm...”

“Er würde sicher nicht fragen”, unterbrach sie ihn. Er rollte kurz mit den Augen, weshalb sie schmunzelte. Diese Geste war wirklich süß.

“Ich sagte doch, WENN... also WENN er dich fragen würde, würdest du dann mit ihm eine Beziehung eingehen?”, wollte er wissen und ohne zu zögern nickte sie. Sie wurde knallrot dabei. Es war irgendwie beruhigend, dass sie mit ihrem Freund unglücklich war, aber dass da ein Unbekannter noch war, versetzte ihm einen Stich in seinem Herz. “Dann ist es doch ganz einfach.”

“Ach ja?”, fragte sie und blinzelte. Seine Worte überraschten sie. Denn sie fand das ganze absolut nicht einfach, im Gegenteil, ihre Situation war verzwickt.

“Verlasse deinen Freund, werde dir bewusst wen du wirklich willst und sage es ihm, den du erwählt hast”, erklärte er und lächelte. Große braune Augen sahen ihn an.

“Es ihm... sagen? Das... kann ich nicht”, brachte sie heraus und senkte betrübt ihren Blick. Sie so zu sehen brach ihm das Herz, jedoch ließ er es sich nicht anmerken.

“Noch nicht... aber vielleicht in ein paar Wochen? Nimm dir Zeit, finde heraus, was du willst und dann wird es einfacher...”, versuchte er sie aufzumuntern. “Du bist noch jung, dazu noch intelligent und hübsch, du könntest sicher jeden haben.”

Seine Worte kamen einfach so über seine Lippen und als er diese begriff, schluckte er schwer. Rin blickte zu ihm und er sah ihr an, dass sie diese anzweifelte. Wenn du nur wüsstet... wie gern ich dich nun an mich ziehen würde..., drifteten seine Gedanken ab. “Jeden?”, murmelte sie und versank auch in ihre eigene Welt.

Während Sesshomaru wieder Herr seiner Sinne wurde, war sie noch am Überlegen. “Rin?”, fragte er und sie blickte zu ihm. Sie blinzelte, doch dann folgte etwas womit er absolut nicht gerechnet hätte.

“Ich könnte jeden haben? Also auch dich?”, verließ es ihre Lippen und seine Augen weiteten sich ganz automatisch. Ihre Worte schien sie noch nicht ganz realisiert zu haben, weshalb er überlegte. Aber ihm viel nichts Besseres ein, als zu nicken.

Erst nach einigen Minuten konnte er etwas sagen, ohne zu euphorisch zu klingen. “Wenn du... mich haben willst... denke ich schon, dass du sehr gute Chancen hättest”, sagte er ehrlich zu ihr. Dabei legte er eine Haarsträhne von ihr hinters Ohr und lächelte. Zu gern hätte er sie gerade geküsst, aber er hielt sich zurück.

Rin blickte ihn nur an und schluckte schwer. Meint... er... das... ernst? Ich hätte... Chancen?, schoss es ihr durch den Kopf. Unmöglich... er hat das... sicher nur gesagt, um mich auf zu muntern. “Danke... für deine Worte”, flüsterte sie und schreckte auf, als ihr Handy sich meldete. Sofort erhob sie sich und fand heraus, wer ihr geschrieben hatte.

Sesshomaru schüttelt leicht den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. Beinahe hätte er einen Fehler gemacht. Jedoch wollte er diesen begehen. Diese Erkenntnis erschreckte ihn, weshalb er aufstand und in den vorderen Bereich zurück kehrte. Ablenkung... ich brauche Ablenkung., war sein einziger Gedanke. Sonst wird meine Maske fallen und damit auch meine Tarnung.

Über die Nachricht wurde Rin wütend. “So ein Idiot”, fluchte sie leise und besann sich, dass sie eigentlich nicht alleine war. “Gomen... ich...”, doch weiter kam sie nicht, da Sesshomaru bereits weg war. Verwirrt blinzelte sie und sah zur Tür, die in den Laden führte. Diese war nur angelehnt, daher ging sie davon aus, dass er nun vorne war.

Gedankenverloren berührte sie die Strähne, die auch er berührt hatte und lächelte leicht. Er hat Recht, genau wie Ami... ich muss das mit Ichiro beenden... aber... kann ich Takeo wirklich haben?, überlegte sie, ehe sie tief durchatmete und ebenfalls in den Laden zurück kehrte. Sofort suchte sie nach Sesshomaru und eilte direkt zu ihm.

Er saß wieder an der Bar und trank einen Kaffee. “Takeo?”, holte ihre Stimme ihn aus seinen Gedanken heraus und er blickte zu ihr. “Danke für deinen Rat... ich werde ihn beherzigen... und vielleicht... irgendwann... kann ich es ihm sagen.” Die letzten Worte nuschelte sie, doch er verstand sie klar und deutlich.

Es schmerzte ihn, dass er den Moment verpasst hatte, doch es wäre nicht richtig gewesen ihre Verwirrung so aus zu nutzen. Deshalb schluckte er seinen Kloß herunter und entgegnete ehrlich: “Freut mich... dass ich dir helfen konnte... Du kannst jederzeit mit mir über deine Probleme sprechen, wenn du willst.”

“Danke dir”, lächelte sie und legte ihre Hand auf seine. “Das bedeutet mir wirklich sehr viel.” Bei ihren Worten drückte sie diese und er lächelte zurück. Damit war er noch weiter von ihr entfernt als jemals zuvor, oder täuschte ihn dieses Gefühl vielleicht. Ihr Lächeln war es wert gewesen.

“Wir sehen uns Donnerstag, solltest du noch eine Schicht haben”, meinte er und sie nickte.

“Bis Donnerstag!” Nun verabschiedete er sich auch von Kisho und verließ das Gebäude. Draußen atmete er tief durch und versuchte sich zu erinnern, was das eigentlich zwischen den beiden nun war.

‘Idiot... du bist wirklich unfähig... warum musste ich ausgerechnet dein Biest sein’, schimpfte dieses vor sich hin.

Unfähig? Nun musste Sesshomaru lachen. Ja, ich war schon damals unfähig mit diesem Gefühl umzugehen und bin es immer noch. Gut erkannt... aber hey... wenigstens hat sie sich uns anvertraut und wer weiß...

‘Ja, ja... irgendwann und irgendwo’, seufzte sein Biest resigniert, während sein Herr nach Hause fuhr.

... zwischen uns?

Die Nacht war für den Silberhaarigen mehr als kräftezerrend. Noch immer war er sich nicht klar was das alles nun für Folgen hatte. War nun alles wirklich verloren? Rin in diesem Leben für ihn wieder verloren? Oder hatte ihre Frage doch etwas zu bedeuten? All diese Fragen schwirrten ihm in seinem Kopf umher.

‘Lass die dummen Fragen und hör auf dir den Kopf zu zerbrechen... frag sie einfach’, meckerte sein Biest, weil es nicht wollte, dass es selbst auch noch Kopfschmerzen bekam von all der Grübelei.

Willst du mich verarschen? Sie fragen? Geht’s dir noch gut?, schimpfte er und erntete nur ein Knurren darauf. Aber immerhin war Sesshomaru nun abgelenkt, weshalb es ihn zufrieden stimmte. So konnte er wenigstens den Tag überstehen und musste nur noch ab und zu an Rin denken.

Zwar war der Taisho verwundert, wie viel befreiter er sich fühlte, doch kümmerte er sich nicht weiter darum, viel mehr brachte er die Tage professionell hinter sich. Wobei Rin ihm gegenüber sich anders verhielt. Jedoch kam er nicht darauf was es war und vor allem warum.

Kagome und Inu nahmen ihm die Büroarbeit größtenteils ab, damit er sich die Tage Zeit nehmen konnte, um herauszufinden was genau sein Gespräch mit Rin zu bedeuten hatte. Inu roch Rin an seiner Hand, weshalb er erklären musste, was passiert ist. Während Kagome begeistert quietschte, grinste Inu nur und Sesshomaru bestritt mal wieder alles.

Aus diesem Grund wollte er die Zeiten im Café nutzen, um sie außerhalb der Uni auch beobachten zu können. In der Uni war sie jeden zweiten Tag bei Kagome und demnach ihm am Tisch. Außer ihre Freundinnen waren nicht da, dann war sie jeden Tag bei ihnen. Es war nicht unangenehm, sie so um sich zu haben, nein im Gegenteil. Es beruhigte ihn und Hoffnung keimte in ihm auf.

Nun wollte er nur noch erfahren, wer dieser Unbekannte war. Ein Vorteil würde sich für ihn eröffnen, sobald er dies wüsste, denn dann könnte er ihn ausstechen. Moment... was... denke ich denn da?, schluckte er am Samstag. Rin war mit den anderen Gästen beschäftigt, doch gab sie ihm immer wieder ihre Aufmerksamkeit. Mal brachte sie einen neuen Kaffee, mal was zu knabbern oder auch was zum Lesen. Überrascht sah er immer wieder ihr nach.

Sie war wirklich einzigartig. ‘Und deshalb gehört sie auch zu uns... deshalb denkst du so’, grinste sein Biest und brachte ihm zum Seufzen.

Du bist unmöglich... Über das Kompliment lachte es in seinem Inneren und er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Auch wenn er es hasste, wenn sein Biest so aufmüpfig wurde, doch irgendwie mochte er genau das. Das klang paradox und war es wohl auch, aber das war ihm egal. Nachdem Rins Schicht geendet hatte, setzte sie sich zu Sesshomaru und sie sprachen über viele banale Dinge.

Einfach so und das erstaunte ihn. Scheinbar begann sie in ihm einen Freund zu sehen. Glücklich darüber vergaß er alles andere und amüsierte sich mit ihr. Zwischendrin fragte sie auch einige Dinge, wie seine Lieblingsfarbe und seine Lieblingsromane. Es kam so zufällig, dass er das erst viel später bemerkte. Natürlich bot er ihr auch an, sie nach Hause zu fahren.

Dankend nahm sie dies an und speicherte alles ab, was er ihr mitteilte. Sie wollte ihn besser kennen lernen. Das war der einzige Weg, der ihr einfiel, ohne Aufsehen zu erregen oder gar zu direkt zu sein. “Danke”, lächelte sie ihn an, als er vor ihrem Wohnhaus zum Stehen kam.

“Jederzeit, Rin... hab einen schönen Sonntag.”

“Danke, du auch, Takeo”, entgegnete sie und verließ den Wagen. Er sah ihr noch nach, bis sie in der Eingangstür verschwand und fuhr erst dann nach Hause.

‘Sie... sucht unsere Nähe... egal was du nun denken magst, das ist nun eindeutig... also umwirb sie endlich!’, forderte sein Biest ihn auf und er rollte mit den Augen.

Sie sieht nur einen Freund in mir... also nichts übereilen!, mahnte er sein Inneres und ging unter die Dusche. Er brauchte kaltes Wasser, um wieder klarer denken zu können. Noch war er nicht überzeugt von dem, was sein Biest sagte, denn sonst hätte sie ihm doch nicht von einem anderen erzählt.

‘Du Idiot... als ob du ihr sagen würdest: Pass auf, Rin... du bist die Frau die ich seit Jahren begehre...’, spottete sein Biest und erhielt ein zorniges Knurren. ‘Knurr mich nicht an! Sie sagte doch... dass sie es ihm nicht sagen kann...’

Aber sie hat mir doch von ihm... Nun stockte er und blinzelte. Das Wasser schaltete er ab, trocknete sich ab, wickelte ein Handtuch um die Hüfte und begann die Haare etwas trocken zu rubbeln.

‘Sie hat uns nichts von ihm verraten... nur dass sie seit einigen Jahren auf ihn steht...’, grinste sein Biest breit und fassungslos blickte Sesshomaru in den Spiegel. Mehrmals blinzelte er und schluckte.

Konnte es sein? Wir müssen das noch beobachten. Wenn sie immer noch unsere Nähe sucht... dann... dann...

‘Wirst du sie endlich umwerben’, schnurrte sein Biest nahezu. Erneut seufzte Sesshomaru und rollte mit den Augen. Dieses innere Tier war wahrlich zum Verrück werden. Doch etwas an seinen Worten war dran.

Er würde seine Herzdame definitiv im Auge behalten, so viel stand fest. Die Hoffnung gab er nicht auf, denn er wollte sie und vor allem brauchte er sie. Nur sie allein war in der Lage ihn zu beruhigen, nur sie allein erwärmte sein kaltes Herz und nur ihr allein gehörte dieses. Mit einem Lächeln ging er schlafen und freute sich darauf, mehr Zeit mit ihr zu verbringen.
 

Die nächste Woche lief fast identisch ab. Rin war immer wieder in der Mittagspause bei Kagome und Sesshomaru. Zu ihren Schichten war der Taisho im Café und hatte sie nicht aus den Augen gelassen. Immer wieder brachte sie ihm Kleinigkeiten wie schon zuvor und nur ihm alleine. Allen anderen brachte sie nur das, was geordert wurde.

‘Siehst du... nur zu uns ist sie so...’, schwärmte sein Biest wieder euphorisch. Es war wieder Samstag und er hatte sich einen Brunch bei Kisho gegönnt. Rin begann ihre Schicht genau in dem Moment, in dem er begann etwas zu essen.

Mag sein... aber in der Uni ist sie anders... ich will wissen wieso sie hier so frei mit mir umgeht und dort nicht...

‘Dann frag sie doch endlich, warum’, grinste es wieder vor sich hin und er seufzte. Kisho verabschiedete sich von ihm, da er mit seiner Freundin verabredet war und Sesshomaru wünschte ihm viel Spaß.

“Grüß Shiro von mir.”

“Mach ich, Takeo... bis bald”, grinste der Besitzer und verließ seinen Laden. Es war ein sehr schöner Tag und Sesshomaru bewunderte Rin, denn sie kam alleine sehr gut zurecht. Auch wenn sie etwas gehetzt wirkte, so strahlte sie an diesem Tag irgendwie besonders.

Ruhig nippte der Silberhaarige an seinem Kaffee und behielt sein Mädchen im Auge. Dabei fragte er sich, ob sie überhaupt Hilfe bekommen würde, denn letzte Woche war noch ein anderer Kollege da, doch jetzt schien er nicht zu kommen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bereits Nachmittag war.

Rins schneller Herzschlag lenkte seine Aufmerksamkeit auf sie. Sie hatte ihr Handy in der Hand und sprach mit jemanden. Automatisch lauschte er ihr und schluckte. “Verflucht... was mache ich nun?”, murmelte sie, nachdem sie aufgelegt hatte. Ihr Kollege hatte sich eine Verstauchung zu gezogen und konnte nicht kommen.

Der Laden wurde immer voller. Schwer schluckte sie und machte sich sofort an die Arbeit. Zuerst wollte sie Kisho anrufen, aber die Kunden waren schon ungeduldig. Deshalb biss sie die Zähne zusammen und machte einen Kaffee nach dem anderen.

‘Worauf wartest du... hilf ihr... oder ruf Kisho an’, schlug sein Biest sofort vor, denn es wollte ihr irgendwie helfen. Sesshomaru jedoch hörte ihm gar nicht richtig zu, denn seine Sinne waren alle nur auf sie gepolt. Ohne groß zu überlegen, erhob er sich, räumte seinen Tisch ab und ging zu ihr hinter die Bar.

Vor lauter Kunden bemerkte sie gar nicht, dass sie das falsche Programm angemacht hatte. Der Kaffee lief über und tropfte demnach auf den Boden. Als sie zu der Maschine eilte, rutschte sie aus und drohte nach hinten zu fallen. “Was?!”, kam es überrascht über ihre Lippen.

Plötzlich spürte sie etwas Warmes an ihrem Rücken und hatte vor sich eine Männerbrust. Sie schluckte und blickte zögerlich auf. Goldene Augen musterten sie. “Alles gut, Rin?”, fragte er und sie schnappte nach Luft. Dabei sog sie seinen Duft ein und fühlte sich fast so, als wäre sie im Wald. Es erinnerte sie genau daran. An einen Wald.

“H...hai...”, nuschelte sie wie in Trance und verlor sich in seinen Seen. So flüssig und klar.

“Achte auf deinen Weg, Rin”, ermahnte er sie und sie nickte eilig. Jedoch stutzte sie kurz, denn es kam ihr vertraut vor. Leider konnte sie nicht weiter drüber nachdenken, denn die Kunden begannen wieder zu nörgeln.

Aus diesem Grund löste sie sich von ihm und wollte etwas sagen, doch er kam ihr zuvor. “Du holst einen Lappen zum Aufwischen und ich kümmere mich um die Kunden”, schlug er ihr vor und kurz klappte ihr der Mund auf. Sie wollte widersprechen, aber sie wollte auch Kisho nicht bei seinem Date stören.

Erneut nickte sie und eilte nach hinten. “So, wer wollte einen einfachen Kaffee?”, fragte er in die Runde und arbeitete damit die Kunden ab. Ein Vorteil so lange zu leben, da er einiges in der Zeit gelernt hatte. So schnell er es als normaler Mensch machen konnte, kochte er einen Kaffee nach dem anderen.

Als Rin zurück kam, wischte sie schnell den Fleck auf und brachte den Mob wieder nach hinten. Nach kürzester Zeit war sie wieder bei Sesshomaru und machte ihre Arbeit retourniert weiter. Dabei lächelte sie immer wieder ihren neuen Kollegen an und war ihm dankbar für seine Hilfe. Später würde sie sich auch bedanken, aber jetzt waren die Kunden wichtiger.

Erst am späten Abend wurde es ruhiger und Rin schnaufte einmal durch. “Das war heute wahrlich die Hölle”, seufzte sie.

“Hn”, kam es von Sesshomaru und er lehnte sich an die Arbeitsplatte. “War ich so schlecht als Mitarbeiter?”

“Was?!”, kam es blinzelnd von ihr und sie sah in fassungslos an. Die Röte stieg ihr ins Gesicht. “S...so... meinte ich das... doch gar nicht...”, murmelte sie verlegen und biss sich auf die Unterlippe.

Sesshomaru versuchte sich zu beherrschen, doch er konnte nicht anders und lachte auf. “Ich weiß, Rin... ich ziehe dich nur auf”, grinste er und kurz entglitten ihr alle Gesichtszüge, ehe sie ihre Wangen leicht aufblies.

“Das ist nicht witzig”, meinte sie und boxte spielerisch gegen seine Brust. Damit vergaß er alles andere und lachte weiter. Auch Rin begann zu lachen, denn es steckte sie an. Ihre Wut war verpufft und dieser Mann war wahrlich erstaunlich. Seine Nähe tat der jungen Frau gut und seit langem fühlte sie sich wieder frei.

“Gomen, Rin... aber es war zu verführerisch, dich zu ärgern”, gestand er und machte für sie einen Cappuccino.

“Schon gut... danke für deine Hilfe, Takeo”, kam es ehrlich von ihr. “Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll.”

‘Mit einem Kuss?’, hechelte sein Biest und kurz erstarrte er, doch fing er sich sofort wieder.

“Nicht nötig, Rin... ich habe dir gerne geholfen”, lächelte er und reichte ihr die Tasse. “Ruh dich einen Moment aus, ehe der nächste Ansturm kommt.”

“Danke”, nuschelte sie und nahm diese entgegen.

“Ich hole Kaffee aus dem Lager... hier vorne ist alles leer.” Sie wollte ihn aufhalten, aber da war er bereits weg. Kurz sah sie ihm nach und legte verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr.

Erst jetzt blickte sie auf den Cappuccino und schluckte. Auf dem Milchschaum war ein Kakaoherz. Verwundert musterte sie dieses, denn sie hatten keine Schablone dafür. Nur für Sterne und Blume. Hatte er es... selbst gemacht? Nur für mich?, dachte sie verträumt und nippte an der Tasse. Überrascht riss sie die Augen auf und blickte zur Tür, die zum Lager führte. Er hatte ihr einen mit Karamell gemacht, den sie am liebsten trank.

‘Und was ist nun deine Schlussfolgerung?’, wollte sein Biest wissen, während er die Kaffeebohnen aus dem Regal holte. Leicht grinste er vor sich hin.

Wenn sie mich mit roten Wangen anlächelt, sobald ich wieder zurück bin... dann denke ich... dass du Recht hast... und sie sucht wirklich unsere Nähe... aber wie soll das gehen?, überlegte er weiter und hatte zwei Säcke mit Bohnen sich unter den Arm geklemmt.

Langsam ging er wieder in den Ladenraum und fühlte die Maschinen soweit auf. Die restlichen Bohnen verstaute er an ihrem vorgesehen Platz. Als er vor die Bar ging, lächelte Rin ihn tatsächlich an. “Danke dir... für alles”, kam es von ihr und sie berührte leicht seine Hand.

“Wie... gesagt... jederzeit”, sprach er und blickte leicht zu Rin, die sich auf ihre Zehenspitzen stelle. Hauchzart berührten ihre Lippen seine Wange.

“Irgendwann... revanchiere ich mich”, flüsterte sie noch und wurde leicht rot um die Nase. Sesshomaru wollte etwas erwidern, aber sie wurden von einigen Kunden erneut unterbrochen. Rin seufzte leise und machte sich wieder an die Arbeit. Gerne hätte sie ihm noch etwas gesagt, doch das war nicht der richtige Ort dafür. Bald... sage ich es ihm., beschloss sie und lächelte vor sich hin.

Sesshomaru berührte die Wange, die sie berührt hatte und lächelte. Ich spüre doch... dass da etwas zwischen uns ist... aber... was ist das genau zwischen uns, Rin? Diese Frage ließ ihn nicht ganz los, doch es war der falsche Ort dies heraus zu finden.

‘Das nächste Mal, wenn ihr ungestört seid... frag sie’, sprach sein Biest ihm Mut zu. Diese Geste hatte auch ihn sehr berührt. ‘Sie mag dich... und sie gehört zu dir.’

Zu uns..., verbesserte er sein Biest und beobachtete seine Herzdame erneut. Sie strahlte noch mehr als zuvor. Aber... hat sie wirklich Schluss mit ihrem Freund gemacht? Und will sie wirklich mich? Oder bin ich nur Ersatz für den, den sie nicht in Reichweite hat? Die Zweifel kamen ihm wieder in den Sinn. Schwer schluckte er und schüttelte leicht den Kopf. Das würde er das nächste Mal in Erfahrung bringen, ganz bestimmt. Er wollte, dass sie ihn wollte und zwar nur ihn alleine.
 

Am Sonntag waren Kagome, Inu und Sesshomaru bei Kagomes Familie. Mittlerweile war es normal für sie alle, dass die drei jeden zweiten Sonntag vorbei kamen. Diesmal kochte Manami wieder. Dafür halfen alle zusammen beim Eindecken. Es war wirklich schön eine Familie zu haben. Auch wenn es der Daiyokai niemals zugeben würde, doch genau das vermisste er schon so lange er denken konnte.

Damals hielt er es für unnötig, doch seit er Rin begegnet war, veränderte er sich und auch seine Gefühle. Alles begann er in Frage zu stellen und öffnete immer mehr sein Herz. Jedoch zeigte er diese Seite nur seiner Familie und Rin. Verträumt beobachtete er seinen Bruder und Kagome. Manchmal war er neidisch darauf, da Inu genau wusste, wann er Kagome wieder sehen würde.

Doch jetzt empfand er nur Glück für die Beiden. Genau das wollte er auch und hoffte, dass er sich in Rins Gesten nicht täuschte. Als Kagome gähnte, erhob er sich und half Manami noch beim Aufräumen. “Das ist nicht nötig... ihr solltet Heim fahren”, kam es fürsorglich von ihr und Sesshomaru lächelte.

“Kago hat ihr reines Herz definitiv von dir”, kam es ehrlich von ihm.

“Oh... danke, Sess”, lächelte die ältere Dame. Als er seinen Bruder flüstern hörte, nickte er ihr noch zu.

“Inu hat nun auch gemerkt, dass Kago müde ist... danke für den schönen Tag, Manami und nächstes Mal koche ich”, meinte er leicht grinsend und sie nickte.

“Klar, ich freue mich schon darauf und pass bitte auf die Beiden auf.” Die letzten Worte flüsterte sie nur.

“Immer... sie sind doch Familie”, zwinkerte er und brachte damit Kagomes Mutter zum Lachen. Sie mochte den Taisho sehr. Er war zwar das Gegenteil zu Inu, oft verschlossen und wirkte einsam, aber seit einiger Zeit war er offen und glücklich. Das erfreute auch sie.

“Manami... wir werden losfahren...”, flüsterte Inu und drückte seine Schwiegermama leicht.

“Passt auf euch auf und bis bald”, entgegnete sie und ging ins Wohnzimmer. Kagome war auf dem Sofa eingeschlafen. Sanft küsste sie die Stirn ihrer Tochter. Inu hob seine Liebste mit Leichtigkeit hoch und sofort kuschelte sie sich an ihn.

Sesshomaru öffnete seinem Bruder die Tür und winkte den beiden Herren nochmal zum Abschied. Auch die Autotür machte er auf, nachdem sie bei diesem ankamen. Inu hatte seinen Engel auf die Rückbank gesetzt und stieg von der anderen Seite ein. Sesshomaru würde damit den Wagen steuern. Sofort brachte er sie alle nach Hause.
 

Die nächsten Tage liefen fast automatisch ab. In der Früh standen sie auf, Kagome und Sesshomaru waren in der Uni und Inu im Büro. Nach 16 Uhr fuhren der Taisho und die Miko zum Unternehmen, um dem Hanyou zu helfen. Bis 19 Uhr arbeiteten sie die Akten durch und machten sich dann auf den Heimweg.

Sie waren so gut darin, dass sie fast alles erledigt hatten. So hatten sie beschlossen am Donnerstag nach der Uni gemeinsam etwas bummeln zu gehen. Inu wollte mit Kagome die Eheringe aussuchen, denn am Anfang der Woche kam die Bestätigung, dass sie am 10. August heiraten durften. So euphorisch wie die Beiden waren, musste Sesshomaru einiges ertragen, weshalb er sich schnell ins Café zu Kisho rettete und damit auch zu Rin.

Auf dem Weg zum Juwelier passierten die Drei auch einen Laden für Kleinkinder. Im Schaufenster hing ein ganz süßer Strampler mit einem Delphin darauf. Sehnsüchtig seufzte Kagome auf und lenkte damit die Aufmerksamkeit beider Hunde auf sich. “Kago?”, fragte Inu verwundert und Sesshomaru deutete nur auf den Laden.

“Ich glaube... du solltest dich ranhalten und mit ihr ein Kind zeugen, bevor deine künftige Braut noch vor Sehnsucht vergeht”, neckte er seinen Bruder. Dieser lief leicht rot an und gab dem Älteren sofort Kontra. Die junge Miko lachte leise, denn die Brüder waren voll und ganz in ihrem Element.

Es stimmte, dass sie sich ein Kind von ihrem Inu Yasha wünschte, doch würde sie geduldig warten. “AUS!”, meinte sie streng und beide sahen zu ihr.

“Hn?”, kam es von beiden zeitgleich und sie schmunzelte. Unverbesserlich., dachte sie sich und grinste.

“Mach dir keine Gedanken, Kokoro... Sobald die Zeit gekommen ist, werde ich auch unser Kind unter meinem Herzen tragen und bis dahin, lass uns unsere Ringe besorgen”, lachte sie und ging zwischen den beiden hindurch. Genau in diesem Moment war etwas zu hören.

Sesshomaru spitze die Ohren und lauschte erneut. Inus Ohren zuckten leicht und beide sahen Kagome nach. Nach kurzer Zeit wandten sie den Blick einander zu und wieder zu der Miko, die stehen geblieben war und sich zu ihnen umgedreht hatte. “Was ist?”, fragte sie unschuldig.

Herzschlag

Die Brüder starrten Kagome immer noch an. Verwundert darüber kam sie zu ihnen zurück und legte den Kopf schief. “Was ist denn?”, fragte sie erneut und Sesshomaru war der erste der grinste und zu Inu blickte.

“Tja... ich glaube nun solltest du nach der Hochzeit nach einem Haus Ausschau halten”, lachte er und Inu wurde leicht verlegen.

“Ich denke auch... wetten es wird ein Junge”, grinste der Jüngere und Sesshomaru lachte auf.

“Wenn du Recht hast... dann kauf ich euch sogar das Haus”, amüsierte er sich. Kagome hingegen verstand nur Bahnhof. Verwirrt blinzelte sie und beobachtete die Brüder. Sie begriff nicht, worüber sie sprachen.

“Deal, Sess”, grinste Inu und strahlte nun seine Verlobte an. Liebevoll legte er seine Hand auf ihren Rücken und zog sie dichter an sich. “Ich liebe dich, Juwel”, hauchte er und küsste sie. Überrumpelt erwiderte sie diesen und schloss ihre Augen. Für den Moment genoss sie es sehr.

Sesshomaru lächelte und lauschte erneut. Tatsächlich, da war ein weiterer Herzschlag zu hören. Bevor das Paar ihren Kuss viel weiter vertiefen konnte, räusperte er sich und zog beide Augenpaare auf sich. “Inu du solltest ihr vielleicht auch sagen, warum wir über ein Haus reden”, grinste er breit, da er immer noch die Fragezeichen über Kagomes Kopf erkennen konnte.

“Haus... Junge? Was ist denn los, Kokoro?”, fragte sie leiser, auch wenn sie wusste, dass Sesshomaru sie hören konnte. Schließlich war er ein Inuyokai und diese waren berühmt für ihr hervorragendes Gehör.

“Gomen... ich war gerade so überwältigt”, nuschelte er und küsste sanft ihre Schläfe. “Sess und ich haben einen Herzschlag gehört”, raunte er und legte sanft seine Hand auf ihren Bauch.

“Herzschlag? Ja meinen...”, doch weiter sprach sie nicht als begriff. Ihre Augen weiteten sich und sie direkt in die goldenen ihres Zukünftigen. “Du... Ihr meint... ein...”

“Korrekt... ein weiterer... also Glückwunsch zu eurem kleinen Welpen”, lächelte Sesshomaru und Inu blickte voller Liebe und Stolz Kagome an.

“Ein... Baby... wirklich?”, hauchte sie und Inu nickte.

“Der Herzschlag ist hörbar... doch um sicher zu gehen solltet ihr einen Arzt aufsuchen”, meinte der Taisho.

“Ein Baby... wir bekommen ein... Baby”, wiederholte sie und bekam ganz glasige Augen. “Inu, wir...”

“Sch.... ja, wir bekommen ein Baby”, bestätigte er und küsste sanft ihre Augen. “Wir werden ein Termin bei einem Arzt machen und dann haben wir es schwarz auf weiß”, lächelte er und Sesshomaru grinste leicht.

“Ich kontaktiere Hitomi... vielleicht ist sie noch in der Nähe und kann Kago dazwischen schieben”, meinte er locker und Inu nickte.

“Gute Idee... danke, Sess.” Kagome schmiegte sich an ihren Gefährten und ließ ihrer Freude freien Lauf. Denn ein paar Tränen verirrten sich in ihre Augen. Sie bekam gar nicht mehr mit was die Brüder besprachen.

Im Moment war sie so glücklich über diese Nachricht, dass sie alles andere ausblendete. Unser Baby., dachte sie und legte ihre Hand auf die von Inus, die immer noch auf ihrem Bauch lag. Liebevoll drückte Inu sie an sich.

“Das wird eine Überraschung sein...”, grinste der Ältere und freute sich für die Beiden sehr. Genau das wollte er irgendwann auch haben. “Na kommt, lasst uns eure Ringe besorgen und dann ins Café zu Kisho.”

“Komm, Juwel... wir müssen noch einiges besorgen für unsere Hochzeit”, hauchte der Hanyou und küsste erneut ihre Schläfen. “Später reden wir weiter über... unseren kleinen Nachwuchs.”

“Stimmt... erst die Hochzeit”, flüsterte sie glücklich und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihren Liebsten zu küssen. Noch immer klang es so unwirklich, doch lächelte sie umso mehr über diese Neuigkeit.

Kagome schmiegte sich an Inus Seite, während sie weiter zum Juwelier gingen. Sie sprachen darüber, wie ihre Ringe aussehen sollten. Sesshomaru hörten ihnen zu und schmunzelte, da beide mit den Gedanken abdrifteten und sie nicht nur über die Hochzeit sprachen. Das Thema wo sie nun wohnen sollten, beschäftigte beide sehr.

“Wieso macht ihr euch jetzt schon verrückt?”, amüsierte sich der Taisho und verwundert blickte das Paar zu ihm. “Erstmal lasse ich Hitomi einfliegen, die das alles bestätigt, danach bereiten wir alles für die Hochzeit vor. Die Wohnung bietet genug Platz, dass ihr kurzfristig auch mit Kind dort leben könnt.”

Seine Ausführungen waren präzise und entsprachen der Wahrheit. “Stimmt... ich könnte das Extrazimmer in ein Kinderzimmer umwandeln, bis wir was Passendes finden”, kam Inu endlich auf die Idee, worauf Sesshomaru anspielte.

“Na also... ihr wollt aber in Tokio bleiben oder?”, wollte er daher wissen. Das Paar nickte einstimmig.

“Solange... meine Familie noch hier ist... würde ich gern in ihrer Nähe bleiben”, gestand Kagome und Inu lächelte.

“Na wunderbar... dann lassen wir doch Masaru nach was passendem suchen”, zwinkerte Sesshomaru und Inu knurrte leise. Kagome blinzelte und legte den Kopf schief.

“Kogas Sohn?”, fragte sie.

“Ja... muss das der Wolf machen?”, grummelte Inu.

“Wenn es schnell und einfach gehen soll, klar... und ja... Masaru ist Immobilienmakler und kennt sich damit bestens aus. Also warum nicht nutzen?”, zuckte der Ältere mit den Schultern. Kagome lächelte und blickte auch zu Inu.

“Sess hat Recht... es wäre so einfacher und Masaru wird doch eh zur Hochzeit eingeladen, dann soll er danach nach einem Haus für uns suchen”, lächelte sie ihn. Inu seufzte und verschränkte seine Finger mit ihren.

“Aber nur, wenn der Wolf sich benimmt!”, meinte er ernst und brachte damit seine Begleiter zum Lachen.

“Kokoro... ich gehöre zu dir... nein zu euch... zu dir und unserem kleinen”, kam es voller Liebe über die Lippen der Miko und Inu erfreuten ihre Worte sehr.

“Na also... dann los, jetzt eure Ringe besorgen, dann können wir ins Café... wollt ihr klassisch japanisch heiraten oder in einem anderen Brauch?”, fragte der Taisho und lenkte damit seinen Bruder vom Wolf ab.

“Darüber haben wir noch nicht nachgedacht”, meinte Inu ehrlich und Kagome überlegte.

“Das können wir ja gleich besprechen... erst die Ringe besorgen”, lächelte sie und die Männer nickten. Somit gingen sie hinein. Bei der ganzen Auswahl fiel es dem Paar schwer das richtige zu finden.

Sesshomaru hingegen blieb an einer Halskette hängen. Sie war schlicht gehalten und der Anhänger war eine Kirschblüte im zarten Rotton. Ob Rin das gefallen könnte?, fragte er sich selbst, doch seufzte er. Es war immer noch nicht geklärt, was genau das zwischen ihnen war und er suchte schon nach Schmuck für sie. Er biss sich auf die Unterlippe und wandte sich wieder ab.

Kagome lächelte und trat zu ihrem Schwager. “Nimm es für sie mit... früher oder später kannst du es ihr schenken”, lächelte sie und erhielt einen verdutzten Blick. Er dachte er wäre unbeobachtet gewesen.

“Das... wäre zu früh...”, murmelte er nur, doch Inu schüttelte den Kopf.

“Wenn du ihr zeigen willst, dass da mehr ist oder du dir mehr wünscht, dann schenk ihr den Schmuck”, bemerkte er und zeigte Kagome eine kleinere Auswahl an Ringen.

“Die sind hübsch... vielleicht... ist da was dabei...” Mit diesen Worten kümmerte sich das Paar wieder um ihre eigentliche Aufgabe. Sesshomaru seufzte und ließ sich die Halskette schließlich einpacken. Die Beiden hatten Recht. Früher oder später wäre es so weit und er würde ihr etwas schenken. Ob sie es annehmen würde, war allein ihre Entscheidung.

Nach einer knappen Stunde war das Brautpaar fündig. Sie hatten die perfekten Ringe für sich gefunden. Diese waren in Silber und Weißgold gehalten. Kagomes Ring hatte 3 kleinere Diamanten. Inu ordnete an, dass es nur die beste Qualität haben sollte. Die Musterung war leicht geschwungen und erinnerte beide ein wenig an eine Bogensehne. Es war wie geschaffen für sie.

“Als Gravur soll in meinem Ring folgendes stehen: An deiner Seite... und an dem hier” Sie zeigte auf Inus Ring. “...ein Leben lang”, vervollständigte sie und die Mitarbeiterin notierte sich dieses. Damit war die Auswahl getroffen und sie konnten die Ringe in knapp einem Monat abholen. Erfreut darüber lächelte sich das Paar an.

Nachdem Inu die Anzahlung getätigt hatte, machten sie sich auf den Weg zum Café. Dabei sprachen sie über alles Mögliche. Wo die Feier stattfinden sollte, wer eingeladen wird und was es zu essen geben sollte. “Und nach welchem Brauch wollt ihr nun getraut werden?”, fragte Sesshomaru mehr als interessiert, nachdem sie sich an einen freien Tisch gesetzt hatten.

“Hn... eine gute Frage”, meine Kagome nachdenklich. Sie hatte sich noch keine Gedanken darum gemacht. “Was meinst du, Kokoro?”

“Der Brauch ist doch egal... solange wir zwei danach auch für die Menschen Mann und Frau sind, hat es doch den Sinn erfüllt”, meinte er und kassierte gleich einen Schlag gegen seinen Oberarm.

“Inu... es ist nicht egal... ja es geht nur um uns beide, aber es soll doch auch... schön werden”, nuschelte sie und Sesshomaru lachte leise.

“Ist schon gut... wir überlegen uns was...”, kam es versöhnlich vom Hanyou. Als bereits schon Getränke auf dem Tisch landeten sahen alle drei auf.

“Rin”, freute sich Kagome und die ältere lächelte.

“Ich dachte mir, da nicht viel los ist... mache ich euch schonmal was fertig”, erklärte sie und stellte jedem eine Tasse hin.

“Danke, Rin”, kam es von allen dreien und sie kicherte leicht. Die Drei waren einfach toll zusammen. Sie verstanden sich sehr gut und hatten immer Spaß.

“Rin... darf ich dich was fragen?”, kam es plötzlich von Kagome und alle sahen zu ihr.

“Natürlich... was ist denn?”

“Nun, Inu und ich wissen noch nicht mit welchem Brauch wir heiraten sollen. Hast du dir denn schon mal vorgestellt wie du heiraten willst?” Sesshomaru entglitten fast alle Gesichtszüge bei der Frage. Rin wurde leicht rot und nickte verlegen.

“Traditionell japanisch... das war schon immer mein Wunsch”, meinte sie und sah leicht zu Sesshomaru. Dieser verarbeitete ihre Worte und blickte zu ihr auf.

“Aus welchem Grund?”, fragte er nach.

“Ich wollte schon immer in einem Kimono heiraten... die meisten in unserem Alter mögen es lieber modern, aber ich mag diesen Teil unserer Tradition”, gestand sie und versank dabei in seinen goldenen Augen.

“Ein Kimono steht dir bestimmt sehr gut”, verließ es ohne Bedacht Sesshomarus Lippen. Bei ihr konnte er schon lange nicht mehr klar denken. Sie lächelte und spielte nervös mit ihrem Tablett. Inu grinste leicht, während Kagome sich an ihn lehnte.

Ihrer Meinung nach gehörten die Beiden zusammen. Deshalb entbrannte in ihr ein Gedanke. “Rin?”

“Hn?”, kam es von der Angesprochenen und sie wandte ihren Blick zu der Dame am Tisch.

“Willst du meine Trauzeugin sein?”, wollte Kagome wissen. Verwundert legte Rin den Kopf schief.

Sesshomarus Augen wanderten zu seiner Schwägerin. Er verstand nicht was sie damit bezwecken wollte. Warum hat sie das vorgeschlagen?, wunderte er sich.

“Trauzeugin? Sollte das nicht eine Freundin tun?”

“Rin... du bist doch eine Freundin für mich und alle anderen wohnen viel zu weit weg”, erklärte die Schwarzhaarige wahrheitsgemäß. Denn alle anderen, die sie fragen könnte, waren im Ausland.

“Oh... und... du bist sicher... dass ich da die richtige bin?”, zweifelte die Braunhaarige ein wenig daran.

“Keine Sorge... ich bin mir sicher, Takeo hilft dir dabei... schließlich ist er doch mein Trauzeuge”, lächelte Inu zuversichtlich. Rin blinzelte und blickte zu Sesshomaru. Dieser sah das Paar mit großen Augen an, ehe er sich fing und wieder in den braunen Augen der Kellnerin versank.

“So viel... müssen wir als Trauzeugen nicht machen... also wenn... wenn du Lust hast...”, kam es etwas unsicher von ihm. Sein Herzschlag beschleunigte sich automatisch, als sie ihn anlächelte und nickte.

“Einverstanden... aber ihr müsst mir sagen, was ich machen muss... ich habe das noch nie... gemacht”, meinte Rin ehrlich. Kagome sprang sofort auf, um die Ältere zu umarmen. Sie war so glücklich darüber. Hoffnung keimte in ihr auf, dass sich dadurch die Beiden näher kommen würden. Denn nun würde Rin immer wieder mal bei ihnen zu Hause sein, um bei der Planung etwas zu helfen.

“Natürlich helfen wir da... es ist wirklich nicht viel... wenn du magst, kannst du uns auch bei den Vorbereitungen helfen. Also nur wenn du Zeit hast”, lächelte die Jüngere und ließ Rin wieder los.

“Gerne... habe eigentlich immer Zeit”, bemerkte Rin und verabschiedete sich kurz. Es waren neue Gäste eingetroffen und sie musste diese bedienen.

“Kago... warum sie?”, fragte Sesshomaru mit einer hoch gezogenen Augenbraue.

“Weil sie meine Freundin ist und... sie zu uns gehört...”, erklärte sie und nippte an dem Kakao, den Rin ihr gebracht hatte. “Zudem hätte ich sie so oder so eingeladen, also warum nicht als Trauzeugin?”

“Du bist... unmöglich”, schnaubte der Taisho, doch war ein leichtes Lächeln zu erkennen. “Solange sich keiner vor Rabbit verquatscht, ist alles gut.”

“Keine Sorge... wir werden alle informieren, dass sie die Klappe halten sollen”, bestätigte Inu seinem Bruder.

“Auf eure Verantwortung hin...” Bei seinen Worten musste das Paar grinsen. Immerhin war er schonmal soweit, dass er es drauf ankommen ließ, ob sie sich annähern oder nicht. Genau das wollten die Beiden erreichen.

Während sie ihre freie Zeit genossen, musste Rin arbeiten, doch setzte sie sich zu ihnen, sobald sie eine freie Minute hatte. Sie sprachen über alltägliche Dinge und Rin fragte das Paar über ihre Hochzeit aus. Was sie geplant hatten, wie viele Personen kommen würden und natürlich auch was sie sich wünschten.

Es fühlte sich so vertraut an und sie war gerne bei ihnen. Auch wenn sie nicht genau wusste, was das zwischen ihr und ‘Takeo’ war, so wollte sie es herausfinden. Sie zog Hoffnung aus seinen Worten, als sie über ihre Probleme mit Ichiro sprachen. Seitdem hatte sie den Endschluss gefasst, sich wirklich von ihm zu trennen. Er war nicht begeistert darüber, aber ließ sie seit ihrem letzten Gespräch in Ruhe.

Deshalb nutzte sie die Zeit, um viel mehr über ihren Professor herauszufinden. Alle seine Interviews las sie noch einmal durch und sprach viel mit ihm. Sie wollte seine Nähe und diese Geborgenheit wieder fühlen. Scheinbar wollte er das auch, denn er kam häufiger seit diesem Tag ins Café. Verträumt hatte sie ihn oft beobachtet und ehe sie sich versah, entwickelte sich mehr Gefühle für ihn.

Jedoch war sie unsicher wie sie all das zuordnen sollte. Schließlich war er noch ihr Professor und er hatte bereits eine Frau, die er liebte. Ob er mich lieben könnte?, fragte sie sich immer wieder und räumte gedankenverloren alles auf. Ihre Schicht ging langsam zu Ende und sie würde bald nach Hause gehen können. Ihr Kollege löste sie ab und sie verabschiedete sich von diesen.

Die Dreiergruppe war bereits gegangen. Kagome und Inu hatten noch was zu erledigen. Sesshomaru hingegen wartete vor dem Café auf Rin. Ihn behagte es nicht, sie heute alleine nach Hause gehen zu lassen. Deshalb wollte er sie heimbringen. Leider vergaß er sich eine Ausrede zu überlegen. Überrascht blickte Rin zu ihm.

“Takeo”, hauchte sie und er lächelte sie leicht an. “Ich... dachte du bist schon weg.”

“Eigentlich... war ich das auch... aber ich wollte dich sicher nach Hause bringen”, meinte er ehrlich und ihre Augen wurden größer. Ihr Herzschlag setzte einen Takt aus und schlug kräftiger weiter.

“Du... hättest dir... keine Umstände machen müssen”, murmelte sie und trat näher an ihn heran. Lächelnd blickte sie zu ihm auf.

“Das sind keine Umstände... komm”, lächelte er sie an und öffnete die Beifahrertür. Leise kicherte sie und stieg ein. Er ist wohl unbelehrbar... vielleicht... sind seine Worte doch wahr? Mit dieser Überlegung musste sie noch mehr lächeln. Der Heimweg verlief schweigend, doch es war angenehm und sehr vertraut. Fast so als ob sie schon ewig mit ihm unterwegs war. Er brauchte noch nicht mal zu sprechen.

Als der Wagen zum Stehen kam, wand sie ihren Kopf zu ihm. “Danke dir, Takeo.”

“Jederzeit, Rin. Wir sehen uns morgen an der Uni”, verabschiedete er sie. Nickend bestätigte sie ihm dies und stieg aus. Langsam aber sicher ging sie zur Eingangstür und öffnete diese. Glücklich atmete sie durch und machte sich auf den Weg zu ihrer Wohnung.

Ihre Freundin war mal wieder nicht da, doch hatte sie ihr erneut was zu essen dagelassen. Kichernd wärmte sie sich den Reis mit Gemüse auf und genoss das Mahl. Jedoch waren ihre Gedanken immer noch bei ihm. Ich muss wissen was das ist... ich will seine Nähe und... Doch weiter dachte sie nicht nach, denn sie wurde knallrot.

Peinlich berührt schüttelte sie die Gedanken fort und versuchte sich abzulenken. Jedoch klappte das absolut nicht, denn immer wieder stellte sie sich vor, wie es wohl wäre mit ihm zusammen zu sein. Hör auf zu träumen, Rin!, mahnte sie sich selbst. Er ist dein Professor und sicher wird er nichts mit dir anfangen... du bist einfach viel zu naiv.

Seufzend begab sie sich ins Bad und erfrischte sich nach der Arbeit. Sogleich ging sie ins Bett. Schon bald war sie in ihrem Traumland und lag bereits in seinen starken Armen. Sein männlicher Duft mit einem Hauch von Wald umspielte sie und seine Lippen lagen auf ihren. Im Traum lächelte sie vor sich hin und ließ ihrer Fantasie freien Lauf.

Dort war alles möglich und sie konnte an seiner Seite sein. Als seine Freundin, seine Geliebte und auch als seine Frau. Sie sehnte sich so sehr nach seiner Wärme, dass sie fast täglich davon träumte. Doch würde sie sich niemals trauen, ihm von all dem zu erzählen. Ihr war das alles viel zu peinlich und zu groß war die Angst, dass sie all die Zeichen falsch deutete.

Wenn dem so wäre, würde sie sich sicher zur Idiotin machen und das wollte sie definitiv nicht. Für den Moment reichte ihr seine freundschaftliche Nähe und ihre Träume. Zudem wollte sie sich nicht ausmalen, wie all das wäre ohne seine flüchtigen Berührungen. Darauf wollte und konnte sie nicht mehr verzichten. Sie brauchte ihn. Auch wenn sie nicht genau zu ordnen konnte, wieso das so war.

Vorbereitungen laufen

Am Freitagmorgen erwachte Rin aus ihrem Traum und seufzte. Gähnend kam sie in die Küche und Yashiko kicherte. “Na kleiner Morgenmuffel”, neckte sie ihre Freundin. Rin rollte nur mit den Augen und nahm sich einen Cappuccino.

“Ich habe gestern gearbeitet... da bin ich dann müde”, nuschelte sie und nippte am Becher.

“Ach die Arbeit... ich dachte schon, weil du in deinen Träumen mit dem Professor etwas Spaß hattest”, grinste ihre Gegenüber.

“WAS?!”, rief Rin aus. Yashiko lachte leise.

“Ach komm, Rin... du stehst auf ihn und ich verüble es dir noch nicht mal. Er sieht echt gut aus... Wieso sprichst du nicht mit ihm, anstatt seinen Namen jede Nacht zu stöhnen.” Bei diesen Worten wurde die jüngere der Damen knallrot und blickte in ihren Becher.

“Ha... Habe ich das wirklich?”, murmelte sie.

“Wobei dazwischen noch ein anderer Name war...”

“Doch nicht etwa...”, befürchtete Rin ihren Exfreund auch noch ausgerufen zu haben.

“Nein... einen anderen, aber ich komme nicht mehr darauf...”, meinte Yashiko ehrlich. Erleichtert atmete Rin einmal durch.

“Ein Glück... mit Ichiro will ich nichts mehr zu tun haben... was hat mich nur damals geritten”, schimpfte sie sich selbst dafür aus.

“Rin... du warst frisch an der Uni... er Absolvent... da ist es doch normal... zumal hattest du noch nie Erfahrung mit Jungs und wolltest es wohl doch ausprobieren wie es ist”, erklärte ihre beste Freundin ihr. “Seien wir ehrlich mit Ichiro warst du doch nicht wirklich glücklich... also schnapp dir den Mann deiner Träume.”

“SHIKO!”, rief Rin aus und machte einer Tomate bereits Konkurrenz. “Er ist älter und hat bestimmt kein Interesse an mir... ich meine ich bin doch...”

“So ein Unsinn... du bist perfekt so wie du bist und er ist nur 5 Jahre älter... das ist doch nichts... zumal er auch nur ein Gastprofessor ist”, bemerkte ihre Freundin und sie blinzelte. “Schon vergessen... dass er nur bis zu den Sommerferien da ist?”

“Und dann... ist er... weg?”, brachte sie abgehackt hervor. Das wäre eine Katastrophe.

“Bestimmt nicht, wenn er weiß, dass du ihn willst”, zwinkerte Yashiko und grinste, als sie bemerkte, wie es Rin langsam dämmerte.

“Aber... es wäre verwerflich, wenn er als Professor mit einer Studentin... oder?”, definierte sie ihren Zweifel.

“Was soll daran verwerflich sein? Er benotet dich nicht direkt... seine Kurse sind soweit ich weiß dazu da, um euch zu zeigen wie das im Alltag so ist und was machst du, wenn er derjenige ist, der Ägypten leiten sollte?”

“Was?! Glaubst... du wirklich?”, japste sie und blickte zur Uhr. “Ach verdammt... ich komme zu spät...”, fluchte sie los und rauschte sofort ins Bad. Über dieses Verhalten lachte Yashiko und machte für Rin noch einen Kaffee.

Seit der Mittelschule lag Rin in ihren Ohren wie toll doch dieser Archäologie war, der mitten in seinem Studium bereits Ausgrabungen gemacht hatte. Auf den Thermobecher klebte sie einen Zettel drauf und ließ ihn im Flur stehen, da sie ebenso das Haus verlassen musste. Sie hoffte sehr, dass ihre Freundin endlich erkennt, dass sie für diesen Mann schon damals Gefühle hatte.

Frisch geduscht und angezogen, flitzte sie zum Flur und zog ihre Schuhe an. Als sie den Becher erblickte, musste sie Lächeln, doch bei der Nachricht wurde sie wieder rot: ‘Küss deinen Prinzen von mir... äh ich meine Grüß ihn.’ Yashiko war ein Fall für sich selbst, aber der Gedanke gefiel ihr irgendwie. Jedoch verwarf sie diesen wieder und lief zum Bus, um zur Uni zu kommen.
 

Als Sesshomaru den Saal betrat, stutzte er kurz, da er ihren Duft vermisste. Doch ließ er sich nichts anmerken und begann den Kurs damit, dass er noch einmal Fragen beantwortete, um den Studenten Hilfeleistung zu geben für das Projekt. Schließlich war in fünf Wochen die Abgabe und jeder bekam die gleichen Chancen.

Gerade schrieb er an der Tafel die wichtigsten Punkte woran die Arbeit gemessen wird. Nicht nur Recherche, auch die Sauberkeit und die Qualität waren von Bedeutung. Zaghaft klopfte es an der Tür und kurz darauf wurde diese geöffnet. Ihr Geruch umspielte ihn sofort und er lächelte leicht, machte aber mit dem Unterricht weiter.

Zum Ende der Stunde betonte er erneut, wie wichtig die Sauberkeit und Ehrfurcht für einen Archäologen sei. Mit dem Gong beendete er die Stunde und packte seine Sachen zusammen. Nach und nach wurde es leerer, jedoch blieb ihr Geruch noch in seiner Nase, weshalb er hochblickte. Ihre Lippen formten ein ‘Gomen’ und leicht verbeugte sie sich, ehe sie den Raum verließ.

So war sie nun mal. Genau deshalb hatte er sich auch in sie erneut verliebt. Innerlich seufzte er und begab sich ins Büro, um dort die Mails zu checken und hoffen, dass er somit die Zeit schneller rumbringen würde. Jedoch zog es sich mal wieder etwas länger als gewohnt.

Als es endlich Mittagszeit war, begab er sich zu Kagome in die Mensa. Dabei musste er schmunzeln, als er bemerkte, dass sie erneut die doppelte Menge auf ihrem Tablett hatte. “Guck nicht so amüsierst... ich habe Hunger”, meinte sie gleich, denn sein Grinsen gefiel ihr absolut nichts.

“Schon klar, Miss Nakamura”, lachte er leise und trank seinen Kaffee. Sie wurde leicht rot und begann zu essen. Dabei besprachen sie noch ein paar Dinge. Darunter auch den Termin bei dieser Frauenärztin.

“Hitomi ist also Ayames und Kogas Tochter?”

“Korrekt... sie hat vor knapp 100 Jahren umgesattelt auf Frauenmedizin...”, zuckte Sesshomaru mit den Schultern.

“Davor war sie nur Ärztin?” Er nickte zur Bestätigung.

“Keine Sorge... bei ihr bist du und euer kleines in guten Händen... aber andere Frage... wie machst du das mit dem Studium?”, lenkte er sie auf ein Detail.

“Ich weiß es nicht”, seufzte sie und überlegte. “Das Kleine müsste Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres kommen... also das erste Jahr könnte ich noch abschließen... ob es möglich wäre ein Jahr zu pausieren?”

“Hn.... das müssten wir erfragen... wobei es nicht schlimm wäre... auch ohne Studium kannst du uns unterstützen... also versteife dich nicht darauf... Kinder brauchen mehr Aufmerksamkeit als man denkt”, bemerkte er und seine Mundwinkel zuckten leicht. Wissend lächelte Kagome und nickte.

“Wir werden schon eine Lösung finden... aber was ich beginne, werde ich auch zu Ende bringen”, beharrte sie und er grinste leicht.

“So kenne ich die starke Miko von damals”, zwinkerte er und sie lachte leise los. Sie mochte mittlerweile seine Sticheleien und vor allem, wenn er so offen und ehrlich zu ihr war. Weiter nippte er an seinem Kaffee.

Die Unterhaltungen mit Kagome waren immer sehr interessant und er mochte es sehr. “Also... Sonntag frage ich Rin, ob sie Zeit hat... Dienstag kommt Hitomi nach der Uni vorbei wegen der Untersuchung und Donnerstag helfe ich Inu im Büro, damit du mit Rabbit reden kannst”, zählt sie auf und grinste breit.

“Korrekt... richtig erkannt, Schwesterchen.”

“Und wirst du ihr etwas sagen?”

“Nur herausfinden, ob sie wirklich Schluss gemacht hat... alles andere wäre verfrüht”, kam es ernst von ihm. Kagome biss sich auf die Zunge, um nicht loszulachen. Bei den beiden war verfrüht einfach ein falsches Wort, doch sie verstand, was er damit ausdrücken wollte.

Er war und blieb stets ein Ehrenmann. Da sie aufgegessen hatte, machte sie sich wieder auf den Weg zu ihrem letzten Unterricht. Sesshomaru blieb noch einen Moment zurück und trank seinen Kaffee aus. Er wusste, dass er zurzeit nicht er selbst war, aber er wollte Rin auch nicht verschrecken sollte er ihr offenbaren, dass er sie liebt. Noch immer machte er sich um den andern Gedanken.

Seufzend erhob er sich und ging in sein Büro, um etwas Ablenkung zu finden. Er hatte seit Jahrhundert sich nicht um diese Dinge beschäftigt und nun war er sich unsicher, wie er am besten anfangen sollte. Jedoch wollte er weder Kagome noch Inu fragen, denn die beiden haben auch keine wirkliche Erfahrung darin andere zu daten. Sein Biest lachte in seinem Inneren und er seufzte erneut.

Kein Wort, sonst werde ich dich noch bannen., knurrte er es an, doch das Lachen wurde nur noch mehr.

‘Du bist echt witzig... kauf dir so ein komisches Buch... heutzutage gibt es doch sicher auch dazu Hilfestellungen’, meinte es amüsiert und brachte damit den Taisho durchaus auf eine Idee. Im Internet gab es sicher auch etwas zu diesem Thema.

Jedoch verwarf er seinen Gedanken danach zu suchen. Irgendwie wäre es komisch sowas zu lesen. Lassen wir es drauf ankommen, wie wir uns anstellen werden?

Sein Biest lachte und knurrte zur Bestätigung. ‘Lassen wir es drauf ankommen’, grinste es und brachte ihn damit zum Lachen. Daher lehnte er sich zurück und atmete tiefer durch. Er würde sicher keine Anleitung brauchen, um seine Herzdame für sich zu gewinnen und alles andere war eh kein Thema für ihn.

Mittlerweile wusste er, dass sie warten wollte bis zu Hochzeit und diesen Wunsch respektierte er. Für sie würde er warten. Selbst wenn es die Ewigkeit bedeuten würde.

‘Schon klar... keine Sorge... ich werde mich ihr nicht zeigen... solange du es nicht willst’, lächelte es und war froh darüber, dass er endlich einsah, wie sehr er, nein wie sehr sie beide, sie brauchten.

Zufrieden mit der Antwort begann er das Büro etwas zurecht zu räumen und seine Zeit rum zu bringen. Gegen 14 Uhr machte er sich auf den Weg zur Bibliothek, um Kagome abzuholen. Als er diese betrat, roch er bereits Rin bei ihr. Lächelnd kam er den beiden näher.

“Auch schon fertig?”, fragte Kagome ihn direkt und er nickte ihr zu.

“War nicht viel los... habe ich euch gestört?”, stellte er die Gegenfrage. Beide Damen schüttelten den Kopf. “Dann kommt... ich bring euch heim”, lächelte er und Rin wollte erst ablehnen, aber stimmte doch zu.

“Danke, Takeo”, nuschelte sie und erhob sich. Das war das erste Mal, dass sie ihn in der Uni beim Vornamen nannte. Es gefiel ihm irgendwie, auch wenn er sich wünschen würde, sie würde seinen richtigen Namen nutzen. Das würde er ihr erst sagen, wenn er sich sicher wäre, dass sie ihn so annimmt wie er war.

Gemeinsam mit Kagome brachte er Rin nach Hause und fuhr danach zum Firmengebäude. Dort wartete Inu bereits auf sie. So konnten sie noch etwas mehr der aufgestauten Arbeit durcharbeiten und könnten damit das Wochenende entspannt genießen.

“Rin hat im Übrigen zugesagt, dass sie Sonntag Zeit hat...”, kam es erfreut von der Miko.

“Super, dann kümmert ihr euch um das Mädchenkram und wir organisieren in der Zeit die Halle und die Dekoration?”, fragte Inu und seine Liebste bestätigte.

“Aber nichts aufwendiges oder kitschiges”, grinste sie noch und Sesshomaru hob eine Augenbraue hoch.

“Ich passe schon auf...”, kam es todernst vom Älteren.

“Keh! Das kann ich auch alleine...”, trotzte Inu und Kagome fing an zu lachen. Die Brüder waren einfach unbezahlbar und sie wollte keinen von beiden jemals wieder verlieren.

“Danke, Sess”, lächelte sie und küsste sanft seine Wange. Überrascht blickte er zu ihr und Inu grinste.

“Wof...”, wollte der Taisho erfragen.

“Hab dich lieb, Großer, und danke dir, dass du so gut auf mein Kokoro geachtet hast”, erklärte sie und machte ihn damit sprachlos.

“Ich danke dir”, entgegnete er und zeigte seinerseits Respekt ihr gegenüber, in dem er ihre Stirn sanft mit seinen Lippen berührte. “Ich werde auch weiterhin auf ihn aufpassen, genau wie auf dich und eure Kinder”, lächelte er sie ehrlich an. Liebevoll umarmte sie ihn und dankte ihm für seine Worte sehr.

Inu freute sich sehr darüber, dass sein Bruder endlich wieder neuen Mut gefasst hatte. Vielleicht war das genau das, was er noch brauchte, um sich mehr um sich selbst zu kümmern und damit um Rin zu umgarnen. “Lasst uns Heim fahren... ich habe Hunger”, grinste er breit und beide lachten. So war Inu nun mal.

“Also los, bevor der werdende Papa noch verhungert”, lachte der Taisho und erhob sich. Inu grinste breit und konnte es immer noch nicht glauben. Es war noch so unwirklich und doch war da ein zweiter Herzschlag bei ihr.

“Hitomi wird uns das sicher auch bestätigen, auch wenn ich mir sicher bin... immerhin habt ihr sehr gute Ohren”, lächelte sie erfreut und schmiegte sich an ihren Verlobten. “Holen wir Sonntag was zu essen oder kochen wir gemeinsam?”

“Ich würde vorschlagen wir kochen gemeinsam… nur was könnte Rin mögen?”, überlegte Sesshomaru und auch das Paar war in Gedanken versunken.

“Sie isst oft Reis mit Hähnchen und Salat”, fiel Kagome ein, als sie am Auto waren.

“Dann lasse ich mir was einfallen und werde morgen einkaufen gehen. Wieder das übliche für euch?”

“Ja bitte und vergiss die Schokocreme nicht”, kicherte sie und Inu schmunzelte.

“Und was Salzige... schon verstanden, Miss Nakamura”, grinste der Taisho und Kagome wurde leicht rot.

Damit fuhren sie nach Hause und hielten an einem Restaurant an, um etwas zu essen zu besorgen. Gemeinsam aßen sie in der Wohnung des Paares und räumten danach auf. Gleich darauf zog sich Sesshomaru in seine Wohnung zurück. Zum Glück blieb das Paar brav und verschonte ihn diesmal mit ihren Aktivitäten.
 

Den Samstag nutzten die Drei um einige Vorbereitungen zu treffen. Kagome hatte sich ein paar Unterlagen wegen Kleider besorgt und Catering, denn es sollte alles schön werden. Zudem hatte sie mehrere Karten zur Auswahl mitgenommen, um die Einladungen vorzubereiten.

Inu und Sesshomaru waren einkaufen, bestätigten Hitomi den Termin und gingen ihren eigenen Gedanken nach. Der werdende Papa freute sich sehr auf den Nachwuchs, doch hatte er auch Sorge, ob alles gut laufen würde. Schließlich war eine Hanyouschwangerschaft nicht einfach.

“Inu... Hitomi wird euch alles Wichtige mitteilen. Sie ist nun seit 100 Jahren in diesem Beruf und hat schon einiges miterlebt... sie kennt sich damit aus, also entspann dich.”

“Du hast recht... trotzdem... Kago soll nicht leiden...”, meinte er und atmete tiefer durch. Er hatte für sie noch eine Kleinigkeit besorgt und hoffte, sie würde sich darüber freuen. Zeitgleich hatte Sesshomaru die Nahrungsmittel und Getränke besorgt.

Für den Sonntag hatte er überlegt Entenbrust mit Gemüse und Reis zu machen. Als Nachtisch würde er Mochis machen. Ein paar mit Erdbeeren und einige mit grünem Tee. Er hatte mal gesehen, dass Rin diese mit ihren Freundinnen aß. Zufrieden mit der Auswahl machten sich die Männer auf den Weg nach Hause.

Dort verbrachten sie den Nachmittag gemeinsam und überlegten wegen der Einladungen. Ihre Freunde und Familie standen an erster Stelle, doch wer sollte noch dazu stoßen. Schließlich war Inu unter den Dämonen ebenso zu einer hohen Führungsposition aufgestiegen. Jedoch waren es nicht viele, die sie auch einladen mussten. Darunter waren die anderen Lords und deren Familien, aber auch ein paar befreundete Kollegen von den Ausgrabungen.

Kagome war all dies recht und sie suchten gemeinsam nach einer passenden Einladungskarte. Jedoch waren alle drei einer anderen Meinung, wie diese aussehen sollte. Daher beschloss Kagome Rin zu fragen. Mit ihrer Auswahl würde es sich entscheiden. Die Männer waren einverstanden und sie konnten sich nun etwas erholen. Während das Paar sich einen Film ansahen, kehrte Sesshomaru in seine Wohnung zurück.

Dort kümmerte er sich um den Nachtisch und las später ein Buch. Früher als gewohnt gingen alle zu Bett, doch vorher hatte Kagome Rin die Adresse geschickt, damit sie zu ihr finden konnte. Erst wollte sie Sesshomaru bitten, sie ab zu holen, aber das wäre zu viel des Guten gewesen. Später würde sie schon einfädeln, dass er sie Heim bringen würde. Das war das Mindeste, was sie tun konnte, ohne es zu übertreiben.
 

Der Sonntagmorgen begann sehr süß für Kagome. Sie wurde von Inu wach geküsst. Leise kicherte sie und schlang ihre Arme um seinen Nacken. “Mmmmh”, hauchte sie und genoss es auf diese Art geweckt zu werden.

“Guten Morgen”, flüsterte Inu voller Liebe, als er sie zum Luftholen ließ.

“Guten Morgen”, entgegnete sie und drückte ihn dichter an sich heran. “Wir haben noch etwas Zeit...”

Bei ihren Worten knurrte Inu leicht auf und erfüllte ihre stumme Bitte. Sanft und liebevoll machte er sie erneut zu der Seinen. Erschöpft lagen sie Arm im Arm. Doch plötzlich begriff Kagome was gerade geschah. Leichte Sorge breitete sich in ihr aus.

“Keine Sorge... er ist joggen”, flüsterte Inu, als er ihre Unruhe bemerkte. Er ahnte, dass sie sich sorgen machte, da sie sich hingab ohne an ihren Schwager zu achten. Erleichtert atmete sie durch und schmiegte sich noch enger an ihren Liebsten.

Währenddessen lief Sesshomaru seine Runden im Park. Er wollte den Beiden einen Moment der Privatsphäre gönnen. Jedoch schrieb er Inu eine Nachricht, dass sie durchlüften sollten, bevor er die Wohnung betreten würde. Das wäre sonst fatal für ihn und seinem Biest, sowohl Rin, als auch den Paarungsgeruch in der Nase zu haben.

Es war bereits 11 Uhr gewesen, als er wieder zurück lief. Das war die einzige Möglichkeit, die er wahrnahm, um fit zu bleiben. Trainieren konnten Inu und er nur an wenigen Tagen, ohne dass jemand Verdacht schöpfte. Weshalb er schon mit dem Gedanken spielte, ein Waldstück zu kaufen und dort einen Trainingsparcours auf zu bauen. Doch das wäre auf Dauer umständlicher.

Gerade bog er um die letzte Ecke, als er abrupt stehen blieb und auf die Bushaltestelle blickte. Dort stand gerade Rin. Scheinbar kam sie an. Ich hoffe die beiden sind fertig., geisterte es in seinem Kopf umher und er beschleunigte automatisch. Sie ging langsam in die Richtung des Wohnblocks und staunte nicht schlecht. Schüchtern legte sie eine Strähne hinter ihr Ohr und atmete tiefer durch, als sie vor der Tür stand.

Sesshomaru kam kurz nach ihr am Eingang an. “Warte... ich mache dir auf”, sprach er und sie blickte über die Schulter zu ihm.

“Ta...keo”, brachte sie überrascht hervor. Er schenkte ihr ein Lächeln, öffnete die Tür mit der Karte und hielt diese ihr auf. “Danke...”, nuschelte sie verlegen und ging hinein.

“Gern... du bist früh dran”, begann er das Gespräch und sie wurde leicht rot.

“Ich hatte Angst, den Weg nicht zu finden”, gestand sie leise und er legte den Kopf schief, während er sie zu den Aufzügen führte. Sie betätigte den Knopf und beide stiegen ein, denn er kam nur wenig später an.

“Ich hätte dich auch holen können”, meinte er und steckte die Karte ein und gab den Code für die vorletzte Etage ein.

“Ich... will keine Umstände machen”, erklärte sie und drehte sich zu ihm um. Jedoch war dies ein Fehler, denn sein Anblick raubte ihr den Atem. Nach Luft japsend musterte sie ihn. Dass er sie ebenso von Kopf bis Fuß aus checkte, bemerkte sie nicht.

Bewusstlosigkeit

Sesshomaru trug eine lockere schwarze Jogginghose, ein schwarzes Sweatshirt und darunter ein weißes Hemd. An seinem Hals lief gerade eine Schweißperle hinab. Rin schluckte schwer, denn der Anblick erregte sie. Ihr Herz schlug ein wenig schneller.

Während er sie in diesem nachtblauen Sommerkleid musterte, stieg ihm ein neuer Duft in die Nase. “Neues Parfüm?”, fragte er direkt und sie nickte mit leicht roten Wangen. Er blickte direkt in ihre Augen und bemerkte nun auch noch ihre Erregung. Schwer schluckte er und war unsicher, ob es ihm galt.

‘Man... nur du bist hier... also nimm sie... bitte’, bettelte sein Biest, doch er ignorierte es wieder.

“Gefällt es dir nicht?”, flüsterte sie unsicher ihre Frage.

“Doch... es passt zu dir... süßlich und doch...” Weiter kam er nicht, da plötzlich der Aufzug ruckelte und Rin leicht den Halt verlor. Instinktiv griff er mit einem Arm hinter ihren Rücken und drückte sie so dichter an sich. “Keine Angst... bei mir bist du sicher, Rin”, flüsterte er und sie legte ihre Hand an seine Brust.

Seine Worte und ihr Handel lösten in ihr eine Erinnerung aus. Wie in Trance war sie darin gefangen und durchlebte diese. Rin war im Wald auf Kräutersuche gewesen. Zuvor war sie in einem Dorf, um nach den Kranken zu sehen. Sesshomaru war wegen eines Dämons gegangen, um diesen zur Strecke zu bringen. Da es länger dauerte, bis er zurückkam, wollte sie die Zeit nutzen.

Fleißig sammelte sie Wurzeln und Heilpflanzen. Genauso wie Kaede es ihr beigebracht hatte. Sie achtete nicht wirklich auf ihre Umgebung und entfernte sich fast automatisch weiter vom Dorf weg. Summend verrichtete sie ihre Arbeit und lächelte zufrieden über ihre Ausbeute.

Als plötzlich ein Knurren ihre Aufmerksamkeit auf sich zog, drehte sie sich um und erstarrte für einen Moment. Ein Oni stand zwischen den Bäumen und hatte sie fixiert. Sie schluckte schwer. Ehe sie weiter denken konnte, kam er bereits auf sie zu und instinktiv machte sie auf dem Absatz kehrt. Sofort lief sie los und so schnell sie konnte trugen ihre Füße sie fort.

Weiter und weiter wurde sie gejagt und ihr einziger Gedanke galt ihrem Meister. Nach einiger Zeit übersah sie eine Wurzel und stolperte. Jedoch bevor sie zu Boden fiel, wurde sie von zwei starken Armen umschlossen. “Keine Angst... bei mir bist du sicher, Rin”, hörte sie noch und drückte sich an seine Brust.

“...maru-sama”, nuschelte sie und sackte in seinen Armen zusammen. Ihr Herz raste so schnell, dass sein eigenes kurz verkrampfte. Besorgt blickte er zu ihr hinab und hob sie auf seine Arme. Unbewusst drückte er sie so dicht wie möglich an sich. Dabei versuchte er mit seinem Yoki ihr Herz zu beruhigen, während er nach der Karte griff und sich verwandelte.

Als Lichtkugel brachte er sie beide in sein Schlafzimmer. Wegen dem Schock, registrierte er nicht, was sie von sich gab, weshalb er es ignorierte und sie behutsam in sein Bett legte. ‘Beruhige dich… ihr Puls ist stabil… womöglich mag sie keine Fahrstühle und bekam Panik, als es geruckelt hatte’, sprach sein Biest beruhigend auf ihn ein.

Möglich... ich sollte duschen... eiskalt...

‘Sonst fällst du über sie her?’, grinste es und er rollte mit den Augen. Vorsichtig deckte er Rin zu und küsste federleicht ihren Haaransatz. Innerlich hoffte er, dass es nur eine Panikattacke war und nicht viel mehr dahinter steckte.

Sofort ging er ins Bad, entkleidete sich und duschte eiskalt, um sich zu beruhigen und vor allem wieder runter zu kommen. Ihr Duft verwirrte ihn immer noch. Wieso war sie plötzlich erregt? Und dann diese Ohnmacht... Seine Gedanken ratterten hin und her, doch bekam er keine Antworten auf seine Fragen.

Als er aus der Dusche stieg atmete er tiefer durch und war erleichtert, dass das Paar unter ihm endlich fertig war. Zusätzlich umschmeichelte ihr Geruch seine Nase und das beruhigte ihn. Lächelnd steckte er seine Haare leicht hoch, zog seine Boxershorts an und seine Jeans. “Verdammt... habe ich kein Hemd mehr hier?”, fluchte er los. Nachdem er feststellen musste, dass keines mehr an dem Bügel hing.

‘Sag bloß du zierst dich’, neckte ihn sein Biest und er knurrte es an. Das war nicht der Grund. Er wollte sie nicht in Verlegenheit bringen. Kurz horchte er nach und verließ das Bad, da ihre Atmung ruhig war und ihr Herzschlag normal. Demnach schlief sie wohl noch.

Gezielt griff er in seinen Schrank und holte ein royal blaues Hemd heraus. Dieses zog er gleich an und roch erneut Erregung in der Luft. Scheinbar hatte sie ihn beobachtet, als er sich das Hemd über geworfen hatte. So gut er konnte ignorierte er es und wandte sich zu Rin um. “Wach?”, fragte er ruhig, da sie im Bett saß und ihn ansah.

Zaghaft nickte sie und musterte ihn noch einmal. Er kann absolut alles tragen., dachte sie sich und registrierte erst jetzt, dass sie in einem Bett lag. Besser gesagt in seinem Bett. Schlagartig wurde sie rot und blickte in seine Augen. Er war näher gekommen und lächelte. “Geht es wieder?”

Sie nickte und senkte den Blick. “Gomen... ich weiß gar nicht... was los war...”, nuschelte sie. Vorsichtig setzte er sich neben sie.

“Der Fahrstuhl ruckelte und du hättest den Halt verloren, also habe ich dich aufgefangen... danach bist du weggetreten...”, erklärte er ruhig und behielt sie ihm Auge, um jede Regung mit zu bekommen. “Hast du genug getrunken und gegessen heute Morgen?”, kam es fürsorglich von ihm. Ihr war es sehr peinlich, weshalb sie sich auf die Unterlippe biss.

“Ich habe nicht so viel gegessen”, gestand sie und blickte zu ihm auf. Seine Sorge ehrte sie, aber es irritierte sie auch. Warum habe ich diese Szene gesehen? Hatte ich einen Tagtraum?, überlegte sie und grübelte dabei, warum der Mann aus dem Traum ihr so vertraut war und vor allem seine Stimme.

“Dann ruh dich noch etwas aus... ich hole dir etwas zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen”, lächelte er sie an und erhob sich. Dabei ergriff sie seine Hand.

“Es geht schon wieder... bitte, mach dir wegen mir keine Umstände”, sorgte sie sich um ihn. Das war definitiv Rin, seine Rin. Sie sorgte sich immer zuerst um andere und dann erst um sich. Fast schon automatisch beugte er sich zu ihr und sah direkt in ihre Augen.

“Für dich mache ich alles”, verließ es seine Lippen und überrascht ließ sie ihn los. Mit diesen Worten hatte sie nicht gerechnet. “Ruh dich aus... vor 12 rechnen die Beiden nicht mit uns.” Auf eine Reaktion ihrerseits hatte er nicht gewartet und ging direkt nach unten in die Küche.

Kurz sah Rin ihm nach und schluckte. Seine Worte verwirrten sie ein wenig. Irgendwie wusste sie, dass er es ernst meinte. Genau das war so verwunderlich für sie. Langsam stieg sie aus dem Bett und nahm das Zimmer näher unter die Lupe. Es war groß geschnitten, hell und in dunklen Blautönen gehalten. Diese Farbe passte zu ihm.

Leicht lächelte sie, denn dieses Blau gefiel ihr auch sehr. Eigentlich sollte sie direkt ihm folgen, aber ihre Neugier war größer als ihre Vernunft. Sie wollte mehr von ihm erfahren. Wie von selbst öffnete sie seinen Schrank und stellte fest, dass nur Männerbekleidung darin war. Ist er wirklich noch nicht vergeben?, keimte in ihr die Hoffnung auf und sie blickte ins Bad.

Auch dieses war geräumig und alles ordentlich. Sogar dort deutete nichts auf eine Frau hin. Sie besann sich und ging schließlich aus dem Bad und dem Zimmer. Sie folgte der Treppe nach unten und steuerte direkt auf die Geräusche in der Küche zu. Sesshomaru hatte eine Kleinigkeit fertig gemacht und wollte es auf das Tablett stellen, doch ihr Duft umspielte ihn. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen.

“Das... wäre doch nicht nötig gewesen”, nuschelte sie und betrat den Raum. Er jedoch stellte alles auf den Tisch und reichte ihr seine Hand, als er vor ihr stand. Kurz blinzelte sie, ehe sie ihre in seine legte. Er führte sie zu dem Stuhl und sie setzte sich.

“Ich weiß nicht, was du meinst... ich wollte noch etwas essen... würdest du mir bitte Gesellschaft dabei leisten?”, kam es ehrlich von seinen Lippen und sie kicherte leise.

“Das ist nur eine Ausrede!”, stellte sie fest und er zuckte mit den Schultern.

“Tee, Kaffee, Kakao oder was anderes?”

“Cappuccino, wenn du einen hast”, seufzte sie resigniert und er grinste. Zufrieden machte er ihr einen fertig und zauberte eine Kakaoblume auf den Schaum. Für sich ließ er einen schwarzen Kaffee laufen und kehrte mit beiden Bechern an den Tisch zurück.

Tatsächlich hatte er zweimal Besteck aufgedeckt. “Danke”, flüsterte sie und sah mit großen Augen die Verzierung an. “Du kannst echt tolle Bilder machen... wo hast du das nur gelernt?”

“Hn?”, entkam es ihm und er nippte am Kaffee. “Zu viel Zeit und wenig zu tun”, erklärte er und beobachtete sie. Rin lächelte ihn an und begann langsam zu essen.

“Wow... das ist sehr gut...”, lobte sie und er nahm dieses dankend an. “Lass mich raten... auch hier ist es so, weil du zu viel Zeit und zu wenig zu tun hattest?”, lachte sie.

Diese Aussage stimmte haargenau. Jedoch würde er ihr verschweigen, wie lange er zu viel Zeit hatte und nichts zu tun. Leise lachte er und nahm sein Besteck, um etwas zu sich zu nehmen. Er wollte, dass sie sich wohl fühlte und damit erreichte er dies auch. Ohne weiter zu diskutieren aß sie mit ihm und sie unterhielten sich über alles möglich. Rin wollte wissen, wie das Essen und das Leben in den anderen Ländern für ihn waren.

Kurz nach 12 Uhr räumten sie zusammen ab und sie nutzte die Zeit, um sich auch das Wohnzimmer anzusehen. Plötzlich erstarrte sie und bestaunte die Menge an Bücher, die sie in den Regalen erblickte. Erst jetzt wurde ihr bewusst wie belesen er war. Dabei strahlten ihre Augen. “Hast du sie alle gelesen?”

“Natürlich... viel Zeit und jede Menge Langeweile machen es möglich”, zwinkerte er und sie lachte leise. Sie war wunderschön, sobald sie lachte.

“Niemanden gehabt, der deine Langeweile vertreiben konnte?”

“Hn”, überlegte er. “Mein Bruder hat es versucht, aber rund um die Uhr und an sieben Tage in der Woche...”, lachte er und erinnerte sich an all diese Tage, an denen er Inu am liebsten erwürgt hätte, nur um seine Ruhe zu bekommen. “Nein... das wäre selbst für mich zu viel”, kam es ehrlich von ihm.

Rin lachte ebenso mit ihm darüber. Sie kannte zwar Inu noch nicht lange, jedoch hatte sie bemerkt, dass er sehr impulsiv war. Genaues Gegenteil zu ihrem Takeo. “Da war auch keine feste Freundin?”, rutschte ihr die Frage heraus. Seine Augen weiteten sich und er schluckte. Er überlegte wie er es geschickt ausdrücken sollte.

“Hin und wieder gab es da eine... aber seit einiger Zeit keine mehr... die meisten Damen hatten mehr Interesse an meinem Körper, als an einem guten Gespräch”, erklärte er wahrheitsgemäß und sie gingen in den Flur. “Wenn du... willst, kannst du... gerne zum Lesen vorbeikommen... oder dir Bücher aus ausleihen”, schlug er ihr vor und hoffte, sie dabei von dem Thema ab zu lenken.

“Gerne... danke für das Angebot, Takeo”, lächelte sie, schlüpfte in ihre Schuhe und blickte über die Schulter zu ihm. “Also... ich will einen Freund, der nicht nur das eine will und mit dem ich mich auch unterhalten kann”, verkündete sie ihm und für einen Moment war er sprachlos. Doch dann begriff er ihre Andeutung.

“Du... hast dich getrennt?” Sie nickte und lächelte.

“Er wollte etwas, dass ich ihm nicht geben konnte... also ist es so besser.” Diesmal nickte Sesshomaru.

“Das ist korrekt... ein Mann sollte auf seine Liebste warten können”, bestätigte er und sie blinzelte. Während sie zum Aufzug gingen, fragte sie schließlich nach.

“Also... wenn du eine Freundin hättest... würdest du warten, wenn sie... noch keinen... Sex will?” Die letzten Worte nuschelte sie mit einer zarten Röte an ihren Wangen.

“Hn”, überlegte er. “Solange sie auch mit keinem anderen schläft... mir also treu ist... würde ich eine Ewigkeit warten, denn eine Partnerschaft ist nicht nur der Sex... auch wenn es ein schönes Erlebnis sein kann, so gibt es wichtigeres als das”, entgegnete er ehrlich und diese Antwort erleichterte sie, denn sie ließ ihre angestaute Luft aus den Lungen heraus.

Lächelnd stieg sie in den Aufzug und er folgte ihr, steckte die Karte ein und tippte Inus Etage ein. “Und wie sollte sie... für dich sein?”, kam es unbedacht über ihre Lippen. Als sie bemerkte was sie aussprach, blickte sie verlegen zur Seite. Nun schnappte er nach Luft, doch das war ein Fehler, denn ihr verführerischer Duft umspielte ihn. Gab ihm das Gefühl der Geborgenheit.

“Sie... sollte ehrlich sein mit mir, keine Angst haben und vor allem mir vertrauen... wenn sie noch so süß ist, wie du, wäre ich überglücklich”, flüsterte er verträumt die letzten Worte und sie blickte zu ihm auf. Braun traf auf Gold.

Er findet mich süß? Dieser Gedanke manifestierte sich und sie wollte etwas sagen, doch das ‘Pling’ des Aufzugs holte beide zurück in die Realität. Beinahe hätte Sesshomaru seine Beherrschung verloren und sich einen Kuss gestohlen, doch zum Glück wurde er davon abgehalten. Er würde es sich niemals verzeihen, sollte er sie zu etwas drängen.

“Komm... Kago wartet sicher schon”, lächelte er und sie nickte gedankenverloren. Für einen Bruchteil der Sekunde wollte sie ihn berühren, ihm nahe sein und ihn küssen. Den Gedanken verwarf sie sofort und folgte ihm, als er sie zur Tür führte. Dort klingelten sie.

Es dauerte ein wenig, bis Kagome die Tür öffnete. “Hallo Rin und Takeo”, lächelte die Schwarzhaarige und ließ beide eintreten. Dabei stutzte sie ein wenig und grinste leicht. Beide trugen die gleiche Farbe. Das brachte selbst den Hanyou zum Schmunzeln. Jedoch schwiegen sie darüber, denn sie wollten weder Sesshomaru noch Rin in Verlegenheit bringen.

“Wow... es ist so schön hier”, staunte Rin, nachdem sie sich die Schuhe ausgezogen hatte.

“Stimmt... das hat Inu sehr gut eingerichtet”, erklärte Kagome und umarmte Sesshomaru wie immer zur Begrüßung. Dieser ließ es sich nicht nehmen und flüsterte ins Ohr: “Danke, dass ihr gelüftet habt.”

Sie lief knallrot an und Inu verdrehte die Augen. “Also... Takeo und ich kümmern uns um die Lokationsuche? Ihr entscheidet euch für eine Karte, das Kleid und die Hochzeitstorte?”, fragte Inu, um seine Liebste abzulenken.

“Klingt gut!”, meinte sie und holte gleich die drei Karten hervor. “Wir können uns nicht einig werden und wollten deine Meinung wissen.”

Rin blinzelte erst Kagome an und sah dann die Karte. “Hn... alle drei sind schön”, meinte sie und zeigte dann auf die linke Karte. “Aber die hier ist perfekt... sie ist leicht verspielt und doch nicht zu viel... genau wie ihr beiden”, erklärte sie und Sesshomaru grinste leicht. Sie hatte genau die gleiche genommen wie er ihnen vorgeschlagen hatte.

Inu lachte leise und Rin blickte zu ihm. “War es falsch?”

“Nein, nein... nur hast du den gleichen Geschmack wie Takeo und das ist selten”, erklärte er und sie sah zu dem Taisho. Ein zartes Lächeln lag auf ihren Lippen.

“So... selten ist es doch nicht... oder?”

“Nein eigentlich nicht”, bestätigte er ihr und versank in ihren Seelenspiegeln. Sie ist perfekt... so wie sie jetzt ist... ich hoffe meine Rin von damals, kann mir verzeihen... ich glaube ich habe mich erneut verliebt...

Während er in Gedanken versank, lächelte Rin und sah sich um. “Die Aussicht ist großartig”, bemerkte sie und Kagome nickte.

“Oh da fällt mir ein... Isst du gerne Ente? Wir wollten heute Abend kochen und hatten überlegt, was dir schmecken könnte.”

“Ente klingt himmlisch, Kago”, entgegnete Rin. “Gebratenen Reis oder Nudeln dazu, etwas Gemüse und es ist perfekt.”

“Du kochst gerne?” Die Braunhaarige nickte.

“Willst du mir später helfen?”, fragte Sesshomaru und sie nickte erneut.

“Gerne... habt ihr schon alles da?” Diesmal nickte er und sie freute sich schon sehr darauf.

“Gut... dann sind wir unterwegs und lassen euch in Ruhe aussuchen...”, meinte Inu schließlich. Beide Damen nickten und er küsste Kagome noch einmal, bevor er mit Sesshomaru die Wohnung verließ.

Rin sah den Beiden nach und bemerkte erst jetzt die Farbe des Hemdes ihres Professors. “Oh... ich...”, stammelte sie und Kagome blickte zu ihr.

“Was ist, Rin?”

“Naja... ich habe unbewusst das dunkelblaue Kleid heute gegriffen... nun trägt Takeo auch ein dunkelblaues Hemd... man könnte fast meinen...”

“Ihr tragt Partnerlook?” Knallrot nickte Rin und Kagome lächelte sanft sie an. “Wäre es denn schlimm?”

Große braune Augen sahen sie an. “Er... ist doch... mein Professor...”, brachte sie hervor. “Das... würde seinem... Ruf schaden... ich sollte mich umziehen...”, kam es kleinlaut von ihr, doch Kagome schüttelte den Kopf.

“Du siehst in diesem Kleid wunderschön aus... ist doch egal was andere denken... wichtig ist, was ihr beide denkt.”

“Du... meinst... es würde ihm nichts ausmachen?”

“Ich denke... Takeo ist es egal was andere von ihm denken... ihm war sein Ruf noch nie wichtig... viele denken auch er wäre kaltherzig”, plapperte die Schwarzhaarige drauf los und ungläubig starrte Rin sie an.

“NEIN!”, rief sie aus. “Ich... meine... er ist nicht kaltherzig... eher... zurückhaltend”, nuschelte sie peinlich berührt und spielte an ihrem Kleid. Kagome lächelte, denn diese Reaktion hatte sie erwartet.

“Das stimmt... ich will Inu überraschen... deshalb dachte ich mir, ich werde in einem Kimono heiraten und später auf ein modernes Kleid wechseln. Meinst du es könnte ihm gefallen?”, lenkte sie vom Thema geschickt ab. Dafür war Rin ihr sehr dankbar.

“Ich denke ein Kimono wird dir sehr gut stehen.”

“Auch mit einem Babybauch?”, überlegte Kagome laut und Rin starrte die junge Frau neben sich an.

“Babybauch?”, fragte sie nach und die Miko sah auf.

“Oh... ich habe wohl zu laut gedacht... ich... ähm... ja... ich glaube, ich bin schwanger...”, meinte die Schwarzhaarige und knabberte unsicher an ihrer Lippe herum.

“Das ist doch großartig... oder will Inu keine...”

“Nein, nein... Inu will schon Kinder... aber ich bin ja erst 18... also ich weiß nicht was andere darüber denken würden... dann wäre da noch die Uni”, erklärte Kagome schnell. Verstehend nickte Rin.

“Es ist egal was andere denken... ihr freut euch und das ist doch das wichtigste... wann weißt du es denn genau?”

“Am Dienstag kommt eine Ärztin vorbei und schaut, ob wir Recht haben... für dich ist das nichts verwerfliches?”

Nun blinzelte Rin. “Wieso sollte es das sein? Inu ist für dich der richtige und ihr wart ja bereits verlobt... und werdet heiraten, also ist doch alles in Ordnung”, erklärte Rin. “Ich glaube... wenn ich den richtigen an meiner Seite hätte... würde ich auch genauso handeln”, kam es verträumt von ihr und Kagome grinste leicht.

“Was noch nicht ist, kann noch werden”, meinte sie und Rin wurde noch röter.

“Vielleicht... und welchen Kimono hast du dir vorgestellt?”, nun wechselte die Ältere das Thema und Kagome spielte mit. Ihr war nun klar geworden, dass Rin sich selbst über einiges klar werden müsste, doch sie war in Sesshomaru genauso verschossen, wie er in sie.

Die Qual der Wahl

Kagome strahlte Rin an und holte zwei Kataloge hervor. “Die Farbe weiß ich schon, aber nicht welcher Schnitt”, gestand sie und Rin kicherte.

“Welche Farbe denn?”

“Inu mag rot, deshalb möchte ich auch einen roten.”

“Verstehe... dann suchen wir einen schönen Schnitt, der auch mit kleinem Babybauch zu dir passt”, lächelte Rin und Kagome nickte sofort zustimmend.

So machten sich beide Damen daran die Kataloge durchzugehen. Jede hatte kleine Postits, die sie hinein kleben konnten. Kagome hatte Rote und Rin witzigerweise Blaue. Doch darüber machte sich die Miko keine Gedanken mehr. Viel mehr kümmerte sie sich darum die Kimonos zu kennzeichnen, die ihr gefielen.

Ein Magazin nach dem anderen wurde von beiden durchgehen. “Damit haben wir schonmal die erste Auswahl... nun gehen wir durch, die wir markiert haben und sortieren aus”, schlug die Schwarzhaarige vor und Rin stimmte dem zu. So war es am effektivsten und sie verbrachten fast den ganzen Nachmittag damit ein passendes auszusuchen.

Schließlich fanden sie das perfekte Kleid für die künftige Braut. Der Kimono war in zwei Teilen unterteilt. Den Grund bildete ein weißer Unterkimono. Darüber kam ein etwas dickerer. Während dieser von außen Schwarz war, war er im Inneren rot. Auf der schwarzen Seide waren viele rote Blüten eingestickt, die ein wundervolles Muster bildeten.

“Das Haar hochstecken und eine rote Rose hinein und es wäre perfekt”, seufzte Rin verträumt.

“Das wäre perfekt... die Frisur würde auch später bleiben... dann werde ich das anmerken und nun noch das moderne Kleid...”, lächelte Kagome und holte aus der Küche Tee und etwas zu knabbern.

“Schon etwas bestimmtes ins Auge gefasst?”, wollte Rin wissen und die Schwarzhaarige überlegte.

“Hm... es sollte modern sein und nicht weiß...”, kicherte sie und auch die Braunhaarige lachte leise.

“Also rot wie die Blüten auf dem Kimono?”

“Das ist eine tolle Idee, Rin”, freute sich Kagome. So suchten beide nach passenden Kleidern und blieben an einem hängen. Es reichte vorne bis zu den Knien und hinten war es länger bis zu den Knöcheln.

“Das würde dir sicher gut stehen”, bemerkte Rin lächelnd und Kagome nickte. Sie betrachtet die dunkelroten und goldenen Blumenstickereien. Das Kleid gefiel ihr auch, besonders, weil es ein Oneshoulder war. Ab der Brust ging es weiter auseinander.

“Hoffentlich gefällt es Inu auch”, murmelte sie gedankenverloren und Rin bestätigte ihr, dass es ihm sicher gefallen würde, schon alleine, da sie diese Kleider trug.

Nachdem die Kleiderwahl für Kagome fest stand, gingen sie nun die Hochzeitstorten durch. Doch da wurden sie sich nicht so schnell einig. Weshalb sie eine Vorauswahl trafen und die Entscheidung mit den beiden Männern treffen würden. Die Zeit bis sie zurückkamen, nutzen die Damen damit zu reden.

Auch zeigte Kagome Rin die Wohnung und auch das geplante Kinderzimmer, sollten sie bis zu der Geburt kein Haus finden. “Wow... ihr habt schon alles durchdacht”, staunte die ältere Studentin.

“Naja fast... nur wegen der Uni muss ich noch schauen... theoretisch müsste die Geburt in 8 Monaten sein...”

“Das wäre noch vor dem zweiten Jahr... es wäre möglich, dass du dieses abschließt und dich dann in das Urlaubssemester umschreiben lässt... ich glaube sogar, dass ein Jahr möglich sein sollte”, überlegte Rin und Kagome lächelte sie an.

“Das meinte Takeo auch... es wäre zwar anstrengender für mich, aber ich denke mit Inu schaffe ich das.”

“Stimmt und Takeo und ich sind auch noch da, wenn es um das Lernen gehen sollte.”

“Stimmt”, lachte Kagome und war sehr beruhigt das von Rin zu hören. “Komm lass uns etwas Tee vorbereiten, bis die Jungs...”, doch weiter kam sie nicht, denn die Haustür wurde aufgesperrt.

“Wir sind wieder da!”, rief Inu, da er die Damen nicht im Wohnzimmer erblickte. Daraufhin lachten die Frauen und begaben sich nach unten.

“Willkommen daheim”, lächelte Kagome und küsste sanft Inus Lippen. Zufrieden seufzte er in diesen hinein. Sesshomaru rollte mit den Augen.

“Ihr seid echt schlimm... wir waren doch nur 4 Stunden weg”, meinte er grummelnd. Rin blickte leicht zu ihm und zuckte mit den Schultern.

“Wart es ab, sobald du deine Süße im Arm hast, wirst du auch an ihr kleben”, grinste Inu seinen Bruder an. Welcher nur eine Augenbraue hochhob.

“Dann sucht euch ein Zimmer... ich gehe kochen”, meinte er nur und automatisch steckte er sein Haar hoch, während er in die Küche ging. Rin kicherte leicht, denn das war wirklich witzig für sie.

“Ich helfe ihm mal”, erklärte sie und folgte dem Älteren. Das Paar sah den beiden nach und grinste sich gegenseitig an. Instinktiv wollte die Braunhaarige dem Taisho gefallen und das bestätigte ihre Annahme, dass sie ihn ebenso wollte wie er sie.

“Hoffentlich sagt er es ihr bald”, hauchte Inu und Kagome nickte, bevor sie erneut von seinen Lippen kostete. Sie hatte ihn wirklich vermisst und er sie.

Während das Paar etwas ihre Zweisamkeit ausnutzte, bereitete Sesshomaru alles vor. Rin beobachtete ihn und lächelte. “Darf ich dir helfen?”, fragte sie und er sah zu ihr. Erneut fiel ihm ihr Kleid auf. Sie sah sehr verführerisch aus, doch riss er sich zusammen.

“Wenn du möchtest gerne... ich mache die Ente und du das Gemüse?”, schlug er vor und sie nickte eifrig. Sie sah sich in der Küche um und schnappte sich eine Schürze. Diese band sie sich um und begann das Gemüse zu waschen, welches er vorhin bereit gestellt hatte.

Sie sprachen kein Wort miteinander und doch verstanden sie sich auch so. Nach und nach bereiteten sie alles zu und mussten nur noch auf die Ente und den Reis warten. Als sie sich mit einem Kaffee bzw. Cappuccino an den Tisch setzten, kam erst das Paar in die Küche.

“Gomen...”, begann Kagome, doch Sesshomaru winkte ab. Er war es bereits gewohnt gewesen, wie die Beiden miteinander umgehen.

“Nicht schlimm... das Essen ist in einigen Minuten fertig”, erklärte Rin und nippte an ihrem Cappuccino. Es fühlte sich sehr vertraut an mit ihnen zusammen zu sein und irgendwie wünschte sie sich genau das. Ein Teil von ihnen zu sein.

“Ihr wart ja fleißig”, lobte Inu und machte für Kagome einen Tee.

“Da wir nun zusammensitzen... Rin und ich konnten uns nicht einig werden wegen der Hochzeitstorte”, meinte die Miko und nahm dankend den Tee an. Inu setzte sich mit einem Glas Wasser an den Tisch und zog Kagome auf seinen Schoß. Da er das häufiger so machte, dachte er sich dabei auch nichts weiter.

“In wie fern?”, fragte Sesshomaru nach und trank etwas Kaffee. Dabei sah er seine Schwägerin direkt an.

“Bei all den Formen und Farben, waren wir einfach unschlüssig... ich will nichts zu Pompöses und Verspieltes, aber irgendwie...”

“Auch doch?”, grinste der Taisho und überlegte. “Möchtet ihr eine Attrappe oder wirklich eine zum Essen?”

“Ernsthafte Frage?”, kam es von Inu und Kagome lachte leise. Sesshomarus Mundwinkel zogen sich hoch. Rin blickte neugierig zwischen den Dreien hin und her.

“Stimmt... beim Essen spaßt man nicht”, merkte der Ältere an und nun begriff Rin, was los war. Sie versuchte nicht zu laut los zu lachen. “Da DU sie essen willst, dann würden die Farben Rot, Weiß und Grün gut zusammen passen... vor allem weiße Tortenböden mit roten Rosen und grünen Blättern wären perfekt.”

“Das klingt traumhaft, Takeo”, seufzte Kagome und verstand durchaus, warum diese Farben. “Was meinst du, Kokoro?”, fragte sie ihren künftigen Gatten.

“Und dazu noch rosane Perlen?”, grinste er und die Augen der Schwarzhaarigen leuchteten.

“Perfekt”, hauchte sie und lehnte sich leicht an ihn.

“Na also... damit haben wir das auch”, lächelte Rin und blickte zu Sesshomaru, der nickte.

“Ich mache später eine Zeichnung, dann können wir sehen, ob ein Konditor das hinbekommt...”

“Oder ob du es selbst machst?”, grinste Inu wissend. Beide Frauen blickten zwischen den Brüdern hin und her.

“Du... kannst auch backen?”, wollte Rin wissen und die goldenen Augen von Sesshomaru blickten zu ihr.

“Zu viel Zeit und zu viel Langeweile”, zwinkerte er und sie lachte nun wirklich los. Kagome sah schmunzelnd zu Inu und dieser nickte.

“Kannst du auch backen?”, fragte sie ihn neckend.

“Keh! Kochen reicht...”, entgegnete der Hanyou sofort.

“Für das Backen hatte er nie die Geduld, Kago”, erklärte der Yokai und bekam einen bösen Blick seines Bruders. “Sie mich nicht so an... es stimmt und leugnen hilft dir nicht.”

“Pah! Der ganze Kleinkram war mir zu anstrengend!”

Kagome kicherte leise und schmiegte sich an ihren Liebesten, sofort war er beruhig und Sesshomaru lächelte. “Unglaublich wie handzahm er werden kann”, murmelte er nur beiläufig und kassierte ein Knurren von Inu. “Ist doch war, Inu... ich finde das toll.”

Seine Ehrlichkeit verblüffte das Paar und Rin schmunzelte. Es war die richtige Entscheidung gewesen. So konnte sie die Drei besser kennen lernen und je länger sie bei ihnen war, umso mehr wollte sie auch bleiben. Ob es für mich möglich ist? An seiner Seite zu sein?, dachte sie nach und nippte an ihrer Tasse.

“Oh da fällt mir ein... Rin hat ja noch kein Kleid für die Hochzeit”, kam es plötzlich von Kagome und die Braunhaarige blinzelte.

“Äh... ich ziehe einfach ein normales Kleid an...”, meinte sie ruhig. Die Schwarzhaarige wollte etwas sagen, doch da kam Sesshomaru ihr zuvor.

“Wir können am Dienstag ein Kleid kaufen fahren... ich muss mir eh einen Anzug besorgen... und während Kago bei ihrer Frauenärztin ist, könnten wir das doch machen”, schlug er vor und Rin blinzelte ihn an.

“Oh... aber es ist nicht...”

“Unsinn... ich zahle das Kleid, als Dankeschön für deine Hilfe, denn ich wäre sicher der falsche Ansprechpartner für Kagomes Kleiderwahl”, grinste er leicht und sie wurde rot um die Nase. Das Paar hielt sich geschickt aus dem Gespräch heraus.

“Das... ist wirklich nicht nötig...”

“Ich weiß und doch möchte ich es tun, wenn du kein Kleid findest, dann kaufen wir auch keins”, beschloss er und sie wollte widersprechen, doch erschauderte sie, als sie seine Entschlossenheit in den Augen las.

“Okey”, wisperte sie schließlich und er lächelte sie an. Zufrieden über ihre Antwort nippte er weiter an seinem Becher. Sie sprachen noch über die anderen Dinge, die sie noch klären mussten. Wie die Dekoration, die sie in der Lokation machen würden.

Dabei holte Sesshomaru das Essen heraus und die Anderen deckten den Tisch ein. Gemeinsam aßen sie und sprachen über alltägliches und auch ein wenig über die Planung der nächsten Tage. Es war ein wundervoller Abend und das Wichtigste hatten die vier Person entschieden.

Da es schon spät wurde, fuhr Sesshomaru Rin nach Hause und brachte sie sogar vor die Tür. “Das wäre wirklich nicht nötig gewesen, Takeo”, lächelte sie ihn an.

“Ich weiß, ich wollte es aber”, erklärte er schlicht und sie verabschiedeten sich. Rin ging in den Wohnblock hinein und er sah ihr kurz nach.

Erst danach kehrte er zurück in seine Wohnung und atmete ihren Duft, der noch in darin lag, tief ein. Vielleicht kann ich so herausfinden, ob sie mich will und uns akzeptieren kann., ging es in seinem Kopf umher.

‘Mag sein... aber du solltest ihr direkt zeigen, wie sehr du sie liebst... vielleicht mit Blumen? Diese liebt sie immer noch’, meinte sein Biest und er rollte mit den Augen. Der Gedanke gefiel ihm durchaus, weshalb er überlegte wie er es anstellen könnte, ohne sie zu überfordern. Mit diesem Gedanken ging er zu Bett und stellte seinen Wecker ein.
 

Der Montagmorgen lief wie üblich ab und die Geschwister machten sich auf den Weg zur Uni. Während Inu weiter fuhr zum Büro, blieben Sesshomaru und Kagome an der Uni und würden später zu dem Hanyou aufschließen. Kagome ging in ihren Kurs und der Yokai begab sich zu seinem Büro, um dort sich für seinen Unterricht vorzubereiten.

Er wusste nicht wieso, aber er war gut gelaunt und freute sich schon darauf, Rin wiederzusehen. Hoffte dabei, dass sie auch eine gute Nacht hatte und erholt war. Gemütlich machte er sich auf den Weg zum Hörsaal. Je näher er diesem kam, umso stärker war ihr Geruch.

Als er den Raum betrat richteten sie fast alle Augenpaare auf ihn. Er begrüßte sie alle und begann mit dem Kurs. “Wie ihr wisst habt ihr noch knapp fünf Wochen Zeit, um eure Arbeiten einzureichen. Vergesst nicht, dass die Abgabe am 26.06. Erfolgen sollte.”

Viele grummelten und beschwerten sich, aber einigen schien es nichts aus zu machen. Dazu sagte er nichts mehr und beendete den Kurs ausnahmsweise früher. “Alle, die abgeben, werden bewerten, alle anderen haben bestimmt einige wichtige Erkenntnisse erlangt. Wir sehen uns am 26.06. noch einmal, bis dahin wird es nicht nötig sein, diesen Kurs zu besuchen. Alle Fragen schickt ihr bitte an die E-Mail-Adresse.”

Das es wirklich so war, wurde Rin auch erst jetzt bewusst. Kurz war sie traurig, dass sie ihn nicht mehr sehen würde, doch dann wurde ihr klar, dass sie ihn eigentlich jederzeit sehen konnte. Sie lächelte leicht und ließ sich von ihren Freundinnen in ein Gespräch verwickeln.

Sesshomaru hingegen machte sich auf den Weg zu Kagome. Er wollte sie in die Mensa begleiten. Überrascht sah sie ihn an, doch kicherte sie leise. “Du hast gute Laune?”, fragte sie ihn und er grinste nur leicht.

“Vielleicht”, kam es von ihm und sie gingen zur Mensa. Der Miko gefiel seine Laune sehr, weshalb sie auch nicht weiter darauf eingegangen war. Sie sprachen über Kagomes Kurse und wie sie es am besten handhaben sollte.

“Also das Urlaubsjahr muss ich definitiv nach der Geburt nehmen. Ob ich das erste Jahr noch zu Ende bringen kann, muss ich hoffen”, erklärte sie und der Taisho nickte. Das hatte er bereits auch geahnt.

“Wir werden das hinbekommen, dass du das erste Jahr normal beendest, dann das Urlaubjahr nimmst und dabei bereiten Inu und ich dich auf das 2. Jahr vor. So solltest du nicht zu viel zurück fallen”, bemerkte er und nippte an seinem Kaffee, den er zuvor sich geholt hatte.

Kagome hatte mal wieder die doppelte Portion und das brachte ihn zum Schmunzeln. Er fragte sich, wo sie diese Maße hinsteckte, denn sie hatte immer noch die gleiche Figur, wie sonst auch. “Das ist lieb von euch”, lächelte sie ihn an und aß genüsslich die Ramen, die sie sich diesmal ausgesucht hatte.

“Hitomi kommt morgen direkt nach der Uni, ich werde mit Rin ein Kleid kaufen in der Zeit”, erklärte er ruhig.

“Ich hoffe sie nimmt es auch an...”, kamen leichte Bedenken von der Schwarzhaarige.

“Das wird schon, sonst werde ich es als Entschädigung verkaufen.” Diese Aussage brachte sie zum Kichern. Er schmunzelte etwas und ließ sich nichts anmerken. Sie ging auch nicht weiter darauf ein.

Nach dem Essen brachte der Taisho die Miko zu ihrem Kurs und er selbst ging zu seinem Büro. Dort checkte er die Mails und grinste bei Hitomis Nachricht. Sie war unverbesserlich, genau wie ihre Eltern. Hoffentlich ist ihre Klappe nicht so groß wie damals., überlegte er und sein Biest lachte leise.

Zu gut kannten sie beide noch die junge Wölfin und wusste genau wie sie tickte. ‘Im Notfall musst du sie zum Schweigen bringen’, kicherte es in ihm und er schmunzelte. Aber sein Biest hatte recht. Sollte sie zu viel quatschen, würde er sie zum Schweigen bringen.

Nachdem es Zeit war, begab er sich nach unten und sah vom Weiten schon seinen Bruder, der Kagome in seine Arme schloss. Die Beiden ändern sich auch nie., grinste er und ging zu ihnen. “Sucht euch ein Zimmer”, kam es unterkühlt vom Taisho und sie zuckten leicht zusammen.

“Ta...keo...”, hauchte Kagome und wurde leicht rot.

“Lass dich nicht von ihm ärgern, Juwel”, meinte Inu und küsste ihre Schläfe.

“Kommt lasst uns heute noch arbeiten und morgen können wir entspannen”, lächelte der Ältere und sie nickten. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg, um vorzuarbeiten. Effizient und voller Elan bekamen sie einen Großteil ihrer Arbeit hinter sich.

Auf dem Heimweg holten sie was zu essen und machten sich einen gemütlichen Abend zu Hause. Sie hatten einiges am nächsten Tag vor, deshalb zog sich Sesshomaru schon bald zurück. Im Bett las er noch ein Buch und überlegte, ob er Kagome und Inu mit der selbstgemachten Hochzeitstorte überraschen sollte. Schließlich hatte er noch kein richtiges Geschenk, wobei ihm da noch etwas einfallen würde.
 

Der Dienstag begann viel zu früh für das Paar. Sie wollten noch etwas kuscheln, jedoch rief der Alltag nach ihnen. “Wir sollten aufstehen”, murmelte Inu und Kagome seufzte. Denn sie wusste, dass er recht hatte.

“Wir sollten... heute bekommen wir die eindeutige Bestätigung, dass wir bald Eltern werden”, freute sie sich und ihr Gefährte lächelte.

Sie standen auf, gingen gemeinsam duschen und neckten sich gegenseitig wie immer. Natürlich erst nachdem Sesshomaru das Haus verließ. Der Ältere wusste, dass die beiden noch immer durch den Bund aufeinander scharf waren, gönnte er ihren diese Zeit. Sie sollten ihre Lust ausleben und es genießen.

Seine Hoffnung lag darin, dass dieser Zustand bald abflachen würde. Oder ich schenke ihnen wirklich ein Haus, damit ich meine Ruhe habe., grinste er, während sein Wagen ihn zur Universität brachte.

Dort stieg er aus und verzog sich in sein Büro, um von dort aus zu arbeiten. Er hatte noch etwas Zeit, bis sein nächster Kurs beginnen würde. Er bereitete alles für Hitomi ebenso vor. Schließlich lebte sie nicht in Tokio. Gleich schickte er ihr die Adresse der Ferienwohnung, damit sie sich nach ihrem Flug dort erholen konnte.

Da ihr Flieger gegen Mittag landen würde, hätte sie mindestens drei Stunden, bis Kagome mit der Uni fertig wurde. Ein Grinsen schlich sich auf Sesshomarus Lippen, als er das Yoki seines Bruders spürte. Damit waren sie nun angekommen und die Miko verabschiedete ihren Liebsten. Sie selbst ging direkt zu ihrem Unterricht. Sie war schon sehr gespannt darauf die Tochter von Koga kennen zu lernen und mehr zu erfahren wie es ihrem Welpen ging.

Der Vormittag zog sich wie ein zäher Kaugummi und die Miko war froh, als sie zur Mittagspause gehen konnten. Sesshomaru leistete ihr erneut Gesellschaft dabei. Sogar Rin war diesmal bei den Beiden. Die Frauen sprachen aufgeregt über die Hochzeit und der Taisho hörte einfach nur zu.

Als sein Handy sich meldete, stellte er den Kaffee ab und überprüfte wer es war. “Hitomi ist gelandet...”, bemerkte er und Kagome strahlte ihn an.

“Oh wie toll... dann kommt sie mich abholen?”, fragte sie nach und er nickte.

“Inu kommt gegen 16 Uhr, Hitomi ebenso... danach könnt ihr in der Ferienwohnung die Untersuchung machen. Rin und ich fahren in der Zeit shoppen. Bleibt es noch dabei?”, wollte er wissen. Schüchtern nickte die Braunhaarige und erfreut lächelte er sie an.

Nach dem Essen verabschiedeten sie sich und jeder ging in seinen eigenen Kurs. Erst am Nachmittag kamen sie heraus und entdeckten Inu bereits. Neben ihm stand eine junge Frau. Sie hatte orangenes Haar und war sehr elegant gekleidet. “Ist... das Hitomi”, fragte Kagome und Sesshomaru nickte ihr zu.

Hitomi

Inu und Hitomi blickten zu den Dreien. “Also der Geruch ist noch nicht klar, aber der Herzschlag ist es”, bemerkte sie und Inu lächelte glücklich.

Die Drei waren innerhalb von einigen Momenten bei den Beiden. “Willkommen zurück in Japan, Hitomi”, grüßte Sesshomaru sie höflich.

“Freue mich auch wieder hier zu sein”, lächelte sie und blickte zu den Damen. “Kagome... ihr seht genauso aus wie mein älterer Bruder berichtet hat.”

“Oh... geht es Masaru gut?”, fragte die Schwarzhaarige und ihre Gegenüber nickte.

“Natürlich... er freut sich schon sehr, dich wieder zu sehen”, grinste sie breit und Inu knurrte.

“Keh! Kago gehört zu mir... der ist echt schlimmer als Koga”, grummelte und Hitomi lachte los.

“Tja, leb damit, Inu... und wer ist die junge Dame?”, fragte sie bei der Unbekannten.

“Ich bin Rin...”, entgegnete die Braunhaarige.

“Oh... du bist echt niedlich”, meinte Hitomi und umfasste Rins Handgelenke. Sesshomaru entwich ein Knurren und alle sahen zu ihm. “Was ist, Takeo? Sie ist doch eine Zuckermaus... wenn ich doch nur auf Mädels stehen würde”, lachte die Wölfin weiter und Inu prustete, genau wie Kagome.

Hitomi war definitiv Kogas Tochter. Das amüsierte Kagome sehr. “Verschrecke Rin nicht”, knurrte der Taisho die Ärztin an und sie grinste nur.

“Ach komm schon... du solltest doch wissen, dass ich auf Männer stehe, Takeo.” Mit diesen Worten kam sie ihm näher und streifte über seinen Arm. Rin wollte etwas sagen, aber verkniff es sich.

“Pass auf was du sagst und tust, sonst...”, flüsterte er eiskalt, als er sich leicht nach unten beugte. Rin blickte sofort zur Seite. Sie wollte nicht wissen, ob sie die Frau war, die ihr Professor begehrte.

Diese Geste bemerkte das junge Paar. Deshalb zog Kagome Hitomi gleich in eine Umarmung. “Komm Hitomi... ich will wissen, ob ich wirklich schwanger bin und wie es dem kleinen geht”, wechselte sie geschickt das Thema. Inu war erstaunt wie schnell Hitomi sich von seiner Liebsten vereinnahmen ließ.

Sesshomarus Lippen formten ein stilles ‘Danke’. Inu nickte und führte charmant die Damen zu seinem Auto. Rin blinzelte verwirrt, als sie das bemerkte und sah zu Takeo. Direkt in seine goldenen Augen. “Entschuldige... Hitomi... ist gewöhnungsbedürftig und definitiv die Tochter ihres Vaters”, seufzte er.

“Äh... sie ist nett...”, beschönigte Rin und er schmunzelte über diese Tatsache.

“Eher bescheuert... und bitte denke nicht, dass ich mal was mit ihr hatte, denn das würde ich nie im Leben tun...”, stellte er sofort klar und sie wurde sofort rot, da sie sich ertappt fühlte.

“Oh... ich habe... nicht gedacht... wobei... doch...”, nuschelte sie und wandte ihren Blick auf den Boden. Leicht lächelte er und reichte ihr seine Hand.

“Komm... lass uns shoppen gehen... frage mich direkt, wenn du etwas wissen willst, einverstanden?”

“Was?!”, kam es von ihr und sie blickte zwischen seiner Hand und seinen Augen hin und her.

“Du kannst mich alles fragen, was du willst... und glaube mir... wenn ich dir sage, ich hatte nichts mit Hitomi... sie ist definitiv nicht mein Typ”, erklärte er und zwinkerte leicht. Leicht lachte Rin und legte ihre Hand in seine.

“Und was ist dein Typ?”, wollte sie neugierig wissen. Er hob leicht eine Augenbraue hoch und führte sie zu seinem Wagen. Dabei überlegte er kurz.

“Hn... Äußeres ist nicht ausschlaggebend, doch braune Haare und braune Augen sind sehr faszinierend. Erinnern mich an eine Haselnuss und damit an den Baum und den Wald. Ich mag die Natur sehr, sie beruhigt einen”, erklärte er und sie wurde wieder rot.

Zwei Kriterien erfülle ich damit... Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie in den Wagen stieg. Sie hatte schon längst vergessen, dass sie eigentlich noch auf dem Universitätsgeländer waren. “Das stimmt... die Natur ist sehr beruhigend. Ich mag es in den Wäldern Wanderungen zu unternehmen”, erzählte sie ihm und er blickte zu ihr, als er am Steuer saß.

“Wirklich?” Sie nickte und lächelte. “Als ich noch klein war, ist Großvater mit mir immer in den Wäldern gewesen. Meine Eltern sind beide berufstätig und oft auf Geschäftsreisen gewesen. Deshalb war ich immer bei Oma und Opa. Sie leben auf dem Land und haben einen riesigen Wald hinter ihrem Haus”, berichtete sie.

“Das klingt nach einer schönen Kindheit.”

“Ja... ich war glücklich, auch wenn ich Mama und Papa vermisst habe”, bestätigte sie. “Und wie war es bei dir?”, fragte sie unbedacht nach und er schluckte schwer.

“Nun... meine Mutter verließ meinen Vater, da war ich noch sehr jung... Papa hat dann Inus Mama kennengelernt, sie geheiratet und da war mein Halbbruder schon da”, erklärte er halbwegs die Wahrheit. “Wir haben oft gestritten, aber rauften uns immer zusammen. Spielten oft in den Wäldern und zogen in die Stadt, nachdem Papa versetzt wurde. Als ich 20 wurde, kamen sie ums Leben und ich habe für Inu und mich gesorgt. Damals hatte ich mein Studium innerhalb eines Jahres abgeschlossen.”

“Verstehe... also keine einfache Kindheit...”, murmelt sie und er winkte ab.

“Ich habe gelernt damit umzugehen und ich bin ehrlich... ich bin froh, dass ich Inu hatte und habe... auch wenn er mich zur Weißglut bringt, so wird es einem nicht so schnell langweilig”, lachte er darüber und lenkte damit auch geschickt vom Thema ab. Rin kicherte und stimmte ihm voll und ganz zu.

“Das stimmt... ihr seid wie... Feuer und Eis...”, bemerkte sie und er blickte leicht zu ihr.

“Eis?”

“Oh... ich meine Wasser... gomen”, nuschelte sie und spielte an ihrer Tasche. Leicht lachte er.

“Das ist nicht schlimm... ich bin oft unterkühlt... und in Gedanken... das missverstehen viele leider, aber ich hatte keine Lust es jedem zu erklären”, versuchte er zu erklären.

“Nun... jeder der weiß, dass ihr früh eure Eltern verloren habt, der wird auch wissen, warum du so kühl bist... du musstest von jetzt auf gleich auf deinen Bruder achten und euren Lebensunterhalt verdienen. Auch wenn eure Eltern euch etwas hinterlassen haben, so ist das doch nicht verwunderlich”, kam es von ihr und er sah zu ihr, da er bereits auf dem Parkplatz aufgefahren war.

“Das... ist das erste Mal, nein falsch... das zweite Mal, dass es einer bemerkt”, lächelte er sie an. “Kago hat es auch so ausgedrückt.”

“Siehst du... du bist perfekt so wie du bist... trotz dieser Kühle, strahlen deine Augen so viel Wärme aus”, kam es verträumt von ihr, während sie in seinen Augen leicht versank. Zu gern würde sie ihm helfen, genau das zu sehen, was sie sah.

Überrascht über ihre Worte, blinzelte er und wurde sogar ein wenig verlegen. Diese Eigenschaft hatte er normalerweise sich nicht angeeignet, aber bei ihr war es so, als hätte er keine Kontrolle über sich. “Danke... Rin”, flüsterte er und atmete tiefer durch. “Genug mit diesem negativen Thema, lass uns shoppen gehen”, bestimmte er und sie nickte lächelnd.
 

Zur gleichen Zeit fuhr Inu die Damen zur Ferienwohnung. “Du willst wirklich, dass Sess dich noch killt, Hitomi”, lachte Inu und sie zuckte mit den Schultern.

“Ich wollte nur wissen, ob sie beide so eifersüchtig sind”, erklärte sie unschuldig.

“Und?”, fragte Kagome und Hitomi grinste nun.

“Sie hat sich abgewand, als ich ihn berührt habe und er hat mich gewarnt auf zu passen... das ist eindeutig.”

“Stimmt... hoffentlich denkt Rin nun nicht, dass du und Sess was hatten”, nuschelte Inu und die Wölfin schüttelte sich vor Ekel.

“Kami bewahre... ich und dieser sture Hund... NIEMALS! Ich kläre das später auf... schließlich bin ich ja verheiratet”, kicherte sie und Kagome blinzelte.

“Bist du? Mit einem Yokai oder einem Menschen?”, wollte sie wissen und Hitomi erzählte ein wenig von ihrem Mann. Er war wie sie ein Wolf, doch aus einem anderen Rudel. Koga hatte tatsächlich erst der Hochzeit zugestimmt, nachdem Aidan ihn besiegt hatte.

Aidan kam aus Schottland und war in Südamerika in seinem Urlaub, als sie sich das erste Mal begegneten. Im Sturm hatte er ihr Herz erobert und da war es für sie beide klar gewesen. Ayame mochte den feurigen jungen Mann sofort, doch Koga hatte Bedenken, ob er auch auf sein kleines Mädchen achten konnte.

“Das ist Koga”, lachte Kagome und Hitomi lächelte.

“Damals habe ich es nicht verstanden, aber nun weiß ich, dass Papa nur den Besten für mich wollte. Aidan hatte sich bewiesen und wir durften heiraten. Sind nun seit 10 Jahren verheiratet”, erzählte sie weiter.

“Das freut mich sehr, Hitomi. Deine Geschwister alle vergeben?”, fragte die Miko neugierig.

“Nein nicht alle, Masaru war mal in einer Beziehung, aber da hat es nicht so geklappt, seit dem bevorzugt er es lieber alleine zu sein... Akio und Airin sind auch schon verheiratet, aber die anderen nicht”, erklärte sie weiter und suchte nach den Fotos, um sie Kagome zu zeigen.

Durch die Unterhaltung kam die Fahrt ihnen nicht so lange vor und sie verstanden sich sehr gut. An der Ferienwohnung parkte Inu den Wagen und sie stiegen alle aus. Hitomi betrat die Wohnung zuerst und steuerte gleich das Bad an, um sich die Hände zu waschen, zeitgleich desinfizierte sie diese und bat das Paar es ihr gleich zu tun.

“Die Untersuchung unterscheidet sich ein wenig von einer Menschlichen, schließlich geht es hier um einen kleinen Hanyou. Im Vorfeld warne ich euch sofort: jede Schwangerschaft kann riskant sein, deshalb bekommt nicht gleich einen Schock, wenn etwas anders ist... der zusätzliche Stress wird weder dem Kind noch der Mutter gut tun”, lächelte sie sanft das Paar an und führte sie zu einem Raum.

Dieser war eingerichtet wie eine Praxis und Kagome staunte. “Hin und wieder brauchen wir solche Orte und tarnen sie als Ferienwohnungen”, bemerkte Inu und Hitomi stimmte zu.

“Deshalb haben ein paar von uns Medizin studiert nach der alten und der neuen Methode, um effektiver helfen zu können”, fügte die Wölfin hinzu und bat Kagome sich hinzulegen. Artig tat sie das und Inu stellte sich zu ihr.

“Unterscheidet sich eine Hanyou-Schwangerschaft?”, wollte die Miko wissen.

“Zur Menschlichen ja, zu einer Yokai nur geringfügig. Die Dauer ist zwischen 8 – 9 Monate. Kommt drauf an wie stark das Yoki ist, da Inu bereits ein Hanyou ist, ist es etwas schwächer, aber wir dürfen nicht vergessen, dass du eine Miko bist”, begann Hitomi und legte vorsichtig die Hand an Kagomes Bauch.

Sie schloss die Augen und ließ leicht ihr Yoki pulsieren. Kagomes Reki reagierte darauf und steuerte dagegen, doch auch etwas von Inus Yoki vermischte sich damit. Ein Lächeln lag auf den Lippen der Ärztin. “Eure Energien haben sich bereits verbunden... dadurch, dass Kagome dein Yoki annimmt wie einen Freund, harmonieren diese und schützen das Kind.”

Erleichtert atmeten Kagome und Inu durch. Schließlich war dies die größte Sorge des Paares. “Worauf müssen wir achten?”, fragte Inu, um auch das zu klären.

“Zuerst einmal, Stress vermeiden, die erste Zeit nichts Schweres heben... wie auch bei einer normalen Schwangerschaft. Solltest du Übelkeit haben, werde ich einige Kräuter zusammenstellen, die das etwas lindern können”, beantwortete die Ärztin und wies Kagome an, sich zu entkleiden, um sie gründlich zu untersuchen.

“Da das Kind Inus Yoki braucht, um zu wachsen, solltet ihr die Markierung alle 2 – 3 Wochen erneuern...”

“Aber das wird zu viel für...”

“Nein... keine Sorge, Inu... Kagome wird nicht wieder weggetreten sein, dass passiert nur beim ersten Mal, da ihr Körper das Yoki aufnimmt, womit sie nicht umgehen konnte... doch nun hat ihr Körper den Umgang erlernt und sie kann es aufnehmen”, beruhigte sie ihn und untersuchte dabei die Schwarzhaarige von Kopf bis Fuß.

“Und wenn ich zu viel ihr gebe?”, kam es leiser von dem Hanyou und Hitomi blickte zu ihm.

“Glaub mir... das wird nicht geschehen. Dein Instinkt hört auf, sobald es genug ist und vertraue darauf”, lächelte sie ihn an und widmete sich nun dem Ultraschal. Kagome hatte sich obenrum bereits angezogen, da alles in Ordnung war. Nun saß sie auf dem speziellen Stuhl, der Inu mehr sorgen bereitete als den beiden Damen.

“Das ist normal, Kokoro”, besänftigte Kagome ihren Liebsten sofort und hielt seine Hand sanft. Hitomi verkniff sich loszulachen und suchte nach der kleinen ‘Erbse’.

“Da haben wir es ja... seht ihr, dass ist euer Baby... mir der Zeit wird es wachsen und wir werden auch mehr erkennen können. Du bist in der 8. Woche”, lächelte die Wölfin und blickte das Paar an. Dieses sah sich gegenseitig an und dann den Monitor.

“8. Woche... das war...”, begann Inu und Kagome wurde knallrot, als sie begriff welcher Tag es war.

“Was war da?”, wollte Hitomi wissen.

“Nun... da habe ich Kagome markiert...”, entgegnete der Hanyou und die Wölfin sah mit großen Augen die Beiden an. Das war mehr als glücklich gelaufen für sie.

“Das ist selten”, meinte sie. “Normalerweise dauert es einige Monate, bis das menschliche Weibchen es aufnehmen kann... aber scheinbar gelten bei einer Miko andere Gesetze... interessant.”

“Oh... naja... ich war zu der Zeit in der ‘heißen’ Phase... vielleicht deshalb?”, nuschelte Kagome und die Ärztin nickte. Denn dies konnte durchaus möglich sein.

“Ich habe euch zwei Bilder gemacht... du kannst dich wieder anziehen und wir machen den Mutterpass fertig”, erklärte sie noch und die Schwarzhaarige nickte. Inu half ihr von dem Stuhl runter zu kommen.

“Äh... den Biss erneuern... dazu muss man ja... du weißt schon... schadet es dem Kleinen nicht?”, kam es verlegen über seine Lippen.

“Wenn ihr nicht täglich übereinander herfallt”, grinste sie und das Paar glich einer Tomate. “Bis zum 7. Monat ist es ungefährlich... danach sollte man es reduzieren... aber das sehen wir dann, sobald es so weit ist.”

Beide nickten und sie lachte leise. Es war einfach nur zu niedlich mit anzusehen, wie die Beiden rot anliefen. “Keine Sorge... für uns Yokai ist das etwas Natürliches... deshalb müsst ihr euch nicht schämen.”

Dankend nickte Kagome ihr zu und sie setzten sich an den Schreibtisch, um den Mutterpass zu machen. Die wichtigsten Daten wurden notiert. Geburtstermin war zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar. Je nachdem wie lange das kleine Wesen in seiner Mama bleiben wollte.

“So damit ist es nun offiziell... ihr werdet Eltern, also passt gut auf einander auf und sollte etwas sein, einfach anschreiben. Ich bin innerhalb von drei Stunden hier, wenn nötig”, lächelte sie und beide nickten. “Den nächsten Termin machen wir in knapp 4 Wochen... sollte bis dahin etwas ungewöhnliches passieren, dann melden.”

“Machen wir, danke Hitomi”, strahlte Kagome glücklich die Wölfin an.

“Jederzeit... ich freue mich sehr für euch, auch wenn das Papa ärgern wird”, lachte sie und das Paar lachte mit.

“Oh... darf ich es ihm sagen?”, grinste Inu breit und Kagome rollte mit den Augen.

“Die ändern sich wohl nie”, lachte sie und die Ärztin pflichtete ihr bei. Zwischen Koga und Inu herrschte immer noch eine Art Machtkampf, wer denn besser sei.

Während Inu an Koga eine Nachricht schrieb, unterhielten sich Hitomi und Kagome. Sie verließen auch den Raum, machten etwas Tee und aßen eine Kleinigkeit. “Oh... ich werde auch noch einen Kräutertee dir zusammen stellen, um deinen Körper zusätzlich zu stärken.”

“Danke dir... darf ich denn alles essen, oder muss ich aufpassen?”, fragte die Miko.

“Verzichte auf rohen Fisch und Fleisch... gewisse Käsesorten sind auch nicht gut, aber ich mache euch eine Liste fertig... wenn Inu und Sess noch kochen, dann sollte alles gut sein, da sie nur frische Produkte nutzen”, lächelte Hitomi und dankbar nickte Kagome.

Kaum war Inu bei den Frauen, schon klingelte Kagomes Handy. Verwirrt blickte sie darauf und lachte sofort los. Sie hatte eine Nachricht von Koga bekommen: ‘Verdammt, nun bist du wirklich an diesen Hund verloren... wie konnte das nur passieren... meine liebste Kagome.’

Inu grinste breit und Hitomi kicherte. “Spielkinder”, lachte die Miko und darauf war der Hanyou sogar noch stolz. Es machte einfach zu viel Spaß sich aufzuziehen.

“So sind wir nun mal”, zuckte er mit den Schultern und Kagome tippte eine Antwort: ‘Hey Koga, schön, dass du dich für uns freust...’

Zeitgleich informierte sie auch ihre Mutter und Shippo mit Ai. Ihnen wollte sie es persönlich sagen, bevor es die Runde machte. Alle waren sehr überrascht darüber, doch freuten sie sich natürlich mit dem Paar. Besonders Shippo, denn er hatte es gesehen, dass sowohl Inu, als auch Kagome Kinder wollten.

Ayame schickte ebenfalls ihre Glückwünsche und auch ein Bild von Koga, der vor Freude sehr gerührt war. Inu lachte darüber und sie telefonierten mit dem Wolfspaar. Es war ein sehr schöner und erfreulicher Tag für alle von ihnen. Doch ganz besonders für die werdenden Eltern. Sie hatten nun Sicherheit und Hitomi nahm ihnen die meisten Sorgen bereits schon ab.
 

Etwa zur gleichen Zeit waren Sesshomaru und Rin in einem Anzugsgeschäft. Die Braunhaarige bestand darauf zuerst für ihn das Outfit zu besorgen. “Was hast du dir denn Vorgestellt?”, fragte sie ihn und er überlegte.

“Nichts Auffälliges... vielleicht etwas in Nachtblau?”

“Du magst also blaue Gegenstände?”, kicherte sie und zuckte mit den Schultern.

“Scheinbar... irgendwie ist die Farbe einfach toll, egal ob dunkel oder hell”, erklärte er schlicht und sie gingen durch die Reihen durch. Als eine Verkäuferin ihnen helfen wollte, lehnte Sesshomaru ab. “Meine Freundin berät mich bereits sehr gut, danke für das Angebot.”

Diese Worte gefielen Rin sehr. Es klang schön, dass er sie als Freundin betitelte. Auch wenn es nur auf freundschaftlicher Ebene lag, so erfreute sie dieser Umstand sehr. Sie bemerkte auch, dass er niemandem sonst seine Aufmerksamkeit schenke. Nur ihr allein. Das ließ sie erneut vor sich hin träumen, als sie darauf wartete, dass er einen der Anzüge probierte. Sie hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht.

“Und?”, fragte sie neugierig und Sesshomaru sah in den Spiegel. Es war ungewohnt und doch passte es zu ihm. Er hätte nie erwartet, dass ihm dieser schnitt passen würde.

“Ich bin mir nicht sicher... was meinst du?”, wollte er wisse, als er aus der Kabine kam und ihre Augen sich auf ihn richteten. Sie erhob sich und kam dichter an ihn heran. Dass sie nichts sagte, machte ihn ein wenig nervös. Er schluckte, als ihr Duft ihm in die Nase stieg.

“Es sieht gut aus”, lächelte sie und richtete seinen Kragen und öffnete den obersten Knopf des Hemdes. “Du brauchst dazu keine Krawatte... so formell schätze ich Kago und Inu nicht ein”, bemerkte sie und öffnete noch ein Knopf. Seine goldenen Iriden waren auf ihr Gesicht gerichtet. Er wollte jede Regung mitbekommen.

“Denkst du?”, fragte er nach und sie nickte. Kurz streiften ihre Finger seine Haut und er hatte Mühe ein Knurren zu unterdrücken. Rin blickte zu ihm auf und versank in seinen Augen.

“Perfekter Anzug für dich... es entspricht mehr deinem jungen Alter”, hauchte sie und lächelte ihn.

Wenn du nur wüsstest wie alt ich wirklich bin., dachte er und lächelte. “Dann kaufen wir diesen... nun dein Kleid... es sollte doch farblich zu mir passen oder?”, zwinkerte er leicht und sie nickte leicht verlegen.

Das perfekte Kleid

Ihr Herzschlag beschleunigte sich ein wenig und sie schluckte. “Dann... solltest du dich... umziehen”, flüsterte sie. Der Augenkontakt blieb und er nickte bestätigend.

Sogleich verschwand er wieder in der Kabine und erschauderte, als er die Tür hinter sich schloss. Die Haut, die sie berührt hatte, kribbelte leicht. Wenn sie wüsste, was sie damit bei mir anrichtet...

‘Dann sag es ihr doch... komm schon... wir haben doch nichts zu verlieren’, bettelte sein Innerstes und er knurrte es leicht an.

Nein... sie hat sich erst vor kurzem getrennt und ich weiß nicht... wie unser Gift auf sie wirken könnte... Hitomi hat sicher Ergebnisse mitgebracht., bestimmte er. Schließlich war Rin ein Mensch und er wollte sicher sein, ob sein Gift auch auf seine Körperflüssigkeiten über ging. Lange hatte er dies ignoriert, denn er wollte mit keiner Intim werden, doch jetzt musste er sich wohl damit auseinander setzen.

‘Suchst du gerade nach Gründen?’, knurrte sein Biest.

Nein... aber ich muss wissen wie viel übergehen kann... oder willst du es drauf anlegen?

‘Natürlich nicht... aber ich denke nicht, dass es gefährlich sein kann... wobei...’, seufzte es und beide hofften, dass Hitomi mit ihrer Analyse fertig war.

Nachdem er umgezogen war, kam er wieder heraus. Passende Schuhe besorgte er auch gleich dazu und bezahlte das Outfit mit der Kreditkarte. Rin schluckte bei dem Preis und hoffte, er würde für sie nicht so viel ausgeben.

Gemeinsam gingen sie die Einkaufsstraße entlang. “Such dir einen Laden aus und wir sehen uns darin um”, meinte er nach einer Weile.

“H..hai”, nuschelte sie und er lächelte. Sie war durch und durch zurückhaltend. Doch wollte er ihr unbedingt ein Kleid kaufen, welches ihr gefiel.

Nach einigen Momenten blieb Rin vor einem Schaufenster stehen. Da waren einige Abendkleider ausgestellt. “Hn... probieren wir es hier drin?”, fragte sie unsicher. Sesshomaru bestätigte und folgte der Braunhaarige ins Innere des Ladens.

Er ließ ihr freie Hand und sie sah sich in Ruhe um. Doch sie fand noch nicht das, was annähernd zu Sesshomarus Anzug passen könnte. Seufzend lief sie die Reihen durch. “Nichts dabei, was dir gefällt?”, meldete er sich zu Wort und sie schüttelte den Kopf.

“Gomen... aber es ist nichts dabei, weder die Farbe noch die Form...”, erklärte sie, doch er lächelte sie an.

“Dann gehen wir zum nächsten Laden”, beschloss er.

“Hast du denn noch Zeit?”, nuschelte sie ihre Frage und spielte nervös an ihrer Tasche herum. Er hob eine Augenbraue hoch.

“Wir haben so lange Zeit, bis die Läden schließen... ich habe nur noch Freitag einen Kurs... also muss ich nichts für diese Vorbereiten und Arbeit... haben wir schon für heute fertig”, erklärte er wahrheitsgemäß.

“Und... dein Gast?”, brachte sie unsicher hervor.

“Hitomi?” Rin nickte bei seiner Frage. “So wie ich sie kenne, wird sie mit Kago quatschen, bis ihr Mann sie anruft und sich für den Tag verabschiedet”, beantwortete er und sie blinzelte ihn an. “Du dachtest... ich hätte was...”

“Nein... nein”, wehrte sie gleich ab und wurde knallrot. “Naja... zuerst schon, aber nun nicht mehr.” Sie blickte zu ihm auf und entdeckt sein leichtes Lächeln.

“Dann lass uns in den nächsten Laden... vielleicht ist da was dabei”, wechselte er das Thema und sie nickte eifrig. Ihr war das sehr unangenehm, dass sie so etwas gedacht hatte. Vor allem aber, schuldete er ihr doch keine Rechenschaft, aber wieso verspürte sie diese Eifersucht. Das konnte sie sich nicht wirklich erklären.

Sie klapperten noch die nächsten Läden ab, doch auch da wurde sie einfach nicht fündig. Leise seufzte sie und wollte schon all das abbrechen, als ihm noch ein Geschäft ins Auge fiel. “Probieren wir es noch dort drinnen? Wenn du nichts findest, dann wiederholen wir unsere Shoppingtour einfach.”

Seine Worte überraschten sie ein wenig und doch freute sie sich sehr darüber. Scheinbar war er nicht genervt von ihr und das beruhigte sie. “Wir können es versuchen”, lächelte sie und sie gingen in den Laden hinein.

Dieser sah edler aus und Sesshomaru lächelte, denn die Qualität konnte er bereits erkennen. Vieles deutete auf Seide hin. “Schau dich um”, forderte er sie an und ließ seinen Anzug und Schuhe bei dem Verkäufer an der Kasse. Er wollte ihr helfen, sollte sie Hilfe brauchen.

Staunend sah sie sich um und fand den richtigen Schnitt, den sie haben wollte, doch die Farbe war nicht die, die sie wollte. “Kann ich ihnen weiterhelfen?”, fragte eine Verkäuferin Rin. Die Braunhaarige blickte zu der etwas älteren Dame.

“Äh... ich suche nach einem Abendkleid... am besten Nachtblau und...”, begann Rin.

“Es sollte modern und die Figur meiner Freundin betonen”, beendete Sesshomaru den Satz und die Studentin blickte zu ihm auf.

“Figur betonen? Ich habe... doch keine”, nuschelte sie verlegen und er hob erneut eine Augenbraue hoch.

“Und ob du eine hast... sogar eine perfekte und wunderschöne”, entgegnete er und fuhr unbewusst mit seiner Zunge über seine Lippen. Bei Kami... sie ist sich nicht bewusst, wie sie auf Männer wirkt., dachte er sich.

Die Verkäuferin nickte und bat Rin ihr zu folgen. Perplex stolperte die junge Frau der Älteren hinterher. Sesshomaru blickte ihr nach und ließ es sich nicht nehmen, seine Herzdame erneut von Kopf bis Fuß zu mustern. Selbst in diesem Kleid sah sie verführerisch aus.

Als sie in der Umkleide verschwand, setzte er sich auf das Sofa und wartete. Die Verkäuferin brachte einige Kleider und Rin seufzte schwer. “Soll ich etwa all das anprobieren?”, fragte sie durch die Tür.

“Wenn dir der Schnitt gefällt, natürlich”, entgegnete er ruhig und versuchte sich darauf vorzubereiten, was ihn erwarten könnte. Auch wenn ich bezweifle, dass wir uns wirklich wappnen können.

Mit diesem Gedanken hatte er nicht unrecht, das wusste er zu gut. Unbewusst hielt er den Atem an, als die Tür wieder aufging. Langsam und unsicher kam Rin heraus und blickte zu ihm. Sie hatte ein langes Abendkleid an, welches ohne Träger gehalten wurde. Mit geweiteten Augen musterte er sie und sie wurde rot. “Würde das gehen?”

“Es... sieht toll aus... aber... es passt nicht zu dir”, gab er ehrlich zu und sie blickte direkt ihn an. Sie fühlte sich unwohl in diesem Kleid und das hatte er bemerkt.

“Okey... dann das nächste”, erklärte sie und verschwand wieder in der Kabine. Er hörte noch, wie sie durchatmete.

‘Holla... deine Selbstbeherrschung ist wahrlich groß... aber du hast gemerkt, dass sie selbst nicht zu frieden war”, grinste sein Biest und er nickte leicht.

Ein Kleid, in dem sie nicht sie selbst ist, bringt gar nichts., erklärte er wahrheitsgemäß und atmete tiefer durch. Der Anblick war unbeschreiblich und brachte selbst sein Blut leicht in Wallung. Doch sie sollte das Kleid genauso mögen wie er. Nur dann wäre es perfekt.

Weitere Kleider folgten, mal Oneshoulder, mal mit längeren Ärmeln, mal Kurze oder Lange, doch nichts entsprach der Braunhaarigen. Beide waren sehr wählerisch und die Verkäuferin gab ihr Bestes, um das perfekte Kleid für Rin zu finden. Mit noch einem weiteren Outfit kam sie heraus und leuchtete ihn mit ihren braunen Augen an.

Nun musterte er sie genauer. Das Kleid war wie die Anderen Nachtblau. Doch einen Unterschied gab es, denn es war vorne kurz, reichte bis zu den Knien, und nach hinten hin war es länger bis zu den Knöcheln. Sein Blick glitt höher und er bewunderte den fließenden Stoff. Es war definitiv hochwertige Seide.

Ihr Oberkörper war bedeckt von feinster Spitze, sowie ihre Arme, jedoch war der Stoff darunter leicht durchsichtig, so dass ihre Haut leicht hervor schimmerte. Perfekt., dachte er sich und erhob sich vom Sofa. “Das... ist... perfekt... es spiegelt deine Schönheit und Intelligenz wider”, bestätigte er und sie drehte sich lächelnd um ihre eigene Achse.

“Dann haben wir doch noch das Richtige gefunden”, strahlte sie ihn an und er nickte. Damit hatte sie Recht gehabt. Ihre Freude erfüllte auch ihn.

“Zieh dich um, dann gehen wir noch was essen, bevor du noch verhungerst”, grinste er sie leicht an. Sie gluckste etwas und verschwand wieder in der Umkleide. Dort zog sie sich um und lächelte glücklich. Jedoch als sie das Preisschild entdeckte, schluckte sie schwer und seufzte.

Das ist viel zu teuer... auch wenn es wirklich perfekt zu mir passt. Mit diesem Gedanken seufzte sie noch einmal und überlegte welche Ausrede sie nutzen könnte, dass ihr das Kleid nun doch nicht gefällt. Sie konnte ja nicht ahnen, dass Sesshomaru ihr seufzen sehr wohl hörte und bereits der Verkäuferin seine Kreditkarte gab.

“Takeo... hör mal”, begann sie, während sie herauskam.

“Hn?”

“Wir sollten das Kleid nicht kaufen... es wäre viel zu teuer...” Sie beschloss ihm die Wahrheit zu sagen.

“Zu spät”, kam es von ihm und ihr klappte der Mund auf. “Ich habe es bereits gekauft... Geld hat keinen Wert und verglichen mit deiner Freude, ist das ein fairer Tausch”, erklärte er schlicht und nahm ihr das Kleid ab. Damit ging er zur Kasse und die Verkäuferin tauschte das Anprobierkleid gegen ein neues.

“Vielen Dank für ihren Kauf”, kam es von ihr, als Rin zögernd dazu kam. Sie glaubte er würde scherzen, doch die Dame gab ihm die Schachtel, in der das Kleid war, sowie seinen Anzug und seinen Schuhkarton.

“Wollen wir?”, fragte er und blickte zu Rin. Sie blinzelte und schluckte.

“Du... hast es wirklich gekauft?”

“Natürlich... was mir gefällt, gebe ich selten wieder her”, bemerkte er und erneut schluckte sie.

“Aber... ich...”

“Kein Aber... sieh es als Entschädigung an, dass du als Trauzeugin herhalten musst”, schlug er vor, doch sie schüttelte den Kopf.

“Das mache ich aber gerne!”, stellte sie direkt klar.

“Und ich bereite dir gerne eine Freude... du kannst es zurückzahlen, sobald du eine Anstellung hast”, gab er ihr erneut eine Idee, wie sie damit umgehen könnte.

“Ge... genau, das werde ich machen”, beschloss sie und schloss zu ihm auf, um neben ihm zu gehen. Zufrieden zuckten seine Mundwinkel hoch.

‘Sie kann auch gerne mit einem Kuss bezahlen’, träumte sein Biest vor sich hin und er rollte mit den Augen. Es war einfach unverbesserlich. Erneut fragte er sich, warum er diesem zu viel Freiraum gab.

“Wir bringen die Sachen zum Wagen und bis dahin kannst du überlegen, worauf du Hunger hast”, sprach er nach einer Weile und sie sah zu ihm.

“Nur, wenn ich dich einladen darf”, kam es zuckersüß von ihr. Kurz weiteten sich seine Augen und er wollte etwas sagen, doch entschloss er sich einfach nur zu nicken.

Mit diesem Deal konnte er leben, wobei ihm da eine Idee kam. “Du darfst mich einladen, wenn ich dir noch Schuhe zu dem Outfit kaufen darf”, grinste er leicht und ihr entglitten kurz die Gesichtszüge.

“Ich... aber keine teuren”, nuschelte sie ergeben und willigte darauf ein. Damit konnte er umgehen.

Auf dem Weg zum Wagen sprachen sie über die Hochzeit und Rin fragte, was sie den beiden schenken könnte. Er gab ihr ein paar Ideen und bot ihr an, diese mit ihr sogar einkaufen zu fahren. “Aber nur, wenn du dafür nicht zahlst!”, funkelte sie ihn leicht an und er nickte.

“Einverstanden, wir tauschen Nummern und du schreibst mich an, sobald du Zeit hast... ich bin im nächsten Monat sehr flexibel und kaum Arbeit”, erklärte er und sie freute sich schon sehr darauf. Sie vergaß komplett, dass er ihr Professor war, denn sie benahmen sich wie Freunde.

Das gefiel ihr sehr, weshalb sie beschloss ihn entscheiden zu lassen, was sie essen sollten. Am Auto verstauten sie den Einkauf im Kofferraum und er sah sie blinzelnd an. “Hn... da gebe es ein gutes Sushirestaurant... wenn du möchtest.”

“Sehr gerne”, lächelte sie und noch eine Gemeinsamkeit kam auf. Beide mochten Sushi, wobei Sesshomaru den Fisch erst vor ein paar Jahrzenten für sich entdeckt hatte. Doch das würde er ihr nicht erzählen, zu mindestens noch nicht. Nun stiegen beide ein und er fuhr zu dem Laden.

Es war mittlerweile nach 19 Uhr und Rin hatte wirklich Hunger gehabt. Auch wenn sie diesen erst bemerkte, nachdem er es angesprochen hatte. Während der Fahrt gab er ihr seine Nummer und sie notierte diese. Jedoch benutzte sie nicht seinen richtigen Namen. Sie tippte einfach nur ‘King’ hinein. Sofort schrieb sie ihm eine Nachricht, damit er ihre Nummer hatte.

Als sein Handy Laut von sich gab, lächelte er und blickte leicht zu ihr. Zu gern hätte er gewusst, ob sie ihn unter seinem Namen gespeichert hatte, doch verkniff er es sich, sie danach zu fragen. Später... sollten wir... zusammen sein, werde ich sie fragen., beschloss er und steuerte den Parkplatz an.

Dort machte er den Motor aus und beide stiegen aus. Er reichte ihr seinen Arm, den sie dankend annahm. Gemeinsam steuerten sie das Gebäude an und betraten dieses. Sofort wurde sie an einen freien Tisch gebracht. Nur wenig später kam der Kellner mit der Karte zurück und notierte die Getränkebestellung.

Das Essen verlief überraschend angenehm. Obwohl sie kaum sprachen, fühlte es sich sehr vertraut an und Sesshomaru genoss diese Zeit mit ihr sehr. Ihre Nummer speicherte er unter ‘Rabbit’. Noch wusste er nicht, ob er ihren Namen nutzen durfte, aber er traute sich nicht zu fragen. Da sie immer darauf achtete, wie alles auf andere wirken konnte, passte er auf, dass sie nicht in Verruf kam.

Rin fühlte sich sehr wohl bei ihm und erzählte mehr von ihrer Kindheit. Auch von ihrer besten Freundin Yashiko erzählte sie und von ihrem Opa, den sie nur noch einmal im Jahr besuchen konnte, da die Uni zu viel Zeit in Anspruch nahm. Aufgeregt erzählte sie ihrem Gegenüber, wie ihr Opa sie mit in die Museen mit nahm und ihr viel über die alte Kulturen bei brachte.

“Oh... gomen... ich habe dich nun zugetextet...”, kam es mit roten Wangen von ihr.

“Nicht schlimm... dein Opa ist ein sehr interessanter Mann... Du solltest ihn bald häufiger besuchen und vielleicht darf ich ihn auch kennen lernen”, entgegnete er und nippte an seinem Kaffee. Nach dem Essen hatte er sich angewöhnt einen zu trinken und das tat er jeden Tag.

“Oh... da würde sich Opa sehr freuen... er ist ein großer Fan von deiner Ausgrabung in Ägypten... ich...” Sie blickte Sesshomaru an und schenkte ihm ein Lächeln. “Ich würde mich sehr freuen, wenn du mich mal begleitest.”

Für einen Moment setzte sein Herzschlag aus, ehe es schneller schlug. “Ist... das eine Einladung?”, fragte er nach. Sie nickte und trank an ihrem Saft.

“Vielleicht in den Weihnachtsferien?”, nuschelte sie und wurde noch röter. Normalerweise fuhr sie in den Sommerferien, aber diesmal würde sie mit sehr viel Glück nach Ägypten fliegen.

“Gerne... wenn es für deine Großeltern auch in Ordnung ist”, bestätigte Sesshomaru ihr und konnte nicht anders als zu lächeln. Diese junge Frau überraschte ihn immer wieder. Innerlich freute er sich sehr über diese Einladung.

“Bestimmt, wird er sich freuen.”

Eine Weile sprachen sie noch, bevor sie schließlich nach der Rechnung fragte. Sesshomaru hätte diese gern beglichen, aber er hielt sich zurück. Da Rin sich schlecht fühlte wegen dem hohen Preis des Kleides, sollte es ihr nun besser gehen. Tatsächlich hatte sie dadurch kein schlechtes Gewissen mehr, auch wenn sie sich schwor, die Kosten irgendwann zurück zu zahlen.

Danach kehrten sie zum Wagen zurück und der Taisho brachte sie nach Hause. Diesmal begleitete er sie bis nach oben vor die Wohnungstür. “Danke für den schönen Tag”, lächelte sie ihn.

“Ich habe zu danken, Rin”, entgegnete er und reichte ihr das Kleid. “Melde dich, sobald du Zeit hast, das Outfit zu perfektionieren mit den Schuhen”, zwinkerte er noch und sie nickte.

“Das werde ich ganz bestimmt machen.” Nach diesen Worten öffnete sie die Tür und schlüpfte hinein. Kurz blieb er noch davor stehen und machte sich auf den Rückweg. Dabei lächelte er vor sich hin, denn er war sehr glücklich darüber, wie der Tag ablief.
 

Zur gleichen Zeit sprachen Kagome und Hitomi immer noch miteinander. Es gab so vieles zu erzählen und zu erfragen. Zum Glück waren die Themen sehr abwechslungsreich, so dass auch Inu mit reden konnte. Gleichzeitig hatte das Paar die Wölfin zur Hochzeit eingeladen. Natürlich mit ihrem Gatten.

“Da werden wir sicher kommen”, freute sich Hitomi.

“Oh... wir macht ihr das denn vor Fremden wegen eurem Alter?”, wollte Kagome wissen.

“Och... Papa und Mama sind unsere Cousins und wir nach wie vor Geschwister... bis auf die beiden Jüngsten kauft man uns das alles noch ab. Manchmal rutscht dann doch Papa oder Mama raus, aber das überspielen wir”, kicherte die Ärztin und Kagome konnte es sich bildlich vorstellen.

“Es ist sicher nicht so einfach all das, oder?”

“Heutzutage ist es leichter. Vor dreihundert Jahren war es schlimmer. Die Menschen misstrauischer und viele versteckten sich. Dann haben Papa, Sesshomaru und Inu eine Möglichkeit gefunden, wie sie viele tarnen konnten. Bei denen, die es nicht konnten, wurde das durch ein Gegenstück gemacht, welches mit starkem Yoki gespeist wurde”, berichtete Hitomi und all das Wissen saugte die Miko in sich auf.

“Und Kinder wurden dann so von ihren Eltern geschützt?” Hitomi nickte.

“Genau... oder eben bei den Wölfen durch Papas und Mamas Yoki und bei den anderen durch Sesshomarus... deshalb sind die meisten Yokai und Hanyous auch auf unserer Seite. Sie verdankten dem Taisho sehr viel.”

“Das heißt ihr habt auch Feinde?”, kam es überrascht von Kagome, die zwischen Inu und Hitomi hin und her sah. Der Hanyou seufzte leise.

“Nicht wir... nur Sess... manche sind auch auf mich sauer, aber das hält sich in Grenzen”, erklärte Inu und kurz beschleunigte sich Kagomes Herzschlag.

“Warum habt ihr nie etwas davon gesagt, Kokoro?”

“Ich... wollte dich nicht beunruhigen... die Auseinandersetzungen sind nur noch hin und wieder... seit knapp 30 Jahren war auch nichts mehr passiert, Juwel”, beruhigte er sie gleich und streichelte ihren Handrücken.

“Deshalb achten wir auch auf alles... Die Wölfe in Südamerika, Asien und Europa. Die Füchse in Nordamerika und die Katzenyokai in Afrika. Viele Inuyokais gibt es nicht mehr, aber die sind in Australien im Moment”, erklärte Hitomi und lächelte Kagome an. “Mach dir keine Sorgen... wir sind sehr gut organisiert und kümmern uns um einander, denn wir sind nicht mehr viele.”

“Verstehe... aber du musst mich nicht davor schonen, Kokoro... Ich will lieber wissen womit ich zu rechnen habe und bin damit vorbereitet”, erklärte die Schwarzhaarige und ihr Gefährte nickte.

“Sess und ich werden dir alles nach und nach erklären, auch mit den geschützten Gebieten, einverstanden?”

“Einverstanden”, lächelte sie ihn an und kuschelte sich an ihn. Hitomi lächelte und freute sich sehr, dass das Paar so gut zusammen agierte.

“So nun sollten wir aber Heim, Juwel... du hast morgen Uni und ich muss noch etwas arbeiten.” Kagome seufzte doch nickte sie ergeben.

“Wie lange bleibst du, Hitomi?”

“Sicher noch zwei Tage, danach habe ich einen Termin in Hokkaido, bevor ich zurück nach Schottland zu meinem Mann fliege”, erklärte sie und das freute die Miko. So konnten sie noch ein wenig miteinander reden.

Schließlich verabschiedete sich das Paar und fuhr nach Hause. In der Garage stellten sie fest, dass Sesshomaru bereits daheim war. Zeitig gingen Kagome und Inu zu Bett, während der Taisho noch etwas las.

Das Problem mit dem Gift

Am nächsten Morgen brachte Inu Kagome zur Uni und Sesshomaru fuhr zu Hitomi in die Ferienwohnung. Die Wölfin wollte ihm noch die Ergebnisse mitteilen, die sie mit ihrem Bruder Akio herausgefunden hatte. Zu lange hatte er es vor sich hin geschoben, doch jetzt, wo er Rin als seine mögliche Gefährtin an seiner Seite haben konnte, musste er es einfach wissen.

Er hoffte, dass es eine Methode gab, sein Gift zu umgehen. Dazu brauchte er die Hilfe von den beiden Ärztegeschwistern. Schließlich hatten sie lang genug Zeit gehabt, alles genauestens zu studieren. Zum Glück konnte er später zur Uni fahren, so dass er in Ruhe mit der Wölfin sprechen konnte.

“Morgen”, gähnte Hitomi, als sie die Tür öffnete und den Daiyokai hineinließ.

“Morgen... Jetleg?”, neckte er sie und sie nickte. Zu offensichtlich war es und sie machte schonmal Kaffee für sich und ihn.

“Nächstes Mal sollte ich wirklich auf den Flieger verzichten. Der macht einen wirklich müde”, erklärte sie und Sesshomaru wusste zu gut was sie damit meinte. Einer der Gründe, warum er ebenso darauf verzichtete.

“Das stimmt... hoffe du konntest wenigstens schlafen.”

“Ja danke, das Bett ist himmlisch”, schwärmte sie und streckte sich. Sie hatte noch ihre Schlafsachen an, aber das störte weder sie noch ihn.

“Dann bin ich beruhigt... und Kago ist wirklich schwanger?” Die Ärztin nickte und erzählte ihm, worauf geachtet werden sollte. Da sie genau wusste, dass Inu nur die Hälfte mitbekam. “Verstanden... nächster Termin macht ihr noch aus? Natürlich kannst du dich wieder hier einrichten und auch länger bleiben, wenn Aidan mal frei hat”, zwinkerte er und sie nickte.

“Sehr gerne, sobald er Urlaub hat, kommen wir gerne auf das Angebot zurück”, lächelte sie ihn an und reichte ihm den Kaffee. “Und die Kleine ist wirklich die Wiedergeburt von ihr?”, wurde sie neugierig.

“Wir vermuten es, aber es spielt keine Rolle... auch wenn ich sie damals sehr geliebt habe, so glaube ich... mich jetzt immer wieder in sie zu verlieben. Sie ist anders und doch wie damals...”, versuchte er es zu erklären.

“Verstehe, also wird sie die eine sein?” Sesshomaru nickte und blickte zu Hitomi.

“Vorausgesetzt, sie will mich und ich bekomme das mit dem Gift geregelt... also wie waren eure Testläufe?”

“Nun”, räusperte sie sich und setzte sich hin. “Das Gift direkt schwankt zwischen lähmend bis hin zu absolut tödlich, aber das ist dir sicher bewusst.” Er nickte, dann das konnte er zu mindestens steuern.

“Akio hat die Vermutung aufgestellt, dass dies deinen Körper mit beeinflusst. Aber das müssen wir noch einmal testen. Ich nehme an, du hast in letzter Zeit kaum deine Gifte genutzt?”

“Korrekt... nur ein schwaches Gift im Training wie üblich”, erklärte er und sie lächelte.

“Sehr gut, dann nehme ich nochmal Proben mit von deinem Blut und Speichel.”

“Noch was?”, fragte er sicherheitshalber nach.

“Nein... wir haben herausgefunden, dass die Konzentration im Blut bei 80% ist und im Speichel und Sperma knapp 40 %, also genügt der Speichel für diesen Test. Letztes Mal hattest du einen Kampf hinter dir gehabt mit größerem Gift Einsatz. Nun hätten wir den Vergleich.”

Verstehend nickte er und nahm einen Schluck zu sich. “Dann kannst du gleich was abzapfen und Akio kann seine Theorie überprüfen.”

“Perfekt... er arbeitet auch an einem Gegenmittel, doch bei einigen Giften wird es schwer werden. Selbst mit der modernen Technik.”

“Schon verstanden... ich achte darauf, dass niemand mit meinem Blut oder Speichel in Kontakt kommt”, kam es nüchtern von ihm. Er hatte nicht vor in der nächsten Zeit Rin so nahe zu kommen.

“Ich weiß... es ist schwer, aber wir werden alles tun, um das hinzubekommen, damit du auch mit ihr richtig zusammen sein kannst”, versuchte sie ihm etwas Mut zu machen. Er zog eine Augenbraue hoch.

“Aufgeben gibt es nicht in meinem Wortschatz. Das solltest du am besten wissen”, konterte er und sie lachte leise. Zu oft hatte sie miterlebt, dass Sesshomaru immer alles hinbekommen hatte, was er anpackte.

“Sehr gut, denn ich bin mir sicher, dass spätestens mit der Markierung wird deine Gefährtin Immun sein. Dieses Band ist stärker und mächtiger als die meisten denken.”

“Das stimmt... aber sie muss den Biss überleben... und wenn ich dabei töten könnte... verzichte ich lieber auf sie, auch wenn es schwer wird...” Die letzten Worte murmelte er nur, aber die Wölfin konnte es sehr gut hören. Jedoch ging sie darauf nicht ein, da sie genau wusste, wie schwer es dem Taisho fiel über so etwas zu sprechen.

Erst seit knapp 200 Jahren wurde er ihnen allen gegenüber offener, zuvor tat er dies nur bei seinem Bruder. Wobei sie von ihren Eltern wusste, dass dies auch erst seit dem Verschwinden von Kagome und besonders nach Rins Tod damals vermehrt wurde. Sie kannte all diese Geschichten und freute sich umso mehr, dass sowohl Inu als auch Sesshomaru selbst eine zweite Chance mit ihren Herzdamen bekamen.

Sie würde sie alle so gut sie konnte unterstützen. Deshalb hatte sie sich auch auf die Gynäkologie spezialisiert, um dabei zu helfen, mehr Yokais und Hanyous auf die Welt zu bringen. Auch wenn es schwieriger war, so war es nicht unmöglich. Das hatte sie an ihren eigenen Eltern gesehen und nun auch an Kagome und Inu.

“Mach dir keine Sorgen, wir werden dir helfen, so gut wir können. Es könnte sogar helfen, wenn wir ihr Blut hätten, um zu sehen wie dieses auf das Gift reagieren würde”, bemerkte Hitomi und er trank einen Schluck Kaffee, ehe er etwas dazu erwidern würde.

“Gut möglich... aber darum werde ich sie erst bitten, wenn sie mich auch will und sie damit umgehen kann, wer oder besser gesagt was ich bin”, erklärte er ruhig und die Wölfin nickte.

“Alles klar... dann nehme ich etwas Blut und Speichel, damit ich es gleich Akio rüberschicken kann”, wechselte sie das Thema und er nickte. Damit konnte er leben und ob er nun eine Woche oder auch Monate warten müsste, war nun auch schon egal.

“Danke dir, Hitomi”, lächelte er sie kurz an und sie winkte ab. Das war für sie selbstverständlich.

“Ist doch Ehrensache, Sesshomaru”, entgegnete sie und zeigte zum Behandlungszimmer. Er trank noch den Kaffee aus und begab sich dahin. Hitomi wusch sich die Hände und folgte ihm.

Nachdem sie alles desinfiziert hatte, zapfte sie ihm Blut ab. Fein säuberlich in 10 kleine Reagenzgläser und danach nahm sie noch einige Speichelproben. In einer speziellen Box verstaute sie diese und dankte dem Silberhaarigen. “Ich habe zu danken”, nickte er ihr zu und erhob sich wieder.

“Später holt ein Bote von Akio die Proben ab. Ich habe ihm bereits gesagt, dass wir heute reden würden.”

“Gut vorbereitet, sehr gut... ich werde an die Uni fahren und dort alles vorbereiten. Wir sehen uns am Abend?” Hitomi nickte bestätigend und sie verabschiedeten sich.

Kaum kam er aus dem Gebäude, steuerte er seinen Wagen an und fuhr zur Universität. Kurz überlegte er, ob er Rin aufsuchen sollte, doch verwarf er den Gedanken. Sollte sie beim Mittagessen bei ihnen sitzen, dann müsste das ausreichen. Sie hatte ihn noch stärker in ihrem Bann als damals. Egal, ob sie meine Rin ist oder nicht... ich liebe sie und hoffe, dass es eine Möglichkeit gibt.

‘Es wird alles gut werden... sie ist stark’, versuchte er ihn darauf zu lenken, dass sie nicht irgendwer war.

Stimmt und doch muss ich aufpassen!

‘Keine Sorge... ich passe auf dich auf.’ Diese Worte brachten ihn wirklich zum Schmunzeln. Normalerweise war er derjenige, der auf seinen inneren Dämon achtete und nicht umgekehrt. Aber es beruhigte ihn und das war das Ziel gewesen.

Entschlossen führte ihn sein Weg ins Büro, in dem er einige Unterlagen sichtete. Dabei überlegte er, was er am besten tun sollte, um dem Problem Professor und Studentin zu umgehen. Normalerweise dürfte da nichts passierten, sollte mehr entstehen... aber ich will nicht, dass sie schlecht über sie reden.

‘Dann sage es dem Dekan... du bist eh ab dem 26. Juni nicht mehr angestellt hier...’, bemerkte sein Biest und blickte zum Kalender.

Stimmt... nur noch fünf Wochen... dann bin ich kein Professor mehr... also denkst du, wir sollten so lange warten? Sein Biest lachte in seinem Inneren.

‘Warten in dem Sinne, es publik zu machen... doch sie umwerben darfst du jederzeit... benutze blaue Gegenstände, dann weiß bestimmt, dass sie von dir kommen’, grinste es und brachte ihn wahrlich auf eine Idee. So könnte er ihr zeigen, dass er sich mehr vorstellen könnte.

Und wenn sie uns abweist, dann wissen wir woran wir sind., bemerkte er und es stimmte ihm sofort zu. Damit war sein weiteres Vorgehen klar. Er würde ihr zeigen, dass sie ihm mehr bedeutete, als es jemals Worte ausdrücken könnten. Doch wie er das anstellen würde, musste er sich genau überlegen.

Zur Mittagszeit verließ er das Büro und folgte Kagomes Spur in die Mensa. Sie saß bereits an ihrem Tisch. Er holte sich einen Kaffee und gesellte sich zu seiner Schwägerin. “Na hungrig?”, fragte er sie und sie kicherte leise.

“Ich hätte nicht mit dir gerechnet”, kam es ehrlich von ihr und er hob eine Augenbraue hoch.

“Warum?”, hackte er nach und sie lachte.

“Nun ja... du brauchst doch nicht mehr hier zu sein, oder bist du hier wegen ihr?” Er rollte mit den Augen und nippte an seinem Kaffee.

“Ich muss doch meinen Arbeitsplatz hier sauber verlassen”, erklärte er ruhig und lächelte seine Schwägerin an. “Schließlich werde ich nicht so schnell wiederkehren, nachdem der letzte Kurs vorüber ist.”

“Also hast du dich für Rabbit entschieden?”

“Ich habe nicht entschieden”, antwortete er und die Miko blickte direkt in seine Augen. Darin lag die Wahrheit verborgen und sie lächelte ihn liebevoll an.

“Dein Herz hat es bereits getan, als du ihr begegnet bist?”, flüsterte sie und seine Mundwinkel zuckten leicht.

“Auch wenn sie nicht die von damals sein sollte... hat sie es geschafft, dass ich sie an meiner Seite will”, erklärte er und nippte an seinem Kaffee. “Nur noch fünf Wochen, dann bin ich offiziell wieder ich und kein Professor... also werden wir in der Zeit sehen, wie sich all das entwickelt... sollte es möglich sein... werde ich sie fragen.”

Sein Entschluss stand fest und dass erfreute die Miko sehr. “Kommt Hitomi heute zum Abendessen?”, wechselte sie das Thema und er nickte. Sie sprachen noch darüber, was sie kochen sollten und Sesshomaru informierte sich, worauf er bei den Lebensmitteln nun aufpassen musste, um dem Nachwuchs nicht zu schaden.

Die Schwarzhaarige erzählte ihm alles und meinte, sie würden noch eine Liste bekommen. Er hatte das bereits von Hitomi erfahren, doch wollte er testen, ob Kagome ebenso aufgepasst hat, denn darauf musste auch sie nun aufpassen. Da sie bei ihrer Essensauswahl nun mehr acht geben musste. Den Taisho erfreute es sehr, dass sie so gut aufgepasst hatte.

Nach dem Essen brachte Sesshomaru Kagome zu ihrem Kurs. “Ich hole dich gegen 16 Uhr ab... dann braucht Inu nicht herzukommen”, meinte er und sie nickte.

Damit trennten sich ihre Wege. Kagome ging in den Hörsaal und Sesshomaru suchte nach Rin, da er sie in der Mensa nicht gesehen hatte. Als er sie in der Bibliothek ausmachte, seufzte er kurz, drehte auf dem Absatz kehrt und holte eine Kleinigkeit zu essen. Damit ging er in die Bibliothek und entdeckte sie an einem Tisch umringt von einigen Büchern.

Leicht schüttelte er den Kopf und ging zu ihr. Das Essen stellte er neben ihr ab und sie blickte zur Seite. Blinzelnd sah sie auf. “Hey... was... machst du denn hier?”, fragte sie ganz verwundert.

“Dir etwas zu essen bringen”, kam es ruhig von ihm und er lächelte leicht. “Trotz Studien, darfst du nicht vergessen deine Energien aufzufüllen.”

“Oh... schon so spät?”, fragte sie und kratzte sich verlegen an der Wange. Er schmunzelte leicht und betrachtete sie. Sie trug eine dunkelblaue Bluse und eine einfache Jeans und doch sah sie atemberaubend darin aus.

Tief atmete er durch und blickte zu den Büchern. “Noch letzte Informationen holen?” Sie nickte und dankte ihm für das Mittagessen.

“Ich sollte eine Pause machen”, bemerkte sie und stimmte ihr zu. Sie packte alles zusammen und wollte die Bücher anheben, doch das tat er dann für sie. Sie nahm lächelnd das Essen und gemeinsam verließen sie die Bibliothek. “Hast du überhaupt Zeit?”, fragte sie ihn und er blinzelte.

“Ich habe nichts mehr zu tun... also klar, habe ich Zeit”, erklärte er und sie kicherte leise. Er brachte sie zu einem ruhigeren Platz, damit sie in Ruhe essen konnten. Sein Yoki pulsierte leicht, um andere Dämonen von den beiden fern zu halten. Davon bekam sie nichts mit und widmete sich dem Essen, welches er für sie gebracht hatte.

Es war ausgewogen und genau darauf ausgelegt, ihr Energie und Kraft zu geben. Langsam aß sie etwas und blickte leicht zu ihm. Er hatte eines der Bücher aufgeschlagen und las ein wenig darin. “Willst du nichts essen?”, fragte sie. Sein Blick wanderte zu ihr und eine Augenbraue ging hoch.

“Ich brauche nicht so viel... meist frühstücke ich ausgiebig und ein gutes Abendessen genügen mir”, meinte er ruhig. Doch mit dem nächsten hatte er nicht gerechnet. Sie hielt ihm etwas hin.

“Hin und wieder sollte man kleinere Portionen auf den Tag verteilen, anstatt zwei größere”, lächelte sie ihn an. Sie war schlauer als er es vermutet hätte.

“Stimmt... vielleicht sollte ich das mal umstellen.” Nach diesen Worten nahm er den Biss an und sie nickte zufrieden. Danach aß sie weiter und er las das Buch weiter, bis sie ihm wieder etwas hinhielt.

Das erinnerte ihn irgendwie an damals, als Rin ihm immer wieder was zu essen brachte, wenn er länger im Arbeitszimmer war. Sie fütterte ihn hin und wieder, nur damit er seine Arbeit nicht unterbrechen musste. Darüber schmunzelte er und ließ sie gewähren. Es dauerte nicht lange, da war das Essen bereits leer.

“Das war köstlich”, schwärmte sie und er nickte.

“Freut mich, dass ich deinen Geschmack getroffen habe”, lächelte er sie an. “Hast du schon alles, was du brauchst für deine Abgabe?”

“Ich denke... aber ich bin mir nicht sicher, wie ich das alles zusammen setzten soll, doch das wird schon”, überlegte sie laut. Ihr Kampfgeist war stets ungebrochen.

“Hn... vielleicht habe ich noch ein Buch, welches dir weiter helfen kann”, erklärte er und sie strahlte ihn an.

“Das wäre toll, aber ich will keine Hilfe von dir...”, bemerkte sie und er nickte.

“Selbstverständlich... ich stelle dir nur die Bücher bereit, alles andere musst du selbst finden.” Begeistert nickte sie und blickte auf die Uhr.

“Ich muss noch zu einem Kurs, wenn ich danach bei dir vorbei kommen darf”, meinte sie und wollte die Bücher nehmen. Doch er winkte schnell ab.

“Ich werde auf dich warten, dann nehme ich dich mit und wir verlieren keine Zeit”, lächelte er sie an und kurz war sie verwirrt, ehe sie nickte.

“Vielen Dank dafür.” Sie erhob sich und verbeugte sich leicht. “Danke für die Gesellschaft, bis später”, kam es über ihre Lippen und sie nahm ihre Tasche, um zu ihrem Kurs zu gehen. Sesshomaru sah ihr nach und seine Mundwinkel zuckten leicht hoch.

Sie ist und bleibt einzigartig... auf sie werde ich zu gern warten, bis ich einen Weg gefunden habe, das Gift zu umgehen., beschloss er und lehnte sich zurück. Er würde noch etwas lesen, bis er sowohl Kagome als auch Rin abholen würde. Danach würden er seine kleine Schwester zu Inu bringen und mit Rin Heim fahren.

‘Das hört sich gut an... mit Rin Heim fahren’, träumte sein Biest und pflichtete ihm bei. ‘Gemeinsam schaffen wir das und Geduld ist etwas, was wir perfektioniert haben.’ Ein Grinsen erschien auf seinen Lippen, denn sein inneres Biest hatte damit recht gehabt. Sie beiden hatten wahrlich genug Übung darin.

Dank der Bücher, verlief die Zeit schneller und er hatte diese in seinem Wagen verstaut. Erst danach machte er sich auf den Weg Kagome abzuholen, da sie früher fertig sein würde. Auf den Gängen waren bereits einige Studenten und er entdeckte die Schwarzhaarige, die noch mit anderen sich unterhielt. Lässig kam er näher und sie blickte zu ihm.

“Bis morgen”, meinte sie schnell an ihre Kollegen und eilte zu Sesshomaru. Seine Nähe konnte sie mittlerweile gut spüren. Zum einem dank ihres Rekis und zum anderen dank des Males. So konnte er sich nicht an sie heranschleichen.

“Du bist schon da”, lächelte sie und er nickte.

“Komm... wir holen noch Rin ab, bevor ich dich zu Inu bringe”, kam es so beiläufig von ihm, dass ihr kurz der Mund aufklappte. Blinzelnd nickte sie und verkniff sich jeglichen Kommentar in dieser Umgebung.

Doch ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Er sucht ihre Nähe und das ist perfekt... hoffentlich kann er ihr auch zeigen, dass er mehr für sie fühlt. Mit diesem Gedanken ging sie neben ihm her und ignorierte die dummen Blicke. Als sie sich dieser bewusst wurde, schickte sie Sesshomaru vor zum Wagen.

Er hob eine Augenbraue hoch, doch verstand er ihren Beweggrund und tat ihr den Gefallen. Vor dem Hörsaal, in dem Rin sein sollte, blieb die Schwarzhaarige stehen und wartete auf ihre Freundin. Die Miko wusste, dass die Beiden es nicht einfach haben werden.

Zu mindestens in der Welt der Menschen, denn Sesshomaru war ihr Professor, auch wenn nur für eine begrenzte Zeit, und er war einige Jahre älter als sie. Rin war zwar offiziell erwachsen, doch ein Altersunterschied war immer noch nicht gerne gesehen. Wobei wenn sie das richtige Alter des Daiyokai bedachte, musste Kagome leicht grinsen. Genau deshalb wird nicht nur sie, sondern auch Inu den beiden helfen, so gut sie können.

Sie gehörten zusammen und sobald sie das begriffen haben, werden sie jede Hilfe gebrauchen können, um für die Menschen zusammen sein zu können. Zum Glück war das bei den Dämonen weniger ein Problem. Sesshomaru durfte selbst seine Gefährtin wählen und da kein anderer sein Recht auf Rin erheben würde, wäre das bereits besiegelt.

Kagome erinnerte sich noch daran, dass Inu meinte, wenn ein anderer ebenso Rin als Gefährtin gewählt hätte, dann gebe es ein Duell und der Gewinner dürfte um die Auserwählte werben. Es klang anfangs primitiv für die moderne Miko, doch jetzt verstand sie den Sinn dahinter. So klärten Dämonen solche Streitigkeiten seit Jahrhunderten und das würden sie auch weiterhin so tun.

Tanzfestival

Es dauerte eine Weile bis Rin aus dem Saal kam. Kagome lächelte ihre neue Freundin an. Diese verabschiedete sich von ihren Freundinnen und eilte zu der Miko. “Hey... hoffe du wartest nicht zu lange.”

“Ach nur ein paar Minuten”, beruhigte Kagome sie direkt und sie gingen gleich zu den Parkplätzen.

“Und was steht heute an?”, wollte Rin wissen. Die Schwarzhaarige erklärte, dass sie Inu im Büro helfen würde und gegen 19 Uhr zu ‘Takeo’ beim Abendessen wären.

“Hitomi kommt auch noch dazu, da sie morgen Mittag nach Hokkaido fliegt. Sie wollte mir noch unbedingt das Hochzeitbild von sich und ihrem Mann zeigen”, lächelte die Miko und Rin blinzelte leicht.

“Oh das freut mich... dann könnt ihr noch zusammen sitzen. Takeo meinte, dass Inu und er Hitomi lange nicht mehr gesehen hatten.” Kagome sah zu Rin und schmunzelte. Bei ihren Worten lag keinerlei Eifersucht mehr drin und das überraschte sie ein wenig.

Hat Sess es gleich richtig gestellt?, überlegte sie, während sie sich dem Taisho näherten.

“Hallo Takeo”, lächelte Rin ihn an und er nickte, öffnete die Tür und ließ sie einsteigen. Auch Kagome hielt er die Tür auf und stieg dann selbst ein.

Sogleich fuhr er los und brachte seine Schwägerin in das Büro, in dem Inu bereits auf sie gewartet hatte. Kurz grüßte sie einander, ehe Sesshomaru mit Rin Heim fuhr. Die Fahrt verlief mal wieder schweigend, doch beide störte das nicht sonderlich. Es war eher vertraut.

In der Garage ließ er den Wagen zurück und Rin staunte. “Wow... ihr habt wirklich noch andere Fahrzeuge?”

“Na klar... ist unser Hobby etwas an den Maschinen zu arbeiten. Ab und an ist es schön, den Wind um einen herum zu spüren”, erklärte er und beobachtete Rin. Sie ging auf sein Motorrad zu und streichelte darüber.

“Mein Vater hat auch so eine... er hat mich ab und zu mitgenommen, wenn er Lust hatte zu fahren. Oft war Mama bei ihm”, teilte sie mit ihm und er lächelte.

“Wir... können auch gemeinsam mal damit fahren, wenn du willst”, schlug er verträumt vor. Ihr Blick glitt über ihre Schulter zu ihm.

“Gerne”, kam es von ihr und sie kam wieder zurück zu ihm. “Sobald das Wetter es zulässt und wir keine Uni haben”, fügte sie an und er nickte.

“Dann haben wir so etwas wie ein Date?”, fragte er und schlagartig wurde sie rot.

“Ähm... ich... weiß nicht... ob...”, stotterte sie vor sich hin und er wusste nicht wieso er das ausgesprochen hatte.

“Mach dir darum keinen Kopf... ich werde sicher nicht es als solches sehen, wenn es nicht in deinem Interesse ist”, federte er seine Worte ein wenig ab und hoffte, sie würde das nun nicht komplett missverstehen. Sie blickte in seine Augen und für einen Moment dachte sie, dass diese leicht flackerten zwischen Gold und Blau.

“Für dich wäre es ein Date, wenn ich es auch als solches sehen würde?”, wollte sie wissen. Er nickte und nahm ihre Bücher aus dem Kofferraum. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Ihre Worte gaben ihr Hoffnung, doch noch fühlte sie sich nicht bereit diesen Schritt zu gehen. “Dann werden wir sehen, was es für uns sein wird”, kam es von ihren Lippen und er bestätigte.

Gemeinsam stiegen sie in den Fahrstuhl und fuhren nach oben. Während er ihre Bücher trug, hatte er ihr seinen Haustürschlüssel gegeben. Sie öffnete die Tür und ließ ihn zuerst eintreten. Auch wenn es ihm widerstrebte, so tat er es und zog geschickt seine Schuhe aus. Rin folgte ihm, schloss die Tür hinter sich und schlüpfte aus ihren Ballerinas.

Sesshomaru legte die Bücher auf den Couchtisch ab und blickte zu ihr. “Ist es okey... dass ich deine Zeit in Anspruch nehme?”, fragte sie unsicher.

“Aber natürlich... ich koche nebenbei für den Abend und du kannst dich bei den Büchern umsehen.” Mit diesen Worten ging er zu dem Regal und zog zwei Exemplare heraus. “Die hier ergänzen deine ganz gut... ich denke, damit wirst du deine Arbeit beenden können”, lächelte er und reichte ihr die Bänder.

“Danke... darf ich mir auch die anderen ansehen?”

“Klar... fühl dich wie zu Hause... willst du auch zum Abendessen bleiben? Kago, Inu und Hitomi kommen später vorbei...”

“Ich will euch nicht stören”, meinte sie und biss sich leicht auf die Unterlippe.

“Würdest du nicht”, zwinkerte er ihr zu.

“Dann... bleibe ich gern”, nuschelte sie und er freute sich über die Antwort.

“Gut... ich werde dann langsam alles vorbereiten und du siehst dich in Ruhe um”, schlug er vor und sie nickte.

“Wenn ich helfen kann, dann lass es mich wissen”, meinte sie noch.

“Das werde ich”, kam es von ihm und er ging in die Küche, um ihr einen Cappuccino zu machen und etwas Wasser bereit stellen wollte.

Rin stöberte ein wenig in dem Bücherregal rum und entdeckte einige Schätze darunter. Einige Bücher nahm sie noch zusätzlich heraus und legte sie zu den anderen auf den kleinen Tisch ab. Noch einmal ging sie die Reihen durch und bekam gar nicht mit, dass er ihr Getränke und etwas zu knabbern bereit gestellt hatte.

Da sie so vertieft war, wollte er sie nicht stören. In der Küche steckte er seine Haare hoch und begann für das Abendessen alles vorzubereiten. Er wollte Curry machen, da Hitomi das Gericht sehr mochte. Für Kagome würde er eine extra kochen, damit ihr Gericht dem Welpen nicht schaden konnte. Hin und wieder sah er nach Rin, doch sie war vollkommen in ihrem Element.

Lächelnd kochte er und vergaß dabei die Zeit. Es fühlte sich schön an, sie um sich herum zu haben und das genügte ihm. All das wirkte so als wären sie seit Jahren zusammen. Dieser Gedanke zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen. ‘Was nicht ist... kann noch werden’, bemerkte sein Biest und war handzahm wie noch nie.

Faszinierend wie ihre Nähe sich nicht nur auf mich, sondern auch auf dich auswirkt. Früher war es nicht so..., überlegte er und stellte den Reiskocher an. Fleisch war vorbereitet, dazu geschmortes Gemüse und die Soße fehlte noch. Diese würde er nun zubereiten. Doch zuvor machte er sich noch einen Kaffee und blickte zur Uhr. Es war bereits halb 7 und das ging sich perfekt aus.

Kaum begann er die Currysoße zu machen, lockte der Duft die Braunhaarige in die Küche. “Mmmmh, riecht das köstlich”, kam es von ihr und er blickte zur Seite. “Du machst Curry... lecker.”

“Du magst es auch?” Sie nickte eifrig und blickte in den Topf. Kurz stutzte sie und sah wieder zu ihm auf.

“Darf ich zusehen wie du das machst?” Ihre Augen leuchteten auf, als sie ihre Frage gestellt hatte und er nickte einfach nur. Geschickt begann er alles zu machen und achtete genau auf seine Schritte.

Nachdem er so gut wie fertig war, griffen beide zu einem Gewürz. “Das hast... du vergessen”, nuschelte sie und er unterdrückte ein Knurren. Eine leichte Berührung brachte sein Blut zum Rauschen. Zu gern hätte er sie an sich gezogen, doch widerstand er dem Drang.

“Stimmt”, erklärte er und würzte noch einmal nach. Danach nahm er einen Löffel und reichte ihn Rin zum Probieren. Vorsichtig nahm sie diesen in den Mund und schnurrte leicht.

“Mmmmmh köstlich”, betonte sie und er lächelte.

“Sehr gut, fehlen nur noch die Gäste”, grinste er und sie kicherte. Auf den Löffel fühlte er auch etwas auf und schmeckte noch einmal nach. Es war wirklich gut.

Als er zu ihr sah, blinzelte er, denn sie sah ihn mit großen Augen an. “Was ist?”, fragte er verwundert. Ihr Gesicht bekam einen zarten Rotschimmer.

“Na... ja... der Löffel... den ich... vorhin...”, stotterte sie und erst langsam begriff er.

“Oh”, entkam es ihm. “Das macht mir nichts aus... entschuldige, wenn...” Schnell schüttelte sie den Kopf und verließ fluchtartig die Küche. Verdutzt blickte er ihr nach und roch erneut ihre Erregung. Schwer schluckte er, doch musste er grinsen. Es gefiel ihm irgendwie, dass er so eine Wirkung auf sie hatte.

Bis es an der Tür klingelte, schien Rin die Küche zu meiden. Das amüsierte ihn ein wenig, doch sagte er nichts dazu. Er hatte sie wohl in Verlegenheit gebracht, ohne es wirklich zu wollen. Als er zur Tür ging, sah er zu Rin, die wieder in ihren Büchern vertieft war.

Damit konnte er umgehen und ihre Nähe genügte ihm. “Hey Takeo”, meinte Inu leicht schmunzelt, während Kagome den Taisho umarmte.

“Kommt rein”, lächelte er und Hitomi sah ihn verwirrt an. Jedoch sagte sie nichts dazu. Sie konnte damit umgehen ihn bei seinem ‘menschlichen’ Namen zu nennen.

“Hallo Rin”, grüßte Inu und die Braunhaarige sah auf.

“Hallo... ich hoffe es...”, begann sie.

“So ein Unsinn... je mehr desto lustiger”, meinte Hitomi und lächelte die Studentin an. Sesshomaru rollte mit den Augen, denn das war mehr als nur zweideutig ausgedrückt.

“Du änderst dich wohl nie”, seufzte er.

“Niemals... dann würde Aidan mich sicher nicht mehr mögen”, lachte sie und brachte damit alle anderen auch dazu. Da nun das Eis auch zwischen Rin und der Wölfin gebrochen war, verbrachten sie zusammen einen schönen Abend. Hitomi gab der Studentin sogar Tipps, wie sie einfach sich mit den Büchern zurecht kam.

Lächelnd beobachtete Sesshomaru seine ‘Rabbit’ und nippte am Kaffee. Es war schön gewesen, sie alle um sich herum zu haben, aber vor allem sie tat seiner Seele gut. Hitomi zeigte Kagome die Hochzeitsbilder und Rin war auch neugierig darauf gewesen.

Während die Frauen zusammen diese sichteten, räumten die Brüder alles ab. “Du bist handzahm heute”, neckte Inu und Sesshomaru funkelte ihn böse an.

“Sag kein Wort darüber, sonst vergesse ich mich noch”, knurrte der Ältere und Inu lachte los. Das war einfach nur zu komisch für ihn. Rins Nähe tat ihm sehr gut und das musste der Taisho wohl auch bemerkt haben, denn es missfiel ihm. Nicht die Tatsache, dass es so war, sondern eher, dass es andere bemerken.

“Schon verstanden, Großer”, zwinkerte Inu und machte Tee für Kagome. Sesshomaru rollte erneut mit den Augen und machte Kaffee für sich und Hitomi und für Rin einen Cappuccino. Gemütlichen ließen sie den Abend ausklinken und die Ärztin verabschiedete sich als erstes, denn ihr Mann hatte sie angeschrieben.

“Bis spätestens in 4 Wochen, ihr süßen”, kicherte sie und ehe sie antworten konnte war sie schon weg.

“Wie ein Wirbelsturm...”, nuschelte Kagome und die anderen lachten auf.

“Aidan hat ihr sicher was versautes geschickt”, flüsterte Inu und hoffte, dass Rin es nicht gehört hatte. Die Miko kicherte leise und schmiegte sich an ihren Gefährten. Der Ältere verkniff sich einen Kommentar dazu.

“Ich fahr dich noch Heim, Rin, es ist doch schon spät geworden”, meinte er stattdessen.

“Oh... nicht nötig... ich nehme den Bus”, nuschelte sie verlegen und kaute auf ihrer Unterlippe. Jedoch ließ sich der Taisho nicht umstimmen. Er half ihr die Bücher zusammen zu packen und verließ mit ihr die Wohnung, um sie nach Hause zu fahren.

Kagome kicherte und blickte zu Inu, der den ganzen Abend schon dauerhaft grinste. “Es ist schön ihn so zu erleben”, meinte er und sie stimmte ihm sofort zu.

“Komm, wir räumen hier auf und gehen schlafen. Morgen habe ich wieder Uni und du musst noch paar Akten erledigen”, grinste sie und seufzte spielerisch auf. Doch half ihr beim Aufräumen. Erst danach kehrten sie in ihre Wohnung zurück und kuschelten etwas im Bett.
 

Die nächsten beiden Tage waren fast schon zu langweilig, denn Hitomi war abgereist, Kagome und Rin waren in ihren Kursen und die Brüder im Büro. Sie arbeiteten noch einige Unterlagen durch und sortierten die Aufträge erst nach Einsatzgebiet und Wichtigkeit. Zumal musste Rin am Donnerstagabend wieder arbeiten.

Demnach hatte sie keine Zeit, um mit Kagome weiter an den Einladungen zu arbeiten. Dies erledigte die Miko in diesen beiden Tagen und am Samstagmorgen schickten sie alles per Express weg. Schließlich stand in etwas mehr als zwei Monaten die Hochzeit bereits vor der Tür. Das Paar war etwas aufgeregt, doch Sesshomaru beruhigte sie.

Sie waren alle zusammen mal wieder zum Brunch im Café. Wie so oft hatte Rin auch die Samstagsschicht gehabt und brachte den Dreien ihre Bestellungen vorbei. “Danke”, kam es nahezu synchron und die Braunhaarige lächelte.

“Meldet euch, wenn ihr noch etwas braucht.”

“Machen wir”, meinte Kagome und Rin ging zurück an die Arbeit. “Also morgen ist doch etwas außerhalb von Tokio ein Tanzfestival... ich würde da gerne hin, begleitet ihr mich?”, fragte sie zuckersüß. Während Inu leicht grummelnd nickte, wollte Sesshomaru ablehnen. So etwas war einfach nichts für ihn.

“Wenn ich mit soll, dann kommst du auch mit!”, kam es von Inu und sein Bruder zog eine Augenbraue hoch.

“Warum sollte ich? Deine Gefährtin will hin... also musst du mit”, erklärte klar und blickte Inu an.

“Och komm schon, Takeo... es wird sicher Spaß machen”, mischte sich Kagome ein.

“NEIN! Sicher nicht... da bekommt mich keiner hin.”

“Wohin bekommt dich keiner hin?”, kam die Frage von Rin, die ihm einen Kaffee hinstellte. Sesshomaru sah zu ihr auf und schluckte. Er hatte sie gar nicht bemerkt und das irritierte ihn ein wenig.

“Ich würde gerne zum Tanzfestival am Namiyoke Inari Schrein... Inu will nur mit, wenn Takeo mitkommt”, erklärte Kagome traurig. Rin blinzelte leicht und wechselte kurz mit allen dreien den Blick.

“Na wenn die zwei nicht mit dir hin wollen, dann begleite ich dich gerne dorthin”, lächelte sie die Miko an. Kagomes Augen leuchteten auf, während sie aufsprang und Rin um den Hals fiel. Die Braunhaarige kicherte leise und umarmte ihre neue Freundin.

Die Jungs sahen die beiden Frauen an und dann sich gegenseitig. Inu grinste leicht und Sesshomaru seufzte. “Überredet”, grummelte er schließlich und wieder zu den Damen. “Ich kann euch beide doch nicht alleine dorthin lassen”, erklärte er und Inu verkniff es sich loszulachen.

Lachend blickten die Frauen zu dem Taisho und seine Mundwinkel zuckten leicht. “So bekommt man dich dazu?”, fragte Rin und zuckte mit dem Schultern. Doch in seinen Augen hatte sie ihre Antwort.

“Toll dann holen wir dich morgen gegen 10 ab und fahren rüber?”, schlug Kagome vor.

“Wäre das nicht ein Umweg?”, überlegte Rin, doch Sesshomaru schüttelte den Kopf.

“Die paar Minuten sind nicht tragisch”, erklärte wahrheitsgemäß und sie erkannte seine Entschlossenheit in seinen Worten. Deshalb nickte sie und lächelte.

“Gut morgen um 10.” Mit diesen Worten ging sie wieder an die Arbeit. Kagome setzte sich wieder zu Inu und schmiegte sich an ihn. Sesshomaru sah Rin nach und atmete tiefer durch.

“Kein Wort”, kam es kühler von ihm und das Paar schmunzelte. Doch beide konnten es sich nicht verkneifen.

“Ach komm schon... sie hat dich jetzt schon an der Leine, Großer... wie wird das erst, sobald ihr gebunden seid?”, lachte Inu los und kassierte Sesshomarus Knurren.

“Niemand leint mich an... ihr entschuldigt mich”, kam es souverän über seine Lippen und er erhob sich, um mit Kisho zu reden. Er brauchte Abstand zu seinem Bruder, sonst würde er noch seine Kontrolle verlieren.

Was bildet er sich ein... nur weil Kago ihn angeleint hat, wird Rin das nicht mit uns tun., schnaubte er innerlich und lenkte sich mit einem Gespräch mit seinem Freund ab.

Kagome stupste Inu an und mahnte ihn, nicht so frech zu sein. Schließlich war das alles neu für den Taisho und er müsste sich erst einmal daran gewöhnen, dass er für sie alles tun würde, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. So verbrachten sie noch ein paar Momente, ehe das Paar durch die Einkaufmeile schlenderte und Sesshomaru sich nach Hause zurück zog.

Inu wusste, dass er einen Nerv getroffen hatte, doch musste er das ab und zu tun, sonst würde es irgendwann überbrodeln. Erst am späten Abend kehrten die Beiden auch Heim und luden Sesshomaru zum Essen ein. Nur widerwillig folgte er dieser, aber seine Stimmung hellte sich gleich auf. Sie sprachen über den Plan für den nächsten Tag. Gemeinsam würden sie Rin abholen, rüberfahren und bis zum Abend bleiben.

Nachdem das besprochen wurde, half Sesshomaru noch beim Abräumen und kehrte in seine Wohnung zurück. Inus halbe Entschuldigung hatte er sogar auch angenommen, da er wusste, wieso sein Bruder es ihm so gesagt hatte und nicht anders. Gemütlich las er noch ein Buch und überlegte dabei, was er anziehen sollte.
 

Am Sonntagmorgen erwachte das Paar früher als gewohnt. Gemeinsam duschten sie in Ruhe, aßen sogar eine Kleinigkeit, ehe sie sich fertig machten und bereits zu den Aufzügen gingen. Kagome hatte eine rote Bluse und einen schwarzen Rock an. Passend zu Inu, der ein rotes Hemd und eine schwarze Jeans an hatte.

Im Fahrstuhl stand bereits Sesshomaru, als dieser aufging. Untypisch für ihn trug er eine schwarze Seidenhose und ein weißes Hemd. “Nichts Blaues?”, fragte Kagome und er schüttelte nur den Kopf.

“Sollte Rin was Blaues anziehen... würden einige denken, wir wären ein Paar”, erklärte er nüchtern und verstehend nickte das Paar. Die nächste Frage verkniff sich die Miko, denn Rin könnte auch was Weißes anziehen.

Pünktlich um 10 fuhr Sesshomaru auf den Parkplatz und stieg gerade aus, als auch Rin bereits aus dem Gebäude kam. Sie trug einen langen Seidenrock in dunkelblau und eine weiße Bluse dazu. Der Taisho schmunzelte, doch nahm er so hin. “Schicksal”, hauchte Kagome und Inu grinste. Seine Liebste hatte recht.

“Guten Morgen”, verließ es Rins Lippen und Sesshomaru erwiderte den Gruß. Sogleich öffnete er die Autotür und ließ sie auf den Beifahrersitz Platz nehmen, da Inu und Kagome hinten eingestiegen waren.

Das Paar begrüßte den Neuzugang, während der Ältere den Wagen umrundete und selbst einstieg. Sofort fuhr er los zum besagten Ort. Der Verkehr war wie immer ein Graus, doch da musste er nun durch. Rin und Kagome plapperten aufgeregt über das Festival und die Brüder hörten nur mit einem Ohr zu. Viel zu sehr, war der eine vertieft den Wagen durch die Straßen zu manövrieren und versuchte herauszufinden, wo sie am besten parken konnten.

Nach einiger Zeit war die Gruppe angekommen, das Auto geparkt und sie bereits auf dem Weg zum Schrein. Inu hatte einen freien Platz ein paar Minuten Fußweg von dem Festival entdeckt. Bevor sie Ewigkeiten einen dichteren Platz suchen würden, entschlossen sie diesen zu nehmen. Der Spaziergang tat allen sehr gut.

Kagome und Inu gingen voraus und Sesshomaru folgte mit Rin ihnen. “Scheinbar haben wir wirklich den gleichen Geschmack”, bemerkte sie und blickte leicht zu ihm.

“Scheint so... stört es dich?”, fragte er vorsichtiger nach und sie schüttelte den Kopf. Denn es gefiel ihr sogar, dass sie ähnlich angezogen waren.

Nach knapp 15 Minuten waren sie schon mitten im Getümmel. Um sich nicht zu verlieren, blieben die Männer in der Näher ihrer Herzdamen. Auch wenn der Taisho es niemals zugeben würde, so hatte selbst er eine Menge Spaß. Vor allem steckte Rins Fröhlichkeit ihn ein wenig an. Er hatte sie zwar größtenteils nur beobachtet, doch wollte sie unbedingt mit ihm tanzen.

“Nur einmal”, betonte er und sie nickte zustimmend. Die Blicke der anderen hatte sie bereits ausgeblendet und war nur auf ihn fixiert. Etwas abseits der Menge tanzte er schließlich mit ihr und behielt sie im Auge.

Es waren ruhige, angenehme Töne und die Nähe von ihr, brachten ihn dazu sogar noch ein zweites Lied mit ihr zu tanzen. Rin legte ihre Arme um seinen Hals und war ganz dicht an seinem Körper. Seine Hände lagen auf ihrer Hüfte. Lächelnd sahen sie sich tief in die Augen, als plötzlich Rin ihn zu sich nach unten drückte.

Sie selbst stellte sich auf ihre Zehenspitzen. Ihr Herz schlug etwas schneller, als sich ihre Gesichter näher kamen und schließlich kurz ihre Lippen auf seine legte. Schon dachte er, sie würde sich wieder zurückziehen, doch sie tat genau das Gegenteil. Den Kuss intensivierte sie und überrascht keuchte er auf, sodass sie mit ihrer Zunge zwischen die Lippen glitt und seine begann zu necken.

Süßes Versprechen

Etwas zögerlich erwiderte Sesshomaru diesen zarten und doch auch fordernden Zungenkuss. Diese Geste ließ ihn alles andere vergessen. Instinktiv drückte er sie dichter an sich heran. Nur noch sie und er waren von Bedeutung. Als sie nach luftschnappend den Kuss unterbrach, öffneten sich ihre braunen Iriden. Goldene versanken darin.

Ein Moment der Stille entstand und ihre Wangen wurden rot, denn ihr wurde gerade bewusst, was sie getan hatte. “Ich... go...”, wollte sie sich entschuldigen, doch da legte Sesshomaru seine Lippen auf ihre. Ein sanfter Kuss entstand, welcher in einem feurigen Tanz der Zungen endete. Erst danach löste er sich von ihr.

“Entschuldige dich niemals... für so einen süßen Kuss”, raunte er an ihren Lippen. Seine Stirn lehnte er an ihre, denn er wollte nicht, dass sie ihren Blick abwenden würde.

“H...hai”, nuschelte sie und schluckte. Ihre roten Wangen waren wunderschön und zu gern hätte er sie erneut geküsst, doch er hielt inne. Ihm wurde bewusst, dass er sie womöglich vergiftet hätte.

Als er sich aufrichten wollte, um nach Anzeichen dafür zu suchen, hielt sie ihn in seiner Position fest. “Es... war dennoch falsch... ich will... keinen falschen Eindruck hinterlassen”, flüsterte sie und behielt den Augenkontakt.

“Falscher Eindruck?”, fragte er verwirrt nach und schluckte schwer. Seine Gedanken wanderten hin und her. Wollte sie mich womöglich nicht küssen? Habe ich sie etwa doch bedrängt?, keimte in ihm die Sorge auf.

“Na...ja... ich... wollte eigentlich nicht... direkt in eine neue... Beziehung... vor allem nicht mit meinem... Professor”, nuschelte sie und schloss kurz die Augen. Tief atmete sie durch und versuchte ihr Herz zu beruhigen. Sie suchte nach den richtigen Worten und wollte diese zusammensetzten, doch irgendwie war alles wie leergefegt.

“Rin...”, raunte er und sie öffnete ihren Augen. Was er darin erblickte, ließ ihn inne halten und leicht erschauderte er unter all der Zuneigung darin. Sein Herz setzte sogar aus und stolperte vor sich hin.

“Takeo... ich... werde noch Zeit brauchen... denkst... du, du kannst auf mich... warten?”, stellte sie ihre Frage und biss sich unsicher auf die Unterlippe.

“Warten? Worauf?”, wollte er sicher gehen, dass er all das richtig verstand und sich nicht nur etwas vor machte.

“Ich... glaube... ich habe... mich verliebt...”, hauchte sie so leise wie möglich. Nur er sollte ihre letzten Worte verstehen “in dich.” Denn nur ihm allein galten diese. “Doch... jetzt”, wollte sie weiter ausführen, aber da küsste er leicht ihren Mundwinkel und umarmte sie sanft.

“Erkläre mir nichts... nimm dir alle Zeit, die du brauchst... ich werde warten... selbst wenn es die Ewigkeit dauern würde”, flüsterte er an ihrem Ohr und berührte sachte ihren Hals mit seinen Lippen. “Danach reden wir, was du willst und wie sehr ich dir verfallen bin”, fügte er hinzu. Die magischen drei Worte würde er jetzt nicht benutzen, denn er wollte sie nicht drängen.

Schließlich glaubte sie es nur, war sich selbst noch nicht sicher, ob dem so war. Jedoch ließen seine Worte genau darauf schließen, dass er für sie ebenso mehr fühlte als sie es wohl für möglich hielt. Bei seinen Worten wurde sie noch röter und ihr Herz schlug nur noch schneller. Sie schmiegte sich enger an ihn und genoss seine Wärme. Er gab ihr so viel Geborgenheit, dass sie ihn am liebsten nie wieder losgelassen hätte.

“Danke”, hauchte sie nach einigen Moment und löste sich ein wenig von ihm. “Bitte, warte auf mich”, verließ es leise ihre Lippen.

“Ich verspreche dir zu warten, bis du soweit bist diesen Schritt mit mir zu wagen”, entgegnete er und sie lächelte ihn voller Liebe an. Dieses erwiderte er nur zu gern. Sie brauchten keine weiteren Worte, denn diese Verbundenheit, die nun zwischen ihnen war, war weitaus mehr, als es jemand beschreiben hätte können.

Bald... werden wir über unsere Gefühle reden., dachte er überglücklich und ließ sie aus seinen Armen. Diesmal jedoch hinterließ dies keine Leere, bei keinem von beiden, sondern vielmehr die Vorfreude darauf, bald erneut in den Armen des anderen sein zu dürfen. Es fühlte sich so an wie ein stilles Versprechen der Beiden. Er müsste nur etwas Geduld haben, bis sie sich ihrer Gefühle sicher war.

Bis dahin würde er über sie wachen und keinen anderen an sie heran lassen, sollte sie es selbst nicht wünschen. Vor allem sollte keiner ihr mehr wehtun, denn er würde es hassen, sollte sie traurig sein. Das wusste nicht nur er, sondern auch sein Biest. ‘Wir werden geduldig sein, doch Gnade dem, der versuchen wird sie uns zu nehmen’, fletschte es seine Zähne und er schmunzelte.

Dabei ließ er sich nichts anmerken, nachdem er zusammen mit Rin zurück zu Inu und Kagome ging. Die Beiden hatten alles mitbekommen, denn sie sorgten dafür, dass sie niemand sonst sehen konnte. Jedoch würde keiner ein Wort darüber verlieren, solange bis sie es offiziell machen würden. Sesshomaru sollte sich nicht eingeengt fühlen, denn sonst würde einiges schief laufen.

Da war sich sein Bruder mehr als sicher, weshalb er mit seiner Gefährtin dies vereinbart hatte: Stillschweigen bis sie ein Paar sind. Danach könnten sie mit ihnen darüber sprechen. Die Vier verbrachten noch einen sehr schönen Nachmittag gemeinsam und gingen sogar in Restaurant zum Essen. Natürlich bezahlte Sesshomaru, da er sie alle eingeladen hatte.

Kagome und Inu spielten mit, damit Rin dies auch annehmen konnte. Auch wenn es ihr zu Beginn etwas unangenehm war, so verflog dies sehr schnell und sie fühlte sich wie zu Hause. Es war eigenartig dieses Gefühl eigentlich bei Fremden zu haben und doch spürte sie diese Vertrautheit und vor allem die Geborgenheit, die von ihrem ‘Takeo’ ausging.

Nach dem Essen kehrten sie zurück zum Wagen und Sesshomaru brachte Rin nach Hause. Sogar auch vor die Haustür begleitete er sie. Er tat es bereits schon zuvor und würde das auch weiterhin tun, außer sie würde es nicht wollen. Doch genau das mochte sie an ihm sehr. Ohne eine Gegenleistung zu erwarten, kümmerte er sich um sie und brachte sie immer wieder zum Lachen.

“Danke... für den wunderschönen Tag”, lächelte sie ihn an und er nickte leicht.

“Jederzeit... lass dich in der Uni nicht ärgern.”

“Oh du bist nicht da?” Er schüttelte den Kopf.

“Ich werde bei einem Kunden erwartet und komme erst Donnerstag wieder”, erklärte er ruhig. “Falls was ist, kannst du mich anrufen, oder Kagome und Inu kontaktieren.”

“Mach ich... pass auf dich auf”, hauchte sie.

“Immer”, zwinkerte er und beugte sich leicht zu ihr. “Pass auch auf dich auf, Rin.” Sie nickte und öffnete ihre Tür, nachdem er zu ihr Abstand nahm. Noch einem winkte sie ihm zu und schlüpfte ins Innere.

Tief atmete er durch, ehe er sich auf den Weg nach unten zum Wagen machte. Kagome und Inu musterten ihn interessierte. “Du bist... sicher, dass du fahren willst?”, fragte der Hanyou nach.

“Es war so abgemacht... zudem brauche ich etwas Abstand, sonst kann ich mein Versprechen nicht halten”, meinte er einfach so beiläufig, als wäre es nichts. Die Schwarzhaarige wollte noch etwas sagen, jedoch verwarf sie den Gedanken wieder.

“Verstanden... wir passen auf Rin auf”, versprach sie ihm stattdessen. Sesshomaru blickte zu seiner Schwägerin.

“Danke... sollte sie Anzeichen einer Vergiftung haben... dann ruft mich sofort an.”

“Vergiftung? Aber wie sollte sie...”, begann Kagome, doch unterbrach sie sich selbst. Durch den Kuss etwa?, dachte sie sich und nickte. “Das machen wir!”

Die Worte beruhigten den Älteren und er fuhr nun los, um nach Hause zu kommen. Auch wenn er keine allzu große Lust hatte, so musste er fahren. Da sein Verlangen sie an sich zu binden größer wurde, brauchte er die Distanz, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Er wollte sie nicht durch etwas Unbedachtes verlieren.

An ihrem Wohnhaus angekommen, parkte Sesshomaru das Auto und die Drei gingen hinauf. Da der Ältere so früh wie möglich abreisen wollte, um früher wieder zurück zu sein, mahnte er beide gut auf seinen Neffen oder Nichte zu achten. Das brachte das Paar zum Lachen. “Wir passen auf unseren Welpen auf. Hitomi hat uns alles Wichtige aufgeschrieben und ich esse nichts, was ich nicht geprüft habe”, versprach Kagome.

Damit war er erst einmal beruhigt und ging in seine Wohnung. Dort packte er seine Sachen und prüfte noch einmal, ob alle Unterlagen da waren. Da einige fehlten, notierte er sich diese und würde sie in aller Früh aus dem Büro holen. Nachdenklich ging er unter die Dusche. Er überlegte, ob er an alles gedacht hatte.

Als seine Gedanken zu Rin wanderten, zuckten seine Mundwinkel leicht. Hoffentlich müssen wir nicht allzu lange warten... ich weiß nicht wie lange ich mich zurückhalten kann, nicht in ihrer Nähe zu sein. Sein Biest grinste leicht und sprach beruhigend auf ihn ein. Niemals hätte er gedacht, dass sein inneres Tier so vernünftig sein konnte.

Noch immer konnte er ihren süßen Geschmack an seinen Lippen riechen und das beruhigte ihn. ‘Korrekt... bald wird sie deine Freundin und unsere Gefährtin... nur nichts überstürzen’, sprach es weiter.

Stimmt... hoffentlich wird sie mich, nein uns akzeptieren... Mit diesem Gedanken zog er sich eine Jogginghose an und holte sich noch ein Buch, um etwas zu lesen, ehe er etwas ruhen würde.
 

Am Montagmorgen war Sesshomaru bereits weg, als sein Bruder und seine Gefährtin erwachten. Ein wenig Sorgen machte sich Kagome dennoch um den Taisho. “Juwel... Sess ist stärker, als er je durchsickern lassen würde... Aber auch er hat eine Grenze... ab und zu braucht er seinen Freiraum”, erklärte Inu ruhig, während sie sich auf den Weg zur Uni machten.

Da die Miko den Brüdern helfen wollte, nutzte sie die Möglichkeit zu lernen. Inu wusste wie ehrgeizig sie war und genau das gefiel ihm sehr. Sobald sie ein Ziel vor Augen hatte, hatte sie stets dafür gekämpft. Er selbst fuhr ins Büro und entdeckte die Liste, die er abarbeiten sollte. Innerlich seufzte er auf und machte sich an die Arbeit.

Sesshomaru meldete sich nur kurz bei Inu, dass er am Zielort war und sich gleich daran machen würde, den Auftrag zu erfüllen. So lebhaft hatte der Hanyou ihn schon lange nicht mehr erlebt. Rin färbte weitaus mehr auf ihn ab, als der Ältere es zugeben würde. Schmunzelnd erledigte er seine Aufgaben und stellte sich einen Wecker, um Kagome rechtzeitig abzuholen.

Rin hingegen war sehr unruhig gewesen. Ihren Professor nicht mehr täglich sehen zu können, war fast so als würde sie jeden Moment sterben. Seit wann bist du nur so anhänglich., wunderte sie sich selbst und atmete tiefer durch. Da sie es nicht ohne ihn aushielt, fragte sie bei ihm, ob er gut angekommen wäre. Die Erleichterung stand ihr wahrlich im Gesicht geschrieben, sodass ihre Studienfreundin verwirrt war.

“Hast du etwa einen neuen Freund?”, fragte Ami und Rin lief knallrot an.

“Was?! Nein... ich habe mich nur um einen Freund gesorgt... er ist aber sicher an seinem Ziel angekommen”, erklärte sie ohne Namen zu nutzen. Sie wollte zwar nicht lügen, aber eigentlich war das auch keine Lüge. Niemand musste erfahren, wie tief ihre Gefühle für Takeo waren. Es ging nur ihn und sie selbst etwas an.

“So siehst du aber nicht aus”, bohrte ihre Freundin nach. Die Braunhaarige seufzte und blickte Ami an.

“Es ist aber so... ich will keinen Freund... zu mindestens noch nicht... Ichiro hat mir echt gereicht...”, stellte sie klar und Ami verdrehte die Augen.

“Und doch stehst du auf jemanden... wieso sagst mir denn nicht wer es ist?”

“Weil es niemanden etwas angeht, wen ich toll finde, Ami... ich brauche keine Belehrungen... Das bleibt mein kleines Geheimnis, bis ich mich entscheide es zu erzählen”, erklärte Rin und Ami wusste zu genau, dass ihre Freundin nichts sagen würde. Sie war nun mal stur und verbohrt.

“Pass nur auf, dass du dir damit nicht selbst schadest”, meinte sie resigniert und Rin nickte.

“Mach dir keine Sorgen, ausnahmsweise weiß ich was ich tue”, lächelte die Braunhaarige und lenkte das Thema auf die Mode. Ami liebte es zu shoppen, also war sie damit ihre Fragen endlich losgeworden.

Die Tage waren schwer und irgendwie auch leer, seit sie erfuhr, dass Takeos Auftrag länger dauern würde als erwartet. Wieso sie so empfand, konnte Rin nicht genau sagen. Ihr war klar geworden, dass sie ihn vermisste. Seine Stimme, seine Nähe, seine Wärme und seine Lippen. Verträumt fuhr sie mit ihrem Finger ihre Lippen nach. Zu gern wäre sie jetzt bei ihm.

Deshalb nutzte sie all ihre Energie für das Projekt. Mit etwas Glück würde sie zu den besten Studenten in seinem Kurs zählen. Mit noch mehr Glück könnte sie mit ihm gemeinsam wegfahren. Das wäre zu schön um wahr zu sein. Seit sie bei ihm nachgefragt hatte, ob er sicher angekommen war, hatte sie sich nicht mehr getraut ihn anzuschreiben. Sie wollte ihn weder nerven, noch stören.

Hoffte immer wieder, er würde endlich wieder zurück kehren zu ihr. Am Mittwochnachmittag hatte Kagome ihr berichtet, dass er wohl noch eine Woche länger bleiben würde. Nun war es Sonntag und noch immer war er nicht zurück. Sie bekam kaum Schlaf. Zum einem sorgte sie sich um ihn, zum anderen hatte sie merkwürdige Träume. Sie war ihrer Mitbewohnerin mehr als dankbar, dass sie für sie mitgekocht hatte und nicht nachfragte, was los sei.

Rin war sich sicher, dass Yashiko genau wusste, was in ihr vor sich ging, doch wollte die Braunhaarige ihre allerbeste Freundin nicht noch zusätzlich belasten. Mit diesen Problemen musste sie selbst klar kommen. Jedoch war ihr nicht bewusst, wieso sie wieder von diesem kalten Mann träumte und vor allem, warum sie darin ein kleines Mädchen war. Seufzend nippte sie an ihrem Kaffee und dachte noch einmal über den Traum nach.

Rin lief neben ihm her. Mal wieder machte Jaken Unsinn und wunderte sich, warum Sesshomaru und sie bereits dort waren. “Wo ist Ah-Uhn?”, verließ es kühl seine Lippen.

“Ich werde ihn holen gehen, Meister”, kam es demütig von dem kleinen grünen Mann.

Rin sah ihm kurz nach, als dieser verstand und lief zu drei kleinen Grabsteinen. Sie hatte bereits bemerkt, dass diese für die Toten aufgestellt wurden. Sie hockte sich vor einem der dreien hin und strich ehrfürchtig über die Raue Oberfläche. Ihr Blick lag darauf, denn sie traute sich nicht ihren Meister anzusehen.

“Ich wundere mich schon... eine Weile...”

“Was ist es?”

“Würdet Ihr euch immer an mich erinnern, wenn ich mal sterben werde?”, sagte sie und zog seine Aufmerksamkeit auf sich.

Für einen Moment war er sprachlos gewesen, sah nur das kleine Mädchen an. Als er seinen Blick gen Himmel erhob, antwortete er ihr: “Sprich nicht über solch dumme Dinge...”

“Meister... hier sind wir”, unterbrach Jaken ihn, während er mit Ah-Uhn angeflogen kam. Rin sah zu ihrem Meister auf und lächelte. Er wird mich stets beschützen., dachte sie sich und lief Sesshomaru nach, nachdem er sich in Bewegung gesetzt hatte.

Seine Worte waren zwar kalt und harsch gewählt, doch sie zeigten ihr, dass er als Unsinn erachtete, dass sie einmal sterben würde.

Eine einzelne Träne löste sich aus ihren Augen und sie schluckte den schweren Kloß runter. Was bedeutet das nur? Wer ist dieser Mann? Wer ist Ah-Uhn und wer ist dieser kleine Frosch Jaken? Auf all diese Fragen fand Rin einfach keine Antworten. Schwer seufzte sie und nippte an ihrem Kaffee. Ob all das etwas mit Takeo zu tun hat?, wunderte sie sich, doch im nächsten Augenblick schüttelte sie den Gedanken fort.

“Genug Zeit vergeudet! Ich muss noch eine Arbeit fertig stellen”, sprach sie sich selbst Mut zu und trank den Kaffee aus. Sogleich verzog sie sich in ihr Zimmer und arbeitete die Bücher durch. Jedoch wanderten ihre Gedanken immer wieder zu ihrem Takeo. Komm bald zurück zu mir., war ihr einziger Gedanke.

Bis spät in die Nacht las Rin und machte sich Notizen, um ihre Aufgabenstellung zu bewerkstelligen. Dank der Bücher von Takeo schaffte sie es wirklich leichter, die Zusammenhänge zu finden und auch darzustellen. Sie würde ihm bei Gelegenheit danken, das nahm sie sich vor. Doch wie wusste sie noch nicht.

Da es schon spät war, beschloss sie schlafen zu gehen. Erneut hatte sie den Traum und verstand nicht, warum sie nun von sich als kleines Mädchen träumte. Doch diesmal erkannte sie was sie trug und wie ihr ‘Meister’ aussah. Er hatte langes weißes Haar. Ihr Atem stockte, da sie in den goldenen Augen versank.

Erschrocken erwachte sie und blickte panisch um sich herum. Sie war alleine in ihrem Zimmer, doch der herbe Waldgeruch blieb in der Nase. Ihr schneller Herzschlag beruhigte sich langsam und sie atmete tiefer durch. Dieser Duft erinnerte sie an Takeo. Ob er heute wieder zurückkommt?, fragte sie sich selbst und stand auf.

Sie brauchte eine Dusche, ganz dringend, denn sie hatte wegen ihres Traumes stark geschwitzt. Das warme Wasser entspannte ihren Körper und sie seufzte leicht. All diese Träume ergaben kaum Sinn, wobei ER immer darin war. Ob das eine Fantasie ist? Oder gar Realität? Doch beim letzteren Gedanken musste sie lachen, denn das klang absurd. Kaum war sie abgetrocknet, zog sie sich an und begab sich zur Uni.

Müde und erschöpft überlebte sie den Vormittag und war dankbar über die Mittagszeit. Sie holte sich was zu essen und einen Kaffee. Als sie sich umdrehte, um zu den Tischen zu gehen, entdeckte sie Kagome. Lächelnd ging sie zu der Braunhaarigen. “Hey, Kago”, grüßte sie und die Miko sah auf.

“Hey Rin... schön dich zu sehen... setz dich doch”, bot sie an und die Ältere nahm das Angebot an.

“Danke...”, nuschelte sie und setzte sich. Normalerweise würde sie bei Ami sitzen, aber diesmal hatte sie keinen Nerv dazu. Kagome bohrte weniger nach und das gefiel ihr sehr.

“Du... siehst müde aus”, bemerkte die Schwarzhaarige.

“Ich habe zu lange über den Büchern gesessen”, erklärte Rin. Kagome wollte nachfragen, ob das der einzige Grund war, doch beließ sie es dabei.

“Verstehe... brauchst du denn noch welche? Takeo meinte, du kannst jederzeit bei ihm zum Lesen kommen.”

“Aber... er ist doch nicht da”, kam es verwirrt von Rin.

“Aber die Bücher sind da... wenn du willst, komm doch heute mit und schau, ob dir noch das ein oder andere Buch helfen könnte”, schlug Kagome vor und Rin überlegte.

“Hn... ich frage Takeo mal, ob er was dagegen hätte...”

“Natürlich”, lächelte die Miko sie an und begann zu speisen. Rin tippte eine Nachricht und sendete diese an ihn. Danach begann auch sie zu essen und seufzte genüsslich auf. Kagome kicherte leise und schob ihrer Freundin noch einen Salat zu. Blinzelnd blickte sie auf.

“Wer viel lernt, muss gut essen”, verließ es fürsorglich die Lippen der Schwarzhaarigen.

“Danke”, nuschelte Rin und aß auch diesen. Zufrieden lächelte Kagome und beobachtete die Ältere. Sie sah wirklich schrecklich aus, jedoch wollte sie nicht nachfragen, denn wenn sie reden wollte, hätte sie das wohl auch getan.

Rosen

Während des Essens sprachen die Damen über die bevorstehende Hochzeit. “Du nimmst Inus Nachnamen an oder er deinen?”, wollte Rin neugierig wissen.

“Oh... eigentlich... wollte ich seinen annehmen... ich bin da etwas altmodisch”, kam es leise von Kagome. Kichernd stimmte Rin ihr zu.

“Da würde ich auch so handeln...”, sprach diese verträumt aus und Kagome schmunzelte.

“Stimmt... Rin Nakamura hört sich sehr gut an”, flüsterte die Miko und war gespannt, wann die Ältere es merken würde, welchen Namen sie benutzte.

“Mhm... hört sich perfekt an... besonders mit so einem Mann an meiner Seite”, träumte sie weiter vor sich.

“Stimmt... er ist etwas Besonderes und der liebste Bruder, denn Inu haben kann”, machte Kagome weiter.

“Auch wenn er oft so kühl wirkt, so ist er nicht wirklich... seine Augen sind wie flüssiger Honig”, seufzte Rin und nippte an ihrem Kaffee. Doch schlagartig wurden ihre Augen groß. Mit diesen blickte sie zu ihrer neuen Freundin und schluckte schwer. “Ich... meine, ich...”, fing sie unbeholfen an und wurde knallrot.

“Keine Sorge... ich schweige darüber”, schmunzelte die Schwarzhaarige und lächelte sanft. “Er ist wirklich etwas Besonderes... deshalb hör auf dein Herz, Rin. Es wird dir sagen, was du wirklich willst.”

Nachdenklich nickte sie und lächelte leicht. “Ich bin... zur Zeit nur etwas verwirrt, aber du hast Recht”, lächelte sie die Miko an und atmete ruhig durch.

“Verwirrt? Wenn du darüber reden willst, bin ich für dich da und niemand wird davon erfahren”, sprach Kagome fürsorglich aus und Rin nickte.

“Danke”, nuschelte sie noch und beide aßen zu Ende. Danach räumten sie ihre Tabletts auf und gingen gemeinsam in ihren Unterricht zurück. Rin hatten ihren Kurs ein paar Räume weiter als Kagome. Lächelnd betrat sie den Raum und setzte sich an ihren Platz.

Den Blick ihrer Studienfreundinnen ignorierte sie, denn es war nur noch anstrengend mit denen zu reden. Sie akzeptierten nicht, dass sie ihnen nicht alles erzählen konnte. Zu gut wusste sie, dass sie sie niemals verstehen würden. Ami hatte einen Freund, der nur ein Jahr älter war. Yoko einen mit zwei Jahren unterschied und sie selbst liebte einen Mann, der fünf Jahre älter war.

Innerlich seufzte sie und beschloss den Beiden nichts davon zu erzählen. Zwar mochten sie Ichiro auch nicht, doch wollte sie nicht wissen, was sie dazu sagen würden, wenn sie ihnen beichtete, dass sie Takeo lieben würde. Kurz schüttelte sie den Gedanken ab und konzentrierte sich auf den Kurs. Auch wenn dieser langweilig war, so brauchte sie die Prüfung noch in dem Fach.

Die Minuten vergingen einfach viel zu langsam, wenn es nach Rin gehen würde. Sie war ein wenig ungeduldig, denn sie bekam eine Nachricht. Doch bei dem Professor konnte sie nicht nachsehen, wer ihr geschrieben hatte. Natürlich hoffte sie darauf, dass Takeo ihr geantwortet hatte. Obwohl es ihr widerstrebte in seiner Wohnung zu sein, wenn er nicht da war, so wollte sie die Bücher lesen.

Für sie waren diese wie eine Schatztruhe. Er hatte so viele seltene und alte Bücher. Bestimmt wurden die meisten von Generation zu Generation weiter gegeben. Als es endlich zur Schlussstunde klingelte, holte sie schnell ihr Handy heraus und lächelte. Tatsächlich hatte er ihr geantwortet. Mit klopfendem Herzen öffnete sie den Verlauf und las die neuen Nachrichten:

‘Kago hat Recht... du darfst gerne meine Bücher benutzen, auch wenn ich nicht da bin.’

‘Fühl dich wie zu Hause und wenn du fragen hast, melde dich bei mir oder Inu.’

‘Ich werde es wohl nicht vor Ende der Woche zurück schaffen... der Kunde hat verschwiegen, dass er noch mehr seltene Stücke hat, die geschätzt werden sollen.’

Leise kicherte sie, denn sie konnte sich nur zu gut vorstellen, wie amüsiert Takeo darüber war davon zu erfahren. Eilig antwortete sie auf seine Worte und packte dann ihre Sachen zusammen. “Kommst du mit ins Café?”, wollte Yoko wissen. Blinzelnd sah Rin auf.

“Äh... Café?”

“Man... du hast ja gar nicht zugehört”, schimpfte Ami und die Braunhaarige kratzte verlegen an ihrer Wange.

“Entschuldigt... ich hatte eine Nachricht bekommen und war wohl vertieft. Was ist mit dem Café?”, fragte Rin nach.

“Yoko und ich wollen noch ins Café, danach eine Runde shoppen. Willst du mit?”

“Oh... ehrlich gesagt... wollte ich noch meine Arbeit vorbereiten, damit ich eine Chance habe nach Ägypten zu fliegen zu den Ausgrabungen”, kam es wahrheitsgemäß von Rins Lippen.

“Du bist nur noch damit beschäftigt...”, grummelte Yoko. “Du brauchst doch auch mal eine Pause!”

“Schon... aber die gönne ich mir, sobald ich sie abgegeben habe. In zwei Wochen muss sie fertig sein, bis dahin werde ich daran arbeiten, zumal ich noch nicht alles Relevante zusammen habe”, meinte die Braunhaarige und beide Freundinnen seufzten.

“Rin... wir waren nun seit fast 3 Wochen nicht mehr zusammen unterwegs”, versuchte Ami ihr Glück. Die Angesprochene legte den Kopf schief.

“Oh... aber ich musste arbeiten, dann habe ich Kagome geholfen bei den Vorbereitungen für die Hochzeit und nun muss ich meine Abgabe hinbekommen.”

“Ach für die hast du Zeit?”, schnaubte Yoko eingeschnappt. Innerlich verdrehte Rin die Augen. Die beiden benahmen sich wie kleine Kinder, denen man die Schokolade weggenommen hatte. Wobei sie selbst die Schokolade war.

“Passt auf... ich habe in zwei Wochen die Abgabe, danach können wir wieder mehr zusammen machen. Zudem habe ich dann auch erstmal Urlaub, da Kisho mich nicht braucht. Was haltet ihr davon?”, schlug sie diplomatisch vor. Während Ami resigniert nickte, verschränkte Yoko einfach nur ihre Arme vor der Brust.

“Warum müssen wir eigentlich zurückstecken?”, motzte sie doch noch los und Rin seufzte.

“Ihr wisst wie wichtig mir diese Möglichkeit ist nach Ägypten zu fliegen. Entweder ihr steht hinter mir oder ihr lasst es bleiben, denn ich habe keine Lust auf eure eingeschnappte Eifersucht, worauf auch immer”, sprach sie direkt und blickte dabei fast nur ausschließlich Yoko an. Diese weitete kurz die Augen, jedoch bevor sie lauter werden konnte, nahm Rin ihre Tasche und ihr Handy.

Damit verließ sie einfach ihre Freundinnen. Auf diesen Kindergarten hatte sie wahrlich keinen Nerv. Ihr hatte es bereits gereicht, dass Ichiro sich wie ein Kleinkind benahm. Gezielt steuerte sie den Ausgang an und nahm einen tiefen Atemzug zu sich. Die frische Luft beruhigte sie und für einen Moment wäre sie am liebsten in Takeos Arme geflüchtet, doch das verwarf sie sofort.

Noch einmal atmete sie tiefer durch und blickte zu den Parkplätzen. Da entdeckte sie Inu, der auf Kagome wartete. Für einen Bruchteil der Sekunde war sie neidisch und malte sich aus, wie es wohl wäre, wenn Takeo sie abholen würde. Eine wohlige Wärme hüllte sie ein und ein Lächeln lag auf ihren Lippen. “Vielleicht bald”, murmelte sie und überlegte, ob sie heute zu seiner Wohnung fahren sollte.

“Hey, Rin”, hörte sie eine vertraute Stimme hinter sich. Sogleich drehte sie sich um und erblickte Kagomes Lächeln. Die Schwarzhaarige war immer so fröhlich und das steckte auch sie an.

“Hallo Kago... bist du auch schon fertig?”

“Schon?”, kam es entrüstet von ihr. “Ich dachte der Typ hört nicht mehr auf zu labbern”, lachte sie und entdeckte schon ihren Liebsten. Rin kicherte leise und ehe sie sich versehen konnte, hakte sich Kagome bei ihr ein und zog sie sanft mit sich zu Inu.

“Na ihr hübschen?”, grinste dieser und begrüßte Kagome mit einem sanften Kuss. Rin schmunzelte und verkniff sich einen Spruch.

Zufrieden seufzte Kagome auf und schmiegte sich leicht an ihren künftigen Gatten. “Na im Büro alles erledigt?”

“Ja... ich glaube Takeo wird stinksauer zurück kommen... er klang heute am Telefon schon so, dass bald sein Geduldsfaden reißt”, lachte Inu und Kagome blinzelte.

“Warum ist denn der Kunde auch so blöd und reizt ihn auch noch... hätte der nicht gleich sagen können, dass da so viel ist?”, meckerte Rin und Inu sah zu ihr. Kurz war er verwirrt, ehe er begriff, dass sie wohl mit seinem Bruder gesprochen oder geschrieben hatte.

“Leider sind viele nicht sehr zuvorkommend, doch da kann er den Preis oben halten”, entgegnete der Hanyou und lächelte. “Wollen wir Heim, Juwel?”

“Gern... ich bin heute echt geschafft... wolltest du mit? Dir noch ein paar Bücher ansehen?”, wandte sich Kagome an Rin und diese zuckte leicht mit den Schultern.

“Ich weiß nicht.... ob heute oder lieber morgen, nachdem ich die anderen Bücher von ihm durch habe”, erklärte sie unsicher. Sie wollte lieber erst die anderen zurück bringen, bevor sie sich neue ansehen und ausleihen würde.

Das verstand Kagome und lächelte. “Dann kommst du morgen mit uns mit”, beschloss die Miko und Rin nickte schließlich. Da Takeo es ihr erlaubt hatte, freute sie sich schon darauf in den ganzen Büchern zu lesen.

Jedoch wollte sie sich auch bei ihm bedanken. Im Gegenzug kümmere ich mich um seinen Haushalt, bis er wieder zurück ist., fasste sie den Gedanken und winkte dem Paar zum Abschied. Das Angebot sie Heim zu bringen hatte sie ausgeschlagen. Sie wollte lieber mit dem Bus fahren.

Kaum waren die Beiden weg, machte sie sich auf den Weg zur Haltestelle und wartete dort auf ihre Linie. In diese stieg sie ein und fuhr nach Hause. Wie jeden Tag nach der Uni überprüfte sie ihren Briefkasten. Diesmal jedoch stutzte sie einen Moment. Darin war eine rosafarbene Rose. Verwundert nahm sie diese heraus und entdeckte einen Zettel daran. Neugierig begann sie den Text zu lesen:

‘Das Ende einer Liebe ist die Voraussetzung für den Beginn einer neuen, ist der Grund von Traurigkeit und Enttäuschung, ist der Zusammenbruch einer guten Vergangenheit und das Zögern vor dem Aufbau einer besseren Gegenwart. Gezeichnet T.’

Erneut überflog sie die Worte und blieb bei dem ‘T.’ stehen. Takeo., kam es ihr in den Sinn und ihre Mundwinkel zogen sich leicht hoch. Irgendwie waren die Zeilen genau das, wie sie sich im Moment fühlte. Kann er in mir lesen wie in einem Buch? Oder geht es ihm womöglich genauso wie mir?, überlegte sie und würde ihn fragen, sobald er zurück bei ihr wäre.

Langsam bewegte sie sich hinauf in ihre Wohnung. Yashiko war mal wieder nicht da. Hatte aber eine Nachricht da gelassen, sie sei mit ihrem Freund unterwegs. Leicht seufzte sie und suchte nach einer Vase für ihre Rose. Nachdem diese versorgt war, kümmerte sie sich darum für sich eine Kleinigkeit zu essen zu machen.

Nachdem sie gesättigt war, brachte sie die Rose und damit auch den Zettel von ihm in ihr Zimmer. Beides erhielt einen Platz, den sie immer wieder ansehen konnte. Seine Worte gaben ihr Mut und sie wurde damit bestärkt, dass er sie scheinbar verstand. Definitiv werde ich ihn fragen., beschloss sie und setzte sich hinter die Bücher.

Sie wollte wirklich erst diese durchlesen, ehe sie neue holen würde. Nach und nach notierte sie sich alles Relevante in ihrer Datei am Laptop und würde nach der Recherche all das zusammensetzen. Erst danach machte es Sinn alles auszuschreiben und anzupassen. Natürlich schrieb sie ihre Quellen direkt dazu, damit sie es viel einfacher nachschlagen konnte, sollte doch noch etwas fehlen.

Zufrieden mit ihrer Arbeit beendete sie es für den Tag und packte fein säuberlich zusammen. Ihr Laptop wanderte in ihre Tasche, sowie die Bücher von ihm. Lächelnd machte sie sich bettfertig und schlüpfte unter ihre Decke. Mit dem Gedanken an Takeo schlief sie schließlich ein. Erneut landete sie bei dem gleichen Traum wie zu vor, doch diesmal war etwas anderes. Doch was es war, konnte sie nicht genau sagen.

Die nächsten Tage liefen fast ähnlich ab, nur mit dem Unterschied, dass Rin nach der Uni mit Kagome und Inu mitfuhr. Ohne lang zu überlegen hatte Inu der Braunhaarigen eine Schlüsselkarte gegeben und ihr den Code für Sesshomarus Stockwerk verraten. Dort könnte sie mit dieser jederzeit die Wohnung betreten. Sie war zwar etwas verwundert und fragte bei ‘Takeo’ nach.

Da er es bestätigte, freute sie sich über das Vertrauen, welches beide Brüder ihr anvertrauten. Sie hatte sogar eingekauft, damit sie bei ihm in der Wohnung auch kochen könnte, sollte sie Hunger bekommen. Jedoch schlug sie Inus Angebot aus sie Heim zu fahren. Sie wollte dem Paar keine Umstände bereiten. Das akzeptierten Kagome und Inu. Doch er ließ es sich nicht nehmen, für Rin jedes Mal ein Taxi zu organisieren.

“Taxi ist bereits bezahlt, ruf die Nummer an, sobald du Heim willst”, meinte er dazu und sie sah ihn mit großen Augen an. Schien nicht zu verstehen was er damit meinte. “Takeo würde mich umbringen, wenn er wüsste, dass du mit Bus und Bahn zu dieser Zeit nach Hause fährst”, kam es todernst vom Hanyou und Rin kicherte.

“Unsinn...”

“NEIN... er würde das wirklich tun... deshalb nimm das Taxi unternehmen.” Da er sich nicht umstimmen ließ, seufzte Rin und nickte.

“Das werde ich, danke euch”, sprach sie resigniert. Das beruhigte Kagome und Inu sehr, denn sie sorgten sich um die Sicherheit von der jungen Studentin.

Zu Hause erwartete Rin jeden Tag eine neue Überraschung im Briefkasten. Abwechselnd kamen rosafarbene oder weiße Rosen. Jeden Tag eine einzelne. Dabei waren oft noch ein paar Zeilen geschrieben und immer Unterzeichnet mit T. Das schmeichelte ihr sehr und konnte nicht anders als zu lächeln.

Er war sehr aufmerksam und doch hatte sie nicht das Gefühl, dass er sie bedrängen würde. Klar seine Worte waren eindeutig, doch er erwartete nicht von ihr im Gegenzug. Das alles war sehr neu für sie, denn mit ihrem ersten Freund war das ganz anders. Dieser wollte immer etwas zurück haben, sobald er ihr etwas gab.

Kaum war er in ihren Gedanken erschienen, schon verband sie ihn wieder. An diesen Idioten wollte sie wirklich nicht mehr denken. Der konnte da bleiben wo keine Sonne hinkam. Sie hatte gar keine Lust ihre wertvollen Gedanken an ihn zu verschwenden. Viel lieber sah sie sich die Rosen an und träumte vor sich hin.

Auch ihre Träume veränderten sich. Vermehrt nahm sie den Blumen- und Waldgeruch war, der sie immer wieder umgab. Sie war wieder das kleine Mädchen, welches Blumen auf den Wiesen pflückte und zu ihrem Meister brachte. Auch wenn er kaum mit ihr sprach, so konnte sie in seinen Augen etwas Warmes und Geborgenes entdecken.

Erholt erwachte sie aus ihrem Schlaf und streckte sich. Yashiko bemerkte, dass ihre allerbeste Freundin anders war und das gefiel ihr. “Na, dein Traumprinz noch nicht zurück?”, neckte sie Rin und reichte ihr einen Cappuccino.

“Shiko! Er ist nicht mein... auch wenn ich es wollen würde.” Die letzten Worte nuschelte sie zwar nur, doch ihre Mitbewohnerin verstand diese.

“Dann sag es ihm, sobald er wieder da ist... ich glaube er will an deiner Seite sein, genau wie du an seiner... sonst würde er nicht solche Texte schicken, dazu noch mit Rosen”, erklärte Yashiko sachlich und setzte sich zu Rin.

“Aber... er ist ja noch mein Professor... ich will nicht, dass die Leute schlecht über ihn reden...”

“Sie würden auch schlecht über dich reden.”

“Das wäre mir egal, Shiko... ich bin es eh schon gewohnt, wie du weißt... die einzigen, die nie was von diesen Gerüchten glaubten, warst du und meine Familie”, lächelte Rin ihre Freundin an, die für sie wie eine Schwester war.

“Ach, Rin-lein... ich kenne dich schon so lange... und genau deshalb will ich, dass du glücklich wirst... du weißt, ich ziehe zu Ryo, sobald ich mein Studium fertig habe... ich will, dass du auch dort bist wo dein Herz hingehört”, lächelte Yashiko und Rin nickte.

“Das werde ich sein... Ich rede mit ihm, sobald er wieder da ist, versprochen...”, kam es mit roten Wangen noch von ihr und ihre Freundin lächelte warm.

“So ist es richtig! Schnapp ihn dir”, grinste sie nun breit und Rin wurde nur noch röter.

“Du bist unmöglich, Shiko!”, schimpfte die Braunhaarige, während ihre Freundin loslachte. Das steckte an und beide lachten herzlich über die Situation. Rin war ihr dankbar für den Zuspruch und es bestärkte sie auch darin, dass es nicht verwerflich war, sich in ihren Professor zu verlieben.

Erleichtert zog sich die braunhaarige in ihr Zimmer zurück. Noch einmal las sie die letzten Zeilen von ihm: ‘Du bist wie eine Rose, die in voller Blüte steht, wie der Frühlingswind, der sanft mein Herz umweht. Du bist wie eine Taube, die in den Wolken schwebt, bei jedem Wort von Dir, mein Herz erbebt. Die Tür zu meinem Herzen lass ich Dir offen, dass Du mich magst kann ich nur hoffen.’

Es verwunderte sie wie anders er war. Vor allem bei ihr. Bei ihr war er wärmer und gab ihr das Gefühl besonders zu sein. Nachdenklich tippte sie eine Nachricht an ihn: ‘Hey, Takeo, ich hoffe dir geht es gut. Ich werde mich auf den Weg zur Arbeit machen, habe einen schönen Tag. Danke nochmal für die Rosen, deine Rin.’

Sogleich machte sie sich fertig und auf den Weg zum Café. Sie hatte diesmal die Mittagsschicht. Doch sie war froh über die Ablenkung, die die Arbeit ihr immer gab. Kisho war wie ein großer Bruder zu ihr. Genau das mochte sie an ihm sehr. Glücklicherweise war es ein ruhigerer Tag und sie konnte hin und wieder mit Takeo schreiben.

Er hatte auch eine Pause eingelegt und gönnte sich einen Kaffee. Dabei musste sie schmunzeln. Er trinkt viel zu viel davon... das muss ich ihm noch abgewöhnen., lächelte sie verträumt. Shiko hat recht... ich sollte ihn mir schnappen. Aus ihrem Lächeln wurde ein Grinsen.

So kam ihr die Schicht nicht mehr so lange vor. Am späten Abend war sie bereits auf dem Rückweg nach Hause. Aufgeregt öffnete sie ihren Briefkasten und wieder war eine weiße Rose darin. Auf dem Zettel stand nur: ‘Willkommen daheim, erhole dich, dein T.’

Glücklich ging sie hinauf und schloss ihre Wohnung auf. Es war dunkel, doch das störte sie nicht. Denn sie war bereits daran gewöhnt. In der Küche lag wie üblich eine Nachricht von ihrer allerbesten Freundin: ‘Habe heute gebratenen Reis mit Ente gemacht. Lass es dir schmecken und bis morgen Abend.’

Das brachte sie zum Kichern. Yashiko wusste genau, was sie wollte und brauchte. Gemütlich aß sie eine Portion und machte sich einen Cappuccino. Damit begab sie sich in ihr Zimmer, um weiter zu arbeiten. Etwas mehr als eine Woche blieb ihr noch, um ihre Arbeit abzuschließen. Ich werde es schaffen und das Beste daraus machen., beschloss sie und ging noch einmal ihre Notizen durch.

Mittlerweile hatte sie fast alles zusammen, weshalb sie schon begonnen hatte alles ausführlicher auszuschreiben. Am Ende sollten es gut 15 Seiten werden. An diese Angabe wollte sie sich auch halten. Hochkonzentriert schrieb sie daran, als es plötzlich an der Tür klingelte. Erst dachte sie, sie hätte sich verhört, doch ein zweites Klingeln ließ sie aufhorchen.

Aus diesem Grund erhob sie sich und ging in den Flur, um diese zu öffnen. Sie strahlte, denn es konnte eigentlich nur Takeo sein, der früher zurück kam. Sogleich machte sie auf und erstarrte in ihrer Position. Das Lächeln erstarb nur wenig später und mit großen Augen sah sie ihren Gast an.

Auffrischung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Probleme mit dem Exfreund

Glücklicherweise kam Inu auch schon auf dem Parkplatz an. Es wunderte ihn ein wenig, dass beide einfach einstiegen ohne, dass er aussteigen konnte, doch er sagte nichts dazu. Er roch Panik und hörte den deutlich schnelleren Herzschlag von Rin. Immer wieder sah er in den Rückspiegel und beobachtete sie.

Erst nachdem sie weiter weg von der Uni waren, atmete die Braunhaarige tiefer durch und entspannte sich sichtlich. “Alles okey?”, fragte Kagome vorsichtig nach.

“Ja... Ichiro nervt nur...”, entgegnete Rin und ihr Tonfall war eiskalt. Das Paar war überrascht, dass die junge Frau überhaupt so kühl sein konnte.

“Falls wir helfen können...”, begann Inu und wurde von ihrem Kopfschütteln unterbrochen.

“Mit ihm muss ich alleine fertig werden”, bestimmte sie und das mussten sie wohl hinnehmen.

“Verstehe... isst du mit uns?”, wechselte Kagome geschickt das Thema und das brachte ein leichtes Lächeln auf Rins Lippen.

“Wenn ich euch nicht störe, sehr gerne.”

“Du störst uns nicht, Rin”, lächelten beide sie an und sie war erleichtert. Bei ihnen fühlte sie sich sehr wohl und geborgen.

“Danke”, nuschelte sie und danach war es still. Während das Paar sich sorgte, überlegte Rin fieberhaft, wie sie Ichiro loswerden könnte. Dass ausgerechnet er am Samstag vor der Tür stand und ihr eine Standpauke halten musste, machte sie immer noch unglaublich wütend.

Unbewusst hatte sie die Hand zu einer Faust geballt und blickte gedankenverloren aus dem Fenster. Ein Seufzer entkam ihr, doch das Paar sagte nichts dazu. Sie löcherten sie nicht, denn beide wussten zu gut, dass sie von selbst mit ihnen reden musste. Nur so hätten sie ihr helfen können.

Als sie in der Tiefgarage das Auto stehen gelassen hatten, stutze Rin ein wenig. Sesshomarus Wagen stand noch da, genau wie sein Sportauto und das Motorrad. Das verwirrte sie ein wenig. “Takeo ist mit dem Flugzeug nach China geflogen”, erklärte Inu ruhig, da er ihren Blick bemerkte. Auch wenn es nicht ganz stimmte, da er mit seiner Fähigkeit verreist war.

“Oh verstehe... hast du ihn zum Flughafen gebracht?”, fragte sie und er nickte. “Holst du ihn auch ab?”

“Nein, er will lieber ein Taxi nehmen”, erklärte der Hanyou, während sie auf dem Weg nach oben waren.

“Takeo ist da sehr eigen”, kicherte Kagome und brachte Rin damit zum Lächeln. Denn das stimmte. Er war von seiner Meinung nie abzubringen, sobald er sich eine gebildet hatte. “Wie läuft es bei deiner Zusammenfassung?”, fragte die Miko, um ihre Freundin etwas abzulenken.

Mittlerweile waren sie in der Wohnung und Inu begann zu kochen. Die Damen sprachen im Wohnzimmer und Rin erzählte der Jüngeren, was sie schon alles hatte und was sie noch machen musste. Sie sprach so euphorisch darüber, dass sie ihren Ärger dabei komplett vergessen hatte. Inu lächelte leicht, da er dem Gespräch lauschte. Sie wird 100 pro mit Sess nach Ägypten fliegen. Das konnte der Hanyou mit Sicherheit sagen, denn niemand sonst hatte sich diese Mühen gemacht, die sie auf sich nahm.

Er überlegte, ob er Sesshomaru schreiben sollte, dass Rin von ihrem Exfreund genervt wurde. Jedoch beschloss er, es nicht zu tun. Sollte sie selbst ihm davon schreiben, dann wäre es so, doch er hatte nicht das Recht dies zu tun. Lieber kümmerte er sich weiter um das Essen und rief die Damen, als es fertig war. Den Tisch hatte er auch schon gedeckt. Überrascht sahen sie darauf. “Wir hätten dir doch helfen können”, murmelte Kagome.

“Unsinn, ich mache das gerne, Juwel. Also setzt euch und lasst es euch schmecken”, verkündete er und sie folgten seinen Worten. Gemeinsam aßen sie und sprachen über Alltägliches, aber auch über die Hochzeit.

Da noch einige Dinge geklärt werden mussten, wollte Rin ihre Hilfe anbieten. “Sobald du keinen Stress mehr in der Uni hast”, lächelte Kagome sie sanft an.

“Nach der Abgabe habe ich noch eine Prüfung, aber danach geht es bis zu den Sommerferien”, bemerkte die Braunhaarige. Ein verträumtes Lächeln zierte ihre Lippen.

“Das reicht von der Zeit locker. Es fehlen nur noch die Dekoration und die Sitzordnung”, erklärte die Miko und Rin war verwundert. Denn es war wirklich nicht mehr viel.

“Ich dachte, da wäre noch mehr.”

“Takeo und Freunde von uns haben den Rest bereits organisiert und erledigen es. Hitomis Cousin arbeitet in einer Eventagentur und das war ihr Hochzeitsgeschenk an uns”, erklärte Inu. Es entsprach nicht komplett der Wahrheit, war aber nah dran. Schließlich konnte er schlecht sagen, dass die Yokais sich darum gekümmert haben, alles heranzuschaffen.

“Verstehe... und für die Dekoration, habt ihr euch schon Gedanken dazu gemacht?”

“Ehrlich gesagt nein... wir werden das später mit Takeo und dir besprechen, was am besten zu uns passen könnte”, beschloss die Schwarzhaarige.

Die restliche Zeit während des Essens verlief eher ungezwungen. Sie entspannten sich und redeten über alles Mögliche. Danach verkrümelte sich Rin in Sesshomarus Wohnung. Dort vergaß sie ihre Sorgen und konnte sich dem gemütlichen Teil widmen: dem Lesen. Letztens hatte sie ein interessantes Buch entdeckt. Es glich einem Tagebuch und war handgeschriebene. Dabei wusste sie nicht, wer der Verfasser war.

Dass es sich hierbei um ihren Professor selbst handelte, war ihr auch nicht ersichtlich. Denn darin beschrieb Sesshomaru das Leben auf dem Schloss. Die Sitten und Gepflogenheiten des Adels und der Dienerschaft, aber auch die Riten von damals. Es war aufregend davon zu lesen, weshalb Rin sich in diesen Zeilen verlor. Sie kannte nur wenig von solch einem Leben und war fasziniert über die Genauigkeit der Abfolge.

Bis spät in die Nacht war sie in dem Buch gefangen. Erschrocken fuhr sie hoch, als sie einen Blick auf die Uhr warf. Es war weit nach Mitternacht und sie rief sich ein Taxi, um nach Hause zu fahren. Das Buch hatte sie zuvor zurück gestellt. Sie traute sich nicht dieses mit zu nehmen. Es sah wertvoll aus und sie wollte es nicht aus Versehen beschädigen.

Zu Hause prüfte sie ihre Post und lächelte, als sie wieder eine Rose entdeckte. Es war eine rosafarbene und ein Text war erneut dabei. Verträumt schnupperte sie an der Blüte und ging in ihre Wohnung hinauf. Diese schloss sie hinter sich ab und las erst jetzt die Zeilen: ‘Liebe Rin, ich hoffe dir geht es gut, leider war am Wochenende nicht wirklich am Handy. Hoffe du kannst mir das verzeihen und wirst eine schöne Woche haben. Dein T. P.S. ich arbeite so schnell ich kann, damit ich so schnell es geht in Tokio wieder bin.’

Seine Nachricht erwärmte ihr Herz und sie drückte den Zettel leicht an sich. Sie vermisste ihn, sehr sogar, doch traute sie sich nicht ihm genau das zu schreiben. Sie wollte ihn nicht mit so etwas belästigen. Lächelnd begab sie sich in ihr Zimmer und steckte die Rose in eine der Vasen. Mittlerweile zierten drei von diesen ihren Schreibtisch.

Seine Nachrichten hatte sie in einem Buch versteckt, damit diese nicht jeder lesen konnte. Innerlich hoffte sie, er würde bald zurück kommen. Seufzend zog sie sich um und beschloss ins Bett zu gehen. An ihrer Abgabe würde sie in den nächsten Tagen weiter arbeiten. Jetzt wollte sie nur noch schlafen und sich erholen.

Jedoch war es eine unruhige Nacht für die junge Dame. Immer wieder schreckte sie hoch, weil sie dachte Ichiro wäre in ihrer Wohnung. Total gerädert schleppte sie sich in die Küche und machte die Kaffeemaschine an. Seufzend lehnte sie sich an die Arbeitsplatte. “Rin?”, kam es überrascht von Yashiko.

“Morgen...”, murmelte die Jüngere. Fürsorglich wurde sie in den Arm genommen und liebevoll gedrückt. Von dem ungebetenen Besuch hatte sie am nächsten Tag gleich erfahren und hätte diesen Idioten am liebsten verprügelt, doch das wollte Rin nicht.

“So kann es nicht weiter gehen... du schläft nur noch unruhig... soll ich Ryo fragen, ob du bei ihm ein paar Tage bleiben kannst, bis du deine Abgabe gemacht hast. Er kommt dafür hier her, dann wüsste Ichiro nicht wo du bist”, schlug sie vor und Rin blinzelte. Kurz überlegte sie, aber sie schüttelte den Kopf.

“Nein... da würde ich mich unwohl fühlen”, seufzte Rin und war ihrer Freundin dankbar, dass diese ihr einen Cappuccino gemacht hatte.

“Und... wenn du bei Takeos Wohnung bleibst? Er ist nicht da und sicher hätte er nichts dagegen... schließlich arbeitest du bis spät in die Nacht an deinen Schriften”, bemerkte die Ältere. Schlagartig wurde Rin rot. Der Gedanke kam ihr auch schon, aber es wäre falsch.

“Das geht nicht... es ist schon zu viel von ihm verlangt, dass ich bei ihm lesen darf...”, nuschelte sie und richtete ihren Blick auf die Tasse vor ihr.

“Also... ich würde ihn fragen... es wäre doch nur solange, bis du fertig bist... und wegen mir, ich wäre erleichtert zu wissen, dass der Idiot dich nicht finden könnte”, gestand Yashiko und trank einen Schluck von ihrem Kaffee.

“Mal sehen”, kam es kraftlos von Rin. “Nun sollte ich mich fertig machen, sonst komme ich zu spät.” Erneut verließ ein seufzen ihre Lippen und sie schlenderte ins Bad. Besorgt sah Yashiko ihr nach. Auch sie seufzte, denn am liebsten hätte sie Takeo angerufen und ihn gebeten, Rin zu sagen, sie solle bei ihm zu Hause bleiben.

Aber den Gedanken musste sie verwerfen, denn ihrer allerbesten Freundin, die für sie wie eine Schwester war, so in den Rücken zu fallen, wäre falsch. Innerlich hoffte, dass Rin selbst diesen Schritt wagen würde, um wenigstens ihre Abgabe gut hinzubekommen. Nur noch eine gute Woche blieb ihr dafür Zeit.

Während Rin duschen war, machte Yashiko ihr noch einen Cappuccino zum Mitnehmen und stellte diesen in den Flur. Dabei heftete sie noch einen Zettel daran und ging in ihr Zimmer, um sich fertig zu machen.

Rin eilte aus dem Bad in ihre Räume, zog sich an, packte ihre Sachen und rauschte auch schon zum Ausgang. Als sie den Becher entdeckte lächelte sie. “Danke, Shiko”, rief sie noch und verschwand aus der Wohnung. Die Nachricht darauf brachte sie zum Lachen: ‘Wenn der Arsch dir zu nahe kommt, zerquetsche ich seine Eier höchstpersönlich!’

Genau dafür liebe ich meine Shiko., grinste die junge Dame, während sie zum Bus eilte und mit damit zur Uni fuhr. Auch wenn sie müde war, so tat sie alles, um wach zu bleiben. Keiner hatte bemerkt, dass sie eine Horrornacht hatte. Naha fast keiner. Kagome hatte sie besorgt angeschrieben, nachdem sie die Ältere in der Mensa gesehen hatte. Das ging an der Miko nicht spurlos vorüber.

‘Hatte nur kaum geschlafen, bin zu spät Heim gefahren.’

‘Rin... du kannst auch bei Takeo in der Wohnung schlafen, oder bei uns... du musst doch da nicht nach Hause hetzen’, schlug Kagome vor und bei der Nachricht schmunzelte Rin ein wenig.

‘Es wäre unangebracht... Es ist Takeos Privatsphäre, die ich eh schon besudle...’

‘Besudeln? 🤣 oh Rin... ich glaube nicht, dass Takeo das so sieht... und du solltest ihn kennen... er lässt dich bei sich zu Hause sein, weil er dir vertraut, also vertraue auch ihm und frag ihn, wenn du mir nicht glaubst’, antwortete Kagome geschickt und das brachte Rin zum Nachdenken.

Danach schrieben die beiden Frauen auch nicht mehr, denn sie hatten noch Unterricht. Die Miko war an diesem Tag hin und hergerissen, ob sie ihren Schwager nicht doch benachrichtigen sollte. Aber sie hoffte, zu mindestens mit der Nachricht Rin dazu zu bewegen. Es war ersichtlich, dass der Studentin etwas auf dem Herzen lag.

Nach dem Kurs, verließ Kagome zügig ihren Raum und lief zu den Parkplätzen. Vor dem Gebäudeausgang wartete sie brav auf Rin. Ihr Gefühl sagte ihr, dass ihre Freundin sie brauchen würde. Besonders nachdem sie gesehen hat, wie müde Rin war. Dass dies ihren beiden Freundinnen nicht auffiel verstand sie nicht, aber weiter darüber nachdenken wollte sie auch nicht.

Wichtig war es, ihr zu helfen, alles andere konnte warten. Einige Minuten vergingen bis die Braunhaarige aus dem Gebäude kam. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie die Schwarzhaarige entdeckte. Diesmal war es Rin, die Kagome stürmisch mit einer Umarmung begrüßte. Überrascht keuchte diese auf und erwiderte diese. “Danke”, nuschelte Rin verlegen und Kagome winkte ab.

“Dafür sind Freunde doch da”, lächelte sie sanft und Rin wurde leicht rot um die Nase. “Wenn du reden willst, ich bin immer für dich da, das weißt du, oder?” Schüchtern nickte die Angesprochene und zufrieden nickte die Miko.

“Mach dir keine Gedanken... kurz vor Abgaben und Prüfungen bin ich... wie ein wandelnder Zombie”, lachte Rin, um die Sache zu überspielen. Das bemerkte Kagome, doch sagte sie nichts dazu. Schließlich war die Miko trainiert darauf, zu erkennen wie es in einem anderen vor sich ging, obwohl derjenige nicht darüber sprechen wollte.

“Und sollen wir dich Heim bringen oder kommst du mit zu uns?”, fragte daher Kagome und Rin überlegte.

“Macht euch keine Umstände... ich muss noch Daheim etwas machen, werde heute also wohl kaum zu euch kommen.”

“Dann bringen wir dich wenigstens Heim”, bestimmte die Schwarzhaarige grinsend. Bevor Rin widersprechen konnte, erstarrte sie, da sie wieder ihren Exfreund entdeckte. Blinzelnd sah Kagome zu Rin, denn diese war stehen geblieben. “Rin?”

Die Angesprochene zuckte zusammen und schüttelte kaum merklich den Kopf. “Gomen... ich habe noch etwas vergessen”, nuschelte sie. Sogleich entzog sie sich Kagomes Arm und lief zurück in die Uni. Die Miko legte den Kopf schief und sah ihr nach.

Erst nach einigen Momenten blickte sie sich um und entdeckte das Problem der Älteren. Kagome ließ sich nichts anmerken und ging zu Inu, der sie nur fragend ansah. “Können wir... zu Rabbit und sie unauffällig hier wegschaffen?”, fragte sie flüsternd.

Auch wenn Inu nachfragen wollte, so nickte er beugte sich herab und küsste Kagomes Hals. “Geht zu Sess’ Büro... ich hole euch dort ab”, murmelte er und sie nickte dankend. Sie würde ihm später alles erklären.

Sofort machte die Miko wieder auf den Absatz kehrt und eilte ins Gebäude. Sie hatte eine Vermutung, dass Rin in der Bibliothek war, da sie dort mehr oder weniger geschützt war. Zum Glück erreichte sie die Braunhaarige vor diesem Idioten. “Komm mit”, lächelte Kagome.

Perplex blinzelte Rin und stolperte der Jüngeren hinterher, denn diese hatte einfach Rins Handgelenk sanft genommen und die Tasche der jungen Dame. Schnell schritten sie zum Büro des Archäologen und keiner sprach ein Wort. Mittlerweile ging Rin neben ihrer Freundin. Inu lächelte die Damen an und zeigte zum Gang, welcher direkt zur Hintertür führte.

Es vergingen nur wenige Minuten und die Drei saßen im Auto und Inu fuhr los, um Rin Heim zu fahren. “Normalerweise mische ich mich nicht ein, aber... kann es sein, dass dir dein Exfreund Probleme bereitet?”, fragte der Hanyou und Rin spielte nervös mit ihrer Tasche.

Das war für das Paar Antwort genug. “Verstehe... dann kommst du eben zu uns... du packst ein paar Dinge”, lächelte Kagome und Rin sah zu ihr.

“Warum macht ihr das?”

“Du bist unsere Freundin und Exfreunde sind einfach nur Mistkerle”, schnaubte Kagome und Inu nickte.

“Korrekt und Freunde helfen sich.”

“Aber... ihr kennt mich doch nur so kurz und doch...”

“Wir vertrauen dir, weil du ein gutes Herz hast”, erklärte Kagome. “Nenn es wie du willst, aber ich erkenne so etwas und darauf kannst du bauen.”

Die Worte verwirrten Rin, doch irgendwas in ihrem Inneren sagte ihr, dass sie die Hilfe annehmen könnte. Keiner von den beiden würde ihr etwas tun. Sie waren Freunde, obwohl sie sich nicht kannten. Ihrem Gefühl konnte sie immer trauen und bei ihnen fühlte sie sich geborgen. Genau wie bei Yashiko und ihrer eigenen Familie. Deshalb nickte sie einfach nur.

“Aber nur bis ich fertig bin mit meiner Abgabe”, beschloss sie selbst und beide nickten. Das genügte, denn sie hofften, dass bis dahin Sesshomaru wieder zurück war und seine Rin selbst beschützen würde.

Die restliche Fahrt verlief schweigend. An Rins Wohnung angekommen, stieg sie aus und lief nach oben. Dort packte sie für zwei Tage Sachen ein und hinterließ ihrer besten Freundin eine Nachricht. Später würde sie diese auch anrufen, aber für den Fall, dass sie es vergessen sollte, wäre der Zettel da. Gleich eilte sie zurück zum Wagen.

Am Briefkasten lief sie vorbei, doch machte sie wieder kehrt und blickte hinein. Erneut war eine Rose. Diesmal eine weiße. Lächelnd nahm sie die Blüte samt dem Zettel mit und ging zum Wagen zurück. Eilig stieg sie hinein und Inu fuhr direkt auch schon los. Während Kagome Rin beobachtete, war diese auf die Zeilen der Nachricht fixiert. Es war ein Gedicht:

‘Die Liebe die zwei Menschen bindet, die Gefühle, die man füreinander empfindet, das Leben durch das man gemeinsam schreitet, die Freundschaft, die ein Paar begleitet, die Zukunft, auf die man zusammen schaut, die Existenz, die man sich zusammen erbaut, all die Jahre die man miteinander verbringt, die Erziehung, die man investiert ins Kind, den Sinn des Lebens ihn zu finden, die dunklen Tage zu ergründen, die frohen Stunden zu erleben, sich gegenseitig alles geben, DAS macht für mich Liebe aus .... dein T.’

Je mehr sie las, desto röter wurde sie. Erneut musste sie die Zeilen durchgehen und seufzte glücklich auf. Er sprach ihr so sehr aus der Seele, dass sie alles andere schon längst vergessen hatte. Denn genau das machte für sie die Liebe aus. Sich gegenzeitig zu unterstützen und nicht nur eine Partei, die sich aufopferte. Nun könnte sie sich selbst ohrfeigen, dass sie den Fehler gemacht hatte mit Ichiro zusammen zu kommen.

Verträum las sie erneut das Gedicht und holte ihr Handy hervor. Sie tippte eine Nachricht an Takeo: ‘Danke... für das wunderschöne Gedicht. Das hat meinen Tag wirklich gerettet... freue mich sehr, sobald du wieder hier bist. Deine Rin.’ Zum ersten Mal hatte sie mehr Preisgegeben als sie wollte. Doch nach diesem Gedicht konnte sie nicht anders.

Im nächsten Moment erklang ihr Handy. Schnell öffnete sie den Chatverlauf und lächelte vor sich hin. ‘So schlimm gewesen? Willst du darüber reden? Ruf mich an, wann immer du willst... ich beeile mich. Danach werde ich dich mitnehmen, sollte ich länger wieder wegfahren müssen, versprochen.’

‘Und was mache ich mit der Uni?’

‘Och, da lasse ich mir was einfallen... jeder Archäologe braucht früher oder später eine Junior Assistentin, die ich anlernen soll’, entgegnete er prompt und das gefiel ihr. Er wusste genau, wie er sie ablenken konnte und dafür war sie ihm sehr dankbar.

Nun erschien ihr die Idee, bei dem Paar zu bleiben, gar nicht mehr so falsch. Sie würden sie auch ablenken und sie würde Yashiko weniger Sorgen bereiten. Es wäre ja nur so lange, bis sie mit der Arbeit fertig wäre.

Das Spiel mit dem Feuer

Fast die gesamte restliche Woche verbrachte Rin wirklich in Takeos Wohnung. Dafür hielt sie diese sauber und machte sogar einen Einkauf, damit ihm nichts fehlen konnte, sobald er zurück war. Auch wenn sie ihm schreiben wollte, dass sie seine Wohnung als vorübergehenden Schlafplatz missbrauchte, traute sie sich nicht das zu tun.

Irgendwie hatte sie Angst damit eine seiner Tabus zu brechen. Inu und Kagome schworen ihr nichts Takeo zu sagen und sie glaubte ihnen. Ahnte nicht, dass das Paar es ihm nicht sagen brauchte, denn er würde ihre Anwesenheit dort spätestens bei der Rückkehr riechen. Zudem wussten sie genau, dass es Takeo am wenigsten stören würde, wenn Rin bei ihm in seiner Wohnung war oder noch wäre.

Glücklicherweise entging die Braunhaarige damit den ganzen Gesprächsversuchen von Ichiro aus dem Weg. Er hatte sie zwar immer wieder angerufen und auch angeschrieben, aber sie hatte ihn gekonnt ignoriert und auch blockiert. Sie hatte wahrlich keine Lust auf seine Anwesenheit. Jedoch war ihr noch nicht eingefallen, wie sie ihn am schnellsten und einfachsten loswerden könnte.

Den Gedanken verwarf sie wieder. Sie wollte nicht an diesen Deppen denken. Viel lieber wollte sie sich darum kümmern Takeos Wohnung im sauberen Zustand wieder zu verlassen. Es war bereits Sonntag und sie wusste, dass er noch bis Dienstag zu tun hätte. Er hatte sie vorgewarnt, dass es sich wieder hinzog. Sie hatte wahrlich Mitleid mit ihm, dass er so schwer arbeiten musste.

Aus diesem Grund bezog sie sein Bett komplett neu. Sie erwischte sich dabei, dass sie schlafgewandelt war und immer in seinem Bett erwachte. Zum Glück war er nicht da gewesen, denn das war ihr mehr als peinlich. Ein Vorteil hatte das Ganze am Ende dann doch, da sie viel erholter war als die Tage zuvor.

Lächelnd zog sie die Bettbezüge ab, steckte sie gleich in die Waschmaschine und machte diese auch gleich an. Während diese sauber wurde, wollte sie ihm noch etwas kochen und das Bett neu beziehen. Summend lief sie nach unten in die Küche und überlegte was sie machen sollte. Schließlich hatte sie mehr als genug eingekauft.

Die Wahl fiel ihr schwer, doch entschloss sie sich dazu ihm Curry zu machen. Dabei würde sie das Rezept ihres Großvaters verwenden. Hoffentlich wird es ihm schmecken., dachte sie sich und machte nach und nach alles fertig. Zu dem Curry würde sie noch Schmorgemüse machen. Gut gelaunt wusch sie auch schon einen Teil ab und schaltete den Herd aus, als alles so weit war.

Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass die Wäsche bald fertig sein müsste. Deshalb ging sie wieder hinauf ins Bad und schmunzelte, denn die Restzeit betrug noch knapp 28 Minuten. “Dann beziehe ich das Bett vorher noch”, nuschelte sie und kehrte in sein Schlafzimmer zurück.

Aus dem Schrank holte ich sie frische Bettwäsche heraus, nachdem sie alles öffnen musste, um das richtige Abteil zu finden. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, da er ausschließlich nachtblaue Laken hatte. Dieser Umstand gefiel ihr sehr. Es erinnerte sie oft an klare Nachthimmel. Mit vollem Tatendrang kümmerte sie sich um sein Bett.

Nach und nach sah es wieder so aus, als es vor ihren nächtlichen Wanderungen war. Sogleich eilte sie ins Bad und holte die Waschladung heraus. Diese steckte sie gleich in den Trockner und seufzte. Weitere Stunde würde das brauchen, bis sie alle sichtbaren Spuren beseitig hatte. Die Zeit wollte sie nutzen und in einem Buch lesen.

Doch irgendwie fühlte sie sich erschöpft. Auch wenn es gegen ihre Überzeugung ging, so wollte sie ein letztes Mal in seinem Bett liegen. Zu wohl fühlte sie sich darin und wollte noch einmal ihm so nahe sein, bevor sie zurück in ihren Alltag ohne ihn kehren musste. Vorsichtig legte sie sich auf die Seite, die dichter an der Tür war, und kuschelte sich in die Lacken. Sein Geruch stieg ihr in die Nase und wiegte sie in den Schlaf.
 

Kurz nach dem Mittagessen konnte Sesshomaru endlich abhauen. Er hatte sich die Nächte um die Ohren geschlagen, um schneller fertig zu werden, doch jeden Tag gab es noch mehr zu erledigen. Solche Kundschaft hasste er, aber es hatte sich ausgezahlt. Wenigstens war die Bezahlung mehr als großzügig und brachte dem Unternehmen noch weitere Jobs ein.

Diese sollten jedoch die anderen übernehmen. Eines war in Südamerika und eines in Europa. Er hatte Koga und Aidan informiert. Die Wölfe konnten wenn auch immer hinschicken, das interessierte den Taisho nicht mehr. Er wollte nur noch zurück nach Japan. Zu sehr hatte er seine Rin vermisst, doch wollte er sie nicht bedrängen.

Einzig die Rosen und die Texte ließ er ihr zukommen, die mehr andeuteten als er wollte. Damit wollte er ihr zeigen, dass er ihr vertraute, auf sie warten würde, aber auch, dass er interessiert war. Zu mindestens hoffte er, all das hatte sie auch verstanden. Seit einer knappen Woche war sein Biest sehr unruhig gewesen, das beunruhigte ihm, doch weder Kagome noch Inu wollten etwas sagen.

Seufzend hatte er sich in die Tiefgarage begeben. Von dort aus würde er auf ‘menschliche’ Art und Weise sich fortbewegen. Zuvor hatte er sich noch dank seiner Fähigkeit blaue Rosen besorgt. Er wollte sich frisch machen und Rin damit überraschen. Hoffentlich wird sie die Bedeutung richtig erkennen.

‘Das wird sie, wenn du es ihr auch so erklärst’, brummte sein Biest. Diesem gefiel es nicht, dass sie nicht direkt zu ihr sind, sondern erst noch einen Zwischenstopp zu Hause machten. Sesshomaru verdrehte leicht die Augen und ging zu den Aufzügen.

Erst müssen wir herausfinden, ob sie bei sich oder unterwegs ist., bemerkte er ruhig und kam langsam aber sicher in seinem Stockwerk an. Zum Glück hielt sein Biest seine Klappe, doch je näher er sich seiner Wohnungstür näherte, umso unruhiger wurde es wieder.

Bevor jedoch der Taisho nachfragen konnte, kitzelte ihn ein vertrauter Geruch in der Nase. Rins Geruch war noch in der Luft und sein Herz schlug einen Takt schneller. Automatisch öffnete er die Tür und trat hinein. Der Duft war stärker und empfing ihn regelrecht. Zufrieden brummte sein Biest im inneren. ‘Sie gehört hier her... zu dir... zu uns.’

Lächelnd ging er ins Wohnzimmer. Dachte, sie wäre in der Früh noch hier gewesen, doch es roch frisch. Blinzelnd sah er sich um und entdeckte ihre Tasche. “Rin?”, fragte er ruhig, doch keine Antwort erfolgte.

Deshalb führte sein Weg ihn in die Küche, wo er die Rosen auf den Tisch legte und überrascht den Duft des Currys aufnahm. Mmmmh sie hat gekocht. Sein Lächeln wurde breiter und er schnupperte. Filterte ihren Geruch heraus und folgte der Spur direkt in sein Schlafzimmer. Es überraschte ihn, sie dort stärker wahrzunehmen, doch dachte er sich nichts weiter dabei.

Die Zimmertür war nur angelehnt, weshalb er sie einfach öffnete und für einen Moment erstarrte. Rin lag in seinem Bett und schien zu schlafen. Seine Gesichtszüge wurden weicher und er lächelte noch mehr. Leise kam er näher und musterte sie. Sie hatte ein Sommerkleid an. Es war weiß mit blauen Blüten am Saum. Er musste schmunzeln, denn sie wirkte darin sehr unschuldig.

Doch das passte nicht zu ihrer Erscheinung. Sie lag leicht seitlich, ihre weiblichen Rundungen waren klar zu sehen. Ihr knackiger Po, ihre Hüfte, die er gerne berührt hätte, ihre wohlgeformte Brust, die er noch lieber berührt hätte. Der schlanke Hals, wie auf einem Silbertablette präsentiert. Unbewusst leckte er sich über die Lippen und ging noch dichter an sein Bett heran.

Seine Augen wanderten nun zu ihrem Gesicht. Sie war entspannt, hatte die Augen geschlossen. Er hörte ihre regelmäßige und sanfte Atmung. Ihre Lippen waren leicht geöffnet und luden regelrecht dazu ein sie zu berühren. “Oh... Kami...”, hauchte er und beugte sich über die schlafende Schönheit. Schwer schluckte er und betrachtete sie noch einmal.

Sie schlief friedlich und er konnte dem Drang nicht mehr widerstehen. “Ich... liebe dich, Rin”, flüsterte er und berührte mit seinen Lippen die Ihrigen. Sanft und liebevoll. Es war falsch, ihre Situation auszunutzen, doch auch er war nur ein Mann. Dieser Anblick verführte ihn und er konnte nicht mehr anders.

Die Berührung dauerte nicht allzu lange, denn er besann sich wieder und richtete sich etwas an. “Verzeih”, murmelte er und schloss für einen Moment die Augen, ehe er sich zusammen riss und das Zimmer verließ.

Während er in die Küche ging, bemerkte er nicht, dass Rin nur im Halbschlaf gewesen war und seine Worte wahrnahm. Zwar nicht bewusst, doch in ihrem Inneren wusste sie genau, was er gesagt hatte. Diese Geste löste vor ihren Augen ein erneutes Szenario aus.

Es war bereits dunkel gewesen. Rin lag in einem Himmelbett und fühlte sich schwach und müde. “Ihr seid gekommen”, hauchte sie und blickte in goldene Augen.

Kaum merklich nickte er. Nach außen trug er die gleichgültige Maske, doch in seinem Inneren war er aufgewühlt und unruhig. Sie schenkte ihm ein Lächeln. “Erinnert ihr euch daran, als ich fragte, ob ihr mich vermissen würdet?”, fragte sie schließlich.

All die Jahre hatte sie darüber nachgedacht, ergab sich ihrem Schicksal einen anderen Mann an ihrer Seite zu akzeptieren und doch bereute sie es. Sie wollte nur ihn, ihren Meister. Er jedoch wollte sie nicht. Sie respektierte es und doch hatte sie nie den Mut gehabt ihn zu fragen.

Er setzte sich zu ihr an das Bett und blickte sie direkt an. “Natürlich erinnere ich mich”, flüsterte er und einer seiner Mundwinkel zog sich hoch. Auch wenn es ihm nicht gefiel, so musste er sich eingestehen, dass er für ihren Umstand verantwortlich war.

“Werdet ihr mir heute darauf antworten?”, hakte sie nach und beobachtete jede Regung von ihm.

“Wie du weißt, lebe ich weit länger als ihr, Menschen... warum sollte ich also mich um so etwas kümmern?”

Seine Antwort brachte sie zum Lächeln. Das war er und doch erkannte sie in seinen Augen das, was sie hören wollte. “Das stimmt... für einen Daiyokai ist unser Leben töricht und kurz”, entgegnete sie. “Und doch habt ihr auf mich aufgepasst.”

“Rin...”, wollte er beginnen, doch sie schüttelte den Kopf. Sie wollte ihn ein letztes Mal sehen, bevor das Leben aus ihrem Körper wich. Diesen Wunsch hatte er ihr erfüllt und sie war ihm dankbar dafür.

“Ich für meinen Teil werde euch vermissen”, flüsterte sie und schloss lächelnd die Augen. Vielleicht in einem anderen Leben, darf ich an deiner Seite sein, Sesshomaru., war ihr letzter Gedanke gewesen.

“Verzeih, Rin”, verließ es seine Lippen und er beugte sich über sie, um ihre Lippen mit seinen zu bedecken. “Ich... liebe dich und werde warten...”, hauchte er an ihrem Mund und lächelte leicht. “Vielleicht ist Kami gnädig und gib mir eine Chance dir meine Liebe zu gestehen... denn ich werde dich vermissen, mein Leben lang, bis wir uns eines Tages wiedersehen... in einem anderen Leben.”

Plötzlich erwachte Rin und mehrere Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie richtete sich im Bett auf und schluchzte. Dieses Gefühl, diese Liebe, dieser Wunsch. All das nahm sie mit und begriff nicht, was sie gerade durchlebt hatte. Sie vergrub ihr Gesicht in ihre Hände und vergoss bittere Tränen. Auch wenn sie nicht wusste wieso, konnte sie das nicht kontrollieren.

Der salzige Geruch ließ Sesshomaru blinzeln. Bevor er begriff was los war, hatte sein Biest bereits die Führung übernommen und eilte nach oben zu der jungen Dame. Als er bei ihr am Bett war, zog sich sein Tier zurück und er nahm sie direkt in seine Arme. “Ich bin hier... nicht weinen”, murmelte er und drückte sie dichter an sich.

Dass sie leicht zusammenzuckte, ignorierte er, denn im nächsten Moment hatte sie sich wieder entspannt sich an seine Brust gedrückt. Ihre Finger krallten sich an seinem Hemd fest. Ein schwerer Kloß bildete sich in seinem Hals und er fühlte sich machtlos. Wusste nicht was er tun oder sagen sollte, deshalb schwieg er und strich ihr über den Rücken. Unbewusst pulsierte sein Yoki beruhigend über ihren Körper.

Erst als Rins Tränen versiegten und sie noch ein letztes Mal schluchzte, schluckte er seinen Kloß herunter und blickte zu ihr. “Rin”, hauchte er und schmiegte sich einfach nur an ihn.

“Bitte... halt mich fest”, kam es von ihr. Es verwunderte ihn, doch tat er genau das, worum sie ihn bat. Schützend hielt er sie dicht an seiner Brust und sein ruhiger Herzschlag beruhigte sie. Sie schloss die Augen und dachte sie würde immer noch träumen.

Als sie aber begriff, dass er wirklich da war, wurde sie knallrot und sie wollte aus seiner Umarmung entschwinden. “Du bleibst”, stellte er klar und sie blickte zu ihm auf. Seine goldenen Augen lagen auf ihr. Sie wollte etwas sagen, doch dazu kam sie nicht. Er beugte sich leicht nach unten und küsste sanft die Tränenspuren fort.

Unter dieser Geste wurde sie noch röter und unbewusst hielt sie den Atem an, während ihr Herzschlag sich überschlug und vor sich hin hämmerte. “Ta...keo”, hauchte sie schließlich.

“Ein Albtraum?”, fragte er leise und küsste sanft ihre Schläfen, ehe er sie wieder ansah.

“Ich... bin mir nicht sicher...”, gestand sie und erschauderte, als sie in seinen Augen versank. So viele Emotionen lagen darin. Jede einzelne konnte sie herauslesen. Es verwirrte sie ein wenig, aber der Mann aus ihrem Traum sah ihrem Takeo ähnlich. Nur hatte dieser Zeichen im Gesicht und längeres Haar.

“Dann ruh dich etwas aus... ich bleibe solange bei dir, wenn du das willst”, erklärte er und sie nickte nur stumm. Sie wollte seine Nähe spüren. Alles andere verdrängte sie bereits und schmiegte sich an seine Brust.

Beruhigend glitt seine Hand über ihren Rücken. Leichte lehnte er seine Wange an ihren Kopf und drückte sie sanfter an sich. “Danke”, nuschelte sie und lauschte seinem Herzschlag. Er sagte nichts mehr, doch konnte sie spüren, dass er lächelte.

Glücklich kuschelte sie sich an seine Brust und atmete einmal tiefer durch. Der Schreck des Traumes, oder was auch immer es war, hatte sie einigermaßen überwunden. Seine Nähe gab ihr Kraft, seine Wärme umspielte ihren Körper und sein Geruch benebelte sie. Ihr kam es so vor, dass sie in einem Wald zusammen saßen und einfach nur die Natur genossen.

Wie viel Zeit vergangen war, konnte sie nicht genau sagen, doch sie löste sich ein wenig von ihm und blickte zu ihm auf. “Gomen... ich bin wohl eingeschlafen, als ich dein Bett neu bezogen habe”, gestand sie und wurde rot um die Nase. Er blinzelte leicht, aber musste lächeln.

“Wäre nicht nötig gewesen”, entgegnete er.

“Doch! Ich... ich... ich habe die letzten Tage bei dir übernachtet und irgendwie... bin ich jeden Morgen in deinem Bett aufgewacht”, erklärte sie, wobei sie zum Ende hin immer leiser wurde. Ihr war das immer noch peinlich, weshalb sie auch ihren Blick gesenkt hatte.

Sesshomaru jedoch amüsierte das eher. Sie macht sich viel zu viele Gedanken. Sanft legte er seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf leicht an. “Das macht mir nichts aus... Ich freue mich, dass du dich hier wohl fühlst”, sprach er ruhig und blickte direkt in ihre Haselnussaugen.

“Ich... hätte dich fragen sollen...” Er schüttelte den Kopf und schenkte ihr ein Lächeln.

“Ich habe dir angeboten dich hier wie zu Hause zu fühlen oder?” Verwundert nickte sie. “Dann hast du alles richtig gemacht”, zwinkerte er und sie legte den Kopf schief. Verstand nicht wirklich was er ihr damit sagen wollte, doch dann begriff sie es. Ihre Röte wurde stärker und sie kaute nervös an ihrer Unterlippe.

Er beugte sich leicht zu ihr und wollte nichts lieber, als ihre Lippen berühren, doch dem Drang widerstand er und lehnte seine Stirn an ihre. “Du bist bei mir jederzeit willkommen, Rin”, hauchte er. Leicht lächelte sie, ehe sie sich erinnerte. Sie musste wissen, ob sie es nur geträumt hatte oder ob es wirklich passiert war.

“Hast... du mich vorhin geküsst?”, flüsterte sie. Überrascht richtete er sich wieder auf und sah sie an. Unsicher, ob sie verärgert darüber war oder nicht, schluckte er und nickte schließlich. Er hatte ihr einst gesagt, dass er ihr alles beantworten würde und daran hielt er sich nun.

“Verzeih... ich hätte...”, begann er, aber diesmal schüttelte sie den Kopf und er hielt inne.

“Es war schön... ich wollte nur sicher gehen, dass ich es mir nicht eingebildet habe, dass du mich geküsst hast und... und...”, doch das andere konnte sie nicht aussprechen.

Verlegen spielte sie an seinen Hemdknöpfen und er konnte nicht anders als leicht zu grinsen. “Und?”, fragte er nach und beobachte sie. Er hatte eine Ahnung worauf sie hinauswollte, doch wollte er das auch von ihr hören.

Einige Zeit passierte nichts. Stille legte sich. Mit Engelsgeduld wartete er darauf, dass sie etwas von sich gab. “Du hast... mir gesagt... du... liebst mich”, nuschelte sie endlich. Sein Herzschlag schlug etwas schneller und sein Biest knurrte leicht vor Freude.

Sie blickte in große goldene Augen und für einen Moment dachte sie, er würde rot werden. “Das... habe ich wohl gesagt”, meinte er ruhig und streichelte ihre Wange. “Ich liebe dich wirklich, Rin...”, bestätigte er erneut seine Aussage ihr gegenüber.

“Warum?”

“Was warum?”, fragte er verwirrt.

“Warum jetzt?”, nuschelte sie.

“Hätte ich es dir vor Monaten gesagt... hätte ich dich womöglich bedrängt und das wollte ich nicht... als du nach unserem Kuss sagtest, du brauchst Zeit... wollte ich sie dir geben... ich dachte du schläfst und wollte es mir eingestehen, dass ich mehr für dich empfinde, als andere wohl vermuten.” Seine Stimme war ruhig und doch zitterte sie ein wenig. Rin war verwundert, doch lächelte sie leicht.

“Und die andere Frau?”, fragte sie in Gedanken und diesmal war er verwundert.

“Welche andere Frau?”

“Die... die du nicht haben... kannst... weil...”, stotterte sie und unterbrach sich selbst, als sie noch einmal alle seine Worte ins Gedächtnis rief. Sein Lächeln wurde um einiges wärmer und seine Augen waren wunderschön und voller Liebe. Rin erschauderte leicht und sah mit großen Augen zu ihm. “Ich... war... diese Frau?!”, rief sie fassungslos aus.

Öffentliches Bekenntnis

“Nun... ja... du warst besagte Dame”, bestätigte er und biss sich leicht auf die Unterlippe. Sie sah ihn immer noch an, begriff nicht wirklich, wieso er nicht früher etwas gesagt hatte. Jedoch bevor sie nachfragte, hallten seine Worte in ihrem Kopf nach: Hätte ich es dir vor Monaten gesagt... hätte ich dich womöglich bedrängt und das wollte ich nicht... als du nach unserem Kuss sagtest, du brauchst Zeit... wollte ich sie dir geben... Hinzu kam noch seine Bemerkung: Du könntest jeden haben, auch mich.

Als sie all das begriff stand ihr wortwörtlich der Mund offen. Wieso war ich so blind... aber er... Sie schluckte und behielt den Augenkontakt. “Warum hast du mir das nicht im Lager gesagt, als ich dir über meinen Ex berichtet habe.”

“Ich...”, begann er, doch unterbrach er sich selbst. Sanft streichelte er über ihre Wange und versuchte es erneut, ihr das zu erklären. “Ich wollte... aber du hast von jemanden gesprochen, der nicht in seiner Reichweite wäre... da hat mich der Mut verlassen. Ich wollte dich mit meinen Emotionen nicht verwirren.”

Kurz weiteten sich ihre Augen und schuldbewusst biss sie sich auf die Unterlippe. “Takeo... ich... vor knapp 6 Jahren habe ich mich verliebt, als ich ein Bild gesehen habe von ihm...”, nuschelte sie und senkte ihren Blick. “Er... war älter, bereits berufstätig und in Ägypten...”, fuhr sie fort.

Sesshomaru hörte weiter zu und wurde stutzig, als sie das Land erwähnte, in dem er vor einigen Jahren die Ausgrabung durchgeführt hatte. Bei dieser war ein Reporterteam dabei und hatte einige Artikel von ihrer Zeit dort rausgebracht. Auch ein Foto, welches ihn zwar gestört hatte, aber es auch drinnen ließ. ‘Ich... glaube sie meint dich’, brachte sein Biest seinen Gedanken zu Ende.

“War... ich... es die... ganze Zeit?”, hakte er direkt nach. Rin wurde knallrot und nickte leicht ohne ihn dabei anzusehen. Es war ihr unangenehm gewesen, aber ihn belügen konnte sie nicht. “Ernsthaft?”, wollte er sicher gehen. Erneut nickte sie, diesmal stärker. “Oh”, entkam es ihm. Nun begriff er seinen Fehler und musste sogar loslachen. Diese Situation klang wirklich absurd.

Augenblicklich sah Rin auf in seine Augen und erschauderte erneut. Ihn so zu sehen war ungewohnt, doch ihr gefiel es. Er war ausgelassen, herzlich und voller Liebe. “Da... standen wir wohl... beide auf der Leitung”, schmunzelte sie und nickte lachend.

“Welch Narren wir doch sind”, grinste er leicht und brachte sie damit zum Lachen.

“Wohl wahr”, pflichtete sie ihm bei. Noch ein wenig lachten sie beide darüber, ehe er seine Stirn wieder auf ihre legte und diese Nähe einfach nur genoss.

“Also seit knapp 6 Jahren stehst du auf mich?” Seine Worte klangen amüsiert und selbstsicher. Ihre Wangen verfärbten sich wieder rötlich.

“Mhm... ich wäre blind, wenn mir... dein... Körper nicht... gefallen würde”, brachte sie hervor. Ihre Stimme klang abgehakt, doch das fand er sehr süß. Ihr Kompliment hörte er nur zu gerne, doch dann stockte ihm fast der Atem. Sie sprach weiter und verwirrte ihn: “Wobei... mir deine Haare nicht so sehr gefallen.”

“Meine Haare?” Sie nickte nur und er fragte nach Details. Was genau ihr daran nicht gefiel.

“Sie sind viel zu kurz... längere würden dir viel besser stehen”, erklärte sie und griff ohne lang zu überlegen in seine Haare. “Dann könnte ich dir schöne Frisuren machen”, kicherte sie und machte ihn damit sprachlos. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet.

“Hn”, entkam es ihm und er zog eine Augenbraue hoch. “Kommst du dann jeden Morgen vorbei und machst mir die Haare?”, provozierte er sie ein wenig.

“Wieso sollte ich jeden Morgen vorbei kommen, wenn ich auch hier übernachten könnte”, konterte sie ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Ihm klappte der Mund auf und er kam aus dem Konzept heraus.

Für einen Moment war er sich nicht bewusst, ob sie genau wusste, was sie gerade gesagt hatte, doch unterstrich sie ihre Worte: “Oder darf ich nicht bei dir übernachten?” Diese klangen so himmlisch und verheißungsvoll. Ein Zittern unterdrückte er und richtete sich auf.

“Natürlich darfst du”, räusperte er sich und behielt sie ihm Auge. “Aber nur, wenn wir zusammen sind... schließlich gehört es sich nicht für eine junge Dame bei fremden Männern zu schlafen.”

Bei seiner Bemerkung schmunzelte sie leicht und überlegte. Er hat Recht... es gehörte sich nicht... aber... Noch ehe sie weiter sich Gedanken machen konnte, glitt sie von seinem Haar, über seinen Nacken, zu seiner Brust. “Sind... wir denn ein Paar?”, nuschelte sie schließlich und hatte den Blick gesenkt.

Unsicherheit und Zweifel kamen wieder in ihr hoch. Schließlich war er nach wie vor noch ihr Professor und das gehörte sich wirklich nicht. Sie wollte ihm keinen Ärger machen, denn er hatte einen tadellosen Ruf. Jedoch kam sie nicht weiter, da er ihr Kinn leicht anhob und direkten Augenkontakt hielt.

“Wenn du das möchtest... sind wir ab sofort ein Paar... wenn du noch... warten willst, dann warten wir... ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich auch eine Ewigkeit auf dich warten würde”, erklärte er ihr lächelnd.

“Es wäre... dir recht zu warten?”

“Rin... ich liebe dich und darin wird sich nichts ändern... ich will, dass du dich wohl fühlst bei mir... an meiner Seite als meine Freundin.” Seine Worte ließen sie erröten, aber auch lächeln. Sie war es nicht gewohnt zuvorkommend behandelt zu werden.

“Ich... fühle mich bei dir sicher und geborgen”, gab sie preis und streckte sich leicht, um seine Wange zu küssen. “Aber... ich kann dir bestimmt nicht das geben, was du verdienst”, flüsterte sie und verwirrt legte Sesshomaru den Kopf schief.

“Und was verdiene ich?”, wollte er wissen.

“Naja... eine Frau... die sich dir auch... du weißt schon”, nuschelte sie verlegen. Einen Moment brauchte er, um zu begreifen, was sie damit meinte.

“Rin... Das ist zwar ein Teil einer Beziehung, aber es ist in Ordnung... mir reicht es, dich küssen und umarmen zu dürfen”, bemerkte er und sie sah ihn ungläubig an.

“Aber... hast du nicht auch... nun ja... Bedürfnisse?”

Schmunzelnd hob er eine Augenbraue hoch und fand sie einfach nur zu niedlich. Die Unschuld in Person., merkte er an und streichelte leicht über ihre Wange. “Ich würde lügen, wenn ich sage, ich hätte keine... ich würde auch gerne mit dir diesen Schritt gehen... darauf werde ich warten... im Notfall gibt es immer noch eiskalt duschen.”

‘Und die werden wir nötig haben, wenn sie weiterhin so verführerisch riecht...’, grinste sein Biest. Auch wenn es genauso gern sie als seine Gefährtin markiert hätte, würde es warten. Zu lange mussten sie beide darauf warten. Da kam es nicht mehr drauf an, ob sie noch weitere Tage oder Wochen, gar Monate warten müssten.

“Ich... möchte dich aber nicht quälen”, entgegnete sie und blickte traurig zu ihm. “Ich weiß nicht, wann ich zu diesem Schritt bereit sein kann.”

“Rin... spätestens in unserer Hochzeitsnacht wirst du dazu bereit sein”, merkte er an und ihre Augen wurden groß. Dass er so offensichtlich darüber sprechen konnte und die Wahrheit dahinter bemerkte, machte sie sprachlos. “Denn für mich bist du die Einzige... das ist so sicher, wie der Mond stets an der Seite der Erde bleiben wird.”

Schluckend versuchte sie ihre Tränen wegzublinzeln. Seine Worte berührten sie ganz tief in ihrem Herzen und sie wusste genau, dass er es auch so meinte. Es klang wie ein Versprechen und Herzenswunsch. War das sein Herzenswunsch? Deshalb würde er warten? Das wahrzunehmen und zu erkennen, ließ sie erzittern.

“Ich... ich liebe dich”, flüsterte sie und fiel ihm um den Hals. Bevor er realisieren konnte was sie tat, lagen bereits ihre Lippen auf seinen. Ein süßer und unschuldiger Kuss entstand. Sanft stich er mit seiner Zunge über ihre Lippen, die sie nur zu gern öffnete. Liebevoll lud er sie zu einem Zungentanz ein. Vergaß alles andere und konzentrierte sich einzig und allein auf sie.

Nur Rin war in seinen Gedanken präsent. Es war noch schöner als er es in Erinnerung hatte. Befreit und voller Liebe tanzten ihre Zungen miteinander. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sie sich und Rin schnappte atemlos nach Luft. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Lippen leicht geöffnet. Er gab ihr Zeit und wartete auf ihre Worte, ob sie so weit war, wusste er nicht.

“Probieren... wir es”, hauchte sie und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Ihre Worte zauberten ihm ein Lächeln auf die Lippen. Leicht nickte er und war erstaunt über ihre nächste Bemerkung: “Solange wir... das hier... im privaten Umfeld haben... kann ich mich damit anfreunden.”

Also ist sie noch nicht bereit all das öffentlich zu machen... Verstehe. Er verstand ihre Bedenken und würde nichts Gegenteiliges tun, solange sie ihm das nicht erlaubt. Daher sprach er ein einfaches Wort aus: “Einverstanden!”

Die Bedeutung war das, was wichtig für Rin war. Erleichtert atmete sie durch, denn sie wollte seinen Ruf nicht zerstören, doch auf ihn verzichten konnte sie nun auch nicht mehr. Sie wollte ihm nahe sein, sehen was passieren könnte. Solange niemand davon mitbekommen würde, dass sie zusammen waren, konnte sie Zeit gewinnen, bis sie ihren Abschluss in der Tasche hatte.

Zu mindestens war dies ihr Plan. Sie ahnte noch nicht einmal, dass es Sesshomaru scheiß egal war, was andere von ihm hielten. Noch nie hatte er sich um irgendwelche Meinungen gescherrt. Einzig und allein Rin durfte ihn kritisieren. Gut seit den letzten Jahrhunderten auch sein Bruder und seine Schwägerin. Doch beide waren immer offen ihm gegenüber, weshalb er auch genau wusste, was sie dachten und von all den Geschehnissen hielten.

Rin wollte noch etwas sagen, doch ihr Magen meldete sich und sie wurde knallrot. “Wir sollten dein leckeres Curry essen”, meinte er. “Er roch bereits köstlich, als ich Heim kam.” Geschickt hatte er das Thema überspielt und sie war ihm mehr als dankbar. Sie nickte und beide erhoben sich.

Sesshomaru reichte ihr seine Hand und sie nahm diese an. “Gomen, dass ich so viel Unordnung hinterlassen habe.” Leise lachte er und winkte gleich ab.

“So ein Unsinn... es ist alles auf ihrem Platz”, lächelte er und führte sie in die Küche. Sein Biest war mehr als zufrieden. Ihre Nähe war beruhigend für sie beide. Er vergaß sogar, dass in der Küche noch eine Überraschung auf sie wartete.

Als Rin die Rosen erblickte, stoppte sie im Türrahmen und drehte sich langsam zu ihm um. “Blaue... Rosen? Wo kommen sie denn her?”, stellte sie ihre Frage.

“Ich... wollte sie dir mitbringen.”

“Mir?”

“Ja dir... in der Sprache der Blume bedeuten sie wahrhaftige und vollkommene Liebe”, erklärte er und trat an den Tisch, um den Strauß aufzugeben. Damit richtete er sich an seine Liebste und lächelte.

“Und... das verkörpere ich für dich”, stellte sie fest und er nickte. Sie traf damit den Nagel auf den Kopf. Ihr Lächeln überstrahlte alles, was er bis dahin gesehen hatte. “Danke dir”, sprach sie und nahm die Rosen an, um daran zu schnuppern. Sie waren wunderschön und rochen herrlich. “Wo hast du sie nur aufgetrieben?”

“Neugierig?” Sie nickte. “Ich habe einen Züchter gefunden, der für perfekte Umstände gesorgt hat”, erklärte er ihr und sie schmunzelte. Das sah ihm wirklich ähnlich. Sie bemerkte früh, dass er sich nicht drum kümmerte, wie teuer etwas war. Sobald er etwas wollte, nahm er es sich.

“Sie sind wunderschön, danke dafür.”

“Nein ich danke dir...”, lächelte er und schob den Stuhl zurecht, damit sie sich setzte. Kaum saß sie, holte er ihr eine Vase und sie stellte die Rosen hinein. Während sie diese schön drapierte, füllte er das Curry auf und stellte die Teller auf den Tisch.

“Danke”, lächelte sie ihn an und er setzte sich zu ihr. “Hoffe es schmeckt dir auch”, nuschelte sie.

“Bestimmt”, entgegnete er und nahm einen Bissen zu sich. Sie beobachtete ihn und hielt unbewusst den Atem an. “Köstlich”, hauchte er und blickte zu ihr. “Es erinnert mich an etwas was ich schon lange nicht mehr kosten konnte.”

Seine waren leise und doch freute sich Rin sehr darüber. “Mein Großvater hat mir das Rezept beigebracht. Er wiederum hat es angeblich aus einem Buch, aber ich bin mir nicht sicher”, erklärte sie wahrheitsgemäß.

“Dann sollten wir ihn fragen, sobald wir ihn besuchen.”

“Gerne”, nickte sie eifrig und aß nun ihrerseits. Sie sprachen über die letzten Wochen und Sesshomaru berichtete ihr von seiner Arbeit. Aufgeregt leuchteten ihre Augen, immer wieder fragte sie nach und er erklärte ihr alles. Ihre Euphorie steckte ihn an und ihre Begeisterung war enorm. Auf diese Weise könnte er Stunden lang reden.

Bis zum späten Abend blieb Rin bei ihm und wie ein Gentleman brachte er sie nach Hause. Die Rosen nahm sie natürlich mit. Sie bat ihn sogar herein und zeigte ihm die kleine Wohnung. Erzählte dabei, dass sie mit ihrer besten Freundin dort wohnte. Diese sei wie eine Schwester für sie. Er freute sich, dass sie so eine Freundin hatte.

Zusammen tranken sie noch einen Cappuccino bzw. Kaffee. Dabei berichtete Rin, dass sie ihre Arbeit wegschicken würde, sobald sie die letzten Bilder eingefügt hatte. “Du bist wirklich fleißig”, lächelte er sie an und sie wurde leicht rot. Das Kompliment nahm sie zu gerne an.

“Ich bin schon gespannt es zu lesen.” Sie nickte und sie vereinbarten, dass sie mit Inu und Kagome von der Uni aus zu ihm kam. So wollte sie unnötiges Gerede vermeiden. Da es ihr Wunsch war, akzeptierte er es und verabschiedete sich von ihr. Ein sanfter Kuss genügte ihm, um bis zum nächsten Mal durchzuhalten.

So wie Rin es versprochen hatte, schickte sie ihre Arbeit noch am gleichen Abend weg. Glücklich betrachtete sie die Rosen und wurde wieder rot. Sie war nun tatsächlich mit ihrem Schwarm zusammen. Ich hoffe, ich kann ihm gerecht werden., dachte sie sich und beschloss den Rest des Abends gemütlich zu verbringen. Sie las ein Buch, bis der Schlaf sie übermannte und sie in seinen Armen landete.
 

Am nächsten Morgen konnte die Braunhaarige es immer noch nicht fassen, dass sie nun mit ihrem geliebten Professor zusammen war. Die blauen Rosen auf ihrem Tisch zeigten es ihr nur zu deutlich. Schnell huschte sie unter die Dusche und beeilte sich zur Uni zu kommen. Den Tag wollte sie so schnell es ging hinter sich bringen, um wieder bei ihm sein zu können.

Sie hatte ihn sehr vermisst, auch wenn es nur eine Nacht war. Für sie kam diese wie eine Woche vor. Gut gelaunt kam sie im Gebäude an. Ihre Freundinnen fanden das eigenartig, doch Rin konnte das verständlich erklären. Schließlich hatte sie ihre Abgabe fertig bekommen und sogar weggeschickt. Zum Glück schluckten sie das auch und sie konnte ihr Geheimnis für sich behalten.

Nach der Uni fuhr sie mit Inu und Kagome zu ihnen nach Hause. Takeo erwartete sie bereits mit einigen Leckereien. Unsicher betrat sie seine Wohnung und wusste nicht, wie sie ihn begrüßen sollte, denn das Paar war ebenfalls anwesend. Sie wollte ihn nicht in Verlegenheit bringen. Doch die Entscheidung nahm er ihr ab, indem er sie in eine Umarmung zog und sanft ihre Schläfe küsste.

Während Kagome leise kicherte, grinste Inu ein wenig. “Vor uns müsst ihr euch nicht zurückhalten”, bemerkte er und Sesshomaru knurrte ihn leicht an. Das brachte Rin zum Lächeln. Inu hatte Recht, da das Paar die Beiden sicher nicht verurteilen würde.

Demnach entspannt sie sich und sie verbrachten einen schönen Nachmittag. Jedoch zogen sich Kagome und Inu nur wenig später nach dem Abendessen zurück. Zurück blieben sie auf dem Sofa und machten es sich gemütlich. Während Sesshomaru ein Buch las, schmiegte sich Rin an seine Seite. Sie nahm ihm das Lederband einfach ab und las laut vor.

Schmunzelnd lauschte er ihrer Stimme und streichelte über ihre Oberarme. Diese Nähe war perfekt. Sie so nah bei sich zu haben war göttlich. Ihren Herzschlag zu hören und ihren beruhigenden Duft in der Nase zu haben. ‘Unsere Frau’, raunte sein Biest und er konnte nur dieser Aussage beipflichten. Ihr gemeinsames Leben könnte er sich genauso vorstellen.

Sie schlief ein, als er das Vorlesen übernahm. Er wollte sie nicht wecken, demnach würde sie die Nacht bei ihm bleiben. Lächelnd hatte er sie ins Schlafzimmer gebracht und zugedeckt. “Träum süß, Rin”, flüsterte er, hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen und wollte ins Gästezimmer. Doch sie hielt ihn auf und nuschelte ein leises: “Bleib.”

Überrascht über ihre Worte brauchte er etwas länger zum Reagieren. Doch er folgte ihrer Bitte und legte sich zu ihr. Sofort kuschelte sie sich an ihn und schlummerte wieder ein. Sie ahnte nicht, dass er kein Auge zu bekam. Viel lieber beobachtete er sie. Dafür mochte er den Vorteil ein Daiyokai zu sein, da er weniger Schlaf brauchte. Von ihrem Dasein war er gebannt. Sie war süß und verführerisch.

Der nächste Morgen begann für Rin mit einem Frühstück ans Bett. Sie war überrascht, dass er bereits was gemacht hatte. “Danach kannst du duschen und Kago leiht dir sicher frische Sachen”, lächelte er und sie wurde leicht rot. Er wusste ja nicht, dass sie noch ein paar Sachen hier hatte. Überrascht lauschte er ihren Worten und schien gar nicht böse zu sein.

“Ich... habe noch ein paar da... habe sie gestern vergessen”, gestand sie.

“Umso besser”, grinste er leicht und sie nippte am Becher. Verwundert sah sie zu ihm.

“Karamell?” Er nickte und sie grinste leicht. “Du merkst dir wohl so einiges”, kicherte sie und er zuckte nur mit den Schultern. Danach aßen sie eine Kleinigkeit und Rin ging duschen, während Sesshomaru abräumte.

Er musste sich ablenken, sonst wäre er noch zu ihr ins Bad gegangen, aber er wollte sie nicht bedrängen. ‘Ruhig Blut... nicht mehr lange’, schnurrte sein Biest beinahe schon und brachte ihn zum Schmunzeln. Rin hatte es komplett im Griff und das war faszinierend. Doch seine Worte waren wahr, denn sie liebte ihn und er könnte warten, bis sie so weit war, als seine Frau an seiner Seite zu stehen.

Nach ihr ging er duschen und zog sich für die Uni an. An diesem Tag würde es das letzte Mal sein, dass er das Gebäude als Professor betrat. Jedoch wusste davon keiner etwas, einzig der Dekan der Universität war im Bilde. Gemeinsam verließen sie die Wohnung, holten das Paar ab und fuhren mit zwei Autos zur Uni, denn Inu würde danach ins Büro fahren, um zu arbeiten.

Am Campus angekommen, gingen die Damen voraus, während die Brüder noch kurz über die nächsten Projekte sprachen. Dabei behielten beide ihre Frauen im Blick. Plötzlich wurde Rin am Arm gepackt und von Kagome weggezerrt. “WO ZUM TEUFEL WARST DU HEUTE NACHT!”, wurde sie angeschrieben.

Mit schockgeweiteten Augen blickte die Braunhaarige in das wütende Gesicht von Ichiro. “Dich geht das nichts an, wo ich war!”, entgegnete sie und versuchte dabei ruhig zu bleiben. Sesshomaru knurrte leicht und Inu flüsterte ihm etwas zu.

“DU bist MEINE VERFLUCHTE FREUNDIN!”

“EXFREUNDIN!”, entgegnete sie und bot ihm die Stirn. Stärker packte er zu und ein Schmerzenslaut entkam ihren Lippen. Die Lautstärke zog natürlich einige Studenten an, die dem Ganzen nun zusahen.

“Das ich nicht lache... ich habe dir nicht gestattet mich zu verlassen!”, brüllte er sie an. Noch bevor Rin darauf reagieren konnte, wurde Ichiros Hand fest umgriffen, sodass er Rin loslassen musste.

“Fass noch einmal meine Freundin an und ich schwöre dir, dass ich dir jeden einzelnen Knochen breche werde”, knurrte Sesshomaru. Alle Augenpaare waren nun auf den Professor gerichtet und Rin glaubte sich verhört zu haben.

Ruf ist nicht alles im Leben

[style type="italic"]Hat er mich... vor all den Leuten hier seine Freundin genannt?[/style] Das Getuschel um sie herum, bestätigte ihr diese Annahme und sie schluckte. Begriff nicht, wieso er das gesagt hatte. Doch weitere Gedanken konnte sie sich nicht machen, denn Ichiro wurde dadurch nur noch wütender.

“Was glaubst du, wer du bist!”, wurde Sesshomaru angefaucht, doch das interessierte ihn wenig. Mit kalter Mine bedachte er den Mann vor sich.

‘Bitte... lass mich das erledigen’, fletschte sein Biest die Zähne und wollte die Oberhand gewinnen. Jedoch hatte er sich sehr gut unter Kontrolle, denn das könnte mehr als schlecht für ihn enden.

Ruhig Blut... Rin zu verschrecken, bringt uns beide nicht weiter. Diese Ruhe zügelte sein Innerstes ein wenig, doch blieb es auf Alarmbereitschaft.

“Rin hat dich verlassen, also trage es mit Würde und verschwinde von hier”, gab er Ichiro den Rat und ließ sein Handgelenk los.

Die Blicke, die auf ihnen lagen, ignorierte er gekonnt, denn daran hatte er sich schon seit seiner frühsten Kindheit angewöhnt. Er wurde schon immer genaustens unter die Lupe genommen, schließlich war sein Vater ein starker und bekannter Yokai. Da war es normal, dass er selbst verglichen wurde mit ihm. Stets im Schatten seines alten Herrn, jedoch wuchs er über sich selbst hinaus und wurde so seinem Vater gerecht.

Inu hielt den Atem an und kam zu seiner Frau, denn er wollte sie in Sicherheit wissen. Sie sah besorgt zu ihm auf, doch er schüttelte dezent den Kopf. “Er weiß, was er tut”, flüsterte er seiner Frau ins Ohr. Er hatte sich zu ihr gebeugt, um sie zu beruhigen.

“Takeo... bitte”, flüsterte Rin leise neben ihm und legte ihre Hand auf seinen Arm. Sesshomaru blickte leicht zu ihr. Er musste nicht mustern, um zu wissen was in ihr vor sich ging. Ihre Angst konnte er bereits schon riechen, doch in ihren Augen war noch etwas anders. Er wollte nachfragen, was los sei, da hörte er bereits den Auslöser für diese Situation und am liebsten wäre er ihm an die Gurgel gegangen, doch er musste sich wahrlich beherrschen.

“Mach dir keine Sorgen, Rin”, flüsterte er, legte eine Haarsträhne von ihr hinters Ohr und schob sie sanft hinter sich. Sogleich blickte er zu dem Mann, den er nur zu gern zerfleischen würde. “Sag das noch einmal und ich schwöre dir, dass du dir wünscht hier nicht erschienen zu sein”, knurrte er ihn an.

“Sie hält mich zwei Jahre hin. Schwärmt die ganze Zeit von ihrem ach so perfekten Professor... kaum kommst du daher gelaufen und sie macht gleich die Beine breit... wie typisch für sie”, kam es wütend und überheblich von Ichiro.

“Erstens... auf eine solch tolle Frau lohnt es sich zu warten, egal wie lange es dauern mag. Zweitens, sie ist eine ehrbare Frau und drittens, sie muss nicht mit mir schlafen, um von mir geliebt zu werden”, sprach er ruhig, laut und deutlich. Dabei flackerte sein Yoki mehr als bedrohlich, sodass die Hanyous und Yokais in der Umgebung sich zurück zogen.

“Damit machst du dich strafbar. Hoffentlich ist sie gut genug im Bett, damit es sich lohnen könnte”, stachelte Ichiro weiter und der Taisho knurrte, während seine Augen gefährlich aufblitzten. Den Daiyokai störte eher die Tatsache, dass der Mensch so abfällig von Rin sprach.

“Hör auf sie zu beleidigen”, donnerte Sesshomaru und dabei zuckte nicht nur sein Gegenüber zusammen. Er war und blieb die Autorität, die er schon damals war.

“Was sonst?!”, kam es von Ichiro, trotz seiner deutlichen Angst. Er schien sich sicher zu sein, da er wohl vermutete, dass es Sesshomaru hart treffen könnten, sollte er hier vor allen ausrasten. Jedoch interessierte es ihn absolut nicht, was andere von ihm dachten. Nur Rin war ihm wichtig.

“Lege dich niemals mit jemanden an, dem du nicht ebenbürtig bist. Das könnte schmerzhaft werden”, kam es zwar neutral vom Taisho, doch man merkte es ihm an, dass er langsam die Geduld verlor.

‘Wenn er sie noch einmal beleidigt, zerfleische ich ihn’, knurrte sein Innerstes lauter auf.

Nicht hier... zu viele zeugen., kam es fast schon diabolisch von ihm und sein Biest knurrte vergnügt. Zum Glück musste Sesshomaru sich dank dieser Worte nicht noch um dieses zu kümmern, denn es war anstrengend sich darauf auch noch zu konzentrieren.

Leider war der Mann vor ihm nicht sehr intelligent, aber umso besser für den Silberhaarigen, denn so würde es ihm nur ein Vergnügen sein, diesen loszuwerden. Weiter begann Ichiro zu sprechen. Jedoch kam er nicht weit, denn Sesshomaru bot ihm Einhalt. Geschickt packte er den Aggressor am Kragen und zog ihn dichter an sich.

“Glaube nicht, dass ich Angst hätte dir wehzutun... denn mir ist scheißegal was unsere Zuschauer von mir halten”, entkam es seinen Lippen. Seine Mundwinkel zuckten sogar, als er beobachtete, wie seinem Gegenüber die Gesichtszüge mit jeder Sekunde entgleisten. Er schien nun bemerkt zu haben, dass es dem Professor wirklich egal war.

Erschrocken sog Rin die Luft ein und hielt diese unbewusst an. Sie hätte nicht erwartet, dass Takeo so sein konnte. Vor allem hatte sie mitbekommen, dass er es wegen ihr war. Es schmeichelte ihr sehr, dass er sie so in Schutz nahm. Aber dass er dadurch sich selbst in ein schlechtes Licht rückte, gefiel ihr gar nicht. Sie wollte nicht seinem Ruf schaden und doch tat sie es gerade in diesem Moment.

Kagome bemerkte diese Anspannung in der älteren Studentin. Daher ging sie dichter an sie heran und nahm sie sanft beiseite. Die angestaute Luft verließ Rins Lungen und sie sah zu ihrer neuen Freundin. Diese schüttelte sanft den Kopf und brachte sie außer Reichweite. In der Schwangeren erwachten da einfach die Beschützerinstinkte und sie wollte nicht, dass Rin womöglich mitbekam, was Sesshomaru noch sagen könnte.

Für einen Moment bewunderte Inu den Mut seiner Frau, doch im nächsten war er nur froh, dass sie bereits schon weg war von den Beiden. Unauffällig sah er sich um und entdeckte noch einige Menschen, die das Ganze natürlich interessiert beobachteten. Seine versteckten Ohren zuckten, denn er schnappte all das Getuschel auf und konnte nur mit den Augen rollen. Das alles amüsierte ihn sehr. Er wusste genau, dass sein Bruder das ebenso hörte wie er selbst.

Er hörte das Flüstern von Rin, ihre Sorge und auch Kagomes beruhigende Stimme. Inu kannte seinen Bruder gut genug, um sich nicht einzumischen. Doch hier hatte er leichte Sorge, dass er sein Biest nicht kontrollieren könnte. Schließlich war es schwierig und das nicht nur seit den letzten Wochen, sondern seit Beginn an.

Umso mehr wuchs sein Respekt ihm gegenüber. Dass Sesshomaru nach außen hin so ruhig war, war bewundernswert. Alle um sie herum waren gebannt von der Situation. Erwarteten sogar eine Schlägerei, aber nichts davon geschah. Sesshomaru ließ Ichiro los, denn er war definitiv unter seiner Würde. Missbilligend bedachte er noch den Mann vor sich und ging zu Rin, um nach ihr zu sehen.

Die anderen hatte sowieso ausgeblendet. Zum Glück roch er keine Angst mehr an ihr. Sanft umfasste er ihr Handgelenk, welches Ichiro vorhin so grob angefasst hatte. “Geht es dir gut?”, fragte er leise und sie nickte schüchtern. Blendete sogar alles andere um sie herum aus. Er zog ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich.

Genauer nahm er ihren Arm unter die Lupe und atmete erleichtert aus, denn es waren keine Spuren darauf zu sehen. Unbedacht hob er ihre Hand an und küsste ihr Handgelenk und ihre Handinnenfläche. “Lass uns reingehen”, meinte er ruhig und erneut nickte sie ruhig.

Während Kagome den Beiden stumm folgte, behielt Inu Rins Exfreund im Auge, damit er nichts anstellen konnte. Innerlich musste er grinsen, da er genau wusste, dass sein Bruder sich noch um diesen Idioten kümmern würde. Daher überließ er ihm da auch den Vortritt. Die Studenten scheuchte er noch in ihre Kurse, denn es gab wichtigeres, als einen handgreiflichen Ex, der seine Wortwahl genau überdenken sollte.

Da Ichiro das Gelände verließ, konnte auch Inu sich auf den Weg in die Arbeit machen. Seiner Frau schickte er noch eine Nachricht und würde sie nach ihrem Kurs abholen kommen. Diese reagierte darauf und war mehr als erleichtert, dass dieser Idiot von Ex weg war. Hoffentlich kommen Sess und Rin klar., dachte sie besorgt, denn nun mussten sie auch noch in ihren gemeinsamen Kurs.

Einige aus diesem Kurs bekamen die Szene natürlich mit und das war besorgniserregend für die Miko. Doch eines wusste sie, dass sie sich um Sesshomaru nicht allzu viele Sorgen machen musste. Er kam definitiv damit klar, ob Rin das konnte oder nicht, würde sie sicher später merken. Am schwersten würde es wohl sein, dass auch Rins Freundinnen das mitbekommen hatten.

Je dichter Rin dem Hörsaal näher kam, umso nervöser wurde sie. Zum einem konnte sie nicht ganz zuordnen, was gerade passiert war, zum anderen hatte Sesshomaru ihre Finger mit seinen verschränkt. Er gab ihr Halt und sie wusste nicht wieso, aber er strahlte so etwas ruhiges aus. Sein Biest schnurrte innerlich und er war nur bemüht, sie das nicht hören zu lassen. Aber ihre Nähe tat ihm sehr gut und gab ihm einen Ankerpunkt.

Vor der Tür sah er zu ihr und lächelte sie etwas an. “Bereit?”, wollte er wissen und sie schluckte. In dem Moment war sie nicht sicher, ob sie etwas sagen sollte oder nicht. Doch Worte brauchte er nicht zu hören, deshalb hob er sanft ihre verbundenen Hände an und küsste ihren Handrücken. “Nicht nachdenken, vertrau mir”, zwinkerte er ihr zu. Unsicher nickte sie, aber ihr lächeln war sicherer.

Das genügte ihm und er ließ ihre Hand los. Zwar nur widerwillig, aber er musste es tun. Schließlich wollte er ihr nicht noch mehr Unbehagen bereiten. Daher öffnete er die Tür und gab ihr den Vortritt. Tiefer atmete sie durch und betrat den Raum. Es herrschte komplette Stille, bis das Tuscheln begann. Innerlich seufzte sie, ging aber auf ihren Platz und setzte sich.

Die Blicke spürte sie nur zu deutlich auf sich, doch sie ließ sich nichts anmerken. Sie verhielt sich genauso wie sonst auch. Mehr als erleichtert war sie, als er ebenso eintrat. Die Gespräche hörten sofort auf und alle starrten ihn an. Untypisch für ihn hatte er sich vor seinem Pult gestellt und lehnte sich an diesen. Lange Zeit hatte er nichts gesagt und einfach nur die Studenten angesehen.

“Irgendwelche Fragen?”, kam es nach etlichen Minuten über seine Lippen. Rin blinzelte leicht, da sie überrascht war. Doch sein sicheres Auftreten war einfach unglaublich für sie. Allein auf diese Distanz gab er ihr das Gefühl, dass alles gut war. Auch wenn sie sich innerlich eher unruhig war, beruhigte sie seine Präsenz.

Es traute sich keiner etwas zusagen, weshalb er kurz zu Rin blickte, ihr kurz zu zwinkerte und sie den Atem anhielt. “Wer Fragen hat, wendet sich an mich persönlich. Spricht nur einer von euch schlecht über SIE, werdet ihr mich alle kennen lernen und das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen”, sprach mehr als autoritär.

Erst jetzt atmete sie selbst aus und schluckte. Mit einer solchen Ansage hatte sie absolut nicht gerechnet. Die anderen scheinbar genauso wenig wie sie. Das war ihm mehr als bewusst. Aus diesem Grund wählte er exakt diese Worte. Er hatte sie alle absolut sprachlos gemacht. Da erneut keinem etwas über die Lippen kam, übernahm er dies. Ihm war wichtig, dass die Fakten auf dem Tisch lagen.

“Diejenigen, die das mitbekommen haben, sollten schnell vergessen was sie gehört haben, denn es entspricht nicht alles der Wahrheit”, begann er und wusste genau wer anwesend war und wer nicht. “Es stimmt... Rin hat ihn verlassen, es stimmt... sie hat für mich geschwärmt und ja es stimmt auch, dass sie eine Freundin für mich ist.”

Mit großen Augen blickte sie zu ihm und schluckte erneut. Er brachte das so einfach über die Lippen, dass es sie einfach nur erschreckte. Doch genau das bewunderte sie so sehr an ihm. Genau wusste er, was er wollte und das holte er sich auch. Nicht umsonst war er der jüngste Absolvent, der jüngste Archäologe und auch der jüngste Professor gewesen.

“Der Rest der Anschuldigungen sind jedoch falsch, also unterlasst solche Worte ebenfalls. Diese gehören weder hier her noch sind sie angebracht”, merkte er weiter an und richtete seine Augen auf die Eine. “Und bevor ihr irgendwelche Gerüchte streut... Rin hat mich überzeugt mit ihrer Freundlichkeit, ihrem Lächeln und ihrem Ehrgeiz. Damit ihr nicht glaubt, dass ich sie dadurch bevorzuge, werde ich eure Arbeiten nicht bewerten, sondern ein anderer Professor aus diesem Bereich.”

Über diese mögliche Konsequenz hatte Rin absolut nicht nachgedacht und das sah er ihr direkt an. Deshalb lächelte er sie leicht an und sie erwiderte es zögerlich. Irgendwie war das anders als sie es erwartet hatte. Ihm machte das nichts aus, dass alle das irgendwie mitbekamen. Sie hatte ihn da wohl falsch eingeschätzt, aber sie lernte ihn erst jetzt richtig kennen. Diese Seite mochte sie sogar an ihm. Er war so locker, so frei und so selbstsicher.

Für viele war das mehr als einschüchternd, doch für sie war das eher anziehend. Irgendetwas an seinem Blick irritierte sie. Für einen Augenblick dachte sie, er hätte ihre Gedanken durschaut. Was sie nicht wissen konnte, er hatte einen Hauch von ihrem Geruch wahrgenommen. Seinem Biest gefiel dies natürlich sehr. Es schnurrte fast schon und er räusperte sich leicht. Seinen Blick wand er wieder von ihr ab und schlüpfte wieder in seine Rolle.

Von einem Moment auf den nächsten stieg er vom Privaten zum professionellen Part. Er erinnerte noch einmal daran, dass alle, die auch abgeben wollten, das noch tun sollten. Ansonsten würde es für die Personen zu spät sein und die Chance vertan. Die restliche Stunde kümmerte sich Sesshomaru darum die wenigen Fragen zu klären. Es war irgendwie anders und das verwirrte ihn.

Sein gesamter Körper war entspannt und er war sehr ruhig. Für seinen Geschmack sogar viel zu ruhig, fast so als hätte er sein Feuer verloren. Aber dieses Gefühl hatte nur er. Auf andere hatte er immer noch die gleiche Wirkung wie zuvor. Das versuchte auch sein Biest ihm klar zu machen, dass es nur für ihn so vorkam.

‘Es ist beruhigend sie bei sich zu haben und zu wissen, dass sie unser ist’, grinste es und er seufzte innerlich. Er hasste es, sobald sein Tier begann ihn zu veräppeln, aber irgendwo hatte es Recht.

Nachdem die Stunde vorbei war, wartete er darauf das Rin runter kam. Sein Blick blieb auf ihr. Sie kam erst zu ihm, sobald sie alleine waren. Etwas unsicher sah sie ihn an, doch er lächelte nur und legte ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. “Sag mir, wenn dir jemand blöd kommt”, sprach er ruhig und sie biss sich auf die Unterlippe.

“Du... hättest das nicht tun müssen, Takeo...”, nuschelte sie, während er eine Augenbraue hob.

“Hn”, entkam es ihm. “Als dein Freund werde ich dich beschützen, vor allem sobald Lügen im Spiel sind.”

“Solange sie mich betreffen, sind nicht so schlimm”, meinte sie ernsthaft. Seine Augen weiteten sich, denn das sollte nicht so sein.

“Rin... Lügen sind immer schlimm, egal wer darin involviert ist”, erklärte er und streichelte über ihre Wange. “Gib den Lügen keine Chance weitere zu verbreiten.”

“Ich... versuche es”, kam es von ihr und damit musste er wohl leben. Doch er würde ihr noch beibringen, dass seine Worte stimmten.

Schon damals konnte er es nicht begreifen, was so toll daran war Lügen zu verbreiten. Aber es zeigte ihm immer mehr, egal welches Jahr man schrieb, diese Eigenschaft blieb leider. Da war niemand ausgenommen, weder Yokai, noch Hanyous noch Menschen. Jede Rasse hatte diese ekelhafte Angewohnheit.

Mit der Zeit hatte er gelernt damit umzugehen und das Beste daraus zu machen. Eindämmung war das Wichtigste, jedoch sollte es nicht möglich sein, so nutzte man diese für sich selbst. Durch seine Erfahrung fiel es ihm leichter das alles um zu setzen. Immerhin konnte er das viele Jahre lang üben. Zu seinem Leidwesen sogar viel zu viele Jahrhunderte lang. Glücklicherweise fiel es einem immer leichter, je mehr man damit zu tun hatte.

Da Rin noch einen Kurs hatte, ließ er sie nur widerwillig los und bedachte sie mit einem leichten Kuss auf die Schläfe. Sie lächelte ihn an und berührte seine Wange sanft mit ihren Lippen. Danach trennten sich ihre Wege. Sesshomaru selbst ging in sein Büro und kümmerte sich um den letzten Papierkram, bevor er seinen Job an der Uni erst einmal beendete.

Rin hingegen ging zu ihrem Kurs und wurde bereits von ihren Freundinnen erwartet. Deren Blicke konnte sie noch nicht deuten, denn es was ungewohnt. Ami schien etwas neutraler aus zu sehen, doch Yoko war wirklich das Gegenteil dazu. Schwerer schluckte sie und begrüßte die Beiden so neutral wie möglich. Da sie dabei waren, als Sesshomaru die Ansage gebracht hatte, hatten sie auch mitbekommen, dass Rin für ihn geschwärmt hatte.

“Wieso hast du uns denn nichts gesagt?”, fragte schließlich Ami.

“Weil ich genau wusste, dass ihr so reagieren würdet”, entgegnete Rin ruhig.

“Und wie sollten wir deiner Meinung nach reagieren, wenn wir so erfahren, dass du mit dem Professor anbandelst und auch noch intimer wurdest”, kam es gereizt von Yoko.

Rin seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie mochte es nicht, dass gerade die Beiden diese Lüge geglaubt haben. Eigentlich sollten sie ihre Freundin doch eigentlich kennen. “Wir haben uns nur zwei Mal geküsst. Zudem sind wir erst seit diesem Wochenende zusammen”, klärte Rin gleich auf.

Während Ami den Kopf schief legte, da sie überlegte, ob sie den Worten glauben konnte, war Yoko davon natürlich nicht überzeugt. Das merkte sie nur zu deutlich. Tief atmete sie durch und begann zu erzählen: “Seit sechs Jahren verfolge ich seine Laufbahn. Da habe ich mich nun mal in ihn verliebt. Am Wochenende haben wir darüber gesprochen und da... hat er auch gesagt, dass er mich anziehend findet.”

“Also war er derjenige, der dich so zum Strahlen gebracht hat?”, wollte Ami wissen und Rin nickte.

“Das kaufe ich dir nicht ab, Rin”, sprach Yoko und verengte die Augen. “Du warst zwei Jahre mit Ichiro zusammen und plötzlich verlässt du ihn... auf einmal bist du mit dem Professor zusammen... das passt doch gar nicht.”

“Yoko, ich dachte ich würde nie eine Chance bei Takeo bekommen, daher habe ich es mit Ichiro probiert, aber es ging einfach nicht. Das habe ich erkannt und habe ihn verlassen... Dass ich plötzlich mit Takeo zusammen gekommen bin, hat mich genauso überrascht wie euch”, erklärte Rin ruhig, denn es war die Wahrheit. “Denk über mich was du willst, aber solltest du Lügen erzählen, dann werde ich auch anders sein!”

Ami war überrascht zu hören, wie ernst ihre Freundin das rüber gebracht hatte. Yoko war natürlich eingeschnappt und verschwand wortlos. Rin erwartete, dass auch Ami gehen würde, denn die Beiden waren schon vorher sehr gut befreunden, während sie erst in der Uni dazustieß.

Konsequenzen?!

Auch sie ging wortlos hinein in den Hörsaal. Rin setzte sich in die letzte Reihe und konzentrierte sich darauf, dem Unterricht zu folgen. Ami hatte nur wenig nach ihr den Raum betreten. Wie erwarten setzte sie sich zu Yoko, aber Rin ignorierte es und konzentrierte sich auf den Unterricht. Es war zwar schwerer, doch sie schaffte es. Ganz genau wusste sie, dass sie nur bis zum Mittag durchhalten müsste.

Die Zeit zog sich wie ein Kaugummi, aber niemand hatte sie dumm angemacht oder auch nur angesehen. Das beruhigte die junge Dame sehr. Vielleicht half Takeos Ansage bereits. Dass Yoko und Ami so reagieren würden, war ihr von Anfang an klar gewesen. Sie wusste, Yashiko würde hinter ihr stehen, egal was sie täte. Ihre Familie sowieso, auch wenn ihr Vater vielleicht Bedenken äußern würde, denn Takeo war doch um einiges älter als sie.

Wobei die fünf Jahre sie selbst nicht störten. Nachdenklich spielte sie an ihren Haaren, als es zum Kursende klingelte. Sie wartete bis alle draußen waren und erst danach machte sie sich auf den Weg in die Mensa. Kagome saß bereits am Tisch und Rin setzte sich zu ihr. “Wie lief es?”, fragte Kagome und Rin seufzte.

“Takeo... hat gleich eine Ansage gemacht... ich wurde demnach in Ruhe gelassen”, erklärte Rin und die Schwangere lächelte. Sie kannte ihren Schwager sehr gut.

“Immerhin... und deine... Freundinnen?”

“Sind stinksauer auf mich... ich habe es auch kommen sehen... solange sie ihn nicht angehen werden, ist es mir egal”, seufzte Rin.

“Verstehe... lass uns essen”, wechselte Kagome das Thema und dafür war die Ältere dankbar. Sie konnten sogar lachen, während sie über die Hochzeit sprachen und auch Rins Prüfung, die nächste Woche bei ihr anstand, zur Sprache kam.

Sesshomaru kam etwas später in die Mensa und nachdem er seinen Kaffee geholt hatte, setzte er sich gegenüber den Damen und lächelte sie an. “Entschuldigt die Verspätung”, meinte er und sprach seine Angebetete nicht darauf an, wie es war. Er würde das später machen, sobald sie außerhalb der Uni waren.

“Nicht schlimm, hast du noch einen Kurs?”, wollte Rin wissen und er verneinte. Denn er war für den Tag fertig und würde nur noch ein paar Sachen einpacken.

“Du hast noch zwei Stunden?”, fragte Sesshomaru und sie nickte. “Dann warte ich auf dich.”

“Das... musst du nicht”, nuschelte sie verlegen.

Kagome sagte nichts dazu und ließ die Beiden miteinander kommunizieren. Die Luft knisterte zwischen ihnen, selbst wenn sie nur über solch einfache Dinge sich unterhielten. Sie war sich sicher, dass es bei dem Paar nicht lange dauern würde, bis sie den nächsten Schritt gehen würden. Es musste nicht gleich auf das Eine hinauslaufen, doch früher oder später, würde er bestimmt nicht mehr an sich halten können. Da war sich die Miko mehr als sicher.

“Ich mache es aber gerne”, konterte er und Rin wollte nochmal etwas darauf erwidern, doch biss sie sich nur auf die Unterlippe und nickte. Sie merkte schnell, dass sie mit ihm nicht diskutieren brauchte. Er hatte seine Vorstellungen und da ließ er sich davon nicht abbringen.

Daher hatte sie nachgegeben, aber nur für dieses Mal. In der nächsten Situation würde sie die Oberhand behalten. Er sollte wissen, dass er nicht immer gewinnen würde. Jedoch jetzt darauf rum zu reiten wäre nicht klug gewesen. Für den Tag hatten sie beide genug Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Mehr brauchte sie wirklich nicht. Sie musste erstmal das verarbeitet, dass nun mit Sicherheit alle an der Uni davon Wind bekommen.

Sie hatte keine Sorge um sich, sondern mehr um ihn. Schließlich war er hier angestellt und die Konsequenzen wollte sie sich nicht ausmalen. Klar er war in erster Linie Archäologe, aber das war sein Job. Etwas was er gerne tat und das wollte sie ihm nicht wegnehmen. Das würde sie sich niemals verzeihen können. Jedoch wusste sie nicht, dass es ihm eigentlich egal war.

Es war nur eine nette Abwechslung zu seinem Alltag. Demnach würde es ihn nicht schwer treffen, sollte er darauf verzichten. Solange er dafür Rin an seiner Seite hätte, wäre ihm alles andere recht. Während sie in der Mensa saßen und durchaus von einigen beobachtet wurden, ließen sie sich alle drei nichts anmerken. Erst als der Dekan der Uni zu ihnen kam, sahen sie auf.

“Herr Nakamura und Fräulein Hanakuro können sie mich gleich in mein Büro begleiten?”, fragte er mit einem gewissen Nachdruck, welchen nicht jeder sofort bemerkte, doch für Sesshomaru war das klar.

“Natürlich, Herr Tanaka”, entgegnete Sesshomaru und Rin nickte zustimmend.

“Bis gleich”, meinte der ältere Herr und verließ bereits die Mensa. Kagome war etwas verwundert, aber auch ihr war das klar, dass es die Runde machen würde. Spätestens sobald der Dekan das hören würde, würde es sicher Konsequenzen geben.

Rin sah unsicher zu ihrem Freund, doch er lächelte nur. “Mach dir keine Gedanken, Rin... es wird nicht so schlimm, wie du es dir ausmalst”, kam es ruhig von ihm.

“Deine Sicherheit will ich auch mal haben”, nuschelte sie und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen. Kagome lachte leise und musste es sich verkneifen zu sagen, dass er lang genug Zeit hatte das zu erlernen. Sie hatte sich schon auf die Zunge gebissen, als er sie mit einem Blick versehen hatte.

“Das lernst du sicher auch noch”, meinte die Miko rasch und zufrieden nickte Sesshomaru.

“Der Meinung bin ich auch... solange es dir nicht leidtut, dass wir nun ein Paar sind, ist alle gut”, erklärte er ruhig.

“Niemals würde ich es ungeschehen machen”, bemerkte sie sofort und das machte nicht nur ihn glücklich. Auch sein Biest schnurrte in seinem Inneren. So schnell wie sie es ausgesprochen hatte, schmeichelte sie dem Daiyokai sehr. Er trank noch seinen Kaffee aus und erhob sich.

“Auf in die Höhle des Löwen... bringen wir es gleich hinter uns”, sprach er, während er kurz zu Rin und Kagome sah. Seine Liebste nickte stumm.

“Bis später, Kago”, kam es von Rin und die Miko erwiderte dies. Das ungleiche und doch gleiche Paar ging aus der Mensa heraus und direkt zum Büro des Dekans.

Nebeneinander schritten sie durch den Gang. Kein Körperkontakt herrschte zwischen ihnen und schließlich kamen sie dort an. Für Rin kam es so vor, als würden sie Ewigkeiten brauchen. Sie atmete noch einmal tief durch, ehe sie anklopfte und beide eintraten. Sie wurden bereits schon erwartet. Herr Tanaka sah stumm auf und zeigte nur auf die Stühle vor seinem Schreibtisch.

Das Paar nahm Platz und blickte zum Dekan vor sich. Keiner sprach etwas und das verunsicherte Rin ein wenig. Das bemerkte Sesshomaru gleich und wand seinen Kopf zu ihr. Er schenkte ihr ein kurzes Lächeln, welches sie aus dem Augenwinkel sah. Das erleichterte sie sehr und sie konnte auch kurz lächeln, doch das verschwand, als ihr Gegenüber anfing zu sprechen.

“Nun, ich denke, Sie wissen beide, warum ich Sie sprechen möchte?”, kam es von dem älteren Herrn.

“Wir können es uns denken”, entgegnete Sesshomaru ruhig und sah zu diesem.

“Sie wissen, dass es so nicht funktionieren wird... die Gerüchteküche ist natürlich jetzt schon am Brodeln”, stellte der Dekan klar. “So etwas kann ich an unserer Universität nicht tolerieren, das ist Ihnen hoffentlich beiden klar. Das ist ein No-Go!”

Rin biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe und schluckte dabei schwerer. Schnell legte Sesshomaru sanft seine Hand auf ihre, um diese zu drücken. Ihr damit Mut zu spenden. “Es wird nie zur Debatte stehen, dass ich meine Gefühle ihr gegenüber verleugnen werde”, stellte der Silberhaarige sofort klar.

Längere Zeit herrschte Stille und Rin verschränkte unbewusst ihre Finger mit seinen. Auf diese Art bekam sie Halt von ihm und profitierte von seiner sicheren Haltung. “Das erwarte ich nicht... jedoch muss ich sie dazu anhalten das am Uni-Geländer zu unterlassen. Wenn Sie sich an der Uni begegnen macht es nicht so offensichtlich, denn bisher ist es nur eine Vermutung. Verstehen Sie was ich damit meine?”, fragte er direkt und sah abwechselnd zu dem Paar hin und her.

“Verstehe... ich das richtig... nur auf dem Uni-Geländer kein Kontakt?”, murmelte sie und verstand nicht sofort, ob sie das richtig verstanden hatte.

“Sie haben es richtig verstanden, Fräulein Hanakuro... solche Dinge passieren, aber keiner muss das direkt mitbekommen... also spielen Sie es darauf herunter, dass sie eine Freundschaft aufgebaut haben. An der Uni seid ihr das, was Sie außerhalb haben, interessiert mich nicht. Wichtig für mich ist einzig und allein dieses Thema so schnell wie möglich vom Tisch zu haben.”

“Da ich ab morgen nicht mehr an der Uni bin, sollte das einfacher werden”, bemerkte der Taisho und Rin sah ihn mit großen Augen an.

“Das ist mir bewusst, deshalb hoffe ich sehr, dass Sie dadurch weniger Kontakt haben werden. Das bedeutet die junge Dame nicht abholen und in den nächsten Wochen so gesehen die Füße stillhalten. Damit würde diese heikle Sache bis Ende des Jahres verschwinden”, sprach der Leiter und nun begriff Rin, was der Dekan vorhatte.

“Sie... wollen Gras über die Dinge wachsen lassen?”, fragte sie nach und langsam nickte Herr Tanaka. Die Fragezeichen standen sehr groß über ihrem Kopf, weshalb Sesshomaru ihre Hand drückte.

“Sagen wir es so, Rin... es gibt einige Professoren, die mit ihren Studenten etwas anfangen... also sind wir nicht das einzige Paar, welches so entstanden ist. Jedoch lassen sich nur wenige dabei erwischen”, zwinkerte er seiner Liebsten zu, um ihr das zu erklären, was eigentlich oft passierte.

“Normalerweise müsste ich das melden, aber... schlechte Publicity können wir alle nicht gebrauchen. Wie erwähnt ist es bei euch nur eine Vermutung. Solange ihr dies nicht mit weiteren Liebkosungen oder Annäherungen bestätigt, wird in den nächsten Wochen niemand mehr davon sprechen, geschweige denn einen Gedanken daran verschwenden.”

Rin konnte das gar nicht fassen, dass ihr Dekan so etwas vorschlug. Er wollte das tatsächlich unter den Teppich kehren. Unsicher blickte sie zu ihrem ‘Takeo’. Sie schien in seinem Blick eine Bestätigung zu suchen, deshalb nickte er nur kurz und überließ ihr das Reden. “Wir... werden uns zurückhalten... und Ihnen keine Probleme bereiten”, kam es von ihren Lippen und zufrieden nickte Herr Tanaka.

Was Rin nicht wissen konnte, war, dass der Dekan selbst in einer ähnlichen Lage war. Es war schon einige Jahre her, doch Sesshomaru wusste davon. Deshalb war ihm auch klar, dass der Uni-Leiter all das nicht an die große Glocke gehängt würde. Schließlich würde das ein schlechtes Bild auf die Universität werden und womöglich würden alte Themen ans Tageslicht gelangen.

“Ich werde ab morgen nicht mehr das Uni-Gelände betreten”, versprach Sesshomaru und das erleichterte den Dekan sehr.

“Sie müssen aber damit rechnen, dass Sie dennoch angezeigt werden könntet, Herr Nakamura. Da kann ich dann nichts für Sie tun”, mahnte Herr Tanaka noch.

“Machen Sie sich keine Sorgen... der Tatsache bin ich mir bewusst... und sollte der Fall eintreffen, werde ich auch meine Stelle bei Ihnen kündigen”, entgegnete der Taisho. Bei seinen Worten sog Rin die Luft ein und hielt den Atem an. Sie konnte das nicht glauben, was sie gerade hörte.

Das ist unmöglich sein Ernst., dachte sie sich und blickte zu ihm, um an seiner Mimik und Gestik zu erkennen, ob er das auch so meinte. Er sah lässig und ruhig aus. Fast so als würde es ihm egal sein. Verwundert blinzelte sie, als er mit dem Daumen über ihre Handinnenfläche fuhr. Dabei musste er sie nicht ansehen, um zu erkennen, was in ihr vor sich ging. Später würde er es ihr in Ruhe erklären, so viel stand fest. Sie sollte wissen, dass ihm der Job an der Uni nicht so wichtig war, wie sie annahm.

“Ich nehme an, sollte der Fall eintreffen, werden sie Fräulein Hanakuro selbst sagen, was sie machen soll, damit sie keine Konsequenzen davon trägt”, sprach noch der ältere Mann aus.

“So ist das, danke für Ihre Erinnerung”, entgegnete Sesshomaru, um klar zu stellen, dass er sehr wohl wusste, was zu tun war, sollte jemand eine Anzeige stellen. Er wäre nicht er, wäre er darauf nicht vorbereitet. Deshalb war das Gespräch an dieser Stelle für ihn auch beendet.

“Gut... Fräulein Hanakuro, falls sie jemand fragt. Sie waren hier wegen ihrer Bestätigung für das Sommerpraktikum”, zwinkerte Herr Tanaka und Rin nickte schnell. Alles andere würde sie später bei ihrem Liebsten erfragen, ob sie das auch wirklich richtig verstanden hatte.

Das Paar erhob sich, immer noch mit den Händen miteinander verschränkt. An der Tür führte Sesshomaru ihre Hände an seine Lippen und hauchte ihr einen Kuss auf den Handrücken. “Lass dich nicht ärgern und wir sehen uns später”, wisperte er an ihrer Haut und sie nickte leicht.

Er löste die Hand von ihrer und ließ sie zuerst hinaus gehen. Rin eilte zu ihrem Kurs und war froh, dass niemand nachgefragt hatte. Klar wüsste sie, was sie ihnen sagen sollte, doch war sie immer noch etwas verunsichert. Sesshomaru hingegen verließ einige Minuten später das Büro und betrat sein eigenes. Er schrieb Inu eine Nachricht, dass er auch Rin abholen müsste, damit die Gerüchteküche nicht weiter angeheizt wurde.

Auch wenn den Meisten klar war, dass sie Brüder waren und somit Rin mit Sicherheit zu Takeo fuhr, so wurde das nicht bestätigt. Zeitgleich ließ der Taisho seinen Bruder wissen, dass er Ichiro und Rins Freundinnen im Auge behalten sollte. Denn nur die drei Personen konnten ihnen gefährlich werden. Nur diese drei wussten mehr, als alle anderen. Sollte einer von ihnen plaudern, würde es eng werden für sie beide.

Zwar hatte Sesshomaru alles im Blick, dennoch müsste er die drei dazu bringen, dass sie wenigstens für die nächsten Wochen die Klappe halten, danach wäre es egal. Schließlich würde er nicht mehr an der Uni unterrichten und ob er im nächsten Jahr das wieder tun würde, wusste er noch nicht. Er würde das mit Rin besprächen und bis dahin würde ein anderer Professor seine Stelle übernehmen.

Im Bereich der geschichtlichen Archäologie kannte er noch einen Tigeryokai, den er der Universität empfehlen würde, sollte er sich dafür entscheiden seinen Posten aufzugeben. Zudem gab es noch einige europäische Kollegen, die das ebenso machen könnten. Darum machte er sich weniger Sorgen, da das schnell und einfach geklärt werden könnte, sollte der Fall eintreffen.

Nun konzentrierte er sich alle eingereichten Arbeiten auf einem Stick zu speichern und auch auszudrucken. Diese würde er an zwei Professoren weiterleiten und einmal an Inu. So wären drei Personen an der Entscheidung beteiligt. Zeitgleich informierte er auch Shippo und Koga, welche Themenbereiche von den Studenten bearbeitet wurden. So konnten sie beiden sehen welche Unterlagen sie vorbereiten mussten und vor allem wer wo eingesetzt würde.

Zudem brachte er sie auf den neusten Stand in Sachen Hochzeit von Kagome und Inu und auch seiner Beziehung zu Rin. Schließlich sollte sich keiner von ihnen verplappern vor seiner Angebeteten. Die Beiden und deren Familie würden eine ganze Woche früher eintreffen, um ihnen bei dem Endschliff zu helfen. Natürlich auch ihre Überraschungen an das Brautpaar weitergeben. Während die einen sich um das Catering kümmerten, gab es andere, die die Dekoration machen würden.

Trotz der aktuellen Situation behielt der Daiyokai alles im Blick. Er wäre nicht er, würde er das nicht tun. Aus dieser Gewohnheit kam er einfach nicht heraus, obwohl es sich ein wenig gebessert hatte. So blieb er weiterhin der Theoretiker, der alles zweimal oder gar dreimal überlegte, bevor er es in die Tat umsetzte. Impulsiv handelte er bisher nur, sobald es um Rin ging. Das verwunderte ihn am meisten, doch ließ er sich nichts anmerken.

Nachdem er all das erledigt hatte, machte er sich auf den Weg nach Haus. Seinen eigentlich Plan musste er nun verwerfen. Doch er würde das Beste daraus machen. Während Rin und Kagome noch an der Uni waren und Inu sich um das Büro kümmerte, würde der Taisho etwas auf den Tisch zaubern. Dafür würde er checken was er daheim hatte und zur Not noch Einkaufen fahren.
 

Für beide Frauen dauerten die letzten Minuten viel länger als gewöhnlich. Natürlich war das nur gefühlsbedingt, doch daran konnte man nicht viel ändern. Seufzend verließen sie ihre Hörsäle und trafen sich auf dem Weg nach draußen. “Endlich fertig”, kam es erschöpft von Rin und dem konnte Kagome nur beipflichten.

“Dann nichts wie weg von hier, bevor noch jemand uns hier länger aufhält”, meinte die Miko rasch und beide lachten leise. Schnell liefen sie hinaus und hinüber zu den Parkplätzen. Sie schlüpften geradewegs durch die Menge hindurch und stiegen auch gleich in den Wagen. Inu machte sich noch nicht mal die Mühe, um auszusteigen.

“Na... alles gut?”, fragte er und küsste seine Frau, nachdem sie auf dem Beifahrersitz Platz nahm.

“Klar”, entgegnete sie ruhig und er lächelte sie an. Danach sah er nach hinten zu Rin. Sie nickte schwach, aber schien okay zu sein. Sogleich fuhr er los und brachte den ganzen Stress hinter sich.

In der Parkgarage ließen sie den Wagen stehen und fuhren mit dem Fahrstuhl hoch direkt in Sesshomarus Wohnung. Ohne Umschweife öffnete Inu die Tür und ließ die Damen eintreten. Es roch bereits köstlich und Rin schlüpfte aus den Schuhen. Eilig lief sie in die Küche und umarmte ihren Liebsten von hinten. Er hatte sie bereits gerochen und auch kommen sehen, doch tat er überrascht und lächelte sie an, als er sich umdrehte.

“Lief alles gut?”, fragte er leise und sie nickte. Keiner hatte sie mehr darauf angesprochen und sie war sehr froh darüber gewesen. Dadurch musste sie sich nicht weiter erklären. Zufrieden lächelte Sesshomaru und beugte sich leicht zu ihr hinab, um ihre Lippen sanft mit seinen zu bedecken.

Jedoch zuckte Rin plötzlich zusammen, als ihr Handy klingelte. “Gomen”, nuschelte sie und fischte nach dem Störenfried. Ohne nachzusehen wer anrief, ging sie ran und verließ die Küche, um zu telefonieren.

Sesshomaru sah ihr nach und lauschte natürlich, denn er hatte Sorge, dass ihr Ex sie gerade anrief. “Oh... Ami... mit dir habe ich nicht gerechnet”, hörte er und atmete erleichtert aus. Das andere Paar beobachtete ihn und beide schmunzelten etwas.

“Kein Wort dazu”, grummelte der Ältere und beide lachten leise. Es war für sie toll ihn so zu erleben. So frei und besorgt zu gleich. Schon damals war er bei Rin anders, doch diesmal spürte man sehr deutlich, wie viel sie ihm bedeutete. Das gefiel sowohl Kagome als auch Inu. Damit zeigte der Taisho nur zu deutlich, dass selbst in einem Eislord ein weiches Herz schlagen konnte.

Erleichterung

Noch immer sprach Rin mit ihrer Freundin. Etwas besorgt blickte Kagome ins Wohnzimmer, denn sie als einzige konnte nicht hören, ob das Gespräch positiv oder negativ lief. “Entspann dich, Kago... es klingt nicht so schlimm, wie du es dir gerade ausmalst”, meinte Inu und zog seine Liebste auf seinen Schoß, um sie zu beruhigen.

“Sicher?”

“Ja doch... ihre Stimmlage ist nicht böse, wütend oder traurig”, bestätigte Sesshomaru leise. Erleichtert atmete die Miko durch. Sie konnte nicht anders als sich zu sorgen. Ob das daran lag, dass sie langsam Mutterinstinkte entwickelte oder nicht, war ihr sogar egal. Rin sollte nicht leiden ihrer Meinung nach und sie würde sie auch beschützen, sollte es dazu kommen.

Nach einigen Momenten kam Rin in die Küche zurück und wurde von allen angesehen. “Entschuldigt”, nuschelte sie. Doch Sesshomaru winkte ab und schob den Stuhl zurück, damit sie sich setzten konnte.

“Ist alles okay bei dir?”, fragte Kagome besorgt.

“Natürlich, alles bestens”, lächelte Rin und setzte sich schmunzelnd. Sie blickte zu ihrem Freund auf und bei ihm zuckte nur ein Mundwinkel hoch. “Ami... möchte nochmal mit mir in Ruhe sprechen”, erklärte sie genauer.

“Nimm dir einen Tag Zeit und sprich mit ihr auf neutralem Boden”, bemerkte der Taisho und sie nickte.

“Wir treffen uns morgen beim Café, da habe ich Kisho für den Notfall”, nuschelte sie, um ihren Schatz beruhigen. Er lächelte zufrieden und wusste genau wo er zu dem Zeitpunkt auch sein würde. “Du kannst mich danach dort abholen, wenn du magst.”

Bei ihren Worten hätten beinahe Kagome und Inu losgelacht, doch sie rissen sich am Riemen. Beide wussten, dass der Ältere keine Extraeinladung brauchte, um bei ihr zu sein. Kagome versteckte das Grinsen hinter dem Essen und war froh, dass Inu sie ablenkte. Er hatte seine Hand so um sie gelegt, dass seine Hand auf ihrem Bauch lag.

“Ich komme gerne nach, Rin”, meinte Sesshomaru ruhig und sie lächelte ihn liebevoll an.

“Bis 15 Uhr habe ich meine Kurse... sind gegen 16 Uhr am Café und gegen 17 Uhr kannst du mich abholen... sollte ich länger brauchen, werde ich dich anschreiben”, erklärte sie ruhig und zog eine Augenbraue hoch. “Wehe du kommst früher mich holen”, funkelte sie ihn an.

“Und wenn ich dich früher abhole?”, hakte er nach und Rin verengte die Augen.

‘Auch in ihr schlummert ein Biest... locken wir es hervor?’, kam es leicht schnurrend von seinem inneren Tier. Er musste sich sehr konzentrieren, um sich nicht anmerken zu lassen, dass er eine Unterhaltung im Inneren austrug.

Hör auf... mich abzulenken, sonst werde ich noch auf dich hören und sie so lange reizen... sparen wir das für später auf., mahnte er sein Biest und dieses lachte nur darüber. Er musste zugeben, dass es ihm Spaß machte mit diesem zu diskutieren oder sich einfach nur zu ärgern.

“Dann werde ich dich eine Woche lang ignorieren!”, stellte sie sofort klar, was ihm blühen würde, sollte er sich nicht daran halten. Für einige Momente war er sprachlos und hatte sogar sie mit großen Augen angesehen. Es fehlte nicht mehr viel und ihm wäre sogar der Mund aufgeklappt.

‘Das ist unsere... Frau’, lachte es in seinem Inneren.

“Das... kannst du unmöglich... ernst meinen”, entkam es ihm. Kagome biss sich auf die Unterlippe, um nicht los zu lachen. Den Älteren so zu erleben, war definitiv nicht alltäglich. Deshalb freute sie sich über solche Momente am meisten. Rin kitzelte wirklich alles aus ihm heraus.

“Natürlich ist das mein Ernst!”, sprach sie mit fester Stimme. Sesshomaru räusperte sich. Eine Woche auf sie verzichten, würde er niemals zulassen. Inu hörte bereits das Zähneknirschen von seinem Bruder und grinste breiter.

“Nun gut... ich werde gegen 17 Uhr am Café sein, außer du schreibst mir, ich soll später kommen”, lenkte er schließlich ein. Zwar widerwillig, doch tat er es. Sein Biest lachte weiter in seinem Inneren und war mehr als begeistert von Rin. Sie war definitiv nach seinem Geschmack.

“Brav”, kicherte Rin und streckte sich, um seine Lippen leicht mit ihren zu bedecken. Sehr gerne erwiderte er den süßen Kuss und ignorierte die Blicke seiner Familie.

Kagome schmiegte sich dichter an Inu an. Sie saß immer noch auf seinem Schoß und genoss diese Nähe zu ihrem Gefährten sehr. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, denn die beiden sahen wirklich toll zusammen aus. Natürlich gaben sie ihnen die Möglichkeit es aus zu kosten. Denn diese waren seltener und daher kostbarer. Das wussten die Beiden nur zu gut. Daher gönnten sie es ihnen sehr.

Rin vergaß sogar, dass sie nicht alleine waren. Erst als sie den Kuss gelöst hatten, wurde es ihr bewusst. Verlegen biss sie sich auf die Unterlippe und blickte entschuldigend zu dem anderen Paar. Doch beide winkten schnell ab, da es sie absolut nicht störte. Beide grinsten sogar und diese Geste wurde breiter, als sie das Augenrollen von Sesshomaru mitbekamen. Es war einfach wundervoll sie so zu sehen.

Während des Essens sprachen sie über die nächsten Tage. Dabei erinnerte der Ältere die werdende Mama daran, dass am Samstag Hitomi zur Untersuchung kommen würde. Das hatte die Miko fast vergessen, denn sie hatte viele Dinge für die Hochzeit im Kopf, doch das war irgendwie nach hinten gerückt. “Oh... ist es schon wieder so weit?”, blinzelte sie verwirrt. Das brachte die Anderen natürlich zum Lachen.

“Es sind bereits vier Wochen her”, wunderte sich der Taisho über seine Schwägerin. Sie schien zu überlegen. Als es ihr auffiel, wurden ihre Augen größer und im nächsten Augenblick war sie verlegen.

“Ups”, nuschelte sie und Inu lachte leise, während er seine Frau an sich zog und ihre Schläfe küsste.

“Wird Zeit zu sehen, wie unser Kleines herangewachsen ist”, flüsterte der Hanyou und Kagome nickte. Sie war sehr gespannt darauf zu sehen, was sich verändert hatte.

“Ich muss mir die Termine wirklich mal notieren”, schmunzelte sie über sich selbst.

“Definitiv... ich werde dir einen Kalender besorgen”, lachte Inu und sie kicherte zustimmend. Sie wusste, dass sie das irgendwie vernachlässigt hatte. Vielleicht hatte sie sich zu sehr auch auf die Jungs verlassen. Wobei sie das auch mal durfte.

Die Stimmung war ausgelassen und alle fühlten sich sehr wohl. Nach dem Essen zogen sich Kagome und Inu zurück in ihre Wohnung. Während die Schwarzhaarige noch für die Uni lernte, legte Inu einen Kalender für sie an und arbeitete noch einige Ordner durch. Bei einigen Projekten musste er Feinheiten klären. Vor allem wann und wer diese übernehmen würde. Vieles war einfach Koordination und Organisation. Doch es machte ihm immer wieder Spaß das alles durchzugehen und später auch diese zu leiten.

Ein Stockwerk über ihnen räumten Rin und Sesshomaru zusammen ab. Er wollte sich noch einen Kaffee machen, doch irgendwie kam er gar nicht dazu. Anfangs begriff er nicht, warum Rin ihn abgelenkt hatte. Sie fragte einiges über die Bücher, die er im Regal stehen hatte. Natürlich beantwortete er ihr alles und sie unterhielten sich über einige Szenen aus den Bändern, die sie beide gelesen hatte.

Da merkte er, wie viele davon sie in seiner Abwesenheit durch hatte. Sie faszinierte ihn immer mehr und er musste zugeben, dass er mit ihr auch sehr gut diskutieren konnte. Sogar auf hohem Niveau. Wäre er ihr noch nicht verfallen, wäre er das ab diesem Moment. Immer wieder hing er an ihren Lippen und saugte nahezu jedes ihrer Worte auf. Beide bemerkten nicht, wie die Zeit an einem vorüber ging.

Als sie das bemerkten, wurde Rin verlegen, denn es war wirklich mitten in der Nacht. Es verunsicherte sie auch, doch Sesshomaru überspielte das geschickt. “Bei einer netten Unterhaltung läuft die Zeit leider dreimal so schnell. Soll ich dich Heim bringen oder bleibst du hier?”

Sie kaute auf ihrer Unterlippe und blickte erst nach einigen Momenten zu ihm. “Wenn ich darf... würde ich hier bleiben”, nuschelte sie und in Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Geschickt hob er sie hoch. Überrascht keuchte sie auf und hielt sich an ihm fest. Sogleich brachte er sie hinauf ins Schlafzimmer.

Dort stellte er sie ab und sie lächelte ihn verliebt an. Sie liebte diesen Mann sehr und innerlich grinste sie sogar, denn sie hatte ihn davon abgehalten so spät noch einen Kaffee zu trinken. Sanft hauchte er ihr einen Kuss auf die Lippen. Liebevoll schlang sie ihre Arme um seinen Nacken. Er selbst legte seine Arme an ihren Rücken und drückte sie sanft an sich.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten sie sich wieder gelöst und sahen sich länger in die Augen. “Du solltest... dich umziehen”, lächelte er und sie nickte. “Ich muss noch etwas erledigen, also geh ruhig schlafen.”

“Aber... nur, wenn du nicht zu lange wach bleibst und danach zu mir kommst”, murmelte sie und er nickte leicht.

“Ich brauch nur eine Stunde, dann bin ich da”, meinte er und wollte schon in sein Büro. Jedoch hielt sie ihn auf und er blinzelte verwundert.

“Wehe du brauchst länger”, mahnte sie ihn und ihre Augen funkelten ihn wieder an. Er schluckte und beugte sich nochmal zu ihr hinab.

“Ich beeile mich”, raunte er an ihren Lippen und küsste sie erneut voller Hingabe und Liebe.

Damit gab sie sich zufrieden und ließ ihn seine Arbeit machen. Sie selbst zog sich im Bad für die Nacht um. Mit ihrem Nachtkleidchen huschte sie in sein Bett und sog tief seinen herberen Waldgeruch ein. Hier roch es am meisten nach ihm und dieser Duft beruhigte sie sehr. Doch würde sie ihm das niemals so sagen, sonst würde er sie noch für verrückt halten und das wollte sie vermeiden.

Eine halbe Stunde später war Sesshomaru endlich fertig gewesen und versuchte seinen Nacken zu entspannen. Hat mich Rin vorhin von meinem Kaffee abgelenkt?, kam es ihm erst jetzt in den Sinn, als er wie üblich seine benutzte Tasse in die Küche bringen wollte. Aber diesmal griff er so gesehen ins Leere. In seinem Inneren lachte es wieder und er seufzte leise.

‘Du bist wirklich unmöglich. Das war so offensichtlich und du hast es noch nicht mal gecheckt’, spottete es und er rollte mit den Augen.

Hör auf mich zu verarschen, sonst mache ich das auch., entgegnete er ernst und schüttelte nur den Kopf. Sein Biest würde ihn irgendwann wirklich noch fertig machen, so viel stand für den Daiyokai fest. Während er zurück ins Schlafzimmer ging, war er sehr leise, um Rin nicht zu wecken. Er hörte ihre leise Atmung und lächelte. Langsam knöpfte er sein Hemd auf und holte eine einfache Hose aus seinem Schrank.

Im Bad machte er sich noch ein wenig frisch. Wobei er eher eine eiskalte Dusche nahm. Er brauchte Abkühlung, denn Rin reizte ihn bis auf das Äußerste mit ihrer Art, ihrem Lächeln und ihr Geruch machte ihn beinahe wahnsinnig. Diese Frau begehrte er von den Zehenspitzen bis hin zu den Haarspitzen. Sie hatte keine Ahnung, welche Wirkung sie auf ihn ausübte. Selbst ihn erschreckte das sehr. Sein Biest hingegen fand das sehr witzig und stichelte natürlich gegen ihn.

Lass das, sonst werde ich nicht neben ihr liegen können., kam es zähneknirschend von ihm und sein Biest lachte.

‘Na gut... aber nur bis morgen früh lasse ich dich in Ruhe’, kam es neckend von diesem. Seufzend verließ er das Bad und überlegte, ob er ein Shirt noch anziehen sollte. ‘Lass es weg... ich mag diesen Körperkontakt’, bat sein inneres Tier und er schluckte leicht.

Er mochte diese Berührungen genauso und wog ab, ob er selbst stark genug wäre, um damit klar zu kommen. Zudem war er sich nicht sicher, ob für Rin das unangenehm wäre oder nicht. Unschlüssig blieb er vor seinem Schrank stehen und griff nach dem Shirt. Erst als er dieses anhatte, legte er sich ins Bett und unweigerlich umschmeichelte ihn ihr Geruch. In seinem Inneren schnurrte es regelrecht und für einen Moment war er sich nicht sicher, ob er wirklich ein Inuyokai war oder doch einer der Katzen.

‘Pah... klar sind wir Inuyokai... aber sie riecht so köstlich... da kann ich nicht anders’, brummelte er sanft.

Dann hör auf mit dem Schnurren... knurr lieber., entgegnete er ruhig und blickte auf Rin hinab, die sich augenblicklich an ihn geschmiegt hatte. Es überraschte ihn ein wenig, denn sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Leicht erschauderte er, als sie eine Hand unter sein Shirt schob und auf seinem Rücken ablegte.

Seine Haut prickelte unter ihrer Hand und er vergrub seine Nase in ihr Haar. Tief nahm er ihren Duft in sich auf und genoss diese Nähe einfach nur. Er schloss die Augen und schlummerte vor sich hin, während sein ‘Rabbit’ sich noch mehr an ihn kuschelte. Das wird eine große Wasserrechnung werden... wie soll man da nur widerstehen., dachte er sich und schluckte. Doch weitere Gedanken ließ er nicht zu. Er kostete es einfach aus, sie bei sich zu haben, alles andere würde sich bestimmt ergeben.
 

Der nächste Tag begann für Rin viel zu früh, doch komischerweise war sie fitter als sie es in den letzten Tagen war. Es war kuschelig warm, während sie langsam erwachte. Der Geruch von Wäldern kitzelte ihre Nase. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, denn als erstes hatte sie ihn im Sinn. Vorsichtig öffnete sie die Augen und sah ein wenig auf. Takeo schien noch zu schlafen, weshalb sie sich etwas Zeit nahm, um sein Gesicht zu mustern.

Mit ihren Augen fuhr sie seine Konturen nach. Länger blieb sie an seinen Lippen hängen. Einen Moment überlegte sie und wollte ihn eigentlich nicht wecken, doch sie konnte ihm einfach nicht widerstehen. Sie streckte sich leicht, kam mit ihrem Mund dem seinem näher und nur wenige Millimeter vorher hielt sie inne. Ihre Augen wanderten zu seinen noch geschlossenen und kurz schluckte sie.

Bevor sie es sich anders überlegen konnte, legte sie ihre Lippen auf seine. Während sie die Augen schloss, öffnete er sie überrascht. Er war irgendwann eingeschlafen und nun spürte er etwas Weiches und Zartes an sich. Als er begriff, dass es ihre Lippen. Sofort erwiderte er den Kuss, aber überließ ihr die Führung. Es war schwierig, aber es hatte etwas für sich. Damit wollte er sehen, was sie wollte und wie weit sie gehen würde.

Natürlich blieb es eher schüchtern, doch aber auch fordernd. Sie machte deutlich, was ihr gefiel. Aus dem einfachen Kuss wurde schnell ein leidenschaftlicher Zungentanz. “Mmmh, so darfst du mich gerne jedes Mal wecken”, raunte er an ihren Lippen und bekam einen leichten Rotschimmer.

“Vielleicht mache ich das auch”, entgegnete sie leise und er schmunzelte. Die Antwort gefiel ihm sehr. Unbewusst legte sich seine Hand auf ihren Rücken, während ihre Hand auf seiner Brust ruhte. Es war schön mit ihm zusammen aufzuwachen, doch leider mussten sie beide aufstehen. “Ich... muss zur Uni”, nuschelte sie und er nickte.

Widerwillig ließ er sie los und sie stand auf. Sie wollte ins Bad gehen, doch sie krabbelte nochmal zurück zu ihm und küsste sanft seine Lippen, ehe sie zum Duschen ging. Sesshomaru sah ihr nach und leckte sich die Lippen. Definitiv war sie die pure Versuchung. Leise knurrte er und erschauderte, nachdem sie die Tür hinter sich zumachte. Doch sie schloss nicht ab.

‘Ist das nun eine Einladung’, lechzte sein Biest und er knurrte es nur innerlich an.

Lass das sein... sie vertraut uns... mehr nicht., mahnte er dieses und erhob sich. Geschickt steckte er seine Haare hoch, während er nach unten in die Küche ging. Er wollte ihr etwas zum Frühstück machen. Einen Moment überlegte er, was er machen sollte und lächelte, als ihm etwas ins Auge fiel. Ob sie sich darüber freuen würde, wusste er nicht, doch würde er es einfach ausprobieren.

Erfrischt kam Rin nur in einem Handtuchbekleidet aus dem Bad. Sie hatte nicht mal darüber nachgedacht, dass er noch im Raum sein würde. Es war für sie fast schon normal und als ihr das bewusst wurde, schluckte sie. Bei ihm fühlte sie sich wohl. Ein wenig war sie verwundert, weil sie keine Angst hatte so viel Nähe zu ihm zu zulassen.

Im Vergleich zu ihrem Ex hatte sie mehr vertrauen in ihren Takeo. Sie war sich sicher, dass er ihre Wünsche respektierte und bis her hatte er auch nichts versucht in dieser Richtung. Natürlich hatte er sie fordernder geküsst und sie spürte auch sein Verlangen nach ihr, doch er ging nie weiter als sie es zugelassen hätte. Das machte ihr auch Sorgen, denn er war schließlich auch nur ein Mann. Aber auch er hatte Bedürfnisse und nicht alle konnte sie ihm im Moment erfüllen.

Sie zog sich ihre Unterwäsche an und suchte sich eine einfache Jeans und eine leichte Bluse heraus. Nachdem diese ihren Körper zierten, begab sie sich nach unten. In der Küche erblickte sie bereits den gedeckten Tisch und ihn an der Arbeitsplatte. Er machte gerade noch einen Kaffee für sich. “Guten Morgen”, nuschelte sie und er lächelte sie an.

“Guten Morgen... setz dich bitte”, meinte er und sie folgte seiner Bitte. Sie staunte, dass er so einfach etwas außergewöhnliches zusammen gestellt hatte. Er hatte ihr ein französisches Frühstück angerichtet. Baguette und Croissants hatte er aufgebacken, dazu hatte er ihr einen Cappuccino gemacht und etwas Aufschnitt.

“Ist das ein Versuch Paris hier her zu bringen?”, fragte sie und nippte an ihrem Getränk.

“Ein kleiner Versuch”, gestand er und setzte sich ihr gegenüber. “Das nächste Mal zeige ich dir aber das wahre Paris”, zwinkerte er und nippte an seinem Kaffee.

“Du... meinst das wirklich ernst?”, fragte sie und er nickte dabei.

“Natürlich... also mach dir keine Gedanken... sollte etwas passieren, kümmere ich mich darum. Antworte nur schlicht, ich wäre dein Freund. Weder ein normaler, noch ein fester... dadurch bleibt es wage und du lügst nicht”, erklärte er und sie schmunzelte.

“Du bist wirklich einschüchternd”, kam es ehrlich von ihr und er lachte leise.

“Das bringt leider der Job mit sich... man muss sich durchsetzen können und deshalb bin ich auf alles Schlechte vorbereitet”, erklärte er schulterzuckend.

“Ich mag deine Art sehr gerne... aber du musst nicht alles alleine machen... ich bin nicht so zerbrechlich, wie du denkst”, meinte sie ruhig und begann etwas zu essen.

“Kommende Probleme gehen wir gemeinsam an, doch dieses überlasse mir, Rin”, sprach er und seufzend nickte sie. Es war klar, dass er da die Oberhand behalten würde.

“Aber nur, wenn du mich auf dem Laufenden hältst”, stellte sie ihre Bedingung und damit konnte er leben.

Gemeinsam aßen sie weiter und sie machte sich auf den Weg zur Uni. Kagome hatte ihr geschrieben, dass sie auf die junge Frau warten würden. Sie freute sich darüber, verabschiedete sich von ihrem Freund mit einem innigen Kuss. “Bis später”, hauchte sie und er lächelte sie an.

“Bis später und lass dich nicht ärgern”, meinte er und sie nickte, ehe sie aus der Wohnung ging und das andere Paar antraf. Gemeinsam fuhren sie an die Uni und die Brüder begegneten sich im Büro.

12. SSW

Den ganzen Tag über war Sesshomaru angespannt. Er war nicht in der Nähe von Rin und wusste demnach nicht, ob bei ihr an der Uni alles in Ordnung war. Natürlich sorgte er sich um und obwohl sein Biest ihn beruhigte, so war er im Inneren sehr unruhig. “Sess... wenn etwas wäre, hätte Kago uns bereits angerufen”, seufzte Inu, da sein Bruder zum tausendsten Mal an ihm vorbei lief.

“Trotzdem wäre ich lieber in ihrer Nähe”, knurrte er und ging erneut an Inu vorbei.

“Muss ich das nun die nächsten drei Stunden ertragen?”, fragte der Jüngere und blickte über den Ordner zu diesem. Es war weit nach Mittagszeit und es würde noch eine Weile dauern, bis Rin sich melden würde.

“Du wirst das überleben... ich habe das mit dir über 500 Jahre mitgemacht, also ignorier es, so wie ich es tat”, knurrte der Taisho zurück. Inu verkniff es sich loszulachen, denn das würde den Älteren nur aufbringen. Das wollte der Hanyou definitiv vermeiden. Innerlich war er nur froh, dass er bald Kagome abholen würde, demnach dem unruhigen Hund entgehen konnte.

So gut es ging ignorierte Inu seinen Bruder und schrieb seiner Gefährtin, dass er sie kurz nach 15 Uhr abholen würde. Kagome freute sich darüber und ging in ihren letzten Kurs für den Tag. Sie lächelte immer wieder, sobald sie den Kalender öffnete, den Inu für sie angelegt hatte. Er wurde wahrlich erwachsener und das gefiel ihr. Auch wenn hin und wieder seine kindliche Ader hindurch kam, doch genau dafür liebte sie ihn so sehr.

Gegen 15 Uhr kam die Miko aus der Uni heraus und traf sogar Rin und Ami. Sie grüßte die Beiden mit einem Lächeln und wollte auch schon zu den Parkplätzen gehen. Denn sie die Freundinnen nicht stören wollte. Jedoch hielt Rin sie auf. “Ami... das ist Kagome, bei ihrer Hochzeit bin ich die Trauzeugin”, meinte sie lächelnd.

“Freut mich... wir haben uns hin und wieder schon gesehen”, meinte Kagome neutral, da sie nicht wusste, wie ihre Gegenüber drauf war.

“Freut mich auch”, entgegnete Ami freundlich. “Möchtest du mit uns ins Café, dann können wir uns auch besser kennen lernen”, schlug sie gleich vor und überraschte damit nicht nur Kagome.

“Oh... ich will euch da nicht stören, zudem holt mich mein Verlobter gleich ab”, meinte die Miko ruhig, denn es entsprach der Wahrheit.

“Ach kommt doch beide mit”, lächelte Ami und Rin blinzelte ihre Freundin verwirrt an.

“Wie?”, fragte sie und schluckte.

“Mein Verhalten war nicht richtig und ich kenne dich Rin... du würdest nie etwas tun, um einen Vorteil zu haben”, sprach Ami direkt das an, was sich die junge Dame von Yoko anhören musste.

“Du bist... nicht gegen meine Entscheidung?”, hakte Rin nach und Ami lächelte sie an.

“Es war überraschend und auch so... unvorbereitet, aber ich habe nichts dagegen... es ist schließlich dein Leben”, zuckte sie mit den Schultern und überraschte erneut Rin damit. Selbst Kagome war verwundert darüber, doch das zeigte ihr, dass Ami vernünftiger zu sein scheint.

Rin wollte noch etwas sagen, doch kam sie nicht dazu, da Inu bereits seine Verlobte abholte. “Hallo zusammen”, grüßte er und küsste Kagome liebevoll auf die Lippen.

“Hey, Kokoro”, lächelte diese ihn an und er strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Unbewusst stelle sich Rin vor, dass Takeo sie genauso liebevoll abholen würde. Doch im nächsten Moment räusperte sich Ami und alle sahen zu ihr. “Oh... Gomen”, meinte Kagome, doch sie winkte ab.

“Unsinn... und kommt ihr auch mit ins Café?”, fragte sie direkt. Inu blinzelte verwundert und sah zu seiner Gefährtin, die nur mit den Schultern zuckte.

“Klar gerne... ich schreibe nur meinem Bruder, dass ich nicht mehr ins Büro komme”, meinte Inu und zog schon sein Handy heraus.

“Er kann auch gerne vorbei kommen, wenn er mag”, sprach Ami lächelnd und beide Damen legten den Kopf schief. Damit hatten sie nur gar nicht gerechnet. Inu schmunzelte leicht und nickte.

“Ok, ich schlage es ihm vor, mal sehen, ob er sich frei schaufeln kann”, erklärte er, auch wenn er wusste, dass Sesshomaru sofort auf der Matte stehen würde. Besonders nachdem er ihn so hibbelig erlebt hatte. Kagome zog eine Augenbraue hoch, doch kicherte sie leise, als Inu sie Augenrollend ansah.

“Wollt ihr mit uns mitfahren?”, schlug die Miko vor und Ami nickte begeistert. Rin war erleichtert darüber und freute sich bereits sehr ihren Liebsten wieder zu sehen.

“Dann kommt”, lächelte Inu, nachdem er die Nachricht an seinen Bruder verschickt hatte.

Sogleich gingen sie zum Wagen und stiegen ein. Inu fuhr direkt zum Café und überlegte, ob sein Bruder schon warten würde oder nicht. Es dauerte einige Zeit bis sie ankamen. Die Fahrt war relativ ruhig gewesen, doch das störte keinen von ihnen. An ihrem Ziel angekommen, stiegen sie aus und gingen hinein. Sie suchten sich einen freien Tisch und setzten sich.

Rin sah auf ihr Handy, als es einen Laut von sich gab. Verwundert öffnete sie die Nachricht. ‘Hey Rin, entschuldige, dass ich dich anschreibe, aber bevor Inu hin und her übersetzen muss... Ich brauche noch eine halbe Stunde, um die Mails abzuklären mit den Kunden. Danach komme ich gerne zu euch, lieb dich, Takeo.’

Schmunzelnd hatte sie die Nachricht gelesen und teilte sie den anderen mit. Inu und Kagome waren erst verwirrt, doch wussten sie, dass er hier ebenso den Schein wahren wollte. Schließlich hatte er ein Unternehmen zu leiten. “Das ist toll”, meinte Ami und sie bestellten sich etwas zu essen und auch zu trinken. Kisho war ein wenig überrascht Rin zu sehen, doch freute er sich, dass sie mit Freunden ausging.

Ami und Rin hatten sich ein wenig unterhalten, darüber wie Yoko reagiert hatte und dass Ami das nicht fair fand. Auch wenn sie Rin erst seit dem Studienbeginn kennen, so hatte sie noch nie etwas für den eigenen Vorteil gemacht. Deshalb kam Ami auch ins Grübeln und wollte noch einmal mit ihrer Freundin sprechen. Yoko jedoch sah es nicht ein. “Tut mir leid, dass sie da so... stur ist, Rin”, meinte Ami, doch die Angesprochen winkte schnell ab.

“Nicht schlimm, Ami... ich bin froh, dass du das so siehst. Ich dachte wirklich... du würdest auch so von mir denken”, meinte sie und lächelte ihre Freundin an. Kagome und Inu hatten den Beiden nur gelauscht. Sie hielten Händchen und waren erleichtert, dass Rin nicht gleich beide Freundinnen verlieren würde.

“Es ist wirklich ungewohnt... ich hatte keine Ahnung, dass du auf ältere Männer stehst”, kicherte Ami und da mussten alle lachen.

“Ich... auch nicht”, grinste Rin und sah zur Tür. Sie schien instinktiv zu wissen, dass ER angekommen war. Schnell erhob sie sich und lief zu ihm. Überrascht fing er sie auf, denn sie sprang ihm förmlich in die Arme.

‘Mh endlich dieser liebliche Duft’, raunte es in ihm und er schloss sie sanft in seine Arme.

“So sehr hast du mich vermisst?”, fragte er sie grinsend und sie nickte rot um die Nase. Lächelnd streichelte er über ihre Wange und beugte sich zu ihr hinab, um ihr einen sanften Kuss auf die Lippen zu geben.

Seine Umgebung hatte er schon komplett ausgeblendet und nur noch sie wahrgenommen. Ein mehr als überraschter Kisho beobachtete die Situation, während er neuen Kaffee an den Tisch brachte. “Habe ich... etwas verpasst?”, fragte er verdutzt und Inu erklärte ihm kurz die Sachlage. Natürlich die abgespeckte Version, dass beide aufeinander standen und sich am Wochenende ihre Liebe gestanden. Alles andere sollten sie selbst erzählen.

Nachdem sie den Kuss gelöst hatten, lächelten sie sich an und Rin nahm seine Hand. Zusammen kamen sie zum Tisch und entdeckten erst jetzt, der sie musterte. “Oh... ähm...”, begann sie, doch er winkte gleich ab.

“Inu hat es mir schon erzählt. Ich freue mich”, grinste er ehrlich und machte sich wieder an die Arbeit. Sesshomaru sah ihm kurz nach, ehe er seinen Bruder und seine Schwägerin begrüßte und auch Ami mit einem Lächeln ‘Hallo’ sagte.

Keiner hatte es für möglich gehalten, doch sie verbrachten einen schönen Abend gemeinsam. Es war irgendwie absolut nicht eigenartig, sondern eher ausgelassen und amüsant sogar. Sesshomaru ließ es sich nicht nehmen und hielt mit Rin immer öfters Händchen. Ami war genauso überrascht, dass sie normal mit einander umgingen und auch von ihrem Verhalten.

Sie waren absolut nicht so wie Yoko es sich vorgestellt hatte und Ami war, es nun mit eigenen Augen gesehen zu haben. So war ihre Entscheidung auch die Richtige, noch einmal mit Rin darüber zu sprechen. Sie versprach den Beiden auch nichts über dieses Treffen zu erzählen. Schließlich wollte sie ihnen keine Probleme bereiten. Das freute Rin sehr, weshalb sie sich mit Ami zum Shoppen verabredet hatte.

Anfangs war es Sesshomaru schwer gefallen dem zuzustimmen, doch sie versprach ihm, sich zu melden, sollte etwas sein. Er konnte ihr einfach nichts ausschlagen, weshalb sie sich auch schon bald verabschieden müssten. Es war bereits spät und deshalb bot der Taisho Ami an sie Heim zu fahren. Doch diese lehnte dankend ab und wünschte allen eine ‘Gute Nacht’, ehe sie das Café verließ.

Kagome und Inu fuhren auch schon nach Hause, um noch etwas zu entspannen. Rin und Sesshomaru blieben noch im Café, um Kisho etwas Gesellschaft zu leisten. Natürlich hatte dieser sie mit einigen Fragen gelöchert. Wahrheitsgemäß hatten sie diese auch beantwortet und kamen zur späteren Stunde bei Sesshomarus Wohnung an. Es war fast schon normal, dass Rin bei ihm übernachtete.

Ihm selbst war es nur Recht, so hatte er sie bei sich und konnte besser auf sie aufpassen. Noch immer hatte er Sorge um sie, da ihr Ex ungewöhnlich ruhig war. Normalerweise war dies kein gutes Zeichen, doch er wollte sich nicht unnötig mit diesem Idioten befassen. Wobei sein Biest bereits schon einige Methoden im Sinn hatte, diesen los zu werden. Ein paar waren sehr amüsant, aber solange er sich ruhig verhielt, würde er nichts tun.
 

Die nächsten Tage verliefen ereignislos an beiden Paaren vorbei. Während die Frauen an der Uni waren, waren die Männer im Büro. Erstaunlicherweise wurden die Gerüchte um das ‘ungleiche’ Paar weniger. Sesshomaru wusste, dass er dies den wenigen Yokais und Hanyous zu verdanken hatte, die einfach dagegen gearbeitet hatten. Es hatte Vorteile gewisse Beziehungen zu haben.

Obwohl er das damals nie für möglich gehalten hätte, so hatten Koga und Inu ihm in der Hinsicht die Augen geöffnet. “Man muss nicht gleich befreundet sein, aber eine gute Tat wird sich bezahlt machen”, meinte der Wolf vor einigen Jahrhunderten. Diesem Rat hatte der Taisho es nun zu verdanken, dass sie nicht mehr das Gesprächsthema Nummer eins waren. Klar waren sie noch weit oben, doch das würde in einigen Wochen sich auch ändern.

Am Samstag holten Kagome und Inu Hitomi vom Flughafen ab. Sesshomaru hatte noch im Büro einige Akten zu erledigen, bevor er Rin von ihrer Shoppingtour mit Ami abholen würde und zu den Dreien dazu stoßen würde. Die Wolfsdame war schon sehr gespannt die werdenden Eltern zu sehen und vor allem auch das Neugeborene. Hanyous wuchsen unterschiedlich schnell heran und es war immer wieder faszinierend für sie das zu beobachten und zu vergleichen.

“Und wie geht es euch?”, fragte sie neugierig im Auto.

“Soweit ganz gut... die Übelkeit ist dank der Kräuter kaum noch da”, lächelte Kagome und das freute Hitomi sehr. Viele werdende Mütter beklagten sich sehr darüber, doch hier war das anders.

“Auffrischung des Yokis habt ihr durchgeführt?”, stellte die Ärztin die nächste Frage.

“Ja... und es war so wie du meintest. Instinktiv hat mein dämonisches Ich aufgehört. Kago hatte knapp 3 Stunden danach geschlafen”, berichtete Inu.

“Sehr gut... beim nächsten Mal beobachten, wie lange sie schläft, um zu sehen, ob sich da etwas ändert, je öfter sie mit deinem Yoki in Berührung kommt.”

“Das mache ich, Hitomi, danke”, lächelte der Hanyou und fuhr auf den Parkplatz der Ferienwohnung.

Die Wölfin würde dort wieder nächtigen und auch die Untersuchung durchführen. Gemeinsam stiegen sie aus und gingen hinein. Drinnen wuschen sie sich gleich die Hände und Hitomi desinfizierte ihre Arme zusätzlich. Kagome und Inu waren bereits im Behandlungsraum und die Miko machte sich schon mal oben rum frei. Routiniert hatte Hitomi die Brust abgetastet und merkte aufgrund der Reaktion, dass diese empfindlicher wurden.

“Ich verschreibe dir noch eine Salbe, damit die Brust nicht zu sehr spannt. Sobald sie zu sehr schmerzt, etwas auftragen”, lächelte Hitomi und Kagome nickte dankend. Sogleich zog sie sich wieder an. “Heute sollten wir auch schon über die Bauchdecke sehen können, wie weit das Kleine ist.”

“Oh... ist es schon möglich?”, wunderte sich Inu und die Ärztin nickte.

“Natürlich... bei der ersten Untersuchung macht man es auf den vaginalen Ultraschall, aber nun geht das so.”

Das erfreute Kagome ebenso, denn sie hatte noch immer das Bild vor sich, als Inu so argwöhnisch auf den speziellen Stuhl starrte. Sogleich legte sie sich hin und schob ihr Oberteil nach oben. Hitomi lächelte beide kurz an und warnte, dass es kalt werden könnte. Da die Miko darauf vorbereitet war, störte sie nicht wirklich, als das Gel aufgetragen wurde.

“So”, begann die Wölfin und suchte nach dem Fötus. “Da haben wir es.” Sie zeigte auf dem Gerät das kleine Wesen. “Man kann schon ein wenig die Umrisse von Stirn und Nase erkennen.” Erneut deutete sie darauf. Gebannt sah sowohl Kagome als auch Inu dort hin und lächelten sich dann glücklich an.

Tatsächlich konnte man bereits etwas erkennen und das freute die Beiden sehr. Hitomi sprach noch darüber, dass der Fötus etwas größer als 6 cm war und knapp 15 Gramm wog. Einige Informationen zählte sie noch auf, dass es nun normal sei, sollte Kagome Hunger verspüren, denn ab sofort würde sie nun für zwei essen. “Achte weiterhin darauf, nichts Rohes und bei manchen Obstsorten.”

“Natürlich... ich halte mich an die Liste”, lächelte Kagome erfreut und Hitomi machte noch ein Bild für die Oma des Ungeborenen.

“Achtet etwas mehr darauf, denn es kann passieren, dass plötzlicher Schwindel auf tauchen kann. Zudem kann sich an deinem Geschmackssinn etwas ändern, also alles, was dir eklig vorkommt, nicht essen”, bemerkte die Ärztin noch. Etwas verwirrt blinzelte Kagome, doch nickte sie im nächsten Moment. Es klang etwas sonderbar, doch sie würde sich daran halten.

“Noch etwas, woran... ich mich halten muss?”, fragte Inu und kurz überlegte Hitomi, ehe sie nickte.

“Sobald ihr... intimer werdet, kann es sein, dass Kago... etwas blutet. Das ist nichts Schlimmes, solange es nur wenig ist. Genau wie zu deiner eigentlichen Periode, kann es passieren, dass etwas rauskommt. Aber keine Sorge, solange es nur Schmierblutungen sind ist alles im grünen Bereich.”

“Alles klar, dann werden wir darauf achten.”

“Sollte mehr sein, dann ruft mich sofort an”, mahnte Hitomi gleich und beide nickten. “Bald wird auch Müdigkeit dich befallen, deshalb ein Auge drauf werfen, Inu.”

“Na klar, werde ich da aufpassen”, meinte er gleich und lächelte Hitomi an.

“Und die berühmten Stimmungsschwankungen, werden in knapp zwei bis drei Wochen einsetzen. Sollte das der Fall sein, macht was Schönes, genießt die Zeit zusammen und geht vielleicht shoppen”, lieferte sie auch gleich schon eine Lösung für das Problem.

“Oh... ich hoffe, ich werde da nicht allzu schlimm”, nuschelte Kagome, doch beide hörten es dank ihrer guten Ohren. Inu drückte sanft die Hand seiner Gefährtin.

“Mach dir keine Gedanken darüber, gemeinsam schaffen wir auch das”, munterte er sie auf und sie nickte errötet.

“Am 26. Juli sehen wir uns zur nächsten Untersuchung. Danach bleibe ich in Japan, da ich noch eine Tagung habe und eure Hochzeit ist auch nicht mehr so weit hin”, lächelte die Wölfin und sofort notierte Inu den Tag. Schmunzelnd wurde er betrachtet und sie musste zugeben, dass er sich ganz schön gemausert hatte.

Vor allem seit Kagome wieder in seinem Leben war. Kogas älteste Tochter kannte den Hanyou meist als impulsiven Onkel, der jeden Spaß mit machte. Doch nun übernahm er Verantwortung und half seiner Liebsten bei all den Dingen, die nun auf sie zukamen. Es freute sie ihn auch so zu erleben. Lächelnd machte sie alles wieder sauber und übertrug einige Daten in den Mutterpass. Diesen gab sie Kagome wieder und hatte auch das Bild hinein gegeben.

“Das kannst du deiner Mama zeigen. Sie ist bestimmt auch gespannt, wie es ihrem Enkelkind geht.”

“Oh... da wird sie sich aber freuen. Danke dir”, entgegnete die Miko und erhob sich auch schon. Inu drückte sie liebevoll an sich.

“Du isst doch mit uns oder? Sess und Rin müssten auch gleich Heim kommen”, bemerkte Inu und Hitomi lächelte.

“Klar, ich esse gerne mit euch”, kam es von ihr. Sie dachte auch nicht weiter nach über die Aussage des Hanyous. Daher machte sie sich kurz frisch, zog sich ein frisches Kleid an und sie fuhren direkt zum Wohnhaus.

In der Tiefgarage ließ Inu den Wagen stehen und gemeinsam stiegen sie in den Fahrstuhl, der sie hochbrachte zu Sesshomarus Wohnung. Während die werdenden Eltern glücklich waren, war Hitomi für die Beiden auch happy, doch überlegte sie angestrengt, wie sie dem Taisho die Nachricht von Akio überbringen sollte.

Oben angekommen öffnete Inu direkt die Tür und sie traten ein. “Wir sind da”, rief Kagome und wurde bereits von Rin angestrahlt. Sie kam aus der Küche ins Wohnzimmer, in welches die ‘Gäste’ schritten.

“Willkommen zurück”, lächelte Rin und sah zu Hitomi. “Hoffentlich war dein Flug angenehm.”

“Natürlich... mach dir keine Gedanken”, entgegnete die Wölfin und wurde nun auch von Sesshomaru begrüßt.

“Kommt wir haben schon Fisch auf Reis und Gemüsebeet gemacht”, erklärte er und alle folgten ihm in die Küche. Der Tisch war schon gedeckt, so dass sie alle gleich speisen konnten.

Aufgeregt fragte Rin Kagome aus, wie es dem Kleinen denn ging. Die Miko zeigte stolz das Bild des Ultraschalls. “Oh wie süß... noch so klein und doch kann man es schon erkennen”, kam es erfreut von Rin.

“Es ist immer noch unwirklich und doch... ist es da”, lächelte Kagome und legte eine Hand auf ihren Bauch. Rin zeigte auch Sesshomaru das Bild, der es entgegen nahm und sich ansah.

“Ist alles so wie es sein sollte?”, fragte er ruhig und das bestätigte Hitomi ihm.

“Ein gesunder Fötus... bald wird Kago mehr Nahrung brauchen, denn nun wird das Kind wachsen”, erklärte die Ärztin und der Taisho nickte. Er würde vorsorglich einige Lebensmittel bei ihnen lassen.

Das Essen verlief ansonsten entspannt und ruhig. Danach räumten Rin und Sesshomaru ab, während sie ihre Gäste ins Wohnzimmer geschickt hatten. Natürlich ließ sich das frisch verliebte Paar es sich nicht nehmen zarte Küsse aus zu tauschen. Mit großen Augen sah Hitomi die Beiden an und dann Kagome und Inu.

“Sie... küssen sich?”, fragte sie leise und Inu nickte. “Ist er denn übergeschnappt? Sein Gift kann die Kleine töten!”, zischte sie weiter und der Taisho erstarrte für einen Bruchteil der Sekunde. Natürlich hatte er das ebenso gehört, denn seine Ohren waren immer noch zu gut.

Immunität?!

Rin gegenüber ließ er sich nichts anmerken, doch beeilte er sich ein wenig, um ebenso mit ihr ins Wohnzimmer zu kommen. Nur dort könnte er sich mehr kontrollieren. Er hatte diese Tatsache komplett ausgeblendet, da sie anfangs keinerlei Gifterscheinungen aufwies. Ehrlich gesagt... er wollte das auch vergessen. Doch Hitomi hatte Recht. Er gefährdete Rin damit, nur weil er sich nicht zügeln konnte und weil er sein Gift einfach außer Acht gelassen hatte.

“Hitomi... entspann dich... es ist nicht das erste Mal, dass sie sich küssen...”, begann Kagome leise.

“Rin zeigt keinerlei Symptome von Vergiftung auf”, ergänzte Inu. Verwirrt blinzelte die Ärztin und sah das Paar vor sich an.

“Wie das ist nicht das erste Mal?”, wollte sie mehr heraus finden, was Kagome damit meinte.

“Der erste Kuss... war vor 4 Wochen... und auch mit Zunge”, erklärte Kagome leise, damit Rin nichts mitbekommen konnte. Dass Sesshomaru sie hören konnte, war ihr egal gewesen. “Letzte Woche wurden die Küsse mehr und nach wie vor zeigt Rabbit keine einzigen Nebenwirkungen.”

“Wirklich nicht?”, fragte die Ärztin nach und beide nickten sofort. “Das ist eigenartig... Akio und ich habe sein Gift untersucht und seine Körperflüssigkeiten sind dennoch tödlich...”, kam es nachdenklich von ihr und sie sah auf, als Rin ins Wohnzimmer kam. Natürlich überspielten sie das, damit sie nichts merken konnte.

Hitomi schrieb ihrem Bruder eine Nachricht und auch eine an Sesshomaru. Nur so konnten sie sich unterhalten, ohne, dass Rin etwas merken könnte. Er sagte gleich, dass es ein Kunde war, der eine private Sammlung hatte und daher achtete dieser nicht auf die Wochenenden. Selbstverständlich hatte die Wölfin ihn erst ausgeschimpft, dass er einfach so sein Speichel auf Rin verteilt hatte.

Doch ihre Neugier gewann und sie wollte unbedingt Rins Blut untersuchen. Daher schrieb sie ihm schlichtweg folgendes: ‘Besorge mir zwei Gläschen von ihrem Blut und ich werde es mit Akio analysieren. Er ist im Übrigen auf dem Weg hier her... Wir wollen schließlich alle nicht, dass Rin etwas zustößt.’

Innerlich schnaubte Sesshomaru und setzte zu einer Antwort an: ‘Wie zum Geier soll ich dir ihr Blut besorgen? Du bist echt witzig...’

‘Lass dir was einfallen’, kam ihre Antwort darauf und sie grinste sogar leicht. Als sie darauf angesprochen wurde, zeigte sie Rin die Nachricht von ihrem Mann. Zum Glück hatte er auch ihr geschrieben. Er meinte etwas davon, dass sie heiße Dessous anziehen soll, sobald sie ihn Videoanrufen würde. Schlagartig wurde die 22-Jährige rot, aber sie lächelte.

Ihr Geruch verriet den Yokais, was in ihr los war und Sesshomaru warf Hitomi einen Blick zu, der töten könnte. Sein Innerstes zerrte an seinen Ketten und wollte Rin als die Seine markieren, denn sie verströmte Erregung und Bereitschaft. Reiß dich zusammen!, schimpfte er es aus und lenkte seine Liebste ab, damit der Geruch abnahm.

Glücklicherweise gelang ihm das auch und sie sprachen über die kommende Woche. Rin musste viel lernen für ihre Prüfung und danach hätte sie einige Tage Zeit, um sich vor zu bereiten, sollte ihre Arbeit wirklich gut genug sein. Da bekam Sesshomaru eine Idee. “Oh dabei fällt mir ein... wenn du nach Ägypten fliegen solltest, hast du alle notwendigen Impfungen bereits?”, fragte er Rin.

Sie blinzelte etwas verwundert, da sie nicht ganz begriff, was er meinte, doch dann erkannte sie, dass sie das gar nicht bedacht hatte. “Oh... ich weiß es nicht ehrlich gesagt”, meinte sie kleinlaut und da witterte Hitomi ihre Chance. Schließlich war das die perfekte Ausrede, um an ihr Blut zu kommen. Daher räusperte sich die Wölfin.

“Da ich Ärztin bin, könnte ich etwas Blut nehmen, um nachzusehen, ob alle Impfungen vorhanden sind”, schaltete sie sich direkt ein. Verwirrt sahen sich Kagome und Inu an, ehe es zu Sesshomaru und Hitomi blickte. Da machte es Klick bei dem Paar.

“Das ist möglich?”, fragte Rin einerseits unsicher, aber auch neugierig. Hitomi nickte lächelnd.

“Ich selbst kann es nicht untersuchen, aber ich kann es in ein Labor schicken und Dienstag wären die Ergebnisse bereits da”, erklärte die Ärztin. Natürlich ließ sie die Tatsache außer Acht, dass Akio das innerhalb von einem Tag untersuchen konnte, aber das musste Rin nicht wissen.

“Oh das wäre großartig...”, strahlte sie die Wölfin an und freute sich wirklich darüber. Da würde sie sicher ein paar Tage sparen können. “Wann können wir das denn machen?”, wollte sie nun wissen.

“Morgen früh? Bevor du etwas gegessen hast, dann kann ich gleich deinen Blutzucker mit kontrollieren lassen, wenn ich schon etwas Blut abzapfen muss”, lächelte Hitomi und Rin nickte eifrig.

“Super, dann treffen wir uns morgen wo?”

“Ich bringe dich zur Ferienwohnung, in der Hitomi schläft. Sie hat sich da einen kleinen Raum als Praxis eingerichtet”, erklärte Sesshomaru und wurde grinsend von der Wölfin angesehen. Gekonnt ignorierte er das und konzentrierte sich auf seine Liebste.

“Das ist perfekt... bist du oft in Japan?”, fragte Rin neugierig und Hitomi nickte.

“Eigentlich lebten mein Mann und ich hier, doch vor drei Jahren ist er nach Schottland versetzt worden, sodass ich mit ihm ging. Aber meine Patienten hier besuche ich regelmäßig, sobald sie auch in freudiger Erwartung sind.”

“Das muss aufregend sein”, meinte Rin daraufhin und die Ärztin nickte. So unterhielten sie sich noch eine Weile, ehe sich Kagome und Inu zurückzogen. Auch Hitomi machte sich auf den Weg zurück zu ihrem ‘Schlafplatz’. Sie wollte noch etwas mit ihrem Mann telefonieren.

Zurück blieben der Taisho und seine Angebetete, die aufgeregt darüber sprach, wie toll es wäre nach Ägypten zu fliegen. “Rin... ob du nun von der Uni aus hin fliegst oder nicht, ich werde dich gerne mal dorthin mitnehmen”, versprach er ihr und sah das Leuchten in ihren Augen.

“Wirklich... aber das ist doch viel zu teuer...”, sprach sie ihren Einwand aus und er hob eine Augenbraue hoch.

“Hn”, entkam es ihm. “Eigentlich nicht... zu mindestens nicht für mich”, setzte er fort und lächelte sie an. Sie legte den Kopf schief und schien nicht gleich zu verstehen, was er meinte.

“Takeo... du musst nicht Unmengen für mich ausgeben”, nuschelte sie, doch er winkte ab.

“Mach dir darüber keine Gedanken, Rin...”, schmunzelte er und beugte sich zu ihr hinab. Eigentlich wollte er sie küssen, doch er hielt inne. Hitomis Worte hallten noch in seinem Kopf wider.

Jedoch interessierte es Rin nicht sonderlich, denn sie überbrückte die Distanz und küsste ihn voller Zuneigung. Ihre Arme legte sie um seinen Hals und seine anfängliche Überraschung verflog, als sie sogar so weit ging seine Lippen mit ihrer Zunge an zu stupsen. Bereitwillig öffnete er diese und focht mit ihr einen kleinen Kampf aus.

So fordernd war sie schon länger nicht mehr, doch er würde lügen, wenn er es nicht mögen würde. Instinktiv hob er sie hoch und sie schlang ihre Beine um seine Mitte. Nach wie vor ruhten ihre Arme auf seinen Schultern. Mit einem leichten Speichelfaden löste sie den Kuss und schnappte leicht nach Luft. Ihre Augen waren verschleiert und er konnte etwas darin aufblitzen sehen.

“Das war... neu”, raunte er und küsste sanft ihre Wange und ihren Mundwinkel. Etwas rot um die Nase lächelte sie ihn an. Ihr Körper hatte von sich von selbst in Bewegung gesetzt. Doch ihr gefiel es, dass er so überrascht klang.

“Ich wollte was Neues... probieren”, nuschelte sie und seine Brust vibrierte leicht. Es hörte sich so an wie ein Knurren, doch da war sie sich nicht sicher. Er lachte leise und setzte sich mit ihr einfach in den Sessel. Sie saß somit auf seinem Schoß und schmiegte sich an seine Brust.

Sesshomaru musste schwer an sich halten, um nicht über sie herzufallen. Aber er genoss es sie so bei sich zu haben. Sie schien seinem Herzschlag zu lauschen, weshalb er seine Arme um sie schlang und die Augen einen Moment schloss. Diese Frau war definitiv einzigartig und niemals würde er auf sie verzichten. Er konnte nur hoffen, dass er damit nicht ihr Todesurteil unterzeichnet hatte.

Nach einer Weile schlief Rin so in seinen Armen ein und er musste lächeln. Gedankenverloren strich er eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und erhob sich vorsichtig, um sie ins Bett zu bringen. Sie nuschelte etwas vor sich hin, doch er verstand es. Er reagierte nicht darauf, doch ein Grinsen lag auf seinen Lippen. Murmelnd protestierte sie, wieso er sich bewegte, sie wäre noch nicht müde.
 

Am nächsten Morgen erwachten beide früher, denn sie wollten zu Hitomi und danach frühstücken im Café. Dazu würden sie die Ärztin und das andere Paar auch einladen. Während Rin sich hübsch machte, zog Sesshomaru einfach eine schwarze Jeans und ein dunkelblaues Hemd an. Er wollte nichts Schickeres anziehen. Die Zeiten, dass er penibelste darauf achtete, waren definitiv vorbei.

Nur noch für Rin würde er sich in Schale werfen, sollte sie das von ihm verlangen. Für alle anderen waren seine Sachen gut genug. Wobei er stets auf hohe Qualität achtete, denn das war ein Detail, auf welches er niemals verzichten würde. Schließlich war er ein Mann von Stand und da kam ihm nichts mit 0815 in seinen Schrank hinein. Er hatte sich im Gästezimmer angezogen, weil er ihr den Freiraum geben wollte und sie nicht bespannen wollte.

Zumal ihn der Geruch sicher zu sehr verführt hätte, denn sie reagierte definitiv auf ihn und zwar mit Lust und Begierde. Das fand er äußerst interessant, weshalb er nur hoffen konnte, dass sie kompatibel in irgendeiner Form zu ihm war. Anders wüsste er nicht, wie er das überstehen sollte. Ihr das Herz brechen, könnte er nie tun. Viel zu wichtig war sie für ihn. Schon damals hätte er alles für sie getan. Tat es sogar, wenn man genauer darüber nachdachte.

Nachdem er fertig war ging er in die Küche, um etwas Wasser für Rin aufzufüllen, denn das dürfte sie noch zu sich nehmen. Zum Glück könnte sie danach was essen und das sollte sie auch, um ihren Kreislauf oben zu halten. Kaum betrat sie die Küche, schon umspielte ihr Geruch nicht nur ihn, sondern auch sein Biest. Dieses knurrte glücklich auf und er schmunzelte.

Sie trug ein mitternachtsblaues Kleid. Es umspielte ihre Figur perfekt, doch zeigte es auch nicht zu viel Haut. Das gefiel ihm, weshalb er anerkennend pfiff. “Du siehst bezaubernd aus”, meinte er und reichte ihr das Glas Wasser. Dankend nahm sie es entgegen.

Ihre Wangen waren leicht rot gefärbt, während sie das flüssige Nass trank. “Danke”, murmelte sie und gab ihm das Glas zurück. Lächelnd stellte er es auf die Arbeitsplatte und sie verließen gemeinsam die Wohnung, um zu Hitomi zu gelangen. Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde.

Rin staunte, als sie die Gegend erblickte und auch bei dem Gebäude formten ihre Lippen ein ‘Wow’. Sesshomaru lächelte leicht und parkte den Wagen. Eilig stieg er aus und öffnete geschickt die Beifahrertür. Schmunzelnd verließ sie das Auto und sie gingen zur Wohnung. Bei dieser klingelten sie und nur wenig später öffnete Hitomi die Tür.

“Ihr seid aber pünktlich”, lächelte sie und trat zur Seite. Das Paar ging hinein und neugierig sah sich Rin um.

“Natürlich... je früher wir hier fertig sind, umso früher können wir ins Café”, meinte der Daiyokai und die Wölfin wusste genau, dass ihm eher das Wohl der Menschenfrau wichtig war.

“Klar, dann sollten wir beginnen. Komm”, meinte sie und ging voraus in den Behandlungsraum. Rin folgte, doch blieb sie auf halbem Weg stehen. Sie blickte zu Sesshomaru und streckte eine Hand nach ihm aus. Eine stumme Bitte, der er einfach nachkam, ohne etwas zu sagen. Hitomi hatte das mitbekommen und fand das wirklich sehr süße, denn nur diese Frau konnte so viel Macht über den mächtigsten Yokai haben.

Nachdem die junge Frau in den Raum trat, blinzelte sie leicht. Es sah wirklich so aus, als wäre sie in einer Praxis. Daher nahm sie auf der Liege Platz und blickte zu Hitomi. Diese hatte sich ihren Kittel angezogen und die Hände desinfiziert. Sesshomaru stellte sich neben Rin und nahm ihre rechte Hand, da Hitomi bei der linken das Blut abnehmen würde.

“Falls was ist, leg dich dann hin”, meinte die Ärztin und Rin nickte. Normalerweise hatte sie keine Angst, doch hier hatte sie durchaus einen flauen Magen.

Liebevoll strich Sesshomaru über ihre Hand und sie blickte zu ihm. Damit wurde sie abgelenkt und Hitomi schmunzelte. So konnte sie ihre Arbeit vollrichten, ohne dass Rin viel davon mit bekam. Natürlich nahm sie genügen Blut, um auch die Tests durchführen zu können, doch sie nahm auch nicht zu viel. Sie spürte das Yoki des Biestes und schluckte sogar leicht. Ein wenig machte es ihr Angst, dass dieses bereits auf dieses ‘Weibchen’ geprägt war.

Das wird eine Katastrophe, wenn sie... wegen ihm sterben sollte., schoss es Hitomi durch den Kopf und sie drückte leicht gegen die Einstichstelle. “Fertig”, lächelte sie und wurde verdutzt von Rin angesehen. Diese bekam wirklich gar nichts mehr mit.

“Schon?”, fragte sie verwirrt und die Wölfin nickte grinsend, während sie das Blut beschriftete. Schließlich musste sie den Schein wahren. “Super, dann können wir nun alle zusammen noch zum Frühstücken fahren”, strahlte Rin und verdutzt sah Hitomi zu ihr.

Ihr Blick glitt zum Taisho und er nickte. “Wäre doch praktisch oder etwa nicht?”, meinte er und nun lachte Hitomi. Da war er wieder, der Mann, den sie kennen gelernt hatte. Irgendwie war es einfach faszinierend das so zu beobachten und doch wäre sie lieber weit weg, sollte all das hier tödlich für die Studentin enden.

Den Gedanken verwarf sie jedoch, denn irgendwie schien sie voller Leben zu sein. Es wirkte wirklich so, dass ihr das Gift nichts ausmachen könnte. Während das Paar ins Auto ging, machte sie Hitomi fertig und schrieb Akio, dass das Blut bereits da war und in der Spezialbox war, damit er es untersuchen konnte. Laut Plan würde er in wenigen Stunden eintreffen.

Daher nahm sie gerne die Einladung an und folgte den Beiden schließlich zum Wagen. Gemeinsam fuhren sie ins Café und trafen dort auf Kagome und Inu. Es war ein schöner und entspannter Sonntag. Sie lachten viel und genossen einfach diese Zeit zusammen unter Freunden. Selbst Rin fühlte sie sehr wohl unter ihnen und das erfreute Sesshomaru sehr. Er hatte schon wieder ausgeblendet, dass er sein Gift für sie gefährlich sein könnte.

Doch anders könnte er nicht versichern mit ihr normal umzugehen. Sie abzuweisen wäre bestimmt nicht gut, weder für sie noch für ihn. Daher ignorierte er einfach mal die Tatsache und ließ sich von ihr ablenken. Selbst Hitomi dachte nicht mehr daran. Erst als sie nach dem Frühstück zurück zur Wohnung fuhr, kam es ihr wieder in den Sinn. Ihr Bruder war bereits da und hatte alles benötigte bereits aufgebaut. Aber im Moment war er in der Küche, um sich etwas zu essen zu besorgen.

Zeitgleich machte er sich einen Kaffee fertig und sah auf, als er seine Schwester roch, noch bevor sie den Raum betrat. “Hey, Kleines”, begrüßte er sie und sie rollte mit den Augen. Natürlich war sie jünger und kleiner als er, doch musste er sie doch nicht so nennen.

“Nenn mich nicht so!”, fauchte sie ihn an und er lachte los. Akio war eine Mischung aus Koga und Ayame. Er hatte hellbraunes Haar, welche er immer kurz hielt. Seine Augen waren grün, wie die seiner Mutter.

“Schon gut, Hitomi, komm wieder runter und erzähl. Sie weist wirklich keinerlei Symptome auf?”, kam er schließlich auf den Punkt. Seine Schwester berichtete ihm alles, was sie gesehen hatte, und er staunte darüber. Für gewöhnlich wären die Gifte für Menschen tödlich.

“Es verwundert mich, genauso wie alle anderen, aber ER hat es wirklich verdrängt oder gar vergessen”, seufzte sie und Akio zuckte mit den Schultern.

“Naja... solange wie er darauf gewartet hat... kann ich es ihm nicht verübeln und wenn sie wirklich keine Symptome zeigt...”, meinte er ruhig und spülte sein Essen mit dem Kaffee hinunter. “Wir sollten in ein paar Stunde das Ergebnis haben. Alle anderen ‘Tests’ habe ich schon gemacht und sie ist soweit kerngesund.”

“Zum Glück. Das erleichtert mich wenigstens. Dennoch mache ich mir Sorgen, nicht nur um sie, sondern auch um ihn. Sollte sie seinetwegen”, begann sie, doch Akio schüttelte den Kopf.

“Sprich es nicht aus, denn sonst wären wir alle verloren”, bestätigte er bereits ihre Annahme. “Soweit denken wir erst, sobald wir die Analyse haben!”

“Du hast recht, Akio”, nickte sie ihm zu und ließ sich von ihm in das Labor bringen. Dort zogen sie ihre Kittel an und kümmerten sich um die weiteren Tests, bis der größere und wichtigste fertig wurde.

Beide Ärzte waren so vertieft in ihrer Arbeit, dass sie nicht mitbekamen, wie die Zeit an ihnen vorbei lief. Da Rin an dem Abend bei sich in der Wohnung schlafen wollte, um auch ein paar mehr Klamotten zu holen. Sie wollte zwar nicht so oft bei ihm nächtigen, doch sie fühlte sich ohne ihn einsam und verloren. Daher hatte er es ihr angeboten und nur zu gern nahm sie das wahr.

Aus diesem Grund war der Taisho nach dem Abendessen bereits an der Ferienwohnung und klingelte, ehe er ein trat. Da die Immobilie ihm gehörte, hatte er auch einen Schlüssel dazu. Die Geschwister sahen sich verwirrt an und gingen ins Wohnzimmer. “Oh, Sess du bist schon da”, meinte Akio und der Angesprochene zog eine Augenbraue hoch.

“Schon ist gut... es ist nach 19 Uhr”, bemerkte er und sah förmlich die Verwirrung beider Wölfe.

“Oh... dann müsste das Ergebnis auch schon da sein”, meinte Akio gedankenverloren und ging wieder in ihr Labor, um die Papierstücke zu holen.

Hitomi und Sesshomaru setzten sich in der Zwischenzeit im Wohnzimmer. Er versuchte sein Yoki zu kontrollieren, doch er war ungeduldig und unruhig. Eine schlechte Mischung und das war der Wölfin klar. Kurz schluckte sie und war mehr als froh, dass ihr Bruder wieder zurück kam.

“Erstaunlich”, murmelte dieser und reichte die Aufzeichnungen sowohl seiner Schwester als auch dem Daiyokai. Er hatte alles natürlich in dreifacher Ausführung. Dankend nahmen sie es entgegen.

Hitomi überflog schnell und machte große Augen bei den Ergebnissen. Sesshomaru verstand nur einen Teil davon, weshalb er beide Ärzte ansah. “Was ist erstaunlich?”, fragte er nun direkt den Wolf.

“Also... von den Impfungen her würde ihr nur Tetanus fehlen, den Impfstoff besorge ich, damit Hitomi ihr den am Dienstag geben kann. Ihre Blutwerte sind im Normalbereich, sie sollte das aber jedes Jahr überprüfen lassen”, gab er gleich Anweisungen, bei denen der Taisho einfach nur nickte.

“In ihrem Blut sind einige Antikörper gegen den Großteil deiner ‘Giftsammlung’. Es scheint so, dass sie nach und nach eine Immunität dagegen aufgebaut hat, denn einige bauen sich erst jetzt auf”, erklärte Akio weiter.

“Es ist wirklich erstaunlich... scheinbar hast du unbewusst ihr nur geringe Dosen verpasst, sodass sie immer mehr darauf reagieren konnte, ohne sie zu überfordern”, führte Hitomi weiter aus und zum ersten Mal seit langem, war Sesshomaru sprachlos.

Ergebnisse der besten Studenten

Er starrte nur die Geschwister an, die das nicht so gewohnt waren. Für gewöhnlich war er schneller in der Umsetzung der Worte und gab auch gleich die Antworten darauf. Daher waren die Wölfe nicht ganz sicher, ob er das auch begriffen hatte, was sie ihm damit sagen wollte. Erneut sprach Akio genau das gleiche aus.

“Ich... habe das schon verstanden”, knurrte Sesshomaru. “Ich versuche nur gerade zu begreifen, wie und wann ich das gemacht haben könnte... selbst mein schwächstes Gift ist tödlich für Menschen”, meinte er, warum er so abwesend war. Akio überlegte und versuchte das logisch zu erklären.

“Das einzige, das ich mir da erklären kann ist, dass das Biest es nochmal minimiert haben könnte. Im Unterbewusstsein... so als würde er von dem schwächsten Gift 10 % an sie weiter geben und die restlichen Prozente auf sich selbst aufladen”, sprach er und war sich nicht sicher, ob das klar erklärbar war.

“Das... könnte ich mir auch vorstellen, denn das Gift geht zuerst über dein Yoki, bevor es den Körper verlässt... vielleicht ist das wirklich so gelaufen, doch genau können wir das nicht sagen”, meinte Hitomi.

“Also... entwickelt Rin eine Immunität gegen meine Gifte? Ich kann sie damit also nicht töten, sobald sie immun ist?”, fragte der Taisho nach.

“Theoretisch... praktisch musst du aufpassen, da wir noch nicht wissen wie weit sie Immun ist”, antwortete die Ärztin zuerst auf seine Fragen.

“Doch die Vermutung liegt nahe, dass sie spätestens nach der Markierung komplett geschützt vor deinen Giften ist. Wenn das Yoki jetzt schon diese abschwächt, ehe du sie weiter gibst, so wird das Yoki in ihrem Körper das ganz blockieren”, kam es von Akio, denn er könnte sich das durchaus so vorstellen.

“Und Gewissheit werden wir erst haben, wenn ich... es versuche?”, fragte Sesshomaru weiter. Beide nickte, weshalb er seufzte.

“Wir könnten das Blut jede Woche testen und die Gifte dazu mischen, die du abgeben könntest... so von wegen, gegen was ist sie bereits immun und wo es kritisch wird”, überlegte der Arzt und Hitomi nickte.

“Das wäre eine Möglichkeit... wir haben noch deine Gifte und könnten es an dem restlichen Blut testen, wenn du willst”, sprach sie und der Daiyokai nickte.

“Macht das und haltet mich auf dem Laufenden... also wirst du dich Dienstag melden wegen der ‘Ergebnisse’?” Auf diese Frage nickte Hitomi. “Bist du länger hier Akio?”

“Ich werde noch mit Hitomi die Tests machen und fliege zurück... ich habe noch einiges zu tun, doch ich bin einige Tage vor der Hochzeit spätestens hier”, grinste der Angesprochene breit. “Außer ihr braucht mich früher, dann einfach melden”, zwinkerte er und Sesshomaru nickte. Er dankte ihm für seine Hilfe in dieser Angelegenheit.

“Gute Heimreise und bis bald”, verabschiedete er sich schließlich und die Geschwister nickten ihrem Freund zu.

Die Nachricht hatte Sesshomaru noch nicht ganz verdaut und musste überlegen, ob Akio recht haben könnte. Keineswegs wollte er Rin in Gefahr bringen und doch hatte er das getan. Wusste unser Unterbewusstsein, dass wir das tun können?, fragte er sich selbst und sein Biest.

‘Also ich... wusste nicht, dass das geht... ich habe ehrlich gesagt nicht darüber nachgedacht, nachdem sie uns so überrumpelt hatte und keine Anzeichen von Vergiftung hatte’, gab sein Innerstes brummend zu.

Genauso erging es mir auch... ich hatte es schlichtweg verdrängt, nein eigentlich habe ich es vergessen., knurrte er leicht und fuhr sich durch das Haar.

‘Alles ist gut gelaufen... dass wir es vergessen konnten, ist doch schön... sonst wären wir ihr niemals so nahe gewesen.’ Dieser Aussage konnte Sesshomaru nur zustimmen. Natürlich überlegte er dabei, ob es wirklich möglich war, dass all das passiert, ohne dass er es beeinflussen könnte. Nachdenklich machte er sich auf den Heimweg.

Das erste Mal seit langem war er verunsichert und war froh, dass Rin diese Nacht nicht bei ihm sein würde. So könnte er in Ruhe überlegen, wie es ablief und auf die Ergebnisse der beiden Ärzte warten. Er konnte nur hoffen, dass Akios Annahme stimmen würde. Doch bevor er Rin markieren könnte, müsste sie so weit seinem Gift widerstehen können, bis sein Yoki ihren Körper ausfüllen würde. So lange dürfte er ihr nicht anvertrauen, wer bzw. was er war.

Sie verdiente die volle Wahrheit über ihn, bevor er sie ehelichen könnte und sie somit markieren würde. Die Nacht über schlief er mal wieder nicht. Er las mehrere Dokumente durch, da er sich ablenken musste. Den beiden Wölfen wollte er genug Zeit lassen die Tests durch zu gehen. Auch wenn er mehr als ungeduldig war. Glücklicherweise kam die Erlösung ein paar Minuten nach Mitternacht.

Akio rief Sesshomaru an und sprach mit ihm über die Tests. Tatsächlich war das so, dass sie die schwächsten Giftsorten ohne Probleme vertrug. Die Mittelschweren könnten sie für ein paar Tage außer Gefecht setzen, doch die Stärksten waren nach wie vor giftig. “Also je mehr sie mit den Giften in Kontakt kommt, umso mehr entwickelt sie eine Immunität?”, fragte der Taisho nach.

“Korrekt... doch wir wissen nicht wie lange das dauert... es wäre toll, wenn wir in zwei Wochen noch einmal Blut von ihr bekommen könnten... doch ich denke Küssen sollte nach wie vor möglich sein, Sess”, meinte der Wolf lächelnd. “Du solltest noch nicht mit ihr...”

“Schon verstanden, Akio”, unterbrach er ihn. “Ich werde nicht das Lager mit ihr teilen und schon gar nicht sie markieren.”

“Brav... halte auch dein Biest davon ab”, meinte Akio noch und er konnte über den Kommentar nur schnauben. Selbst sein Biest knurrte bei der Bemerkung.

‘Dabei bin ich doch handzahm...’, grummelte es und brachte Sesshomaru zum Grinsen.

“Spar dir solche Kommentare, außer du willst von ihm gefressen werden”, grinste der Daiyokai und Akio lachte los. Er mochte diese Sticheleien sehr, da kam einfach Kogas freche Ader hindurch.

“Schon gut, Sess... bis bald und hab noch eine schöne Nacht”, verabschiedete sich der Wolf und erleichtert lehnte sich Sesshomaru zurück. Er hatte sich nämlich angespannt aufgesetzt, als der Anruf kam.

‘Oh es wäre was wieder paar Wölfe zu jagen’, lachte es in seinem Inneren und er musste ebenso lachen.

Vielleicht bei Zeiten... eine kleine Schnitzeljagd mit Kogas Rudel., schlug er seinem Biest vor und dieses lechzte vor Freude.

‘Oh ja... doch zuvor... erobern wir unsere Herzkönigin’, grinste es und er schmunzelte.

Sein inneres Tier war wirklich ein Fall für sich. Manchmal verstand er es wirklich nicht. Vor allem nach der Information von vorhin. Doch ihm war das egal, solange er Rin nicht in Gefahr brachte, war alles in Ordnung. Er würde sowieso erst ihre Familie kennenlernen, altmodisch bei ihrem Vater um ihre Hand anhalten und sich zur Not auch beweisen. Bis dahin sollte genug Zeit vergangen sein, sodass sie seinen Biss auch überleben würde.

Für den Moment war er einfach nur glücklich, dass er an ihrer Seite sein durfte ohne sie tödlich zu vergiften. Mit diesem Gedanken ging er schließlich sich für einige Stunden ausruhen. Die nächsten Tage würden anstrengend werden, denn Rin wollte noch lernen für ihre Prüfung und er wollte ihr auch die Zeit dazu geben. Obwohl er sie am liebsten rund um die Uhr bei sich haben wollen würde.
 

Die Woche verlief mehr oder weniger ereignislos. Während bei Kagome und Inu alles super war, war Rin im Lernstress. Dennoch hatte Sesshomaru ihr einige Carepakete vor die Tür gestellt, damit sie auch artig aß. Auch Yashiko achtete auf ihre beste Freundin, denn diese vergaß öfters mal die wichtigeren Dinge, sobald sie in ihrem Lernwahn war. So nannte sie es immer.

Wie geplant hatte Hitomi Rin am Dienstag die Ergebnisse mitgeteilt. Zeitgleich hatte sie auch die Impfung durchgeführt. Nach wie vor wurde der Schein gewahrt und sie hatte auch so die Möglichkeit sich mit der Jüngeren zu unterhalten. Rin war wahrlich ein Sonnenschein, wie Hitomi zugeben musste. Sie hatte bisher nur von Inu oder ihrem Vater erfahren, wie sie so war, doch diese Frau vor ihr war wirklich einzigartig. Sie faszinierte die Ärztin immer mehr und sie hoffte sehr, dass sie weiterhin so gut auskamen.

Die junge Dame hatte sie bereits ins Herz geschlossen und wünschte sogar dem Taisho, dass er zu Rin eine richtige Beziehung aufbauen konnte. Doch erst mussten sie sich wirklich sicher sein, dass sie eine solche Vereinigung überleben würde. Daher dachte sie sich, es wäre gut, wenn Rin sich ihr anvertrauen könnte. So wäre sie immer auf dem Laufenden, auch wenn Kagome, Inu und auch Sess das taten, war es dennoch anders, wenn die betreffende es selbst tat.

Am Mittwochabend reiste Hitomi auch ab, nachdem sie alle gemeinsam gegessen hatten. Das war den Freunden wichtig, denn es zeugte auch von dem Grad ihrer Freundschaft und Hitomi war für die Brüder wie eine Nichte. Auch wenn es beide nicht gerne zugaben, so mochten sie die Wölfin sehr. Sesshomaru brachte Rin wieder nach Hause und er wünschte ich viel Erfolg für ihre Prüfung. Danach würde sie endlich wieder auch bei ihm übernachten und darauf freute er sich sehr.

Die Arbeit zog sich mal wieder in die Länge. Normalerweise tat er das gerne, doch seit er mehr Kontakt mit Rin hatte, wollte er lieber bei ihr sein. Nun verstand er auch seinen Bruder besser, der das Ganze wirklich 500 Jahre ausgehalten hatte. Dafür bewunderte er ihn ein wenig, doch zugeben würde er das niemals. Da war er einfach zu stolz.

Als es endlich Zeit wurde die Frauen von der Uni abzuholen, fuhr Inu direkt los. Am liebsten wäre Sesshomaru auch hin, doch er musste noch ausharren. Wenigstens diesen Tag und die kommende Woche. Danach müssten sie sehen, ob genug Zeit verstrichen war. Aber in einer Woche würden sie auch schon im Flieger nach Ägypten sitzen und da würde es keinen interessieren.

Er würde so oder so mit ihr dahinfliegen, also war es ihm egal, ob ihre Arbeit von den beiden unparteiischen Professoren und Inu unter der besten zehn wäre. Da sie die Einzige war, die Ägypten als Thema ausgewählt hatte. Demnach konnte er ohne Probleme mit ihr wegfliegen. Grinsend machte er sich auf den Weg zum Supermarkt, um für das Wochenende einzukaufen. Auch für das andere Paar würde er alles besorgen, damit sie nicht mehr raus müssten, wenn sie es nicht wollen würden.

Im Einkaufskorb landete frisches Gemüse, frisches Obst, einige Fischsorten, die frisch geliefert wurden, und Fleisch. Obwohl sie nicht mehr viele Kämpfe absolvieren mussten, so brauchten sie nach wie vor genug Proteine. Daher achtete Sesshomaru darauf, dass er und sein Bruder diese auch zu sich nahmen. Während es seinem Biest egal war, ob es roh wäre, war er da eher vornehmer. Genau wie Inu, mochte der Taisho sein Fleisch Medium.

Jedoch durften sie das im Moment so nicht essen, nicht dass Kagome probieren wollen würde oder gar davon angeekelt spucken müsste. Daher machte er es zartrosa. So viele Zugeständnisse hätte er damals niemals getan, doch irgendwie hatte es Rin geschafft, seine Ansichten zu ändern. Vor allem durch die Zeit merkte er, wie falsch er sich verhalten hatte und versuchte es so gut es ging nicht zu wiederholen. Auch wenn es schwer fiel.

Nachdem er die Lebensmittel gezahlt hatte, kehrte er in seine Wohnung zurück. Dort begann er bereits mit dem Kochen und wurde nur wenig später von den Drei überrascht. Er hatte noch gar nicht mit ihnen gerechnet. “Ihr seid aber früh”, meinte er daher, während Rin ihn liebevoll umarmt hatte und sich zu ihm streckte. Nur zu gern kam er ihr entgegen und ihre Lippen berührten sich.

“Wir sind direkt hier her gekommen”, meinte Kagome und Inu lächelte.

“Ich habe noch nicht geschafft euren Einkauf runter zu bringen”, sprach Sesshomaru, nachdem er den Kuss mit Rin gelöst hatte.

“Das macht nichts. Das mache ich einfach schnell”, kam es von Inu und er packte gleich die Taschen, um sie nach unten zu bringen. Kagome sah ihm kurz nach und bot danach ihrem Schwager an mit zu helfen. Auch Rin tat das und so machten die Drei sich an die Arbeit ein schönes Gericht zu zaubern. Es würde Fisch auf einem Gemüsebeet und Reis dazu geben.

Nachdem Inu zurück kam, half auch er mit. Er deckte schonmal den Tisch und sie sprachen über Rins Prüfung. Sie war etwas unsicher, ob sie alles so beantwortet hatte, wie es sich gehörte, doch das würde sie erst in den Ferien erfahren. “Morgen wird auch bekannt gegeben, wer zu den Ausgrabungen mit darf”, meinte Inu und Rin nickte.

“Es wäre wirklich toll... aber ob meine Arbeit so gut war, weiß ich nicht”, nuschelte sie verlegen. Sesshomaru zog eine Augenbraue hoch und nahm sanft ihre Hand.

“Deine Arbeit war sehr gut... weit besser, als wir es gewohnt sind”, erklärte er und Inu konnte dem nur zustimmen. In all der Zeit hatten sie einige solcher Arbeiten lesen können und es war immer wieder lustig und interessant zu sehen, wie die Studenten daran gegangen waren. Aber einige wenige konnten sie wirklich überraschen. Das war das Spannendste für die Brüder.

Rin kicherte bei der Aussage und freute sich, dass sie die Brüder scheinbar überzeugt hatte. Es wäre ihr auch recht, wenn sie nicht fliegen würde. Denn sie ging davon aus, dass sie dann zwei Wochen auf Takeo verzichten müsste. “Ähm... nur so eine dumme Frage...”, begann sie daher und schluckte. “Sollte ich unter den besten Studenten sein... und nach Ägypten fliegen... wer ist da für mich zuständig?”

Sie wurde von allen drei angesehen und sofort fing Inu an zu lachen, genau wie Kagome. Da hatte Sesshomaru doch glatt vergessen, seine Herzdame aufzuklären. Etwas verwirrt blinzelte Rin und überlegte, was wohl daran so witzig war. Bevor sie fragen konnte, räusperte sich Sesshomaru und sie blickte zu ihm.

“Ägypten ist eines meiner Fachgebiete... Inu war mehr in Asien unterwegs... und unsere Partner in Amerika und Europa”, erklärte Sesshomaru schließlich und Rins Augen wurden größer. Damit hatte sie nun gar nicht gerechnet.

“Ich dachte... du seist überall gewesen”, nuschelte sie und er nickte bestätigend.

“Das war ich auch... doch Ägypten habe ich alle neueren Ausgrabungen geleitet und auch damals meinen Großvater begleitet”, kam es über seine Lippen. Das er selbst der ‘Großvater’ war, musste sie nicht direkt wissen. Das würde er ihr erklären, sobald sie zurück wären, oder noch besser nach der Hochzeit von Inu und Kago.

“Ich verstehe...”, fing sie an und erneut wurden ihre Augen ein Stück weit größer. Sie schien nun zu begreifen, was das bedeuten würde. “Das würde bedeuten... du würdest mit mir nach Ägypten fliegen?” Er nickte. Im nächsten Moment fiel sie ihm um den Hals und war sichtlich begeistert darüber.

“Nun muss ich nur hoffen, dass ich auch unter den Besten bin”, strahlte sie ihn an und am liebsten hätte er ihr auch seinen Plan verraten. Doch er beschloss damit zu warten, bis die Ergebnisse vor lagen. Sie war einfach viel zu bescheiden, weshalb sie ihm das noch ausreden könnte.

Den Rest des Abendessens sprachen sie noch über die Hochzeit und was alles fehlen würde. Da es nur Kleinigkeiten waren, denn das wichtigste war bereits vorbereitet. Demnach beschlossen sie, diese anzugehen, sobald die mögliche Reise nach Ägypten absolviert wäre. Die Zeit würde sowieso ausreichen, da Sesshomaru bereits alles mit den Anderen abgesprochen hatte.

Jedoch konnte er das nicht sagen, denn es sollte eine Überraschung für das Ehepaar werden. Daher wahrte er einfach mal den Schein. Nach dem Essen räumten sie gemeinsam ab und sahen sich einen Film an. Auch wenn das etwas nichts für seinen Geschmack war, so ergab er sich der Mehrheit, oder besser gesagt dem Wunsch der Frauen. Denn Inu war genauso darüber begeistert, wie er.

Kaum war der Romantikstreifen vorbei, verabschiedeten sich Kagome und Inu von Rin und Sesshomaru. Das Paar wollte in ihre Wohnung und sich etwas erholen, natürlich auch kuscheln, ohne den Älteren zu stören. Das andere Paar blieb noch eine Weile auf dem Sofa und sprachen über Rins Arbeit, denn Sesshomaru hatte da noch einige Fragen dazu. Da er nicht bewertete, wollte er dennoch die Gelegenheit nutzen und herausfinden, wie sie darauf kam.

Nur zu gern erläuterte sie ihm das und er staunte erneut. Sie hatte definitiv eine andere Ansicht über die ganzen Dinge und das gefiel ihm sehr. Bis spät in die Nacht unterhielten sie sich, ehe sie ins Bett gingen. Natürlich berührte Sesshomaru sie nicht. Lediglich ein paar Küsse stahl er sich, denn darauf wollte er wirklich nicht verzichten. Es wunderte Rin etwas, dass er über dieses heikle Thema kein Wort verlor. Aber es war schön mal nicht jeden Tag davon zu hören, wie wichtig das war.

Ihr war klar, dass er ein Gentleman war und das war wirklich kein Vergleich zu ihrem Ex. Weshalb sie die Zeit mit ihrem Liebsten einfach genoss. Nächste Woche würde sie ihn wegen dem einen Buch fragen, welches sie gefunden hatte, während er nicht da war. Es war sehr interessant gewesen, doch leider fehlten dort Angaben von Zeit und dem genauen Ort des Geschehens. Die Neugier war groß zu erfahren, ob das eine wahre Gegebenheit war oder nicht.
 

Am nächsten Morgen waren alle sehr früh schon wach. Sie machten sich für die Uni und Arbeit fertig, wie gewohnt. Sesshomaru machte noch etwas Frühstück für Rin, auch wenn sie dieses nur mitnahm, um es in der Uni zu essen, da sie noch nicht hungrig war. Inu brachte die Damen wie jeden Morgen zu ihrem Unterricht und fuhr danach direkt in die Arbeit, in der bereits Sesshomaru war.

Kagome und Rin hatten den gleichen Weg, nur dass Rin zwei Säle weiter musste. Ami begrüßte sie am Eingang und so schritten die Drei voran. Dabei machten sie aus zum Mittag zusammen in der Mensa zu speisen. Es war schön zu sehen, dass Ami eine Freundin für Rin blieb. So verlor sie wenigstens nicht zwei Freunde, nur weil sie einen älteren Mann liebte. Wobei eher die Tatsache, dass er ihr Professor war, Yoko zu ihrer Ansicht trieb, doch das war Rin egal.

Nachdem Kagome in ihrem Unterricht verschwand, gingen Ami und Rin weiter. Letztere war etwas angespannt, da sie immer noch nicht wusste, wie gut ihre Arbeit von den anderen Professoren gesehen wurde. Daher versuchte sie nicht darüber nachzudenken und es auf sich zukommen zu lassen. Jedoch klappte das nicht wirklich, weshalb Ami ihr gut zu redete. “Es wird schon sehr gut sein.”

“Wir werden sehen”, meinte Rin und sie kamen an ihrem Zielort an. An der Wand hingen sogar die Ergebnisse der besten Studenten in dem Kurs von den Nakamurabrüder. Rin zögerte einen Moment, doch Ami zog sie mit dorthin und überflog die Liste.

Es waren sogar zwölf Namen vertreten. Amis Name war auch darunter. Sie hatte etwas über die Mayas eingereicht. Erfreut gratulierte Rin ihrer Freundin und dann stockte ihr Atem. Ihre Arbeit war ebenfalls auf der Liste. Diese war nach den Nachnamen alphabetisch sortiert. Mit großen Augen sah sie darauf und Ami sprang Rin um den Hals.

“Glückwunsch, du fliegst nach Ägypten!”, rief diese auch gleich aus, während Rin das noch realisieren musste.

Reisevorbereitungen

Länger als gewohnt stand Rin da, hatte Ami im Arm und starrte die Liste an. Ihr Name war tatsächlich darauf. Das bedeutete sie würde mit ihrem Takeo nach Ägypten fliegen. Noch immer konnte sie das nicht glauben und schluckte. “Rin? Erde an Rin”, wurde sie immer wieder von Ami angesprochen, ehe sie sich wieder regte.

“Hm”, entkam es ihr und ihre Freundin lachte.

“Du hast es geschafft! Du wirst deinen Traum, die ägyptischen Ausgrabungen zu sehen, erfüllen!”, brachte Ami das auf den Punkt und nun begriff es auch Rin.

“Ich... fliege wirklich nach Ägypten”, hauchte sie und strahlte nun über ihr ganzes Gesicht. Ihre Freundin lachte neben ihr, denn Rin verstand erst jetzt, dass sie wirklich unter den Besten war.

“Komm, wir sollten hinein gehen”, kicherte Ami noch und zog Rin beinahe mit sich mit. Denn diese war noch nicht wirklich fähig sich zu bewegen. Ob es aus Angst war, dass sie erwachen würde oder einen anderen Grund hatte, wusste Ami nicht genau, daher tat sie das einzig richtige.

Immerhin hatten sie noch ihre Kurse, die sie pflichtgemäß besuchen mussten. Bis Donnerstag hatten sie noch regulären Unterricht. Freitag hätten sie frei, da der Kurs bei den Nakamurabrüdern seit einiger Zeit ausfiel. Denn dieser war beendet und nun offiziell abgeschlossen. Sogar beide Damen waren auf der Liste vertreten und das machte sie beide sehr glücklich.

Nach dem Kurs machten sie sich auf den Weg zum nächsten Raum. Zuvor hatten sie noch einmal die Liste angesehen und sie vorsichtshalber auch fotografiert. Noch immer kam es ihr unwirklich vor, weshalb sie lieber einen Beweis wollte. In der Mittagspause würde sie Takeo anschreiben und herausfinden, ob er diese Information auch schon hatte. Vor allem würde er ihr sicher bestätigen können, dass es stimmte.

Glücklicherweise verging die Zeit bis zum Mittag relativ schnell. Eilig liefen sie zu der Mensa und entdeckten bereits Kagome. Sie holten ihr Mittagessen und kamen zu der Miko dazu. “Hey Kago”, grüßten beide und Ami blinzelte.

“Du hast aber eine Menge Hunger”, stellte sie verwirrt fest. Kagome kicherte leicht und nickte. Sie wollte nicht, dass alle erfuhren, dass sie schwanger war. Die Hanyous und Yokais wussten das, aber das konnte sie auch nicht verhindern. Jedoch musste das nicht jeder Mensch mitbekommen, weshalb sie es einfach auf etwas anderes schob.

“Ja... zurzeit esse ich mehr... habe solche Tage, dass ich mal mehr und dann mal weniger esse”, erklärte sie.

Rin legte kurz den Kopf schief, doch sagte sie nichts dazu. Schien zu ahnen, dass Kagome das nicht an die große Glocke hängen wollte. Sonst würden wohl einige denken, dass sie nur deshalb heiraten würde. Sie respektierte dies und lenkte das Thema auf die Neuigkeit von heute Morgen. “Sieh mal, Kago”, meinte sie und öffnete die Liste auf ihrem Handy. Dieses schob sie ihr zu.

Kagome war froh über den Wechsel des Gesprächsverlaufes und blickte auf das Handy. “Eine Liste?”, fragte sie und die anderen beiden Frauen nickten. Sie vergrößerte die Liste. Ihre Augen wurden groß. “Das sind... die besten Studenten von eurem Kurs bei den Brüdern?”, kam es fragend von ihr. Erneut erfolgte ein Nicken und nun las Kagome die Liste genauer durch. “Oh... Kami... ihr seid beide dabei!”

“Genau”, bestätigte Ami, während Rin noch etwas zurückhaltender war.

“Es... scheint so...”, nuschelte diese und Ami rollte mit den Augen.

“Rin glaubt es immer noch nicht... aber ihr Name steht genauso darauf!”, sprach Ami erklärend und eindringlicher, damit auch ihre Freundin das endlich begriff.

“Also dein Name steht drin... ruf doch mal bei ihm an und frag ihn”, zwinkerte Kagome Rin zu.

Für einige Momente überlegte sie und nickte. “Stimmt... das wollte ich doch tun”, meinte sie und nahm ihr Handy, um eine Nachricht an Takeo zu schreiben. Ami und Kagome kicherten leise, doch das bekam Rin schon gar nicht mehr mit. Sie war viel zu sehr auf den Chatverlauf fixiert, da er ihr nur wenig später schon geantwortet hatte.

“Tat...sächlich”, stammelte sie und blickte auf seine Nachricht: ‘Glückwunsch... wir fliegen nach Ägypten und du darfst aussuchen, was du dort sehen willst.’

Dass man diese Worte auch ganz anders verstehen könnte, fiel weder Rin noch ihm auf. Weshalb er auch einfach auf Senden geklickt hatte. Schließlich dachte er dabei auch nur an die Ausgrabungen, während sein Biest natürlich weiter dachte. Dieses betitelte Sesshomaru als ‘Idiot und Spinner’ und machte sich weiter an die Arbeit. Er wollte ein wenig vorarbeiten, damit Inu nicht viel in der Zeit seiner Abwesenheit machen musste.

“Und?”, fragte Ami neugierig nochmal nach.

“Es... es stimmt”, stotterte Rin noch immer. Sie konnte es zuvor noch gar nicht glauben, weshalb sie sich von ihm die Sicherheit erhoffte. Jetzt hatte sie diese und lächelte über das ganze Gesicht.

“Na siehst du!”, rief Ami aus und Kagome kicherte leise, während sie weiter sich ihren Gemüsereis schmecken ließ. Dazu hatte sie Fisch und einen Salat. Eigentlich Essen für zwei, doch streng genommen aß sie nun auch für das Kleine mit. Hitomi hatte sie angewiesen so viel zu essen, wie es ihr Appetit verlange. Mal war es mehr, mal eben auch weniger.

“Glückwunsch”, meinte nun die Miko, nachdem sie ihren Bissen herunter geschluckt hatte. “Das wird bestimmt sehr spannend werden”, lächelte sie und Rin nickte.

Begeistert erzählte sie, was sie sich ansehen wollen würde und vor allem berichtete sie von den Bauwerken und den Ausgrabungen. Während Ami zuhörte, grinste Kagome in sich hinein. Sie wurde an das kleine Mädchen von damals erinnert. Die über die Wiesen lief, Blumen pflückte und sie mit vollem Stolz ihrem Meister präsentierte. Ob sie es wirklich ist? Erinnert sie sich vielleicht an etwas?, fragte sie sich unbewusst, doch vertrieb sie diese sofort.

Sie konzentrierte sich auf das Gespräch und sie riet den beiden Damen eine Liste zu machen. Was sie fragen wollen würden, was sie sehen wollten und vor allem was sie mitnehmen müssten. Immerhin fuhren sie für zwei Wochen weg und da brauchte man durchaus einige Dinge. Allen voran Kleidung und Damenutensilien, wie Makeup und sowas. Selbstreden auch die Hygieneartikel, doch das sprach keine der dreien aus.

Denn das war ein Thema, von dem sie wussten, dass sie es brauchten, aber nicht darüber reden wollen würden. Wobei zwei der Frauen wohl weniger ein Problem hätten darüber zu sprechen. Doch das gehörte sich nicht an den Essenstisch. “Wie lange habt ihr heute noch?”, wollte Kagome wissen.

“Ich glaube nach dem Mittag noch knapp zwei Stunden”, kam es von Ami und Rin nickte. “Vielleicht sollten wir danach etwas Shoppen gehen?”

Bei Amis Frage überlegte Rin und nickte. “Das wäre eine sehr gute Idee. Ich brauche noch ein paar Dinge für die Reise”, lächelte Rin und Kagome freute sich sehr, dass sie Ami als Freundin nach wie vor hatte und diese sogar keinerlei Probleme gemacht hatte.

Jedoch hatte sie eine böse Ahnung, was den Exfreund von Rin betraf. Doch das Thema wollte sie nicht vor ihr ansprechen. Sie wusste, dass Inu und Sesshomaru sich um diese Angelegenheit kümmern würden. Noch war alles ruhig, aber das war bekanntlich oft die Ruhe vor dem Sturm, daher wurde Kagome etwas vorsichtiger.

Nach dem Essen trennten sich ihre Wege. Kagome benachrichtigte Inu, dass sie in 3 Stunden fertig wäre und Rin mit Ami einkaufen gehen würde. Auch Rin schrieb ihrem Freund, dass sie noch unterwegs wäre und er sie gerne am Abend zu Hause abholen könnte. Sesshomaru gefiel es nicht, dass Rin alleine mit Ami sein würde, doch musste er das so akzeptieren.

Dennoch würde er ein wachsames Auge auf ihr haben. So viel stand fest. Sogar Inu bot ihm an, das für ihn zu übernehmen. Er könnte mit Kagome auch etwas besorgen gehen und da wäre es definitiv unauffälliger, als würde der Ältere in der Nähe von Rin sein. Sesshomaru wusste, dass sein Bruder Recht hatte, weshalb er dem zustimmte. Es wäre ihm lieber gewesen, er selbst wäre bei ihr, aber das würde wirklich komisch rüberkommen.

So stand der Plan fest und die beiden Damen waren in der Einkaufmeile von Tokio in der Nähe der Uni. Rin wollte unbedingt neue Sachen kaufen. “Und du willst wirklich die Dinge, die dir... du weißt schon wer gekauft hat, wegwerfen?”, wollte Ami sicher gehen. Rin nickte. Sie wollte nichts mehr haben, was sie nur an diesen Idioten erinnern könnte.

“Es wäre nicht gut, wenn ich das noch tragen würde... deshalb will ich mir was neues eigenes anschaffen.”

“Das verstehe ich... dann wollen wir doch mal”, meinte Ami mitfühlend. Sie waren in mehreren Läden und kauften sich Kleider, Jeans, Shorts und einige Oberteile, darunter Blusen und Shirts. Danach genehmigten sie sich jeweils einen Eisbecher und genossen die Sonne. Sie unterhielten sich noch eine Weile, als Ami neugieriger wurde.

“Ami... nein ich kaufe keine neuen Dessous...”, nuschelte Rin und wurde rot um die Nase.

“Aber warum denn nicht? Ich meine... Takeo ist nicht dein Ex... bei ihm...”

“AMI!”, schimpfte Rin. “Ich... werde warten bis zur Hochzeit... das... gehört sich doch so”, murmelte sie. Mittlerweile war sie knallrot und machte der Tomate eine Konkurrenz. Ihre Freundin war wirklich viel zu sehr auf das Eine bedacht.

“Bist... du denn gar nicht neugierig?”, fragte nun Ami leise und Rin blinzelte. Verstand zuerst gar nicht was ihre Freundin meinte. Als es ihr dämmerte schluckte sie und wurde tiefrot im Gesicht.

“Doch... schon... aber... ich habe Angst...”, nuschelte sie schließlich, während ihre Freundin große Augen bekam.

“Wovor?”

“Vor... dem Schmerz... viele sagen, dass es wehtut... und zudem... weiß ich nicht... ob er... mit meinem... Körper zufrieden ist”, brachte sie abgehakt hervor.

“Also echt, Rin... für so oberflächlich halte ich ihn nun auch nicht. Zudem bist du wunderschön und wirst ihm bestimmt mit so einem heißen Outfit sehr gefallen”, lächelte Ami sanft ihre Freundin an. Dabei zwinkerte sie noch.

Schnell schüttelte Rin den Kopf, denn sie würde so etwas sicher nicht anziehen. Das... wäre doch falsch oder?, dachte sie sich und biss sich auf die Unterlippe. Sie war nur froh, dass Ami nicht wusste, mit wem Rin nach Ägypten fliegen würde. “Das wäre nicht richtig”, meinte Rin und Ami zog eine Augenbraue hoch.

“Warum? Wenn du ihn liebst und willst und er dich... was wäre daran denn falsch?”, fragte Ami.

“Ich... käme mir dann billig vor... Ichiro habe ich in all der Zeit nicht rangelassen und... bei Takeo... würde ich das sofort... machen?”, brachte Rin ihren Gedankengang zu Ende. “Das geht absolut nicht, Ami.”

“Ichiro war ein Idiot... und Takeo ist da ganz anders... das wäre doch normal, dass du bei ihm... dich sicherer fühlst”, merkte Ami an und überlegte. “Es wäre doch nicht billig, wenn du was Schönes drunter an hast, sollte es dazu kommen. Du musst es ihm nicht zeigen, wenn du nicht willst”, zwinkerte sie und das ließ Rin grübeln.

“Hm... ich könnte ja welche besorgen... für den Fall der Fälle... aber ich werde sicher nicht mit ihm schlafen!”, stellte sie klar und Ami nickte kichernd.

“Das weiß ich doch, also los, ab zum Dessousladen”, grinste sie noch und Rin musste sich geschlagen geben. Nur weil sie sich neue kaufen würde, muss sie diese nicht anziehen oder gar mitnehmen.

Das klang für die Studentin nach einem guten Plan und sie ging mit Rin in den Laden für Unterwäsche. Während Ami sich einige Sets besorgte, war Rin unschlüssig. Das eine gefiel ihr nicht vom Schnitt her und das andere war einfach nicht der richtige Stoff. “Ich glaube nicht, dass ich hier fündig werde”, begann Rin und Ami verdrehte die Augen. Ihre Freundin war einfach viel zu wählerisch.

“Dann gehen wir eben in den anderen Laden noch rein. Irgendwo werden wir schon was Interessantes auch für dich finden”, zwinkerte Ami grinsend. Rin hingegen seufzte nur auf und überlegte, wie sie dem entgehen konnte.

Leider zählte die Ausrede mit dem Geld nicht, denn Ami war stur genug, um ihr auch ein Teil zu kaufen. Schließlich ergab sie sich ihrem Schicksal und holte in dem teureren Geschäft ein Dessous-set in Royalblau. Es bestand aus einem Spitzen-BH, welcher ihre Rundungen sehr hervorhob, und einem Höschen, wobei sie da eher ein Hauch von nichts dazu sagen könnte, denn es bedeckte wirklich nur das nötigste.

Da sie eh nicht plante, dass er das in naher Zukunft zu Gesicht bekam, packte sie einfach dieses ein. Doch sie musste auch zugeben, dass dieses Set ihre Figur ganz anders zeigte, als sie es gewohnt war. “Gut dann ab nach Hause”, meinte sie schlussendlich geschaffen und Ami lachte leise.

“Na gut, aber nur, weil wir alles geholt haben, was wir brauchten”, meinte sie und Rin konnte durchatmen. Mehr als erleichtert war sie, dass Ami nicht noch irgendwohin wollte. Sie hatten sogar fast den gleichen Weg mit dem Bus. Einige Stationen früher musste Rin umsteigen, demnach verabschiedete sie sich von ihrer Freundin und fuhr mit der nächsten Linie nach Hause.

Erleichtert atmete sie tiefer durch, nachdem sie in ihrer Wohnung war und sich an der Tür angelehnt hatte. “Man... bin ich geschafft”, murmelte sie und blinzelte, als eine Tasse Cappuccino vor ihr erschien. Sie sah auf und erblickte Yashiko, die sie angrinste.

“Willkommen daheim”, kicherte diese und Rin nahm dankend die Tasse an. Ihre beste Freundin nahm die Tüten und brachte sie in Rins Zimmer. Natürlich blickte sie leicht hinein, denn sie war neugierig, was Rin alles gekauft hatte.

Erschöpft hatte sich Rin auf das Sofa gesetzt und trank erstmal etwas Cappuccino. Genüsslich seufzte sie und entspannte sich. “Shiko!”, rief sie rüber. “Nicht stöbern, mich fragen”, lachte sie und ihre beste Freundin kam lachend aus ihrem Zimmer.

“Was zum Teufel hast du da alles gekauft?”

“Da ich... am Samstag nach Ägypten fliege, wollte ich neue Klamotten kaufen, weil ich die von... dem Idioten wegwerfen will”, meinte sie und Yashiko blinzelte.

“Wie... du fliegst nach Ägypten?”, kam es perplex von ihr und Rin lachte auf. Denn nun begriff ihre Gegenüber, was dies hieß und schaffte es gerade so die Tasse abzustellen, ehe sie umgeworfen wurde.

“Glückwunsch, Kleines”, lachte sie und knuddelte Rin erstmal durch. Sie freute sich wirklich für diese, doch dann stutzte sie. “Was... hält denn Takeo davon?”

“Er freut sich sehr.”

“Aber seid ihr dann nicht für 2 Wochen von einander getrennt?”, blinzelte Yashiko verwirrt.

“Och, wie kommst du denn darauf?”, kam es geheimnisvoll von Rin, während sie grinste. Noch verwunderte blickte ihre beste Freundin sie an. Wartete, bis Rin weitersprach, doch da kam nichts mehr. Stille und nur das Grinsen auf ihrem Gesicht.

Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde Yashiko ungeduldiger. Sie wollte nicht mehr im Dunkeln tappen und nörgelte nahe zu: “Nun erzähl schon, Rin!”

Diese kicherte nur und schüttelte den Kopf. Sie wollte ihre Freundin noch etwas ärgern, aber mit der nächsten Kitzelattacke hatte sie einfach nicht gerechnet. Lachend wand sie sich unter ihrer Freundin und schlussendlich ergab sie sich. “Schon gut... schon gut... ich sage es ja”, lachte Rin und ihre Freundin hörte nun auf sie weiter zu kitzeln.

Erwartungsvoll blickte sie Rin nun an und sie kicherte wieder. Einige Momente verstrichen wieder, ehe sie es nun wirklich aussprach. “Er... fliegt... mit mir nach Ägypten”, lächelte sie und große Augen sahen sie an.

“Ernsthaft? Das ist tatsächlich mal ein Volltreffer!”, lachte Yashiko und sprach genau das aus, was auch Rin sich schon die ganze Zeit über gedacht hatte. “Ach deshalb hast du dir diese heißen Dessous besorgt?”, fragte sie und Rin wurde knallrot. Es dauerten einen Moment, bis sie etwas dazu sagen konnte.

“Hör auf zu spinnen! Ich habe sie nur geholt, damit mich Ami nicht noch weiter durch die Läden mitzog. Ich wollte einfach meine Ruhe haben”, schimpfte Rin und ihre Freundin lachte sofort los. So kannte sie diese. Sie war nicht der Typ Frau, die sich Dessous holte.

“Oh Rin, du bist unglaublich... aber... eins muss ich dir lassen. Bei dem Set würde er wortwörtlich sabbern, wenn er dich so zu Gesicht bekäme”, grinste sie. Sofort bekam sie den Ellbogen in die Rippen.

“Lass das, Shiko! Ich bin noch lange... nicht bereit... Das wäre sicher... für ihn nicht sehr schön...”, stammelte Rin und biss sich auf die Unterlippe. Sie konnte sich wirklich nicht vorstellen, dass Takeo sie wirklich wollen würde.

“Unsinn, Rin... nur weil du noch keine Erfahrung hast, wird dadurch der Akt nicht schlecht sein...”, versuchte sie ihre Freundin zu beruhigen, jedoch fruchtete das nicht wirklich. Weshalb sie einfach nur seufzte. “Doch eine Sache möchte ich, dass du mir versprichst.”

“Hm?”

“Wenn du dich bereit fühlst, dann sag es ihm. Seht was passiert und lass es einfach zu. Er wird bestimmt auch Rücksicht nehmen”, kicherte Yashiko und Rin wurde noch röter.

“Ich... versuche es”, nuschelte sie schließlich.

Damit konnte ihre beste Freundin leben. Daher wechselte sie geschickt das Thema und gemeinsam sortierten sie die Sachen aus, die Rin von Ichiro bekommen hatte. Es wäre falsch, wenn sie diese Dinge vor Takeo tragen würde, deshalb wollte sie diese weghaben. Am besten weit weg von sich.

Kaum hatten sie das getan, schon stand Sesshomaru vor der Tür, um Rin abzuholen, sollte sie zu ihm wollen würde. Ansonsten würde er ein paar Stunden bleiben, um bei ihr sein zu können. Sie musste aber nicht zweimal überlegen, als er sie fragte, worauf sie Lust hätte. Eilig hatte sie paar Sachen gepackt und grinste ihn an. Yashiko kicherte leise und wünschte ihnen viel Spaß.

“Bis Freitag, Shiko”, meinte Rin und die Angesprochene nickte. Damit wusste sie nämlich, dass Rin erst am Freitag wieder vorbei kommen würde. So war das auch.

Die restliche Woche verbrachte Rin damit, die Uni so gut wie möglich zu überstehen, ehe sie bei Takeo sich entspannen konnte und sie viel über Ägypten sprachen. Sie machten sich eine Liste und immer mehr überraschte sie ihn. Sie wollte all die Dinge sehen, die eigentlich für die Meisten langweilig waren. Doch ihm sollte das nur recht sein. Dieses Programm würde ihn davon abhalten viel zu viel darüber nachzudenken, wie er sich ablenken sollte.

Abflug

Am Freitagnachmittag besorgten sie gemeinsam noch ein paar Sachen, die Rin für ihre Reise noch brauchte. Schließlich hatten sie einige Stunden Flug vor sich. Auch Sesshomaru brauchte Magazine und Bücher, um diese Zeit zu überbrücken. Für einen Augenblick verfluchte er es, dass sie nicht wusste, was er war, denn so könnte er mit seinen Fähigkeiten schnell und einfach drüben ankommen. Doch auf der anderen Seite wusste er nicht, ob sie Angst vor seiner wahren Natur haben könnte.

In Gedanken versunken bemerkte er etwas später ihre Frage. “Musst du dort arbeiten, Takeo?”, wollte Rin nämlich wissen. Nachdem sein Biest in angestupst hatte, reagierte er erst und schüttelte den Kopf.

“Streng genommen ist es meine Arbeit dir die Ausgrabungen zu zeigen und was ein Archäologe zu tun hat. Doch an und für sich ist das für mich eher Freizeit. Also können wir das alles in Ruhe angehen. Alles was dich interessiert, versuche ich dir zu erklären.”

“Das klingt himmlisch... dann haben wir jede Menge Zeit zusammen”, strahlte sie ihn an und er nickte, während er mit dem Wagen zu ihrer Wohnung fuhr. Sie wollte noch mit ihrer besten Freundin zu Abend essen. Sich noch einen gemütlichen Abend mit ihr machen, bevor sie von Takeo abgeholt werden würde, denn ihr Flug ging kurz nach Mitternacht los.

“Genau... wir landen in Kairo und bleiben dort bis Sonntagmorgen. Dann fahren wir nach Alexandria. In den beiden Städten zeige ich dir die Museen, die mit den Ausgrabungen zu tun haben. Wir können in Alexandria etwas länger bleiben, bevor wir außerhalb fahren zu den Ausgrabungsbereiche”, erklärte er und sie nickte zufrieden.

“Wie ist es eigentlich mit der Übernachtung dort?”

“In Kairo und Alexandria habe ich Zimmer im Hotel gebucht, doch bei den anderen Orten sehen wir dann, wo wir übernachten werden.”

“Oh dann ist da nichts gebucht?”

“Ganz genau... da ich nicht wusste, was du gerne sehen wollen würdest. Entscheiden wir spontan wie lange du wo bleiben möchtest. Einiges ist sehr interessant, anderes ist eher langweilig, daher einfach gleich sagen, ob das passt oder wir fahren weiter”, lächelte er und fuhr auf den Parkplatz, um Rin zu ihrer Wohnung zu bringen.

“Oh, ich freue mich schon”, kam es ehrlich von Rin und er nickte, denn auch er freute sich, Ägypten mit ihr zu erkunden. Sie gingen zu den Aufzügen und fuhren zu ihrer Etage rauf. Takeo hatte den Einkauf in den Händen, damit sie nicht so schwer heben musste.

In der Wohnung brachte er die Sachen direkt in Rins Zimmer, da sie ihn direkt hingeführt hatte. Unbewusst schnupperte er und war mehr als erleichtert, dass er ihren Ex nicht in dem Raum riechen musste. Scheinbar hatte sie ihn nicht oft dorthin mitgenommen. Ein wenig schadenfroh grinste das Biest in seinem Inneren. ‘Braves Mädchen... sie hat ihn nicht so weit kommen lassen’, sprach es das aus, was er sich ebenso dachte.

Zum Glück... sonst wäre es umso schlimmer dich zurück zu halten, nicht über sie herzufallen. Nach diesem Gedanken lachte sein Inneres. Es stimmte, denn hätte er seinen Geruch an ihr wahrgenommen, hätte sein Biest dieses von ihr nehmen wollen und das wäre ein zu starker Drang gewesen. Selbst für ihn. Schon damals hatte er sich ihr nach der Heirat mit dem Edelmann fern gehalten.

Sein Biest war zu dem Zeitpunkt schwächer als jetzt, daher konnte er es noch kontrollieren, doch diesmal würde er das niemals schaffen, es zu zügeln. ‘Keine Sorge... ich würde niemals etwas tun, was Rin verschrecken könnte’, raunte es und darüber war Sesshomaru mehr als froh, denn das würden beide nicht überstehen, sollte sie deshalb Abstand zu ihm halten.

Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer. Yashiko war dort mit ihrem Freund, der Rin ebenso verabschieden wollte. Ryo schluckte leicht, als der Taisho den Raum betrat. Er wusste, dass dieser bereits wissen sollte, dass er selbst ein Yokai war. “Oh Ryo, du bist auch mal hier”, kicherte Rin und er nickte leicht.

“Ab und zu muss ich doch auch nach meiner ‘Schwägerin’ sehen”, grinste er leicht und Rin lachte. Für einige Momente war Sesshomaru verwirrt, doch dann erinnerte er sich, dass Yashiko in Rin eine Schwester sah.

“Du Spinner”, lachte sie und drückte ihn sanft an sich. Yashiko lächelte auch Takeo an.

“Bleibst... du zum Essen?”, fragte sie ihn.

“Ich möchte euch Rin nicht länger wegnehmen”, meinte er ruhig, dabei blickte er das Paar an. Ryo schien zu überlegen, ob er etwas sagen sollte, doch seine Freundin kam ihm da eindeutig zuvor.

“Unsinn... du wirst doch sicher mein ‘Schwager’ werden”, zwinkerte sie und Takeo hob eine Augenbraue hoch. Rin wurde rot um die Nase.

“SHIKO!”, schimpfte sie und die Angesprochene zuckte einfach nur mit den Schultern.

“Ist doch so... also wenn du magst... bleib doch zum Essen auch da”, lächelte sie. Takeos Blick glitt zu Rin, die ihn eher schüchtern nun ansah. Ihr war das unendlich peinlich, dass Yashiko so direkt war.

“Ich richte mich nach dir, Rin... Ich habe dich in den nächsten zwei Wochen für mich”, erklärte er ehrlich. Rin kam zu ihm und streckte sich leicht.

“Bitte bleib”, hauchte sie und zog ihn zu sich ran, indem sie ihre Arme um seinen Hals legte. Sie überraschte ihn erneut, weshalb er ihren Kuss etwas später erwiderte.

Yashiko kicherte leise und lehnte sich an ihren Freund. “Süß die Beiden”, wisperte sie und Ryo nickte. Sie gingen bereits in die Küche und begannen mit dem Kochen. Natürlich bekam Sesshomaru das mit und hätte normal gegrummelt, doch Rin hatte seine volle Aufmerksamkeit und er ignorierte die Bemerkung.

Nachdem sie sich gelöst hatten lächelte Rin ihn liebevoll an. “Bist du sicher?”, wollte er sicher gehen und sie nickte. “Na gut... aber wir helfen beim Kochen”, erklärte er und sie kicherte leise, ehe sie seine Hand nahm und ihn mit in die Küche zog.

“Womit können wir helfen?”, fragte Rin und Yashiko gab den Beiden Gemüse, Bretter und Messer. Damit war die Aufgabe klar. Zusammen schnitten sie dieses zusammen und überließen Ryo das Kochen selbst.

Es war ungewohnt für Sesshomaru, dass ein Yokai kochte. Für gewöhnlich waren die Meisten fauler, doch der Drache hier schien, genau wie er selbst, sich mehr angepasst zu haben. Später würde er ihn fragen, ob seine Herzdame wusste, was er war. Das war aber kein Thema für das Essen. Tatsächlich unterhielten sie sich über alltägliche Dinge, während das Essen fertig wurde.

Beim Essen selbst fragte Yashiko Takeo etwas aus. Rin wollte sie davon abhalten, doch er winkte ab. Es machte ihm nichts aus ihr ein paar Fragen zu beantworten. Es war amüsant zu sehen, dass sie sehr viel direkter war, als Rin. “SHIKO!”, schimpfte Rin immer wieder.

Ryo sah den Daiyokai entschuldigend an, denn auch ihm wurden einige Dinge unangenehm, doch die Menschenfrau hatte keinerlei Angst. Nun wusste er auch, warum Rin so gut gehütet war. Yashiko hatte sicher eine schützende Hand über ihre ‘Schwester’. Das konnte er nun mit Sicherheit sagen. ‘Kein Wunder, dass der Drache an ihr interessiert ist... solche Frauen sind... selten’, lachte sein Biest und er konnte dem nur zustimmen.

Jedoch war er sich nun sicher, dass Yashiko keine Ahnung hatte, dass sie mit einem Yokai zusammen war. Sie war nicht markiert, sie roch nur eindeutig nach dem Drachen. Für gewöhnlich reichte das auch aus, dass niemand sonst ein ‘Weibchen’ einem wegnahm, aber auch da gab es nun mal Ausnahmen.

Der Abend war ein schöner gewesen, wie der Taisho feststellen musste. Er hätte nicht gedacht, dass es so angenehm wäre mit dem anderen Paar. Fast fühlte er sich wie mit Kagome und Inu. “Oh... ich sollte packen”, meinte Rin und sprang nahezu auf. Sesshomaru nickte und sie gab ihm einen sanften Kuss, ehe sie in ihr Zimmer huschte.

“Ich helfe ihr mal, sonst vergisst sie noch was”, kicherte Yashiko, denn sie kannte ihre beste Freundin einfach viel zu gut. Zwar wäre es nicht schlimm, doch wäre es unangenehm. Deshalb wollte sie Rin helfen.

Zurück blieben die Yokais. Sie sahen ihren Frauen nach und erhoben sich schließlich, um abzuräumen. “Sie weiß nichts?”, kam es von Sesshomaru ruhig. Ryo seufzte und schüttelte den Kopf.

“Als ich es versucht habe ihr zu erklären, hat sie es für einen Scherz gehalten... also habe ich ihr auch nichts gezeigt”, erklärte der Drache und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte. Er sah den Taisho direkt an. “Bei dir?”

“Ist es komplizierter... nach der Hochzeit von meinem Bruder wollte ich Rin einweihen... bis dahin...”

“Schweige ich, keine Sorge... es ist echt nicht einfach den Menschen das beizubringen.”

Bei der Aussage lachte Sesshomaru leise. “Wie war... selbst vor 500 Jahren war es nicht so einfach einigen das beizubringen, dass wir existieren... aus welchem Clan bist du denn?”, fragte er interessiert.

“Dem Wasser-Clan... bin einer von den wenigen, die in der Menschenwelt leben. Meine Schwester und ich sind in die moderne Welt gekommen, während unsere Eltern im Clan blieben. Aber ab und zu kommen sie vorbei. Shiko hat sie auch schon kennengelernt”, erklärte Ryo und verstehend nickte Sesshomaru.

“Fehlt nur noch, dass du sie markieren kannst.”

“Genau... erst dann kann ich meine Lebensjahre mit ihr teilen... bei uns Drachen ist das etwas anders als bei euch, wobei... ich glaube sowas habt ihr auch”, überlegte er.

“Wir sind uns nicht sicher... es war seltener, dass wir mit Menschen uns banden... mein Vater war der Erste, deshalb kennen wir uns auf der Ebene nicht aus”, sprach Sesshomaru wahrheitsgemäß aus. Ryo überlegte und nickte.

“Stimmt... ich habe von Toga gehört... mein Vater hat Geschichten darüber erzählt... ich bin noch ein Jungdrache”, meinte er. Der Taisho konnte nicht anders als zu fragen, wie alt der Drache denn sei. “Streng genommen werde ich 344 Jahre alt”, beantwortete er und grinste leicht.

“Tatsächlich ein junger Welpe”, lachte Sesshomaru leise. Schließlich war er fast 4 Mal so alt wie sein Gegenüber. Auch Ryo lachte, er wusste, wie alt der andere Yokai war. “Vom Wasser-Clan... dann sind deine Schuppen blau schimmernd?”

“Genau... wobei meine eine Mischung aus Blau und Silber sind... ich bin noch zu jung”, erklärte der Drache lächelnd und Sesshomaru nickte verstehend. Eine Weile herrschte Ruhe, doch die Neugier des Jüngeren überwog einfach, weshalb er diese Stille unterbrach. “Es ist... so ungewohnt... normal sieht man euch Brüder nicht so aktiv”, kam es ehrlich von Ryo über die Lippen.

“Das... stimmt... aber die Gefährtin meines Bruders... sie lebt in dieser Zeit... daher sind wir nun aktiver hier in Japan. Zudem...”, begann er zu erklären und blickte in den Gang, der zu Rins Zimmer führte. “Ist meine... verloren geglaubte Liebe hier wiedergeboren worden.”

“Wiedergeburt? Wirklich?”, fragte er interessiert und fasziniert zugleich.

“Wir... hatten so etwas vermutet, aber ich erkenne in ihren Augen ihre Seele von damals... natürlich ist es nicht dieselbe Person, aber ihr Wesen ist das gleiche.”

“Verstehe... das wäre natürlich sehr erfreulich, wenn so etwas existieren würde. Das würde... uns allen etwas... Seelenfrieden geben”, kam es nachdenklich von dem Jüngeren. Verwirrt blickte Sesshomaru zu diesem. Auf diese Weise hatte er das gar nicht gesehen.

“Denkst du... so etwas wäre auch bei uns Yokais möglich?”, fragte er nach einer Weile und Ryo nickte.

“Wenn es existiert, dann auch für uns... mein... Großvater starb weit vor meiner Geburt im Krieg, als er seine Familie geschützt hatte. Wenn mein Vater die Möglichkeit bekäme... ihm irgendwann zu begegnen... so würde es ihm sicher Frieden geben.”

“Das stimmt... sollte ich eine Yokaiwiedergeburt bemerken, werde ich es dich wissen lassen”, lächelte Sesshomaru. Das würde sogar ihm die Hoffnung geben, dass vielleicht sein Vater irgendwann wieder auf der Welt wandern könnte. Bisher hatte er es nicht mitbekommen.

“Das wäre toll”, lächelte Ryo ehrlich und tauschte mit Sesshomaru sogar die Nummern aus. “Woran erkennt man diese?”, wollte der Drache noch wissen. Der Taisho erklärte ihm, dass man es nur an den Augen sehen konnte, denn diese waren bekanntlich die Verbindung zu der Seele.

“Wenn man... diese Person schon damals kannte, erkennt man sie auch in dieser Welt wieder”, erklärte der Ältere und Ryo überlegte.

“Gut zu wissen!”, meinte er rasch und er wollte noch etwas sagen, doch da waren die Damen wieder bei ihnen, weshalb er nichts mehr dazu sagte. Vielleicht würde sich irgendwann erneut die Gelegenheit bieten mit einander zu sprechen, denn das Thema war sehr interessant.

Die Drachenyokais lebten um einiges länger, doch diese wurden oft getötet. Zu viele Drachen waren einfach aggressiv und vor allem andere Drachen mussten darunter leiden, denn kaum einer unterschied die Farben der Schuppen. Nur wenige taten dies. Der Feuer-Clan war ein Kriegerischer, doch der Wasser-Clan war eher der Ruhigere, weshalb die blauen Drachen auch nicht oft in Kämpfe hinein gezogen wurden. Aber das war dennoch kein Garant für das lange Leben.

Da Rin fertig war mit dem Packen, kam sie zurück zu Takeo und Ryo. Sie lächelte beide an und freute sich, dass sie sich verstanden. Zu Beginn hatte sie Sorge, dass das nicht so wäre, weshalb sie ihn bat zu bleiben. So konnten sie sich kennen lernen und das ging sogar sehr gut. Beste Freunde mussten sie dafür nicht sein. Einfach ein normaler Umgang war ihr dabei wichtig. Schließlich war Ryo für sie fast wie ein Bruder, deshalb war es ihr wichtig.

“Ich wäre soweit”, meinte Rin lächelnd und Takeo sah auf seine Armbanduhr.

“Hm”, kam es von ihm. Es war nach 22 Uhr. “Wir brauchen eine gute Stunde zum Flughafen und das Check-In wäre kurz nach elf.”

“Genau... deshalb sollten wir auch los”, kicherte sie, denn Yashika hatte sie darauf aufmerksam gemacht. Anders hätte sie die Zeit komplett vergessen.

“Stimmt, entschuldige, ich war abgelenkt”, kam es von ihm, denn er hatte irgendwie eine andere Zeit im Kopf.

“Nicht schlimm, ich hätte auch beinahe übersehen, dass es schon so spät ist”, meinte Rin direkt.

“Dafür habt ihr auch mich”, grinste Yashiko und Ryo lachte leise. Tatsächlich war seine Freundin und Auserwählte wirklich sehr gut darin, die Zeit im Blick zu behalten. Dankend nickte Takeo der Freundin seiner Liebsten zu und lächelte Rin an.

“Dann sollten wir los”, meinte er und sie nickte sofort. Damit verabschiedete sie sich von Yashiko und Ryo und versprach den Beiden sich zu melden, sobald sie landen würden und alle drei bis vier Tage, je nachdem wie viel sie machen würden.

Während Rin ihr Handgepäck nahm, hob Takeo ihren Koffer an und sie verließen die Wohnung. Der Koffer landete hinten neben seinem eigenen, den er vorsorglich auch schon eingepackt hatte, wobei es nicht so schlimm wäre, wenn nicht. Er hätte sich einfach neue Klamotten dort gekauft. Das Geld war definitiv keine Sorge bei ihm.

Kaum saßen sie im Wagen fuhren sie direkt zum Flughafen. Das Auto parkte Sesshomaru direkt bei den Privaten, denn Inu würde dieses später abholen. Er meldete das auch an der Stelle an, dass der Wagen bis zum Abend dort bleiben würde und sein Bruder dieses holen kommen würde. Dieser würde auch die Gebühren begleichen. Der Angestellte nickte und notierte sich das Kennzeichen und auch die Parkplatznummer.

Sogleich machte sich das Paar auf den Weg zu dem Schalter zum Check-In. Dort gaben sie auch ihre Koffer ab, die mit den notwendigen Bändern versorgt wurden. Die Reisepässe wurden kontrolliert und auch die Tickets. Nachdem beide auch durch die Sicherheitskontrolle hindurch waren, wünschte der Angestellte ihnen einen guten Flug und einen schönen Aufenthalt.

Im Aufenthaltsbereich warteten sie, bis ihre Maschine landete und ihre Flugnummer aufgerufen wurde. Rin war ungewöhnlich still, doch er konnte ihre Vorfreude in den Augen sehen. Es war erfrischend und erinnerte ihn an die vielen Male, in denen Rin Blumen gepflückt hatte und sie ihm überreichte. Mit den gleichen leuchtenden Augen wir gerade eben, als sie zu ihm blickte, nachdem sie gebeten wurden einzusteigen.

Selbstverständlich hatte Sesshomaru in der 1. Klasse gebucht, denn anders würde er den Flug absolut nicht überleben. “Das wäre doch nicht nötig gewesen”, nuschelte Rin, nachdem sie an ihren Plätzen saßen. Sie dachte, dass er es für sie tat, doch er winkte gleich ab.

“Alle in unserem Unternehmen reisen 1. Klasse. So viel Luxus stelle ich ihnen zur Verfügung, denn die meisten Flüge sind einfach sehr lang und ein wenig Komfort kann nicht schaden”, erklärte er es. Verwirrt blinzelte sie, aber nickte dann, als sie verstand, dass es wirklich oft über 10 Stunden waren.

“Also nicht nur wegen mir?”, wollte sie sicher stellen und er schüttelte den Kopf. “Dann bin ich beruhigt.” Über diese Aussage musste er dann doch schmunzeln.

“Aber sollten wir Privat mal irgendwohin fliegen, dann würde ich auch First-class buchen, denn ich bin es einfach schon gewohnt”, kam es so beiläufig von ihm, dass ihr kurz der Mund aufklappte.

“Takeo! Untersteh dich!”, schimpfte sie los. “Mir genügt Economy vollkommen...”, murmelte sie und er lächelte sanft.

“Ich weiß... aber nur das Beste für uns”, wisperte er und bedeckte ihre Lippen mit seinen, damit sie nicht mehr protestieren konnte.

Glücklicherweise klappte seine Methode sie abzulenken sehr gut. Sie seufzte genüsslich in den Kuss hinein. Leicht grinste er an ihren Lippen und genoss diesen Moment ebenso sehr wie sie. Diese zwei Wochen werden bestimmt sehr schön werden, doch er müsste sich etwas einfallen lassen, um nicht über sie her zu fallen.

‘Keine Sorge... ich passe auf dich auf’, grinste sein Biest. Beinahe hätte er geknurrt, aber er konnte es noch unterdrücken. Er hasste es, dass es sowas machte.

Lass das... ich will nicht mit dir reden, wenn ich gerade Rin küsse., brummte er und es lachte in ihm.

‘Oh verzeih... hochwohlgeborener’, kam es sarkastisch von seinem Biest. Innerlich seufzte er und löste den Kuss. Lächelnd sah Rin zu ihm auf und er legte einen Arm um sie und zog sie sanft an sich. Sofort kuschelte sie sich an ihn und freute sich sehr auf die Zeit mit ihm alleine.

Du bist unmöglich... weißt du das? Das Lachen in seinem Kopf ließ ihn leicht grinsen. Demnach wusste er, dass sein Biest das bereits schon wusste. Danke... dass ich mich auf dich verlassen kann., raunte er schließlich und das Lachen wurde noch mehr.

‘Jederzeit’, lachte es weiter. Dieses verstummte erst, nachdem Sesshomaru seine Nase in Rins Haaren vergraben hatte. Tief sog er ihren Duft ein und lächelte vor sich hin. Die Zeit würde er in vollen Zügen auskosten, so viel stand für den Taisho fest.

Ägypten

Sie hatten einen Zwischenstopp in Dubai, doch davon bekam Rin nichts mit, denn sie schlief tief und fest an seiner Seite gelehnt. Er hatte sie noch zugedeckt und las ein wenig in den Magazinen. Jedoch bekam er nicht viel von dem Inhalt mit. Seine Sinne und Gedanken waren einzig und allein auf Rin programmiert. Er lauschte ihrer Atmung und ihrem Herzschlag. Es war mehr als beruhigend, weshalb er die Augen schloss, um etwas zu ruhen.

Planmäßig flog die Maschine weiter und in den frühen Morgenstunden wurde Rin wach. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie sie sich an Takeo angekuschelt hatte. Er hatte einen Arm um sie gelegt und ihr Kopf lag auf seiner Brust. Seinen Herzschlag konnte sie dadurch hören und ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Es war so vertraut, so schön und vor allem fühlte sie sich bei ihm frei.

“Wach?”, hörte sie seine Stimme und nickte leicht. Eigentlich wollte sie noch nicht aufstehen, doch ihnen wurde bereits etwas zu essen gebracht.

“Wie spät ist es?”, wollte sie wissen und gähnte.

“Nach unserer Zeit 15 Uhr”, meinte er. Doch da sie einige Zeitzonen beim Flug übersprangen, musste er selbst nochmal nachrechnen. “Mit der Berücksichtigung der Zeitzonen ist es nun 9 Uhr morgens”, sprach er und sie sah zu ihm auf.

“Oh... habe ich so lange geschlafen?”

“Aber nein... du bist vier Stunden nach Abflug eingeschlafen. Ich hatte noch etwas gelesen und bin auch eingeschlafen”, erklärte er ihr und sie streckte sich.

“Oh... dann sollte ich schnell mich frisch machen, denn das Essen sieht köstlich aus”, brachte sie hervor und er nickte. Deutete ihr die Richtung an, wo sich die Toiletten befangen und sah ihr etwas länger nach.

Nicht nur das Essen ist hier köstlich., grummelte er und hörte nur schon wieder das Lachen seines Biestes. Wie gut, dass du noch da bist und aufpasst., kam es sarkastisch über Sesshomarus Lippen, während in seinem Inneren noch mehr gelacht wurde.

Glücklicherweise kam Rin bereits zurück und das Lachen verstummte im Inneren. “Wie lange fliegen wir noch?”, wollte sie wissen, nachdem sie sich gesetzt hatte.

“Etwas weniger als vier Stunden noch... doch laut der Uhrzeit vor Ort sind wir kurz nach 10 am Flughafen”, klärte er sie auf und sie kicherte.

“Daran muss ich mich noch gewöhnen”, gestand sie und Sesshomaru nickte.

“Das stimmt... am einfachsten ist es auf dem Handy nachzusehen. Da wird die Zeit von deinem ursprünglichen Netz angezeigt und die Zeit, wo du dich gerade befindest.”

Staunend lauschte sie seinen Worten und sah nach. Tatsächlich hatte sie zwei Uhranzeigen. Sie war noch nie im Ausland, weshalb ihr das nicht aufgefallen war. Sie dankte ihm und gemeinsam aßen sie das Essen. Es war das typisch japanische Frühstück. Sesshomaru hatte dieses gewählt, damit Rin noch etwas vertrautes zu sich nahm, ehe sie für zwei Wochen nicht mehr die Speisen ihrer Heimat um sich haben würde.

“Da fällt mir ein... wie ist es denn mit dem Telefon in der Zeit? Ich kann ja nicht telefonieren, oder?”, fragte sie ihn, nachdem sie ihren Bissen herunter hatte.

“Theoretisch nicht... praktisch loggen wir dich über mein Netz ein und du kannst alles so machen wie du gewohnt bist”, schlug er ihr gleich einen Lösungsweg vor.

“Aber... das geht doch nicht, das ist viel zu teuer”, meinte sie. Verwundert sah er zu ihr und hob eine Augenbraue hoch.

“Rin... Geld ist etwas worüber du dir da keine Gedanken machen musst”, sagte er direkt, denn das war einer der Themen, worauf er nun wirklich nicht achten musste.

“Trotzdem... das...”, begann sie wieder, doch er unterbrach sie, indem er ihr eine verirrte Haarsträhne hinter das Ohr legte. “Das... das...”, schotterte sie und schluckte.

“Hn”, kam es von ihm und sie wurde schwach. Denn in seinen goldenen Augen versank sie und vergaß schon worüber sie sich unterhalten hatten.

“Schon gut”, hauchte sie und lächelte ihn an. Zufrieden zuckte ein Mundwinkel hoch. Spielerisch verdrehte sie die Augen. “Du kämpfst mit unfairen Mitteln”, bemerkte sie.

Schmunzelnd zuckte er mit den Schultern. Seine Hand wanderte zu ihrem Nacken und er beugte sich leicht zu ihr. “Wie war das... im Kampf in der Liebe ist alles erlaubt?”, fragte er sie und unbewusst hielt sie den Atem an.

Erst als er sachte ihre Lippen mit seinen berührte, schnappte sie nach Luft. Es war einfach nur niedlich, dass sie bei ihm so reagierte. ‘Das ist unsere Kleine’, raunte sein Biest und ausnahmsweise widersprach er diesem nicht. Denn genau das war sie, in die er sich immer mehr verliebt hatte. “Ich... liebe... dich”, nuschelte sie.

“Ich liebe dich auch, Rin”, raunte er lächelnd und küsste sie sanft und zart.

Fast so als würde er Angst haben, sie zu zerbrechen. Das bemerkte auch sie, weshalb sie diesmal die Initiative übernahm und eine Hand schob sie in seine Haare. Sanft drückte sie ihn an sich. Überrascht darüber löste sich ein leichtes Knurren aus seiner Brust. Stärker zog er sie an sich und leckte leicht über ihre Lippen, nur um im nächsten Moment ihm Einlass zu gewähren. Feurig und innig verschmolzen sie miteinander.

Keuchend und nach Luft schnappend löste sich Rin von seinen Lippen. Ein Lächeln zierte die ihrigen und er lehnte seine Stirn an ihre. “Wer von uns... kämpft nun mit unfairen Mitteln?”, grinste er sie an.

Rot um die Nase senkte sie ihren Blick, aber ihr Lächeln glich mehr einem verschmitzten Grinsen. Rin wusste genau wie sie mit ihm umgehen musste. ‘Gib es zu, dass es dir gefällt, dass sie dich austrickst’, lachte sein Biest.

Du bist doch auch angetan., schmunzelte er und das Lachen nahm wieder zu.

“Ich doch nicht”, kam es ganz unschuldig von ihr und er grinste leicht. Leise kicherte sie und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Er vergrub seine Nase an ihrem Haar und sog tief ihren Duft in sich ein.

Den restlichen Flug blieben sie dicht beieinander. Sie kuschelten etwas und hatten ihre Finger ineinander verschränkt. Ein wenig unterhielten sie sich und wurden sich einig, dass sie nach ihrer Ankunft erstmal die Beine vertreten würden. Das ganze Sitzen machte sie irre. Alle beide sogar. Daher wäre eine kleine Stadttour perfekt. Er überlegte und schlug ihr eine Tour vor.

Begeistert stimmte sie zu und freute sich schon darauf mit ihm zusammen Kairo anzusehen. Das Hotel konnte definitiv warten. “Die Koffer lasse ich ins Hotel bringen und wir machen ein wenig die Stadt unsicher.”

“Perfekt”, schwärmte sie direkt, denn sie brauchte nichts weiter als ihre Handtasche. “Ich melde mich bei Shiko und meiner Mama und wir können los”, erklärte sie und er nickte zustimmend.

Diese Zeit würde Sesshomaru nutzen, um die Koffer ins Hotel zu schicken, sich bei Inu und Kagome zu melden und einen Leihwagen zu organisieren. Er hasste es auf Fremde angewiesen zu sein, weshalb er immer sich ein Auto mietete, sobald er außerhalb ihrer Stammorte agierte. Schließlich war das einfacher und simpler. Klar könnten sie die Koffer auch dort verstauen, doch wozu später das hochschleppen, wenn sie es direkt in die Zimmer liefern lassen könnten. Er war den Komfort gewohnt und würde auch niemals darauf verzichten.

Die letzten Flugstunden brachte sie hinter sich und waren mehr als froh aus der Maschine raus zu kommen. “Endlich”, kam es von ihr und Sesshomaru grinste leicht. Mit ihr zusammen ging er zu der Ausgabe der Koffer und gab ihr alle notwendigen Angaben, damit sie durch sein Handy Internet und Telefonempfang hatte. Da er wegen der ganzen Reisen überall unterschiedliche Netzanbieter hatte, war das kein Problem ihr für die Zeit das zu geben.

Nachdem sie ihre Koffer bekommen hatten, kümmerte sich Sesshomaru um dessen Transport und Rin telefonierte schnell mit Yashiko. Danach rief sie noch ihre Mama an, um auch ihr mitzuteilen, dass sie sicher gelandet waren und nun eine Stadttour machen würden. Sie versprach viele Fotos. Vor allem von den Ausgrabungsorten würde sie einige Bilder machen für ihren Opa.

Dieser war sehr überrascht gewesen, dass Rin mit Takeo dort war. Doch war das auch eine großartige Chance in seinen Augen. Immerhin wollte seine Enkelin auch den Beruf ausüben und von einem solch erfolgreichen Archäologen zu lernen, war nichts Alltägliches. “Lerne viel und sei artig”, ermahnte er sie und Rin bestätigte ihrem Opa das. Niemals würde sie ihn enttäuschen.

Kaum hatte sie aufgelegt, spürte sie eine Hand an ihrer Schulter. “Bereit?”, wollte er wissen und sie nickte.

“Ja, habe alle durch”, kicherte sie und er schmunzelte leicht. “Also ein Taxi suchen und die Stadt unsicher machen?”, fragte sie ihn und er schüttelte den Kopf. “Nicht?”, wunderte sie sich ein wenig.

“Kein Taxi... ich habe ein Auto gemietet”, erklärte er und sie zog eine Augenbraue hoch. Bevor sie etwas sagen konnte, beruhigte er sie direkt. “Das mache ich immer so.”

“Das will ich für dich hoffen!”, ermahnte sie ihn und für einen Moment kaufte er ihr die Ernsthaftigkeit ab. Sein Biest lachte sofort los und er schluckte.

“Versprochen... es ist nicht nur deinetwegen, auch wenn ich dir jederzeit die Sterne vom Himmel holen würde”, erklärte er ihr direkt und Rin lachte leise.

Damit machten sie sich auf den Weg zum Wagen und Rin fiel sofort auf, dass er ein dunkel blaues Auto gewählt hatte. “Du stehst wirklich auf blau?”, fragte sie grinsend. Aber er zuckte nur mit den Schultern, während er ihr die Tür aufhielt.

“Vielleicht”, zwinkerte er, als er die Tür zu machte und zur Fahrerseite ging.

Kaum saß er am Steuer, schon fuhr er los und zeigte ihr erst einmal die Gegend vom Wagen aus. Staunend sah sich Rin um und war von sehr vielen Plätzen äußerst begeistert. Daher beschloss er den Wagen im Parkhaus zurück zu lassen und mit ihr zu Fuß einige Orte aufzusuchen. Darunter waren ein Park und mehrere ältere Gebäude.

Fast wie von selbst hatte Rin sich immer wieder bei ihm eingehakt oder hatte seine Hand einfach gehalten. Sie war so unbekümmert, frei und fröhlich. Er beobachtete sie und ließ sich sogar von ihrer Art mitreißen. Dies konnte nur sie allein und nur ihr würde er diese Seite zeigen. Es war wirklich so wie Inu ihm es erklärte. Man prägte sich irgendwie an seine Herzdame und nur sie kannte all diese Facetten, die Mann hatte.

Zum Mittag hatten sie sich was Kleines geholt. Sesshomaru hatte ihr gezeigt, was die Leute dort aßen und sie war überrascht wie unterschiedlich das war. Er erklärte ihr auch, dass in den Städten es deutlich moderner war, doch sobald man in die ländlicheren Gegenden kam, so waren die Menschen altmodisch. “Oh... dann sollte ich andere Sachen besorgen?”, fragte sie unsicher.

“Mach dir darum keine Gedanken. Nur zu viel Haut solltest du da nicht zeigen”, zwinkerte er ihr zu und sie sah kurz an sich herab, ehe sie zu ihm aufblickte.

“Selbst das ist zu viel?”, wollte sie wissen und er nickte. Sie hatte zwar eine Jeans an, doch ihr Top war kurzärmlich und hatte einen leichten Ausschnitt. “Verstehe... war das... bei euren Ausgrabungen auch so schwer für Frauen?”

“Hn”, überlegte er. “Eigentlich nicht... da wir das immer innerhalb der Organisation durchführten, war das nie ein Problem. Aber es ist in den arabischen Ländern meist etwas schwieriger, weshalb wir da mehr achten.”

Verstehend nickte sie bei der Erklärung und sah sie um. Man merkte schnell, dass in diesen Bereichen der Stadt es so aussah wie in Tokio. Jeder konnte tragen, was er wollte und niemanden interessierte das. Jedoch als sie in einen anderen Stadtteil fuhren, waren die Frauen deutlich bedeckter und zurückhaltender. Sie versuchte sich zu merken, wie sie sich gaben.

“Mach dir keine Gedanken, Rin”, sprach er beruhigend aus. Automatisch glitt ihr Blick zu ihm. “Du bist Touristin und es gibt nur zwei Dinge, die du beachten musst.”

“Welche?”, fragte sie interessiert nach.

“Erstens vertraue mir”, sagte er ernster.

“Und das zweite?”, wollte sie nach einigen Momenten wissen. Es machte sie neugierig.

“Zweitens weiche niemals von meiner Seite”, kam es von ihm mehr als ernst. Von der Seite blickte er zu ihr, während sie nur eine Augenbraue hochhob, doch sie nickte nach einigen Moment. Auch wenn sie es nicht ganz verstand, vertraute sie ihm.

“Verstehe... dann wirst du mich nicht mehr los”, schmunzelte sie und wurde leicht rot um die Nase.

“Das... ist mein Plan”, kam es ehrlich von ihm. Verlegen spielte Rin an ihren Haaren und blickte sich wieder um. Es war immer noch überwältigend für sie tatsächlich hier in Kairo zu sein.

Da sie langsam müde wurde, fuhr Sesshoaru zum Hotel, damit sie einchecken konnten. Es war früher Abend als sie dort eintrafen. Er wusste nicht so ganz, ob sie nur ein Zimmer haben wollte, weshalb er eine kleine Suite gebucht hatte. Diese hatte zwei getrennte Zimmer und ein gemeinsames Zimmer. Rin staunte nicht schlecht, als sie den Raum betrat.

“Wow... das hast du aber wegen mir gewählt?”, fragte sie wohlwissend, dass es so war.

“Ich war mir nicht sicher, ob... wir nur ein Zimmer brauchen würden... deshalb war das die beste Lösung”, erklärte er wahrheitsgemäß und sie kicherte leise.

“Ich bin nicht anspruchsvoll, Takeo”, meinte sie gleich. Das wusste er natürlich, aber er war es nun mal nicht anders gewohnt. Von daher stimmte er ihr auch zu.

“Ich weiß”, meinte er. “Es ist nur schwer gewohntes ab zu legen”, kam es wahrheitsgemäß von ihm. Er war immer daran gewohnt in den besten Hotels abzusteigen. Auch wenn er versuchte sich ihr anzupassen. Schließlich wollte er sie nicht verschrecken.

Mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtete sie ihn und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. “Ich hoffe du übertreibst auch nicht”, zwinkerte sie.

“Ich verspreche es... ich werde nicht übertreiben.”

‘Guter Witz’, lachte sein Biest und er bemühte sich, dieses zu ignorieren und sich nichts anmerken zu lassen.

“Ich bitte darum”, lächelte sie ihn an. Er erwiderte dieses und kam näher zu ihr. Er legte ihr eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Leise knurrte es bewundernd in ihm, denn sein Biest war hin und weg von ihr.

“Stoppe mich einfach, wenn es zu viel wird”, sprach er und beugte sich hinab, um sich einen Kuss zu stehlen. Nur zu gern erwiderte Rin dieses und schlang ihre Arme um seinen Nacken.

“Das werde ich”, hauchte sie an seinen Lippen.

‘Und wie sie dich stoppen wird’, grinste sein Biest und freute sich schon darauf. Sesshomaru war irgendwie gespannt darauf, wie sie das machen würde.

“Gut”, raunte er und blickte zur Uhr. “Möchtest du dich etwas erholen, bevor wir zum Abendessen gehen?”

“Etwas ausruhen wäre gut”, lächelte sie ihn und er deutete zur Couch.

“Dann ruh dich aus. Ich lese noch etwas in den Unterlagen, die Inu mir noch zugeschickt hat.”

“Darf... ich mich an dich kuscheln?”, fragte sie ihn und sah unsicher zu ihm auf. Das zu hören überraschte ihn.

“Wenn du das möchtest, natürlich”, antwortete er ihr und setzte sich locker auf die Couch. Lächelnd setzte sie sich zu ihm und lehnte sich an ihn.

Einen Arm legte er um sie und mit der freien Hand öffnete er die Datei, die sein Bruder ihm geschickt hatte. Er müsste drüber gehen und sein OK dazu geben, damit Inu weiter arbeiten konnte. Das gehörte leider auch zu dem Beruf dazu, denn der Papierkram war zu dieser Zeit ein wichtiges Element. Obwohl er das hasste, machte er es dennoch und wechselte es mit seinem Bruder ab, wer was machte, damit es ausgeglichen wäre.

Rin schlummerte an seiner Seite recht bald ein und er schmunzelte etwas. Scheinbar mochte sie diese einfachen Dinge und seine Nähe weit mehr als er dachte. ‘Sie ist eben unser Mädchen’, schnurrte sein Biest und er verdrehte sie Augen ein wenig. Doch er konnte nicht umhin, ihm zu zu stimmen. Sie war ihr Mädchen, auch wenn sie nichts von seinem Inneren wusste.

Nachdem er das Dokument fertig hatte, schickte er es zurück an Inu und weckte Rin mit seinem sanften Kuss auf den Haaransatz. Sie grummelte etwas, während sie sich aufrichtete und ihn verschlafen anblickte. Niedlich., konnte er nur darüber denken und küsste sie erneut, doch diesmal auf die Lippen. Zögerlich erwiderte sie diesen und schmiegte sich dichter an ihn heran.

Kaum lösten sie sich, schon machten sie sich etwas frisch und suchten ein Lokal aus. Er hätte zwar ein anderes gewählt, doch er ließ sich überraschen von Rins Wahl. Sie hatte wirklich ein Auge für das Besondere. Das Essen war ausgezeichnet und sie sprachen noch ein wenig über die nächsten Tage. Sie würden noch ein paar Orte in Kairo ansehen, nach Alexandria in die Museen fahren und auch an dem Strand würden sie einen Tag verbringen.

Sesshomaru wollte ihr auch diese Vorzüge zeigen, denn sie waren nicht nur bei den Ausgrabungen. Auch Archäologen hatten Freizeit und sie verbrachten diese oft an Stränden oder in den Städten. Er war sehr speziell, denn er mochte auch Ausstellungen und da Rin nichts dagegen hatte, würde er ihr auch einige großartige Werke näher bringen. Sie mochte Museen ebenfalls und deshalb harmonierten sie so gut zusammen.

Den restlichen Abend ließen sie gemütlich vorüberziehen und gingen zeitig ins Bett, denn sie wollten früh raus, um Kairo unsicher zu machen. Den Tag würde Sesshomaru auch nutzen, um ihr ein paar Kleidungsstückte zu besorgen. Schließlich brauchten sie ein Set, sobald sie außerhalb der Stadt sich aufhalten würden. Er wollte nichts riskieren und vor allem sollte sie auch keiner in solch knappen Sachen sehen, außer ihm.

‘Nicht so besitzergreifend sein’, grinste sein inneres Tier. ‘Sie darf sich nicht eingeengt fühlen’, merkte es noch an und verwundert sah Sesshomaru in den Spiegel, während er sich für den Tag fertig machte.

Ich... versuche es., versprach er und seufzte. Es war für ihn immer noch so ungewohnt, dass sein Biest den Moralapostel mimte. Aber genau das brauchte er, um sich zusammen zu reißen. Doch er wusste auch, dass sein Biest ungeduldiger war. Irgendwie hatte es geschafft sich besser dahingehend zu kontrollieren.

“Fertig?”, fragte er, nachdem er aus dem Bad kam und Rin nickte eifrig. Sie trug wieder eine Jeans und eine einfache Tunika, die nicht zu viel erkennen ließ. “Wow”, brachte er über die Lippen und sie sah ihn verlegen an.

“Danke”, entgegnete sie und sie machten sich auf den Weg in die Stadt.

Dort shoppten sie ein wenig und Rin besorgte auch einige Souvenirs. Diese ließen sie im Wagen zurück und besuchten noch zwei Ausstellungen, bevor sie essen gingen. Erneut lenkte sie ihn eher in die preiswertere Lokale und sein Biest lachte leise. ‘Sie macht das sehr gut, finde ich’, lobte er ihre Initiative ihm seine Angewohnheiten abzugewöhnen.

Sogar verdammt gut... und sie hat mich schon wieder von meinem Kaffee abgelenkt... wie macht sie das nur?, wunderte er sich und hielt ihr die Wagentür auf, um zurück zum Hotel zurück zu kehren.

Die Geschichte der Pharaonen

“Welches Zimmer hast du denn in Alexandria gebucht?”, fragte sie ihn, nachdem sie wieder in ihrer Suite waren.

“Hn?”, kam es direkt von ihm und sie verschränkte die Arme vor der Brust.

“Doch nicht etwa wieder eine Suite?”, hakte sie nach und er schluckte leicht. Er überlegte, was er sagen sollte, denn das Zimmer war keine Suite.

“Nicht ganz... zwei Einzelzimmer in einem fünf Sterne Hotel”, erklärte er es ihr und sie hob eine Augenbraue hoch. “Soll ich es... umbuchen?”, fragte er nach.

“Ja, bitte. Ein Zimmer reicht uns und es muss kein so hochwertiges sein”, antwortete sie ihm.

“Ein Kompromiss, ich buche ein Doppelzimmer in einem vier Sterne Hotel”, schlug er vor. Das klang schon etwas besser, doch noch immer war ihr das zu teuer. Spielerisch ließ sie ihre Finger über ihren Arm gleiten, fast so als würde sie ungeduldig auf etwas warten.

‘Das nenne ich eine Verhandlung’, grinste sein Biest und er schmunzelte leicht.

“Na gut... letztes Angebot: Doppelzimmer in einem drei Sterne Hotel. Wir müssten zwar länger zum Strand gehen, aber wir könnten ihn nutzen. Andernfalls könnte es problematisch werden, dich in einem Badeanzug oder Bikini zu bestaunen”, meinte er und sah zu ihr. Ihre Augenbraue ging leicht hoch. Gleichzeitig zuckten auch ihre Mundwinkel. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen.

“Schweren Herzens werde ich wohl diesen Vorschlag annehmen”, begann sie und lächelte endlich.

“Perfekt”, grinste er und holte sein Handy heraus, um nach einem neuen Hotel zu suchen. Doch bevor er buchte, zeigte er es ihr. Sie hatte nichts zu bemängeln, weshalb er das Zimmer buchte.

“Und wie sieht der Plan aus?”, wollte sie wissen.

“Hn”, überlegte er und suchte in seinem Handy nach dem Museum, welches er mit ihr besuchen wollte. “Es gibt gerade eine Ausstellung zu den Pharaonen. Da wir danach zu den Pyramiden und den Ausgrabungsorten fahren, würde das bestimmt ein guter Start werden, dir zu zeigen, wie die Arbeit genau aussieht.”

“Klingt großartig, wann willst du hinfahren?”, fragte sie nach, da sie noch nicht wusste, wann er los wollte.

“Nach dem Frühstück? Wir brauchen gute zwei Stunden mit dem Auto, also haben wir kein Zeitdruck. Nur das Museum steht auf dem Plan, also nicht stressen.”

“Sehr gut... also gemütlich frühstücken und dann los?”

“So machen wir das”, lächelte er sie an. Damit sie auch planmäßig los konnten, packten sie jetzt schon alles wieder ein, was sie nicht brauchen würden.

“Und... du willst mich im Bikini sehen?”, fragte sie verwundert, denn das hätte sie nicht erwartet. Für gewöhnlich zog sie keinen an, weil sie sich schlichtweg unsicher fühlte bei ihrer Figur.

Bei der Frage war er kurz verwirrt. Kurz überlegte er was er sagen sollte. “Natürlich... du hast eine großartige Figur dafür”, erklärt er direkt. Rot um die Nase blinzelte sie ihn an und schluckte.

“Ich... habe nur einen Badeanzug mit”, murmelte sie. Ein hoch auf sein gutes Gehör, sonst wäre ihm das wohl entgangen. Er überbrückte die kleine Distanz zu ihr und beugte sich leicht zu ihr, um ihr in die Augen sehen zu können. Sie sollte sich wohl fühlen, egal was sie trug.

“Auch ein Badeanzug betont deine Figur”, flüsterte er und küsste sanft ihre Wange. “Die kann sich absolut sehen lassen, denn du bist wunderschön.”

Seine Worte ließen sie noch röter werden. Sie nuschelte ein leises ‘Danke’ und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Sie sah es zwar nicht so wie er, doch sie wollte ihn nicht enttäuschen. Für ihn würde sie sich den Badeanzug anziehen und über einen Bikini nachdenken. Fast wie von selbst dachte sie an das Dessousset. Das war irgendwie doch auch eine Art Bikini. Doch niemals würde sie das anziehen.

‘Du raffinierter Hund’, grinste sein Biest und brachte ihn zum Schmunzeln. Seine Antwort hatte er so formuliert, dass sie sich wohl fühlte. Das war ihm das Wichtigste. Nur dann würde sie strahlen. So wie er sie am liebsten hatte.

“Also morgen nach dem Museum an den Strand?”, fragte sie leise und er nickte zustimmend. Sanft berührte er ihre Lippen mit seinen. Nach diesem zogen sie sich für die Nacht um und verzogen sich ins Bett. Während Sesshomaru ihr vorlas, schlummerte Rin eng an ihn gekuschelt ein.
 

In der Nacht schlief Sesshomaru nicht viel, wie so oft, doch ruhte er länger als gewohnt. Rins Anwesenheit war nicht nur auf ihn beruhigend, sondern auch auf sein Biest. Wenn er es nicht besser wissen würde, würde er denken er sei ein Katzenyokai und kein Inuyokai. Denn sein inneres Tier schnurrte immer mehr. Es war nervig, aber auch irgendwie schön.

Am frühen Morgen weckte er Rin mit einem süßen Kuss. Sanft hatte er ihre Lippen mit seinen eigenen bedeckt. Leicht grummelte sie an seinem Mund, doch erwiderte sie seine Zärtlichkeit und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Er liebte es sichtlich sie so zu wecken. Natürlich würde er gerne sie mehr berühren und streicheln, doch er riss sich zusammen.

Sie sollte sich wohlfühlen. Ganz klassisch wollte er ihre Familie kennen lernen, bevor er darüber nachdenken würde, mehr zu wollen als diese sanften Zärtlichkeiten, die sie im Moment miteinander teilten. Mit der Zeit würde er ihr auch zeigen, dass man nicht unbedingt Sex haben müsste, um sich gegenseitig zu necken und zu liebkosen. Schließlich gab es viele andere Möglichkeiten.

“Guten Morgen”, nuschelte sie an seinen Lippen.

“Guten Morgen”, flüsterte er und küsste noch einmal sie, ehe er sich aufrichtete. “Willst du zuerst duschen, oder soll ich?”, fragte er sie, wie schon am Vortag.

“Geh ruhig zuerst”, gähnte sie und er schmunzelte. Diesmal war sie nicht so fit. Lächelnd nickte er und gab ihr noch einen Kuss.

“Werde erstmal wach”, raunte er und erhob sich, um ins Bad zu gehen. Er nahm noch eine Boxershorts, eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd mit. Rin sah ihm gähnend nach und bewunderte seinen athletischen Rücken. Da er nicht gewohnt war die Badezimmertür abzuschließen, ließ er auch diese offen.

Während Sesshomaru unter die Dusche stieg, streckte sich Rin und gähnte noch einmal. Gemütlich suchte sie ihre Sachen zusammen und überlegte, was sie noch tun könnte, bis er aus dem Bad kommen würde. Wobei es sie schon interessieren würde, wie sein Körper sonst aussehen könnte. Einiges konnte sie erahnen, jedoch schüttelte sie den Gedanken ab. Denn das gehörte sich einfach nicht.

Um sich abzulenken, las sie ein wenig in ihrem Roman. Als er wieder aus dem Bad kam, sah sie auf und lächelte ihn an. “Das Bad ist frei”, sprach er aus. Daraufhin stand sie auf und nahm ihre Sachen mit, um ins Bad zu verschwinden.

Sesshomaru sah ihr nach und lächelte. Sie war durch und durch gut gebaut. Ein wenig machte er sich doch Sorgen, die Finger bei sich zu behalten. ‘Mach dir keinen Kopf... ich bringe dich wieder weg von dem Gedanken’, grinste sein Biest, während er mit den Augen rollte.

Wie praktisch einen privaten nervigen Hund zu haben., schmunzelte er. Sein inneres Tier lachte laut los und er war nur froh, dass nur er das hören konnte. Sonst würden alle anderen ihn noch für verrückt halten. Kaum war Rin wieder ihm Raum, schon waren beide wieder auf sie fixiert.

Zusammen packten sie noch ihre Sachen alle ein und brachten die Koffer ins Auto, ehe sie zum Essen gingen. Gemütlich aßen sie ihr ägyptisches Frühstück. Bestehend aus Fladenbrot, Omelette, Gurken, Tomaten und Foul. An letzteres musste Rin sich noch gewöhnen, doch die speziell gekochten Saubohnen schmeckten gar nicht mal so schlecht. Dazu hatten sie beide schwarzen Tee mit Minze.

Dadurch gestärkt konnten sie ihre Reise starten. Sie mussten gute drei Stunden Autofahrt in Kauf nehmen. Doch sie hatten auch eine Pause dazwischen. Die Möglichkeit nutzte Rin dazu, um einige Fotos von der Umgebung zu machen. Vor allem die Übergänge von Sand, Häuser und kleineren Waldanteile waren für die junge Frau sehr interessant. Sie kannte es das alles noch gar nicht und sie erlebte etwas Neues und Aufregendes zugleich.

Am Hotel angekommen, checkten sie erstmal ein. Für Sesshomaru war es schwer diesmal auf ein fünf Sterne Hotel zu verzichten, doch er wollte auch Rins Wohlbefinden steigern. Sie strahlte ihn regelrecht an und da vergaß er alles andere um sie herum sehr schnell. Bei dem Lächeln rückte alles andere in den Hintergrund und genau das faszinierte ihn so sehr an seiner Herzdame. Die Koffer brachten sie auf ihr Zimmer und machten sich etwas frisch.

Da sie beide von der Fahrt nicht mehr ganz fit waren, wollten sie sich umziehen, ehe sie ins Museum gehen würden. Dorthin fuhren sie mit dem Wagen und besuchten die Ausstellung. Die Geschichte der Pharaonen wurde hier zum Thema gemacht. Die Wichtigsten unter ihnen wurden besonders hervorgehoben. Viele prägten die ägyptische Kultur und veränderten vieles.

“Faszinierend, dass all diese Pharaonen zu einander mehr als Tausende Jahre liegen”, staunte Rin, als sie eine große Übersichtstafel betrachtete. Auf dieser waren die bekannten Pharaonen abgebildet mit den Jahreszahlen, in denen sie lebten. Allen voran Tutanchamun, Cheops und Menes waren darauf zu lesen.

“Das stimmt, es ist sehr interessant zu sehen, wie viele Jahre eigentlich dazwischen sind. Aber es ist nicht ganz so einfach das alles richtig einzuordnen. Man hatte es versucht in Epochen zu unterteile. Leider verlor sich immer wieder die Kultur durch die Wechsel der Herrscher. Oftmals wurde das alte zerstört, neu entwickelt oder schlichtweg vergessen”, erklärte er und sie hörte gespannt zu.

Vieles hatte Rin gelesen und auch recherchiert, doch alles kannte sie noch lange nicht. Daher nutzte sie diese Chance mit ihm hier sein zu dürfen, um mehr zu erfahren und zu lernen. So erfuhr sie, dass etwa 4000 vor Christus die Volksstämme sich immer mehr am Nil niederließen. Vermehrt findet man Städte und richtige Agrarkultur nur an den Flüssen. Denn nur dort war das lebensnotwendige Element Wasser vorhanden.

Etwa zu der Zeit begann auch die Epoche der Pyramidenbauer. “Sehen wir uns diese auch noch an?”, wollte sie wissen und er nickte zustimmend.

“Sobald wir daran vorbei kommen, werden wir dort einen Stopp machen. Ich habe mir gedacht, dass wir mit dem Auto den Nil entlang fahren. Es gibt viele bedeutende Städte, die wir uns ansehen können. Zudem werden wir einen Ausgrabungsort aufsuchen, bei dem mein Team und ich eine Entdeckung gemacht hatten”, antwortete er ihr und sah in leuchtende braune Augen.

Rin wurde auch leicht rot, da sie wusste, dass er nur von der Ausgrabung, bei der ein Artikel veröffentlicht wurde, sprechen konnte. In besagtem Textteil war auch das oben ohne Bild von ihm abgedruckt. Unweigerlich musste sie daran denken und verströmte unwissentlich einen für ihn äußerst betörenden Duft. Tiefer sog er die Luft ein und musste sich zusammenreißen. Sie war definitiv erregt und das irritierte ihn ein wenig, da er nicht wusste, woran sie gerade in diesem Moment dachte.

Um sich abzulenken sprach er weiter über die einzelnen Epochen der ägyptischen Geschichte. Denn neben dem Bau der Pyramiden geschahen noch andere interessante Dinge. Die Gesetze der Zivilisation und der Religion wurden festgelegt, aber auch die Schrift. Der Pharao wurde dabei als gottgleiches Wesen gesehen, welche die Weltordnung aufrecht erhalten sollte, auch über seinen Tod hinaus.

Beide gingen weiter in die Ausstellungsräume und unterhielten sich über die ersten Pharaonen und welche Ereignisse mit diesen verbunden waren. Zum einen von Djoser, der eine Stufenpyramide von Sakkara das Wissen zum Bau der anderen Pyramiden gewährleistet hatte. Zum anderen die bekannteren wie Snofru, sein Sohn Cheops, sein Enkel Chephren und sein Urenkel Mykerinos. Sie alle bauten nicht nur die gigantischen Pyramiden, sondern führten Ägypten in eine Blütezeit.

“Also hat diese Blutlinie so gut wie alles begonnen. Sie ließen andere Länder bereisen und betrieben den Handel. Das prägte Ägypten am meisten”, fasste Rin zusammen und Sesshomaru nickte.

“So ist es... sie hatten aber auch einen Irrglauben, dass Heirat unter Adligen das Blut rein hält. Das führte oft zu Ehen zwischen Geschwistern. Die Folgen kennen wir, doch sie hatten es sich nicht erklären können, warum der Nachwuchs oftmals entstellt war.”

“Schrecklich sowas, wenn man seine Vorstellung nicht ändern möchte und alles beim Alten bleibt”, ärgerte sie sich und dem konnte er zustimmen. Auch wenn er selbst den gleichen Fehler wegen seiner Ansichten Jahrhunderte lang gemacht hatte.

“Lass uns weiter gehen, da sind noch zwei weitere Epochen zu entdecken”, lächelte er sie an. Mit leuchtenden Augen sah sie zu ihrem Freund und Professor auf.

“Gerne”, hauchte sie und sie gingen in den nächsten Raum. Die Ausstellung wurde auf mehrere Räume aufgeteilt und das machte es den Besuchern einfacher, sich aus zu kennen. So konnte jeder für sich entscheiden, welchen er näher unter die Lupe nehmen wollte.

Sowohl Rin als auch Sesshomaru gingen die Ausstellung chronologisch ab. Sie unterhielten sich auch über die Fakten, die angegeben waren, aber auch über mögliche Spekulationen. Immerhin ging die erste Epoche aufgrund von Umweltbedingungen zugrunde, doch zerfiel dieses in der der Zwischenzeit. Es herrschte Anarchie und viele Umstrukturierungen und Hungersnöten zerrieben so gesehen die Bevölkerung immer mehr.

“Das nenne ich mal eine kriegerische Zeit”, meinte Rin und las weiter die Informationen.

“Jedes Land hatte eine solche Periode hinter sich gehabt. Denn Unzufriedenheit führt früher oder später zu Konflikten und diese wiederum zu Kriegen”, erklärte er und hätte beinahe die Yokais und Hanyous erwähnt. Bei viele Konflikte waren auch diese Rassen dabei gewesen.

“Stimmt... auch in Japan gab es vor einigen Jahrhunderten eine kriegerische Zeit”, stimmte sie ihm zu und sie informierte sich über den König, der den Frieden wieder zurück gebracht hatte. “Mentuhoteps. Also die Namen sind eigenartig”, kicherte sie und er musste auch darüber lachen.

“Viele Namen sind Zungenbrecher”, lachte er leise und stimmte mit ein.

Erst nachdem sie sich wieder gefangen hatten, gingen sie weiter und unterhielten sich über die Dummheit der damaligen ‘Könige’, denn diese hatten wegen interner Machtkämpfe viele Chancen vergeudet. “Oh... sehen wir uns auch das Tal der Könige an?”, fragte sie und er nickte.

“Selbstverständlich. Es liegt so gesehen auf dem Weg”, schmunzelte er. Sie wusste noch nicht wohin genau er mit ihr hin wollte, denn er wollte sie mit der Route überraschen. Sie wusste, dass sie den Nil entlang fahren würden, aber mehr auch nicht.

“Da freue ich mich schon darauf”, kam es ehrlich von ihr und sie nahm seine Hand, um weiter zu gehen. Lächelnd folgte er ihr zu der nächsten Abteilung. Sie standen vor den Waffen des asiatischen Stammes Hyksos. Dieser Stamm hatte den Ägyptern sehr zugesetzt und übernahmen die Herrschaft. Sie prägten die Kultur maßgeblich. Beispielweise Pferde und Wägen.

“Weißt du noch wie lange es dauerte, bis sie die Besetzer loswurden?”, wollte Sesshomaru von ihr wissen.

“Ein knappes Jahrhundert dauerte es”, antwortete sie sofort und zufrieden nickte er.

“Und wie haben sie es geschafft?”

“War das da, wo sie ausnahmsweise alle zusammen gearbeitet hatten?”, fragte sie etwas unsicher nach, da sie das nicht mehr so genau wusste. Sie mochte es, dass er sie spielerisch ausfragte und es auf die spaßige Art und Weise gestaltete. Es fühlte sich nicht an, als würde er sie grundlos ausfragen. Als sie sein Nicken erkannte, atmete sie erleichtert aus.

“Sehr gut. Nach diesem Sieg begann die dritte Epoche.” Während er ihr das erklärte zeigte er auf die Bilder, die unter anderem Amun als den Reichsgott darstellte. Die ganzen Götter zuvor wurden durch diesen abgelöst.

“Ah, nun waren die Hauptstädte aufgeteilt in religiös und militärisch?”, hakte sie nach, da sie so etwas noch im Hinterkopf hatte.

“Korrekt, Rin. Da kam eine neue Blütezeit auf die Ägypter zu. Sie dehnten ihr reich auf Inseln aus. Zum Beispiel Kreta und Zypern”, fuhr er fort und lächelte sie an. Sie sprudelte nur so vor Wissen und Neugier zugleich.

Ihren Rundgang beendeten sie bei dem Problem der Pharaonen, dass die Amun-Religion immer mehr an Macht gewann und damit die Priester gleichgestellt waren. So entstand ein Staatsstaat. Aber Rin erfuhr auch, dass es auch eine Frau gab, die sich für einen Mann ausgab. Sogar für ihren eigenen Mann. Sie trug Männerkleidung und einen Bart. “Faszinierend, dass das keinem aufgefallen ist”, meinte sie mehr belustigt.

“Vielleicht ist das auch jemandem aufgefallen, aber es drang nichts nach außen. Aber sie war 22 Jahre im Amt, das ist eine gute Leistung”, sprach er und sie lächelte ihn an.

“Oh... nach ihr kam schon Echnaton an die Macht”, sagte sie, als sie seinen Namen an einer Plakette las. Eine Büste von ihm war dargestellt worden.

“So ist es. Eigentlich hieß er Amenophis IV. Er hatte den Kult um Amun verboten. Jedoch kam dieser nach einigen Jahren stärker zurück, als sie zuvor waren.”

“Nun... Verbote machen meist die Gruppen stärker als sie jemals waren. Sie bekommen eine zusätzliche Motivation für ihr Dasein”, brachte sie ihn zum Staunen. Sie hatte dahingehen Recht gehabt. Es machte ihn sehr stolz, dass sie weiter dachte, als die meisten Personen. Genau das liebte er so sehr an ihr.

“Die innere Spannung in dem Land brachte schließlich auch die Pharaonen zum Fall. So wie in anderen Ländern es die Könige immer schwerer hatten an der Macht zu bleiben. Was lernt man daraus?”

“Innere und äußere Konflikte zerstören nicht nur die Monarchie, sondern auch das Land und die Bevölkerung leidet”, zählte Rin auf und er nickte zufrieden.

Damit waren sie fast schon am Ende der Ausstellung. Ein Magenknurren erklang leise in Sesshomarus Ohren. Er war bemüht sich nichts anmerken zu lassen. Sie selbst wurde leicht rot um die Nase. Mehr als verwundert war sie darüber. Sie hatten doch eigentlich vor einigen Stunden erst gegessen. Sesshomaru räusperte sich und sah zur Uhr.

“Huch... es ist bereits später Nachmittag”, fiel es ihm auf und sie sah zu ihm auf.

“Hm?”, entkam es ihr und sie blickte auf ihre. Es war tatsächlich schon kurz vor 17 Uhr. Ein leises “Oh” verließ ihre Lippen.

“Wir sollten etwas essen gehen”, schlug er vor.

“Etwas essen und danach zum Strand?”, fragte sie, denn sie wollte im Sand ein wenig Spazieren gehen. Schwimmen müsste sie nicht unbedingt gehen, aber Sand zwischen den Füßen wollte sie spüren.

Den Vorschlag nahm Sesshomaru nur zu gerne an. Irgendwie übersahen beide die Zeit, während sie miteinander die Ausstellung besuchten. Sie waren so abgelenkt gewesen, dass die Stunden einfach an ihnen vorbeiflogen. Gemeinsam verließen sie das Gebäude und suchten das nächstbeste Restaurant aus. Dort aßen sie gemütlich und vor allem ausgiebig. Sie tranken noch einen Tee und verspeisten Baklava.

Danach fuhren sie zurück zum Hotel und zogen sich um. Während Sesshomaru einfach sich im Zimmer seine Badeshorts ankleidete, war Rin im Bad. Er hatte ein schlichtes Hemd dazu gewählt. Nur im Badeanzug bekleidet kam sie heraus und biss sich unsicher auf die Unterlippe. Sie hatte vergessen ihr Strandkleid mitzunehmen, um dieses darüber anzuziehen.

Etwas unsicher wollte sie sich an ihm vorbeischleichen und ihren Körper bedecken, doch da hatte er sich bereits umgedreht. “Fer...”, wollte er sie fragen, aber das Wort blieb ihm im Halse stecken, als er sie erblickte.

Zweisamkeit

Verunsichert schluckte Rin, da sie nicht wusste, was in Takeo vorging. Ihr Badeanzug war schwarz und schlicht gehalten, auch wenn dieser einen schönen Rückenausschnitt hatte. Doch sie war sich ihrer Figur und vor allem ihrer Anziehungskraft nicht bewusst. “Ich... ziehe mir nur schnell mein Strandkleid an”, nuschelte sie und wollte an ihm vorbei gehen, da er im Weg zum Schrank stand.
 

Was Rin nicht wusste, war, dass Sesshomaru schwer mit sich kämpfen musste. Hätte sein Biest ihn nicht zurückgehalten, wäre er über sie hergefallen. Sie hatte eine enorme Wirkung auf ihn. ‘Halte etwas aus... genieß den Anblick, aber nicht überfallen’, mahnte sein Innerstes.
 

Tiefer atmete er durch und griff sanft nach ihrem Handgelenk, als sie an ihm vorbei kam. Überrascht blinzelte sie und sah zu ihm auf. Ihr kam das folgende fast wie in Zeitlupe vor. Langsam führte Takeo ihr Handgelenk an seine Lippen, um dieses federleicht zu berühren. Sein Blick glitt zu ihren Augen und sie schluckte schwerer. Die andere Hand legte sich um sich auf ihren Rücken.
 

Flatternd schloss sie bereits ihre Augen, als er sich hinabgebeugt hatte und seine Lippen nun auf ihre legte. Diesen Kuss erwiderte sie nur zu gern und schlang wie von selbst ihre Arme um seinen Nacken. Der Geruch und ihr wunderschöner Körper raubten ihm wahrlich den Verstand. Seine Hand wanderte von ihrem Rücken über ihre nackte Haut hinunter zu ihrem Po.
 

‘HALT! Sei artig, sonst verlieren wir sie beide’, schimpfte sein Biest, auch wenn dieses am liebsten weiter machen würde. Doch das wäre falsch und das wusste eigentlich auch Sesshomaru. Natürlich hielt er mit der Hand inne und löste den Kuss.
 

“Gut, dass du keinen Bikini hast”, knurrte er leicht und verwundert blinzelte sie.
 

“Warum?”, kam es fast tonlos von ihr. Sie war immer noch so perplex von seinem Handeln.
 

“Weil...”, begann er und schluckte schwerer. “Weil ich dich sonst nicht hier raus gelassen hätte.”
 

“Warum?”, fragte sie verwundert.
 

“Weil ich dich ins Bett gezerrt hätte”, entgegnete er ehrlich und sie machte ganz große Augen. Sie konnte das gerade gar nicht begreifen. “Du bist wunderschön... heiß und... scharf”, raunte er leise.
 

Er konnte genau sehen, wie die Worte bei ihr durchsickerten und sie die Bedeutung begriff. “Was?!”, japste sie regelrecht und schluckte schwerer.
 

Plötzlich quietschte sie auch, denn er hatte ihr leicht in den Hintern gekniffen. “Du bist wunderschön, Rin... und damit du das auch selbst glaubst... werde ich dir das jedes Mal sagen und zeigen.”
 

“Ernst...haft?”, entkam es ihr.
 

“Hn”, verließ es seine Lippen. “Was denkst du denn?”
 

“Du scherzt nie?”, fragte sie vorsichtig nach.
 

“Volltreffer”, amüsierte er sich und sie lachte leise.
 

“Unverbesserlich”, meinte sie und lehnte sich an ihn. Sie genoss seine Aufmerksamkeit sehr und auch seine Worte gefielen ihr sehr.
 

“Glaube an dich und sei selbstbewusst, denn du musst dich nicht verstecken”, sprach er und hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe. Sachte nickte sie und er ließ sie los. Sie ging zum Schrank und schnappte sich ihr dunkelblaues Strandkleid. Damit gab sie ihm den perfekten Einblick auf ihren rückenfreien Badeanzug.
 

Heißer als heiß., dachte er sich und leckte sich die Lippen. Sein Blick blieb länger an ihrem Hintern hängen. Nur zu gern würde er wieder in diesen kneifen, doch er widerstand dem Drang.
 

‘Ruhig Blut... wir haben alle Zeit der Welt’, raunte es in seinem Inneren und er nickte leicht.
 

Ich weiß... die Jahrhunderte waren ein Klacks, doch das hier... ist Folter pur.
 

‘Ach was... es gibt schlimmeres’, grinste es ihn frech an und er verdrehte die Augen.
 

Für dich vielleicht, aber Zurückhaltung ist... Ein Lachen unterbrach seinen Gedankengang. Sein Biest konnte nicht anders, er fand das nur zum Schreien komisch.
 

‘Mister Zurückhaltung...’, prustete es weiter und lachte so herzlich weiter. ‘Hat Probleme... sich zurück zu halten.’ Das Lachen wurde nur noch lauter und Sesshomaru seufzte nur. Ehe er seinem Biest antworten konnte, stand Rin direkt vor ihm und sah zu ihm auf.
 

“Nimmst du mich so mit?”, fragte sie und er lächelte sie sanft an. Leicht beugte er sich zu ihr und küsste sie.
 

“Natürlich”, raunte er.
 

Von ihr ließ er sich bei der Hand nehmen. Lächelnd verließen sie zusammen das Zimmer und auch das Hotel. Da sie etwas mehr im Zentrum waren, brauchten sie ein paar Minuten, um zum Strand zu gelangen. Rin hatte ihr Handy mitgenommen und machte mehrere Bilder vom Meer und dem Sand. Die Sonne ging langsam schon unter und tauschte die Landschaft in ihre rotorangenen Farben ein. Verträumt blickte Rin hinaus zum Horizont.
 

“Wunderschön hier”, hauchte sie und strahlte ihn an. Er nickte zustimmend und hatte seine Hand auf ihrem Rücken. Sie machte weitere Fotos und einige Momente zögerte sie. Eigentlich wollte sie auch ein Bild von Takeo und sich machen, aber sie traute sich nicht, ihn zu fragen.
 

Nach einiger Zeit setzten sie sich in den Sand und sahen einfach hinaus auf das Meer. Das Lichtspiel war spektakulär und zog beide in seinen Bann. Rin hatte sich an ihren Takeo angelehnt und er legte einen Arm um sie. Seinen Kopf lehnte er an ihren und lauschte ihrer Atmung. Es war sehr beruhigend und gab ihm eine unglaubliche innere Ruhe.
 

“Takeo?”, wisperte Rin nach einer Weile.
 

“Hn?”, entkam es ihm und er richtete sich auf, um sie ansehen zu können, denn sie hatte ihren Blick angehoben.
 

“Ähm... darf ich... ein Foto von uns machen?”, wollte sie wissen und spielte unsicher an ihrem Kleidersaum. Bei ihrer Frage hatte sie zu ihm geblickt, jedoch senkte sie schnell den Blick. Ihr war es peinlich ihn danach zu fragen. Immerhin wusste sie nicht, ob sie auch offiziell zusammen waren oder ob er es nicht wollte.
 

Leicht verwirrte ihn diese Frage. Er neigte den Kopf und legte einen Finger unter ihr Kinn, um dieses anzuheben. Er wollte, dass sie ihn ansah. “Du darfst alles tun, Rin...”, raunte er und küsste leicht ihren Mundwinkel. Mit großen Augen nahm sie seine Worte wahr. Doch die Bedeutung begriff sie erst jetzt.
 

“Du... hast keine Probleme damit?”, fragte sie unsicher.
 

“Nein... wieso sollte ich? Wir sind doch ein Paar... und wir machen auch all die Dinge, die ein Paar macht”, erklärte er und blickte ihr tief in die Augen.
 

“Händchenhalten?” Er nickte.
 

“Uns küssen?”, fragte sie weiter. Erneut nickte er, diesmal sogar zweimal.
 

“Verrückte Selfies von uns machen?”
 

“Natürlich!”, bestätigte er ihr. “Wenn du magst, gehen wir zusammen essen oder auch zum Tanzen”, schlug er vor und merkte das leichte Leuchten in ihren Augen.
 

“Darf... ich meiner Familie... von uns erzählen?”, fragte sie vorsichtig nach.
 

“Wenn du möchtest... klar...”, sprach er und überlegte. “Ich sollte mich vielleicht auch mal persönlich bei ihnen vorstellen.”
 

“Das möchtest du auch tun?”, fragte sie nach und er nickte. Für ihn war das selbstverständlich, dass er sich bei ihnen vorstellen würde.
 

“Du... kannst mich auslachen, aber ich bin da altmodisch”, schmunzelte er und sie blinzelte neugierig.
 

“In wie fern altmodisch?”, hakte sie nach.
 

“Nun”, begann er und streichelte über ihren Rücken. “Vorstellung ist wichtig, denn nur so könnte ich auch offiziell um deine Hand anhalten.”
 

“Meine... Hand?!”, japste sie und schluckte leicht. Als sie die Bedeutung erkannte, wurden ihre Augen größer und ihre Wangen röter. “Ernsthaft?”, fragte sie nach.
 

“Selbstverständlich, Rin”, lächelte er sie an und küsste sanft ihren Mundwinkel. “So etwas gehört sich.”
 

‘Seit wann denkst du denn so?’, neckte ihn sein Biest. Beinahe hätte er geknurrt, doch er konnte sich gerade so noch zu zurückhalten.
 

Lass den Blödsinn, sonst werde ich ungemütlich., knurrte er nur innerlich und sein innerstes Tier lachte wieder. Später würde er ein ernsteres Wort mit diesem wechseln, denn es war nicht gut, dass es ihn so einfach aus dem Konzept brachte.
 

Aber nun wollte er Rins bitte folgen und ein paar Fotos mit ihr machen. Es war anfangs ungewohnt, doch mit jedem Mal wurde er lockerer. Am Ende hatte Rin einige tolle Bilder. Vor allem das Spaßbild mochte sie sehr. Sie hätte es niemals erwartet, dass er auch die Zunge rausstecken würde. Doch er überraschte sie. Darüber freute sie sich sehr. Sie hatte nun einzigartige Fotos.
 

Durch diese Aktion merkten beide wieder nicht wie die Zeit an ihnen vorbei. Rin fröstelte auch gar nicht. Im Gegenteil, eine Hitze umfing sie. Sie saß mittlerweile seitlich auf seinem Schoß, während er seine Arme um sie schloss. Sie kuschelte sich an seine Brust und spielte mit seinen Fingern. Immer öfters verschränkten sie diese miteinander.
 

Ihr Blick lag auf ihren beiden Händen und sie lächelte überglücklich. Er gab ihr genau das, was sie zuvor noch nie erlebt hatte. Uneingeschränkte Geborgenheit und Liebe. Noch nie fühlte sie sich so wohl bei einem anderen. Außer bei ihrer Familie. Bei ihm musste sie sich nicht verstellen. Sie konnte fröhlich und ausgelassen sein.
 

“Wir... sollten langsam zurück”, hauchte er und küsste ihre Schläfe. Verwundert blickte sie zu ihm. “Es ist schon dunkel und wenn wir morgen noch die Stadt erkunden wollen... sollten wir etwas schlaf bekommen”, schmunzelte er leicht.
 

“Oh”, entkam es ihr und grinsend nickte er. “Dann... sollten wir”, nuschelte sie.
 

“Wir sollten.” Sie erhob sich und er stand ebenso auf. Erneut hatte sie seine Hand ergriffen und er schenkte ihr ein Lächeln. “Gehen wir”, hauchte er und führte ihre Hand an seine Lippen. Mit roten Wangen ging sie neben ihm zum Hotel. Dort schlüpften sie recht bald ins Bett, denn sie würden einen langen Tag vor sich haben.
 


 

Am folgenden Tag waren sie in der Stadt unterwegs. Eine kleine Sightseeing-Tour der feinsten Sorte. Sesshomaru zeigte seiner Herzdame alles, was sie sehen wollte. Zudem hatte er ihr auch einige versteckte Orte nahe gebracht. Diese lagen abseits der üblichen Tour und waren wunderschön. Rin staunte nicht schlecht, wie viele verborgen lagen. Viele achteten nicht auf diese Kleinigkeiten, doch sie mochte diese sehr, weshalb er ihr das gerne zeigte.
 

Sie stellte auch viele Fragen und das beeindruckte ihn immer wieder. Sie war, genau wie damals, einzigartig. Nur sie alleine hatte eine solche Wirkung auf ihn. Ich hätte... damals meine Gefühle zulassen sollen. Es war das erste Mal, dass ihm das so richtig bewusst wurde.
 

‘Hättest du... doch du hast eine neue Chance bekommen und diese sollten wir nutzen’, sprach sein Biest aufmunternd. Es war zwar nicht sicher, ob das wirklich seine Rin war, aber mittlerweile war es ihm egal, denn er hatte sich in sie verliebt. So wie sie nun vor ihm war. Mit ihrem strahlenden Lächeln, ihrer Freundlichkeit und ihren wunderschönen braunen Augen.
 

Die Stunden verflogen so schnell, dass sie es selbst gar nicht mitbekamen, wie der Tag sich neigte. Zwischendrin hatten sie gemeinsam an einem Stand sich was zu trinken und zu naschen geholt. Frisches Obst wurde fast an jeder Ecke angeboten. Genau wie viele kleinere Snacks. Erst nach dem Abendessen kehrten sie ins Hotel zurück und er erklärte ihr, dass sie am nächsten Morgen wieder aufbrechen würden. Er wollte ihr schließlich das Land zeigen.
 

Egal wie sie ihre Frage stellte, er rückte keine näheren Informationen heraus. Sie wusste nur, dass er mit ihr die Pyramiden und das Tal der Könige besuchen wollte. Doch alles andere hatte er ihr nicht verraten. Sie konnte sich denken, dass sie mit dem Wagen fahren würden. Jedoch war dies auch nicht sicher. Geschickt wollte sie mehr erfahren, doch er hatte sie bereits durchschaut.
 

“Lass dich überraschen”, kam es nur von ihm und am Ende gab sie auch auf. Sie gingen zeitig zu Bett, damit sie am frühen Morgen los konnten.
 


 

In den frühen Morgenstunden machten sie sich fertig. Sesshomaru checkte aus und brachte die Koffer zum Wagen. Nachdem sie im Auto waren, fuhr er auch schon los. Er schlug wieder die Richtung nach Kairo ein, denn er wollte mit Rin zur Sphinx und den Pyramiden, die dort in der Nähe waren. Bevor sie dort ankamen, machten sie eine Pause in einem netten kleinen Café, um zu frühstücken.
 

Gestärkt machten sie sich auf den Weg zu den Meisterwerken. Denn für die damalige Zeit war das eine besondere Art und Weise in der Baukunst. Staunend machte Rin viele Bilder. Mal Selfies, mal fotografierte sie ihn oder auch gemeinsam machten sie einige Fotos. Diesmal erklärte er ihr erst etwas, sobald sie nachfragte. Er wollte sie schließlich nicht zuquatschen, doch Rin interessierte sich wirklich für die Geschichte dahinter.
 

Zur Mittagszeit holten sie sich einen Zwischensnack und auch einige Früchte für den weiteren Weg. Da Takeo am späten Nachmittag weiter wollte, holte Rin für sie beide auch kleinere Leckereien, die sie problemlos im Auto essen konnten. Sie war schon sehr gespannt, wohin ihr Freund sie bringen wollte. Irgendwie hatte sie sich mit der Tatsache angefreundet überrascht zu werden, weshalb sie alles einfach auf sich zukommen lassen würde.
 

Weniger als eine Stunde brauchten sie um zur nächsten Pyramide zu gelangen. Es war die Djoser-Pyramide. Eines der ersten. Fasziniert hatte Rin sich alles mit ihm angesehen und staunte immer wieder, wie sie das damals erbauen konnten. Es war damals ein Durchbruch im Bereich des Bauens. Das war sehr interessant und da sie noch lange nicht genug davon hatte, fuhren sie weiter den Nil entlang, um zur nächsten Pyramide zu gelangen.
 

Viele bekannte, aber auch unbekannte Bauwerke hatte sie nun dank ihm sehen und erkunden können. Schnell erkannte Rin, dass die Dörfer nie weit weg vom Nil gebaut wurden. Auf Grund der zunehmenden Bevölkerung wurden weitere Städte gegründet. Einige von diesen waren auch um die Pyramiden herum erbaut worden und zur heutigen Zeit war es fast so als wäre alles miteinander erbaut worden.
 

Ihre Reise ging weiter nach Mazghuna. Diese Stadt lag am Nil und dort suchten sie nach einem Hotel, um eine Nacht dort zu bleiben. Zufrieden stellte Rin fest, dass er nicht nur die teuren Hotels ansteuerte, sondern auch Motels in Betracht zog. Innerlich freute sie sich wie ein Honigkuchenpferd, dass sie ihn dazu gebracht hatte, hin und wieder auch zu sparen.
 

Nachdem sie eine Unterkunft gefunden hatten, checkten sie gleich ein und gingen zu einem nahegelegenen Restaurant, um zu Abend zu essen, ehe sie sich schlafen legen würde. Sesshomaru wäre am Liebsten weiter gefahren, doch Rin hatte eine andere Kondition als er. Daher achtete er sehr darauf, dass sie nicht zu lange in der Sonne war, genug trank und auch aß. Sie war so begeistert von all dem, dass sie nicht merkte, dass er deutlich weniger zu sich nahm. Er brauchte nicht so viel, wie sie.
 


 

Am nächsten Morgen checkten sie wieder aus, aßen zum Frühstück in einem Café und machten sich weiter auf den Weg zur kleinen Landerkundung. Nach einer knappen Stunde waren sie bei der nächsten Pyramide angekommen. Diesmal handelte es sich um diejenige, die zu ehren von Amenemhet I. erbaut wurde. “Damit fehlt noch die Hawara- Pyramide", lächelte er und Rin strahlte ihn an.
 

Da sie zum ersten Mal in Ägypten war, wollte sie die Zeit natürlich ausnutzen und alles sehen. Dazu gehörten die zahlreichen Pyramiden. Auch wenn sie für viele alle gleich aussahen, so gab es doch feine Unterschiede und das war für Rin am faszinierendsten. “Sehr gerne, Takeo”, erklärte sie ihm direkt und sie machten sich auf den Weg dahin.
 

Fast eineinhalb Stunden brauchten sie, um dahin zu gelangen. Doch bevor sie diese näher betrachten würden, suchten sie sich ein Lokal, in dem sie etwas essen konnten. Die Zeit verlief gefühlt anders, als es der Fall war. Rin hatte in diesen Tagen so viel gelernt und gesehen, dass sie einfach kein Gefühl mehr für die Zeit hatte. Sie genoss sehr die Zeit mit ihrem Takeo. Er wirkte gelassen und ließ immer mehr von ihr gefallen. Es fühlte sich mit ihm richtig an.
 

Nach dem Essen gingen sie zu der Pyramide. Trotz des Baumaterials überlebten diese so viele Jahrhunderte und sahen teilweise noch so aus, als wären sie erst vor einigen Jahrzehnten erbaut worden. Nur die Ruinen drum herum ließen erahnen, wie alt die Gebäude waren. “Sie sind faszinierend. Wie oft hast du dir die Pyramiden angesehen?”, wollte Rin wissen.
 

“Hn... schwer zu sagen... einige habe ich häufiger besucht, andere weniger. Doch mindestens zwei Mal haben ich jede einzelne gesehen”, meinte er ehrlich. Natürlich musste er das reduzieren, denn in den letzten 100 Jahren war er sehr oft hier gewesen.
 

“Und immer noch so interessant wie beim ersten Mal?”
 

“Ich liebe alte Bautechniken und bin erstaunt wie sie das damals geschafft haben, dass sie nicht ineinander zusammen fallen”, erklärte er ehrlich. Er war schon immer wissbegierig und nutzte jede Gelegenheit, um zu lernen. Diese Eigenschaft hatte auch Rin an sich, wie er jedes Mal auf das Neue feststellte.
 

Während sich Rin frisch machte, besorgte er noch eine Picknickdecke, Naschereien, einen guten Wein und auch zwei Gläser. Er wollte sie überraschen und mit ihr an einem See picknicken. Wadi El Raiyan hieß dieser und war knapp zwei Stunden Autofahrt entfernt. Damit Rin nichts mitbekam, hatte er die Sachen in den Kofferraum gepackt. Dank seiner Schnelligkeit hatte niemand etwas bemerkt.
 

Nachdem sie wieder bei ihm war, zahlte er das Essen und gemeinsam gingen sie zum Auto. Neugierig hatte sie sich immer wieder umgesehen und staunte über die Ansammlung von Wasser. Sie fuhren am Fayyum Becken vorbei. An diesem waren noch einige Siedlungen anzutreffen. Jedoch je weiter sie ins Landesinnere fuhren, umso leerer wurde es.
 

Sand überall nur Sand war nun angesagt. Erst 20 Minuten später entdeckte Rin am Horizont etwas anderes. Aufgeregt und gebannt sah sie auf diese Stelle und ihre Augen wurden größer, je näher sie sich dem Ort näherten. “Takeo... das ist... wunderschön hier”, hauchte sie, als sie an dem großen Becken vorbei fuhren.
 

Es glich einem See und war aufgeteilt auf zwei Bereiche. Einige schöne Orte waren drum herum zu finden. Darunter auch einige Wasserfälle. “Ich habe noch eine kleine Überraschung für dich”, meinte er und holte die Sachen aus dem Kofferraum. Alles war feinsäuberlich in einem Korb verstaut.
 

“Für mich?”, hakte sie nach und er nickte. Seinen freien Arm bot er ihr an, damit sie sich unterhaken konnte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Wasserfall. Jeden Moment würde die untergehende Sonne ein Lichtspektakel dort veranstalten.
 

Sesshomaru führte Rin grade an den Bestimmungsort, als plötzlich sein Biest in seinem Inneren knurrte. ‘Pass auf!’, wies es ihn an und das folgende geschah so schnell, dass Rin gar nicht begriff, warum sie plötzlich am Baum gelehnt war und Takeo vor ihr stand. Sie auf dieser Weise vor aller anderen Augen schützte.
 

Als sie aufblickte zu ihm, starrte sie in rotunterlaufene blaue Augen. “Was... ist...”, begann sie, doch weiter kam sie nicht, da er tiefer knurrte und sich umgedreht hatte. Ihre Augen wurden noch größer, da sein Hemd am Rücken zerschlitzt war. Unbewusst hielt sie die Luft an.

Alles vorbei?!

Sesshomaru war erleichtert gewesen, dass Rin nichts passiert war. Sie wurden nämlich hinterrücks angegriffen und er hatte sie einfach nur schützend an den Baum gepresst. Dass seine Augen bereits rotunterlaufen waren, bemerkte er gar nicht, denn das alles passierte innerhalb von wenigen Sekunden.
 

Nachdem Rin sicher war, hatte er sich umgedreht und lauter geknurrt. ‘Wie ich diese Katzen hasse’, brummte sein Biest nur vor sich hin.
 

Nicht nur du... ich hasse diese Panther... sie werden langsam wirklich noch zum Problem.
 

‘Hoffentlich merkt Rin nichts’, bekam sein Biest bedenken, doch weiter konnten sie nicht überlegen, da sie eine Hand am Rücken spürten.
 

“Du... bist verletzt”, flüsterte sie und er blickte licht über die Schulter zu ihr. Sie starrte regelrecht auf seinen Rücken.
 

“Es ist nicht schlimm, Rin... ich...”, begann er und ließ sein Yoki warnend pulsieren. “Ich will, dass du dem Weg dort folgst... bis du zu einer kleinen Hütte kommst... ruf dort Inu an.”
 

“Aber...”
 

“Kein aber... bitte vertraue mir”, sprach er und sie schluckte, ehe sie ein leises ‘OK’ von sich gab. Sesshomaru zog sein Handy heraus, damit sie mit diesem seinen Bruder kontaktieren konnte.
 

Leise hörte er Schritte und war sich sicher, dass Rin nun gegangen war. Damit konnte er sich um die Angreifer kümmern. Doch da sie noch in der Nähe war, durfte er sich nicht verwandeln. Daher ließ er seinen Blick über die Katzenyokai schweifen. “Was wollt ihr?”, knurrte er sie an.
 

“Deinen Tod... Sesshomaru”, grinste einer von ihnen. Scheinbar schien dieser der Anführer zu sein.
 

“Hn... das hatten wir schon... und jedes Mal seid ihr gescheitert”, entgegnete er unterkühlt und ließ Tenseiga erscheinen. “Wie viele von euch, muss ich noch töten, bevor ihr begreift, dass ich stärker bin als ihr?”
 

“Du hast meine Eltern auf dem Gewissen und ich brauchte lange, um stark genug zu werden”, fauchte derselbe Mann, wie vorhin.
 

“Deine Eltern haben diejenigen angegriffen, die unter meinem Schutz standen, um mich... heraus zu locken... sie hatten die Wahl, doch sie hatten sich für den Tod entschieden, anstatt eine Lösung zu akzeptieren”, erklärte Sesshomaru ruhig. Schließlich tötete er seit damals niemanden mehr, außer seine Leute waren in Gefahr und es anders nicht mehr ging.
 

“Du hast sie getötet und streitest es auch noch ab!” Wut schwang in der Stimme mit, doch das beeindruckte Sesshomaru gar nicht. Er schloss die Augen und ließ seine natürliche Gestallt erscheinen.
 

“Den Todesstoß... habe ich nicht gesetzt”, sprach er ruhig und öffnete seine Augen.
 

“Pah, du Lügner... mehr als Lügen kann der große Sesshomaru nicht”, spottete sein Gegenüber.
 

“Ich lüge niemals. Das solltest du wissen. Du schenkst den falschen Leuten Gehör. Glaube nicht alles, was man dir...” Weiter kam Sesshomaru nicht, da er bereits angegriffen wurde. Geschickt wich er aus und passierte den nächsten Schlag mit Tensaiga.
 

“Halt die Klappe und stell dich deinem Tod!”
 

“Hör auf mit dem Irrsinn. Es gibt auch eine andere Lösung”, versuchte Sesshomaru es erneut mit Vernunft, aber das brachte alles nichts. Sein Gegenüber war zu sehr in seiner Wut gefangen.
 

Diesmal griffen auch die anderen an und er musste ausweichen. Mit Hilfe seiner Giftpeitsche konnte er Distanz wieder aufbauen. Tiefer atmete er durch und mit kaltem Blick besah er sich seine Gegner. ‘Mit ihnen reden bringt nichts’, knurrte sein Biest.
 

Sieht so aus... ich hasse diese Momente... hoffentlich ist Rin weit genug entfernt.
 

‘Ich kann ihren Geruch nicht mehr rausfiltern... viel zu viele Yokai Duftspuren’, grummelte es. Leider erging es ihm genauso. Nun holte er auch Bakusaiga aus seiner Scheide und sah zu den Yokais.
 

Diese waren definitiv in der Überzahl, doch davon durfte er sich nicht beirren lassen. Noch einmal sog er tief die Luft in seine Lungen ein und schloss die Augen. Seine Ohren spitzte er dabei und ließ sie zuerst angreifen. Er durfte sich keine unüberlegten Schritte machen. Zum einen war er aus der Übung mit echten Gegnern konfrontiert zu sein. Zum anderen musste er die Bewegungsabläufe seiner Feinde beobachten, um effektiv handeln zu können.
 

Lange musste er nicht warten, bis die ersten ihn angriffen. Geschickt und schnell wich Sesshomaru aus, parierte die Schläge und setzte zum Gegenangriff an. Es war absolut nicht einfach, nicht getroffen zu werden. Doch sein Biest war sehr gut darin schnell zu analysieren und ihm zu helfen. Da er sich nicht mehr gegen dieses wehrte, wechselten sie häufiger die Positionen. Je nachdem wer gerade hilfreicher war.
 

Zwei von ihnen konnte er schnell ausschalten, jedoch waren die anderen verdammt zäh und er musste sich was anderes einfallen lassen. Er war hin und her gerissen, ob er sich verwandeln sollte oder nicht. Noch immer konnte er nicht herausfiltern, wo Rin gerade war. Aber sich nur auf sie konzentrieren konnte er auch nicht. Die Angreifer hatte er alle auf sich gelenkt und sie war damit nicht ins Visier geraten. Er konnte nur hoffen, dass sie weit weg war.
 

Als seine Gegner sich in ihre Gestalten verwandelten, hatte er noch mehr Mühe sie alle abzuwehren. Sein einziger Vorteil war, dass seine Reflexe perfekt waren. Anders wäre er bereits verwundet worden. Doch genau das wollte er vermeiden. Blutüberströmt Rin gegenüber zu treten, wäre keine gute Idee gewesen.
 

‘Wir müssen uns auch verwandeln. Anders werden wir sie nur schwer besiegen können’, knurrte sein Biest. Zähneknirschend musste er dem zustimmen. Sesshomaru hatte hier keine andere Wahl gehabt. Er brauchte seine mächtigste Waffe und das war nun mal seine Hundegestallt.
 

Hoffentlich ist Rin weit genug weg und merkt nichts davon... sonst wird es schwer ihr das zu erklären.
 

‘Mach dich nicht verrückt... wir werden es ihr früher oder später sagen müssen, dass wir anders sind’, kam es beruhigend von seinem Inneren. Im Endeffekt hatte dieses recht. Er würde es ihr offenbaren müssen. Noch einmal nahm er tief Luft, brachte Abstand zu den verbliebenen sechs Angreifern und steckte seine Schwerter weg.
 

“Gibst du schon auf, Sesshomaru?!”, wurde sofort gespottet.
 

Ein Grinsen umspielte Sesshomarus Lippen, ehe er lauter knurrte und sich mit einem Mal verwandelte. “Aufgeben?”, lachte er. “Sowas kenne ich nicht”, knurrte er zurück und fletschte die Zähne.
 

“Deine Überheblichkeit wird dich dein Leben kosten”, fauchte der große Panther und griff Sesshomaru direkt an. Mühelos konnte er ausweichen und schnappte in einem günstigen Moment nach diesem.
 


 

Während des Kampfes bemerkte niemand, dass Rin immer noch in der Nähe war. Sie lief zwar, wie Takeo ihr sagte, den Weg entlang, doch kehrte sie um, als der andere Mann ihren Freund ‘Sesshomaru’ nannte. Das... ist doch... der Name aus meinem Traum., kam ihr sofort in den Kopf.
 

Ohne auch nur größere Geräusche zu verursachen, hatte sie sich dem Kampfgeschehen wieder genähert. Sein Handy hielt sie festumklammert vor ihrer Brust und starrte nur auf die Personen auf dem freien Feld. Takeo hatte zwei Schwerter in der Hand. Er wich aus, parierte oder konterte die Schläge. Immer wieder schluckte sie schwer und war wie angewurzelt. Zu sehr wurde sie von dem Spektakel in den Bann gezogen.
 

Als sich die Unbekannten in große Raubkatzen verwandelten, wurden ihre Augen ganz groß. Diese waren mindestens dreimal so groß, wie diejenigen, die sie kannte. Drei von ihnen waren noch viel größer. Scharf sog sie die Luft ein und hielt diese unbewusst in ihren Lungen an. Aber... das ist unmöglich... wie können plötzlich... Panther hier sein und dann auch noch so große.
 

Sie versuchte eine Erklärung dafür zu finden, doch die gab es hier einfach nicht. Zu mindestens keine für sie logische. Sie suchte auch nach den Fremden, doch von diesen war nichts mehr zu sehen. Erneut fiel der Name und sie stieß die Luft aus. Als plötzlich auch Takeo sich anfing zu verändern, starrte sie nur noch auf ihn. Seine Arme und Beine wurden zu Tierbeinen. Sein Rumpf zum Körper eines Hundes und sein Gesicht glich ebenfalls einem Hund.
 

Große scharfe Zähne erkannte sie, als er diese fletschte. Was... geschieht hier nur?, dachte sie sich und verfolgte weiterhin den Kampf.
 

Einer nach dem anderen fiel und nur noch die großen Gestalten blieben übrig. Ein großer Schwarzer und der große Weiße. Immer wieder schluckte Rin und trat näher. Als plötzlich der Hund an einer seiner Pfoten gebissen wurde, keuchte sie schwerer und bekam große Sorge. In ihrem Inneren wollte sie ihm helfen, doch sie wusste nicht wieso und vor allem nicht wie.
 

Den Blick konnte sie auch noch abwenden, weshalb sie nur die beiden ‘monströsen’ Kreaturen anblickte. Diese schnappten immer wieder nacheinander und wieder hielt Rin den Atem an. Es war furchtbar, aber auch faszinierend zu gleich. Sie konnte einfach ihre Augen nicht von dem weißen Hund lösen. Plötzlich hörte sie nur etwas knacken und mit großen Augen sah sie, wie der Panther zu Boden ging und sich nicht mehr als zu viel rühren konnte.
 

Genau in diesem Moment spielte sich etwas vor ihrem Inneren Augen ab, sodass sie nicht mehr im Hier und Jetzt gefangen war, sondern in dem Geschehen, welches sie sah.
 


 

Schwer keuchend betrachtete Sesshomaru seine Feinde am Boden. Alle lebten noch, waren jedoch bewusstlos. Außer der Anführer. Dieser kämpfte gerade gegen seine Bewusstlosigkeit, denn Sesshomaru hatte ihm das Bein gebrochen. Das Knacken hallte in seinen Ohren immer wieder und er hasste es. Früher war ihm das egal gewesen, doch nachdem sie Naraku besiegt hatten, verbrachte er mehr Zeit mit Rin und den Menschen.
 

Seitdem verabscheute er diese Art von Gewalt. Besonders nach ihrem damaligen Tod hatte er immer mehr darauf verzichtet zu töten. Alle Probleme versuchte er diplomatisch zu lösen. Nur wenn es anders nicht ging, kämpfte er. “Lasst euch... das eine Lehre sein. Ich töte niemanden mehr”, knurrte er und schnaubte.
 

Eigentlich wollte er sich zurück verwandeln, doch ein allzu bekannter Geruch ließ ihn inne halten. Rin., kam es ihm gleich in den Sinn und er erstarrte. Unmöglich... wieso rieche ich sie so deutlich... sie sollte doch weg sein. Da sein Biest schwieg, drehte er sich langsam in die Richtung um, aus der der Duft kam.
 

Tatsächlich entdeckte er sie nicht weit entfernt von der Stelle, von der aus er sie weggeschickt hatte. Zwei Schritte kam er näher und schluckte. Er vergaß sogar, dass er noch der große Hund war. “Rin?”, entkam es ihm und er musterte sie näher.
 

Sein Blick wanderte von ihren Füßen nach oben bis zu ihren Augen. Ihre großen Augen machten ihm Sorge. ‘Sie... hat sich sicher nur erschrocken’, meinte sein Biest so ruhig wie möglich.
 

Das hoffe ich., entgegnete er und trat wieder auf sie zu. Seinen Blick behielt er auf ihren Augen. Doch erneut hielt er inne, als ihm Angstgeruch entgegen kam. Da begriff er, dass er noch in seiner dämonischen Gestalt befand. Verdammt... so sollte sie es nicht erfahren., fluchte er und wandte den Kopf zur Seite.
 

‘Verwandle dich zurück und geh zu ihr!’, wies sein Biest ihn an.
 

Nein... sie hat Angst... ich kann so nicht zu ihr... Sein Körper erschauderte und er schloss die Augen. Sein Instinkt zu verschwinden, war stärker als sein Wunsch zu bleiben.
 


 

Was Sesshomaru nicht ahnen konnte, bekam Rin nur deshalb Angst, weil sie viele Bilder gesehen hatte. In einem Szenario verschwand ihr geliebter Meister und sie blieb alleine zurück. Davor hatte sie am meisten Angst. Alleine zurück zu bleiben, ohne ihn, ohne ihren Meister, ohne Sesshomaru leben zu müssen.
 

Schlagartig befand sie sich wieder im Hier und Jetzt. Sie blinzelte und schluckte schwerer. Ihr Körper erzitterte. Nicht vor Angst oder Ekel, sondern viel mehr vor Erschöpfung. Die Bilder hatten sie sehr mitgenommen. Sie verwirrt, aber auch ihr Klarheit verschafft. Der große weiße Hund war Sesshomaru. Ihr Sesshomaru-sama. Ihr Meister und ihre große Liebe.
 

Ehe sie sich auf ihn zubewegen konnte, wandte er sich ab und lief weg. Nein... er darf nicht gehen. Ihrem ersten Impuls folgend lief sie los, um ihn ein zu holen. Doch er war schneller als sie. Aber aufgeben kam für sie nicht in Frage. Sie lief weiter und rief nach ihm. Jedoch erfolgte keine Reaktion.
 

“Geht nicht, Sesshomaru-sama!”, schrie sie so laut sie konnte und übersah dabei einen Ast. Über diesen stolperte sie und würde zu Boden fallen. Vor Schreck schloss sie automatisch die Augen.
 

Doch bevor ihr Körper auf dem harten Boden landete, umfingen sie zwei starke Arme. Eine warme, weiche Brust gab ihr Halt. Verwundert blinzelte sie und sah auf. Besorgte goldene Augen musterten sie. “Ihr... seid zurück gekommen, Sesshomaru-sama", hauchte sie kaum hörbar.
 

“Rin...”, entgegnete er doch seine Kehle schnürte sich zusammen. Er hatte ihren Ruf gehört, doch konnte er nicht zurück. Als er aber seinen echten Namen aus ihrem Mund hörte, blickte er zurück und sah, wie sie ins Straucheln kam. Niemals hätte er zugelassen, dass sie fallen würde, weshalb er mit Hilfe seiner Fähigkeit zu ihr zurückkam. Er verwandelte sich binnen Sekunden zurück und fing sie auf.
 

Noch immer musterte er sie besorgt, denn er hatte Angst, dass sie ihn jeden Moment zurückstoßen würde. Aber das Gegenteil traf ein. “Ich bin so froh”, wisperte sie und schmiegte sich an seine Brust, ehe sie erschöpft sich der Schwärze hingab.
 

“Rin... was...”, schluckte er und spürte, wie sie schwerer wurde. Schnell hob er sie auf seine Arme und drückte sie liebevoll an sich. “Verzeih mir, Rin”, flüsterte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Strin.
 

Erst danach brachte er sie in ein Motel. Den Wagen könnte er später immer noch holen. Schnell checkte er dort ein und legte sie ins Bett, damit sie es bequemer hatte. Seine Schwerter stellte er an der Ecke ab. Ganz wirr rasten seine Gedanken hin und her. Er war sich einfach nicht sicher, ob er seinen echten Namen aus ihrem Mund gehört hatte.
 

‘Sie... hat uns Sesshomaru-sama genannt’, bestätigte ihm sein Biest. Mit verschränkten Armen lehnte er sich gegen eine Wand und sah zum Bett. Am liebsten würde er sich zu ihr legen, ihre Nähe genießen, aber das wäre falsch.
 

Dann habe ich es nicht geträumt?
 

‘Nein’, erwiderte sein Biest.
 

Aber warum... hat sie uns so genannt? Erinnert sie sich vielleicht an das, was damals war?, fragte er weiter. Doch darauf konnte sein inneres Tier nicht antworten.
 

‘Ich... bin mir nicht sicher... aber... wir werden sie fragen, sobald sie wach ist.’
 

Wenn sie dann nicht schreien davon läuft., grummelte er und sein Biest lachte leise.
 

‘Niemals... das würde sie sicher nicht tun’, kam es direkt von diesem und leicht zogen sich Sesshomarus Mundwinkel hoch. Er hoffte, dass sein Biest recht behalten würde.
 

Seufzend wollte er sich auf den Sessel setzen, doch da merkte er, dass er voller Blut war. Verflucht. Grummelnd ging er in das Bad und stieg unter die Dusche. Er wollte dieses nicht mehr an sich haben, sobald Rin erwachen würde. Das würde ihr sicher miesfallen oder gar besorgen und genau das wollte er vermeiden.
 

Lange Zeit blieb er unter dem kalten Wasser und hatte die Augen geschlossen gehabt. Er überlegte, ob es möglich wäre, dass sie sich an früher erinnerte. Immerhin wusste Kagome nichts von ihrem früheren Leben. Also wäre es unmöglich, dass Rin sich an ihr früheres Ich irgendwie erinnern könnte.
 

‘Du vergisst, dass Kikyos Seele aus ihr gezogen wurde. Sie damit keine Möglichkeit hatte, sich an dieses Leben zu erinnern, welches sie zuvor geführt hatte’, brachte sein Biest den Einwand ein.
 

Denkst du... das könnte daran liegen?, hakte er nach und wurde unschlüssiger, ob es auch gut wäre, sollte Rin sich irgendwie an ihr früheres Leben erinnern. Schließlich hatte er ihr damals niemals sagen können, dass er sie lieben würde. Sie würde das sicher falsch verstehen.
 

‘Hör auf dich fertig zu machen, noch bevor wir mit ihr gesprochen haben’, meinte sein Biest ruhig. Es hatte recht. Es würde ihm nichts bringen darüber zu grübeln, ehe er nicht mit ihr reden konnte.
 

Einige Momente genoss er das kühle Nass auf seiner Haut, ehe er herauskam und sich abtrocknete. Sein Blick glitt zu seinen Klamotten, die er definitiv wegwerfen konnte. Ein Grund mehr, warum er eigentlich diese Kämpfe häufiger vermied. Ihm bliebe nichts anderes übrig, als zum Wagen zu kommen und neue Kleidung holen. Er legte das Handtuch um seine Hüfte und verließ das Bad.
 

Noch bevor er sich mit Hilfe seiner Lichtkugel zum Auto schleichen konnte, bemerkte er eine Bewegung im Augenwinkel. Sofort richtete er seine Aufmerksamkeit dahin und blickte direkt auf das Bett. Rin saß senkrecht im Bett und sah ihn von Kopf bis Fuß an. Es kam so unerwartet, dass sie wieder bei Bewusstsein war, dass er vergessen hatte sein Äußeres zu tarnen.
 

“Ihr... seid es wirklich, Sesshomaru-sama?”, kam es von ihr und große braune Augen musterten ihn. Erst jetzt merkte sie, dass er nur ein Handtuch an hatte. Sie wurde rot um die Nase und schluckte schwerer.
 

Unsicher blieb Sesshomaru an Ort und Stelle stehen. Er wagte es nicht sich zu bewegen. Erneut hatte sie seinen Namen benutzt und es klang himmlisch. Er mochte schon damals, wie sie ihn aussprach. Dass er sich nicht rührte, verunsicherte Rin sehr. Sie senkte ihren Blick und seufzte ein wenig. “Oder soll ich weiterhin Takeo sagen?”, murmelte sie die Frage.
 

Nun war er es, dessen Augen sich weiteten. Schnell kehrte wieder Leben in seinen Körper und er überbrückte die Distanz zu ihr. Kaum war er am Bett angelangt, setzte er sich zu ihr und legte behutsam eine Hand auf ihre. Erst da bemerkte er selbst, dass sie seine wahre Gestallt auch zu Gesicht bekam. Schwerer schluckte er und drückte ihre Hand sanft. Das bewirkte, dass sie wieder zu ihm aufsah.
 

Braun traf auf Gold und er lächelte sie sanft an. “Nenn... mich wie du willst, Rin”, hauchte er zärtlich. Sie blinzelte leicht und nickte schließlich.
 

“Was... ist denn passiert?”, wollte sie wissen. Ein wenig musste Sesshomaru schmunzeln, doch er seufzte danach.
 

“Was genau willst du wissen?”
 

“Wie... ist es möglich... dass ich...”, begann sie, doch brach sie ab. Ihre freie Hand hob sie an und legte sie vorsichtig auf seine Wange. Diese Geste war mehr als er je erwartet hätte. “Ich... bin verwirrt...”, gestand sie und zog ihre Hand wieder zurück.
 

“Woran... erinnerst du dich?”, hakte er nach, damit er wusste, wo er anfangen sollte zu erklären.
 

“Ich... erinnere mich an mein Leben hier... mit meiner Familie... meinen Eltern, meinem Opa und Shiko”, meinte sie und sah ihm direkt in die Augen. “Aber auch... an eine andere Zeit... erst... waren es Träume... dann sah ich Bilder vor mir und eben... kam alles zurück.”
 

“Alles?”, fragte er mit großen Augen.
 

“Alles... wer bin ich wirklich, Sesshomaru-sama?”, stellte sie die Frage, die sie so sehr verwirrte.

Traum oder Erinnerung

Verwundert über diese Frage entkam Sesshomaru ein ‘Hn’. Er konnte nicht ganz zuordnen, was sie hören wollte. Ruhig atmete er durch und streichelte mit dem Daumen über ihren Handrücken. “Weißt du... irgendwie bist du all das, Rin. Beides gehört zu dir. Das Leben, welches du hier führst, genau wie das Leben... welches du vor über 500 Jahren begonnen hast zu führen”, erklärte er ihr.
 

Schließlich war sie sowohl die Person von damals, als auch die Person von jetzt. Seine Antwort ließ sie überlegen. Erst konnte sie nichts mit den Worten anfangen, doch am Ende nickte sie. Er hat recht... beides gehört zu mir. Doch... was ist das nun mit ihm und mir?, fragte sie sich und seufzte leise. Stille folgte, denn Rin ordnete ihre Gedanken und Sesshomaru wusste nicht, was er ihr sagen sollte.
 

Er wollte sie so vieles Fragen, aber auch sie in seinen Armen halten und sie küssen. Doch gerade zögerte er, wollte sie nicht überfallen. “Und... was ist das... zwischen... euch und mir?”, riss sie ihn mit ihrer Frage aus seinen Gedanken. Dass sie ihn wieder so formell ansprach, gefiel ihm gar nicht. Sie sollte mit ihm genauso umgehen, wie zuvor. Aber das würde wohl nicht mehr der Fall werden.
 

“Wir...”, begann er, jedoch unterbrach er sich selbst. Gequält blickte er zur Seite und schloss die Augen. “Was soll zwischen uns sein?”, fragte er mit leicht zittriger Stimme. Er hatte Angst vor ihrer Antwort. Jetzt wo sie wusste, wer er war und was sie damals miteinander verbanden, fürchtete er, dass sich ihre Gefühle nun verändern würden.
 

Überrascht blickte Rin ihn an. So kannte sie ihn gar nicht, wobei eigentlich schon. Noch immer brachte sie die ganzen Erinnerungen an früher und die letzten Wochen durcheinander. “Ich... weiß es nicht”, kam es ehrlich über ihre Lippen.
 

Autsch... da hätte sie mir gleich ein Messer ins Herz jagen können., dachte er sarkastisch. Sein Biest wollte ihn schimpfen, doch Rins leise Stimme ließ beide inne halten.
 

“Ich... liebe euch... dich... ach... das ist so verwirrend”, murmelte sie vor sich und kaute auf ihrer Unterlippe. Bei ihren Worten blickte Sesshomaru wieder zu ihr und erneut traf Gold auf Braun.
 

“Du... liebst mich dennoch?”, fragte er nach und schluckte schwerer.
 

“Ich... ich...”, stotterte Rin und wurde rot um die Nase. Sie wusste nicht wie sie mit ihm umgehen sollte. Nicht weil sie unsicher war. Denn sie wollte an seiner Seite sein. An diesem Wunsch hatte sich seit damals nichts geändert. Viel mehr hatte sie Angst davor, ob er sie nur mochte, weil sie Rin Hanakuro war und sich nicht an damals erinnern konnte. Damals wollte er sie schließlich nicht an seiner Seite haben und dass sich das wiederholen könnte, fürchtete sie.
 

‘Süß unsere Kleine’, schwärmte sein Biest und er stimmte dem sofort zu. Daher beugte er sich zu ihr und küsste leicht ihren Mundwinkel. Wenn sie so niedlich war, konnte er sich noch weniger beherrschen.
 

“Ich liebe dich, Rin”, hauchte er und lehnte seine Stirn an ihre. “Ich weiß... es ist kompliziert und...”
 

“Warum jetzt... und nicht damals?”, unterbrach sie ihn und er sah sie mit großen Augen an.
 

“Was?!”, fragte er verwirrt.
 

“Vergiss es einfach”, nuschelte sie und blickte zur Seite. Aber Sesshomaru würde bestimmt nicht locker lassen. Daher legte er eine Hand unter ihr Kinn und drehte sie wieder zu sich.
 

“Was hast du vorhin gesagt? Bitte sag es mir.”
 

Sein Blick war eindringlich und festentschlossen. Schluckend biss sie sich auf die Unterlippe und seufzte ergeben. “Habt... ihr euch erst jetzt in mich verliebt?”
 

Ihre Worte hallten in seinem Kopf wider und seine Augen wurden wieder größer. Er hatte mit solch einer Frage einfach nicht gerechnet. ‘SAG es ihr... oder ich mache das’, knurrte sein Biest. Das Knurren erwiderte er sofort und unbeabsichtigt sogar laut. Rin zuckte zusammen und wollte sich gleich entschuldigen, doch da begriff er seinen Fehler.
 

“Ent...schuldige Rin... das Knurren galt meinem inneren Biest”, erklärte er und verwunderte blinzelte sie. Bevor sie nachfragen konnte, warf er gleich ein: “Ähm... das erkläre ich dir später, okay?”
 

“Ich bitte... darum”, nuschelt sie zustimmend, denn das interessierte sie sehr. Er hatte noch nie so viel von sich Preis gegeben, wie gerade eben. Sie erkannte viele Emotionen, die er damals nicht hatte. Es faszinierte sie und am liebsten hätte sie ihn nun durchlöchert.
 

Von Natur aus war sie neugierig, doch in ihrem früheren Leben war sie viel zu ängstlich, um näher nach zu fragen. Doch jetzt war es irgendwie normal, dass sie etwas hinterfragte und mehr Informationen haben wollte. Sie rang etwas mit sich, ob sie ihre vorherige Frage widerrufen sollte, doch er kam ihr zuvor.
 

“Ehrlich... gesagt... liebe ich dich seit damals. Als Inu dich ins Schloss gebracht hatte, war ich... hin und hergerissen. Ich wollte dir nahe sein, aber dich auch auf Distanz halten”, begann er und sah ihr dabei in die Augen. “Da... du dich an alles erinnerst... weißt du, dass ich ein Monster bin...”
 

“Du... warst kein Monster”, wand sie mit roten Wangen ein. “Mir gegenüber... warst du immer freundlich.”
 

Ihre Worte ließen ihn ein wenig schmunzeln. Eigentlich hatte er sie immer herablassend behandelt und doch war sie ihm gefolgt. “Nun... so freundlich war ich auch wieder nicht”, nuschelte er.
 

“Doch... warst du... du hast auf mich aufgepasst und mich... immer beschützt!”, rief sie beinahe schon aus. Überrascht starrte er sie an und musste leise lachen. Sie war, ist und wird immer einzigartig sein. “Lach nicht”, schmollte sie gleich. Doch das bewirkte das genaue Gegenteil. Er musste noch mehr lachen.
 

Noch bevor sie wieder etwas sagen konnte, beugte er sich weiter zu ihr und küsste ihre Lippen hauchzart. “Du bist... einzigartig, Rin... nur deinetwegen begann ich... menschlicher zu denken und zu empfinden, aber...” Er unterbrach sich selbst und blickte schuldbewusst zur Seite. “Ich war zu Feige, um mir einzugestehen, dass ich... ausgerechnet ICH, mich in einen Menschen verliebt habe.”
 

“Feige?”, entkam es ihr und ihr Gehirn begriff seine Worte erst jetzt. “Schon... damals?” Sie schluckte und bekam unweigerlich das Bild vor ihren Augen, wie er sie mit einem anderen verheiratete. “Warum... habt... ihr mich dann einem anderen zur Frau gegeben?”, wollte sie wissen. In ihren Augen bildeten sich Tränen.
 

“Weil... ich nicht wollte, dass du dich an ein Monster wie mich bindest. Ich wollte dich in sicheren Händen wissen”, begann er zu erklären. Ihr fiel plötzlich der Traum ein, den sie als letztes hatte, als sie starb.
 

“Habt ihr es bereut?”, wollte sie wissen. Ohne lange zu überlegen nickte er.
 

“Ich habe meine Entscheidung bereits bereut, als du das Schloss verlassen hast. Doch ich, als Lord... durfte dies nicht zeigen... ich habe viel trainiert, um dich vergessen zu können, aber...” Als er stoppte, atmete er tiefer durch. “Ich konnte es nicht... jedes Mal nahm ich mir vor, es dir zu sagen, doch ich konnte es nicht... ich wollte dein Leben nicht noch einmal durcheinander bringen.”
 

Sie konnte heraushören, dass er seine Worte ernst meinte. Einmal mehr versank sie in ihren Gedanken. Sie grübelte darüber, ob der Traum wahr sein könnte, denn er hatte sie da geküsst, nachdem sie starb, und sich auch ein Leben an ihrer Seite gewünscht. “War der Traum vielleicht auch eine Erinnerung?”, beendete sie ihren Gedankengang und murmelte diesen unbewusst.
 

Durch diese Worte wurde Sesshomaru hellhörig. “Welcher Traum?”, hakte er sofort nach. Er wollte wissen, was sie damit meinte.
 

“Naja... ich...”, begann sie und holte noch einmal tief Luft, ehe sie weiter erklärte. “Als du zurück von China kamst, hatte ich einen Traum.”
 

“Der bei dem du weinend aufgewacht bist?”, fragte er nach und sie nickte. Sogleich berichtete sie ihm von diesem und seine Augen wurden immer größer, je mehr er hörte. Sie hatte tatsächlich den Tag ihres Todes wieder erlebt.
 

Als sie fertig mit ihrer Erzählung war, zog er sie an seine Brust und drückte sie ganz fest an sich. “Verzeih Rin... ich hatte keine Ahnung... dass du... in dem Moment den Tod erneut miterlebt hattest. Ich wusste nicht, dass sowas möglich ist...”, raunte er, doch sie schüttelte den Kopf.
 

“Es... gibt nichts zu verzeihen... doch nun sehe ich es klarer. Unser beider Wunsch... an der Seite des anderen zu sein, hatte es mir ermöglich, noch einmal zu leben”, sprach sie leise und schmiegte sich an seine Brust. Sie fühlte sich bei ihm so geborgen und ihr wurde bewusst, dass sie nun wirklich eine Chance hatten, ihr Leben mit ihm zu verbringen. Diese wollte sie auch ergreifen. Aus diesem Grund wisperte sie: “Ich... liebe dich, Sesshomaru.”
 

Ihre Worte waren so leise, dass es sogar für ihn schwer war, sie zu verstehen. Hat sie... wieder meinen Namen gesagt?, fragte er sich selbst und wollte sicher gehen, dass er sich nicht verhört hatte. “Bitte... sag das noch mal...”
 

“Ich... liebe dich”, wiederholte sie und blickte zu ihm auf. Er jedoch schüttelte leicht den Kopf.
 

“Das andere”, flüsterte er und kaute angespannt auf seiner Unterlippe herum. Eine solche Geste war ihr gänzlich unbekannt. Also war es durchaus möglich, auch ihn nervös zu machen. Erst verstand sie nicht, was er hören wollte, doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Er wollte seinen Namen hören.
 

“Sesshomaru”, kam es liebevoll über ihre Lippen. Ein glückliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Darüber musste sie schmunzeln. Es war ungewohnt ihn so zu erleben. Es war fast so, als würde sie ihn nun wirklich kennen lernen. “Wolltest... du das hören?”, fragte sie ihn neckend. Sie verfiel in ihre selbstsichere Persönlichkeit, die er an ihr, seit ihrer Begegnung, bewunderte.
 

Eilig nickte er und freute sich sehr, dass sie wieder lockerer wurde. Sie sprach nun so, wie vor einigen Stunden, mit ihm. Das machte ihn sehr glücklich. “Es klingt traumhaft, wenn du meinen Namen so aussprichst”, gab er zu. Verlegen legte sich Rin eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.
 

“Klingt das nicht eher... respektlos?”, hakte sie unsicher nach und verwundert blinzelte er.
 

“Wieso sollte das respektlos sein?”
 

“Weil... ich das -sama weggelassen habe”, erklärte sie direkt und er löste sich etwas von ihr.
 

“Oh, Rin”, schmunzelte er. “Das... kannst du gerne weglassen.” Bei seinen Worten streichelte er über ihre Wange und lächelte sie an. “Schließlich sind wir... ein Paar, wenn du das noch möchtest”, sprach er aus und biss sich auf die Unterlippe. Er wollte sie absolut nicht beeinflussen und ihr dahingehend die Wahl lassen. Egal wie sie sich entscheiden würde, er würde es akzeptieren.
 

Ihre Augen weiteten sich. Kurz bekam er Sorge, dass sie das nicht wollte, weshalb er seine Worte berichtigen wollte, doch Rin kam ihm da zuvor. Sie schmiegte sich an seine Hand. “Du... hast Recht, Sesshomaru... ich... würde mich sehr darüber freuen deine Freundin zu sein”, kam es über ihre Lippen, während sie zu ihm blickte.
 

“Oh... Rin”, hauchte er und legte seine zweite Hand auf die andere Wange. Sogleich beugte er sich zu ihr hinab und bedeckte ganz leicht ihre Lippen mit seinen. Ihr Körper erschauderte und wie von selbst öffnete sie ihren Mund einen Spalt weit. Damit lud sie ihn ein mit ihrer Zunge zu spielen. Rin macht mich wahnsinnig., knurrte er im Inneren und glitt mit seiner Zunge in ihren Mund.
 

Sofort tanzten diese miteinander und keuchend lösten sie sich. Verliebt blickte Rin zu ihm und leckte sich über die Lippen. Sofort legte er seine wieder auf ihre und verwickelte sie in einen weiteren Zungenkuss. Ihr Blick machte ihn schwach und er wollte ihre Lippen erneut kosten. Er war sich nicht sicher, ob er es sich einbildete, doch diese beiden Küsse schmeckten viel süßer.
 

‘Unsere Kleine erinnert sich wirklich an... uns’, freute sich sein Biest und genoss diese Erkenntnis, aber auch ihre pure Nähe zu ihnen. Sesshomaru reagierte nicht darauf, da er zu sehr auf Rin fixiert war.
 

Nach Luft schnappend löste Rin den Kuss und atmete schwerer. Beinahe hätte sie keine Luft mehr bekommen. “Gomen”, hauchte er und streichelte über ihren Rücken. “Ich... war wohl zu... fordernd und ungehalten”, meinte er, doch sie schüttelte den Kopf.
 

“Nein, genau... richtig...”, nuschelte sie verlegen und streckte sich, um ihn diesmal zu küssen. Nur zu gerne erwiderte Sesshomaru ihren Kuss. Ihre Hand wanderte über seine Brust und hinterließ bei ihm eine heiße Spur auf seiner Haut. Dies ließ seinen Körper erschaudern. Ihm wurde bewusst, dass er eigentlich nur mit einem Handtuch bei ihr auf dem Bett saß.
 

‘Reiß dich zusammen’, schimpfte sein Biest.
 

Ich versuche es... aber sie ist so... verführerisch., entkam es ihm, aber sein inneres Tier würde das nicht durchgehen lassen. Diabolisch lachte es und erinnerte ihn daran, dass Rin bis zur Hochzeit warten wollte. Das half ihm, um sich wieder zu besinnen.
 

“Rin, warte”, entkam es ihm. “Das ist... keine gute Idee”, sprach er zwischen den Küssen, denn ihre Hand wanderte über seine Brust hinab zu seinen Bauchmuskeln.
 

“Was?”, fragte sie unschuldig und schnappte nach Luft. Ihr Blick lag auf ihm und sie schien nicht zu merken, dass er fast nackt vor ihr war. Sein Biest lachte in seinem Inneren.
 

‘Die Unschuld in Person’, bemerkte es amüsiert. Sesshomaru verdrehte innerlich die Augen und räusperte sich leicht.
 

“Ich sollte mir etwas anziehen”, meinte er schließlich. Er konnte genau die Fragezeichen in ihrem Kopf erkennen. Ihr Blick wanderte hinab und immer mehr gewannen ihre Wangen an Röte.
 

“Oh”, entkam es ihr und sie zog ihre Hand sofort zurück. Damit wich auch ihre Wärme von seinem Körper. All seine Kraft musste er aufbringen, um nicht loszulachen.
 

“Keine Sorge, Rin... ich werde nicht über dich herfallen”, erklärte er ihr und lächelte sie an. “Ich... hole mal den Wagen, bleib bitte hier und erhol dich ein wenig.”
 

Mit diesen Worten verschwand er vor ihren Augen und zeigte ihr damit offen seine Fähigkeiten. Verdattert blieb sie zu zurück und schluckte. Er wird nicht... über mich herfallen?, fragte sie sich und wurde knallrot. Doch irgendwie enttäuschte sie diese Tatsache. Auch wenn es ihr peinlich war, wollte sie doch irgendwie genau das. Oh Kami... warum verspüre ich diesen Drang?
 

Schnell schüttelte sie den Gedanken beiseite. Dringend musste sie sich ablenken. Bloß nicht an seine Muskeln denken... und seine nackte Brust. Knallrot schlug sie beide Hände vor ihr Gesicht. Denk an was anderes, Rin!, schollt sie sich selbst und dachte an alles Mögliche. Dabei bekam sie neue Fragen, was wohl noch alles von ihren Träumen wahr war und was nur ihre eigene Vorstellungskraft.
 

Kurz zuckte sie zusammen, als es plötzlich an der Tür klopfte. Fast wie von selbst spannte sie sich an. Schluckend blickte sie auf diese und sprach lauter: “Ja?”
 

“Ich bin es”, hörte sie seine Stimme. Erst danach öffnete er die Tür und trat ein. Er hatte eines seiner Hemden an und auch eine dunklere Hose. “Ich habe deinen Koffer gleich mitgebracht, falls du dich frisch machen willst”, erklärte er und schob diesen in den Raum.
 

Hinter sich schloss er die Tür. Da Rin nun wusste, wer er war, tarnte er sich nicht mehr. Plötzlich fiel ihr ein, dass er vorhin verwundet wurde, denn sein Rücken war rot von seinem Blut gewesen. Sie stieg schnell aus dem Bett und trat an ihn heran. “Geht es dir gut?”, wollte sie wissen.
 

“Natürlich”, antwortete er ihr und war verwundert.
 

“Dein... Rücken auch in Ordnung?”, fragte sie weiter und er begriff, worauf sie hinaus wollte.
 

“Aber ja, Rin... meine Wunden heilen schnell und... es war nicht so schlimm... es sah nur so aus, weil es eben die Kleidung zerfetzt hatte”, erklärte er ihr und lächelte. “Mach dir bitte keine Sorgen.”
 

“Natürlich mache ich mir Sorgen, wenn du meinetwegen verwundet wirst!”, kam es ernst von ihr und er seufzte. Sein Hemd lockerte er und hob es an. Dabei drehte er sich zu ihr um und zeigte ihr seinen Rücken.
 

“Siehst du alles gut”, raunte er und sie sah sich seine Kehrseite genau an. Wie in Trance berührte sie diesen mit ihrer Hand und atmete erleichtert aus.
 

“Ich bin so froh”, hauchte sie und lehnte sich an seinen Rücken. Überrascht blickte Sesshomaru über die Schulter zu ihr. Doch ein Lächeln umspielte seine Lippen.
 

“Du sorgst dich immer noch so um mich, wie damals”, stellte er fest und schloss die Augen. Lächelnd nickte Rin und schlang ihre Arme um ihn.
 

“Natürlich... du bist... doch was Besonderes”, nuschelte sie und brachte ihn damit aus der Fassung.
 

“Besonders? Ich? Ich glaube du hast etwas auf den Kopf bekommen”, schmunzelte er und hatte sich zu ihr gedreht.
 

“Mhm... ihr seid doch mein Meister”, grinste sie breit und er musste leicht lachen. Sie war unglaublich.
 

“Doch nun bin ich nur dein Freund... und ehemaliger Professor”, zählte er die Fakten auf.
 

“Aber auch mein Yokai, mein Liebster und mein Herz”, führte sie seine Aufzählung fort. Seine Augen wurden größer dabei und für einen Moment wurde er etwas rot.
 

“Hn”, entkam es ihm und er streichelte über ihren Arm entlang. “Dein?”, fragte er amüsiert nach und entschlossen nickte sie.
 

“Mein... so wie ich dein bin”, erklärte sie und machte ihn damit sprachlos. Mit solchen Worten hatte er nicht gerechnet. Am liebsten hätte er sie nun geküsst und ihr gezeigt wie sehr er sie liebte, doch er zügelte sich.
 

“Stimmt”, raunte er und legte beide Hände wieder an ihren Wangen, um sie liebevoll zu küssen. Nur zu gern erwiderte sie diese Geste und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Nach einer Weile löste er sich von ihr. “Hast du noch irgendwelche Fragen?”, wollte er wissen.
 

“Hast... du die...”, begann sie und er wusste, was sie fragen wollte. Daher schüttelte er den Kopf.
 

“Nein... ich habe sie nicht getötet. Nur außer Gefecht gesetzt und einem das Bein gebrochen”, sprach er ehrlich und blickte zur Seite.
 

“Da bin ich aber froh”, meinte sie und schmiegte sich wieder an seine Brust. “Siehst du... du bist kein Monster”, hauchte sie und schmunzelte. In der Hinsicht hatte sie Recht. Er war nicht mehr der, der er einmal war.
 

“Du solltest etwas schlafen”, sagte er nach einigen Moment und sie nickte.
 

“Ich gehe nur schnell... duschen.” Bei ihren Worten nickte er und sah ihr kurz nach, als sie mit ihrem Koffer ins Bad verschwand.
 

‘Unsere Kleine’, schnurrte sein Biest und er grummelte leicht, denn er konnte es nicht ausstehen, wenn dieses schnurrte. Das passte absolut nicht zu ihnen beiden.
 

Lass das Schnurren!
 

‘Schon gut, schon gut’, lachte sein Biest und er sah zu seinen Schwertern. Er ging darauf zu und berührte sie. Es war immer noch so unwirklich, dass Rin wusste, wer bzw. was er war. Seine Augen schloss er und tarnte seine Waffen. Erst danach schlüpfte er in etwas bequemeres.
 

Doch unschlüssig blieb er vor dem Bett stehen. Ob sie... mit mir in einem noch schlafen will?, zweifelte er leicht und blickte zum Bad, denn er hörte, wie dieses aufschloss und den Raum wieder betrat.
 

“Kommst... du mit mir ins Bett?”, fragte sie ein wenig nervös und spielte dabei am Saum ihres Nachtkleides. Irgendwie musste er darüber schmunzeln.
 

“Komm”, hauchte er und streckte seine krallenbesetzte Hand ihr entgegen. Ohne zu zögern nahm sie diese an und ließ sich von ihm hochheben.
 

Behutsam trug er sie zum Bett und legte sie darauf ab, ehe er zu ihr stieg und sie sich an ihn schmiegte. “Gute Nacht, Sesshomaru”, flüsterte sie und glitt bereits in einen tiefen und erholsamen Schlaf.

Fragestunde

Die ganze Zeit über hatte Sesshomaru Rin beobachtet. Er wollte sicher gehen, dass es ihr auch wirklich gut ging. Noch immer konnte er es nicht fassen, dass sie seine wahre Gestallt gesehen hatte und vor allem aber sich an ihr vergangenes Leben erinnerte. Ist so etwas auch möglich? Bisher hatten wir so etwas noch nicht mit erlebt.
 

‘Nun, bis jetzt haben wir auch nur zwei Wiedergeburten gefunden... wobei Kagome ein Sonderfall ist, denn Kikyos Seele wurde ihr geraubt, also konnte sie sich nicht daran erinnern. Die alte Kaede hat aber auch keinen Kontakt zu einem von uns... vielleicht spielt das irgendwie eine Rolle’, überlegte sein Biest und nachdenklich betrachtete er Rins schlafendes Gesicht. Ihre Atmung war ruhig.
 

Meinst du, dass sie sich wegen dem Kontakt zu uns erinnern kann?
 

‘Es könnte durchaus ein Grund sein... wir sollten sie fragen, wann die Träume begonnen haben. Scheinbar hatte sie damit ihre Erinnerungen wieder aufgearbeitet.’
 

Das wäre eine Erklärung... ja wir fragen sie, sobald sie wach ist., beschloss er und sog tief ihren Duft ein. Dieser umschmeichelte seine Nase und ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Sie roch einfach zu köstlich.
 

‘Reiß dich doch mal zusammen. Du bist tatsächlich schlimmer als ich. Obwohl ich, von uns beiden, doch das Tier bin’, schimpfte es in seinem Inneren. Das brachte ihn zum Grinsen.
 

Schon gut... ich werde nichts tun., beruhigte er sein Inneres und blinzelte, als sich Rin dichter an ihn schmiegte. Auch wenn mich das all meine Kräfte kosten wird. Sein Biest lachte leise und achtete weiterhin darauf, dass er artig bleiben würde.
 

Langsam, aber sicher, schlummerte auch er ein. Denn der ruhige Atem von seiner Liebsten lullte ihn immer wieder ein. Ihre Nähe und Wärme gaben ihm den Rest, da er sich seinem Schlaf ergab. Bei ihr war er einfach nicht er selbst. Er ließ bei ihr genau die Seite durchscheinen, die sonst keiner kannte. Bei ihr konnte er sich fallen lassen und kostete ihre Nähe in vollen Zügen aus.
 


 

Rin wurde von einigen Sonnenstrahlen geweckt. Leicht reckte sie sich im Bett und rieb sich über die verschlafenen Augen. Da sie etwas Warmes an ihrem Körper spürte, blickte sie zur Seite. Sesshomaru hatte einen Arm um sie gelegt und seine Hand ruhte auf ihrem Bauch. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Eingehend betrachtete sie die krallenbesetze Hand und streichelte sanft darüber.
 

Auch seine magentafarbenen Streifen am Arm entdeckte sie und blickte weiter hinauf. Er hatte sich nicht mehr getarnt, nachdem sie ins Bett gegangen waren, und sie bestaunte den Mond auf seiner Stirn und die Streifen an seinen Wangen. Seine weißen Haare waren kürzer als damals und irgendwie gefielen ihr die längeren mehr. Das hatte sie ihm vor kurzem erst gesagt.
 

Nun wusste sie auch, warum das so war, denn ihr Unterbewusst hatte stets den Daiyokai von damals in Erinnerung. Leicht drehte sie sich zu ihm um und streckte sich, um seine Lippen sanft mit ihren zu berühren. Es war auch für sie schwer zu begreifen, was eigentlich am Vortag passiert war. Doch all das würde sie schon noch herausfinden, was los war. Vor allem aber wollte sie die Erinnerungen an ihr früheres Leben und die des jetzigen unterscheiden können.
 

Nach und nach würde sie das bestimmt in den Griff bekommen. Mit seiner Hilfe, vorausgesetzt er wollte sie noch an seiner Seite haben. Eines stand aber fest, sie würde niemals mehr von ihm weichen. Die Gefahren waren ihr schon damals bekannt und auch da wäre sie lieber bei ihm geblieben. Seine gestrige Erklärung verstand sie zwar, doch noch einmal würde sie das nicht zulassen.
 

Er gehört zu mir. Wie von selbst manifestierte sich diese Tatsache. Sie gehörten zueinander. Noch einmal betrachtete sie ihn, ehe sie ihn liebevoll geküsst hatte. Seine Wärme genoss sie sehr und legte ihre Hand auf seine Brust. Trotz des T-Shirts konnte sie seine Muskeln spüren. Er war durch und durch perfekt.
 

Etwas Weiches und Warmes zugleich spürte er an seinem Mund und lächelte ein wenig. Er begriff schnell, dass dies nur die Lippen seiner Freundin sein konnten. Ein wenig schmunzelte er, denn Rin als Freundin zu bezeichnen, war noch eigenartig, aber hörte sich verdammt gut für seinen Geschmack an.
 

‘Und doch wird sie unsere Freundin bleiben’, stellte sein Biest klar. Ehe Sesshomaru darauf reagieren konnte, setzte es fort: ‘Sie ist unser Weibchen, bald unsere Braut und unsere Frau.’ Zufrieden seufzte es in seinem Inneren. Diese Ausführung gefiel ihm und sie lösten den Kuss.
 

“Guten Morgen, Rin”, hauchte er und sie lächelte ihn mit roten Wangen an.
 

“Guten Morgen, Sesshomaru”, sprach sie.
 

“Das hört sich gut an”, kam es ehrlich von ihm und sie schmunzelte.
 

“Dann... werde ich dich immer so nennen”, meinte sie rot um die Nase.
 

“Gern... sofern wir unter uns sind...”, seufzte er leicht.
 

“Oh stimmt... aber warum Takeo?”, wollte sie wissen, da sie sonst keinerlei Bezug zu diesem Namen hatte. Einen Moment überlegte er und erklärte ihr, dass ‘Takeo’ von Inu, Shippo und Koga vorgeschlagen wurde.
 

“Da wir wegen... langsameren Altern die Kontinente wechseln, müssen wir auch andere Namen benutzen. Damit das nicht so auffällt eben die Variationen”, meinte er weiter erklärend. Blinzelnd sah sie ihn an und bekam große Augen, als sie die Erkenntnis traf.
 

“Dann... dann bist du Toga Nakamura?”, entkam es ihr und er grinste leicht.
 

“Ja... das war ich vor knapp 100 Jahren”, erklärte er und kurz war sie erstarrt. Sie musste sich noch daran gewöhnen, dass er tatsächlich so viel älter war.
 

“Wow... aber du siehst nicht älter aus, als ich es in Erinnerung habe.”
 

“Hn... liegt wohl daran, dass ich äußerlich nur minimal altere. Man könnte fast sagen, dass 100 Jahre etwa ein Jahr ausmachen... genau das ist leider auch der Grund für die Umzüge alle 30 bis 50 Jahre. Man kauft mir sicher nicht ab, dass ich mit 70 noch so aussehen”, schmunzelte er etwas und sie lachte leise. Da hatte er was Wahres ausgesprochen.
 

“Stimmt, das wäre unwahrscheinlich”, meinte sie. Ihr Lachen erstarb und sie erstarrte plötzlich. “Warte... heißt das, dass wir nur 30 bis 50 Jahre zusammen sein werden?”
 

Bei ihrer Frage richtete er sich weiter auf und blickte zu ihr. “Hn”, fing er an und legte sanft eine Hand an ihre Wange. Fast wie von selbst schmiegte sie sich an diese. “Eigentlich wollte ich dich nicht mehr hergeben”, stellte er klar und erleichtert atmete sie aus. Das freute sie sehr, auch wenn sie nach so vielen Jahren alt und grau sein würde.
 

“Solange du mich als alte Schachtel ertragen kannst”, nahm sie es mit Humor und er schmunzelte. Sie war definitiv eine der Wenigen, die das auf diese Weise ausdrücken würden.
 

“Hn... das ist kein Problem für mich”, meinte er ehrlich und streichelte sanft über ihre Wange. “Wobei es vielleicht eine Möglichkeit gäbe, dass wir den Alterungsprozess verzögern können...”, sprach er direkt aus. Er wollte vor ihr einfach keine Geheimnisse haben. Schon einmal hatte er sie deswegen verloren und diesen Fehler würde er kein zweites Mal machen.
 

Große Augen sahen ihn an. “Ist... sowas überhaupt realistisch?”, fragte sie unsicher nach. Sie konnte sich das nicht vorstellen, dass es so etwas gab. Yokais lebten länger, das war ihr mittlerweile bewusst, aber Menschen hatten ihre begrenzte Zeit auf Erden.
 

“Inu und ich haben Aufzeichnungen von unserem Vater gefunden. Aber er hat seine Theorie nicht testen können. Inu und Kago sind nun auf dieser Basis aneinander gebunden...”, begann er und überlegte. “Durch einen glücklichen Zufall habe ich jetzt auch die Chance einen Drachen dazu zu befragen, ob die Vermutung unseres Vaters stimmt.”
 

“Drachen? Solche wie man sie aus den Legenden kennt? Diese uralten Wesen?”, fragte sie neugierig nach.
 

“So in etwa... Sie sind die ältesten Wesen auf Erden. Je nach Kontinent sehen sie anders aus. Einige von ihnen leben unter uns, getarnt oder als Mischlinge. Denn die Drachen paaren sich seit Jahrtausenden auch mit Menschen. Sie kennen da womöglich den Schlüssel dazu, zu dem unser Vater Informationen gesammelt hatte.”
 

Begeistert lauschte Rin seiner Erklärung. Sie sog jegliche Neuigkeit auf und nickte. “Verstehe... ihr wisst es nicht genau, aber es könnte sein”, fasste sie zusammen und überlegte. “Wie soll es denn funktioniert?”, hakte sie neugierig nach, während sie zu ihm aufblickte.
 

“Der Yokai markiert seinen Partner durch einen Biss... dieser wird immer wieder erneuert und den Aufzeichnungen zu Folge, kann der Yokai seine Lebensjahre mit dem Partner teilen. Ob es wirklich auch funktioniert oder nicht, werden wir bald bei Kago und Inu sehen.”
 

“Biss?”, fragte sie nach und bekam große Augen. Unter dem Begriff fiel ihr nur diese Tierbisse ein und sie erschauderte etwas. “Inu hat Kago gebissen?”, kam es fassungslos von ihr. Ein wenig schmunzelte Sesshomaru bei ihrer Frage, doch nickte er lächelnd.
 

“Keine Sorge es ist kein gefährlicher Biss wie du in dir nun ausmalst.”
 

‘Außer der Yokai ist giftig’, warf sein Biest ein und er rollte innerlich mit den Augen.
 

“Nicht so wie man es in diesen Dokus sieht?”, kam es etwas vorsichtiger von ihr. Leise lachte Sesshomaru, während er mit dem Kopf schüttelte.
 

“Definitiv nicht so”, schmunzelte er und sie überlegte.
 

“Dann... kannst du mich auch beißen?”
 

“Theoretisch ja...”
 

“Und praktisch?”, wollte sie wissen und er schluckte schwerer. Sie war ziemlich neugierig für seinen Geschmack, doch sie anlügen wollte er auch nicht.
 

“Praktisch sieht es so aus: Um den Biss diese Bedeutung zu geben, vollziehen beide Parteien den Akt. Beim Höhepunkt erfolgt der Biss und der Partner nimmt das Yoki des Yokais an”, erklärte er und große braune Augen starrten ihn an.
 

“Beim... Höhepunkt?”, nuschelte sie so, als würde sie gerade nachdenken, was er denn meinen könnte. “Redest du etwa von... Sex?”, entkam es ihr etwas lauter und ihre Wangen wurden knallrot. Bestätigend nickte er und legte seine Hand auf ihre.
 

“Keine Sorge... es wird nichts passieren... ich weiß doch, dass du bis zur Hochzeit warten willst”, sprach er ruhig, um ihr auch zu zeigen, dass er nicht vor hatte etwas ohne ihr Einverständnis zu tun. Schwerer schluckte sie, denn damit hatte sie nicht gerechnet, dass es mit Sex verbunden war.
 

Eine neue Frage brannte sich auf ihre Zunge ein und sie musste diese einfach stellen: “Haben... Yokais auch eine Hochzeit?” Überrascht über ihre Frage blinzelte er nur.
 

“Öhm... nicht in dem Sinne. Der Biss ist so etwas wie der Ringtausch bei den Menschen. Eine Zeremonie gibt es nur bei höheren Dämonen, wenn überhaupt”, erklärte er und überlegte. “Meine Eltern hatten so etwas nicht... Freunde von uns hatten eine Feier gemacht und am Abend die Markierung durchgeführt.”
 

“Und bei Kago und Inu?”
 

“Da... war es eher aus der Laune heraus, dass es an dem Tag passierte. Daher feiern sie ihre Hochzeit so gesehen nach”, meinte er schmunzelnd.
 

“Aus der Laune heraus?”, japste sie unbeholfen.
 

“Lass es mich so sagen... Kago wollte unbedingt diese Markierung, obwohl sie die Risiken kannte. Inu war damit in der Pflicht ihr diesen Wunsch zu erfüllen.”
 

“Risiken?”
 

“Mhm eine solche Bindung kann gefährlich sein. Vor allem weil Kago eine Miko ist. Normalerweise reinigt sie uns Yokais, daher hätte sie in Gefahr geraten können. Doch das aufgenommene Yoki hat sich mit ihrem Reki verbunden”, erklärte er und Rin blinzelte.
 

“Was ist Reki?”, wollte sie wissen, da sie das früher noch nie so gehört hatte. Yoki kannte sie durch ihre Reise mit Sesshomaru damals.
 

“Reki heißt die Kraft die Priesterinnen in sich tragen.” Verstehend nickte Rin und Sesshomaru setzte fort. “Ihre beider Kräfte haben sich damit in ihrem Körper zusammen gebunden. Wir vermuten, dass es nur möglich war, da sie sich über alles lieben. Aber mit Sicherheit können wir das nicht sagen, da das die erste Bindung eines Dämons oder Hanyou mit einer Miko ist.”
 

“Verstehe, danke für deine Erklärung”, lächelte sie und überlegte. Zu gern würde sie wissen, ob ein Biss auch für sie gefährlich wäre. “Würde es auch bei mir ein Risiko bestehen?”
 

“Nicht wegen des Yokis...”, begann er. Irgendwie konnte er mit dieser Frage fast schon rechnen. Angestrengt dachte er nach, wie er das mit dem Gift ansprechen sollte. Eigentlich wollte er nicht sagen, aber es zu verheimlichen wäre auch nicht richtig. Ein wenig verzog er das Gesicht und sprach es schließlich aus: “Doch meine Gifte sind für Menschen tödlich...”
 

“Tödlich?”, rief sie fast schon aus und schnappte nach Luft. Nein... das kann unmöglich sein. Ich will bei ihm sein. Dieser Gedanke manifestierte sich in ihrem Inneren und sie schluckte. Ist nun mein Wunsch seine Frau zu werden, nicht mehr machbar? Wird unsere Beziehung nur aus küssen und..., doch weiter darüber nachdenken konnte sie nicht, da er seufzte und wieder sprach.
 

“Ja... normal würde ein Kuss jeden töten.” Sie blinzelte ihn an. Lächelnd beruhigte er sie und erzählte ihr von der Theorie, die sie dank Hitomi und Akio hatten. “Also wie du sehen kannst, scheinst du langsam eine Immunität gegen meine Gifte aufzubauen.”
 

“Immunität? Seid ihr da sicher?”, fragte sie und Sesshomaru schmunzelte leicht.
 

“Ja... sonst wärst du schon längst tot... und das Blut... hat es ergeben”, erklärte er und da leuchtete es ihr ein. Dafür brauchte Hitomi also ihr Blut.
 

“Oh... verstehe”, sprach sie nachdenklich und lehnte sich an ihn. Seine Nähe wollte sie einfach etwas genießen. Irgendwie suchte sie auch halt bei ihm. Er legte den Arm schützend um sie und küsste leicht ihren Haaransatz.
 

“Mach dir keine Gedanken... ich würde dich niemals gefährden... lieber... verzichte ich auf alles andere”, wisperte er ehrlich. Diese Worte gaben ihr Zuversicht, dass er sie weit mehr liebte, als sie es sich wohl vorstellte. Vor allem aber war sie sich nun sicher, dass ihm Sex nichts zu bedeuten schien. Aber irgendwie wollte sie genau das. Solange er es wäre, wäre es ihr egal.
 

Den Gedanken vertrieb sie schnell wieder, denn sie wollte bis zu Hochzeitsnacht warten. Auch wenn sie gerade ziemlich ins Wanken kam. Wieso muss er auch noch so unverschämt gut aussehen., schimpfte sie vor sich hin. Um sich abzulenken, wollte sie noch andere Dinge erfahren, als plötzlich ein Magen knurrte. Genau genommen ihr Magen knurrte. Verlegen biss sie sich auf die Unterlippe.
 

Sesshomaru hingegen grinste etwas. Sanft streichelte er ihr über ihren Oberarm und gab ihr einen Kuss auf den Haaransatz. “Komm, lass uns frühstücken, ehe dein Magen noch zum Tier wird”, kam es amüsiert von ihm.
 

Schmollend blickte sie auf, doch im nächsten Moment musste sie lachen. Es war wirklich so laut gewesen. Obwohl es ihr peinlich war, so war es nicht so schlimm, weil es ihr vor ihm passiert war. “Okay”, hauchte sie und streckte sich, um ihn noch zu küssen, ehe sie aus dem Bett stieg und ins Bad huschte.
 

Schmunzelnd sah Sesshomaru ihr nach und grinste etwas. Sie war definitiv einmalig, denn sie war genauso locker wie er sie in den letzten Wochen kennengelernt hatte. Unsere kleine., seufzte er zufrieden und streckte sich. Er holte aus seinem Koffer frische Sachen und würde nach ihr schnell unter die Dusche steigen.
 

‘Denk noch nicht mal dran!’, knurrte sein Biest los.
 

Ich habe doch gar nichts gemacht!, verteidigte er sich gleich vor diesem.
 

‘Aber du wolltest... gib es doch zu... du wolltest mit ihr zusammen duschen!’, schnaubte es in seinem Inneren.
 

NEIN! Wollte ich nicht!
 

‘Sag das wem anderes... doch ich habe den Gedanken schon erkannt, noch bevor er dir bewusst wurde’, grinste es vor sich hin und Sesshomaru seufzte.
 

Leider musste er zugeben, dass sein Biest recht hatte. Für einen Bruchteil der Sekunde hatte er darüber nachgedacht, ihr zu folgen und zu ihr unter das Wasser zu steigen. Doch noch bevor er sich dessen bewusst war, wollte er die Idee verwerfen. Nur gut, dass du aufpasst., kam es sarkastisch von ihm und stolz grinste das Biest.
 

‘Natürlich mache ich das!’
 

Das war Sarkasmus...
 

‘Das ist mir egal, Sess’, grinste es weiter und war mehr als froh darüber, dass er mittlerweile darauf hörte, was es sagen würde. Augenrollend ging er zu seinen Schwertern und ließ sie wieder getarnt verschwinden. Nicht jeder musste Waffen bei ihm sehen.
 

Nachdem Rin zurück ins Zimmer kam, lächelte sie ihn an und er verschwand im Bad. Unter der Dusche machte er sich frisch und zog sich auch an. Seine Haare steckte er etwas hoch und tarnte sich, ehe er wieder zu seiner Freundin trat. “Worauf hast du Hunger?”, fragte er sie.
 

“Egal was... Hauptsache etwas zu essen”, lachte sie und gemeinsam verließen sie das Zimmer. Die Koffer packten sie ins Auto und fuhren in das nahegelegene Café, um dort zu speisen. Wobei nur Rin richtig aß. Sesshomaru hatte nur ein wenig zwischen genascht.
 

“Was ist?”, wollte er wissen, da er ihren Blick auf sich spürte, aber sie nichts sagte.
 

“Es ist... ungewohnt”, meinte sie und nippte an ihrem Tee, den sie zum Essen dazu bekam. “Aber isst du nicht?”
 

“Mir reicht eine Mahlzeit am Tag”, erklärte er schmunzelnd. “Meistens ist es zu Abend oder Mittag... je nachdem, wann ich mit anderen zusammen bin.”
 

“Verstehe... alleine essen ist nicht dein Ding?”
 

“Seit dir... nicht mehr”, sprach er ehrlich und sie wurde leicht rot um die Nase.
 

“Was... ist eigentlich mit Jaken und Ah-Uhn?”, fragte sie nach. Da sie sich an die beiden erinnerte, wollte sie auch erfahren, was aus ihnen geworden ist.
 

“Jaken ist... nervig wie eh und je...” Bei der Aussage kicherte Rin, denn sie sah die Bilder vor sich, wie Sesshomaru immer einen Stein nach ihm geworfen hatte. “Er ist in der Nähe des Schlosses geblieben. Passt auf, damit die Tarnung hält... und niemand die Ruhestätte stört.”
 

“Ganz alleine? Ruhestätte?”, hakte sie nach.
 

“Nein er ist nicht alleine... er hat eine kleine Familie und einige niedere Yokais leben in einem kleineren Dorf in den Wäldern”, erklärte er und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. “Ruhestätte von den Menschen, die einst mit uns in Kontakt standen. Kaede, Sango, Miroku...”
 

“Und... mein früheres Ich?”, kam es mit belegter Stimme von ihr und er nickte.
 

“Ja... ich habe dich unter deinem Lieblingskirschbaum begraben”, erklärte er, denn er wusste wie sehr sie diesen mochte. Eine einzelne Träne ran aus ihrem Auge. Sesshomaru griff danach und wischte ihr über die Wange. “Sei nicht traurig, Rin. Du hast... eine neue Chance bekommen zu leben.”
 

Bei seinen Worten nickte sie und lächelte sanft. “Du hast... dich daran erinnert?” Stumm nickte er. Ein Moment war es still und Sesshomaru lächelte leicht.
 

“Ich weiß auch noch, dass du gerne zu der Zeit der Kirschblüten heiraten wolltest... ist das immer noch dein Wunsch?”, wollte er wissen und blickte zu ihr. Würde ihr nur zu gern diesen erfüllen.

Der Weg nach Luxor

Große braune Augen sahen ihn direkt an und er legte sanft seine Hand auf ihre Wange. “Du... hast es dir gemerkt?”, fragte sie schluckend.
 

“Alles... was du mir gesagt hast... habe ich noch in Erinnerung, Rin”, sprach er und sie schmiegte sich an seine Hand heran. Sie wurde rot um die Nase und lächelte sanft.
 

“Das ist echt süß, dass du dir das gemerkt hast”, kam es von ihr und sie streckte sich, um ihn zu küssen.
 

Süß?!, kreiste es in seinem Kopf und verdattert bemerkte er den Kuss gar nicht.
 

Als Rin ihn wieder an sah, konnte sie nicht anders. “Wieso siehst du mich so an, als hättest du gerade einen Geist gesehen? Bei dir ist das noch komischer als bei allen anderen”, lachte sie prustend los.
 

Blinzelnd betrachtete er sie und schluckte. Sein Biest lachte ebenfalls in seinem Inneren, denn er fand das genial, dass Sesshomaru sich wegen dem Wörtchen ‘süß’ so durcheinander bringen lassen hat. “Nun”, räusperte er sich. “Noch nie hat jemand in Bezug auf mich das Wort süß verwendet”, erklärte er ihr und sie kicherte.
 

“Dann gewöhn dich daran, denn du bist sehr süß, Sess”, hauchte sie und streckte sich erneut, um ihn zu küssen. Diesmal erwiderte er den Kuss sogar und schmunzelte nur noch. Diese Frau war definitiv einzigartig.
 

‘Dich und süß in einem Satz zu verwenden ist einfach genial. Damit bringst du wirklich alle zum Lachen’, grinste sein Biest und er rollte nur mit den Augen.
 

“Um auf... deine Frage zurück zu kommen. Ich würde gerne zur Kirschblütenzeit heiraten”, gab sie mit roten Wangen zu, nachdem sie den Kuss gelöst hatten.
 

“Gut... dann merken wir uns doch Ende März schonmal vor”, grinste er leicht und sie blinzelte. “Damit hätte ich genug Zeit, um mich bei deiner Familie vorzustellen.”
 

“Was?! Du meinst das ernst?!”, entkam es ihr und einige der Leute um sie herum sahen zu ihnen.
 

“Rin... ich scherze nicht mit solchen Dingen”, meinte er ruhig und sie schnappte nach Luft.
 

Heiraten... Sesshomaru... er will sich vorstellen., geisterte es in ihrem Kopf umher und erneut sog sie tief Luft in ihre Lungen ein. Nur um diese wieder hinaus zu lassen.
 

“So etwas... gehört sich nun mal”, sprach er weiter und trank von seinem Becher. “Aber nun iss... wir wollen doch unsere Tour beenden.”
 

“Oh... ich...”, kam es zunächst verwirrt von ihr, ehe sie ein leises “Hai” nuschelte. So aßen sie weiter und doch ließ sie die Frage noch nicht los. “Und was ist mit Ah-Uhn?”
 

Sesshomaru blickte zu ihr und seufzte leicht. “Ah-Uhn ist vor 100 Jahren verstorben.”
 

“WAS?!”, rief sie diesmal aus und stand sogar abrupt auf. Als sie ihr Handeln begriff, setzte sie sich wieder und murmelte eine Entschuldigung, während sie ihren Blick gesenkt hatte.
 

“Kein Grund dafür, Rin... er war schon alt... doch er hat zwei Söhne noch bekommen”, berichtete er ihr und sie sah schlagartig auf. “Sie sind kerngesund und würden sich sicher freuen dich kennen zu lernen, wenn du das möchtest.”
 

“Oh ja... unbedingt. Ihrem Papa verdanke ich sehr viel”, meinte sie nun lächelnd und leerten ihren Teller.
 

Nachdem sie gesättigt war, zahlt Sesshomaru und sie gingen zurück zum Wagen. Neugierig betrachtete sie ihn dabei und er legte den Kopf schief. “Was ist?”, wollte er direkt von ihr wissen.
 

“Willst du nicht... lieber fliegen?” fragte sie ihn.
 

“Fliegen?”, fragte er verdattert. Als er begriff, was sie meinte, schüttelte er rasch den Kopf. “Meine Gestalt ist zu groß... Tagsüber könnte ich gesehen werden, daher vermeide ich das. Nicht alle... Menschen sind so offen uns Yokai oder Hanyous gegenüber.”
 

“Oh... verstehe... und wohin fahren wir?”, kam es neugierig von ihr, während sie sich ins Auto setzten.
 

“Lass dich überraschen”, zwinkerte er ihr zu. Leicht schmollend verschränkte sie die Arme vor der Brust und starrte aus dem Wagen. Er grinste darüber nur und fuhr los. Er nahm die Strecke, die entlang der Wüste verlief. Nach Möglichkeit würde er die Menschenansammlungen meiden, damit er seine Gestalt unverändert lassen konnte.
 

Die ersten Stunden vergingen schweigend, doch irgendwie störte es keinen von beiden. Rin sah sich in der Landschaft um, auch wenn diese Hauptsächlich aus Sand bestand. Immerhin fuhr er nicht durch die Städte hindurch, die am Nil angesiedelt waren. Überrascht darüber sah sie zu ihm, aber erkannte direkt den Grund dafür.
 

“Ach deshalb fährst du hier entlang”, meinte sie und er zuckte leicht mit dem Mundwinkel.
 

“Es ist um einiges entspannter, wenn ich mein Äußeres nicht verändern muss. Da du ja weißt, wer bzw. was ich bin, wozu dann noch tarnen?”, kam es von ihm und sie nickte sofort. Er hatte damit vollkommen Recht.
 

“Wie... war das eigentlich mit diesem... wie nanntest du es? Biest?”, stellte sie die Frage und er schmunzelte.
 

“Ja... es ist so leichter zu erklären. Jeder Yokai hat dieses innere Tier in einem und das nennen wir Biest. Deshalb kann ich seine Form nutzen, sobald ich ihm dies gewähre”, begann er zu erklären und sie legte den Kopf schief.
 

“Also... der große weiße Hund ist so gesehen dein Biest?”, hakte sie nach und er nickte zustimmend. “Ist dann er draußen und du drinnen?”, wollte sie weiter wissen.
 

Verwundert blinzelte Sesshomaru bei dieser Frage und legte nun seinerseits den Kopf schief. ‘Rin ist einfach der Brüller’, lachte sein Biest los und er rollte mit den Augen.
 

“Nein... ich bin nach wie vor da, nur leiht es mir eben seine Kräfte und Fähigkeiten...”
 

“Ah dann seid ihr eins in dem Moment?”
 

“Ja, so in etwa kann man das sagen. Ansonsten kann ich es hören.”
 

“Hn... könnte ich mit ihm sprechen?”, fragte sie neugierig weiter.
 

“Wenn ich ihm erlaube hinaus zu kommen... ja”, meinte er wahrheitsgemäß. “Doch für gewöhnlich kommt das seltener vor.”
 

“Warum?”
 

“Weil meine Augen eben blutunterlaufen sind und blau statt gold... das würde so einigen Angst einjagen”, sprach er ehrlich aus, denn das war einfach eine Tatsache.
 

“Bin ich etwa jeder?”, kam es sofort von ihr und er blinzelte verwundert. Mit diesen Worten hatte er einfach nicht gerechnet.
 

“Nein... natürlich nicht... aber wenn... du dich nicht an mich erinnern würdest... würde es dir anfänglich Angst machen, oder?”, stellte er die Gegenfragen und sie überlegte einen Moment.
 

“Stimmt, da könntest du recht haben”, gab sie zu und sah leicht zu ihm. “Aber ich erinnere mich an dich und... ich würde gerne dein Biest kennen lernen.”
 

‘Sie... will mich kennen lernen? Das ist...’, begann es und er schmunzelte leicht.
 

Unsere Kleine ist und bleibt einzigartig., bemerkte er und sein Biest nickte. Es saß artig auf den Hinterpfoten und wedelte vergnügt mit dem Schwänzchen.
 

‘Das gefällt mir’, raunte es.
 

Das habe ich schon gedacht., meinte er und schließlich nickte er. “Sobald wir... unter uns sind... darfst du ihn kennen lernen”, meinte er zustimmend. Immerhin war es ein Teil von ihm. Auch wenn er diesen Teil oft und gerne unterdrückt hatte, so gehörte es nun mal zu ihm. Über seine Aussage freute sie sich sehr und nickte begeistert.
 

Sie brauchten gute vier Stunden bis sie am Zielort ankamen. Sesshomaru wollte Rin das Kloster der großen Mönche von Abu Fana zeigen. Er wollte ihr nahe bringen, dass auch andere Kulturen in Ägypten zu finden waren. So war das Kloster ein Beispiel für die christliche Kirche. Mit einigen Gemälden und Bildhauereien, die die Geschichte der Bibel aufzeigten.
 

“Wow”, staunte sie, als sie ausstieg und sich ein Tuch um den Kopf legte. Die Sonne war sehr heiß, aber auch wollte sie niemanden erzürnen. Auch wenn sie sich an seiner Seite niemals in Gefahr sah. “Das wolltest du mir zeigen?”
 

“Unter anderem, ja”, bestätigte er, schloss den Wagen ab und führte sie einmal herum. Wie von selbst hakte sie sich bei ihm unter und genoss es seiner Stimme zu lauschen.
 

Diese war so ruhig und angenehm für sie. Sie klebte förmlich an seinen Lippen und bemerkte gar nicht, dass er sich schon längst wieder getarnt hatte und ihr einfach mehr zu dem Gebäude erzählte. Seine Begeisterung hörte sie sogar heraus und kicherte. Scheinbar mochte er die Architektur der Menschen sehr, so wie er darüber sprach.
 

“Und... habt ihr all das auch mal live erlebt?”, fragte sie leiser nach und Sesshomaru blinzelte.
 

“Einiges... ja... je nachdem wo wir gerade waren”, erklärte er ihr und erzählte ihr ein wenig darüber. Da sie auch von anderen gehört werden könnte, nutzte er öfters Großvater und Urgroßvater, auch wenn er sich selbst dabei meinte. Neugierig fragte sie immer wieder nach und gerne antwortete er ihr.
 

Ihr Wissensdurst schien keine Grenzen zu haben, jedoch wollte er wieder aufbrechen, damit sie am Abend an seinem auserwählten Zielort ankommen würden. Noch bevor sie ihn nochmal etwas fragen konnte, legte er seine Lippen auf ihre, um sie so zum Schweigen zu bringen.
 

‘Diese Methode gefällt mir’, raunte sein Biest. ‘Ist um einiges angenehmer’, lachte es weiter.
 

Absolut..., stimmte Sesshomaru ihm zu und lächelte sanft, nachdem er den Kuss gelöst hatte. “Wir sollten weiter... wie haben noch etwas Weg vor uns und du kannst mich bei der Autofahrt weiter ausfragen”, schlug er vor.
 

“Oh... habe ich dich... durchlöchert?”, nuschelte sie verlegen, doch er schüttelte den Kopf.
 

“Nein... ich beantworte dir gerne alle deine Fragen”, meinte er freundlich und lächelnd. Erleichtert atmete sie durch und sie gingen zurück zum Wagen. In diesen stiegen sie ein und Sesshomaru fuhr weiter.
 

Zwischendrin musste er noch tanken und besorgte ein paar Knabbereien für Rin. Er selbst naschte nur wenig, einfach da er nicht so viel brauchte. Auf der Fahrt fragte sie ihn wieder etwas mehr aus. Sie interessierte sich nicht nur für die Geschichte Ägyptens, sondern auch für andere Kulturen. Aber allen voran wollte sie so auch mehr über seine Zeit erfahren.
 

Bereitwillig erzählte er ihr alles, was er wusste und ließ sie so an seinen Erinnerungen teilhaben. Er sprach auch darüber, wie er mit Inu die Gesellschaft aufbaute und dass sie sich auf die Archäologie spezialisierten, um eben dämonische Artefakte unbemerkt verschwinden zu lassen. Damals wussten viele Menschen, dass Yokais existieren, doch immer mehr wurden sie auch gejagt.
 

“Wir stellen also sicher, dass keiner bemerkt, dass wir noch leben”, meinte er.
 

“Es gibt noch mehr von den Yokais?”, wollte sie wissen.
 

“Nicht mehr so viele wie vor 500 Jahren, aber unsere Zahl bleibt stabil. Wir haben auch Dörfer auf Inseln eingerichtet, wo sie unbeschwert leben können. Sie jagen und bauen vieles an. Was bei ihnen Mangelware ist, besorgen wir für sie und liefern sie nach und nach aus.”
 

“Verstehe und unter den Menschen leben nur wenige?”
 

“Sagen wir es mal so... auf eine Million Menschen leben vielleicht drei Yokais oder Hanyous unter ihnen. Viele sind friedlich und achten auch darauf ihr Äußeres zu verbergen. Nur... spätere Partner werden meist eingeweiht und je nachdem ob diese damit klar kommen oder nicht, bleibt der Yokai oder Hanyou bei ihnen.”
 

Rin überlegte einen Moment und schmunzelte. “In Tokio scheinen aber mehr zu leben oder?”
 

“Da hast du recht, Rin... da sind neben Inu und mir noch knapp 450 von ihnen”, sprach er ehrlich aus und grinste. “Aber keine Sorge... sie sind alle artig, da sie Inus und meine Präsenz spüren.”
 

“Also seid ihr die Wachhunde so gesehen?”, lachte sie leise, da sie den Vergleich komisch fand.
 

“So... kann man das auch sehen”, lachte er mit ihr und fuhr von der Hauptstraße runter. “Wir sind gleich am Tempel von Dendera.”
 

“Oh... eines der ägyptischen?”, fragte sie nach und er nickte ihr sofort zu. Dieser war sehr gut erhalten und zeigte den Kult und die Religion Ägyptens sehr gut. Die Götterverehrungen und den Pharaonenkult.
 

Nach den knapp vier Stunden Fahrt war Rin froh gewesen, sich die Beine vertreten zu können. Gemeinsam mit ihrem Freund besah sie sich die Wandmalereien, die zeitweise hineingehauen waren und so aussahen, als würden sie jeden Moment herausspringen. Das war sehr beeindruckend und sie lauschte erneut seinen Worten.
 

Hin und wieder fragte sie nach und sog alle Informationen auf. Es war mehr als nur ein Glücksgriff hier mit ihm zu sein. Obwohl sie angegriffen wurden, war sie insgeheim froh darüber, denn das löste scheinbar all ihre Erinnerungen auf einmal aus. Noch musste sie überlegen, welche zu der Rin vor 500 Jahren gehörte und welche ihr, aber das bald könnte sie dies besser auseinander halten.
 

Es war schön ihn auch von dieser Seite kennen zu lernen, da er damals mehr verschlossen war. Auch wenn er sich ihr gegenüber schon damals anders zeigte, als allen anderen. Ein wenig Sorge hatte sie nach wie vor, da sie nicht wusste, ob er sie oder die Version von früher mehr lieben würde. Seine Worte waren eindeutig, dass er sich verliebt hatte. Doch genaueres würde sie bald herausfinden.
 

“Gibt es noch alte Tempel in der Nähe?”
 

“Nur ein christliches Gotteshaus wäre auf unserem Weg nach Luxor.” Damit verriet er ihr wohin er eigentlich die ganze Zeit über wollte.
 

“Oh... das Tal der Könige ist doch dort.”
 

“Genau deshalb will ich dorthin. Dann können wir dort die Tage verbringen, bis wir zurück fliegen müssen”, meinte er und sie nickte. So hätte sie eine gute Woche Zeit sich alles anzusehen. Luxor war voll von antiken Schätzen.
 

“Das hört sich toll an... also zum Gotteshaus und dann nach Luxor?”, schlug sie die Reihenfolge vor. Zustimmend nickte er und sie stiegen wieder in den Wagen.
 

Besagtes Gotteshaus war nur 20 Minuten von dem Tempel entfernt. Es handelte sich hierbei wieder um einen christlichen und Rin staunte, wie nah diese verschiedenen Religionen nebeneinander existierten und noch bestehen. Viel dazu zu sagen konnte Sesshomaru nicht, doch sie bestaunten die Waldmalereien, die die heilige Maria darstellten. Darunter war auch ein Bildnis von Jesus und auch eines von Engeln.
 

Erst danach machten sie sich auf den Weg nach Luxor. Nur noch knapp 34 Kilometer trennten sie von einem Hotel. Sesshomaru überließ Rin die Auswahl von ihrem Schlafort. Sie hatte auch noch ein Restaurant entdeckt, wo es leckeren Fisch geben sollte. Da er ihr eingeräumt hatte, es zu entscheiden, folgte er ihrer Routen Beschreibung.
 

So waren sie nach knapp 40 Minuten beim Restaurant und bestellten sich eine Fischgrillplatte. Dazu bekamen sie noch gegrilltes Gemüse und weitere Beilagen. “Mmmh, das sieht köstlich aus”, schwärmte Rin.
 

“Stimmt... lass es dir schmecken”, meinte er und sie begannen zu speisen. Sie sprachen nicht viel, sondern konzentrierten sich auf das Essen.
 

Immer wieder beobachtete Rin ihn und überlegte einige Momente, da er mal wieder kaum aß. Noch bevor sie sich weiter Gedanken machen konnte, hielt sie ihm ein Stück Fisch hin. “Iss, Sess... auch wenn du wohl eher Fleisch bevorzugst”, sprach sie schmunzelnd aus.
 

“Wie kommst du darauf?”, wollte er mit einer hochgezogenen Augenbraue wissen. Danach nahm er das dargebotene Essen an und kaute darauf herum.
 

“Naja... ein Hund isst doch eher rohes Fleisch oder?”
 

Während Sesshomaru etwas verwirrt war, lachte sein Biest sofort los. Rin war definitiv einzigartig. Er räusperte sich und schüttelte den Kopf. “Nicht unbedingt... mir würde rohes Fleisch nichts ausmachen, korrekt... aber trotzdem mag ich es doch etwas angebraten. Fisch ist so gesehen ja Fischfleisch”, zwinkerte er ihr zu, denn im Endeffekt war Jede Nahrung dies.
 

“Oh... gut zu wissen”, kicherte sie und aß weiter. Sein Biest lachte noch immer, denn es konnte nicht mehr aufhören. Selbst das innere Knurren half nichts. Daher beließ er es dabei und lenkte sich damit ab, dass er nun Rin etwas zu essen anbot.
 

Mit roten Wangen nahm sie es an und fütterte ihrerseits ihn. Es war irgendwie schön, dass er dies zu ließ. Dies zeigte ihr, dass er ihr vertraute und das machte sie unendlich glücklich. Doch erneut wurde sie nachdenklich. Noch immer wusste sie nicht, ob er in ihr nur die Rin von damals sah oder nicht. Klar sie sollte sich darüber freuen, dass er sie will, aber irgendwie blieb da diese Unsicherheit.
 

“Rin... was beschäftigt dich?”, fragte er direkt, denn er bemerkte durchaus ihre unruhige Art und ihre Nervosität.
 

“Hn?”, kam es gedankenverloren von ihr.
 

“Was ist los, Rin?”, hakte er nach.
 

“Nichts... was soll sein?”, versuchte sie es ihn abzulenken, doch so einfach würde er es ihr nicht machen.
 

“Rin”, hauchte er nur und beugte sich zu ihr. “Wenn du nicht mit mir sprichst... kann ich dir nicht helfen”, erklärte er schlichtweg.
 

“Naja...”, begann sie und spielte an ihrem Shirtsaum. “Ich... weiß zwar, dass du mich damals nicht... genommen hast aus Angst... und nun... frage ich mich, ob...” Sie stoppte und schluckte schwerer. Sie wusste nicht, wie sie das ansprechen sollte, ohne ihn womöglich zu verlieren.
 

“Ob was?”
 

Leicht zuckte sie zusammen, als er schon nachfragte. Irgendwie schuldete sie ihm eine Erklärung, doch wie sollte sie das bloß anstellen. Daher atmete sie tiefer durch, schloss ihre Augen und nuschelte schließlich ihre Worte: “Ob du... nur die Rin... von damals in mir siehst.”
 

Verwundert blinzelte Sesshomaru. Er war sich unsicher, was sie hören wollte. Daher beschloss er ihr einfach die Wahrheit zu sagen. “Anfangs... sah ich in deinen Augen ihre Seele... verdrängte die Tatsache, dass es möglich wäre, dass du wiedergeboren bist. Ich konnte es nicht glauben und doch... hattest du sehr viele Eigenschaften von ihr.”
 

Rin lauschte seinen Worten und schluckte erneut schwerer. Also... liebt er sie doch mehr., spuckte es in ihrem Kopf und es hörte sich absurd an. Immerhin war sie doch auch sie, auch wenn sie 500 Jahre trennten, so hatte sie ihre Erinnerungen und ihre Empfindungen.
 

“Ich... wollte dir nahe sein... ja... aber... nach einiger Zeit war es mir egal, ob du die Rin von damals warst oder nicht.” Überrascht sah Rin auf und blinzelte. Sesshomaru blickte sie liebevoll an und setzte fort: “Es klingt vielleicht absurd... doch... damals liebte ich dich... aber die Rin, die ich in den letzten Wochen kennen gelernt habe, hat mich so in ihren Bann gezogen, dass ich sie nie mehr gehen lassen will. Immer wieder habe ich mich neu in dich verliebt.”
 

Bei seinem Geständnis riss sie die Augen auf und nickte sprachlos. Mit einem Mal riss er sie weg von ihren Sorgen und Zweifeln und sie wusste genau, dass er sie wollte, genau wie sie ihn wollte. Das machte sie glücklich und sie dankte ihm mit roten Wangen. Einen sanften Kuss stahl er sich, ehe er bezahlte und mit Rin den Laden verließ.
 

Sogleich machten sie sich mit dem Wagen auf den Weg weiter zum Hotel. Dabei blickte Rin immer wieder zu ihm und sie konnte nicht anders, als ihn genau für diese Worte nur noch mehr zu lieben. In diesen 10 Minuten, die sie brauchten, fasste sie einen Entschluss. Einen für sie sehr wichtigen und sie würde genau das bekommen. Dafür würde sie schon noch Sorgen.

Es warst immer nur du allein

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ungewissheit

“Ich liebe dich auch”, hauchte er voller Liebe und Zuneigung, doch bekam Rin davon gar nichts mehr mit. Sie war bereits in die Schwärze gezogen worden. Seine Augen normalisierten sich und er schluckte. All die Erregung und Lust flachten langsam ab. Sein Geist wurde immer klarer. Sicher hielt er sie in seinen Armen. Sanft küsste er noch einmal seine Bissstelle, ehe er sich aus ihr zog.
 

Liebevoll legte er sie auf seinem Fell ab. Prüfend glitt sein Blick über ihren Körper. Sie war wunderschön und roch durch und durch nach ihm und ihrer Vereinigung. Zudem war ihr Puls sehr schwach, doch stabil. Langsam stieg ihm der Blutgeruch in die Nase, aber er ignorierte diesen einfach. Schnell suchte er ihre Kleidungsstücke zusammen, denn er wollte keine Spuren hinterlassen.
 

Schließlich konnte er niemanden drum bitten die Sachen zu holen. Die Klamotten legte er sich auf den Arm und hob Rin samt seinem Fell an. Liebevoll drückte er sie an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Tief sog er ihren Duft ein, um sich zu beruhigen, denn sie lebte und das allein zählte im Moment. Jedoch brachte dies nicht sonderlich viel. Er war äußerst unruhig. Seit langem spürte er so etwas wie Angst in sich aufsteigen.
 

Um sie in Sicherheit zu bringen, brachte er sie sofort ins Zimmer und legte sie ins Bett. Angestrengt überlegte er, was er tun sollte, denn er wollte sie unmöglich so liegen lassen. Noch einmal atmete er durch. Das Blut musste er entfernen, denn dieses dominierte gerade den Raum. Aus dem Bad holte er eine Schale mit warmem Wasser und einem Lappen. Behutsam säuberte er sie und zog ihr ihren Slip wieder an. Einen Moment überlegte er, ehe er ihr auch eines seiner Hemden überzog.
 

Da sie versorgt war, konnte er sich nun das Blut von seinem Körper und seinem Fell waschen. Denn sonst würde er durch diesen Geruch noch durchdrehen. Obwohl es nur minimal war, haftete es viel stärker in der Luft. Warum dem so war, lag für ihn klar auf der Hand. Es gehörte zu seiner Auserwählten und daher war es umso intensiver.
 

Er räumte die Schale mit dem Wasser und dem Lappen weg, nahm sein Fell mit und ging ins Bad. Dort säuberte er zunächst dieses, ehe er sich eiskalt abduschte. Langsam realisierte er, was er vorhin getan hatte. Die gesamte Tragweite wurde ihm nun bewusst. Er hatte nicht nur mit ihr geschlafen und sie damit in Lebensgefahr gebracht. Nein er hatte sie auch noch als die Seine maskiert.
 

Verdammt... nochmal... das sollte doch nicht passieren. Vor allem nicht im Freien. Wieso bin ich nur so schwach geworden., fluchte er.
 

‘Weil... sie es wollte’, grummelte sein Biest.
 

DU..., begann er, doch es erstickte seinen Frust direkt im Keim, indem es ihn einfach unterbrach.
 

‘Schrei mich nicht an... ich habe es versucht dich zu stoppen. Meinen Drang unterdrückt so gut ich konnte, doch wir konnten beide nichts tun. Sie wollte es so haben und dagegen waren wir nun mal machtlos. Es war ihr Wille und wir haben es durchgeführt. Sie begehrt, sie genommen und sie zu der unseren gemacht. Nun geh zu ihr, bleib bei ihr... mehr können wir im Moment nicht tun.’
 

Sesshomaru grummelte und fluchte erneut. Er hasste es jetzt schon, denn außer warten konnte er wirklich nichts tun. Da hatte sein Biest leider recht. Zähneknirschend stellte er das Wasser aus. Rin wollte die Markierung und er war absolut machtlos gewesen. Scheinbar unterschätze ich ihren Willen., stellte er resigniert fest.
 

‘Und ihre Macht über uns...’, fügte sein Biest hinzu. Seufzend nickte er, trocknete sich ab und ging zurück ins Zimmer. Sein Fell legte er auf dem Stuhl ab, damit dieses trocknen konnte. Aus seinem Koffer holte er eine einfache Leinenhose heraus und schlüpfte hinein.
 

Er checkte noch sein Handy und schrieb Inu, dass alles in Ordnung sei und sie nun in Luxor wären, wie geplant. Er wollte ihn nicht auch noch beunruhigen, denn es reichte aus, dass er wohl die nächsten Tage ein Nervenbündel sein würde. Das Handy legte er auf dem Nachtkästchen ab und legte sich zu ihr ins Bett. Die Decke zog er noch über ihre Körper, da sie sich kalt anfühlte. Auch wenn es nur eine Einbildung war, so wollte er sie warm halten.
 

Liebevoll drückte er sie an und sog tief ihren Duft in sich auf. Er konnte nur noch hoffen und beten. Nun lag es an ihr, ob es funktioniert hatte oder nicht. Unsicher überprüfte er immer wieder ihre Atmung und ihren Herzschlag. Beides war schwach, doch stabil. Genau wie bei Kagome damals. Nun verstand er auch, wie Inu sich gefühlt haben musste, als sie tagelang nach der Markierung nicht zu sich kam.
 

‘Ganz ruhig. Sie lebt und das ist ein gutes Zeichen. Ihre Atmung ist regelmäßig und ihr Herzschlag auch. Es wird alles gut gehen, gib ihr Zeit unser Yoki zu verarbeiten’, sprach sein Biest beruhigend. Obwohl es sich genauso viele Sorgen machte, wie er selbst.
 

Ja sie lebt noch., grummelte er vor sich hin. Trotzdem sind unsere Gifte nicht zu unterschätzen. Die Meisten habe ich nur überlebt, weil ich schon eine Resistenz hatte. Aber sie ist nur gerade so gegen die schwächsten Formen immun. Wie kannst du da nur so ruhig bleiben?
 

‘Was bleibt mir denn anderes übrig? Reicht doch, wenn einer von uns durchdreht’, knurrte es ihn an. ‘Also beruhige dich... Kago brauchte drei Tage zum Erwachen... gib Rin diese Zeit... danach können wir uns immer noch sorgen machen’, meinte sein Biest ruhig.
 

Ich hoffe, sie erwacht bald... sonst werde ich mir niemals verzeihen können. Ich habe sie unnötig in Gefahr gebracht, nur weil ich sie nicht abweisen konnte.
 

‘Hättest du sie zurückgewiesen, hätte sie das falsch verstehen können, als hör auf darüber nach zu denken. Wir haben sie markiert und ändern können wir es sowieso nicht mehr. Lass uns ihr unsere Nähe und Wärme geben’, beschloss sein Biest. So entschlossen hatte Sesshomaru dieses schon lange nicht mehr gehört.
 

Einverstanden... drei Tage, danach sehen wir weiter. Mit diesem Gedanken biss er sich auf die Unterlippe und versuchte ruhig zu bleiben. Ihr Herzschlag war da und das gab ihm die Sicherheit, dass sie lebte. Tiefer atmete er durch und presste sie sanft an sich. Während er seine Augen schloss, um etwas zu ruhen, blieb sein Biest hellwach. Achtete auf jede Kleinigkeit, die mit Rin zu tun hätte.
 

Jedoch regte sich da gar nichts. Einzig nur ihre Atmung, ihr Puls und ihr Herzschlag zeugten davon, dass sie noch lebte. Alles andere an ihr blieb nach wie vor ohne Regung. Sie war noch immer gefangen von der Schwärze. Seufzend drehte sein Biest seine Runden und versuchte ebenso etwas Ruhe sich zu gönnen.
 


 

Die ersten Stunden der Nacht war Sesshomaru noch ruhig, doch je heller es würde, umso nervöser wurde er. Er war einfach unsicher, ob sie etwas brauchen könnte. Sei es nur etwas Wasser. Seine Gedanken wanderten von einem Thema zum nächsten, doch Rin dominierte uneingeschränkt diese. Einen Moment überlegte er, ob er vielleicht Hitomi anrufen sollte, doch sie würde ihn sicher anschreien, sollte sie hiervon erfahren.
 

Es war fast schon lächerlich, doch vor der Wölfin hatte er Respekt. Sie war für ihr Alter sehr erfahren und kannte Dinge, die nicht mal er wissen konnte. Ihr erzähle ich das definitiv erst dann, sobald sie es riecht... Ein einfacher Beschluss, welches sein Biest ein wenig zum Lachen brachte. Ist doch wahr... Koga und Ayame zusammen sind immer explosiv und sie ist genau dieses Resultat.
 

‘Oh ja, absolut... ein Wunder, dass ihr Mann sie so aushält, oder ist sie bei ihm handzahm’, grinste sein Biest. Es wusste, dass er sich so von seiner Sorge um Rin ablenkte. Das war auch richtig so, denn er dürfte nicht den Kopf verlieren. Das wäre hier im Gebiet der Katzen schlecht. Auch wenn es nur vereinzelte Nekos waren, die gegen ihn vorgingen, könnten sie nun gefährlicher werden.
 

Ich glaube ich sollte Aidan fragen, wie er sie gezähmt hat... oder hat womöglich sie die Hosen an?
 

‘Der ist gut... aber Aidan sieht nicht nach einem Devoten Wolf aus... wobei... bei ihr’, lachte sein Biest und er schmunzelte. Sanft glitt er über den Körper seiner Gefährtin und vergrub seine Nase in ihrem Haar.
 

Wie konnte Inu das nur durchhalten.
 

‘Er hatte Koga und dich an seiner Seite’, kam es von seinem Inneren Tier.
 

Willst du mir etwa sagen, ich soll einen der Beiden her bitten? Ernsthaft?
 

‘Aber nein... nur, wenn du nicht alleine sein willst’, meinte das Biest schnell.
 

Mit dir bin ich niemals alleine., knurrte er und es grinste nur. Es war wirklich so, dass er mit ihm niemals alleine war.
 

‘Dann beruhig dich... es war nur eine Nacht... gib Rin die Zeit und vor allem gib sie nicht auf... sie ist stark und unsere Gefährtin’, sprach es ruhig.
 

“Hn”, entkam es ihm und ein Lächeln lag auf seinen Lippen. “Meine Gefährtin... das klingt wunderbar... findest du nicht auch, Rin?”, hauchte er leise und küsste ihre Stirn.
 

Ich werde durchhalten... sie wird erwachen und dann... werden wir gemeinsam unser Leben verbringen. Immer wieder sagte er sich das, fast so wie ein Mantra, um sich zu stärken und zu beruhigen.
 

Zufrieden nickte sein Biest und wiederholte das Mantra ebenso. Es wollte einfach nur sicher gehen, damit er es nicht vergessen konnte. Das würden lange Tage werden, wenn Sesshomaru jetzt schon ein Nervenbündel war, wie würde das bloß noch werden. Vor allem dann, wenn Rin länger als drei Tage schlafen würde. Doch das wollte sich sein Biest nicht ausmalen.
 

Sesshomaru wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als er sein Handy hörte. Grummelnd tastete er danach und blinzelte. Es war schon fast wieder Nacht. Er öffnete Inus Nachricht und schmunzelte leicht. Da arbeitet er plötzlich effizienter als sonst.
 

‘Oder er ahnt, dass du Ablenkung brauchst’, meldete sich sein Biest zu Wort.
 

Denkst du er hat etwas gemerkt?
 

‘Nun... dein Yoki pulsiert seit gestern stärker... ich denke, das spürt er nur zu deutlich...’, meinte er ruhig.
 

Hn, denkst du wirklich? Mein Yoki reicht für gewöhnlich nicht auf diese Entfernung., kam es verwundert von ihm.
 

‘Wir... sind mächtiger geworden, auch wenn wir keine größeren Kämpfe mehr austragen, so steigt unsere Stärke trotz allem. Daher meiden uns auch gerade die anderen Yokais und Hanyous.’
 

Diese Aussage ließ ihn kurz inne halten und er überlegte. Das stimmte irgendwie. Er sah zwar nicht, dass er so viel stärker wurde. Aber er wurde um einiges wachsamer und diplomatischer. Ob das... genau das ist was Vater meinte?, überlegte er einen Moment.
 

Seit er Rin kannte, hatte er sich verändert und richtete vieles nach ihr aus. Selbst damals achtete er sehr auf ihr wohl. Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen, denn dank ihr wurde er stärker. ‘Du hast es endlich begriffen’, lachte sein Biest leise. ‘Aber nun solltest du was essen... auch wenn dir nicht danach ist, solltest du das tun. Du bringst Rin nichts, wenn du nicht fit bist’, sprach es ruhig weiter.
 

Seufzend verdrehte Sesshomaru die Augen, aber nickte schließlich. Er gab es nicht gerne zu, aber sein Biest hatte auch diesmal Recht. Obwohl er nicht viel Nahrung brauchte, sollte er dennoch etwas zu sich nehmen. Er musste bei Kräften bleiben. Nur widerwillig erhob er sich, bestellte sich etwas und machte sich einmal frisch.
 

Da er meilenweit hören konnte, würde er denjenigen, der ihm sein Essen bringen würde, jederzeit wahrnehmen. Daher kümmerte er sich um das körperliche Wohl und empfing seine Bestellung. Er hatte für die nächsten drei Tage etwas geordert, damit er das nicht jedes Mal machen musste und vor allem sollte etwas da sein, sobald Rin erwachen würde. Sie würde mit Sicherheit hungrig und durstig sein.
 

Er öffnete die portionierte Mahlzeit und nahm diese zu sich. Jedoch blieb seine Aufmerksamkeit auf seiner Gefährtin. Bei einem möglichen Erwachen wollte er bei ihr sein. Doch noch müsste er sich wohl gedulden, denn es gab keinerlei Anzeichen, dass sie in den nächsten Stunden aufwachen würde. Noch einmal berief er sich darauf, dass es Zeit brauchte, bis die Markierung abgeschlossen war.
 

Um sich abzulenken, kümmerte er sich um die Unterlagen, die Inu ihm geschickt hatte. Dabei legte er sich wieder ins Bett, verschränkte seine Finger mit ihren, und wischte mit der freien Hand über sein Handy. Er las schnell und machte sich Notizen. An einigen Stellen musste er ausbessern, aber im Großen und Ganzen machte sein Bruder sehr gute Arbeit.
 

Innerlich dankte er ihm für die Arbeit, die er ihm zuteil werden ließ. Sobald er wieder in Tokio wäre, würde er sich richtig bedanken. Anscheinend hatte auch hier sein Biest recht. Inu schickte immer wieder neue Dokumente zu, die Sesshomaru durchsehen sollte. Zu seiner Überraschung hatte Inu auch nicht nachgefragt, warum er ihm so schnell antworten konnte.
 

‘Weil er es sich denken kann...’, meinte sein Biest nur ruhig und Sesshomaru seufzte. Es waren gerade mal 26 Stunden vergangen und er fühlte sich schon so, als hätte er seit Jahren nicht mehr ihre Stimme gehört oder ihr niedliches Lächeln gesehen.
 

Ich fühle mich zum ersten Mal seit langem komplett hilflos., grummelte er und sein Biest nickte.
 

‘Das stimmt und daran erkennt man, dass deine Prägung funktioniert hat. Du willst sie noch mehr beschützen als sonst. Die Gefährtin ist die wichtigste Person in unserem Leben als Yokai’, erklärte es und mit Stolz sprach er darüber, dass Rin genau diese Person war.
 

“Stimmt... sie ist die eine, die ich beschützen wollte, sie ist die eine, die ich auf ewig beschützen werde”, bestätigte Sesshomaru mit einem Lächeln. Nun wurde ihm auch klar, dass Rin die Eine war, von der sein Vater damals sprach. Auch wenn bei Toga es sich um Izayoi handelte. Denn sie wollte er um jeden Preis beschützen.
 


 

Aus Stunden wurden schnell mal Tage. Mit jedem Tag, der ohne eine Reaktion von Rin verging, wuchs seine Nervosität, aber auch Unsicherheit. Bisher war ihm nur bekannt, dass Ayame drei Stunden nach der Markierung wieder erwachte und Kagome brauchte drei Tage. Es war ein gewaltiger Unterschied, doch es war darauf einfach erklärt. Ayame und Koga waren beides Wolfsyokais. Also konnte ihr Yoki nicht so verschieden sein.
 

Kagome war durch ihre Funktion als Miko länger damit beschäftig das Yoki mit dem Reki in Einklang zu bringen. Doch Rin war ein normaler Mensch und er ein Daiyokai. Diese Kombination gab es vermutlich noch nie in der Geschichte der Yokais. Demnach konnte er auch niemanden fragen, wie lange das alles dauern würde.
 

Es ist nun Mittwoch... drei Tage her... seit ich sie gebissen habe., grummelte er vor sich hin. Leider hatte er keine neuen Dokumente mehr zum Durchsehen.
 

‘Beruhige dich... ihr Puls und ihr Herzschlag sind stabil... das bedeutet, dass sie die Giftmischung überleben wird... sonst wäre sie schon längst nicht mehr unter uns.’
 

Sesshomaru knurrte sein Biest an. Ich warne dich... denk nicht mal daran, dass sie sterben könnte., kam es zähneknirschend von ihm.
 

‘Du denkst doch ständig daran, also greife ich es auf und versuche dir logisch zu erklären, dass Rin einfach noch Zeit braucht. Würde sie sterben, wäre sie das schon längst. Vergiss nicht die Konzentration unserer Gifte’, merkte es an und erneut knurrte Sesshomaru. Ihm gefiel es absolut nicht, wie sein Biest mit ihm sprach.
 

Als ob ich vergessen würde, wie tödlich meine Flüssigkeiten sein könnten., schnaubte er und sein Biest lachte leise.
 

‘Na manchmal habe ich das Gefühl’, neckte es ihn und er rollte mit den Augen.
 

Hast du ein Glück, dass ich dich nicht töten kann.
 

‘Tja... leb damit, dass du mit mir dein ganzes Leben verbringen wirst’, grinste er nur noch vor sich hin.
 

Bin ich froh, dass ich das nicht alleine tun muss., meinte er und blickte zu Rin. “Ich weiß... dass du stark bist, Rabbit”, flüsterte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. “Bitte wach bald auf, damit wir... gemeinsam das Leben genießen können.”
 

‘Oh... wie süß... und vergiss mich und die Welpen nicht’, lachte es laut in seinem Inneren.
 

Welpen? Bist du Irre?
 

‘Was denn? Früher oder später wirst du sie begatten und dich mit ihr eben paaren.’
 

Uargs... könntest du das bitte anders ausdrücken.
 

‘Anders ausdrücken? Du wirst sie beglücken und schwängern?’, hakte sein Biest nach.
 

Na das hört sich doch zivilisierter an.
 

‘Zivilisiert? Wir sind Yokais... Pardon... Daiyokais... wir sind Tiere in diesem Sinne’, rollte es mit den Augen und Sesshomaru schnaubte.
 

Selbst wir haben Ehre und Anstand und ganz besonders ich. Also hör auf, diese animalischen Ausdrücke zu verwenden... das gehört sich nicht. Schon gar nicht in Bezug auf unsere Gefährtin., bestimmte er schließlich.
 

‘Wie du willst... aber nun hör auf dich aufzuregen und entspann dich.’
 

Sesshomaru grummelte und knurrte erneut. Es war definitiv einfacher gesagt als getan. Denn sich entspannen könnte er erst, sobald sie wach war. Alles in ihm verlangte nach ihr. Er wollte ihre Augen sehen, sie zum Lachen bringen, ihrer Stimme lauschen und ihre Berührungen spüren. Es war die reinste Folter hier zu sitzen und darauf zu warten, dass sie endlich ihre Augen aufschlagen würde.
 

Seufzend sah er auf sein Handy. Die Uhr darauf zeigte, dass es erst neun Uhr morgens war. Wie soll ich nur den Tag überstehen., grummelte er und nahm eine Kleinigkeit zu sich. Dabei konnte er nur hoffen, dass sein Bruder ihm erneut etwas zuschicken würde. Auf diese Weise verging wenigstens die Zeit um einiges schneller. Jedoch kam nichts Neues von Inu.
 

Daher musste Sesshomaru sich etwas einfallen lassen. Er musste sich beschäftigen, damit er nicht zu viel Zeit zum Grübeln bekam. Einmal mehr verfluchte er seine Ungeduld. Aber auch ihre Verführungskunst. ‘Nana... nicht den schwarzen Peter ihr zu schieben.’
 

Halt die Klappe!
 

‘Vergiss es... einer muss dich doch ablenken’, meinte es ruhig, wobei es ein ‘und mich’ hinterher genuschelt hatte.
 

Wie und dich?, wollte er verwundert wissen.
 

‘Denkst du etwa, mich lässt es kalt, dass sie solange schläft und wir nichts machen können. Ich hasse es zu warten’, grummelte es und damit war Sesshomaru dann doch überrascht. Er hätte es nicht gedacht, so ruhig, wie sein Biest immer war und tat.
 

Sie wird aufwachen... ganz bestimmt... es kann nicht hier enden... wir haben nicht so lange gewartet, um sie jetzt zu verlieren. Oh Kami... bitte, sie muss wieder erwachen.
 

Ganz in seinen Gedanken versunken bemerkte er gar nicht, wie Rin langsam wieder zu sich kam. Sie fühlte sich wie gerädert. Ihr tat einiges weh und sie hatte Durst. Leicht bewegte sie ihre Finger und blinzelte. Doch sie konnte nichts sagen, da Sesshomaru sie nun bemerkte und direkt in eine Umarmung zog.
 

“Du bist endlich wach”, wisperte er.
 

“Mmmmh mein Kopf”, kam es schwach von ihren Lippen. Prüfend sah Sesshomaru sie an und war einfach nur erleichtert, dass sie bei Bewusstsein war.

Ungewöhnliches Verhalten

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Mission Ablenkung

Da er nicht sofort reagierte, sprach Kagome ihn erneut an. So langsam kroch die Sorge in ihr hoch. “Ich...”, begann er und schloss seine Augen. Er musste sich erstmal sammeln. Tiefer atmete er durch. Er wusste nicht, wie er mit seiner Künftigen das erklären sollte. Noch konnte er es selbst nicht in Worte fassen, denn er spürte etwas absolut Seltsames und das gefiel ihm gar nicht.
 

Es dauerte einige Zeit, bis er darüber reden konnte. Mehr als verwirrt brachte er hervor: “Sess... sein Yoki brodelt gerade gefährlich.”
 

Kagome richtete sich auf und sah ihn verwundert an. Erneut schluckte er. Er schien noch einordnen zu wollen, was genau er gerade da spürte. Noch immer war er verwirrt darüber, denn das Yoki seines Bruders war noch nie so aufgeflackert wie gerade eben. “Was meinst du, Inu?”
 

“Sein Yoki... springt immer wieder rauf und runter”, erklärte er ihr etwas genauer.
 

“So wie vor ein paar Tagen?”, hakte sie nach. Da war es schon mal so, dass Inu die dämonische Energie seines Bruders stärker spürte. Mit all den Spitzen und Höhen, die sie haben konnte. Zunächst nickte er, doch dann schüttelte er den Kopf.
 

“Ich fürchte... es ist viel schlimmer als vorher.”
 

“Denkst du... sie wurden angegriffen?”, fragte sie weiter nach und versuchte auf Grund seiner Erklärung heraus zu finden, was genau Inu, aber auch Sesshomaru beunruhigte.
 

“Ich weiß es nicht so genau”, erklärte er und richtete sich etwas auf. “Jedoch ist es nicht so wie bei einem Angriff. Normalerweise verhält er sich bei diesen anders.”
 

“Wie meinst du das?”
 

“Nun, im Kampf ist sein Yoki zwar pulsierend, aber nicht so flackernd. Nicht nur er, sondern auch sein Biest, sind ungeduldig. Fast so als wäre etwas passiert, worüber er keinerlei Kontrolle hat. Demnach kann es nur einen anderen Grund geben als einen Angriff. Es ist etwas passiert. Nur was”, führte er weiter aus.
 

“Wir... sollten nachfragen”, meinte Kagome besorgt. Sie angelte sofort nach ihrem Handy und wollte schon etwas an ihren Schwager schreiben.
 

“Nein, Juwel...”, begann Inu, denn es wäre verkehrt seinen Bruder nun an zu schreiben. Er war sich nicht sicher, wie dieser gerade reagieren würde. “Das wäre der falsche Moment. Er wirkt wie eine tickende Zeitbombe. Ich kann nicht sagen, was er als nächstes tun würde.”
 

Bei seinen Worten schluckte er schwerer und biss sich auf die Unterlippe. Es war absolut untypisch für seinen Bruder sich so zu verhalten. Bislang war der Ältere immer sehr darauf bedacht eben nicht aus zu ticken, doch nun sah es sehr stark danach aus, dass er jeden Augenblick hoch gehen könnte. “Am besten versuche ich ihn abzulenken, wenn er darauf eingeht, wissen wir zu mindestens, dass es ihnen gut geht. Alles andere klären wir hinterher”, schlug er seiner Liebsten vor.
 

Eigentlich wollte sie direkt Klarheit haben, aber Inu schien seinen Bruder ziemlich gut zu kennen. Sie hatte das Gefühl, dass er hier Recht hatte, weshalb sie ihm in diesem Punkt vertraute. “Na gut”, stimmte sie zu. “Aber sollte er sich nicht melden, dann schreibe ich ihn an”, stellte sie klar.
 

“Einverstanden”, gab er seine Zustimmung. “Warte, ich schicke ihm die Dokumente von heute Vormittag zu. Mal sehen, wie er darauf reagiert”, meinte Inu und fischte nach seinem Handy. Kagome hatte sich mittlerweile aufgerichtet, damit er sich leichter bewegen konnte.
 

Gespannt warteten beide auf eine Reaktion. Diesmal waren sie es, die unruhig waren. Inu konzentrierte sich auf das Yoki von Sesshomaru. Für einen kurzen Augenblick hatte sich dieses beruhigt, jedoch in der nächsten Sekunde pulsierte es weiter. Bevor er seiner Gefährtin etwas sagen konnte, bekam er bereits eine Antwort.
 

“Oh”, entkam es ihm. Sofort las er die Nachricht. “Es scheint ihnen gut zu gehen. Obwohl sein Yoki immer noch flackert... so als würde er sich um etwas sorgen”, leitete er die Worte von seinem Bruder weiter.
 

Kagome blinzelte und legte den Kopf schief. “Er sorgt sich um etwas?”, wiederholte sie fast schon ungläubig. Es war für sie ungewohnt, dass Sesshomaru komplett anders handelte, als sie es gewohnt war. Sie war erleichtert, dass es ihnen soweit gut ging, doch dass der Ältere sich um etwas Gedanken machte, war beunruhigend.
 

Sie erhob sich sogleich und zog sein Hemd über. Ganz so nackt wollte sie nun auch nicht rumlaufen, denn sie dürfte ihren künftigen Gatten nicht zu sehr ablenken. Inu sah ihr dabei zu und lächelte. Sie war einfach nur perfekt für ihn, denn sie schien direkt ihnen helfen zu wollen. Während er sich aufrichtete, suchte er nach einer weiteren Datei, die er Sesshomaru weiter reichte.
 

So würde er ihn auf andere Gedanken bringen, denn scheinbar beruhigte sich sein Yoki ein wenig. “Ich weiß nicht was es ist, aber wir finden das noch heraus”, meinte er und Kagome nickte.
 


 

In der ersten Nacht schliefen sie noch gemeinsam, doch am frühen Morgen hatte Inu bereits weiter gearbeitet. Als Kagome wach wurde, sah er zu ihr und sie schmunzelte. “Für gewöhnlich arbeitest du nicht gerne, aber nun...”
 

“Ich glaube... ich habe keine große Wahl”, grinste er und sie lachte leise.
 

“Hast du... schon mehr erfahren?”, fragte sie vorsichtig und lehnte sich leicht an ihn. Da er noch im Bett lag und nur seinen Laptop auf dem Schoß hatte, ging das sehr gut.
 

“Von ihm? Nein, ich kann nur Vermutungen anstellen”, meinte er und sah zu seiner Liebsten.
 

“Und welche... Vermutung hast du, Kokoro?”
 

“Nun... ich befürchte Sess ist so unruhig, weil er... nun”, druckte er ein wenig herum. Er versuchte die richtigen Worte zu finden. “Sess hat Rin wohl gebissen”, erklärte er ruhig und sie blinzelte verwundert. Sie war sich nicht sicher, ob sie das wirklich richtig verstand.
 

“Du meinst... Sess hat Rin markiert?”, hakte sie nach, um sicher zu sein. Inu nickte zögernd und sie schluckte schwerer, denn das war äußerst tragreich.
 

“Ich fürchte... er hat es getan... daher ist er noch immer so aufgebracht und sein Yoki spielt eben verrückt.”
 

“Spüren die anderen Yokais und Hanyous das denn auch, oder nur du?”, fragte sie weiter, da sie sich mit den dämonischen Kräften noch nicht so gut auskannte.
 

“Die in der Nähe bestimmt... auf Entfernung, bin ich vermutlich der Einzige”, begann er und überlegte. “Da wir so lange miteinander unterwegs waren, kann ich sein Yoki weltweit spüren”, erklärte er weiter. Dabei versuchte er es so klar wie möglich seiner Liebsten es zu erläutern.
 

“Woher willst du denn wissen, dass die anderen es nicht spüren?”, wollte sie neugierig wissen. Leicht grinste er, denn ihre Frage war berechtigt. Sanft drückte er sie und beugte sich leicht hinab, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben.
 

“Sonst würden Koga oder Shippo mich schon längst anrufen”, erklärte er schlichtweg. Langsam sickerte die Erkenntnis hindurch und verstehend nickte sie. Somit war es klar, dass Inu ihn spüren konnte. Der Grund, warum Sesshomarus Yoki flackerte, beunruhigte sie jedoch wieder.
 

“Wir sollten Sess... so gut wie möglich ablenken. Dabei finden wir heraus, ob er sie wirklich gebissen hatte”, meinte sie direkt.
 

“Kling nach einem Plan”, lächelte Inu sie an.
 

Damit stand der Schlachtplan des Paares fest. Sie würden Sesshomaru nur so mit Arbeit zuschütten, dass er gar keine Zeit haben könnte nach zu denken. Mission Ablenkung begann mit diesem Moment. Deshalb würden sie ihn so ablenken. “Dir ist klar, dass wir dadurch deutlicher weniger Zeit für uns haben werden?”, fragte er vorsichtig nach. Er wollte zwar Kagome nicht vernachlässigen, aber da er nun mehr arbeiten würde, würde das leider passieren.
 

“Kokoro... natürlich weiß ich das”, kam es sanft über ihre Lippen. Sie streckte sich etwas und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Allzu genau wusste sie, was dies für sie beide bedeuten würde. Schließlich müsste er nun weit mehr und vor allem schneller die Dokumente vorbereiten. “Sehen wir es von der anderen Seite: Sess ist beschäftigt und tickt nicht aus. Damit hätten wir auf längere Sicht gesehen viel mehr Zeit für uns.”
 

“Oh... da hast du recht. So habe ich es noch gar nicht betrachtet”, hauchte er und überlegte. “Das stimmt, Juwel. Danke dir”, sprach er lauter aus. Er war ihr für ihr Verständnis sehr dankbar. Für ihn war das alles so klar wie Kloßbrühe, dass er seinem Bruder helfen würde. Es war das mindeste, ihm in dieser schweren Zeit bei zu stehen.
 

Das Gefühl, dass Sesshomaru Rin tatsächlich gebissen hatte, beschlich ihn immer wieder auf das Neue. Wenn dies der Fall war, würde mit Sicherheit eine Katastrophe über sie hereinbrechen. Vor allem dann, wenn Rin nicht aufwachen würde. Doch diesen Gedanken schob er sofort beiseite, denn das würde seinem Bruder nichts bringen, sollte er auch noch zu viel Grübeln. Am besten wäre es, wenn er ihn einfach weiter ablenken würde.
 

“Nicht dafür, Kokoro. Sess ist doch ebenfalls mein Bruder”, grinste sie und Inus Mundwinkel zuckten dabei. Seine Liebste war absolut einzigartig. Genau dafür liebte er sie so sehr, denn sie sorgte sich immer zuerst um andere und half ihnen, bevor sie an sich selbst dachte. Er würde sich etwas einfallen lassen, um ihr dafür zu danken.
 

“Ich liebe dich”, raunte er zärtlich.
 

“Ich liebe dich auch, Kokoro”, erwiderte sie voller Liebe. Für sie war es selbstverständlich, dass sie Sesshomaru helfen würden. Wenn das ausreichte, so war dies das geringere Übel. Denn sollte er ausflippen, müsste Inu dorthin, um ihn in Schach zu halten. Das wäre bei Weitem schlimmer als jetzt für ein paar Stunden auf Inu zu verzichten.
 

Tief sahen sie sich in die Augen, ehe sie sich zärtlich küssten und Kagome sich noch mehr an ihn schmiegte. Sie achtete darauf, dass er genug Freiraum hatte, um arbeiten zu können. Auch sie sah über die Zeilen und fragte hin und wieder nach. Sie entdeckte öfters Dinge, die sie noch nicht kannte. Nur zu gern erklärte Inu ihr diese Dinge.
 

Allen voran waren das Abkürzungen, die sie untereinander benutzten, die sie nicht kennen konnte. Langsam schlummerte sie erneut ein und Inu arbeitete sich weiter durch die Dokumente. Kaum war er damit fertig, schon weckte er sie liebevoll.
 

Während sie sich im Bad frisch machte, ging er in die Küche. Dort kümmerte er sich um ein nahrhaftes Frühstück für seine künftige Frau und seinen Welpen. “Mh, das riecht köstlich”, brachte Kagome heraus, als sie die Küche betrat.
 

“Na nun wach, Juwel?”, grinste er sie an und stellte alles auf dem Tisch ab. Sie kicherte leise und nickte. Sie war noch etwas müde gewesen, weshalb sie zuvor eingeschlafen war.
 

“Danke dir... mehr als wach”, entgegnete sie und setzte sich auf einen der Stühle. Auch er nahm Platz und schenkte ihr einen frisch aufgebrühten Kräutertee ein. Hitomi hatte diesen ihr gegen die Übelkeit zusammen gestellt. Den trank Kagome jeden Morgen und bei Bedarf auch zwischendrin.
 

“Jederzeit”, meinte er und reichte ihr die Tasse. Lächelnd nippte sie am Tee und begann zu speisen. Auch Inu fing an zu essen und genoss es die freie Zeit mit seiner Liebsten.
 

“Bist du nicht müde?”, fragte sie plötzlich besorgter. Schmunzelnd sah Inu zu ihr. Sogleich schüttelte er den Kopf, doch sie schien ihm nicht zu glauben. Denn sie hakte sofort nach: “Sicher?”
 

“Absolut sicher, Juwel”, grinste er leicht und sah zu Kagome. “Sess war ein verdammt guter Lehrer. Er brachte mir bei, wie ich meine Energie besser einteilen könnte”, erklärte er ihr und sie kicherte. Es klang immer noch so ungewohnt, dass die Brüder so viel Zeit miteinander verbracht hatten.
 

“Ich muss mich wohl noch daran gewöhnen”, gluckste sie und aß weiter von ihrem Teller. Die Geschwister nutzen die gemeinsamen Jahrzehnte. Sie schienen voneinander eine Menge gelernt zu haben. Kagome war schon gespannt darauf zu erfahren, was sie noch alles konnten.
 

“Du hast genug Zeit, dich damit ab zu finden”, grinste er breiter und sie genossen ihr Frühstück. Dabei besprachen sie die kommenden Tage. Inu ging davon aus, dass die Schwankungen von Sesshomarus Yoki noch eine Weile anhalten würde.
 

“Also... nehmen wir nun mal an: Sess hat Rin tatsächlich gebissen”, begann sie und überlegte. “Du denkst, sie wird mindestens drei Tage brauchen, um wieder zu erwachen?”, wollte sie wissen und er nickte zustimmend.
 

“Genau... du hast drei Tage gebraucht. Ich nehme an, dass Rin genauso lange brauchen würde.”
 

“Hoffen wir, dass sie nicht länger schläft.”
 

“Hoffentlich nicht, sonst wird er womöglich doch noch durchdrehen. Das können wir absolut nicht brauchen”, sprach er direkt aus. Genau darum konnte Kagome nur innerlich beten.
 

“Lass uns ihn noch mehr ablenken, damit er gar nicht genau weiß, wie viel Zeit bereits verstrichen war.”
 

“Sehr guter Einfall”, meinte er, während seine Mundwinkel sich hochzogen. Als sein Handy piepte, blinzelte er ein wenig und seufzte leiser. Damit war wohl Sesshomaru auch schon mit der Datei durch und würde Nachschub brauchen.
 

“Geh weiter arbeiten, Kokoro. Ich räume hier ab”, kicherte Kagome leise und lächelte ihn an. Inu schmunzelte erneut über ihre Worte.
 

“Nur weil du es sagst”, meinte er und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. “Bis später, Juwel”, lächelte er und erhob sich, um seinen Laptop zu holen. Mit diesem ging er ins Wohnzimmer und machte mit seiner Arbeit weiter.
 

Kagome räumte in der Zeit den Tisch ab und kochte sich noch einen Tee auf. Für Inu bereitete sie noch eine Kleinigkeit zur Stärkung und lächelte sanft, als sie ihn auf dem Sofa sitzen sah. Er war so vertieft in seiner Arbeit, dass er sie gar nicht bemerkte. Das Tablet stellte sie auf den Couchtisch, ehe sie ihre Unterlagen von der Uni holte. Da ihr Liebster beschäftigt war, wollte sie nicht untätig bleiben und einiges für ihre Kurse vorbereiten.
 

Es war verrückt zu sehen, dass Inu so konzentriert sein konnte. Noch immer sah sie in ihm den chaotischen Hanyou, den sie damals von seinem Bann befreit hatte. Irgendwie war es doch schön zu sehen, wie erwachsen und verantwortungsvoll er geworden war. Einmal mehr merkte sie diese Verwandlung und lächelte stolz ihn an.
 

Die nächsten Tage würden das Paar bestimmt mehr als nur fordern, aber gemeinsam würden sie das schaffen. Schließlich waren sie ein sehr gutes Team. Schon damals waren sie das und auch in Zukunft würden sie das sein.
 


 

Ähnlich verliefen die kommenden Tage. Inu wachte früh auf, kümmerte sich um die Schriftstücke und schickte diese gleich an Sesshomaru. Sanft weckte er seine Liebste und machte für sie das Frühstück fertig, während sie sich erfrischte und für den Tag anzog. Danach gingen beide ihre Unterlagen durch. Mal blieben sie länger im Bett, mal machten sie es sich auf dem Sofa gemütlich.
 

Es fühlte sich eigenartig an, aber auch sehr schön. So stellte sich Kagome ihre Zukunft vor. Mit ihrem Inu gemeinsam zu arbeiten und sich um die Dokumente zu kümmern. Bis dahin müsste sie noch einiges lernen, um auch eine Hilfe zu sein. Sie würde sich in ihr Studium hinein knien und auch die Jungs ausfragen.
 

So viel hatte er schon lange nicht mehr gearbeitet, doch mit seiner Frau an seiner Seite, war das alles nur halb so schlimm. Am liebsten verbrachte er die Zeit mit ihr im Bett. Während sie miteinander kuschelten, machte er einige Papiere für seinen Bruder fertig. Sein Yoki war immer noch aufbrausend, doch ein wenig ruhiger als zu Beginn.
 

Ein Gutes hatte die Sache schon, denn das Paar merkte nicht, wie die Stunden an ihnen vorbei zogen. Mittlerweile war es Mittwochabend und noch immer war keine Besserung in Sicht. Nach wie vor war Sesshomarus Yoki in Alarmbereitschaft. Wobei es zwischenzeitig sich für einige Augenblicke normalisierte. Genau dann, sobald er neue Unterlagen von Inu erhielt.
 

“Heute... wäre schon der 3. Tag”, meinte Kagome und Inu seufzte leise. Seine Liebste hatte damit absolut recht. “Wir schreiben ihn morgen an, wenn sich nichts bis dahin ändern würde.”
 

“Denkst du nicht, dass es noch zu früh wäre?”, zweifelte er ein wenig. Doch sie hob eine Augenbraue hoch.
 

“Inu... wenn er wirklich Rin gebissen hat, dann braucht er unsere Hilfe. Er muss wissen, dass wir für ihn da sind und ihm beistehen, egal wie”, erklärte sie schlichtweg.
 

“Das schon, aber ich will nicht noch mehr beunruhigen”, sprach Inu seine Sorge aus und Kagome legte eine Hand auf seine. Es könnte ihn aufregen ja, doch es könnte ihm auch helfen. Deshalb wollte sie Sesshomaru sagen, dass er sich auf sie Beide verlassen konnte.
 

“Kokoro... dir hatte er geholfen, dass Koga und Sess für dich da waren, als ich geschlafen hatte. Er soll wissen, dass wir da sind für ihn.”
 

Nach ihren Worten seufzte Inu und nickte. “Also gut, sollte sich nichts geändert haben, werden wir ihn anschreiben”, gab er schlussendlich nach. “Ansonsten warten wir solange, bis er sich selbst rührt.”
 

“Damit kann ich leben, Kokoro”, lächelte sie und gab ihm einen sanften Kuss. Sie hatten gerade gemeinsam gekocht und deckten bereits den Tisch.
 

Kaum war dies erledigt, schon setzten sie sich und begannen zu essen. Vorhin hatte Inu eines der größeren Projekte an Sesshomaru weiter geleitet. Damit würde der Daiyokai erstmal beschäftigt sein. Für wie lange konnte Inu nie sagen. Doch sie hatten es sich angewöhnt, dass der Ältere die Daten durchging und Inu Bescheid gab. Danach las er die Zeilen erneut, ehe er Nachschub brauchte.
 

Solange er keine Nachricht bekam, konnte Inu sich ruhig um Kagome kümmern. Sie überlegten, ob sie noch einen Film ansehen sollten. Ein wenig die Zweisamkeiten auskosten, auch wenn es nur für kurze Zeit werden würde. Nach dem Essen räumten sie zusammen ab, machten noch Tee und holten ein paar Knabbereien. Mit diesen Dingen bewaffnet gingen sie ins Wohnzimmer und suchten einen Streifen heraus, nur um diesen gleich einzulegen.
 

Sogleich setzte sich Inu auf das Sofa und Kagome setzte sich direkt zu ihm. Sie schmiegte sich an ihn und genoss es einfach seine Wärme und Nähe zu spüren. Sie brauchte nichts anderes, um glücklich zu sein. Langsam aber sicher schlummerte sie an seiner Seite ein. Lächelnd sah Inu zu ihr hinab und küsste ihren Haaransatz. “Schlaf gut, Juwel”, wisperte er und drückte sie sanft an sich.
 

Durch ihren ruhigen Herzschlag und ihrer sanften Atmung wurde auch er schläfrig. Einige Momente schloss er die Augen und atmete ihren Duft immer wieder ein. Es war solch ein beruhigender Augenblick. Ruhiger wurde auch er dadurch und streichelte sanft über ihren Rücken und ihre Seite. Liebevoll zog er sie mit sich und legte sich schließlich auf das Sofa. All das passierte fast wie von selbst.
 

Irgendwann schreckte Inu hoch und weckte damit Kagome. Verschlafen blickte sie zu ihm und gähnte müde. “Was ist los?”, nuschelte sie sanft.
 

“Sess... sein Yoki... es ist wieder normal”, erklärte er ihr direkt. Schlagartig wurde sie wach und starrte ihn mit großen Augen an.
 

“Wirklich?”, fragte sie und er nickte lächelnd. Das beruhigte sie ungemein und ruhiger atmete sie durch. Auch Inu war nun erleichtert. “Ein Glück... dann werden wir sicher bald erfahren, was los war.”

Auf zur zweiten Runde

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kurze Zweisamkeit

Rin schmiegte sich an seine Brust, während er den Arm um sie geschlungen hatte. Sanft streichelte er ihr auf die Weise die Seite. “Das war... unglaublich”, raunte er und sie wurde rot, nur weil sie daran denken musste, was sie eben alles getan hatte.
 

“Das war ziemlich... peinlich”, nuschelte sie und mit einer hochgezogenen Augenbraue sah Sesshomaru zu ihr. Sein Biest lachte im Inneren und wollte unbedingt darauf antworten. Einen Moment überlegte er, doch gestattete er ihm dies.
 

“Was genau war peinlich?”, wollte es knurrend wissen. Überrascht blickte sie auf und blinzelte, als sie in seine blutunterlaufenen Augen blickte.
 

“Biest?”, entkam es völlig verwirrt ihren Lippen und er grinste sie an.
 

“Also? Was genau war peinlich?”, fragte es nach und sie wurde nur noch röter. “Etwa, dass wir dich geleckt haben?” Sie wurde noch röter und er grinste nur noch breiter.
 

“Das... kannst du doch nicht so sagen”, schimpfte sie knallrot und leise lachte es.
 

“Oder meinst du eher, dass du mich...” Mit einem Mal wurde er geküsst und somit unterbrochen. Diesmal lachte es in seinem Inneren. Sesshomaru wechselte wieder und erwiderte sofort ihren süßen Kuss. Scheinbar wollte sie genau das nicht noch einmal hören.
 

“Keiner... von euch nimmt das jemals in den Mund.”
 

“Was genau? Das Wort oder...” Dieses Mal wurde er von ihrem Finger daran gehindert weiter zu sprechen.
 

“Das ist mir so unsagbar... peinlich”, nuschelte sie an seinen Lippen und er legte den Kopf leicht schief.
 

“Aber Rin... daran ist nichts peinliches.”
 

“Doch... ich bin so mies darin und... sowas nur aus zu sprechen. Das geht gar nicht”, meinte sie komplett ernst und er schmunzelte leicht.
 

“Rin”, raunte er und legte sie sanft neben sich, nur um sich über sie zu beugen. “Erfahrung ist nicht alles... zudem können wir das gemeinsam erlernen”, sprach er aus und gab ihr sanfte Küsste auf ihr Gesicht.
 

“Gemeinsam?”, fragte sie verwundert.
 

“Mhm... gemeinsam... du, ich... unsere Gelüste... eins nach dem anderen”, raunte er und genoss es, wie rot sie wurde. Sie war einfach nur niedlich.
 

“Du hast... da noch was vergessen”, hauchte sie und diesmal war er es, der verwirrt sie anblickte.
 

“Ach ja?”
 

“Mhm... dein Biest”, grinste sie breiter und streckte sich leicht, um ihn zu küssen. Diesen erwiderte er nur zu gern und streichelte sanft über ihre Seite.
 

‘Ich liebe sie’, knurrte es in seinem Inneren.
 

Und ich erst... aber wehe du schnurrst... sie will dich lieber knurren hören., schmunzelte er und es lachte in ihm.
 

“Stimmt... aber so oft... kommt er nicht raus”, raunte er und Rin kicherte.
 

“Aber wir wollen uns kennenlernen...”, meinte sie.
 

“Natürlich, Rin... das wirst du... keine Sorge.” Liebevoll küsste er ihre Mundwinkel, denn das war ihm auch wichtig. Schließlich war seine Yokaiseite ein Teil von ihm und nun auch ein Teil von ihr.
 

“Gut...”, hauchte sie und streckte sich etwas. “Gehen wir duschen?”, fragte sie mehr als zweideutig und Sesshomaru knurrte lauter auf. Grinsend schlüpfte sie unter ihm hinweg, stieg aus dem Bett und ging ins Bad. Dabei bewegte sie ihre Hüften übertrieben von einer Seite zur anderen.
 

Lippenleckend starrte er auf ihren Hintern und folgte ihr sofort. Denn das würde er sich sicher nicht nehmen lassen. Rin hatte die Badtür offengelassen und stieg gerade unter die Dusche, als er diese öffnete. Grinsend stellte sie das Wasser ein und war froh darüber, dass sie gemeinsam in der Duschkabine Platz hatten.
 

Nach einer langen und ausgiebigen Dusche stiegen beide hinaus. Natürlich ließen die beiden es sich nicht nehmen, sich gegenseitig zu necken. Kaum waren sie aus der Kabine, schon trockneten sie sich gegenseitig ab. Es war komisch, aber es fühlte sich an, als würden sie schon ewig gemeinsam sein und all diese wundervollen Berührungen ließen ihren Schmerz verblassen.
 

“Mmmmh das war toll”, hauchte sie, während sie sich anzogen. Sesshomaru wählte eine einfache Leinenhose und ein Hemd. Rin hingegen schnappte sich ihre Unterwäsche und ihr Kleid. Wie von selbst griff sie nach der gleichen Farbe, wie sein Hemd.
 

“Nur toll?”, hakte er nach und hob eine Augenbraue hoch. Es wunderte ihn, dass sie dies so nannte.
 

Überrascht sah sie zu ihm und blinzelte. Es sah fast schon unschuldig aus und sein Biest lachte leise in seinem Inneren. “Es war himmlisch”, korrigierte sie sich sogleich und ging zu ihm, um sich auf ihre Zehenspitzen zu stellen. Sie wollte sich einen Kuss stellen.
 

Diese Antwort gefiel ihm um einiges mehr, weshalb er grinste und sich hinab beugte, um es ihr leichter zu machen ihn zu küssen. Schließlich war sie doch einen guten Kopf kleiner als er. Doch das störte ihn absolut nicht. Liebevoll lächelte sie und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Dass er ihre Bezeichnung nicht mochte, hatte sie sich denken können. Er mochte Perfektion, daher fühlte er sich wohl gekränkt, wenn sie die falschen Worte nutzte.
 

“Was... möchtest du heute noch machen?”, wollte er wissen und legte sanft eine Hand auf ihren Hintern. Dabei bemerkte er, dass sie nur die Unterwäsche anhatte. Automatisch glitt sein Blick über ihren Körper und er blieb an ihren Brüsten hängen.
 

“Hn”, entkam es ihr und sie überlegte. Seinen Blick bemerkte sie gar nicht. “Wie wäre es, wenn wir uns... das Tal der Könige ansehen würden.”
 

“Das Tal?”, blinzelte er verwundert.
 

“Mhm... das letzte... Mal haben wir nicht viel davon gesehen”, grinste sie ihn an und schmunzelnd nickte er.
 

“Stimmt... dann solltest du dir etwas anziehen”, meinte er und verwundert legte sie den Kopf schief. Sie verstand nicht ganz, warum er das sagte. Da sah sie an sich herab und formte ein tonloses ‘Oh’.
 

So löste sie sich von ihm und schlüpfte in ihr nachtblaues Sommerkleid. Es war ganz schlicht gehalten und hatte am Dekolleté ein paar Spitzenapplikationen. “Wunderschön”, raunte er und musterte seine Liebste. Diese drehte sich einmal um die eigene Achse und präsentierte sich so ihm.
 

“Findest du?”
 

“Und wie”, raunte er und zog sie direkt wieder an sich. Diese Anziehungskraft war enorm. Er dachte immer Koga würde übertreiben mit dieser ‘Paarungslust’, doch nun erlebte er es am eigenen Leib. Schon bei Inu und Kagome hatte er dies mitbekommen, aber es zu spüren, war um einiges intensiver. “Schöner als jeder Diamant dieser Welt”, erklärte er und streichelte sanft über ihren Rücken.
 

“Du Spinner”, meinte sie und sein Biest lachte wieder los. Rin war einfach großartig.
 

“Ich sage nur die Wahrheit, Rin”, lächelte er sie an und sie wurde rot um die Nase.
 

“Nun komm, bevor es wieder zu spät wird und wir nichts mehr sehen können”, lenkte sie schnell ab und irgendwie machte es sie nur noch süßer.
 

“Na schön.” Damit schnappte er sich das Handy und die Hotelzimmerschlüssel. “Dann sehen wir uns das Tal der Könige mal genauer an.”
 

Begeistert nickte Rin und verschränkte ihre Finger mit seinen. Da das Tal in der Nähe des Hotels war, gingen sie zu Fuß dorthin. Es war kurz nach 12 Uhr mittags. Die meisten Leute waren gerade beim Mittagessen, weshalb sie mehr oder weniger ungestört wären. Gemütlich gingen sie dorthin und Sesshomaru sah sich um.
 

Es waren deutlich weniger da und das war praktisch. So konnte er mit ihr ungestört sich die Ausstellungen ansehen. Viele der Gräber waren frei zugänglich zu den Öffnungszeiten und das nutzen sie nun aus. Gemeinsam gingen sie eins nach dem anderen ab und hin und wieder erzählte Sesshomaru etwas zu den jeweiligen Pharaonen, die dort lagen.
 

Jedoch waren sie die meiste Zeit auf sich selbst fixiert. Sie streichelten sich immer wieder über die Arme und Hände. Er umarmte sie auch von hinten und drückte sie sanft an sich, während er ihren Nacken küsste. “Mmmh, so macht es einem Spaß Geschichte zu erleben”, hauchte sie und lehnte sich an ihren Freund.
 

“Das glaube ich dir sofort”, raunte er und vergrub seine Nase einen Moment lang in ihrem Haar. Sie roch wieder so köstlich. Es beruhigte ihn absolut, sie so bei sich zu haben und genau zu wissen, dass sie durch und durch nach ihm roch und seine Gefährtin war.
 

Einige Momente blieben sie so stehen und betrachteten die tolle Aussicht. Sie hatten sich an einer der Anhöhe gestellt, um den Überblick zu behalten. “Es ist ein wunderschöner Ort und es war so eine perfekte Nacht”, hauchte sie und blickte über die Schulter zu ihrem Liebsten. “Entschuldige, dass ich dich... so überrumpelt habe, aber ich... wollte dein sein. Einfach dir gehören.”
 

Leicht beugte sich Sesshomaru hinab und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. “Schon gut... ich hätte es nur gerne in einer schöneren Umgebung getan. Offiziell nach unserer... Hochzeit.”
 

“Die können wir doch nachholen”, schmunzelte sie und sah ihn aus ihren unschuldigen braunen Augen an.
 

“Das könnten wir... doch ich glaube, dass deine Familie mich hierfür hassen wird”, erklärte er sein kleineres Dilemma. Denn er kannte ihre Eltern nicht. Eigentlich wusste er gar nichts über diese.
 

Verwundert blinzelte Rin und schmunzelte ein wenig. Leise kicherte sie und drehte sich in seinen Armen um, um ihn besser ansehen zu können. “So ein Unsinn. Mein Opa ist ein großer Fan von dir”, begann sie und streichelte ihm über die Brust. “Mama wird dich lieben, dafür, dass du mich zum Lachen bringst, mich auch Händen trägst und mir die Welt zu Füßen legst”, lächelte sie sanft und streckte sich leicht, um ihn liebevoll zu küssen.
 

Ehrlich gesagt machte er sich um diese Parteien weniger Gedanken, denn am meisten machte er sich Sorgen darum, was ihr Vater von ihm und ihrer Beziehung halten würde. Den Kuss lösten sie und Rin sah ihm tief in die Augen. “Ich habe eher Sorgen darüber... ob dein Vater mich akzeptieren könnte. Immerhin bin ich um einiges älter als du.”
 

“Ach... die paar Jahre”, grinste sie breiter und sein Biest lachte lauter in seinem Inneren.
 

“Du meinst wohl eher Jahrhunderte”, zwinkerte er und sie lachte leise.
 

“Ach das. Wir lassen das mal außen vor... zu mindestens erstmal... ich glaube, es wäre für sie schwer zu begreifen, dass es so etwas wie Yokais geben könnte. Dieses Detail sollten wir ihnen vielleicht ein bisschen später erzählen.”
 

Ein wenig schmunzelte Sesshomaru, doch er nickte, denn das wäre bestimmt nicht klug zu Beginn davon zu sprechen. “Eine gute Idee... vielleicht.... sollten wir nach der Hochzeit von Kago und Inu sie besuchen?”
 

“Meine... Familie besuchen? Gemeinsam?”, fragte sie verwirrt und blinzelte etwas.
 

“Natürlich nur, wenn du mich dabei haben willst”, sprach er etwas unsicher aus. Für gewöhnlich war er nicht so einfach aus seinem Verhalten zu bekommen, aber Rin schaffte es immer wieder auf das Neue.
 

Schon damals verhielt er sich untypisch für ihn, sobald es um das kleine Mädchen ging. Seine goldenen Augen musterten sie, während sie ihn liebevoll anlächelte. “Sess... du bist mein... Mann... natürlich will ich dich meiner Familie vorstellen... meine Schwester Yashiko hast du schon kennen gelernt”, kicherte sie und er legte den Kopf schief.
 

“Schwester?”, hakte er nach, denn er konnte sich nicht daran erinnern, dass Rins Freundin den gleichen Nachnamen trug wie sie.
 

“Sie ist meine beste Freundin und wie eine Schwester für mich”, erklärte sie und streckte sich. “Wir waren immer zusammen und sie hat stets auf mich aufgepasst und ich auf sie.” Verstehend nickte er und neigte den Kopf, um sie zu küssen. Ein süßer Kuss entstand.
 

“Verstehe... also habe ich eine Verbündete mehr”, schmunzelte er und Rin kicherte.
 

“Oh ja, das hast du... Shiko mag dich und sie hat mir geraten auf mein Herz zu hören. Genau das habe ich in der Nacht getan”, berichtete sie ihm.
 

“Dann sollte ich ihr wohl danken”, grinste er leicht und Rin nickte eifrig. Definitiv hätte Rin die Initiative nicht ergriffe, wenn Yashiko ihr nicht ins Gewissen gesprochen hätte. Sie hatte nämlich recht damit. Auf das Herz zu hören und es zu zu lassen, wenn es sich ergeben sollte.
 

“Das solltest du”, bestätigte sie ihm erneut und Sesshomaru kam bereits eine Idee in den Sinn.
 

“Das werde ich”, grinste er sie an und hauchte ihr noch einen Kuss auf die Lippen. “Dann wollen wir mal den Rest uns ansehen”, lächelte er und sie nickte. Erneut verschränkten sie ihre Finger miteinander und erkundeten die andere Seite des Tals.
 

Es war wunderschön, doch am meisten erfreute es Rin, dass sie all das mit ihm erleben durfte. Er bereicherte ihr Leben bereits jetzt schon um ein Vielfaches. Verträumt blickte sie zu ihm und lächelte liebevoll. Sie freute sich bereits auf ihr gemeinsames Leben. Als plötzlich ihr Handy klingelte, blinzelte sie und holte es heraus.
 

“Shiko!”, hob sie direkt ab und freute sich ihre Stimme zu hören. Ein wenig schmunzelte Sesshomaru über seine Gefährtin. Sie war so in ihrem Gespräch vertieft, dass sie nicht mitbekam, weshalb er sie führte.
 

Da Rin sicher bald Hunger bekommen würde, ging er mit ihr in ein nettes Café. Dort könnten sie in Ruhe etwas essen und er würde die nervigen Nachrichten von seinem Bruder mal beantworten. Er hatte sein Handy auf Vibration gestellt und seit einiger Zeit kamen minütlich Neue an. Seine Gefährtin merkte noch gar nicht mal, dass sie wieder in die Stadt gingen.
 

“Huch?”, entkam es ihr, nachdem sie aufgelegt hatte. “Wie sind wir denn hierher gekommen?”, fragte sie perplex nach und er lachte über ihre Worte.
 

“Oh Rin... wir sind gerade hergekommen... wie vertieft bist du denn in deinem Gespräch gewesen?”, wollte er wissen und sie wurde rot um die Nase.
 

“Nun... Shiko hat sich Sorgen gemacht, weil ich seit Sonntag mich nicht mehr bei ihr gemeldet habe”, erklärte sie und biss sich leicht auf die Unterlippe. Sie setzten sich an den freien Platz und bestellten zunächst Tee und Kaffee.
 

“Wie... hast du das erklärt?”
 

“Ich habe ihr gesagt, dass wir... sehr beschäftigt waren mit Kuscheln und... eben halt... mehr...”, gab sie knallrot zu und ein verschmitztes Grinsen lag auf seinen Lippen-
 

“Du hast es ihr gesagt?”
 

“Klar doch... sie würde das merken, sobald sie mich sehen würde”, meinte sie kleinlaut und sein Grinsen wurde um einiges größer.
 

“Stimmt... du strahlst gerade heller als jeder Stern”, schmachtete er regelrecht vor sich hin und Rin wurde noch röter um die Nase.
 

“Denkst du?” Er nickte sofort und streichelte sanft über ihre Hand. “Oh... Sess...”, hauchte sie und rückte dichter an ihn heran, um sich einen Kuss zu stehlen.
 

Nur zu gern kam Sesshomaru ihr entgegen und genoss ihren Kuss sehr. Er mochte es, wenn sie die Initiative ergriff und ihn somit aus dem Konzept brachte. “Lass uns essen, Rabbit”, hauchte er an ihren Lippen. Leise kicherte Rin und nickte zustimmend.
 

Damit bestellten sie ihr Essen. Während sie warten mussten, antwortete er seinem Bruder. Die Nachrichten nahmen schließlich nicht ab. Schnell tippte er, dass bei ihnen alles gut sei und er alles später erklären würden. Kaum hatte er dies getan, bekamen sie schon ihr Essen. Gemütlich aßen sie und genossen es sehr.
 

Nach dem Essen beendeten sie noch ihre Tour durch das Tal der Könige und machten sie auf den Rückweg zum Hotel. Den ganzen Weg über gingen sie Hand in Hand und kosteten die Nähe zum anderen aus. “Es ist so perfekt... mit dir zusammen”, begann Rin, als sie im Hotelzimmer standen. Sein Blick glitt wieder intensiver über sie.
 

“Mit dir... ist alles perfekt”, erklärte er direkt und erneut seufzte sie glücklich auf.
 

“Wollen wir zurück?”, fragte sie ihn und er blinzelte ein wenig über ihre Worte.
 

“Was meinst du?”
 

“Ich nehme an... Kago und Inu machen sich sorgen. So einfach werden sie sicher nicht locker lassen”, schmunzelte sie. So langsam kannte sie das Paar. Dank ihrer Erinnerung an früher, konnte sie nun Brief und Siegel darauf geben, dass dem so war.
 

“Sie werden sich wieder beruhigen... immerhin ist mein Biest auch um einiges ruhiger... wir waren etwas besorgt... dadurch hat unser Yoki geschwankt und... Inu konnte es spüren”, erklärte er und fuhr sich durch die Haare.
 

“Dann sollten wir wirklich Heim”, meinte sie und drückte seine Hand liebevoll.
 

“Heim? Noch so ein Punkt, den wir noch besprechen sollten”, kam es von ihm und sie legte den Kopf schief.
 

“Mein Heim ist dort wo du bist, Sess”, lächelte sie sanft ihn an und leise knurrte er.
 

“Das hast du schön gesagt, Rin.”
 

“Also lass uns packen und zurück... es ist doch ein leichtes für dich zurück zu fliegen oder?”
 

“Natürlich ist es das”, grinste er und sie wollte schon los, um die Sachen in den Koffer zu verstauen. Jedoch zog er sie zurück und drückte sie an sich.
 

“Warte noch... wenn wir nun dorthin zurück kehren, werden wir keine freie Minute haben.”
 

“Wie meinst du das?”, wollte sie wissen und er seufzte nur leise. Doch danach erklärte er ihr, dass Inu und Kagome direkt spüren würden, dass Rin markiert wäre. Sie dadurch sie durchlöchern würden und demnach wäre es erstmal vorbei mit Zweisamkeit. Verstehend nickte Rin und kicherte leise. “Trotzdem sollten wir zurück... sehen wir es positiv, wir bringen die Standpauke hinter uns und genießen danach unsere Zeit.”
 

“Oh... so habe ich das noch gar nicht betrachtet”, schmunzelte Sesshomaru und sie lachte leise. “Na schön... aber vorher kuscheln wir noch ein wenig, ja?”
 

Leicht rollte Rin mit den Augen und nickte zustimmend. Durch ihn gewann sie immer mehr an Sicherheit, aber auch an Selbstvertrauen. Noch vor einigen Tagen hätte sie ihn niemals so provoziert, wie sie es nun immer wieder mal tat. Irgendwie gefiel ihr das sehr und so gönnten sie sich noch ein paar Momente Ruhe, ehe sie sich ihre Standpauke abholen würden.
 


 

“Ach Inu... terrorisiere bitte deinen Bruder nicht”, schmunzelte Kagome etwas, denn seit einigen Augenblicken schrieb er ihm immer wieder eine Nachricht.
 

“Du willst doch auch wissen, was das in den letzten Tagen war, oder?”, wollte er wissen und sie lachte leise. Inu war unverbesserlich, denn zuvor meinte er sie solle sich entspannen und abwarten. Doch jetzt war er es, der unruhig war. Das amüsierte sie sehr.
 

“Das schon, aber geh ihm nicht auf den Keks, Kokoro”, grinste sie und er hob eine Augenbraue hoch.
 

“Nimmst du ihn nun in Schutz?”, blinzelte er verwirrt, denn damit hatte er gar nicht gerechnet.
 

“In Schutz nehmen ist zu viel verlangt... es geht eher darum, dass er uns dann auf den Keks gehen wird und das will ich vermeiden”, zwinkerte sie ihm zu und streckte sich.
 

“Oh... so habe ich das gar nicht betrachtet, Juwel”, grinste er breiter und kam ihr entgegen. Sanft bedeckte er ihre Lippen mit seinen und genoss einfach ihre Nähe.
 

Doch ein vertrauter Geruch stieg ihm in die Nase, während er schon das mächtige Yoki spürte, welches nach Hause zurück gekehrt war. “Er ist zurück”, seufzte Kagome leise und Inu nickte nur. Beide grinsten im nächsten Moment, denn sie spürten nicht nur ihn, sondern auch die Bindung zwischen Rin und ihm.

Rückkehr

“Er hat es tatsächlich getan”, schmunzelte Kagome und sah zu ihrem Gefährten auf.
 

“Deshalb war er auch so... nervös und unruhig”, traf Inu die Erkenntnis darüber. Zwar hatte er dies schon vermutet, doch die Gewissheit zu bekommen war etwas ganz anderes. Es war für ihn immer noch unklar, warum Sesshomaru das wirklich getan hatte. Was der genaue Grund für seine Entscheidung war, wollte Inu nun erfahren. In seinem Kopf kreisten nur die Gedanken, ob der Taisho die Geduld und Beherrschung verloren hatte oder ob da etwas anderes dahinter stecken könnte.
 

Noch bevor Kagome sich weiter mit ihrem Gefährten unterhalten konnte, klingelte es bereits an der Tür. Beide fixierten diese direkt mit ihren Augen und unbewusst schluckten sie. Denn sie wussten genau, wer hinter dieser Tür an zu treffen war. Wie von selbst erstarrten sie, da diese Yokimacht zum Greifen nahe war. In Kagomes Körper kam zuerst Leben zurück. Langsam aber sicher bewegte sie sich in den Flur, um die Tür zu öffnen. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, da beide gesund und munter aus sahen.
 

Gerade wollte Kagome das Paar vor sich begrüßen, doch sie befand sich im nächsten Augenblick in einer Umarmung. Blinzelnd stand sie noch so dar, ehe sie Rin liebevoll an sich drückte. “Willkommen daheim”, hauchte sie sanft aus. Der Miko war es nur wichtig, dass beide wieder da waren und ihnen nicht passiert war.
 

Sesshomaru rollte leicht mit den Augen, denn er würde nie verstehen, warum Frauen immer sich in den Armen liegen musste. Doch es war auch schön zu sehen, dass sich Kagome und Rin so gut verstanden. “Wir... sind früher zurück gekommen”, meinte er erklärend. Er spürte den fragenden Blick seines Bruders auf sich, aber das würde er ihm sicher nicht zwischen Tür und Angel erläutern.
 

“Kommt doch bitte rein”, bat Kagome sofort, denn sie wollte die beiden richtig begrüßen können, aber auch wissen was zwischen ihnen passiert war. Kaum lösten sie die Umarmung schon ging Rin ins Wohnzimmer und Kagome folgte ihr sogleich.
 

Als Rin an Inu vorbei ging, spürte er nur zu deutlich Sesshomarus Blick auf sich, vor allem aber roch er seinen Bruder fast nur ausschließlich an der jungen Dame. Er hat sie tatsächlich markiert und zum Glück geht es ihr auch gut. Inu war sehr überrascht über die Entscheidung seines Bruders. Normalerweise war er sehr besonnen. Er hätte alles ab gewägt und gewartet.
 

Jedoch hatte er sie tatsächlich als die Seine markiert und alle würden sich nun in Acht nehmen müssen. Zögerlich blickte der Hanyou zu seinem Bruder, nachdem er den Frauen nachgesehen hatte. Rin hatte einen stärkeren Gang drauf, genauso wie seine Liebste nach der Vereinigung. Dies gab der jungen Studentin sehr viel Selbstvertrauen und genau das strahlte sie nun auch aus. Es war absolut beeindruckend das zu sehen.
 

Kaum erblickte er Sesshomaru, schon wurden seine Augen größer und fast wie von selbst schluckte er schwerer, denn der Daiyokai stand so selbstsicher und anmutig in seiner wahren Gestalt. Er hatte diese angenommen, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Seine Moderne Kleidung trug er genauso erhaben, wie sein eigentliches Outfit, welches er immer noch hatte und zu besonderen Yokai Ereignissen anzog.
 

“Du kannst dich entspannen, Inu”, meinte Sesshomaru mit fester Stimme, während er an seinem Bruder vorbei ging. Kagome sah auf, als sie ihren Schwager im Augenwinkel sah. Einen Moment klappte ihr der Mund auf, denn er verbarg sein Äußeres gar nicht.
 

Auch wenn Inu den Worten seines Bruders nur zögerlich folgte, so hatte er auch seine wahre Natur Preis gegeben. Seine Hundeohren zuckten etwas nervös, doch seine Sorge war unbegründet. Rin lächelte die Brüder liebevoll an. “Du hast Rin eingeweiht?”, fragte Kagome fassungslos.
 

“Hn”, entkam es ihm typischerweise. Bei diesem Ausruf konnte Inu nur mit seinen Augen rollen. Er ging an seiner Frau vorbei und nahm ihre Hand sanft in seine. Liebevoll zog er sie mit zur Couch und setzte sich auf diese. Kagome folgte seinem Beispiel und nahm neben ihm Platz. Sie war zwar etwas verwirrt wegen seiner Reaktion, doch sitzend konnten sie das Thema wohl besser besprechen.
 

Erwartungsvoll sah das Paar zu Rin und Sesshomaru. Letzterer ging zum Sessel und setzte sich ebenso. Rin folgte ihm und nahm an der Armlehne Platz. Sanft zog er sie an sich und überrascht wurden sie gemustert. Der Taisho war schon zuvor bei Rin anders gewesen, doch jetzt hatte er eine beschützende, aber auch stolze Haltung. Diese färbte auch ein wenig auf seine Gefährtin ab und das gefiel Kagome sehr. Jedoch würde sie das noch nicht so offen zeigen.
 

Erst sollte ihr der Ältere erklären, was wirklich passiert war. Nur danach würde sie auch durchsickern lassen, dass sie dieses Bild vor sich richtig gut fand. “Ein ‘Hn’ genügt nicht als Erklärung, Sess”, sprach Inu und sah seinen Bruder eingehend an, denn dieser wusste, dass der Jüngere dies abgrundtief hasste.
 

“Sagen wir es so... ich habe Rin unfreiwillig alles offenbaren müssen”, erklärte nun der Daiyokai.
 

“Unfreiwillig?”, hakte Kagome nach und konnte Rin ansehen, dass das Erlebnis wohl kaum gut und schön verlaufen war.
 

“Nun”, seufzte Sesshomaru etwas. “Ein paar Katzen dachten, sie könnten die Chance nutzen, mich anzugreifen.” Bei diesen blinzelte Inu verwundert und knurrte leicht, denn es gefiel ihm nicht, was nun kommen würde. “Da ich nicht alleine war... dachten sie wohl, dass ich mich nicht verteidigen würde.”
 

Mit diesen Worten erklärte er die Auseinandersetzung mit den Necos kurz und knapp, da er denen nicht noch mehr Aufmerksamkeit geben wollte. Solche Dinge wurden immer mehr zu einer kleinen Zerreisprobe für Sesshomaru. Früher hätte er sie einfach getötet und hätte damit das Problem gelöst. Aber mittlerweile gab es wenige Yokais, weshalb er nur ungern töten wollte.
 

Für viele klang dies vielleicht verrückt oder unnatürlich für einen Daiyokai. Denn er hatte seine Grundprinzipien noch einmal überdacht und sich dahingehend verändert. Ein Leben war wertvoll, egal wie klein oder unwichtig dieses sein mochte. Niemals hätte er gedacht, dass er einmal so darüber denken würde, doch die kleine Rin hatte genau diesen Prozess in ihm ausgelöst.
 

Mit den Jahrzenten merkte er immer mehr, wie recht sie damit hatte. Viele, früher auch er, würden darin Schwäche sehen, doch in Wahrheit war das eine Stärke. Toleranz war etwas, was heut zu Tage sehr wichtig war. Inu half ihm sehr dabei genau das zu erkennen. Es gab Sachen, die um einige wichtiger im Leben waren als diese Auseinandersetzungen.
 

“Ein Angriff? Ist... euch dabei nichts passiert?”, kam es direkt mit besorgter Stimme von Kagome. Am meisten Sorge hatte sie dabei um Rin, denn sie konnte sich nicht heilen. Um ihren Schwager brauchte sie sich nicht zu kümmern und doch hatte sie auch etwas Angst um ihn.
 

“Nein... Sess hat mich beschützt und mich weggeschickt, aber ich konnte nicht einfach so weg”, sprach Rin und blickte zu ihrem Gefährten. “Seine dämonische Gestalt war viel zu faszinierend, als dass ich weglaufen hätte können.” Während des Geständnisses hatte sie ihn angesehen und lächelte ihn verliebt an.
 

“Du hast dem... Kampf beigewohnt?”, kam es erstaunt von Inus Lippen. Das war eine Situation, die er sich nicht ausmalen wollte. Denn die Reaktionen waren schwer einzuschätzen, denn unterschiedlich könnten sie nicht sein.
 

“Nicht den gesamten Kampf... als ich... die Hundegestalt gesehen habe... kamen Erinnerungen in mir hoch und ich war so darin gefangen, dass ich eigentlich nichts wirklich mitbekommen habe”, erklärte sie. Erneut war Sesshomaru mehr als erleichtert, dass sie diesen Kampf nicht als Ganzes gesehen hatte. Genau das war seine größte Sorge, denn er könnte nicht vorhersehen wie sie dies finden könnte.
 

“Erinnerungen? Welche genau?”, hakte Kagome nach, während Rin etwas rot um die Nase nickte. Das verwirrte die Miko ein wenig, denn nun wusste sie erst recht nicht, was der Älteren durch den Kopf gegangen war.
 

“An damals, also mein früheres Leben, wenn man es so sehen möchte”, nuschelte Rin ein wenig unsicher. Doch Sesshomaru verschränkte seine Finger mit ihren, um ihr die Zuversicht und vor allem aber den Halt zu geben.
 

“Seit Rin mehr mit uns in Kontakt steht, hat sie wohl einiges von ihrem früheren Leben durch Träume gesehen”, führte Sesshomaru dies weiter aus. Dies zu hören, überraschte Kagome und Inu ziemlich. Der Blick der beiden lag auf der Studentin. Bei Sesshomarus Worten nickte sie, fast so als würde sie das noch zusätzlich bestätigen wollen.
 

“Ich konnte das damals leider nicht ganz so zu ordnen, was genau das war. Aber eines konnte ich nur zu deutlich spüren. Diese tiefe Verbundenheit zu Sess. Doch ich konnte das nicht wirklich auseinander halten”, gestand sie.
 

“Verstehe, Rin. Wir werden dir so gut wie wir können helfen, das auseinander zu halten”, versprach Kagome, denn einige Momente aus dem Leben der kleinen Rin kannte sie. Dankend nickte Rin. “Ich glaube aber auch, dass es ein absoluter Schock für dich war.” Das musste die Miko einfach noch loswerden.
 

“Anfangs war das sehr beängstigend und auch verwirrend”, gestand Rin nach den Worten ihrer neu gewonnenen ‘Schwägerin’.
 

“Und doch... hast du dir nichts anmerken lassen”, kam es skeptisch von Inu. Der Hanyou vernahm ein leises Knurren seines Bruders. Einzig und allein seine Ohren reagierten auf die versteckte Warnung.
 

“Ich habe sie nur als Träume abgetan und mir nicht dabei gedacht. Nur dass der Mann aus dem Traum fast genauso aussah wie mein Professor”, schmunzelte sie und Kagome kicherte leise. Das war sehr amüsant für die Braunhaarige. Zum Glück blieb Sesshomaru da ruhiger.
 

“Du hast da noch was vergessen, Rin”, meinte der Taisho und überrascht blickte sie zu ihm.
 

“Ach ja?”, entkam es ihr. Er sah sie zwar mit einem neutralen Blick an, doch seine Augen funkelten regelrecht. Da Rin nichts weiter sagte, schmunzelte Inu ein wenig. Doch dann räusperte er sich, denn er vermutete das worauf Sesshomaru gerade wartete. Fast wie von selbst glitt Rins Blick zu dem Hanyou.
 

“Das Bild”, meinte er nur und man konnte man genau sehen, wie bei der Schwarzhaarigen der Groschen fiel.
 

“Oh... verzeih... natürlich mein ‘sexy’ Professor”, verbesserte sie sich und sah verführerisch zu ihrem Freund. Zufrieden nickte er und Kagome lachte erneut. Der Ältere war wirklich unverbesserlich.
 

“Du bist unmöglich, Schwager”, grinste die Miko breiter und sie hörten nur sein klassisches neutrales und kühles ‘Hn’. Das brachte nun auch Inu zum Lachen. Seine Künftige hatte hier recht, denn sein Bruder war unmöglich.
 

Es dauerte ein wenig, bis sie sich beruhigt hatten. “Und du hast gar keine Angst?”, fragte nun Kagome etwas ernster und Rin überlegte.
 

“Ich würde lügen, wenn ich nun sage, dass ich keine Angst hätte. Denn die habe ich wirklich. Es ist eher, dass ich mich an Sess Seite sicher und geborgen fühlen”, erklärte sie und drückte sanft die Hand ihres Liebsten. “Ich weiß nicht, wie ich das anders ausdrücken kann.”
 

“Ich weiß genau, was du meinst, Rin”, nickte Kagome verstehend. “So ging es mir damals auch... kaum war ich bei Inu, schon fühlte ich mich stark, sicher, aber auch genervt.” Diesmal schmunzelte Sesshomaru und Inu rollte nur mit den Augen, aber er wusste genau wie seine Gefährtin ihre Worte meinte. Daher nahm er ihr das auch nicht übel.
 

Rin kicherte leise und lehnte sich mehr an ihren starken ‘Helden’. Genau das war er früher für sie und genauso auch in diesem Leben war er das. Sie hatte immer zu ihm aufgeblickt und ihn als Vorbild genommen. Schließlich war er der Grund dafür, dass sie Archäologie studierte. Niemals hätte sie gedacht, dass sie einmal mit ihrem Schwarm so zusammen sitzen würde. Ihr Opa wird bestimmt begeistert sein, so viel wusste sie.
 

“Und... wie kam es zu der Markierung?”, fragte nun Kagome leicht grinsend, denn das war das, was sie am meisten wissen wollte. Bei der Frage grummelte Sesshomaru und Rin wurde rot um die Nase.
 

“Naja... ehrlich gesagt... irgendwie habe ich ihn wohl verführt”, gestand sie und Kagome klappte der Mund auf.
 

“Ernsthaft?”, fragte sie verblüfft nach und Rin nickte ganz verlegen.
 

“Kein Kommentar bitte... mein Biest hat mich schon deswegen aufgezogen”, warnte Sesshomaru seinen Bruder, denn er sah ihm bereits an, dass er einen fiesen Spruch auf Lager hatte.
 

“Aber erklär mir lieber, wieso deine Beherrschung gegen Null gefallen ist?”, milderte Inu seine Spitzfindigkeit herab.
 

Sesshomaru knurrte erneut und hob eine Augenbraue hoch. Es verblüffte ihn, dass sein Bruder doch tatsächlich genau das gefragt hatte. “Muss... ich dir das nun erklären?”, fragte er mit einem Hauch von Überraschung in seiner Stimme. Inu lachte leise und grinste.
 

“Interessant zu sehen, dass in diesem Daiyokai auch ein Mann steckt mit seinen tierischen Trieben”, neckte Inu seinen Bruder weiter und diesmal rollte Kagome mit den Augen. Die beiden waren wirklich schlimm. Das brachten sie ausgerechnet jetzt vor Rin.
 

“Bevor das hier ausartet... ich gehe mit Rin einen Tee oder Kaffee machen”, meinte Kagome direkt und stand auf. Nur zu gern folgte Rin der Braunhaarigen und ließ die Brüder ein wenig unter sich.
 

Beide sahen ihren Gefährtinnen nach. “Du hast es echt getan... Respekt, Sess”, grinste Inu seinen Bruder an. Leicht seufzte der Angesprochene und blickte zu seinem Bruder.
 

“Bevor du fragst... nein es war nicht geplant und ja, es war verdammt riskant, doch irgendwie waren wir beide machtlos. Sowohl das Biest als auch ich”, stellte er gleich klar und Inu schmunzelte etwas. Seinen Bruder so zu erleben erfreute ihn sehr.
 

In seinen Augen hatte er es verdient glücklich zu sein. “Sag bloß sie stand in Unterwäsche vor dir?”, scherzte Inu weiter und Sesshomaru räusperte sich. Fast so als fühlte er sich ertappt. “Sag bloß... ich habe recht?”, hakte der Hanyou nach.
 

“Wie läuft es mit den Aufträgen?”, wechselte er das Thema und brachte Inu damit zu lachen. Damit war die Sache klar. Mit den Waffen einer Frau hatte sie ihn also erobert und das war unglaublich, denn sie hatte sein Herz.
 

“Es läuft gut... bis zur Hochzeit ist nur noch ein Auftrag offen, aber darum könnte sich auch Hayato kümmern. Er wäre noch in der Nähe des kleineren Dorfes”, erklärte Inu professionell seinem Bruder und würde das Thema Dessous nicht mehr ansprechen. Diesen Spaß würde er sich für später erlauben.
 


 

Während die Jungs ihr Thema schnell auf die Arbeit gelenkt hatten, unterhielten sich Kagome und Rin eher über die typischen Frauensachen. “Du hast dich wirklich getraut, Rin?”, wollte die Braunhaarige wissen.
 

“In dem Moment habe... ich nicht nachgedacht... ich... erzähle nichts Neues, wenn ich sage, dass ich mich in ihn schon verguckt habe. An dem Tag... wollte ich ihn einfach”, sprach Rin etwas verlegen aus und Kagome strahlte.
 

“Ich freu mich so für euch, ehrlich.”
 

“Danke... Kago”, kicherte die Ältere und half der Angesprochenen dabei Tee zu machen. Natürlich machte sie für Sesshomaru einen Kaffee.
 

“So unter uns”, begann Kagome neugierig. Rin sah zu ihr und blinzelte verwundert.
 

“Ja?”
 

“Nackt oder Unterwäsche?”, fragte die Jüngere grinsend. Wohlwissend, dass Sesshomarus und Inus Ohren gut genug waren, um sie zu belauschen.
 

“Oh... ist das... so offensichtlich?”, hakte Rin mit roten Wangen nach. Ein wenig nickte Kagome, denn sie kannte ihren Schwager eigentlich als sehr beherrschten Mann.
 

Obwohl er mittlerweile mehr Gefühle offenbarte, so war er meist noch reserviert damit. Als zurückhaltend wollte sie ihn nicht bezeichnen, denn es passte einfach gar nicht zu dem Daiyokai. “Sess... war schon von deinem Anblick sehr angetan. Aber ich glaube, dass er nur bei diesen beiden Varianten seine Beherrschung so fallen lassen könnte.”
 

Mit ihren Worten hatte Kagome absolut recht. Daher wurde Rin noch röter und nahm die Kaffeetasse von der Maschine. “Ich habe mit meiner besten Freundin vor dem Abflug geshoppt”, erklärte Rin und da wurde die Braunhaarige hellhörig.
 

“Oh... Shoppen? Dessous?”, hakte sie deshalb nach und konnte genau mitverfolgen, wie ihre Gegenüber knallrot wurde. Sie nickte leicht.
 

“Dunkelblaue Dessous”, nuschelte Rin schließlich.
 

“Oh... auch noch dunkelblau”, grinste Kagome breiter und wusste genau, dass die Brüder zuhörten.
 


 

Während Inu versuchte nicht los zu lachen, unterdrückte Sesshomaru ein Knurren. Sein Biest amüsierte sich schon ohne das Gespräch der Frauen, da müssen sie ihm nicht auch noch mehr Zündstoff geben. Bemüht sprach er weiter über den Ablauf bis zur Hochzeit, denn sie müssten noch einiges fertig machen. Dabei erinnerte sich Sesshomaru daran, dass Rin noch Schuhe zu ihrem Kleid brauchte, um ein perfektes Kleid zu haben.
 

‘Lenk mich nicht auch noch ab... sei stolz auf unsere Gefährtin und steh dazu, dass sie uns verführen konnte’, lachte sein Biest.
 

Lass das... ich steh voll und ganz dazu, aber das muss doch Inu nicht wissen, dass ich dafür eine Schwäche habe., grummelte er innerlich und musste sich sehr zurück halten.
 

‘Ach komm, spätestens heute Nacht oder morgen hätte er das doch mit bekommen’, lachte es weiter. Sein Biest wusste genau, dass sie beide machtlos gegen den Drang der Paarung waren. Schließlich war der Trieb frisch nach der Markierung stärker.
 

“Dir ist klar, dass morgen Hitomi mit Aidan herkommen?”, fragte Inu mit einem Grinsen im Gesicht.
 

“Ich weiß... ich sollte Aidan vorwarnen”, schmunzelte Sesshomaru darüber.
 

“Dass seine Frau ihn... etwas Härter rannehmen wird?”, lachte Inu wohlwissend, dass ihr Ehemann ihre Wut meist abbekam. Auch wenn er drauf stand, so wollte Sesshomaru ihn nicht so gesehen ins offene Messer laufen lassen.
 

“Obwohl er das mit Sicherheit lieben wird.”
 

“Definitiv, aber vorwarnen wäre nicht schlecht. Vielleicht kann er sie auch schneller beruhigen”, zwinkerte Inu und Sesshomaru lachte leise.
 

Beide sahen auf, denn die Damen kamen zurück mit Tee, Kaffee und Gebäck. “Na habt ihr euch amüsiert?”, grinste Kagome und Inu nickte sofort. Sesshomaru rollte mit den Augen und sprach nur ein einfaches ‘Hn’ aus.
 

“Morgen wird es wieder spannend”, meinte Inu.
 

“Stimmt... Hitomi sieht nach unserem Kleinen nach”, erzählte Kagome strahlend. Ihr war klar, dass ihr Gefährte auf etwas anderes anspielte. Doch Sesshomaru sollte noch Ruhe vor der Laune der Wölfin haben.
 

“Oh... ist es wieder soweit?”, kam es interessiert von Rin und Inu blickte zu seinem Bruder. Sie klang fast so, dass sie gegen Nachwuchs nicht abgeneigt war. Doch wie der Taisho darüber dachte, konnte er nicht sagen. Darüber hatten sie eigentlich nie gesprochen, weshalb er neugierig auf die Reaktion war.
 

Rin strahlte regelrecht bei dem Thema und das ging sogar an Sesshomaru nicht spurlos vorüber.

Yokai, die bellen...

Kagome und Rin sprachen über die Untersuchung der Vorsorge ihres ungeborenen Kindes. Inu ließ seinen Bruder nicht aus den Augen. Jedoch konnte man ihm äußerlich rein gar nichts anmerken. Aber der Hanyou kannte mittlerweile seinen Bruder gut genug, um zu wissen, dass er aufmerksam zuhören würde. Dabei sich auch seine eigenen Gedanken machen würde. Zu gern hätte Inu gewusst, wie sein Bruder nun zu dem Thema ‘Hanyou’ stand.
 

Sesshomaru hatte zwar gelernt ihn zu akzeptieren und für sein Wohlergehen zu sorgen, doch es bedeutete nicht, dass er Hanyous mochte. Bei anderen war er um einiges zurückhaltender. Öfters hatte er den Kontakt zu diesen gemieden, diese im besten Fall nur geduldet. Dies war abhängig von seiner Laune. Aber dabei verzichtete er immer darauf mit ihnen zu sprechen. Früher hätte er noch nicht mal das zu gelassen. Dahingehend hatte sein Bruder einiges an seinem Verhalten geändert.
 

Doch über die Möglichkeit eines eigenen Hanyou in Form eines Welpen hatten die Brüder nie angesprochen. Für den Moment würde Inu ihn nicht darauf ansprechen. Das war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt für solch ein Gespräch. Zum einen wusste er nicht, ob Rin sich an absolut alles erinnerte. Zum anderen, ob sie darüber schon geredet hatten. Wenn nicht dürfte er das Thema nicht als erstes ansprechen, denn das müsste sein Bruder selbst oder Rin tun.
 

“Darf ich dich zu dem Termin begleiten?”, wollte Rin plötzlich wissen.
 

“Wenn du möchtest, sehr gerne, Rin”, lächelte Kagome.
 

“Darf ich, Sess?”
 

“Hn”, entgegnete er schlicht auf Rins Frage hin, ob er ihr dies erlauben würde. Sie strahlte ihn an und danach das Paar. Inu grinste breiter, während Kagome etwas blinzelte. Sie verstand nicht so richtig, was sein ‘Hn’ bedeutete, doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Rin schien in seiner Stimmlage wohl mehr zu erkennen als es die Miko je könnte. Das erfreute sie sehr.
 

“Oh wie toll, somit sind wir alle dabei?”, wollte Kagome von den Brüdern wissen.
 

“Zuerst sollte ich im Büro nach dem Rechten sehen. Auch wenn ich Inu vertraue, gibt es Aufgaben, die ich besser erledigen kann. Aber danach komme ich nach”, versprach Sesshomaru und Inu schmunzelte ein wenig. Es stimmte, dass sein Bruder besser mit Zahlen umgehen konnte. Selbst mit der Diplomatie kam der Ältere besser zurecht als Inu. Der Hanyou war dabei eindeutig viel zu ungeduldig.
 

“Doch vorher solltest du Hitomi in Kenntnis setzen”, grinste Inu und seine Gefährtin lächelte leicht. Hitomi war schon bei dem Kuss nahezu außer sich vor Wut, doch das könnte etwas hervorlocken, was niemand beabsichtigt hatte. Schon gar nicht Rin oder Sesshomaru.
 

Ein wenig schluckte der Ältere und nickte. “Ich werde sie mal eben anrufen”, meinte er und zog sein Handy heraus. Lieber würde er das Gespräch jetzt hinter sich bringen, als morgen Rin bei der Ärztin auflaufen zu lassen, sobald sie Kagome bei ihrem Termin begleiten würde.
 

“Wird sie sehr böse sein?”, fragte die Miko ein wenig besorgter nach.
 

“Hn”, entkam es Sesshomaru.
 

“Kommt drauf an, ob sie läufig ist”, lachte Inu leise. Sesshomaru schmunzelte, doch nickte er zustimmend. Sie beide kannten die Wolfsyokai nun schon seit ihrer Geburt. Meist war es bei ihr wirklich davon abhängig, ob sie gerade ihre heiße Phase hatte oder nicht. Einzig und allein Aidan konnte sie mehr als genug fordern, um einen Wutausbruch zu vermeiden.
 

“Läufig?”, fragte Rin verwundert. Dieses Wort war doch eigentlich eher in Bezug auf Tiere geläufig. Bei Menschen nannte man doch so etwas eher die fruchtbaren Tage.
 

“Müsst ihr denn diese Zeit so vulgär ausdrücken?”, rollte Kagome mit den Augen und seufzte lauter. Sie wandte sich Rin zu und erklärte ihr, was die Jungs damit meinten: “Sie denken dabei an die empfängliche Phase einer Frau.”
 

“Ähm”, entkam es Rin. “Ernsthaft?”, fragte sie fassungslos und bekam ganz rote Wangen. Kagome legte leicht den Kopf schief, doch dann begriff sie ihren Fehler und sanft lächelte sie ihre Schwägerin an.
 

“Hitomi ist eine Yokai”, begann sie zu erklären.
 

“Genauer gesagt ist sie die Tochter von Ayame und Koga”, vervollständigte Inu die Erklärung seiner Gefährtin, als er die kleine Denklücke, die sie alle irgendwie gemacht hatten, entdeckte. Auch Sesshomaru fiel es nun auf, dass er das nicht bedacht hatte. Rin erinnerte sich zwar, aber Hitomi war damals noch gar nicht auf der Welt.
 

“Oh Koga... der Wolfsyokai von damals?”, hakte die Schwarzhaarige nach und alle nickten.
 

“Genau der”, meinte Sesshomaru und suchte in seinem Handy nach Hitomis Nummer. Wobei er es sich anders überlegte und vorher Aidan anrufen wollte. Daher schwenkte er zu der Nummer des Mannes.
 

“Und wieso ist sie zu dieser Zeit so anders?”, fragte Rin unschuldig. Noch bevor der Daiyokai antworten konnte, hatte seine Schwägerin schon damit begonnen den Umstand etwas zu erklären.
 

“Bei Yokaifrauen ist diese Phase anders als bei uns... Menschen. Während wir einmal im Monat dazu in der Lage sind, ist es bei ihnen nur alle paar Jahre der Fall”, sprach Kagome lächelnd.
 

“Oh”, entkam es Rin. Sie hatte von solchen Dingen noch keinerlei Ahnung, weshalb nun auch ihr Interesse geweckt war. “Warum ist das so?”, fragte sie neugierig.
 

“Genau wissen wir das nicht. Aber wir vermuten, dass das mit der längeren Lebensspanne zusammen hängt. Wir altern zwar wie jeder andere, aber unser Aussehen altert um einiges langsamer. Aus diesem Grund passt sich wohl der Zyklus sich auch daran an”, versuchte Sesshomaru das genauer zu erklären.
 

“Das ist der Grund, warum Hitomi sich auf die Frauenmedizin umgeschult hatte. Sie kann auf diese Weise eine Menge Informationen sammeln und sie auch auswerten. Natürlich fragt sie nach, ob sie das machen darf. Jedoch auch anonym.”
 

“Das ist faszinierend”, kam es von Rin und Sesshomaru schmunzelte. Seine Liebste war wirklich an fast allem interessiert, genau wie damals.
 

“Deshalb hat sie mit ihrem Bruder auch eine Analyse meines Giftes gemacht.”
 

“Oh... und deshalb wird sie wohl schimpfen?”, fragte sie kleinlaut und er nickte etwas.
 

“Das wird sie bestimmt, doch bei ihr ist er wirklich sie. Bellende Frauen, beißen nicht”, lachte Inu und Kagome verdrehte die Augen erneut.
 

“Ihr seid wirklich gemein... so könnt ihr das doch nicht ausdrücken”, schimpfte sie ihren zukünftigen Gatten. “Sie sorgt sich eben um euch und uns.”
 

“Das wissen wir auch... aber das ist wirklich so... sie ist sehr aufbrausend. Da kommt sie eben nach ihrer Mama”, grinste Inu breiter und Sesshomaru schmunzelte etwas.
 

“Nun aber kurz Ruhe... ich frage mal Aidan in welcher Gefühlslage Hitomi ist”, sprach der Daiyokai und hielt sich das Handy ans Ohr. Es dauerte einige Zeit, bis er die Stimme des Anderen hören konnte.
 

“Hallo Sesshomaru”, wurde er begrüßt.
 

“Hey Aidan... sag mal... ist deine Gattin momentan gut gelaunt?”, kam der Taisho direkt auf den Punkt.
 

“Momentan?”, fragte der Wolf nach und blinzelte. “Oh weh... was hast du angestellt?”
 

“Sagen wir mal so... Hitomi wird wohl wütend”, erklärte Sesshomaru und Aidan verdrehte die Augen. Die beiden waren eine explosive Mischung und das wäre das gefährliche daran.
 

“Wütend? Sag bloß du hast etwas getan, was sie dir verboten hat?”, hakte der Wolf direkt nach.
 

“So könnte man es sagen”, entgegnete Sesshomaru direkt und hörte noch ein Seufzen.
 

“Du hast... sie markiert?”, kam die Frage flüsternd.
 

“Korrekt”, wurde diese auch gleich beantwortet. Erneut seufzte es an der anderen Leitung.
 

“Sie lebt?”
 

“Natürlich lebt sie.”
 

“Gut... Hitomi ist grade noch bei einer Patientin... ruf sie in einer Stunde an und rechne damit, dass sie in 3 Stunden bei euch sein wird”, warnte Aidan fairerweise.
 

“Oh... und in 4 Stunden bist du hoffentlich auch hier”, sprach Sesshomaru grinsend.
 

“Natürlich... ich lass mir doch ihre wilde Ader nicht entgehen... genau dafür liebe ich sie doch”, sprach der Wolf und so verabschiedeten sich die Männer.
 

Sesshomaru schmunzelte etwas. “So wie es aussieht ist sie nicht läufig, aber hier aufschlagen wird sie wohl... zu mindestens hat Aidan gemeint, dass sie sich auf den Weg her machen würde, sobald sie davon erfährt”, berichtete er seiner Familie.
 

“Solange Aidan auch her kommt, werden wir es überleben”, meinte Inu gleich, denn der Wolf wusste tatsächlich, wie er mit der kleinen Furie umgehen sollte.
 

“Oh... aber... ich wollte diese Bindung... und ich... war es auch... die ihn verführt hat”, nuschelte Rin die letzten Worte mit einem Rotschimmer auf ihren Wangen. Kagome lächelte sanft und nickte.
 

“Hitomi ist zwar aufbrausend, doch sie wird erkennen, dass es richtig war, wie ihr euch entschieden habt”, sprach die Miko sanft und Sesshomaru nickte.
 

“Kago hat Recht... sie wird es schon verstehen”, meinte er zuversichtlich und zog Rin mehr auf seinen Schoß.
 

Inu schmunzelte über die Geste seines Bruders. Noch immer war das ungewohnt, dass sein älterer Bruder doch tatsächlich nur ein Mann war. Doch er gönnte ihm das Glück mit Rin, denn sie haben es beide verdient. Vor allem sahen sie toll zusammen aus. Rin hatte sich an ihn gelehnt und genoss seine Spielereien mit den Fingern an ihrer Hand. Es war schön gewesen.
 

“Sag mal... wie sieht denn deine Markierung aus, Rin?”, fragte nun Kagome neugierig. Da sie noch etwas warten mussten, konnte sie nun diese Frage loswerden. Verwundert blinzelte Rin, denn sie wusste nicht, was die Miko meinte.
 

“Wie meine Markierung aussieht? Sieht sie denn anders aus als bei anderen?”, fragte sie daher.
 

“Weißt du etwa nicht... wie sie aussieht?”, kam es fast schon fassungslos von Kagome. Rin schüttelte den Kopf und blickte blinzelnd zu Sesshomaru. Er schmunzelte leicht und streichelte über ihre Seite hinauf zu ihrem Nacken.
 

“Jede einzelne sieht anders aus”, begann er und sah in den Augen seiner Gefährtin ein Leuchten.
 

“Und... wie sieht meines aus?”, hakte sie nach.
 

“Ein Sichelmond beschützt etwas.”
 

“Was beschützt es denn?”
 

“Das... konnte ich noch nicht richtig erkennen. Es war noch zu blass, als ich es mir angesehen habe”, gestand er und Rin blinzelte.
 

“Magst du jetzt nochmal nachsehen?”, fragte sie mit roten Wangen und er nickte leicht. Ein wenig hob Rin ihr Haar hoch, während sie sich aufrichtete. Sogleich drehte sie sich zu ihm um, damit er die Bissstelle sehen konnte.
 

Gespannt und neugierig blickte Kagome und Inu zu Sesshomaru, jedoch hörte sie erstmal nur ein ‘hn’. Kagome verdrehte die Augen. “Nun sag schon, Sess”, meinte sie und Rin blickte leicht zu ihm.
 

“Was wird beschützt?”, wollte Rin ebenfalls wissen. Er konnte klar heraushören, dass sie neugierig, aber auch ungeduldig klang.
 

“Es sieht nach einer Blüte aus”, erklärte er und fuhr sachte darüber. Rin erschauderte durch die Berührung und schluckte etwas.
 

“Und was für eine?”, fragte sie leise nach. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.
 

“Eine Kirschblüte”, beantwortete er die Frage. Blinzelnd blickte Rin zu ihm und legte den Kopf schief. Kagome und Inu lächelten sanft, denn es war passend, dass Rin eine Kirschblüte symbolisierte.
 

“Wie passend”, lächelte die Schwarzhaarige sanft und ließ ihre Haare wieder runter, um ihren Nacken zu bedecken. Bei ihren Worten nickte Sesshomaru und legte seine Arme um ihre Taille.
 

“So sehr wie du sie magst, ist es nicht verwunderlich”, schmunzelte er und küsste sanft ihre freie Schulter. Sie wurde dabei leicht rot und Inu räusperte sich leicht.
 

“Verliere deinen Fokus nicht, Brüderchen”, neckte der Hanyou den Älteren und Kagome unterdrückte los zu lachen, denn das würde für Rin sonst noch unangenehm werden. Das wollte sie vermeiden.
 

“Hn”, entkam es Sesshomaru und er funkelte seinen Bruder böse an. “Ist schon gut, Inu... ich vergesse das nicht”, meinte er gleich und drückte seine Gefährtin an sich. Niemals würde er Rin schutzlos lasen.
 

“Was... meint ihr?”, fragte Rin verwundert.
 

“Sess soll noch Hitomi anrufen”, meinte Kagome und Rin formte ein tonloses ‘Oh’. Das hatte die Studentin fast schon wieder vergessen. Wobei es auch daran lag, dass Sesshomaru sie abgelenkt hatte.
 

“Ich mache es ja schon”, meinte er direkt, denn die Stunde verlief wirklich viel zu schnell. Für seinen Geschmack zu schnell. Er hatte zwar keine Angst vor der Wölfin, aber größten Respekt vor ihr.
 

Daher suchte der Daiyokai die Nummer der Ärztin heraus und rief sie an. Er wartete darauf, dass sie abhob. Alle anderen waren mucksmäuschen still. Gespannt warteten sie darauf, wie das Gespräch verlaufen würde. Es war nach wie vor wie eine kleine Wundertüte.
 

“Sess?”, kam es verwundert von der anderen Leitung. “Was ist los, dass du mich anrufst?”
 

“Hey, Hitomi... auch wenn wir uns morgen sehen... muss ich dich aber heute noch sprechen”, begann der Taisho und die Angesprochene war absolut verwundert.
 

“Was ist los?”, fragte sie nun ernster, aber auch direkter.
 

“Sagen wir es so”, sprach er weiter und ließ seine Augen rot unterlaufen. “Wir... haben sie gebissen.”
 

Unwillkürlich hielten alle anwesenden die Luft an, während Sesshomaru genau hörte, wie die Atmung der Wölfin sich etwas beschleunigte. “DU HAST WAS?!”, rief sie plötzlich aus. “BIST DU VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN?”
 

Schon als sie anfing zu schreien, hielt er das Handy von seinem Ohr weg. Einen Tinnitus wollte er schließlich doch vermeiden. Er hörte sie auch so. “Schrei nicht so... und ja... vielleicht bin ich von allen guten Geistern verlassen, aber hey... ich bin und bleibe ein Daiyokai”, grinste er leicht. Inu schmunzelte etwas und grinste breiter.
 

Sein Bruder war definitiv unverbesserlich. Das Gespräch wird sicher noch einiges an Feuer zunehmen. “Hör auf so überheblich zu sein! Verdammt”, fluchte Hitomi sofort los. “Ich bin in zwei Stunden da... wehe ihr passiert etwas!”
 

Damit beendete sie das Gespräch und lief zum Dach des Gebäudes, um von dort aus zu starten. Sie verwandelte sich sogleich und machte sich bereits auf den nach Japan, um dem Taisho ordentlich den Kopf zu waschen. Er war wirklich ein Idiot. Wieso hatte er das Risiko auf sich genommen und Rin einfach so gebissen. Sie begriff dies einfach nicht und wollte das aus seinem Mund hören.
 

“Tja... ich glaube Aidan kennte seine Frau besser als alle anderen”, grinste Kagome, denn sie konnte Sesshomaru ansehen, dass Hitomi aufgelegt hatte.
 

“Das glaube ich auch”, kicherte Rin und sah entschuldigend zu ihrem Liebsten.
 

“Mach dir keine Gedanken, Rin”, zwinkerte er und blinzelte, als er eine Nachricht bekam. “Oh... Aidan ist auch auf dem Weg... er hatte noch ihre Sachen geholt.”
 

Nun mussten sie dann doch lachen. Das Paar verstand sich scheinbar auch ohne Worte und das fanden besonders die Damen zuckersüß. “Ich freue mich schon darauf, sie richtig kennen zu lernen”, meinte Rin grinsend.
 

Das überraschte ein wenig die Brüder, aber sie nickten. “Das wird bestimmt interessant”, meinte Kagome ehrlich. “Aidan kenne ich auch noch nicht.”
 

“Für einen Wolf ist er sehr besonnen”, schmunzelte Inu und erhob sich. “Komm lass uns was für die beiden Kochen”, schlug er vor und Kagome nickte sogleich.
 

“Wir helfen euch”, lächelte Rin und Sesshomaru stimmte dem auch zu. Sie könnten die Zeit auch nutzen und etwas für das Paar zusammenstellen. Vor allem lenkte es sie alle ein wenig ab.
 

Während sie kochten, unterhielten die Frauen sich noch ein wenig und Kagome fragte nach, wie die Reise eigentlich war. Begeistert sprach Rin darüber und Inu lächelte. Da waren sie wohl voll und ganz in ihrem Element gewesen. Es war interessant zu sehen, wie Sesshomaru ihr das Wissen beigebracht hatte. Er freute sich, dass sie trotz des Angriffs eine schöne Zeit hatten.
 

“Also habt ihr nicht alles geschafft, weil du wegen der Markierung ohnmächtig warst?”, fragte Kagome und betrübt nickte Rin.
 

“Leider... für mich kam es eher so vor, als hätte ich nur zwölf Stunden geschlafen. Daher hatte ich auch solche Kopfschmerzen. Weil mein Körper nicht daran gewöhnt war so lange zu schlafen”, erklärte sie und verstehend nickte Kagome, denn ihr ging es nach dem Aufwachen genauso.
 

“Wir wiederholen den Ausflug”, versprach Sesshomaru direkt und Rin sah ihn begeistert an. Eifrig nickte sie.
 

“Sehr gerne, Sess”, sprach sie erfreut aus und lächelte sanft ihren Liebsten an.
 

Plötzlich sahen die Brüder auf und blinzelten. Ehe die Frauen nachfragen konnten, erklärte Inu ruhig: “Hitomi ist da.” Die Zeit verlief eindeutig viel zu schnell.
 

“Dann will ich sie mal begrüßen”, kicherte Kagome und ging schon zur Tür. Kaum hatte die Miko diese geöffnet, schon rauschte Hitomi an ihr vorbei. Sie konnte noch nicht einmal ein Hallo herausbringen. So schnell war die Wölfin an ihr gerauscht. Schmunzelnd schloss Kagome die Tür wieder und folgte der Ärztin hinein.
 

“SESS!!!! Wie zum Teufel konntest du das tun?”, fauchte Hitomi ihn direkt an, doch beeinflussen ließ er sich nicht.
 

“Entspann dich, Hitomi”, meinte er ruhig und sah direkt seiner Gegenüber in die Augen.
 

“DU...”, begann sie und tippte mit dem Finger auf seiner Brust herum. “Du bist wirklich ein Idiot!”
 

“Mir geht es doch gut”, hörte sie von der Seite und blinzelte verwirrt.
 

‘Nun hat sie es auch begriffen, dass Rin da ist... herrlich zu sehen, dass sie wegen ihrer Wut sogar die Gerüche nicht mehr filtern kann’, lachte sein Biest drauf los und auch er musste schmunzeln.
 

“Hitomi... Rin geht es sehr gut”, bestätigte er ruhig und die Wölfin blinzelte. Sie blickte zu der Schwarzhaarigen und legte den Kopf schief.
 

“Du...”, fing sie an und ging direkt zu Rin. Sie tastete die junge Frau kurz ab und blinzelte erneut. “Dir geht es wirklich gut?”, fragte sie nach und Rin nickte.
 

“Mehr als gut... ich fühle mich sehr gut sogar”, lächelte sie und Hitomi atmete erleichtert aus. Sie war froh darüber, dass es der jungen Frau gut ging.
 

“Nun zu dir”, sprach Hitomi und blickte Sesshomaru finster an. “Da sagt man dir, sie entwickelt langsam Antikörper gegen deine Gifte und was machst du? DU beißt sie und setzt sie damit all deinen Giften aus? Hast du einen Knall?”, wollte sie wissen.
 

“Hn”, entkam es fast schon automatisch seinen Lippen.
 

“KOMM MIR NICHT DAMIT”, fauchte sie ihn an und er konnte nicht anders als zu lachen.
 

“Hitomi... ich bin auch nur ein Mann...”, rechtfertigte er sich schlicht und einfach.
 

“Du kannst mir nicht erzählen, dass Rin dich verführt hat... sie ist viel zu unschuldig dafür!”
 

“Oh... also eigentlich... ist das wirklich so gewesen”, mischte sich nun Rin ein und verwirrt blickte Hitomi zu ihr. Sie konnte sich das absolut nicht vorstellen.
 

“Rin hatte mich verführt...”
 

“Und doch hättest du dagegen ankämpfen müssen, Sess”, sprach sie ihn wieder an. Ihr Tonfall war mehr als vorwurfsvoll. “Du hättest sie töten können! Du hättest sie warnen müssen.”
 

“Aber das hat er doch”, lächelte Rin.
 

“WAS?!”, rief Hitomi aus und starrte die Schwarzhaarige an. War das möglich, dass sie das Risiko selbst tragen wollte?, überlegte sie und schluckte schwerer. Das konnte doch unmöglich sein, dass Rin ihm und seinem Biest so sehr vertraute. Sie blinzelte erneut und konnte nicht weiter darüber nachdenken, da sie schon starke Arme um ihren Bauch spürte.

…beißen nicht!

“Beruhige dich, Rubi. Lass die beiden sich erklären und höre ihnen auch zu”, raunte er hinter ihr und küsste sanft ihren Nacken. Hitomi grummelte etwas Unverständliches vor sich hin, doch sie lehnte sich an ihren Mann. “Ich weiß... du bist beunruhigt und wütend, weil er so unverantwortlich war, aber sie lebt und das ist das Wichtigste”, flüsterte er weiter. Erneut erklang so etwas wie ein Grummeln von ihr.
 

Erleichtert atmete Inu durch, denn Aidan kam genau zur richtigen Zeit bei ihnen an. Da der Hanyou den Wolf schon meilenweit riechen konnte, hatte er ihm einfach die Tür aufgemacht, ohne dass er klingeln musste, und ihn so hinein gelassen. Aidan hatte genau gewusst, was er wollte, daher ging er zielsicher in die Küche und hatte seine Gefährtin einfach umarmt. Noch immer schien die Wölfin ihren Geruchssinn zu verlieren, sobald sie wütend war.
 

Ansonsten hätte sie ihn schon längst bemerken müssen. Kagome kicherte leise, denn die Wölfin war fast schon handzahm bei dem großen rothaarigen Mann. Für sie war es schön zu sehen, dass sie sich gegenseitig forderten, so wie Inu und sie selbst. Lächelnd blickte sie zu ihrem Hanyou. Dieser zwinkerte ihr zu und zog sie sanft an sich. Sie würden sich weiter um das Essen kümmern, damit dieses nicht anbrennen würde.
 

“Du hast vollkommen Recht, Ai”, hauchte Hitomi. Tiefer atmete sie durch und nahm auf diese Weise den Geruch ihres Mannes in sich auf. Dieser beruhigte sie jedes Mal auf das Neue. Egal wie wütend oder traurig sie war, sein Duft und seine Nähe brachten sie wieder in Einklang. Nur er hatte diese Macht über sie. Sanft legte sie ihre Hand auf seine und schmiegte sich mit ihrem Rücken an seine Brust.
 

“So ist es richtig... tief durchatmen... ganz ruhig, Rubi”, raunte er wieder und blickte mit seinen grünen Augen zu Sesshomaru. “Verzeih die Verspätung, Sess.”
 

“Halb so wild, Aidan”, zwinkerte der Daiyokai und lächelte den Wolf ehrlich an. Es war immer wieder äußerst faszinierend, wie der Wolf auf seine Frau eine solche Macht ausüben konnte. Das lag definitiv nicht nur an der Markierung, sondern auch daran, dass sie sich respektierten und für einander da waren.
 

“Trotzdem kommst du mir nicht so leicht davon, Sess... du hast sie unnötig in Gefahr gebracht”, sprach Hitomi und blickte dabei zu Sesshomaru. Ihre Stimme war zwar etwas weicher, aber dennoch nicht gänzlich ruhig.
 

“Ich weiß... ich hätte warten sollen, aber... Rin wollte das nicht...”, sagte der Taisho ruhig und wies mit einer Geste zum Tisch. “Setzt euch bitte.”
 

Aidan löste sich ganz langsam von seiner Frau und setzte sich. Doch fast zeitgleich griff er nach der Hand seiner Liebsten und zog sie zu sich. Sie saß demnach auf seinem Schoß und er würde so verhindern, dass sie wieder an die Decke gehen würde. Das konnten sie gerade absolut nicht gebrauchen. Erneut grummelte die Wölfin, doch sie lehnte sich an ihren Mann und atmete seinen herben Duft ein.
 

“Okay, nochmal von vorne, wie und warum ist es dazu gekommen?”, wollte sie wissen.
 

Sesshomaru setzte sich ihnen gegenüber und reichte Rin seine Hand. Sie nahm neben ihm Platz und lächelte sanft. “Wir hatten eine schöne Zeit, bis wir angegriffen wurden”, begann Rin mit der Erzählung.
 

“Angegriffen?”, hakte Hitomi nach und legte den Kopf schief. Sie war sich nicht sicher, ob sie das richtig verstanden hatte.
 

“Es waren mal wieder ein paar Nekos”, erklärte der Daiyokai und Aidan seufzte. Diese Katzen schienen immer noch nicht begriffen zu haben, dass es schlauer wäre sich ihnen anzuschließen als gegen sie zu rebellieren. “Aber das ist nun ein ganz anderes Thema.”
 

“Stimmt, das bereden wir später”, fokussierte sich Hitomi auf das wesentliche Thema. Über den Angriff könnten sie auch noch ein anderes Mal sprechen. Rin nickte zustimmend und berichtete weiter, wie es dazu kam, dass Sesshomaru sie gebissen hatte.
 

“Durch den Angriff... habe ich... mein früheres Leben gesehen... meine Verbindung zu Sesshomaru-sama war schon damals stark und in meinem Unterbewusstsein spürte ich die Anziehung zu ihm.”
 

Hat sie mich gerade wieder Sesshomaru-sama genannt?, wunderte der Taisho sich und legte den Kopf schief.
 

‘Ja das hat sie’, bestätigte sein Biest lachend.
 

“Wir haben viel geredet und er hat mir alles offen gelegt. Sein tödliches Gift, sein Verhalten, aber auch... seine Liebe... ich wollte an seiner Seite sein, also habe ich diese Wahl für mich selbst getroffen”, berichtete Rin weiter. Sowohl Kagome als auch Inu waren überrascht über die selbstsichere Stimme der frisch Markierten.
 

“Du willst mir doch nicht ernsthaft sagen, dass du gebissen werden wolltest, obwohl du wusstest, dass es dich töten könnte?”, fragte Hitomi nahezu fassungslos.
 

“Ich weiß... es klingt... komisch, aber ich habe darauf vertraut, dass unsere Liebe stärker ist, als seine Gifte”, lächelte sie erst die Wölfin an und dann ihren Gefährten. Ein verschmitztes Lächeln lag auf seinen Lippen, denn Rins Worte machten ihn sehr stolz. Dass sie ihm so sehr vertraute, ließ sein Herz vor Liebe anschwellen.
 

‘Unsere Kleine ist unglaublich’, schwärmte sein Biest und Sesshomaru wollte darauf antworten. Doch Hitomis Stimme forderte seine Aufmerksamkeit.
 

“Du bist verrückt, Rin”, schmunzelte sie.
 

‘Verrückt nach uns’, grinste sein Biest breiter in seinem Inneren. ‘Genau deshalb gab und gibt es nur Rin für uns.’
 

Korrekt... nur sie allein., bestätigte er und legte seinen Arm um seine Liebste. Liebevoll drückte er sie an sich und sie wurde etwas verlegen. “Das hast du schön gesagt, Rin”, raunte er und ließ seine Hand zu ihrer Taille wandern. Er zog sie damit dichter an sich und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Wange.
 

“Ich glaube eher, dass sie verrückt nach ihm ist”, grinste Aidan und Rin wurde nur noch röter um die Nase.
 

‘Aidan hat es erfasst’, lachte sein Biest.
 

“Definitiv”, nuschelte sie. Alle Anwesenden verstanden es durchaus. Außer Kagome, doch sie konnte sich das denken, denn es war offensichtlich, wie Rin reagiert hatte.
 

Ein leises Quietschen war zu hören und verwundert blinzelten alle. Sesshomaru ah zu seinen Freunden und schmunzelte. “Noch böse auf mich?”, fragte er vorsichtig, denn Hitomi war es, die diesen Laut von sich gab.
 

“Ich hätte dich gekillt, wäre ihr etwas passiert... und ich werde dich killen, wenn ihr etwas passiert”, knurrte sie ihn an und Aidan rollte mit den Augen. Seine Frau konnte manchmal wirklich widerspenstig sein, doch das gefiel ihm so sehr an ihr.
 

“Stell dich hinten an, Hitomi”, kam es trocken von Sesshomaru, denn die Wölfin war nicht die einzige, die ihn killen würde, sollte Rin etwas zustoßen. Kagome und Inu würden ihn zuerst dafür umbringen, gefolgt von Yashiko.
 

“Genau... wenn etwas passiert, erledigen wir ihn”, grinste die Miko frech und stellte das Essen auf den Tisch. Denn dieses war nun fertig und sie könnten gemeinsam dieses genießen. Sie hatten es schließlich extra für ihre Gäste gekocht. Natürlich auch für sich.
 

“Mir wird nichts passiert”, schmunzelte Rin, denn das konnte sie mit Sicherheit sagen. In seiner Nähe würde ihr niemals etwas geschehen.
 

“So ist es... ich werde sie beschützen und nun lasst uns essen... sonst wird es kalt”, sprach der Daiyokai aus und löste seine Hand von Rin. Sie lächelte ihn sanft an und nickte zustimmend. Hitomi setzte sich neben ihren Gefährten hin und beobachtete Rin eingehend.
 

“Aber um sicher zu gehen, würde ich Rin morgen gerne untersuchen, wenn ihr einverstanden seid”, sprach sie. Auch wenn Rin auf dem ersten Blick kern gesund aussah, könnte dennoch etwas sein. Die Ärztin würde sich um einiges wohler fühlen, sobald sie all dies ausschließen könnte.
 

“Wenn es dich danach beruhigt... kannst du das tun, sofern Rin es gestattet”, sprach Sesshomaru, während er zu Rin blickte. Sie nickte sofort zustimmend, denn sie hätte nichts dagegen, wenn Hitomi sie untersuchen würde.
 

“Ich wollte sowieso Kagome begleiten”, meinte sie lächelnd und erleichtert atmete die Ärztin durch. Die Antwort stellte die Ärztin mehr als zufrieden. Das bemerkte auch Sesshomaru und Inu.
 

“Das sollte kein Problem sein”, meinte die Wölfin lächelnd und sah zu Kagome und Inu. Beide setzten sich ebenfalls an den Tisch.
 

“Perfekt... und ich helfe euch im Büro”, grinste Aidan und die Brüder blinzelten verwundert. Der Wolf hob eine Augenbraue hoch. “Was denn? So wie ich Sess kenne, will er bestimmt da nach dem Rechten sehen”, schmunzelte er und Inu musste sich das Lachen verkneifen.
 

“Aidan... das ist absolut nicht notwendig, wir kommen schon klar”, sprach Sesshomaru ruhig, aber der Wolf grinste nur den Taisho an.
 

“Ach komm schon... ich bin schnell, wenn es um Akten geht”, zwinkerte dieser und nun fing Inu doch an zu lachen. Die beiden waren immer so dickköpfig in diesem Bereich.
 

“Einigt euch, bevor es noch den ganzen Abend ein hin und her werden würde”, lachte der Hanyou. Denn jedes Mal diskutierten die Sturköpfe und am Ende saßen sie doch zusammen, um die Akten durch zu gehen.
 

“Eine gute Idee, Inu”, grinste Hitomi. Sesshomaru seufzte lautstark auf, um seinen Unmut klar zu machen. Doch das interessierte die wenigen. Kagome reichte den beiden Wölfen den Teller mit dem Fleisch. Die Gäste blinzelten, als sie das Essen vor sich entdeckte.
 

“Nur für uns habt ihr Steaks zubereitet?”, fragte Aidan.
 

“Na klar... nur das Beste für euch zwei”, grinste nun der Daiyokai und reichte auch seiner Gefährtin ein Stück. Da sie es lieber Medium mehr Richtung durch mochte, achtete er darauf, dass sie auch das richtige Stück bekam.
 

Kagome bekam ihres natürlich gut durch, denn in der Schwangerschaft musste sie darauf aufpassen. Wäre sie eine Yokai, wäre es nicht schlimm, denn diese ernährten sich größtenteils von rohem Fleisch. Daher könnte dies ihrem Nachwuchs nichts anhaben. Da dies nicht der Fall war, passte Inu darauf auf, dass sie das Stück, welches für sie bestimmt war, bekam und lächelte sie liebevoll an. “Danke, Kokoro”, hauchte sie und er nickte.
 

Hitomi freute es sehr zu sehen, wie gut sich Inu um seine Schwangere Gefährtin kümmerte. Aber nach wie vor war sie wütend auf Sesshomaru. Obwohl ihr Mann sie ein wenig beruhigt hatte, fixierte sie dennoch den Taisho und starrte ihn einfach nur böse an. Damit konnte er sogar sehr gut umgehen, denn er müsste sie lediglich nur ignorieren. Jedoch hatte er die Rechnung ohne die Ärztin gemacht, da diese nicht vor hatte ihn vom Hacken zu lassen.
 

“Nun”, begann sie daher und schnitt ein Stück von ihrem Steak ab. Das köstliche Fleisch würde sie sichtlich genießen. Dabei wäre ihr egal welches Gesprächsthema sie hatten. Sie nutzte das aus, dass Sesshomaru ebenfalls den Mund voll hatte. “Du hast ihn tatsächlich verführen können, Rin?”, wollte sie wissen und blickte zu ihr.
 

“Ähm”, entkam es ihr, während sie leicht rot um die Nase wurde und schüchtern nickte. “So war es”, bekräftigte sie die Annahme, da es der Wahrheit entsprach.
 

“Und wie genau hast du das geschafft?”, hakte die Wölfin nach.
 

Mit großen Augen starrte Sesshomaru Hitomi an. Er glaubte, er habe sich verhört. Leider war sie wirklich so direkt gewesen. Das hatte sie definitiv von ihren Eltern. Das will sie doch nun nicht ernsthaft wissen., grummelte er. Noch bevor er oder sein Biest etwas sagen konnte, tat dies Aidan mit ruhiger und sanfter Stimme.
 

“Rubi... denk doch mal nach”, begann der Wolf und nahm ein Stück vom Steak in den Mund, um dieses ebenfalls zu genießen. Er mochte die Kochkunst der Inubrüder. Während er fertig kaute und den Bissen herunter schluckte, blickte seine Frau ihn fragend an. Amüsiert blinzelte er. Es war einfach nur süß von ihr, dass Hitomi sich dumm stellte. “Womit bekommt man wohl jeden Mann um den Finger gewickelt?”, zwinkerte er ihr etwas zu.
 

“Wie...”, fing sie an und überlegte. Man konnte ihr genau ansehen, wie es in ihrem Kopf ratterte. Langsam, aber sicher, sickerte die Erkenntnis in ihr durch. “Du... meinst...” Dabei blinzelte sie ungläubig, denn das konnte sie sich wirklich nicht vorstellen, wie die zierliche und unschuldige Rin es geschafft hatte, Sesshomraus Beherrschung weit unter null sinken zu lassen. “Unmöglich”, hauchte sie und blickte zur Studentin.
 

Diese schluckte leicht und traute sich nicht Hitomi direkt an zu sehen. Ihr war das wahrlich peinlich gewesen, dass sie zu einem solchen Mittel gegriffen hatte. Aber ihr fiel zu dem Zeitpunkt einfach nichts anderes ein. Er war sturer als ein Esel und sie wollte an seiner Seite sein.
 

“Rubi... nun mach sie bitte nicht verlegen”, schmunzelte Aidan, während Sesshomaru mit den Augen rollte. Er mochte es nicht, dass Hitomi Rin in eine solche Lage brachte. Er würde sie später dafür ausschimpfen, erstmal müsste er seiner Liebsten zeigen, dass sie sich nicht zu schämen brauchte, denn sie hatte das sehr gut gemacht.
 

“Die Unschuld in Person ist eindeutig verführerischer als jeder süße Nektar”, philosophierte der Taisho grinsend und Rin sah blinzelnd zu ihrem Gefährten.
 

Diese Worte hatte sie nicht erwartet, weshalb sie ihn ansehen musste. Sie begriff nicht, wieso er sich auch für sie entschieden hatte. Doch sie sah nicht nur das Lächeln auf seinen Lippen, sondern auch in seinen Augen konnte sie dieses erkennen. Sie konnte aber auch Liebe darin erkennen und ein Funken Gier. Das ließ ihre Wangen noch röter werden und sie schluckte leicht.
 

“Unschuld und verführerisch?”, wisperte sie und konnte genau sehen, wie seine Augen kurzzeitig rot aufflackerten.
 

‘Ich liebe sie... habe ich das schon erwähnt?’, schwärmte sein Biest euphorisch.
 

Sag bloß? Wusste ich noch gar nicht., witzelte Sesshomaru ein wenig und schmunzelte, denn sein Biest sah in seinen Worten nichts Sarkastisches. Es nahm dieses eher als Aufforderung seine Worte zu wiederholen wahr. Innerlich konnte er seinem inneren Tier nur zustimmen, denn auch er liebte sie und würde sie immer lieben. Leicht beugte er sich etwas zu Rin rüber.
 

“Und wie”, raunte er und gab ihr einen sanften Kuss auf den Mundwinkel. Ein wenig schmunzelte sie darüber und legte einen Finger unter sein Kinn, um ihn zu sich zu ziehen und sich einen Kuss zu stehlen. Nur zu gern erwiderte Sesshomaru diesen und legte sanft einen Arm um ihren Rücken, damit er sie leicht an sich ziehen konnte.
 

Kagome und Inu ließen sich von dem Geturtel absolut nicht stören, denn sie kannten dieses Verhalten von den Beiden bereits. Skeptisch hatte Hitomi sie beobachtete und je mehr sie diese sah klappte ihr der Mund auf, da sie gerade immer noch verarbeiten musste, dass Rin Sesshomaru mit dem ältesten Trick der Welt herum bekommen hatte. Aidan grinste immer breiter. Zum einen war Hitomi völlig aus der Fassung, zum anderen konnte er mit erleben, wie glücklich das Paar vor ihm war.
 

“Schön zu sehen, dass in dir auch nur ein Mann steckt, Sess”, lachte der Wolf und zog damit die Blicke auf sich.
 

“Wie? Auch nur ein Mann?”, hakte Rin blinzelnd nach und legte den Kopf schief.
 

“Nun... wir haben uns lange Zeit gewundert, ob er überhaupt noch ein Mann war”, gab Aidan ehrlich zu. Sesshomaru hob eine Augenbraue hoch. Er verstand es nicht so recht, warum seine Freunde sich so sehr um ihn sorgten, doch langsam begriff er es.
 

“Nun... Da mich alle Frauen kalt ließen, haben die männlichen Yokais wohl geglaubt ich sei kein Mann”, schmunzelte der Taisho und diesmal war es Rin, die ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah.
 

“Nur weil du die Frauen ignoriert hast?”, wunderte sie sich und legte den Kopf schief.
 

“Ignoriert trifft es nicht ganz”, meinte Hitomi und sah zu der jungen Frau. Diese blickte zu der Wölfin. “Egal wie viel oder wenig sie an hatten, es hatte ihn nie interessiert... seit ich ihn kenne, war er immer eiskalt bei uns... Damen”, sprach sie ehrlich aus. Blinzelnd sah Rin erst Hitomi an, danach Aidan und Inu.
 

“Tatsächlich?”, fragte sie und beide Männer nickten. Ihr Blick glitt zu ihrem Liebsten. Dieser grinste leicht.
 

“Keine war annähernd so schön wie du... so tapfer, so wissbegierig und vor allem... konnte keine von ihnen mein Herz so berühren, wie du es damals getan hattest und auch diesmal. Ich gehörte dir, als ich deine Augen gesehen haben, denn sie zeigten mir deine Neugier... deine Liebe und deine Freundschaft”, gestand er ihr und behielt dabei den Augenkontakt zu seiner Gefährtin.
 

‘Höre ich da etwas puren Stolz heraus’, amüsierte sich sein Biest und innerlich rollte er mit den Augen. Sein animalisches Wesen war wirklich lästig.
 

“Oh... also bin ich die gleiche wie damals?”, fragte Rin und Sesshomaru legte den Kopf schief. Mit seiner Hand fuhr er ihren Rücken entlang und vergrub diese in ihrem Haar. Leicht schüttelte er den Kopf.
 

“Nein... auch wenn du sie... und sie du bist... bist du in diesem Leben noch schöner... und vor allem stärker... stark genug, um gegen... mein Gift anzukommen”, raunte er und kam ihren Lippen näher. “Früher... hätte ich dich niemals zu der Meinen gemacht... egal mit welchen Tricks... aber dieses Mal... habe ich deinen unbändigen Willen gesehen und nur deshalb verloren mein Biest und ich unsere Beherrschung.”
 

Bei seinen Worten lächelte Rin, denn noch immer hatte sie Sorge, dass er sie nur wegen ihres früheren Lebens wollte. Aber nun war sie sich sicher, dass er sie, so wie sie in diese Zeit geboren wurde, wollte. “Gut zu wissen”, hauchte sie und überbrückte die letzten Zentimeter, die ihre beider Lippen von einander trennten. Erneut überraschte sie ihn und er blinzelte, ehe er auf ihren Kuss einging und ihr sogar Zugriff zu seiner Zunge gewährte.
 

Kagome und Inu lächelten stolz, dass Rin tatsächlich ihn überrumpeln konnte. Aidan war mehr als verwundert, aber grinste nun breiter. Damit war für den Wolf klar, dass es immer nur eine Auserwählte geben konnte. Da Sesshomaru damals Rin in Erwägung zog, interessierten ihn andere Frauen kein Stück. Geduldig hatte er auf den richtigen Moment gewartet und wurde nun dafür belohnt.
 

“Fas...zinierend”, brachte Hitomi hervor und lächelte nun auch. Rin demonstrierte nun ihre Fähigkeit den Eislord zu umgarnen und ihn zum Schmelzen zu bringen.
 

“Ich freu mich für die beiden”, raunte Aidan ehrlich und blickte zu seiner Gemahlin.
 

“Ich mich auch”, gestand sie und streckte sich etwas, um ihren Gatten zu küssen. Kagome und Inu unterdrückten ein Kichern und verschränkten ihre Finger miteinander. Sie gaben beiden Paaren etwas Zeit für ihre Liebkosungen, ehe sie sich räusperten.
 

“Hn?”, entkam es typischerweise dem Daiyokai und Rin blinzelte Kagome auch an.
 

“Das Essen wird kalt”, meinte die Miko grinsend.
 

“Oh... stimmt”, raunte der Ältere und blickte zurück zu Rin. “Wir machen später weiter”, versprach er ihr und sie nickte kichernd.
 

“Einverstanden”, meinte sie sofort und sie aßen weiter.

Neue Kosename

Die Situation vor ihren Augen war einfach nur wundervoll. Daher grinsten Hitomi und Aidan nun ein wenig. Die Liebe und Anziehungskraft zwischen dem Daiyokai und seiner Auserwählten könnten alle förmlich sehen und greifen. Deshalb grinsten auch Kagome und Inu. Es war schön gewesen den Taisho so zu sehen, denn das machte ihn irgendwie ‘menschlicher’. Natürlich war er kein Mensch, aber durch Gefühle war man leichter angreifbar, genau wie ein Mensch.
 

Während des Essens sprachen sie über alltägliche Dinge. Irgendwie konnte Hitomi nicht mehr gegen die Bindung sein. Klar hatte Sesshomaru, ihrer Meinung nach, einen Fehler begangen, denn er hätte eindeutig warten sollen. Jedoch schien alles gut verlaufen zu sein. Daher konnte sie ihm einfach nicht mehr böse sein. Sie gönnte ihm das Glück genauso sehr wie alle Anwesenden.
 

Im Übrigen hätte er auch ihre Meinung pfeifen können, denn er hätte lediglich auf sein Recht des mächtigsten lebenden Yokai bestehen können, doch das tat er diesmal nicht. Seit Jahrhunderten hatte er das nicht getan. Dass er auf dieses Recht verzichtete, rechnete die Wölfin ihm hoch an. Ihr Lächeln zeigte Sesshomaru, dass sie sich beruhigt hatte. Ein Glück hatte er Aidan vorher angerufen. Ohne ihn wäre die Lage bestimmt eskaliert und er selbst hätte wohl seine Macht spielen lassen müssen.
 

Die Angelegenheit auf diese Weise zu klären, war definitiv angenehmer. Er wollte seine Freundschaft nicht riskieren. Auch wenn Hitomi ihm in den letzten Jahrzehnten oft den Nerv geraubt hatte, so wurde sie genau wegen ihrer Art zu einer Freundin. Ihre Fähigkeiten waren äußerst praktisch und besonders jetzt, da sie sich mehr und mehr um die Gynäkologie kümmerte.
 

“Sag mal, Hitomi... warum nennt dich dein Mann denn Rubi?”, fragte Kagome plötzlich und Rin nickte eifrig. Denn das hatte sie sich auch schon gefragt, nachdem Aidan Hitomi häufiger so genannt hatte.
 

“Oh das... naja... es ist ein Spitzname, den er mir damals gegeben hatte”, erklärte die Ärztin mit roten Wangen. Interessiert sahen nun die beiden Menschenfrauen zum Wolf. Aidan räusperte sich ein wenig und blickte abwechselnd die Frauen an.
 

“Nun... als ich Hitomi zum ersten Mal begegnet bin, hatte sie mich wutentbrannt angeschrien, ich solle besser auf meine Umgebung achten”, begann er seine Erzählung und Hitomi wurde tatsächlich rot um die Nase. So etwas zu erleben, war für Sesshomaru und Inu immer noch äußerst interessant. Meist brachte sie niemand aus der Fassung, doch Aidan schaffte es wieder und wieder.
 

“Er stand plötzlich einfach so auf der Straße, auf der ich gerade entlang lief, um zum Markt zu gelangen”, sprach die Wölfin erklärend.
 

“Das war absolut nicht meine Absicht gewesen, Rubi.”
 

“Mittlerweile weiß ich das auch, Ai. Aber es hat mich in dem Moment einfach nur geärgert und genervt.”
 

“Und deshalb Rubi?”, hakte Kagome nach.
 

“So in etwa... die feurige Ader von Hitomi hat mich an einen lupenreinen Rubin erinnert und da ich ihren Namen nicht kannte, habe ich sie Rubi genannt”, erklärte er grinsend und Hitomi schmunzelte.
 

“Und genau das hatte mich nur noch mehr aufgeregt. Ich weiß, es klingt komisch, aber genau diese Art hatte mich beeindruckt. Nicht viele gaben mir Widerworte und überlebten die Situation auch noch”, lachte sie schließlich und die anderen musste auch lachen. Das klang wirklich mehr als eigenartig, aber auch verständlich. Zu mindestens für die Miko war das so.
 

“Das klingt wie Liebe nach dem ersten Zoff”, kicherte Kagome amüsiert. Es erinnerte sie irgendwie an Inu und sich selbst. Auch sie hatten sehr viel mit einander gezofft und genau das brachte sie irgendwie einander näher.
 

“Könnte man so sagen... daher nenne ich sie eben Rubi”, lächelte Aidan und sah zu seiner Frau.
 

“Das ist toll”, meinte Rin schwärmend. Der Spitzname passte sehr gut zu der Ärztin und er war auch liebevoll gemeint. Da Rin bereits aufgegessen hatte, lehnte sie sich etwas mehr an ihren Gefährten.
 

“Aber erlebt die beiden lieber nicht, sobald sie die Fetzen fliegen lassen”, meinte Sesshomaru ernst und warnend gemeint.
 

Dies brachte ihm einen bösen Blick von Hitomi ein. Er vernahm sogar ein leises Knurren von ihr und grinste leicht. Aidan hingegen erwiderte die Geste des Taishos. Er stand eben dazu, dass er seine Gefährtin am liebsten wutentbrannt hatte. Daher grinste der Wolf einfach nur und freute sich, denn so wäre sie heute Nacht bestimmt so richtig in Fahrt.
 

“Ich denke, solange sie sich nicht die Augen auskratzen, können wir das schon verkraften”, kam es amüsiert und lachend von Kagome.
 

“Das nicht... aber es könnte durchaus heiß her gehen”, raunte Inu leise in das Ohr seiner Gefährtin. Sie legte den Kopf schief und schien über seine Worte nach zu denken.
 

“Wie meinst du denn das?!”, wollte sie wissen. Doch in ihren Gedanken ging sie die Möglichkeiten durch, die Inu als heiß bezeichnen würde. Mehrmals blinzelte sie und blickte kurz zu den Wölfen. “Sie werden doch wohl kaum... vor anderen weiter gehen als zu knutschen”, murmelte sie und Aidan begann zu lachen.
 

Erneut blinzelte Kagome und richtete ihren Blick auf ihn. Ihre Augen weiteten sich, denn der Wolf trug ein breites Grinsen. Ein wenig machte ihr das sogar Angst. “Finde es lieber nicht heraus, kleine Miko”, vernahm sie seine amüsierte Stimme und ihr klappte der Mund auf.
 

“Ernsthaft?”, entkam es ihr und sie schluckte. “Ihr würdet vor... anderen... mehr machen als nur... küssen?”, stammelte sie heraus und das Paar schmunzelte ein wenig.
 

“Nun... sagen wir es mal so: wir Wölfe sind bei solchen Dingen nicht prüde”, meinte Hitomi schmunzelnd und grinste breiter. Sesshomaru rollte dabei nur mit den Augen. Er wusste zu gut, dass sie das nicht waren, weshalb er die Wolfsnähe in der Paarungszeit mied. Denn das war weitaus schlimmer, als das, was er in den letzten Wochen mit Kagome und Inu erlebt hatte.
 

Noch immer konnte Kagome das nicht glauben, weshalb sie zu ihrem künftigen Gatten blickte. Dieser nickte leicht, fast so als wolle er sie bestätigen. “Glaub es ihnen ruhig... Sess und ich meiden die Wolfsgegenden so gut wir können, sobald die Paarungszeit beginnt”, meinte er in einem ernsteren Ton.
 

“Oh”, entkam es der Braunhaarigen und erneut schluckte sie. Ihre Wangen wurden rot und sie sah zu dem Wolfspaar. “Bitte warnt mich vor, denn das will ich nicht sehen”, sprach sie direkt aus und brachte Hitomi und Aidan zum Lachen.
 

“Keine Sorge... das machen wir bei den Menschen. Yokais wissen das von alleine, denn viele können das vorher schon riechen oder anders erkennen”, beruhigte die Ärztin ihre Freundin und erleichtert atmete Kagome durch.
 

Diese Aussage beruhigte Rin ebenfalls, da sie genauso wenig scharf darauf war ein anderes Paar dabei zu hören, geschweige denn ihnen zu zu sehen. Das war ihr absolut nicht geheuer. Kurz erschauderte sie und ließ ihren Blick zu Sesshomaru wandern. Dieser hatte seine Gefährtin die ganze Zeit über im Auge behalten. Ihre Abneigung bemerkte er nur allzu deutlich, deshalb würde er darauf achten, dass sie niemals in diese Lage kommen würde.
 

Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, welches sie sofort ansteckte. Sanft legte sie ihre Hand auf seine Brust und spürte, dass er so etwas wie ein Knurren herausbrachte. Jedoch war es kein richtiges, denn man konnte es nicht hören. Fasziniert darüber blickte sie direkt in seine Augen und erschauderte, als diese leicht rot-blau wurden. Dann war das sein Biest... wie aufregend., dachte sie sich und lächelte ihn an. Leicht beugte sich Sesshomaru zu ihrem Ohr.
 

“Was wird das?”, flüsterte er. Seine Augen funkelten dabei überrascht, aber auch amüsiert. Denn er roch nur zu deutlich, was sie vor hatte. Sie wollte nämlich Zeit mit ihm alleine haben, ohne Zuschauer.
 

‘Unsere Kleine ist unglaublich’, knurrte sein Biest im Inneren. ‘Sie wird uns erneut verführen... wir sollten von hier verschwinden. Auch wenn unsere Familie und unsere Freunde wissen können, dass wir auch nur ein Mann sind... wäre es mir lieber, wenn sie das nicht miterleben.’
 

Du hast Recht... wir werden gleich versch..., wollte er antworten, doch Rin forderte seine Aufmerksamkeit. Ihre Lippen bewegten sich und er hörte ihr genau zu.
 

“Ich weiß nicht”, hauchte sie unschuldig, aber in ihren Augen konnte er genau erkennen, dass sie sehr wohl wusste, was sie da tat. Zwar hatte ihr Geruch sie verraten, aber das in ihren Seelenspiegel zu sehen, ließ selbst ihn leicht erschaudern. Definitiv hatte sie nun ihn beeindruckt.
 

“Komm, lass uns rauf”, schlug er vor und kurz zögerte sie. Einen Moment überlegte sie und schließlich nickte sie, während sie leicht auf ihrer Unterlippe kaute. Daher erhob sich Sesshomaru und reichte ihr seine Hand. Er konnte sich sicher sein, dass sowohl die Wölfe, als auch Inu ihre Worte mit gehört hatten, wandte er sich nur Kagome zu und lächelte sie an.
 

“Wir ziehen uns für heute zurück... wir reden morgen weiter, Schwesterchen”, sprach er seine Worte versöhnlich aus und die Angesprochene nickte lächelnd.
 

“Schönen Abend euch”, zwinkerte sie. Die Miko konnte sich denken, dass das junge Paar für sich sein wollte. Nachdem sie die Beiden umarmt hatte, verschwanden sie und zurück blieben die Wölfe und das künftige Brautpaar.
 

“Nun, ich vermute, dass keiner der Anziehung so einfach widerstehen konnte”, grinste Aidan und Hitomi nickte verstehend. Diese hatte sie damals ebenfalls in ihrem Griff gehabt und sie konnten dagegen nichts tun.
 

“Ich hoffe, ihr seid auf diese Zeit vorbereitet”, schmunzelte sie amüsiert. Inu rollte mit den Augen und nickte kaum merklich.
 

“Natürlich sind wir das... also mach dir um uns keine Gedanken”, lächelte Kagome ehrlich. Denn sollte es viel zu schlimm für Inu werden, würden sie einfach in eines der Ferienhäuser abtauchen. Für alle Fälle war es immer gut einen Notfallplan zu haben.
 

“Gut... wir werden uns auch... verabschieden. Ich nehme an ihr bringt Kago und Rin zu mir?”, fragte die Ärztin und zustimmend nickte Inu.
 

“Aidan kann dann mit uns mit zum Büro fahren. Wir gehen die Buchhaltung in Ruhe durch. Sess ist dann sicher auch beruhigter, wenn er das nachkontrolliert hat”, erklärte der Hanyou, denn dieser Posten war immer etwas schwierig. Oft schlichen sich dort Fehler ein und das im Nachhinein zu prüfen, war meist schlimmer als die Unterlagen vorher mehrmals durch zu gehen.
 

“Perfekt... danke für das leckere Steak. Eure Kochkunst ist jedes Mal besser und besser”, schwärmte Aidan. Hitomi stand zuerst auf, da sie immer noch auf seinem Schoß saß. Erst danach konnte er sich erheben. Beide lächelten das Paar an. Das Essen ging zwar abrupt vorbei, doch sie würden sicher in den nächsten Tagen noch einige Gelegenheiten haben, miteinander zu sprechen.
 

“Bis Morgen nach dem Frühstück”, meinte Hitomi noch. Nun stand Kagome ebenfalls auf und wurde von der Wölfin sanft umarmt. “Entschuldigt, dass ich... vorhin so aufgebracht war”, kam es ehrlich von ihr, doch die Miko winkte ab.
 

“Es ist passiert und ändern können wir es so oder so nicht”, sprach sie verstehend und die Wölfin nickte.
 

“Da hast du Recht... zum Glück ist alles sehr gut verlaufen, sonst hätte ich ihn echt in der Luft zerfetzt”, grummelte Hitomi und sofort legte Aidan seine Hand auf ihre Schulter.
 

“Ruhig Blut, Rubi... sonst vernasch ich dich auf der Stelle”, funkelte er sie amüsiert an. Während Kagome wegen der direkten Worte erneut der Mund aufklappte, rollte Inu mit den Augen und Hitomi kicherte verlegen.
 

“Lass uns... lieber gehen”, hauchte die Ärztin sanft und verabschiedete sich noch von Inu. Nachdem auch Aidan sich verabschiedete, verließen die Wölfe die Wohnung und ließen sich von einem Taxi in die Ferienwohnung bringen. Dort übernachteten sie immer, sobald sie in Japan waren.
 

Erleichtert atmete Kagome durch und lehnte sich an ihren Liebsten. Sie war mehr als froh darüber, dass es Rin tatsächlich gut ginge, aber auch, dass Hitomi sich so schnell beruhigt hatte. “Hat Aidan... immer so eine Wirkung auf sie?”, wollte sie interessiert wissen und Inu lachte leise.
 

“Oh ja... das hat er... es ist immer faszinierend zu sehen, wie sie von 180 auf Normalzustand wechselt”, bestätigte er ihr ihre Frage und grinste breiter. Kagome kicherte leise.
 

“Das ist schön, dass sie so gut zusammen passen”, kam es nach einer Weile von ihr und der Hanyou nickte.
 

“Sie ergänzen sich perfekt. So wie wir beide”, hauchte Inu und gab Kagome einen Kuss auf den Mundwinkel. Sanft lächelte sie ihn an, ehe er weiter sprach: “Komm, räumen wir ab und entspannen ein wenig...”
 

“Sofern die Beiden uns das gönnen”, unterbrach sie ihren Gefährten lachend und auch er stimmte in das Lachen mit ein. Schließlich war es ungewiss, ob sie das frisch markierte Paar hören würden oder nicht. Einzig und allein lag dies in Sesshomarus Macht. So viel stand für sie fest.
 

Aus diesem Grund begannen sie den Tisch ab zu räumen und die Küche sauber zu machen. Die Reste hatten sie in den Kühlschrank gepackt. Kaum war dies erledigt, konnten sie es sich auf dem Sofa gemütlich machen. Nun konnte das Paar wirklich durchschnaufen und entspannen, da sie wussten, dass Rin und Sesshomaru sicher waren und alle perfekt verlaufen war. Nun waren die beiden auch an einander gebunden.
 


 

Einige Augenblicke zuvor standen Rin und Sesshomaru im Aufzug, um das eine Stockwerk hinauf in sein Appartement zu kommen. Die Tür öffnete er direkt und ließ seine Gefährtin zuerst eintreten. Kaum war er ihr gefolgt, schon schloss er die Tür hinter sich. Rin schlüpfte aus ihren Schuhen, genau wie er. “Das Gespräch lief komplett anders ab, als ich es erwartet hätte”, meinte sie und er schmunzelte ein wenig.
 

“Das liegt daran, dass Aidan zum Glück nur kurz nach ihr bei uns ankam”, erklärte er und sie nickte nachdenklich, während sie ins Wohnzimmer gingen, um auf der Couch Platz zu nehmen.
 

“Ist Hitomi in Aidans Nähe immer so?”, hakte sie nach und Sesshomaru nickte sofort zustimmend.
 

“Sie ist ganz anders, sobald er da ist”, bestätigte er ihr. “Sie ist sehr impulsiv und wäre er nicht gekommen, hätte wohl ihr Biest die Kontrolle übernommen.”
 

“Oh... sowas kann auch passieren? Einfach so?” Rin wurde neugierig, daher erfragte sie so gut wie alles direkt.
 

“Nichts geschieht ohne Grund. Starke Emotionen rufen unseren Urinstinkt, auch Biest genannt, hervor”, versuchte er ihr zu verdeutlichen.
 

“Starke Gefühle?”, kam es nachdenklich von ihr und sie blickte ihm in die Augen. “Sowas wie... Wut... Liebe... Lust?”, überlegte sie und sah zwischenzeitig den Funken in seinen Augen.
 

“Zum Beispiel... aber auch Trauer und Schmerz können den Instinkt hervor rufen”, sprach er und streichelte leicht über ihren Arm.
 

“Und... welche Emotionen sind es bei euch?”, wollte sie wissen und bezog damit sein Biest ebenfalls in die Unterhaltung mit ein.
 

“Hn”, überlegte er und streichelte weiter über ihren Arm. Es war selbst für ihn schwer zu sagen. “Ich würde sagen... im Moment sind es Liebe, Stolz und Begierde.”
 

Bei diesen Worten klappte ihr kurz der Mund auf, ehe sie diesen schloss und schluckte. “Begierde?”, hakte sie nach und seine Augen wechselten für einen Moment die Farbe.
 

“Mhm... die Anziehung, die uns dazu treibt unsere Lust auszuleben”, erklärte er ihr und ließ seine Finger höher wandern zu ihrem Oberarm. Weiter zu ihrem Hals und ihrem Kinn. “Durch die... Markierung ist dieser Drang um einiges stärker geworden... ich will aber nicht, dass du denkst...”, wollte er ihr den Umstand näher erläutern, doch sie legte einen Finger auf seine Lippen.
 

Da sie ihn auch ohne weitere Worte nur zu gut verstand, brachte sie ihn einfach zum Schweigen. “Ich weiß, Sess... ich habe es schon damals gespürt”, hauchte sie sanft. Denn er hatte nicht immer seine Lust auf sie verborgen. Daher wusste sie auch, dass er sie wollte. Lächelnd sah sie ihn an und er erwiderte diese Geste. Dabei beugte er sich zu ihr.
 

“Es ist... so faszinierend, wie leicht du mich verstehst”, raunte er und bedeckte ihre Lippen mit seinen. Rin lächelte in den Kuss hinein und erwiderte diesen sofort.
 

Es machte sie nahezu verrückt, wie einfach sie auf ihn reagierte. Ohne darüber nach zu denken stieg sie während des Kusses auf seinen Schoß. Schnell gewann die harmlose Berührung der Lippen an Feuer und ein leidenschaftlicher Zungenkuss entstand. Sie kämpften beide um die Dominanz und nur weil Rin Luft holen musste, gewann Sesshomaru diesen.
 

Atemlos sah sie in seine Augen und er funkelte sie wieder voller Lust und Liebe an. “Hn”, entkam es ihm und er streichelte über ihre Arme. “Sollen wir ins Schlafzimmer wechseln?”, fragte er, während seine Hände über ihren Rücken hinab zu ihrem Hintern glitten.
 

“Noch nicht”, hauchte sie und er legte den Kopf schief.
 

“Warum nicht?”
 

“Wir... sollten noch etwas klären... bevor ich nicht mehr klar denken kann”, begann sie und aufmerksam hörte er ihr zu. “Ich will... dich weiterhin Sess nennen... nur geht das nicht überall... daher brauchst du einen Spitznamen.”
 

“Oh... einen Kosenamen?”, hakte er nach und sie nickte. Sie würde sich bestimmt verzetteln und ihn Sesshomaru anstelle von Takeo nennen. Mit einem Kosenamen würde sie sich um einiges wohler fühlen. Immerhin könnte sie diesen ohne Nachzudenken benutzen. “Hn, hast du schon etwas im Sinn?”, wollte er neugierig wissen.
 

‘Hoffentlich nichts allzu Niedliches, das wäre unser Untergang’, mischte sich sein Biest ein, während sie noch zu überlegen schien.
 

[style type="italic"]Ich... glaube nicht, dass Rin so etwas bei uns benutzen würde.[/style], sprach er aus, aber sicher war er sich dabei natürlich nicht. Daher konnte er nur abwarten, bis sie seine Frage beantworten würde.
 

“Nun”, kam es nach einigen Augenblicken. “Als... ich deine Nummer gespeichert habe... hatte ich nicht deinen Namen eingegeben”, gestand sie und nun wurde er hellhörig. Schon damals wollte er wissen unter welchem Namen sie seine Nummer in ihr Handy übernommen hatte. Jedoch konnte er sie da nicht fragen, doch nun wäre es ihm möglich gewesen, das zu erfahren.
 

“Und... wie hast du mich da abgespeichert?”
 

“Es war... wie ein Impuls... ich habe einfach King eingegeben”, klärte sie ihn schließlich auf und er blinzelte.
 

‘King?’, fragte sein Biest nach und er war sich selbst nicht sicher, ob er das richtig verstanden hatte.
 

“Du hast mich unter dem Pseudonym King gespeichert?”, hakte er daher nach, um sicher zu gehen. Ein wenig verlegen nickte sie und schluckte.
 

“Nicht gut?”, kam es schüchtern über ihre Lippen.
 

Wir haben uns nicht verhört., meinte er zu seinem inneren Tier und dieses knurrte leicht.
 

‘Das gefällt mir’, grinste es und auch er musste grinsen.
 

“Es ist ein guter Spitzname”, sprach er lächelnd aus und richtete sich etwas auf, um ihre Lippen sanft zu küssen. “Ich war mir nur nicht sicher, ob ich das richtig verstanden hatte”, erklärte er ihr und küsste sie erneut. Seine Küsse erwiderte sie und brachte ein zartes ‘Oh’ über die Lippen.
 

“Dann kann... ich dich so nennen, King?”, wollte sie wissen und er nickte bestätigend.
 

“Und ob du das kannst... da fällt mir doch glatt ein, wie ich dich nennen könnte”, sprach er seinen Einfall an und nun sah sie ihn fragend an. Ein Grinsen lag auf seinen Lippen, als er sie wieder küsste und sanft an ihrer Unterlippe sog. Wimmernd erzitterte ihr Körper, denn sie reagierte auf seine Neckereien.
 

“Wie willst... du mich nennen?”
 

“Wenn ich King bin... bist du doch die Queen”, raunte er und packte ihren Hintern. Ehe sie begriffen hatte, was geschah, stand er mit ihr auf und brachte sie ins Schlafzimmer, nur um sie ins Bett zu legen.

Lust überkommt jeden

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Feurige Wut

Einige Zeit zuvor kamen Hitomi und Aidan an der Ferienwohnung an. Während er das Taxi bezahlte und die Koffer rein brachte, inspizierte sie ihre kleine Praxis. Sie musste nach prüfen, ob alles da war, was sie für die Untersuchungen brauchen würde. Da sie mit Rin einen kompletten Check machen wollte, wäre es ärgerlich, wenn nicht alles da wäre. Doch die Ausrüstung war vollständig und auch die wenigen Labortests könnte sie direkt vor Ort machen. Daher verließ sie langsam den Raum.
 

Noch immer war sie sehr fasziniert davon, dass Rin seine Giftmischung überlebt hatte. Ihre größte Sorge war es, dass genau diese die junge Menschenfrau zugrunde richten könnte. Zum Glück lag sie absolut falsch mit ihrer Annahme. Umso mehr überlegte sie, ob das alles an dem Biest liegen könnte. Vielleicht verhält es sich hier genauso., dachte sie weiter. Der innere Urinstinkt selbst schützte die künftige Gattin. Dass das Biest auf diese Weise agierte, war bereits schon erwiesen geworden.
 

Ihr Mann würde sie immer und immer wieder schützen. Denn oft genug stellte er sich zwischen sie und die Gefahr. Egal wie, er würde stets sie beschützen. Das fiel ihr oftmals auf. Dementsprechend war ihre Annahme gar nicht mal so falsch, dass das Geschehene unbewusst von statten ging und keiner es genau wissen konnte. Definitiv würde sie später eine ausführliche Ausarbeitung und Dokumentation dazu machen. Das war ein äußerst interessanter Aspekt.
 

Dies würde vielen Yokais helfen können. Einige hatten bereits begonnen Menschen anders zu sehen, aber noch immer waren einige voller Sorge, sich mit ihnen ein zu lassen. Schließlich war die Angst größer ihnen dadurch weh zu tun. Einige Fähigkeiten wären einfach tödlich. Genau wie Sesshomarus Gifte es normalerweise waren. Aber wenn das Biest alles abfangen könnte, zwar unbewusst, aber dennoch wäre das eine Revolution. Dies würde viele zum Nachdenken bewegen.
 

Ihr war bekannt, dass immer mehr Yokais eine Beziehung mit Menschen in Erwägung zogen, jedoch waren das viel zu wenige. Nach wie vor war die vorher angesprochene Sorge im Weg, aber auch die Angst, dass diese oder ihre Nachkommen benachteiligt seien. Einzig die Drachenyokais banden sich schon seit Jahrtausenden auch an Menschen. Leider konnte sie die Hintergründe nicht in Erfahrung bringen. Allerdings war sie sehr neugierig, diese zu erforschen. Schließlich waren die Menschen und die Hanyous bei ihnen vollwertige Mitglieder des Clans.
 

Nachdenklich ging sie ins Wohnzimmer und seufzte leise. Viel zu gern würde sie sich mit den Ältesten der Drachenyokais unterhalten, doch leider bekam sie keinerlei Informationen. Auf all ihre Gesuche kam ebenfalls keine Antwort. Vielleicht könnte sie durch Sesshomaru mehr erreichen. Sofern er seine Beziehungen spielen lassen könnte, denn er wusste mit Sicherheit, wo die Clans waren.
 

Sie war absolut in ihren Gedanken versunken, weshalb sie nichts mehr um sich herum wahr nahm. Plötzlich zuckte sie zusammen, als sie starke Arme um ihre Taille spürte. “Wo bist du bloß wieder mit deinen Gedanken, Rubi?”, hörte sie raunend an ihrem Ohr.
 

“AI!”, fauchte sie ihren Mann an. “Musst du mich immer so erschrecken?!”, knurrte sie ihn an und er grinste sie nur an. Er liebte es, wenn sie fauchte und knurrte.
 

“Du kennst mich doch gut genug, Rubi”, raunte er und sah leicht zu ihr. Sie war fast einen Kopf kleiner als er, weshalb er sie ohne Probleme von der Seite aus anblicken konnte. “Also... was beschäftigt dich?”, fragte er sofort.
 

“Ich habe doch nur nachtsgedacht, Ai”, kam es etwas ruhiger von ihren Lippen. Dennoch war sie noch nicht wieder in dem Hier und Jetzt. “Es ist nur so, dass Rin und Sess bestimmt ein fabelhaftes Beispiel dafür abgeben könnten, dass eine Bindung zwischen Yokai und Mensch funktionieren kann. Wenn selbst seine Gifte ihr nichts ausmachen können, weil sie sich so sehr lieben.”
 

“Du überlegst doch wohl nicht ernsthaft über die Beiden eine Art Abhandlung zu schreiben?”, kam es verwundert von ihm, während er fragend eine Augenbraue hoch hob. Er konnte die Szenerie vor seinem inneren Auge schon sehen. Die großartige Begeisterung in Sesshomarus Blick war förmlich für ihn zu erkennen. Natürlich war das im sarkastischen Sinn gemeint, denn der Taisho wäre alles andere als begeistert darüber.
 

“Genau das habe ich vor, Ai”, sprach sie nachdenklich. “Natürlich werde ich die Namen nicht erwähnen. Das ist doch Ehrensache”, beteuerte sie und blickte zu ihm. “Der Umstand würde bestimmt anderen mehr Mut machen. Ihnen den Schritt erleichtern sich mit einem Menschen ein zu lassen”, erklärte sie euphorisch. Ein wenig musste er schmunzeln, denn die Gefühle seiner Frau änderten sich so schnell hin und her.
 

“Hm... Rubi, ich glaube nicht, dass Sess das gefallen würde. Ich sehe ihn schon förmlich vor mir, wie er anfängt zu knurren. Er wird dich zerfleischen, wenn du ihn fragst, ob du ihre Geschichte benutzen darfst”, schmunzelte er und hörte anfangs nur das Schnauben seiner Frau.
 

“Der sollte sich nicht so anstellen”, sprach sie mit zusammen gebissenen Zähnen. Ihr war durchaus klar, dass der Daiyokai von ihrer Idee definitiv nicht begeistert wäre, doch er war ihr einfach noch etwas schuldig. Zu mindestens dachte sie das.
 

“Rubi... du kannst nicht erwarten, dass er das macht, nur weil du ihn lieb darum bittest”, wollte Aidan sie auf den Boden der Tatsachen zurückführen. Denn sie musste sich damit abfinden, dass er eben dagegen sein könnte.
 

“Oh doch, genau das erwarte ich von ihm, Ai.” Sie machte eine kleine Pause und blickte weiterhin zu ihrem Mann etwas auf. “Immerhin war ich vorhin äußerst gnädig mit ihm. Obwohl ich so viel Zeit in die Untersuchung seiner Gifte gesteckt habe, war es am Ende schlichtweg umsonst gewesen. Er hat eh nicht auf meinen Rat gehört”, schimpfte sie grummelnd und murrend vor sich hin.
 

“Gnädig?”, hakte er nach. Er hatte viel zu spät gefragt, denn er war von ihrem ganzen Redeschwall überrascht. Diesen hatte er nur zur Hälfte mitbekommen. Eifrig nickte sie, während er in seinen Gedanken noch die ganzen Worte verarbeite. Es war einfach zu viel auf einmal gewesen.
 

“Genauso ist es”, bestätigte sie ihm. Noch bevor er darauf reagieren konnte, sprach sie auch schon weiter. “Schließlich habe ich ihn nicht zur Schnecke gemacht.”
 

Verwundert blinzelte Aidan, ehe er die passenden Worte gefunden hatte. “Er dich aber auch nicht”, konterte er amüsiert. Bei seinen Worten legte sie nur verwirrt den Kopf schief. Es stimmte zwar, dass sie in einem offenen Kampf absolut unterlegen wäre. Doch sie sah sich im Recht.
 

“Er hätte es nicht getan”, kam es überzeugt von ihr. Einen Moment herrschte Stille. Denn Aidan überlegte fieberhaft, wie er sie ablenken könnte. Hitomi hingegen kam endlich dazu den Tag Revue passieren zu lassen. Es kam ihr schon die ganze Zeit so komisch vor, dass ihr Mann so plötzlich da war.
 

Ihr war selbst schon längst klar, dass sie nicht mehr alle Gerüche unterscheiden konnte, sobald sie wütend war. Es war ihr absolut schleierhaft, wie er das schaffen konnte. “Aber sag mal, Ai”, begann sie und beobachtete ihn weiter.
 

Er hasste es so von ihr angesehen zu werden, denn so durchschaute sie ihn immer und immer wieder auf das Neue. Ein wenig musste er schlucken. Diese Geste sorgte dafür, dass sie ihre Augenbraue hoch hob. Das zeigte ihr auch, dass sie absolut auf dem richtigen Weg war. “Wie konntest du bloß so schnell in Japan sein? Ich habe dir nicht Bescheid gegeben, dass ich aufgebrochen bin.”
 

“Oh... ähm...”, begann er und schluckte erneut. Während er noch immer versuchte einen klaren Gedanken zu finden, war seine Frau mal wieder von 0 auf 180.
 

“Spuck es schon aus, Aidan!”, fauchte sie ihn an und unsicher biss er sich auf die Unterlippe. “Er hat dich angerufen, stimmt es?”, fragte sie ihn knurrend und mit zusammen gekniffenen Augen.
 

“Nun... also... ja er hat mich angerufen”, fing er schließlich an. Im Endeffekt brachte es nichts, dass er hier lügen würde. Denn sie könnte ohne Probleme sein Handy kontrollieren. Noch nie hatte er ihr etwas verheimlicht.
 

“DU!”, knurrte sie ihn nun an und löste sich aus seiner Umarmung. Innerlich kochte sie bereits vor Wut und nach und nach kam das auch zum Vorschein. “Das darf doch wohl nicht wahr sein”, schimpfte sie weiter und stemmte die Hände in die Hüfte.
 

“Rubi... bitte beruhig dich”, versuchte er sein Glück.
 

“BERUHIGEN?”, knurrte sie ihn an. “ICH soll mich BERUHIGEN?!”, sprach sie erneut auf und kam wütend auf ihn zu. Schluckend sah er zu ihr. Noch bevor er etwas darauf erwidern konnte, tippte sie mit ihrem Zeigefinger auf seinem Oberkörper herum. “Wie konntest du mir nur so in den Rücken fallen?”
 

“Das habe ich doch gar nicht, Rubi”, sprach er ruhig. “Er hat mich angerufen und wollte wissen, wann du Zeit hast zu telefonieren”, kam es wahrheitsgemäß über seine Lippen. Für den Augenblick ließ er ein kleines Detail aus. Immerhin würde es seine Lage nicht verbessern, aber auch nicht verschlimmern. Daher war es egal, wann sie dies erfahren würde.
 

“Und während du mit ihm gesprochen hast, hat er dir nicht rein zufällig dabei erwähnt, was er verbrochen hatte?”, fragte sie. Ihre Augen verengte sie zu schmalen Schlitzen und fixierte ihren Mann mit diesen. Bei diesem Blick musste er erneut schlucken, denn nun saß er in der Klemme. Fieberhaft überlegte er, wie er seine Gefährtin schnell beruhigen könnte.
 

“Ja, er hat es mir gesagt”, sprach er die Wahrheit aus. Einen anderen Weg sah er im Moment nicht, als ihr alles zu sagen und sie danach zu beruhigen. Bevor sie nicht alles hören würde, was sie wollte, würde er aus der Nummer nicht mehr heraus kommen. Er war mit diesen Worten nun zum Ziel ihrer Wut geworden.
 

“Wieso hast du es mir nicht direkt gesagt, nachdem du davon erfahren hast?!”, knurrte sie bedrohlicher an.
 

“Weil es doch keinen Unterschied gemacht hätte... du wärst so oder so sofort los gezogen, hättest ihn an gebrüllt, ihm Vorwürfe gemacht und ich hätte dich danach beruhigt”, kam es ruhig über seine Lippen. Aber genau das machte sie nur noch wütender. Sie hasste es, wenn er Recht hatte.
 

“DU!”, knurrte sie erneut.
 

Mein kleiner und feuriger Rubin., schoss es ihm durch den Kopf, während sich ein Grinsen auf seine Lippen schlich. Ihre Augen blitzten bedrohlich auf. Diese Momente hasste sie besonders, weshalb sie noch mehr grummelte und knurrte. Er hatte es gewagt, ihr etwas vor zu enthalten und das würde sie bestrafen.
 

“Du hättest zu mir stehen müssen, Aidan”, grummelte sie ihn wütend an.
 

“Aber Rubi... das hat doch absolut nichts damit zu tun”, kam es über seine Lippen.
 

“Ach ja? Denkst du das?”, wollte sie wissen und rollte mit den Augen. “TU das NIE wieder!”, fauchte sie wieder ihn an, denn sie hasste es, wenn er mit den Augen rollte. Das hatte sie schon damals auf die Palme gebracht.
 

“Was soll ich nie wieder tun?”, fragte er gespielt unschuldig und grinste nur noch breiter, als ihre Augen wieder bedrohlich funkelten.
 

“Genau...”, fing sie an, aber er hatte sie unterbrochen. Frech, wie er war, beugte er sich hinab und hatte ihre Lippen mit seinen verschlossen.
 

Mehrmals musste Hitomi blinzeln, bis sie das realisiert hatte. Er jedoch hatte die Augen geschlossen, aber grinste in den Kuss hinein. Er liebte es mit dem Feuer zu spielen, ganz besonders mit seiner Frau, denn sie war heißer und gefährlicher als ein ausbrechender Vulkan. Kaum löste er sich von ihr, schon bekam er eine Ohrfeige.
 

“DU! WIE KANNST...” Auch diesmal wurde sie von ihm unterbrochen, jedoch nicht mit einem Kuss. Diesmal hatte er ihre Hände gepackt und sie blitzschnell zwischen sich und der Wand ein geklemmt.
 

“Ruhig Blut, Rubi... oder ich werde dich gleich auf der Stelle hier nehmen”, knurrte er sie diesmal an.
 

“Was?”, brachte sie verwirrt hervor, doch da hatte er ihre Hände schon über ihren Kopf festgehalten. “Aidan?”, fragte sie und schluckte leicht, als sie die Gier und Liebe in seinen Augen entdeckte.
 

“Soll ich aufhören?”, neckte er sie bewusst.
 

“DAS WAGST...”, begann sie und erneut küsste er sie. Jedoch war er jetzt um einiges fordernder als zuvor. Ohne zu zögern drang er einfach in ihren Mund ein und umspielte ihre Zunge mit seiner. Ein feuriger Zungentanz entbrannte und er schickte eine seiner Hände auf Wanderschaft.
 

Keuchend löste sie den Kuss und sah ihm direkt in die Augen. Erneut grinste er sie an und beugte sich herab, um ihren Hals zu küssen. “Niemals würde ich es wagen”, raunte er knurrend und biss leicht ihren Hals.
 

“Das will ich auch für dich hoffen”, knurrte sie ihn an und er verstärkte seinen Biss. Ein Wimmern entkam ihr und er ließ locker, nur um über die Stelle zu lecken.
 

“Gleich hier, oder Schlafzimmer?”, gab er ihr die Wahl und richtete sich etwas auf, um seine Frau an zu sehen. In ihren Augen konnte er bereits die Antwort lesen und erneut musste er grinsen. “Das erfülle ich dir mit Vergnügen”, funkelte er sie verliebt, aber auch erregt an.
 


 

Der Morgen begann für alle drei Paare viel zu früh. Ausgiebig hatten sie sich einander hingegeben. Kagome und Inu verbrachten die Nacht draußen und erst in der Früh kehrten sie in ihre Wohnung zurück. Kichernd stiegen sie unter die Dusche und machten sich frisch, ehe sie etwas frühstücken würden. Gemütlich ließen sie die Nässe ihre Körper benetzen. Natürlich nutzten sie die Möglichkeit sich gegenseitig ein zu seifen.
 

Etwa zur gleichen Zeit standen auch Rin und Sesshomaru unter der Dusche. Sie hatten kaum geschlafen, doch das machte den Beiden nichts. “Ein Königreich für einen Cappuccino”, seufzte sie sehnsüchtig.
 

“Mit einem Schokoherz?”, grinste er sie an und für einen Moment glitzerten ihre Augen. “Ich mache dir gleich einen, meine Queen”, raunte er und lächelte ihn sanft an.
 

“Ich danke, mein King”, hauchte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss zu schenken. Als er das bemerkte, beugte er sich ihr entgegen. Liebevoll legten sich seine Lippen auf ihre.
 

“Nichts zu danken”, raunte er. Erneut wollte er sie küssen, doch da entwischte sie ihm. Blinzend blickte er ihr nach, denn sie stieg bereits aus der Dusche. “Aber...”, fing er an und sie sah über die Schulter zurück.
 

“Mein Cappuccino”, wand sie ein und zog ihre Mundwinkel leicht hoch.
 

“Oh... also bin ich nur die zweite Wahl?”, fragte er gespielt beleidigt nach.
 

“Gerade eben”, überlegte sie laut und legte sich einen Zeigefinger auf die Lippen. “Bist du es tatsächlich”, kicherte sie und nahm eines der Handtücher, um sich ab zu trocknen. Doch da war Sesshomaru bereits bei ihr und übernahm dies für sie.
 

“Hn”, entkam es ihm. “Dann merke ich mir das, dich nur mit einem Cappuccino zu wecken.” Verwundert blinzelte Rin.
 

“Nun... ja... ein Kuss tut es auch... zu mindestens solange bis ich mein Koffein brauche”, grinste sie ihn breiter an.
 

‘Oh... sie ist genauso vernarrt wie wir beide’, schwärmte sein Biest und seufzte glücklich auf.
 

“Hn”, überlegte er und umrundete seine Liebste. Er beugte sich hinab und gab ihr einen Kuss. “Also ein Kuss und einen Cappuccino zum Aufstehen”, beschloss er direkt und sie wurde rot um die Nase.
 

“Das klingt... himmlisch”, hauchte sie und nahm ihm das Handtuch ab, um ihn nun ihrerseits abzutrocknen.
 

“Danke”, raunte er und schmunzelte ein wenig.
 

“Jederzeit”, kicherte sie und ging genauso wie sie war aus dem Bad. Knurrend folgte er ihr und beobachtete sie dabei, wie sie sich anzog. Sie war so elegant dabei.
 

‘Sie ist wunderschön’, schnurrte sein Biest im Inneren.
 

Hör auf zu schnurren., schmunzelte Sesshomaru und ging zur Kommode, um seine Boxershorts heraus zu holen.
 

“Oh... selbst die Unterwäsche schon im Partnerlook?”, hörte er neben sich und blickte direkt zu ihr. Unbewusst hatte er tatsächlich die gleiche Farbe gegriffen.
 

“Hn”, entkam es ihm. “Ein Problem?”
 

“Aber nein, King”, lächelte sie und schritt zum Schrank, um einen knielangen Rock heraus zu fischen. Dazu holte sie eine Bluse heraus. Schmunzelnd betrachtete er sie und überlegte, ehe er eine Jeans und ein Hemd heraus holte. Diese waren ebenfalls farblich abgestimmt und sie beide grinsten sich an.
 

“Was möchtest du zum Frühstück essen?”, fragte er sie, während sie nach unten gingen.
 

“Hmm... etwas Einfaches genügt mir... ich bin noch nicht so hungrig”, meinte sie direkt.
 

Daher machte Sesshomaru ein europäisches Frühstück, da es schneller ging und weniger aufwendig war. Gemeinsam aßen sie und Rin genoss die Brötchen und die Croissants, die er dank seiner Fähigkeit schnell von einem Bäcker geholt hatte. Auf ihre Frage von welchem er sie geholt hatte, bekam sie nur ein Grinsen von ihm. Kichernd trank sie ihren Cappuccino mit Schokoherz. Sie mochte es, wenn er so geheimnisvoll war.
 

Nach dem Essen holten sie Kagome und Inu ab und wurden herzlich in Empfang genommen. Zusammen fuhren sie hinab in die Tiefgarage. Mit Sesshomarus Wagen gelangten sie nach einer guten halben Stunde zur Ferienwohnung, in der die Wölfe ihre Zeit in Japan verbringen würden. Während der Daiyokai fuhr, unterhielten sich die anderen.
 

“Hoffentlich sind sie angezogen”, bemerkte Inu komplett beiläufig. Fassungslos blickten Rin und Kagome ihn an, sie waren sich nicht sicher, ob sie das richtig verstanden hatten.
 

“Meinst du das ernst?”, fand die Miko ihre Stimme zuerst wieder.
 

“Absolut... die beiden sind gerne nackt.” Bei seinen Worten rollte der Hanyou mit den Augen.
 

Beiden Frauen klappte der Mund auf und sie schluckten fast schon synchron. “Dann... sollte ich sie mal vorwarnen”, meinte Kagome direkt und holte ihr Handy heraus.
 

“Dafür ist es wohl schon zu spät, Kago”, sprach Sesshomaru aus und parkte auf dem Parkplatz.
 

“Hoffentlich riechen sie uns”, überlegte Rin, denn sie war nicht wirklich scharf darauf die beiden Wölfe nackt zu sehen. Das wollte sie definitiv vermeiden.
 

“Bestimmt”, kam es von dem Taisho und Inu lachte los. Er spürte nur zu deutlich, dass sein älterer Bruder sein Yoki durchschickte, damit das Wolfspaar ihre Anwesenheit bemerkte. Noch bevor sie klingen konnten, wurde die Tür schon aufgemacht.
 

“Da seid ihr ja endlich”, empfing Aidan sie. Er hatte den Daiyokai schon längst gerochen. Noch bevor er sein Yoki pulsieren ließ. “Kommt rein”, bat er sie hinein und ging zur Seite. Daher traten die beiden Paare ein und begrüßten auch Hitomi, die die Vier mit einer Umarmung begrüßte.
 

“Kommt... lasst uns ins Büro, Jungs”, meinte Sesshomaru, denn er wollte die Arbeit so schnell es ging hinter sich bringen. Viel zu lange wollte er nicht von ihr getrennt sein. Ein wenig schmunzelte Inu und nickte.
 

“Absolut... ich hoffe, wir sind schnell genug, damit ich auch meinen kleinen Welpen sehen kann”, zwinkerte der Hanyou und Kagome kicherte.
 

“Keine Sorge... wir warten damit auf dich, Inu”, meinte Hitomi grinsend.
 

“Danke dir”, entgegnete Inu und direkt verabschiedeten sich die Jungs von ihren Gefährtinnen.
 

“Bis später”, sprachen die Damen zeitgleich aus und brachten die Männer zum Lachen.

Untersuchungen

Kaum waren die Jungs im Wagen, schon fuhr Sesshomaru los. Alle Drei waren froh darüber, dass sie alle noch eine Dusche genommen hatten. Sonst wäre ein ruhiges Arbeiten absolut nicht möglich gewesen. Die Gerüche hätten ansonsten alle drei Männer in den Wahnsinn getrieben. Schließlich gab es für sie nichts Schlimmeres als den Duft der Paarung zu riechen. Am Büro angekommen, stiegen sie aus und betraten dieses.
 

“Habt ihr viel noch zu überprüfen?”, fragte Aidan.
 

“Glücklicherweise nicht mehr so viel”, grinste Inu, da er gut vorgearbeitet hatte. Sein Bruder hatte bereits einige Dokumente durchgesichtet.
 

“Die meisten Berichte... habe ich schon durchgesehen, aber leider blieb die Buchhaltung auf der Strecke”, meinte Sesshomaru, da er diese von seinem kleinen Bruder in den letzten Tagen nicht bekommen hatte.
 

“Diese wollte ich ihm definitiv nicht in den letzten Stunden schicken, denn ich bin da nicht so sorgsam wie er darin”, meinte Inu schmunzelnd und der Wolf lachte los.
 

“Verständlich... das hätte ich auch nicht getan”, gestand er, während Sesshomaru schmunzelnd die Ordner aus den Regalen holte. In diesen waren die Rechnungen bereits abgeheftet und katalogisiert. Den Stapel mit den noch nicht überarbeiteten Belegen stellte Inu auf den Schreibtisch seines Bruders.
 

Der Wolf setzte sich auf einen der Stühle, die vor dem Schreibtisch des Taishos standen. Sesshomaru selbst nahm auf seinem Sessel Platz. Inu besetzte den Stuhl neben Aidan. Während der Wolf die Ordner durchsichtete, sahen sich die Brüder die Rechnungen genauer an, die noch nicht einsortiert waren. Es war eine Arbeit, die eigentlich alle drei Männer hassten, denn dies war eine Undankbare und miese Angelegenheit.
 

Jedoch schafften sie es aus dieser nervigen Aufgabe wenigstens etwas Positives und Lustiges zu gewinnen. Aidan hatte stets einen Scherz auf den Lippen, wenn ein Rechnungsdatum doppelt war und auch der Rest übereinstimmte. Lachend legten die Brüder diese beiseite, um diese noch einmal zu prüfen, ehe sie entsorgt werden würden. Oft passierte es, dass eines der Belege auf einen anderen Stapel kam.
 

Aus diesen Gründen ging Sesshomaru dies alle zwei Wochen gründlich durch und diesmal ließen sie nichts aus. Sorgfältig arbeiteten sie sich durch und hatte dank des Wolfes eine Menge Spaß. Zu dritt waren sie auch schneller fertig, so dass sie bald schon zu ihren Gefährtinnen zurückkehren konnten. Daher machten sie sich auch wieder auf den Weg zur Ferienwohnung.
 

“Vielleicht schaffe ich es jetzt doch noch zur Untersuchung von Kago”, meinte Inu strahlend, denn er freute sich sehr darauf seinen Welpen wieder zu sehen.
 

“Ich bin mir sicher, dass Hitomi mit Kagomes Behandlung warten würde. Zumal Rins Untersuchung womöglich länger dauern könnte. Wie ihr wisst, ist meine Frau in diesen Dingen ziemlich sorgfältig”, meinte Aidan und Sesshomaru knurrte. Es gefiel ihm absolut nicht, dass er sie in diesem Fall alleine lassen musste, aber sie wollte es so. Daher respektierte er dies.
 

“Solange sie ihr nicht unnötig wehtut, werde ich ihr auch nichts antuen”, sprach er ehrlich aus und der Wolf verstand ihn nur zu gut. Doch seine Frau würde das niemals tun.
 

“Keine Sorge... Hitomi war zwar aufgebracht. Jedoch wird sie bestimmt etwas von euch wollen, also sei gewarnt”, sprach der Wolf ohne Umschweife aus. Er hatte noch nie Geheimnisse vor den Brüdern.
 

“Etwas wollen?”, hakte Sesshomaru nach. Dieses Detail hatte er bemerkt. Er blickte über den Rückspiegel zu seinem Freund. Dieser nickte leicht.
 

“Du weißt, dass sie einiges tun würde, um den Yokais zu zeigen, dass eine Verbindung mit den Menschen nichts Verwerfliches wäre. Sie möchte ihnen die Sorge nehmen ihren möglichen Partner zu schaden”, begann er zu erklären und nun begriff der Taisho, worauf sein Freund anspielte.
 

“Verstehe... sie will Rin und mich als Beispiel anführen. Immerhin lebt sie, trotz meiner tödlichen Gifte.”
 

“Korrekt... es gleicht für uns wie ein Wunder, aber anscheinend sind unsere inneren Dämonen weitaus mehr als das, was sie für uns sind”, sprach Aidan nachdenklich aus.
 

“Mehr als die Instinkte?”, überlegte Inu.
 

“Unsere Biester sprechen mit uns. Ich weiß leider nicht genau, wie das bei den Hanyous ist, denn ihr habt so etwas glaube ich nicht”, bemerkte der Wolf und Inu nickte.
 

“Ich habe so etwas nicht nein... aber sobald das dämonische Blut mich übermannte, war da etwas. Früher hatte ich das falsch verstanden und es hat mich fast in den Wahnsinn getrieben.”
 

“Inwiefern falsch verstanden?”, wollte Aidan wissen.
 

“Bevor Sess mir gezeigt hat, wie ich das kontrollieren konnte, war da ein sehr starkes Verlangen. Ich habe damals gedacht es wäre die Gier nach Kampf, nach Rache und nach Blut”, verdeutliche Inu seine letzten Worte stärker.
 

“Oh... tatsächlich so stark?”
 

“Ja... anfangs... doch durch die Kontrolle höre ich es klarer. Es ist nach wie vor ein Verlangen, aber eher eine Art Wunsch”, erklärte Inu und blickte zu seinem Freund. Dessen fragender Blick ihn ermutigte weiter zu sprechen. “Du hast richtig gehört. Ein Wunsch.”
 

“Doch wonach, Inu?”
 

“Es war schwierig zu sagen, doch nach den Jahrzehnten kann ich das zuordnen. Es ist ein Wunsch danach zu überleben, geliebt zu werden, doch seit der Markierung auch die Paarung”, erklärte er all das genauer mit einfachen, aber doch direkten Worten.
 

“Also ist das ein Verlangen den Fortbestand der Blutlinie zu erhalten”, sprach Sesshomaru nachdenklich.
 

“So würde ich dies bezeichnen”, meinte der Hanyou. “Wir kennen viel zu wenig von diesen Geheimnissen.”
 

“Das stimmt, unser Vater hatte zwar Nachforschungen betrieben, nachdem er mit Izayoi zusammen kam. Doch seine Beobachtungen konnten noch nicht alle erwiesen werden”, erzählte der Daiyokai weiter und Aidan nickte.
 

“Leider konnten wir nur viel zu wenige davon bestätigen. Wir müssten mehr forschen, aber ich wüsste nicht, wie wir das gut lösen konnten, ohne zu viele zu gefährden”, gestand Sesshomaru. Nur zu gern würde er alles ergründen, jedoch auch nicht unter jedem Preis.
 

“Das verstehen wir besser als allee anderen, Sess”, sagte Aidan, denn auch Hitomi und ihm war nicht jede Mittel Recht diese Geheimnisse zu enthüllen. “Es ist schon viel Wert zu sehen, dass das dämonische Blut das gleiche möchte. Die meisten missverstehen diese Rage eines Hanyous, genauso wie Inu es beschrieben hat.”
 

“Ein guter Punkt... wie Handhaben es die Wölfe deines Clans mit ihren Hanyous?”, wollte Sesshomaru wissen.
 

“Die wenigen, die überleben, werden von den Ältesten ausgebildet. Sie lehren sie das Blut zu kontrollieren. Frauen können das einfacher als Männer. Voran das liegt wissen wir auch nicht”, gestand der Wolf.
 

“Meistern alle diese Kontrolle?”, fragte Inu nach.
 

“Nach einiger Zeit, ja”, sprach Aidan lächelnd. “Unsere Heiler haben Kräutermischungen gefunden diese Rage zu lindern. Aber keine Sorge, keiner kommt dabei zu schaden. Darauf achten wir, genau wie Kogas Clan. Wir teilten das Wissen der Kräuter.”
 

“Oh... ich verstehe, also hast du Hitomi so kennen gelernt?”, wollte der Hanyou wissen.
 

“So könnte man das sagen”, lachte er leise. “Unser Clan baut viele der Kräuter selbst an und ich habe Setzlinge mitgebracht und am Flughafen... bin ich in sie gestolpert. Jedoch wusste ich nicht, dass sie Kogas älteste Tochter war. Es hatte mich ziemlich überrascht.”
 

“Das glaube ich dir sofort... Sie ist ein wahrer Orkan”, grinste Sesshomaru und sein Bruder lachte leise, genau wie der Wolf.
 

“Gut ausgedrückt”, lachte Aidan und der Taisho parkte den Wagen bei der Ferienwohnung.
 

“Ich wüsste nicht, wie wir sie anders nennen können”, gestand Inu, denn sie war wie ein Orkan. Sie konnte über das Land fegen, wenn sie es wollte.
 


 

Während die Männer im Büro waren, hatte Hitomi Rin untersucht. Gerade saßen die Damen im Wohnzimmer und tranken etwas Tee. Wobei Hitomi eher Cappuccino trank. Alle drei naschten an Pralinen und Gebäck. Da Kagome gerne Inu bei der Behandlung dabei hätte, warteten sie einfach auf ihre Gefährten. Sie sprachen gemeinsam über den Alltag und doch kamen sie wieder auf den vergangenen Abend wieder zurück.
 

“Ich fasse es immer noch nicht, dass du Sess verführen konntest”, lachte die Ärztin offen und ehrlich. Rin wurde etwas rot um die Nase und lächelte verlegen. Sie bereute ihr Vorgehen nicht. Jedoch wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie damit ihrem Liebsten irgendwie Ärger bereitete.
 

“Es... war wirklich nicht so geplant”, sprach sie direkt aus. Sie wollte ihren Gefährten schützen, aber auch nicht den Ruf haben, dass sie eine Verführerin sei.
 

“Rin, mach dir bitte keinerlei Sorgen darum”, lächelte die Wölfin aufrichtig. “Von diesem Ereignis werden nur die anwesenden hier wissen. Von uns würde dich keiner verurteilen. Jede Frau begehrt ihren Auserwählten und wir holen ihn uns mit allen Mitteln.”
 

“Absolut jedes Mittel ist uns dabei recht. Da auch ich Inu verführt hatte, bevor er mich markiert hat”, gestand Kagome grinsend. Ihr war klar, dass ihr Gefährte anders sie nicht gezeichnet hätte. Daher wusste sie nur zu gut, wie Rin sich wohl gefühlt haben musste.
 

“Warte, Kago... du meinst das wirklich?”, hakte Hitomi nach. Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. Tatsächlich war nicht nur so impulsiv und das gefiel der Wölfin sehr. Direkt nickte die Miko, denn sie wollte auch Rin zeigen, dass nicht nur sie zu solch einem Mittel gegriffen hatte.
 

Aus diesem Grund erzählte sie von der Nacht. Natürlich sprach sie keine Details aus, denn diese gehörten einzig und allein Inu und ihr selbst. Alle andere ging das nichts an. Die Frauen freuten sich über das Vertrauen, welches die Miko ihnen entgegen brachte. Es stärkte das Band zwischen den Freundinnen und das war wichtig. Deshalb teilten sie dieses kleine Geheimnis miteinander. Diese Tatsache erleichterte Rin sehr.
 

“Fährt ihr überhaupt in die Flitterwochen?”, wollte sie plötzlich wissen.
 

“Hm, wir werden eine Woche an den Strand fahren”, erklärte Kagome Rin direkt. “Aber mehr können wir im Moment nicht, weil ich noch für die Uni lernen sollte.”
 

“Stimmt... kurz nach den Ferien werden schon die ersten Prüfungen geschrieben”, überlegte Rin. Daran hatte sie wirklich nicht mehr gedacht. “Die habe ich ganz vergessen. Ich muss ja auch noch drei vorbereiten”, erinnerte sie sich.
 

“So ging es mir auch. Ich habe das irgendwie auch vergessen”, grummelte Kagome.
 

“Wohl eher verdrängt, Kago”, grinste Hitomi. Sie mochte diese Prüfungen genauso wenig wie die Braunhaarige. “Uniprüfungen sind absolut lästig und nervig”, fügte sie noch an und die anderen beiden lachten bei dieser Aussage.
 

“Das könnt ihr ruhig glauben, denn sie spricht da definitiv aus Erfahrung”, hörten die Damen und blickte zur Tür. Aidan grinste seine Frau an. “So viele Fachrichtungen, wie sie schon besucht hatte, und all die dazugehörigen Prüfungen. Aber etwas muss man doch tun.”
 

“Stimmt... ich habe schon einige Prüfungen geschrieben. Viel zu viele für meinen Geschmack”, bestätigte sie lachend, während Kagome und Rin kicherten. Das konnten sie sich gar nicht vorstellen. So lange zu leben, so viele Kurse zu besuchen und vor allem die dazu gehörigen Prüfungen. Bei diesem Gedanken schüttelten sich die Menschenfrauen.
 

“Willkommen zurück”, begrüßten die drei fast Zeitgleich ihre Männer, nachdem auch Sesshomaru nun im Raum erschienen war.
 

“So lange waren wir doch nicht weg, oder?”, wollte Aidan wissen.
 

“Aber nein”, bestätigte Rin.
 

“Oder vielleicht doch?”, überlegte Kagome und sah zur Uhr. Genau wie Hitomi.
 

“Oh... also uns kam es nicht so lange vor”, kicherte die Wölfin und sah zu ihrem Mann. “Wir haben uns köstlich amüsiert”, grinste sie und sah genau das blitzen in den Augen ihres Liebsten.
 

“Das höre ich gerne”, sprach er und vermied es etwas Anzügliches zu sagen. Sesshomaru war zwar nicht prüde, aber dennoch mochte er solches Gerede nicht allzu gern.
 

“Geht es dir gut?”, fragte der Taisho seine Liebste, als er zu ihr ging und sich neben sie setzte.
 

“Aber natürlich geht es mir gut. Mach dir keine Sorgen”, bestätigte sie ihm und lehnte sich an ihn. Er gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn und richtete seinen Blick zu Hitomi. Sie musste seine Frage nicht hören, um zu wissen, was er wollte.
 

“Soweit ich das beurteilen kann, ist sie kern gesund. Dein Yoki in ihr ist stark und hat auf meines reagiert. Das ist ungewöhnlich, aber ich glaube, dass es zum Schutz geschieht. Nachdem Rin sich entspannte, war das Yoki auch ruhiger. Gegen die Gifte ist sie soweit immun. Ich habe ein paar Proben genommen, um zu sehen, ob sie auch gegen andere Giftarten das ist”, zählte sie das Wichtigste auf.
 

Alle anderen Untersuchungen waren privat und gingen nur Rin etwas an. Erleichtert atmete Sesshomaru durch und nickte dankend. “Das höre ich gerne. Dann kann ihr durch mich nichts mehr geschehen?”, fragte er geschickt.
 

“Nein... nicht durch die Gifte. Schnittwunden sind nach wie vor gefährlich, aber das sollte euch klar sein”, sagte sie erklärend und sprach damit auch sein Biest an.
 

“Das ist uns durchaus klar”, meinte der Taisho direkt. “Danke, Hitomi.” Lächelnd lehnte sich Rin mehr an ihn und er drückte sie sanft an sich. Die Sorge in seiner Stimme ließ sie rot werden und sie war mehr als froh, dass Hitomi nicht alles ins kleinste Detail erzählt hatte.
 

Während sie sich unterhielten, ging Inu zu seiner Gefährtin und setzte sich zu ihr. “Habt ihr schon nach unserem Schatz gesehen?”, fragte er sie leise und sie schüttelte den Kopf.
 

“Noch nicht... nachdem Rin fertig war, haben wir Tee getrunken und geredet”, erklärte sie ihrem Liebsten und lehnte sich leicht an ihn.
 

“Prima, ich hatte gehofft, dass ich rechtzeitig hier bin”, sprach er ehrlich aus und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. Sie lächelte sanft und schloss die Augen.
 

“Schön, dass du es geschafft hast”, hauchte sie und bemerkte nicht, dass Hitomi sie beobachtete.
 

“Wollen wir nach eurem Kind sehen?”, fragte sie das Paar. Blinzelnd blickten Kagome und Inu zu ihr.
 

“Oh... gern”, kam es erfreut von der Miko und sie erhob sich. Auch Inu stand auf und Hitomi gab ihrem Mann einen Kuss auf die Lippen.
 

“Sei ja artig”, hauchte sie an seinen Lippen.
 

“Keine Sorge, Rubi”, raunte er grinsend und glitt mit seiner Hand in ihre Haare. Mit sanfter Gewalt drückte er sie an sich und bedeckte erneut ihre Lippen mit seinen.
 

So einfach würde er sie noch nicht gehen lassen. Nicht nur Kagome, sondern auch Rin klappte der Mund auf, während Inu schnaubte und Sesshomaru leicht knurrte. Beide Brüder mochten es nicht, wenn Aidan so forsch vor anderen Leuten anfing seine Frau ab zu schlabbern. “So... offen”, brachten Rin und Kagome fast zeitgleich heraus.
 

“Macht später weiter”, räusperte sich Sesshomaru.
 

Nur zögerlich löste der Wolf sich von seiner Frau. Ein Grinsen lag auf seinen Lippen, ehe er zum Daiyokai blickte. “Weiter würde ich niemals gehen”, zwinkerte er und lockerte den Griff aus ihren Haaren.
 

“Gut... nun seht nach dem kleinen, bevor die Ungeduld von Kago euch noch verletzt”, zwinkerte er und Inu hob eine Augenbraue hoch. Kagome schmunzelte leicht und ging mit ihrem Liebsten vor ins Behandlungszimmer.
 

“Als ob Kago uns verletzen würde”, kicherte Hitomi und gab ihrem Mann noch einen Kuss, ehe sie dem Paar folgte. Etwas unsicher sah Rin ihnen nach.
 

“Darf ich ihnen folgen?”, fragte sie ihren Liebsten.
 

“Wenn Kago es erlaubt, geh ruhig”, antwortete er ihr und sie erhob sich. Doch sie beugte sich hinab, um sich noch einen Kuss zu stehlen, ehe sie ebenfalls den Raum wechselte. Sesshomaru sah seiner Liebsten nach und richtete seinen Blick auf ihren Hintern.
 

“Hör auf zu sabbern, Hund”, grinste Aidan.
 

‘Diese Wölfe wissen nie, wann sie uns nicht reizen sollten’, lachte Sesshomarus Biest. Schmunzelnd blickte er damit zum Wolf und hob eine Augenbraue hoch.
 

“Spiel nicht mit dem Feuer, welches viel zu heiß für dich werden könnte”, erklärte er direkt und Aidan lachte leise.
 

“Ach komm... es ist so neu dich so zu erleben.”
 

“Ist es das?”, hakte Sesshomaru nach und hob eine Augenbraue hoch. Der Wolf würde ihn sicher noch einiges an Nerven kosten.
 

“Seit ich dich kenne... hast du noch nie einer Frau so nachgesehen, Sess. Lass mich das nun genießen, dass du auch nur ein Mann bist”, lachte Aidan und der Taisho rollte mit den Augen.
 

“Aidan... genieß es... nur ihr bekommt das zu sehen.”
 

“Gut... Kaffee?”, bot der Wolf zur Versöhnung an.
 

“Gerne”, nahm Sesshomaru das Angebot an.
 


 

Einige Momente zuvor hatte Kagome es sich auf der Liege bequem gemacht. “Heute schauen wir mal, ob wir herausfinden können, was es wird”, lächelte Hitomi ihre Patientin an. “Möchtet ihr es denn wissen?”
 

Kagome und Inu tauschten kurz Blickkontakt aus, ehe sie zögernd nickten. “Wenn es möglich ist zu sehen, würden wir es gerne wissen”, sprach sie ehrlich, denn sie waren neugierig darauf zu erfahren, was es wird. Rin lächelte sanft und hielt sich im Hintergrund auf.
 

“Dann sehen wir mal, ob wir bestimmen können, was es bei euch wird.” Mit diesen Worten machte die Ärztin das Ultraschallgerät bereit und Kagome schob ihr Shirt hoch, damit ihr Bauch frei sein konnte.
 

Nach und nach ermittelte Hitomi alle Werte, die sie benötigte, um den Mutterpass zu aktualisieren. Zudem ließ sie noch ein paar Bilder ausdrücken und lächelte. “Die Entwicklung ist genau richtig für euer Kind. Größe und Gewicht liegen etwas über dem Durchschnitt.”
 

“Oh... ist das schlecht?”, fragte Kagome unsicher nach.
 

“Aber nein, bei Hanyou ist das so, daher nur keine Sorge”, erklärte die Wölfin lächelnd. “Ab sofort wird dein Bauch langsam wachsen, also seid darauf vor bereitet.”
 

Verstehend nickte Kagome und auch Inu nickte. Er war froh darüber, dass das kleine Wesen sehr gut heran wuchs. “Und... wird es ein Mädchen oder ein Junge?”, wollte der Hanyou direkt wissen. Ihn packte einfach die Neugier.
 

“Sehen wir doch mal”, kicherte Hitomi und suchte nach den Anzeichen für das Geschlecht. Es dauerte einige Zeit, jedoch konnte sie das nicht so klar erkennen. “Hm... es scheint so, dass euer Nachwuchs sich noch versteckt.”
 

“Kann man es noch nicht erkennen?”, fragte Kagome nach und Hitomi nickte.
 

“Ich fürchte dieses Mal kann ich das nicht deutlich sagen. Aber beim nächsten Termin werden wir das bestimmt sehen”, lächelte die Ärztin ihre Freundin an.
 

Ein wenig war die Miko darüber enttäuscht, dass sie das Geschlecht noch nicht sehen konnten. Aber die Freude über die Gesundheit des Ungeborenen war deutlich größer. “Also nach der Hochzeit und unserem Kurztrip werden wir wissen, was es wird?”, hakte Inu nach und die Wölfin nickte zustimmend ihm zu.
 

“So ist es, Inu. Entschuldigt, dass ich das nicht heute schon sagen kann”, sprach sie, doch das Paar winkte ab.
 

“Nicht dein Fehler, dass unser Schatz so schüchtern ist”, lachte Kagome leise und machte sich den Bauch sauber. Bei diesen Worten lachten Hitomi und Rin auch, aber auch Inu. Oftmals waren die Kleinen in einer falschen Position, weshalb sich das Geschlecht nicht eindeutig bestimmen lassen konnte.
 

“Nächste Mal”, verströstete Inu nicht nur sich, sondern auch seine Frau.
 

Lächelnd richtete Kagome ihr Shirt wieder und setzte sich auf. Nachdem Hitomi alles in den Pass eingetragen hatte, kehrten sie alle zurück zum Wohnzimmer. Aidan und Sesshomaru tranken gerade ihren Kaffee, als sie die Tür hörten. Beide Männer blickten auf und lächelten ihre Gefährtinnen und Freunde an.

Die Aufgaben der Brüder

“Das ging aber schnell. Ist alles gut?”, wollte Aidan wissen und sah dabei zu Kagome und Inu.
 

“Natürlich, unserem kleinen Schatz geht es gut, jedoch versteck es sich noch vor uns. Deshalb wissen wir noch nicht, ob wir ein Mädchen oder einen Jungen bekommen”, beantwortete sie dem Wolf seine Frage.
 

“Oh, das ist absolut ärgerlich”, sprach er und wunderte sich. “Von wem hat er das denn? Keiner von euch beiden ist so schüchtern”, amüsierte er sich schmunzelnd. Doch noch bevor Inu oder Sesshomaru ihn zurecht weisen konnten, machte das Hitomi schon. Schließlich war er ihr Mann und nur sie durfte ihn schimpfen.
 

“Ai, lass den Unsinn, sonst wird es hier noch knurrig und das mag ich nicht.” Ihre Stimme klang zwar lieblich, doch konnte Kagome auch eine gewisse Zurechtweisung hören. Sie musste zugeben, dass die Wölfin ihren Gatten im Griff hatte.
 

“Na gut”, seufzte Aidan und zog seine Liebste an sich heran. Leicht beugte er sich hinab zu ihrem Ohr. “Aber nur, weil ich dich später dafür Ärgern werde”, raunte er und brachte etwas Abstand zu ihr, nur um sie an zu funkeln.
 

“Versuch es später ruhig noch mal”, funkelte sie ihn genauso an. Sie liebte es mit ihm ein wenig zu spielen. Lächelnd lehnte sie sich an ihn und nahm seinen Geruch in sich auf, so wie er ihren.
 

“Später... versprochen”, grinste er sie an.
 

“Nun”, begann sie und blickte zu den werdenden Eltern. Sie musste Kagome noch einige Tipps geben, bevor sie sich zurück ziehen könnten. “Versuche in den nächsten Tagen dich mehr daran zu gewöhnen seitlich zu schlafen. Oder auch auf dem Rücken. Nächstes Mal machen wir ein paar Vorsorgetests, um im Notfall vorbereitet zu sein.”
 

“Oh, dann sollten wir uns mehr Zeit dafür nehmen und das machen wir auch”, versprach Kagome lächelnd und Hitomi nickte.
 

“Es wird etwa eine halbe Stunde bis eine Stunde brauchen”, erklärte sie sofort und überlegte. “Ich werde noch meine Brüder bitten, mir die Kräuter mitzubringen, damit du versorgt bist. Du trinkst noch die Teemischung, die ich dir gegeben hatte?”
 

“Zweimal am Tag eine kleine Kanne, wie du empfohlen hast”, erwiderte die Miko. Sie hielt sich artig daran, was ihre Ärztin ihr gesagt hatte. Immerhin sorgte der Tee dafür, dass ihre Übelkeit nicht mehr so schlimm war und stärkte zeitgleich das Kind.
 

“Perfekt... dann werde ich dir ein paar zusätzliche Kräutermischungen machen. Je nach Stadium des Neugeborenen braucht es andere Stärkungen. Achtet aber auch weiterhin darauf eure Markierung auf zu frischen, damit das Band zwischen Vater und Baby gestärkt wird.”
 

Bei diesen Worten wurde Kagome leicht rot und Rin blinzelte. Sie ging zu Sesshomaru und sah ihn fragend an, weshalb er sich zu ihrem Ohr hinabbeugte. “Ein erneuter Biss an der Markierungsstelle”, erklärte er seiner Gefährtin.
 

“Oh”, entkam es nachdenklich von Rins Lippen. Sie verarbeitete noch die Bedeutung dieses Satzes. Ihre Augen wurden ganz groß dabei und er nickte nur. Er würde das nicht aussprechen, denn nur so würde er es vermeiden, dass Aidan sie necken könnte.
 

“Du denkst an das richtige, Queen”, wisperte er und sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Ihr Gesicht wurde knallrot allein bei der Vorstellung.
 

“Keine Sorge, Hitomi... das machen wir oft genug”, zog Inu die Aufmerksamkeit aller wieder auf sich. Zufrieden nickte die Wölfin und lächelte sanft.
 

“Sehr gut. Das braucht der Nachwuchs, damit sie stärker werden können. Aber auch, damit sie so ihre Väter erkennen”, sprach die Ärztin und wies Beide weiterhin an, nach wie vor auf Unregelmäßigkeiten zu achten. Vor allem aber noch mehr auf die ausgewogene Ernährung. Aber auch ausreichend zu trinken.
 

“Die Ernährung sollte kein Problem sein. Inu und ich kochen frisch und Kago kann auch mittlerweile gut mit uns mithalten”, sprach Sesshomaru lächelnd, denn die Küche war seine Aufgabe gewesen. Da er auch die Beiden unterstützen wollte, war dies seine Art das zu tun.
 

“Das weiß ich, Sess. Es freut mich zu sehen, dass ihr euch so gut um sie sorgt”, kam es von Hitomi.
 

“Das ist doch klar”, zwinkerte Inu und die Ärztin kicherte leise.
 

“Da das geklärt ist. Achtet noch auf möglichen Schwindel. Umkippen wäre nicht gerade das Beste in deiner Situation”, lächelte die Wölfin und Kagome nickte.
 

“Keine Sorge, ich passe auf mich auf”, versprach sie ihrer Freundin und strahlte über beide Ohren. Inu nickte, denn er würde auf seine Frau aufpassen.
 

“Prima, dann werden Aidan und ich ein wenig die Stadt unsicher machen. Ich brauche noch ein Kleid für die Hochzeit”, kicherte Hitomi und ihr Mann blinzelte.
 

“Shoppen? Ernsthaft?”, entkam es ihm weniger glücklich. Er mochte Shoppingtouren genauso wenig wie alle anderen Männer. Außer es könnte sich für ihn lohnen. Plötzlich lächelte sie ihn zuckersüß an, weshalb er eine Augenbraue hochhob.
 

“Es wird sich für dich schon noch lohnen, Ai”, grinste sie ihn an und stellte sich etwas auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss zu geben. “Das verspreche ich dir”, hauchte sie an seinen Lippen.
 

Ein wenig perplex erwiderte er den Kuss erst einige Zeit später, doch er zog sie sanft an sich und grinste etwas. “Gut... dann lass uns Shoppen, Rubi”, raunte er und blickte zu seinen Gästen. “Schließt einfach dir Tür hinter euch und bis die Tage”, zwinkerte er.
 

“Oh... bis bald ihr zwei”, lächelte Kagome.
 

“Viel Spaß beim Shoppen”, kicherte Rin. Beide Damen waren unwissend, doch das störte Hitomi nicht.
 

“Danke”, lächelte sie daher und verließ mit ihrem Mann das Haus. Die Brüder sahen ihnen nach und schmunzelten etwas. Sie wussten genau, was Aidan und Hitomi im Sinn hatten. Es war eindeutig, dass sie an etwas Heißerem und Schärferem interessiert waren.
 

“Nun verstehe ich auch, was ihr damit meintet, dass sie sehr direkt sind”, lachte Kagome leise.
 

“So ist es... also was machen wir zwei, Juwel?”, wollte Inu wissen. Kagome legte leicht den Kopf schief und überlegte. In Gedanken ging sie alles durch.
 

“Also eigentlich ist soweit alles vorbereitet... nächste Woche kommen die anderen hier her und für die Hochzeit fehlt nur noch die Torte und der Saal.”
 

“Torte erledige ich und der Saal... nun”, sprach der Taisho und sah leicht zu Inu.
 

“Der ist eine Überraschung für uns beide... also demnach alles erledigt. Wir müssen nur schauen, wo wer schläft. So viele auf einmal waren wir schon lange nicht mehr”, gestand der Hanyou und Kagome blinzelte.
 

“Oh... das ist perfekt, danke euch”, lächelte sie und so beschlossen beide Paare den Tag für sich zu nutzen. Während das künftige Brautpaar es sich zu Hause gemütlich machen würde, würde Sesshomaru mit Rin auch etwas shoppen fahren. Schließlich brauchte sie noch Schuhe zu ihrem Kleid für die Hochzeit.
 


 

Die Paare verbrachten die Tage unterschiedlich, doch zum Abend trafen sie sich bei Inu oder Sesshomaru in der Wohnung und aßen zu Abend. Die Inubrüder wechselten sich ab, wer in der Wohnung blieb und wer das Strandhaus nutzte für die Zweisamkeit unter einander. Die Appartements waren einfach zu dicht bei einander, als dass sie es allzu lange nebeneinander aushalten könnten. Die Gerüche waren einfach zu intensiv.
 

Das Wochenende lief viel zu schnell vorüber und die Brüder mussten noch ein wenig arbeiten. Jedoch wurden sie von ihren Frauen begleitet. “Ihr müsst das wirklich nicht... macht euch einen schönen Vormittag”, meinte Inu, aber Kagome schüttelte den Kopf.
 

“Ach was... zusammen geht es schneller und ich muss doch noch viel lernen”, meinte sie kichernd.
 

“Gib es auf, Inu. Kago ist da sehr eigen”, amüsierte sich Sesshomaru über das Gespräch des Paares. Auch Rin fand das witzig.
 

“Keh! Frauen”, grummelte Inu vor sich hin. Das brachte Rin und Kagome zum Lachen. Das kam den beiden sehr bekannt vor. Auch die Brüder lachten und blickten ihre Terminkalender durch.
 

“Gut... wir haben nur Papierkram bis zur Hochzeit zu erledigen”, lenkte Sesshomaru vom Thema ab.
 

“Perfekt”, grinste Inu.
 

“Dann erledigen wir das in dieser Woche und dann können wir bis zur Hochzeit entspannen”, schlug der Taisho vor. Der Vorschlag klang sehr gut und würde den Paaren viel Freizeit versprechen.
 

Aus diesem Grund begannen die Brüder damit ihre letzten Arbeiten zu dokumentieren. Kagome und Rin sahen ihnen dabei zu und halfen auch beim Abtippen der fertigen Unterlagen. Zudem nahmen sie auch die Buchhaltung näher unter die Lupe. Sie staunten, wie geordnet diese waren. Das hätte keiner der Beiden gedacht, wobei Sesshomaru da eher dazu neigen könnte, um so sauber zu arbeiten.
 

“Und das macht ihr alle zwei Wochen?”, fragte Rin und ihr Liebster nickte.
 

“Anders würde nur noch mehr Chaos entstehen und das wollen wir vermeiden”, erklärte er schlicht und Rin legte den Kopf schief.
 

“Wäre es da nicht einfacher, dies jedes Mal zu machen?”
 

“Schon, aber oft haben wir nicht die Zeit dafür, daher sammeln wir es und tragen dann ein”, sprach Inu.
 

“Natürlich, wenn wir Zeit haben, machen wir das direkt, aber das kommt vielleicht zwei oder drei Wochen im Jahr vor”, setzte Sesshomaru hinzu und lächelte seine Gefährtin an. Sie hatte einen wichtigen Punkt angesprochen, doch die Realität sah nun mal so aus.
 

“In den anderen Bereichen gibt es eine Person, die sich nur darum kümmert, doch wir können das nicht gewährleisten. Da Sess und ich uns auch um andere Dinge kümmern müssen”, meinte der jüngere Bruder.
 

“Verstehe... ihr braucht mehr Mitarbeiter”, kicherte Rin.
 

“Absolut... vielleicht irgendwann”, grinste Inu leicht und ging weiter die Daten durch. Dabei kontrollierte er auch die Bilder, die sie bei manchen Aufträgen hinzufügen mussten. Die Brüder arbeiteten bereits sehr gut Hand in Hand gemeinsam und immer wieder staunten die Damen darüber. Es war nach wie vor so neu die Geschwister so zu sehen.
 

“Erstaunlich nicht wahr, Rin?”, fragte Kagome.
 

“Ja... in meinen Erinnerungen waren sie ganz anders. Das ist komplett komisch”, kam es ehrlich von ihr. “Auch die Tatsache, dass... ich hier älter bin als du, Kago.”
 

“Daran gewöhnen wir uns schon noch”, lächelte die Angesprochene und grinste breiter. “Und außerdem sind wir ja nun sowas wie Schwestern.”
 

“Stimmt”, lächelte Rin und sah zu Sesshomaru rüber. “Ich bin ja so gesehen... seine Frau. Das kam irgendwie unerwartet. Obwohl er mir schon indirekt einen Antrag gemacht hatte”, nuschelte sie verlegen.
 

“Den richtigen, wird er auch machen... glaube mir und dann holt ihr eine schöne Hochzeit nach, genau wie Inu und ich”, sprach Kagome liebevoll aus und lächelte. “Danke an dein früheres Ich, dass du die Beiden näher gebracht hast. Ohne dich wäre dieser Anblick nie möglich gewesen.”
 

“Unsinn... auch du hast ihnen geholfen”, kam es mit roten Wangen von der Älteren. Leise kicherte Kagome und sie machten für die Jungs etwas zum Naschen fertig.
 

Mit Sicherheit würden sie bestimmt bis zum Mittag brauchen, um fertig zu werden. Für Sesshomaru machte Rin noch Kaffee und lächelte, als er ihr mit einem Kuss dankte. Sie lächelte ihn mit roten Wangen an. An diese Gegebenheiten musste sie sich noch gewöhnen, doch mit der Hilfe ihres Liebsten und ihrer Freunde würde sie das sicher auch schon bald schaffen.
 


 

Wie angenommen waren sie bis zum Mittag im Büro, anschließend aßen sie gemeinsam im Restaurant. Beim Essen besprachen sie alles Wichtige und Notwendige. Da Rin unbedingt noch darauf bestand bei Kisho im Café zu arbeiten, gefiel er Sesshomaru nicht sonderlich. Jedoch stellte sie direkt klar, dass sie nur so lange dort wäre, bis ihr Chef einen Ersatz für sie gefunden hätte. Sie war eine pflichtbewusste Person und das erfreute ihn schließlich doch. Daher würde er ihr diese Tätigkeit auch gestatten.
 

Zudem versprach sie ihm vor den Prüfungen fleißig zu lernen und nur im Notfall ein zu springen. So wäre sie an drei Tagen in der Woche bei der Arbeit. Natürlich konnte sich Rin schon denken, dass er an diesen Tagen zu Gast im Café wäre, doch das störte sie nicht. Sie mochte es Zeit mit ihm zu verbringen, auch wenn es nur einfache Dinge waren, so waren diese sehr kostbar. Besonders nachdem sie sich an früher erinnerte, erkannte sie seine Gesten deutlicher.
 

Nach dem Essen schlenderten sie gemeinsam durch die Einkaufsmeile und sahen sich die Schaufenster an. Kagome quietschte begeistert, als sie an einem Babyladen vorbei kamen. Notgedrungen mussten die Brüder sie nun auch begleiten, denn auch Rin war sofort Feuer und Flamme sich darin um zu sehen. “Die Möbel besorgen wir später, Juwel”, meinte Inu gleich und sie nickte.
 

“Klar... ich will ein paar Strampler holen”, kicherte sie leise und Rin überlegte.
 

“Dann solltest du etwas Neutrales nehmen, da ihr noch nicht wisst, was es wird”, erklärte sie und Kagome blinzelte.
 

“Du hast recht. Also Gelb oder Grün würde super zu beiden passen”, lächelte sie. Sogleich stöberten die Damen durch den Laden, während die Jungs am Eingang blieben.
 

“Das ist doch noch viel zu früh”, seufzte Inu, aber er wollte Kagome nicht die Freude dran nehmen. Daher sollte sie sich ruhig umsehen. Immerhin half Rin ihr und das war perfekt. So konnte er sich erstmal davor drücken.
 

“Du kennst sie gut genug, Inu. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht sie das auch wirklich durch”, amüsierte sich Sesshomaru. In diesem Punkt hatte er nicht unrecht, weshalb der Hanyou nickte und grinste.
 

“Stimmt, sie ist da sehr hartnäckig und genau das liebe ich so sehr an ihr”, schwärmte er und dem Taisho blieb nichts anderes übrig als mit den Augen zu rollen.
 

Doch bevor er richtig darauf reagieren konnte, klingelte sein Handy. “Entschuldige kurz”, meinte er und holte dieses hervor. Verwundert sah er auf die Nummer und hob ab. “Nakamura”, meldete er sich direkt.
 

Inu beobachtete seinen Bruder und spitzte automatisch seine Ohren. Problemlos konnte er der Unterhaltung folgen und bekam große Augen. “Hier seid ihr”, wurde er plötzlich aus seinem Staunen gerissen.
 

“Hn?”, entkam es ihm und Kagome lachte leise.
 

“Das ist Sess’ Spruch”, kicherte sie und verwirrt blinzelte Inu nur. Er war noch nicht ganz da. Doch als er die Worte seiner Gefährtin begriff, kratze er sich verlegen an seiner Wange. Es war untypisch für ihn diesen Ausdruck zu nutzen, weshalb es ihm ein wenig peinlich war.
 

“Entschuldige, Juwel... ich war wohl zu sehr auf das Gespräch konzentriert”, erklärte er und lächelte sie an.
 

“Oh... ich habe wohl gestört”, murmelte sie, doch er winkte gleich ab.
 

“Du störst niemals, Juwel”, raunte der Hanyou und gab seiner Braut einen Kuss auf die Lippen. Nur zu gern erwiderte sie diesen und lächelte.
 

“Was ist los?”, wollte nun Rin wissen, nachdem sie zu ihnen kam und Sesshomaru sein Telefonat beendet hatte.
 

“Das war der Älteste des Inoyokai Dorfes... er bat mich, dass Inu und ich morgen zu ihnen kommen”, erklärte er seiner Liebsten und sie sah ihn verwundert an. “Das heißt wir müssten euch ein oder auch zwei Tage alleine lassen.” Bei diesen Worten wurden Rins Augen groß.
 

“Aber das ist doch kein Problem”, sprach Kagome und blickte zu den Brüdern. “Rin und ich verstehen das. Es klang wichtig und wir kommen schon klar.”
 

“Kago hat Recht. Wir werden die paar Stunden schon überstehen, King”, lächelte Rin ihn an und streckte sich, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Er grummelte und knurrte leise. Ihm missfiel es seine Gefährtin alleine zu lassen, jedoch hatte Kagome recht.
 

“Sicher?”, fragte er etwas unschlüssig.
 

“Aber ja doch... ich werde Kago ein wenig beim Lernen helfen”, erklärte Rin lächelnd.
 

“Und ich helfe ihr auch dabei... und wir telefonieren, sobald ihr eine freie Minute habt”, schlug die Miko vor. Nur widerwillig nickte Sesshomaru, während Inu schmunzelte.
 

“Wir ziehen erst morgen Früh los, Sess”, meinte der Hanyou schmunzelnd. Es sah amüsant aus, dass sein Bruder so ungern sich von seiner Gefährtin trennte, auch wenn es maximal zwei Tage dauern würde.
 

Die Anziehung der Markierung war absolut faszinierend. Selbst für ihn war das eigenartig. Obwohl er ihn bereits als netten und zuvorkommenden Yokai kannte, war dies erneut eine neue Seite, die er nun von sich zeigte. “Stimmt... wir haben noch den Abend und die Nacht für uns”, kam es nachdenklich von dem Taisho.
 

“Siehst du... wir werden die Zeit noch nutzen und ihr beeilt euch einfach”, sprach Rin liebevoll aus und legte ihre Hand auf seine Brust, während er eine auf ihren Rücken legte. Er drückte sie bestimmend an sich und beugte sich hinab, um ihr einen Kuss zu geben.
 

“So machen wir das”, raunte er an ihren Lippen und vergaß für einen Moment, dass sie nicht alleine waren.
 

Kagome fand den Anblick einfach wundervoll. Sie lehnte sich an Inu an und sah zu ihm. “Wunderschön”, hauchte sie und er nickte leicht. Er drückte sie liebevoll an sich.
 

“Und falls etwas sein sollte, ruft ihr einfach an”, meinte er und sie nickte sofort. Seine Sorge war absolut niedlich.
 

“Komm, lass uns bezahlen und Heim”, kicherte sie leise und zog ihn mit sich zur Kasse. Sie wollte dem anderen Paar etwas Zeit für sich geben.
 

“Schon gut, schon gut”, grinste Inu und sah erst jetzt die Ausbeute seiner Liebsten. Sie hatte zwei Strampler und ein paar süße Söckchen gefunden. “Oh... unser Kleines wird es gut haben”, raunte er und zahlte schnell die Dinge, um mit seiner Liebsten nach Hause zu kommen.
 

Sesshomaru und Rin sahen dem Paar nach und lächelten. Er hatte sich schnell besonnen, dass sie nicht alleine waren. “Strandhaus heute?”, wollte er von ihr wissen. Kurz überlegte sie und nickte schließlich.
 

Das Wetter war perfekt, so könnten sie noch etwas schwimmen gehen und den Abend in vollen Zügen genießen. “Das wäre perfekt... dann können wir noch etwas schwimmen gehen”, schlug sie ihm vor.
 

“Nur zu gern”, raunte er und funkelte sie an. Der Gedanke gefiel ihm sehr. Sein Blick glitt zu Inu und Kagome. Sie kamen gerade zurück zu ihnen.
 

“Wir werden Heim fahren”, meinte Inu direkt.
 

“Gut... und wir fahren zum Strandhaus. Morgen um 6 Uhr fahren wir rüber”, erklärte Sesshomaru seinem Bruder. Dieser nickte zustimmend.
 

“Passt... dann fahren wir zum sicheren Gebiet und laufen rüber zum Dorf.”
 

“Gute Idee, damit würden wir etwas Zeit sparen”, grinste Sesshomaru und die anderen lachten leise.
 

So verabschiedeten sie sich. Während Inu mit Kagome nach Hause fuhr, machten sich Sesshomaru und Rin auf den Weg zum Strandhaus. Natürlich hatten die Brüder zwei unterschiedliche Häuser. Ansonsten wäre es eine Qual mit all den Gerüchen darin. Beide Paare machten sich etwas zum Abendessen und genossen ihre gemeinsame Zeit.

Das Inuyokai-Dorf

Die Nacht verflog einfach viel zu schnell. Beide Paare waren nicht begeistert darüber, so früh aus dem Bett zu steigen, doch es musste sein. Nur ungern weckte der Taisho Rin so früh auf, aber er wollte sie noch sicher in die Stadt zu Kagome bringen. Erst danach könnte er ruhigen Gewissens mit Inu zum Dorf der Inuyokais aufbrechen. Zu gern würde er die Wölfe darum bitten, aber dorthin konnten nur die Brüder hingehen.
 

Mittlerweile kamen zwar die Inuyokais mit den Wolfsyokais zurecht und viele unter ihnen waren befreundet, dennoch wäre es nicht optimal, wenn Wölfe das Dorf der Inus betreten würden. Zu mindestens ohne einen der Brüder. Schließlich lebten dort die Kinder behütet und sicher zusammen mit ihren Eltern. Es war ein heiliger Ort, genau wie das Dorf der einzelnen Rudel.
 

Sesshomaru war so sehr in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, wie Rin ihn musterte. Sein Gesichtsausdruck gefiel ihr gar nicht, weshalb sie beschloss ihn direkt an zu sprechen. “Hör auf so zu schauen”, schimpfte sie und zog damit seine Aufmerksamkeit auf sich. Er brachte sein typisches ‘Hn’ heraus und blinzelte.
 

“Sess, hör auf so aus zu sehen, als würden wir uns nie wieder sehen”, sprach sie es genauer aus und stemmte leicht ihre Hände in die Hüfte. Diese Geste verwunderte ihn sehr und mehrmals blinzelte er.
 

“Hn?”, entkam es ihm erneut seinen Lippen. Sein Biest lachte in seinem Inneren. Es war einfach nur zu komisch, dass Rin ihn immer noch aus der Fassung bringen konnte. Das amüsierte das Tier sehr.
 

“Du schaust so, als ob wir uns nie wieder begegnen würde. So ein Gesichtsausdruck mag ich nicht. Und wehe du wagst es nicht zurück zu kommen.” Bei ihren Worten blinzelte er ein wenig und legte den Kopf schief. “Ansonsten werde ich dich suchen, nach Hause bringen und dich an der kurzen Leine halten”, grinste sie ihren Gefährten breit und frech an.
 

‘Hey... Sess... habe ich schon erwähnt, dass ich sie liebe?’, lachte sein Biest in seinem Inneren.
 

Nein... das hast du noch gar nicht erwähnt., kam es sarkastisch von ihm, während er mit den Augen rollte. Diese Geste ließ Rin schmunzeln. Sie ahnte, dass er gerade mit seinem Biest sprach. Zu gern würde sie da Mäuschen spielen. Schließlich blickte er zu seiner Gefährtin. “Entschuldige bitte, Queen”, sprach er ehrlich aus. “Ich war in Gedanken vertieft.”
 

Nach diesen Worten gab er ihr einen süßen Kuss auf die Lippen. Leider hatten sie keine Zeit groß zu Frühstücken, aber Sesshomaru war sich sicher, dass Kagome das mit Rin schon machen würde. “Das macht nichts, King”, lächelte sie ihn an und streckte sich, um ihm noch einen Kuss zu geben, ehe sie sich zurück in die Stadt aufmachten.
 

Während der Autofahrt sah Rin aus dem Fenster und lächelte sanft. Sie war tatsächlich mit ihm zusammen und die Tage waren einfach nur perfekt. Genüsslich seufzte sie auf und zog damit seine Aufmerksamkeit auf sich. “Was ist, Rin?”, fragte er sie direkt.
 

“Ich habe nur... nachgedacht, wie glücklich ich bin. An deiner Seite wieder zu sein ist unglaublich”, sprach sie ehrlich aus und er hob eine Augenbraue hoch.
 

“Das freut mich sehr, Rin”, sagte er und konzentrierte sich auf die Straße.
 

“Jedoch sollten wir... danach uns ernsthaft unterhalten.”
 

“Worüber genau?”, hakte er nach.
 

“Nun ja... wir können doch nicht ewig so hin und her pendeln”, erklärte sie direkt und er schmunzelte, während sein Biest in seinem Inneren los lachte.
 

‘Die Kleine gefällt mir immer mehr’, knurrte es. ‘Ganz besonders mit ihrem neuen Elan’, grinste das Biest weiter.
 

“Da hast du absolut recht”, sprach er und war sich nicht sicher, ob sie nur die Wohnsituation meinte.
 

“Wir müssen unbedingt das klären, sobald du zurück bist. Immerhin brauchen wir ein Heim nur für uns alleine”, berichtete sie ihm direkt, was sie genau damit meinte.
 

“Da werden wir eine Lösung schon finden. Ich überlasse ganz dir, wo wir leben. Wie du weißt, bin ich an keinen Ort gebunden. Solange du bei mir bist, werden wir gemeinsam unser Leben aufbauen”, gab er ehrlich zu und sie blinzelte.
 

‘Holla... da hat aber einer mit einer ordentlichen Portion Romantik gebadet, oder geduscht?’, amüsierte sich sein Biest lachend und erneut konnte er darauf nur mit den Augen rollen. Dieses Tier würde ihn sicher noch in den Wahnsinn treiben. So viel stand für den Taisho fest.
 

“Meinst... du das... wirklich ernst?”, wollte Rin wissen.
 

“Natürlich, Queen. Nur du allein entscheidest, wo wir leben wollen”, bestätigte er ihr und sie blinzelte.
 

“Du meinst das tatsächlich ernst?”
 

“Aber ja doch.”
 

“Freie Auswahl?”, hakte sie nach.
 

“Ja, freie Auswahl... vielleicht nicht unbedingt Südamerika, weil ich keine Lust habe im Gebiet der Wölfe zu leben, aber ansonsten... richte ich mich nach dir”, erklärte er direkt und seine Liebste kicherte leise.
 

“Einverstanden... das werde ich berücksichtigen. Aber auch, dass wir nicht zu lange brauchen würden, um zu meiner Familie zu kommen”, merkte sie an und er schmunzelte leicht.
 

“Dir ist wohl entgangen, dass für mich Distanz nur ein Wort ist”, grinste er breiter.
 

“Ach ja stimmt”, lachte sie wieder.
 

Es dauerte nicht mehr lange, bis sie am Wohnhaus an kamen. An der Tiefgarage standen bereits Kagome und Inu. Beide warteten schon auf das andere Paar. Daher stiegen sie aus und begrüßten die Beiden. “Morgen”, murmelte Inu und gähnte einmal herzlich. Das brachte die Damen zum Lachen und auch Sesshomaru schmunzelte.
 

“Na komm, lass uns gleich los... wir melden uns, sobald wir im Dorf sind und sobald wir wieder zurück fahren”, versprach Inu eher schläfrig als wach.
 

“Ist gut, Kokoro. Bitte fahrt vorsichtig”, entgegnete Kagome lächelnd und streckte sich noch einmal, um ihm noch einen Kuss zu geben.
 

“Keine Sorge, Kago... ich fahre und nicht die Schlafmütze da”, grinste Sesshomaru und die Frauen prusteten sofort los.
 

“Keh! Dennoch fahre ich besser als du”, murrte Inu. Alle anderen lachten nur noch mehr. Die Brüder waren wirklich nur amüsant zusammen. Ein wenig scherzten sie noch, ehe sich die Brüder von ihren Gefährtinnen verabschiedeten.
 

“Passt auf euch auf und falls etwas sein sollte, gebt Bescheid, dann kommen wir sofort zurück”, sprach Sesshomaru noch einmal aus.
 

“Ist gut, King... fahrt vorsichtig”, mahnte Rin ihn noch und er seufzte kurz.
 

“Keine Sorge... ich komme so schnell es geht zurück. Schließlich haben wir noch einiges vor uns”, kam es über seine Lippen und sie nickte.
 

Sogleich stiegen die Brüder ein und die Damen winkten ihnen nach. Beide seufzten zeitgleich auf und kicherten sogleich los. “Hoffentlich geht das gut”, meinte Kagome ehrlich und Rin stimmte dem zu.
 

“Sie haben die letzten Jahrhunderte gemeinsam geschafft, also werden sie sich sicher nicht nun noch die Köpfe einschlagen”, gluckste Rin und brachte die Miko wieder zum Lachen. Das stimmte absolut. Beide gähnten und gingen hinein. In der Wohnung von Inu legten sie sich beide nochmal hin und schlummerten etwas vor sich hin.
 


 

In der Zwischenzeit fuhr der Daiyokai zu dem Wald. Dort gab es einige sichere Zonen. Dort würden sie das Auto zurück lassen. Das Dorf lag in mitten von einem Tal und Gebirgspass. So einfach kam man da nicht hin, weshalb es schlauer war mit ihren Fähigkeiten als Hanyou und Yokai weiter zu kommen. Es würde etwas dauern bis sie auch an ihr Ziel kommen würden.
 

Daher nutzte Inu die Möglichkeit, mehr Informationen zu bekommen. Da er dem Gespräch nur zum Teil folgen konnte. “Warum genau sollen wir dorthin?”, stellte er somit seine Frage und Sesshomaru lenkte den Wagen in das Waldstück, in dem sie diesen stehen lassen könnten.
 

“So wie es aussieht, möchte einer der Inus unter den Menschen leben”, begann der Ältere zu erklären.
 

“Oh... also sollen wir sehen, ob er geeignet wäre und ihn auch testen”, überlegte der Hanyou und wirkte etwas nachdenklich. Es kam durchaus vor, dass hin und wieder Yokais beschlossen unter den Menschen zu leben, aber nicht jeder schaffte dies auch.
 

Aus diesem Grund hatten sie bestimmte Maßnahmen getroffen, um den Willen des Yokais auf den Prüfstand zu stellen. Schließlich war es nicht leicht, sich immer zu verbergen. Seine Fähigkeiten nicht nutzen zu dürfen, aber auch sein wahres Aussehen nicht zu zeigen. Einige Yokais konnten das mit Hilfe ihres eigenen Yoki, aber die Meisten musste Schmuckstücke tragen, welche den gleichen Effekt erzielen würden, wie das Yoki.
 

“Genau das sollen wir herausfinden”, sprach er und Inu schmunzelte. Das einzig Gute an diesen Aufgaben war, dass sie schnell wieder nach Hause konnten.
 

“Also das übliche Prozedere?”, fragte Inu nach und sein Bruder nickte zustimmend. Damit würden sie beide denjenigen auf die Probe stellen, ehe sie ihm erlauben könnten unter den Menschen zu leben.
 

Nachdem das Auto sicher hinter einigen Bäumen stand, stiegen beide Männer aus. Kurz orientierten sie sich, ehe sie in die südwestliche Richtung liefen. Sie würden eine gute Stunde noch unterwegs sein, weshalb sie das langsamer angingen. Klar hätten sie auch das alles verkürzen können, doch in den Dörfern lief die Zeit anders. Zudem wollte der Taisho die Bewohner nicht verschrecken, wenn er plötzlich unter ihnen auftauchen würde.
 

Je näher sie dem Dorf kamen, umso stärker ließen sie ihre Yokiimpulse zu. Sie wollten sich damit bemerkbar machen. Weiter liefen sie dorthin und die Umgebung wurde immer ländlicher und idyllischer. “Gleich müssten wir da sein”, kam es von Sesshomaru und Inu schnaubte.
 

“Keh! Das weiß ich auch”, grummelte der Jüngere. Beide lachten im nächsten Moment und spürten schon die leichte Barriere, die das Dorf vor der Außenwelt schützte und bewahrte. Den kleinen Widerstand überbrückten sie mit Leichtigkeit. Spätestens jetzt sollten die Bewohner die Brüder spüren.
 

Unbewusst beschleunigten sie ihre Schritte und überbrückten die letzten paar Kilometer. Kaum betraten sie das Dorf, schon gingen sie mit normaler Geschwindigkeit. Die meisten Yokais grüßte. Daher taten das die Brüder ebenfalls. Die anderen Bewohner ließen sich von ihnen nicht stören. Es interessierte sie schlichtweg nicht, dass die Inubrüder da waren.
 

“Wie jedes Mal, wenn wir hier sind”, bemerkte der Taisho kühl. Eigentlich war ihm das egal, aber irgendwie war es doch komisch, dass es einigen im wahrsten Sinne des Wortes am Allerwertesten vorbei ging.
 

“Wenn der Lord auftaucht, ist es sehr vielen schlichtweg egal”, lachte Inu leise. Das war sehr amüsant mit an zu sehen. Viele hielten ihn immer noch für den unnahbaren und kühlen Yokai, der er damals mal war. Für gewöhnlich war es dem Älteren egal, auch wenn er mehr und mehr seine Haltung überdachte. Das war für den Hanyou in gewisser Weise bewundernswert.
 

“Komm, lass uns das hinter uns bringen. Wir sollten die Familie und den Yokai besser kennen lernen. Ich bin schon auf den Grund für seine Entscheidung gespannt.”
 

“Ich vermute, es wird wohl das übliche sein. Doch mal sehen”, schmunzelte Inu leicht und sein Bruder nickte kaum merklich. Durch das Gespräch mit dem älteren Yokai hatte er erfahren wie das Haus der Familie aussah.
 

Das Dorf sah fast genauso aus wie Musashi. Zu mindestens kam es den Brüdern so vor. Die kleinen Häuser waren eher wie Hütten. Klein und schlicht gehalten. Am besagten Haus blieb der Taisho stehen und klopfte höflichkeitshalber an der Tür an. Nach einigen Momenten wurden sie hineingerufen und beide betraten nach einander das Gebäude. Die Geschwister wussten zwar nicht wieso die Inus hier so lebten. Aber scheinbar mochten die Yokais diese Art von Behausungen beibehalten.
 

Schließlich lag es jedem frei zu wählen, wie sie leben wollten und auch wo. Deshalb waren die Brüder auch gerade vor Ort, um sich ein Bild von dem besagten Yokai zu machen. Viel wusste Sesshomaru über ihn noch nicht, da er sowas nicht gerne am Telefon besprach. Kaum schlossen sie die Tür, schon stieg ihnen der vertraute Geruch von Kräutern und Essen.
 

“Ihr seid schon da?”, kam es überrascht von der Frau. Die Yokaidame sah noch sehr jung aus, jedoch wusste der ältere Bruder, dass sie eigentlich etwas älter als er war.
 

“Ging schneller als erwartet”, meinte Sesshomaru ruhig und sah sich minimal um. Die Einrichtung war schlicht gehalten. In der Mitte loderte ein größeres Feuer, darüber war ein Kessel angebracht. An diesem stand die Dame und rührte darin um. Scheinbar kochte sie gerade das Frühstück für ihre Familie.
 

“Bitte, setzt euch ans Feuer”, sprach sie und zeigte zu den Sitzplätzen. Hier in diesem Bereich Japans war es morgens recht frisch und kühl. Deshalb wäre es dort um einiges gemütlicher als an einer anderen Stelle des Hauses. “Mein Mann und unser Sohn kommen sicher gleich. Sie sind zum Fluss, um sich zu erfrischen”, erklärte sie den Brüdern direkt.
 

Erst wollte der Daiyokai ablehnen, da er lieber draußen warten würde. Noch immer war er kein Freund von diesen Gewohnheiten. Nur mit seinen Freunden setzte er sich hin und wieder an das Feuer. Aber die Frau vor ihm war eine Fremde, daher fühlte er sich nicht wohl. Doch Inu legte eine Hand auf seine Schulter, um ihn zu ermuntern.
 

‘Da müssen wir beide wohl oder übel durch’, meinte sein Biest seufzend.
 

Sieht wohl so aus... also durchhalten., sprach er zu seinem Inneren und seufzte ebenfalls. Es war eine der wenigen Sachen, die er nicht gerne tat. Leider gehörte dies zu seinen Aufgaben als Inu no Taisho. Er war nämlich für sein Yokaistamm verantwortlich. Demnach für die letzten überlebenden Inus der Welt.
 

“Danke für ihre Gastfreundschaft”, sagte Inu auch im Namen seines Bruders.
 

“Aber nicht so formell. Ich bin Shi”, erklärte sie den Brüdern und lächelte zärtlich. “Möchtet ihr einen Tee oder Kaffee?”, bot sie den Geschwistern an.
 

“Tee wäre gut”, kam es von dem Hanyou und er setzte sich ans Feuer. Etwas Warmes wäre sehr gut, denn er brauchte dies, um wacher zu werden.
 

“Für mich nichts, danke”, antwortete Sesshomaru und nahm schließlich neben seinem Bruder Platz. Er wollte nichts. Am liebsten würde er die Angelegenheit hinter sich bringen und zurück zu seiner Gefährtin kehren.
 

“Falls doch... sagt es mir einfach”, sprach sie den Daiyokai an und lächelte ihn freundlich an. Leicht nickte er und sah sich weiter um. Unbewusst fühlte er die Yokis innerhalb der Barriere ab. Einige bewegten sich, andere standen an Ort und Stelle. Jedoch konnte er nicht genau zu ordnen, welcher Yokai es sein sollte.
 

Während Sesshomaru abgelenkt war, bekam Inu seinen Tee. Er bedankte sich dafür und nippte an diesem. Es war köstlich gewesen und er lächelte die Dame an. “Nun... dein Sohn möchte in der Menschenwelt leben?”, begann er das Gespräch, um einige Informationen schon mal zu erhalten.
 

“Ja... er lässt sich nicht davon abbringen”, seufzte Shi etwas und nippte an ihrem Becher. Sie setzte sich zu ihnen. Überrascht blickte Inu sie an und legte den Kopf schief.
 

“Wie meinst du das?”, hakte Sesshomaru nach. Das erweckte sein Interesse und er blickte damit zu der Dame.
 

“Den Wunsch hatte er vor einiger Zeit bereits geäußert, aber wir dachten, es wäre nur eine Phase. Wir erklärten ihm die Gefahren und Risiken, aber selbst das hatte ihn nicht abgeschreckt”, sprach sie direkt aus.
 

“So viele Gefahren gibt es eigentlich nicht”, überlegte Inu und Sesshomaru nickte.
 

“Das größte Risiko ist, entdeckt zu werden”, stimmte der Taisho seinem Bruder zu.
 

“Stimmt, aber ich fürchte bei meinem Sohn wird es auch etwas anderes sein. Er hat eine große Ähnlichkeit mit jemandem”, sprach sie geheimnisvoll aus. Beide Brüder wollten gerade nach fragen, als sie die Neuankömmlinge bemerkten, die soeben zur Tür eintraten.
 

“Entschuldige die Verspätung, Mutter”, hörten sie die Stimme und sofort blickten sie dorthin. Beiden klappte der Mund auf und ihre Augen wurden groß. “Oh... unsere Gäste sind bereits schon da.”
 

“Ja, das sind sie”, bestätigte sie und ihr Sohn kam näher.
 

“Va...”, wollte Inu herausbringen, doch Sesshomaru stieß seinem Bruder mit dem Ellbogen in die Rippe.
 

“Va?”, fragte der unbekannte Jungyokai.
 

“Fantastisch... freut uns dich kennen zu lernen”, rettete der Hanyou sich. Er hätte sich vorhin beinahe verplappert.
 

“Freut mich auch”, entgegnete er und setzte sich zu ihnen ans Feuer. “Mein Name ist Toga, ich bin vor kurzem 132 geworden und würde gerne in der Menschenwelt leben”, kam der Unbekannte direkt auf den Punkt.
 

Beide Brüder hatten immer noch große Augen, denn der Mann neben ihnen sah fast genauso aus wie ihr verstorbener Vater. Schluckend blickte Inu zu seinem älteren Bruder. Er war sich nicht sicher, ob er das gerade nur träumte oder ob das wirklich passierte. Der Yokai hatte tatsächlich weißes Haar, hellbraune Augen und seine Yokaimale hatten die gleiche Form. Nur waren diese nicht dunkelblau, sondern dunkelgrün. Selbst Sesshomaru war überrascht von dieser Ähnlichkeit.
 

“Habe ich... etwas falsches gesagt?”, fragte Toga verwundert. Zeitgleich schüttelten die Gäste den Kopf.
 

“Nein, nein... wir sind nur überrascht”, gestand Inu.
 

“Ihr tragt den Namen unseres... Vaters... deshalb sind wir etwas verwundert”, erklärte es Sesshomaru genauer.
 

“Als Toga zur Welt kam... hatte er uns an euren wehrten Vater erinnert. Aus diesem Grund gaben wir ihm diesen Namen. Ich hoffe, es war in Ordnung dies zu tun”, sprach Shi aus und sah unsicher zu dem Taisho. Dieser hatte zu ihr gesehen und nickte.
 

“Natürlich... es... hätte ihn sicher sehr gefreut”, beruhigte er sie direkt und sie atmete erleichtert durch.
 

“Meine Eltern erzählten mir von eurem Vater und die Ehre ist auf meiner Seite”, kam es ehrfürchtig von Toga.
 

“Verblüffende Ähnlichkeit”, nuschelte Inu und musterte den Yokai. “Darf ich fragen, warum du in der Menschenwelt leben willst?”
 

“Es ist vielleicht komisch, aber ich fühle mich hier eingesperrt. Ich möchte sehen, was ich erreichen kann. Ich möchte nämlich Pilot werden”, erklärte er ihnen.
 

“Das ist etwas Neues”, murmelte Inu und sein Bruder nickte. Das war ein ungewöhnlicher Grund.
 

“Pilot? Dafür musst du eine Ausbildung absolvieren”, meinte Sesshomaru nachdenklich.
 

“Das ist mir bewusst... ich habe nachgeforscht und ich würde das gerne machen.”
 

Verstehend nickte Inu. Sein Gegenüber hatte zu mindestens den Willen, sein Ziel zu verfolgen. “Wie genau funktioniert deine Tarnung?”, wollte Inu daher wissen.
 

“Ich habe geübt sie ohne Hilfsmittel zu erhalten, aber... vorsichtshalber habe ich eine Halskette, die das Yoki speichern kann und ich werde dadurch getarnt”, erzählte Toga und Sesshomaru hob eine Augenbraue hoch.
 

“Zeigst du es uns bitte... damit wir das beurteilen können”, bat er ihn darum.
 

“Aber natürlich.” Mit diesen Worten stand er auf und schloss für den Moment die Augen, um sich zu konzentrieren. Sowohl Sesshomaru als auch Inu spürte den Anstieg des Yokis. Nur wenig später sah man den Unterschied. Er konnte tatsächlich sich tarnen und öffnete die Augen wieder.
 

“Beeindruckend”, kam es fast wie aus einem Mund von den beiden Brüdern.

Toga?!

“Damit können wir sehr gut arbeiten”, meinte Sesshomaru und sah zu den Eltern. “Oh verzeiht, ich habe euch gar nicht begrüßt, Yuuto”, kam es entschuldigend von ihm an den Herrn des Hauses.
 

“Schon gut, Sesshomaru. Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt her zu kommen”, gab der Angesprochene von sich und schenkte seiner Frau einen Kuss.
 

“Ihr seid wirklich einverstanden, wenn er in der Menschenwelt lebt?”, fragte Inu nach.
 

“Da er sich das in den Kopf gesetzt hat, müssen wir ihn wohl ziehen lassen”, seufzte Shi und Toga sah entschuldigend seine Mutter an.
 

“Ich werde euch besuchen, so oft es mir möglich sein wird mit der späteren Arbeit”, versprach er sofort und bekam ein Lächeln. “Zudem können wir jederzeit telefonieren, Mama.”
 

“Stimmt... diese moderne Technik macht es uns ein wenig erträglicher unser Kind ziehen zu lassen. Doch Yuuto und ich wollen nicht, dass er dort draußen alleine ist”, sprach sie besorgt aus und Inu nickte. Diese Sorge verstand er nur allzu gut, denn alleine in einer fremden Welt aus zu kommen, war nicht einfach. Deshalb beruhigte er sie gleich.
 

“Habt keine Angst... er wird immer unter Freunden sein und wenn er uns braucht, werden wir da sein”, meinte er und Sesshomaru nickte zustimmend.
 

Zwar ließ es sich der Taisho nicht anmerken, aber er beobachtete Toga genauer. Diese Ähnlichkeit war einfach nur gespenstisch. Das Yoki des Jungyokai war anders, genau wie der Geruch. Doch genau das war auch bei Rin der Fall. Ihre innere Stärke und ihr Duft waren anders und doch war die Seele der früheren Rin in ihr verborgen. Etwas in den Augen des Yokais ließ Sesshomaru auch stutzen, weshalb er ihn nicht aus den Augen lassen würde.
 

Es war faszinierend das so zu sehen und er erkannte auch einige Angewohnheiten, die sein verehrter Vater auch machte. Glaubst du, dass es möglich wäre?, fragte er sein Biest.
 

‘Hn... schwer zu sagen, aber es gibt viele Ähnlichkeiten und in den Augen erkenne ich etwas vertrautes... wir sollten ihn etwas länger beobachten’, schlug sein inneres Tier vor. Dem konnte er zustimmen und beteiligte sich wieder an der Unterhaltung mit den Anwesenden.
 

“So ist es. Viele Yokais leben unter den Menschen und das eigentlich ganz gut. Wir müssen nur einige Dinge klären, bevor es möglich wäre für Toga in der Menschenwelt zu leben”, sprach der Taisho direkt den Interessenten an.
 

“Oh... und was muss noch erledigt werden?”, fragte dieser neugierig nach.
 

“Nun... erst einmal brauchst du offizielle Papiere. Einen Vornamen besitzt du bereits, demnach brauchen wir noch einen Nachnamen. Der ist in der Menschenwelt sehr wichtig. Dadurch ergibt sich die Familienabstammung. Der sollte spätestens in einer Woche gefunden sein”, begann Inu zu berichten und Toga nickte.
 

“Gut... das verstehe ich und was noch?”
 

“Vom Aussehen her bist du um die 21, deshalb wirst du einen Schulabschluss benötigen. Dieser wird angefertigt anhand deiner Leistungen”, kam es nachdenklich von Sesshomaru. “Da du die Ausbildung zum Piloten machen willst, wirst du einiges an Wissen brauchen. Wir werden demnach dich auf die Probe stellen und herausfinden, ob es genügen könnte oder nicht. Zur Not wirst du eben Nachhilfe von einem aus der Organisation bekommen. Viele unter den Wölfe haben Berufe, die auf fast allen Basisfähigkeiten beruhen.”
 

“Wolfsyokais?”, kam es erschrocken von Shi. Scheinbar war sie einer der wenigen, die noch Angst vor ihnen hatte.
 

“Sie sind nicht mehr unsere Feinde, Liebling”, beruhigte Yuuto seine Frau direkt und Inu nickte.
 

“Absolut nicht... viele von ihnen arbeiten mit uns zusammen und helfen uns. Unter anderem auch bei den Dokumenten, die man in der Menschenwelt eben braucht”, sagte Inu erklärend und sein Bruder nickte.
 

“Ich bin ehrlich gesagt noch nie einem Wolf begegnet”, gab Toga zu. Schließlich waren diese nicht so verbreitet in der Nähe des Dorfes. “Ich war noch nicht so weit weg vom Dorf. Ich habe bisher nur kleinere Besorgungen in den anderen Yokaidörfern”, erklärte er. Alles andere musste erst von den Brüdern genehmigt werden, da sie verantwortlich für die Inuyokais waren.
 

Verstehend nickte Inu und lächelte leicht. “Sei unbesorgt, wir werden dich mit ihnen allen bekannt machen und dann kannst du jederzeit auch zu ihnen gehen, solltest du etwas wissen wollen”, erklärte der Hanyou.
 

“Wie praktisch, dass eine Vielzahl an Wölfen im Laufe der Woche nach Japan eintreffen werden. Das wäre die perfekte Gelegenheit dich ihnen vor zu stellen”, erklärte Sesshomaru und Inu blinzelte. Sein Bruder hatte komplett recht, es wäre absolut praktisch, das in einem zu erledigen.
 

“Stimmt... das wäre optimal”, stimmte Inu sofort grinsend dem Taisho zu.
 

“Doch für das Erste werden wir mal sehen, wie lange du deine Tarnung aufrecht erhalten kannst. Damit wir direkt wissen, ob du einen Gegenstand mit angereichertem Yoki brauchen müsstest, um die Erscheinung zu halten.”
 

Einige Momente überlegte Toga. “Nun”, begann er seine Entdeckung preis zu geben. “Bisher konnte ich 4 Stunden problemlos die Tarnung halten.”
 

“Korrekt”, stimmte sein Vater ihm zu. “Wir hatten das bereits ausprobiert und es ging 4 Stunden gut.”
 

“Jedoch brauchte ich danach eine Pause”, erklärte Toga.
 

“Und wie lange?”, fragte Inu neugierig und beide Männer überlegte.
 

“Ich glaube eine gute Stunde”, sprach der jüngere Yokai und Yuuto nickte.
 

“Genau es waren etwas mehr als 60 Minuten.”
 

“Das wäre schonmal sehr gut... und ging danach nochmal die Tarnung?”, wollte Sesshomaru wissen.
 

“Mhm, knapp über 3 Stunden ging es nochmal gut, aber danach war wirklich Schluss”, meinte Toga ehrlich, denn das war sein Maximum.
 

“Das wären also mit einer Pause 8 Stunden am Tag. Darauf können wir aufbauen”, kam es begeistert von Inu. “Demnach sollten wir vorsichtshalber einen Gegenstand vorbereiten, damit es sicher wäre.”
 

“Dennoch weiterhin üben, denn für gewöhnlich sollte man 16 Stunden schaffen, um unter den Menschen ohne auf zu fallen leben zu können”, wies Sesshomaru den jüngeren Yokai direkt an. Je nach Berufswahl brauchte man teilweise sogar über 20 Stunden.
 

“Ich werde weiter üben”, versprach Toga und zufrieden nickten die Brüder.
 

“Sehr gut”, lächelte Inu. “Nun benötigen wir noch ein paar persönliche Daten, damit wir die Dokumente für dich vorbereiten können.” Kaum hatte er das ausgesprochen, schon holte er sein Handy, um alles zu notieren.
 

Die einzelnen Fragen gingen sie nun gemeinsam durch. Die gängigen Angaben arbeiten sie durch. Darunter eben auch die Haarfarbe, die Augendarbe, die Größe und der Geburtstag. Jedoch können sie den Geburtsort und den Nachnamen noch nicht eintragen. Das würden sie später anpassen, sobald sie heraus finden würden, wie sie ihn in die Gesellschaft einbringen könnten.
 

Mit diesen Angaben würden sie alles Wichtige vorab klären und mit den Wölfen alles in Ruhe absprechen, wie sie das am besten machen sollten. Immerhin müssten sie einige Wissensbereiche bei dem Jungyokai testen. “Wir werden genau herausfinden, was du als Pilot wissen müsstest und demnach deinen Plan anlegen. Ich habe gehört, dass der Eignungstest sehr schwer sein soll.”
 

“Oh... ich werde mich sehr gut darauf vorbereiten”, versprach Toga direkt und Inu schmunzelte.
 

Der junge Inuyokai war ziemlich ehrgeizig und wenn er es nicht besser wüsste, würde er denken, dass neben ihnen ihr verstorbener Vater wäre. Doch dies war eigentlich nicht möglich. Oder ist es doch irgendwie möglich?, fragte er sich selbst und beobachtete sowohl den Yokai als auch seinen Bruder. Inu erkannte eine gewisse Neugier von seinem Bruder, weshalb er da näher nachfragen würde, sobald sie alleine wären und niemand sie hören könnte.
 

“Vorerst haben wir alles Wichtige notiert und besprochen”, fing der Taisho an und überlegte eine Weile. “Am besten wir machen einen Testlauf, wie du in der Menschenwelt zurecht kommst.”
 

Der Vorschlag klang mehr als vernünftig, deshalb nickte Toga sofort und freute sich schon sehr darauf. “Und wie würde das aussehen?”, fragte er nach.
 

“Erst mal... würde ich sagen, du packst alles Notwendige ein. Verabschiedest dich von dem Dorf und deinen Eltern und morgen Früh hole ich dich mittels meiner Schnellreise ab. Solange organisieren wir dir eine Unterkunft. Du würdest bei uns in der Firma als Praktikant durchgehen und wir ergänzen alles weitere, machen die Papiere und testen einfach Alltagssituationen”, erklärte Sesshomaru ruhig.
 

“Das klingt sehr vernünftig”, meinte Yuuto.
 

“So sehen wir oft, ob die Yokais mit der modernen Welt da draußen klar kommen. Ich würde einen Zeitraum von zwei Wochen veranschlagen. Bis dahin haben wir alle Unterlagen beisammen”, setzte der Taisho einfach fest und Inu stutze ein wenig. Seine Hundeohren zuckten und er schmunzelte über die Dauer des Testes.
 

Normalerweise waren sie nach einer Woche mit den Unterlagen und der endgültigen Unterbringung des Yokais schon fertig. Doch hier wollte Sesshomaru scheinbar länger warten. Was der Grund dafür war, würde Inu später noch von ihm genauer erfahren. Er war so in Gedanken versunken, dass er erst später auf Shis Frage, ob sie denn ihren Sohn sprechen könnten und ihn auch hin und wieder sehen oder gar besuchen könnten.
 

“Äh... natürlich könnt ihr jederzeit mit ihm telefonieren. Er kann euch auch besuchen. Wenn ihr ihn besuchen wollt, benötigt ihr beide einen Gegenstand zum Aussehen verändern, aber das können wir danach in Ruhe besprechen”, sprach Inu direkt aus, denn an sich war das kein Problem. Schließlich war Organisation alles in all den Bereichen, für die sie zuständig waren.
 

“Das höre ich gerne, denn so lange ohne meinen Sohn zu sein, wäre viel zu schwer für mein Mutterherz”, gestand Shi und Toga erhob sich, um zu seiner Mutter zu gehen.
 

“Ich werde sofort nach Hause zurückkehren, sobald du es möchtest, Mama”, versprach er ihr, denn er war ihr einziges Kind. Daher konnte er sich vorstellen, dass es schwer wäre. Aber es war nun mal sein Traum, weshalb er dieses Ziel auch verfolgen würde.
 

“Wie gesagt, ihr könnt euch jederzeit sehen, also macht euch da keine allzu großen Gedanken”, meinte Sesshomaru ruhig und sah zu Yuuto. “Habt ihr auch Handys oder sollen wir da noch welche besorgen?”, wollte er wissen, denn das war ein wichtiger Teil für einen guten Erfolg.
 

“Wir haben welche... durch den Handel mit den anderen Yokais haben wir diese getauscht”, erklärte Yuuto und lächelte. Verstehend nickten die Brüder.
 

“Perfekt, damit ist die Grundlage da und alles andere werden wir mit der Zeit noch anschaffen”, sprach Inu lächelnd aus. Sie hatten schon häufiger für die anderen Yokais einiges ausgelegt, da wäre es auch hier der Fall.
 

“Gut... dann sehen wir uns morgen?”, fragte Toga, denn er wollte die Brüder nicht noch länger aufhalten. Immerhin waren sie sehr beschäftigt.
 

“So machen wir das”, sprach Sesshomaru nickend und erhob sich, während sein Bruder sich noch für die Gastfreundschaft bedankte.
 

“Und falls noch Fragen sein sollten, einfach anrufen”, kam es noch von Inu. Alle drei Yokais nickten und lächelten die Brüder an, nachdem auch sie sich erhoben hatten.
 

“Wir schulden euch mehr als nur unseren Dank.”
 

“Aber nein... wir freuen uns, wenn wir helfen können”, erklärte der Hanyou und die Brüder verließen schließlich die Hütte. Die Familie winkte ihnen noch, als sie den Weg hinaus aus dem Dorf nahmen. Inu erwiderte dies und schob seine Hände in seine Jeans.
 

Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her, wobei Sesshomaru mit seinem Biest noch etwas sprach. Er musste seine Gedanken ordnen, denn das gerade erlebte verwirrte ihn. Die Ähnlichkeiten waren nicht zu übersehen. Das würde einige Dinge in ein anderes Licht rücken.
 

‘Das stimmt, wenn das wirklich möglich ist, werden wir einiges zu tun haben’, knurrte es. Diese Aussage ließ ihn die Stirn runzeln.
 

Spielst du damit auf unsere Gegner an?, wollte er wissen und dachte etwas mehr über diese Worte nach.
 

‘Genau das meine ich’, meinte es direkt, da das sein Biest etwas mehr beunruhigte.
 

Denk nicht darüber nach. Das bereitet uns beiden einzig und allein nur Kopfschmerzen und darauf habe ich keine Lust., stellte er klar und verschränkte die Arme.
 

“Was ist los, Sess?”, wollte Inu wissen, denn die Stille verwunderte ihn. Als er auch noch das Stirnrunzeln bemerkte, konnte er nicht anders. Er musste einfach nachfragen, denn es bereitete ihm ein wenig Sorge seinen Bruder so still und offensichtlich nachdenklich zu sehen.
 

“Hn?”, entkam es dem Älteren.
 

“Sess... das hatten wir schonmal, lass das!”, meinte Inu etwas ernster und sein Bruder blickte ihn fragend an.
 

“Was war?”, fragte Sesshomaru nach und der Hanyou verdrehte die Augen. Sein Bruder war unverbesserlich.
 

“Du hast deine Stirn gerunzelt”, erklärte Inu direkt. Der fassungslose Blick seines Bruders ließ ihn lachen. “Oh Sess... was beschäftigt dich denn?”
 

“Ich versuche nur etwas meine Gedanken zu ordnen”, erklärte er und sie liefen langsam schneller, um zurück zum Wagen zu gelangen.
 

“Und was für welche?”, wollte der Hanyou wissen.
 

Verwundert zog Sesshomaru die Augenbraue hoch. “Sag bloß, du hast deinen beinahe Versprechen schon vergessen?”, hakte er amüsiert nach und Inu blinzelte.
 

“Äh... meinst du, als ich ihn fast Vater genannt hatte?”
 

“Korrekt.”
 

Ein einziges Wort. Das ärgerte Inu mal wieder. Seufzend sah er zu ihm, während sie das Auto erreichten. “Erklärst du es mir endlich?”, wollte er ungeduldig wissen.
 

“Die Ähnlichkeit beim Aussehen ist schon nicht ohne, aber das Vertraute in den Augen findet man nicht oft”, meinte Sesshomaru schließlich und Inu blinzelte.
 

“Du meinst, dass es... tatsächlich Vater sein könnte?”
 

Mit großen Augen wurde der Taisho angesehen. Zögernd nickte er schließlich und bestätigte damit Inus Annahme. Auch wenn er es selbst noch nicht erklären konnte, so lag dies irgendwie im Bereich des Möglichen. Bevor er dem nicht nachgegangen wäre, würde er den jungen Inuyokai nicht aus den Augen lassen.
 

“Mein Biest und ich sind uns nicht ganz einig, jedoch könnte dies durchaus sein.”
 

“Willst du ihn deshalb länger als gewohnt beobachten?”
 

“Du hast es begriffen, Inu. Zudem könnte er so... bei eurer Hochzeit dabei sein”, meinte Sesshomaru und der Hanyou legte den Kopf schief. Er war sich gerade nicht sicher, ob sein Bruder gerade das tatsächlich gesagt hatte.
 

“Oh... du meinst... falls es wirklich Vater ist, dann wäre er in diesem Moment auch bei uns?”
 

Sesshomaru rollte mit den Augen, denn sein Bruder tat gerade so, als würde er nie an solche Details denken. “Du kränkst mich, Inu Yasha!”, brachte er eiskalt über die Lippen. Kurz zuckte der Hanyou und ein leichtes Grinsen erschien im Gesicht des Taishos.
 

“Nun... hast du mich aber gekriegt, Sess”, lachte Inu.
 

Sogleich stiegen die Brüder in den Wagen ein. Der Ältere fuhr sofort los und steuerte direkt Tokyo und damit das Wohnhaus an. Dabei besprachen sie, wo sie Toga für die Zeit der Beobachtung unterbringen könnten. Ihnen standen mehrere Immobilien zur Verfügung. Schlussendlich beschlossen sie ihm eine der Ferienwohnungen zu überlassen. Dadurch würde er sich an die Umgebung gewöhnen können.
 

“Das wäre optimal, damit können wir ihn im Auge behalten und heraus finden, ob eine Wiedergeburt auch bei Yokais möglich wäre”, meinte Sesshomaru.
 

“Das wäre eine Errungenschaft für uns alle”, stimmte Inu seinem Bruder zu, da sie so etwas noch nicht in den letzten Jahrhunderten beobachtet hatten.
 

“Absolut... ich glaube... wir sollten uns mal mit den Drachen unterhalten. Immerhin sind sie die ältesten Wesen auf Erden.”
 

“Drachen? Nun wir könnten sie um ein Gespräch bitten, aber ob sie dem stattgeben?”, überlegte Inu.
 

“Wir fragen einfach Ryo... den Freund von Rin’s Mitbewohnerin”, grinste der Taisho leicht. Der junge Wasserdrache war sein Ass im Ärmel. Immerhin hatten sie schon einmal darüber gesprochen.
 

“Ryo?”, hakte Inu nach und Sesshomaru nickte.
 

“Mhm... ich habe ihn vor unserer Abreise kennen gelernt. Ein netter Jungdrache. Natürlich erkannte er mich sofort”, schmunzelte der Ältere, denn das passierte nicht oft. Er achtete darauf, dass er nicht direkt erkannt wurde.
 

“Oh... davon weiß ich noch nichts”, meinte Inu, da er das zum ersten Mal hörte.
 

“Wann hätte ich dir das auch erzählen sollen? Wir sind am Tag danach nach Ägypten geflogen und...”
 

“Ja, ja... ich weiß. Die Rückkehr war genauso turbulent”, lachte der Hanyou. Er holte sein Handy hervor, um seiner Liebsten eine Nachricht zu zu schicken, dass sie auf dem Rückweg waren.
 

“Siehst du”, zwinkerte Sesshomaru und würde Ryo die Tage anschreiben, um heraus zu finden, ob er Zeit hätte.
 

“Kago lässt fragen, ob wir zusammen kochen sollen oder ob wir unterwegs was holen würden”, holte der Hanyou seinen Bruder wieder zurück.
 

“Hn”, begann er und Inu rollte mit den Augen. “Ich würde sagen, wir holen etwas von unterwegs. Finde heraus, was Rin und Kago essen wollen”, rettete der Ältere sich.
 

“Das mache ich”, erklärte der Hanyou und leitete die Frage direkt weiter. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Leicht lachte er und zog damit die Aufmerksamkeit des Fahrers auf sich.
 

“Was ist?”
 

“Rin hätte Hunger auf Fisch und Kago auf Ente mit einer Schokoladensoße”, verkündete der Jüngere.
 

“Das nennt man wohl Schwangerschaftsgelüste”, schmunzelte Sesshomaru und sein Bruder lachte leise.
 

“Scheint wohl so zu sein.”
 

Damit würden sie etwas zu essen besorgen, bevor sie nach Hause fahren würden. Auf der Fahrt nach Tokyo überlegten beide, wo sie etwas holen könnten, um beide Damen glücklich zu machen. Es wäre nicht einfach, doch sie würden schon eine sehr gute Lösung dafür finden. Noch immer war der Taisho über den Wunsch seiner Schwägerin verwundert, aber irgendwie war das auch lustig.
 

Nachdem sie sich für ein Restaurant entschieden hatten, steuerte Sesshomaru direkt dieses an. Nach einer guten Stunde kamen sie dort an und die Brüder besorgten gebratenen Reis, aber auch Nudeln in verschiedenen Varianten. Fisch, Fleisch und natürlich auch die gewünschte Ente. Bei dem Soßenwunsch wurden sie eigenartig angesehen, doch das ignorierten sie einfach geschickt.
 

Kaum bekamen sie das Essen, schon fuhren sie zum Wohnhaus weiter. Somit würden sie in einigen Augenblicken bei ihren Gefährtinnen wieder sein. Beide freuten sich schon darauf sie in die Arme zu schließen. Niemals hätte Sesshomaru gedacht, dass diese Anziehungskraft so intensiv war. Er hatte Rin ziemlich vermisst, doch er war auch froh darüber im Dorf gewesen zu sein. Auf diese Weise hatten sie etwas entdeckt, wovon niemand dachte, dass es existieren könnte.

Mission Erkennung festgelegt

Nachdem sie das Restaurant verlassen hatten, dauerte es mehrere Minuten, bis die Brüder in der Tiefgarage ihres Wohnhauses ankamen. Der Taisho hatte sich beeilt, denn er wollte schnell zu seiner Gefährtin zurück kehren. Kaum schaltete er den Motor aus, schon stieg Inu aus. Er holte das Essen heraus, während Sesshomaru den Wagen abschloss. So schnell wie möglich machten sie sich auf den Weg zum Aufzug und damit hinauf in die Wohnung von dem künftigen Brautpaar. Kagome hatte Inu benachrichtigt, dass die beiden Damen bei ihnen waren.
 

Die Wohnungstür hörten die Frauen gleichermaßen und sofort standen sie auf, um ihre Männer in Empfang zu nehmen. So schnell konnten sie gar nicht realisieren, als sie schon in den Armen ihrer Gefährten waren. Die Brüder hatten die Tür hinter sich geschlossen und eilten direkt ins Wohnzimmer, wo sich die Damen befanden. Liebevoll umarmte Inu Kagome und Sesshomaru Rin.
 

Leise kicherte die Miko, da sie diese Angewohnheit bereits von ihrem Liebsten gewohnt war. Immerhin hatte Inu sie schon oft genug so stürmisch begrüßt. Sanft drückte er sie an sich. Langsam hob Kagome ihren Blick und stellte damit den Blickkontakt zu ihrem Liebsten her, denn er hatte sie ebenso angesehen. Beide lächelten sich an. “Willkommen daheim, Kokoro”, hauchte sie verliebt.
 

“Danke, Juwel”, raunte er und beugte sich zu ihr hinab. Dabei legte er sanft seine Hand auf ihre Wange und streichelte sie ein wenig, ehe er sich weiter zu ihr hinab beugte und ihr einen liebevollen Kuss auf die Lippen gab.
 

Rin blinzelte verwundert, als sie sich an einer starken Brust wieder fand. Sie war ein wenig verwundert, da sie damit gar nicht gerechnet hatte. Ihn ansehen musste sie nicht, da sie ihn auf Grund seines Duftes erkannte. Er hatte diesen spezifischen Waldgeruch an sich. Dieser ließ sie immer lächeln, sobald sie ihn in der Nase hatte. Genüsslich seufzte sie, während sie seinen Duft tief in sich aufnahm. Nach einigen Momenten blickte sie zu ihm auf und lächelte ihn liebevoll an.
 

“Willkommen daheim”, grüßte sie ihn und schmiegte sich liebevoll an ihn. Zärtlich legte er seine Hand unter ihr Kinn und hob dieses etwas an. Sogleich gab er ihr einen Kuss auf die Lippen. In seinem Inneren winselte sein Biest und leicht schmunzelte er darüber.
 

Krieg dich wieder ein. Das waren doch nur 14 Stunden, in denen wir nicht bei ihr waren., kam es amüsant von ihm.
 

‘Ja und? Es ist egal wie viel Zeit vergangen war, denn es fühlte sich ewig an’, wandte es ein und knurrte leise. ‘Du hast sie doch auch vermisst, genau wie ich’, konterte es schließlich ebenfalls amüsiert. Schmunzelnd musste er seinem Biest recht geben. Das war komplett ungewohnt, dass er sich nach ihrer Nähe so sehr sehnte.
 

“Danke”, raunte er an ihren Lippen. Wie von selbst schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und lächelte ihn verliebt an. Es war ungewohnt den Tag ohne ihn zu sein und es fühlte sich auch für sie so an, als wäre er eine Ewigkeit weg gewesen.
 

“Ich habe dich sehr vermisst”, gestand sie ihm und seine Mundwinkel zuckten leicht. Deuteten ein leichtes Grinsen an. Erneut küsste er sie, um ihre Worte auf diese Art und Weise zu erwidern. Nach ihrem Kuss kicherte sie leise. “Du hast mich also auch vermisst... das freut mich”, hauchte sie und er nickte, da er ihre Annahme damit bestätigte.
 

“Kommt, lasst uns das Essen genießen”, erinnerte Inus Stimme das frisch markierte Paar daran, dass sie nicht alleine in der Wohnung waren.
 

“Stimmt, wir sollten etwas essen”, hauchte Rin und lächelte ihren Schwager an.
 

“Habt ihr die Schokosoße mit der Ente bekommen?”, fragte Kagome nun neugierig nach und beide Brüder schnaubten leicht.
 

“Keh! Als ob wir sowas nicht bekommen würden, Juwel”, meinte Inu gleich gespielt beleidigt.
 

“Ihr hättet die Blicke der Kellner sehen müssen. Die waren unbezahlbar, als wir das Essen bestellten”, amüsierte sich Sesshomaru. Nur zu gut konnten sich beide Frauen vorstellen, wie sie geguckt haben mussten. Daher lachten sie beide direkt los, denn es war bestimmt goldwert.
 

“Sie wissen gar nicht, was ihnen da entgeht”, schwärmte die Miko und gluckste leise, da Inu einfach nur mit dem Kopf schüttelte, während er in die Küche vor ging. Diesen Geschmack stellte er sich einfach nur grässlich vor, aber seine Frau wollte es unbedingt so haben. Das mussten wohl die Schwangerschaftsgelüste sein.
 

In der Küche packte der Hanyou das Essen aus und Kagome holte die Teller und das Besteck. Die Aluschalen stellte sie sorgfältig auf die Teller und verteilte sie so an sie alle. Um zu sehen, welches Gericht drin war, hatte Kagome bereits die Verpackung entfernt. Nur wenig später kamen Sesshomaru und Rin zu ihnen und holten Getränke, sowie vier Gläser. Lächelnd platzierten sie sich an den Tisch.
 

Dabei ließen die Männer es sich nicht nehmen neben ihren Gefährtinnen zu sitzen. Da die Brüder nicht viel Nahrung brauchten, hatten sie an diesem Tag kaum etwas gegessen. Sie hatten beschlossen bis zum Abend zu warten, um mit Kagome und Rin gemeinsam zu speisen. Wenn sie alle ehrlich wären, hatten sie auch schon ziemlich großen Hunger. Daher würden sie direkt auch damit beginnen diesen zu stillen.
 

“Habt ihr das Problem klären können?”, fragte Kagome neugierig, da sie sich auch dafür interessierte, was ihr Mann und ihr Schwager taten.
 

“Nun”, begann Inu und überlegte. “Das zu klären wird nicht so einfach sein”, sprach er aus und sein Bruder nickte. Schließlich war dies eine Sache, die Zeit brauchen würde, um erledigt zu werden.
 

“Wie meint ihr das?”, wollte Rin wissen.
 

“Wir müssen den Yokai erstmal noch testen, ob er überhaupt in der Menschenwelt überleben könnte. Es ist nicht leicht sich an zu passen. Zwar stellen wir ihnen die Mittel zur Verfügung, aber alles andere müssen sie selbst erreichen”, erklärte der Taisho seiner Frau, aber auch seiner Schwägerin, da sie das wohl auch nicht wusste.
 

“Welche Mittel denn?”, hakte Kagome nach.
 

“Hn”, entkam es dem Älteren über die Lippen. “Zum einen organisieren wir alle notwendigen Unterlagen, die man unter Menschen benutzt. Zum anderen besorgen wir ihnen eine Unterkunft, in der sie in der ersten Zeit leben können”, sprach er weiter.
 

“Vergiss das Anfangskapital nicht, Sess”, schmunzelte Inu, da sein Bruder es vergessen hatte zu erwähnen. Bei den Ausführungen bekamen die Frauen große Augen.
 

“Unterkunft und Geld?”, fragte Rin nach, da sich alles nach viel zu viel anhörte. Vor allem aber auch sehr teuer.
 

“Mhm, wir hatten knapp 400 Jahre Zeit gehabt, um das auf zu bauen, Rin. Wir sind zwar für die Menschen nur Archäologen, aber die Organisation hilft auch den Yokais normal unter den Menschen zu leben”, erklärte Inu direkt und schmunzelte sogar etwas dabei.
 

“Aber wie bezahlt ihr all das?”, wollte Rin direkt wissen und blickte zu ihrem Gefährten.
 

“Hn”, überlegte er und nickte. “Sagen wir es so... unser Vater hatte so einige Schätze, die mit der Zeit nur noch mehr einbrachten und wir haben das Geld gut angelegt. Nicht nur so, dass Inu und ich versorgt wären, sondern eben auch alle anderen. Ein Großteil des Vermögens ist in den Immobilien, die Masaru verwaltet.”
 

“Ernsthaft?”, hakte Rin fast schon fassungslos nach.
 

“Keine Sorge, Rin... wir verdienen auch heute noch ziemlich gut und von dem angelegten Geld helfen wir den Yokais aus, die in der Menschenwelt leben wollen.”
 

“Viele von ihnen zahlen es sogar zurück und auch etwas mehr, als wir gaben, sobald sie Fuß gefasst haben und einer bezahlte Arbeit nachgehen”, fügte Inu an und lächelte leicht. Sie hatten wirklich viel organisieren müssen, aber mit den freiwilligen Yokais, wie den Wölfen, Füchsen und Tigern, klappte es sehr gut sogar.
 

“Wow... und das habt ihr alles aufgebaut? Gemeinsam?”, kam es erstaunt von Rin. Schmunzelnd wurde sie von den Brüdern angesehen, da sie wirklich verwirrt und überrascht aussah. Kagome war stolz auf die Jungs, dass sie sich so viele Gedanken um alles gemacht haben und ihre Zeit sogar nützlich verbrachten.
 

Sesshomaru seufzte etwas, da er schon ahnte, warum sie so verwundert darüber war. Immerhin war er noch nie besonders freundlich zu anderen gewesen. Vor allem aber interessierte er sich noch nie für das Wohl anderer Lebewesen. Besonders die niederen Leben waren ihn damals vollkommen egal gewesen. Er schätzte diese nicht besonders und lernte das mit der Zeit durch sie.
 

“So ist... ich kam ins Grübeln, nachdem ich mich mit Inu ausgesprochen hatte und mit den Jahren immer mehr Yokais und Hanyous ausstarben”, berichtete er seiner Liebsten und sah zu ihr. “Die Überlebenden schlossen einen Pakt miteinander: Niemand tötet oder läuft Gefahr getötet zu werden.”
 

“Vielen wurde bewusst, dass wir uns irgendwie anpassen mussten, um zu überleben”, fügte Inu noch an und sein Bruder nickte seufzend.
 

“Die Menschen entwickelten sich weiter. Schnell und unaufhaltsam. Mit den moderneren Waffen verloren sie auch ihre Angst vor uns, da diese uns zum Verhängnis wurden. Aber sie fürchteten sich immer mehr vor sich selbst. Das nutzten wir eben aus. Passten uns an und leben unter ihnen. Wir müssen nur aufpassen, dass wir früh genug einen Ortswechsel durchführen.”
 

Aufmerksam lauschte Rin seinen Worten und blinzelte, als sie diese noch einmal überdacht hatte. “Ortswechsel?”, hakte sie nach und sah zu Sesshomaru.
 

“Es ist leider so, dass wir Yokais und Hanyous eben anders altern als die Menschen. Deshalb müssen wir nach einer gewissen Zeit eben umziehen. Europa und Amerika bieten viele Variationen an”, erklärte er ihr und sie schluckte leicht. Erst jetzt begriff sie, dass sie um einiges früher als er sterben würde.
 

“Oh... dann werde ich...”
 

“Wir hoffen nicht”, meinte Kagome und zog die Aufmerksamkeit auf sich. Fragend blickte Rin die Miko an. “Es ist zwar eine Theorie... aber wenn es klappt und stimmt, dann werden wir genau wie unsere Männer altern.”
 

“Wegen der Markierung?”, erinnerte sie sich dunkel. Sie hatte schon einmal mit Sesshomaru darüber gesprochen.
 

“Genau. Vater stellte die Theorie auf, dass die Gefährten sich anpassen könnten. Die Markierung könnte demnach den Alterungsprozess verzögern”, meinte der Taisho und Rin nickte. Es klang einleuchtend und doch hatte sie etwas sorge, dass dem nicht so wäre.
 

“Und... wenn nicht?”, fragte sie unsicher nach.
 

“Dann werde ich dich auch später lieben und an deiner Seite bleiben, bis... du weißt schon”, erklärte er und sprach den Tod bewusst nicht an, denn er wollte sie nicht verschrecken. “Aber mach dir darum keine Sorgen, Rin”, sprach er weiter und Inu nickte zustimmend.
 

“Wir bleiben zuversichtlich”, meinte Kagome und genoss ihre Ente mit Schokoladensoße sehr. Es war mehr als köstlich für die Miko.
 

“So ist es, Rin”, lächelte Sesshomaru, denn er hatte schon eine Idee, wie er an mehr Informationen heran kommen würde. “Hast du zufällig Ryos Nummer?”, fragte er sie und verdutzt blinzelte sie.
 

“Ja schon, aber warum willst du mit ihm reden?”, hakte sie neugierig nach. Auch Kagome war neugierig und sah zu Sesshomaru. Sie kannte den Namen nicht, aber scheinbar war es ein Freund von Rin.
 

“Naja... er wird bestimmt mehr über die Markierung und Bindung zu Menschen wissen als wir”, erklärte er seiner Liebsten und sie bekam große Augen.
 

“Wieso sollte er davon etwas wissen?”
 

“Hn”, schmunzelte der Taisho und grinste schließlich. “Weil er ein Yokai ist. Genau genommen ein Drachenyokai. Sie binden sich schon seit Jahrhunderten auch an Menschen und wissen daher am Meisten von diesen Geheimnissen.”
 

“Ein... Yokai?!”, rief Rin fast schon aus und starrte Sesshomaru mit großen Augen an. “Bist... du dir sicher?”
 

“Ja”, antwortete er knapp und Inu schmunzelte.
 

“Einer Hundenase entgeht einfach nichts”, grinste der Hanyou und Kagome kicherte leise.
 

“Also glaubst du, dass er eure Fragen dahingehend beantworten könnte?”, wollte die Miko wissen und ihr Schwager nickte.
 

“Korrekt... er wusste auch wer ich wirklich bin. Das war beeindruckend für einen solchen Jungdrachen”, meinte der Taisho ehrlich und sah zu Rin. Sie war immer noch erstaunt darüber zu hören, dass ein Yokai bei ihr war und sie nichts davon mitbekommen hatte.
 

“Weiß denn... Shiko, dass er ein Yokai ist?”, fragte sie, da so etwas ihre beste Freundin ihr doch nicht vorenthalten würde. Ein wenig seufzte Sesshomaru.
 

“Er hat es ihr zwar gesagt, aber sie glaubt ihm nicht”, erklärte er. “Doch er hatte es ihr noch nicht gezeigt, weil ihn der Mut damals verlassen hatte.”
 

“Oh... dann... sollten wir ihm helfen, ihr das weiß zu machen”, kicherte Rin leise und er schmunzelte. Das war typisch für die Schwarzhaarige, da sie immer zuerst an andere dachte.
 

“Wenn er soweit ist, es ihr erneut zu sagen, dann klar”, stellte er die Bedingung auf und lächelte seine Liebste an. “Denkst du Ryo hätte die Tage Zeit?”, überlegte er, da er den Plan des Drachens nicht kannte.
 

“Hm... ich glaube er ist vormittags arbeiten, aber ich könnte ihn fragen, falls du seine Nummer nicht hast”, meinte sie gleich und holte ihr Handy heraus.
 

“Seine Nummer habe ich... weiß nur nicht, wie ich ihn anschreiben soll”, kam es von Sesshomaru ehrlich und Rin lachte leise.
 

“Du bist unmöglich, Sess”, schimpfte sie ihn und lächelte leicht, da ihr eine Idee kam. “Wie wäre es, wenn du Ryo und Shiko einlädst... wir ihnen dabei erzählen, dass wir... richtig zusammen sind?” Mit großen Augen sah Sesshomaru sie an und schluckte etwas. “Hast du etwa Angst?”, gluckste sie und er rollte mit den Augen.
 

“Nein... aber... wie soll ich deiner Freundin erklären, dass wir miteinander geschlafen haben, obwohl wir bis zur Hochzeitsnacht warten wollten”, erklärte er seine Verwunderung und Inu lachte leise.
 

“Also eigentlich... war das doch eure Hochzeitsnacht”, kicherte Kagome und Rin nickte eifrig.
 

“Genauso ist es, King”, lächelte Rin.
 

“Nur kann ich das ihr so doch nicht sagen”, meinte er ehrlich und sie lachte wieder.
 

“Ach, Sess... Shiko hat doch mein Outfit in meine Reisetasche gesteckt”, gluckste die Schwarzhaarige und er starrte sie nun mit noch größeren Augen an.
 

‘Oh... Shiko gefällt mir’, knurrte es in seinem Inneren. Schwerer schluckte er und blinzelte leicht.
 

“Wirklich?”, hakte er nach.
 

Mit roten Wangen nickte Rin und überlegte. “Sie hatte mir geraten... es einfach auf mich zu kommen zu lassen. Darauf habe ich gehört... und es war genau der richtige Zeitpunkt”, erklärte sie nuschelnd.
 

“Dann... sollte ich sie vielleicht wirklich einladen... und mich bei ihr bedanken”, meinte er und verlegen lächelte sie ihn an. Ihre beste Freundin würde so oder so erfahren, dass Rin mit ihrem schönen Professor geschlafen hatte, also wollte Rin es ihr direkt sagen.
 

“Das wäre toll... und wir kochen für sie... vielleicht morgen?”, schlug Rin deshalb vor.
 

“Morgen?”, wiederholte er und bevor sie etwas sagen konnte, musste er den Tag verändern. “Morgen hole ich den Inuyokai ab. Das würde also nicht gehen, aber Übermorgen wäre perfekt.”
 

“Gut, dann schreib ihm das so”, kicherte sie leise. Lächelnd nickte Sesshomaru und tippte an Ryo eine Nachricht. Er schrieb ihm, dass er ihn und Yashiko zu sich am Donnerstag gegen 18 Uhr einladen würde. Zeitgleich erfragte er auch, was sie gerne aßen, da er ihnen das gerne kochen würde.
 

“Und wie ist der Yokai so?”, fragte Kagome neugierig nach, da die Brüder noch nichts über diesen mysteriösen jungen Mann erzählt hatten. Abwechselnd sahen sich die Brüder an. Fast so als würden sie nicht wissen, was sie sagen sollten. Es war schwer ihre Vermutung an zu sprechen.
 

“Sagen wir es mal so... er kommt uns sehr vertraut vor”, erklärte Inu lächelnd und Sesshomaru nickte.
 

“Er ist ein interessanter junger Yokai”, bemerkte der Taisho. Verwundert blinzelte Rin und sah zu ihm.
 

“Wie heißt er? Wie alt?”, fragte sie diesmal neugierig.
 

“Hn”, entkam ihm typischerweise. “Er ist 132 Jahre alt”, sprach er weiter.
 

“Der Name hatte uns nahezu umgehauen”, meinte Inu, während sein Bruder nach Worten suchte.
 

“Ihr macht es aber spannend”, schmunzelte Kagome.
 

“Aber wirklich... was ist an dem Namen denn so umwerfend?”, fragte Rin nach.
 

“Nun... der junge Yokai heißt Toga”, sprach Sesshomaru den Namen schließlich aus. Während Rin etwas grübelte, bekam Kagome große Augen. Sie starrte ihren Gefährten und ihren Schwager direkt an.
 

“Toga?”, brachte sie schluckend hervor. Beide Brüder nickten und sie blinzelte. “Ernsthaft? Er heißt genauso wie euer Vater?”
 

“Mhm... er hat den gleichen Namen, Kago”, bestätigte der Taisho und nun machte es auch bei Rin klick.
 

“Stimmt... euer Vater hieß so”, erinnerte sie sich.
 

“So ist es, Rin. Seine Eltern haben ihn nach unserem Vater benannt, weil er sie an ihn erinnert hatte”, erklärte Inu und sah dabei auch zu seiner Liebsten.
 

“Also hat der Name euch verwirrt?”, hakte die Miko nach und beide nickten.
 

“Aber nicht nur”, begann Inu und wurde verwirrt angesehen. “Er sieht ihm sogar sehr ähnlich. Weißes Haar, hellbraune Augen...”
 

“Vor allem aber... erkenne ich viel mehr in seinen Augen”, fügte Sesshomaru an.
 

“Viel mehr?”, fragte Rin diesmal nach. Auch Kagome sah mehr als fragend ihren Schwager an, denn sie wusste nicht, was er damit meinte.
 

“Man sagt doch, dass die Augen die Spiegel der Seele seien. In seinen funkelt etwas, das mich sehr an Vater erinnert...”, erklärte er und die Frauen bekamen große Augen. Es klang unwirklich, aber es war auch nicht unmöglich, wie Kagome und Rin dies bewiesen.
 

“Ihr denkt, er könnte wiedergeboren sein?”, hakte die Miko direkt nach. Sie verlor keine Zeit und hatte gleich eins und eins zusammen gezählt.
 

“Wir vermuten es...”, meinte Inu und bestätigte damit die Frage seiner Liebsten.
 

“Deshalb wollen wir in den nächsten Wochen teste. Zudem müssen wir prüfen, ob er seinem Berufswunsch nach gehen könnte, denn er will Pilot werden.”
 

“Pilot?”, wiederholte Rin und überlegte. “Da wären mehrere Sprachen von Vorteil”, meinte sie direkt.
 

“So ist es... wir werden sein Wissen, sein Benehmen, aber auch die Möglichkeit, ob er Vaters Wiedergeburt ist, testen”, erklärte Sesshomaru sein Vorhaben.
 

“Und wie wollt ihr das herausfinden?”, wollte Kagome wissen, denn ihr war es schleierhaft, wie das gehen sollte.
 

“Auch wenn er jetzt einen anderen Duft und womöglich eine andere Persönlichkeit hat, so kann man gewisse Eigenheiten trotz allem nicht ablegen”, führe der Taisho aus, denn er hatte parallel oft genug beobachtet.
 

“Oh... hast du deshalb nicht mehr daran gezweifelt, dass Rin ebenso eine Wiedergeburt ist?”
 

“Genau, Kago... Auch wenn ich es ungern sage, aber selbst du tust Dinge, die eigentlich Kikyo getan hatte. Die Art, wie du entschlossen allem entgegen siehst, nur um ein Beispiel zu nennen.”
 

“Stimmt... das ist bei euch identisch”, murmelte Inu und Kagome wurde leicht verlegen. Das hatte sie nicht gewusst.
 

“Es sind zwar mehr Unterschiede zu finden, doch ein paar kleinere Dinge sind gleich. Ich hoffe darauf, dass ich diese bei Toga erkennen kann”, sprach Sesshomaru ehrlich aus, denn er kannte wenigstens seinen Vater, während Inu ihn nur durch Erzählungen kennen lernte.
 

“Es wäre schön... wenn auch die Yokais die Möglichkeit haben auf die Art erneut zu leben”, hauchte Kagome und lehnte sich an ihren liebsten Hanyou. So saßen sie noch einige Zeit zusammen und sprachen darüber worauf sie achten mussten. Denn sowohl Rin als auch Kagome und Inu wollten Sesshomaru helfen diese Anzeichen zu finden.
 

“Wichtig ist aber...”, sagte der Taisho und sah die drei an. “Niemand darf sich verplappern... es könnte gefährlich werden, wenn alles auf einmal auf ihn einprasseln sollte. Er weiß, dass er seinen Namen zu ehren unseres Vaters trägt und mehr darf er vorerst nicht wissen!” Damit waren alle einverstanden und nickten zustimmen. Ihr Plan stand fest.

Willkommen in Tokio

Den restlichen Abend verbrachten die beiden Paare damit einen Film zu sehen. Erst danach kehrten Rin und Sesshomaru in seine Wohnung zurück. Kagome erfreute sich sehr an dem Anblick. Es war ein sehr schönes Bild, wie die Beiden mit einander umgingen. So liebevoll, neckend, aber auch fordernd. Nur zu deutlich merkte sie das. Rin war eindeutig genau das Richtige für ihn. Nur sie allein konnte ihm das geben, was er wirklich brauchte.
 

Obwohl Kagome sicher war, dass er selbst noch nicht mal wusste, was er brauchte. Doch eines konnte Kagome sicher sagen, sein Herz wusste sofort, was er wollte. Bis sein Verstand das begriffen hatte, dauerte es leider einige Zeit. Jedoch war dies halb so schlimm, da er eine zweite Chance nun bekommen hatte. Diese nutzte er auch und das erfreute die Miko sehr.
 

“Komm lass uns schlafen gehen”, holte Inu seine Frau zurück in die Realität. Mal wieder versank sie in ihren Gedanken und hatte das gar nicht mitbekommen.
 

“Ich nehme an, das sollten wir tun... morgen wird ein langer Tag für euch und uns sein”, stimmte sie ihm zu und lächelte sanft ihren Gefährten an. “Ich würde mich freuen, wenn euer Vater ebenfalls eine zweite Chance bekommen würde. Das wirklich toll.”
 

“So geht es mir auch, Juwel”, raunte Inu. Er hoffte wirklich, es wäre möglich. Das würde vieles ermöglichen und einigen viele Hoffnungen geben. Vor allem ihm. Da er seinen Vater nicht kannte, würde er dadurch vielleicht ihn kennen lernen. Liebevoll zog er seine Liebste an sich. Sanft streichelte er über ihren Bauch und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. “Vielleicht... ist er es... aber er könnte es eben auch nicht sein.”
 

“Kokoro... es ist egal, ob er es ist oder nicht. Lass uns diese Gelegenheit nutzen und das genauer herausfinden. Wenn er es nicht sein sollte, dann habt ihr einen neuen Freund hinzu gewonnen”, lächelte sie ihn liebevoll an. Sie hatte damit vollkommen recht und das wusste Inu.
 

“Stimmt, danke, Juwel”, raunte er und gab ihr erneut einen Kuss. Nur diesmal legte er seine Lippen auf ihre. Zu gern erwiderte Kagome den Kuss und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Fast wie von selbst hob er sie sanft hoch. Kichernd löste sie den Kuss und sah ihn schmunzelnd an.
 

“Du bist unmöglich”, gluckste sie und er grinste sie an. Liebevoll trug er sie nach oben ins Schlafzimmer. Sie ließ es ihn einfach gewähren. Nur zu deutlich merkte sie, dass er in den letzten Jahrzehnten erwachsener in dieser Hinsicht wurde. Er wusste was er wollte und achtete stets darauf, dass er das auch bekam. Selbstverständlich berücksichtigte er ihre Wünsche als erstes. Dafür liebte sie ihn nur noch mehr. Er war ihr ein und alles und würde es auf ewig sein.
 

Im Zimmer entkleidete er sie mit liebevollen Streicheleinheiten und Neckereien. Ausnahmsweise gingen sie auch direkt ins Bett. Sie wollten für den großen Tag ausgeruht sein. Schließlich würde ‘Toga’ nach Tokio kommen und sie müssten mit ihm einige Testläufe in der Öffentlichkeit durchlaufen.
 


 

Der Morgen kam für beide Paare leider viel zu schnell. In der Nacht hatten die Jungs es sich nicht nehmen lassen ihre Herzdamen zu verführen. Liebevoll und neckend wurden sie geweckt und nur zu gern erfüllten sie die Gelüste ihrer Gefährten. Trotz allem vergaßen sie nicht darauf Acht zu geben, dass das andere Paar nichts davon mit bekommen würden, denn das wäre ihnen sonst viel zu peinlich. Den Brüdern zwar etwas weniger, aber um ihre Liebsten zu schützen, machten sie alles.
 

Kagome und Inu waren bereits wach und auch schon auf den Beinen. Nach einer kleinen neckenden Runde unter der Dusche, standen sie nun in der Küche und machten Frühstück. Der Hanyou passte darauf auf, seiner Frau viele Vitamine zu kommen zu lassen. Es war wichtig für die Schwangerschaft und würde ihr, aber auch dem Nachwuchs gut tun. Das Gemüse schnitt Kagome gerade, als sie Arme um ihren Bauch spürte.
 

“Kokoro”, kicherte sie und blickte zu ihm auf.
 

“Ich will diese Nähe auskosten, Juwel”, raunte er und küsste sanft ihren Nacken und ihre Schulterpartie. Ihr Körper erschauderte wie von selbst und er grinste. Er liebte es diese Reaktion hervor zu rufen.
 

“Sollen wir... für sie mit eindecken?”, wollte sie flüsternd wissen und er lachte leise.
 

“Ich denke nicht, dass sie schon genug haben”, kam es mehr als zweideutig von ihm und sie kicherte leise.
 

“Stimmt... lassen wir ihnen etwas Zweisamkeit.”
 

“Eine gute Idee und wir kosten unsere aus”, raunte er und küsste erneut voller Zuneigung ihren Nacken. Er mochte diese kleinen Momente zwischen ihnen sehr.
 

“Perfekt”, hauchte sie und lehnte sich etwas mehr an ihn. Es war einfach wundervoll seinen warmen Körper an ihrem Rücken zu spüren. Gemeinsam bereiteten sie weiter das Frühstück zu und genossen ihr Mahl. Dabei saß Kagome auf seinem Schoß und er streichelte liebevoll über ihren Rücken. So mochte sie es am liebsten.
 

Während das künftige Paar gemeinsam am Tisch saßen, lagen Rin und Sesshomaru immer noch im Bett. Sie waren zwar beide wach, doch aufstehen wollte Rin noch lange nicht. Er hatte sich an das Bettende gesetzt und ein wenig in den Dateien gelesen, die auf seinem Handy gespeichert waren. Dennoch huschte sein Blick immer wieder auf seine Liebste. Sie hatte sich an seine Seite gekuschelte und streichelte sanft über seine Brust. Seine Nähe genoss sie sehr und auch er liebte es, sie einfach um sich zu haben.
 

‘Bis in alle Ewigkeit so zusammen zu bleiben wäre toll’, schwärmte sein Biest und er schmunzelte etwas. Dabei hatte er sein Augenmerk auf seine Gefährtin gelegt.
 

“Liest du immer noch?”, fragte sie ihn, denn sie spürte durchaus seinen Blick auf sich. Jedoch wollte sie nicht, dass er sich ertappt füllte.
 

“Ehrlich... gesagt... nicht mehr”, murmelte er, doch sie verstand ihn nur zu deutlich. Sie blickte zu ihm auf und Braun traf auf Gold. Ein Grinsen lag auf ihren Lippen.
 

‘Ich glaube... sie hat es bemerkt, dass wir sie beobachtet haben’, lachte sein Biest.
 

Da magst du wohl recht haben., grinste er breiter. Erstaunt sah er ihr dabei zu, wie sie sich aufrichtete und dennoch ihren Blick nicht von seinen Augen wandte. Was hat... sie vor?, schoss es ihm durch den Kopf.
 

“Ich habe gemerkt... dass du mich angesehen hast”, hauchte sie und glitt mit ihrer Hand weiter über seine Brust. Während sie sich aufrichtete, rutschte die Decke von ihren Schultern und gab ihren Körper darunter Preis.
 

Automatisch huschte sein Blick zu ihrer vollen Brust und zu ihren heißen Kurven, ehe er zurück zu ihren zart roten Lippen und ihren Augen kam. “Hast du das?”, fragte er sie neckend. Nickend streckte sie sich.
 

“Das habe ich... gefällt dir, was du siehst?”, hauchte sie verliebt und verführerisch.
 

“Mmmmh und wie”, knurrte er und fuhr mit seiner Hand über ihren Rücken entlang. Weiter hinab zu ihrem Po, um diesen sanft zu massieren. Sie war durch und durch die Versuchung pur. Er konnte definitiv nicht bestreiten, dass sie ihn nicht anturnte. Nach ihrer letzten kleinen Runde, waren sie nackt eingeschlafen und das gefiel ihm sehr. Auch ihre lockere und selbstsichere Art imponierte ihm. Sie war mehr als perfekt für ihn.
 

“Das freut mich”, wisperte sie einige Zentimeter vor seinen Lippen. Noch bevor er darauf antworten konnte, küsste sie ihn und schlang ihre Arme um seinen Nacken.
 

Es war immer wieder schön dieses Gefühl, welches beide durchflutete. Liebe, Zuneigung, Geborgenheit und Begierde schwangen immer mit. Aber auch die Lust und der Kampf um die Dominanz entbrannte jedes Mal auf das Neue. Ein Feuer der Leidenschaft wurde dadurch entfacht und sie gaben sich diesen Emotionen einfach hin. Zu lange musste er darauf warten und nur zu gerne nahmen sie sich das, was sie im Moment am meisten begehrten.
 

Nach einer heißen und ausgiebigen Runde lagen sie wieder Arm im Arm und neckten sich gegenseitig mit Streicheleinheiten. “Was... hattest du vorhin denn gelesen?”, packte Rin plötzlich die Neugier und sie sah wieder zu ihm auf. Direkt in seine goldenen Augen, die sie so sehr liebte.
 

“Nun... ich habe nach gesehen, welche Wohnung geeignet wäre, um den Inuyokai unter zu bringen. Schließlich sollte sie nicht zu weit weg von uns sein, damit wir ihn besser beobachten können”, erklärte er ihr und sie lächelte sanft. So ungewohnt das auch was, so müsste sie sich jetzt erst einmal daran gewöhnen. Denn Sesshomaru dachte nun auch an andere.
 

“Eine gefunden?”, wollte sie weiter wissen.
 

“Mhm... wir haben noch eine ein paar Blöcke weiter, die für einen ganz gut geeignet wäre”, berichtete er und fischte nach seinem Handy, welches auf dem Nachtkasten seinen Platz gefunden hatte.
 

Sogleich öffnete er die Galerie und zeigte ihr die Bilder des kleinen Apartments. Es hatte einen schönen großen Wohnraum mit einer offenen Küche. Ein Schlafzimmer und ein kleines Arbeitszimmer waren ebenfalls drin. “Oh das wäre perfekt für ihn nehme ich an. Immerhin ist er alleine und das ist groß genug, um sich erst einmal zurecht zu finden”, meinte sie, nachdem sie alle Bilder gesehen hatte.
 

“Mhm... das denke ich auch. Diese Apartments haben wir meist für unsere Gäste, wenn einige Archäologen vorbei kommen, um mit uns an der Uni einen Vortrag zu halten”, erklärte er und sie nickte verstehend.
 

“Ich finde es großartig, was ihr alles für die anderen tut. So können gute Yokais Fuß fassen in der Menschenwelt und vielleicht auch glücklich werden, genau wie wir”, sprach sie voller Bewunderung aus.
 

“Das hoffen wir auch, denn es gibt nicht mehr allzu viele von uns. Es wäre schade, wenn unsere... Art aussterben würde. Klar irgendwann sterben auch wir, doch die neue Generation kann es besser machen.”
 

“Ich bin mir sicher, dass sie das auch besser machen wird”, fügte sie direkt nach und einer seiner Mundwinkel zuckte. Sie verstand ihn, auch wenn er manchmal sich nicht richtig ausdrücken konnte. “Ihr habt etwas Besonderes geschaffen, Sess. Ich bin so stolz auf dich und Inu natürlich auch”, lächelte sie ihn an.
 

“Hn”, entkam es ihm und sie schlug leicht gegen seine Brust. Empört zog er eine Augenbraue hoch.
 

“Lass das”, knurrte sie ihn spielerisch an.
 

‘Unsere Kleine hat Biss und Feuer’, schwärmte es in seinem Inneren und er rollte leicht mit den Augen.
 

“Und wenn nicht?”, fragte er neckend.
 

“Hn”, meinte sie diesmal und benutzte extra seine Ausdrucksform. “Dann... wirst du mit der Konsequenz leben müssen”, versuchte sie so streng wie möglich heraus zu bringen. Für einen Moment sah er sie verdutzt an und sie brach in Gelächter aus. “Ach, King... du bist unglaublich”, lachte sie und schmiegte sich nur noch mehr an ihn.
 

Nach einer Weile hatte er sich wieder gefasst und streichelte über ihren Körper. “Ich... versuche mich zu bessern, aber ganz abstellen werde ich das wohl nicht”, meinte er ehrlich.
 

“Das musst du auch nicht”, lächelte sie ihn an und streckte sich, um ihm einen Kuss zu geben. “Ich liebe dich genauso wie du bist. So sehr”, hauchte sie an seinen Lippen und sofort küsste er die erneut, denn ihre Worte waren die schönsten, die er sich jemals erträumt hätte.
 

“Und ich liebe dich”, raunte er und zog sie in eine innige Umarmung. Er wollte einfach den Moment noch genießen. Schon bald müssten sie aus dem Bett, sich frisch machen und er würde den Yokai abholen.
 


 

Nach einer guten Stunde waren auch Rin und Sesshomaru so weit, dass sie aufstanden und er ihr etwas zu essen zubereitete. Für sich selbst machte er nur eine Kleinigkeit fertig. “Sag mal... meintest du es ernst, als du meintest, dass ich aussuchen dürfte, wo wir leben werden?”, fragte sie ihn, da sie den ganzen Tag überlegt hatte, ob sie sich da nicht verhört hätte.
 

“Korrekt. Meine Queen darf entscheiden”, meinte er lächelnd und stellte ihr einen Cappuccino mit einem Kakaoherzen hin. “Wo immer du leben willst, werden wir leben, Rin”, sprach er sanft. Erstaunt blickte sie ihn an.
 

“Du meinst das wirklich ernst... wow... hätte ich nicht erwartet”, gab sie ehrlich zu.
 

“Nun, was soll ich sagen... ich meine es wirklich so”, meinte er erneut. “Hast du denn einen Wunsch?”, wollte er wissen in Bezug auf den Wohnort.
 

“Eigentlich ist es mir egal... wie wäre es, wenn wir in Tokio bleiben, vielleicht ein kleines Haus in der Nähe von Kago und Inu?”, antwortete sie ihm und er blinzelte.
 

“Du möchtest bei den Beiden bleiben und nicht in die Nähe deiner Familie ziehen?”, hakte er nach. Ihm war es egal, wo er lebte, denn dank seiner Fähigkeiten konnte er überall sein, wo er hin musste.
 

“Meine Familie ist von hier nur drei Stunden entfernt, das ist für mich nah genug”, lächelte sie ihn an und nippte an ihrem Becher. “Kago war damals wie eine große Schwester für mich und nun ist sie es sogar”, kicherte sie. “Deshalb will ich hier sein... ihr helfen, wenn das Baby da ist und mit ihr ein bisschen über alte Zeiten, aber auch über das Studium sprechen.”
 

Mit so viel Begeisterung hatte Sesshomaru gar nicht gerechnet. Rin kam tatsächlich mit Inu und auch Kagome zurecht und das gefiel ihm sehr. Auch wenn er es niemals zugeben würde, wollte er auch in der Nähe von den beiden bleiben. Schließlich kam er mit seinem Bruder immer besser zurecht und er hatte sich schon daran gewohnt, ihn um sich zu haben.
 

‘Ich wette Inu würde das gerne auch hören’, neckte ihn sein Biest erneut und er räusperte sich.
 

“Gut... damit sage ich Masaru, dass er zwei Häuser suchen soll. Aber über die Größe müssen wir noch sprechen, Rin.” Bei diesen Worten hob sie eine Augenbraue hoch, denn sie wollte nicht pompöses. Doch bevor sie dazu etwas sagen konnte, erklärte er ihr sofort den Grund. “Wir brauchen doch ein Gästezimmer für Shiko und Ryo, eines für deine Eltern und auch noch für deine Freunde. Also mit klein kommen wir hier nicht weiter.”
 

“Gästezimmer?”, hakte sie nach und blinzelte, da er eifrig nickte. “Na gut... aber nicht viel zu groß, denn ich brauche all diesen Luxus nicht”, schmunzelte sie.
 

‘Sie ist unglaublich.’
 

“Na gut... wir reden mit Masaru und das Haus wird keinen Luxus haben, den du nicht haben willst. Ich möchte nur einen Kamin und einen Whirlpool haben”, stellte er direkt klar und lachte leise.
 

“Einverstanden. Damit kann ich leben”, kicherte sie schließlich und zufrieden nickte er.
 

‘Gut gehandelt’, lobte sein Biest ihn, denn diesen Luxus wollte es ebenfalls haben.
 

“Lass uns zusammen eine Liste aufstellen und solange du nicht übertreibst, wird alles perfekt für uns sein”, lächelte sie ihn an. Damit konnte er leben und versprach ihr die Liste am Abend zu machen.
 

Zusammen aßen sie noch fertig und leider musste er sich von ihr auch erstmal verabschieden. “Ich hole ihn mal ab und bin mit Inu im Büro”, meinte er und sie nickte.
 

“Mach das und passt auf euch auf. Ich werde mit Kago noch etwas für die Hochzeit besorgen”, erinnerte sie ihren Gefährten und er speicherte es sich ab. Das hätte er beinahe auch vergessen.
 

“Gut und falls du etwas siehst... dann zögere nicht es zu kaufen”, sagte er ihr und holte aus seinem Portmonee die Kreditkarte. Diese gab er ihr direkt und sie sah ihn mit großen Augen an.
 

“Sess...”
 

“Nimm es an, Rin”, lächelte er sie an und seufzend nahm sie es an sich.
 

“Aber ich werde auf den Preis achten”, grummelte sie.
 

“Wie du möchtest, aber bedenke bitte die Qualität dabei”, zwinkerte er ihr zu.
 

“Einverstanden, bis heute Abend, King”, verabschiedete sie ihn und gab ihr noch einen Kuss, ehe er schließlich los ging und sie sich fertig an zog, um zu Kagome und Inu nach unten zu gehen.
 


 

Einige Momente später war Sesshomaru wieder beim Dorf und sah im Handy nach. Er war ein wenig später dran, als er eigentlich sein wollte, aber das würde nichts aus machen. Immerhin hatte er Toga Bescheid gegeben, dass er sich verspäten würde. Erstaunlicherweise hatte er das sehr gut aufgenommen. Schnell tippte er Rin und Inu eine Nachricht, dass er nun beim Dorf war und in der nächsten Stunde auf dem Rückweg wäre.
 

Gerade steckte er sein Handy in die Hosentasche, als er das Dorf erreichte. Die Yokais, die ihn grüßten, grüßte er auch zurück und ging direkt zu der Hütte der Familie. An der Tür klopfte er an und trat ein. “Hallo ihr drei, entschuldigt die Verspätung”, sprach er direkt aus, als ihn Shi schon begrüßte. Sie winkte gleich ab, genau wie ihr Mann und Toga. Dankend nickte der Taisho.
 

“Bereit für die Großstadt?”, wollte er wissen.
 

“Bereit, aber auch aufgeregt”, gestand Toga direkt und seine Eltern nickte.
 

“Macht euch keine Sorgen... Inu und ich passen auf ihn auf und er kann jederzeit zurück kommen”, erklärte der Taisho klar und deutlich.
 

“Stimmt... falls du nach Hause willst, kannst du jederzeit zu uns kommen”, lächelte Shi ihren Sohn liebevoll an.
 

“Danke, Mama”, sprach Toga und nahm die ältere Yokai in den Arm. Sanft drückte sie ihn an sich und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
 

“Du bist hier immer willkommen”, erklärte Yuuto seinem Sohn und das erleichterte den jungen Yokai. Er war eigentlich ja noch ein wahrer Welpe und daher viel es den Eltern schwer ihn los zu lassen.
 

“Jederzeit”, wiederholte Toga und er bewunderte diesen zusammen halt. Er würde dem Yokai helfen, auch wenn es sich nicht um die Wiedergeburt seines Vaters handeln sollte. Jeder Yokai hatte das Anrecht auf sein Glück, egal worin dieses liegen mag. “Wir sollten los, ich möchte euch keine weiteren Umstände machen”, wandte er sich an den Taisho, doch diesmal winkte er ab.
 

“Das sind keine Umstände, also lass uns aufbrechen, sobald du so weit bist, denn die Großstadt ist einschüchternd”, meinte Sesshomaru ehrlich und Toga atmete tiefer durch.
 

“Stimmt. Dann los”, kam es selbstsicherer von dem Jüngeren und Sesshomaru nickte.
 

Sie verabschiedeten sich noch einmal von Yuuto und Shi, ehe Toga seine Sachen holte und sie loszogen. Gemütlich gingen sie aus dem Dorf heraus und kaum waren sie weit genug entfernt, atmete Toga durch. Es war der erste Schritt, den er in seine eigene Zukunft machen würde.
 

“Deine Hand”, meinte Sesshomaru ruhig und Toga reichte ihm diese. Sogleich brachte der Taisho sich und ihn zum Bürogebäude. Nur wenige Sekunden dauerte dies und Toga sah sich mit großen Augen um.
 

“Wow”, raunte er.
 

“Willkommen in Tokio, Toga”, sprach der Taisho und lächelte den Welpen an.

Toga gewöhnt sich langsam ein

Noch immer war Toga von der Größe der Stadt überwältigt. Es war äußerst beeindruckend das zu sehen. Staunend blickte er sich um und hörte aufmerksam der Erklärung von Sesshomaru zu. Der Taisho sprach davon, worauf der Jungyokai achten musste. Vor allem erwähnte er alle relevanten Eckdaten der Stadt. Die Einwohneranzahl ließ Togas Augen größer werden. Verglichen damit war sein Dorf wahrlich winzig. Aber er musste zugeben, dass er es als sehr aufregend empfand.
 

Er war ziemlich wissbegierig und saugte gerade jetzt alle Informationen wie ein Schwamm auf. So viel er konnte merkte er sich, fragte aber auch nach Büchern, in denen er nachlesen konnte. Nur zu gern würde Sesshomaru ihm diese später noch besorgen, damit der Wissensdurst gestillt wurde. “Das Wichtigste im Moment ist, dass du dein Gehör auf die Umgebung anpasst. Es ist hier äußerst laut und gewöhnungsbedürftig”, erklärte der Taisho und führte Toga zum Gebäude, in dem ihr Büro war.
 

“Das ist gar nicht so einfach”, gestand er und musste sich sehr konzentrieren. Es waren viel zu viele Straßen und demnach Massen an Autos. Zudem noch die ganzen Menschen, die von einem Ort zum nächsten hetzten.
 

“Mit der Zeit geht es. Man muss nach und nach die Geräusche herausfiltern. Nicht alle sind notwendig, um zu überleben. Deshalb gibt es auch die Eingewöhnungszeit. Nur so wissen wir, ob ein Yokai in der Menschenwelt leben kann oder nicht”, definierte Sesshomaru alles genauer. Er betrat das Büro und grüßte seinen Bruder, der schon auf die beiden gewartet hatte.
 

“Willkommen in Tokio, Toga. Lass dich nicht von den Geräuschen und den Gerüchen allzu sehr stören”, kam es schmunzelnd von Inu, da er schon sah, wie der junge Yokai damit zu kämpfen hatte. Er selbst hatte da ebenfalls große Probleme gehabt, als er das erste Mal durch den Brunnen in diese Welt eingetaucht war. Sesshomaru hatte wenigstens mehr als genug Zeit sich mit dem Fortschritt an zu freunden.
 

“Ich werde mein Bestes geben”, versprach Toga. “Wobei die Geräusche schwerer zu ertragen sind als die Gerüche”, meinte Toga ehrlich und die Brüder nickten zustimmend.
 

Schon früh lernte ein Inuyokai die Gerüche auseinander zu halten und sich nur auf einige wenige zu konzentrieren. Damit würden ihre Nasen nicht zu sehr belastet werden. Daran konnten die Brüder auch sehen, dass dies der junge Yokai auch schon erlernt hatte. Genau wie sie beide. Obwohl es wohl so war, dass Inu dies um einiges später gelernt hatte als sein Bruder. Aber das hatte einen ganz anderen Grund. Dieser war ihnen nur allzu bekannt.
 

“Das wird der erste Schritt sein, an dem wir in den ersten Tagen arbeiten werden. Konzentration ist alles. Daher das Wesentliche herausfiltern, sowohl bei den Gerüchen als auch bei den Geräuschen”, erklärte Sesshomaru die Herangehensweise und lehnte sich an seinen Schreibtisch. Dabei verschränkte er typischerweise seine Arme vor der Brust und blickte zu dem Frischling.
 

Toga nickte sofort und richtete seine Aufmerksamkeit auf Inu. Dieser sprach nämlich weiter und wollte noch einiges in Erfahrung bringen. “Zeitgleich werden wir testen, in welchen Themenbereichen du Nachhilfe brauchen würdest. Der Wunsch, Pilot zu werden, ist immer noch aktuell?”, stellte er daher seine Frage, denn darauf würden sie seinen ‘Lernplan’ anpassen.
 

“Definitiv will ich Pilot werden. Seit ich das Geräusch der Turbinen gehört habe, will ich unbedingt in einem Flugzeug sein und dieses auch fliegen”, antwortete er sofort mit einer enormen Begeisterung. Darüber schmunzelte Inu sehr, denn solch eine Euphorie war selten. Oft mussten sie erst noch heraus finden, was die Yokais werden wollten.
 

Sogleich holte Sesshomaru sein Handy hervor und öffnete das Dokument, in dem sie alle Informationen, die für diesen Beruf relevant waren, zusammen getragen hatten. “Somit hätten wir da Technik, Physik, English und Mathe. Hinzu kommen Teamfähigkeit, Kommunikation und Belastbarkeit”, zählte Sesshomaru die Punkte auf, die für die Pilotenprüfung wichtig waren. Unsicher kaute Toga auf seiner Unterlippe und schluckte etwas.
 

“Das klingt nach einer Menge Lernstoff”, murmelte er, wohl wissend, dass die Brüder ihn verstehen würden. Er hatte schlichtweg nicht damit gerechnet, dass er so viel für den Beruf wissen musste. Seine Vorkenntnisse waren ein wenig begrenzt. Er hatte zwar vieles durch Selbststudie gelernt, dennoch würde das bestimmt nicht reichen.
 

“Das stimmt, das wird eine Menge Arbeit”, stimmte Inu dem Jungyokai zu und dieser schluckte schwerer.
 

“Das ist es auch, deshalb unbedingt konzentriert bleiben und eins nach dem anderen erarbeiten”, meinte Sesshomaru und überlegte einen Moment. “Wir nutzen den Umstand aus, dass unsere Ärztin bereits in der Stadt ist. Sie könnte demnach einen Checkup durchführen”, sprach er weiter und sah zu Toga. “Sollte dir aber ein Arzt lieber sein, müssten wir bis morgen warten. Der Flieger unseres Arztes trifft vor dem Mittag ein.”
 

“Äh”, kam es mehr als überrumpelt von Toga. Verwirrt blinzelte er und überlegte ein wenig. “Was genau wird denn beim Checkup nach gesehen?”, stellte er daher seine Frage, um zu erfahren, was auf ihn zu kommen könnte.
 

“Für gewöhnlich so etwas wie Blutanalyse, Allergietests, Belastbarkeit des Körpers und des Herzens durch ein Laufband oder Fahrrad”, erklärte Inu. Dies war ihre gängigste Prozedur, denn sie gingen immer auf Nummer sicher bei der Gesundheit. Zwar waren Yokais um einiges robuster als Menschen, doch auch sie könnten durchaus Krankheiten haben. Auffälligkeiten kontrollierten sie sowieso gesondert, um sicher zu sein. Seit über 300 Jahren machten Hitomi und Akio diese Untersuchungen.
 

“Wenn es nur das wäre, ist es mir egal, wer das macht”, meinte Toga ziemlich erleichtert, denn er hatte schon was ganz anderes befürchtet. Darüber musste Inu einfach nur lachen, doch er konnte sich sehr gut vorstellen, was sich der junge Yokai gedacht hatte.
 

“Keine Sorge... so genau wird hier keiner untersucht. Außer es liegt etwas vor, dann schon, aber das würde unser Arzt übernehmen”, erklärte Inu direkt, um Toga zu beruhigen. Verstehend nickte er und stimmte zu, die Untersuchung von Hitomi durchführen zu lassen.
 

Aus diesem Grund schrieb Sesshomaru die Wölfin direkt an, dass sie diese Ehre haben würde. Sie reagierte zwar ziemlich pampig, doch daran war der Taisho schon längst gewohnt. Schließlich war sie schon immer so, wenn ihr Mann in der Nähe war und sie deswegen in ihrer heißgeliebten Zweisamkeit gestört wurden. Jedoch konnten sich die Brüder immer darauf verlassen, dass sie ihre Arbeit mit aller nötigen Sorgfalt erledigen würde.
 

“Wir sollen in zwei Stunden bei ihr sein, sie bereitet mit ihrem Mann alles für die Untersuchungen vor”, sprach er nach der Nachricht aus. So könnten sich Inu, aber vor allem auch Toga darauf vor bereiten.
 

“Sehr gut”, begann Inu und überlegte etwas. “Am besten fahren wir zur Unterkunft, wo Toga für die nächste Zeit wohnen wird. Die theoretischen Fächer gehen wir dabei durch. So wissen wir, worin du noch Nachhilfe brauchen würdest und wer dafür geeignet wäre”, dachte Inu laut nach und sein Bruder nickte.
 

“Perfekte Idee... verlieren wir keine Zeit, um alles Notwendige zu veranlassen und dir auch die nötigen Bücher direkt zu besorgen”, stimmte Sesshomaru dem Plan zu und Toga blinzelte. Er war ziemlich überrascht, denn mit so viel Hilfe hatte er gar nicht gerechnet. Dafür war er den Brüdern sehr dankbar.
 

“Ihr seid ziemlich sorgfältig mit den Vorbereitungen”, stellte der Jungyokai fest und beide Brüder grinsten.
 

“Wir machen das immer so. Denn jeder Yokai oder Hanyou soll gut vorbereitet sein, bevor er alleine unter den Menschen lebt. Natürlich sind wir immer erreichbar für sie, doch größtenteils wollen sie alleine zurecht kommen und das macht schließlich auch Sinn”, erklärte Sesshomaru. So arbeiteten sie nun seit knapp 300 Jahren zusammen mit den anderen, die schon in der Menschenwelt lebten.
 

“Wissen denn einige Menschen, dass es... uns gibt?”, wollte nun Toga neugierig wissen.
 

“Einige wenige sind eingeweiht. Als Beispiel wären da die Gefährten der Yokais oder Hanyous, die mit Menschen zusammen leben. Einige Arbeitskollegen von uns wissen ebenfalls davon, genauso wie wenige Würdenträger und Regierungschefs”, meinte Inu und lächelte sanft. Mit großen Augen sah Toga den Hanyou an und schluckte schwerer. Das hörte sich nach deutlich mehr an, als er es vermutet hätte. Er war sich unsicher, ob er diese jemals auswendig lernen könnte.
 

“Keine Sorge, wir geben dir eine Liste mit, da viele von ihnen Yokais einstellen”, versuchte Sesshomaru den jungen Yokai sofort zu beruhigen. Er hatte bemerkt, dass es Toga beängstigte. Es war nie wirklich einfach all das zu verstehen. Vor allem aber alles bei sich zu behalten. Erleichtert atmete Toga durch und die Brüder grinsten wieder leicht.
 

“Kommt lasst uns fahren”, kam es von dem Hanyou. Leider hatte Inu noch keine Zeit gehabt mit seinem Bruder darüber zu sprechen, welches Objekt er ausgewählt hatte. Er war auch schon darauf gespannt zu sehen, ob es Toga auch gefallen würde.
 

So machten sich die drei Männer auf den Weg zur Wohnung. Neugierig sah sich Toga um und zuckte mehrmals bei den lauteren Geräuschen zusammen. Doch es wurde mit mal zu mal besser. Inu erklärte ihm, wofür diese Geräusche waren. Das zu wissen, beruhigte den jungen Yokai sehr und das erfreute den Hanyou und den Daiyokai. Togas Lernbereitschaft war groß und das war toll zu sehen.
 

An der Wohnung angekommen, machte Sesshomaru eine kleine Rundführung für Toga. Mit jedem Zimmer stieg die Begeisterung. Obwohl es klein war, so war es liebevoll und gemütlich eingerichtet. Er konnte es kaum glauben, dass er dort wohnen dürfte. Natürlich nur so lange er in Tokio wäre, aber das machte ihm nichts aus. Er freute sich darauf diese Erfahrung machen zu können.
 

Zusammen setzten sie sich hin und gingen die ersten theoretischen Fächer durch. Sesshomaru fand Beispiele für die Pilotenprüfung. Diese gingen sie mit ihm zusammen durch und notierten die Themenbereiche, die Toga nicht so gut konnte. Als Inu bemerkte, dass sie zu Hitomi müssten, blickte der Taisho auf die Uhr und nickte. Er hatte doch tatsächlich die Zeit übersehen. Daher machten sie sich auf den Weg zu den Wölfen in die Ferienwohnung.
 

An ihrem Ziel brauchten sie gar nicht zu klingeln, denn Aidan machte sofort die Tür auf. Mit großen Augen sah er zu den drei Inus und blinzelte. Der junge Yokai erinnerte ihn an jemanden. Er kannte zwar den früheren Inu no Taisho nicht, aber von den Erzählungen her passte die Beschreibung haargenau. Schmunzelnd schob der Hanyou den Wolf beiseite und ging hinein. Die anderen beiden folgten ihm. Auch Hitomi bekam größere Augen.
 

Beide Wölfe sahen in dem Jungyokai tatsächlich einen jungen Toga. Der gleiche Name ließ sie beide schmunzeln. Sie fanden ihn sehr passend und so checkte Hitomi die Vitalwerte des Yokais. Während sie den Checkup durchführte, sprachen die Inubrüder mit dem Wolf. Staunend hörte Aidan zu und bot ihnen seine Hilfe ebenso an. Er beherrschte immerhin einige Sprachen und könnte mit Toga Englisch lernen. Das Angebot nahmen sie natürlich gerne an. Damit hätten sie das abgehakt.
 

In den technischen Fächern würden die Brüder ihm helfen und bei der Kommunikation müssten sie Takumi bitten. Er konnte als Polizist am besten von ihnen mit fremden sprechen. Schließlich müsste ein Pilot sich auch mit Unbekannten unterhalten. Dafür war der jüngere Bruder von Hitomi sehr gut geeignet. Hoffentlich würde er Toga auch darin unterrichten können.
 

Das Gröbste hatten sie damit besprochen und mit Aidans Hilfe suchte Sesshomaru noch ein paar Bücher zur Unterstützung zusammen. Sie stellten einen kleinen Lernplan zusammen und würden später weiteres mit Toga direkt besprechen, denn vieles sollten sie mit dem Yokai besprechen und entscheiden. Es war mehr als eigenartig für ihn, denn er hatte gar nicht mit einer solchen Herzlichkeit seitens der Wölfe erwartet.
 

Nach dem Checkup saßen sie noch zusammen und sprachen miteinander. Neugierig fragte Hitomi den jüngeren Yokai aus. Natürlich achtete sie darauf, dass es nicht zu offensichtlich war. Es war sehr bemerkenswert gewesen wie ähnlich sich beide Togas waren, aber auch Unterschiede konnte Sesshomaru ausmachen. Heraus zu finden, ob sein Vater in dem jungen Yokai wiedergeboren wurde, würde wohl länger dauern als er annahm. Bei Rin war er sich sehr sicher, doch hier hatte er noch leichte Zweifel.
 


 

Während sie sich um den Neuling kümmerten, waren Kagome und Rin auf ihrer kleinen Shoppingtour. Die künftige Braut wollte unbedingt noch heiße Dessous holen. Sie wollte, dass ihrem Mann die Spucke wegbleiben würde. Grinsend suchte sie einige Teile heraus und konnte sich einfach nicht entscheiden, denn alle drei Sets waren großartig. Überlegend sah sie hin und her und grübelte weiter. “Nimm doch alle drei mit”, kicherte Rin neben der Miko und diese blinzelte.
 

“Alle? Wirklich?”, fragte sie nach und sah zu ihr. Rin nickte eilig und grinste leicht. Sie war sich sicher, dass Kagome in allen drei umwerfend aussehen würde.
 

“So kannst du ihn drei Mal überraschen”, zwinkerte Rin demnach und Kagome bekam große Augen. Damit hatte die Ältere sicher recht. Daher nahm sie alle drei Sets mit und nickte zustimmend. Kichernd suchten sie auch noch etwas neues für Rin zusammen und bezahlten schließlich.
 

Ihre kleine Tour führten sie fort und entdeckten noch ein paar andere Kleinigkeiten, die sie unbedingt holen wollten. Darunter waren auch Sachen für das Baby in neutralen Farben, da die werdenden Eltern noch nicht wussten, was es werden würde.
 

Während sie Sachen für den kleinen Welpen heraussuchten, fragte Kagome neugierig bei Rin nach, ob sie auch schon über Kinder nachgedacht hatte. Ihre Reaktion überraschte die Miko ziemlich, denn sie bekam große Augen, ehe sie unsicher wurde. Irgendetwas stimmte da nicht und Kagome wollte nachfragen, aber da wurden sie von ihrem Handy unterbrochen. Überrascht sah sie auf den Anrufer und schmunzelte, da Inu sie wohl vermisste.
 

Für diesen Umstand war Rin sehr dankbar. So war Kagome ein wenig abgelenkt und sie konnte nach einem kleinen Präsent für den Nachwuchs sehen. Sie war sich sicher, dass Sesshomaru nicht daran dachte, daher wollte sie etwas besorgen. Lächelnd entdeckte sie genau das richtige und sah kurz zu der Miko. Sie war immer noch abgelenkt, daher nutzte Rin das aus und holte schnell das perfekte Geschenk für den kleinen Welpen.
 

Danach stellte sie sich wieder zu ihr und ließ sich nichts anmerken, denn ihre Ausbeute verstaute sie in ihrer Tasche und verstecke es so vor neugierigen Augen. “Wir kommen mit einem Taxi zurück, macht euch keine Sorgen”, verabschiedete sich Kagome von ihrem Gefährten und Rin kicherte leise.
 

“Sind sie so besorgt?”, fragte sie glucksend. Kichernd nickte die Miko und grinste breiter.
 

Das nächst beste Taxi nahmen sie demnach und fuhren auf direktem Wege zum Wohnhaus. Sie wollten keine Zeit mehr verlieren, da ihre Männer sie schon sehr vermissten. Auch wenn es für Rin noch etwas ungewohnt war, dass Sesshomaru sie vermissen würde. Doch wenn sie ehrlich war, hatte sie das schon damals gespürt und genauso in den letzten Wochen. Immer mehr wurde ihr bewusst, dass er deshalb vielleicht auch häufiger im Café war. Aber dieses kleine Detail behielt sie lieber für sich.
 

Kaum waren die Frauen daheim, schon machten sie etwas zu essen. Natürlich mit ihren beiden Jungs. Während sie von ihrem Tag berichteten, erzählten die Brüder von ihrem. Sie sprachen über Toga und ebenso über das Wolfspaar. Dabei kamen sie darauf, dass bald Hitomis Geschwister auftauchen würden. Von diesen kannten sie bislang nur Masaru und Akio. Kagome war schon sehr darauf gespannt die anderen kennen zu lernen. Rin jedoch hatte etwas sorge, ob sie auch akzeptiert werden würde.
 

Diesen Gedanken nahm Sesshomaru ihr Kami sei Dank ab, denn er erklärte ihr direkt, dass niemand seine und ihre Entscheidung in Frage stellen würde. Sofern sie sich beide nach wie vor sicher waren, ein Paar auf ewig sein zu wollen. Schließlich hielt ihr Band ein Leben lang und niemand könnte dieses durchtrennen oder gar zerstören. Das beruhigte Rin sehr. “Niemand anderes soll an meiner Seite stehen als du... und dein Biest”, lächelte sie ihn sanft an.
 

‘Mmmmh sie vergisst mich nicht... artiges Mädchen’, grinste sein Biest in seinem Inneren. Leise grummelte er und Rin blinzelte leicht.
 

“Es gehört zu dir, so wie ich zu dir... also”, begann sie zu erklären, doch er unterbrach sie mit einem süßen Kuss.
 

“Ich weiß”, raunte er an ihren Lippen und entlockte nicht nur ihn ein zärtliches Lächeln. Auch sein inneres Tier freute sich sehr über Rins Worte, aber genauso über die seines Herrn.
 

Den Abend und die Nacht nutzten beide Paare, um noch etwas unter sich zu sein. Schon am nächsten Morgen würden sie das erst einmal nicht mehr sein. Außer sie würden sich ein wenig davonstehlen, doch das könnten Kagome und Inu nicht tun. Immerhin waren sie das Brautpaar und würden am Samstag in einer Woche schon heiraten. Kagome war ein wenig aufgeregt und hoffte, dass ihr Kimono und Kleid passen würde. Sie war sich nicht sicher, ob man da schon etwas erkennen könnte.
 

Zwar wussten ihre Freunde und Familie von der Schwangerschaft, aber ansonsten war noch niemand sonst eingeweiht. Erst sollte das auch so bleiben, doch schon bald müsste sie sich etwas einfallen lassen. Sie hatte erst mit ihrem Studium begonnen und das brachte irgendwie den ganzen Kurs durcheinander. Jedoch würde sie mit Inu zusammen eine Lösung dafür finden, denn sie wollte das Studium auch abschließen.
 

“Seid ihr sicher, dass wir sie nicht abholen sollten?”, fragte Kagome unsicher.
 

“Juwel... sie sind alle erwachsen und finden den Weg hier her”, grinste Inu leicht, während sie auf die vier Wölfe in der Ferienwohnung warteten.
 

“Sie haben mir geschrieben, sie nehmen sich ein Taxi hier her, also alles gut, Kago”, meinte Hitomi lächelnd. Sie kannte ihre Geschwister am besten und wusste, wie selbstständig sie auch waren.
 

“Dann ist gut”, meinte die Miko lächelnd und lehnte sich an ihren Liebsten. “Und... was macht Toga heute?”, wollte sie wissen.
 

“Er liest sich in die Bücher ein, die wir gestern noch besorgt haben”, erklärte Aidan.
 

“Er muss eine Menge an Stoff nachlernen”, bemerkte Sesshomaru und spielte leicht mit den Fingern seiner Gefährtin. Dabei verschränkten sie diese miteinander.
 

“Wirklich?”, hakte die Miko nach und die Brüder nickten fast schon synchron.
 

“Vieles hat er sich selbst beigebracht, aber einiges muss er noch erlernen, bevor er seinen Traum verwirklichen kann”, sprach der Taisho weiter und verstehend nickte Kagome. Es war schon etwas komisch, den Yokai um sich zu haben und nicht zu wissen, ob es sich womöglich um eine Wiedergeburt handelte.
 

“Aber er ist sehr eifrig, also wird er sein Ziel erreichen”, meinte Aidan ehrlich und das dachten auch die Brüder.
 

“Wir werden ihm so gut wir können dabei helfen, doch den größten Anteil muss er alleine schaffen”, kam es von Inu und das verstanden sie alle nur zu gut.

Die Freunde treffen ein

Eine Weile unterhielten sie sich noch, ehe Hitomi zur Tür blickte und sofort aufsprang. Sie hatte ihre Geschwister sehr vermisst und wollte sie angemessen begrüßen, bevor der Ansturm beginnen würde. Verwundert sahen Kagome und Rin ihr nach, doch Inu klärte beide auf, dass die Wölfe angekommen wären. Erfreut lächelten beide Frauen und würden der Yokai die Zeit geben, ihre Familie zu begrüßen.
 

Mit einem Mal öffnete sie die Tür und sprang ihrem ältesten Bruder Masaru in die Arme. “Masa”, hauchte sie mehr als erfreut. Überrumpelt blinzelte dieser, doch dann schloss er seine Schwester in die Arme und drückte sie liebevoll an sich. Eigentlich hatten sie sich erst vor einigen Wochen gesehen, aber Hitomi kam da definitiv nach ihrer Mutter. Ayame war auch immer so stürmisch, egal wie viel Zeit dazwischen vergangen war.
 

“Hey, Hitomi. Schön dich wieder zu sehen”, grinste er sie breiter an und streichelte ihr über die Haare.
 

Jedoch bevor sie darauf eingehen konnte, wurde sie von ihrem Zwillingsbruder Hayoto in die Arme geschlossen. “Na kleine Nervensäge”, lachte er und sie kicherte leise.
 

“Sag das nicht zu laut, sonst wird dich Aidan noch bestrafen müssen”, gluckste sie und Masaru lachte.
 

“Oh... das könnte Hayo nicht schaden”, meinte Airin lächelnd und begrüßte ihre ältere Schwester mit einem Kuss auf die Wange. “So wild wie er immer ist, braucht er mal jemanden mit Zügeln”, grinste sie breiter ihren Bruder an. Bei dem Kommentar mussten die Geschwister lachen und Akio schüttelte einfach nur mit dem Kopf.
 

“Ihr seid mal wieder unmöglich... kein Wunder, dass wir momentan seltener gemeinsam unterwegs sind”, lachte er und Hitomi stieß ihm ein wenig unsanft mit dem Ellbogen in die Rippen.
 

“Du bist wirklich manchmal ein solcher Idiot!”, schimpfte sie ihn und brachte damit alle anderen nur noch mehr zum Lachen. Es war einfach toll mit ihren Geschwistern zusammen zu sein. Hitomi vermisste sie immer sehr, doch sie musste damit leben, dass sich solche Gelegenheiten nicht allzu oft anboten.
 

“Kommt, wir sollten unseren Schwager auch begrüßen”, meinte Masaru und schnupperte leicht. “Oh... die Hunde sind auch da und... zu wem gehört der neue Geruch?”
 

Als er dies fragte, schnupperten auch die Anderen in der Luft. Akio blinzelte, denn er hatte Rins Duftspur in der Nase. Mit großen Augen sah er seine Schwester an, denn er roch durch und durch Sesshomaru an der jungen Menschenfrau. Er konnte es nicht glauben, dass der Taisho tatsächlich sie gebissen hatte, obwohl sie ihn gewarnt hatten. Unsicher nickte Hitomi, da sie seinen Blick bemerkte. Sofort eilte Akio ins Haus. Er musste das mit eigenen Augen sehen, denn so verantwortungslos konnte der mächtige Daiyokai doch gar nicht sein.
 

Die anderen Wölfe folgten ihm. Hitomi hingegen seufzte erst einmal leise und betrat schließlich die Ferienwohnung. Sie schloss die Tür hinter sich und stand nicht weit entfernt von ihren Geschwistern entfernt. Aidan wollte gerade die Neuankömmlinge begrüßen, jedoch war Akio bereits mitten im Raum und starrte den Taisho nur fassungslos an. Seine Annahme, dass er sie gebissen hatte, hatte sich gerade bewahrheitet. Sein Blick glitt zu Rin, ehe er wieder zu dem Daiyokai sah. “Ernsthaft, Sess?!”, fuhr er ihn harsch an.
 

“Akio... zügle deine Zunge und spar deinen Atem”, kam es ruhig über Sesshomarus Lippen. “Deine Schwester hat bereits schon genüge mir Vorwürfe gemacht.”
 

Verwundert blinzelte Rin, ehe sie den Kern der Aussage begriff. Sie hatten das alles schon mit Hitomi geklärt, daher beschloss sie ihren Gefährten auch in Schutz zu nehmen. Irgendwie war sie an diesem Umstand nicht ganz unschuldig gewesen. “Es war”, begann sie und zog die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. “Es war mein Entschluss, mein Wunsch und meine Entscheidung. Er hatte keine Wahl, als mich zu markieren, demnach auch mit mir schimpfen”, erklärte sie direkt.
 

Mit ihren Worten, aber vor allem wegen ihrer autoritären Art, brachte sie den Wolf komplett aus dem Konzept. Die anderen sahen zwischen ihnen hin und her, während Inu und Kagome leise lachten und sich erhoben. Sie wollten die Situation etwas auflockern, indem sie Masaru begrüßen würden und danach die anderen Geschwister. “Schön dich wieder zu sehen, Masa”, lächelte Kagome ihn an.
 

“Das beruht auf Gegenseitigkeit, Kago”, entgegnete er und blickte zu Sesshomaru und Rin. “Darf man erfahren, was genau das Problem ist?”, wollte er schließlich wissen. In seiner Stimme schwang einiges an Verwunderung mit.
 

“Das riechst du doch ganz genau”, blaffte Akio seinen Bruder an.
 

“Er hat sie markiert. Was ist daran falsch?”, hakte er weiter nach und hörte schon Akios Knurren, doch das von Sesshomaru war um einiges bedrohlicher, weshalb der Wolf für den Moment verstummte.
 

“Es wissen nicht viele, dass meine Giftimmunität daher rührt, all diese Gifte in meinem Körper zu haben. Diese reproduzieren sich in mir und ich kann sie eben als Waffe nutzen”, erklärte Sesshomaru ruhig und sah dabei Masaru genau an. Dieser blinzelte etwas, ehe er große Augen bekam. Es schien so als würde er das nun begreifen, was Akio gerade störte und weshalb er so wütend war.
 

“Durch die Markierung kommt ihr Blut mit seinem Speichel in Berührung... zudem geschieht... dies am Höhepunkt...”, fing Akio an weiter aus zu führen. So wie er es ausdrückte, schoss Rin die Farbe in die Wangen.
 

“Willst du damit sagen, dass er in Kauf genommen hat, sie womöglich zu töten?”, hakte Airin nach und sog einmal die Luft zischend ein.
 

“Seine Gifte sind selbst für uns gefährlich... aber bei Menschen eben absolut tödlich”, bestätigte Akio knurrend. Mit zusammen gekniffenen Augen sah er zu Sesshomaru.
 

Ihm gefiel es gar nicht, dass er erneut eine solche Diskussion, die absolut unnötig war, führen musste. Doch noch bevor er etwas sagen konnte, war es wieder Rin, die das Wort ergriff. “Ich danke euch für eure Sorge um mich”, sprach sie sanft aus und sah dabei besonders Hitomi und eben Akio an. Aber auch die anderen.
 

Was hat sie vor?, wunderte der Taisho sich und ehe er wieder sprach, führte Rin weiter fort.
 

“Mir geht es sehr gut. Hitomi wird das euch bestimmt bestätigen. Sie hatte mich bereits letzten Freitag untersucht. Ich bin komplett immun”, bekräftigte sie somit, dass sie in keinerlei Gefahr mehr schwebte oder schweben könnte.
 

Akios Augen wurden größer, als er begriff, dass seine Schwester eingeweiht war. “DU wusstest davon?”, blaffte er Hitomi nun an. Seufzend schüttelte sie den Kopf.
 

“Beruhige dich, Akio... Ich habe das auch erst letzten Freitag erfahren, als er mich angerufen hatte, um diese Tatsache zu beichten, dass er sie gebissen hatte”, erklärte sie ihm so ruhig wie möglich. Sie wollte nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen. Ihre Geschwister waren genauso wie sie: feurig und aufbrausend. “Ich bin sofort aufgebrochen, um ihn eben zur Rede zu stellen.”
 

“Dabei hat sie ihn angefahren, beschimpft und ihre Rüge abbekommen von der jungen Lady an seiner Seite”, berichtete Aidan schmunzelnd. Rin hatte Hitomi direkt auf die Tatsache hingewiesen, dass Sesshomaru für diese Situation nicht alleine verantwortlich war. Sie selbst wollte es und hatte alles in ihrer Macht getan, um die Markierung auch zu bekommen.
 

Erstaunt blinzelte Akio und blickte zu Rin, welche rote Wangen hatte und gar nicht so wirkte, als könnte sie so etwas tun. Immerhin war es schwer Hitomi in ihre Schranken zu weisen. Er wollte gerade wieder etwas sagen, doch Rin kam ihm zuvor: “Korrekt... denn ich wollte die Seine sein. Nur an seiner Seite bin ich am sichersten und nur bei ihm will und werde ich sein.”
 

‘Oh... unsere Kleine ist gut’, knurrte es in seinem Inneren. Stolz blickte Sesshomaru zu ihr. Schönere Worte könnte er sich gar nicht vorstellen zu hören.
 

“Rin hat ihre Wahl selbst getroffen”, bestätigte er und sah zu Akio. “Ich hatte sie gewarnt, mehrmals... aber...” Er schluckte nach diesen Worten und blickte zu seiner Gefährtin. “Gegen die Waffen einer Frau kann sogar ich nichts entgegenbringen”, gestand er schließlich und Rin lächelte ihren Liebsten verlegen an.
 

“Was?!”, brachten alle Wölfe überrascht heraus. Mit Ausnahme von Hitomi und Aidan. Sie hatten dies bereits schon gehört. Dieser Umstand ließ schließlich die Männer nur noch breiter grinsen.
 

“Oh... selbst der mächtigste Daiyokai lässt sich von einer Frau verführen?”, stichelte Hayato und spielte damit ein wenig mit dem Feuer.
 

Sesshomaru knurrte leise und besah ihn mit einem finsteren Blick. “Natürlich... selbst ich bin auch nur ein Mann und erliege gewissen Reizen”, erklärte er und blickte liebevoller wieder zu Rin. “Jedoch nur, wenn es sich um dieses bezaubernde Geschöpf handelt”, schwärmte er.
 

Rin konnte schwören, dass sie genau sehen konnte, wie seine Augen flackerten. So als wollte sein Biest dies ihr zusätzlich verdeutlichen. Mit roten Wangen lehnte sie sich an ihn und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Diese Worte erfreuten sie sehr, jedoch war ihr das auch ein wenig peinlich bei all den Personen im Raum Preis zu geben.
 

“Genug mit den Vorwürfen”, räusperte Inu sich und wollte vom Thema etwas ablenken. “Auch Sess ist nur ein Mann, so wie alle anderen... also lasst uns überlegen, ob ihr kochen wollt, wir uns etwas liefern lassen oder ob wir essen gehen”, grinste der Hanyou breiter. Entgeistert wurde er von den Wölfen angesehen.
 

“Also echt mal, Inu... dass du nur ans Essen denken kannst”, schüttelte Masaru den Kopf. Alle fingen sogleich an zu lachen und Inu zwinkerte dem Ältesten Wolf zu. Dieser entgegnete die Geste und grinste. Er hatte den Wink verstanden, dass sie das Thema wechseln sollten.
 

“Hm eine gute Frage”, begann Aidan, während Hitomi zu ihm kam.
 

“Ich würde vorschlagen, wir bestellen etwas und machen es uns ein wenig gemütlich, während wir miteinander etwas reden”, meinte sie, nachdem sie ein wenig nach gedacht hatte. Das klang sehr vernünftig, weshalb sie das auch so machen würden.
 

“Gute Idee, Rubi”, sprach Aidan und gab seiner Frau einen Kuss auf die Lippen. “Komm, lass uns sehen welchen Lieferdienstflyer wir haben.”
 

Während das Wolfspaar in die Küche ging, erhoben sich Sesshomaru und Rin. Der Taisho wollte seiner Gefährtin die Wölfe nun vorstellen. Da sie zuvor noch nicht dazu kamen. “Rin, das hier ist Masaru, der Älteste. Akio ist der 2. Älteste, nach ihm kamen die Zwillinge Hitomi und Hayato”, erklärte er und Rin grüßte sie nach und nach. Auch sie wurde freundlich begrüßt. “Und die junge Dame hier ist Airin, sie ist mit ihren 100 Jahren noch ein Welpe.”
 

“100?”, murmelte Rin und blinzelte, da sie eine solche Zahl nicht mit einem Welpen in Bezug setzten würde. Jedoch war dies bei Yokais wohl was ganz anderes. “Hallo Airin”, lächelte sie die Wölfin an und bekam eine kleine Umarmung von der Angesprochenen.
 

“Freut mich dich kennen zu lernen. Verzeih den beiden hitzköpfigen Ärzten... sie sind ein bisschen zu sehr besorgt”, flüsterte sie so leise wie möglich und Rin kicherte. Sesshomaru schmunzelte etwas, denn damit traf Airin den Nagel definitiv auf den Kopf.
 

“Das ist nichts schlimmes, nur sollte man auch die ganze Geschichte sich anhören”, meinte die Menschenfrau ehrlich und baff blickten sie alle wieder an.
 

‘Mmmmmh das ist unsere Frau’, grinste das Biest wieder in Sesshomarus Innerem und schwebte wortwörtlich auf Wolke sieben. Allein dieser Kommentar machte das innere Tier mehr als nur stolz auf die junge Dame an seiner Seite.
 

Sie war schon damals schlagfertig, aber... das hier ist einfach nur Wow... sie hält mit ihnen mit und bietet ihnen sogar die Stirn.
 

‘Und verteidigt uns’, schwärmte es weiter und der Taisho nickte. Das stimmte. Sie hatte ihn in Schutz genommen. Die Schuld an den Ereignissen auf sie beide abgewälzt und nicht nur auf ihn alleine. Diese Tatsache gefiel ihm sehr.
 

“Damit bist du die Jüngste von ihnen?”, fragte Rin neugierig. Airin schüttelte den Kopf.
 

“Aber nein, ich habe noch einen älteren Bruder, einen Jüngeren und zwei jüngere Schwester”, berichtete sie. Ungläubig riss Rin die Augen auf.
 

“So viele?”, brachte sie erstaunt hervor.
 

“Mhm... unsere Eltern haben 10 Kindern in den letzten 500 Jahren das Leben ermöglicht”, meinte Masaru grinsend und Kagome verdrehte leicht die Augen. So wie es der Wolf ausdrückte, klang es fast so, als würden sich Koga und Ayame dauernd nur bespringen.
 

“Wow”, entkam es Rin und sie bekam rote Wangen. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, wie oft das Paar sich das Bett geteilt hatte, um all diese Welpen zu zeugen.
 

“Denk bloß nicht weiter darüber nach, die Vorstellung ist ekelhaft”, schimpfte Hitomi. Sie kam gerade mit ihrem Mann zurück ins Wohnzimmer. Es war etwas, was sie niemals wissen wollte. Aidan zog eine Augenbraue hoch.
 

“Ach, Rubi... als ob deine Eltern das Beste an einer Beziehung nicht tun würden”, schmunzelte er und umschrieb das Wort ‘Sex’ so harmlos wie möglich. Liebevoll schloss er sie von hinten in seine Arme. Sogleich erschauderte sie und verzog leicht das Gesicht.
 

“Ich will das aber nicht wissen, Ai!”, schimpfte sie ihn aus und ihre Geschwister lachten.
 

“Sei froh, dass du nicht mehr daheim wohnst, Hitomi”, meinte Hayato lachend, denn er war zum größten Teil seiner Lebenszeit im Clan verblieben. Schließlich brauchte auch der Clan einen Arzt und das war er. Vor kurzem hatte er die Kindermedizin studiert, um mehr über das Wachstum zu erfahren. Er hoffte, dadurch den Hanyous besser helfen zu können, denn vieles konnte man einem beibringen.
 

Mit großen Augen starrte Hitomi ihren Zwillingsbruder an und erschauderte nur noch mehr. “Gut, dass ich zu Aidan gezogen bin und er nicht zu mir”, meinte sie ehrlich, denn sie wollte definitiv nicht ihre Eltern dabei hören oder sie womöglich noch bei einem Liebesspiel erwischen. Allein die Vorstellung war schon ekelhaft genug für sie.
 

“Hn”, kam es von Sesshomaru. “So prüde kenne ich dich ja gar nicht”, neckte er sie direkt und sie verdrehte dabei die Augen.
 

“ICH bin nicht PRÜDE!”, fauchte sie leise ihn an. “Es ist einfach ein Unterschied, ob es irgendjemand ist oder eben deine Eltern”, erklärte sie direkt und erschauderte erneut vor Ekel. “Bäh, bloß nicht!”
 

Dadurch fingen alle wieder an zu Lachen, denn das war für sie alle etwas Neues. So kannten sie ihre Schwester wirklich nicht. Aber sie verstanden ihre Ansichten und teilten diese zu 100 Prozent, denn auch sie wollten ihre Eltern definitiv nicht dabei hören oder gar sehen. Rin war zu Beginn noch sehr unsicher gewesen, aber diese lockere Art half ihr sich bei den Anwesenden wohl zu fühlen. Natürlich war die Nähe zu ihrem Gefährten sehr hilfreich.
 

Es war etwas ungewohnt, aber sie alle kannten sich und sie fand sie alle ziemlich nett. Klar waren Akio und Hitomi am Freitag absolut wütend auf Sesshomaru. Doch das lag eben daran, dass sie sich sehr um sie sorgten. Das vermittelte ihr ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit. Deshalb nahm sie das ihnen auch gar nicht übel. Aber ihr war es auch wichtig gewesen, dass sie genau wussten, dass sie diese Wahl selbst getroffen hatte und das große Risiko hatten sie beide in Kauf genommen, denn ihrer Meinung nach hatte sich dies gelohnt.
 

Um das peinliche Thema los zu werden, setzten sie sich zusammen und bestellten etwas zu essen. Eigentlich war dies auch ein ganz schöner Tag gewesen, auch wenn Kagomes Gelüste äußerst gewöhnungsbedürftig waren. Diesmal wollte sie Schokoladenkuchen mit eingelegten Gurken haben. Es wurde mehrmals nachgefragt, ob die Bestellung auch korrekt war. Dies beteuerte Hitomi, da sie bei dem Lieferdienst angerufen hatte. Alle anderen lachten leise und waren gespannt, ob es Kagome auch wirklich schmecken würde. Masaru kannte zwar seine Mutter bei der Schwangerschaft und viele andere Frauen, jedoch hatte er von diesen Kombinationen noch nichts mitbekommen.
 

Nachdem das Essen geliefert wurde, aßen alle zusammen und sprachen über die letzten Ereignisse, die bei ihnen so vorkamen. Kaum waren sie fertig damit, räumten die Damen ab und blieben in der Küche, um sich ein wenig zurück zu ziehen. Sie tranken gerade etwas Tee und gaben den Männern Zeit und Raum, um über Geschäfte zu sprechen. Sie selbst sprachen eher über die Tatsache, warum Rin sich für eine Markierung entschieden hatte trotz der Gefahr durch die tödlichen Gifte.
 

“Ich weiß nicht wieso... aber mein Herz sagte mir, ich solle keine Angst haben, denn schon immer war ich an seiner Seite am sichersten”, versuchte Rin diesen ihren Entschluss zu erklären. Das konnte die Wölfin sehr gut nachvollziehen. Schließlich erging es ihr damals nicht anders, als sie ihren Mann traf.
 

“Um ehrlich zu sein... war es damals bei mir auch so. Mein Herz wusste bereits, dass Aidan der Richtige war, jedoch wollte ich das gar nicht glauben”, schmunzelte sie, denn sie hatte ihn damals verdammt lange zappeln lassen.
 

“Wie... lange hat es denn gedauert, bis du es auch erkannt hast?”, fragte Kagome neugierig und auch Rin sah die Wölfin an. Sie wollte das auch wissen.
 

“Ich glaube... nach zwei Jahren etwa... wobei ich schon nach einem Jahr gemerkt habe, dass ich ihn vermisse”, erklärte sie und überlegte. “Er hat mit dem Rudel viel gehandelt und war mal einige Monate nicht da. In der Zeit habe ich mich nach ihm gesehnt und schließlich nach seiner Nummer gefragt.”
 

“Oh wie süß”, hauchte Rin erfreut und Kagome nickte zustimmend. Das war wirklich eine süße Geschichte. Hitomi erzählte weiter, dass sie sich durch Nachrichten besser kennen gelernt hatten und sie sich mehr und mehr verliebte. Aidan war wohl vom ersten Moment an vernarrt in sie, sonst hätte er bestimmt nicht so lange auf sie gewartet. Seine Hartnäckigkeit war der Hauptgrund, warum sie am Ende nachgegeben hatte.
 

“So etwas möchte ich auch”, träumte Airin vor sich hin. Sie war zwar noch sehr jung für eine Yokai, jedoch wollte sie auch einen Partner haben. Das war aber nicht so einfach, wie viele es sich vorstellten.
 

“Das wirst du schon noch, Schwesterchen”, lächelte Hitomi ihre kleine Schwester aufmunternd an.
 

“Hitomi hat recht... alles wird zur rechten Zeit passieren”, sprach Kagome liebevoll aus und wollte damit Airin etwas Hoffnung schenken.
 

“Das Gefühl der Liebe geschieht einfach, ohne dass man dies beeinflussen kann”, erklärte Rin. Niemals hätte sie sich träumen lassen, dass sie eines Tages an Sesshomarus Seite sein würde. Es war ein Wunschdenken damals, als sie sich in ihn verliebt hatte, doch nun war es Realität.
 

“Das stimmt... das wird einfach passieren, also nichts erzwingen und alles wird gut”, sprach Hitomi.
 

“Irgendwo da draußen wartet der richtige Partner bereits auf dich”, bestätigte Kagome Hitomis Aussage und lächelte sanft Airin an.
 

“Ihr habt bestimmt recht”, kam es mit roten Wangen von der jungen Wölfin und sie nippte an ihrer Teetasse.
 

Einige Zeit unterhielten sie sich über die Hochzeit, aber auch über den kleinen Nachwuchs von Kagome und Inu. Sie war sehr stolz darauf und freute sich schon sehr auf den Kleinen, auch wenn sie etwas Sorgen hatte. Aber diese nahm Hitomi ihr schnell, denn sie würde die Miko bis zur Entbindung und darüber hinaus als Ärztin und Freundin immer zur Seite stehen.

Die Organisationstalente

Bis zum späten Abend saßen sie alle zusammen und sprachen über alles Mögliche. Die Inubrüder warnten die Wölfe bereits vor, dass ein neuer Inuyokai in der Menschenwelt leben wollte. Die Ähnlichkeit zu Toga, dem ehemaligem Inu no Taisho, erwähnten sie ebenfalls, damit sie sich nicht verplappern konnten. Die Wölfe fragten nach, ob sie sich sicher waren, dass er wirklich eine Wiedergeburt sein könnte. Soweit es ihnen bekannt war, gab es noch keinen Nachweis für eine Reinkarnation.
 

“Wir sind uns nicht sicher, aber solltet ihr etwas erkennen, dann lasst es erst uns wissen”, bat Sesshomaru und die Geschwister nickten.
 

“Ich informiere die anderen und auch unsere Eltern, dann braucht ihr das nicht nochmal erklären”, meinte Masaru fürsorglich und Inu dankte dem Wolf. Das war ihnen eine wahre Hilfe.
 

Da es schon spät war, verabschiedeten sie sich. Die Wölfe kamen in den nahegelegenen Ferienwohnungen unter. Für solche Fälle hatten sie diese schließlich angeschafft. Die meisten waren einfach gehalten, doch das störte die meisten sowieso nicht. Masaru nahm sogar freiwillig diese Apartments. Er konnte dort am besten arbeiten, denn er musste nun zwei Häuser finden.
 

Er hatte mit Inu und Kagome ihre Wünsche besprochen, genau wie die von Sesshomaru und Rin. Der Wolf war ziemlich überrascht über den Wunsch des anderen Paares. Rin wollte tatsächlich in Tokio bleiben. Vor allem aber die gewollte Nähe zu Inu und Kagome überraschte einige Anwesende. Allen voran den Hanyou. Aber er freute sich sehr, denn er mochte Rin. Zudem hätte seine Gefährtin stets eine Freundin an ihrer Seite.
 

Kogas ältester Sohn wollte die Datenbänke durchforsten, um bereits das ein oder andere Objekt finden zu können. Denn wenn nichts dabei wäre müsste er den beiden Paaren dies auch sagen und ihnen eine Alternative anbieten. Er wäre kein guter Makler, wenn er nicht alles lösen konnte. Schließlich gab es immer einen Plan B und deshalb suchte er auch zeitgleich nach Grundstücken, die sehr gut für die beiden Brüder geeignet wären.
 

Während Masaru arbeitete, zogen seine Brüder noch durch die Bars. Er war nie ein großer Fan der Partyluft. Natürlich mochte er es zu feiern und zu tanzen, aber nicht in diesen komplett überfüllten Clubs. Das waren einfach zu viele Wesen an einem Fleck. Da bevorzugt er mehr die Ruhe, genau wie seine Schwester Airin. Sie gönnte sich ein gemütliches Bad und genoss einen schönen Roman. Die nächsten Tage würde sie mit ihren Geschwistern verbringen und das war das Schönste für sie.
 


 

Nachdem die Inubrüder mit ihren Gefährtinnen in ihre Wohnungen zurück kehrten, machten sie es sich bei einem Film noch gemütlich. Natürlich jedes Paar für sich selbst. Den Tag ließen sie damit ausklingen. Sie genossen etwas die Zweisamkeit, bevor der Trubel so richtig los gehen würde. Nun würden immer mehr Freunde eintreffen, die sie in Empfang nehmen würden. Zudem brauchte Toga noch einiges Zeit, um zu lernen. Da müssten sie sich aufteilen und das würden die Brüder am nächsten Tag mit Aidan abklären, wie sie das am besten machen würden.
 

Am nächsten Morgen erfrischten sich die beiden Paare, um mögliche Spuren eines Aktes zu beseitigen. Es wäre bestimmt nicht so einfach mit so vielen guten Nasen an einem einzigen Ort versammelt zu sein. Am Frühstückstisch bei Kagome und Inu unterhielten sie sich über den Ablauf der nächsten Tage. Dabei beschlossen sie, dass Inu sich um das Büro kümmern würde. Immerhin waren dort noch zwei Projekte, die erledigt werden sollten.
 

Damit hätten sie dann bis Ende des Monats keine Arbeit mehr und könnten sich nur auf sich und ihre Gefährtinnen konzentrieren. Würde demnach bedeuten, Kagome und Inu könnten in den Kurzurlaub an den Strand und Sesshomaru würde mit Rin über ihre gemeinsame Zukunft sprechen können. Natürlich würde der ältere Bruder sich noch um Toga kümmern, denn das war auch ein sehr wichtiger Punkt. Doch der Plan stand nun erstmal fest, weshalb sie ihn so durchziehen würden.
 

Bis zur Hochzeit müsste der Taisho noch die Hochzeitstorte machen und darum würde er sich zwei Tage vorher kümmern. Erst einmal würden die braveren Kinder des Wolfspaares eintreffen. Am nächsten Tag würden Ayame und Koga mit den kleinen Zwillingen ankommen und am Sonntagmorgen sollte die Maschine von Shippo, Ai und dem kleinen Taiki landen. Sie notierten sich noch einmal die Zeiten und würden die Wölfe bei Hitomi und Aidan in der Ferienwohnung begrüßen und den Fuchs in deren Unterbringung.
 

Nach dem Essen machten sich die Paare auf den Weg zu Hitomi und trafen dabei alle anderen Wölfe, die am Vortag ankamen, ebenso an. Diese wollten ihre Geschwister ebenfalls angemessen begrüßen. Das Rudel hielt immer zusammen und das verkörperten Ayames und Kogas Kinder. Kagome freute sich über diesen Zusammenhalt, denn das gehörte sich genauso.
 

Lange mussten sie nicht warten, als alle Wölfe zeitgleich zur Eingangstür blickten. Sesshomaru rollte mit den Augen, während Inu seiner Gefährtin erklärte, dass die drei gleich hier wären. Aufgeregt spielte Hitomi mit ihren Händen. Sie hatte ihre Geschwister einfach viel zu lange nicht mehr gesehen. Klar sprachen sie beinahe täglich gemeinsam, doch das war in ihren Augen nicht das gleiche.
 

Noch bevor die drei Neuankömmlinge an der Tür klingen konnten, schon wurde ihnen von Hitomi aufgemacht. “Tomi”, sprachen die jüngeren Zwillinge an der Tür direkt aus und die Ältere strahlte über beide Ohren. Sofort wurde sie von ihren jüngeren Schwestern in den Arm genommen und fest durchgeknuddelt.
 

“Kommt schon... geht doch wenigstens rein”, grummelte Takumi hinter ihnen, denn er mochte es nicht, wenn mitten im Weg eine Umarmung angezettelt wurde.
 

“Sei nicht so miesepetrig, Taku... du kennst uns doch”, lachte Hana. Sie und ihr Zwillingsbruder waren sehr freundlich und vor allem aber aufgedreht. Wenn man nicht wüsste, dass sie alles Geschwister waren, könnte man fast meinen, die Beiden würden aus der Reihe der Wölfe fallen.
 

“Komm endlich rein”, grinste Hitomi, zog ihren grummelnden Bruder ins Haus und drückte ihn sanft an sich. “Die anderen sind schon im Wohnzimmer”, verkündete sie den Ankömmlingen und sofort gingen sie dorthin, um ihre Geschwister zu begrüßen.
 

Die Wolfsgeschwister lagen sich alle in den Armen. Bei allen war es schon einige Monate her, dass sie sich gesehen hatten. Die Inubrüder und ihre Gefährtinnen ließen den Wölfen ihren Freiraum. Zwischen die Wölfe zu geraten wäre nicht sonderlich gesund. Für keine der beiden Seiten. Erst danach begrüßten sie die Neuankömmlinge und Hana schloss die beiden Menschendamen sofort ins Herz. Kagome kannte sie aus den Erzählungen ihres Papas, doch auch Rin war eine ganz Süße.
 

Sie ignorierte auch Sesshomarus Knurren einfach, nachdem sie Rin an sich gedrückt hatte und sie als ‘Rin-Honey’ bezeichnete. Hitomi gluckste dabei leise und die Männer lachten amüsiert los. Selbst der grummelnde Tamuki musste dabei lachen. Die Wölfe hatten durchaus Respekt und Angst vor dem Taisho, aber sie kannten ihn nun ihr Leben lang, um zu wissen, dass dieser eigentlich nur selten zubiss. Soweit hatten sie ihn noch nie gereizt, da sie ihre Grenzen kannten.
 

Gemeinsam sprachen sie über die Hochzeit und auch die letzten Vorbereitungen, aber auch das Thema ‘Toga’ kam auf. Natürlich hatte Hitomi ihre Geschwister und Eltern vorgewarnt. “Also wenn ich nicht besser wissen würde, würde ich glatt sagen: es handelt sich bei ihm um euren Vater”, erklärte Takumi. Er als Polizist hatte ein sehr gutes Auge für Aussehen und das war sein erster Gedanke, als er das Foto gesehen hatte.
 

“So erging es uns auch, als er vor uns stand”, gestand Inu dem Wolf.
 

“Das glaube ich euch sofort”, meinte Haru und überlegte. “Also damit die Papiere auch rechtlich gesehen alle ohne Probleme durchgehen sollen... solltet ihr in Erwägung ziehen, ihn als einen weit entfernten Cousin aus zu geben”, schlug er weiter vor. Er war ihr Anwalt gewesen und kannte sich mit dem Recht sehr gut aus.
 

“Hn”, entkam es Sesshomaru. “Du glaubst das würde so durchgehen?”
 

“Ich weiß es, Sess”, grinste der Anwalt und sein älterer Bruder nickte.
 

“Ich würde euch das auch empfehlen... Wir haben eure Ahnenreihe am besten fortgesetzt... auch die angeblichen Ehefrauen und eben auch die Kinder”, grinste der Polizist und Hitomi fing an zu lachen.
 

“Stimmt, bei euch beiden und unserer Familie ist es am verzweigten und da wäre es kein Problem, wenn er eben da noch mit hinein gebaut wird”, sprach Aidan und die Inubrüder überlegten.
 

“Damit würdet ihr die Ähnlichkeit am besten erklären, nicht dass diese euch irgendwann zum Problem werden könnte”, meinte Takumi offen und ehrlich.
 

Er dachte bereits über die nächsten Jahrzehnte nach und da war sehr oft problematisch alles im Kopf zu behalten. Immerhin lebten die Yokais und Hanyous in der Regel über tausend Jahre lang. Seine älteren Geschwister waren nun auch offiziell die Geschwister seiner Eltern, wohingegen er noch ihr Sohn sein konnte, dass das nicht zu auffällig wäre. Denn er sah um die 22 Jahre als aus und seine Eltern knapp 40 Jahre alt waren, doch schon bald würde er selbst auch zum Geschwisterchen seiner Eltern werden.
 

“Da würde mir schon der Kopf schwirren”, gestand Rin und Kagome nickte. Leise lachten die Yokais und nickten.
 

“Uns ging es anfangs auch so... aber wir haben alles notiert. Die Dokumente sind einsehbar und unsere Geburtsurkunden werden eben alle 30 – 50 Jahre angepasst. Wir machen das auch nach und nach”, erklärte Haru und lächelte. “Dafür bin ich zuständig... wir fangen meist bei den Inubrüdern an... im Jahr darauf unsere Eltern, Masaru, Akio, Hitomi, Hayato und Aidan. Sie sind über 300 Jahre alt nun. Beim nächsten Schwung sind die anderen Yokais dran die über 100 sind... alle anderen folgen danach.”
 

“Je nach Aussehen, passen wir die angeblichen Jahre eben an... Sess z.b. ist nun 27... bis 47 wird keiner groß Fragen stellen... danach müssen wir sehen”, führte Akio fort und lächelte. “Haru, Hitomi und ich haben da den Überblick, daher macht euch darum keine Sorgen. Wir kümmern uns um diese Dinge. Taku regelt alles, was wegen Straftaten sein sollte und leitet es an Haru weiter.”
 

“Ihr seid da wirklich verdammt gut organisiert”, staunte Kagome mit großen Augen und alle nickten.
 

“Die Dokumente sind für alle einsehbar, doch nur wir drei haben Zugriff, um diese zu ändern”, sprach Hitomi und sah die beiden Menschenfrauen an. “Die Jungs erklären euch das sicher alles noch in Ruhe, daher nur keine Panik bekommen, wir machen das schon so lange... wobei Haru erst seit 30 Jahren das mitmacht. Davor hatte Papa noch geholfen, doch er wird anderweitig als Alpha benötigt.”
 

Verstehend nickten Kagome und Rin und hofften wirklich, dass sie sich keinerlei Gedanken darum machen müssten. Sie waren schon von den wenigen Erzählungen verwirrt und durcheinander. Ein amüsiertes Lächeln bildete sich auf Sesshomarus Lippen. Inu fand es einfach nur niedlich, wie die beiden Frauen reagierten. Sie waren sichtlich von dem Gesagten überfordert. Noch versuchten sie all das richtig ein zu ordnen.
 

“Wir sprechen später mit ihm und schlagen ihm das vor. Wenn er zustimmt... wie lange dauert es, bis die Papiere alle erledigt sind?”, fragte Sesshomaru Haru und Takumi.
 

“Für gewöhnlich ein bis zwei Wochen...”, begann Haru.
 

“Da wir aber nächste Woche noch eine Hochzeit haben, würde ich eher mit zwei Wochen rechnen”, zwinkerte Takumi leicht dem Taisho zu und dieser nickte.
 

“Perfekt, dann können wir in Ruhe einen Zeitplan aufstellen, denn er muss noch eine Menge lernen”, seufzte Sesshomaru schließlich und Inu schmunzelte.
 

“Er hat sich einiges Vorgenommen, wenn er Pilot werden will. Doch wir bekommen ihn schon noch fit genug dafür... wie war denn der Fitnesscheck?” Mit diesen Worten blickte Takumi zu seiner ältesten Schwester.
 

“Auf den ersten Blick ist er sehr fit... Blutanalyse wird heute fertig und dann wissen wir mehr”, antwortete sie ihrem Bruder und überlegte. “Ausdauer und Reflexe sind beeindruckend”, meinte sie ehrlich.
 

Das zu hören erfreute die Inubrüder sehr. Sollte es sich hierbei, um die Reinkarnation ihres Vaters handeln, könnten sie sich auf eines ganz genau verlassen, dass er kerngesund war und bestimmt alleine zurecht kommen würde. Auch wenn es Inu etwas widerstrebte, Toga danach gehen zu lassen. Immerhin kannte er seinen Vater nur aus Sesshomarus Erzählungen. Aber er wusste auch, es wäre notwendig, ihn ziehen zu lassen. Auch er sollte sein neues Leben genießen können und nicht durch die Vergangenheit bestimmt zu werden.
 

Gemeinsam mit den Wölfen hatten sie noch ein wenig gesprochen, ehe Masaru die beiden Paare zur Seite genommen hatte. Schließlich wollte er ihnen das Ergebnis seiner Arbeit präsentieren. Rin und Kagome waren erstaunt zu sehen, wie schnell der Wolf bereits gearbeitet hatte. “Wow... und das hast du seit gestern Abend alles gefunden?”, fragte die Miko mit großen Augen.
 

“Natürlich... da ihr einen Welpen erwartet, wollte ich euch so schnell wie möglich ein neues zu Hause zeigen. Doch all das ist nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass ihr genug Platz haben wollt für weitere”, grinste er breiter Inu und Kagome an. Letztere wurde rot um die Nase und schluckte verlegen.
 

“Masaru, du hast mal wieder viel zu viel von deinem Papa abgeguckt”, schimpfte Inu und brachte seine Gefährtin damit zu kichern. Der Wolf lachte leise und nickte, denn er war durch und durch irgendwie sein Vater. Sogar auch sehr stolz darauf.
 

“Trotzdem... ich habe versucht eure Wünsche umzusetzen und da gäbe es leider nur sechs Objekte. Außer ihr möchtet bauen lassen, dann hätte ich da eine Menge Grundstücke zur Verfügung”, erklärte er sogleich professionell weiter, damit Inu nicht noch mehr sauer auf ihn sein könnte.
 

“Oh... sechs Häuser?”, hakte Rin nach und sah zu ihrem Liebsten auf.
 

“Hn”, entkam es ihm typischerweise und leicht verdrehte sie dabei die Augen, doch sagte sie nichts dazu. Diese Geste bemerkte er durchaus, doch das störte ihn nicht wirklich.
 

“Wie wäre es... wenn wir uns diese erst einmal ansehen und danach entscheiden, ob es passt?”, überlegte Inu und sah zu Kagome und Rin. Denn die Brüder würden sich an ihre Damen halten. Solange sie sich wohl fühlen würden, wären auch sie beide glücklich und zufrieden.
 

“Das klingt nach einem tollen Vorschlag, Kokoro”, sprach Kagome sanft aus und der Hanyou schmunzelte etwas darüber.
 

“Die Idee finde ich auch toll, was meinst du, Sess?”, wollte Rin von ihrem Gefährten erfahren.
 

“Ich wäre auch dafür... Bauen könnten wir jederzeit”, überlegte er laut und bekam ein Nicken als Reaktion.
 

“Sofern du nicht übertreibst”, grinste Rin ihn leicht an und er bemühte sich nicht los zu lachen. Wobei sein Biest schon längst in seinem Inneren darüber lachte.
 

‘Sie ist durch und durch perfekt für uns’, raunte es vor sich und schwärmte nur noch für seine Liebste.
 

“Gut... dann werde ich eine Besichtigung vorbereiten lassen”, überspielte Masaru geschickt den Moment und Kagome gluckste leise.
 

“Danke dir dafür.”
 

“Aber nicht doch... das ist doch meine Aufgabe. Möchtet ihr das schon vor der Hochzeit oder lieber danach machen?”, fragte der Wolf noch nach, um zu wissen, wie er das planen sollte.
 

“Hmmm... ich glaube vor der Hochzeit könnte es schwieriger werden oder?”, wandte Rin ein und die Miko überlegte. Genau wie Inu und Sesshomaru.
 

“Also eigentlich... wäre das möglich...”, begann Inu nachdenklich zu berichten.
 

“Mhm... es würde gehen. Um den Saal kümmern sich Ayame, Hana und Ai”, verriet er Kagome und sah zu Rin. “Nächste Woche Freitag müsste ich noch die Torte machen... ansonsten steht nicht viel an.”
 

“Das bedeutet”, begann Masaru und ging das in Gedanken durch. “Wir haben vier Tage Zeit, um sechs Häuser an zu sehen. Das sollten wir doch schaffen”, zwinkerte er grinsend den beiden Paaren zu.
 

“Das heißt, wenn wir jeden Tag zwei Häuser besichtigen, haben wir Donnerstag Zeit alles zu vergleichen”, überlegte Rin weiter und Kagome nickte.
 

“Genau und Freitag kann Sess sich in Ruhe um die Torte kümmern”, lächelte die Miko ihren Schwager an.
 

“Perfekt”, grinste Sesshomaru breiter. “Schaffst du das so kurzfristig zu organisieren, Masa?”
 

Der Angesprochene hob eine Augenbraue hoch. “Willst du mich etwa herausfordern?”, knurrte er gespielt.
 

“Vielleicht”, grinste der Taisho nur noch breiter. Jedoch bevor Masaru darauf eingehen konnte, schritt Kagome ein.
 

“Jungs, klärt das später... der Tag ist zu schön für euer Machogehabe.” Verwundert wurde die Miko angesehen und sie versuchte so ernst wie möglich zu wirken. Jedoch hielt sie dies nicht allzu lange aufrecht, denn es war einfach nur zu komisch, wie die beiden zu ihr blickten. Fast so als ob sie es glauben würden, was sie gerade von sich gegeben hatte.
 

Inu schmunzelte ein wenig, ehe er ein breites Grinsen auf seinen Lippen trug. Seine zukünftige Frau war absolut nicht auf den Mund gefallen. Sie sagte immer direkt das, was sie dachte und das mochte er sehr an ihr. Schon damals war es eine der wichtigsten Eigenschaften an ihr, die er zu schätzen lernte. Auch wenn sie ihn damit am meisten traf, so liebte er genau das an ihr. Oftmals zankten sie deshalb. Verliebt blickte er zu ihr, legte einen Arm um sie und drückte sie sanft an sich.
 

Schließlich lachten auch Masaru und Sesshomaru. Rin kicherte leise und schmiegte sich an ihren Gefährten an. “Kago hat recht... ich gehe davon aus, dass du die Termine schaffst so zu legen, wie wir gerade besprochen haben”, sprach der Taisho nun aus und der Wolf nickte.
 

“Verlasst euch da ganz auf mich”, lächelte er die beiden Paare an und zufrieden stimmten alle dem Vorhaben zu.
 

Somit würden sie die kommenden zwei Tage für ihre Freunde haben und natürlich für den Schüler ‘Toga’. Montag bis Mittwoch wären sie mit den Besichtigungen beschäftigt und den letzten zwei Projekten, die die Inubrüder noch vorbereiten wollten. Das Programm war etwas straffer, als sie erwartet hätten. Doch man sollte dabei auch sehen, dass sie bis zur Hochzeit alles Notwendige erledigt hätten. Die Projekte vorbereitet und der Lernplan für Toga wäre ebenso erarbeitet.
 

Auf diese Weise könnte Inu unbesorgt nach der Hochzeit mit Kagome für einige Tage wegfahren. Schließlich wollte er ihr noch einige Dinge zeigen, die sie zuvor nicht machen konnten. Das war ihm wichtig gewesen, damit seine Liebste mit der Vergangenheit auch abschließen könnte und frohen Mutes in die Zukunft sehen konnte. Er selbst freute sich schon auf genau diese. Seine Geduld hatte sich ausbezahlt, da er nun an der Seite der Frau stand, die er aus tiefstem Herzen liebte und immer lieben würde.
 

“Sollen wir wieder zu den anderen?”, wurde der Hanyou aus seinen Gedanken gerissen.
 

“Gerne, Juwel”, raunte er Kagome zu und gab ihr einen süßen Kuss, ehe er ihre Hand nahm und mit ihr ins Wohnzimmer zurück kehrte.
 

Die anderen folgten ihnen nur wenige Momente danach. Knapp eine Stunde sprachen sie noch zusammen, ehe Inu, Sesshomaru und Takumi sich auf den Weg zur Wohnung, in der sich gerade Toga aufhielt, machten. Sie würden mit ihm zusammen das benötigte Wissen durchgehen und die Defizite notieren, um an diesen in den nächsten Tagen arbeiten zu können.

Ayame und Koga

Während die Männer sich um Toga kümmerten, waren die Wölfe auf einer Erkundungstour durch Tokio, außer Masaru. Er blieb lieber zurück und machte die Besichtigungstermine fertig. Damit sie vor der Hochzeit diese noch durchgehen konnten. So würden sie genau wissen, ob ihr Wunschhaus existierte oder ob sie eher Eines bauen sollten. Schließlich würde ein Bau einige Monate brauchen und er wollte den Inubrüdern das in naher Zukunft in Aussicht stellen.
 

Seine Geschwister waren es schon gewohnt, dass er anders war, denn er war der ruhigere von ihnen. Auch wenn er auch temperamentvoll sein konnte. Oft war er sogar mit seinen Schwestern shoppen, da er auf sie aufpasste. Das gehörte sich nun mal für einen großen Bruder und vor allem für den Anwärter des nächsten Alpha. Die Rangordnung im Rudel war klar und doch gab es mehrere, die diese Position inne haben konnten.
 

Die Wölfe waren schon lange aus dem veralteten System rausgewachsen. Sie erkannten die Wünsche des amtierenden Alphas und sollte Koga einen anderen als seinen ältesten Sohn benennen, so würde auch Masaru damit einverstanden sein. Sie würden den besten als Nachfolger bestimmen, aber das wird definitiv noch viele Jahrhunderte dauern, denn sein Vater dachte nicht daran so früh sein Amt nieder zu legen. Das war für viele ein Segen.
 

Gerade legte Masaru sein Handy beiseite, weil er fertig war mit den Terminvereinbarungen, schon klingelte es. Verwundert blickte er darauf und lächelte vor sich hin. “Hallo, Mama... oder sollte ich Schwägerin sagen?”, lachte er leise und hörte auch Ayames Lachen.
 

“Du bist unmöglich, Masa”, sprach sie aus und Koga zog eine Augenbraue hoch. “Ich bin immer noch deine Mutter... nur unter den Menschen bist du mein Schwager... also verhalte dich auch so”, schimpfte sie mit ihm.
 

“Schon gut, Mama... wie sieht es aus? Kommt ihr rechtzeitig an?”, wollte Masaru wissen.
 

“Mhm, kannst du uns morgen gegen 10 Uhr Tokio Zeit uns vom Flughafen holen?”, fragte sie ihn.
 

“Na klar, Mama, das mache ich gerne... pass nur auf, dass Papa sich nicht verläuft”, grinste er und sie lachte.
 

“Keine Sorge, ich habe ihn an der kurzen Leine”, lachte sie und Koga schüttelte nur mit dem Kopf. Er mochte es nicht, wenn seine Frau das so ausdrückte, aber im Endeffekt war das so. Seit er mit ihr zusammen war, waren alle anderen Frauen sowieso nicht mehr interessant für ihn. Er brauchte nur seine Liebste an seiner Seite. Seine Kinder sind nur dank ihr zu denen geworden, die sie sind.
 

“Dann ist gut, Mama... ich warte also an der Ankunftshalle auf euch”, versprach Masaru seiner Mutter. Er würde seine Eltern und jüngsten Geschwister nur zu gerne abholen.
 

“Danke dir, Masa...”
 

“Bis morgen, mein Großer”, rief Koga seinem Sohn zu und dieser lachte leise.
 

“Gib Papa einen Kuss, Mama”, grinste Masaru und Ayame stimmte dem zu. Das würde sie nur zu gern machen. “Und natürlich Lilly und Yusei auch.”
 

“Aber klar doch, bis morgen, Großer.” Damit legte Ayame auf und auch Masaru tat dies.
 


 

Der Morgen kam früher, als für die meisten erwartet. Während seine Geschwister noch in ihren Betten schlummerten, machte sich Masaru bereits auf den Weg zum Flughafen. Er fuhr früher dort hin, denn seine Mutter war unausstehlich, wenn sie viel zu lange warten musste. Daher hatte er es sich schon angewohnt fast schon überpünktlich am Zielort auf sie zu warten.
 

Den Wagen hatte er am Parkplatz stehen lassen und betrat das Gebäude. Direkt ging er zu einem Café und holte sich einen Kaffee zum Mitnehmen. Schließlich musste er noch eine dreiviertel Stunde auf seine Eltern warten. Viel zu früh war er dran, doch das war nicht schlimm. Er nutzte die Zeit und schrieb den Inubrüdern die Termine. Zeitgleich erzählte er ihnen, dass er am Flughafen war, um Ayame und Koga ab zu holen.
 

Gemütlich lehnte sich Masaru nach hinten an die Mauer und nippte an seinem Kaffee. Er beobachtete die Leute, die hin und her wuselten. Viele von ihnen waren Manschen. Einige Yokais, andere Hanyous. Es erfreute ihn zu sehen, dass sie alle so gut mit einander klar kamen. Er würde seinen Beitrag leisten, damit es weiterhin so bleiben würde. Sein Blick wanderte zu dem Sandwichstand und er konnte nicht anders, als dorthin zu gehen.
 

An dem Stand besah er sich die Auslade und entdeckte etwas, was er gerne kosten würden. Daher stellte er sich an und wartete geduldig darauf, dass er dran war. Auch er musste sich an die Regeln halten. Erneut ließ er seinen Blick gleiten, ehe er weiter in der Schlange vorrückte. Nach mehreren Minuten war er auch endlich dran und bestellte sich ein Putenbrustsandwich. Ebenso noch zwei Chicken Wraps, die er sehr gerne aß.
 

Da er viel zu früh los ist, hatte er kaum gefrühstückt. So würde er nun die Wartezeit dazu nutzen etwas zu essen. Bevor er sich später noch eine Rüge abholen würde, weil er nicht genug aß, beschloss er das nach zu holen. Mit dem Essen machte er sich auf den Weg zu der freien Bank. Dort setzte er sich und aß zuerst das Sandwich. Dabei trank er seinen Kaffee und blickte zur Anzeigetafel. Diese zeigte ihm, dass er noch eine halbe Stunde Zeit hatte.
 

Genug, um zu essen und noch etwas zu entspannen. Denn es war oft anstrengend seine Eltern und Geschwister an einem Ort zu haben. Leicht schmunzelte er darüber und aß eines der Wraps. Er trank seinen Kaffee leer und würde sich noch einen holen, ehe er die Anzeigetafel im Auge behalten würde. Daher erhob er sich und schmiss den Müll erst einmal weg. Jedoch behielt er den Becher, da er da seinen neuen Kaffee reinmachen lassen würde.
 

Auf dem Weg dorthin stieß er mit jemandem zusammen. Verwundert taumelte er kurz, bevor er den Arm seines Gegenübers packen konnte und so einen Sturz verhinderte. Erst wollte er sauer reagieren, doch als er erkannte, dass es eine Frau war, hielt er inne. Kurz musterte er sie. Sie war jünger als er, hatte feuerrotes Haar und dann erblickte er ihre braunen Augen. Es kam ihm so vor als wäre die Zeit stehen geblieben, während er mit seinen blauen Augen in ihre braunen blickte.
 

“Tut... mir... leid”, stammelte sie leise und holte ihn zurück in das Geschehene.
 

“Schon... in Ordnung”, brachte er heraus und ließ sie schließlich los. Sein Blick glitt weiter über sie und etwas verwirrte ihn. Kurz dachte er, er hätte ein Winseln gehört, doch da hatte er sich bestimmt nur vertan.
 

“Schönen... Tag noch”, kam es über ihre Lippen, während sie sich leicht verbeugte und an ihm vorbei rauschte. Blinzelnd wandte er den Kopf ihrer Bewegung zu und sah er ihr nach.
 

Fast automatisch sog er die Luft ein und erschauderte. Ihr Geruch stieg ihm gerade in die Nase und ließ ihn für einen Bruchteil der Sekunde knurren. Es roch ein wenig nach Zitrone mit einem Hauch von Zimt. Eine ungewöhnliche Mischung., überlegte er und wollte ihr gerade folgen. Jedoch stellte er erschrocken fest, dass sie aus seinem Sichtfeld entschwunden war. Leicht legte er den Kopf schief. Habe ich mir das nur eingebildet?, wunderte er sich und schnupperte noch einmal in der Luft.
 

Der Geruch zog eine feine Spur, der er folgen wollte, doch er wurde in seinem Vorhaben unterbrochen. “Masa!”, hörte er schon die Stimme seiner Mutter.
 

“Hm?”, kam es verwirrt von ihm und Ayame legte ihre Hand auf seine Schulter. Er blickte direkt in ihre Augen.
 

“Was ist los, Masa?”, fragte sie ihn verwirrt, denn so hatte sie ihren Sohn noch nie erlebte.
 

“Äh... ich”, begann er und sah in die Richtung, in der die Rothaarige vorhin verschwunden war. Danach sah er zu seiner Mutter wieder. “Oh... nichts... alles gut, Mama”, lächelte er sie an.
 

“Du bist irgendwie durcheinander”, meinte Koga und Masaru kratzte sich an seinem Hinterkopf.
 

“Ich habe nur vorhin jemanden gesehen und habe euch gar nicht bemerkt”, sprach er aus und seine Mutter wurde neugierig, denn das klang sehr nach einer Besonderheit.
 

“Was ist denn passiert?”, hakte Ayame nach.
 

“Naja... ich wollte mir noch einen Kaffee holen”, begann Masaru und sah seine Eltern an. “Dabei bin ich mit einer Frau zusammen gestoßen... Sie drohte zu fallen”, berichtete er weiter und schluckte leicht. “Aus Reflex habe ich es verhindert und nun...”
 

“Fürchtest du, dass sie dich als Yokai durchschaut hat?”, fragte Koga nach und Masaru nickte.
 

“Ich weiß nicht, ob sie das herausfinden hätte können”, meinte er ehrlich, da der Augenblick viel zu kurz war, um mehr heraus zu finden.
 

“Konntest du ihren Geruch aufnehmen?”, fragte seine Mutter und er nickte. “Und... ist sie noch in der Nähe?”
 

Kurz schnupperte Masaru, doch die Duftspur war nur noch ein Hauch von nichts. “Nein... sie ist nicht mehr in der Nähe... sie ist vermutlich ins Freie... oder in einen anderen Raum”, meinte er direkt und fuhr sich durch die Haare.
 

Für einen kleinen Augenblick konnte Ayame sehen, dass die Augen ihres Sohnes kurz rot wurden. Fast so als würde sein Biest durchbrechen. Sie legte den Kopf schief und überlegte. “Willst... du nur deshalb sie wieder finden?”, fragte sie frei heraus.
 

“Was?!”, kam es geschockt von ihrem Erstgeboren und ihre Mundwinkel zuckten.
 

“Gibt es noch einen anderen Grund, Masa?”
 

“Ich...”, fing er an, doch er schluckte und schüttelte den Kopf. “Nein... kein anderer Grund... kommt... die anderen warten sicher schon”, lenkte er vom Thema ab und begrüßte nun seine jüngsten Geschwister ausgiebig, indem er sie beide knuddelte und hochhob.
 

Jedoch wusste Ayame, dass etwas anderes in ihrem Sohn vor sich gehen müsste. Koga ließ Masaru mit den Zwillingen vorgehen und blieb bei seiner Frau. “Was geht dir durch den Kopf?”, fragte er sie direkt und sie sah zu ihm, ehe sie sich bei ihrem Mann einhakte.
 

“Nun... ich glaube... Masa’s Biest hat Interesse”, sprach sie aus und ihr war klar, dass ihr Sohn sie hören konnte.
 

“Glaubst du?”, wollte Koga sicher gehen und sie nickte.
 

“Noch nie habe ich gesehen, wie unser Sohn nur für einen Bruchteil der Sekunde keine Kontrolle darüber hatte... aber eben... war sein Biest durchgekommen. Frustrierter Weise, da er festgestellt hatte, dass SIE weg war.”
 

“Hm”, überlegte Koga und sah zu seinem ältesten Sohn. “Stimmt... sein Biest war kurz an der Oberfläche.”
 

“Hört schon auf... ich bin nur besorgt... nichts weiter”, schnaubte Masaru nun. Ihm wurde die Unterhaltung zu blöd. Er hasste es, wenn seine Mutter das machte. Auch sie wusste es, aber genau deshalb machte sie das auch. Sie wollte eine Reaktion haben und diese bestätigte ihre Annahme nur zu deutlich.
 

“Schon gut, Masa... aber an deiner Stelle würde ich sie suchen, bevor sie dir entgleitet und dein Biest sich erneut zurückzieht”, schlug sie ihm vor und nun knurrte der Angesprochene leicht. Überrascht blinzelte Ayame, denn das hatte ihr Sohn noch nie gemacht.
 

“Beruhig dich, Großer... Sobald du sie wiederfindest, lass sie nicht gehen”, schritt Koga ein, bevor die Beiden hier noch einen Streit anfangen konnten.
 

In Masaru kam nur zu deutlich das Alpha-Gen durch, denn er hatte gerade versucht die Rangordnung klar zu stellen. Bei einem neuen Alpha wäre Ayame schließlich auch nur ein Mitglied des Rudels. Der jüngere Wolf atmete tiefer durch und schluckte leicht. “Verzeih, Mama... Da kam das Tier in mir durch”, erklärte er und sie winkte ab.
 

“Schon gut, Masa”, sprach sie und wartete, bis er seine Geschwister ins Auto gesetzt hatte. Erst danach sprach sie weiter. “Jedoch denk auch mal an dich, mein Großer. Dein Biest braucht einen Partner und da hat es sich wohl ein wenig verguckt”, sprach sie sanft und legte ihre Hand auf seine Wange. “Falls du uns einweihst... wie sie aussieht, können wir dir helfen.”
 

“Ich weiß, Mama”, seufzte er und biss sich auf die Unterlippe. Er ließ es zu, dass sie seine Wange streichelte. Schließlich flüsterte er: “Ich erinnere mich nur an braune Augen und rotes Haar... für mehr Details war leider zu wenig Zeit übrig.”
 

“Oh... da waren die Augen wohl fesselnd genug”, schmunzelte sie und er nickte einfach nur.
 

“Es ist schon gut, Mama... nächstes Mal... lasse ich sie nicht gehen”, versprach er ihr und das erfreute Ayame sehr. “Bitte sagt den anderen nichts... sonst werden sie wieder einen Aufstand machen.”
 

“Ist doch klar, Großer”, zwinkerte Koga und war froh, dass Ayame das so gut mit ihren Kindern im Griff hatte. Bei solchen Angelegenheiten war er selbst immer noch etwas ungeschickt und unsicher.
 

Nachdem alle eingestiegen waren, fuhr Masaru los und brachte seine Eltern erst einmal zu Hitomi und Aidan. Alle anderen waren auch dort, um das Paar und die Zwillinge zu begrüßen. Mittlerweile waren auch die Wolfalphas informiert über Sesshomarus Bindung und dem möglichen Toga. Beides erfreute Ayame sehr. Koga hingegen war etwas beunruhigt gewesen, aber das würde sich bestimmt auch legen können.
 

Der Alphawolf hatte die gleichen Sorgen, wie Sesshomaru, denn wenn Yokais wiedergeboren werden in können, dann vermutlich auch alle ihre Gegner, die sie vor Jahrhunderten getötet hatten. Diesen Umstand sprach er auch direkt an, nachdem er mit den Inubrüdern unter vier Augen war. Nach seiner Ankunft verzog er sich mit ihnen in die Küche, denn er musste mit ihnen darüber sprechen. Die Sorge war nun mal berechtigt.
 

Vor allem vor Naraku hatten aller größten Respekt, denn einen solchen Gegner wollte keiner von ihnen wieder haben. Nach der langen Zeit des Friedens sollte dies auch so bleiben. So etwas wie damals, wollte niemand erneut mit erleben müssen. Das Einzige, was Sesshomaru diese Sorge nahm, war eine einfache Theorie. Kagome brachte ihn auf diesen Gedanken. “Kago hat es vielleicht treffend formuliert... Es hängt von der Stärke des Yokais ab und eben von denen, die er hinterlassen hat.”
 

“Es könnte sein, aber dennoch sollten wir das beobachten”, erklärte Koga direkt und Inu nickte.
 

“Das werden wir... alle sollen die Augen offen halten und alles werden wir direkt überprüfen”, stimmte der Hanyou gleich zu und beruhigte so den Wolf.
 

“So machen wir das... so und nun begrüße ich mal eure Gefährtinnen anständig”, lachte er. Bevor die Brüder darauf reagieren konnten, war Koga bereits entschwunden.
 

“Der...”, kam es zeitgleich von ihnen und schnell folgten sie dem Wolf ins Wohnzimmer.
 

Dieser hatte sowohl Kagome als auch Rin gerade umarmt. Sie lächelten ihn an. Die Miko hatte er länger an sich gedrückt und knuddelte sanft mit ihr. Inu knurrte leise und Sesshomaru schmunzelte. Zum Glück machte Koga das nicht mit Rin, sonst würde der Taisho noch durchdrehen. Wobei der Wolf genau wusste, wie lange er wen berühren durfte.
 

“Unglaublich, wie strahlend schön du heute bist, Kago”, sprach er ehrlich aus, denn sie war wunderschön.
 

“Das liegt an der Schwangerschaft”, grinste Ayame breiter, denn Koga klebte immer förmlich an ihr.
 

“Oh... meinst du, Ayame?”, lachte Kagome und die Angesprochene nickte zustimmend.
 

Während sie sich unterhielten und scherzten, war Masaru etwas abgelenkt. Ihm ging die junge Frau einfach nicht aus dem Sinn. Fieberhaft versuchte er sich zu erinnern, wieso sie ihm so vertraut vorkam. Etwas hatte er übersehen, als er sie aufgefangen hatte. Doch was, konnte er nicht sagen. Ein wenig grübelte er nach, ehe er sich erhob und in die Küche ging, um dort sich einen Kaffee zu machen.
 

Ich verstehe es einfach nicht. Wieso kommt sie mir nur so vertraut und doch so fremd vor?, wunderte er sich und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte. Innerlich knurrte es in ihm und er wusste, dass sein Biest aufgewühlt war. Nur deshalb konnte es für einen Augenblick ausbrechen. Ich weiß... in deinen Augen benehme ich mich wohl falsch.
 

‘Wenn du es schon weißt... warum soll ich es dir nochmal sagen?’, knurrte es in ihm und er rollte leicht mit den Augen. Sein Biest war genauso sarkastisch, wie sein Vater und seine Mutter.
 

Schon gut... ich weiß Bescheid... nächstes Mal, werden wir ihr folgen, versprochen...
 

‘Ich will es hoffen, denn das ist schon das zweite Mal, dass du sie gehen lässt’, knurrte es weiter.
 

“WAS?!”, rief er fast schon aus und schluckte.
 

‘Hast du den zarten Zedernholz Geruch nicht bemerkt?’
 

Mit großen Augen starrte er auf seinen Becher. Es stimmte, denn das hatte er gar nicht mitbekommen. Nun begriff er es, warum sie ihm so vertraut vorkam. Fuck... die Kleine aus New York., fiel es ihm ein. Verdammt... deshalb... aber... ob sie mich erkannt hat?, überlegte er und fuhr mit der Hand durch seine Haare. Das war gar nicht gut, denn er wusste nicht, was in ihr vor sich ging.
 

“Alles okay, Großer?”, hörte er plötzlich hinter sich und blinzelte. Er wirbelte herum und sah in die Augen seines Vaters. Ein leichtes Nicken kam von ihm. “Sicher?”, fragte Koga skeptisch und Masaru seufzte.
 

“Ja... mein Biest hat mich nur aufmerksam gemacht, warum ich vorhin so... verwirrt war”, meinte er und Koga deutete ihm an, weiter zu sprechen. “Die Frau vom Flughafen... ist die gleiche wie vor knapp 100 Jahren in New York”, erklärte er weiter.
 

“Seid ihr euch da sicher?”, wollte Koga wissen und Masaru nickte sofort, denn da bestand nun kein Zweifel mehr. Er selbst war nur zu abgelenkt gewesen, um ihren Zederngeruch war zu nehmen. Leider hatte er sein Biest zu sehr ignoriert. Das erklärte er seinem Vater auch und lächelte leicht.
 

“Mach dir keine Sorgen... ich bin mir sicher, dass ich sie wieder finden werde und ein drittes Mal... entkommt sie uns nicht”, raunte er und kurz blitzten seine Augen. Er müsste sich schließlich nicht verstellen, denn sie müsste definitiv eine Yokai oder Hanyou sein. Niemand sonst blieb so lange jung, denn zu damals war sie vielleicht nur zwei Jahre äußerlich gealtert.
 

“Gut... dann komm, bevor deine Geschwister merken, dass was nicht stimmt”, zwinkerte Koga ihm zu und er nickte. Er nahm einen Schluck Kaffee zu sich.
 

“Du hast recht. Danke, Papa”, meinte der junge Wolf.
 

“Jederzeit, Masaru”, grinste Koga, denn er würde seinem Sohn immer helfen. Egal wie und egal bei welchen Angelegenheiten. Immerhin war ihm das Glück seines Sohnes sehr wichtig.
 

Zusammen kehrten sie zurück zu den anderen und nur die Inubrüder haben etwas mitbekommen, da sie Masaru ansahen, dass ihn etwas beschäftigte. Der Wolf war aber alt genug, um nach Hilfe zu fragen. Solange würden sie sich nicht einmischen. Zwar blickte Kagome ihren Gefährten fragend an, doch Inu schüttelte nur leicht den Kopf. Er würde ihr später erklären, was los sei. Seine zukünftige Braut würde er sicher nicht belügen.
 

Sie verbrachten gemeinsam einen schönen Abend und verabschiedeten sich schließlich. Alle kehrten in ihre vorübergehenden Wohnungen zurück und entspannten etwas. Nun fehlten nur noch Shippo, Ai und Taiki, um die Freunde komplett zu machen.

Ein Tag unter Freunden

Am Sonntagmorgen machten sich Kagome und Inu auf den Weg zum Flughafen. Die Miko wollte Shippo unbedingt abholen und da konnte sie keiner umstimmen. Noch nicht einmal Inu hatte das geschafft. Nun standen sie beide an der Ankunftshalle und warten auf die kleine Familie. Immer wieder huschte Kagomes Blick zur Anzeigetafel. “Es dauert noch etwas, Juwel”, meinte Inu neben ihr.
 

“Ich weiß... trotzdem bin ich ungeduldig”, murmelte sie und Inu lachte leise.
 

“Ach Juwel”, raunte er und umarmte seine Liebste von hinten. Sanft hatte er seine Hand auf ihren Bauch gelegt und genoss diesen Moment zusammen mit ihr.
 

“Du kennst mich doch nun am besten, Kokoro.”
 

“Das tue ich... und genau für diese Vorfreude liebe ich dich sehr. Aber ein wenig geduldiger müsstest du noch werden”, schmunzelte er und sie stieß mit dem Ellbogen leicht gegen seinen Oberkörper.
 

Leise lachte Inu und grinste, als sie sich wieder von ihm löste, da Shippos Flug auf der Anzeigetafel erschien. Erfreut ging Kagome weiter ran und las die Information. “Noch 15 Minuten”, hauchte sie und Inu grinste.
 

“Mhm... sie werden gleich landen”, meinte er und sie sah ihn mit strahlenden Augen an. Sie freute sich schon sehr auf den Fuchs und seine Familie.
 

So wie es Inu prophezeit hatte, landete die Maschine und nur wenig später kam die Familie auch schon durch die Tür. Kagome winkte ihnen sofort zu und Shippo grinste leicht. Während er die Koffer schob und eine Reisetasche um die Schulter hatte, trug Ai Taiki. Der Junge sah sich neugierig um und gluckste, als er Inu und Kagome entdeckte. Er strampelte sogar leicht in den Armen seiner Mutter und die Miko kicherte leise.
 

Sogleich eilte sie zu ihnen und umarmte die drei stürmisch. “Langsam, Juwel”, mahnte Inu, doch das war schon zu spät. Sie war und blieb wohl ein Wirbelwind. Schmunzelnd folgte er ihr und grüßte Shippo.
 

“Oh ich habe euch so vermisst”, sagte Kagome ehrlich und knuddelte mit Ai und Taiki.
 

“Wir dich auch”, lächelte Ai und Shippo grinste.
 

“Na das Rudel schon anwesend?”, fragte er und Inu knurrte leise. “Das nehme mal als ein Ja auf”, lachte der Fuchs und konnte nur zu deutlich sehen, wie Inu die Augen verdrehte. Er mochte es seinen Freund etwas zu ärgern.
 

“Kommt lasst uns zu den Anderen fahren. Sie warten bestimmt schon”, kicherte Kagome und drückte Shippo nun auch sanft an sich.
 

“Stimmt... wir sollten”, stimmte Ai zu und lächelte.
 

“Stimmt es wirklich, dass Sess sich gebunden hat?”, fragte der Fuchs und Inu nickte.
 

“Scheinbar schlummert in ihm auch nur ein Mann”, grinste der Hanyou und sie begaben sich alle zum Auto, um zur Ferienwohnung zu fahren.
 

Die kleine Familie würde nicht weit von dort in einem gemütlichen Appartement unter kommen. Sie hatten eines gefunden, welches eben auch kinderfreundlich war. Masaru hatte es entdeckt und kurzerhand gleich gekauft, damit die Familien mit Kindern es sich dort gemütlich machen könnten. Er hatte einen sehr guten Blick auf diese Dinge und das kam schließlich allen zu gute. Auf ihn konnten sie sich immer verlassen.
 

“Sag bloß sie hat ihn verführt?”, staunte Shippo und Kagome kicherte leise.
 

“Sowas von... und es ist wirklich Rin”, seufzte sie glücklich, denn sie freute sich sehr für ihren Schwager.
 

“Oh... das freut mich sehr... da hat er sie endlich wieder... ich hoffe, er versaut es nicht”, lachte der Fuchs und Inu stimmte mit ein.
 

“Bevor er es versaut, wird Rin ihm die Ohren lang ziehen”, amüsierte sich Kagome, denn die andere Menschenfrau hatte mehr Biss, als damals. Weitaus mehr Selbstvertrauen und konnte ihrem Gefährten sicher auch problemlos die Stirn bieten.
 

Diese Aussage brachte alle zum Lachen und Inu konnte das wirklich bestätigen. “Das freut mich zu hören”, lächelte Shippo und war schon gespannt darauf Rin wieder zu sehen. Aber auch auf die anderen freute er sich, so hatten sie sich das letzte Mal vor knapp 5 Jahren alle gesehen.
 

Sicher fuhr Inu den Wagen zur Ferienwohnung, in der Hitomi und Aidan immer waren. Sie war die Größte von allen, denn dort hatten sie auch die kleine Praxis eingerichtet. Daher trafen sie sich alle immer dort. Jeder konnte sich auf die Zimmer aufteilen, oder eben im großen Wohnzimmer sein. Wobei dieses schon langsam, aber sicher, auch schon zu klein wurde.
 

Doch sobald die Inubrüder ihre Häuser beziehen würden, hätten sie alle genug Platz, um sich dort zu treffen. Auch wenn sie nicht genau sagen könnten, wann dies wieder der Fall sein würde. Aber daran dachte keiner, denn sie lebten hauptsächlich in den Tag hinein. Planungen waren meist leider sehr unzuverlässig. Zu mindestens bei den Wölfen. Denn die Schwangerschaften waren immer plötzlich gewesen. Kaum mit Vorbereitung, wie bei den Menschen die fruchtbaren Tage.
 

Noch bevor es an der Tür klingelte, sprang Ayame auf und lief in den Flur. Sie mochte Kinder sehr und ganz besonders Taiki, denn er war so niedlich. Verwundert sah Rin der Frau nach und blinzelte, als sie schon die anderen hörte. “Oh”, entkam es ihr.
 

“Das macht sie immer, sobald sie die Kleinen riechen kann”, erklärte Koga und grinste leicht. Er wusste, wie sehr sie die Kleinen mochte. So war sie immer die Erste, die sich freiwillig meldete, um auf diese auf zu passen.
 

“Oh... verstehe”, kicherte sie.
 

Sie saß mit den Zwillingen auf dem Boden und hatte mit ihnen etwas gespielt. Vor allem Memory mochten die kleinen Wölfe sehr. Mit ihren 5 Jahren waren sie ziemlich aufgeweckt und wirkten auf Rin eher wie 10. Irgendwie vermutete sie, dass dies bei Yokais vollkommen normal. Leise lachte sie, als die beiden den Kopf reckten. Rin konnte genau sehen, wie sie in der Luft schnupperten.
 

“Taiki”, nuschelten sie und standen auch schon auf, um zu dem kleinen zu laufen. Wobei Lilly eher stolpernd in den Flur kam.
 

“Sie sind so süß”, kicherte Rin und sah ihnen nach. Verwundert blinzelte Sesshomaru, denn er konnte etwas Traurigkeit heraus hören.
 

Bilde ich mir das nur ein?, überlegte er etwas.
 

‘Mag sein oder auch nicht’, zuckte sein Biest lediglich nur mit den Schultern.
 

Na du bist mir auch keine große Hilfe., knurrte er und sein Biest schnaubte.
 

‘Ich kann nur deine Gedanken lesen... rede doch mal mit ihr. Das würde uns weiter helfen’, meinte es ruhig.
 

Hn., entkam es ihm mal wieder.
 

“Sess... alles okay?”, hörte er plötzlich ihre Stimme und er richtete seinen Blick auf seine Gefährtin.
 

“Ja... entschuldige, ich war etwas in Gedanken”, meinte er und sie erhob sich. Da die Kleinen den anderen Jungen begrüßten, konnte sie etwas mit ihrem Schatz kuscheln.
 

“Was beschäftigt dich denn?”, hakte sie nach und setzte sich einfach auf seinen Schoß. Seine Aufmerksamkeit lag ausschließlich nur auf ihr, sonst hätte er die Wölfe angeknurrt, weil sie dumm aus der Wäsche blickten.
 

“Ich habe nur nachgedacht, welche Torte ich machen sollte”, flunkerte er, denn er wollte ein solches Thema bestimmt nicht vor den Wölfen ansprechen.
 

“Hm”, überlegte Rin und schmiegte sich liebevoll an ihn. “Etwas süßes?”, fragte sie und seine Mundwinkel zuckten leicht. Süß war eigentlich die Grundvoraussetzung für eine Torte. Obwohl die meisten Paare mit dieser angaben, so würden Kagome und Inu das sicher nicht tun.
 

“Hn... eine süße Buttercreme im inneren. Einmal rot und einmal grünlich und von außen?”, überlegte er weiter.
 

“Schönen weißen Fondant mit roten Rosen”, schlug sie ihm lächelnd vor und er nickte schließlich. Das würde bestimmt zu dem Brautpaar passen.
 

Erst jetzt bemerkten sie, dass es ungewöhnlich still war, weshalb sie in die Runde blickten. Während Kagome und Inu leicht grinsten, waren die anderen überrascht und schockiert. Sesshomaru rollte nur mit den Augen. “Könnt ihr aufhören so zu starren?”, fragte er fast schon knurrend und Koga fing mit Inu an zu lachen.
 

“Entschuldige, Sess... aber das ist immer noch so ungewohnt”, meinte Ayame schmunzelnd. Sie hatte Taiki im Arm gehabt und die Zwillinge waren links und rechts von ihr.
 

“Gewöhnt euch lieber schnell daran... sonst beiße ich wirklich noch”, knurrte er und brachte nun alle zum Lachen. Wobei Rin ihm leicht auf die Brust schlug. Ihr gefiel es gar nicht, dass er andere beißen wollte.
 

“Nur mich darfst du beißen”, funkelte sie ihn an und mit großen Augen sah er zu ihr. Leicht blinzelte er etwas.
 

“Rin... die Art des Bisses gehört nur dir allein”, flüsterte er schmunzelnd, als er begriff, was sie meinte. “Aber in meiner Yokaiform beiße ich anders zu”, erklärte er ihr und brachte sie so zum Nachdenken.
 

“Trotzdem... wäre es mir lieber... wenn du das nicht tust”, meinte sie ehrlich und er nickte.
 

“Mir wäre es auch lieber, Rin”, raunte er und küsste sanft ihre Lippen. Dass die Anderen sie weiterhin erstaunt beobachteten, ignorierte er einfach.
 

“Keine Sorge, wir passen darauf auf”, meinte Koga lächelnd und lenkte damit seine Kinder ab. Shippo lachte leise und beobachtete, dass Ayame mit den Zwillingen und Taiki zu der kleinen Spielecke ging. Die Kinder spielten immer sehr schön zusammen und das erfreute ihn sehr.
 

Erschöpft ließ sich Ai auf das Sofa nieder und lehnte sich zurück. “Hach so schön die Beine auszustrecken beim Sitzen”, sprach sie kichernd aus und brachte nun selbst Sesshomaru zum Lachen.
 

“Stimmt... hoffe, der Flug war nicht allzu schlimm”, schmunzelte der Taisho und Shippo winkte ab.
 

“Anstrengend mit einem Kleinkind”, zwinkerte er zur Erklärung.
 

Denn sie mussten ihren Sohn immer wieder ablenken und bespaßen, da er nur vier Stunden von den 23 Flugstunden schlief. Zum Glück weinte er nicht viel, aber das den Menschen beizubringen, dass er zu aufgeregt war, um zu schlafen, war ziemlich ermüdend. Sie konnten schlecht erklären, dass er wegen dem Yokaiblut weniger Schlaf benötigte. Daher schoben sie das auf die Aufregung.
 

“Verständlich... schläft er wirklich nur so kurz?”, wollte Inu wissen und Shippo nickte.
 

“Leider... je älter er wird, umso kürzer schläft er. Es macht ja nichts aus, solange wir zu Hause sind, aber bei solch langen Flügen...”
 

“Ist es schwer zu erklären”, schmunzelte Ai und lehnte sich an ihren Mann.
 

“Ist das bei allen Kindern so?”, fragte Kagome nach.
 

“Nicht bei allen”, sprach Hayato. “Oftmals ist es bei Yokaikindern üblich, dass sie statt 12 Stunden Schlaf nur 6 bis 8 Stunden brauchen. Hanyoukinder sind unterschiedlich. Meist hängt das vom Yokaiblut ab.”
 

“Oh... du kennst du also aus?”, hakte die Miko nach und er grinste leicht.
 

“Mhm... ich habe mich auf Kindermedizin spezialisiert, weil uns auffiel, dass es unterschiedlich war. Daher kümmere ich mich um die Gesundheit des Nachwuchses. Aber ich mache auch Studien, wie Schlafverhalten oder Lernfähigkeit. Viele Mischlingskinder lernen schnell. Daher gerät oft das Yokaiblut in Wallung und da arbeiten wir daran, dies frühzeitig zu erkennen und ihnen den Umgang bei zu bringen.”
 

Verstehend nickte Kagome. Also wusste sie nun, wo sie nachfragen müsste, sollte es ihrem Kind mal an etwas fehlen oder sie sich unsicher sein. “Dann weiß ich ja, dass unser Kleines in guten Händen ist”, lächelte sie sanft den Wolf an und er nickte.
 

“Wann immer ihr mich braucht, ich bin da... genau wie all die anderen”, grinste Hayato und Hitomi rollte mit den Augen. Ihr Zwillingsbruder war mal wieder ein kleiner Charmeur, doch das kannten sie alle schon von ihm.
 

“Auch wenn es ungewohnt ist, so sind wir alle irgendwie doch eine Familie”, meinte Ayame lächelnd und Koga nickte zustimmend.
 

“Das sind wir, also... was müssen wir noch für die Hochzeit organisieren?”, fragte der Alpha lächelnd.
 

“Äh”, entkam es dem künftigen Brautpaar zeitgleich, während sie sich ansahen und dann zu Koga blickten. Dieser lachte lauthals los.
 

“Oh man... ihr seid mir ja zwei... wisst gar nicht, was noch fehlt?”, lachte er weiter und Inu kratzte sich an der Wange, während Kagome leicht rot wurde.
 

“Hast du etwas anderes erwartet?”, meinte Sesshomaru ruhig, aber lächelte leicht. “Die Halle muss noch fertig gemacht werden und die Torte... ersteres ist euer Job.”
 

Blinzelnd sah Koga den Taisho an. “Und du bist sicher, dass du das mit der Torte hinbekommst?”, fragte er vorsichtig und bekam prompt ein Knurren.
 

“Koga... ich bekomme das schon hin, also macht die Halle fertig”, grinste Sesshomaru breiter und Rin kicherte.
 

“Keine Sorge... ich passe auf, dass sie lecker wird”, meinte sie direkt und da bekamen die anderen große Augen. Das hatten sie wirklich nicht erwartet. Damit war ihnen allen klar, dass Rin voll und ganz wusste, wie sie mit ihrem Gefährten umgehen musste.
 

“Gut... ich verlasse mich darauf”, grinste Koga und zwinkerte leicht.
 

Der Tag wurde noch ganz ausgelassen verbracht. Am Abend hatten sie Pizza bestellt und das war natürlich nicht wenig. Immerhin waren wortwörtlich einige hungrige Wölfe am Start. Der arme Lieferbote dachte sich bestimmt sonst was würde hier abgehen. Besonders bei der komischen Kombination, die Kagome unbedingt wollte.
 

“Du willst das wirklich essen, Juwel?”, fragte Inu skeptisch und sie sah ihn verwundert an.
 

“Aber ja doch... sonst hätte ich es nicht bestellt”, entgegnete sie und biss in ihr Pizzastück. Inu erschauderte und wusste echt nicht, wie sie diese Kombination nur essen konnte. Erst hörte sich der Belag nicht schlecht an, denn sie hatte sich für eine Hawaiipizza, aber die zusätzliche Komponente von Schokolade ließ ihn auch kurz würgen. Das konnte unmöglich schmecken.
 

“Gewöhne dich daran, Inu. Schwangere haben schlimme Gelüste”, sprach Koga grinsend, denn er wusste noch alle, die Ayame damals hatte. In ihren sieben Schwangerschaften waren so viele verrückte Dinge dabei.
 

“Da kannst du ruhig auf ihn hören. Er hat mit mir schlimmeres durchgemacht”, kicherte Ayame und sah zu ihrem Mann. Er trug ein Grinsen auf den Lippen und sie auch, da sie beide sich gerne an die Zeit zurück erinnerten.
 

“Noch schlimmer?”, fragte Inu skeptisch nach und hatte beide Augen weit aufgerissen.
 

“Oh ja... ich erinnere mich da an gebratenen Fisch mit Schokolade und Marshmallows”, lachte Masaru.
 

“Stimmt... da war Ayame mit Hayato und Hitomi schwanger”, stimmte Koga in das Lachen seines Erstgeborenen mit ein.
 

“Oh... KAMI!”, rief Inu aus und sah zu Kagome. “Bitte komm nicht auf die Idee das auch zu essen.”
 

“Aber wieso... klingt ganz lecker”, kicherte die Miko und hielt sich eine Hand vor den Mund. Die Vorstellung Inu zu sehen, wie er zusehen würde, wie sie das essen würde, brachte sie einfach zum Lachen.
 

“Bitte nicht”, erschauderte Inu erneut und sah fast schon flehentlich zu seiner Liebsten.
 

“Ach, Kokoro... nicht den Hundeblick benutzen... da werde ich ganz schwach”, schmunzelte sie und lehnte sich leicht an ihn. “Ich esse nur, wenn du nicht da bist”, kicherte sie leise und streckte sich, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu geben.
 

Mit dieser Antwort konnte er sich durchaus arrangieren. Liebevoll erwiderte er ihren Kuss und streichelte sanft ihren Rücken, während er leicht Druck ausübte, um sie an sich zu pressen und sie so besser mit seinen Armen umschließen zu können. Er liebte sie sehr, aber diese komischen Gelüste wollte er lieber nicht probieren. Sie dabei zu sehen, genügte ihm, um einen gewissen Ekel zu empfinden. Doch scheinbar war das wirklich normal bei Schwangeren. Also würde er sich schon noch daran gewöhnen.
 

“Sucht euch bitte ein Zimmer”, neckte Aidan das baldige Ehepaar und grinste, als diese sich trennten und ihn ansahen. Sein Grinsen wurde breiter und Inu rollte mit den Augen, während die anderen los lachten.
 

“Das sagt der Richtige”, knurrte der Hanyou spielerisch zurück und grinste nun auch. Sowohl Hitomi als auch Kagome rollten mit den Augen.
 

Das Lachen der anderen wurde noch mehr und sie amüsierten sich. Der Abend wurde perfekt und sie sprachen viel miteinander. Auch wenn Rin und Kagome sich nicht alles merken konnten, so freuten sie sich darüber, mehr von ihnen zu erfahren. Zu hören, wie Inu und Sesshomaru damals waren und was sie so alles erlebt hatten.
 

Einmal mehr wurde ihnen bewusst, dass ihre Gefährten sich sehr verändert haben. Aber all das änderte nichts an ihren Gefühlen für die beiden Brüder. Im Gegenteil, diese wurden mit jeder Minute stärker und stärker. Am späten Abend gingen alle in ihre Unterkünfte und bereiteten sich für die anstrengende Woche vor.
 


 

Während die meisten etwas Freizeit hatten, hatten andere einen strafferen Plan. Ayame und Ai würden abwechselnd auf die Zwillinge und Taiki achten. So könnte die jeweils andere mit Koga, Shippo, Hitomi, Hana und Airin sich um die Dekoration der Halle kümmern. Aidan, Takumi, Haru und Hayato kümmerten sich um die Skills von Toga. Denn dieser hatte einiges vor sich und sie wollten alle helfen.
 

Zeitgleich beobachteten sie ihn auch. Sie hatten ihn zwar nie persönlich kennen gelernt, doch sehr viele Sachen gehört. Aidan ging mit ihm auch ein wenig spazieren, damit Toga sich an die Umgebung und die lauten Geräusche gewöhnen könnte. In der Wohnung konnte er das gut abschotten, aber außerhalb war es nochmal eine Nummer schwerer. Doch der Wolf war sehr zufrieden über die Fortschritte. Immerhin schaffte es Toga nun schon drei Stunden in der Stadt zu sein, bevor es ihm zu viel wurde.
 

“Das war heute sehr gut, Toga”, sprach Aidan, nachdem sie in der Wohnung wieder waren.
 

“Danke... aber es ist echt anstrengend”, entgegnete der Angesprochene und sie gingen weiter hinein.
 

Mittlerweile waren nur noch Haru und Takumi da, denn sie würden Toga auf das Rechtliche in der Menschenwelt vorbereiten. Hayato hatte seine Zeit zuvor genutzt, um auf dem Laptop einige Lernprogramme rauf zu spielen. Von spielerisch einfach über fortgeschrittenen Niveau bis hin zur schwersten Kost war alles dabei. Auf diese Weise konnte Toga genau sehen, was er schon konnte und was nicht. Auf diese Daten würde Sesshomaru später zugreifen können, da er entscheiden würde, ob Toga alleine zurecht kommen würde oder nicht.
 

“Hayato hat dir einige Programme installiert. Alles Dinge, die bei der Piloten Prüfung abgefragt wird. Übe daran und fange ruhig mit den einfachen Tests an, damit du siehst, wie gut du damit klar kommst”, lächelte Haru und Aidan nickte.
 

“Es ist keine Schande, dass man mal von Null beginnen muss. Mussten wir alle auch schon mal. Wichtig ist: lernen und üben und bei Fragen einfach melden”, sprach Aidan aufmunternd aus.
 

“Ich danke euch sehr für eure Zeit”, kam es ehrlich von Togas Lippen und die Wölfe nickten.
 

“Jederzeit”, entgegneten sie wie aus einem Mund und alle mussten lachen.
 

Obwohl es für Toga mehr als ungewohnt war mit so vielen Wölfen und unbekannten Gesichtern zusammen zu sein, gewöhnte er sich sehr schnell daran. Denn die Männer waren alle sehr nett und freundlich. Boten ihre Hilfe einfach so an, was den jungen Inuyokai etwas verwunderte. Aber Aidan erklärte es schlicht und einfach so, wie es eben war: “Auch wenn es Spannungen gab... so wurden diese damals beiseite gelegt und eine Freundschaft entstand. Nun sind wir wie eine große Familie und für einander da.”
 

Diese Worte gefielen Toga sehr und daran würde er sich künftig auch halten. Sollten sie seine Hilfe brauchen, so würde er nicht zögern und ihnen bei stehen.

Besichtigungstermine

Da Toga gut versorgt war Dank der Wölfe, konnten die Inubrüder mit ihren Gefährtinnen die Besichtigungstermine mir Masaru entspannt angehen. Wobei der Wolf selbst etwas angespannt war. Er wusste nicht, ob die Auswahl den Paaren gefallen könnte oder nicht. Es würde nicht so leicht werden den Ansprüchen von Sesshomaru gerecht zu werden. Wobei er durchaus weniger verlangt hatte, als Masaru es erwartet hätte.
 

Noch war der Wolf sich nicht sicher, ob das an Rin lag oder nicht, aber das würde er sicher bald heraus finden. Bei den ersten Objekten kamen sie mittlerweile an und er zeigte ihnen die beiden Häuser. Sie waren schön gemütlich und nur fünf Minuten Fußweg voneinander entfernt. Zur Stadt würden sie knapp 30 Minuten brauchen, doch ein kleineres Einkaufszentrum war nicht weit von dort entfernt.
 

Durch beide Häuser hatte er sie geführt und von den wichtigsten Daten berichtet. Einiges musste natürlich noch an diesen Häusern gemacht werden, aber das wäre zeitlich in einigen Monaten möglich zu erledigen.
 

“Ich bin mir nicht ganz so sicher”, meinte Kagome und blickte zu Inu. Er nickte leicht und sah fast schon entschuldigend zu Masaru.
 

“Kein Problem, dann zum Nächsten?”, fragte er. Wenn diese Häuser die Paare nicht überzeugten, so würde er ihnen die nächsten zeigen. Obwohl sie diese vielleicht am kommenden Tag ansehen wollten, dennoch wollte er keine unnötige Zeit verlieren. Je früher er wusste, wonach sie genau suchten, umso schneller konnte er ihnen das perfekte Haus präsentieren. Diese beiden waren definitiv nicht die richtigen für die beiden.
 

Auf seine Frage hin bekam er ein eindeutiges Nicken. Auch Rin schien nicht überzeugt gewesen zu sein, denn sie war ein wenig skeptisch. Der Garten war ihr etwas zu klein. Da sie gerne einige Blumen einpflanzen wollte, brauchte sie etwas mehr Platz zur Verfügung. “Also lasst uns weiter”, lächelte Kagome und sie machten sich auf den Weg zu den nächsten beiden Häuser.
 

Nach knapp 15 Minuten erreichten sie die nächsten beiden Häuser. Es waren sogar benachbarte Grundstücke. Etwas erstaunt wurde Masaru angesehen. “Seht mich nicht so an... ihr wolltet etwas in der Nähe haben, also hier habt ihr es”, grinste er breiter.
 

“Aber so nah...”, überlegte Inu und ehe Sesshomaru etwas sagen konnte, machte das der Wolf schon.
 

“Wenn ihr wegen der nächtlichen Aktivitäten besorgt seid. Werden wir eure Häuser schalldicht machen”, zwinkerte er ihnen zu.
 

Während die Damen rot wurden, knurrten die Inubrüder kurz. Doch das beeindruckte den Wolf nicht. Er wechselte schnell in das Professionelle, um sie ab zu lenken. Sein Plan ging sogar sehr gut auf, denn die Männer waren kurz verwirrt. Deshalb kicherten die Frauen leise. Es war amüsant zu sehen, wie schnell Masaru umgeschaltet hatte. Komplett in seinem Element sprach er über die Häuser, in einem von diesem befanden sie sich gerade.
 

Beide waren ähnlich aufgebaut, nur die Quadratmeter waren um einige Meter anders. “Oh sieh mal, Kago... der Garten ist der Hammer”, freute sich Rin und zog die Miko mit sich. Diese kicherte leise und folgte ihr sofort.
 

Grinsend sah Masaru zwischen den beiden Inus hin und her. “Und interessiert an meinem vorherigen Angebot?”, meinte er schlicht.
 

“Hn”, entkam es Sesshomaru.
 

“Keh! Als ob das viel helfen könnte”, grummelte Inu, denn beide Paare waren nicht sonderlich leise in der Nacht.
 

“Oh... Jungs... ich glaube, ihr unterschätzt diesen Schutz. Nur auf diese Weise kann man es in einem Rudel überhaupt aushalten”, grinste der Wolf breiter. “Ihr wisst zu gut, wie es bei uns zugeht. Deshalb haben wir uns einen separaten Schutz einfallen lassen.”
 

Skeptisch hob der Daiyokai eine Augenbraue hoch. Es klang fast schon zu gut, um wahr zu sein. “Und das klappt wirklich?”, wollte der Hanyou wissen, da er diesem Schutz nicht wirklich traute.
 

“Es klappt sehr gut. Ich kann weder meine Eltern noch meine Geschwister hören”, grinste Masaru immer noch ziemlich breit.
 

“Hn”, überlegte Sesshomaru und nickte schließlich zustimmend. “Probieren wir es aus. Mehr als schief gehen kann es doch nicht”, zuckte er mit den Schultern. “Wenn die Abschirmung so gut funktionier, wie die durch das Yoki, wäre es äußerst praktisch.”
 

“Stimmt... dann müssen wir das nicht mehr aufrecht halten”, grübelte Inu weiter.
 

“Oh ja... das ist definitiv um einiges angenehmer”, sprach Masaru ehrlich aus. Es war nämlich sehr anstrengend während des Aktes das Yoki aufrecht zu halten. Sogleich notierte er sich, einen Schallschutz für die beiden Häuser ein zu bauen.
 

“Sag mal, sprichst du etwa aus Erfahrung? Hast du das schon mal selbst machen müssen?”, fragte Inu interessiert, denn er hatte noch nie gesehen, dass der Wolf in Damenbegleitung mal war. Masaru schmunzelte leicht über diese Fragen und überlegte.
 

“In den jüngeren Jahren, natürlich”, lachte der Wolf und grinste. Er konnte genau sehen, dass Inu weiter fragen wollte, aber die Damen kamen bereits zurück zu ihnen.
 

“Der Garten ist wirklich ein Traum”, schwärmte Rin und Kagome kicherte leise. So war die junge Studentin hin und weg gewesen von der Größe. Sie sah sich in dem Wohnbereich um, doch wurde sie nicht fündig. “Aber leider ist hier kein Kamin”, schmollte sie plötzlich.
 

“Was?!”, entkam es ungläubig von Sesshomaru. Er hatte nicht gedacht, dass er so etwas von ihr hören würde. Immerhin wollte sie solch einen Schnickschnack nicht.
 

Überrascht über seinen Ausruf blinzelte Rin. “Aber, Sess... das ist doch wichtig. Wenn du dich schon wegen mir verkleinerst, dann sollst du wenigstens deinen Kamin bekommen”, schmunzelte sie und kicherte leise. Sie hatte die Distanz zu ihrem Gefährten sofort überbrückt, während sie mit ihm sprach.
 

“Oh... und das aus deinem Mund”, neckte er sie und legte einen Arm auf ihren Rücken. Sanft zog er sie an sich und sie lächelte verlegen. Von dieser ging eine enorme Wärme aus und sie genoss diese sehr.
 

“Ein Kamin nachträglich ein zu bauen ist möglich”, erklärte Masaru. Er überlegte kurz und überschlug alles grob in seinem Kopf. “Das wird nur ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. Wenn ich das richtig im Kopf habe, wird es einen guten Monat dauern”, sprach er weiter. Da alles bereits dafür schon vorhanden, würde das nicht länger dauern, um einen Kamin zu bauen. Die Vorbesitzer hatten keinen gewollt, aber sich die Option offen gehalten.
 

“Das klingt doch nach einer großartigen Option”, meinte Sesshomaru lächelnd und sah zu Rin.
 

“Und das andere Haus ist nur etwas kleiner und man könnte dort auch einen Kamin einbauen lassen?”, fragte sie Masaru und sah zu ihm.
 

“Korrekt... aber ich zeige euch erst einmal noch den Rest des Hauses. Schließlich habt ihr noch ein paar andere Wünsche auf eurer Liste”, meinte er, denn der Kamin war nur eines der Dinge, die Sesshomaru am Herzen lag.
 

Jeder von ihnen hat einen anderen Anspruch an die eigenen vier Wände. Daher sollten sich die Eigentümer auch in diesem Haus wohl fühlen. Zu mindestens war dies Masarus Devise und nach dieser arbeitete er nun seit einigen Jahren. Bevor nicht alle zufrieden wären, würde er nicht einfach so ein Objekt vermitteln. Schließlich ging es in seinem Beruf um das traute Heim. Dort sollten alle Bewohner zufrieden und glücklich sein.
 

Das restliche Haus war mehr als beeindruckend. Die Damen staunten immer wieder, doch beide mochten die weiße Küche nicht. “Die wirkt eindeutig viel zu steril”, sprachen beide Menschenfrauen fast schon zeitgleich aus.
 

Verwundert sahen die drei Männer diese an, bevor Inu prustend loslachte und Masaru mit einstimmte. Selbst Sesshomaru musste leise lachen, denn das war witzig, dass sie beide das genauso sahen. Das war sogar für die Frauen ziemlich überraschend, dass sie das gleiche gesagt hatten. Sie lachten ebenso darüber und amüsierten sich köstlich über die Aussage.
 

“Ich sehe schon... ich sollte also auch auf die Farbe der Küche achten”, grinste Masaru, nachdem er sich beruhigt hatte. “Und welche Farbe wollt ihr in den Küchen haben?”, wollte er gleich wissen, denn das war durchaus ein wichtiger Punkt für ihn gewesen.
 

“Oh”, entkam es beiden erneut zeitgleich über die Lippen und sie kicherten.
 

“Hmmm eine gute Frage, aber mir gefällt die Farbkombination der Küche in unserer Wohnung sehr gut”, gestand Kagome und Rin nickte.
 

“Mir auch, aber eher die in Sess Wohnung”, gluckste Rin leise und Masaru zog eine Augenbraue hoch. Das klang stark danach, dass sie die Küchen komplett neu machen müssten, damit die Frauen zufrieden wären.
 

Überrascht sahen Inu und Sesshomaru erst sich und dann ihre Gefährtinnen an. “Euch... gefällt der Stil von der Wohnung?”, fragte Inu nach und beide nickte.
 

“Mhm... es ist modern und doch zeitlos”, erklärte Rin lächelnd und Kagome stimmte dem zu.
 

“Es sind sehr schöne Stilrichtungen, die einfach zu euch beiden sehr gut passen”, fügte die Miko hinzu und lächelte sanft die Brüder an.
 

Mit diesen Worten hatte keiner von ihnen gerechnet. Wohl am wenigsten die Brüder selbst. Masaru schmunzelte leicht und zeigte ihnen den Rest des Hauses. Die Zimmer waren von der Aufteilung her sehr gut. Obwohl sie das ein oder andere etwas anders gestalten würden, so war das ein Punkt, den der Wolf sehr gut umgesetzt hatte. Er musste aber auch ehrlich sein, dass es gar nicht so einfach war diese Häuser zu finden.
 

“Also eigentlich wäre es hier wundervoll”, sprach Rin und Kagome nickte.
 

“Aber?”, hakte Masaru wohlwissend nach, dass dies noch kommen würde. Denn so gut konnte er die Frauen nun schon einschätzen. Beide sahen sich kurz an und bekamen leicht rote Wange.
 

“Sess will einen Kamin und ein Whirlpool, die Küche sollte nicht so steril sein, das Wohnzimmer soll schön offen sein und die Zimmer ein wenig stilvoller”, zählte Rin schließlich alles auf und Masaru nickte lächelnd. Er holte sein Handy bereits hervor, um all das zu notieren.
 

“Für Inu und mich wäre es wichtig, dass mehr als genug Platz für die Kinder wären. Schließlich wird unser Kind mit seinen Freunden im Haus spielen”, lächelte Kagome.
 

“Verständlich, also kindersicher sollten die Häuser sein. Oder wird Onkel Sess seine Nichte oder seinen Neffen nicht aufnehmen?”, formulierte der Wolf seine Worte so geschickt wie möglich, um heraus zu finden, ob das Haus für den Taisho genauso kindersicher sein sollte.
 

“Hn?”, entkam es ihm und er sah zu Masaru.
 

“Euer Haus ebenfalls sicher für die kleinen Kinder machen?”, hakte der Wolf näher nach. Blinzelnd blickten alle zu ihm, ehe sie ihre Aufmerksamkeit auf Sesshomaru lenkten. Keiner war sich sicher, was der Daiyokai dazu sagen würde.
 

“Ich... denke...”, begann Kagome.
 

“Sicher ist sicher”, sprach der Taisho. “Immerhin ist Taiki auch ab und an zu Besuch, genau wie die Zwillinge.”
 

Die Erklärung klang mehr als einleuchtend und logisch. Ein wenig schmunzelte Kagome und sah ihren Schwager an. Sie wollte einfach sicher gehen, ob er das ernst meinte. “Bist du sicher, dass...”
 

“Ich wiederhole mich eigentlich nicht”, zwinkerte Sesshomaru, während einer seiner Mundwinkel leicht nach oben zuckte. Verstehend nickte sie und lächelte glücklich.
 

“Danke... da wird unser Kleines einen tollen Onkel haben”, sprach sie sanft aus.
 

“Wer weiß”, entkam es ihm neckisch von den Lippen. Er grinste etwas dabei und Rin lächelte ihren Gefährten verliebt an. Das von ihm zu hören erfreute sie sehr. So könnte sie vielleicht öfters auf das Kind von Kagome und Inu aufpassen, wenn sie ihre Hilfe brauchen sollten.
 

“Alles klar... dann würde ich sagen... ich weiß nun, was ihr wollt und ich werde für euch das perfekte Objekt finden”, grinste Masaru und überlegte einige Augenblicke. “Ich glaube, ich habe sogar schon eine Idee.”
 

Mit diesen Worten bat er die Paare ihm zum Auto zu folgen und ein zu steigen. Sogleich fuhr er los. Auch wenn er fragend angesehen wurde, ignorierte er diese Blicke gekonnt. Erst wollte er zum Zielort fahren, bevor er ihnen etwas erklären würde. Anders wäre es ansonsten schwierig, es ihnen begreiflich zu machen, was ihm in den Sinn kam.
 

“Wo fährst du mit uns hin?”, wollte Sesshomaru wissen, denn eigentlich wollte er das gerne vorher erfahren.
 

“Siehst du gleich, ungeduldiger Hund”, neckte Masaru ihn und kassierte direkt ein leises Knurren von ihm. Inu jedoch lachte sofort los.
 

Der Hanyou mochte den Wolf sehr. Er war die perfekte Mischung aus Kogas vorlauter Klappe und Ayames Durchsetzungskraft. Auch wenn er mittlerweile ein ruhigerer Mann war, so hatte er die meiste Präsenz, wenn es darauf ankam. Man spürte deutlich genug das Alpha-gen in ihm. Er war nun mal der Erstgeborene. Er hatte diese Ausstrahlung an sich. Vor der Geburt von Hitomi und Hayato, war er um einiges wilder gewesen.
 

Nur die wenigsten kannten Masaru aus der Phase. Vor allem aber vermutete kaum einer, dass er eigentlich wie seine Brüder war. Doch er übernahm sehr früh die Verantwortung für seine Geschwister und das veränderte ihn. Weit mehr, als Inu jemals geglaubt hätte. Doch genauso was er damals bei Koga auch gewesen. Durch die Geburt seines Sohnes wurde er ernster.
 

Jedoch wurde er danach schon bald wieder der Alte, denn man konnte ernst, aber auch verspielt sein. Genau das würde Masaru sicher auch bald lernen. “Wir sind da”, holte der Wolf den Hanyou aus seinen Gedanken und hielt an.
 

Direkt stieg Masaru aus und die Paare folgten ihm. Vor ihnen erstreckte sich eine große weite Gegend. Man konnte vereinzelnd einige Baukräne sehen und auch einen größeren Baukomplex, der gerade hochgezogen wurde. Mit viel Phantasie konnte man erahnen, was dort womöglich entstehen würde.
 

“Aber warum hast du uns hier her gefahren?”, wollte Inu heraus finden.
 

“Außer einer Baustelle ist hier nichts”, meinte der Taisho etwas ungeduldig und sah den Wolf mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Masaru schmunzelte und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
 

“Alles mit der Ruhe”, lächelte der Wolf und ging weiter zu den Grünflächen. “Hier wird in Kürze ein neues Viertel entstehen. Eine Art Vorstadt. Bis zum Zentrum dauert es etwa 40 Minuten und zum Hirugashi-Tempel knapp eine halbe Stunde. Also eine perfekte Anbindung für euch.”
 

“Oh, etwas Neues wird hier gebaut?”, hakte Kagome nach und Masaru nickte.
 

“So ist es. Ein neues Großprojekt. Die Grundstücke werden erst in einigen Wochen in den Verkauf kommen...”
 

“Aber du kommst jetzt schon ran?”, fragte Inu schmunzelnd nach. Der Wolf war ein verdammt guter Geschäftsmann, wenn man das genauer betrachtete. Seine Investitionen waren immer Goldwert.
 

“Korrekt... ich wollte welche erwerben. Mir scheint, dass es hier für euch perfekt sein könnte”, erklärte Masaru direkt und wurde von den vieren angesehen.
 

“Wie meinst du das?”, kam es nun neugierig von Rin.
 

“Naja... zum einen könnt ihr eure Wunschhäuser erstellen und bauen lassen, zum anderen wird hier eine Einkaufsmeile entstehen, ein Kindergarten und auch eine Grundschule. Eine Mittelschule ist knapp 15 Minuten von hier entfernt”, beantwortete er die Frage von Rin.
 

Demnach wären die Familien hier sehr gut angebunden und könnten alles Notwendige für ihren Alltag erreichen. “Das klingt fast schon zu perfekt”, meinte Sesshomaru und war mehr als skeptisch von dem Angebot. “Was ist denn der Haken an diesem Projekt?”, fragte er nach.
 

“Naja...”, fing Masaru an und kratzte sich verlegen an der Wange. “Einen Haken gebe es da wirklich”, gestand er.
 

“Ich wusste es”, knurrte Sesshomaru, doch Rin legte ihre Hand auf seinen Arm. Sein Biest winselte in seinem Inneren und er rollte leicht mit den Augen.
 

“Welcher Haken denn?”, fragte Rin sanft nach.
 

“Wenn wir die Pläne jetzt einreichen würden”, sprach er und überlegte weiter. “Bekommen wir frühestens in drei Monaten die Genehmigung zum Bauen”, erklärte er den Paaren. In diesen Dingen beschleunigten sie nichts, denn die Behörden waren ein wichtiger Bestandteil, um die Ordnung aufrecht zu erhalten.
 

“Oh”, entkam es Inu. “Das heißt, wir können frühestens im März anfangen zu bauen.”
 

“Korrekt”, bestätigte er Inus Annahme. “Demnach könnt ihr frühestens erst nächsten Sommer einziehen. Spätestens nächstes Jahr im September”, erläuterte der Wolf den Zeitplan genauer. Die anderen nickten verstehend.
 

“Nun, wenn das der einzige Haken ist”, meinte die Miko und Rin stimmte sofort zu. “Wir hätten kein Problem damit. Oder wie siehst du das, Kokoro?”, wollte sie von ihrem Gefährten wissen.
 

“So sehe ich das auch, Juwel”, lächelte Inu seine Liebste an. Leise kicherte sie. Zufrieden nickte Masaru.
 

“Demnach wäre dies ein Ja bei euch und wie ist es bei euch, Sess und Rin?”, wollte der Makler nun wissen. Der Taisho tauschte mit seiner Gefährtin die Blicke aus, ehe Rin lächelte und zu dem Wolf sah. Sie nickte zustimmend.
 

“Also für mich hört sich das perfekt an”, sprach sie sanft aus und Sesshomaru behielt seinen Blick auf seiner Gefährtin. Sie schien die Idee sehr gut zu finden und ihre Freude konnte man ihr genau ansehen.
 

“Dann machen wir das so, Masaru”, stimmte er zu. Erleichtert atmete der Wolf durch, denn seine Idee schien Anklang gefunden zu haben.
 

“Perfekt, ich werde die Häuser nach euren Wünschen erstellen und euch die Ideen zeigen, sobald ich diese habe. Wenn ihr noch Anpassungen wünscht, werden wir gemeinsam daran arbeiten”, schlug Masaru vor und die Brüder nickten zustimmend. Genau wie die Damen.
 

“Das wäre toll, aber wird dir das nicht zu viel?”, fragte Kagome etwas besorgt nach. Denn sie wollte nicht, dass er sich wegen ihnen überarbeitete.
 

“Aber nein... sowas mache ich gerne und da ich bis zu eurer Hochzeit nichts vor habe... kann ich das machen”, zwinkerte er grinsend. Er hatte bereits eine Idee für die beiden Häuser.
 

“So, so... auf diese Weise willst du dich also vom Schmücken drücken?”, lachte Inu.
 

“Mist... du hast mich durchschaut”, lachte der Wolf los und sah sich einmal genauer um. Er wollte sich orientieren, um ihnen zu zeigen wo sie nun waren und wo etwas gebaut werden würde. Sein Tablet holte er dazu zur Hilfe und suchte nach der Datei. Der Lageplan des Projektes war so gespeichert. Damit konnte er den anderen die freien Orte zum Bebauen zeigen. “Ein Wunsch, wo ihr die Häuser haben wollt?”, fragte er nach und zeigte ihnen die möglichen Grundstücke.
 

Genauer sahen sich die Paare diese an und überlegten. Es war klar zu erkennen, wo die Einkaufsmeile entstehen würde. Aber auch wo die ruhigere Gegend wäre. “Oh, hier scheint es mir optimal zu sein”, meinte Rin plötzlich und sogleich vergrößerte Masaru den Bebauungsausschnitt.
 

“Das sieht wirklich gut aus. Da wären nur einige Häuser in der Nähe und alles andere locker zu Fuß erreichbar”, lächelte Kagome zustimmend.
 

“Die Grundstücke nebeneinander?”, fragte Masaru nach und blickte dabei hauptsächlich die Männer an.
 

“Es wäre nicht verkehrt”, überlegte Inu laut. “Wenn wir mal länger unterwegs sind, wären unsere Gefährtinnen nicht ganz so alleine.”
 

Diese Ansicht teilte sein Bruder und seufzte leise. Schließlich nickte er und stimmte so dem Plan zu. Da der Wolf nun alles wichtige wusste, konnten sie wieder zurück in die Stadt fahren. Während der Fahrt bat Sesshomaru Masaru noch andere Grundstücke zu erwerben, um einige Unterkünfte für die Yokais zu organisieren.

Die Planung der Häuser

Kaum waren sie zurück bei den anderen, schon wurden die Damen von den Mädchen entführt. Sie besprachen noch einen gemeinsamen Bummel zu machen, denn sie liebten es einfach zu shoppen. Notgedrungen kamen Kagome und Rin mit. Auch wenn sie anfangs keine Lust hatten, so hatten sie eine Menge Spaß mit den Wolfsfrauen und Ai. Die Stimmung war ausgelassen und großartig.
 

Auf diese Weise verbrachten sie die nächsten zwei Tage gemeinsam. Vormittags kümmerten sie sich um Toga, die Dekoration oder machten eben die letzten Besorgungen. Masaru hingegen war damit beschäftigt die beiden Häuser zu erstellen. Obwohl er Architektur nicht studiert hatte, so kannte er sich sehr gut mit allen Arten von Häusern aus. In seinem Beruf hatte er eine Menge aufschnappen können. Aber am meisten lernte er durch Eigenrecherchen.
 

Es dauerte seine Zeit, bis er die Häuser durchgeplant und erstellt hatte. Das war eine große Arbeit, aber es machte Masaru auch viel Spaß. Kaum hatte er die Grundrisse fertig, schon machte er eine 3D-Ansicht, um auf diese Weise den Paaren zu zeigen, wie es aussehen könnte. Erst danach suchte er erst Rin und Sesshomaru auf, um ihnen zu zeigen, was er sich für die Beiden einfallen lassen hatte.
 

“Das ging aber schnell”, staunte Rin und verlegen kratzte sich Masaru an der Wange. Das Kompliment ließ ihn lächeln, denn es zeigte, dass er etwas von seiner Arbeit verstand. Denn auf diese war er auch ganz stolz.
 

“Ich dachte mir, je eher, desto besser”, grinste er breiter.
 

“Gewissenhaft wie immer”, lobte Sesshomaru und er setzte sich auf den Sessel. Rin nahm auf der Armlehne Platz und Masaru fuhr seinen Laptop hoch.
 

“Also ich habe mir gedacht, drei Grundstücke für euch zusammen zu fassen. Eine Tiefgarage genau in der Mitte für die Autos und die Häuser wären links und rechts davon”, begann er zu erzählen und Rins Augen weiteten sich sogleich. Mit einer Tiefgarage hatte sie gar nicht gerechnet.
 

“Oh... wird das nicht zu teuer?”, fragte sie nach und Masaru schüttelte den Kopf.
 

“Nicht unbedingt. Zumal die Jungs mehr als genug haben, um alles in Japan aufzukaufen”, schmunzelte der Wolf, aber wusste, dass Rin eher minimalistisch dachte. “Eine Tiefgarage ist am besten geeignet. Immerhin hat Sess zwei Autos und ein Motorrad. Genauso wie Inu. Sie brauchen Platz und so wäre es gewährleistet. Darüber würde ich empfehlen eine Art Lagerhaus zu errichten. Dort könnt ihr zur Not auch die Wagen abstellen.”
 

“Das klingt vernünftig...”, murmelte Rin. Sie war aber dennoch etwas besorgt darüber.
 

“Rin... mach dir keine Gedanken um das Geld. Wir haben all das verdient und beiseite gelegt genau für solche Fälle”, erklärte Sesshomaru lächelnd und sie grummelte etwas. Leise seufzte er und sah zu Masaru.
 

“Also... ihr werdet günstiger wegkommen, wenn ihr die Häuser baut, als die beiden Häuser samt Grundstücken von Gestern zu kaufen”, versprach der Wolf der jungen Dame.
 

“Wieso denn das?”, fragte sie verwundert.
 

“Dadurch, dass hier ein neuer Bereich entsteht, sind wir nicht mehr in der Stadt selbst. So etwas mindert den Preis. Zudem gibt es hier noch keine Anbindung. Dadurch wird es auch nochmal günstiger. All das sind Faktoren, die den Wert mindern. Die Grundstücke sind mit 10 Millionen Yen spotbillig”, erklärte er direkt und Rin bekam noch größere Augen bei der Summe.
 

“Rin... Inu und ich haben seit mehr als 400 Jahren schon gearbeitet... dadurch haben wir viel Geld bekommen. Also mach dir darum keine Sorgen”, sprach Sesshomaru erneut auf sie ein. Die Brüder waren stinkreich, wenn man es sich näher betrachtete. Sie hatten keinerlei Probleme mit solchen Summen. Vor allem aber gefiel dem Taisho, dass sie Grundstücke so günstig sind.
 

“Oh... okay... ich muss mich noch... daran gewöhnen”, nuschelte Rin leise und Sesshomaru streichelte ihren Rücken. Er verstand sie, deshalb würde er auch darauf achten, dass er trotz der Größe des Hauses, dennoch bescheiden bleiben würde.
 

“Die Häuser an sich würden je nach Materialpreisen zwischen 25 und 35 Millionen Yen kosten. Ich achte natürlich darauf, dass Preis-Leistung Verhältnis stimmig ist. Immerhin sollte man ein Haus mit Qualität bauen, statt an den falschen Stellen zu sparen”, berichtete Masaru direkt die Summe, um die es sich handeln würde.
 

“Also dann wären wir bei 10 Mille für die Grundstücke und 50 bis 70 Mille für beide Häuser?”, hakte Sesshomaru direkt nach. Bei diesen Summen schluckte Rin gleich schwerer und ließ sich bereitwillig von ihm auf seinen Schoß ziehen.
 

“Das kommt so hin. Detailliertere Auflistung kommt sobald der Plan bewilligt wurde.”
 

“Perfekt.”
 

Da das alles geklärt war, konnte nun Rin ihre Neugier stillen: “Zeigst du uns nun, was du dir für unser Haus einfallen lassen hast?”
 

“Gerne”, lächelte der Wolf und öffnete sein Programm, um den beiden das 3D-Modell zu zeigen. “So könnt ihr euch das besser vorstellen. So würde es von außen aussehen”, erklärte er und deutete auf die Häuser.
 

“Wow... das ist unglaublich”, hauchte Rin und sah sich die Modelle an. Diese waren im gleichen Stil gebaut und schlicht gehalten. Es war fast so wie die vom Vortag. Rin bestaunte die Häuser und lächelte sanft. “Das gefällt.”
 

“Das freut mich zu hören”, sprach Masaru und beleuchtete das Haus von allen Seiten, ehe er ins Innere ging. “Wie gewünscht, habe ich die Aufteilung angepasst”, erzählte er und entführte das Paar.
 

Raum für Raum besprach er mit ihnen. Natürlich hatte er provisorische Möbel hinzugefügt. Dabei hatte er auf den Stil der Wohnung geachtet. Begeistert betrachtete Rin das erstellte Heim und freute sich sichtlich. “Mir scheint... du hast einen Fan”, schmunzelte Sesshomaru und der Wolf blinzelte verwirrt.
 

Verlegen räusperte dieser sich und erzählte weiter. Hier und da hatte der Taisho einen Vorschlag etwas anders zu machen. Aber auch Rin brachte ihre Einfälle mit ein. So gingen sie alles Schritt für Schritt durch. Direkt notierte sich Masaru die Vorschläge und änderte diese, die er schon ändern konnte, ohne zu viel Zeit zu verlieren.
 

“Perfekt”, hauchte Rin nach einigen Stunden.
 

“Für dich auch, Sess?”, wollte Masaru sicher gehen und sah zu dem Taisho.
 

“Absolut... das ist genau das, was ich mir vorgestellt habe. Viele Räume für unsere Gäste und Freunde”, antwortete der Angesprochene und der Wolf lächelte.
 

“Alles klar, dann bearbeite ich noch die letzten Details und zeige euch morgen das Ergebnis.”
 

“Genau so machen wir das”, sprach Sesshomaru und Rin nickte zustimmend.
 

Damit war dieser Punkt erledigt und Masaru kümmerte sich am folgenden Tag um die Anpassungen. Er wollte erst die komplette Zustimmung haben, bevor die Grundrisse einreichen würde. Normalerweise müssten sie auch bewilligt werden, nur würde es etwas Zeit in Anspruch nehmen. Kaum hatte er das perfekte Haus für die Beiden, schon kümmerte er sich um den Feinschliff für Kagome und Inu. Ihnen wollte er auch das perfekte Heim erstellen. Daher traf er sich auch mit ihnen.
 

“Und du hast das wirklich in nur 4 Tagen zusammen gestellt?”, staunte die Miko nicht schlecht. Sogar Inu war beeindruckt und dankte Masaru für seine Arbeit.
 

“Es war auch nicht so schwer, Kago. Ich arbeite nun seit über 350 Jahren mit den verschiedensten Objekten. Kenne ihre Eigenschaften und da ihr genau wusstet, was ihr wollt, war es leichter für mich die Häuser zu erstellen”, erklärte der Wolf lächelnd und nippte an seinem Kaffee, den Inu ihm gereicht hatte.
 

“Du bist wirklich begabt”, sprach die Miko lobend aus. Bei diesem Lob wurde Masaru etwas rot um die Nase. “Hast du nicht mal daran gedacht Architektur zu studieren?”, wollte sie wissen und er blinzelte leicht.
 

“Äh... nein eigentlich nicht... da ich oft auf Reisen bin, ist ein Studium etwas schwierig”, überlegte er.
 

Zusätzlich musste er sich auch um das Rudel kümmern, wenn sein Vater unterwegs war. Seine Mutter schaffte all diese Aufgaben nicht alleine. Daher half er ihr, wo er nur konnte. Da hatte er keine Zeit darüber nach zu denken, geschweige denn zu studieren. “Aber es wäre doch eine Möglichkeit, wenn du möchtest”, holte Inu ihn aus seinen Gedanken heraus.
 

“Möglichkeit schon, aber... Mama braucht Hilfe, wenn Papa unterwegs ist”, meinte er und der Hanyou überlegte.
 

“Also wenn das dein Wunsch wäre, würden deine Eltern sicher eine Lösung finden. Ein Studium dauert doch nicht so lange... vor allem bei deinem Vorwissen wäre es sicher auch ein Leichtes”, sprach Kagome sanft aus.
 

“Kago hat Recht... in vier Jahren wärst du fertig damit... das ist im Vergleich zu unserer Lebenszeit echt nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
 

“Hm... ich spreche mal mit Mama und Papa. Mal sehen, was sie dazu sagen”, lächelte der Wolf und zufrieden nickte Kagome. Schließlich hatte der junge Mann eine Menge Potenzial. Wenn er es erlernen wollte, so wollte sie ihn in seinem Vorhaben unterstützen.
 

“Auf unsere Hilfe kannst du zählen”, meinte Inu lächelnd, nachdem er mit seiner Gefährtin die Blicke ausgetauscht hatte.
 

“Genau”, pflichtete Kagome ihrem künftigen Gatten bei. Sie würden helfen, sofern es in ihrer Macht stehen würde.
 

“Ich danke euch, aber nun kümmern wir uns um euer Traumhaus”, grinste Masaru und nahm noch einen Schluck zu sich. Da das Paar nickte, zeigte er ihnen alles. Raum für Raum und erklärte auch die Besonderheiten.
 

“Das ist unglaublich, Masaru. Ein großes Kinderzimmer für unser Kleines”, hauchte sie entzückt und Inu streichelte ihr über den Rücken.
 

“Und solange ihr keine weiteren Kinder plant, könnt ihr das Zimmer nebenan als Spielzimmer für euer Kind nutzen. Die anderen Räume als Hobbyzimmer oder eben als Gästezimmer”, schlug er vor.
 

“Oh... das wäre perfekt”, hauchte die Miko und ihre Augen leuchteten auf. Das war eine sehr gute Idee, die sie so auch umsetzen würde.
 

“Die Aufteilung ist ebenso super”, meinte Inu und überlegte. “Nur hier wäre es mir lieber Halbfenster zu haben... im Wohnzimmer die Zimmerhohen Fenster sind einfach genial... der Kamin vielleicht an dieser Stelle hier.”
 

“Gut... warte, ich ändere mal”, meinte Masaru lächelnd und passte die gewünschten Änderungen an.
 

“Sehr gut... genauso habe ich mir das vorgestellt”, nickte der Hanyou zufrieden.
 

“Hast du noch Änderungswünsche, Kago?”, fragte der Wolf und sie überlegte kurz, ehe leicht nickte.
 

“Könntest du die Bäder von den Farben etwas anpassen?”, fragte sie und Masaru nickte. “Das Gäste-WC unten würde ich gerne in einem dezenten Terrakottarot haben. Das Bad oben neben unserem Schlafzimmer mit schwarzen Fliesen auf dem Boden und roten Kacheln an den Wänden. Beide mit dieser schönen Marmorierung”, lächelte sie.
 

“Verstehe... warte einen Moment ich mache das mal”, lächelte der Wolf und änderte sogleich die Fliesenfarbe. Genau wie Kagome es sich gewünscht hatte.
 

“Oh... perfekt... vielleicht diese Kachelreihe in Weiß, um einen kleinen Kontrast zu bekommen?”, fragte sie und kurz überlegte Masaru, bevor er die Kachelgröße etwas anpasste und eine Reihe mit weißen Kacheln versah.
 

“Die gleiche Marmorierung und etwas kleinere Kacheln, dann würde das super aussehen. Vielleicht am Boden ebenfalls welche einbauen?”, überlegte er und spielte ein wenig damit herum. Bewundernd betrachtete Kagome ihn und auch die Änderungen auf dem Bildschirm.
 

“Genial... das gefällt mir”, grinste Inu, denn es sah fantastisch aus. “Ganz nach meinem Geschmack.”
 

“Oh ja... genau das ist es, danke dir Masaru”, lächelte Kagome glücklich und lehnte sich an ihren Mann. Doch dann viel ihr etwas ein, was sie noch gar nicht bedacht hatte. “Wird es... nicht zu teuer werden?”, fragte sie unsicher und blickte zwischen den beiden Männern hin und her.
 

“Ach, Juwel”, schmunzelte Inu und legte einen Arm um sie, um sie an sich zu drücken. “Für diesen Augenblick habe ich auch solange gearbeitet”, sprach er sanft aus und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
 

“Trotzdem... du...”, wollte sie protestieren, doch er legte einfach seine Lippen auf ihre. Masaru grinste leicht und notierte sich bereits das Material, welches Kagome wollte. Ein wenig experimentierte er noch mit den Kacheln und lächelte, als Inu sich leicht räusperte.
 

“Mach das bitte so, wie Kago mag. Geld spielt keine Rolle”, sprach der Hanyou aus.
 

“So machen wir das... aber genauere Kostenrechnung mache ich fertig, sobald der Bau genehmigt wird”, zwinkerte Masaru ihnen zu.
 

“Perfekt, danach werden wir auch alles andere besprechen”, schlug Inu vor und der Wolf nickte.
 

“Genau... schließlich haben wir bis jetzt nur die Fliesen besprochen”, grinste Masaru und Kagome kicherte.
 

“Danke dir für deine Mühen, Masaru”, sagte sie zärtlich und er lächelte. Er half gerne, wenn er das konnte.
 

Auf diese Weise sprachen sie noch ein wenig über die Gestaltung des Gartens. Sowohl den vorderen, als auch den hinteren Bereich. Das war ein wichtiger Bestandteil für die beiden Damen gewesen. Denn sie wollten schöne Blumen einpflanzen, aber auch etwas Gemüse und ein paar Beeren wollte Kagome anbauen. Das Naschen würde sicher allen gefallen. Denn man konnte vieles damit anfangen.
 

“Das passe ich noch bis morgen an und schicke euch die Änderung zu”, meinte Masaru schließlich und blickte zu Uhr. “Ach du... es ist schon so spät.”
 

“Huch?”, fragte Kagome und blickte zur Uhr. “Oh... es ist bald schon Zeit zum Abendessen. Wir sind mit den anderen verabredet”, bemerkte sie und die Jungs nickten.
 

“Dann sollten wir los”, lächelte Masaru und packte seinen Laptop ein, um diesen mit zu nehmen.
 

Danach fuhren sie zu Hitomi und Aidan, um mit den anderen zu Abend zu essen. Es waren zwar viele Leute und auch einiges an Durcheinander, doch es war auch schön mit allen zusammen zu sitzen und sich zu unterhalten. Immer mehr erfuhren Kagome und Rin von der Zeit, die sie beide verpasst hatten. Sesshomaru und Inu hatten einiges mitgemacht und sind daran gewachsen. Das erfreute ihre Gefährtinnen am meisten.
 


 

Der Freitagmorgen begann bei den Meisten etwas turbulenter. Inu und Kagome waren schon auf dem Weg zum Einkaufen. Sie wollten noch etwas ganz Besonderes für ihre Gäste besorgen. Zum einen als Dank, dass sie zur Hochzeit gekommen sind, zum anderen aber auch als kleine Aufmerksamkeit. Da die Miko genau wusste, wonach sie suchen musste, würde das Ganze nicht allzu lange dauern.
 

Sesshomaru war mit Rin ebenso in der Einkaufsmeile unterwegs. Er brauchte noch dringend die Zutaten für die Hochzeitstorte. Diese würde er am Abend zusammen mit seiner Liebsten backen. Rin wollte ihm unbedingt helfen und diesen Wunsch konnte und wollte er ihr auch nicht verwehren. Sie waren gerade in der Backabteilung, in der sie den Fondant und die Lebensmittelfarbe besorgten.
 

“Und du bist sicher, dass das reicht?”, fragte Rin unsicher und überlegte.
 

“Hn”, entkam es seinen Lippen. “Wenn ich davon ausgehe eine fünfstöckige Torte zu machen, wird das genügen, um die Böden, die Creme und die Böden ein zu decken”, erklärte er ihr und überlegte.
 

“Und was ist mit der Dekoration? Den Fondant einfärben oder... farbigen schon holen?”, wollte sie wissen und suchte schon nach weißen Dekorperlen. Diese erinnerten sie sehr an das Juwel. Sie würden auch die roten Rosen perfekt ergänzen.
 

“Das... ist eine gute Frage... wenn wir sie einfärben... entsteht eine Marmorierung... vielleicht für die Rosen schon farbigen Fondant holen”, schlug er vor und sie nickte. Seine Erklärung klang einleuchtend. Daher griff sie nach dem Roten und Grünen.
 

“Wie viele werden wir brauchen?”, fragte sie nach und kurz überlegte er.
 

“Ich würde vorschlagen fünf von den Roten und drei von den Grünen müssten ausreichen. Da kann ich große Rosen machen, die die Böden zieren werden”, antwortete er ihr und lächelte sie an.
 

“Oh... zeigst du mir, wie man welche modellieren kann?”, bat sie ihn mit ihrem Rehaugenblick.
 

‘Oh... unsere Gefährtin will lernen’, knurrte es in seinem Inneren und er schmunzelte leicht.
 

“Wenn du es lernen möchtest, zeige ich dir das gerne, Rin”, sprach er lächelnd aus und nahm sanft ihre Hand, um ihr einen Handkuss zu geben.
 

“Das... würde ich gerne”, hauchte sie mit roten Wangen. Er nickte und lächelte sie an.
 

“Dann werden wir zuerst die Böden vorbereiten und danach zeige ich es dir, wie man Rosen aus Fondant macht”, beschloss er und sie freute sich schon darauf.
 

Sie war schon sehr neugierig zu sehen, was ihr Liebster so alles drauf hatte. Es war zwar ungewohnt, dass er so etwas konnte, aber nach all der Zeit hat er sich wohl einige Hobbies zulegen müssen. Zu gern würde sie mehr über das Backen erfahren und sie würde einfach die Gelegenheit nutzen, dass er ihr etwas zeigen würde. Bislang kannte sie nur wenige Rezepte, die ihr ihre Mutter beigebracht hatte, als sie noch kleiner war.
 

“Dann haben wir nun alles?”, überlegte sie laut und Sesshomaru nickte schließlich.
 

“Wir sind hier fertig... hast du einen Wunsch für das Essen heute Abend? Immerhin kommen wir wohl nicht dazu mit den anderen zu essen.”
 

“Oh... ich lasse mich gerne überraschen”, sprach Rin aus und er schmunzelte leicht.
 

“Einverstanden, dann brauche ich noch ein paar Dinge”, erklärte er grinsend.
 

In seinem Kopf hatte er schon genau das Gericht, was seiner Liebsten bestimmt munden würde. Deshalb ging er noch einmal zu der Frischetheke, um einen frischen Fisch zu holen. Danach holte er noch etwas Gemüse dazu. Nur wenige Augenblicke später standen sie an der Kasse und räumten alles auf das Band. Kaum hatte er gezahlt, schon verließen sie den Laden, um alles in die Einkaufskisten, die im Kofferraum waren, zu packen.
 

Während Sesshomaru den Einkaufswagen wegbrachte, stieg Rin bereits ein. Sie bekam gerade eine Nachricht und schmunzelte etwas. “Was ist?”, wollte er wissen, als er eingestiegen war und ihr Gesichtsausdruck sah.
 

“Masaru hat geschrieben, dass er mit der Anpassung vorbei kommen würde. Wenn es für uns passt, würde er es gleich einreichen”, erklärte sie lächelnd.
 

“Oh... er ist schnell”, bemerkte Sesshomaru und seine Gefährtin nickte.
 

“Mhm... soll ich ihm schreiben, dass wir in einer Stunde daheim sind?”, fragte sie und diesmal nickte er.
 

Sogleich schrieb sie dem Wolf, dass sie auf dem Rückweg vom Einkaufen wären und in einer Stunde wären sie in der Wohnung an zu treffen. Als Antwort bekam sie, dass Masaru in knapp zwei Stunden zu ihnen kommen würde. Damit würden sie die restlichen Dinge besprechen und ihr Traumhaus erhalten. Sofern natürlich das Haus so bewilligt werden würde.
 

In der Tiefgarage angekommen, holten sie die Einkäufe heraus und brachten sie zum Aufzug. Mit diesem fuhren sie hinauf in die Wohnung und räumten zusammen alles auf. Was Sesshomaru für die Tortenböden brauchte, ließen sie direkt draußen. Alles andere wanderte in den Kühlschrank oder zur Seite, damit sie später griffbereit wären.
 

Gerade als Sesshomaru Kaffee gemacht hatte und Rin sich einen Cappuccino gönnte, kam auch Masaru vorbei und sie gingen die letzten Details durch. Es war für die junge Dame ein Traum, was sich der Wolf einfallen lassen hatte. Schon davor war es wundervoll gewesen, doch jetzt war es wirklich perfekt. Nach dem Preis fragte sie lieber nicht, denn dann wäre ihr wohl schwindlig geworden.
 

Sie freute sich schon sehr in diesem Haus leben zu dürfen. Um ihre Freude zu teilen, hatte sie Yashiro und ihrer Mutter informiert. Natürlich hatte sie ihrer Familie auch gebeichtet, dass sie nun mit Takeo Nakemura zusammen war. Alles andere hätte sie nur verwirrt.

Die Hochzeitstorte

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der große Tag

Der Samstagmorgen begann für alle sehr turbulent. Während das Brautpaar sich für den Gang zum Amt machte, kümmerten sich die anderen um alles andere. Sesshomaru hatte mit Rin Kagomes Familie abgeholt und zum Treffpunkt gebracht. Sie wären nämlich bei der Unterzeichnung der Dokumente anwesend. Alle anderen würden am Ort der Feier warten.
 

Dort achteten die Wölfe zusammen mit Shippo und Ai auf die Sitzordnung. Jeder sollte sich zurecht finden. Wobei es natürlich nicht allzu viele Personen waren, die kommen würden, aber dennoch versammelte sich eine beachtliche Anzahl an Gästen dort. Diese koordinierten Hitomi und Aidan gemeinsam. Alle Yokais und Hanyous waren angehalten ihr Aussehen weiterhin zu verbergen. Denn einige der Gäste wusste nichts von der anderen Welt. Alles sollte perfekt an diesem Tag werden.
 

Masaru hatte die Hochzeitstorte mit seinen Geschwistern abgeholt und sie sicher in einem größeren Kühlraum verstaut. Er hatte sich ebenfalls um die Lieferungsannahme des Essens und der Getränke gekümmert und darauf geachtet, dass alles bereit stehen würde, sobald das Brautpaar eintreffen würde.
 


 

Etwas nervös stand Inu vor dem Amt. Er wartete auf Kagome und schluckte immer wieder. Seit geschlagenen zehn Minuten lief er im Gang auf und ab und machte damit seinen älteren Bruder fast schon verrückt. “Inu!”, knurrte Sesshomaru daher und der Hanyou zuckte zusammen. “Entspann dich... ihr seid erst in 10 Minuten dran und Kago kommt sicher gleich. Also tief durchatmen.”
 

“Und wenn...”
 

“Denk nicht mal daran, sonst muss ich dicht noch schlagen”, unterbrach der Ältere ihn sofort, damit Inu nicht auf dumme Ideen kommen konnte.
 

“Wen willst du schlagen?”, hörte Sesshomaru die Stimme seiner Gefährtin. Lächelnd sah er an Inu vorbei und bekam große Augen. Sie in diesem nachtblauen Kleid wieder zu sehen, rief in ihm die Erinnerung an den Kauf wach. Es war schön zu lange her als sie das getan hatten.
 

‘Das sollten wir bald wiederholen’, knurrte sein Biest und dem konnte er nur zustimmen.
 

Bald... Rin soll sich neu einkleiden können., erklärte er seinem Inneren und dieses grinste breiter.
 

“Inu ist ein Nervenbündel”, erklärte er schlicht und Rin lachte leise.
 

“Kago kommt gleich... wir mussten beim Anziehen aufpassen, damit der Bauch nicht so sichtbar ist”, meinte Rin schmunzelnd.
 

“Wie?”, fragte der Hanyou perplex. Ein leises Räuspern war hinter ihm zu hören.
 

“Ich möchte nicht, dass meine Freunde davon erfahren... sonst denken sie, dass wir deswegen... geheiratet haben”, erklärte Kagome und Inu drehte sich zu ihr um.
 

Erstaunt klappte ihm der Mund auf, denn sie trug einen wunderschönen Kimono. Es war ein Schwarzer mit vielen Stickereien. Rote Blüten waren darauf und passten perfekt zu dem roten und weißen Unterstoff, denn sie darunter trug. Sie sah so unglaublich schön aus. Inu blieben wortwörtlich die Worte im Halse stecken. Er brachte gar nichts heraus und das machte Kagome nervös. Sie war sich unsicher, ob er ihren Beweggrund verstand.
 

Rin stupste Inu leicht an und dieser stolperte in die Richtung seiner Liebsten. Ehe sie etwas sagen konnte, schlang er seine Arme um sie und legte seine Lippen auf ihre. Er konnte immer noch kein Wort heraus bringen, aber diese Geste beruhigte Kagome sehr. Vertrauensvoll lehnte sie sich an ihn an und streichelte über seine Brust.
 

“Oh”, entkam es ihr, als ihr bewusst wurde, dass er ebenso einen Kimono trug. Blinzelnd betrachtete sie ihn und sah voller Liebe auf. “Du siehst...”
 

“Unglaublich aus”, beendete er ihren Satz und sie kicherte leise. “Dir steht der Kimono verdammt gut.”
 

“Danke, Kokoro... dir steht deiner auch gut”, hauchte sie verliebt und streckte sich erneut, um seine Lippen mit ihren zu berühren.
 

Inu hatte einen schlichten schwarzen Hochzeitskimono an, darunter jedoch statt dem typischen weißen Stoff hatte er eines in Rot wie sein ehemaliges Rattenfell. Sie beide zusammen ergaben ein schönes Bild und Rin lehnte sich an Sesshomaru. Glücklich seufzte sie bei dem Anblick und er legte den Arm um sie. “Du siehst heiß aus”, raunte er und perplex blickte Rin zu ihm.
 

“Fin... dest du?”, brachte sie stockend heraus und zur Antwort knurrte er leicht. Sofort wurde sie knallrot dabei und schmiegte sich an seine Brust. “Danke”, hauchte sie und streichelte mit einer Hand über seinen Anzug. “Du siehst auch verdammt gut aus, King”, wisperte sie und er zuckte leicht mit den Mundwinkeln.
 

“Später”, versprach er ihr mehr als zweideutig und sie schluckte schwerer, während sie ihre Beine leicht zusammen presste, denn sie konnte nicht vermeiden, dass es sie nicht anturnte. Seine Stimme so verheißungsvoll war einfach nur erregend und heiß.
 

“Wir sollten zum Saal”, bemerkte Rin und atmete einmal tiefer durch. Später würde sie genug Zeit mit ihrem Liebsten haben. Da war sie sich sicher.
 

“Stimmt”, gluckste Kagome und lächelte Inu sanft an. Gemeinsam machten sich die vier auf den Weg dorthin und trafen auf Kagomes Familie.
 

Alle Augenpaare lagen auf dem Paar und Manami schniefte leise. “Oh... Kago... du bist so wunderschön”, hauchte sie und lief zu ihrer Tochter, um sie in ihre Arme zu schließen.
 

“Danke, Mama”, hauchte die Miko und gab ihrer Mama einen Kuss auf die Wange. Sie selbst küsste Kagomes Stirn und auch die von Inu, wobei dieser sich leicht bückte, damit sie das auch wirklich machen konnte. Immerhin war sie kleiner als er.
 

“Ich freue mich so für euch”, sprach sie und das junge Paar dankte ihr dafür.
 

Schmunzelnd sah Sota zu seiner Schwester und lächelte sanft sie an. “Na kommt... ihr seid gleich dran”, lachte er leise und Inu musste sich zusammenreißen, um nicht los zu lachen. Sein Schwager war wirklich sehr eigen, doch das war der Pubertät geschuldet.
 

Noch bevor Kagome etwas sagen konnte, wurden sie auch schon aufgerufen. Deshalb gingen sie alle hinein. Natürlich zuerst die Gäste, danach Rin und Sesshomaru. Als letztes betrat das Brautpaar den Saal und Manami schluchzte erneut, denn es war ein sehr bewegender Moment für sie. Ihre Tochter, ihr kleines Mädchen, würde nun eine Ehefrau werden.
 

Viele würden zwar sagen, dass es viel zu früh wäre, da Kagome erst 18 Jahre alt war. Aber sie stand hinter ihrer Tochter, denn die Liebe zwischen Inu und Kagome war für die Ewigkeit bestimmt. In diesem Punkt war Manami sich sehr sicher. Daher hatte sie dem ganzen auch zugestimmt. Ihre Kleine war alt genug, um für sich selbst zu entscheiden. Besonders an den Abenteuern, die sie erlebt hatte, war sie gewachsen und kam gestärkt daraus hervor.
 

Die Zeremonie selbst war schlicht und einfach. Nach der Überprüfung der Personalien, wurde das Brautpaar auch schon gefragt, ob sie dieser Bindung im Besitz ihres eigenen Willens zustimmten. Beide brauchten nicht lange zu überlegen. Sofort kam ein eindeutiges Ja beiden über die Lippen und erleichtert atmete Sesshomaru durch. Er hatte wirklich etwas Sorge gehabt, dass noch etwas schief gehen könnte. Aber zum Glück täuschte er sich in diesem Punkt.
 

Nun fehlten nur noch die Unterschriften und Kagome würde offiziell sich zu Inu bekennen. Etwas zittrig nahm sie den Stift von ihm entgegen und atmete durch. Sanft legte Inu den Arm um sie und lächelte sie aufmunternd an. Ein tonloses Danke formte sich auf ihren Lippen und sie unterzeichnete mit dem neuen Familiennamen. Daran würde sie sich noch gewöhnen müssen, aber das würde sie bestimmt mit der Zeit schon schaffen.
 

“Nun die Ringe”, sprach der Beamte und für einen Moment blickte Inu kurz zu diesem. Doch dann wurde er leicht blass um die Nase. Durch den ganzen Stress hatte er doch glatt vergessen die Ringe abzuholen.
 

“Ähm...”, entkam es ihm daher geistreich von seinen Lippen. Verwundert sah Kagome zu ihrem Liebsten.
 

“Alles okay?”, fragte sie leise und besorgt nach.
 

“Ja... ich... nun... ich habe vergessen...”, begann er und ihre Augen weiteten sich.
 

“Aber... Inu...”, kam es leise von ihr.
 

Doch bevor sie weiter sprechen konnte, räusperte sich Sesshomaru und zog eine rote Schmuckschatulle heraus. Sofort blickte das Paar zu ihm und danach auf die Schachtel. “Ich habe sie abgeholt, weil ich mir sowas schon dachte”, amüsierte sich der Ältere und Rin verkniff es sich zu lachen. Das war wirklich schon witzig gewesen.
 

“Danke”, hauchte Kagome erleichtert, während Inu diese aufmachte und die Eheringe hervor holte. Es waren genau die, die sie damals ausgewählt hatten. Sie waren schlicht und in Silber und Weißgold gehalten. Beide hatten eine schwungvolle Linie als Muster drin und Kagomes Ring hatte drei kleinere Diamanten auf dieser angeordnet.
 

Jedoch war etwas anders gewesen. Der mittlere Stein war rötlicher, als sie es bestellt hatten. “Aber...”, begann die Miko daher.
 

“Das ist ein besonderer Schliff, um den ich gebeten hatte”, erklärte Sesshomaru und lächelte. “Als kleines Geschenk für euch beide.”
 

“Oh... vielen Dank”, hauchte Kagome und Inu lächelte leicht. Seine Liebste so glücklich zu sehen, war unglaublich. Mit größeren Augen sah sie wieder zum Ring und lächelte sanft. Die Gravur war wie gewünscht gewesen und das erfreute sie sehr. Endlich steckten sie sich die Ringe an den Finger und waren überglücklich nun verheiratet zu sein.
 

“Damit dürfen sie die Braut nun küssen”, hörte Inu den Mann hinter dem Tisch und grinste leicht. Während Kagome mit roten Wangen zu ihm aufsah, legte er eine Hand um ihren Rücken. So zog er sie sanft an sich und küsste ihre Lippen voller Liebe und Hingabe.
 

Auch wenn nur wenige Personen im Raum waren, ertönte dennoch Jubel um sie herum und beide lächelten sich gegenseitig verliebt an. Nun waren sie tatsächlich Frau und Mann. Noch dazu hatte Kagome nun einen neuen Familiennamen und lächelte überglücklich ihre Familie an. Sowohl die Higurashis, als auch Sesshomaru und Rin. Sie war ein wenig in Gedanken versunken gewesen, weshalb sie kurz verwirrt war, als sie Sesshomarus Stimme hörte.
 

“Wir sollten los zur Halle”, erinnerte er das frisch vermählte Paar daran, dass die anderen schon auf sie warten würden. Sie deshalb besser los sollten.
 

“Stimmt... die anderen sind sicher schon gespannt darauf uns zu sehen”, schmunzelte sie und Inu nickte zustimmend, bevor er ihr seinen Arm anbot.
 

Nach diesen Worten verließen sie den Raum und auch das Gebäude. Draußen gratulierte Kagomes Großvater ihnen noch einmal herzlichst, genau wie Manami. Sie nahmen sich noch einen Moment Zeit, um einige Fotos als Familie zu machen. Obwohl Sesshomaru etwas grummelte, ignorierte das Manami und Kagome gekonnt. Er gehörte nun mal zu der Familie dazu, ob er wollte oder nicht. Ebenso auch Rin. Sie freute darüber so aufgenommen zu werden. Da fühlte sie sich fast wie zu Hause.
 

Bevor sie losfuhren schrieb Sesshomaru an Koga und Masaru, damit sie wussten, dass sie in einigen Minuten eintreffen würde. So konnten sie den letzten Feinschliff vorbereiten. Sota fuhr bei dem Taisho mit, während Manami und der alte Opa bei Inu und Kago mitfuhren. Es war erstaunlich wie gut Inu mit dem Kimino fahren konnte. Doch er war froh, sobald er diesen aus ziehen konnte. Viel lieber hätte er sogar einen Anzug angezogen, aber es gehörte sich der Tradition zu Liebe.
 

“Ihr seht so toll aus”, schwärmte Manami immer noch und Kagome wurde komplett rot um die Nase.
 

“Mama... einmal sagen reicht”, nuschelte sie verlegen.
 

“Aber nein... man sollte es dir immer wieder sagen, Juwel”, grinste Inu seine Frau an. Breiter wurde dieses, als ihm bewusst wurde, dass er sie nun vor allen als seine Frau betiteln konnte.
 

“Inu!”, schimpfte sie gleich und er lachte los. Das war typisch für die beiden und Manami musste auch lachen. Das entspannte sie alle ein wenig.
 

“Opa... ich hoffe, du machst keinen Unsinn”, sprach Kagome schließlich das aus, was ihre Mutter bereits im Sinn hatte. Sie kannten den alten Mann gut genug, um zu wissen, dass er bestimmt noch etwas Dummes anstellen würde.
 

“Unsinn? So etwas mache ich doch nicht, Kago”, meinte er gleich ernst und selbst Inu konnte der Aussage nicht ganz trauen. Unsinn war ja fast schon der zweite Vorname von ihm gewesen.
 

“Papa... Kago meint es ernst... es sind viele Yokais anwesend, aber auch Menschen, deshalb sei einmal normal”, bat Manami ihn und dankend blickte Kagome zu ihrer Mama. Sie wusste nicht, was sie ohne sie machen würde.
 

Inu fuhr auf den Parkplatz und hielt sein Auto direkt neben dem von Sesshomaru an. Er stieg aus und half seiner wunderschönen Frau heraus. Manami kümmerte sich um ihren Vater, damit er auch brav bleiben würde. Das würde sie bestimmt den ganzen Tag gut beschäftigen. Seufzend nahm sie ihn beim Arm und führte ihn schließlich hinein. Rin half noch Kagome den Kimono zu richten, bevor auch sie den anderen folgten.
 

Sota war schon längst vorgelaufen, Sesshomaru und Rin folgten ihm und als letztes betraten Kagome und Inu den Raum. Alle hatten sich aufgestellt und machten ihnen somit eine Art Korridor bis zu ihrem Platz. Jeder hatte eine Rose in der Hand. Es waren alle wertvollen Farben vertreten. Rote für die Liebe, Blaue für die Ewigkeit der Liebe, Weiße für die Unschuld und Hingabe und Rosane für das Glück und Vertrauen. All das symbolisierte ihre Wünsche für sie.
 

“Ihr seid doch alle verrückt”, brachte Kagome hervor und Inu grinste leicht. Da traf seine Frau seinen Gedanken perfekt auf den Punkt.
 

“So verrückt wie ihr”, konterte Koga zwinkernd und alle lachten. Es war ein kleiner Insider. Alle Yokais und Hanyous wussten worauf Koga anspielte, doch die wenigen Menschen im Raum dachten, er würde etwas anderes meinen. Beides traf so gesehen zu.
 

“Verrückt vor Liebe... vielleicht”, grinste Inu breiter und legte seinen Arm um Kagome. Sanft drückte er sie an sich und lächelte. Leise kicherte sie und legte ihre Hand auf seine Brust. Auf seine Worte hin konnte sie nur zustimmen, denn das waren sie definitiv.
 

“Danke, dass ihr alle gekommen seid, um diesen großen Tag mit uns gemeinsam zu feiern”, sprach Kagome sanft aus und das Paar verbeugte sich vor ihren Gästen.
 

Erst danach gingen sie sich in einem der Nebenräume umziehen. Sesshomaru half Inu und Rin war mit Kagome mit gegangen. Auch Ayame und Ai halfen der jungen Braut, denn der Kimono war nicht so einfach aus zu ziehen. So wäre es bestimmt ein Klacks. Ayame würde aber auch die Haare von der Miko zurecht machen. “Ihr müsst mir nicht alle helfen”, meinte Kagome.
 

“Aber wir machen das gerne”, meinte Ai lächelnd und legte die Lagen des Kimonos schön zusammen.
 

“Genau, wir machen das gerne”, kicherte Rin und pfiff leise bei den heißen Dessous, die die Braut darunter trug. Augenblicklich wurde Kagome rot.
 

“Ist es nicht zu gewagt?”, fragte sie etwas unsicher.
 

“Aber nein, Kago... es ist doch eure Hochzeitsnacht. Da gibt es kein zu gewagt”, grinste Ayame breit und holte Kagomes Wechselkleid heraus.
 

“Dann wird es Inu also gefallen?”, hakte die Miko nach und alle drei Damen nickten heftig.
 

“Wenn ihm da nicht die Spucke wegbleibt, dann weiß ich auch nicht”, lachte Ai leise und nun stimmte auch Kagome mit ein. Die Hanyou hatte recht, denn es war ein heißes Teil aus roter Spitze und Seidenstoff. Dazu hatte sie halterlose Strümpfe an, die das ganze richtig abrundete.
 

“Das Kleid ist perfekt”, staunte Ayame und half der Braut in das rote Partykleid.
 

“Vor allem kaschiert es den Babybauch sehr gut”, lächelte Rin sanft und Kagome wurde etwas verlegen.
 

“Oh... wissen die Menschen das noch nicht?”, fragte die Wölfin nach. Schüchtern nickte Kagome.
 

“Ich will nicht, dass sie glauben, dass wir nur deshalb heiraten... die tratschen doch so gerne”, seufzte die Miko und leider musste Rin dem zustimmen.
 

“Das stimmt wohl, aber lange wirst du es nicht verbergen können, Kago”, überlegte Ayame, denn der Bauch würde nun immer mehr wachsen.
 

“Ich weiß... ich muss mir auch überlegen, wie das mit der Uni klappen könnte”, seufzte die Miko und Rin überlegte.
 

“Also normalerweise ist es doch möglich an den Vorlesungen teil zu nehmen. Ob man zwei Semester pausiert oder nicht, könnt ihr euch ja überlegen. Einen Babysitter werdet ihr definitiv haben”, lächelte Rin und Kagome blinzelte etwas.
 

“Da hat Rin Recht. Es ist alles möglich, wenn man will”, stimmte Ai ihr zu und lächelte die Miko aufmunternd an.
 

“Ich stimme ihnen auch zu”, meinte Ayame, während sie das Kleid der Braut langsam, aber sicher schloss. “Du musst wissen, was du willst Kago... Inu wird hinter dir stehen”, lächelte sie und kümmerte sich um die Haare der Braut.
 

“Ich weiß, dass Inu hinter mir stehen wird. Ich spreche mit ihm, sobald der Stress vorbei ist”, kicherte sie und blinzelte. “Was hast du vor, Ayame?”
 

“Deine Haare etwas mehr hochstecken. Das würde besser zu diesem Kleid passen”, erklärte die Wölfin sanft und steckte auch schon die Strähnen etwas mehr rauf. Ai und Rin sahen ihr seufzend zu.
 

“Einfach wunderschön”, hauchten die Beiden und Kagome wurde leicht verlegen bei dem Kompliment. Sie war es schon gar nicht mehr gewohnt.
 

“Und wann läuten bei euch die Hochzeitsglocken, Rin?”, fragte Ayame neugierig und verwundert blinzelte die Angesprochene. Diese Frage kam komplett unerwartet.
 

“Naja... ich... nun... Sess will sich noch bei meinen Eltern vorstellen. Da ist er sehr altmodisch”, erklärte sie geschickt und umging damit die Frage.
 

Während Ai und Ayame kurz verwirrt waren, kicherte Kagome leise und lächelte ihre Schwägerin sanft an. “Du hast das handgeschriebene Buch gelesen... er achtet sehr auf diese Etikette... Auch wenn du die Macht hast, das zu ändern, wird er wohl darauf auch bestehen”, lächelte Kagome sanft und Rin nickte verstehend.
 

“Genau das liebe ich doch so sehr an ihm. Vor allem aber, dass ich ihn so aus dem Konzept bringen kann”, gestand sie mit roten Wangen und die anwesenden Damen lachten leise.
 

“Das steht ihm sehr gut, dass er so auf dich fixiert ist”, grinste Ayame und Ai nickte.
 

“Absolut... wir dachten schon er würde so ein Leben lang bleiben, aber dann kamst du und er ist so...”, begann Ai und Kagome kicherte leise.
 

“Normal?”, hakte die Miko nach und die Hanyou nickte. “Das gefällt mir auch sehr... ich freue mich, dass er dich wiedergefunden hat, oder du ihn”, kicherte sie weiter.
 

“Ich bin auch froh”, sprach Rin und richtete noch Kagomes Kleid zurecht. “Wir sollten zurück, bevor dein Mann noch eine Vermisstenanzeige schaltet”, lachte sie und brachte alle anderen ebenso dazu.
 

Daher machten sich die Damen auf den Weg zurück zum Saal. Vor der Tür warteten ihre Männer schon auf sie. “Was hat denn so lange gedauert?”, schimpte Inu, doch dann riss er seine Augen auf und starrte Kagome an.
 

Das Kleid schmeichelte wirklich ihrer Figur. Es war rot wie die Leidenschaft in ihren Augen. Es hatte mehrere Stickereien und war vorne etwa knielang, während es nach hinten hin bis zu den Knöcheln reichte. Bevor der Hanyou ein klares Wort heraus bringen konnte, pfiff Koga anerkennend. “Wow... ein Traum von einem Kleid”, machte er der Miko ein Kompliment und bekam Inus Ellbogen in die Rippen.
 

“Sieh sie nicht so gierig an... das ist meine Frau”, mahnte er gleich und eilte zu Kagome, um sie in seine Arme zu schließen. “Du bist unglaublich, Juwel”, raunte er und versiegelte ihre Lippen mit seinen.

Das Highlight einer Hochzeit

Während sich das frisch vermählte Paar küsste, schlug Ayame ihrem Mann gegen die Brust. Er grinste sie breiter an und küsste ihren Mundwinkel. “Ich liebe dich auch, Aya”, raunte er und sie lächelte ihn verliebt an. Auch wenn ihr Liebster so viel flirtete, liebte sie ihn sehr. Vielleicht auch genau deshalb, weil er nie etwas verbarg.
 

Shippo lachte neben den beiden, während Ai sich an ihn lehnte. Es war jedes Mal amüsant gewesen, das Wolfspaar so zu sehen. Sie neckten sich immer wieder gegenseitig. “Die Liebe ist so vielseitig”, hauchte Ai verliebt und Shippo nickte zustimmend.
 

“Das ist es wirklich... aber nun kommt, lasst uns feiern”, grinste der Fuchs breiter.
 

“Stimmt”, räusperte sich Sesshomaru und hustete lauter. Somit zog er die Aufmerksamkeit des Brautpaares auf sich. Beide sahen außer Atem zum Taisho rüber. Leicht blinzelten sie und die anderen lachten.
 

“Ohne euch kann die Party nicht starten”, grinste Koga breiter und sah ganz genau, dass Kagome rot wurde.
 

“Oh... dann sollten wir... die Feier beginnen lassen”, meinte sie und sah verliebt zu ihrem Mann auf. Bei dem Gedanken erschauderte sie innerlich. Er war tatsächlich ihr Ehemann geworden.
 

“Dann los”, raunte er und ging mit Kagome an seinem Arm vor zurück in die Halle.
 

Die anderen Paare folgten ihnen und Sesshomaru hatte seiner Gefährtin ebenso den Arm angeboten. Sie hatte sich eingehakt und schmiegte sich an seine Seite. Es war nur noch schöner, dass sie ihre Gefühle nun auch offen zeigen konnte. Er war zwar etwas zurückhaltender, aber sie kannte seine kleinen Gesten zu gut, um zu wissen, was er damit ausdrücken wollte. Mehr brauchte sie nicht, um glücklich an seiner Seite zu sein.
 

Kaum betraten Inu und Kagome den Raum, schon wurden sie angesehen. Kagome trug das rote Partykleid mit hübschen High Heels. Ihre Haare waren hochgesteckt und mit einer roten Rose verziert. Inu trug einen schwarzen Anzug mit einem roten Hemd, welches nicht komplett geschlossen war. Sie passten als Paar mal wieder perfekt zueinander. Leicht sahen sie sich an, ehe sie grinsten. Erneut begrüßten sie ihre Gäste und eröffneten die Party.
 

Das war wie ein Startschuss für die Anwesenden mit der Feier zu beginnen. Es wurde ausgiebig gelacht, getanzt und gegessen. Es war wahrlich ein bunter Haufen und genau deshalb mochte Kagome es so sehr. Ihr Opa musste wirklich mit sich kämpfen, aber schließlich hatten die Zwillinge und Taiki ihn sehr gut im Griff. Bei den Kleinen schien er vergessen zu haben, dass sie Yokais und Hanyou waren. Das erfreute Manami sehr.
 

“Scheint so als hätten die Kleinen alles im Griff”, amüsierte sich Kagome leise und Ayame nickte.
 

“Niemand kann doch diesen süßen Kulleraugen widerstehen”, lachte die Wölfin und legte ihre Hand auf die von ihrer Freundin. “Dein Opa ist großartig und wird das auch bei dem Kleinen sein.”
 

“Ich hoffe...”, hauchte sie in Gedanken und legte ihre freie Hand auf den Bauch.
 

“Wisst ihr schon, was es wird?”, fragte Ai.
 

“Äh”, kam es blinzelnd von Kagome und sie schüttelte den Kopf. “Das Kleine versteckt sich”, erklärte sie schmunzelnd und Ayame kicherte leise.
 

“Oh ein schüchternes kleines Ding.”
 

“Taiki hatte das auch gemacht... wir haben erst bei der letzten Untersuchung sehen können, dass es ein Junge wird”, berichtete Ai.
 

“Hmmm... bei mir waren es die Zwillinge... und zwar alle drei...”, schmunzelte Ayame und sah zu ihren Kindern.
 

“Wie hast du das nur überstanden?”, konnte Kagome immer noch nur darüber staunen.
 

“Ach... Koga ist ein Schatz... auch wenn er gerne flirtet, so ist er durch und durch mein Mann”, grinste Ayame und erzählte, dass er sie wahrlich auf Händen trägt. Egal wann und egal wo, er sorgte sich immer um sie.
 

“Das ist so traumhaft”, hauchte Kagome und seufzte.
 

“Was ist traumhaft?”, hörte sie plötzlich die Stimme ihres Gefährten hinter sie.
 

“Oh... Ayame hat erzählt, wie gut Koga sich um sie kümmert”, erklärte sie und er hob eine Augenbraue hoch.
 

“Ach ja... das bekommt der also hin?”, fragte er grinsend und hörte schon ein Knurren.
 

“Klar bekomme ich das hin”, kam es direkt von Koga und er umarmte seine Frau von hinten. Sie lehnte sich direkt an ihn und lächelte. Sie liebte diese innigen Augenblicke.
 

Kagome kicherte leise und zog ihren Liebsten zu sich. “Sei nicht so gemein, Kokoro”, hauchte sie und bedeckte seine Lippen mit ihren eigenen.
 

Grinsend sah Ai zu Shippo und Ayame zu Koga. Es war einfach toll zu sehen, dass all das Warten es wirklich wert war. Sie waren endlich zusammen. So unterschiedlich sie auch waren, so hatte dies sie zusammengeschweißt. Nun waren sie sogar unzertrennlich auf allen Ebenen gebunden. Für die Paare war die Liebe zwischen dem Hanyou und der Miko einzigartig, rein und auf Ewig bestimmt.
 

Das Brautpaar hatte für mehrere Momente vergessen, dass sie nicht alleine waren. Dass sie noch immer auf der Feier waren, war ihnen ebenso entfallen. Erst ein räuspern holte sie aus ihrer Trance heraus. Beide blickte auf und sah Sesshomarus Schmunzeln und Rins Lächeln. “Wir stören nur ungern...”, begann Rin.
 

“Aber wir sollten die Torte anschneiden”, beendete der Taisho die Worte seiner Gefährtin.
 

“Oh... entschuldigt... das habe ich vergessen”, meinte Kagome direkt. Denn das hatte sie einfach nicht mehr auf dem Schirm, dass sie das noch nicht gemacht hatten.
 

“Haben wir uns schon gedacht... nicht mehr lange und ihr könnt verschwinden”, schmunzelte Sesshomaru schließlich und lachte los, da beide knallrot wurden.
 

“Gomen”, kam es dem Brautpaar über die Lippen und alle lachten darüber. Sie waren ziemlich niedlich dabei.
 

“Nicht schlimm... kommt”, sprach der Daiyokai und führte sie in die Mitte des Raumes.
 

Gespannt sahen sie zu ihm und Rin reichte ihm das Mikrofone. Sie wollte danach gehen, doch er hinderte sie daran. Mit roten Wangen sah sie zu ihm auf und er lächelte sie liebevoll an. Ein leises ‘Bleib’ entkam seinen Lippen und sie nickte kaum merklich. Danach richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Gäste und besonders auf seinen Bruder und seine Schwägerin. Kurz räusperte er sich.
 

“Darf ich euch um einen Moment Aufmerksamkeit bitten...”, begann er und es wurde still im Raum. Alle sahen zu dem Paar am Mikrofon. “Jeder der mich kennt... weiß, dass ich keine großen Reden halte.” Bei dieser Aussage lachten alle Yokais und Hanyous. Sie kannten ihn gut genug, um zu wissen, dass er das nur machte, weil er eben der Trauzeuge war. “Doch als Trauzeuge der beiden gehört das wohl dazu... aber vor allem, weil ich meinem Bruder und meiner Schwägerin etwas Wichtiges sagen möchte.”
 

Mit großen Augen wurde er von den Genannten angestarrt, denn sie waren nicht sicher, was nun auf sie zu kommen würden. Ein leises Raunen ging durch den Raum, ehe dieses wieder verklang. Rin sah zu Sesshomaru auf und nickte lächelnd. Fast so als wollte sie ihm Mut machen das laut aus zu sprechen, was er im Sinn hatte. Ein kurzer Blick zu ihr genügte, um ein Lächeln auf seine Lippen zu zaubern. Rin war all das für ihn, was Inu ihm über Kagome sagte.
 

“Die Liebe und ich”, fing Sesshomaru an und blickte zu den frisch Vermählten. “So etwas gab es eine sehr lange Zeit nicht. Ich dachte immer, es wären einfach nur leere Worte. Etwas, was man eben nicht brauchte... doch ihr beide... habt mir gezeigt, wie einzigartig und wertvoll dieses einzelne Wort ist. Durch euch lernte ich daran zu glauben, dass es so etwas gibt.”
 

“Oh...”, hauchte Kagome mit leichten Freudentränen in den Augen. Diese versuchte sie weg zu blinzeln und lächelte ihren Schwager sanft an.
 

“Ihr habt bewiesen, dass es sich lohnt auf diese Liebe zu warten... Ihr alle wisst, wie verrückt mich Inu gemacht hat, bis wir endlich wieder zurück kehren durften.” Diese Aussage brachte besonders die Wölfe und Shippo zum Lachen. So lang der Hanyou seinem Bruder weit über 400 Jahre in den Ohren, wie sehr er seine Kagome vermisste.
 

“Nun”, hüstelte Inu ganz verlegen und drückte seine Braut sanft an sich.
 

“Dank dir, Kagome... habe ich gelernt geduldig zu sein... zu warten... und zu hoffen”, sprach Sesshomaru weiter und brachte die Angesprochene zum Schluchzen. “Du hast mir damals gesagt... und ich zitiere: Wenn du deinen Arsch nicht hochbekommst, werde ich es ihr sagen!” Nun lachte die Miko und nickte. Sie erinnerte sich genau an diese Situation. “Es hat gedauert... aber... ich habe es mir eingestanden”, folgten seine nächsten Worten und er sah zu Rin.
 

“Oh... Takeo”, hauchte sie und hätte nur zu gerne seinen wahren Namen gesagt, aber das durfte sie nicht hier. Zu viele waren anwesend, die das nicht verstehen würden.
 

“Eure Liebe ist beispiellos für das, was ich so lange in meinem Herzen trug”, erklärte Sessomaru und legte liebevoll seinen Arm um seine Liebste. Sein Blick richtete sich wieder auf das Paar. “Ich wünsche euch beiden... alles Glück dieser Welt... möget ihr viele Kinder haben und ein wundervolles Leben. In diesem Sinne... diese Hochzeitstorte ist eurer Liebe zu Ehren entstanden”, sprach er aus und Masaru brachte die fünfstöckige Torte herein.
 

‘Und mit ganz viel Liebe’, setzte sein Biest grinsend hinzu, denn so viel, wie Rin und er sich liebten, war das noch nicht einmal gelogen. Innerlich lachte Sesshomaru über diesen Kommentar.
 

Wie wahr... aber psssst... das ist unser kleines Geheimnis.
 

‘Schon klar’, grinste es nur zurück.
 

Staunend betrachtete Kagome die Tortenböden und entdeckte die fein gearbeiteten Rosen. Ihr Blick glitt höher und ihre Augen wurden nur noch größer. Auf dem obersten Boden waren zwei Figuren. Jedoch kein typisches Hochzeitspaar. “Aber”, entkam es Inu und Kagome zeitgleich über die Lippen.
 

Sie betrachteten die Figuren eingehend und schluckten leicht. Die modellierten Arbeiten oben drauf waren sie selbst. Inu trug seinen Kariginu und hatte die Arme verschränkt. Eine typische Geste, die er damals oft gemacht hatte. Sein Blick lag auf Kagome, welche ihre Schuluniform an hatte und über ihre Schulter zu Inu rüber blickte. Über diese Feinheiten staunten die Beiden und blinzelten.
 

“Verdammt gut gearbeitet, Takeo”, lobte Koga und der Angesprochene grinste breiter.
 

“Geniale Details”, staunte Shippo und Rin kicherte leise.
 

“Warte es ab, bis du die Figuren genauer angesehen hast”, kicherte sie leise und beide Jungs sahen zu ihr. Sofort gingen sie näher ran, genau wie Kagome und Inu.
 

“Aber... das ist ja...”, sprach die Miko mit großen Augen und Sesshomaru zwinkerte.
 

“Natürlich... die Ketten dürfen nicht fehlen”, grinste er breiter und nun waren sie alle baff. Inu trug seinen Rosenkranz, welcher sehr fein ausgearbeitet war, und Kagome hatte das Juwel der vier Seelen an einer Silberkette. Es sah fast echt aus, weshalb es ihnen so sehr die Sprache verschlagen hatte das zu sehen.
 

Grinsend blickte Sesshomaru zu Rin und sie lächelte ihn voller Stolz an. “Sehr gut gemacht, King”, sprach sie voller Liebe und Stolz aus.
 

“Nur mit deiner Hilfe war das möglich, Queen”, raunte er und beugte sich leicht hinab, um seine Lippen auf ihre zu legen. Liebevoll küssten sie sich und Rin wurde rot um ihre Nasen. Es war selten, dass er sie offensichtlich küsste, aber diese Geste erfreute sie sehr.
 

Die Wölfe kamen nicht mehr aus dem Staunen heraus, denn Sesshomaru hatte mit der Torte verdammt gute Arbeit geleistet. Auch noch diese offenen und ehrlichen Worte, genau wie diese Geste, die er seiner Gefährtin zu teil werden ließ. All das machte ihn umso viel ‘menschlicher’. Das gefiel seinen Freunden sehr und waren schon gespannt, wann es bei ihnen so weit sein werden würde.
 

“Ich danke dir sehr, Takeo”, fand Kagome als erstes ihre Stimme wieder und sah überwältigt zu ihrem Schwager.
 

“Für euch jederzeit und nun... anschneiden... ich bin mir sicher... es wird euch auch schmecken, so wie mir beim Probieren”, grinste er breiter und reichte ihr das Messer.
 

“Auch... noch essbar”, blinzelte die Miko und bemerkte nicht die zweideutige Aussage. Die Wölfe jedoch merkten es und grinsten breiter.
 

“Warte ich helfe dir, Juwel”, sprach Inu und gemeinsam schnitten sie zuerst den unteren Boden an. Doch Rin meinte, sie sollten den Zweiten ebenfalls anschneiden. Denn diese waren unterschiedlich gewesen. Gesagt getan.
 

Ein einstimmiges ‘Wow’ erklang in der Menge, die sichtlich beeindruckt von der Torte war. Aber besonders von dem Inhalt. Direkt nahm Kagome von beidem ein Stück und musste einfach probieren. Doch zuvor würde sie Inu kosten lassen. So wie es sich für eine gute Ehefrau gehörte, würde sie für ihn sorgen. Schmunzelnd nahm er den Bissen an und tat das gleich bei ihr. Es war eine offensichtliche Geste für, dass das Paar gegenseitig auf sich achten würde.
 

“Mmmh, köstlich”, sprachen beide fast zeitgleich aus. Das nahm Sesshomaru als Kompliment auf und freute sich, dass es den Beiden schmeckte.
 

“Ich nehme euch das mal ab... und ihr genießt die Köstlichkeit”, hörte das Paar Hitomi neben sich. Sie hatte ihnen das Messer weggenommen. Sie würde weitere Stücke schneiden und diese verteilen.
 

Ihre Geschwister halfen ihr dabei, während Inu Kagome zum Tisch führte und sie die leckere Torte genossen. Beide blickten sich um und lächelten glücklich. Die Stimmung der Feier war ausgelassen und fröhlich. Genauso wie sie es sich beide vorgestellt hatten. Alles war in ihren Augen perfekt. Selbst Sesshomaru war ein Tick wärmer, als er sich gewöhnlich in der Öffentlichkeit zeigte.
 

“Ich liebe dich, Kokoro”, hauchte Kagome und blickte direkt in seine goldenen Augen.
 

“Und ich liebe dich, Juwel”, raunte er und bedeckte ihre Lippen mit seinen.
 

Erst sanft, doch schon bald wurde er fordernder und leidenschaftlicher. Jedoch bevor sie noch viel weiter gehen konnten, räusperte sich jemand neben ihnen. Atemlos lösten sie sich und blickte zu der Person. Ein grinsender Wolf und Fuchs standen bei ihnen. Koga und Shippo mussten die beiden einfach unterbrechen. Leise knurrte Inu und grummelte, weil sie unterbrochen wurden.
 

“Entspann dich, Köter”, grinste Koga.
 

“KEH!”, knurrte Inu zurück. Jedoch war dies ein spielerisches Knurren, weshalb Kagome das ihrem Mann auch durchgehen ließ.
 

“Bevor ihr noch hier über einander herfallt...”, lenkte Shippo die Aufmerksamkeit auf sich. “Wollten wir euch noch das Geschenk überreichen.”
 

“Geschenk?”, fragte Kagome und der Fuchs nickte.
 

“Wir haben uns noch eine kleine Überraschung überlegt”, klärte Koga auf und Inu legte den Kopf schief.
 

“Da ihr... wegen dem Kleinen nicht weit reisen könnt... habe wir euch die Strandvilla hergerichtet. Dort könnt ihr euch zurückziehen und euch auch austoben”, grinste Shippo breiter. Schließlich wäre die nächste Woche so etwas wie ihre Flitterwochen.
 

“Die... Strandvilla?”, keuchte Kagome überrascht und Koga nickte.
 

“Inu weiß wo sie ist und es ist für alles gesorgt... bleibt so lange ihr möchtet und genießt die Zweisamkeit”, grinste er breiter und zwinkerte dem Paar zu.
 

Während auf Inus Gesicht sich ebenso ein Grinsen abzeichnete, wurde die Miko knallrot. Ihr behagte es nicht, dass alle wussten, was sie dort treiben würden. Aber auf der anderen Seite wussten alle Yokais und Hanyous mit einer guten Nase genau, was sie immer und immer wieder trieben. Daher nickte sie leicht und brachte nur ein leises ‘Danke’ über die Lippen. Sesshomaru hatte sich mittlerweile auch mit Rin zu ihnen gesellt und hielt Inu die Schlüssel hin.
 

“Haut schon ab... wir kümmern uns hier um den Rest”, meinte er zwinkert und sah nur noch, wie das Paar verdutzt ihn ansah. Fast so als würden sie nicht glauben, was sie gerade gehört hatten. Daher nickte er noch zur Bestätigung, dass er es auch so meinte.
 

Kurz sahen sie sich gegenseitig an, bevor sie sich erhoben und sogleich von allen verabschiedeten. Von jedem Einzelnen hatten sie das getan und etwas länger dauerte es bei Manami und Kagomes Großvater, aber auch Sota. “Gebt mir kurz Bescheid, sobald ihr dort seid und habt eine schöne Zeit”, meinte sie fürsorglich und das Paar nickte.
 

“Natürlich, Mama... sobald wir zurück sind, kommen wir bei euch vorbei”, versprach Kagome ihrer Mutter und lächelte sie sanft an.
 

“Und nun los mit euch”, kicherte die ältere Dame und Kagome wurde rot.
 

“Ach, Mama”, hauchte sie und drückte ihre Mutter liebevoll. “Hab euch lieb.”
 

“Und wir euch”, erwiderte Manami und blickte auch zu Inu, der beide Frauen nun sanft umarmte.
 

Es war einfach perfekt. Wobei zu seinem Glück noch etwas fehlte. Er würde das nie zugeben, aber die Sehnsucht nach seinen eigenen Eltern war groß. Doch ein kleiner Hoffnungsschimmer war da. Sein Blick wanderte zu Toga, der mit Aidan gerade sprach. Wenn er wirklich die Wiedergeburt war, dann würde vielleicht eines Tages Inus Traum wahr werden.
 

“Wollen wir?”, hörte er seine Frau und sie holte ihn damit aus seiner kleinen Traumwelt.
 

“Äh... klar... lass uns los”, raunte er und lächelte sie an. Kagome bemerkte, dass ihn etwas beschäftigte, doch das würde sie ihn später fragen. Sanft drückte sie seine Hand und wollte ihm damit zeigen, dass sie da war für ihn. Dafür war er sehr denkbar.
 

Noch einmal gingen sie zu Sesshomaru und Rin. Inu wollte sicher gehen, dass sein Bruder alles im Griff hatte. Skeptisch hob der Ältere die Augenbraue hoch. “Nun verschwindet schon, Inu... wir kommen klar, sonst würden wir euch anrufen”, meinte der Taisho mit einem belustigten Unterton. Als ob er jemals etwas nicht im Griff hatte.
 

“Gut, aber ihr rührt euch”, meinte Kagome sanft.
 

“Versprochen, Kago...”, sagte Rin rasch.
 

“Genießt die Zeit und danach wollen wir jedes schmutzige Detail”, lachten Ayame und Hitomi.
 

“WAS?!”, kiekste die Miko sofort und Inu schnaubte.
 

“Ihr Wölfe seid unersättlich...”, grummelte er und wollte sie damit etwas von seiner Frau ablenken.
 

“Oh und wie wir das sind”, grinste Ayame und lächelte sanft ihre Freundin an. “Aber es war nur Spaß. Viel Vergnügen euch beiden.”
 

“Seid ihr noch da, wenn wir zurück kommen?”, fragte Kagome und Ayame nickte.
 

“Koga, die Zwillinge und ich bleiben eine Weile hier. Genau wie Masaru und Hitomi mit Aidan. Die anderen müssen zurück an die Arbeit”, erklärte die Wölfin sanft und Kagome sah zu Shippo und Ai.
 

“Keine Sorge, wir sind auch noch da... wir fliegen erst in drei Wochen zurück. Wir wollten ein wenig die Heimat genießen”, erklärte der Fuchs und das erfreute Kagome sehr. Denn sie könnte noch mehr Zeit mit ihren Freunden verbringen. “Nun haut schon ab”, grinste er breiter.
 

“Wir sind schon weg”, lachte Inu und schnappte Kagome. Er nahm sie wie eine Braut auf seine Arme und trug sie hinaus zu seinem Auto.
 

“Inu”, keuchte sie und kicherte, als sie sein Grinsen entdeckte.
 

“Hach... muss Liebe schön sein”, hauchte Ai sanft und Shippo grinste.
 

“Besonders diese”, meinte er und gab seiner Frau einen Kuss. Sie lächelten sich verliebt an.
 

“Was lange währt wird endlich gut”, grinste Koga breiter und alle lachten.
 

“Absolut auf den Punkt getroffen”, meinte Sesshomaru lachend und zog Rin sanft an seine Seite. “Lasst uns noch etwas feiern, bevor wir alle rauswerfen.”
 

“Guter Plan, Sess”, flüsterte Koga, sodass keiner der Menschen das hören konnte.

Eine unvergessliche Nacht

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Masarus Entschluss

Die Tage vergingen relativ schnell. Nach und nach flogen die Wölfe nach Hause. Einzig Masaru, Hitomi mit Aidan, Koga mit Ayame und den jüngsten Zwillingen blieben noch in Japan. Hitomi und Aidan machten so etwas wie Urlaub und würden erst nach Kagomes monatlichen Untersuchung zurück nach Europa fliegen. Shippo blieb ebenfalls mit Ai und Taiki noch in Japan und sie genossen etwas die Zweisamkeit, da Ayame gerne auf Taiki achtete.
 

Sie waren mittlerweile alle sehr gut eingespielt und halfen einander, wo sie nur konnten. Dadurch dass Inu vorgearbeitet hatte, brauchte Sesshomaru sich nur um den Papierkram zu kümmern. Das passte perfekt, da Rin langsam wieder im Café begonnen hatte zu arbeiten. Meist verbrachte der Daiyokai seine Zeit dort, denn das Büro engte ihn schon immer ziemlich ein. Natürlich hatte Kisho es direkt gemerkt, dass zwischen den beiden etwas lief. Er freute sich für die Beiden, denn sie waren ein tolles Paar.
 

“Sie war also die Frau von der du erzählt hast?”, fragte der Cafébesitzer, während Rin ihre Donnerstagsschicht erledigte, und Sesshomaru nickte.
 

“So ist es, Kisho... es ist eigentlich undenkbar...”
 

“Quatsch... du bist schließlich nur ein Gastprofessor, daher solltest du dir keine Gedanken machen”, meinte Kisho direkt, denn er fand es nicht so schlimm, dass Rin und ‘Takeo’ fünf Jahre unterschied hatten. “Zumal du sehr jung bist, also hör nicht auf all diese Neider”, grinste er und das brachte den Taisho zum Lachen.
 

Einer der vielen Gründe warum Sesshomaru diesen Mann als Freund sehr mochte und schätzte. “Du siehst das so... ich weiß aber, dass das nicht alle so sehen”, meinte er und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Sein Blick glitt zu Rin. Sie war einfach unglaublich und sah richtig süß in ihrer Arbeitskleidung aus.
 

“Hast du schon ihre Familie kennen gelernt?”, fragte Kisho neugierig. Bei dieser Frage blickte Sesshomaru zu seinem Freund.
 

“Nur Yashiko bisher... Rin muss leider noch Prüfungen absolvieren... da kann ich erst im Oktober mit ihr zu ihrer Familie fahren”, erklärte er direkt. Es gefiel ihm nicht, dass er sich nicht ordentlich vorstellen konnte, aber er wollte auch nicht ohne Rin bei ihren Eltern auftauchen.
 

“Stimmt... da war was”, meinte Kisho nachdenklich. “Ich sollte auch bald eine neue Mitarbeiterin suchen. Sie wird schließlich nicht ewig hier arbeiten. Besonders nicht nachdem sie ihr Studium fertig hat.”
 

“Da könntest du recht haben, Kisho”, grinste Sesshomaru leicht und nippte an seiner Tasse.
 

“Ich hoffe, sie wird ihren Weg gehen”, meinte Kisho und lächelte sanft. Rin lag ihm am Herzen. Sie war so etwas wie eine kleine Schwester für ihn.
 

“Definitiv wird sie das tun”, seufzte der Taisho verträumt und beobachtete sie weiter. Mit Sicherheit würde sie das tun, was ihr gefallen würde. Dafür würde er auch sorgen, dass sie ihre Wünsche sich erfüllen könnte.
 

“Und... was wirst du tun, wenn ihre Familie dagegen sein sollte?”, kam plötzlich die Frage.
 

“Hn”, entkam es ihm typischerweise. “Ich glaube, das wird dann ein hartes Stück Arbeit, denn für mich gibt es nur Rin”, sprach er schulterzuckend und Kisho lachte leise.
 

“Da bist du dir sehr sicher, Takeo.”
 

“Natürlich... für sie lohnt sich jegliche Wartezeit”, sprach der Daiyokai aus und grinste leicht.
 

‘Wenn der nur wüsste, welche Wartezeit wir schon hinter uns haben’, lachte sein Biest in seinem Inneren. Dem konnte er selbst wirklich nur zustimmen.
 

Klar... sie könnten mich nicht mögen...
 

‘Ach bei deinem Charme... und hey... ihr Opa vergöttert dich... ach nein, warte deinen Großvater’, grinste es immer breiter in seinem Inneren. Da konnte Sesshomaru nur mit den Augen rollen.
 

Lass den Blödsinn...
 

‘Wieso? Musst du dann lachen?’
 

Irgendwann kill ich dich wirklich...
 

‘Oh wie spannend, bekomme ich davor noch Popcorn? Sonst wird es noch langweilig dabei zu zu sehen, wie du es versuchen willst.’
 

Ernsthaft... wieso werde ich mit dir eigentlich so gestraft?, kam es theatralisch von Sesshomaru und sein Biest brüllte einfach nur noch vor Lachen.
 

‘So mag ich dich’, grinste es wieder.
 

Ich dich aber nicht, also lass das..., meinte er noch, aber ein Schmunzeln konnte er sich nicht verkneifen.
 

‘Hab dich auch lieb’, schnurrte es übertrieben laut in seinem Kopf, sodass er sich die Schläfen massieren musste.
 

“Wer ärgert dich denn gerade so sehr? Ich hoffe doch nicht ich”, kam plötzlich eine Stimme hinter ihm.
 

“Aber nein, Rin”, schmunzelte er und drehte sich lächelnd zu ihm um. An seinem Blick erkannte sie den Grund für sein Ärgernis. Leise kicherte sie und stellte ihm noch einen Kaffee hin.
 

“Zum Beruhigen”, zwinkerte sie ihm zu und grinste breiter. Ein leises ‘Danke’ brachte er über seine Lippen und Kisho pfiff leise.
 

“Also, wenn man euch sieht, brennt wahrlich die Luft zwischen euch”, lachte er und Rin wurde leicht verlegen, während Sesshomaru nur schmunzelte.
 

“Es knistert, aber brennt nicht”, meinte der Taisho amüsiert und brachte damit nun Rin zum Lachen.
 

“Ich bin in 30 Minuten fertig”, lächelte sie ihn an und er nickte nur.
 

“Keine Eile... Masaru wollte noch kurz mit mir sprechen”, meinte er und Kisho machte sich nun wieder daran, Rin bei der Arbeit zu helfen.
 

Es dauerte nicht lange und der Wolf kam tatsächlich ins Café. Alle Damen sahen ihn direkt an, doch das interessierte ihn Null. Diese Zeiten hatte er schon lange hinter sich. Kurz scannte er den Bereich und winkte Rin kurz zu, ehe er zu Sesshomaru an den Tisch ging. Auch wenn der Wolf so viel jünger war, war er dennoch eher mit den Inubrüdern befreundet und sprach mit ihnen auch über persönliche Dinge. Dazu zählten nun mal seine Wünsche und Träume.
 

“Dir ist bewusst, dass du gerade von der Hälfte der Frauen schon nackt in ihren Gedanken bist?”, fragte Sesshomaru ruhig und nippte an seinem Kaffee.
 

“Und wenn schon”, zuckte Masaru mit den Schultern. “Danke, dass du dir die Zeit nimmst.”
 

“Jederzeit, Masa... du weißt doch, dass wir uns immer Zeit nehmen für unsere Freunde”, meinte der Taisho lächelnd und nippte wieder am Kaffee. “Aber bevor wir in Ruhe reden können, solltest du den Damen sagen, dass du nicht interessiert bist.”
 

Masaru war kurz überrascht den amüsierten Unterton zu hören. Denn für gewöhnlich war Sesshomaru eher neutral in der Öffentlichkeit. Ob das an Rin lag oder nicht, konnte der Wolf gerade nicht sagen. Jedoch vermutete er dies, da sie ihm gerade einen Kaffee gebracht hatte und sein Gegenüber ihr direkt hinterher blickte. So offensichtlich hatte er noch nie seine ‘Gefühle’ gezeigt. Die Luft knisterte wahrlich zwischen ihnen. Es musste schön sein mit seiner Gefährtin zusammen zu sein.
 

“Ladies”, räusperte der Wolf sich nun. “Hört auf zu starren, sowohl mein Freund als auch ich sind vergeben.”
 

Vielen klappte der Mund auf, da sie nicht gerechnet hatten, dass der hübsche Unbekannte etwas sagen würde. Kisho lachte hinter seiner Theke und Rin gluckste immer wieder, denn diese vielen peinlich berührten Gesichter waren sehr amüsant. “Gut gemacht”, lobte Sesshomaru, während einer seiner Mundwinkel zuckte.
 

“Ich hoffe, dass wir nun etwas privater sind”, meinte Masaru schulterzuckend und trank seinen Kaffee. Überrascht blinzelte er und sah zu seinem Freund. “Deshalb bist du gerne hier... der Kaffee ist nahezu perfekt.”
 

“Der beste Kaffee in ganz Tokio ist hier”, grinste Sesshomaru ehrlich und das hatte nichts mit Rin zu tun. Sie war hier die Kirsche auf der Sahnehaube. Denn sie war ein wahrer Bonus in seinen Augen.
 

“Das unterschreibe ich nun genauso”, zwinkerte Masaru und lehnte sich nun entspannter zurück. Nachdem die Damen das begriffen hatte, hatte er auch keine Blicke mehr auf sich gespürt.
 

“Also... was beschäftigt dich?”, kam der Taisho direkt auf den Punkt. Genau das mochte der Wolf an ihm besonders. Nicht um den heißen Brei herum reden, sondern gleich das, was wichtig war.
 

“Als ich die Häuser für euch entworfen habe, habe ich gemerkt, dass es mir richtig Spaß gemacht hat. Ich glaube, ich würde doch gerne ein Architekturstudium machen”, gestand er direkt und sah vorsichtig zu Sesshomaru.
 

“Du möchtest dir das echt antun?”, fragte er ruhig und trank seinen Kaffee.
 

“Eigentlich habe ich nie darüber nachgedacht, aber... Kago hat es auf den Punkt gebracht... es ist meine Leidenschaft und kann doch nur vom Vorteil sein”, erklärte der Wolf direkt.
 

“Hn”, entkam es typischerweise dem Daiyokai. Innerlich machte Masaru sich schon darauf gefasst, dass die Idee doof war. “Also, wenn du wirklich die ‘Schulbank’ drücken willst... habe ich nichts dagegen, Masa.”
 

Mit diesen Worten hatte der Wolf gar nicht gerechnet. Daher hatte er auch kurz den Mund geöffnet und hörte nur ein belustigtes: “Mund zu oder eine Fliege kommt rein.” Er erkannte Rins Stimme sofort und räusperte sich leicht.
 

“Du hast echt nichts dagegen?”
 

“Warum sollte ich?”, konterte Sesshomaru ruhig und lächelte Rin an, die sich zu den beiden Jungs setzte. Sie hatte ihre Schicht fertig und wollte sie nicht unterbrechen.
 

“Naja... ich kann dann nicht mehr so oft... einfach mal da sein”, meinte Masaru direkt. Denn er könnte nicht aus dem Unterricht raus, nur weil grade etwas benötigt wurde.
 

“Keine Sorge... mir ist das bewusst und Inu denke ich auch... also klär das in Ruhe mit deinen Eltern und dann finden wir eine Lösung”, zwinkerte Sesshomaru ihm direkt zu und Rin nickte.
 

“Es gibt immer eine Lösung und du musst ja nicht immer alles erledigen”, sprach sie direkt aus und lächelnd nickte der Wolf.
 

“Das freut mich sehr zu hören”, kam es erfreut und erleichtert über seine Lippen. “Ich werde die Tage mit Mama und Papa sprechen... hoffe, sie sehen das genauso.”
 

“Bestimmt... und wenn nicht, dann rede ich mit ihnen”, bot Rin direkt an und beide sahen sie mit hochgezogener Augenbraue an. Beide wirkten etwas skeptisch.
 

“Glaub mir, dass willst du nicht”, fand Masaru zuerst seine Stimme wieder.
 

“Warum nicht?”, fragte sie unschuldig.
 

“Weil beide sehr temperamentvoll sind”, antwortete Sesshomaru ruhig und trank seinen Kaffee aus.
 

“Na und? Das bin ich ebenfalls”, grinste sie ihren Gefährten an und Masaru lachte leise. Das sah einfach unglaublich aus.
 

“Also ich glaube Rin ist neben Kago die Einzige, die es mit Mama und Papa aufnehmen könnte”, meinte er. Das zu hören machte Rin sehr stolz auf sich selbst.
 

“Scheint so... gut zu wissen, aber Rin hat recht. Wenn etwas ist, reden ‘wir’ mit ihnen”, sagte Sesshomaru mit einem ehrlichen Lächeln.
 

“Ich hoffe, dass das nicht nötig sein wird, aber ich melde”, erklärte Masaru direkt und trank seinen Kaffee ebenfalls aus. “Danke euch beiden für den Rückhalt.”
 

“Ist doch Ehrensache.”
 

“Bis die Tage, vergesst nicht Samstag das Obonfest. Mama will da unbedingt hin”, erinnerte der Wolf sie noch und beide nickten.
 

Er sah ihnen noch nach und lächelte. Sie waren wirklich ein Traumpaar. Genau wie Inu und Kagome und seine Eltern. Seine Gedanken drifteten zu seiner unbekannten Rothaarigen. Wie von selbst stellt er sich vor mit ihr zusammen Hand in Hand zu gehen. Leise seufzte er, ehe er aufstand und zu Kisho ging. Er wollte den Kaffee bezahlen, doch das hatte scheinbar Sesshomaru schon erledigt. Daher verließ er das Café und bedankte sich noch bei seinem Freund für den tollen Kaffee.
 

Zeitgleich schrieb er seinen Eltern, ob sie am kommenden Tag Zeit für ihn hätten. Normalerweise konnte er mit seinen Eltern immer reden, aber das machte ihn etwas nervös. Immerhin erledigte er schon seit Jahrzehnten Aufträge für das Rudel, die Organisation und nicht zu vergessen auch die Finanzen durch die Immobilien. Es war das erste Mal, dass er sich für etwas anderes begeisterte als die Grundstücke und Gebäude, die er immer wieder kaufte.
 

Ayame sagte direkt zu, dass sie am Vormittag bei ihm vorbei kommen würden. Vorher würden sie die Zwillinge zu Shippo und Ai bringen, da sie zum Mittag verabredet waren. Masaru war erleichtert, dass er so schnell mit seinen Eltern darüber reden könnte. Wenn alles gut laufen würde, könnte er Glück haben und bereits nächstes Jahr im März an der Uni beginnen, sofern Plätze noch vorhanden wären. Am Abend zog er sich bei einem Glas Whisky und einem guten Thriller etwas zurück. Das entspannte ihn oft.
 


 

Der Morgen kam recht schnell. Gerade so hatte es Masaru noch geschafft zu duschen und den Kaffee für sich durchlaufen zu lassen, als er schon seine Eltern roch. Nur wenig später klingelten sie und er öffnete die Tür. “Ich hoffe, wir sind nicht zu früh dran, Masa”, kicherte Ayame und nahm ihren Sohn in den Arm.
 

“Genau perfekt”, grinste er leicht und ließ seine Eltern in die Wohnung. Er wohnte immer darin, wenn er länger in Tokyo war, sonst war er eine oder zwei Nächte im Hotel.
 

“Es klang dringend”, meinte nun Koga, nachdem er seinen Sohn begrüßt hatte.
 

“Setzt euch”, sprach Masaru und machte den beiden ebenfalls einen Kaffee. Wobei er seinen an Ayame weiter gegeben hatte, damit sie schon einen hatte.
 

“Du machst es ja spannend”, schmunzelte sie und sah ihn eingehend an. Sie kannte ihren Sohn sehr gut. Obwohl er erwachsen war und ganz gut auf sich selbst aufpassen konnte, so würde er für sie ihr kleiner Junge bleiben.
 

“Mache ich das nicht immer?”, grinste er leicht und sie lachte. Ihr Sohn war durch und durch Koga, wenn er so grinste. Es freute sie sehr, dass er so vieles von ihrem Mann hatte und nicht nur von ihr.
 

“Wo er recht hat”, grinste nun Koga auch und nippte am Kaffee. “Nun aber Spaß beiseite. Ist es...”
 

“Nein... das kann ich im Moment nicht klären”, unterbrach er seinen Vater. Die Unbekannte war nun nicht die Priorität. Auch wenn Masaru unterbewusst hoffte, dass er sie in der Stadt wieder finden könnte.
 

“Nicht?”, kam es überrascht von dem Älteren und Ayame sah zwischen den Beiden hin und her.
 

“Die Dame vom Flughafen?”, fragte sie und die großen Augen ihrer beider Jungs beantworteten ihr bereits dies. “Ich bin nicht doof, Masa... aber wenn nicht sie der Grund ist, was belastet dich dann?”, wollte sie nun wissen.
 

“Belasten nicht direkt...”, fing er an und nahm noch einen Schluck. Fast so als müsste er sich Mut antrinken. “Ihr wisst ja, dass ich die Häuser für Inu und Sess entworfen habe.”
 

“Natürlichen wissen wir das. Die sehen echt großartig aus, Masa”, schwärmte seine Mutter und irgendwie machte es ihn auch stolz darauf.
 

“Ich... habe gemerkt, dass es genau das ist, was ich gerne mache”, gestand er und wurde nun verwirrt angesehen.
 

“Was genau meinst du?”, hakte Koga nach und Masaru atmete einmal tiefer durch.
 

“Schon damals habe ich gemerkt, dass ich die Finanzwelt mag. Die Immobilienwelt ist einfach perfekt um meine beiden Leidenschaften zu vereinen, aber...”
 

“Du möchtest mehr?”, hakte nun Ayame nach.
 

“Ja... Kago hat es angemerkt und ich glaube, sie hat recht. Ich würde gerne Architektur studieren”, rückte er mit der Sprache endlich raus.
 

“Oh”, kam es von seinen Eltern.
 

“Nun... ich denke... du solltest deinen Weg gehen”, meinte seine Mutter lächelnd. “Wo möchtest du denn studieren?”, fragte sie nach.
 

“Ich...”, begann er und kaute etwas nervös auf seiner Unterlippe herum. “Am liebsten hier in Tokyo.”
 

“Ernsthaft?”, entkam es Koga und Masaru nickte.
 

“Ich liebe diese Stadt und das wisst ihr”, versuchte er sich zu rechtfertigen.
 

“Und das hat nichts mit IHR zu tun?”, grinste nun Ayame und für einen Moment entglitten ihrem Sohn fast alle Gesichtszüge.
 

“Okay... das sagt alles”, lachte Koga und lehnte sich in den Stuhl zurück. “Dir ist klar, dass du sie nicht so einfach finden kannst?”
 

“Ich weiß... ohne Namen komme ich nicht weit, aber ich will es versuchen. Wer weiß... vielleicht ist das Schicksal gnädig mit mir und ich finde sie.”
 

“Du scheinst es dir gut überlegt zu haben”, meinte Ayame lächelnd und war mächtig stolz auf ihren Jungen.
 

“Ja... ich habe viel nachgedacht... ich kann zwar nicht sofort helfen, wenn etwas ist, aber...”
 

“Mach dir darum keine Gedanken, Masa. Wir werden das schon hinbekommen. Hauptsache ist, dass du deinen Weg gehst... deine Mutter und ich werden dich, aber auch deine Geschwister darin unterstützen”, erklärte Koga direkt seinem Sohn und Ayame nickte.
 

“Uns ist nur wichtig, dass ihr glücklich seid und wir sind dennoch nicht aus der Welt”, zwinkerte sie und Masaru wusste genau, was sie von ihm erwartete.
 

“Ich besuche euch so oft ich kann”, versprach er daher und zufrieden lehnte sie sich nun an ihren Mann.
 

“Gerne auch mit ihr, wenn du sie findest”, gluckste sie.
 

“MAMA!”, rief Masaru verlegen aus und brachte seine Eltern zum Lachen.
 

“Was denn? Sie muss ja eine Wucht sein, wenn du von jetzt auf gleich dein Leben änderst und ihr noch so nachhängst”, zuckte sie mit den Schultern. Leise seufzte der junge Wolf und konnte nicht umhin, dies zu bestätigen.
 

“Sie ist eine Wucht... vielleicht nur etwas scheu”, schmunzelte Masaru unbewusst.
 

Koga wollte etwas sagen, doch seine Frau hinderte ihn daran. Sie konnte ihrem Sohn ansehen, dass er das nicht laut aussprechen wollte. Obwohl es durchaus interessant war und sie zu gerne mehr von dieser Dame erfahren wollte. Doch leider hatte er nur ihre Haarfarbe und ihre Augen gesehen. Ansonsten kannte er ihren Geruch, aber das war wahrlich wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen.
 

“Falls wir dir... irgendwie helfen können, lass es uns wissen, Masa”, sprach sie schließlich liebevoll ihren Sohn an. Er schreckte kurz aus seinen Gedanken hoch und nickte schließlich seinen Eltern zu.
 

“Das werde ich... ich kümmere mich weiterhin um die Immobilien und die Finanzen. Das schaffe ich normal nebenher ganz gut. Ansonst müsstet ihr da aushelfen”, erklärte er gleich und Koga nickte.
 

“Einverstanden, wir werden das schon hinbekommen und willst du in diesem Appartement weiterhin wohnen?”, fragte Ayame nun neugierig.
 

“Darüber habe ich noch nicht nachgedacht... aber das werde ich, sobald ich die Anmeldung gemacht habe”, antwortete Masaru und trank etwas von seinem Kaffee. Er war sichtlich erleichtert, dass seine Eltern hinter ihm und seiner Entscheidung standen.
 

“Halte uns bitte auf dem Laufenden im beiden Sinne”, bat Koga seinen Sohn, denn er wollte ihn unterstützen. Dem konnte Ayame nur zustimmen und notgedrungen willigte Masaru ein. Wobei er wohl eher weniger Information über die Unbekannte weiter geben würde, wenn er ihr erneut begegnen würde. Denn zuvor wollte er sie alleine kennen lernen, ohne seine 9 Geschwister und seine Eltern involvieren zu müssen.
 

Nachdem sie das geklärt hatten, machte sich das Wolfspaar auch schon auf dem Weg zu Shippo und Ai. Masaru lehnte die Einladung ab mit ihnen den Tag zu verbringen. Er wollte lieber noch die Zeit nutzen und bei der Universität vorbei fahren, um heraus zu finden, wann er starten dürfte, um einen seiner Träume zu verwirklichen.

Obonfest unter Freunden

Mehrere Universitäten fuhr Masaru ab und erkundigte sich über ein mögliches Studium. Obwohl er schon wusste, was er brauchen würde und wo er gerne hin wollte, checkte er dennoch alle anderen Gebäude und Campusgelände ab. Er hatte die Hoffnung gehabt, die Unbekannte irgendwo dort zu treffen. Jedoch war weit und breit keine Spur zu finden. Noch nicht einmal den Hauch eines Geruches konnte er aufnehmen.
 

Also ist sie keine Studentin in Tokio., notierte er sich und überlegte. Vom Aussehen her würde er sie in seinem Alter schätzen, vielleicht sogar etwas jünger. Für einen Moment dachte er darüber nach bei den Hochschulen vorbei zu fahren, aber er entschied sich dagegen. Er wollte kein Aufsehen erregen und leider tat er das. Viele Frauen schauten sich nach ihm um. Es hatte ihn nie gestört, dass sie das taten. Im Gegenteil. Eigentlich flirtete er sehr gerne.
 

Jedoch bekam er die Rothaarige einfach nicht aus seinem Kopf. Daher interessierte es ihn auch nicht weiter. Er schrieb Sesshomaru eine Nachricht, dass seine Eltern einverstanden waren und er sich kommende Woche bei den Unis bewerben würde. Wobei der Taisho ihm antwortete, dass er bestimmt aufgenommen werden würde. Schließlich hatte der Wolf gute Noten und auch schon Vorkenntnisse durch seinen Job.
 

Deshalb war Masaru auch zuversichtlich einen Studienplatz zu bekommen. Nach seiner Tour machte er seine Bewerbungen fertig und achtete darauf, dass die Jahreszahlen alle passten. Nicht das er eines der Dokumente falsch hatte und dann würde das etwas länger brauchen, bis er das in die Wege leiten könnte. Doch Zeit wollte er nur ungern verlieren. Er hatte gerne alles im Griff und kümmerte sich genauso sorgfältig darum, wie bei seinen anderen Geschäften mit den Immobilien.
 


 

Am nächsten Morgen hatte Masaru seine Bewerbungen weggeschickt. Zwar wäre es möglich gewesen diese persönlich ab zu geben, aber die Universitäten nahmen nur mittwochs Neuanmeldungen an. Die Wartezeit wäre noch akzeptabel, doch dabei war immer ein enormer andrang und eine ewig lange Schlange und genau darauf hatte er noch weniger Lust. Aus diesem Grund hatte er den Postweg gewählt. Um auf Nummer sicher zu gehen, hatte er sich auch bei fünf verschiedenen Unis beworben. Er wurde zu einem Mann, der lieber auf Sicherheit ging.
 

Danach fuhr er zu Hitomi, wo sich alle zum Mittagessen trafen. Sie besprachen auch dabei, was sie machen würden. Da das Obonfest an dem Wochenende in Tokyo stattfinden würde, wollte Ayame unbedingt hin. Dieses traditionelle Fest war ihr liebstes gewesen und so waren ihre Kinder immer mit ihr dabei. Natürlich auch Koga. Dieses Mal konnte sie sogar Sesshomaru überzeugen. Wobei das eher Rin gemacht hatte, denn sie wollte auch dahin.
 

Dieses Fest diente dazu die Seelen der verstorbenen Ahnen mit dem Diesseits zu verbinden. Das war eine seltene Gelegenheit, um mit den Geistern zu agieren. Zu mindestens sagte das Rin so. Sesshomaru selbst mochte dieses Fest nicht besonders, aber er wollte seiner Gefährtin die Freude machen. Sie beschlossen alle, bis auf den Taisho, dass sie Yukatas tragen wollten. Diese waren um einiges leichter als Kimonos, doch genauso schön. Leider musste der Daiyokai sich dieser Entscheidung wohl fügen.
 

‘Ach so schlimm wird das schon nicht. Rin wird auch einen tragen, das sollte doch die wenigen Stunden entschädigen’, grinste sein Biest in seinem Inneren und er knurrte leise dieses an.
 

Du bist unmöglich.
 

‘Für dich jederzeit’, lachte es einfach nur, da es ihn schon lange nicht mehr ernst genommen hatte.
 

Das konnte Sesshomaru ihm auch nicht übelnehmen. Schließlich konnte er nie seine Drohungen war machen, aber es machte Spaß sein inneres Tier heraus zu fordern. Zum Glück habe ich nach dem Mittagessen noch etwas Zeit mit Rin alleine., grinste er leicht, denn das würde ihn definitiv entschädigen.
 

“Wir müssen noch bei meiner Wohnung vorbei, Sess”, erinnerte Rin ihn und er nickte.
 

“Ich weiß... will Yashiko mit Ren vielleicht heute mit kommen?”, fragte er sie und sie blinzelte leicht.
 

“Oh... ich habe sie noch gar nicht gefragt, warte... das mache ich gleich”, meinte sie und schnell schrieb sie ihrer besten Freundin. Sie hatte das bei dem kleinen Trubel drum herum einfach vergessen.
 

Allgemein hatte sie im Moment weniger Zeit für Yashiko, aber das war irgendwie normal, denn sie hatten beide einen Freund. Trotzdem wollte sie nicht ihre beste Freundin so vernachlässigen. Aber da diese nichts von der Yokaiwelt wusste, wäre es zu gefährlich für sie. Bei ihrem letzten Besuch hatte Rin bemerkt, dass Ryo ein Yokai war. Sie wusste nicht, wie sie das bemerkt hatte, doch Sesshomaru klärte sie auf.
 

Da sein Yoki in ihr floss, konnte sie das spüren, wenn Yokais oder Hanyous in der Nähe waren. Sie hatte es nur nicht bemerkt, da sie bei den Wölfen das im Vorfeld schon wusste und hatte nicht auf die Signale geachtet. Doch bei Ryo fiel es ihr auf. Später erklärte Sesshomaru ihr auch, dass der junge Mann ein Drachenyokai war. Um genauer zu sein ein Wasserdrache. Da gab es viele Unterschiede, die er ihr direkt erklärt hatte. Denn Rin musste wissen, wer gefährlich war und wem sie trauen konnte.
 

“Wer ist denn Yashiko?”, fragte Ayame interessiert.
 

“Meine beste Freundin... ich bin mit ihr aufgewachsen und sie ist wie eine Schwester für mich”, erklärte Rin lächelnd und verstehend nickte die Wölfin.
 

“Weiß sie... von Yokais?”, fragte Koga und Rin schüttelte den Kopf, denn das wusste sie wirklich nicht.
 

“Gut, dann verhalten wir uns wie unter Menschen”, meinte Ayame lächelnd. Dankbar nickte Rin. Der jungen Frau war schon klar gewesen, dass sie ihre beste Freundin früher oder später einweihen müsste, aber noch war ihr nicht klar, wie sie das machen sollte.
 

Direkt nach dem Essen verabschiedeten sie sich von den Wölfen und vereinbarten sich am Abend beim Tempel zu treffen, um das Fest gemeinsam zu verbringen. Rin und Sesshomaru fuhren direkt zu ihrer Wohnung, denn sie wollte ihren Yukata holen. Zeitgleich hoffte sie, dass Yashiko zu Hause wäre und mitkommen wollte. Noch bevor sie an ihrem Ziel ankamen, bekam Rin eine Antwort. Sie kicherte leise und er musste nicht nachfragen, denn sie konnte er wie ein Buch lesen.
 

“Sie kommen also mit und sind daheim”, stellte er fest.
 

“Mhm... Shiko freut sich riesig deine Freunde kennen zu lernen”, lachte sie leise weiter. Doch dann stockte sie: “Shit, worauf muss ich denn achten?”
 

‘Ach du meine Güte ist sie niedlich, wenn sie sich Sorgen macht’, lachte es in seinem Inneren und er rollte kurz mit den Augen. Sein Biest war wirklich nicht hilfreich. Aber es hatte Recht. Rin war zuckersüß, wenn sie so besorgt ihn anblickte und sich ihre Gedanken machte.
 

“Also eigentlich nur, dass Koga, Masaru und Hitomi Geschwister sind... Ayame so gesehen Masarus Schwägerin und die Zwillinge sind sein Neffe und seine Nichte. Shippo ist ein Freund der Familie”, erklärte er ihr, denn so würde sie das wohl am besten verstehen und klären können.
 

“Oh... mehr nicht?”, hakte sie nach.
 

“Hn”, überlegte er. “Doch eins noch... wenn Toga mit kommt, dann ist er mein entfernter Cousin. Ansonsten ist alles andere nicht der Rede wert.”
 

“Verstehe... das bekomme ich dann hin”, kicherte sie nun wieder und brachte ihn zum Schmunzeln. Sein Biest lachte in seinem Inneren nur wieder. Es amüsierte sich mal wieder köstlich und bescherte Sesshomaru wie immer starke Kopfschmerzen. Deshalb massierte er sich wieder die Schläfen, nachdem sie am Parkplatz angekommen waren.
 

Kannst du bitte damit aufhören?
 

‘Hört, hört... ich bekomme sogar ein bitte von dir’, lachte es wieder und erneut konnte er sich nur die Schläfe massieren. Das war definitiv diabolisch gemeint.
 

Lass den Blödsinn..., knurrte er unabsichtlich und zog damit Rins Aufmerksamkeit auf sich. Sie blickte zu ihm rüber und wollte fragen, was los sei, doch da hatte sie schon einen kleinen Verdacht gehabt.
 

“Süßes kleines Biestlein”, fing sie an und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel. Blinzelnd blickte er sie an und seine Augen flackerten leicht rot auf. “Würdest du bitte meinem Liebling keine Kopfschmerzen bereiten? Der muss heute noch mich ausführen”, schnurrte sie und kam ihm immer näher. Schwerer schluckte er und bevor er all das begriff, lagen ihre Lippen schon auf seinen.
 

‘Ach du...’, begann sein Biest, doch dann knurrte es voller Zuneigung und Zustimmung.
 

Nach einer Weile löste sie den Kuss und lächelte Sesshomaru verliebt an. “Hat es geholfen?”, fragte sie zuckersüß nach und er nickte nur. Unfähig auch nur ein Wort heraus zu bringen. Er war gerade viel zu geflasht.
 

Dass... ich das noch erleben darf...
 

“Dann bin ich beruhigt”, lächelte sie verliebt und küsste erneut ihren Gefährten. “Ich mag euch beide sehr, aber wenn es dir Kopfschmerzen bereitet, wird das nicht gut enden”, erklärte sie direkt und kurz blinzelte er.
 

“Stimmt... du hast uns grade beide sprachlos gemacht”, gestand er und hörte diesmal von ihr seine berühmte Reaktion. Leise lachte er und küsste diesmal sie. Irgendwie mochte er es, dass sie seinen Spruch geklaut hatte.
 

“Huch... für was war das?”, fragte sie ihn neckend und er grinste nur breit.
 

“Als Dank... nun komm... wir sollten in die Wohnung”, bemerkte er, denn sie waren immer noch im Auto.
 

“Oh... du hast recht”, lachte sie und beide stiegen aus.
 

Nur wenig später waren sie in der Wohnung und Rin wurde von ihrer Mitbewohnerin umarmt. So schnell konnte Sesshomaru gar nicht gucken, da waren die Damen schon verschwunden. Kurz blinzelte er und hörte ein leises Lachen. “Gewöhn dich daran... das machen sie schon seit Jahren so”, kam es von Ryo.
 

“Scheint so”, meinte er und sah zu dem deutlich jüngeren Yokai.
 

Es war schon etwas komisch, aber Ryo hatte irgendwie sofort gewusst, dass er Rin markiert hatte. Kaum hatte Rin Yashiko gesagt, sie wären ein Paar, schon bekam er die Feststellung. “Komm, ich mache dir einen Kaffee”, bot Ryo an und Sesshomaru dankte ihm.
 

“Und ihr kommt wirklich beide mit?”
 

“Mhm... auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob das gut gehen wird.”
 

“Warum sollte es nicht gut gehen, Ryo?”
 

“Naja... Shiko ist recht... offen, herzlich und ziemlich verpeilt”, brachte der Jüngere heraus und seufzte leise.
 

“Ach... ihr wird nichts passieren... wir sind doch alle da”, grinste Sesshomaru.
 

“Naja... ich”, begann Ryo und seufzte erneut.
 

“Du hast immer noch Angst?”
 

“Sowas von... ich meine... ich bin stolz darauf ein Drache zu sein, aber... sie denkt wohl noch ich sei verrückt... ein Leben ohne sie... das könnte ich nicht”, gestand er und Sesshomaru lächelte leicht.
 

“Hn”, überlegte der Taisho und nippte an dem Kaffee. “Wir sollten mal mit ihr reden. Gemeinsam. Vielleicht glaubt sie Rin da eher. Vor allem jetzt”, grinste er und Ryo wusste genau, was der Ältere meinte.
 

“Vielleicht... aber nicht heute... das würde sonst zu viel werden”, meinte der Jüngere verlegen.
 

“Klar... wie wäre es nächste Woche? Rin hat Mittwoch frei. Ich koche etwas und ihr kommt zu uns rüber”, schlug er vor und wurde mit großen Augen angesehen.
 

“Wirklich?”
 

“Aber klar doch, Ryo. Je früher sie es erfährt, umso besser wird es sein”, sprach der Daiyokai ehrlich aus und deutete an, dass die Damen gleich da wären. Verstehend nickte der Drache und lächelte.
 

“Hier seid ihr”, hörten sie Yashiko.
 

“Ich habe Takeo nur einen Kaffee angeboten, bis ihr beide euch absprecht”, meinte Ryo beschwichtigend.
 

“Guter Gastgeber”, zog ihn Yashiko auf, denn das war nicht seine Wohnung. Rin kicherte leise und auch Sesshomaru musste schmunzeln.
 

“Haben wir denn etwas verpasst?”, wollte Rin wissen. Sie hatte eine kleine Reisetasche dabei. womöglich war dort ihr Yukata. Ein wenig war der Taisho neugierig, aber er würde sich noch gedulden müssen.
 

“Ich habe zu Ryo gesagt, dass er mit Yashiko bei uns am Mittwoch eingeladen ist. Du hast doch frei und ich koche etwas Leckeres und wir lernen uns richtig kennen. Immerhin muss ich doch deine Schwester kennen und sie mich”, erklärte der Tiasho ruhig.
 

“Oh das ist eine tolle Idee”, strahlte Rin ihren Gefährten an und er legte seinen Arm um ihren Rücken.
 

“Danke für die Einladung, wir kommen gerne”, sprach Yashiko aus und lächelte Ryo an. Er war kurz überrascht, dass sie zusagte, aber er freute sich. Auch wenn er Angst davor hatte. Denn er wusste, worüber Sesshomaru reden wollte, und er konnte nur hoffen, dass Yashiko das verstehen und nicht weglaufen würde.
 

“Gibt es etwas, was ihr nicht esst oder gar allergisch seid?”, fragte der Taisho direkt und bekam nur ein Kopfschütteln. Da beide alles aßen, würden sie sich einfach überraschen lassen. “Gut, dann sehen wir uns gegen 19 Uhr am Tempel.”
 

“Ich schicke euch noch die Adresse”, meinte Rin und so verabschiedeten sie sich von den Beiden.
 

Sesshomaru und Rin wollten noch etwas Zweisamkeit haben. Dabei erklärte er ihr natürlich auch, dass er am Mittwoch Ryo helfen wollte. Immerhin war es wichtig, dass Yashiko sich an den Gedanken gewöhnen sollte, dass ihr Partner ein Yokai war. Wenn sie ihn liebte, dann würde sie früher oder später das akzeptieren. Natürlich könnte das auch schlecht enden, aber Sesshomaru war zuversichtlich.
 

“Ich hoffe wirklich, dass Shiko damit klar kommt”, sprach sie ehrlich. “Ryo ist ein toller Kerl und trägt sie auf Händen. Hat immer auf mich geachtet, wenn wir unterwegs waren und ausgegangen sind.”
 

“Du warst oft aus?”, fragte Sesshomaru grinsend.
 

“Nein... eigentlich nicht... nur einmal im Monat, aber immer mit Shiko und Ryo”, kicherte sie und schickte Yashiko die Adresse des Tempels, wo sie sich später mit den Anderen treffen würden. Daheim angekommen, entspannten sie sich auf dem Sofa.
 

Sesshomaru wollte die Zeit mit Rin alleine genießen. Natürlich ließ er es sich nicht nehmen seine Liebste zu necken. Nur zu gerne hätte er noch etwas Spaß mit ihr gehabt. Jedoch wimmelte sie ihn schnell ab. Fast schon enttäuscht knurrte er und sie kicherte leise. Sie erhob sich und ging zur Treppe rüber. Doch bevor sie diese betrat, blickte sie über die Schulter zu ihm. Ein Funken lag in ihren Augen und sofort sprang er auf.
 

Lachend eilte Rin hinauf und natürlich folgte er ihr. Er hatte ihre stumme Bitte mit ihr mit zu kommen verstanden. Beide waren oftmals verspielt und neckten sich nur zu gerne. Sie gingen gemeinsam unter die Dusche und sie ließen es sich nicht nehmen mit einander zu spielen. Da sie noch mehr als genug Zeit hatten, nahmen sie sich diese für gemeinsame Zärtlichkeiten. Sie ließen ihrer Liebe freien Lauf und genossen dies in vollen Zügen aus.
 

“Müssen wir wirklich hin?”, versuchte Sesshomaru es erneut. Doch Rin ließ nicht mit sich reden.
 

“Sei brav... wir gehen hin, treffen unsere Freunde... gedenken der Toten und gehen wieder heim”, erklärte sie ihr Vorgehen ruhig und fischte nach ihrer Unterwäsche. Darüber würde sie ihren Yukata anziehen.
 

“Ich mag solche Feste nicht”, meinte er.
 

“Ich erinnere mich aber daran, dass du mit mir auf so ein Fest gegangen bist”, wandte sie ein und hörte schon sein Seufzen. “Wir werden nicht lange brauchen, aber es ist wichtig... für die Seelen der Verstorbenen”, erklärte sie ihm und er nickte schließlich.
 

Für sie würde er über seinen Schatten springen müssen. Er suchte aus seinem Schrank den Yukata heraus und zog sich langsam um. Eigentlich hatte er keinerlei Lust dazu, aber was tat man nicht alles für die Frau des Herzens. Er hatte sich damals einen herstellen lassen. Dieser war so wie sein altes Outfit. Den Stil liebte er sehr, weshalb er sich daran orientiert hatte. Hauptsächlich war es weiß und rot mit kleinen Hortensienblüten.
 

“Nimmst du mich so mit?”, wollte Rin plötzlich wissen und er schloss den Schrank, bevor er sich umdrehte.
 

Seine Augen weiteten sich, als er sie erblickte. Sie trug einen sehr edlen Yukata. Es war ein rosanerer mit eingestickten Kirschblüten. “Wow”, brachte er hervor.
 

“Geht das so?”, fragte sie verlegen nach und spielte nervös an ihrer kleinen Tasche herum.
 

“Du sieht unglaublich darin aus”, sprach er ehrlich aus und trat an sie heran. Sanft legte er eine ihrer Haarsträhne hinter ihr Ohr.
 

“Danke”, hauchte sie und lächelte ihn verliebt an. Erst jetzt bemerkte sie seinen Yukata und blinzelte. “Wow... das sieht ja fast so aus wie dein Outfit.”
 

“Das war Absicht, Queen”, grinste er breiter.
 

“Du siehst perfekt darin aus, King”, sprach sie sanft aus und lächelte ihn an. “Komm, wir sollten los und unsere Freunde nicht warten lassen.”
 

Hörbar seufzte er und sie lachte leise. Sie liebte es, wenn er das machte. Es machte ihn ziemlich süß in solchen Momenten. Jedoch würde sie ihm das niemals so sagen. Denn so etwas wollte bestimmt kein Mann hören. Das würde sie ihm erst sagen, wenn sie ihn ärgern wollen würde. Irgendetwas sagte ihr, dass das bald schon der Fall sein werden würde. Sie hakte sich einfach bei ihm ein und zog ihn einfach mit sich nach unten.
 

Anfangs folgte er ihr nur widerwillig, jedoch verlor er seinen Widerstand, denn Rin sah unglaublich in ihrem Outfit aus. Er wollte sie unbedingt ausführen. Das war das schönste, was er sich an einem solchen Abend vorstellen könnte. Glücklich strahlte Rin während der Autofahrt ihren Gefährten an. Nur einige Momente später kamen sie am Treffpunkt an und sahen auch schon die Anderen am Eingang des Tempels.
 

“Na endlich”, grinste Ayame das eingetroffen Paar an.
 

“Wie kannst du nur so fröhlich sein”, rollte Sesshomaru mit den Augen.
 

“Tja... bin halt so, das solltest du doch schon wissen”, lachte sie weiter und Rin kicherte.
 

Als sie Yashiko und Ryo entdeckte, löste sie sich von ihrem Liebsten und rannte zu ihrer besten Freundin. Sie sprang ihr in die Arme und lachte leise. Die Wölfe blickten erst verwirrt ihr hinterher, aber dann schmunzelten sie. Sie begriffen, dass es Rins ‘Schwester’ war. Ryo grüßte kurz und war mehr als unsicher unter den Yokais. “Schön euch kennen zu lernen”, sprach Ayame lächelnd.
 

“Shiko, Ryo... das sind Takeos Freunde”, erklärte Rin sanft und hakte sich direkt bei ihrer besten Freundin ein.
 

“Freut mich... ich hoffe, ich kann mir die Namen alle merken”, gestand Yashiko, doch Hitomi winkte ab.
 

“Mach dir keine Gedanken darum”, zwinkerte sie der jungen Dame zu.
 

“Dann lasst uns los gehen und danach unterhalten wir uns in Ruhe”, bot Sesshomaru an, denn er wollte das alles hinter sich bringen.
 

Gemeinsam gingen sie zum Tempel und platzierten die üblichen Opfergaben. Meistens wurden diese mit Gurken und Auberginen zusätzlich dekoriert. Jeder hinterließ etwas davon und einige zündeten Räucherkerzen. Es war fast schon zu still, aber das lag daran, dass alle in Gedanken waren. Während die meisten auf sich selbst achteten, behielt Sesshomaru alle im Blick. Besonders Toga, denn er war ungewöhnlich still gewesen. Den Grund dafür würde er sicher später noch erfahren.

Vorbereitungen zum Essen

Nachdem sie die Riten befolgt hatten, gingen sie weiter und trafen sich an dem See, um eine Kerze ins Wasser zu lassen. Jeder Anwesende hatte jemanden verloren, den er damit etwas Seelenfrieden geben wollte. Während die Wölfe mit den anderen das machten, blieb Toga hinten stehen und Sesshomaru gesellte sich zu ihm. Der Taisho war etwas neugierig geworden, denn der junge Inuyokai war ziemlich still. Das war definitiv nicht normal gewesen.
 

“Alles gut, Toga?”, fragte er daher.
 

“Ja... ich bin mir nur nicht sicher für wen ich die Kerze anzünden sollte”, meinte der Angesprochene.
 

“Hast du jemanden in deinem Leben verloren?”
 

“Nein... meine Großeltern und Eltern leben... selbst mein Onkel und meine Tante... und doch...”
 

“Vermisst du jemanden?”, hakte Sesshomaru nach und seufzend nickte Toga.
 

“Ich weiß nicht wieso... aber tief in meinem Inneren ist da etwas. Fast so als würde ich etwas vermissen”, versuchte Toga zu erklären.
 

“Oder jemanden”, warf Sesshomaru ein und bekam einen verwirrten Blick. Leicht lächelte er und zündete die Kerze an. “Manchmal weiß man nicht sofort, was los ist, aber man sollte seinem Gefühl trauen. Wenn du eine Kerze hinein lassen willst, dann mach es. Egal für wen oder was du das tust. Es wird dich erleichtern.”
 

“Hm”, überlegte Toga etwas und nickte schließlich. “Da könntest du recht haben. Ich werde es tun und hoffen, dass es mir danach besser geht.”
 

“Eine ausgezeichnete Idee”, sprach der Taisho und sah dem Jüngeren nach.
 

“Möchtest du auch... eine Kerze ins Wasser lasse?”, fragte Rin neben ihm und er sah zu ihr.
 

“Hn”, entkam es ihm und er blickte zu ihr. “Früher habe ich eines für dich und eines für Vater ins Wasser gelassen... aber nun weiß ich nicht, ob das noch angemessen ist.”
 

“Nun... ich denke für die Verstorbenen schadet es nie... vielleicht auch in der Hoffnung, die Seele kommt zu dir”, lächelte sie ihn aufmunternd an. Er verstand sofort, was sie meinte und nickte.
 

“Also eine für Papas Seele”, entschied er und sie lächelte sanft ihn an.
 

“Eine gute Idee... so fand ich auch zu dir”, hauchte sie und küsste seine Wange. Sanft nickte er und lächelte.
 

Noch nie war er sentimental gewesen, aber das hier war eine starke Prüfung für ihn. Normalerweise tat er das mit Inu in den vergangenen Jahren, aber er wollte das nicht von ihm verlangen, dass er seine ‘Flitterwochen’ dafür opferte. Rin folgte ihm und stellte sich an seine Seite. Sie würde ihn das nicht alleine machen lassen. Beide hockten sich hin und wollten gerade das Schiff zu Wasser lassen, doch es kamen noch zwei weitere Personen dazu.
 

“Du kommst spät”, flüsterte er nur und Rin musste nicht rüber sehen, um zu wissen, dass Inu da war. Sie spürte es.
 

“Der Verkehr war die Hölle”, sprach Inu und so ließen sie zu viert die Kerze ins Wasser.
 

Einen Moment blieben sie so zusammen, ehe sich die Damen erhoben und danach die Brüder. Sie gingen zu den Anderen und sogleich wurde das Paar in die Arme geschlossen. Keiner hatte gerechnet, dass Kagome mit Inu herkommen würden. Sie waren ziemlich überrascht über ihr Erscheinen. Aber sie freuten sich auch darüber. Liebevoll schlossen sie die beiden in die Arme.
 

“Was macht ihr denn hier?”, fragte Koga die beiden.
 

“Ich lasse doch diesen Tag nicht aus”, meinte Inu und sah zu Sesshomaru. Er musste mit ihm nicht viel reden, um zu wissen, was ihm wichtig war. “Abgesehen davon, hat Kagome rumgenörgelt, bis wir hergekommen sind.”
 

“Absolut”, lachte Kagome und stupste ihren Mann an. “Es ist wichtig und besonders, wenn all unsere Freunde hier sind. Wir fahren nach dem Abend wieder zurück”, kicherte sie leise und die Damen lachten mit ihr.
 

“Oh... Kago, Inu... das sind Shiko und Ryo”, stellte Rin die vier einander vor. “Ich glaube ihr kennt euch noch nicht... ich habe das komplett vergessen.”
 

“Nicht schlimm, Rin”, lächelte Kagome ihre Schwägerin in Spe an. “Es freut mich sehr, deine beste Freundin kennen zu lernen. Und auch dich, Ryo.”
 

“Die Freude ist ganz unsererseits”, lächelte Yashiko. “Und ihr seid wegen des Festes zurück gekommen?”
 

“Ja... ich kenne Inu gut genug und mittlerweile auch meinen Schwager”, sprach Kagome und sah zu den Brüdern, die mit Toga und Masaru sprachen.
 

“Er hat sich sehr gefreut”, sprach Rin und lächelte die Miko sanft an. Yashiko blinzelte kurz und sah zwischen den Mädchen hin und her.
 

“Ihr kennt die beiden sehr gut”, bemerkte sie.
 

“Unser Leben lang”, antworteten beide Frauen zeitgleich und lachten sofort los.
 

“Man merkt es... es ist schön zu sehen, dass ihr euch so versteht”, kam es fast schon wehmütig von Yashiko.
 

“Und du gehörst auch zu uns, Shiko”, strahlte Rin ihre beste Freundin an und wurde von beiden Mädchen umschlossen. Blinzelnd sah sie zwischen ihnen erneut hin und her.
 

“Ihr seid verrückt”, kicherte Yashiko leise.
 

“Gewöhne dich daran... das ist deren zweiter Vorname”, lachte Inu und brachte damit die Damen zum Lachen. “Lacht nur... ihr wisst, dass ich recht habe.”
 

“Und genau deshalb lieben wir sie doch”, grinste Ryo breiter und dem konnte der Hanyou nur zu stimmen.
 

“Kommt... lasst uns was essen gehen”, schlug Koga vor und sah in die Runde.
 

“Oh ja... das wäre toll und danach fahren Inu und ich zurück und kommen wie geplant am Freitag wieder”, kicherte Kagome. Damit stand der Plan fest und sie fuhren alle ins Stammlokal. Immerhin bekam dort Sesshomaru immer einen Tisch.
 

Gemeinsam aßen sie und scherzten ein wenig untereinander. Trotz der etwas schwereren Stimmung wurde es Dank des Essens um einiges leichter und angenehmer. Auf diese Weise konnten sie den Tag noch in etwas Schönes verwandeln. Selbst Yashiko und Ryo tauten immer mehr unter den Freunden auf. Das erfreute Rin sehr und Ryo wusste, dass er nicht alleine war, sollte etwas schief laufen, würden die anwesenden Yokai für ihn da sein.
 

Nach dem Essen verabschiedeten sich Kagome und Inu wieder. Sie würden noch sechs Tage ihre Flitterwochen genießen. Die anderen blieben noch ein wenig, ehe Shippi mit Ai und Taiki sich auch auf den Heimweg machten. Der Kleine schlummerte bereits in den Armen seines Vaters. Er war einfach eingeschlafen und wecken wollten sie ihn nicht. Rin brachte sie noch zum Auto. Sesshomaru hingegen brachte Ayame und Koga mit den Zwillingen zum Wagen.
 

“Also wir sehen uns in den nächsten Tagen”, kicherte Ayame und Sesshomaru rollte mit den Augen.
 

“Woher nimmst du immer nur diese Energie und Fröhlichkeit?”, fragte er ehrlich.
 

“Tja... Geheimnis, Sess”, zwinkerte sie ihm zu und grinste breiter.
 

“Solange dein Mann und deine Kinder damit klar kommen, ist alles gut”, lachte er amüsiert und das brachte das Wolfspaar auch zum Lachen.
 

“Nur so will ich meine Aya habe”, grinste Koga und küsste ihre Schläfe. Er liebte sie genau deshalb so sehr.
 

“Nun kommt gut rüber und bis bald”, zwinkerte Sesshomaru ihnen zu. Er sah ihnen einen Moment nach und blinzelte, als er Toga neben sich wahrnahm.
 

Kurz überlegte er, ob er den jungen Yokai ansprechen sollte, doch beließ er es dabei. Sesshomaru war noch nie gut in Konversationen. Daher vermied er diese zu beginnen. “Danke für den Rat vorher”, hörte er und blickte zu dem Jüngeren rüber.
 

“Jederzeit, Toga”, meinte der Taisho mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. “Und das meine ich auch so... egal wann immer du Hilfe brauchst, melde dich einfach.”
 

“Das ist sehr großzügig... ich weiß gar nicht, wie ich dir - nein eigentlich euch das zurück zahlen kann.”
 

“Lebe dein Leben und wenn du kannst, unterstütze die anderen Yokais, wo du kannst”, erklärte Sesshomaru lächelnd und Toga hob eine Augenbraue hoch, ehe er nickte und leicht grinste.
 

“Sobald ich das kann, sehr gerne”, stimmte er sofort zu.
 

Damit war das Problem gelöst. Somit zog der junge Yokai sich ebenfalls zurück. Er wollte noch etwas lernen, denn in den nächsten Tagen wollte er sich bei den Pilotenschulen bewerben. Die benötigen Unterlagen würden Anfang der Woche fertig sein. Die Wölfe hatten ganze Arbeit geleistet und alles so schnell wie möglich vorbereitet. Wie immer mit größter Sorgfalt.
 

“Die Einladung für Mittwoch steht also fest?”, fragte Ryo neben dem Daiyokai.
 

“Mhm... seit gegen 18 Uhr da”, meinte Sesshomaru und blickte zu dem Drachen rüber.
 

“Und du willst wirklich diese Bombe platzen lassen?”
 

“Mhm... früher oder später würde sie es merken, wenn... der Gefährtenbund so funktioniert, wie wir annehmen”, begann er zu erklären.
 

“Oh?”, entkam es Ryo.
 

“Nun... noch brauchen wir beweise für die Annahme, aber spätestens dann wird sie es merken... vor allem aber merkt sie es, da ich um einiges langsamer altere... genau wie du”, bemerkte der Taisho ruhig, denn das war der ausschlaggebende Punkt dafür.
 

“Da hast du wohl recht... und wenn sie... mich deshalb verlässt?” Ryos Stimme wurde immer leiser, während er seine Worte aussprach.
 

“Das wird sie nicht... sie liebt dich für das was du bist... du hast ihr nur ein Detail nicht gesagt, wobei eigentlich hast du das, nur hat sie es nicht geglaubt. Genau das ist dein Vorteil... deshalb helfe ich dir auch dabei, Ryo”, versuchte Sesshomaru den jungen Yokai zu beruhigen.
 

“Danke... das ist sehr freundlich von dir”, gab der Drache ehrlich zu und der Taisho nickte.
 

“Wir sind wenige, also sollten wir zusammen halten”, meinte Sesshomaru direkt und lächelte, als Yashiko und Rin zu ihnen kamen.
 

“Ihr seid ja schon Freunde geworden”, bemerkte Yashiko erfreut und Rin sah voller Liebe ihren Gefährten an. Es war einfach schön zu sehen, wie sehr er sich in ihren Augen zum Guten verändert hatte.
 

“Sollten wir keine Freunde sein?”, fragte Ryo verwundert über ihre Worte.
 

“Wer weiß, was so bei euch Männern im Kopf herum fleucht”, konterte sie ihm.
 

“Nur gutes... das versichere ich dir... also bis Mittwoch ihr Zwei... Rin und ich sollten langsam Heim kehren”, erklärte Sesshomaru lächelnd und seine Liebste nickte.
 

“Mhm, ich sollte noch etwas lernen und Vorbereitungen treffen... die wichtigen Prüfungen stehen bald vor der Tür”, seufzte die Studentin und Mitfühlend nickte ihre beste Freundin. Sie wusste, wie wichtig das für Rin war.
 

“Lenkt euch aber nicht zu sehr gegenseitig ab”, mahnte Yashiko etwas strenger. Das brachte Rin wieder zum Lachen und Sesshomaru versprach, dass er Rin unterstützen würde und sie nicht ablenken wollte.
 

Sogleich verabschiedeten sie sich mit einer herzlichen Umarmung und Sesshomaru kehrte mit Rin in die Wohnung zurück. Sie hatte dort bereits all ihre Unterlagen für die Uni. Zudem gab es dort mehr als genug Bücher zum Nachschlagen. Deshalb wollte sie noch die kommenden zwei Wochen bei ihm nutzen. Während der Prüfungswoche würde sie bei Yashiko wieder sein, damit sie sich nur auf die Prüfungen konzentrieren konnte.
 

Das machte Sesshomaru nichts aus, denn danach würde sie zu ihm in die Wohnung ziehen. Dies machte ihn glücklich und wenn alles gut laufen würde, würden sie in knapp einem Jahr in ihrem eigenen Haus leben. Sogar in ihrem Traumhaus. Denn das war es wirklich. Masaru hatte ganze Arbeit geleistet mit seiner Planung. Das war auch der Grund, warum er den Wolf darin unterstützen wollte, das Studium an zu streben.
 

Zu Hause angekommen, verbrachten sie noch einen schönen Abend zu zweit und ließen dies mit gemeinsamem Spaße im Bett ausklingen. Rin wollte erst am nächsten Tag anfangen ihre Vorbereitungen zum Lernen zu treffen. Diesen wundervollen Tag, wenn auch dieser teilweise traurig war, wollte sie nicht mit den Prüfungsvorbereitungen verbringen. Viel lieber verbrachte sie diese Zeit mit ihrem Gefährten und genoss es sichtlich, dass er ihr Dinge zeigte, die sie so noch nicht kannte, doch sie liebte es schon jetzt.
 


 

Die kommenden Tage waren nicht einfach, doch gemeinsam schafften sie das ganz gut. Öfters musste sie ihn daran erinnern, dass er artig bleiben sollte. Für sie war es lustig zu sehen, wie er hin und wieder schmollte. Besonders dann, wenn er bei ihrer Pause sie etwas ablenken wollte. Sie jedoch musste ihn zurückweisen. Schmunzelnd tätschelte sie seine Hand und lächelte. Mit einem ‘Bald’ ließ er sie gewähren. Doch er machte sich ebenso einen Spaß daraus, sie ein wenig zu necken.
 

Bis Mittwochmittag lernte Rin fleißig, wobei sie am Vortag für fünf Stunden im Café gearbeitet hatte. Da Kisho noch keinen Ersatz hatte, half sie aus, sobald er jemanden brauchte. Es kam nicht oft vor, aber dennoch war es ihr wichtig, ihm zu helfen. Zum Mittagessen hatte Sesshomaru eine kleine Auswahl von Aufschnitten und Gemüse hergerichtet. Er wollte seine Liebste damit stärken.
 

“Nach dem Essen wollte ich Einkaufen fahren. Hast du wünsche, was ich machen soll?”, fragte er sie direkt und nippte an seinem Kaffee, denn er aus Gewohnheit trank.
 

“Eine gute Frage... aber Fisch oder Steak wäre sicher nicht verkehrt. Dazu gebratenen Reis mit Gemüse oder Reis mit gedünstetem Gemüse?”, schlug sie nachdenklich vor. Sie biss gerade von ihrer Paprika ab.
 

“Das klingt sehr gut... möchtest du mitkommen, oder willst du noch ein Kapitel durchgehen?”
 

“Hn”, entkam es ihr und er musste sich zusammen nehmen, um weder zu schnauben, noch zu knurren oder zu lachen. Wenn sie diesen Ausdruck benutzte, war es eigenartig, doch auch auf ihre eigene Art und Weise heiß.
 

‘Bei ihr klingt das wahrlich sexy... unglaublich’, schwärmte sein Biest und er schmunzelte etwas darüber. In Wahrheit konnte er dem nur zustimmen, denn genauso sah er das ebenfalls.
 

“Ich glaube ich arbeite noch etwas weiter, dann gehöre ich dir morgen vor und nach meiner Schicht”, kicherte sie leise und zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen.
 

“Das klingt wunderbar, Queen”, raunte er und beugte sich zu ihr hinüber, um ihr einen sanften Kuss zu geben. Die Aussicht, sie für einige Zeit für sich zu haben, war sehr verlockend. “Dann werde ich gleich nach dem Essen alles einkaufen und mit den Vorbereitungen beginnen. Du arbeitest noch etwas weiter und falls du Hilfe brauchst...”
 

“Melde ich mich sofort bei dir, King”, kicherte sie und aß artig weiter. Er achtete sehr darauf, dass sie genug Vitamine bekam, aber auch Schlaf. Dafür war sie ihm sehr dankbar und freute sich schon sehr darauf, sobald sie endlich fertig mit der Uni wäre.
 

“Braves Mädchen”, grinste er und reichte ihr noch ein Stück von dem Omelette. Sie schmunzelte leicht, nahm es aber an und dankte ihm lächelnd.
 

Nach dem Essen wollte Rin beim Abräumen helfen, aber Sesshomaru schüttelte den Kopf. Er wollte nicht, dass sie damit ihre Zeit ‘verschenkte’. Sie sollte sich auf das Wesentliche Konzentrieren und das waren im Moment die Prüfungen. Danach hätten sie immer noch viele Gelegenheiten für diese banalen Dinge. Widerwillig stimmte sie dem zu und gab ihm einen Kuss, ehe sie sich darum kümmerte, beim Lernen voran zu kommen.
 

Gemütlich räumte Sesshomaru alles auf und bereitete bereits den Wok für das Essen vor. Er würde niemals etwas dem Zufall überlassen. Auch bei dem Gespräch würde er vorsichtig vorgehen müssen. Die Angst von Ryo verstand er zu gut, weshalb er erst seine wahre Gestallt offenbaren würde, um zu prüfen, wie sie darauf reagieren würde. Erst danach sollte Ryo das tun. Seine wahre Natur zu verbergen war niemals einfach. Damit verriet man sich selbst, wenn man genauer darüber nach dachte.
 

Er selbst hatte keine größeren Probleme damit. Da es ihn noch nie gescherrt hatte, was andere von ihm dachten. Mittlerweile jedoch achtete er nur darauf, wie er von seiner Familie und seinen Freunden gesehen wurde. Wenn er sich vorstellen würde, vor ihnen sich zu verbergen, würde es ihn mit der Zeit wirklich zermürben. Deshalb wollte er Ryo unbedingt dabei helfen, Yashiko die Wahrheit zu offenbaren und sie darauf vor zu bereiten.
 

Nachdem alles in der Küche vorbereitet war, stahl er sich noch einen Kuss von seiner Liebsten und fuhr schließlich zum Supermarkt. Dort überlegte er etwas länger, ehe er sich für frisches Steak entschied. Natürlich das Beste vom Besten, denn mit weniger gab er sich schon lange nicht mehr zufrieden. Er war einfach der Meinung, dass gutes Essen jeden Preis wert war und er an diesem Punkt niemals sparen würde. Da gab es andere Bereiche, wo es angebrachter war als in der Kochkunst.
 

Zufrieden mit der Auswahl ging er noch einmal zurück, um frisches Gemüse zu holen. Wenn er hier nicht fündig werden würde, würde er zum nächsten Markt fahren. Es dauerte eine Weile bis er alles gefunden hatte, wonach er suchte. Lächelnd holte er noch frische Kräuter und auch einige getrocknete, da nicht alle frisch zu finden waren. Mit der Ausbeute schritt er zur Kasse und bezahlte alles mit der Karte. Soviel Bargeld führte er nicht gerne mit.
 

Die Einkäufe verstaute er im Wagen und schrieb Rin mit der Frage, ob sie noch etwas brauchen sollte. Einige Momente blieb er auf dem Parkplatz und überlegte, was er zum Nachtisch machen könnte. Genau in diesem Moment antwortete sie ihm. Sie wollte etwas schokoladiges zum Dessert, da Yashiko und sie Naschkatzen waren. Daher grübelte er kurz nach und beschloss in der besten Konditorei etwas zu holen. Zum Backen würde er keine Zeit haben, sobald er zu Hause wäre.
 

Nach gut zwei Stunden war er wieder daheim bei Rin. Sie lächelte ihn an, als sie ihn herein kommen sah. Er nickte ihr sanft zu und brachte alles in die Küche. Dort machte er etwas Tee für sie und einen Kaffee für sich. Während beides kochte, räumte er die Sachen alle aus und verstaute sie im Kühlschrank. Besonders den Schokoladenkuchen wollte er kalt stellen, damit dieser nicht schmelzen konnte. Danach kümmerte er sich darum das Fleisch mit Gewürzen und Kräutern ein zu legen.
 

Der Kaffee und der Tee wurden ebenfalls fertig, weshalb er die Teekanne mit einer Tasse zu Rin brachte. Dazu hatte er ihr noch etwas Obst und Gebäck gelegt. So konnte sie sich noch etwas stärken, bis das Abendessen fertig wurde und ihre Freunde eintreffen würden. Er gönnte sich auch einige Minuten, um bei ihr seinen Kaffee zu trinken. Dabei überblickte er ihre Unterlagen und lächelte. Sie kam sehr gut voran und er war für ihn nicht überraschend. Sie war äußerst intelligent, um alles sofort zu schaffen, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte.
 

Mit einem stolzen Lächeln erhob er sich und ließ sie weiter arbeiten. Er selbst würde sich um das Essen kümmern. Auf ihren Wunsch hin machte er gebratenen Reis mit Gemüse und Steak. Wobei letzteres er direkt frisch machen würde, sobald Yashiko mit Ryo da wäre. Denn Steaks waren sehr empfindlich in dem Garstatus und er wollte nicht, dass Medium gebratenes noch nachziehen würde und womöglich noch zäh würde.

Yokais existieren wirklich?!

Überpünktlich kamen Yashiko und Ryo bei den beiden in der Wohnung an. Als sie unten an der Tür klingelten, teilte Sesshomaru ihnen den Code mit, damit sie rauf fahren konnten. Es war ein anderer gewesen, als wenn sie mit einer Karte rauf kommen würden. Eines der wenigen Sicherheitsmerkmale des Wohnhauses. Denn dieser änderte sich öfters und dennoch braucht es noch eine Zustimmung, dass die Gäste hinauf fahren dürften.
 

“Und du bist dir absolut sicher, dass du ihr dein Geheimnis erzählen willst?”, fragte Rin und er nickte.
 

“Rin... sie ist deine beste Freundin... für dich wie eine Schwester, weshalb sie früher oder später das heraus finden wird. Abgesehen davon könnte das Ryo helfen, von sich zu erzählen”, erklärte er und sah zur Tür, als er seine Gäste bereits hören konnte.
 

Eigentlich wollte Rin noch etwas sagen, aber sie hielt inne. Mittlerweile hatte sie den Dreh raus, ihn auch wortlos zu verstehen. Das kam ihr so rüber, als würde sie seine Umgebung und Empfindungen genauso wahr nehmen wie er. Dieser Umstand gefiel ihr ziemlich gut. Dabei fühlte sie sich perfekt, weil sie ein Teil von ihm war. Rechtlich gesehen waren sie nun mehr als Paar, aber nur nach dem dämonischem Recht. Doch das war ihr egal. Er war ihr Gefährte, ihr Gatte und ihre große Liebe.
 

“Oh... Kami”, staunte Yashiko und betrat die Wohnung als erstes. Sofort lagen sich die Frauen in den Armen und gaben sich Küsschen.
 

Schmunzelnd sah Sesshomaru den beiden zu und Ryo kam vorsichtig hinein. Auch er musste schmunzeln und grinste breiter. Er kannte das mit den Beiden schon. Irgendwie lockerte ihn das etwas auf, denn der Drache war etwas eingeschüchtert. Es war schon eine Sache, dass er mit ihm sprach, aber eine ganz andere, bei ihm zu Hause zu sein. Das waren seine eigenen vier Wände, seine Welt. “Kommt bitte rein und macht es euch bequem”, lud Sesshomaru seine Gäste ein.
 

“Genau... fühlt euch wie daheim”, merkte Rin sofort an und zeigte zum Wohnzimmer.
 

Nachdem sich die Gäste die Schuhe ausgezogen hatten, gingen sie mit Rin hinein und der Hausherr sah noch einmal in der Küche nach dem Rechten. Alles war perfekt vorbereitet und somit konnte er nach einer Tasse Kaffee, sich um den Rest des Abendessens kümmern. Daher kam er auch ins Wohnzimmer und setzte sich zu Rin. Sie hatte sich bereits mit Yashiko aufgeregt unterhalten. Er hatte nur bruchstückweise diese mitbekommen, aber es war etwas, was er nicht hören musste.
 

Zum Glück entspannte sich Ryo auch und so konnten die Männer sich auch etwas unterhalten. Alle vier tranken etwas und naschten vom Gebäck. Die Stimmung war wirklich schön ausgelassen und immer mehr fühlte es sich so leicht und zwanglos an. Genau perfekt, um ein heikles Thema ansprechen zu können. Obwohl Sesshomaru dies erst während des Abendessens ansprechen wollte, so war er nur froh, dass seine Gäste sich bei ihnen beiden so wohl fühlten. Damit war eine gute Basis geschaffen.
 

“Wie möchtet ihr euer Steak?”, fragte er schließlich, da er nun fertig kochen wollte.
 

“Oh... Medium klingt himmlisch”, meinte Yashiko.
 

“Für mich auch”, fügte Ryo schnell an und leicht schmunzelte Sesshomaru.
 

“Willst du es eher ein wenig blutiger?”, fragte er daher direkt nach und Ryo wurde leicht verlegen.
 

“Wenn das... gehen würde”, erklärte der Drache fast schon im Flüsterton.
 

“Na klar”, zwinkerte der Taisho ihm zu und Rin kicherte leise. Ihr Gefährte würde das sicher perfekt für den Drachen hinbekommen. Sie konnte ahnen, dass der junge Mann an Yashikos Seite eigentlich etwas anderes gewohnt sein musste.
 

“Soll ich dir helfen?”, fragte Rin lächelnd, auch wenn sie schon die Antwort kannte.
 

“Also eigentlich nur dabei unsere Gäste bei Laune zu halten”, grinste Sesshomaru leicht und gab seiner Liebsten einen Kuss, ehe er sich erhob und rüber ging.
 

Verliebt sah Rin ihm nach und seufzte glücklich. Sie bemerkte gar nicht, wie ihre beste Freundin sie gemustert hatte. “Awwww... da hat es richtig gefunkt bei euch”, merkte sie gleich an und verwundert blinzelte Rin.
 

“Hä? Was meinst du denn?”, hakte sie gleich nach.
 

“Na die Funken sprühen noch immer”, lachte Yashiko und Rin wurde rot um die Nase.
 

“Naja... wir lieben uns und da ist es doch normal”, nuschelte Rin fast schon ihre Antwort.
 

“Stimmt”, freute sich Yashiko und lächelte ihren Ryo an.
 

Es dauerte noch einige Augenblicke, bis Sesshomaru zum Essen rief. Er hatte es doch tatsächlich geschafft die Steaks auf den Garpunkt zu bekommen. Aber auch die Vielfalt überraschte Ryo und Yashiko sehr. Denn damit hätten sie nicht gerechnet. Zu dem Steak hatte der Hausherr klassisch sanft geschmortes Gemüse und Reis gemacht, aber auch ein paar Fischbällchen hatte er gemacht. Sie waren in einem Teigmantel und mit einer Teriyaki-Sesam-Soße beträufelt worden.
 

“Wow... das sieht köstlich aus”, schwärmte Yashiko und Rin schmunzelte leicht.
 

“Nun wirst du auch verstehen, wenn ich mal mehr Kilos mehr zulege”, lachte Rin und auch ihre beste Freundin stimmte in das Lachen mit ein.
 

“Als ob du dick werden könntest”, meinte Ryo. “So viele Kuchen und Torten, die du schon verputzt hattest, und kein Gramm zu gelegt.”
 

“Stimmt das Argument ist sowas von wahr”, lachte Yashiko und Sesshomaru lächelte sanft.
 

Es freute ihn zu sehen, wie die drei miteinander umgingen und scherzten. Dadurch wurde die Stimmung bei ihnen am Tisch nur noch ausgelassener. Das war sehr gut, denn damit würde es leichter gehen, ein ernstes Thema ansprechen zu können. ‘Einmal durchatmen und loslegen’, grinste sein Biest, denn es freute sich schon darauf zu zeigen, dass es ihn gab.
 

Du bist unmöglich... ich hoffe, sie rennt nicht erschrocken weg., überlegte er etwas und blinzelte, als er Rins Hand auf seiner spürte. Direkt ging sein Blick zu ihr und sie lächelte ihn sanft an. Irgendwie schien sie zu merken, dass er sich Gedanken machte.
 

‘Sie ist unsere Gefährte... sie spürt vermutlich die leichte Anspannung’, überlegte sein Biest. Ausnahmsweise musste Sesshomaru ihm da sogar zustimmten. Diese Annahme hatte er ebenso gehabt.
 

Vermutlich... also Augen zu und durch., bestärkte er sich selbst. Doch bevor er dieses Thema ansprechen konnte, ergriff Yashiko das Wort.
 

“Ich weiß ja seit wann Rin in dich verknallt war, aber... wann hast du dich denn in sie verliebt?”
 

Mit dieser Frage hatte er gerade nicht gerechnet, weshalb er immer wieder blinzelte. Einen Moment überlegte er und verschränkte dabei seine Finger mit denen von Rin. Kurz wusste er nicht, ob er die Wahrheit oder die Halbwahrheit sagen sollte. “Hn”, entkam es ihm und Rin kicherte neben ihm. “Liebe auf dem ersten Blick... würde ich sagen.”
 

“Wirklich?”, hakte Yashiko nach. “Wann und wo war das denn?”, kam es gleich neugierig über ihre Lippen.
 

“Es war bei der ersten Vorlesung, die im dritten Jahr als Gastdozent halte. Ich habe Rin genau in die Augen gesehen... und glatt die Fassung verloren”, erklärte er zunächst die halbe Geschichte des Prozesses sich in Rin verliebt zu haben.
 

“Die Fassung verloren?”, fragte sie erneut nach und Rin nickte eifrig.
 

“Oh ja... er ist regelrecht aus dem Saal gestürmt”, kicherte sie leise und blickte zu ihrem Gefährten rüber.
 

“Nicht dein Ernst”, sprach Yashiko mit großen Augen aus, denn das konnte sie sich wirklich nicht vorstellen.
 

“Doch, doch... aber sein Bruder hat das gut gemeistert. Ich habe erst später erfahren, dass er tatsächlich wegen mir so durcheinander war”, erklärte Rin lächelnd und verliebt.
 

“Und wann bist du wieder in den Saal zurück gekommen?”, fragte diesmal Ryo.
 

“Oh... ich glaube das war etwas weniger als eine halbe Stunde”, überlegte er und Rin lachte leise.
 

“Korrekt... es waren um die 25 Minuten”, merkte sie an und Sesshomaru sah von der Seite zu ihr rüber.
 

“Du hast es dir noch genau gemerkt?”, wollte er von ihr wissen und sie grinste.
 

“Natürlich habe ich das... ich war sehr verwirrt, aber es hat schließlich dann doch Sinn ergeben.”
 

“Unglaublich romantisch... und wann habt ihr richtig miteinander gesprochen?”, fragte Yashiko weiter nach und Rin überlegte kurz.
 

“Das war glaub ich schon am Ende der Vorlesung.”
 

“Genau... und privater glaube ich eine Woche danach?”, grübelte Sesshomaru weiter und Rin nickte.
 

“So könnte man das sagen”, lächelte Rin in verliebt an. Dabei sahen sie sich tief in die Augen und vergaßen für den Augenblick, dass sie nicht alleine waren. Erst ein Räuspern holte beide zurück. “Ups”, grinste Rin breiter und lehnte sich an ihren Gefährten, während sie mit seinen Fingern etwas spielte.
 

“Entschuldigt... oft sind ihre Augen zu faszinierend”, erklärte der Taisho und blickte zu Yashiko und Ryo. Während erstere leise glücklich seufzte, grinste der Drache. Dieser konnte sich denken, dass der andere Mann am Tisch eben auch nur ein Mann war, der sich in den Augen seiner Liebsten einfach verlieren konnte.
 

“Kein Problem”, lächelte Yashiko ehrlich und lehnte sich an ihren Freund. Sie liebte es, wenn Ryo sie so intensiv ansah, so wie Sesshomaru vorhin Rin.
 

Okay... jetzt oder nie. Mit diesem Gedanken drückte der Daiyokai die Hand seiner Gefährtin. “Aber um ehrlich zu sein... habe ich mich schon vor Jahrhunderten in Rin verliebt”, sprach er so beiläufig wie möglich aus.
 

“Jahrhunderte?”, wiederholte Yashiko das Wort und blinzelte verwundert. “Ah du meinst, dass es sich so anfühlt, als würdest du sie schon eine Ewigkeit kennen?”
 

“Hn”, entkam es ihm und schmunzelnd erhob er eine Augenbraue. “Nein, eigentlich meinte ich tatsächlich Jahrhunderte. Um genau zu sagen vor 498 Jahren.”
 

Verwirrter richtete sich Yashiko auf und runzelte die Stirn. Ryo hingegen starrte Sesshomaru mit großen Augen an. Er konnte es nicht fassen, dass der Taisho so etwas einfach so aussprach, als würde er über das Wetter oder den Tagesablauf sprechen. Plötzlich fing Yashiko an zu lachen, da sie dachte es wäre ein Scherz gewesen.
 

“Äußerst witzig, aber ich bezweifle, dass du über 500 Jahre alt bist”, meinte sie mehr als amüsiert.
 

“Nun... um genau zu sein bin ich 1404”, antwortete Sesshomaru ganz selbst verständlich. Bei der Zahl schluckte die Dame im Gegenüber schwerer und blinzelte.
 

“Sehr guter Witz... fast könnte man es...”
 

“Glauben?”, vollendete er den Satz und sie nickte verwirrt. “Du solltest es glauben, denn auf der Welt gibt es auch andere Wesen als Menschen. Yokais und Hanyous als Beispiel angemerkt.”
 

“Was zum... was willst du denn damit sagen?”, hakte nun Yashiko mit einer hochgezogenen Augenbraue nach. Sie blickte auch kurz verunsichert zu Ryo, der mehr oder minder versteinert war. Danach sah sie zu Rin, die sie nur sanft anlächelte und nickte.
 

“Du kannst ihm glauben, Shiko. Er ist ein Yokai”, erklärte Rin daher, um ihren Gefährten zu helfen.
 

“Eigentlich ein Daiyokai”, zwinkerte Sesshomaru und lächelte seine Liebste an. Sie formte ein leichtes ‘Gomen’ mit ihren Lippen und das Paar sah zu ihrem Gast.
 

“Ihr wollt mich sicher auf den Arm nehmen”, versuchte Yashiko es herunter zu spielen.
 

“Nein, wollen wir... da du für Rin wie eine Schwester bist, wirst du so gesehen auch zu meiner Familie gehören. Die Familie belügt man bekanntlich nicht”, erklärte der Taisho offen.
 

‘Zumindest nicht mehr, seit wir sie kennen’, warf sein Biest ein und innerlich rollte Sesshomaru mit den Augen.
 

“Aber... so etwas wie Dämonen existieren doch nicht... sie werden nur als Ahnenmärchen deklariert”, warf sie ein.
 

“Nur mit dem Unterschied, dass diese der Wahrheit entsprechen. Früher gab es viel mehr von unserer Art, aber durch die kriegerische Epoche wurden unsere Anzahl nahezu halbiert. Hinzu kam, dass vermehrt Mischlinge auftauchten. Die sogenannten Hanyous... Halbdämen, Halbmensch”, führte er weiter aus und erblickte das sprachlose Gesicht von Rins bester Freundin.
 

“Das kann und werde ich nicht glauben”, reagierte sie schließlich nach einigen Augenblicken.
 

“Vielleicht hilft das dabei”, begann Sesshomaru und schloss kurz seine Augen, nur um diese wieder zu öffnen. Seine goldenen Iriden waren nun blau und rot unterlaufen. ‘Man könnte sagen, dass in mir ein Hundedämon ist... der auf diese Weise heraus brechen kann. Aber auch durch die Gestalt’, sprach er weiter, nur dass seine Stimme sich nun anders anhörte. Fast so als würde diese etwas widerhallen.
 

“Wie... wie hast du das gemacht?”, fragte sie völlig überrumpelt und ungläubig. “Das kann doch nur ein Trick sein”, stammelte sie weiter.
 

‘Hn’, entkam es dem Daiyokai und ließ seine Tarnung nach und nach fallen. Erst ließ er seine Krallen erscheinen, danach die Male an seinen Armen und zum Schluss seine Yokaizeichen im Gesicht. Fasziniert beobachtete Rin ihren Gefährten und war sich nicht sicher, ob es nun das Biest war oder immer noch Sesshomaru.
 

“WAS?!”, rief Yashiko aus und stand ruckartig auf. Ihr Herzschlag hatte sich beschleunigt, je weiter Sesshomaru seine Maske fallen ließ. Dass Rin so ruhig neben ihm sitzen geblieben war, ließ Yashiko nicht vollkommen durchdrehen. Doch viel schien nicht zu fehlen, weshalb Ryo tiefer durch atmete und sanft ihre Hand ergriff.
 

“Beruhige dich, Shiko”, raunte er ruhig, obwohl tief in seinem Inneren ein Sturm tobte.
 

“Beruhigen?”, hakte sie nach und sah zu ihrem Freund. Sie stutzte leicht, da er komplett unbeeindruckt schien. “Du... scheinst auch eingeweiht zu sein, mir einen Streich zu spielen?”, funkelte sie ihn nun leicht angesäuert an.
 

“Ein Streich? Aber nein...”
 

“Und wieso kannst du dann so ruhig bleiben?”, fauchte sie ihn nun leicht an.
 

“Äh... ich...”, fing er an und sah hilfesuchend zu Rin und Sesshomaru. Beide nickten ihm aufmunternd zu. Noch einmal atmete er durch und erhob sich. “Ich... kann so ruhig... bleiben... weil... weil...”, druckste er etwas herum.
 

“Weil was?!”, brachte sie aufgebracht über ihre Lippen. Erneut sog er Luft in seine Lungen und stieß diese heraus.
 

“Weil... ich ebenfalls ein Yokai bin”, sprach er aus und nun blinzelte Yashiko. Man konnte fast schon sehen, wie sie tausende von Fragezeichen über ihrem Kopf hatte.
 

“Wie... meinst du das?”, kam es flüsternd von ihr.
 

“So wie ich es sagen. Auch ich bin ein Yokai, nur eine andere Spezies”, erklärte er ruhig und schloss seine Augen, nur um diese wieder zu offenbaren. Die Farbe hatte sich zu einem ozeanblau gewechselt und sie schimmerten silbern.
 

Mit großen Augen wurde er von seiner Freundin angestarrt. Nach einem weiteren tiefen Atemzug ließ auch Ryo seine Maske fallen und man erkannte wie sich seine Haut anfing leicht silbern zu schimmern. Leichte Schuppen bildeten sich an seiner Wange und seinem Hals, als auch an seinen Händen. Er traute sich nicht etwas zu sagen, daher wartete er einfach auf ihre Reaktion. Wobei er sich innerlich auf einen Schrei vorbereitet hatte.
 

Keiner von ihnen konnte genau sagen, wie lange sie auf irgendeine Regung von Yashiko gewartet hatten. Doch mit dem kommenden hatte wirklich gar keiner gerechnet. Die Menschenfrau sackte in sich zusammen, doch bevor sie auf dem Boden aufkam, hatte Ryo sie bereits aufgefangen. Sicher barg er sie auf seine Arme und sein Herzschlag beschleunigte sich. Sie lag fast leblos da und er schluckte schwerer. Noch bevor der Drache alles realisieren konnte, sprach Sesshomaru bereits ruhig.
 

‘Sie ist nur bewusstlos. Ihr Herzschlag ist verlangsamt, aber stark. In einigen Minuten ist sie wieder wach’, sprach er laut aus und erneut überlegte Rin, da sie diesen Stimmlaut von ihm nicht kannte. Doch die Sorge um ihre Freundin dominierte ihre Gedanken.
 

“Sicher?”, flüsterte Ryo das Wort.
 

‘Ganz sicher... es war etwas viel... aber sie wird es verstehen, sobald sie erwacht. Komm bring sie ins Gästezimmer und bleib bei ihr. Deine Nähe wird ihr sicher gut tun’, schlug der Taisho vor und erhob sich, um dem Drachen den Weg zu zeigen.
 

“Ich hoffe es”, murmelte Ryo und erhob sich mit seiner Liebsten im Arm.
 

Er war immer noch hin und hergerissen, ob es richtig war, sie ein zu weihen. Aber in dem Punkt hatte Sesshomaru Recht. Früher oder später hätte sie es erfahren und wer weiß, wie es dann verlaufen wäre. Besorgt folgte Rin den Männern und blieb an der Tür stehen. Ryo legte Yashiko ins Bett und deckte sie mit einer dünnen Decke zu. Erst danach setzte er sich zu ihr und hielt ihre Hand.
 

‘Rin und ich sind nebenan, falls du uns brauchst’, erklärte Sesshomaru noch und schwach nickte der Drache.
 

Sanft legte der Taisho eine Hand um Rins Schultern und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Wortlos schloss sie die Augen und versuchte zu lächeln. Sie konnte wirklich nur hoffen, dass Yashiko bald aufwachen würde und das Ganze irgendwie verstehen könnte. Sie war sich sicher, dass Ryo ihr niemals von der Seite weichen würde, denn sie hatten schon einiges zusammen erlebt. So etwas schweißte doch bekanntlich zusammen.
 

“Ich hoffe, sie wird das wirklich begreifen”, wisperte sie und er bemerkte die Sorge in ihrer Stimme.
 

‘Das wird sie bestimmt. Wir werden ihr dabei helfen’, versprach er seiner Gefährtin und verwundert sah sie zu ihm auf. Seine Augen waren immer noch rot unterlaufen. Nun konnte sie nicht anders als ihrer Neugier nach zu geben, denn mehr konnte sie gerade für ihre beste Freundin nicht tun.
 

“Biest...lein?”, fragte sie ganz leise. Er nickte kurz und führte sie ins Wohnzimmer zurück.
 

‘Zumindest der Großteil’, meinte er und setzte sich mit ihr. ‘Wir sind verbunden... ich spreche durch ihn, aber er hat die Führung. Anders, wenn wir in der Hundegestalt sind. Da habe ich mehr die Kontrolle.’
 

“Verstehe... und warum bist du noch da?”, wollte sie neugierig wissen.
 

‘Du wolltest mit mir sprechen... also nutzen wir doch den Augenblick einfach mal. So sind meine Sinne geschärfter, sollte Yashikos Zustand sich verändern.’
 

Verstehend nickte Rin und blickte ihm in die Augen. Es war komisch nicht seine goldenen Iriden zu erblicken, aber es war ein vertrautes Gefühl, welches tief in ihrer Brust eine unglaubliche Wärme ausbreiten ließ. “Oh... danke für deine Hilfe. Aber hast du einen Namen oder wirst du nur Biest genannt?”, wollte sie von ihm wissen.
 

‘Wir tragen beide denselben Namen. Sesshomaru ist sowohl er als auch ich, aber für die meisten ist es leichter den dämonischen Teil als Biest zu bezeichnen’, erklärte er ruhig und grinste. Dabei schmunzelte Rin leicht.
 

“Gut... als Sess-chan für mich”, grinste sie breiter und sah nur zu deutlich, wie ihm alle Gesichtszüge entglitten.
 

‘Nein... lieber Biestlein, als Sess-chan... also wirklich’, schnaubte er leicht. Er begriff nicht wie sie auf solch eine Bezeichnung kommen konnte. Da könnte sie ihn gleich Hündchen nennen, denn es wäre genauso schlimm für sie beide gewesen. Dieses Schnauben brachte sie zum Kichern.
 

“Ich mache doch nur Spaß... Sess passt zu euch beiden”, meinte sie versöhnlich und freute sich wirklich, mal sein inneres Tier zu sprechen. Erleichtert atmete Sesshomaru durch, denn er hatte ein wenig Sorge gehabt, dass Rin ihn tatsächlich so nennen würde. Das wäre mit Sicherheit ein Horrortrip für den Daiyokai geworden.

Das Gespräch mit dem ‘Biest’

“Da wir nun etwas Zeit haben... möchte ich dich auch kennen lernen.”
 

‘Was willst du wissen?’, fragte er neugierig. Denn das Biest war schon sehr gespannt gewesen, was genau Rin interessieren könnte.
 

“Oh... ähm”, fing sie an und überlegte. Eigentlich hatte sie tausende Fragen, aber für den Augenblick würde sie sich auf die Wichtigsten beschränken. “Wie ist das eigentlich... ihr seid irgendwie wie zwei Wesen.”
 

‘Das ist eine gute Frage... Wir sind verschieden, aber doch auch eins’, überlegte er und lächelte. ‘Ich glaube... es ist einfacher so zu erklären: Menschen haben genau wie wir diese Eigenschaften. Sie sind kultiviert und höflich... na gut die meisten’, grinste er breiter und Rin kicherte leise bei der Bemerkung. ‘Aber jeder Mensch hat diesen Urinstinkt, auch tierischer Trieb genannt. Dieser Urinstinkt wäre bei uns verkörpert durch das Biest im Inneren.’
 

“Ah... also dieser Selbsterhaltungstrieb als Beispiel.”
 

‘Korrekt, genauso auch die Paarung... wir Biests wollen unsere Partnerin finden... die, die uns in Einklang bringen kann. Uns ausgleicht’, erklärte er weiter und verstehend nickte Rin. Als die Worte komplett durchsickerten, wurde sie rot um die Nase.
 

“Bringe ich euch ins Gleichgewicht?”, fragte sie schüchtern nach und lächelnd nickte er.
 

‘Ja... das tust du... es hat gedauert, bis unser Verstand begriffen hatte, was unser Herz schon längst wusste’, sprach er voller Zuneigung aus. ‘Du kannst unsere Rage wieder beruhigen... aber auch diese hervorlocken.’
 

“Du meinst... wenn ich angegriffen werde?”, hakte sie nach und er nickte.
 

‘Genau... wenn du in Gefahr bist, erwachen unsere Beschützerinstinkte. Für gewöhnlich hat er sich gut im Griff und ich breche nicht aus, aber im Notfall muss ich das eben tun. Man könnte auch sagen, dass ich der brutalere von uns wäre’, schmunzelte er leicht.
 

“Das glaube ich kaum”, lächelte Rin sanft und legte ihre Hand auf seine. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. “Wenn ihr beide eins seid... heißt das... dann auch, dass ihr dasselbe fühlt?”, wollte sie genauer wissen.
 

‘Hn’, überlegte er, wie er es am besten definieren sollte. ‘Eigentlich ist es etwas komplexer, aber genauso könnte man es sagen. Wenn er wütend ist, bin ich es auch. Wenn ich fröhlich bin, könnte er es sein oder auch nicht.’ Leicht legte sie den Kopf schief, da sie das verwirrte. ‘Es ist eher so, dass wir als Dayokai unsere Empfindungen getrennt steuern können. Bedeutet: wir können die Gefühle des anderen annehmen oder nicht. Andere Yokais werden oft mitgerissen in den Emotionen.’
 

“Verstehe... so wie Inu, als damals sein Dämonenblut hochgekocht ist?”, fragte sie nach.
 

‘So ist es... nur mit dem Unterschied, dass es bei Yokais die Biests im Inneren etwas im Zaum halten können. Man kann daran arbeiten und sich kontrollieren lernen. Bei Hanyous ist es ebenso möglich, aber nur mit sehr viel mehr Willenskraft als bei uns.’
 

“Also ist es steuerbar, ob man sich komplett seiner Rage hingibt?”, wollte sie als nächstes wissen. Nickend stimmte er ihr zu und lächelte.
 

‘Korrekt... ich für meinen Teil ärgere gerne ihn’, grinste er nun und Rin konnte genau sehen, wie die Augen kurz flackerten. Diese Tatsache kannte sie bereits.
 

“Aber warum tust du das?”
 

‘Hn... eigentlich aus Spaß... er hat lange Zeit mich ignoriert... mich klein gehalten, obwohl ich eben ein Teil von ihm bin... sagen wir es mal so... diese kleine Stichelei ist nun meine süße Rache’, lachte er und leise kicherte sie. Sie konnte sich nun vieles erklären, warum er so oft Kopfschmerzen hatte. Bei solchen Aussagen war das schließlich kein Wunder.
 

“Verstehe... aber ärgere ihn nicht zu sehr”, bat sie ihn sanft und er nickte.
 

‘Würde ich nie tun... hin und wieder braucht er das... das ist so ähnlich, wenn man ihm auf den Hinterkopf schlagen würde. Einfach als Zeichen, dass er gerade etwas Dummes von sich gegeben hatte’, grinste er und amüsiert kicherte sie erneut darüber.
 

“Verständlich... dennoch sei nicht allzu gemein zu ihm.”
 

‘Niemals, ich würde ihm nie mehr zumuten, als er damit umgehen könnte’, sprach er ehrlich aus.
 

“Sprechen alle Yokais mit ihren Biests?”
 

‘Hn... ich nehme an nicht alle... aber einige... es kommt immer drauf an. Oft ist es wohl so, als würde man mit sich selbst reden’, erklärte er ihr und überlegte. ‘Soweit ich weiß, sind wir da wirklich eine Ausnahme. Wenn ich mich richtig entsinne, ist Masarus Biest ähnlich gemein wie ich... und das von Hitomi ist ziemlich feurig... dem will man lieber nicht begegnen’, merkte er an.
 

“Feurig also... ja Hitomi ist es auch so... aber ihr Mann scheint sie gut im Griff zu haben’, gluckste sie und nickend grinste Sesshomaru.
 

‘Das hat er wirklich... ich staune immer wieder.’
 

“Danke, dass du so offen mit mir sprichst”, lächelte sie und streckte sich, um seinen Mundwinkel zu küssen. Ein leises Knurren verließ seine Kehle und blinzelnd sah sie ihn an. “Entschuldige... hätte ich das nicht machen dürfen?”, wollte sie unsicher wissen.
 

‘Hn?’, entkam es ihm und er legte den Kopf schief. Kurz überlegte er, was sie meinte.
 

“Du... hast geknurrt”, nuschelte sie leicht und knabberte leicht auf ihrer Unterlippe herum.
 

‘Oh das Knurren meinst du?’, hakte er nach und sie nickte sofort. Nun begriff er es. ‘Nun... ich bin immer noch ein Tier und ich knurre, wenn mir danach ist.’
 

“Ähm...”, begann sie und blickte in die gewohnten goldenen Augen ihres Gefährten.
 

“Das war ein gutes Knurren... es hat ihm gefallen...”, erklärte Sesshomaru in der gewohnten Stimmlage, die sie schon damals so gerne hörte.
 

“Und dir?”, kam ihr die Frage flüsternd über die Lippen.
 

“Natürlich mir auch... dieses unbeschreibliche Gefühl haben wir beide... also wenn du mich küsst, küsst du auch ihn und umgekehrt”, erklärte er sanft und konnte genau sehen, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel. Scheinbar hatte sie sich tatsächlich Sorgen gemacht.
 

“Dann ist gut”, lächelte sie sanft und lehnte sich vertrauensvoll an seine Seite.
 

Eine Weile verblieben sie so und genossen einfach die Wärme des anderen. Es war toll zusammen zu sein. Deshalb spielten sie einfach etwas mit ihren Fingern, während sie Händchen hielten. Diesen Moment kosteten sie direkt aus. Rin lehnte ihren Kopf auf seine Schulter und er hatte sanft seinen Kopf auf ihren gelegt. Diese Nähe ließen sie auf sich wirken und lächelten vor sich hin. Dank dem Gespräch zwischen Rin und dem Biest konnte sie vieles besser verstehen. Es war sehr informativ für die junge Dame.
 

Doch dann schreckte Rin hoch und verwundert blinzelte Sesshomaru. Er blickte zu ihr und legte den Kopf schief. “Was ist los?”, wollte er wissen.
 

“Shiko... geht es ihr gut? Musst du nicht mehr über sie wachen? Wird sie bald wach werden?”, sprudelten die Fragen aus Rin heraus.
 

“Atmen... du musst atmen, Rin”, meinte er und sein Biest lachte in seinem Inneren sofort los.
 

“Oh... ja... stimmt”, entgegnete sie ihm und atmete durch. Doch sie blickte ihn nun erwartungsvoll an.
 

“Yashiko geht es gut. Ihr Herzschlag ist stabiler und der Puls kräftig. Sie wird bald erwachen, also ist es nicht notwendig meine Sinne zu schärfen”, erklärte er ihr und lächelte sie sanft an.
 

“Ein Glück”, sprach sie erleichtert aus und war wirklich froh darüber, dass ihre beste Freundin bald wieder bei Bewusstsein sein würde.
 


 

In der Zwischenzeit wich Ryo seiner Freundin nicht von der Seite. Komplett in seinen Gedanken strich er ihr die Haare aus dem Gesicht und lächelte sie sanft an. Hoffentlich wird sie mich noch wollen. Das war seine größte Sorge gewesen. Denn er liebte diese verrückte Frau sehr. Sie war die Erste, die ihm so richtig unter die Haut, ach nein Schuppen, ging. Sie war die einzig wahre Liebe für ihn. Das hatte er direkt gespürt, als er sie das erste Mal erblickt hatte.
 

“Verzeih mir, Shiko-Liebes... ich hätte es dir früher sagen sollen”, murmelte er und fuhr mit seinem Finger über ihre Wange, während er sanft seine Lippen auf ihre Stirn legte.
 

Eine Weile verweilte er so, ehe er sich wieder aufrichtete und wieder sanft seine Finder mit ihren verschränkte. Die Zeit schien für ihn anders zu laufen, da er dachte, dass er bereits schon Stunden an ihrer Seite verbracht hatte. Unruhe steigerte sich in seinem Inneren ins Unermessliche. Immer wieder wanderten seine Gedanken hin und her. Alle möglichen Szenarien liefen in seinem Kopf ab. Doch die meisten waren eher negativ und schnell schüttelte er den Gedanken wieder ab.
 

Plötzlich spürte er eine Bewegung an seiner Hand und augenblicklich blickte er zu Yashikos Gesicht auf. Tatsächlich kam sie gerade wieder zu sich und schwerer schluckte er, um seinen Kloß los zu werden. Aber dennoch fühlte er, wie dieser seine Kehle nahezu zu schnürte. “Ryo?”, hörte er ihre leise Stimme.
 

“Ich...”, doch seine Stimme versagte, weshalb er noch einmal schwer schluckte. “Ich bin hier”, brachte er schließlich heraus.
 

Ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen, aber auch auf ihren, während sie sich langsam aufrichtete und ihre freie Hand an ihre Schläfe hielt. Sie schien für einige Augenblicke ohne Orientierung zu sein. Aber das war verständlich, denn sie war einige Zeit nicht bei Bewusstsein. Es war zwar eine knappe Stunde, doch für Ryo fühlte es sich wie Tage an. Mehrmals blinzelte Yashiko, da sie sich gerade an schumrige Licht im Zimmer gewöhnen musste.
 

“Wie bin ich denn ins Bett gekommen?”, fragte sie verwirrte und unsicher biss Ryo sich auf die Unterlippe.
 

“Woran erinnerst du dich?”, wollte er daher wissen.
 

“Wir... waren beim Essen”, fing sie an und grübelte ein wenig nach. Unbewusst hielt Ryo den Atem an, während er sie beobachtete. Dank seiner Sinne konnte alles sehr gut sehen. Jede noch so kleine Regung konnte er direkt erkennen. Daher sah er auch, dass ihre Augen sich geweitet haben. Scheinbar hatte sie sich auch an mehr erinnert. Genau das teilte sie ihm auch mit und musste erneut darüber lachen.
 

“Das ist kein Scherz, Shiko... es ist die reine Wahrheit...”
 

“WAS?!”, rief sie aus und ließ seine Hand los. Das versetzte dem Herzen des Drachen einen Stich, doch er verstand das. Nur einen Moment später stand schon Rin in der Tür, denn sie hatte sich Sorgen gemacht. Schließlich hatte sie nur den Ausruf mitbekommen. Zudem wollte sie ebenso Ryo helfen.
 

“Es ist wahr... auf der Welt wandern nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Yokais und Mischlinge”, erklärte Ryo ruhig und Yashiko starrte ihn nun an.
 

Während Sesshomaru in der Küche war, um einen Beruhigungstee auf zu kochen, trat Rin nun näher an das Gästebett. Sie setzte sich zu ihrer besten Freundin. “Ryo spricht die Wahrheit, Shiko... ich habe es lange Zeit auch nicht gewusst... bis ich Takeo näher kennen gelernt habe”, sprach sie mitfühlend aus. Die Sache mit der Wiedergeburt würde sie erstmal außen vor lassen.
 

“Ich verstehe nicht... dann alles andere nur gelogen?”, fragte Yashiko auf einmal panisch. Schwerer schluckte Ryo, atmete tiefer durch und wählte seine Worte.
 

“Nur meine Herkunft und mein Alter waren gelogen... alles andere entspricht der Wahrheit, Shiko”, antwortete er ihr schließlich. Doch er konnte ihre Skepsis erkennen und selbstreden konnte er das verstehen. “Ich weiß... ich hätte gleich darüber sprechen sollen, aber... es war nicht so einfach”, gestand er ihr und Reue lag klar in seinen Augen.
 

“Ich verstehe es nicht... zwei Jahre...”, murmelte Yashiko vor sich hin.
 

“Ich weiß... ich war Feige, nachdem der erste Versuch gescheitert war”, antwortete er ihr direkt und sah verwirrt zu ihm. “Ich habe dich gehört... zwar ist mein Gehör nicht so gut, wie das von Takeo... aber doch besser als bei den Menschen”, erklärte er gleich, da die Vermutung nahe lag, dass sie genau das verwundert hatte.
 

“Erster... Versuch?”, brachte sie heraus.
 

“Mhm... kurz nach unserem Einjährigen... habe ich dich auf die Möglichkeit angesprochen, dass es mehr auf der Welt gibt... aber... du hast es abgewehrt. Selbst als ich hypothetisch gefragt habe, hast gleich gesagt, dass es Schwachsinn wäre... also habe ich aufgegeben...”
 

Rin lächelte Ryo aufmunternd zu, während eine unangenehme Stille entstand. Der Drache wusste nicht, was er sagen sollte und Yashiko verarbeitete wohl erst noch all das Gesagte. Unsicher schob Ryo seine Hände in die Hosentasche und kaute nervös auf seiner Unterlippe rum. Diese Stille war für ihn unerträglich, aber damit musste er wohl leben. Fieberhaft versuchte Rin zu überlegen, wie sie das Gespräch ankurbeln könnte.
 

“Ich glaube... ich brauche frische Luft”, kam es plötzlich von Yashiko. Jedoch bevor Ryo etwas sagen konnte, setzte sie gleich scharf dazu: “Alleine!”
 

“Falls was ist... melde dich”, sagte der Drache etwas geknickt und verließ den Raum, um Yashiko den Freiraum zu geben. Er wäre auch aus der Wohnung gegangen, aber Sesshomaru bat ihn in die Küche, damit er sich erst beruhigen konnte.
 

“Soll ich dich begleiten?”, fragte Rin ruhig, nachdem Ryo aus dem Zimmer war.
 

“Das wäre schön”, meinte Yashiko mit einem leichten Lächeln. Erleichterung machte sich in Rin breit. Einerseits weil sie so ein Auge auf ihre beste Freundin werfen könnte, andererseits könnte sie versuchen mit ihr zu reden.
 

Da Sesshomaru das sowieso gehört hatte, musste Rin ihm nichts sagen. Das war ein großer Vorteil, dass er ein sehr gutes Gehör hatte, auch wenn das oft auch ein Nachteil war. Doch gerade war es eher gut. Deshalb machten sich die Damen fertig und verließen schließlich wortlos die Wohnung. Sie kannten sich lang genug, um sich auch so zu verständigen. Das war immer schön zu sehen, aber diesmal traf es Ryo ziemlich hart, dass Yashiko gegangen war.
 

“Ich habe es versaut...”, seufzte er und Sesshomaru schob ihm eine Tasse hin.
 

“Hast du nicht... gib ihr etwas Zeit das zu verdauen”, kam es aufmunternd dem Älteren über die Lippen.
 

“Deine Zuversicht möchte ich haben”, schmunzelte Ryo, doch wenigstens konnte er etwas lächeln. “Ich hoffe, dass sie nicht Schluss macht.”
 

“Sie liebt dich... und du hast nur dieses Detail nicht gesagt”, bemerkte Sesshomaru ruhig und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Ryo trank von dem Tee und konnte sich ein wenig beruhigen. Aber es beunruhigte ihn immer noch, nicht zu wissen, was nun war.
 

“Ich werde Heim gehen...”, begann er daher, doch der Daiyokai schüttelte den Kopf.
 

“Nichts da... du bleibst hier, bis du mit Yashiko geredet hast!”, forderte der Ältere direkt.
 

“Aber...”
 

“Kein aber... ich sagte dir, dass du das nicht alleine durchstehen muss und das wirst du auch nicht”, stellte der Taisho klar. Obwohl Ryo erneut widersprechen wollte, verstummte er sofort. Denn die goldenen Augen strahlten so viel Überzeugung aus, dass der Drache es aufgegeben hatte, dagegen zu sprechen.
 

“Danke dir, Sess.”
 

“Jederzeit, Ryo... gib nicht so leicht auf. Wenn du sie liebst, wirst du es durchstehen”, sprach Sesshomaru voller Überzeugung aus.
 

“Du hast Recht”, schmunzelte Ryo leicht. “Ich liebe sie weit mehr, als ich es je für möglich gehalten habe.”
 

“Wie meinst du das?”, hakte der Taisho interessiert nach und wollte es genauer wissen.
 

“In meinen 344 Jahren ist sie die erste Frau, die ich wirklich wollte. Mir war es egal, ob sie ein Mensch ist, da sie eben kein gewöhnliches Püppchen ist. Ich liebe dieses Feuer ihr... ihr Temperament ist einfach unglaublich und ihr Humor, genau das, was ich liebe”, erzählte er und strahlte immer mehr. Doch das hielt nicht lange. “Ehrlich gesagt... würde ich lieber sterben, als ein Tag ohne sie zu sein.”
 

Für einen Augenblick war Sesshomaru etwas schockiert, aber er verstand den Drachen durchaus. Nach einem weiteren Schluck Kaffee, fand er auch seine Stimme wieder: “Dich hat es ganz schön erwischt.”
 

“Und wie... so wie dich mit Rin”, entgegnete Ryo und da konnte der Daiyokai einfach nur zustimmen.
 

“Stimmt... nur mit dem Unterschied, dass ich sie mehrmals verloren haben...”, merkte Sesshomaru die kleinen Details an.
 

“Und doch ist sie bei dir... an deiner Seite.”
 

“Stimmt, sie ist nun an meiner Seite... und verdammt noch mal, es hat sich gelohnt auf sie zu warten”, lächelte er sanft und Ryo nickte.
 

“Danke für deine aufbauenden Worte... wenn es nötig ist, warte ich Jahrhunderte, sollte sie mich nicht mehr wollen”, meinte der Drache schmunzeln.
 

“Das ist die richtige Einstellung”, zwinkerte Sesshomaru und drückte leicht Ryos Schulter. “Möchtest du noch etwas? Tee, Kaffee, Wein oder Whiskey?”
 

“Whiskey wäre nicht schlecht, aber ich bleibe lieber beim Kaffee”, schmunzelte er und leicht musste Sesshomaru sogar grinsen. Er verstand den Drachen. Denn in einem solchen Moment hätte er wohl Alkohol gebraucht, aber den Kaffee vorgezogen.
 

“Verständlich... aber interessehalber... wirkt Alkohol bei dir ähnlich wie bei uns?”
 

“Hmmm sagen wir es mal so... ich muss schon literweise trinken, bevor ich es merke”, grinste Ryo leicht und zustimmend nickte Sesshomaru. Auch bei ihm war es ähnlich, weshalb es niemand merken würde, wenn er ein Glas zu sich nehmen würde.
 

Dank der Ablenkung des Taishos war Ryo um einiges lockerer. Zwar war seine Sorge immer noch präsent, doch er konnte nur hoffen. Allerdings würde er nicht so einfach aufgeben. Das hatte er für sich selbst beschlossen, denn er liebte diesen Wirbelwind sehr. Ganz besonders wegen ihrem feurigen Temperament. Erneut verfluchte er sich leise, dass er ihr das nicht schon längst erzählt hatte.
 

“Hier dein Kaffee”, holte Sesshomaru den jungen Yokai aus seinen Gedanken.
 

“Danke”, kam es lächelnd von ihm und er nippte gleich an dem Becher. Das war zwar nicht ganz so gut wie ein Whiskey, aber es war die vernünftigere Wahl.
 

“Wann immer du einen Kaffee brauchst, komm einfach her”, meinte der Taisho. Dem Drachen war es auch klar gewesen, dass er an diesem Ort immer ein offenes Ohr für seine Sorgen finden würde.
 

“Das ist sehr nett von dir... du nimmst dir so viel Zeit für mich”, merkte Ryo an und Sesshomaru schmunzelte.
 

“Du bist ein Teil von Rins Leben und damit auch von meinem... egal, wie das hier... enden sollte... Rin und ich sind für dich da.”
 

“Ich weiß das sehr zu schätzen. Danke”, lächelte der Drache ehrlich.
 

“Nicht dafür... es ist ein schwieriges Thema für uns Yokais, deshalb sollten wir auch zusammen halten. Immerhin ist es um einiges angenehmer, wenn man sich bei seiner Liebsten nicht so verstellen muss.”
 

Ein wenig schmunzelte Ryo und zuckte mit den Schultern, während er noch einen Schluck von seinem Kaffee nahm. “Ehrlich gesagt... weiß ich nicht, wie sich das anfühlt... seit ich unter den Menschen lebe, war ich immer getarnt. Nur bei meiner Familie konnte ich der Drache sein, der ich bin.”
 

“Verstehe ich... es ist hart. Ich hoffe, du hast dich dabei nicht selbst verloren...”
 

“Das hoffe ich auch, Sess”, lachte Ryo leise und war froh, dass der Taisho ihn ein wenig vom Thema ablenkte.

Die Bewährungsprobe

Einige Zeit zuvor verließ Rin mit Yashiko die Wohnung und nach einer kleinen Fahrstuhlfahrt auch das Gebäude. Schweigend gingen sie einige Zeit die Straße entlang. Auch wenn Rin gerne wissen wollte, wohin ihre beste Freundin hin wollte, aber sie traute sich gerade gar nicht diese an zu sprechen. Sie wartete darauf, dass Yashiko von selbst beginnen würde. Immerhin kannte Rin sie gut genug, um ab zu warten, bevor sie mit ihr spricht.
 

Mehrere Momente vergehen und die beiden Damen kommen an einem Park an. Dort steuerte Yashiko direkt eine Bank an und setzte sich dort hin. Rin folgte ihr und setzte sich zu ihr. Noch immer lief all das schweigend ab, jedoch hörte Rin mehrmals ein Seufzen. Fast so als wollte Yashiko etwas sagen, aber nichts kam von ihr. Also blieb Rin geduldig und wartete darauf, dass ihre beste Freundin damit anfangen würde.
 

Weitere Augenblicke zogen an den Damen vorbei. Während es um sie herum immer mehr dämmerte, blickte Rin immer wieder zu ihrer Freundin rüber. Sie wollte ihr alle Zeit der Welt geben, um das Gespräch von vorhin zu verdauen. “Das alles... war also tatsächlich kein Scherz?”, kam es leise von Yashikos Lippen und sogleich nickte Rin.
 

“So ist es... nicht viele werden eingeweiht”, erklärte Rin behutsam und überlegte, was sie noch preisgeben könnte. Doch sie beschloss nichts mehr vor Yashiko zu verheimlichen. “Schließlich ist es für sie gefährlich, aber das könnte auch für uns sein.”
 

“Gefährlich?!”, kam es fast schon erschrocken von ihr. “Wie meinst du das?”
 

“Naja... leider gibt es viele Leute, die ihnen nach dem Leben trachten... dadurch könnte es eben für uns gefährlich sein”, erklärte Rin weiter und versuchte leicht zu lächeln. “Aber keine Sorge... Sess und Inu werden immer auf uns auf passen”, sprach sie sanfter aus, denn dabei war sie sich absolut sicher. Bei der Menge der Informationen konnte Yashiko nur einen Teil davon richtig abspeichern. Daher blinzelte sie verwundert, da sie einen der beiden Namen nicht kannte und konnte sich nicht erklären, wer das war.
 

“Sess?”, murmelte Yashiko geradeso laut genug, dass Rin es hören konnte. Beide blickten zu einander, während Rin etwas schmunzelte. “Wer ist denn dieser Sess?”, hakte sie daher nach.
 

“Oh... ja stimmt... das weißt du noch nicht”, begann Rin ruhig und wägte kurz ab, was sie am besten sagen könnte. “Eigentlich heißt Takeo Sesshomaru...”, sprach sie weiter und hatte dabei ein Glitzern in den Augen. “Er muss öfters seinen Namen wechseln, da er tatsächlich schon so lange lebt, wie er gesagt hat.”
 

Mit einem Lächeln hatte sie davon gesprochen und blickte liebevoll zu ihrer besten Freundin. Da Yashiko nach wie vor verwirrt drein schaute, erklärte Rin ihr langsam weiter, dass er wegen des Yokaiblutes langsamer alterte und deshalb seinen Vornamen ändern müsste. Daher hieß er in der nächsten Zeit für die Menschen Takeo und nicht mehr Sesshomaru. Das klang bestimmt verrückt für die junge Frau, aber so lief es nun mal bei den Yokais und Hanyous.
 

“Oh... und wie... wie machen sie das?”, fragte Yashiko interessiert nach und Rin musste schmunzeln. Scheinbar gewann nun ihre Neugier. Das war ein sehr gutes Zeichen.
 

“Nun... sie kümmern sich darum, es nicht zu auffällig zu machen. Die Yokais und Hanyous, die unter Menschen leben, reisen oft und können auf diese Weise alle paar Jahrzehnte kehren sie in die Städte zurück, in denen sie gelebt hatten. Dadurch werden sie offiziell zu den Kindern oder Enkelkindern... je nachdem wie viel Zeit vergangen war”, versuchte Rin die Sachlage zu erklären.
 

Erst nickte Yashiko. Einen Moment überlegte Rin, ob sie noch etwas sagen sollte, jedoch kam sie nicht so weit. Denn scheinbar hatte ihre beste Freundin zwar die Worte gehört, aber noch nicht den Sinn dahinter begriffen. Nachdem die Bedeutung der Worte tatsächlich durch gesickert war, bekam sie riesengroße Augen und starrte Rin an. Fast so als hätte sie gerade Angst bekommen ihre beste Freundin zu verlieren und nie wieder zu sehen.
 

“Was? Du meinst wohl eher wegziehen”, grummelte Yashiko schließlich und verschränkte bockig ihre Arme vor der Brust. Wie ein kleines, trotziges Kind. Das war ziemlich amüsant für Rin, jedoch musste sie sich zusammen reißen, nicht los zu lachen. “Wirst du das auch machen müssen?”, kam schließlich die Frage aller Fragen und natürlich mit einem leicht angesäuerten Unterton.
 

“Oh... ich”, begann Rin nachdenklich und überlegte, wie sie ihrer besten Freundin das erklären sollte. “Vermutlich werde ich mit ihm gehen, sobald er wegziehen muss... je nachdem, wie das genau künftig aussehen würde. Da ich an ihn gebunden bin”, erklärte sie weiter.
 

“Was meinst du denn mit gebunden?”, fragte Yashiko genauer nach.
 

“Wie erkläre ich das am besten...”, fing Rin an. “Er hat sich mit mir verbunden. Man nennt das ‘markieren’ und danach trägt man das Zeichen des Yokais bzw. des Hanyous”, sprach sie lächelnd aus und offenbarte dabei ihr Zeichen. Noch immer lag die Kirschblüte beschützend in dem Sichelmond des Daiyokais. Erstaunt starrte Yashiko dieses an, während ihre beste Freundin weiter erzählte: “Dadurch sind wir nach dem Recht unter der Yokais so etwas wie ‘verheiratet’.”
 

“Ernsthaft? Ihr habt geheiratet?”, kam es fast schon aufgebracht von ihrer Gegenüber.
 

“Beruhige dich, Shiko... es ist bei ihnen keine große Sache... aber für mich war es das perfekte Schlupfloch, um... naja du weißt schon”, meinte Rin mit roten Wangen.
 

“Schlupf...loch... oh... ich verstehe”, kicherte Yashiko noch und vergaß für den Augenblick, dass sie eigentlich bockig wegen den möglichen Umzügen war. Sie wackelte leicht mit ihren Augenbrauen und Rin kicherte leise, während sie ihre beste Freundin in die Arme schloss.
 

“Shiko... keine blöden Kommentare bitte... aber ich musste einfach mit ihm schlafen... und ihm auch zeigen, dass ich sein wahres Ich genauso liebe, wie ihn als Menschen”, definierte Rin ihre Vorgehensweise. Grinsend verstand ihre beste Freundin es sofort.
 

“Einverstanden... keine blöden Kommentare”, grinste Yashiko schließlich und lachte leise.
 

“Gut... denn ich muss gestehen, dass es mit dem Richtigen einfach war los zu lassen und sich... auf ihn ein zu lassen. Es war schön und perfekt zugleich”, kicherte Rin weiter und erneut musste Yashiko lachen.
 

“Sag ich doch... es ist unglaublich mit dem richtigen Mann. Man hinterfragt nichts mehr, sondern handelt. Lebt seine Gefühle aus und genießt es in vollen Zügen”, lächelte diese und das hörte Rin gerne.
 

“Das stimmt”, kam es zustimmend von ihr und sie überlegte einen Moment. “Und... wer wäre der richtige Mann für dich, Shiko?”, wollte sie nun vorsichtig wissen.
 

“Da gibt es doch eigentlich nur einen”, strahlte Yashiko sofort, doch im nächsten Augenblick wurden ihre Augen glasiger. Traurig seufzte sie und atmete schwerer aus. “Aber er hat mich belogen... ich weiß...”
 

“Nein!”, unterbrach Rin sofort und mischte sich zwischen die Gedankengänge ihrer Freundin.
 

“Wie nein?”, kam es perplex von Yashiko.
 

“Er hat dich nicht in allen Punkten belogen. Nur wegen seines Alters und seiner Herkunft... ansonsten war er immer ehrlich und aufrichtig mit dir und auch mir gegenüber.”
 

“Rin... ich weiß nicht, ob er das wirklich war...”, zweifelte Yashiko und seufzte erneut. Das sich ein zu gestehen war nicht einfach, aber schlussendlich fühlte sie sich genauso. Unsicher und verletzlich.
 

“Wieso gibst du ihm nicht einfach eine Chance?”, schlug Rin vor und lächelte ihre ‘Schwester’ an. “Lass dir sein wahres Ich zeigen... lerne ihn kennen... und entscheide in Ruhe und mit Bedacht, ob er dich – wie du denkst – in allem betrogen hat”, sprach sie weiter. Rin war schon immer die vernünftigere der beiden, die immer alles abwägte, ehe sie handelte. Yashiko hingegen war oftmals zu impulsiv.
 

“Wahres Ich?”, hakte Yashiko nach und war sich nicht ganz klar, was genau Rin damit meinte.
 

“Mhm... weißt du... die Yokais verbergen ihre wahre Gestalt, wenn sie unter den Menschen wandeln. Leider sind die Menschen sehr argwöhnisch gegenüber dem Unbekannten. Daher müssen sie sich tarnen. Viele würden ausflippen und womöglich den Yokais schaden”, erklärte Rin behutsam und einfühlsam. “Entgegen aller Annahmen, auch Yokais haben Gefühle. Obwohl die meisten sie verteufeln würden, so sind sie liebevoll und voller Ehre.”
 

Die Worte verwirrten Yashiko für einige Augenblicke, doch diese brachten sie auch zum Nachdenken. Rin war sich sicher, dass ihre beste Freundin nicht so weit überlegt hatte. Denn sie konnte genau sehen, wie die Zahnräder im Gehirn sich in Bewegung setzten. Fast hätte Rin gelacht, aber sie riss sich zusammen, da es ein ernstes Thema war. Voller Geduld erklärte Rin ihrer Freundin, wie schwer es war sich anderen vollkommen an zu vertrauen.
 

Immer mehr wurde es Yashiko bewusst, dass es ein schweres Leben war. Sich immer und überall verstecken zu müssen, war nicht schön. Selbst sie mochte es nicht, sich zu verstellen. Ihr war es immer wichtig natürlich zu bleiben, aber genau das konnten sie scheinbar nicht. Ob Ryo es so schwer hat, wie ich gerade vermute?, überlegte sie und stellte mit großen Augen fest, dass sie sich gerade daran gewöhnte, dass es noch etwas anderes gab als ihre ‘kleine’ Welt.
 

Zufrieden lächelte Rin, da sie genau sehen konnte, wie sich ihre beste Freundin mehr und mehr Sorgen machte. “Meinst du... ich habe Ryos Gefühle verletzt?”, murmelte Yashiko ihre Frage. Denn egal wie verwirrt sie sich gerade fühlte, so liebte sie ihn. Nur ihm allein gehörte ihr Herz. Nur ihn alleine wollte sie lieben.
 

“Oh Shiko”, hauchte Rin zärtlich. “Ich weiß, dass Ryo sich bewusst ist, dass du nur überfordert mit der Situation bist”, erklärte sie weiter, doch hielt sie einen Moment inne. “Ich meine... du liebst ihn doch noch immer, oder?”, fragte sie nun unsicher und blickte zu Yashiko.
 

“Ich... ich”, stotterte diese nur leicht und biss sich auf die Unterlippe. Schließlich nickte sie und ein Lächeln huschte Rin über die Lippen. Das war doch eine Basis, worauf sie auf bauen könnten.
 

“Würdest... du denn ihm diese Chance einräumen?”, wollte Rin nun wissen und bemerkte die zarte Röte, die Yashikos Wangen zierte.
 

“Ich würde es gerne tun”, gestand Yashiko sich, aber auch Rin, ein. “Aber... ob er es auch möchte und ich es tun kann... kann ich leider nicht sagen.”
 

Die Ehrlichkeit der Worte berührte Rin sehr und sie lächelte liebevoll. “Ruf ihn doch an, Shiko”, sprach sie sanft aus und bemerkte, wie Yashiko schwerer schluckte.
 

“Ich... kann nicht... er wird sicher nicht abheben”, seufzte sie und spielte nervös an ihrer Kleidung herum. Schmunzelnd betrachtete Rin sie und gluckste leise.
 

“So nervös habe ich dich schon lange nicht mehr gesehen... das letzte Mal warst du es, als wir Ryo getroffen haben”, grinste Rin leicht. Fast schon panisch sah Yashiko auf und damit direkt in Rins Augen.
 

“Ich... habe Angst...”, nuschelte Yashiko und das konnte Rin nach voll ziehen.
 

“Was wäre so schlimm daran, sich ihm zu öffnen und sein Vertrauen im Gegenzug?”
 

“Eigentlich... nichts...”, stammelte Yashiko und seufzte erneut leicht. “Aber ich... bin nichts... besonderes.”
 

“Shiko... das bist du”, sprach Rin sanft auf und legte ihre Hand auf die von Yashiko. “Du bist wunderbar... immer eine treue Freundin, immer hilfsbereit und für andere da.”
 

Mit jedem Wort wurde Yashiko röter im Gesicht. Doch jedes Wort war ernst gemeint, denn sie war eine der liebevollsten Menschen, die Rin kannte. Daher zog sie ihr Handy heraus und schrieb Sesshomaru eine Nachricht. Aber bevor sie diese abschicken würde, blickte sie zu Yashiko, die etwas nervös schluckte und sich scheinbar auf alles Mögliche vorbereitete. Ein Nicken signalisierte Rin schließlich, dass sie ihren Freund benachrichtigen konnte.
 

“Was... wenn er mich nicht sehen will?”, brachte Yashiko über ihre Lippen. Bevor Rin antworten konnte, hörten die Damen ein Räuspern. Sofort blickten sie hinter sich.
 

In einer dunkleren Ecke standen Ryo und Sesshomaru. Scheinbar hatte der Daiyokai seine Fähigkeiten genutzt, um schnellstmöglich bei den Frauen sein zu können. Strahlend erhob sich Rin und winkte den Jungs zu. Den Gruß erwiderte Sesshomaru mit einem Lächeln, während Ryo nur leicht die Hand hob. Sein Herz schlug so schnell, dass er Angst hatte, es könnte ihm aus der Brust springen. Yashiko hingegen war noch zurückhaltend.
 

Deshalb stupste Rin ihre beste Freundin an, damit sie sich bewegen würde. Dadurch kommt sie etwas ins Stolpern. Aber fallen würde sie nicht, da Ryo schneller bei ihr war. Liebevoll schloss er sie in seine Arme und drückte sie an sich. “Alles gut?”, fragte er gleich besorgt.
 

“J...ja... alles... gut”, nuschelte Yashiko verwundert. Denn sie hatte damit gar nicht gerechnet. Nicht damit, dass er sie sehen wollte, nicht damit, dass er sie auffangen würde und schon gar nicht damit, dass er sich so sehr um sie sorgen machen würde.
 

“Das freut mich”, raunte er und schloss kurz die Augen, während er ihre Nähe sehr genoss. Auch wenn sie nur wenige Augenblicke getrennt waren, so fühlte es sich für ihn wie eine Ewigkeit an.
 

Zufrieden lächelte Rin und blinzelte, als sie zwei starke Arme um ihren Bauch spürte. Sie lehnte sich direkt vertrauensvoll an ihren Gefährten und blickte leicht über die Schulter zu ihm. Ein minimales Lächeln erschien auf seinen Lippen und Rin streckte sich ihm leicht entgegen. Er beugte sich zu ihr herab und versiegelte ihre Lippen mit seinen. Ein leichtes Keuchen entkam ihr und genüsslich seufzte sie in den Kuss hinein.
 

“Mmmmh”, hauchte sie und er drückte sie sanft an sich.
 

“Du sagst es”, raunte er, während beide zum anderen Paar rüber.
 

“War alles gut bei euch?”, wollte sie von ihm wissen und er nickte zustimmend.
 

“Mhm... ich habe ihn so gut es ging beruhigt. Aber erst jetzt scheinen meine Worte zu ihm durch zu dringen”, schmunzelte er.
 

“Ja... ich glaube bei ihr auch”, grinste Rin ihren Liebsten an. “Auch sie wollte mir nicht glaube, dass Ryo sie immer noch liebt und will.”
 

“Das hört sich sehr gut an... nun können sie noch einmal in Ruhe reden.”
 

“Ich hoffe doch”, lächelte sie und sah zu ihrer besten Freundin rüber. Sie hatte sich ganz eng an Ryo geschmiegt und er hielt sie einfach nur sicher im Arm fest.
 

Nach einigen Momenten lösten sie sich und sahen sich nur kurz an, ehe ihnen bewusst wurde, wo sie gerade waren. Mit roten Wangen blickten sie zu Rin und Sesshomaru rüber. “Ähm... entschuldigt”, sprachen sie zeitgleich aus und das ließ Rin kichern.
 

“Schon gut... es ist schön zu sehen, dass ihr euch liebt”, erklärte Rin sanft und der Drache nickte leicht.
 

“Ja... ist es okay, wenn... du... wenn wir... bei mir reden?”, fragte Ryo vorsichtig und Yashiko sah zu ihm auf.
 

“Wäre es denn auch okay?”, wollte sie zaghaft wissen und sofort nickte er.
 

“Natürlich, Shiko... ich liebe dich und werde es immer tun”, kam es zärtlich über seine Lippen.
 

“Oh... Ryo... ich... ich...”, stotterte sie, doch er unterbrach sie mit einem leichten Kuss.
 

“Du musst nichts sagen... lass mich dir alles von mir zeigen... ich verspreche dir, dich nicht mehr im Unklaren zu lassen. Ich werde dir alle Frage beantworten, die du haben könntest”, erklärte er ihr direkt. Sachte nickte sie und atmete kurz durch.
 

“Wann hättest du es mir denn gesagt?”, fragte sie leise und nun musste er durchatmen.
 

“Vermutlich... in den nächsten Wochen... aber ich hatte Angst und habe sie immer noch... schließlich ist das keine einfache Situation”, sprach er ehrlich aus und verstehend nickte Yashiko nur. Erleichtert lächelte sie ihn an.
 

“Ich weiß... entschuldige, dass ich so... reagiert habe... aber ich... dachte wirklich, es wäre ein Scherz auf meinen Kosten gewesen”, gab sie kleinlaut von sich.
 

“Schon gut... wichtig ist nur... dass wir darüber reden, alles andere sehen wir dann”, sprach er einfühlsam und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
 

“Mhm”, stimmte sie ihm zu und lächelte leicht ihn an.
 

“Ich denke”, räuspert sich Rin plötzlich und die beiden sahen zu ihnen rüber.
 

“Das ist unser Stichwort”, bestätigte Sesshomaru leicht grinsend und löste sich aus der Umarmung, nur um Rins Hand in seine zu nehmen.
 

“Falls etwas sein sollte... meldet euch und wir sind in wenigen Sekunden bei euch”, meinte sie noch sanft und Yashiko nickte.
 

“Danke euch”, hauchte sie mit roten Wangen. Erst dann löste sie sich von Ryo und umarmte Rin und Sesshomaru zum Abschied. Auch der Drache tat es ihr gleich und so führte der Taisho seine Gefährtin in den Schatten, um mit ihr mit Hilfe seiner Fähigkeit zu verschwinden.
 

Blinzelnd starrte Yashiko auf die Stelle, wo sie noch gestanden waren. “Ähm...”, entkam es ihr und Ryo erklärte ihr so einfach wie möglich, was gerade passiert war. Sie sah ihn ungläubig und mit großen Augen an, aber er spürte, dass sie nun bereit war das auch zu begreifen und sich darauf ein zu lassen. Mehr erwartete er auch nicht von ihr. Alles weitere würde die Zeit zeigen, so wie er es ihr vor einigen Momenten versprochen hatte.
 


 

Erleichtert und glücklich stand Rin wieder in seiner Wohnung. Wobei diese bald auch ihr Zuhause wäre. Doch ganz so stimmte es auch nicht. Irgendwie merkte sie mehr und mehr, dass ihr Heim da war, wo auch immer Sesshomaru war. Lächelnd sah sie zu ihm auf und hob ihre Hand, um seine Wange zu streicheln. “Danke dir”, hauchte sie ehrlich und verliebt zu gleich.
 

“Wofür?”, fragte er leicht verwundert.
 

“Dafür, dass du Ryo geholfen hast... dafür, dass du Yashiko und mir Zeit gelassen hast... dafür, dass du da bist für meine Freunde und... ganz besonders für mich”, entgegnete sie voller Liebe und er beugte sich leicht hinab, um seine Lippen sanft auf ihre zu legen.
 

“Es gibt kein Ort, wo ich lieber wäre als an deiner Seite zu sein”, raunte er und sogleich nahm sie seine Lippen in Beschlag. Sie liebte diesen Mann immer mehr. Mit jeder Faser ihres Körpers gehörte sie ihm.
 

“Mmmmh... und danke für das Gespräch, Biestlein”, kicherte sie an seinen Lippen.
 

Kurz flackerten seine Augen und sie formte ein zuckersüßes Lächeln. “Jederzeit”, raunte Sesshomaru mit seinen rotunterlaufenen Augen und knurrte leise, da ihre Hand über seine Brust glitt.
 

“Das freut mich... kommt... lasst uns ein wenig... spielen gehen”, grinste sie ihn ganz frech an.
 

Lauter knurrte er auf und ehe sich Rin versah, hatte er sie bereits an ihrem Hintern gepackt und sie hochgehoben. Sofort schlang sie ihre Beine um seine Mitte und ihre Arme um seinen Nacken. Solch eine Einladung musste sie definitiv nicht ein zweites Mal äußern, denn er trug sie bereits die Treppe hinauf zum Schlafzimmer. “Wie du willst... aber wehe ich höre Beschwerden”, amüsierte er sich und kickte die Tür mit seinem Fuß hinter sich zu.

20. Schwangerschaftswoche

Den kommenden Tag waren Rin und Sesshomaru unter sich. Sie genossen einfach die Zweisamkeit. Alle waren gut versorgt und so konnten sie sich den Tag nur auf sich selbst konzentrieren. Das war in den letzten Tagen nicht so ganz möglich, weshalb sie nun die Augenblicke voll auskosteten. Wobei Rin mit ihren Gedanken oft bei Yashiko und Ryo. “Ach, Rin-lein... alles ist gut bei den Beiden”, holte Sesshomaru seine Gefährtin aus ihren Überlegungen.
 

“Wie?! Ich... ich... entschuldige”, nuschelte sie und wurde leicht rot um die Nase. “Meinst du ihnen geht es wirklich gut?”, fragte sie bei ihm nach.
 

“Natürlich... wenn etwas nicht so gelaufen wäre, wie es sollte, hätten sich einer von ihnen bei uns gemeldet”, erklärte er ruhig und kurz überlegte sie. Schließlich nickte sie und lächelte leicht.
 

“Du hast Recht... Shiko hätte sich gerührt, wenn etwas gewesen wäre... sie schien mir zumindest nicht böse zu sein... sie ist und bleibt meine beste Freundin... da kommt auch kein Mann dazwischen”, grübelte sie etwas.
 

“Hn”, entkam es ihm mit einer hoch gezogenen Augenbraue. “Kein Mann also?”, hakte er nach.
 

“Natürlich kein Mann”, kicherte sie leise und funkelte ihn mit verspieltem Blick an.
 

‘Mmmmh das ist unsere Kleine’, grinste das Biest von Sesshomaru, während er innerlich einfach nur schmunzeln musste, denn das war schön zu sehen.
 

Sie wurde immer selbstbewusster und verspielter. Wobei letzteres war sie schon immer. Genau deshalb hatte sie sich damals langsam in sein Herz geschlichen. Diese Unschuld und Verspieltheit hatten ihn mit der Zeit lockerer werden lassen. Damit hatten sie sich immer mehr angenähert. Auch wenn er es nie so gesehen hatte, doch so war es. Leise und fast schon unbemerkt hatte sie ihn dazu gebracht seine ganze Einstellung um zu denken.
 

“Du willst also mit mir spielen?”, grinste er sie an und er könnte schwören, dass sie erschauderte. “Das sehe ich als Zustimmung an, Rin”, knurrte er sie an und zog sie bestimmt zu sich ran. Spielerisch tat er so als würde er über ihre Lippen lecken. In seinem Griff wurde sie schwach und erschauderte leicht.
 

“Oh ja... bitte... lass uns spielen”, brachte sie heraus und er konnte nur zu gut sehen, wie erregt sie war. Ihr köstlicher Duft umspielte seine Nase und er grinste breiter.
 

‘Lass uns spielen’, knurrte sein Biest und auch er knurrte leicht, ehe er seine Freundin an den Hintern packte und sie hochhob. Er würde definitiv mit ihr spielen.
 


 

Erst gegen Abend bekam Rin eine Nachricht von ihrer besten Freundin, dass sie mit Ryo gesprochen hätte und dabei die Zeit vergessen hätte. Schmunzelnd schrieb sie ihr zurück und freute sich, dass das andere Paar endlich mit einander über alles gesprochen hatte und sie vergaßen sich zu melden. Natürlich konnte Rin zwischen den Zeilen lesen. Mit Sicherheit hatte das Paar das ein oder andere Thema durchaus in ihrem Bett geklärt.
 

Bei diesem Gedanken lachte sie leise und Sesshomaru zog eine Augenbraue hoch. Doch nachdem sie ihn aufgeklärt hatte, musste sogar auch er darüber schmunzeln. “Bestimmt haben sie das... aber es sei ihnen vergönnt”, meinte er und sofort nickte sie zustimmend.
 

“Absolut... ich freue mich so sehr für die Beiden”, sprach sie aus und kuschelte sich wieder an ihren Gefährten. Sie gönnte es ihrer ‘Schwester’ und war froh, dass sie sich davon nicht abschrecken lassen hatte.
 

“Sie werden das gemeinsam durchstehen... so wie alle anderen in der Situation”, erklärte er.
 

Einige Zeit überlegte sie, ehe sie nachdenklich folgende Worte über die Lippen brachte: “Ehrlich gesagt... ich wüsste nicht, wie ich reagiert hätte, wenn ich nicht die Erinnerung von damals hätte.”
 

“Hn”, kam es wie von selbst von ihm. Diesen Ausdruck hatte er sich einfach zu lange angewöhnt, als das seine Gefährtin ihm das austreiben könnte. “Ich denke... du wärst genauso überrascht und überfordert...”, erklärte er und streichelte sanft über ihren Oberarm. “Eines habe ich gemerkt... wenn die Liebe groß genug ist... kann man darüber hinweg sehen und eine Lösung finden.”
 

Mit solch einer ehrlichen und aufrichtigen Aussage hatte sie gar nicht gerechnet. Überrascht blickte sie zu ihm rüber und nur zu deutlich erkannte man die Verwunderung in ihren Augen. Als er seinen Blick auf sie richtete, schmunzelte er leicht und zuckte etwas mit den Schultern. Er tat gerade so, als hätte er nichts Außergewöhnliches gesagt. Schmunzelnd betrachtete sie ihn und streckte sich, um ihm einen Kuss zu geben.
 

Diesen erwiderte er sofort und streichelte weiter über ihren Oberarm. Er liebte es, sie im Arm zu halten und mit ihr zu kuscheln. “Das hast du schön gesagt”, nuschelte sie an seinen Lippen und legte ihre Hand auf seine Brust.
 

“Tja... dahingehend hatte Inu mich belehrt... er konnte so lange auf seine Herzdame warten. Also denke ich, dass man auch solche Details gemeinsam überwinden kann”, zwinkerte er ihr zu und sie lächelte nur noch mehr.
 

Erneut legte sie ihre Lippen auf seine und verwickelte ihn in einen Kuss. Schnell wurde es feuriger, aber auch hitziger. Immer wieder verloren sie sich in ihren Küssen und auch schon bald in ihrem Verlangen. Es war wie eine natürliche Anziehungskraft, weshalb sie einfach über einander herfallen wollten. Natürlich ließ sich keiner von ihnen ein zweites Mal bitten. Schließlich kam Rin immer mehr auf den Geschmack. Zu seiner Überraschung lernte sie schnell und war neugierig auf Neues.
 


 

Die Zeit verging so viel schneller, wenn man es mit der wichtigsten Person in seinem Leben geteilt hatte. Etwas wehmütig sah Kagome zu ihren Koffern. “Keine Sorge... wir nehmen uns bald wieder die Zeit unter uns zu sein”, versprach Inu plötzlich hinter ihr.
 

Liebevoll schlang er seine Arme um sie und legte seine Hände auf ihren Bauch. Sanft streichelte er diesen und lächelte, während er ihr einen Kuss auf den Nacken aufdrückte. Wie von selbst lehnte sie sich gegen seine starke Brust und genoss das unglaubliche Gefühl der Geborgenheit. Nirgendwo wäre sie lieber als in seinen Armen. Er gab ihr so vieles und sie vertraute ihm blind. Das hatte sie schon damals, auch wenn sie dies niemals zu gegeben hätte.
 

“Ich weiß”, hauchte sie blickte zu ihm nach hinten. Als ihr in den Sinn kam, dass sie gegen Mittag die nächste Untersuchung hatte, strahlte sie ihren Gatten an. “Komm... lass uns Heim und danach nach unserem kleinen Baby sehen”, lächelte sie ihn verliebt an und freute sich wirklich schon darauf ihr gemeinsames Kind wieder zu sehen.
 

Ein wenig schmunzelte Inu darüber, wie schnell sich ihre Stimmung geändert hatte. Doch so etwas war bei Schwangeren absolut normal. Daher beachtete er das nicht weiter und nickte zustimmend, ehe er ihr noch einen Kuss auf den Nacken gab und sie frei gab. Nachdem sie sich zu ihm gedreht hatte, bedeckte er auch ihre Lippen mit seinen. “Lass uns nach Hause, meine Frau”, raunte er an ihren Lippen und knabberte daran.
 

Diese Aktion quittierte sie mit einem Keuchen und lächelte ihren Gefährten an. “Das klingt toll... mein Mann”, hauchte sie und er grinste breiter.
 

Sogleich machten sie sich auf den Weg zum Auto und fuhren los. Sie würden gut einige Zeit brauchen, wenn sie zwischendrin noch einen kleinen Zwischenstopp einlegen würden. Schließlich musste er auch daran denken sich mit Kagome die Füße zu vertreten. Vielleicht würden sie noch einen kleinen Spaziergang machen, damit sie noch ein paar Momente für sich selbst haben würden. Der Termin bei Hitomi wäre erst am Nachmittag, weshalb Inu dachte, dass es eine gute Idee wäre.
 

Aus diesem Grund hielten sie noch an einer schönen Promenade, um diese entlang zu laufen. Sie war nicht allzu lang, aber eine wunderschöne Aussicht bot sich ihnen. Besonders Kagome mit ihrem rötlichen Sommerkleid sah umwerfend aus. Verliebt beobachtete er sie und machte immer wieder Fotos von ihr. Als der Wind so verspielt durch ihre Haare wehte, musste er einfach diesen Moment festhalten. Sie war so wunderschön und nun in allen Bereichen seine Frau.
 

Unsagbar stolz trat er an sie heran, schmiegte sich von hinten an sie und machte ein Selfie von ihnen beiden. Strahlend sahen sie in die Kamera und Kagome gab ihrem Mann einen Kuss auf die Wange. Überrascht knipste Inu davon auch ein Bild und musste breiter lächeln. Diese Augenblicke mit ihr gemeinsam waren einfach nur perfekt in seinen Augen. Er würde alles für sie tun, um sie jeden einzelnen Tag glücklicher zu machen.
 

An einem kleinen Café blieben sie länger und bestellten sich einen Brunchteller, aber auch ein Eis als Nachtisch. Inu wusste zwar nicht, wie sie all das verschlingen konnte, doch sie tat dies. Vor allem aber diese Kombination war eigenartig für ihn, aber solange es ihr schmeckte, würde er nichts dazu sagen. Das waren nun mal die Gelüste einer Schwangeren. Er war nur froh, dass sie nicht so was Verrücktes aß wie Ayame es berichtet hatte.
 

Nach dem köstlichen Essen spazierte das junge Paar zurück zum Auto, um wieder zurück nach Tokyo zu fahren. Die anderen warteten sicher schon auf sie und Kagome war etwas aufgeregt. Bald würde sie ihr Baby wieder sehen und sie war schon sehr gespannt darauf, ob sie vielleicht diesmal das Geschlecht erfahren könnten. Jedoch war sie auch etwas unsicher, denn sie konnte nicht genau sagen, ob das Wesen in ihr gut heran wuchs oder nicht. Das alles war so neu für sie und nun musste sie nur noch damit lernen um zu gehen.
 

“Mach dir keine Gedanken, Juwel”, sprach Inu, als er merkte, dass sie etwas abwesend war.
 

“Wie?”, kam es verwirrt von ihr und sie blinzelte ihn leicht an, während sie zu ihm rüber sah.
 

“Alles ist gut und ich bin mir sicher... unser kleines Wunder ist sehr gut herangewachsen”, erklärte er ihr lächelnd und führte sie zum Wagen.
 

“Oh... ich”, begann sie mit roten Wangen und nickte schließlich. “Du hast Recht... Danke dir, Kokoro”, hauchte sie verliebt und ließ sich von ihm die Autotür aufmachen.
 

Schmunzelnd stieg sie ein und er umrundete den Wagen, nur um auf der Fahrerseite Platz zu nehmen. Sogleich startete er den Motor und fuhr direkt zur Ferienwohnung von Hitomi. Denn wie schon die Male zuvor würden sie dort ihren Termin haben. Zum Glück hatte sich Kagome auch beruhigt und war abgelenkt, da sie wieder in der Stadt waren und neugierig sah sich um. Fast so als wäre sie eine Ewigkeit nicht mehr hier gewesen. Inu fand das sehr süße.
 

Als sie bei der Ferienwohnung ankamen, wurden sie auch schon erwartet. Kaum stiegen sie aus, schon standen Rin und Hitomi in der Eingangstür und lächelten das junge Paar an. “Willkommen daheim, ihr Turteltäubchen”, grinste Hitomi breiter. Kagome lief zu den Beiden und umarmte sie sofort liebevoll und sanft.
 

“Danke euch zwei”, kicherte sie leise und Inu kam grinsend dazu, um alle drei Frauen hinein zu scheuchen.
 

“Begrüßt euch doch drinnen in Ruhe”, meinte er lachend und die Damen kicherten leise.
 

Im Inneren sah Sesshomaru auf und Aidan lächelte die Wiederkehrenden an. Direkt begrüßten sie sich alle und umarmten sich gegenseitig. Es war schön wieder zurück zu sein. Schließlich war Tokyo ihre Heimat und ehrlich gesagt, hatte Kagome ihre Freunde und ihre Familie vermisst. Obwohl sie die Zeit mit Inu sehr genossen hatte, so würde sie niemals bestreiten, dass ihr diese Augenblicke mit ihnen einfach fehlten. Egal wie kurz diese sein mögen.
 

“Ich hoffe, ihr habt eure Flitterwochen genießen können”, lachte Hitomi leise und Aidan rollte mit den Augen, denn seine Frau war mal wieder zu direkt.
 

“Keine Sorge, Hitomi”, kicherte Kagome. “Inu und ich hatten sehr schöne Tage und wir wiederholen das sicher bald erneut”, grinste sie.
 

Damit brachte sie die Wölfin zum Lachen. Diese lockere Art war ziemlich erfrischend. Selbst Rin musste leise kichern bei der Aussage. Liebevoll legte Sesshomaru einen Arm um den unteren Rückenbereich seiner Gefährtin und zog sie sanft an sich. Ihn freute es sehr, dass sie ebenfalls freier wurde in der Anwesenheit von den Wölfen. Schließlich waren sie alle sehr offen und direkt.
 

“Das höre ich gerne”, kam es ehrlich von Hitomi. “Sollen wir dann nach eurem kleinen Wesen schauen gehen?”, wollte sie wissen und sofort nickte Kagome und zog Inu förmlich mit sich mit zu den Räumen.
 

Lachend folgte Hitomi ihr und für einen Moment zögerte Rin. Sie hatte vergessen, Kagome zu fragen, ob sie mit kommen dürfte. Während sie noch überlegte, drehte sich die Schwangere um und lud ihre Schwägerin dazu ein mit zu kommen. Sie würde sie gerne dabei haben und Inu machte es auch nichts aus. “Na geh schon”, raunte Sesshomaru neben Rin und dankend sah sie zu ihm auf.
 

Sofort folgte sie den Dreien und Kagome hakte sich gleich bei ihr ein. Direkt sah der Taisho ihr nach und schmunzelte. Rin war trotz dieser Veränderung immer noch schüchtern und zurückhaltend. Es war einfach heiß für ihn zu sehen, wie sie hin und her wechseln konnte. “Sie ist unglaublich”, hörte er Aidans Stimme neben sich und da konnte er nur zustimmend nicken.
 

“Absolut... und bei Hitomi und dir... war wieder eine heißere Phase?”, fragte er direkt und der Wolf lachte.
 

“Jede Nacht ist heiß mit ihr. Aber diese spezielle noch nicht... wir hoffen aber, dass sie in den nächsten Jahren wieder kommen würde... letztes Mal lief etwas unglücklich”, sprach er ehrlich aus und verstehend nickte Sesshomaru.
 

“Ich drücke euch die Daumen, das würde eure Liebe wirklich krönen... so filmreif wie es bei euch läuft.”
 

“Da könntest du recht haben, Sess. Danke dir und nun sollten wir mal sehen, was wir einkaufen sollten. Die Untersuchung wird sicher einige Zeit brauchen”, meinte Aidan, denn sie wollten am Abend gemeinsam kochen.
 

“Gute Idee... nutzen wir die Zeit und besorgen für heute etwas ganz Leckeres”, grinste Sesshomaru und zwinkerte dem Wolf zu.
 


 

Während die beiden Männer zum Einkaufen fuhren, bereitete Hitomi alles für die Untersuchung vor. Kagome nahm bereits auf der Liege Platz und hielt Inus Hand. Er drückte diese sanft und Rin stellte sich auf die andere Seite von Kagome. “Danke, dass ich mit durfte”, meinte sie ehrlich und Kagome schmunzelte leicht.
 

“Natürlich doch... schließlich kann es dir auch helfen”, sprach sie flüsternd und nahm mit ihrer freien Hand die von Rin. Mit etwas Druck gab sie der Abschlussstudentin etwas Kraft und Mut.
 

“Vielleicht”, hauchte sie dankend und lächelte leicht. Das Thema beschäftigte sie, doch es war nicht der richtige Augenblick, um darüber zu sprechen. Vor allem musste sie das erst irgendwie mit ihrem Gefährten klären.
 

Da Hitomi gerade wieder zurück kam, verstummten die Menschendamen. Obwohl sie sich denken konnten, dass Hitomi das so oder so gehört hatte, genau wie Inu. Letzterer würde definitiv seinen Bruder darauf aufmerksam machen müssen, dass dieses Thema noch nicht zwischen ihnen besprochen wurde. Es war oftmals besser sich darüber aus zu sprechen. Besonders, wenn einer der Partner ein bekannter Eisklotz war, der nicht so einfach war.
 

Aber diesen Gedanken schob der Hanyou beiseite, als Hitomi schon das kühle Gel auf Kagomes Bauch verteilte. Man konnte sofort erkennen, wie sie alle gebannt zu dem Monitor blickten und schon nach kurzer Zeit war das neue Leben in Kagome zu sehen. “Unser Baby”, hauchte sie überwältigt und Inu war nur fähig zu nicken.
 

“Dann wollen wir mal sehen, wie der Wachstum gerade ist. Schließlich hast du die Halbzeit erreicht”, lächelte Hitomi die werdende Mutter an.
 

“Wirklich? Schon?”, kam es überrascht von Kagome.
 

“Ja... mit der 20. Schwangerschaftswoche hast du die Hälfte der Zeit geschafft”, kicherte die Ärztin und wanderte mit dem Schallkopf sachte über den Bauch. “Hier haben wir den Kopf des Kleinen... seht ihr seine Nase... die unverkennbare Form bildet sich nun.” Dabei deutete sie auf den Bereich und staunend sahen sie zu.
 

“Wow... das sieht schon so echt aus”, hauchte Kagome und Hitomi bestätigte dies.
 

“Genauso ist es... fast alles ist zu diesem Zeitpunkt fertig, nun wird euer Kleines eine Gewichtszunahme machen, demnach auch du, Kago... deshalb bitte keine Sorgen deswegen haben”, sprach sie sanft aus. Sie zeigte auch, dass die Augen ebenfalls auf der endgültigen Position standen. Auch berichtete sie davon, wie die Knochen des Innenohrs bereits geformt waren, ebenfalls begannen nun die richtigen Haare am Kopf zu sprießen.
 

“Wirklich? Die Haare wachsen jetzt schon?”, fragte Inu diesmal erstaunt aus.
 

“Aber ja. Ab sofort fangen sie an richtig zu wachsen”, sprach Hitomi aus und lächelte. “Aber auch das Gehirn entwickelt sich ununterbrochen. Das Nervenzentrum wird ebenso ausgearbeitet. Vor allem bei der Steuerung der Sinne. Es nimmt vermehrt die Aktivitäten und Geräusche von außen wahr. Aber auch reagiert es auf den Geschmack des Fruchtwassers”, erklärte sie weiter und lächelte dabei.
 

“Wow”, staunte Kagome und blickte zu Inu rüber. Auch er sah zu ihr und sie lächelten sich an. “Unser kleines Wunder”, hauchte sie und Inu beugte sich zu seiner Freundin hinab, um ihr einen Kuss zu geben. Lächelnd beobachtete Hitomi das junge Paar, ehe sie fortfuhr.
 

“Das Kleine ist gute 23 Zentimeter groß und wiegt etwa 230 Gramm. Das ist etwas mehr als der Durchschnitt zu diesem Zeitpunkt”, erzählte sie und sah zu Kagome. Danach fuhr sie weiter zu der Nabelschnur. “Da habe wir die Nabelschnur... sie ist vollkommen in Ordnung und da ist die Plazenta. Auch hier ist alles so, wie es sich gehört.” Erneut sah die Wölfin zu Kagome. “Falls du einen Zug im Unterleib spürst, dann mach dir keine Gedanken. Nun beginnt die Gebärmutter zu wachsen, damit du für die Geburt vorbereitet bist.”
 

“Alles klar”, nickte die junge Frau und drückte Inus Hand. Sie war immer noch so überwältigt, ihr Kind zu sehen, dass sie nicht viel mehr sprechen konnte. Hitomis Blick wandte sich an Inu.
 

“Pass besonders darauf auf, dass Kago viel Eisen und Vitamin C zu sich nimmt. Es gibt auch Tabletten, die ich dir verstreiben werde. Durch das Essen bekommst du oft nicht die empfohlene Menge. So wäre es am sichersten.”
 

“Natürlich achte ich darauf”, versprach der werdende Vater und nickte fest.
 

“Aber auch auf einige andere Dinge... wie Hohlkreuz vermeiden und leichten Sport. Es gibt sehr viele Kurse für Schwangere. Da gebe ich dir noch ein paar Kontaktdaten”, merkte Hitomi an und Kagome nickte dankbar. Denn sie war nach wie vor ein wenig überfordert, was sie machen dürfte und was nicht.
 

Weiter fuhr Hitomi über den Bauch der Schwangeren und schmunzelte ein wenig, als sie etwas sehr Entscheidendes entdeckt hatte. Sie grinste nun breiter und sah das Paar direkt an. “Nun... da es letztes Mal nicht so geklappt hat. Wollt ihr das Geschlecht eures Kindes auch erfahren?”, fragte sie die Beiden. Mit großen Augen blickten sie zu Hitomi und dann sich gegenseitig an.
 

“Kann man... es nun sehen?”, hakte Inu nach und Hitomi nickte.
 

“Ja, heute kann ich es klar und deutlich erkennen”, verkündete die Ärztin und sofort nickten das Paar.
 

“Sag es uns bitte, Hitomi”, sprach Kagome aus und sah gespannt zu dem Bildschirm. Während die Wölfin darauf deutete und kurz Luft holte, waren die Eltern gespannt, das Geschlecht erfahren zu können.
 

“Es ist ein...”, begann Hitomi zu sprechen und für den Moment hielt Inu die Luft an.

Der Sieger der Wette

Nicht nur Inu hatte die Luft angehalten, während Hitomi es ganz schön spannend gemacht hatte. Auch Kagome tat es unbewusst und blinzelte, da die Wölfin auf etwas ganz Bestimmtes deutete. “Junge”, vollendete sie den Satz und die werdenden Eltern stießen beide die angestaute Luft aus den Lungen.
 

“Wirklich?”, hakte Kagome nach.
 

“Ein Junge?”, fragte Inu und klang dabei überwältigt.
 

“Eindeutig ist das hier ein Penis”, grinste die Ärztin breiter und lachte laut los, als sie die Gesichtsausdrücke der Anwesenden entdeckt hatte. “Was denn? Das ist doch unübersehbar”, lachte sie weiter.
 

“Du bist unmöglich”, schmunzelte Kagome nun, nachdem sie den ersten Schock über die Wortwahl überstanden hatte.
 

“Du hättest es wenigstens netter ausdrücken können”, meinte nun Rin und Hitomi lachte.
 

“Und mir diese unbezahlbaren Gesichter entgehen lassen?”, kicherte die Wölfin. “Niemals würde ich so eine Gelegenheit ausfallen lassen.”
 

Nun stimmten auch die Damen in das Lachen mit ein. Denn in diesem Punkt hatte Hitomi absolut recht. Hätte sie sich nicht so ausgedrückt, wären sie nicht so überrascht über die Wortwahl gewesen. Bestimmt waren ihre Gesichtsausdrücke wahrlich unbezahlbar, deshalb hatte Kagome das auch verstanden. Doch etwas war komisch. Inu war auffällig ruhig, weshalb sie zu ihrem Mann sah.
 

“Alles okay, Kokoro?”, fragte sie ihn, da er immer noch wie gebannt auf den Monitor blickte. Er schien nicht wirklich anwesend zu sein und demnach auch nicht in der Lage zu antworten. “Inu?”, hakte sie besorgter nach und drückte seine Hand etwas fester als gewöhnlich.
 

Genau das zog seine Aufmerksamkeit auf sie. Fragend blinzelte er leicht und erkannte ihren Gesichtsausdruck. “Oh... was meintest du?”, wollte er verlegen wissen.
 

“Ich fragte, ob alles in Ordnung ist.”
 

“Natürlich, Juwel”, lächelte er sie an.
 

“Du warst so ruhig”, erklärte sie genauer und sah ihn eingehend an.
 

“Oh... ich war nur so... in Gedanken... wir bekommen tatsächlich einen Jungen”, antwortete er darauf und stolz nickte sie.
 

In der Zwischenzeit machte Hitomi noch ein paar Bilder für den Mutterpass, aber auch für das junge Paar. Auch wenn die beiden gerade nichts dergleichen gesagt hatten, so konnte sich die Ärztin denken, dass es ihnen wichtig war. So könnten sie das den anderen zeigen. Plötzlich hörte sie ein sehr lautes und euphorisches “Yes”. Das kam von Inu, weshalb sie zu ihm blickte und verwundert war.
 

“Ähm.... was war das jetzt?”, kam es verwirrt von Kagome und auch Rin war genauso verwundert.
 

“Juwel... wir bekommen einen Jungen... weißt du, was das heißt?”, grinste er seine Frau breiter an.
 

“Dass wir Eltern von einem süßen und niedlichen Jungen werden?”, kam es fragend von ihren Lippen.
 

“Natürlich das auch... aber... ich habe die Wette gewonnen”, grinste nun Inu breiter und langsam dämmerte es Kagome, worauf ihr Mann hinaus wollte.
 

“Ah... daher weht der Wind... die Wette also”, lachte Kagome und Hitomi zog eine Augenbraue hoch, während sie das Paar abwechselnd betrachtete.
 

“Äh... Wette?”, wollte Rin nun wissen und sprach damit den Gedanken der Wölfin laut aus.
 

Sofort lachte Inu los und freute sich wie ein kleiner Dreijähriger. Er hatte sogar Kagomes Hand los gelassen und hüpfte herum. Schmunzelnd betrachtete Kagome ihn und blickte zu den Damen. “Nun... als Inu und Sess den Herzschlag des Kindes gehört hatten, haben sie eine Wette auf das Geschlecht geschlossen”, erklärte die Miko kichernd. Das war damals schon absurd, aber was sollte sie dagegen sagen. Das sind nun mal Jungs.
 

“Und wir haben gewonnen... weißt du, was das heißt?”, lachte Inu nur noch mehr und strahlte seine Frau an.
 

“Äh...”, entkam es ihr, da sie noch nicht ganz zu Ende gedacht hatte. Daher übernahm auch der Hanyou das Antworten für sie.
 

“Sess muss unser Haus zahlen”, amüsierte er sich.
 

“Was?!”, entkam es Rin fast schon keuchend und Hitomi lachte nun auch los.
 

“Die Brüder sind wahrlich Spinner”, schüttelte sie nur mit dem Kopf und kicherte leise. Das war auch für sie sehr lustig, denn die Inubrüder waren wirklich unglaublich.
 

“Das muss er natürlich nicht”, meinte Kagome sanft, nachdem sie Rins Frage mitbekam.
 

“Oh... äh... ich...”, begann sie, doch Inu lachte leise.
 

“Mach dir keine Gedanken, Rin... Sess und ich haben ein gemeinsames Konto, also zahlt sowohl er, als auch ich”, erklärte der Hanyou ruhig und verunsichert sah Rin ihn an.
 

“Oh... Rin... du bist echt süß, aber mach dir keinen Kopf. Sie sind stinkreich und teilen den Reichtum so weit es möglich ist und Masaru hilft ihnen, dieses ordentlich zu vermehren”, erklärte Hitomi und lächelte. “Du erinnerst dich doch an das Schloss des Westens... die Schatzkammer war immer gut gefüllt und davon haben sie alles aufgebaut”, sprach sie weiter.
 

“Oh... daran muss ich mich wirklich noch gewöhnen”, meinte Rin ehrlich und Kagome verstand sie sehr gut.
 

“So ging es mir auch”, gestand die Miko direkt und Hitomi lachte leise.
 

“Hey... seht es positiv: Ihr müsst euch nie wieder Gedanken darum machen, was ihr kaufen könnt. Also Shoppingrausch kann kommen”, grinste die Wölfin breiter. Beide Menschenfrauen starrten erst sich und dann Hitomi an, ehe sie wieder sich ansahen.
 

“Äh... ich glaube nicht, dass wir einen solchen Rausch erleben sollten”, meinte Kagome ehrlich.
 

“Ach, Kago... du weißt doch, was ich meine”, kicherte Hitomi und sah zu Inu und Rin. “Falls ihr eine Babyparty machen wollt, könnt ihr das ab sofort planen und auch durchführen”, zwinkerte sie ihnen zu. “Es ist hier zwar noch nicht so üblich, aber ich denke, es gehört dazu. Immerhin sollte man neues Leben feiern.”
 

“Oh... darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht”, gestand die werdende Mutter und sah zu Inu auf.
 

“Wenn du möchtest, können wir eine machen... aber nochmal alle zusammen zu bekommen, könnte schwer werden”, überlegte er.
 

“Ach das Zusammentrommeln kannst du mir überlassen, Inu”, zwinkerte Hitomi grinsend, denn darin war sie sehr gut. Genau das wusste der Hanyou auch, weshalb er nickte. “Wann möchtet ihr das denn machen?”, fragte sie interessiert nach.
 

“Oh... ich weiß nicht... was meinst du, Kokoro?”, kam es zuerst von Kagome und Inu überlegte ein wenig.
 

“Wie wäre es zum nächsten Termin oder in zwei Monaten?”, überlegte er etwas und dem Datum konnte Kagome nur zustimmen.
 

“Das wäre perfekt”, hauchte sie sanft.
 

“Super, dann werde ich mal nachfragen, welcher Tag für die Anderen passen würde”, sprach Hitomi erfreut und wischte Kagome vorsichtig das Gel weg.
 

“Danke dir, dass du dich darum kümmerst.”
 

“Ist doch klar, Kago... wir freuen uns alle für euch”, meinte sie ehrlich und stellte die Geräte ab.
 

Inu freute sich wirklich, dass sie einen Jungen haben würden, so könnte er seinen Bruder etwas ärgern. Sogleich half er seiner Frau auf die Beine und legte ihr eine Hand auf die Wange. Sanft beugte er sich hinab und küsste sie voller Liebe und Hingabe. Der Augenblick könnte fast nicht perfekter sein. “Mmmmh”, hauchte sie an seinen Lippen und lächelte ihn an. “Wollen wir zurück... bestimmt warten Sess und Aidan schon auf uns.”
 

“Stimmt... ich muss ja Sess noch sagen, dass er die Wette verloren hat”, grinste Inu und hielt Kagomes Hand, ehe er mit ihr zurück in den Wohnbereich ging.
 


 

Einige Momente zuvor kamen Aidan und Sesshomaru zurück zu der Ferienwohnung. Sie verstauten gerade die Einkäufe, als sie die anderen hörten. “Scheinbar sind wir genau rechtzeitig zurück gekommen”, schmunzelte Aidan und lugte ins Wohnzimmer rüber.
 

“Schon zurück?”, kicherte Hitomi, da sie wusste, dass sie noch einkaufen wollten.
 

“Natürlich... so lange brauchen wir zwei doch nicht”, meinte Sesshomaru direkt und ging zu Rin, um ihr einen Kuss zu geben. Irgendwie hatte er sich das angewohnt. Errötet sah sie zu ihm auf und lächelte sanft.
 

“Danke”, nuschelte sie leise und er schmunzelte leicht. Bevor er jedoch noch etwas sagen konnte, spürte er Inus Blick auf sich und sah zu ihm.
 

“Was ist, Inu?”, fragte er ihn direkt.
 

“Nichts”, grinste der Hanyou breiter und alle drei Mädchen kicherten leise vor sich hin.
 

“Was ist hier los?”, wollte der Taisho wissen und sah von Inu rüber zu Kagome, dann zu Hitomi und Rin, ehe er zurück zu Inu kam. “Ich höre”, meinte er mit einer hochgezogenen Augenbraue.
 

Sichtlich genoss es Inu seinen Bruder so unwissend zu sehen. Solche Situationen kamen sehr selten vor, weshalb er es auskostete. Kagome rollte leicht mit den Augen und stupste ihren Mann an. “Sei nicht so, Kokoro... sonst sage ich es ihm”, meinte sie und zog damit die Aufmerksamkeit der Inubrüder auf sich.
 

“Na gut”, seufzte Inu gespielt auf, aber grinste wieder, als er zu seinem Bruder blickte. “Du erinnerst dich noch an unsere Wette?”
 

“Hn”, bemerkte der Taisho nur und Inu wusste, dass er ihm auf diese Weise zustimmte.
 

“Nun... ich habe diese gewonnen”, grinste der Hanyou nun von einem Ohr zum anderen. Einen Augenblick brauchte Sesshomaru, um diese Worte zu realisieren.
 

“Wirklich? Es wird ein Junge?”, hakte er nach und Kagome nickte sofort. “Gratuliere, das freut mich wirklich”, sprach er direkt und Hitomi reichte ihm ein Ultraschalbild.
 

“Eindeutiger geht es gar nicht”, meinte sie lachend und da stimmten die anderen alle mit ein. Denn man erkannte es nur allzu deutlich, dass es ein kleiner Junge werden würde.
 

“Unglaublich... man sieht echt schon alles”, bemerkte Sesshomaru erstaunt und gab das Ultraschalbild an Kagome zurück. Zustimmend nickte Hitomi und erklärte noch einmal, dass es bereits eigentlich alles entwickelt war. Nur noch müsste der Junge nun an Gewicht zulegen und seine automatischen Funktionen aufnehmen.
 

“Nicht vergessen, Rückenschmerzen sind vollkommen normal und unbedingt den Hohlkreuz vermeiden. Massagen helfen sehr gut dabei. Natürlich keine zu festen”, zwinkerte die Ärztin noch dem Paar zu. “Ach... noch eins... Schwangerschaftsschnupfen kann sehr häufig auftreten, also keine Panik schieben. Doch wenn es länger andauert und zusammen mit Kopfschmerzen sein sollte, lieber überprüfen lassen.”
 

“Alles klar... dann wissen wir Bescheid”, lächelte Kagome dankbar, da sie auf so etwas schon gar nicht mehr richtig achten würde. Zufrieden nickte Hitomi und lächelte sanft die werdenden Eltern an.
 

Da die Arbeit für Hitomi nun erledigt war, konnte sie wieder zum Vergnügen wechseln. Daher schnappte sie sich ihren Mann und zog ihn rüber in die Küche. “Wir kochen dann mal... und ihr entspannt euch ein wenig”, meinte sie noch, als sie über die Schulter zu den Inubrüdern und ihren Gefährtinnen blickte.
 

Erst wollte Kagome etwas sagen, doch sie bemerkte ihre leichte Müdigkeit, die dank der Schwangerschaft öfter auftrat als es ihr lieb war. Schließlich nickte sie und ließ sich von Inu zum Sofa bringen. Sie sprachen noch einige Zeit mit Sesshomaru und Rin, während die Wölfe in der Küche etwas zum Abendessen zauberten. Obwohl Hitomi nicht immer so viel Zeit zum Kochen hatte, so wollte sie sich diese wenigstens an diesem Tag nehmen.
 

Es dauerte auch nicht lange, da bemerkte sie den vertrauten Geruch ihrer Eltern und Geschwister. “Macht ihr die Tür auf?”, rief sie ins Wohnzimmer rüber, während sie geschickt den gebratenen Reis im Wok fertig machte.
 

“Aufmachen?”, fragten Rin und Kagome perplex, ehe sie los lachten. Die Brüder deuteten nur auf ihre Nasen, bevor Sesshomaru sich erhob und zur Eingangstür ging.
 

“Hey”, wurde er gleich begrüßt und er nickte nur.
 

Die Zwillinge huschten an ihm vorbei direkt zu Hitomi und Aidan, um sie zu begrüßen. Ayame rollte mit den Augen und trat ein. Koga folgte ihr und auch Shippo und Ai waren mit dem kleinen Taiki noch. “Also wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man denken, die Zwei sind ihre Eltern”, amüsierte Ayame sich und Koga lachte leise.
 

“Sie lieben eben die beiden... genau wie klein Taiki gerne bei Kago ist”, meinte Shippo und schmunzelte da sein Sohn sich schon zu der Miko wandte.
 

“Ach was”, meinte Kagome sanft und kam näher. Taiki streckte seine Händchen nach ihr aus und sie nahm ihn auf den Arm. “Hallo Kleiner”, schnurrte sie sanft und knuddelte mit dem kleinen Kerl.
 

“Einfach süß ihr zwei”, kicherte Ai und begrüßte Rin mit einer Umarmung, als auch schon die Zwillinge zu ihnen zurück kamen.
 

“Hito sagt, wir sollen alle begrüßen”, grummelte Yusei. Er sah fast so aus wie Koga und Masaru, nur dass seine Gesichtszüge trotz des jungen Alters sehr weich waren. Das hatte er wohl von Hitomi.
 

“Ach, Yusei... sei ein lieber Junge”, meinte Koga sanft und wuschelte dem Kleinen durch die Haare.
 

“Man... Papa... lass das”, brummte der Kleine weiter und brachte die Anwesend zum Lachen.
 

“Das Temperament hat er eindeutig von Ayame”, kicherte Kagome leise und die Wolfsmutter grinste breiter.
 

“Oh ja... und darauf bin ich auch stolz”, zwinkerte sie und hob ihren Sohn hoch, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Bei ihr war er wahrlich handzahm.
 

Die Zwillinge könnten wohl unterschiedlicher nicht sein, denn Yusei war impulsiv und temperamentvoll, doch seine Schwester war eher ruhiger und besonnener. Fast so als wären sie wie Tag und Nacht. Sie hatte nämlich Rin und Sesshomaru begrüßt, während ihr Bruder nur gegrummelt hatte. Rin konnte nicht anders, als die Kleine auf den Arm zu nehmen und mit ihr zu knuddeln. Sie fand das Mädchen sehr süß und niedlich.
 

‘Dieser Anblick ist wunderschön’, schnurrte plötzlich Sesshomarus Biest und er blinzelte leicht. Fast wie von selbst glitt sein Blick zu Rin und irgendwie gefiel es ihm auch, sie mit einem Kleinkind zu sehen.
 

Das hat noch Zeit., sprach er mit sich selbst und war froh, dass Hitomi sie alle schon zum Essen rief. So wäre er und vor allem sein Biest etwas abgelenkt. Ehrlich gesagt hatte er noch nie über so etwas wie Nachwuchs nach gedacht. Oft hatte er die Gedanken daran beiseite geschoben oder einfach verdrängt.
 

Schließlich hatte er Rin erst vor kurzem wieder gefunden. Zwar erinnerte sie sich an alles von damals, aber es war vermutlich noch zu früh. Immerhin studierte sie und das sollte sie in seinen Augen auch fertig machen, wobei dies auch nicht mehr allzu lange dauern sollte. Nach ihren Prüfungen hat sie nur noch einige Wochen an der Uni und vor Weihnachten wäre sie sogar fertig. Da werden die Ergebnisse veröffentlich und man könnte zur Nachprüfung, sollte man die Prüfung nur knapp verhauen haben.
 

Jedoch konnte Sesshomaru mit Sicherheit sagen, dass Rin diese sicher nicht machen müsste. Sie war eine hervorragende Studentin und lernte auch fleißig, weshalb sie ihre Prüfungen mit links erledigen würde. Es machte ihn unsagbar stolz, dass sie so gut war. Eigentlich wollte er ihr beim Lernen helfen, aber sie hatte es immer abgelehnt. Daher respektierte er es und würde sich an ihre Vorgaben halten, in welchem Tempo sie voranschreiten würden.
 

Aber für den Augenblick verdrängte er seine Überlegungen, denn sie wollten einen schönen Abend mit ihren Freunden haben. Leider mussten Shippo und Ai mit Taiki am nächsten Tag gegen Abend zurück fliegen, da sie noch einiges an Arbeit vor sich hatten. Hitomi und Aidan würden am Sonntagmorgen nach Hause fliegen und Koga mit Ayame und den Zwillingen am Montagmorgen. So würden sie nicht alle auf einmal abreisen.
 

“Kommt Masa eigentlich noch dazu?”, fragte Kagome und Hitomi verneinte schnell.
 

“Er wollte noch einiges vorbereiten, aber er ist morgen früh da und bringt dann auch Shippo, Ai und Taiki zum Flughafen”, erklärte sie sanft und verstehend nickte die Miko. Es war normal, dass der erstgeborene Sohn von Koga auch mal Zeit für sich brauchte.
 

Es freute sie, dass er noch in Tokio bleiben würde. Doch ahnte sie nur den ersten der beiden Gründe. Denn zum einen wartete er auf eine positive Rückmeldung der Unis. Zum anderen hatte er Hoffnung einer gewissen Dame erneut zu begegnen. Er war sich sicher, dass es kein Zufall war, dass sie sich in Tokio wieder begegnet waren. Wahrscheinlich wollte ihm das Universum ein Zeichen schicken, denn er hatte sich für die richtige Stadt entschieden, um noch einmal zu studieren.
 

“Schade, dass ihr Heim müsst”, bemerkte Kagome nach einer Weile.
 

“Leider, aber wir kommen bald wieder oder ihr besucht uns, wenn es klappt”, erklärte Shippo freudig, denn er und seine kleine Familie könnten öfters verreisen als Kogome in ihrem Zustand.
 

“Oh... wo du es gerade ansprichst... wir wollen für Kago eine Babyparty machen und überlegen wegen dem Datum”, begann Hitomi und erzählte strahlend von den beiden Wochenenden, die sie im Sinn hatten.
 

Die Anwesenden wechselten untereinander mehrere Blicke und überlegten. Schließlich kamen sie auf den Nenner, dass sie in zwei Monaten es einfacher unter einen Hut bekommen könnten, erneut nach Tokio zu kommen. Erfreut klatschte Hitomi in ihre Hände und würde die anderen einfach über eine Nachricht informieren. Wer dann keine Zeit finden könnte, hätte dann einfach Pech gehabt. Denn man konnte unmöglich einen Tag finden, an dem wirklich alle Zeit haben würden.
 

“Also planst du die Party?”, fragte Inu Hitomi direkt und sie nickte zustimmend.
 

“Zusammen mit Sess, Rin und Mama eben... natürlich nur wenn ihr möchtet”, meinte sie gleich und sah dabei Rin und Sesshomaru an. Sie hatte irgendwie ganz vergessen, die beiden vorher zu fragen. Dass ihre Mama da voll und ganz dabei wäre, war ihr klar, denn sie hatten auch gemeinsam für Ai damals eine Babyparty geschmissen.
 

“Also ich würde gerne helfen”, meinte Rin erfreut, dass sie dabei helfen würde.
 

“Perfekt und du, Sess?”, hakte die Wölfin nach.
 

“Ich kann euch doch unmöglich alleine das machen lassen”, erklärte er zwinkernd und Hitomi lächelte erfreut.
 

“Super... dann würde ich sagen besprechen wir alles weitere, sobald wir daheim sind und klären das unter uns, damit die Eltern des kleinen Sprosses nichts mit bekommen”, kicherte sie leise und für einen Moment war Kagome sogar böse darüber, dass sie nichts davon wissen dürfte. Aber sie wusste, es solle eine Überraschung sein.
 

“Na gut... solange es zu uns und dem Kleinen passt, ist alles gut”, meinte sie schließlich und sah eindringlich Hitomi an, damit sie ja keinen Mist bauen könnte.
 

“Mach dir keine Sorgen, Kago... ich passe auf, dass es nicht Überhand nimmt”, beruhigte Rin die Miko sogleich. Das erleichterte die Schwangere sogar sehr, weshalb sie lächelnd durchatmete.
 

“Habe ich... es richtig gehört... dem ‘Kleinen’?”, hakte plötzlich Ayame nach und Kagome sah zu der Wolfsmama. Auch Inu blickte zu ihr und grinste breiter.
 

“Da hast du richtig gehört”, sprach Kagome mit roten Wangen aus und Inu legte seine Hand auf ihren Oberschenkel. Sanft drückte er sie da.
 

“Wir werden zweifelsfrei und eindeutig einen Sohn bekommen. Das hat uns Hitomi heute bestätigt”, strahlte der Hanyou erneut über beide Ohren. Jedes Mal, wenn Kagome ihn so über ihr kleines Baby sprechen hört, flattert ihr Herz nur noch mehr vor Liebe für ihren Mann.
 

“Herzlichen Glückwunsch”, kam es von allen Anwesenden und so wurde das gemeinsame Essen zu einer kleiner Glückwunschparty.

Abschied von den Freunden

Während des Abendessens sprachen sie noch viel über das kleine Wesen, welches in Kagome heran wuchs. Es war fast so, als ob sie alle kein anderes Thema mehr hatten. Doch das Überraschendste war, dass sogar Sesshomaru hin und wieder was fragte. Es war schließlich ein ziemlich interessantes Gespräch und da er wissbegierig war, hatten alle genau das als Grund für die Neugier gesehen. Etwas anderes konnte sich kaum einer vorstellen.
 

“Und warum sieht man auf den Ultraschallbilder eigentlich keine Merkmale von einem Hanyou?”, fragte Rin plötzlich in die Runde. Alle Augenpaare lagen nun auf ihr. Es wurde auffällig still und kurz war sie unsicher, ob sie vielleicht etwas Falsches gefragt hätte.
 

“Eine genaue Erklärung dafür haben wir nicht, aber wir haben eine Vermutung”, begann Hitomi und erleichtert atmete Rin durch. Denn nun verstand sie das Zögern.
 

“Welche denn?”, wollte Kagome wissen, denn ihre Neugier war nun geweckt und sie wollte das in Erfahrung bringen. Lächelnd sah die Ärztin zu der Miko.
 

“Das Ungeborene wird durch das Yoki seiner Eltern, oder wie in eurem Fall durch Inus Yoki, geschützt. Deshalb vermuten wir, dass man beim Ultraschall nichts von den Malen sehen kann. Auch bei meinen Geschwistern war nichts zu erkennen. Erst bei der Geburt war es sichtbar”, erklärte sie und offenbarte damit ein mögliches Problem. Denn kein Mensch sollte anwesend da sein, wenn Kagome ihren kleinen Sohn zur Welt bringen würde.
 

“Oh... dann sollten wir bei der Geburt aufpassen, wer im Raum ist?”, fragte Inu nach. Man konnte seine Sorge sofort in der Stimme erkennen.
 

“So ist es”, bestätigte Hitomi und sah das junge Paar eingehend an. “Normalerweise werde ich dir bei der Entbindung helfen, Kago. Aber wenn ich möglicherweise verhindert sein sollte, werden Akio und Hana sich um dich kümmern. Hana hat als Hebamme angefangen, bevor sie in die Gerichtsmedizin gewechselt ist.”
 

“Das ist gut... ich hatte kurz Angst... dann kann also nichts mehr schiefgehen?”, hakte Kagome nach und Hitomi lächelte sanft.
 

“Eigentlich nicht. Doch für den Fall der Fälle kann Akio auch einen Kaiserschnitt durchführen. Schließlich ist er ein Chirurg”, bemerkte die Ärztin.
 

“WAS?!”, entkam es stockend der Miko.
 

“Kaiserschnitt?”, brachte auch Inu keuchend heraus. “Denkst du etwa... dass es notwendig wäre?”, fragte er nun schluckend. Ihm gefiel dieser Gedanke absolut nicht. Denn das würde nur bedeuten, dass etwas schief laufen könnte.
 

“Eigentlich nicht”, meinte die Wölfin sanft. “Jedoch kann es zu einem geringen Prozentsatz sein, dass es zu einem kommen könnte. Aus diesem Grund wäre es von Vorteil, wenn Akio in Alarmbereitschaft sein wird”, fügte sie sogleich hinzu. Sie wollte die Sorge dem jungen Paar nehmen. Aber sie musste auch anmerken, dass es zu einem gewissen Teil eintreffen könnte.
 

“Das stimmt... Akio war ebenfalls bei der Geburt der Zwillinge dabei. Leider gab es bei mir ein Restrisiko, dass Lilly nicht natürlich kommen würde. Deshalb war Akio im Nebenraum und wartete für den Fall der Fälle”, erklärte Ayame. Damit zeigte sie, dass es absolut normal war, auf solch einen Fall lieber vorbereitet zu sein, als davon überrascht zu werden.
 

“Und warum war er im Nebenraum?”, wollte Inu wissen und war sich nicht sicher, warum dies so war.
 

“Oh, Inu”, lachte Ayame und Koga schmunzelte leicht. “Es ist eine Sache, dass meine Töchter mich in einem solchen Moment sehen können... denkst du ernsthaft, ich will, dass einer meiner Söhne mich so sehen soll?”
 

Für einen Augenblick blinzelte Inu und fing an zu lachen, nachdem er es begriffen hatte. Die Anderen lachten genauso los, selbst Rin kicherte leise. Da konnte sie die Wolfsmama absolut verstehen. Das wollte definitiv keine Mutter mit erleben. “Und wenn er mich so gesehen hätte, dann hätte ich ihn wohl zerfleischt”, schmunzelte Ayame.
 

“Sag doch sowas nicht... das hättest du niemals getan”, entgegnete Kagome direkt, denn das hätte sie sich nicht vorstellen können.
 

“Bestimmt nicht, da ich auf unseren Sohn aufgepasst habe”, meinte Koga nun amüsiert und grinste seine Frau spielerisch an.
 

“Als ob du gegen mich eine Chance hättest, Darling”, grinste nun die Wölfin ihren Mann an.
 

“Ich bin immer noch der Alpha”, knurrte Koga und Hitomi verdrehte leicht die Augen.
 

“Sucht euch ein Zimmer und macht da weiter”, meinte sie ruhig und erntete amüsierte Blicke von ihren Eltern.
 

“Um auf deine Worte zurück zu kommen, Kago”, lenkte Ayame das Thema wieder auf den Ursprung. “In dem Moment ist man so voll vom Adrenalin, dass man oft nicht kontrollieren kann, was man sagt oder tut. Deshalb würde ich es in meinem Fall nicht ausschließen.”
 

Diese offene Ehrlichkeit beeindruckte Kagome sehr. “Wow... das hätte ich nicht erwartet”, sprach sie und Ayame schmunzelte leicht.
 

“Naja... viele werdende Mütter haben sehr viel Kraft. Einige quetschen sogar ihren Partnern die Hände”, kicherte die Wolfsmama und die werdenden Eltern bekamen große Augen durch diese Aussage.
 

“Ernsthaft?”, hakte Inu nach und Ayame nickte.
 

“Absolut”, lachte Ayame.
 

“Mama... erzähl keinen Unsinn... ja sie haben Kraft, aber nicht so viel, als dass Inu ein Schaden bekommen sollte”, mischte sich Hitomi nun ein und beruhigte den Hanyou.
 

Amüsiert kicherte Ayame und alle mussten wieder lachen, denn die Gesichtsausdrücke waren wirklich unbezahlbar. “Oh... ihr wolltet mir nur Angst machen”, kam Inu nun darauf und Koga zwinkerte leicht.
 

“Nur ein wenig... aber sei nicht zu überrascht, wenn sie doch mehr Kraft haben würde”, meinte er grinsend.
 

“Geht klar, Wolf”, entgegnete Inu mit einem noch breiteren Grinsen.
 

Damit war die Sorge auch bei Kagome gemildert. Sie würde sich bestimmt später darüber Gedanken machen. Es war ein reales Risiko, womit viele Schwangere rechnen müssten. Demnach auch sie. Sie wollte lieber darauf vorbereitet sein, wenn es zu Komplikationen führen könnte. Auf diese Weise könnte sie ihre Sorge bessern kontrollieren, wenn schon das andere nicht in ihrer Macht lag.
 

“Aber mach dir keine großen Sorgen, Kago. Das Wichtigste ist und bleibt, dass du dir keinen zusätzlichen Stress machst. Deshalb alles tun, was dir Entspannung verschafft und dir hilft”, lächelte Hitomi aufmunternd.
 

“Wird erledigt, Hitomi”, kicherte die Miko und lehnte sich an ihren Mann.
 

“Hitomi hat Recht... kein Stress für die werdende Mama”, mischte sich Ai in das Gespräch ein. “Bei Taiki haben Hitomi und Hanna das sehr gut gemacht. Sie halfen ihm auf die Welt zu kommen... bei ihnen bist du in sehr guten Händen”, lächelte sie ehrlich und das beruhigte Kagome noch mehr.
 

Der restliche Abend verlief ziemlich entspannt und ruhig. Die Freunde sprachen viel miteinander und hauptsächlich über den Alltag. Sogar Kochrezepte tauschten sie aus und es war wirklich schön gewesen. Gemeinsam hatten sie einen schönen Abschluss für diesen Ausflug. Besonders für diejenigen, die nach Hause fliegen würden. Da Taiki bereits eingeschlummert war, blieben Shippo und Ai noch knapp zwei Stunden, ehe sie sich zurück zogen. Sie verabredeten sich noch für den kommenden Mittag und Nachmittag, denn der Flieger ging erst am Abend.
 


 

Den nächsten Tag verbrachten die Freunde tatsächlich gemeinsam. Sogar Masaru war diesmal mit dabei, auch wenn er in seinen Gedanken vermutlich ganz wo anders war. Aber die Geste zählte bekanntlich und keiner nahm es ihm übel, dass er etwas abgelenkt war. Schließlich vermuteten sie alle nur seine Nervosität wegen der Anmeldung an der Uni und nichts anderes. Hätten sie etwas von dem anderen Grund gewusst, wäre er wohl gelöchert worden. Ganz besonders von Hitomi. Seine Eltern schwiegen dahingehend, auch wenn sie eine kleine Ahnung hatten.
 

Sie beschlossen gemeinsam in der Stadt etwas shoppen zu gehen. Wobei die Damen shoppen waren und die Männer mit den drei kleineren Kindern sich lieber ein Eis gönnten. Natürlich nutzen Ai, Ayame und Hitomi den Moment aus, um für ihre Männer etwas Heißes zu besorgen. Kagome und Rin waren eher bei den Kleidern hängen geblieben. Denn durch die Schwangerschaft musste die Miko aufpassen, was sie kaufen könnte, was ihr noch in ein paar Wochen passen könnte.
 

“Oh man... bald muss ich auch noch eine Lösung für das Studium finden”, erinnerte sich Kagome und Rin schmunzelte leicht.
 

“Aber es ist doch kein Problem... im ersten Jahr ist nicht sonderlich viel Lernstoff da... du kannst das meiste im Online-Unterricht erledigen und die drei Prüfungen kannst du im August nachholen.”
 

“Und was mache ich mit dem neuen Jahr?”, fragte Kagome, denn im April würde ihr kleiner Junge schon drei oder vier Monate auf der Welt sein.
 

“Beantrage ein Jahr Urlaub und fange danach mit dem zweiten an. Solange du die Prüfungen vom ersten Jahr dann im Sommer nachholen wirst, sollte das gar kein Problem sein. Danach werden wir sicher eine Lösung finden, da du meistens nur vormittags an der Uni sein müsstest. Die Nachmittagskurse waren bei mir auch online einsehbar”, klärte Rin ihre Freundin auf.
 

“Oh... das klingt nach einer sehr guten Idee... ich spreche das mal mit Inu ab und kläre das mit der Uni. Danke dir, Rin”, kicherte die Miko leise und die Angesprochene grinste. Sie zeigte Kagome ein ganz süßes Kleid, welches mit einem Chrysanthemenmuster durchzogen war.
 

“Denkst du... es würde mir stehen?”, fragte sie mit roten Wangen und sofort nickte Kagome zustimmend.
 

Eine Weile shoppten sie noch alles möglich und auch neue Unterwäsche. Vor allem welche, um die Männer zum Sabbern zu bringen. Diese unterhielten sich hautsächlich über die Arbeit, aber auch die Vorbereitungen von Toga waren ein größeres Thema. Sie waren alle gespannt, ob der junge Yokai sich, genau wie Rin, an sein früheres Leben erinnern könnte oder ob er ohne dieses Wissen von damals durch sein Leben schreiten würde.
 

Noch waren die Inubrüder sich uneinig, was besser wäre. Jedoch waren sie sich in einem Punkt einig gewesen. Sie würden ihn weiterhin beobachten lassen. Egal, wie das noch weiter gehen könnte. Auch die Wölfe stimmten den Brüdern zu und so war es für sie alle klar gewesen. Sie würden genau wie bei allen anderen ein Auge auf den jungen Inuyokai haben.
 

Als die Männer ihre Herzdamen bemerkten, blickten sie fast schon synchron zu ihnen. Sesshomaru seufzte leise, da sie wieder einmal alle viel zu viel gekauft hatten. Dennoch freute er sich, denn Rin hatte scheinbar auch etwas für sich gefunden. Es war schön zu sehen, dass sie so strahlte, daher konnte er auch nicht anders als zu lächeln. “Habt ihr den halben Laden gekauft?”, amüsierte sich Masaru leise.
 

“DU!”, begann Hitomi und sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an. Er erntete natürlich Todesblicke von ihr, aber auch von seiner Mutter. Doch das ignorierte er gekonnt. Er hatte absolut keine Angst vor ihnen. Das bewunderte Inu immer wieder auf das Neue.
 

“Entspann dich, Ruby... Masa kennt es doch nicht anders von euch”, grinste Aidan und lenkte ihre Wut auf sich. Er liebte es nämlich, wenn sie so kochte.
 

Kopfschüttelnd lachte Masaru und ging mit den Zwillingen schon mal weiter, während Hitomi und Aidan sich so anschmachteten. Die waren wirklich unmöglich, jedoch war Masaru auch etwas neidisch auf die Beiden. Er wollte so etwas auch haben. Doch eins nach dem anderen würde er angehen. Inu und Sesshomaru hatten beschlossen, die Einkäufe erst zum Wagen zu schaffen, bevor sie zum Essen gehen würden, denn es war schon Mittagszeit und so langsam würden ihre Mägen knurren.
 

Es dauerte nicht lange, da war alles auch schon verstaut und die Gruppe saß in einem Restaurant. Wobei sie eher im Garten einen Tisch bekommen hatten. Sie amüsierten sich und quatschten mal wieder über belanglose Dinge. Keiner von ihnen merkte, wie die Zeit voran schritt. Erst als ein Handyalarm erklang, blickten sie alle zu Shippo, denn es war sein Handy, welches einen Ton von sich gab. “Oh... entschuldigt, dass ist der Alarm damit wir nicht zu spät los kommen”, meinte er leicht verlegen, denn ihr Flieger würde schon bald abheben.
 

“Etwa schon so spät?”, fragte Ai verwundert und blickte auf ihre Uhr. Sie bekam sofort große Augen und eine zarte Röte zierte ihre Wangen. “Ups... ich fürchte, wir sollten in der nächsten Stunde los.”
 

“Stimmt... das sollten wir”, bemerkte Shippo kichernd. Sie alle waren in den Gesprächen vertieft gewesen.
 

Doch nun machte sich die kleine Familie fertig, um zum Flughafen zu gelangen. Natürlich wollte es sich Kagome nicht nehmen lassen, die drei zu begleiten. Denn das gehörte sich unter Freunden. Kurzerhand beschlossen alle Shippo und Ai mit dem süßen Taiki zum Flughafen zu bringen. Sie fanden das etwas übertrieben, aber man konnte Ai ansehen, dass sie sich sehr darüber freute.
 

Der Abschied war Dank Kagomes Hormonen etwas Tränenreicher als geplant. Doch das machte dem Fuchs nichts aus, denn er kannte dieses Gefühlschaos von seiner Frau schon. Denn als sie schwanger war, war das genauso. Schließlich checkte die kleine Familie ein und nur wenig später waren sie auch schon abgeflogen. Einige Momente blieben die Freunde noch dort, ehe sie sich jeweils auf den Weg zu ihren Wohnungen machten.
 

Am nächsten Morgen flogen Hitomi und Aidan zurück zu ihrem Heim. Eigentlich wollte Kagome sie auch verabschieden, doch das hatte Hitomi ihr ausgeredet. Denn die junge Dame musste auch mal ausschlafen, denn die Schwangerschaft war nicht ohne. Müdigkeit war eines der vielen Symptome. Daher hatte die Wölfin einfach die Ärztekarte ausgespielt und die Miko zum Ausschlafen verdonnert. Selbst Inu war überrascht gewesen, aber er verstand das durchaus. Daher hatten sie sich schon am Abend von ihnen verabschiedet.
 

Den restlichen Sonntag verbrachten sie alle etwas ruhiger, wobei Kagome und Inu noch bei ihrer Familie waren. Zwar nicht allzu lange, da die Miko tatsächlich sich schlapp und müde fühlte. Besonders je später der Tag wurde. Das verstand natürlich Manami, denn sie war bei ihren Schwangerschaften genauso gewesen. Sogar sie hatte damals abgestritten, dass sie erschöpft war. Im Nachhinein wusste sie, wie töricht das war, aber man wollte eben keine Schwächen zu geben.
 

Demnach war das junge Paar schon kurz nach 18 Uhr wieder bei sich in der Wohnung. Direkt legte Kagome ihre Füße hoch, während Inu ihr einen schönen Tee gemacht hatte. Es war schon süß, dass er sich so um sie kümmerte. Manchmal konnte sie das noch gar nicht glauben, aber all das war zu ihrer Wirklichkeit geworden. “Danke dir... wann fliegen Ayame und Koga denn?”, fragte sie ihn, da sie es nicht mehr genau wusste.
 

“Soweit ich weiß morgen gegen 10 geht ihr Flug... aber sie wollten noch vorbei kommen.”
 

“Oh... wollen sie etwa auch nicht, dass ich sie am Flughafen verabschieden?”, kicherte sie und er zuckte mit den Schultern.
 

“Vermutlich... Ayame ist in solchen Fällen sehr eigen”, schmunzelte er und setzte sich zu seiner Frau. Sofort kuschelte sie sich an seine Seite und schlummerte ein, noch bevor Inu noch etwas sagen konnte. Lächelnd hatte er sie beobachtet und schrieb an Koga eine Nachricht, dass sie nicht klingen sollten, sobald sie da wären. Die Tür würden sie auch mit dem Ersatzschlüssel aufbekommen.
 

Sesshomaru und Rin hatten den Tag genutzt, um mit Kisho zu sprechen. Schließlich wollte Rin ihn im Café nicht einfach so im Stich lassen. Auch wenn es dem Taisho nicht ganz passte, so verstand er es und anders kannte er seine Rin nicht. Sie war schon immer hilfsbereit gewesen. Genauso hatten sie sich damals auch kennen gelernt. Aber dennoch würde er aufpassen, dass sie sich nicht überarbeiten könnte. Aus diesem Grund mussten sie eben eine Einigung finden und dies hatten sie tatsächlich auch.
 

Als die beiden nach 19 Uhr zum Wohnhaus zurück kehrten, trafen sie auf Ayame, Koga und die Zwillinge. Daher machten sie sich gemeinsam auf den Weg nach oben zu Kagome und Inu. So leise wie möglich hatte Sesshomaru auch die Tür aufgemacht und ließ alle hinein, ehe er die Tür wieder schloss. Kaum hatte er seine Schuhe ausgezogen, blinzelte er leicht, da Rin schon mit den Zwillingen auf dem Boden saß und mit ihnen spielte.
 

‘Ein schöner Anblick’, grinste sein Biest und leicht rollte er innerlich mit den Augen.
 

Damit ließ er den Kommentar einfach so stehen. Lieber sah er zu Kagome und Ayame, die sich etwas unterhielten. Die Miko gähnte leise hinter vorgehaltener Hand und er schmunzelte. Scheinbar war sie ziemlich müde gewesen. Daher beschloss er seinen Bruder zu fragen, ob Kagome auch genug Schlaf bekommen würde. Inu beruhigte den Älteren gleich, da Kagome vorhin ein Schläfchen hatte und wohl noch nicht ganz wach war.
 

Das amüsierte Koga natürlich, aber er beruhigte Inu ein wenig, denn das war vollkommen normal, wenn eine Frau schwanger war. Sie waren oftmals launisch, wobei Kagome das so ebenfalls sein konnte. Doch diesen Kommentar behielt der Hanyou natürlich für sich. Sonst hätten alle anderen ihm noch die Hölle heiß gemacht. Die Jungs machten noch etwas zu essen und so ließen sie den Abend ausklinken. Natürlich wollte Ayame nicht, dass Kagome sie am nächsten Tag verabschieden kommen würde.
 

“Du hast Hitomi gehört... solange du noch Ferien hast, schlaf dich bitte aus. Wir schreiben und telefonieren, so wie gewohnt auch”, erklärte die Wölfin zwinkernd.
 

“Na gut”, seufzte die Miko und drückte ihre Freundin, aber auch Koga ganz lieb an sich. “Pass gut auf Ayame auf”, grinste sie den Wolf an und er nickte nur, ehe er ihr einen Kuss auf die Stirn gab.
 

Leise knurrte Inu, aber mehr kam auch nicht mehr von ihm. Langsam aber sicher musste sich der Hanyou damit abfinden, dass Kagome für Koga immer etwas Besonderes bleiben würde. Die Zwillinge umarmten Rin und Kagome ebenfalls, aber auch Inu und Sesshomaru. Wobei letzter den beiden noch leicht über den Kopf streichelte. Noch einmal winkte Ayame den vieren zu, ehe sie mit ihrer Familie aus der Tür hinaus trat. Sie würden am frühen Morgen von Masaru zum Flughafen gebracht. So konnten die Inubrüder sich um ihre Gefährtinnen kümmern.
 

Lächelnd sah Kagome zu ihrem Gefährten auf. “Ich bin stolz auf dich, Kokoro”, hauchte sie verliebt, denn er hatte keinen weiteren Aufstand gemacht hatte. Leicht grinste er und beugte sich etwas zu ihr hinab, um sich einen innigen Kuss zu stehlen.
 

Auf leisen Sohlen begaben sich Rin und Sesshomaru in die Küche, um noch etwas auf zu räumen, bevor sie zu sich nach oben gehen würde. Sie wollten Kagome etwas Arbeit abnehmen. Davon würde die Miko vermutlich erst am nächsten Tag etwas mitbekommen, denn Inu hatte sie gut abgelenkt und trug sie bereits ins Schlafzimmer. Schließlich wollte er nicht, dass sie sich übernahm.
 

“Komm... lass uns hoch, Sess”, flüsterte Rin, nachdem sie den Tisch sauber gemacht hatten und das Geschirr in der Spülmaschine war.
 

“Nur zu gern”, grinste er sie an, nahm ihre Hand und verließ mit ihr so leise wie möglich die Wohnung. Er hatte nämlich schon bemerkt, dass Kagome eingeschlafen war.
 

Inu war noch zu den Beiden gekommen, um sich zu bedanken und ihnen eine gute Nacht zu wünschen. Die Brüder beschlossen aber auch die kommende Woche noch mit Toga zu verbringen, um ihn auf seinen Test vor zu bereiten. Das würde Rin nutzen, um ebenfalls zu lernen, damit sie ihre Prüfungen alle absolvieren konnte und so ihr Studium fristgerecht beenden könnte.

Die Prüfung zur Pilotenausbildung

Als der Morgen anbrach, machten sich die Wölfe fertig, um zum Flughafen zu kommen. Masaru war pünktlich zum Abholen bei seinen Eltern. Er fuhr die vier Wölfe direkt zur großen Fluganlage und begleitete sie selbstverständlich bis zum Gate. Die Zwillinge saßen beide bei Masaru, wobei Lilly sich an ihren Bruder gekuschelt hatte, während Yusei nur an ihn gelehnt war. Lächelnd streichelte er seiner Schwester über den Rücken. “Du kommst nicht mit uns mit Heim?”, fragte die Kleine.
 

“Weißt du, Sweety... ich will einen Beruf hier erlernen und ich muss noch die Häuser bauen lassen”, erklärte er ihr wahrheitsgemäß, da er seine Familie nicht belügen wollte.
 

“Und das dauert wirklich so lange?”, hakte Lilly nach und blickte ihn mit ihren Kulleraugen an.
 

“Drei Jahre gehen für uns doch schnell vorbei, Sweety.”
 

“Schon... aber du warst doch immer bei uns”, meinte sie und er schmunzelte leicht. Er liebte seine Geschwister sehr.
 

“Ich weiß... aber ich verspreche dir, dass ich in meinen Ferien nach Hause kommen und ganz besonders zu eurem Geburtstag”, sprach er zwinkernd aus. Das half ein wenig, denn die Kleine strahlte über beide Ohren.
 

“Wirklich?”, wollte Yusei nun wissen und Masaru blickte zu dem Kleinen.
 

“Natürlich... egal was kommen mag... ich werde immer für euch da sein, vor allem an eurem wichtigsten Tag, Großer”, lächelte Masaru.
 

Ayame lehnte an Koga und genoss diesen Anblick ihrer Kinder. Zwar könnten Außenstehende denken, dass Masaru der Vater der Zwillinge wäre, doch das war ihnen egal. Schließlich wussten sie es besser und alle anderen waren nicht wichtig. Es war immer schön zu sehen, wie Masaru mit seinen Geschwistern umging. Da hatte Ayame gar keinen Zweifel daran, dass er einen guten Vater abgeben könnte, sollte es mal so weit sein.
 

Noch eine ganze Weile blieb Masaru bei den vieren und knuddelte mit den Zwillingen. Obwohl Yusei gemeckert hatte, als Masaru ihn zu sich und Lilly gezogen hatte, hatte der Kleine es über sich ergehen lassen. Koga grinste breiter dabei, denn man merkte es dem Jungen an, dass er solche Momente genoss. Doch zugeben wollte er es wohl nicht, also beließen sie es dabei. Als ihr Flug angekündigt wurde, standen sie auf und umarmten Masaru noch einmal fest.
 

“Falls etwas sein sollte, ruf uns an, Masa”, sprach Ayame, während sie ihn liebevoll umarmte.
 

“Geht klar, Mama... aber mach dir keine Sorgen. Ich komme klar und werde euch spätestens im Dezember besuchen, nachdem ich weiß, ob das Haus von den Jungs genauso gebaut werden kann oder nicht”, erklärte er und sie nickte lächelnd.
 

Zu gerne hätte sie ihren Sohn noch solange bei sich gehabt, aber sie verstand ihn. Er war ziemlich oft zu Hause und hatte es noch nie wirklich verlassen. Sie wollte, dass er sich sein Leben aufbauen konnte und dazu gehörte es wohl auch ihn los zu lassen. “Bitte pass auf dich auf, mein Großer”, sagte sie noch.
 

“Natürlich, Mama... und du pass auf, dass Dad artig bleibt”, zwinkerte er ihr zu und sie lachte leise.
 

“Wenn nicht, kommt er eben an die Leine”, grinste sie zurück und Koga verdrehte gespielt genervt die Augen.
 

“Ihr seid schlimm...”, grummelte er, aber ein Lachen konnte er sich nicht lange verkneifen.
 

“Haben dich lieb, Dad”, meinte Masaru und Koga grinste breiter.
 

“Ich dich auch... wir schreiben uns und viel Glück mit dem Konzept”, zwinkerte der Ältere und die vier checkten ein und verschwanden hinter den Glastüren.
 

Einige Momente lang starrte Masaru ihnen hinterher, ehe er sich wieder fing. Sein Vater schien damit nicht nur die Häuser zu meinen. Amüsiert schüttelte der junge Wolf den Kopf und machte sich auf den Weg zu seinem Wagen. Er wollte den Tag noch nutzen, denn es war erst 10 Uhr morgens. Bestimmt könnte er noch die ein oder andere Akte durchgehen, aber auch das ein oder andere Grundstück besuchen. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, als er los fuhr.
 


 

Etwa zur gleichen Zeit waren die Inubrüder auf dem Weg zu Toga in seine Unterkunft. Sie wollten mit ihm noch abklären, bei welchen Flugschulen er sich bewerben wollte. Denn die Unterlagen sollten sie schon bald verschicken, damit er auch die Möglichkeit haben kann, sich an die neue Umgebung auch zu gewöhnen. Später würde Masaru noch dazu kommen, um schon einmal nach den möglichen Wohnungen zu suchen, in die Toga ziehen könnte.
 

“Aidan hat uns bereits informiert, dass du ohne Probleme Abiturniveau hast. Damit werden die Unterlagen noch fertig gemacht, damit wir dahingehend alles zusammen haben”, erklärte Sesshomaru, nachdem die drei am Tisch saßen und einen Kaffee tranken.
 

“Das ist sehr gut. Mit Akio hatte ich zuvor alle Schulen rausgesucht. Es gibt drei in Japan. Wir haben uns erstmal nur hier umgesehen. Sollte es nicht klappen, werde ich im Ausland sehen müssen, ob es geht”, erklärte Toga ehrlich und Inu schluckte schwerer.
 

“Ich denke... eine der Schulen im Land werden dich schon nehmen”, meinte der Hanyou zuversichtlich, aber auch hoffend. Denn er würde nur ungern den jungen Mann vor sich zu weit von sich weglassen. Immerhin wollten sie ihn im Auge behalten.
 

“Ich hoffe... da ich gerne in Japan bleiben würde”, sprach der junge Yokai aus. Bei dieser Aussage wurde der Taisho hellhörig. Das klang nämlich sehr danach, dass da etwas war. Er wollte zu gerne wissen, warum Toga in Japan bleiben wollen würde.
 

“Du willst im Land bleiben?”, hakte Sesshomaru deshalb direkt nach.
 

“Mhm”, entgegnete Toga und nahm einen Schluck von der schwarzen Flüssigkeit. “Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll... aber allein der Gedanke Japan zu verlassen, schmerzt ziemlich. Es ist fast so, als wolle mir etwas sagen, dass ich hier bleiben sollte, um... naja... glücklich und vollkommen zu sein”, versuchte er zu erklären und rechnete eigentlich damit, dass die Brüder lachen würden.
 

Doch das passierte nicht, im Gegenteil sogar. Sie sahen ihn verständnisvoll an und lächelten. Wer könnte ein solches Gefühl besser verstehen, als die Brüder selbst. “Dann hör auf dein Gefühl, Toga... manchmal ist es nicht ganz klar, was es ist und warum man es hat. Doch sobald man weiß, woher das kommt, wird alles einen Sinn ergeben”, zwinkerte Sesshomaru Toga zu.
 

“Da muss ich meinem Bruder recht geben”, stimmte Inu den Worten des Taishos zu. “Ich habe auch lange gebraucht, um zu merken, welche Gefühle ich für Kagome habe... aber als ich es verstand, ergab alles einen Sinn.”
 

“Oh... ich verstehe... dann sollte ich dem Gefühl nachgehen?”, fragte Toga unsicher.
 

“So ist es... handle nach deinem Bauchgefühl, dann wirst du früher oder später erfahren, warum du es hast”, meinte Sesshomaru ehrlich und lächelte. Das beruhigte den jungen Yokai sichtlich und das erfreute die Brüder.
 

Daher konnten sie nun in Ruhe alles vorbereiten. Es fehlten nur noch die Unterlagen, die Takumi im Laufe des Tages ihnen schicken wollte. Sie besprachen noch alles weitere und die Brüder beschlossen, Toga zu testen. Prüfungsfragen der vergangenen Jahre waren oft im Internet zu finden, deshalb wollten sie eine zusammen mit ihm durchgehen. Auf diese Weise würden sie wissen, wo der junge Mann Schwächen haben könnte.
 

Es dauerte gute drei Stunden, bis sie damit fertig wurden und sich die Ergebnisse ansahen. “Deine Yokaikräfte sind sehr gute Vorteile, aber du musst aufpassen. Nicht zu viel zu nutzen und natürlich gerade so, dass man denken könnte, ein Mensch würde das unter besonderen Umständen zu Stande bringen.”
 

Verstehend nickte Toga und Inu half ihm noch einmal. Denn die Wahrnehmungsgeschwindigkeit eines Yokais war bis zu fünf Mal so gut wie die eines Menschen. Also mussten sie diese etwas drosseln, um an das Ziel zu gelangen. “Unter Berücksichtigung des Adrenalins... müsste du es etwa in diesem Tempo machen”, erklärte Inu, während Sesshomaru einen der Becher fallen ließ. Geschickt vollführte Inu eine Bewegung, um diese auf zu fangen.
 

Toga verstand sofort, worauf er achten musste, also versuchte er es Inu gleich zu tun. Es dauerte etwas, bis er so weit war, doch zufrieden nickte Sesshomaru. “Noch etwas üben und du wirst in diesen Situationen nicht auffallen.”
 

“Sollte aber es nötig sein, dann informiere uns unverzüglich, dann werden wir uns um die Spuren kümmern”, erklärte Inu eingehend, denn das war wichtig, dass die Menschen nichts von der Existenz erfahren sollten. Nur so wäre es möglich eine Panik in der Bevölkerung zu vermeiden und gemeinsam leben zu können.
 

“Natürlich... ich werde es nur im Notfall so weit kommen lassen”, versprach Toga sofort und das genügte den Brüdern.
 

Den restlichen Tag nutzen sie dazu weiter zu üben, damit Toga vorbereitet war. Takumi hatte alle Unterlagen fertig zugeschickt, sodass nun die Bewerbungen raus gehen konnten. Eine Antwort sollte mit Sicherheit in den nächsten Tagen erfolgen können. Masaru kam am Nachmittag vorbei, um mit Toga zusammen durch zu gehen, welche Wünsche er an sein künftiges Zuhause haben könnte. Mit so viel Bescheidenheit hatte keiner von ihnen gerechnet, denn Toga wollte nichts Großes oder Aufwendiges haben.
 

“Bist du sicher, dass dir zwei Zimmer genügen?”, wollte Masaru sicher gehen und Toga nickte.
 

“Sieh dir bitte auch die drei Zimmer Wohnungen an”, bat Sesshomaru schließlich, da er sicher gehen wollte, dass Toga alles hatte, was er brauchen könnte.
 

“Aber zwei sind vollkommen genug”, wandte Toga ein.
 

“Und was machst du... wenn du jemanden kennen lernst?”, fragte Inu geschickt und Toga blinzelte. “Willst du dann eine neue Wohnung suchen müssen, oder lieber etwas Zeit haben, da deine aktuelle viel zu klein sein könnte.”
 

“Oh... ich...”, begann der Jungyokai und wurde verlegen. “Ich weiß... nicht, ob ich... überhaupt soweit wäre”, meinte er schließlich und kratzte sich an der Wange.
 

“Glaub mir... wenn die Richtige kommt, wirst du ganz anders denken”, mischte sich nun Masaru mit ein und alle Augenpaare lagen auf ihm.
 

“Glaubst du das wirklich, Masa?”, wollte Toga wissen.
 

“Ich weiß es... also finden wir für dich eine Wohnung mit drei Zimmern... gebt mir nur Bescheid in welcher Stadt das wäre”, meinte Masaru und wechselte so schnell es geht das Thema. Er wollte den unangenehmen Fragen entgehen, die sonst folgen würden.
 

“Na gut... überzeugt, aber nichts Übertriebenes”, meinte Toga schließlich, nachdem er etwas mehr darüber nach gedacht hatte. Sofort nickte Masaru und notierte alles.
 

Am frühen Abend waren sie soweit fertig und ließen Toga alleine in seiner Unterkunft zurück. Dieser wollte noch etwas seine Englischkenntnisse ausbauen, um sich in der Sprache weiter zu bilden. Die Brüder und Masaru waren gerade unten auf dem Parkplatz angekommen, als Sesshomaru sich leicht räusperte. “Falls du reden willst...”
 

“Melde ich mich bei euch, Sess”, unterbrach der Wolf den Taisho schnell und lächelte.
 

“Es klang ziemlich danach...”, fing Inu an, doch auch da würgte Masaru das Gespräch ab.
 

“Schon gut... es ist nichts Spruchreifes und nichts Ernstes, daher vergesst es für den Moment. Wenn sich was anderes ergibt, werde ich euch einweihen”, versprach er gleich, um das alles gleich zu klären, da er nicht darüber reden wollte. Beide Brüder seufzten leise, aber nickten schließlich. Sie verabschiedeten sich und machten für die nächsten Tage etwas aus, um mit Toga weiter zu üben.
 

Den Abend verbrachten die Inubrüder mit ihren Herzdamen. Die Mädels hatten zuvor noch gemeinsam gelernt, wobei jeder für sich den Stoff durchgegangen war, aber sie waren beide im Wohnzimmer bei Kagome. So war es für sie angenehmer als alleine für sich zu sein. Zumal sie sich gegenseitig nicht so ablenken würden, wenn ihre Gefährten bei ihnen wären.
 

“Hat alles geklappt mit Toga?”, fragte Kagome neugierig, während die vier in der Küche saßen und das Essen genossen, welches die Männer heim gebracht hatten.
 

“Er macht sich sehr gut”, merkte Sesshomaru an.
 

“Die Bewerbungen sind raus und wir sehen, ob er eine Einladung zum Test bekommen wird oder nicht”, fügte Inu an und schlürfte seine Ramen.
 

“Das klingt sehr schön. Und wo hat er sich alles beworben?”, fragte Rin vorsichtig nach.
 

“Osaka, Fukuoka und Sendai”, antworte der Taisho und hoffte wirklich, dass Toga in einer der Städte unter kommen könnte. So würden sie ihn besser im Auge behalten.
 

“Dann hoffen wir mal auf Osaka”, meinte Kagome sanft, denn das wäre das dichteste zu ihnen gewesen.
 

“Darauf hoffen wir auch”, sprach Inu und Sesshomaru nickte nur. Sie unterhielten sich noch eine Weile und besprachen, wie sie die kommende Woche angehen würden. Schließlich wollten die Brüder dem jungen Piloten zu seinem Traum verhelfen.
 


 

Die Woche verlief wie gewünscht sogar. Vormittags lernten die Brüder mit Toga, am Nachmittag trafen sie sich mit Masaru außerhalb der Wohnung, um die Orientierung von Toga zu prüfen und zu verfeinern. Zwar hatte er durch die gute Nase einen Vorteil, dennoch musste er in der Großstadt viel mehr Gerüche auseinander halten, als in einer ländlichen Umgebung. Mit jeder Stunde, die er draußen verbrachte, wurde der junge Yokai immer besser darin alles zu unterscheiden.
 

Tatsächlich bekam er am Mittwochmorgen eine Einladung zur Eignungsprüfung an der Flugschule in Osaka für den Freitagnachmittag. Es stand darin, dass sie die Kenntnisse in Englisch mit einem Gespräch prüfen würden. Zudem wollten sie die Merkfähigkeit und die Stressresistenz genauer unter die Lupe nehmen. Alles weitere genügte ihnen die Nachweise, die der Bewerbung beigelegt waren. Es war zwar kurzfristig, doch sie wussten, dass Toga das mit Links schaffen würde.
 

Bis zur Prüfung arbeiten Sesshomaru, Inu und Masaru daran Toga fit zu machen. Auf die Frage hin, ob Toga noch auf die Rückmeldung der anderen beiden Schulen warten wollte, meinte der Yokai nur, dass er diese Chance nutzen würde und danach immer noch entscheiden könnte. Dem konnten die Jungs nur zustimmen, denn so würden ihm mehr Türen offen stehen. Rin und Kagome kochten für die Männer mit, denn sie hatten schnell bemerkt, dass ihre Konzentration nach 18 Uhr nicht mehr vorhanden war.
 

Deshalb aßen sie alle gemeinsam abwechselnd bei Sesshomaru oder Inu in der Wohnung. Dabei suchte Masaru immer wieder nach möglichen Wohnungen für Toga. Damit sie eben vorbereitet wären, wenn der junge Mann angenommen werden würde. Natürlich sagte der Wolf Toga nichts davon, denn unnötigen Druck wollte er dem Yokai nicht geben. Leider hatte Toga wirklich etwas Sorge, ob er das auch tatsächlich schaffen könnte. Doch der Zusprach von den beiden Paaren und Masaru reichte ihm.
 


 

“Ich mache drei Kreuze, sobald der Test vorüber ist”, seufzte Toga und versuchte durch zu atmen. Die ganze Woche war noch anstrengender geworden, als die davor. Der Großteil kam durch seine eigene Nervosität.
 

“Mach dir keine Gedanken, Toga... du schaffst das”, sprach Kagome einfühlsam und reichte ihm einen Kaffee für unterwegs.
 

“Kago hat Recht... du wirst das schaffen”, bestätigte Inu und lächelte den jungen Mann vor sich an.
 

“Ich hoffe”, seufzte Toga erneut und atmete einmal tiefer durch.
 

“Ich werde in der Nähe bleiben, also mach dir keinen Kopf und konzentriere dich nur auf die Prüfung”, gab Sesshomaru den Tipp, denn er würde Toga hinbringen und später auch zurück.
 

“Du schaffst das”, sprach nun auch Rin Toga etwas Mut zu und lächelte ihn an, während sie Sesshomaru noch einen Kaffee für unterwegs reichte.
 

“Danke, Rin”, lächelte er sie warm an und beugte sich leicht runter, um ihr einen Kuss zu geben. Zu gern erwiderte sie diesen und seufzte glücklich.
 

“Bis heute Abend und kommt gut an”, verabschiedete sie ihren Gefährten und auch Toga.
 

Damit machten sich die Beiden auch auf den Weg. Inu würde in der Zeit sich um die Dokumente kümmern und später wollten Kagome und Rin ihm bei der Buchhaltung helfen. Denn es war mal wieder Monatsende und das gehörte ebenso zu ihren Aufgaben. Obwohl sie im August kaum Aufträge hatten, mussten sie dennoch alles korrekt angeben und aufzeichnen. Der Hanyou war froh, dass die Damen ihm dabei halfen. Es würde sicher auch mehr Spaß machen als alleine dort zu sitzen.
 

Kaum begannen sie die Rechnungen zu sortieren, schon waren sie wie in einer anderen Welt. Die Drei waren sehr in der Arbeit vertieft, weshalb sie gar nicht bemerkt hatten, wie die Zeit voran geschritten war. “Seid ihr fertig geworden?”, wurden sie heraus gerissen. Alle drei sahen augenblicklich zur Tür und blinzelten verwundert.
 

“Schon zurück?”, fand Rin ihre Sprache zuerst und eilte zu ihm, um ihn zu begrüßen.
 

“Schon ist gut”, schmunzelte er und legte eine Hand um sie. Liebevoll drückte er sie an sich und grinste leicht bei Rins Gesichtsausdruck. “Es ist schon nach 16 Uhr”, meinte er amüsiert.
 

“Was?”, fragte sie mit großen Augen und auch Kagome und Inu starrten mit aufgerissenen Augen auf die Uhr. Kopfschüttelnd sah Sesshomaru die drei an und Toga lachte leise. Erst jetzt schienen sie den jungen Yokai auch bemerkt zu haben. Das brachte sogar den Taisho zum Lachen.
 

“Oh... ähm... wir sind wohl voll verpeilt”, lachte nun Inu und Kagome kicherte immer wieder.
 

“Ja, das seid ihr”, zwinkerte Sesshomaru ihnen zu.
 

“Wie war es denn?”, fragte Rin neugierig nach und Toga fuhr sich durch seine Haare.
 

“Also das mündliche war ganz gut... zum Glück hat Aidan mit mir so viel Englisch gesprochen. Da ging es sogar ganz gut”, erklärte er verlegen. Es sah fast schon niedlich aus, wie er das aussprach. “Der schriftliche Teil wird noch ausgewertet und dann melden sie sich bei mir.”
 

“Aber das klingt doch schon mal sehr gut”, lächelte Kagome und auch Inu nickte zustimmend.
 

“Hoffen wir auf eine positive Reaktion, denn Osaka ist unglaublich. Ich fühlte mich gleich wohl”, gestand Toga. Das klang für die Brüder so, als hätte der Yokai sich bereits entschieden. Auch wenn sie noch auf eine Zusage für den Ausbildungsplatz warten müssten.
 

“Das ist sehr gut, Toga”, lächelte Rin sanft. “Man sollte sich in einer Stadt wohl fühlen.”
 

“Da gebe ich Rin Recht”, stimmte Sesshomaru seiner Gefährtin zu. “Wollen wir gemeinsam essen gehen und den Tag ausklingen lassen?”, schlug er vor und sah sich in der Runde um.
 

“Klar gerne... ich verhungere”, grinste Inu breiter und Kagome kicherte leise an seiner Seite.
 

“Sollen wir Masaru noch Bescheid geben?”, fragte Rin nachdenklich und bevor jemand antworten konnte, hatte Inu dem Wolf bereits geschrieben, dass sie noch essen gehen wollten, um den Abend gemeinsam zu verbringen.
 

“Ich habe ihn angeschrieben... worauf habt ihr Hunger?”, fragte Inu nach und lange überlegen mussten sie wirklich nicht, denn sie hatten ihr Stammlokal. Dort würden sie alles bekommen, worauf sie Hunger hätten.
 

Auf dem Weg dahin schrieb Inu Masaru noch, dass sie dorthin aufgebrochen waren. So könnte der Wolf direkt dahin fahren ohne große Umwege zu nehmen. Tatsächlich kam er knapp zehn Minuten nach den Fünf dort an. Zusammen genossen sie das Essen und lachten ein wenig, um Toga ab zu lenken, damit er nicht zu viel über den Eignungstest nach denken konnte. Schließlich waren die Fragen über das ‘Was wäre wenn’ wirklich mies.

Der Prüfungsstress beginnt

In der Tat musste Toga weniger darüber grübeln, denn er wurde sehr gut von allen abgelenkt. Er fühlte sich bei ihnen ziemlich wohl. Ein wenig war er auch unsicher, ob er wirklich fähig wäre zu gehen, jedoch zog Osaka ihn irgendwie magisch an. Definitiv würde er dem auf den Grund gehen, denn er würde dem Rat der Brüder folgen und auf sein Bauchgefühl hören. Wobei diesmal sein Herz ihm das sagte.
 

Das Wochenende verbrachten die Paare unter sich, wobei sie am Abend auch Toga und Masaru zum Essen einluden. Der Wolf war mit dem jungen Yokai noch in der Stadt unterwegs, damit er sich an die Menschen gewöhnen konnte. Das würde ihm später alles einfacher machen. “Danke, dass du dir die Zeit nimmst, Masa”, meinte er ehrlich, doch der Wolf winkte gleich ab.
 

“Ich musste sowieso noch Besorgungen erledigen und Ablenkung tut uns beiden gerade gut”, erklärte Masaru schlicht und einfach.
 

“Stimmt... hast du noch keine Rückmeldung von der Universität?”
 

“Nein... aber ich versuche mir keine Gedanken zu machen. Schließlich brauchen sie oft länger.”
 

“Stimmt da könntest du Recht haben. Wollen wir noch etwas zusammen trinken?”, bot Toga an und Masaru nickte. Durch die gemeinsame Zeit wurden sie Freunde und das war genau perfekt.
 

“Solange es etwas Ruhigeres ist, gerne”, sprach der Wolf ehrlich aus und Toga nickte nur zustimmend.
 

“Da bin ich voll dabei... denn einen Club verkrafte ich sicher noch nicht”, lachte Toga und das amüsierte auch Masaru ziemlich, denn das hatte er sich auch gedacht. Gemeinsam hatten sie einen tollen Abschluss für den Abend und dennoch versuchte Masaru den einen bestimmten Duft wieder ein zu fangen. Leider ohne Erfolg.
 


 

Der Montag war schwer für Sesshomaru, denn ab heute müsste er bis Freitag auf Rin verzichten. Er wusste noch nicht so ganz, wie er das überstehen sollte, aber irgendwie würde er das schon überstehen. ‘Zur Not muss ich dir eben die Tage versüßen’, lachte sein Biest und gerade bereute er, dass sein Tier sich meldete. Denn er wusste zu genau, dass das genauso ablaufen würde. Es würde ihn so lange nerven, bis er durchdrehen würde.
 

“Nun schau nicht so... komm nach 23 Uhr bei mir vorbei und wir sind wenigstens in der Nacht zusammen”, meinte Rin und kurz blinzelte Sesshomaru.
 

“Ich soll doch vorbei kommen?”, fragte er nach und zog eine Augenbraue hoch. Rin nickte zustimmend. “Und... wo ist der Haken?”, kam es skeptisch von ihm.
 

“So etwas gibt es doch nicht... wir können zusammen im Bett schlafen und etwas kuscheln.”
 

“Kuscheln also?”, hakte er nach.
 

“Aber ja... ich will deine Nähe, denn dann fühle ich mich am wohlsten und bis dahin habe ich genug gelernt”, erklärte sie ihm und leicht legte er den Kopf schief. Etwas wollte ihm noch nicht ganz in den Sinn.
 

“Gut... 23 Uhr klingt gut... dann kann ich dich zur Uni bringen, ehe ich zum Büro weiter fahre”, lächelte er und würde bestimmt noch dahinter kommen, was ihm an der Situation nicht ganz gefiel.
 

Für den Moment war er einfach nur froh, dass Rin das zuließ und sie sich wenigstens sieben Stunden sehen könnten. Eigentlich viel mehr er sie, da er nicht so viel Schlaf brauchte wie sie. Aber das war ihm egal und er könnte ihren Duft so lange in sich aufnehmen, damit es ausreichen würde, bis er wieder mit ihr zusammen wäre. Auf diese Weise könnte er sein inneres Tier definitiv besser ertragen und würde ihm mal nicht den Hals umdrehen.
 

“Bis später, Sess”, holte sie ihn aus seinen Gedanken und schließlich nickte er.
 

“Bis später, Rin”, entgegnete er ihr und gab ihr noch einen Kuss, bevor sie ausstieg und im Gebäude verschwand. Er würde sie später auch wieder abholen und Heim bringen, denn das würde er sich niemals nehmen lassen.
 

Während die junge Dame ihrer Verpflichtung nachging, würde sich Sesshomaru mehr um Toga kümmern. Es würde sie beide gut ablenken und sie könnten weitere Vorgehensweisen besprechen. Für den Fall der Fälle sollten sie einen Plan B parat haben. Auch wenn das beiden wahrlich missfiel. Doch wirklich zeigen tat es keiner. Männerehre war nun mal eine Sache und Schwäche zeigen gehörte nun mal nicht dazu.
 

“Hier seid ihr”, wurden sie von Masaru angesprochen, denn die beiden saßen noch im Café.
 

“Ja, wir wollten gerade los”, meinte Toga fast schon entschuldigend. Doch der Wolf winkte ab.
 

“Wir können gerne noch hier bleiben, wenn ihr wollt”, meinte Masaru und so machten sie es sich wieder gemütlicher, denn das Café war eines der Besten in der Stadt und definitiv ein Geheimtipp.
 

Kaum bekamen sie noch eine Runde Kaffee, schon tippte Masaru auf seinem Laptop herum. Er zeigte Toga die möglichen Wohnungen, die in der Nähe der Flugschule waren. Aber auch welche, die eher abseits der Stadt wären, falls es ihm dort besser gefallen würde. Tatsächlich hatten alle mindestens drei Zimmer. Ein paar sogar vier Zimmern. Bei den Preisen schluckte Toga hart und kalkulierte wohl bereits, ob er dies sich leisten könnte.
 

“Mach dir darum keine Sorgen, Toga... Masaru kauft die Objekte und kümmert sich darum”, zwinkerte Sesshomaru dem jüngeren Yokai zu.
 

“Was?!”, kam es komplett verblüfft aus seinem Mund.
 

“Wir investieren und verkaufen, sobald es nötig ist... so machen wir die Gewinne”, erklärte Masaru ruhig und lächelte. “Wir haben mehr als genug zur Verfügung und helfen allen, bis sie richtig im Beruf sind. Während der Ausbildung erhältst du genug für deinen Lebensunterhalt. Die Wohnungskosten lass unsere Sorge sein.”
 

“Nein... das... kann ich doch nicht annehmen”, brachte Toga heraus, doch beide Männer winkten ab.
 

“Wenn du etwas zurück geben willst, ist es dir gestattet. Es ist dir überlassen, wie du das machst, aber wir wollen, dass alle Yokais und Hanyous sich auch einleben. Die meisten brauchen ein Jahr, manche drei... dafür haben wir die Organisation gegründet und dafür teilen wir gerne unseren Reichtum”, erklärte der Taisho ruhig.
 

“Aber...”, begann Toga und kaute auf seiner Unterlippe. Man merkte ihm sofort an, dass er gerade einen inneren Kampf ausfocht, ob er das annehmen konnte.
 

Viele Yokais lehnen so etwas wegen falschem Stolz ab, doch dagegen hatten sie sich immer einen Plan B überlegt. Wer nicht freiwillig darauf einging, bekam eine Art Vertrag, wo sie alles festhalten würden. Solche Dinge wie die Menge des ‘geliehenen’ Geldes, wie die Rückzahlung zu erfolgen hat und in besonderen Fällen auch eben Zinsen. Wobei letzteres sie bisher nur drei Mal in all den Jahrhunderten nutzen mussten. Es war damit eben einfach zu akzeptieren, dadurch würde der Stolz nicht so sehr leiden.
 

“Na gut... aber ich bestehe darauf, alles zurück zu zahlen”, erklärte Toga schließlich nach mehreren Minuten.
 

“Ganz wie du möchtest”, lächelte Masaru zufrieden und überlegte. “Also eher in der Stadt oder außerhalb?”, wollte er nun genauer wissen, um präziser suchen zu können.
 

Nach einem Seufzen erklärte Toga, dass er sich an die Stadt gewöhnen sollte, weshalb Schulnähe perfekt wäre, aber auch ein Mittelding würde ihm zusagen, da er auch so sich zurück ziehen könnte. Sesshomaru hielt sich aus dem Gespräch heraus und grinste nur leicht, während er seinen Kaffee trank. Es war schon komisch, aber es war der richtige Weg, um dem jungen Mann ein Leben unter den Menschen zu ermöglichen.
 

Es dauerte einige Momente, bis sich Masaru und Toga einig waren, weshalb sie nur noch auf eine Zusage warten müssten. Genau das ließ Toga erneut seufzen, denn er war sich unsicher, ob er überhaupt angenommen werden würde. Dann wäre die ganze Arbeit, die sie bisher gemacht hatten, vollkommen umsonst gewesen. Das wollte er wirklich nicht. Seine Selbstzweifel wuchsen immer mehr, doch sowohl der Wolf als auch der Taisho lenkten den jungen Mann wieder direkt ab mit einigen Übungen.
 

Kurz vor der Mittagszeit kam auch Inu dazu. Es war praktisch, dass er die Präsenz seines Bruders immer spüren konnte. So musste er nie nachfragen, wo sich Sesshomaru gerade aufhielt. “Hey, ihr drei”, grüßte er sie und setzte sich zu ihnen an den Tisch.
 

“Alles erledigt?”, fragte sein Bruder direkt und er nickte.
 

“Klaro... Kago hat sich bei dem Dekan informiert, wie das mit dem Urlaubssemester wäre”, meinte er, denn seine Frau hatte ihn am Morgen darauf angesprochen.
 

“Urlaubssemester? Wegen dem kleinen Spross?”, fragte Masaru neugierig nach.
 

“Genau... bis zur Geburt bekommt Kago das ja irgendwie hin, aber danach... der Kleine wird sie sicher brauchen, da sie ihn stillen möchte”, erklärte der Hanyou ruhig und verstehend nickte der Wolf.
 

“Und was hat der Dekan gesagt?”, wollte Sesshomaru wissen, denn das andere war ihm schon so klar gewesen. Bei Kagome würde er auch nichts anderes erwarten.
 

“Er war zuerst nicht so begeistert, da das eben mit Papierkram verbunden ist”, schmunzelte Inu und sein Bruder lachte leise los. So war der gute Mann leider. “Kago kann für zwei Semester pausieren. Sie muss einen Antrag stellen und Geburt zählt nun mal als wichtiger Grund. Da konnte er dann nicht mehr drum herum reden.”
 

“Wie immer... am besten nichts tun”, schmunzelte der Taisho und nippte an seinem Kaffee. “Und wie ist das mit der Prüfung für das zweite Halbjahr?”
 

“Die wären ja im Januar und Februar, aber da zu dem Zeitpunkt der Kleine da ist, kann sie es in den Sommerferien nach holen. Natürlich nur mit einem ausführlichen Antrag”, schmunzelte Inu und das brachte nun auch Masaru zum Lachen.
 

“Also Papierkram über Papierkram”, amüsierte sich der Wolf wieder.
 

“Korrekt, aber das haben wir schon alles geholt, müssen es nur noch ausfüllen. Kago hatte noch einen Kurs, weshalb ich dann hier her kam.”
 

“Passt... dann kümmern wir uns später darum... vom Stoff her müsste sie eigentlich klar kommen”, überlegte Sesshomaru und ging einmal die Lernfächer durch.
 

“Normal schon... wenn nicht, kann ich ihr helfen. Hat sich ja in den Jahren nicht viel verändert”, grinste Inu leicht. Das beruhigte den Taisho, denn das war das positive daran.
 

“Gut, dann kann Kago auch etwas beruhigter sein, dass das Studium leiden könnte.”
 

“Genau... sobald der Kleine dann langsam abgewöhnt ist, werde ich auf ihn aufpassen, solange Kago ihre Kurse hat”, meinte Inu und Sesshomaru nickte.
 

“Gut... im Notfall sind Rin und ich auch da.”
 

“Genau wie ich”, meinte Masaru lächelnd und dankbar nickte der Hanyou den Beiden zu. Er war sich sicher, dass sie das gemeinsam schaffen würden.
 

“Ihr seid die Besten”, grinste er seinen älteren Bruder und seinen Freund an.
 

Toga war verdächtig ruhig geworden, weshalb Sesshomaru ihn immer wieder beobachtete. Scheinbar war er mehr in den Gedanken versunken, daher holte er ihn heraus und ging mit ihm noch einmal die Schritte im Notfall durch. Das würde ihn ein wenig ablenken. Masaru trank ein wenig amüsiert an seinem Kaffee, aber auch Inu machte das, um nicht los zu lachen. Es wäre nämlich nicht gut, wenn er plötzlich loslachen würde. Der Arme war schon nervös genug, denn das konnten sie ihm ansehen.
 

Weitere Stunden verstrichen, in denen die Jungs etwas gegessen hatten und mit Toga noch einkaufen waren. Schließlich brauchte er noch einige Klamotten. Da er genau wusste, was er wollte, ging das verdammt schnell und Sesshomaru war nun auf dem Weg, um Rin ab zu holen. Sie müsste jeden Moment aus haben und er wollte sie sicher nach Hause bringen. Egal ob sie wollte oder nicht, er brauchte diese wenigen Minuten zwischendrin. Am Uniparkplatz blieb er in der Nähe der Haltestelle des Busses stehen und wartete auf seine Gefährtin.
 

Nur wenige Momente später kam sie auch schon raus und war für einen Augenblick irritiert, als sie ihn erblickte. Doch schließlich lächelte sie und eilte zu ihm. Direkt schloss er sie in seine Arme und gab ihr einen Kuss auf den Mundwinkel, ehe er ihr die Autotür auf gemacht hatte. Sofort stieg sie ein und kicherte, als auch drin saß und sich einen innigen Kuss stahl. Beinahe hätte sie befürchtet, er würde das noch vor allen Leuten machen.
 

“Was machst du denn hier?”, fragte sie wohlwissend, dass er sie abholen wollte.
 

“Wonach sieht es denn aus?”, grinste er leicht und schnallte sie an, ehe er sich selbst anschnallte.
 

“Du holst mich ab?”, kam es fragend von ihr, während sie leise kicherte.
 

“100 Punkte an die Kandidatin”, meinte er und fuhr los.
 

“Du Witzbold”, kicherte sie und schlug ihm spielerisch auf den Oberarm. Schmunzelnd blickte er zu ihr und grinste, denn nur mehrere Minuten später waren sie an ihrer Wohnung angelangt. Beide stiegen aus und wie so oft begleitete er sie bis zur Tür.
 

“Falls du etwas brauchen solltest... lass es mich wissen”, sprach er ehrlich aus und Rin schmunzelte.
 

“Eigentlich brauche ich nur ein paar Stunden zum Lernen”, erklärte sie direkt und lächelte ihn entschuldigend an. Es tat ihr ziemlich leid, dass er nun auf sie verzichten müsste, aber zum Glück wären das nur zwei Wochen jetzt und im nächsten Monat noch eine Woche.
 

“Trotzdem... falls du was zu essen brauchst oder eben etwas Unterstützung. Ein Anruf und ich bin da”, sagte er direkt weiter, streichelte sanft über ihre Wange und beugte sich hinab, um ihr einen Kuss zu geben. Keuchend lösten sie sich und sie nickte.
 

“Das werde ich... bis später, Sess”, lächelte sie ihn sanft an und diesmal nickte er. Rin schlüpfte in ihre Wohnung und machte sich direkt an die Arbeit, während Sesshomaru ins Büro fuhr und sich um die bevorstehenden Aufträge kümmerte. Er musste sich einfach ablenken, um nicht in die Versuchung zu geraten zu ihr zu gehen.
 

Zum Glück verlief die Zeit um einiges schneller, wenn man beschäftigt war. Punkt 23 Uhr stand Sesshomaru vor der Wohnungstür und klingelte. Da er wusste, dass nur Rin da war, würde er sonst niemanden stören. Nach einigen Momenten machte sie auch lächelnd die Tür auf und er ging in die Wohnung hinein. Kaum war die Tür geschlossen, neigte er den Kopf und küsste sie sanft auf die Lippen. Nur zu gerne erwiderte sie diese Berührung und schlang ihre Arme um seinen Nacken.
 

Lächelnd löste er sich von ihr und grinste sie verliebt an. “War dein Lernen erfolgreich?”, fragte er sie.
 

“Mhm... nur noch zwei weitere Tage und ich habe den Stoff für die Donnerstagsprüfung drauf”, lächelte sie ihn an und zufrieden lächelte er.
 

“Sehr gut... dann kann ich dich dafür belohnen?”, grinste er sie leicht verschmitzt an.
 

“Oh... eine Belohnung? Und an was hast du gedacht?”, fragte sie sichtlich neugierig, aber auch ein wenig skeptisch.
 

“Nun... wie wäre es... wenn wir unsere Kleidung minimieren und uns vereinen?”, kam es breit grinsend von seinen Lippen. Eine Augenbraue schnellte bei Rin hoch.
 

“So... so... du willst mich mit Sex belohnen?”, hakte sie nach und er nickte einfach, denn das hatte er definitiv im Sinn. “Nichts da... ich will mich nur auf die Uni konzentrieren und du lenkst mich damit ab”, meinte sie ehrlich. Verwirrt blinzelte er nun und legte den Kopf schief. Bei seinem verdutzten Gesichtsausdruck schmunzelte Rin und kicherte leise. “Du hast mich schon richtig verstanden, Sess”, sprach sie weiter.
 

“Hä?”, entkam es ihm und er wurde noch verwirrter. “Du meinst also kein...”
 

“Korrekt... kein Sex bis Freitag”, unterbrach sie ihn rasch und seine goldenen Augen weiteten sich.
 

“Ernsthaft?”, fragte er schluckend und sie nickte.
 

“Ja, ich will die Uni mit Bestnoten verlassen. Schließlich habe ich zu hart dafür gearbeitet und denke nicht an der Zielgerade nach zu lassen.”
 

‘Da ist der Haken, warum wir bei ihr schlafen können...’, lachte sein Biest und Sesshomaru knurrte ihn an.
 

“Nun schau nicht so... am Wochenende bin ich ganz dein... zumal müsste ich bald meine... du weißt schon was haben”, sprach sie mit roten Wangen und leicht kräuselte sich seine Nase.
 

“Stimmt... die hätte ich fast vergessen”, meinte er und küsste ihren Mundwinkel.
 

“Bitte sei nicht böse... am Wochenende können wir noch und dann...”
 

“Ich weiß”, raunte er und wollte nicht, dass sie ihre Periode laut aussprach. Der Geruch ist immer anstrengend für ihn, doch zum Glück war es noch nie so stark gewesen, dass er ihr fern bleiben musste.
 

‘Wir kuscheln einfach mit ihr... genießen ihre Nähe und geben ihr Kraft für den nächsten Tag’, sprach sein Biest nun beruhigender aus, denn sie würden diese paar Tage noch überstehen können.
 

“Entschuldige, dass ich dich vernachlässige”, hörte er plötzlich ihre Stimme, doch er winkte schnell ab.
 

“Sag sowas nicht... du erlaubst mir mit dir zu kuscheln... das genügt mir... nach deinen Prüfungen ziehst du zu mir... dann habe ich dich jeden Tag bei mir. Lass uns darauf hinarbeiten”, lächelte er sie an und er konnte sie erleichtert ausatmen hören.
 

Scheinbar hatte sie sich wirklich Sorgen darum gemacht. Doch er würde drüber stehen. In diesem Fall einfach seinem Drang widerstehen und damit zufrieden sein, was sie ihm geben konnte. Schließlich hatte er auch 500 Jahre überstanden ohne die Möglichkeit mit ihr zu kuscheln. Das werden doch die kommenden vier Tage doch ein Klacks sein. Danach könnte er mit ihr wieder eins sein, ehe ihre Blutung einsetzen würde.
 

‘So ist es richtig... wir schaffen das... gemeinsam mit ihr... danach gehört sie ganz alleine uns’, grinste sein Biest und das ließ ihn auch schließlich grinsen.
 

“Komm, lass uns schlafen gehen”, lächelte Rin ihn mit roten Wangen an und hoffte, dass er ihr wirklich nicht böse war. Aber sie wollte ihre Eltern und ihren Großvater nicht enttäuschen. Deshalb hatte sie so hart gelernt, damit sie stolz auf sie sein konnten. Immerhin hatte sie all das alleine geschafft und könnte immer auf eigenen Beinen stehen.
 

“Gehen wir”, stimmte er ihr zu und bevor sie etwas machen konnte, nahm er sie im Prinzessinnenstill hoch und trug sie in ihr Zimmer.
 

“Sess”, keuchte sie leise und kicherte schließlich, da sie sein Grinsen entdeckt hat.
 

“Wenn du das eine nicht zur Belohnung willst, bekommst du eben was anderes”, erklärte er und stellte sie sicher ab. Unsicher blickte sie zu ihm auf, doch das verflog schnell wieder, da er sie so sanft anblickte. “Kuschelzeit ist kostbarer als alles andere”, zwinkerte er ihr zu und sie nickte mit roten Wangen.
 

Eigentlich wollte sie die Woche ohne ihn verbringen, aber sie brauchte seine Nähe, denn nur bei ihm fühlte sie sich nun mal am wohlsten. Sie wollte seine Wärme bei sich haben, denn sie befürchtete, dass sie keinen ruhigen Schlaf bekommen würde, sollte er nicht neben ihr liegen. Aber so wollte sie es nicht ausdrücken, denn dann würde sie eine Schwäche offenbaren und er mochte so etwas bekanntlich nicht. An seiner Seite sollte sie stark sein und das wollte sie auch werden, um seiner in allen Belangen würdig zu sein.

Eigenartig

Tatsächlich war Sesshomaru in der Nacht brav und hatte nur mit seiner Gefährtin gekuschelt. Klar ließ er es sich nicht nehmen sich dicht an sie zu schmiegen und seine Hände um ihren Bauch zu schlängeln oder auf ihren Po zu legen. Aber das war alles nicht so wild, denn Rin genoss diese Gesten von ihm sehr. Sie fühlte sich dadurch immer so mächtig, da sie wusste, wie sehr er sie begehrte. Das schmeichelte ihr enorm und gab ihr Selbstbewusstsein.
 

Am Morgen waren sie beide duschen, ehe sie eine Kleinigkeit zu sich nahmen und er sie zur Uni brachte. Sie fand es zwar übertrieben, aber würde sich auch nicht beschweren. So hätten sie ein paar Minuten mehr miteinander gehabt. Liebevoll küssend verabschiedeten sie sich und der Taisho wartete, bis sie im Gebäude war, ehe er los fuhr. Diesmal würde er Kagome später mit abholen müssen, denn Inu müsste über den Mittag noch einmal weg und würde erst am Nachmittag da sein.
 

Sesshomaru war seinem Bruder dankbar, dass er die Lieferung abholen würde, so konnte er in Ruhe mit Rin frühstücken und sich um Toga kümmern. Dafür würde er am Donnerstag sich um die Lieferung kümmern, damit Inu bei Kagome sein konnte. Es war schon praktisch, dass sie sich abwechseln konnten. Auf dem Weg zu dem jüngeren Yokai grübelte aber der Taisho ein wenig. Er wusste, dass diese Prüfungszeit hart werden würde, aber dass es so wortwörtlich wäre, hätte er niemals gedacht.
 

‘Am Freitag ist sie ganz unser’, grinste sein Biest und er schnaubte leise, während er parkte.
 

Du wieder... kannst du aufhören mich noch nervöser zu machen? Ich muss eh schon mich zusammenreißen und wir haben nur einen Tag überstanden., seufzte er und ging hinauf zur Togas Unterkunft, um ihn dort ab zu holen.
 

‘Schon gut... ausnahmsweise bin ich brav’, lachte es in seinem Inneren und er schüttelte nur den Kopf.
 

Ich frage mich, ob nur ich solch einen Witzbold als Biest habe, oder müssen die anderen sich auch mit sowas wie dir herumschlagen., grummelte er vor sich hin.
 

‘Weiß nicht... frag sie doch mal’, gluckste es wieder und erneut konnte Sesshomaru nur mit dem Kopf schüttelt. Es war einfach nur unfassbar.
 

Zum Glück musste er mit ihm nicht mehr reden, denn er war nun vor der Wohnung und Toga ließ ihn herein. Sie wollten noch einmal durchgehen, was der junge Yokai in der Schule beachten müsste. Ungeachtet dessen wo er aufgenommen werden würde, gab es nun mal Regeln, denen er folgen müsste. Diese wollte Sesshomaru mit ihm noch einmal durchgehen. Dass er seine Yokaiform und vor allem die Kräfte verbergen musste, war dem jungen Mann sehr wohl klar. Doch das andere war noch ziemlich ungewohnt.
 

Während sie sich darüber unterhielten, was in welcher Situation angebracht wäre, bekam Toga auf seinem neuen Handy eine Benachrichtigung. Blinzelnd sah er nach und bekam große Augen. Sein Herzschlag beschleunigte sich und Sesshomaru sah zu ihm rüber. “Was ist los?”, fragte er den jungen Yokai direkt.
 

“Ich...”, begann Toga, doch brach er wieder ab und atmete tiefer durch. “Ich habe eine Nachricht von der Schule bekommen.”
 

“Und was schreiben sie?”
 

“Ich traue mich nicht, diese auf zu machen”, gestand er und sah zu Sesshomaru. Dieser lächelte ihm aufmunternd zu, während er sich zu ihm gesellte.
 

“Ich bin da... also mach auf, Toga”, sprach der Taisho ruhig und behutsam aus. Er sollte dem jungen Mann Mut zusprechen, damit er alleine diese Nachricht öffnen konnte.
 

Schließlich würde er schon bald auf eigenen Beinen stehen müssen. Auch wenn die Brüder für ihn da wären, so war es nun mal der Instinkt eines jeden Mannes: Alleine überleben zu können. Dass andere für einen da wären, war immer eine gute Absicherung. So etwas wie ein Fangnetz bei einem Trapezkünstlicher. Genau das waren die Inubrüder für den jungen Mann. Seine Auffanghilfe, sollte er sie brauchen. Daher war Sesshomaru auch jetzt nur als Unterstützer neben ihm.
 

“Also gut”, murmelte Toga und nahm noch einmal einen tiefen Atemzug, ehe er schließlich das Handy entsperrte und seinen Finger über die Nachricht hielt.
 

Für Sesshomaru schien es wie eine gefühlte Ewigkeit an zu dauern, bis der Jüngere endlich die Mail geöffnet hatte. Gemeinsam mit ihm las er die Zeilen durch und grinste leicht vor sich hin. Toga hatte es doch glatt geschafft eine Zusage zu bekommen. Zwar bemängelten sie etwas die Grundlagen der Technik, doch das würde er in der Schule bestimmt richtig vertiefen können. Stolz blickte der Taisho zur Seite und konnte sehen, wie Toga sein Handy anstarrte.
 

“Du kannst es ruhig glauben”, sprach Sesshomaru ruhig und Toga zuckte zusammen.
 

“Oh... ich... also...”, stammelte er und war scheinbar komplett in seiner Gedankenwelt versunken gewesen.
 

“Da steht, dass du angenommen bist und du dich mit den Grundlagen der Technik etwas mehr beschäftigen solltest. Aber das sollte an der Schule gar kein Problem darstellen. Da bekommst du sicher genug Material, um deine Kenntnisse zu erweitern”, erklärte der Taisho und wusste genau, dass Toga nur die erste Hälfte begriffen hat.
 

“Ich wurde... angenommen?”, hakte er nach.
 

“Ja wurdest du”, schmunzelte der Taisho und Togas Augen wurden ganz groß vor Erkenntnis. Man konnte genau sehen, wie seine Augen plötzlich vor Freude funkelten und er die Nachricht nun begriffen hat.
 

“Unglaublich... ich kann... die Ausbildung machen”, freute er sich und Sesshomaru nickte.
 

“Perfektes Timing würde ich sagen”, grinste der Ältere, denn er hatte gerade den Geruch von einem gewissen Wolf in der Nase. “Masaru müsste gleich hier sein, dann könnt ihr wegen der Wohnung alles klären.”
 

“Oh... stimmt, ich brauche ja nun eine”, kam es etwas überfordert über seine Lippen.
 

“Keine Sorge... bei Masaru bist du in den besten Händen”, zwinkerte Sesshomaru dem jungen Mann zu.
 

“Das ist wahr... ich kann euch gar nicht genug danken”, sprach Toga aus, doch der andere winkte ab.
 

Noch bevor sie weiter reden konnten, klingelte es an der Tür und Toga machte diese auf. Nur wenige Momente später betrat Masaru die Wohnung und lächelte die Inuyokais an. “Hey, entschuldigt die leichte Verspätung”, grüßte er sie gleich und legte leicht den Kopf schief. Er hatte die freudigen Ausdrucke durchaus bemerkt. “Was habe ich verpasst?”, wollte er sofort wissen.
 

“Ja... ich habe vorhin eine Mail bekommen, dass ich die Ausbildung in Osaka beginnen darf”, erklärte Toga stolz und kurz weiteten sich Masarus Augen, ehe er lächelte.
 

“Sehr gut gemacht, Toga”, lobte er und der Jüngere freute sich fast schon wie ein Kleinkind über einen Lutscher. Doch keiner würde ihm diese Freude schmälern, denn er hatte es sich verdient. So hart wie er in den letzten Wochen dafür gearbeitet hatte.
 

“Deshalb... könnt ihr jetzt eine Wohnung fest machen, die Toga dann beziehen kann. Leider muss ich los. Ihr kommt klar oder?”, fragte Sesshomaru nach und die Beiden nickten sofort, da sie das zu zweit schon schaffen würden.
 

“Na klar... hol ruhig Rin und Kago ab. Wir sehen zu, dass wir eine passende Wohnung finden”, lächelte Masaru und erleichtert nickte Sesshomaru.
 

Damit verabschiedete er sich und würde später nochmal nach den beiden sehen. Denn irgendwie musste er seine Zeit bis 23 Uhr rum bringen. Das würde bestimmt einige Stunden brauchen. Lächelnd fuhr er zur Uni und sah schon die beiden Damen an der Bushaltestelle. Er hielt an und hatte noch nicht mal Zeit ihnen die Tür auf zu machen, da stiegen sie auch schon ein. Rin auf den Beifahrersitz und Kagome hinter ihr. Kichernd grüßten sie ihn und er stahl sich noch einen Kuss von seiner Gefährtin.
 

“Und wie war euer Tag?”, fragte er die Beiden, nachdem er Kagome mit einem Lächeln begrüßt hatte.
 

Sofort berichteten sie von ihrem Tag. Während es bei Rin sehr stressig abgelaufen war, war es bei Kagome ruhiger, aber dennoch fühlte sie sich wie ausgelaugt. Dass dies größtenteils auf die Schwangerschaft zurück zu führen war, war allen Anwesenden klar. Deshalb freute sich die Miko schon darauf, sich für einen Moment hin zu legen. Da Sesshomaru seinem Bruder versprochen hatte, auf Kagome auf zu passen, würde er darauf achten, dass sie sich gleich aus ruhen könnte.
 

Zuerst brachte der Taisho seine Gefährtin zu ihrer Wohnung. Hier ließ er es sich nicht nehmen, sie nach oben zu begleiten und ging mit ihr noch einmal durch, was sie brauchen könnte. Schnell hatten sie eine kleine Liste zusammen gestellt und Sesshomaru verabschiedete sich mit einem innigen Kuss. “Bis später und mach auch Pausen dazwischen”, bat er sie sanft und sie nickte zustimmend.
 

Kaum war er bei seinem Wagen angekommen, schmunzelte er leicht, denn Kagome schlummerte bereits auf der Rückbank. Sie musste wirklich müde gewesen, weshalb er beschloss, sie nicht zu wecken. Direkt fuhr er zu ihrem Wohngebäude, ehe er versuchte sie wach zu bekommen. Doch das war schwieriger als erwartet. Aus diesem Grund fackelte er nicht lange und brachte sie mit Hilfe seiner Fähigkeiten nach oben in die Wohnung.
 

Natürlich brachte er sie ins Schlafzimmer und deckte sie direkt zu, damit sie weiterschlafen konnte. Bevor er aber die Wohnung wieder verlassen würde, stellte er ihr noch etwas zu trinken ans Bett und schrieb seinem Bruder, dass Kagome im Schlafzimmer nun schlafen würde und er nicht so laut sein sollte, sobald er Heim kommen würde. Denn eine unausgeschlafene Schwangere war nicht ohne und konnte sehr leicht explodieren. Besonders wenn es sich hierbei um eine berüchtigte Miko handelte.
 

Wobei Sesshomaru ehrlich sein musste, denn dieser Gedanke gefiel ihm ein wenig. Die Auseinandersetzungen zwischen den Beiden waren immer sehr amüsant. Grinsend machte er sich wieder auf den Weg zu Toga und Masaru. Er war schon gespannt zu hören, ob sie auf einen Nenner gekommen sind. Denn sie müssten das weitere schließlich auch noch organisieren. Auch wenn Toga nicht viele Sachen besaß, so müssten diese auch rübergebracht werden.
 

Bei den Beiden angekommen, klingelte er brav und Masaru öffnete lachend die Tür. Scheinbar amüsierten sie sich gerade köstlich und das freute den Taisho natürlich. Auch wenn Masaru oft seinem Vater gleicht, so war er doch ganz anders. Mittlerweile war er ein sehr guter Freund, trotz seines jungen Alters. “Willkommen zurück”, grüßte der Wolf ihn und Toga wirklich leicht überrascht, aber nickte schließlich auch zur Begrüßung.
 

“Danke... wie ich sehe, hattet ihr Spaß”, grinste Sesshomaru leicht und die beiden nickte.
 

“Jap... die Telefonate mit den Vermietern... ach warte mit den Besitzern, war köstlich”, erklärte Masaru und sprach weiter. Die meisten waren ziemlich nervig und angesäuert, andere änderten ihre Stimmlage, als Masaru erwähnt hatte, dass er das Objekt kaufen wollte. Darüber konnte man sich wahrlich nur amüsieren.
 

“Das ist unglaublich... und habt ihr auch was Passendes gefunden?”, wollte Sesshomaru nun wissen und beide nickten lächelnd.
 

Sogleich zeigte Toga stolz das Objekt und zufrieden nickte Sesshomaru. Die Wohnung sah sehr gut aus und würde sich bestimmt gut machen für ihre Gäste, sobald Toga sie nicht mehr benötigen würde. Masaru hatte wahrlich ein sehr gutes Auge bei den Immobilien. “Sie ist wirklich perfekt für dich”, meinte der Taisho.
 

“Mhm... zwar etwas groß, aber es ist geräumig, offen und hell... da hat man kaum das Gefühl mitten in der Stadt zu sein”, erklärte der Jüngere und strahlte dabei.
 

Eine Weile unterhielten sie sich noch und organisierten alle weiteren Schritte. In den nächsten beiden Tagen würde Masaru mit Toga nach Osaka fahren. Zum einen um das Objekt zu kaufen und zum anderen um Möbel für den jungen Yokai zu kaufen. Da Sesshomaru dem Wolf voll und ganz vertraute, wusste er, dass Toga bei ihm in guten Händen war. Er und Inu würden am Freitag dann beim Aufbauen und bei dem kleinen Umzug helfen.
 

Nachdem das alles geklärt war, informierte er seinen Bruder über die neusten Ereignisse. Der Hanyou freute sich riesig für den jungen Yokai, doch es hatte alles nach wie vor einen gemeinen Beigeschmack. Denn die Brüder müssten den Jüngeren ziehen lassen. Sie konnten ihn nicht ewig bei sich halten, doch das wollten sie auch nicht. Toga sollte sein Glück finden und wenn er schon ein so gutes Gefühl in Osaka hatte, sollte er dem auch auf den Grund gehen.
 

Es würde schwer werden, doch sowohl Sesshomaru als auch Inu würden es schon schaffen. Trotz allem konnte sich Toga nicht erinnern und ob er das jemals könnte, wussten sie nicht. Deshalb wäre es besser, wenn er sein eigenes Leben aufbauen würde, doch eines war den Brüdern klar. Würden sie jemals auf die Wiedergeburt von Izayoi treffen, würde sie ihre Wege sich kreuzen lassen. Das waren sie den beiden irgendwie schuldig. Mit diesem Gedanken fiel es ihnen leichter, Toga ziehen zu lassen.
 


 

Alles lief wie geplant. Masaru hatte mit Toga die Möbel organisiert. Sesshomaru hatte am Donnerstag die Lieferung angenommen und am Freitagmorgen waren die Brüder auf dem Weg nach Osaka, nachdem sie ihre Herzdamen an der Universität raus gelassen hatten. Sie wollten zusammen mit Toga und dem Wolf die Möbel auf bauen und diese natürlich auch an ihre Plätze stellen. Als sie die Wohnung betraten, bemerkten sie sofort, dass Toga seine persönliche Note bereits rein gebracht hatte.
 

“Das sieht unglaublich aus... ihr wart wirklich schon fleißig”, sprach Inu aus und auch Sesshomaru nickte. Das sah so aus, als würde der junge Mann sich in der Wohnung sehr wohl fühlen. Das war das Wichtigste für sie alle.
 

Die Männer hatten sehr viel Spaß zusammen, während sie weiter die Wohnung einrichteten. Nach und nach waren die Zimmer fertig und nur noch die Dekoration fehlte. Jedoch hatte er noch keine Ahnung, was er genau haben wollte. Doch das war irgendwie typisch für Männer, weshalb sie sich alle sicher waren, dass er sich mit der Zeit alles holen würde, was ihn interessieren könnte. Ganz genauso wie alle anderen Jungs das machten.
 

Am späteren Abend waren sie fertig und da kam auch schon der Abschied. Masaru spürte wie schwer es den Inuyokais fiel. Daher machte er es kurz und schmerzlos, ehe er die drei alleine ließ und unten an seinem Wagen wartete. Der Wolf war sich sicher, dass Toga seinen Weg gehen würde, denn er war ein großartiger junger Mann. Nach wie vor würde Masaru mit ihm Kontakt halten und sicher mal nach ihm sehen. Eventuell sogar ein wenig die Gegend erkunden, so wie in den letzten Tagen schon.
 

“Du wirst das alles sehr gut meistern”, meinte Sesshomaru und Toga nickte.
 

“Ich werde es versuchen... danke euch noch einmal für die ganze Hilfe. Ich werde so gut ich kann, es euch vergelten”, sprach der Jüngste unter ihnen.
 

“Lass dir Zeit dabei”, zwinkerte Inu. “Und wenn etwas sein sollte, melde dich. Unsere Nummern sind alle in deinem Handy gespeichert. Ein Anruf und wir sind da.”
 

“Korrekt... und scheue dich nicht, uns zu kontaktieren, denn nun sind wir eine Familie”, meinte Sesshomaru, da Toga nun den Namen ‘Nakamura’ trug, genau wie die Brüder selbst.
 

“Stimmt... wir sind ja nun Cousins”, erinnerte er sich selbst und lächelte aufrichtig. “Wir werden uns sicher bald wiedersehen”, meinte er nun und seine Stimme war schon überzeugender. Scheinbar hatte es geholfen ihn als Familie zu bezeichnen.
 

“Natürlich”, sprachen die Brüder zeitgleich aus und gaben dem jungen Mann noch eine freundschaftliche Umarmung zum Abschied, ehe sie ebenfalls nach unten gingen. Sie wollten es sich nicht schwerer machen, als es ohnehin schon war.
 

“Kopf hoch... wir haben eine Menge Zeit, um zu sehen, ob er sich erinnert... ich werde immer ein Auge auf ihn haben, wenn mir etwas einfällt, werde ich gleich berichten”, versprach Masaru direkt. Dankbar nickten die Brüder ihm zu und er lächelte. So machten sich die Jungs wieder auf den Weg zurück nach Tokyo.
 


 

Während Masaru in seine Wohnung fuhr, führte der Weg der Brüder zu Rins Wohnung. Denn Kagome war bei ihr geblieben, da sie nicht alleine sein wollte nach der Uni. Rin war auch dankbar um die Ablenkung, denn die Woche war mehr als anstrengend und sie wollte definitiv nach diesen Tagen etwas entspannen. Daher hatten die Damen einen kleinen Wellnessnachmittag eingelegt und nichts Größeres getan als ins Bad zu gehen oder zur Tür, um ihr Essen an zu nehmen.
 

“So lässt das Wochenende sich gut einläuten”, seufzte Kagome, während sie mit Rin auf dem Sofa saß und sie Maske wirken ließ.
 

“Oh ja und wie”, kam es von Rin und sie lächelte.
 

Beide waren gesättigt und fühlten sich tiefenentspannt, als es an der Tür wieder klingelte. Blinzelnd sahen sie dorthin und nur wenig später erhob sich Rin, um diese zu öffnen. Normalerweise erwartete sie keinen mehr, doch dann fiel ihr ein, dass die Jungs noch ‘Heim’ kommen müssten. An der Tür sah sie natürlich zuerst nach, wer es war und öffnete strahlend die Tür.
 

“Willkommen zurück”, grüßte sie die Beiden fröhlich. Für einen Augenblick waren die Brüder verwundert, doch dann fingen sie sich wieder ein.
 

“Ich glaube... du hast etwas vergessen, Rin”, meinte Sesshomaru, nachdem sie eingetreten waren und die Tür hinter sich geschlossen hatte.
 

Ganz unschuldig blickte die Angesprochene ihren Gefährten an. “Ich wüsste nicht, was du meinst”, erklärte sie und er schüttelte leicht den Kopf.
 

‘Unsere Kleine ist so niedlich’, kicherte sein Biest. Doch gekonnt ignorierte Sesshomaru ihn und deutete stattdessen seiner Liebsten an, dass sie noch die Maske auf ihrem Gesicht hatte.
 

“Oh”, entkam es ihr, während sie blinzelte und ihr das gerade auch aufgefallen war. “Gomen”, hauchte sie und eilte ins Bad, um diese sich zu entfernen.
 

Schmunzelnd ging Sesshomaru ins Wohnzimmer und lächelte, als er sah, wie Inu und Kagome gerade kuschelten. Sie hatten jeweils eine Hand auf dem kleinen Bäuchlein. Es sah unglaublich süß aus. Wenn mir einer vor 500 Jahren gesagt hätte, dass ich sowas süß finden würde...
 

‘Hätten wir ihn dreimal erschlagen und zerfleischt’, beendete sein Biest den Gedanken.
 

Korrekt... doch das ist wirklich schön... ein eigener Welpe... ist etwas Kostbares., bemerkte er und begann wieder zu grübeln.
 

‘Hör auf damit... es ist bestimmt alles gut’, knurrte es in seinem Inneren.
 

Dennoch kann ich das doch nicht ignorieren... ja sie hat ihre... besonderen Tage, aber sie riechen absolut falsch... irgendetwas ist da eigenartig... nur weiß ich nicht was.
 

‘Dann lass uns sie eben fragen’, meinte das Biest vernünftig, denn anders würden sie wohl kaum auf eine Antwort kommen.
 

Hn... da hast du Recht... aber erstmal das Wochenende genießen und dann sehen, ob es sich wiederholt.
 

‘Und wenn dem so ist... müssen wir sie fragen.’
 

Hn... oder wir fragen Hitomi... natürlich nicht direkt nach Rin, aber... eben nach diesem Geruch., überlegte er und konnte damit besser umgehen. Für den Fall, dass etwas nicht stimmen sollte, wollte er lieber vorbereitet sein, um nicht allzu schockiert zu sein. Denn da könnte er unberechenbar werden. Das wollte er absolut in Rins Nähe vermeiden.

Was könnte das nur sein?!

Der Abend lief noch ruhig ab, denn Kagome konnte nicht sonderlich viel machen. Daher hatten die vier beschlossen noch einen Film an zu sehen. Wobei die Miko schon bei der Hälfte eingeschlummert war. Inu hatte sie dichter an sich gedrückt und ihr einen kleinen Kuss auf den Haaransatz gegeben. Rin bemerkte das gar nicht, denn sie hatte sich an ihren Gefährten angekuschelt. Ihre ganze Aufmerksamkeit lag auf dem Film. Das störte ihn nicht sonderlich, denn danach würde er sie für sich haben.
 

Kurz vor dem Ende des Films wurde Kagome sogar kurz wach. Inu schmunzelte leicht und kaum war der Film vorbei, schon verabschiedeten sie sich und fuhren nach Hause, damit die Miko sich ausruhen konnte und weiter schlummern würde. Wobei sie bereits bei der Fahrt schon wieder eingeschlafen war. Lächelnd hatte der Hanyou seine Frau beobachtet und würde sie einfach nach oben tragen. Er wollte sie ungern noch einmal wecken. Sie sollte sich schließlich ausruhen, so wie Hitomi es angeraten hatte.
 


 

Zurück blieben Rin und Sesshomaru. Sie räumten noch etwas auf und machten sich schließlich bettfertig. Zusammen gingen sie in ihr Schlafzimmer und damit ins Bett. Rin kuschelte sich direkt an ihn heran und seufzte genüsslich. Schmunzelnd sah er zu ihr und legte seinen Arm damit um sie. “Ruh dich aus... die Woche war sicher anstrengend”, raunte er und gab ihr noch einen Kuss auf den Haaransatz, da sie schon halb am Schlummern war.
 

‘Niedlich... sie ist wirklich erschöpft’, meinte sein Biest und er rollte nur mit den Augen.
 

Wären wir sicher auch, wenn wir so viel gemacht hätten., sprach er schmunzelnd aus. Dichter zog er sie an sich und beobachtete sie einfach, während sie in ihrem Traumland war. Mittlerweile mochte er genau solche Momente sehr, denn sie war so schön und natürlich dabei. Aber auch sehr süß in seinen Augen.
 

Während er sie neben sich liegen hatte, nahm er sich fest vor ihr das Wochenende ganz besonders zu machen. Ihr Entspannung verschaffen und damit auch Kraft für die kommende Woche geben. Schließlich musste sie noch solch stressige Tage hinter sich bringen. Innerlich machte er sich einen kleinen Plan zurecht und mit einem Lächeln im Gesicht schlief auch er nach einigen Augenblicken ein. Fest entschlossen seiner Gefährtin zwei wundervolle Tage zu geben, um ihre Energien wieder auf zu tanken.
 

So wie er es sich gedacht hatte, begann ihr Samstagmorgen. Er hatte sie sanft geweckt und sogar Frühstück ans Bett gebracht. Es war für Rin sehr romantisch und lächelte ihn immer wieder verliebt an, während sie gemeinsam das kleine Essen genossen. Dabei besprachen sie, dass sie noch einkaufen wollten und später bei Sesshomaru in der Wohnung etwas kochen wollte. Das spielte ihm natürlich sehr gut in die Karten.
 

Denn auf diese Weise könnte er sich um das Dinner kümmern und Rin ein schönes Bad vorbereiten. Mit schönem Kerzenschein, Duftnote und natürlich auch Rosenblättern. Vielleicht würde er auch mit ihr zusammen das Bad genießen, doch nur, wenn sie das wollen würde. Er wollte sie nicht direkt gleich überfallen. Auch wenn er diese Nähe und Intimität sehr vermisste, wusste er, dass Rin noch nicht ihren Kopf dafür frei hatte. Demnach wollte er sie nicht in einen möglichen inneren Konflikt bringen.
 

‘Man... man... man... du bist ja ein Gentleman’, stichelte mein Biest und ich rollte mit den Augen.
 

Nur für Rin... und sei nicht so nervig... ausnahmsweise sollten wir beide uns konzentrieren, nicht mehr zu wollen., schmunzelte er leicht und das Lachen hallte in seinem Kopf wider. Zum Glück waren sie sich im Bezug auf Rin immer einig. Er konnte sich einfach darauf verlassen, dass es keinen Mist bauen würde.
 

Da der Plan stand, zog sich das Paar für den Tag an und Rin nahm noch eines ihrer Lehrbücher mit. Ein Teil ihrer Kleidung war bereits bei Sesshomaru, daher musste sie davon nichts mitnehmen, wenn sie diese Nacht bei ihm bleiben würde. Angezogen räumten sie noch das Frühstück ab und begaben sich nach unten zum Auto. Gemeinsam fuhren sie ins Einkaufszentrum und machten sich ein paar schöne Stunden dort. Auch wenn er nicht gerne shoppen ging, so freute es ihn, dass Rin Spaß hatte.
 

Man sah ihr direkt an, dass ihr diese Ablenkung sehr gut getan hatte. Sie genoss sichtlich diese paar Stunden und das erfreute ihn sehr. Sie strahlte förmlich und allein dafür hatte es sich seiner Meinung gelohnt. Lächelnd hatte er sie beobachtet und ließ sich sogar von ihrer Sorglosigkeit und Fröhlichkeit anstecken. Diese junge Dame schaffte es immer wieder ihn aus der Reserve zu holen und irgendwie gefiel ihm genau das. Zum Abschluss des Tages hatten sie sich im Supermarkt noch eingedeckt und machten sich auf den Weg nach Hause. Obwohl es noch nicht offiziell Rins Heim war, so fühlte sie sich dort seit langem sehr wohl.
 

In der Wohnung räumten sie zusammen alles auf und es fühlte sich so gut an, dass sie beisammen waren. Fast so als würden sie schon ewig zusammen leben. Bevor Sesshomaru anfangen würde zu kochen, unterbreitete er ihr seine Idee, dass Rin ein schönes Bad nehmen könnte. Überrascht hatte sie ihn angesehen und war sofort begeistert von dem Vorschlag. Sie liebte es gemütlich zu baden und fragte ihn direkt ob er mit ihr kommen wollte. Sie hatte einfach seine Nähe vermisst und wollte dies nun nachholen. Vor allem aber auch vortanken für die kommende Woche.
 

Deshalb beschloss er das Essen nach dem Bad zu machen. Er hatte für Rin noch einen Cappuccino gemacht und lächelte sie an. “Trink noch in Ruhe fertig und ich bereite das Bad vor”, meinte er und würde seinen Plan ohne ihre Anwesenheit durchführen.
 

“Aber... ich kann dir doch helfen”, meinte sie, aber er winkte gleich ab.
 

“Nichts da... ich mache das und du trinkst in Ruhe fertig”, zwinkerte er ihr zu und sie nickte ergeben. Seine Stimmlage hatte ihr klar gemacht, dass er sich nicht umstimmen lassen würde.
 

Zufrieden ging er nach oben in das große Bad und bereitete alles für die Wanne vor. Natürlich hatte er ein paar Kerzen aufgestellt und auch Duftkerzen mit angenehmen Rosengeruch angezündet. Dazu ein schönes Schaumbad und einige Rosenblätter verstreut. Immer wieder schmunzelte er über sich selbst, da er es nie für möglich gehalten hätte, dass er so etwas mal für eine Frau machen würde. Schon gar nicht für einen Menschen. Doch Rin war ihm damals bereits sehr wichtig gewesen.
 

“WOW!”, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Augenblicklich drehte er sich zur Tür um und entdeckte eine staunende Rin. Sie sah sich fasziniert um und ihre Augen leuchteten regelrecht bei dem, was ihr dargeboten wurde. Schmunzelnd trat er an sie heran und reichte ihr seine Hand. Ohne zu zögern nahm sie diese an und lächelte ihn mit roten Wangen an.
 

“Gefällt es dir?”, fragte er sie, obwohl er sich die Antwort bereits denken konnte.
 

“Sehr... danke dir, Sess”, hauchte sie und streckte sich, um ihm einen Kuss zu geben. Direkt kam er ihr entgegen und ihre Lippen verschmolzen zu einem liebevollen, aber auch hungrigen Kuss.
 

“Mmmh”, lösten sie sich voneinander und sogleich entkleideten sie sich gegenseitig. Denn sie wollten in die heiße Wanne steigen, um zu entspannen.
 

Es dauerte einen Moment, bis sie soweit waren, doch dann gingen sie nacheinander in die große Wanne. Sesshomaru lehnte sich an den Rand und öffnete seine Arme. Sofort schmiegte sich Rin an seine Seite und seufzte glücklich auf. Sie hatte tatsächlich damit gar nicht gerechnet. Immerhin hatte sie ihn sehr vernachlässigt und er müsste noch eine Woche auf sie größtenteils verzichten. Und dann machte er sowas Süßes für sie.
 

“Tausend Dank hierfür”, wisperte sie und war sich im Klaren, dass er sie bestimmt hören würde.
 

“Jederzeit”, raunte er, legte sanft einen Finger unter ihr Kinn, um ihren Kopf leicht an zu heben. “Ich liebe dich”, sprach er und bedeckte ihre Lippen erneut mit seinen. Überrascht öffnete sie ihren Mund und er nutzte dies aus und glitt mit seiner Zunge hinein, um ihre zu einem feurigen Tanz heraus zu fordern. Dies erwiderte sie sofort und keuchte, während ihre Hand über seine muskulöse Brust fuhr. Kleine Kreise malte sie darauf und er schmunzelte in den Kuss hinein.
 

Nach einigen Augenblicken lösten sie sich wieder und blickte sich tief in die Augen. Es war so ein schöner und angenehmer Moment, welchen beide in vollen Zügen auskosten. Sie streichelten sich gegenseitig, doch sie blieben eigentlich noch artig, abgesehen von den heißen Küssen, bei denen ihre Zungen immer wieder in dem Mund des anderen waren. Für Außenstehende könnte es sogar fast so aussehen, als würden sie sich gegenseitig aufessen. Da sie aber alleine waren, war es beiden absolut egal gewesen.
 

Erst als das Wasser deutlich kühler war, stiegen sie aus der Wanne und direkt trocknete Sesshomaru seine Gefährtin ab. Sie tat das gleiche und lächelte ihn immer wieder an. Nackt, wie sie war, schritt sie ins Schlafzimmer und ließ dabei ihre Hüfte schwingen. Knurrend folgte er ihr und konnte nicht anders als ihren Hintern an zu starren. Für ihn war und würde sie stets die pure Versuchung darstellen.
 

Beide zogen sich etwas Bequemes, aber auch Warmes an. Mittlerweile bemerkte man, dass der Herbst bald Einzug erhalten würde. Abends waren die Temperatur recht kühl und Rin wollte nicht krank werden, daher hatte sie eine Jogginghose und ein warmes Sweatshirt über ihren BH angezogen. Zufrieden mit ihrer Wahl blickte sie zu ihrem Liebsten und bekam große Augen, da er nur eine einfache Leinenhose an hatte. Er machte auch keine Anstalten, sich ein Shirt oder Hemd an zu ziehen.
 

“Komm... ich koche uns etwas Leckeres und du entspannst ein wenig auf dem Sofa”, schlug er ihr zwinkernd zu und ihre Augen weiteten sich noch mehr.
 

“Was?! Ich will dir aber helfen”, meinte sie, doch auch diesmal schüttelte er den Kopf und lächelte sie an. Leise seufzte sie und würde ihm seinen Willen lassen. Aber nur ausnahmsweise, denn sie war noch etwas erschöpft von den ganzen Prüfungen. Sie hätte sich diese nicht so schwer vorgestellt. Doch da musste sie nun durch und das würde sie dank ihm locker schaffen.
 

So wie es Sesshomaru wollte, machte sie es sich auf dem Sofa gemütlich und las in ihrem Lehrbuch noch ein Kapitel nach, welches sie noch nicht so gut drauf hatte. Schließlich hatte sie kaum praktische Erfahrungen im Bereich der Ausgrabung, deshalb wollte sie das nachlesen und war so darin vertieft, dass sie nicht mitbekam, dass er schon längst gekocht hatte und alles schön auf dem Tablet angeordnet hatte. Mit diesem kam er zu ihr und schmunzelte.
 

Verlegen legte sie das Buch beiseite, als sie sein Räuspern hörte und dankte ihm lächelnd. Gemütlich aßen sie zusammen und sprachen ein wenig über die kommenden Tage. Rin erzählte von ihren Prüfungen, die sie haben würde. Schwerer schluckte er dabei, denn er konnte schon jetzt sagen, dass er sie noch weniger sehen würde, als vergangene Woche. ‘Wir schaffen das schon... danach haben wir sie wieder für zwei Wochen nur für uns’, versuchte sein Biest ihn auf zu muntern.
 

Glücklicherweise klappte das auch sehr gut, weshalb der Abend noch gemütlich wurde. Während Rin nach dem Essen wieder etwas vertieft in ihrem Buch war, kuschelte er mit ihr und las mit ihr mit. Er bewunderte ihren Ehrgeiz und lächelte immer, da sie öfters mal zu ihm blickte und rote Wangen bekam. “Gomen... ich sollte mich auf dich konzentrieren”, meinte sie verlegen, aber auch hier winkte er schnell ab. Es störte ihn gerade nicht, da er wusste, dass sie das nur wegen den Prüfungen machte.
 

Nach einer knappen Stunde hatte Rin das Kapitel fertig gelesen und beide beschlossen ins Bett zu gehen. Denn sie war schon recht müde und Sesshomaru wollte sie einfach nur bei sich haben. Lächelnd kuschelten sie auf seiner großen Matratze und Rin lag half auf seine Brust. Sanft streichelte sie seinen Oberkörper und genüsslich brummte er vor sich hin. Sogar ein leichtes Knurren konnte sie vernehmen. Scheinbar gefiel es seinem Biest ebenfalls so gut wie ihm. Das erfreute Rin, doch sie schlief recht schnell ein.
 

Obwohl er es anfangs schade fand, so wusste er auch, dass er sich jederzeit das holen könnte, was er und sie benötigte. Liebevoll streichelte er über ihren Rücken und beobachtete sie im Schlaf. Sie sah so friedlich und entspannt aus, weshalb er sie einfach nicht wecken wollte. Schließlich könnte er seine Triebe am Morgen immer noch befriedigen. Viel lieber kuschelte er mit ihr und irgendwann wanderte er ins Traumland und genoss ihre direkte Nähe sehr.
 


 

Jedoch verlief nichts mehr nach Plan. In der Nacht bekam Rin ihre monatliche Unpässlichkeit und diese konnte Sesshomaru mal wieder riechen und erneut kam ihm der Geruch eigenartig vor. So langsam bekam wirklich Sorge und so kannte er sich selbst nun Mal nicht. Aber er wollte den Tag mit so etwas nicht noch mehr vermiesen, denn Rin hatte bereits Magenkrämpfe und hatte sich mit einer Wärmflasche auf dem Sofa zurück gezogen.
 

Um es ihr noch angenehmer zu machen, hatte er ihr einen Kräutertee gemacht. Damit würde es ihr sicher schon bald besser gehen. Leider warteten die Prüfungen nicht, bis sie wieder komplett fit war. Aus diesem Grund wollte er ihr den Moment so angenehm wie möglich gestalten. Ihr tat es natürlich extrem leid, dass Sesshomaru erneut nicht auf seine Kosten kommen konnte. Doch gegen diese Natur eines Frauenkörpers konnte sie nichts tun. Hoffentlich würde sich all das wieder legen. Früher oder später würde er dahinter kommen, was ihn wirklich störte.
 

Erst am Abend brachte er sie wieder in ihre Wohnung. Zwar nur widerwillig, aber es würde nicht mehr so lange dauern, bis sie bei ihm offiziell einziehen würde. Er müsste sich nur noch gute vier Wochen gedulden. ‘Was sind schon Wochen, wenn wir Jahrhunderte auf sie warten mussten’, merkte sein inneres Tier an und ausnahmsweise musste er diesem zustimmen.
 


 

Die nächsten Tage waren genauso wie Sesshomaru es befürchtet hatte. Er hatte mit Rin nur einmal mittags gesprochen und erst spät nachts kurz gesehen, ehe sie müde an seiner Seite einschlief. Er war froh, dass er wenigstens bei ihr schlafen konnte. So bekam er wenigstens ihre Nähe zu spüren und konnte ihren Geruch ausgiebig in sich aufnehmen, um den darauffolgenden Tag zu überstehen. Es war immer schwerer für ihn ohne sie zu sein. Zum Glück war es nur noch für ein paar Augenblicke so. Danach würde ihre Zukunft beginnen.
 

Leider wurde seine Sorge nicht gemindert, im Gegenteil. Mittlerweile verhärtete sich der Verdacht, dass bei Rin etwas nicht stimmen würde. Nach längerem hin und her beschloss der Taisho am Freitagvormittag bei Hitomi durch zu klingeln. Vielleicht könnte sie ihm helfen, dieses Rätsel zu lösen. Womöglich würde sie ihm sogar auch einen Tipp geben können, warum ihn dieser Geruch störte und stutzig machte. Er selbst konnte es sich nicht erklären. Aber eines wurde ihm klar, nicht nur die Tage während ihrer Periode rochen anders, sondern auch die fruchtbaren waren anders.
 

Warum ist mir das nicht schon im letzten Monat aufgefallen., wunderte er sich immer noch über sich selbst. Gewöhnlich entgingen ihm keine Details.
 

“Hey, Sess... was verschafft mir die Ehre?”, kam es überrascht und freundlich von Hitomi. Sie war gerade an ihr Handy gegangen und wusste nicht, warum er sie anrufen könnte. Normalerweise machte er das nur im Notfall.
 

“Oh... hey... Hitomi”, brachte er noch in Gedanken heraus und hörte schon ihr Kichern.
 

“Lass mich raten... du wolltest jemand anderen anrufen?”, lachte sie am anderen Ende der Leitung. Einen Moment herrschte Stille und Sesshomaru überlegte, wie er solch ein Gespräch führen sollte.
 

“Nun... also eigentlich nicht... ich wollte mit dir sprechen”, sprach er schließlich ehrlich aus und nun wurde die Wölfin aufmerksamer.
 

“Ist etwas passiert?”, wollte sie direkt wissen, da sie für einen Augenblick dachte, dass etwas mit Kagome wäre. Doch dann würde sich Inu bei ihr melden und nicht Sesshomaru. Aber dahingehend hatte er sich gleich beruhigt. Denn so gesehen, war nichts vorgefallen. “Was kann ich denn für dich tun?”, hakte sie noch einmal nach, da der Taisho noch nicht mit der Sprache rausgerückt war.
 

“Nun... weißt du... mir ist da etwas aufgefallen und ich weiß nicht so recht, wie ich das erklären soll”, begann er und kurz grübelte Hitomi nach.
 

“Sprich einfach drauf los... und dann sehen wir ja, ob ich es verstehe”, meinte sie sanft und ernst zugleich. Kurz atmete er durch und sortierte dabei seine Gedanken.
 

“Sag mal... wäre es möglich, dass eine Duftveränderung etwas über den Gesundheitszustand einer Person verraten könnte?”, stellte er endlich seine Frage und hoffte, dass es nicht zu direkt war. Denn er wollte nicht, dass Hitomi dachte, er würde sie wegen Rins Gesundheit ausfragen.
 

“In wie fern meinst du das mit der Veränderung in dem Geruch?”, fragte Hitomi genauer nach und tippte sich mit dem Stift gegen die Lippen.
 

“Naja... ich bin mir sicher, dass der Geruch zuvor ganz anders war, als in den letzten knapp zwei Monaten”, umschrieb er den Vorfall und wusste genau, wie bescheuert es sich vermutlich für die Wölfin anhören musste.
 

Tatsächlich musste Hitomi gerade schmunzeln und war mehr als froh, dass Sesshomaru sie nicht sah. Ein wenig überlegte sie ihre Worte und seufzte. “Was genau willst du wissen, Sess... und hör auf drum herum zu reden... ich weiß schon längst, dass es etwas mit Rin zu tun hat”, meinte sie direkt und hörte, wie er am anderen Ende schwerer schluckte und sogar leicht seufzte.
 

“Weißt du”, fing er an und fuhr sich verlegen durch die Haare. “Ich bin mir sicher, dass Rins Geruch während ihrer Unpässlichkeit und bei der Empfängniszeit bis vor knapp zwei Monaten noch ganz anders gerochen hatte, als jetzt... vielleicht ist das auch absurd und ich bilde mir das alles nur ein, aber... ich habe doch etwas Sorge um sie”, brachte er es nun auf den Punkt.
 

“Sess... ich...”
 

“Warte, Hitomi”, unterbrach er sie direkt und atmete noch einmal tiefer durch. “Ist Rin kerngesund oder muss ich mir da Gedanken machen?”, definierte er seine Frage unmissverständlich klar.
 

“Oh Sess... das ist echt süß”, schmunzelte die Wölfin. Er jedoch seufzte nur genervt auf.
 

“Glaub mir, Hitomi.... ich habe keine Nerven für Scherze, also beantworte mir einfach meine Frage und gut ist”, knurrte er und das zeigte ihr, dass sie sich momentan auf sehr dünnem Eis befand.
 

“Schon verstanden”, seufzte sie und holte einmal Luft. “Pass auf, Sess. Rin ist absolut kerngesund, daher mach dir keinen Kopf darüber. Jedoch solltest du mal mit ihr über ein paar kleinere Details sprechen.”
 

“Details?”, wiederholte er fast wie in Trance.
 

“Ja, Details. So wie ich dich kenne, ist es für dich sonnenklar, wie du dir deine Zukunft mit ihr vorstellst, doch Rin kann nicht in deinen Kopf sehen. Sie weiß nichts von deinen Wünschen oder gar Sehnsüchten. Deshalb sprich mit ihr und danach sprechen wir uns nochmal”, gluckste sie die letzten Worte und bevor er reagieren konnte, hatte sie bereits aufgelegt.
 

Mit großen Augen starrte er sein Handy an und konnte gerade nicht fassen, dass Hitomi es gewagt hatte einfach so auf zu legen. Das war doch unfassbar. DIESE... MIESE... KLEINE... WÖLFIN., knurrte er förmlich und sein Biest räusperte sich leicht. Auf diese Weise zog er die Aufmerksamkeit auf sich. WAS?!, fuhr er dieses an.
 

‘Wünsche und Sehnsüchte’, wiederholte es nur und erneut weiteten sich Sesshomarus Augen.
 

Verdammt... Rin... weiß es gar nicht...
 

‘Bingo... also lass uns mit ihr reden, denn scheinbar ist da etwas anderes, wenn es nicht krankheitsbedingt ist’, überlegte es und er nickte zustimmend. Er nahm sich fest vor mit seiner Gefährtin zu sprechen, sobald sie wieder zu Hause wäre. Denn er musste wissen, warum das nicht so klappte, wie er es sich vorgestellt hätte.

Ein längst überfälliges Gespräch

Erst dachte Sesshomaru, dass dieser Anruf ihn beruhigen und aufklären würde, aber genau das Gegenteil war eingetroffen. Es wurde sogar schlimmer. In seinem inneren war er sehr aufgewühlt und deshalb tigerte er unruhig in seiner Wohnung herum. Ungeduldig wartete er darauf, dass Rin ihm wie jeden Tag schrieb. Dadurch wusste er, dass sie fertig war und er sie abholen durfte. Erneut ärgerte er sich über sich selbst, dass er so früh bei Hitomi angerufen hatte. Er wollte und brauchte Klarheit darüber, was los war.
 

Unweigerlich legte sich sein Blick auf die Uhr und er seufzte. Noch knapp zwei Stunden würde es dauern, bis Rin fertig werden würde. Normalerweise hatte sie bis spätestens 14 Uhr am Freitag ihre Kurse. Doch wegen der Prüfungen könnte das länger oder auch kürzer dauern. Deshalb musste er sich wirklich zusammenreißen, um nicht direkt zur Uni zu fahren und sie zu holen. ‘Man... du bist ja schlimmer als ich’, lenkte sein Biest die Aufmerksamkeit auf sie.
 

Ach halt die Klappe., schnauzte er zurück und grummelte nur so vor sich hin. Er hätte deutlich später bei Hitomi anrufen sollen, aber wer hätte denn ahnen können, dass die Wölfin ihn so abwimmeln würde.
 

‘Hab dich auch lieb’, lachte es in seinem Inneren. ‘Sie hatte uns gar nicht abgewürgt...’
 

Ernsthaft?, schnaubte er knurrend.
 

‘Na gut... sie hat aufgelegt, aber nicht abgewürgt. Aber sie hat doch recht... solch ein Thema sollten wir erst mit Rin besprechen, bevor wir mit Hitomi weiter reden’, sprach es und traf genau den Punkt, denn Sesshomaru auch schon im Kopf hatte. Aber irgendwie wollte er lieber erst mit der Ärztin reden, denn er wollte Rin nicht in eine unangenehme Situation bringen.
 

Aber genau das wird es wohl werden, sobald wir das Thema ansprechen., seufzte er und machte sich einen Kaffee. Es war einfach eine Sache über die er nicht gerne sprach.
 

‘Aber da müssen wir nun mal durch... also tief durchatmen.... entspannen und sie drauf ansprechen, dass uns was aufgefallen ist’, meinte sein Biest ausnahmsweise vernünftig. Leise seufzte er erneut und fuhr sich durch die Haare, ehe er diese zusammenband.
 

Für gewöhnlich war er der Vernünftige von ihnen und das Biest der Impulsive, aber jetzt war es genau umgekehrt. Nachdenklich nippte er an seinem Kaffee und wartete auf eine Nachricht von ihr. Dabei schweiften seine Gedanken ein wenig ab und er war ein wenig am Zweifeln. Eigentlich war ihm alles klar gewesen, denn für ihn gehörte es nun mal zu einer Ehe, dass früher oder später auch Kinder entstehen würden. Dass Rin womöglich anders darüber dachte, konnte er schließlich nicht wissen.
 

‘Nun hör aber auf... lass uns mit ihr reden und dann machen wir uns Sorgen... jetzt bringen sie uns sowieso nichts’, schnaubte sein Biest direkt und irgendwie waren das ziemlich weise Worte.
 

Okay... ich glaube, ich bin im falschen Film...
 

‘Film? Wie kommst du denn darauf?’, grinste es bereits schon, denn es konnte dem Gedankengang sehr gut folgen.
 

Dass du so vernünftig sein kannst... und ich drehe hier fast durch., erklärte er direkt und nun lachte sein Biest los.
 

‘Ich kann halt auch anders...’, lachte es weiter. ‘Ich bin doch kein Untier.’
 

Na... also darüber streite ich nun nicht mit dir., amüsierte sich Sesshomaru über diesen Kommentar. Eigentlich war sein Biest gefährlich und gnadenlos, aber mittlerweile kannte er mehr Facetten von seinem inneren Tier.
 

‘Och warum denn nicht? Jetzt wo es so spannend geworden ist’, stichelte es ein wenig und schaffte es damit den Daiyokai auf andere Gedanken zu bringen. Genau das, was es erreichen wollte. Auf diese Weise war sein Gemüt etwas runtergefahren und konnte hoffentlich in Ruhe mit Rin sprechen.
 

Schließlich klingelte sein Handy und einen Moment war er verwirrt, denn es war kurz vor 13 Uhr. Sogleich machte er die Nachricht auf und musste sogar schmunzeln. Wie kann sie nur immer so süß sein., überlegte er und schrieb ihr, dass er sie in knapp 15 Minuten holen würde. Die Angabe war zwar sportlich, doch er würde das schon schaffen.
 

Lächelnd kam er an der Uni an und stieg aus dem Wagen. Rin sprach noch mit einer Freundin und strahlte, als sie ihren Gefährten sah. Schnell verabschiedete sie sich von ihrer Freundin und eilte zu ihm. Direkt nahm er sie in seine Arme und sie streckte sich, um sich einen Kuss zu holen. Als er das bemerkte, kam er ihr entgegen und lehnte einen Moment seine Stirn an ihre. Es war fast so als hätten sie sich mehrere Wochen nicht gesehen.
 

“Hey”, hauchte sie mit roten Wangen.
 

“Lief alles gut?”, fragte er, wie so oft in letzter Zeit.
 

“Ja... ich war heute früher fertig”, kicherte sie leise und lehnte sich leicht an ihn. “Nun erstmal zwei Wochen frei... ich mache drei Kreuze, sobald ich fertig bin”, lachte sie und er konnte nicht anders als zu schmunzeln.
 

“Waren das die letzten?”, wollte er wissen.
 

“Leider nein... noch 2 Prüfungen Anfang Oktober, aber dann bin ich durch”, meinte sie entschuldigend. Es war schon süß mit an zu sehen, wie sie ihn mit ihren Rehaugen an blickte. Lächelnd nickte er und führte sie zum Auto. Direkt machte er die Beifahrertür auf und ließ sie einsteigen. Schnell umrundete er den Wagen und stieg ebenfalls ein. Kaum waren sie beide angeschnallt, schon fuhr er los.
 

Ohne Umwege brachte er sie beide zum Wohnhaus, in dem sie künftig leben würden. Gemeinsam fuhren sie mit dem Fahrstuhl hoch und sprachen ein wenig noch über die letzten Tage, da sie nicht viel Zeit zum Reden hatten. Hauptsächlich hatten sie nur die Nächte nebeneinander verbracht und da schlief sie nun Mal. Gerade holten sie die wichtigsten Gespräche nach. Alles, worüber sie in den letzten vier Tagen nicht reden konnten.
 

Mittlerweile hatten sie eine Kleinigkeit zu essen gemacht und sich natürlich Kaffee und Cappuccino organisiert. Sie saßen auf dem Sofa und überlegte, was sie sonst aus dem Leben des Anderen verpasst hatten. Für einen Moment war Sesshomaru abwesend und überlegte, wie er das Thema anschneiden sollte. Diese Abwesenheit bemerkte Rin und sah etwas besorgt zu ihm. “Sess?”, fragte sie ihn. Er reagierte nicht direkt, weshalb sie ihn noch einmal ansprach. Verwunderte blickte er zu ihr und räusperte sich leicht.
 

“Oh... entschuldige... ich war in Gedanken”, meinte er ehrlich, denn das war er tatsächlich.
 

“Nicht schlimm”, lächelte sie und nahm noch einen Schluck von ihrem Becher. “Was hat dich denn so versinken lassen?”, fragte sie schließlich und für einen Moment vergaß er sogar zu atmen.
 

“Ich... nun”, fing er an und wusste nicht, wie er es ihr erklären sollte. Noch nie fiel es ihm so schwer die richtigen Worte zu finden. Wobei er damals auch eher direkt aussprach, was er dachte. Jedoch konnte er das hier nicht machen. Schließlich wollte er Rin nicht verschrecken.
 

“Sess?”, hörte er ihre Stimme und sie hatte ihren Becher auf dem Tisch abgestellt und sich zu ihm gedreht. “Was ist los?”, kam es nun besorgter über ihre Lippen. Einmal atmete er tiefer durch, bevor er seine Worte aussprach.
 

“Mir ist da letztens etwas aufgefallen... seitdem mache ich mir nun mal Gedanken”, fing er an und Rin legte ihren Kopf leicht schief. “Ich weiß, dass wir noch nicht sonderlich viel über unsere Zukunft gesprochen. Aber... ich denke wir sollten darüber reden, oder was meinst du?”, stellte er geschickt die Frage.
 

“Oh... ich... stimmt... irgendwie ging das alles so schnell und wegen der Prüfungen kamen wir nicht dazu”, meinte sie ganz verlegen, aber auch nervös. Letzteres konnte er heraus hören und war verwundert darüber. Doch ihre Einwilligung war sehr gut, denn nun konnte er das Thema etwas zwangloser anschneiden.
 

“Gut... also... die Wohnsituation haben wir ja schon geklärt”, lächelte er sie leicht an.
 

“Korrekt... nach den Prüfungen ziehe ich hier her... sobald unser Haus gebaut ist, werden wir dort leben”, sprach sie freudestrahlend und diese Geste ließ ihn etwas entspannen. Demnach hatte er dahingehend alles richtig gemacht. Vor allem freute er sich über die Aussage, dass es ihr gemeinsames Haus wäre.
 

“So ist es... später werden wir in unserem Haus leben”, bestätigte er ihre Aussage. “Gibt es etwas, was du dir wünschen würdest?”, fragte er sie. Er war etwas unsicher, was er erwarten sollte.
 

Einige Momente musste Rin sogar grübeln. In der Tat gab es noch den ein oder anderen Wunsch, den die junge Dame gerne äußern würde. “Hmmm... wenn ich ehrlich sein soll... gäbe es da wirklich etwas, was ich gerne mit dir machen würde”, fing sie an ihn darauf vor zu bereiten, dass da etwas gab, was sie mit ihm wohl besprechen müsste. Dabei sah sie verlegen zu ihm. Im Moment war sie unsicher, ob er das auch machen wollen würde.
 

“Rin... egal was dich beschäftigen sollte... ich bitte dich immer ehrlich zu mir zu sein”, erklärte er ihr aufmunternd. Denn dies war das Wichtigste, dass sie ihm alles sagen konnte und nichts verheimlichte.
 

“Nun”, kam es schüchtern von ihr und sie räusperte sich. Etwas nervös spielte sie an ihren Fingern. Innerlich wappnete sich Sesshomaru bereits für das Kommende, denn er war es nicht gewohnt über gewisse Themen zu sprechen. Aber mit den folgenden Worten hatte er nun nicht gerechnet. “Ich würde gerne mit dir zu meinen Eltern fahren”, sagte sie mit roten Wangen. “Sie kennen dich nur aus den Interviews. Ich möchte, dass sie sich selbst ein Bild von die machen können”, erklärte sie und knabberte an ihrer Unterlippe.
 

“Hn”, entkam es von ihm ein wenig überrumpelt. Dieser Wunsch war etwas, was er eigentlich schon längst erfüllen wollte, jedoch kam alles ein wenig anders. Während er etwas in seinem Gedankengang versank, wurde Rin durch seine Aussage etwas unsicher.
 

“Ich”, entkam es ihr, aber ihre Stimme versagte. Einmal atmete sie durch. “Es ist okay, wenn du nicht...”, stammelte sie leise, doch schnell nahm er ihre Hände in seine. Dadurch hörte sie auf zu sprechen und schenkte ihm ihre ganze Aufmerksamkeit.
 

“Denk bloß nicht weiter!”, sagte er direkt und zog sie sanft an sich heran. “Ich würde gerne mit dir deine Familie besuchen, Rin”, sprach er und lächelte sie sanft an.
 

“Wirklich?”, hauchte sie und er nickte ohne zu zögern.
 

“Natürlich”, bestätigte er und legte eine Hand auf ihre Wange. “Gomen... ich wollte nicht so lange nichts sagen... aber ich war überrascht über deine Worte”, gestand er ihr und konnte die Erleichterung in ihren Augen ablesen.
 

‘Dann sollten wir nun die Gunst der Stunde nutzen, wenn wir dann bei ihnen sind’, grinste mein Biest und spielerisch rollte ich mit den Augen. Dieses war wahrlich unfassbar. Als ob er nicht auf die Idee gekommen wäre, zu ihren Eltern gefahren wäre, um traditionell um ihre Hand an zu halten. ‘Obwohl das nun später kommt, als wir es eigentlich geplant hätten.’
 

Tja... wir haben da tatsächlich die Rechnung ohne Rin gemacht.
 

‘Wer hätte auch gedacht, dass unser süßes und unschuldiges Rabbit uns verführen würde’, schmunzelte es in seinem Inneren und das war absolut richtig. Das hatte er genauso wenig gedacht, dass sie das tun würde. Damals hatte sie nicht nur ihn überrumpelt, sondern auch sein Biest. Egal wie eigenartig das klang, so liebte er diesen Moment sehr und jede einzelne Sekunde hatte er sehr genossen.
 

“Ich hoffe nur... sie werden nicht böse sein, dass wir schon vor der Hochzeit so intim waren”, schmunzelte er leicht, denn das fiel ihm gerade ein. Leise kicherte Rin.
 

“Ach, Sess... das Ganze war meine eigene Entscheidung zu sagen, dass ich bis zur Hochzeit warten will... und es war auch mein Entschluss, dich zu wollen und dich zu verführen”, erklärte sie ihm und lächelte ihn verträumt an. “Zudem ist doch die Markierung bei euch Yokais doch sowas wie eine Hochzeit.”
 

Aufmerksam hatte er ihr gelauscht und schmunzelte etwas. “Also nur wegen mir hast du das alles überdacht?”, hakte er nach und sie nickte mit knallrotem Kopf. Tatsächlich war er damals irgendwie der ausschlaggebende Punkt für ihre Einstellung, aber auch für ihre Änderung.
 

“Mhm... einzig und allein deinetwegen”, grinste sie leicht. “Vermutlich wollte etwas ganz tief in mir sagen, dass ich auf dich warten sollte. Daher habe ich alle anderen wohl abgelehnt und nie näher an mich heran gelassen als Küsse”, sprach sie aus und brachte ihn zum Nachdenken.
 

“Hn”, überlegte er und wusste ein wenig vorauf sie anspielte. “Ob es so was auch gibt?”
 

“Eine gute Frage... ich bin mir aber sicher, dass wir zueinander gefunden haben, war kein Zufall”, lächelte sie sanft ihren Gefährten an. “Weißt du... ich hatte mich nun mal mit meinen Expartnern noch nie so wohl gefühlt, dass ich mich komplett fallen lassen konnte. Niemand war nun mal das Risiko wert, meine Überzeugung fallen zu lassen... aber bei dir...”, schnurrte sie liebevoll und blickte ihn voller Liebe und Hingabe an.
 

“So? Also war ich das Risiko wert?”, stichelte er leicht.
 

“Absolut... schon als ich dieses Interview von dir gelesen habe und dieses... Bild gesehen habe... wusste ich, dass ich für dich alles hergeben würde”, stimmte sie ihm zu und ihre Wangen glühten bereits roter als rot.
 

“Bild?”, fragte er nach und musste kurz überlegen. Als sie ihm erklärte, welches es war, grinste er breiter. Denn nun war er sich sicher, dass sie ihn auch ohne ihre Erinnerungen so sehr wollte, wie er sie.
 

“Du warst da wirklich heiß drauf... ich hoffe, dass die Damen wissen, dass du MEIN bist”, schnurrte sie und stieg rittlings auf seinen Schoß.
 

Überrascht blinzelte er und sah sie an. Er konnte nur zu deutlich riechen, dass sie erregt war. Kurz schluckte er und schon lagen ihre Lippen auf seinen. Schnell vertieften sie den Kuss und er knurrte in diesen hinein. ‘Hhhhmmmm’, räusperte sich sein Biest. ‘AUS!!! Noch nicht... erst die Arbeit, dann das Vergnügen’, meinte es und leicht seufzte er, denn das war nicht der rechte Moment so was zu sagen.
 

Klappe!, schnauzte er es an und Rin blinzelte leicht, ehe sie sich von ihm löste.
 

“Was ist los?”, fragte sie und betrachtete ihn eingehend.
 

“Gomen... mein Biest hat einen miesen Humor. Das ist alles”, erklärte er.
 

“Erzähl mir davon”, forderte sie kichernd von ihm.
 

‘Na los... erzähl ihr doch von meinem Humor’, grinste es in seinem Inneren.
 

Du hast echt Spaß daran, mich in die Pfanne zu hauen, oder?, grummelte er und leicht schüttelte sein Biest den Kopf.
 

‘Ach komm schon... dieses Thema ist wichtig und das alles noch weiter vor sich hin zu schieben wäre mehr als falsch’, erklärte es direkt und leider musste Sesshomaru ihm zustimmen. ‘Du kannst doch einfach sagen, dass wir beide uns dies wünschen... vielleicht wird es so leichter dies an zu sprechen’, bot es ihm den Ausweg an, dass es von ihnen aus gehen würde.
 

Einige Augenblicke zögerte er noch, ehe er leicht seufzte. Rin zog eine Augenbraue hoch, da er ihr immer noch nicht geantwortet hatte. “Was ist jetzt mit dem Humor?”, fragte sie leicht neugierig, aber auch besorgt. So kannte sie ihren Gefährten gar nicht.
 

“Es meinte... ich sollte erst die Arbeit erledigen und dann das Vergnügen haben”, erklärte Sesshomaru nun wahrheitsgemäß. Schließlich war das ja der Witz an der ganzen Sache.
 

“Oh... habe ich dich nun abgelenkt?”, fragte sie ganz verlegen, doch er winkte ab.
 

“Nein... nicht von der Art Arbeit... wir sprachen über Wünsche und ich... nein mein Biest und ich... wir hätte da eventuell auch einen”, sprach er weiter und konnte ihr ansehen, wie sie das Wörtchen ‘Oh’ tonlos formte.
 

“Darf ich diesen auch erfahren?”, wollte sie nun neugierig wissen und zögernd nickte er.
 

“Nun... wie soll ich es sagen...”
 

“Einfach frei heraus? Was du mir gesagt hast, gilt auch für dich. Bitte sei ehrlich”, sagte sie lächelnd und versuchte ihm auf diese Weise Mut zu machen. Auch wenn das etwas komisch klang. Leicht schmunzelte er über diese Aussage.
 

“Okay... ehrlich gesagt... hatten wir eine kleinere Unterhaltung bezüglich möglichem Nachwuchs”, umschrieb er die Situation und konnte nur zu deutlich sehen, wie ihre Augen sich weiteten. Leichte Panik stieg in ihr auf und sie schluckte schwerer.
 

“Ich... ähm...”, stotterte sie und sah verlegen zur Seite.
 

Mit dieser Reaktion konnte er nicht wirklich etwas anfangen. Irgendwie benahm sie sich gerade ziemlich eigenartig. Was der Grund dafür sein könnte, konnte er sich nicht erklären. “Was ist los, Rin?”, fragte er und legte sanft seine Hand auf ihre Wange, um ihr Gesicht zu sich zu drehen. Sie schluckte schwerer, als sie sich tief in die Augen blickte. Noch bevor er ihre Tränen sehen konnte, roch er diese. Deshalb küsste er ihre Wangen abwechselnd. “Was bedrückt dich?”, kam es nun einfühlsam von ihm.
 

“Ich... nun... ich”, brachte sie langsam heraus. Doch sie unterbrach sich selbst und schloss die Augen, um sich einen Moment zu sortieren. “Ich verhüte”, wisperte sie und durch diese Erkenntnis wurden seine Augen sehr groß.
 

“Du... verhütest? Aber wie?”, wollte er gleich erfahren.
 

“Ähm... geruchsneutrale Kräuter... ich habe Hitomi um Rat gebeten”, erklärte sie und biss sich auf die Unterlippe.
 

“Wie bitte? Ernsthaft? Kräuter?”, brachte er knurrend heraus und kurz zuckte sie zusammen. Es tat ihm auch sofort leid, daher hatte er leicht ihren Rücken gestreichelt. “Aber warum denn? Willst du keine Kinder?”
 

“Ich... ja doch... aber...”, fing sie an und versuchte ein Schluchzen zu unterdrücken. Jedoch konnte sie dies nicht wirklich gut. Es passierte einfach.
 

“Was meinst du mit aber, Rin? Bitte sprich mit mir”, sprach er so ruhig wie es ihm möglich war. Zwar wühlte es ihn auf, doch er konnte sehen, dass es Rin genauso nahe ging.
 

“Ich... wollte nicht egoistisch sein”, kam es über ihre Lippen. Überrascht legte er den Kopf schief.
 

“Egoistisch?”, hakte er nach und sie nickte.
 

“Ich wollte dich... als meinen Mann... ich wollte Kinder von dir... aber... unsere Kinder würden Hanyous werden”, versuchte sie ihren Beweggrund zu erklären. “Du hast dahingehend immer etwas... zurückhaltend reagiert. Auch sobald das Thema Kinder aufkam, warst du eher... schweigsam... also schweigsamer als sonst... deshalb ging ich davon aus, dass du keine willst”, gestand sie ihm ihren Gedanken und nun war er es der schlucken musste.
 

“Was?!”, entkam es ihm fassungslos. Er konnte es nicht glauben, dass sie das einfach so annahm und nicht mit ihm darüber gesprochen hatte.
 

‘Beruhige dich... du hast ja auch nicht mit ihr gesprochen... also seid ihr quitt’, meinte sein Biest und leise seufzte er. Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare.
 

“Gomen, Sess... ich hätte mit dir re...”, fing sie an, doch sie wurde von einem Kuss unterbrochen.
 

Überrascht keuchte sie und öffnete damit ihre Lippen ein wenig. Dies nutzte er sofort aus und glitt mit seiner Zunge in ihren Mund. Kaum hatte er ihre gefunden, schon tanzten diese miteinander. Dabei drückte er sie dichter an sich und schwer atmend löste sich Rin von ihm. Sie brauchte dringend Sauerstoff in ihren Lungen. Beide blickten sich tief in die Augen und sie spürte seine Hände an ihrem Rücken, da er sie wieder sanft streichelte.
 

“Es tut mir leid, Rin... ich hätte dir gleich sagen sollen, dass ich mit dir... und nur mit dir... Kinder möchte. Auch wenn es Hanyous werden, werde ich sie lieben, denn sie sind ein Teil von dir und ich liebe dich auf ewig und darüber hinaus”, raunte er an ihren Lippen und ihr liefen einzelne Tränen über die Wangen.
 

“Wirklich?”, hauchte sie und er nickte.
 

“Nur mit dir”, wiederholte er seine Worte und küsste ihre Tränen weg.
 

“Also... möchtest du auch jetzt schon welche?”, fragte sie leise und schniefte leicht.
 

“Wann immer du willst, Rin... ich richte mich nach dir”, erklärte er lächelnd und küsste erneut ihre Wangen.
 

“Okay”, wisperte sie und schlang ihre Arme um seinen Hals. Da dieses Thema besprochen war, kümmerte er sich ausgiebig um seine Gefährtin. Er wollte ihr zeigen, dass er es ernst meinte. Liebevoll und voller Hingabe hatte er sie nach jeglicher Art verwöhnt. Mit Sicherheit würden sie noch einmal über den richtigen Zeitpunkt sprechen, doch eines stand fest: Sie wollten Nachwuchs. Diesen würden sie früher oder später bestimmt bekommen.

Ein wichtiger Entschluss

Das Wochenende verbrachten die Paare für sich. Diese Zeit brauchten sie auch nach all der letzten Tagen. Vor allem Sesshomaru und Rin tat es sehr gut unter sich zu sein. Die Zweisamkeit mit all ihren schönen Seiten hatte beiden tatsächlich gefehlt. Besonders nach ihrer Aussprach am Freitag schien so als wären beide sorgenfrei und das machte sie umso freier. Zum einen hatte er die Gewissheit, dass Rin all das genauso wollte wie er, und zum anderen war ihre letzte Angst verschwunden mit ihm auch über diese heiklen Themen zu sprechen.
 

Sie hätte ihn auch ohne eigene Kinder bedingungslos geliebt, doch mit der Aussicht welche mit ihm zu haben beflügelte sehr. Zumal er ihr die Entscheidung überlassen hatte, wann der richtige Zeitpunkt sein werden würde. Er würde sie nicht fragen, ob sie so weit wäre. Spätestens sechs Wochen nach der Empfängnis würde er dies wissen, denn dann würde der Herzschlag des Kindes für ihn hörbar sein. Auch wenn sein Biest es gerne erfahren wollte, wann sie die Kräuter absetzen würde, doch das würde nur Druck aufbauen und genau das wollte Sesshomaru vermeiden.
 

Es war für ihn vollkommen in Ordnung, dass er es später erfahren würde. Daher hatte er auch sein Biest überzeugt, denn es war irgendwie auch spannend etwas nicht zu wissen. ‘Ungewohnt für dich, der sonst immer alles im Vorfeld durchplant’, schmunzelte sein inneres Tier.
 

Ich glaube von Rin lasse ich mich gerne überraschen., meinte er und hatte dabei natürlich die Erinnerungen an die Male, an denen sie ihn tatsächlich überrascht hatte. Unter anderem auch ihre gemeinsame erste Nacht. Es war ungeplant und doch so perfekt.
 

‘Weil es eben mit ihr war’, grinste sein Biest und nickte schließlich. ‘Na gut... von Rin lassen wir uns gerne überraschen. Aber dennoch sollten wir das auch bei ihr machen’, schlug es vor und nun war Sesshomaru es, der gerade breiter grinste.
 

Schon klar... ich werde mal sehen, ob ich die Zeit freischaufeln kann., meinte er und damit war sein Entschluss beschlossene Sache. Er würde so bald wie möglich mit Rin zu ihrer Familie fahren.
 

‘Gut, dass wir für die Planung drei Wochen mindestens haben’, lachte es in seinem Inneren und da musste er auch zustimmen. Es wäre ein perfekter Zeitpunkt mit Rin weg zu fahren, nachdem ihr Prüfungsstress vorbei wäre.
 

Daher legte er sich einen Plan zurecht und würde mit Inu und Masaru reden, ob er sich da eine oder vielleicht auch zwei Wochen Zeit nehmen könnte. Auch wenn er gerne seine gesamte Zeit mit Rin verbringen würde, hatte er trotz allem offizielle und ebenso inoffizielle Dinge zu erledigen. Diese wollte er nicht vernachlässigen. Schließlich gehörten diese zu seinem Alltag und die Leute verließen sich nun mal auf ihn. Vermutlich würde er vorarbeiten und Masaru würde ihn in der Zeit, während er weg wäre, vertreten. Inu wollte er nicht mit der Arbeit alleine lassen.
 

Schließlich sollte er sich um seine Frau kümmern. Von nun an würde Kagome sicher mehr Fürsorge brauchen. Denn sie war nun schon bei der Halbzeit angekommen und das merkte man ihr auch an. Öfters war sie müde und brauchte etwas länger für einige Strecken. Doch das war vollkommen normal. Ehrlich gesagt musste er zugeben, dass er der Miko sehr gut stand und auch Inu. Die beiden hatten sich schon damals gut ergänzt, aber jetzt waren sie perfekt und ihre Liebe wirklich zu beneiden.
 

‘Zum Glück haben wir solch eine Liebe auch’, meinte sein Biest ganz gelassen und erneut musste der Taisho zustimmen. Dieses Glück hatte er wahrlich mit Rin und liebte sie von Tag zu Tag immer mehr.
 

Ob es Inu auch so geht?
 

‘Frag ihn doch’, lachte es wieder in seinem Inneren.
 

Augenrollend machte er noch den Cappuccino für Rin fertig und ging mit diesem zu ihr. Sie saß auf dem Sofa und las ein wenig in ihrem Buch. Sie hatten für den Sonntagabend ein ruhigeres Abendprogramm gewählt und ab dem kommenden Tag würde der Alltag sie einholen. Wobei Rin schon etwas packen wollte. Vor allem die Dinge, die sie nicht mehr in der Wohnung brauchen würde. Doch sie wollte auch noch einen schönen Abend mit Yashiko und Ryo in der alten Wohnung machen, um an die schöne gemeinsame Zeit darin zu denken.
 

Doch das würden sie wohl machen, sobald sich der Prüfungsstress bei allen dreien legen würde. Immerhin musste das Paar auch noch ihre Studien abschließen. Auch wenn es für Ryo wohl schon das zweite oder gar dritte Studium war. Dennoch nahm er diesen ernst und lernte fleißig dafür. Aus diesem Grund wäre wohl ein gemeinsamer Abend Anfang Dezember zu machen. So weit Rin noch recht im Bilde war, hatten die beiden Mitte beziehungsweise Ende November ihre letzten Prüfungen.
 

“Danke dir”, lächelte Rin ihn an.
 

“Gerne doch”, sprach er und setzte sich zu ihr. Sie sollte ruhig noch weiter lesen, während er sie dabei beobachten konnte. Sie sah unglaublich niedlich aus. So verbrachten sie noch einige Stunden mit einander. Kurz nach Mitternacht gingen sie schlafen und neckten sich gegenseitig, ehe der Schlaf beide einholte.
 


 

Die kommenden Tage liefen ähnlich ab. Vormittags war Sesshomaru in der Arbeit und Rin packte ein paar Sachen von sich zusammen. Gegen Mittag holte er sie ab und sie brachten die Kisten bereits rüber zur Wohnung. Danach gingen sie meist etwas essen und verbrachten den Nachmittag im Büro. Wobei der Taisho seiner Gefährtin einige praktische Aufgaben erklärte. Schließlich gehörte es sich für sie auch Gegenstände zu erkennen, katalogisieren und auch zu beschreiben. Manchmal musste diese bei einer Auktion untergebracht werden. All diese Feinheiten erklärte er ihr und war begeistert über ihre Bereitschaft zu lernen.
 

Mit einem Studium in der Archäologie konnte man viele verschiedene Berufe einschlagen. Neben den Ausgrabungen war es möglich in einem Museum zu arbeiten. Aber auch als freier Mitarbeiter, wie ein Gastdozent zu sein, war für viele eine gängige Arbeitsbeschäftigung. Rin gefiel diese Vielfalt besonders. Vor allem aber dass Sesshomaru sie nicht gleich mit einer Selbstverständlichkeit in seiner Organisation sah. Natürlich würde sie gerne mit ihm arbeiten, doch sie wollte ebenso selbstständig sein. Dies hatte sie schon immer gewollt und würde das sicher weiterhin beibehalten.
 

Gegen Abend waren sie meistens wieder zurück in der Wohnung und aßen mit Kagome und Inu zusammen. Damit die junge Miko nicht zu viel aufräumen musste, waren sie bei Sesshomaru in der Wohnung. Denn sie wollten das andere Paar ein wenig entlasten und ein Tapetenwechsel war meistens auch nie verkehrt. Wobei Kagomes Stimmungsschwankungen noch ziemlich gewöhnungsbedürftig waren. Da zogen sie einfach den Hut vor Inus Gelassenheit und auch Geduld.
 

“Ach, so schlimm ist es auch nicht... da war Ayame damals um einiges bissiger”, lachte der Hanyou und Masaru konnte dem nur zustimmen.
 

Obwohl der Wolf nur ab und an mit den beiden Paaren unterwegs war, so bekam er die Launen ebenso mit, wie alle anderen. Doch Kagome war verglichen mit seiner Mutter noch ein wahrer Engel. Bei seinen Eltern flogen oft die Fetzen, sobald die Hormone die Oberhand gewannen. Bei Kagome und Inu waren es eher kleinere Diskussionen. Ganz harmlos und simpel. Ob das daran lag, dass Ayame eine Yokai war und Kagome ein Mensch, waren sich die Männer noch nicht ganz einig. Jedoch spielte das wohl durchaus eine größere Rolle.
 

Freitagabend aß Masaru mit den beiden Paaren zusammen. Diesmal hatten sie etwas bestellt und auf dem Rückweg vom Büro abgeholt. Bei Sesshomaru und Rin in der Wohnung hatten sie die Gerichte schließlich verspeist und sprachen über die kommenden Wochen. Dabei merkte Masaru an, dass er eine Zusage von der Universität erhalten hatte. Ab dem 01. April würde er einen Studienplatz im Bereich der Architektur haben. Dadurch würde er ab diesem Zeitpunkt etwas eingeschränkter sein mit seinen Aufgaben innerhalb der Organisation.
 

“Ich hoffe, dass das irgendwie auch klappen wird”, meinte er ehrlich.
 

“Mach dir darum keine Sorgen, Masa”, sprach Sesshomaru und lächelte den Wolf zuversichtlich an.
 

“Genau... wir werden schon klar kommen”, stimmte Inu seinem Bruder zu. Denn sie hatten auch die Zeit vor Masarus Hilfe auch ganz gut hinbekommen. Klar würde seine Unterstützung fehlen, doch das Studium war wichtig für ihn und das sollte er durchziehen.
 

“Ich hoffe”, wiederholte der Wolf und schmunzelte etwas, da die Brüder spielerisch empört reagiert hatten.
 

“Ernsthaft, Masa... mach dir um uns keine Sorgen.”
 

“Sess hat Recht. Notfalls bist du auch nicht weit entfernt”, grinste Inu und Masaru lachte leise.
 

“Stimmt... ein Anruf und ich bin sofort da, sofern ihr nicht während der Unizeit anruft”, amüsierte sich der Wolf.
 

“Aber nein... wir werden dich erst gegen Abend kontaktieren, wenn es wichtig ist”, meinte Kagome lächelnd und tätschelte Inu über den Arm. “Nicht wahr?”, fragte sie ihn grinsend.
 

“Siehst du... Kago passt auf, dass wir die Zeiten einhalten”, zwinkerte der Hanyou und lächelte Masaru an.
 

“Perfekt... das beruhigt mich nun, aber bis April habe ich noch ein paar Monate und werde bis dahin alles vorbereiten, damit ihr problemlos euch zurecht findet”, erklärte Masaru und Rin lächelte. Der Wolf war wirklich sehr zuvorkommend. Das gefiel ihr sehr. Er war komplett anders als seine Geschwister.
 

“Wann kommt denn Hitomi noch mal?”, fragte sie nach, da sie gerade an die Ärztin gedacht hatte, aber schon vergaß, wann diese vorbei kommen würde.
 

“Oh ja... das”, begann Masaru und kaute zu Ende. “Eigentlich wollte sie gestern schon kommen, aber ihr kam eine Patientin dazwischen. Daher nimmt sie den Flug morgen früh hier her. Vermutlich ist sie gegen Mittag da und kann Kago untersuchen.”
 

“Hoffentlich ist soweit alles gut”, kam es gleich besorgt von der Schwangeren.
 

“Aber ja... Hitomi geht es gut und ihrer Patientin auch”, klärte der Wolf direkt auf, damit sich Kagome nicht zu sehr Sorgen machen konnte.
 

Das half auch und die Miko war deutlich ruhiger nun. Dadurch konnten sie über das nächste Thema sprechen und hatten noch einen schönen Abend. Sie amüsierten sich immer wieder über die Tatsache, dass Masaru um einiges fitter mit den Zahlen war als die Inubrüder. Doch das war nun Mal der Bereich der Firma, den die Brüder so schnell wie möglich abgegeben hatten. Irgendwie konnten Rin und Kagome ihre Gefährten da verstehen, wobei Rin da schon mehr Interesse hatte zu erfahren, wie alles funktionierte.
 

Bei Gelegenheit würde Masaru ihr das Zeigen, daher bot es sich an, dass sie kommendes Wochenende gemeinsam einmal über die Abrechnungen der Organisation gehen würden. Natürlich waren das nur die Daten von dem asiatischen Bereich, doch das waren teilweise schon sehr viele Rechnungen zum Einordnen und Gegenrechnen. Je nach Auftragslage konnten es mehrere Ordner sogar werden. Begeistert nickte Rin und freute sich schon darauf, dort etwas Neues zu lernen. Denn an der Uni wurde das nur theoretisch angesprochen und auch nur oberflächlich.
 

Wie so mancher Tag endete auch dieser kurz vor Mitternacht. Da hatte sich Masaru von ihnen verabschiedet und kurz nach ihm ebenso Kagome und Inu. Doch zuvor hatten die fünf noch zusammen aufgeräumt und sich darauf geeinigt, dass Masaru seine Schwester abholen würden. Zeitgleich würden die beiden Paare etwas zum Brunchen organisieren und alles zu Hitomis Unterkunft bringen. Auf diese Weise konnten sie gleich gemeinsam etwas essen und gestärkt die Untersuchung des kleinen Jungen vornehmen.
 


 

Der nächste Morgen kam für Sesshomaru etwas früher, denn er konnte nicht so lange schlafen wie andere. Dennoch blieb er noch liegen und beobachtete Rin einige Zeit. Er liebte es sie beim Schlafen zu sehen. Obwohl es sich für ihn damals kitschig anhörte, so verstand er diesen Gedanken jetzt umso mehr. Vieles begriff er nun deutlich besser als noch vor so vielen Jahrhunderten. Sogar die Worte seines Vaters ergaben immer mehr Sinn. Schmunzelnd streichelte er ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
 

Eine knappe halbe Stunde wurde auch sie wach und blinzelte träge. Sie hatte erwartet, dass er bereits schon wach war, aber auch dass er sie wecken würde. Letzteres blieb aus und das verwunderte sie. “Morgen”, kam es daher etwas verwirrt von ihren Lippen.
 

“Guten Morgen”, raunte er und gab ihr einen kleinen Kuss auf den Mundwinkel, während er leicht über ihre Wange streichelte.
 

“Bist du schon lange wach?”, wollte sie wissen und er schüttelte leicht den Kopf. Etwas skeptisch sah sie ihn an.
 

“Maximal 30 Minuten”, erklärte er ihr ehrlich und das war bei beiden die Definition von nicht lange.
 

“Na gut... aber du hättest mich ruhig wecken können”, meinte sie leicht gähnend und er schmunzelte.
 

“Niemals verpasse ich diese süßen Momente, sobald du selbst langsam wach wirst. Zudem solltest du auch ausschlafen können”, sagte er direkt und sie lächelte ihn sanft an. Dieses Argument würde sie durch gehen lassen.
 

Zusammen nahmen sie sich einige Augenblicke noch Zeit zum Kuscheln und wach werden. Selbstredend blieb es nicht so artig, wie bei manch anderen, denn beide brauchten diese Zuwendung sehr. Schließlich hätten sie noch acht Tage, bis Rin wieder eine knappe Woche sich auf ihr Studium konzentrieren musste. Viele konnten sagen, was sie wollten, doch der Trieb war nun mal stärker und dagegen konnten sie beide nichts tun. Aber ehrlich gesagt wollten sie dies nicht anders. Sie mochten ihre Zweisamkeit mit all dieser Intimität sehr.
 

Später gingen sie noch duschen und ließen sich dabei extra viel Zeit. Immerhin mussten sie erst nach 13 Uhr bei Hitomis Unterkunft sein. Sie hatten sich auf diese Zeit geeinigt, damit Masaru seine Schwester in Ruhe abholen konnte und nicht so hetzen musste. Zudem würde Inu mi Kagome sich um das Essen kümmern, was sie für den Brunch brauchen würden. Daher ließen sie auch einige Momente beim Anziehen verstreichen. Erst dann gönnten sie sich einen Kaffee beziehungsweise einen Cappuccino und verließen die Wohnung.
 

Dank seines guten Gehörs wusste Sesshomaru, dass sein Bruder bereits mit seiner Gefährtin unterwegs war. Doch das war nicht schlimm, da sie vermutlich zeitgleich bei Hitomi sein würden. Das nächste Mal würde er das Essen besorgen, sodass Kagome und Inu mehr Zeit am Morgen für sich haben würden. So war es um einiges einfacher zu regeln, als wenn sie alles zusammen machen würden und sich noch womöglich im Weg stehen würden. Genauso hatte er es auch gerne in der Küche. Ein Helfer reichte vollkommen aus. Alle anderen waren zu viel des Guten.
 

“Ich bin gespannt, ob Kago und Inu schon da sind”, meinte Rin, nachdem Sesshomaru auf dem Parkplatz zum Stehen kam. Wie von selbst schnupperte er leicht, als er ausgestiegen war, und Rin kicherte leise neben ihm.
 

“Und?”, fragte sie nach und er schüttelte leicht den Kopf. Denn er konnte ihre Gerüche nicht wahr nehmen.
 

“Vermutlich sind wir sogar die Ersten”, überlegte er und nur wenig später bewahrheitete sich seine Annahme.
 

Nur wenig nach ihnen kam Inu mit dem Wagen und auch Masaru mit seinem. Schmunzelnd begrüßte Rin die ankommenden Freunde und Hitomi lachte leise. “Also ihr hättet auch schon reingehen können”, bemerkte sie.
 

“Wir sind auch erst seit ein paar Minuten da”, winkte Sesshomaru gleich ab und verstehend nickte die Wölfin.
 

An der Haustür machte sie die Tür auf und ließ alle anderen hinein. Natürlich aßen sie zuerst miteinander und plauderten ein wenig über die letzten Wochen. Da sie sich vor einem knappen Monat das letzte Mal gesehen hatten, gab es auch viel zu erzählen. Es war einfach ein schöner Mittag unter Freunden und das genossen alle Anwesenden sehr. Vor allem fühlte sich Rin immer wohler bei der Offenheit der Wölfin und schmunzelte sogar öfters über die Erzählungen der letzten Ausflüge, die Hitomi mit ihrem Mann unternommen hatte.
 

“Ich fasse es immer noch nicht, wie Aidan es mit dir aushält”, meinte Masaru ehrlich und Inu verkniff sich ein Lachen. Sesshomaru hingegen musste bei dem Kommentar schmunzeln, denn diese Frage stellten sich vermutlich alle, die die Beiden kannten.
 

“Tjaha... er weiß halt, wie besonders ich bin”, grinste Hitomi und trank noch ihren Kaffee.
 

“Ja, besonders verrückt und doch ist er noch bei dir”, amüsierte sich ihr Bruder weiter.
 

“Ich glaube... ihr alle kennt ihn noch nicht richtig”, zwinkerte sie darauf hin, da ihr Mann durchaus genauso verrückt sein konnte wie sie. Vielleicht war er sogar viel schlimmer in vielerlei Hinsicht.
 

“Ach ja? Erzähl”, meinte nun Inu neugierig und Hitomi grinste nur noch breiter.
 

“Glaub mir... wenn ich dir sage, dass er nicht so brav ist, wie er sich gibt”, erklärte sie nur. Verwundert blinzelte Masaru und legte den Kopf schief.
 

“Wie? Mehr Info bekommen wir nicht?”, entrüstete er sich und sie lachte leise.
 

“Eine Lady schweigt und genießt”, kam es noch über ihre Lippen.
 

Einen Moment mussten die Anwesenden überlegen, was sie meinte, doch dann fiel der Groschen. Während Inu große Augen bekam, klappte Masaru kurz der Mund auf, ehe er sich wieder fasste. Rin und Kagome wurden rot und versuchten sich nicht weiter aus zu malen, wie dieser Genuss aussehen mögen würde. Sesshomaru schüttelte nur leicht den Kopf und war kurz versucht, sie zu schimpfen, doch sie sprach nur die Wahrheit aus und ging dabei nicht ins Detail. Dafür war er ihr sogar dankbar, denn bei den Wölfen ging es oftmals sehr wild zu.
 

“Da das geklärt ist”, begann Hitomi grinsend und trank ihren Becher aus. “Sollten wir die Untersuchung machen.”
 

Auf diese Weise machte sie geschickt einen Themenwechsel und diesen hießen die beiden Menschen nur Willkommen. Sie waren zwar schon offener geworden, jedoch würden sie niemals so offen über Sex sprechen können, wie es vermutlich die Wölfin gewohnt war. Daher erhoben sie sich und wollten schon abräumen, aber Sesshomaru winkte ab. Das würde er mit Masaru übernehmen, während die anderen im Behandlungszimmer wären. Dankend lächelte Kagome ihren Schwager an und so verschwanden sie wie letzten Monat in der kleinen Praxis.
 

“Gibt es irgendwelche akuten Beschwerden?”, fragte Hitomi, bevor sie sich ihre Hände desinfizierte und Kagome auf die Liege bat.
 

“Bisher nur die starke Müdigkeit und diese Anspannung”, erklärte die werdende Mutter und leicht nickte die Ärztin.
 

“Die Müdigkeit ist normal, da dein Körper mehr Energie verbraucht, muss er nun auch öfters ruhen. Lege dich ruhig Mal für ein paar Stunden hin und versuche zu entspannen. Das hilft auch beim zweiten Problem, wobei du auch ein warmes Vollbad machen könntest.”
 

“Vollbad?”, hakte Kagome nach und Hitomi nickte.
 

“Mhm... du kannst ganz normal baden, solange das Wasser nicht zu heiß wird und du auch nicht zu lange drin bist. Doch gegen leicht höhere Temperatur als dein Körper und einer gemütlichen Stunde spricht nichts dagegen”, meinte die Ärztin sanft und konnte tatsächlich das Leuchten in Kagomes Augen sehen.
 

“Oh, dann werde ich das doch bei Gelegenheit wieder machen”, lächelte die Miko sanft und schob ihr Shirt rauf, damit Hitomi ihren Bauch und damit ihr Baby untersuchen konnte. Innerlich war sie schon sehr gespannt darauf zu sehen, wie es sich entwickelt hatte.

24. Schwangerschaftswoche

“Wollen wir mal sehen, wie es eurem kleinen Jungen geht”, sprach Hitomi sanft aus und Inu sah wie gebannt auf den Monitor. Genau wie Kagome und auch Rin. “Du bist nun in der 24. Woche, damit Ende des 6. Monats.”
 

Das klang so unwirklich, dass es nur noch wenige Monate waren, bis Kagome ihren Jungen im Arm halten konnte. Lächelnd nickte sie und lauschte weiterhin den Worten der Wölfin. Diese zeigte ihnen die Augen, die sich bereits vollständig entwickelt hatten, doch erst im kommenden Monat würde das Baby sie öffnen. Die Iris enthält zu diesem Zeitpunkt noch keine Farbe, weshalb man sich dabei bis zur Geburt einfach gedulden sollte.
 

“Ist die Augenfarbe dann direkt definiert?”, fragte Rin neugierig nach, da sie sich da gar nicht auskannte.
 

“Bei Menschenkindern ist die Farbe anfangs immer Blau... bei Hanyous ab und zu auch... also sollten wir gespannt sein, wie es in diesem Fall wäre. Bei reinen Yokais ist direkt die Augenfarbe klar, da die Entwicklung vor der Geburt abgeschlossen ist”, beantwortete Hitomi und die Anwesenden nickten. Demnach war das alles noch sehr spannend, welche Iridenfarbe der Junge haben würden.
 

“Verstehe”, meinten die anderen fast wie aus einem Mund. Es war ziemlich spannend, welche Unterschiede es gab. Darüber würde Hitomi sicher noch mehrere Notizen machen und mit ihrem Bruder alles zusammen schreiben.
 

“Da haben wir den Kleinen ja”, sprach Hitomi lächelnd aus, nachdem sie das Gel aufgetragen hatte und schon mit der Sonde über den Bauch gefahren war.
 

“Unser Baby... sieht ja schon aus wie ein richtiger Mensch”, brachte Kagome heraus und Inu nickte nur sprachlos. Damit hätte er gar nicht gerechnet.
 

“Die Haut eures Sohnes hat sich bereits gebildet. Sie ist aber noch sehr dünn und fast schon durchsichtig”, erklärte die Ärztin weiter und zeigte auf dem Bildschirm. Man konnte mittlerweile vieles erkennen, doch mögliche Anzeichen, ob das Kind ein Mischling werden würde, gab es nicht. Da war schon Kagome gespannt, ob ihr Sohn nach der Geburt etwas haben würde.
 

“Das ist unglaublich, dass man das so gut schon sehen kann”, staunte Inu und die Wölfin lächelte sanft.
 

“Mhm... die Entwicklung sieht sehr gut aus... wartet ich schalte mal in den anderen Modus, dann könnt ihr besser sehen”, meinte sie nachdenklich und ging über in einen anderen Filter. Dadurch war das Baby noch besser zu erkennen und auch die faltige und runzlige Haut.
 

“Oh... das ist unfassbar”, hauchte Rin neugierig und war wirklich dankbar, dass Kagome und Inu ihr erlaubten dabei sein zu dürfen. Auf diese Weise konnte sie sich schon sehr gut vorbereiten, falls es mal bei ihr so weit sein sollte.
 

“Ist es normal, dass die Haut so aussieht?”, fragte Kagome etwas besorgt.
 

“Keine Sorge, Kago... die Fettschicht unter der Haut wächst langsamer als die Haut selbst, das wird in knapp zwei Monaten alles ganz straff sein”, klärte Hitomi sanft die Schwangere auf und lächelte. Erleichtert atmete Kagome durch und war wirklich froh, dass Hitomi sie direkt aufklärte und auch beruhigte.
 

“Wie groß ist er denn schon?”, wollte Inu wissen.
 

“Einen Moment”, kam es von der Ärztin und sie nahm ein wenig Maß. “Er ist nun 27 Zentimeter groß und knappe 600 Gram schwer.”
 

“Wow... ein gutes Stück gewachsen”, staunte Kagome.
 

“Oh ja... und ab sofort wird er auch jedes Mal mehr zulegen, deshalb nicht wundern”, sagte Hitomi sanft. “In diesem Stadium ist das Kind sogar überlebensfähig, sofern alle medizinischen Geräte da sind. Dennoch passt auf, dass Kago keine Wehen bekommt.”
 

Überrascht sahen sich Kagome und Inu an, ehe sie wieder zu Hitomi blickten. “Das haben wir nicht vor”, stellte Kagome gleich klar.
 

“Das weiß ich, trotzdem pass auf dich auf”, lächelte Hitomi und Kagome nickte.
 

“Worauf sollen wir besonders achten?”, fragte nun Inu, da er gerne wissen wollte, was er vermeiden sollte.
 

“Eigentlich nur darauf aufpassen, dass keine extremen Belastungen auftreten. Sowohl körperlich als auch seelisch. Am besten viel ruhen und die Füße hochlegen. Nichts schweres Heben erklärt sich denke ich von alleine”, beantwortete sie die Frage direkt und lächelte das Paar an.
 

“Darauf passen wir besonders auf”, meinte Inu und Kagome schnaubte leise. Kurz war Hitomi etwas sprachlos. So etwas hatte sie von der Miko nicht erwartet.
 

“Wenn es nach ihnen ginge, dann dürfte ich noch nicht mal einen Teller tragen”, erklärte sie deshalb der Wölfin und diese grinste leicht.
 

“Das ist normal... aber solche Dinge gehen klar”, zwinkerte Hitomi fast so als wollte sie die Übervorsorge bereits im Keim ersticken. Inu nickte und grinste leicht.
 

“Dennoch darf ich diese Kleinigkeiten für meine Frau tragen”, zwinkerte er und Kagome rollte mit den Augen.
 

“Natürlich darfst du das, aber frage sie vorher um Erlaubnis”, bemerkte Hitomi, denn sie kannte die Hormone der Schwangeren und diese waren nicht ohne. Besonders wenn es darum ging die Unabhängigkeit ab zu legen.
 

“Das ist ein guter Punkt”, grinste Kagome nun.
 

“Na gut... das bekomme ich hin”, kam es nun von Inu. Die Damen lachten leise und auch er tat es ihnen gleich.
 

Nachdem die Wölfin noch zwei Bilder von dem Jungen gemacht hatte, gab sie Kagome ein paar Tücher für das Gel. Dankend nahm sie diese auch an und machte den Bauch sauber. Dabei sprach Hitomi noch, dass Kagome sich nicht wundern sollte, falls ihre Haut etwas trockener oder fettiger werden könnte. Das wäre schließlich normal, da die Hormone vieles bewirken. Besonders bei der Haut. Sie empfahl noch die Pflegeprodukte zu wechseln, wenn es nötig werden sollte.
 

“Vor allem aber nicht zu viel Sonne tanken, das könnte bei der empfindlichen Haut schlimmere Folgen haben als gewöhnlich”, erklärte sie noch und Kagome nickte zustimmend. Sie würde sich vermehrt im Schatten aufhalten und direktes Sonnenlicht etwas meiden. “Sehr gut und beim Schlafen lieber seitlich... das ist doch angenehmer als auf dem Bauch”, zwinkerte die Ärztin noch der Miko zu.
 

“Wird gemacht, Hitomi... noch etwas, worauf ich aufpassen sollte?”, hakte Kagome nach.
 

“Vermeide Lebensmittel, die einen aufblähen können. Das könnte unangenehm werden”, sprach sie nachdenklich aus. “Und vermeide zu viel Kohlensäure... das wäre auch nicht so gut für dich. Aber ganz wichtig! Passt auf die Vorzeichen von Frühwehen auf. Damit ist wirklich nicht zu spaßen”, kam es etwas strenger von der Ärztin und die werdenden Eltern nickten zustimmend.
 

Direkt fragte Inu nach, was die Symptome sein könnten, und die Wölfin erzählte von den Andeutungen. Vor allem waren das körperliche Beschwerden, die Kagome auffallen sollten. Schließlich kannte die Miko die Krämpfe, die sie während ihrer Menstruation bekommen könnte. Zudem wären da noch die veränderten Scheidenausflüsse und der Druck auf dem Beckenbereich. Daher notierte sich Inu im Hinterkopf, dass er Hitomi sofort kontaktieren würde, sobald eines dieser Anzeichen auftreten würde.
 

“Wir werden darauf achten”, versprach Kagome lächelnd und richtete ihre Kleidung wieder her.
 

Zusammen gingen sie zu Sesshomaru und Masaru, die bereits die Küche aufgeräumt hatten und sogar schon Kaffee, Tee und Gebäck bereit gestellt hatten. “Oh wie praktisch, danke euch”, grinste Hitomi und nahm sich einen Kaffee, den sie mittlerweile gut gebrauchen konnte.
 

“Gerne doch und wie geht es meinem Neffen?”, fragte Sesshomaru und Kagome kicherte leise. Das war das erste Mal, dass er den Kleinen so genannt hatte.
 

“Ein strammer kleiner Bursche”, grinste die Wölfin und Inu war wahrlich stolz darauf, dass sein Junge so gut gewachsen war.
 

“Man kann sogar schon fast alles erkennen, so wie es sein sollte”, meinte Inu und zeigte seinem Bruder das Bild, welches Hitomi vorhin gemacht hatte.
 

“Tatsächlich... schon ziemlich gewachsen”, bemerkte der Taisho und konnte nicht verbergen, dass er überrascht war. “Das scheint nun schneller voran zu schreiten, oder irre ich mich?”, fragte er und die Ärztin nickte zustimmend.
 

“So ist es... ab sofort wird der Kleine stetig weiter wachsen. Daher sollte Kagome ruhig etwas mehr Pausen machen und die Füße hochlegen”, erklärte sie sanft.
 

“Natürlich und ich verwöhne sie, so gut es geht”, meinte Inu grinsend und meinte damit nicht nur Massagen oder Zärtlichkeiten. Denn er würde alle ihre Bedürfnisse decken.
 

“So ist es gut. Ihr könnt auch schon schauen, wie ihr das Kinderzimmer einrichten möchtet. Aber auch wie ihr das mit der Erziehung machen möchtet. Vor allem bei dir wegen der Uni”, gab Hitomi ihnen den Tipp.
 

“Also wegen der Uni ist alles bereits geregelt. Ich werde ab November in den Onlinemodus wechseln und die Prüfungen in den Sommerferien nachholen. Kommendes Semester setze ich aus und vielleicht das darauffolgende. Je nachdem, wie es mit dem Kleinen dann klappen wird”, erklärte die Miko und streichelte sanft über ihren Bauch.
 

“Das klingt vernünftig”, lächelte die Wölfin und sie setzten sich alle hin, um das Gebäck zu genießen.
 

Während des Essens unterhielten sie sich wieder über Alltägliches und Hitomi erzählte ein wenig von den Tagen, an denen die meisten Zeit hätten, um die Babyparty zu machen. Daher machten sie den Tag fix und würden kommenden Monat diese abhalten. Sogleich verteilten sie die Aufgaben, die nun anstehen würden. Die Wölfin würde sich um die Einladungen kümmern und Masaru bot an eine geeignete Lokation zu finden. Rin und Sesshomaru würden sich damit um das Essen und die Dekoration kümmern.
 

“Und was sollen Inu und ich machen?”, hakte Kagome nach und auch ihr Gefährt sah zu den anderen.
 

“Ihr... seid einfach pünktlich da”, grinste Hitomi und bevor das Paar protestieren konnte, bestätigten die Anderen diese Aussage ebenfalls.
 

“Aber...”, begann Inu.
 

“Kein aber... das ist unser Geschenk an euch”, erklärte Masaru lächelnd und grinste.
 

“Genau... das machen wir bei jeder Babyparty so”, sprach Hitomi weiter. “Und werden es auch künftig so handhaben.” Das war etwas, was sich die Wölfin sicher nicht nehmen lassen würde.
 

“Na gut... aber wenn...”, fing die Miko an.
 

“Dann melden wir uns”, zwinkerte die Wölfin und nun mussten die künftigen Eltern damit klar kommen.
 

Nachdem sie alle jeweils ihr Gebäck verputzt hatten, saßen sie noch beisammen und sprachen ein wenig. Doch schon bald gingen die Paare nach Hause und Hitomi blieb mit ihrem Bruder noch zurück. Sie redeten noch eine Weile und die Wölfin schrieb Rin und Sesshomaru jeweils eine Nachricht. Sie wollte sich noch bei ihnen entschuldigen. Zum einem bei ihm, da sie ihn so abgewürgt hatte, und zum anderen bei Rin, weil sie ihm einen Tipp gegeben hatte. Jedoch waren beide der Ärztin nicht böse gewesen. Im Gegenteil, denn so konnten sie sich aus sprechen.
 

Der Abend war noch ruhig und gemütlich. Beide Paaren entspannten noch ein wenig, wobei Kagome und Inu ein wenig gebacken hatten, denn sie wollten am nächsten Tag zu Manami. Ein schönes Familienessen war genau das richtige und mit leeren Händen würde Kagome niemals ihre Mutter besuchen. Vor allem wollte sie ihr die neuen Babybilder zeigen. Inu und sie hatten ein kleines Album gemacht, in das sie die wichtigsten Daten hineinschrieben, ein Bild vom Bauch hinein geklebt hatten und ebenso das Ultraschalbild dazu. So würden sie sich auch in Zukunft an diese Zeit erinnern können.
 


 

Sonntagmorgen wurde Kagome von vielen süßen Küssen geweckt. “Mmmh”, nuschelte sie und schmiegte sich dichter an ihren Mann heran. Es fühlte sich unglaublich an, sobald seine Lippen ihre Haut berührten. Da hatte ihre Ärztin absolut recht, denn sie war sehr empfindlich geworden. Lächelnd schlug sie ihre Augen auf und blickte zu Inu. “So kann der Morgen doch sehr gut beginnen”, hauchte sie verliebt.
 

“Oh ja... das werde ich definitiv mir merken”, grinste er zwischen seinen Küssen und kam bereits zu ihrem Hals. Liebevoll liebkoste er diesen und schlussendlich küssten sie sich voller Liebe, Lust und Gier. Sie verschlangen sich regelrecht und ließen sich ihre Zweisamkeit nicht nehmen. Denn durch die Schwangerschaft war Kagome öfters ganz lustvoll geladen zu sein und wollte sich auch Erleichterung verschaffen. Dabei half der Hanyou nur zu gerne.
 

Nach einem wundervollen und ausgiebigen Akt, gingen beide duschen, wobei Inu ihr dabei half ihre Beine zu rasieren. Anfangs war es ihr peinlich, aber es war nun mal etwas schwerer mit dem Babybauch. Waxing wollte sie in der Schwangerschaft nicht machen. Das würde sie kommendes Jahr erst wieder in Angriff nehmen, da es eben auch unangenehm war. Hin und wieder hatte sie dabei gezuckt und geflucht und das wäre in ihrem Zustand nicht das Beste. Schließlich sollte sie übermäßige Anspannungen für den Bauch vermeiden.
 

“Nun frühstücken wir noch etwas und fahren dann langsam rüber zu Manami. Bin schon gespannt, was sie zu unserem Jungen sagen wird”, grinste er leicht, während sie sich gegenseitig abtrockneten.
 

“Klingt nach einem guten Plan... hilfst du mit dem BH?”, fragte sie ihn sanft und er nickte liebevoll. Manchmal hatte sie Probleme diese zu schließen.
 

“Du solltest demnächst neue holen, die weniger spannen”, schlug er ihr vor und überrascht blinzelte sie.
 

“Huch? Sind sie etwa wieder gewachsen?”, hakte sie nach und entdeckte ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen ihres Mannes.
 

“Oh ja... definitiv”, beantwortete er und sah nur zu deutlich, dass sie röter um die Nase wurde.
 

“Dann... sollte ich vielleicht mit Rin einkaufen gehen”, kicherte sie leise und würde Rin fragen, ob sie in den nächsten Tagen etwas Zeit hätte.
 

Kaum waren sie angezogen, schon holte Inu den Kuchen und verließ mit Kagome die Wohnung. Zusammen fuhren sie nach unten in die Tiefgarage und stiegen in den Wagen. Sofort fuhr Inu los und mehrere Minuten später waren sie auf dem Parkplatz am Tempelgelände. Dort stiegen sie aus und folgten der Treppe hinauf. Mit einer kleinen Pause schafften sie es auch nach oben. Einmal mehr merkte sie, dass es immer schwerer wurde.
 

“Uff... bald musst du mich hier hoch tragen”, schmunzelte sie und Inu lachte leise.
 

“Das werde ich liebend gern sogar machen”, zwinkerte er ihr zu und sie schlug ihm spielerisch auf den Oberarm. Leise lachte er und wusste genau, dass sie das scherzhaft meinte. Er hingegen würde das ernst nehmen, wenn sie es auch so meinen würde. “Nur ein Wort und ich trage dich auf Händen durch die Gegend”, sprach er ehrlich aus und beugte sich leicht zu ihr, um ihr einen Kuss zu geben.
 

Nur zu gern erwiderte sie den Kuss und lächelte ihn verliebt an. “Ich weiß das zu schätzen, Kokoro”, sprach sie sanft aus. “Aber noch werde ich alleine gehen”, bestimmte sie und er nickte zustimmend.
 

“Natürlich, aber scheue dich nicht davor, etwas zu sagen... du hast Hitomi gestern gehört. Öfters ausruhen.”
 

“Ach ja? Also in deinen Armen liegen, während du mich trägst?”, hakte sie nach.
 

“Genau das meine ich damit, Juwel”, lachte er leise und legte den freien Arm um sie, denn er hatte in der anderen Hand noch den Kuchen. Leise kicherte sie und lehnte sich kurz an ihn, um noch einen Moment unter sich zu haben.
 

“Komm, wir sollten weiter... Mama wartet sicher schon ungeduldig”, schmunzelte sie und er nickte zustimmend.
 

Sogleich machten sie sich auf den Weg weiter zum Wohnhaus und noch bevor sie an der Tür ankamen, wurde diese schon aufgemacht. Strahlend wurden sie von Manami begrüßt. Sie zog das Paar in ihre Arme und knuddelte sie einmal durch. Daran musste Inu sich wirklich noch gewöhnen, doch das würde er sicher schon bald tun. Kagome kicherte leise, als sie dran war. Wobei ihre Mama natürlich auf den Bauch aufpasste. Es fühlte sich immer realer an und glücklicher konnte die Miko nicht werden.
 

“Kommt rein”, sagte Manami lachend.
 

Dem Wunsch folgend gingen sie hinein und schlüpften aus den Schuhen. Dort begrüßten sie auch gleich Sota und ihren Großvater. Erst nach der Begrüßung stellte Inu den Kuchen in die Küche und sie machten es sich im Wohnzimmer bequem. Während Kagome ihrer Mutter und ihrem Großvater das Album mit den neusten Bildern zeigte, zockte Inu mit Sota ein wenig auf der Konsole. Der junge Mann hatte einfach noch kein Interesse an einem Baby, war ja auch nicht so schlimm, schließlich war Sota noch ein Teenager und hatte genug Zeit sich damit an zu freunden.
 

Verzückt sah Manami das Bild an und seufzte glücklich auf. Es freute sie so sehr, dass sie Oma werden würde. “Der Kleine ist wirklich schon sehr gut gewachsen”, lächelte sie und Kagome nickte.
 

“Ab jetzt nimmt er immer mehr zu und ich werde deutlich runder”, bemerkte die Miko und ihre Mutter kicherte leise.
 

“Das stimmt, aber es ist auch ein wundervolles Gefühl, wenn neues Leben in einem heran wächst”, sprach die Ältere verträumt aus und ihre Tochter wurde leicht rot.
 

Dieser Ansicht war sie nämlich auch. Es war unglaublich zu sehen, wie das Kind im Bauch größer wird und dies sich auch bemerkbar bei ihrer Figur machte. Ehrlich gesagt liebte sie es zu sehen, wie ihr Bauch wuchs. Egal was andere dazu denken, sie war mehr als glücklich. Besonders weil Inu ihr Mann war und der Vater ihres Jungen. Er allein war das, was sie immer wollte und nun würde sie mit ihm schon bald eine richtige Familie sein. Zwar hatte sie auch etwas Angst, denn eine Geburt war nicht einfach, ebenso auch ein Leben mit einem Baby. Doch mit ihm fühlte sie sich stark.
 

“Und sonst ist alles gut?”, wollte Manami wissen und holte Kagome damit aus ihrer kleinen Gedankenwelt heraus. Kurz blinzelte sie und nickte.
 

“Soweit entwickelt sich alles sehr gut. Ich soll nur aufpassen nicht zu viel Kohlensäure zu mir zu nehmen”, erklärte sie lächelnd.
 

“Stimmt... jetzt ist die Zeit, wo du dich so aufgebläht fühlen kannst.”
 

“Genau... und da hilft Inu mir sehr gut... er hat mit Sess einen kleinen Essensplan aufgestellt, damit ich auch nichts falsches esse”, kicherte die Schwangere leise.
 

“Das hört sich großartig an... und Sess wollte heute nicht mit kommen?”, fragte Manami nach.
 

“Er wollte noch etwas Zweisamkeit mit Rin... die Arme schreibt bald wieder ihre Prüfungen und da haben sie wenig Zeit zusammen”, erklärte Kagome wahrheitsgemäß und verstehend nickte ihre Mutter.
 

“Das sei ihnen gegönnt”, lächelte sie sanft und legte sorgfältig das Album beiseite. “Kommt, lasst uns essen”, schlug sie vor. Obwohl Sota leicht meckerte, erhob er sich schließlich und ging sich die Hände waschen.
 

In der Küche setzten sie sich und begannen auch zu essen. Sie sprachen noch über das Alltägliche, aber auch darüber, wie es bei Kagome weiter gehen sollte. Denn sie war im ersten Semester an der Universität und so einfach wäre es später auch nicht. Daher erzählte das Paar, was sie bereits vorbereitet hatten. Für Inu war es klar, dass er seine Frau in allen Belangen unterstützen würde. Deshalb erklärte er auch, dass er auf seinen Sohn aufpassen würde, sobald Kagome bereit war in ihr Studium wieder ein zu steigen.
 

Da sie ein bis zwei Semester problemlos pausieren konnte, gab da weniger Probleme mit dem Studienplatz. Diese Ausführung erfreute Manami sehr. Es zeigte ihr erneut, wie erwachsen Inu geworden war und auch ihre Tochter war noch verantwortungsbewusster als sonst. Die beiden waren wahrlich ein perfektes Team. Natürlich bot Manami den beiden an ebenso auf den Kleinen auf zu passen, falls sie mal Zeit für sich brauchen würde. Schließlich sollte das niemals zu kurz kommen.

Eine Nacht unter den Sternen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die Planung steht

Mehrere Momente nach ihrem gemeinsamen Akt hielt Sesshomaru seine Gefährtin sicher im Arm fest. Sein Fell bedeckte ihren Rücken und sie streichelte zärtlich mit ihrem Finger über seine Brust. Leichte kreise malte sie auf seiner Haut und schmiegte sich an seinen Hals heran. Diese intime Zweisamkeit war immer wieder einzigartig und das Schönste, was sie miteinander haben konnten. Liebevoll hatte er ihren Rücken gestreichelt und lehnte seinen Kopf an ihren.
 

“Das war wirklich besser”, hauchte sie verliebt.
 

“Oh ja... vor allem... weil du bei vollem Bewusstsein bist”, meinte er und gab ihr einen Kuss auf den Haaransatz. “Geht es dir gut?”, fragte er etwas besorgt.
 

“Mhm”, entgegnete sie und unterdrückte ein leichtes Gähnen. “Nur etwas erschöpf... und müde.”
 

“Dann ruh dich aus... wir bleiben noch einen Moment”, sprach er zärtlich aus und drückte sie beschützend an sich.
 

Zufrieden schloss sie die Augen und schmiegte sich etwas mehr an ihn. Einige Augenblicke hatte sie noch seine Brust gestreichelt, doch bald hörte er ihre gleichmäßige Atmung und lächelte. Sie schien eingeschlummert zu sein. Daher hob er sie sanft an, um ihr Gewicht zu verlagern. Auf diese Weise konnte er sie wie eine Braut in seinen Armen halten. Geschickt warf er das Fell über ihren Körper und erhob sich schließlich, um sie beide wieder zurück in die Wohnung zu bringen.
 

Dort angekommen, legte er seine Liebste in das gemütliche Bett. Wobei er sein Fell so drapierte, dass sie sich daran kuscheln konnte. Das tat sie auch sofort und er deckte sie liebevoll zu. Sogleich holte er ihre restlichen Kleidungsstücke und beseitigte die Spuren soweit, dass nur noch die Mitarbeiter des Restaurants ihre Dinge abholen müssten. Zufrieden kehrte er nach Hause. Direkt schlüpfte er aus seiner Hose und stieg nur in Boxershorts zu ihr ins Bett. Sanft strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und beobachtete sie noch einen Moment.
 

Ein liebevoller Kuss folgte auf ihre Stirn und er ersetzte sein Fell mit seinem Körper. Dadurch kuschelte sie sich an ihn und er legte den Arm auf ihren Rücken, um sie gegen seinen Körper zu drücken. Glücklich ruhte er sich neben seiner Gefährtin aus und schloss für diese Zeit seine Augen. Schon bald würde diese Zweisamkeit pausieren müssen, aber das Ende lag bereits in greifbarer Nähe. ‘Nur noch eine Woche... und nichts und niemand wird uns von ihr trennen’, knurrte es in seinem Inneren.
 

Wahre Worte... nichts und niemand., bestätigte Sesshomaru seinem Biest und glitt ebenso in den Schlaf.
 


 

Samstagvormittag hatten die Paare ausgeschlafen und am Nachmittag zusammen mit Masaru die Abrechnungen für den Monat abgeheftet, in eine Tabelle übertragen und aufgelistet. Dabei erklärte der Wolf Rin das Programm und worauf sie achten musste. Zum Ende des Jahres waren die monatlichen Auflistungen sehr wichtig, da man dadurch alles auf einem Blick hatte. Sowohl die Einnahmen, als auch die Ausgaben und die Aufträge.
 

Zuerst war es viel zu viele Informationen auf einmal, doch nach der Hälfte hatte Rin es begriffen und übertrug den Rest alleine. Natürlich hatte Masaru ein Auge auf die Bilanz und nickte zu frieden. “Wahrlich ein Naturtalent”, lobte er sie und auch die anderen pflichteten ihm bei.
 

“Gut gemacht”, sprach Sesshomaru aus und gab Rin einen Kuss auf die Lippen.
 

“Damit wären wir für heute fertig und können essen gehen”, schlug Inu vor, da er so langsam Hunger bekam.
 

“Oh ja... unbedingt”, meinte Kagome und lehnte sich an ihren Mann.
 

“Macht das... ich muss leider noch was erledigen”, klinkte sich Masaru aus der Runde aus. Er wollte noch einige Besorgungen erledigen.
 

“Schade... sehen wir uns morgen?”, wollte die Miko von ihm wissen.
 

“Ich würde gerne vorbei kommen, aber ich bin wahrscheinlich noch unterwegs”, antwortete der Wolf. Da er noch nicht wusste, wie lange er brauchen würde, sagte er lieber jetzt schon die Einladung ab.
 

“Verstehe, dann pass bitte auf dich auf, Masa”, sprach Kagome aus und der Angesprochene nickte.
 

“Natürlich... grüß deine Familie”, meinte er noch und verschwand schließlich.
 

Zurück blieben die beiden Paaren und Kagome wollte von Rin und Sesshomaru wissen, ob sie ebenfalls mit zum Mittagessen zu ihrer Familie kommen würden. Direkt bejahte Rin, denn sie wollte unbedingt sehen, wo ihre Freundin aufgewachsen war. Sie kamen schließlich noch nicht wirklich dazu den Tempel zu besuchen. Demnach stimmte auch Sesshomaru zu und war schon gespannt, wie es Kagomes Familie ging. Er war schon länger nicht mit dem Paar bei ihnen.
 

“Dann schreibe ich Mama, dass ihr beiden mitkommt”, meinte die Miko glücklich. Kaum hatte sie den Gedanken ausgesprochen, schon schrieb sie Manami an.
 

“Komm, Juwel... lass uns Heim und einen Filmabend machen”, schlug Inu seiner Frau vor, denn so könnten sie noch etwas Zweisamkeit haben.
 

“Oh... das wäre toll”, lächelte sie, denn entspannen war eines ihrer Lieblingsbeschäftigungen im Moment. “Und was macht ihr zwei?”
 

“Ich denke... wir werden uns auch einen gemütlichen Abend machen... noch etwas den Kopf frei bekommen, bevor ich wieder lerne”, meinte Rin etwas nachdenklich und Sesshomaru nickte.
 

“Korrekt... also haut schon ab, wir kümmern uns um den Rest”, zwinkerte er dem Ehepaar zu.
 

Kichernd nickte Kagome und so verschwanden die beiden. Sesshomaru räumte noch die Ordner weg und Rin fuhr die beiden Laptops runter. Damit wäre alles für den Arbeitstag wieder vorbereitet und sie konnten ebenfalls nach Hause fahren. Das taten sie auch gleich und entspannten noch bei einem Glas Wein und einem schönen Buch. Wobei Sesshomaru eher Rin beobachtete, wie ihre Augen dem Text folgten. Es gab nichts Schöneres als die Frau seines Herzens bei sich zu haben.
 


 

Den Morgen verbrachten die Paare ganz gemütlich in einer Zweisamkeitsrunde. In aller Ruhe frühstückten sie und machten sich schließlich für den Tag fertig. Wobei sie sich etwas beeilen würden, um nicht zu spät zum Mittagessen bei Kagomes Familie zu sein. Daher machten sie sich frisch und zogen sich für den Tag an. Da es noch sehr warm war, wählten die Damen jeweils ein Kleid aus und die Jungs hatten eine Jeans und ein kurzärmliches Hemd gewählt. Das war praktisch und darin schwitzte man nicht so stark.
 

Nach einer Weile trafen sie sich unten in der Garage. Sie beschlossen mit einem Wagen zu fahren. Da sie sowieso den gleichen Weg hatten, würden sie dadurch Zeit und vor allem Nerven bei der Parkplatzsuche sparen. Freiwillig setzten sich Kagome und Inu auf die Rückbank und sofort kuschelte sich die Miko an ihren Mann. Rin fand das richtig süß, wie die beiden mit einander umgingen. Ihr Blick glitt zu Sesshomaru, der nur leicht mit den Mundwinkeln zuckte, als er in den Rückspiegel geblickt hatte.
 

Mehrere Minuten später waren sie am Parkplatz, der am unteren Ende der Treppe war. Schon bei dem Anblick der ganzen Stufen ächzte Kagome leise. “Soll ich dich rauf tragen?”, neckte Inu sie ein wenig.
 

“Sei nicht so gemein, Kokorro”, entgegnete sie grummelt und schlug ihm spielerisch auf gegen die Seite.
 

Amüsiert lachte er los und sie stiegen aus. Direkt bot er ihr den Arm an und lächelnd nahm sie diesen an. Gemeinsam gingen die Paare nach oben, wobei Kagome zwei Mal pausieren musste. Geduldig hatte Inu neben ihr gewartet, während Sesshomaru mit Rin bereits vorgegangen waren. Oben sah sich Rin um und staunte nicht schlecht über den großen Baum. Sie hatte schon vieles davon gehört und auch schon damals gesehen, aber diesen Baum jetzt zu sehen, war unbeschreiblich.
 

“Ich hatte ihn noch nie so wahrgenommen”, bemerkte sie und Sesshomaru grinste leicht.
 

“Das stimmt... wenn man nicht wissen würde, wie alt dieser Baum ist, würde man das auch so nicht bemerken”, sprach er aus und sah bereits Kagomes Opa, der gerade noch ein paar Besucher versorgte.
 

“Es ist unglaublich hier... und der Brunnen existiert hier immer noch?”, fragte sie nach und ihr Gefährte nickte.
 

“Er ist momentan inaktiv... wir wissen noch nicht allzu viel darüber, aber wir vermuten, dass er nur alle 500 Jahre für einen bestimmten Zeitraum funktioniert”, erklärte er weiter und sah zu Inu und Kagome, die nun ebenso bei ihnen waren.
 

“Atemberaubend schön, oder?”, lächelte die Miko sanft und Rin nickte.
 

“Ich hatte Sess soeben wegen dem Brunnen gefragt”, sprach sie aus und Kagome lächelte.
 

“Komm... wir zeigen ihn dir... sieht fast so aus wie damals”, kicherte Kagome leise und steckte damit Rin an.
 

Zusammen zeigten sie Rin den Brunnen und sie bekam noch größere Augen. Denn er sah genauso aus, wie damals schon. Es war unglaublich, dass er fast unversehrt war. “Unglaublich... das hätte ich niemals gedacht... und er hat dich nicht zurück gebracht?”, wollte Rin wissen.
 

“Leider nicht”, sagte Kagome und sah zu ihrem Mann. “Aber zum Glück hat Inu auf mich gewartet und mich hier abgeholt”, meinte sie ehrlich und verliebt zugleich.
 

“Nirgendwo wäre ich lieber gewesen als hier bei dir, Juwel”, kam es dem Hanyou über die Lippen. Lächelnd sah sich das Paar an.
 

“Und was hättest du getan, wenn Kago durch den Brunnen gekonnt hätte?”, fragte Rin interessiert. Damit zog sie die Aufmerksamkeit auf sich.
 

“Nun... ich denke, ich hätte sie gehen lassen”, meinte Inu und überrascht sah die Miko zu ihm auf.
 

“Wirklich?”, hakte sie nach und er nickte.
 

“Da wir nichts Näheres von dem Brunnen und dem Reisen kennen, wäre es schlauer gewesen... so hätten wir sehen können, ob sich etwas verändert hätte”, erklärte er ruhig und Sesshomaru war gerade stolz auf seinen Bruder.
 

“Auch wenn es sich hart anhört, aber so hätten wir gewusst, ob es nur eine Möglichkeit gibt oder gar mehrere”, fügte der Taisho an und erntete fragende Blicke.
 

Daher erklärte er kurz und knapp, dass sie bereits darauf spekuliert hatten, dass es nicht nur eine Zeitlinie, sondern womöglich Tausende gab. So alt wie die Erde war, so alt war auch diese eine Theorie verbreitet und mit der Möglichkeit, dass der Brunnen aufgehen würde, hätte sie das durchaus testen können. Es war alles ein wenig hoch gegriffen, doch Sesshomaru hatte es so simpel wie möglich erklärt. Damit auch die Damen mit kam. Denn er hatte in den letzten Jahrzehnten vieles gelesen und auch einiges studiert, um seinen Wissensdurst zu stillen.
 

“Verstehe... und du hättest mich gehen lassen können?”, wollte Kagome dennoch wissen.
 

“Notgedrungen... aber ja... schließlich wärst du bei einer Version von mir gelandet, die dann nicht so lange auf dich warten musste”, antwortete Inu fast schon so wie ein Gelehrter. Einmal mehr bemerkte Kagome, wie viel reifer er doch geworden war.
 

“Gut, dass er in diesem Fall nicht aufgegangen ist und ich bei dir gelandet bin”, schmunzelte sie leicht und blinzelte ihre Tränen weg. Sie wollte sich nicht ausmalen, was hätte sein können, denn viel lieber wollte sie das hier und jetzt zusammen mit ihm genießen.
 

“Absolut”, grinste er und beugte sich leicht zu ihr hinab, um ihr einen Kuss zu stellen. Dieser wurde recht schnell inniger und auch fordernder.
 

“Kommt... Manami wartet sicher schon auf uns”, holte Sesshomaru sie zurück in das Hier und Jetzt. Leicht grummelten beide und entlockten damit Rin und dem Taisho ein Lachen.
 

Deshalb gingen die Vier zum Haus und klingelten. Jedoch mussten sie nicht lange darauf warten, bis die Tür auf ging. Strahlend wurden sie von Kagomes Mutter begrüßt und sie ließ die beiden Paare erst einmal eintreten, bevor sie jeden Einzelnen mit einer Umarmung begrüßt hatte. Das war ihr eigenes kleines Ritual und dabei war es ihr vollkommen egal, ob die Person ein Mensch, Hanyou oder Yokai war. Sie war nun mal eine herzliche Person und das würde sie auch bleiben.
 

“Hey Mama”, grüßte Kagome ihre Mutter.
 

“Hallo Manami”, sprach Inu und dasselbe tat ebenfalls Sesshomaru. Nur hatte er noch einen Zusatz zu vermelden.
 

“Darf ich dir meine Freundin und Gefährtin Rin vorstellen”, stellte er seine Liebste vor und lächelte leicht, ehe auch sie eine Umarmung bekam.
 

“Willkomm bei uns, Rin. Es freut mich dich kennen zu lernen. Du bist hier jederzeit willkommen”, lächelte Manami sie ehrlich an.
 

“Vielen Dank”, entgegnete sie etwas schüchtern und Sesshomaru schmunzelte leicht.
 

“Jetzt weißt du woher Kago diese Freundlichkeit hat”, meinte er leicht amüsiert.
 

“Das ist ein schönes Kompliment... kommt rein”, kam es von Manami und sie führte ihre Gäste ins Wohnzimmer.
 

Dort waren bereits Getränke und Snacks hergerichtet. Sogleich setzten sie sich und sprachen über die letzte Woche. Das war das typische Ritual von Mutter und Tochter und es war für Inu immer toll zu sehen, wie eng die beiden verbunden waren. Jedoch schaffte es Manami immer wieder alle anderen mit ein zu beziehen und interessierte sich immer für ihre Mitmenschen. Sie war unglaublich freundlich und das war oft gewöhnungsbedürftig. Zumindest für Sesshomaru, da er so etwas absolut nicht kannte. Doch so langsam gewöhnte er sich schon daran.
 

Sie sprachen noch über alles Mögliche, bis es Zeit wurde zu essen. Beim Essen bemerkte Sesshomaru, dass Rin nicht ganz bei der Sache war. Er konnte sich schon denken, was ihr auf dem Herzen liegen könnte. Aber daran arbeitete er tatsächlich schon. Hoffentlich konnte er sie noch etwas ablenken, damit sie ihre Prüfungen ohne größere Probleme überstehen konnte, ehe er sie dorthin bringen konnte, wo sie gerade vermutlich sein wollen würde.
 

Nach dem Essen waren Rin und Kagome kurz oben im Bad und noch etwas machen, doch das kam Sesshomaru gelegen. So konnte er mit Inu noch den Rest abklären. Natürlich wusste der Hanyou, wann die beiden fahren wollten und er befürwortete dies. “Mach dir keine Gedanken... ich komme im Büro klar und Masaru hilft mir, falls es nötig wäre.”
 

“Also ist er noch da?”, fragte Sesshomaru nach und Inu nickte direkt zustimmend.
 

“Sein Flug Heim geht zum 24. November. Dann bleibt er bis nach dem Weihnachtsfest bei seiner Familie und kommt kurz vor dem Neujahrswechsel wieder zurück”, antwortete der Hanyou seinem Bruder.
 

“Perfekt... dann werde ich knapp zwei Wochen mit Rin weg sein und wir sind pünktlich zur Babyparty wieder da”, zwinkerte der Ältere und Inu grinste leicht.
 

“Ich denke das nennt man, gutes Timing”, amüsierte sich der Jüngere.
 

“Aber sowas von... alles ist soweit vorbereitet... also müsst ihr nichts machen, außer anwesend sein”, merkte Sesshomaru noch einmal an.
 

“Wo anwesend sein?”, hörten sie Kagomes Stimme.
 

“Zur Babyparty in drei Wochen”, meinte Sesshomaru und lächelte seine Schwägerin an.
 

“Und wehe ihr kommt nicht”, kicherte Rin leise und ging zu ihrem Gefährten. Sie war wirklich froh, dass sie zusammen das alles organisieren konnten, wobei der Feinschlief eh erst am Vortag erledigt werden könnte.
 

“Das würde ja gar nicht gehen... eine Babyparty ohne Baby wäre doch sinnfrei”, lachte Kagome leise und dem konnten die anderen nur zustimmen.
 

Die Stimmung war nun mehr als ausgelassen und sie blieben noch ein wenig länger bei Manami. Sie fragte Rin noch ein wenig mehr über ihre Familie und gab so der jungen Frau das Gefühl, dass sie über alles reden konnte. Daher sprach sie über ihren Großvater, der seine Leidenschaft ihr nahezu in die Wiege gelegt hatte und sie deshalb sich mehr und mehr für Archäologie interessiert. Jedoch war der ausschlaggebende Punkt ihre Faszination zu der Kultur Ägyptens. Natürlich vermutete Manami direkt, dass ein gewisser Daiyokai nicht ganz unschuldig dabei war.
 

Am Abend verabschiedeten sie sich wieder und Kagome erklärte ihrer Mama noch, dass sie vermutlich am kommenden Sonntag später kommen würden, doch das machte der älteren Dame nichts aus. Sie freute sich, wenn sie beide zu Besuch da wären. Tatsächlich lud sie erneut wieder Rin und Sesshomaru ein. Noch bevor Rin zusagen konnte, meinte der Daiyokai, dass sie sehen würden, ob es sich zeitlich ausgehen würde. Diese Antwort genügte Manami aus und sie freute sich, wenn dem so wäre. Denn sie hatte Rin ebenso in ihr Herz geschlossen.
 

In ihrem Wohnhaus angekommen, stiegen sie aus und gingen zum Aufzug. Leise gähnte Kagome und lehnte sich an ihren Mann. “Gleich kannst du dich ausruhen”, wisperte er und gab ihr einen Kuss auf den Haaransatz. Schmunzelnd nickte sie und ließ sich von ihm halten.
 

“Erhol dich, Kago”, sprach Rin sanft, nachdem sie auf der Etage des Ehepaares angekommen waren.
 

“Mache ich”, lächelte die Miko. “Ruh dich auch aus... und viel Erfolg für deine letzten Prüfungen.”
 

“Danke”, sagte Rin kichernd und umarmte liebevoll die andere Frau. Diese Geste erwiderte Kagome und gab Rin noch ein Bussi auf die Wange.
 

“Falls du etwas brauchst, dann lass es uns wissen”, wisperte Kagome wohl wissend, dass die Inubrüder sie hören würden.
 

Danach ging das Ehepaar in ihre Wohnung. Beide schlüpften in etwas bequemeres und machten noch ein kleines Nickerchen. Tatsächlich war Kagome hundemüde gewesen und wollte nichts mehr als zu entspannen. Ein wenig erholen und vor sich hinschlummern. Zeitgleich kehrte Sesshomaru mit Rin in ihre eigenen vier Wände. Dort nahm sie sich noch einen Augenblick, um ihre Unisachen ein zu packen. Kaum war das getan, schon setzte sie sich zu ihrem Gefährten auf das Sofa.
 

“Fährst du mich nachher?”, fragte sie ihn.
 

“Natürlich... auch wenn es mir miesfehlt... so weiß ich aber, dass du sicher in der Wohngemeinschaft ankommst”, meinte er ehrlich. Obwohl seine Stimme klar seine Miesgunst zeigte, hörte sie seine ehrliche Sorge durchaus.
 

“Ich weiß, Sess... aber nur noch 5 Tage... dann bin ich auf ewig dein”, zwinkerte sie ihm lasziv zu und diese Aussichten gefiel ihm sehr.
 

“Sehr gut... das will ich auch hoffen”, sprach er grinsend aus und streichelte zärtlich über ihren Oberarm. “Sollen wir noch einen schönen Film schauen und etwas faulenzen, bevor ich dich zurück bringe?”
 

“Hmm... das klingt verführerisch... etwas kuscheln und ein Film sind absolut perfekt gerade.”
 

Über diese Aussage lächelte Sesshomaru und erhob sich, um alles vor zu bereiten. Er wollte für sie den letzten Abend perfekt machen. Damit sie noch etwas Kraft für ihre Prüfungswoche tanken konnte. Das war die wichtigste Phase für die junge Dame, daher wollte er sie unterstützen. “Welchen Film?”, fragte er nach, während er noch in der Küche Getränke und Knabbereien holte.
 

“Überrasche mich”, meinte sie und blickte zu ihm rüber.
 

Leicht nickte er und machte noch ein wenig Popcorn. In der Zeit würde er nach einem schönen Streifen für seine Gefährtin suchen. Einige Momente musste er überlegen, was er aussuchen sollte und da fiel ihm gerade etwas ins Auge. Er erinnerte sich noch an all ihre Gespräche und da hatte sie mal erwähnt, was sie gerne anschaute, sobald sie entspannen wollte und sich in eine andere Welt flüchten konnte. Grinsend nahm er die DVD heraus und steckte diese in den Player. Überrascht blinzelte sie, als sie schon den Anfangsbildschirm sah.
 

“Huch... das kam wahrlich unerwartet”, kicherte sie und er lachte leise.
 

“Ich sollte dich doch überraschen”, entgegnete er und holte noch das Popcorn. Direkt nahm er Platz neben ihr und sie schmiegte sich an ihn heran.
 

“So lässt es sich entspannen”, seufzte sie glücklich und entspannte sich sichtlich neben ihm, als der Film begann und ihr ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

Wellnesshotel?!

Leider verging die Zeit viel zu schnell. Der Film ging zu Ende und Sesshomaru musste wohl oder übel seine Gefährtin zur Wohnung zu bringen. Es wäre nur noch für einige Tage, genauso wie sie es ihm gesagt hatte. Diese Geduld würde er auf alle Fälle aufbringen. Soviel stand fest. Zusammen räumten sie alles auf und danach fuhr er sie artig zurück. Ein oder zwei Stunden würde er noch bei ihr bleiben, ehe er sie sich selbst überlassen würde. Es fiel beiden schwer, doch da mussten sie noch durch.
 

“Nur noch fünf Tage”, erinnerte sie ihn und nickte.
 

“Ich bringe dich morgens zur Uni und hole dich ab, sobald du fertig bist”, meinte er, denn das würde er sich sicher nicht nehmen lassen.
 

“Ich kann dich nicht umstimmen?”, fragte sie und er schüttelte direkt den Kopf. “Dann bis morgen früh, mein persönlicher Chauffeur”, kicherte sie leise und streckte sich, um ihm noch einen Kuss zu geben.
 

Nachdem er das bemerkte, beugte er sich zu ihr hinab und kam ihr ein wenig entgegen. Voller Liebe erwiderte er ihren Kuss und würde sich diesen Moment noch einprägen. Genauso wie ihren Geschmack und Duft. ‘Wir bleiben stark... nur noch ein paar Tage’, begann schon sein Biest das Mantra, um zu verhindern, dass er doch bleiben würde.
 

Obwohl es ihm schwer fiel, löste er sich von ihr und ging schließlich, um nach Hause zu fahren. Sein inneres Tier hatte Recht. Es waren nur noch wenige Tage und er müsse sich einfach nur sehr gut ablenken. Glücklicherweise konnte die Arbeit das ganz gut machen, weshalb er sich in die stürzen würde. Zumal er noch zwei Wochen vorarbeiten wollte, damit er mit Rin wirklich gute 10 Tage wegfahren konnte. Danach würden sie alles für die Babyparty dekorieren und ein schönes Fest gemeinsam haben.
 

Dadurch war es schon etwas einfacher für ihn sich für die Nacht um zu ziehen. Wie von selbst nahm er ihren Geruch wahr und schmunzelte. Alles aber auch alles riecht nach ihr., bemerkte er.
 

‘Und genau das lieben wir beide’, amüsierte es sich.
 

Wohl wahr... also Augen zu und durchhalten?
 

‘Korrekt’, bestätigte es. ‘Zusammen schaffen wir das schon. Weniger als eine Woche und dann zieht sie hier ein.’
 

Bei diesem Gedanken grinste er leicht und stieg ins Bett. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass er noch gute fünf Stunden ruhen konnte. Aber richtig schlafen würde er eh nicht können, denn dazu fehlte ihm Rin einfach an seiner Seite. Seufzend legte er sich hin und schloss die Augen. Die Ruhe gönnte er sich und doch scannte er die Geräusche auf Unauffälligkeit. Irgendwie musste er sich ablenken und das half zu mindestens ein bisschen.
 


 

In der Nacht war Kagome mal wieder zwei Mal wach. Einmal um etwas zu essen und einmal um zur Toilette zu gehen. Jedes Mal war Inu ebenfalls wach geworden und half ihr sogar sich in der Küche zurecht zu finden. Sie scherzten beide sogar, dass sie künftig mehr kochen müssten und die Portionen in mehrere Aufbewahrungsboxen packen würden, um diese in der Nacht aufwärmen zu können. Auch wenn es eher nach einem Spaß klang, würde sich Inu dazu etwas überlegen. So würde es ihnen beiden etwas Zeit sparen und sie müssten nachts nichts kochen.
 

Der Morgen kam leider viel zu früh und Kagome grummelte etwas vor sich. Doch zum Glück hatte sie erst später Uni, weshalb sie sich noch an ihren Mann kuscheln konnte. Sie genoss es sehr in seinen Armen zu liegen und wie seine Hand über ihren Bauch streichelte. Dabei war er immer so liebevoll und zärtlich, aber auch bestimmt. “Mmmh, das ist schön”, nuschelte sie verschlafen.
 

“Ich weiß”, kam es selbstsicher von ihm während er weiter ihren Bauch mit seiner Hand berührte. “Bewegt sich unser Kleiner?”, fragte er nach einer Weile.
 

“Mhm... wobei er momentan noch schläft”, antwortete sie ihrem Mann und sah leicht über die Schulter zu ihm. “Hörst du seinen Herzschlag.”
 

“Oh ja... klar und deutlich... und es ist immer noch unglaublich”, sprach er lächelnd aus und gab ihr einen Kuss auf den Mundwinkel.
 

“Mehr als unglaublich... und schon bald wird er bei uns sein”, lächelte sie glücklich.
 

Mehrere Augenblicke blieben sie noch so liegen, doch leider musste Kagome langsam aufstehen und sich fertig machen. Daher half Inu ihr nur zu gerne beim Duschen und Anziehen. Obwohl sie das ganz gut alleine konnte, wollte er sie dabei unterstützen. Nach einem kleinen Frühstück und einer Bentobox waren die beiden auf dem Weg zur Uni und Inu verabschiedete seine Frau mit einem Kuss, ehe sie hinein ging und er zum Büro fuhr. Sein Bruder war bereits da, doch das wunderte Inu nicht, da er wusste, dass Rin an diesem Tag gegen 8 Uhr an der Uni sein müsste.
 

Lächelnd grüßte er seinen Bruder und setzte sich an seinen Schreibtisch. Dort klappte er den Laptop auf und überlegte, während er seiner Arbeit nachging und bereits die neuen Projekte durch strukturierte. Er achtete dabei auch darauf, dass er die Orte den richtigen Teams unterordnen würde. Denn es wäre sinnfrei, wenn Koga und Ayame sich um ein Projekt in Asien kümmern würde, wenn sie dort andere Yokais und Hanyous hatten, die sich darum kümmern konnten.
 

Jedoch schweiften seine Gedanken ein wenig ab, da er überlegte, ob er mit Kagome noch für ein oder zwei Tage wegfahren sollte. Einfach zum Entspannen. Die Schwangerschaft nahm sie ziemlich mit und er wollte ihr etwas Gutes tun. Auf Hitomis Rat hin suchte er nach einigen Optionen, die er mit seiner Frau ansteuern konnte. Noch einmal las er nach, was Kagome machen dürfte und was nicht. Sogleich rief er ihren Uniplan auf und überlegte. Theoretisch könnte sie für Donnerstag und Freitag sich frei nehmen. Da würde sie nicht viel verpassen.
 

Danach checkte er seinen eigenen Terminkalender und überlegte. Dass er dabei mit den Fingern auf der Tischplatte klopfte, bemerkte er gar nicht. Erst als Sesshomaru knurrte, sah er zu seinem Bruder. “Hör auf damit”, grummelte dieser vor sich hin und sah kurz von seinem Laptop auf.
 

“Womit?”, kam es fast schon unschuldig von Inu.
 

“Mit dem Finger gegen den Tisch zu klopfen”, erklärte der Daiyokai mit rollenden Augen.
 

“Oh... hatte ich das getan?”, grübelte der Hanyou und versuchte sich daran zu erinnern, ob dem so war.
 

Nun blickte Sesshomaru doch von seinem Bildschirm auf und betrachtete seinen Bruder eingehend. Durchaus war ihm an zu sehen, dass der sich um etwas Gedanken machte. Deshalb hob der Taisho eine Augenbraue hoch. “Für gewöhnlich machst du solche Dinge nicht, außer du bist nervös oder grübelst. Also was beschäftigt dich?”, wollte er daher wissen.
 

“Ich... Nun... ich überlege, ob ich mit Kago in ein Wellnesshotel fahre. Sie ist in letzter Zeit so abgespannt und Hitomi meinte, dass Entspannung gut wäre.”
 

“Das klingt doch genau richtig... also warum überlegst du so lange?”, fragte Sesshomaru ihn.
 

“Ich weiß nicht, ob Kago möchte... dann wäre da noch die Uni und nicht zu verge...”
 

“Woah... atmen, Inu”, unterbrach der Ältere ihn und blinzelnd sah Inu zu seinem Bruder auf. Da er nun die Aufmerksamkeit hatte, lächelte Sesshomaru. “Erst einmal fragst du Kago, ob sie mit dir weg fahren will... das mit der Uni kläre ich und deine Termine übernehme ich. Es ist ein Anruf und ein Mittagessen mit einem Kunden”, klärte er ihn auf und zwinkerte.
 

“Was?”, kam es überrumpelt von dem Hanyou.
 

“Du hast mich schon gehört. Ich wiederhole mich bekanntlich nicht”, grinste der Taisho zwinkernd.
 

“Du bist der Beste... weißt du das?”, amüsierte sich Inu.
 

“Gut, dass du es bemerkt hast... aber mir passt es ganz gut... Donnerstag ist Rin länger an der Uni... da kommen mir die Termine recht”, zwinkerte er leicht und brachte damit Inu zum Lachen.
 

“Verstehe... also eine Win-Win-Situation... dann werde ich Kago an schreiben und Punkt eins abhaken”, lachte Inu weiter und Sesshomaru stimmte mit ein.
 

Ehrlich war Inu froh, dass sein Bruder in solchen Situationen immer einen klaren Kopf hatte. Er selbst war da sehr oft impulsiv und handelte zuerst, bevor er nachdachte. Aber genau deshalb waren die Beiden nun mal auch ein so gutes Team. Oft brauchte man Besonnenheit, aber auch das Impulsive. Schnell schrieb er Kagome, ob sie sich vorstellen könne die beiden besagten Tage mit ihm zusammen in einem schönen Hotel zu verbringen.
 

Natürlich sagte er ihr nicht, dass es ein Wellnesshotel wäre, denn das sollte eine Überraschung werden. Während er auf die Antwort wartete, arbeitete er weiter an seinen Aufgaben. Denn er wollte auch nicht, dass Sesshomaru die ganze Arbeit alleine hatte, wenn er schon für zwei Tage verschwinden wollte. Immerhin sollte sein Bruder in dem Papierkram nicht untergehen. Nachdem der Plan fertig war, schickte er die Datei an seinen Bruder, damit er darüber sehen konnte. Denn kein Auftrag wurde weiter geleitet ohne dass der Taisho darüber geschaut hätte.
 

Bevor Inu weiter machen konnte, vibrierte sein Handy und er sah direkt darauf. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, während er die Zeilen seiner Frau las. “Perfekt”, brachte er über seine Lippen und zog damit ein Augenpaar auf sich.
 

“Hn?”, hörte er und sah zu seinem Bruder.
 

“Kago hätte Lust, ist sich aber nicht sicher wegen der Uni”, meinte Inu.
 

“Verstehe... dann kommt nun mein Part und du buchst die zwei Übernachtungen”, zwinkerte der Ältere dem Hanyou zu und griff nach seinem Handy, um die Sache mit der Universität zu klären.
 

“Gut... dann schreibe ich Kago, dass sie sich keine Sorgen machen muss und wir Donnerstag früh los fahren”, erklärte Inu und sein Bruder nickte, ehe er sich dem Gespräch widmete.
 

Zeitgleich klickte Inu sich durch die Webseite des Hotels durch und reservierte für zwei Nächte. Damit würden sie Samstagabend zurück kommen und sich in Ruhe für das Familienessen bei Kagomes Mutter vorbereiten. Zurück von Kagome bekam er ein Kusssmiley und nun freute er sich noch mehr auf ihre gemeinsame Zeit. Die Entspannung würde ihr sicher gut tun und deshalb organisierte er dies.
 

“Donnerstag und Freitag hat Kago frei. Die Vorlesungen kann sie online einsehen und nacharbeiten”, klärte Sesshomaru seinen Bruder auf.
 

“Tausend Dank, Sess”, bedankte sich Inu.
 

Bis zum späten Nachmittag blieben die Brüder zusammen im Büro und fuhren nacheinander ihre Damen abholen. Erst fuhr Inu los, da Kagome eine Stunde früher aus hatte. Sie sollte nicht länger warten als nötig. Mit einem Lächeln empfing er seine Frau, die sich gleich in seine Arme warf. Liebevoll legte er seine Arme um sie und beugte sich hinab, um ihr einen Kuss zu geben. “Hab dich vermisst”, nuschelte sie an seinen Lippen.
 

“Ich dich auch... wollen wir Heim und uns etwas bestellen?”, bot er ihr an und sie nickte.
 

“Oh ja... und die Füße hochlegen”, fügte sie noch an.
 

“Dann machen wir das genauso”, lächelte er sie an und führte sie zur Beifahrerseite, um ihr die Tür auf zu halten.
 

Kaum saß die Miko in ihrem Sitz, schon umrundete Inu den Wagen und stieg ein. Direkt startete er den Motor und fuhr los. Ohne Umschweife brachte er sie beide zum Wohnhaus und parkte den Wagen in der Tiefgarage. Sie gingen zusammen zum Fahrstuhl und fuhren nach oben in ihre Wohnung. Dort schlüpften sie aus ihren Schuhen. Lächelnd sah sie zu ihm und er führte sie zum Sofa. “Ich mache dir einen Tee und hole den Flyer. Worauf hast du Hunger?”, wollte er von ihr wissen.
 

“Gebratene Nudeln mit Ente in Schokoladensoße... dazu noch gebraten Reis mit Hänchen und nicht zu vergessen jede Menge Mochis, Daifukus und Dangos”, orderte sie an und kurz bekam er große Augen, ehe ihm bewusst wurde, dass sie mal wieder ihre Schwangerschaftsgelüste hatte.
 

“Alles klar... ich werde das mal organisieren”, meinte er lächelnd und ging in die Küche.
 

Da sie genau betiteln konnte, was sie essen wollte, konnte er sich die Flyer demnach sparen. Daher setzte er bereits das Teewasser auf und bestellte bei dem Restaurant. Auch wenn sie nicht oft lieferten, hatte er sie mit einem kleinen Aufpreis überzeugt dies zu tun. Es würde jedoch eine knappe Stunde dauern, bis die Lieferung kommen würde. Direkt bereitete er alles für den Tee vor und holte Kagomes Lieblingscracker. Auf diese Weise konnte er ihr die Wartezeit versüßen.
 

Anderweitig würde er vermutlich den Abend nicht überstehen. Geschickt platzierte er alles auf einem Tablet. In der Teekanne ließ er die Mischung von Hitomi aufbrühen. Dieser half seiner Frau dabei zu entspannen und zudem bekämpfte es die Übelkeit. Obwohl diese schon fast gar nicht mehr vorhanden war, wollte Inu auf Nummer sicher gehen. Zusätzlich schien der Tee seiner Frau zu schmecken. Das waren perfekte Gründe, ihr genug davon zu zubereiten. Damit kam er ins Wohnzimmer und setzte sich zu Kagome.
 

“Der Tee ist in ein paar Minuten fertig und das Essen ist in einer guten Stunde da”, erklärte er ihr gleich.
 

“Eine Stunde?”, blinzelte sie und streichelte sich über den Bauch. “Na ob wir so lange durchhalten können, mein Kleiner?”, fragte sie ihren Sohn und schmunzelnd sah Inu zu ihr.
 

“Ich denke schon... sonst haben wir Cracker und Kekse noch da”, lockte er sie und hörte schon ihr kichern.
 

“Keine Sorge... eine Stunde schaffen wir schon noch”, meinte sie und lehnte sich an ihren Mann. “Erzählst du mir... was du vor hast?”, fragte sie ihn.
 

“Definitiv nicht... das ist eine Überraschung und du wirst es dann auch sehen.”
 

“Ach komm schon, Kokoro.”
 

“Nein, Juwel... ich sage dir nur, dass es dir gefallen wird und es ist bereits alles geregelt... Donnerstag früh fahren wir hin, außer du willst schon Mittwochabend hin”, lenkte er sie geschickt ab.
 

Auf diese Weise würde sie nur noch zwei Mal schlafen müssen, bis sie wissen würde, was ihr Mann vor hätte. Einige Augenblicke überlegte Kagome doch tatsächlich. Vermutlich wog sie gerade die Vor- und Nachteile ab, genauso wie sie das schon immer gemacht hatte. Nur zu deutlich konnte er ihren Kopf denken hören, aber verkniff sich jeglichen Kommentar. Er wollte sie nicht dabei stören. Schließlich blickte sie zu ihm und nickte zustimmend.
 

“Gerne... Mittwochabend wäre ebenso perfekt”, meinte sie lächelnd und freute sich wirklich darauf.
 

Zustimmend nickte er, zog sein Handy und buchte zusätzlich noch die Mittwochnacht dazu. Damit würde er nach der Uni mit Kagome losfahren. Diese Änderung teilte er seinem Bruder ebenfalls mit und bekam sogar positives Feedback zurück. Grinsend sah er zu seiner Frau und sie kicherte leise. “Für Sess passt es auch... und alles ist gebucht”, verkündete er.
 

“Ich freue mich schon, auch wenn ich immer noch keine Ahnung habe, was du vor hast”, versuchte sie erneut an mehr Informationen zu kommen.
 

“Ich werde dir nichts sagen, nur dass du Sachen für den Sommer brauchst, also keine allzu warme Kleidung”, blieb er weiterhin geheimnisvoll.
 

Seufzend griff Kagome nach einem Cracker. Sie wollte zu gern wissen, wohin ihr Mann mit ihr fahren wollte, doch leider würde er nichts verraten. Einige Momente später klingelte es an der Tür und Inu machte diese auf. Er bezahlte das Essen und kam damit wieder ins Wohnzimmer. Gerade wollte Kagome aufstehen und Teller mit Besteck holen, doch er winkte ab und machte das selber. Denn seine Frau sollte nicht viel mehr machen. Sie sollte zu Hause zur Ruhe kommen.
 

Mit dem Geschirr kam Inu zurück und setzte sich hin. Kagome hatte bereits die Essensschachteln auf gemacht und suchte sich zuerst die Nudeln mit der Ente heraus. Er half ihr dabei eine Portion für sie auf den Teller zu legen und würde dieses Gericht sicher nicht essen. Doch diese komische Schokoladensoße war ihm einfach nur suspekt. Niemals würde er diese anrühren. Er begnügte sich mit der normalen süß-sauren Soße. Wobei davon Kagome ebenfalls etwas haben wollte.
 

“Mmmmh... das ist absolut köstlich”, kam es genüsslich von ihren Lippen und Inu schluckte schwerer.
 

“Das... freut mich zu hören, dass es dir schmeckt”, lächelte er sie an und aß ebenso seine Portion gemütlich.
 

Beide genossen das Essen sehr und amüsierten sich über diese komischen Schwangerschaftsgelüste. Selbst für Kagome war dieses durcheinander essen mehr als eigenartig. Leise kicherte sie, nachdem sie sein Gesichtsausdruck gesehen hatte. Es war unglaublich für sie zu sehen, wie fassungslos er sie anstarrte. Denn mittlerweile aß sie die Desserts zusätzlich zu der Ente und den Nudeln. Darüber konnte Inu nur den Kopf schütteln. Laut lachte sie los und blinzelnd blickte er zu ihr. Zuerst verstand er nicht, was sie meinte, doch sie erklärte es ihm und er lachte genauso los.
 

Gesättigt lehnten sich die Beiden zurück und sie streichelte erneut über ihren Bauch. Sie war mehr als voll und der Kleine schien auch zufrieden zu sein und vor allem war er gerade munter. “Uff”, hauchte sie und irritiert sah er zu ihr. Als sie erneut über den Bauch glitt, erkannte er es und legte seine Hand ebenso darauf.
 

“Er tritt gerade?”, fragte er verwirrt nach.
 

“Ja... nun sind wir satt und der kleine Kerl will ein paar Turnübungen machen”, antwortete sie ihm grinsend.
 

Beide erfreuten sich an diesem unglaublichen Gefühl und blieben noch mehrere Momente auf dem Sofa. Es war gerade alles perfekt für die kleine Familie. Diese Augenblicke waren selten und würden in wenigen Monaten vorbei sein. Deshalb kuschelten sie eng beieinander, während ihre Hände auf dem Bauch lagen. Es war sogar so beruhigend und angenehm, dass beide sogar ein geschlafen waren. Erst in der Nacht wurden beide wach, da sie mal wieder zur Toilette musste.
 

Schmunzelnd hatte er ihr nach gesehen und räumte langsam das Essen in die Küche. Dort beschriftete er die ‘extravagante’ Bestellung von ihr, damit er sich nicht vergreifen konnte. Das wäre sonst eine Tragödie für ihn, wenn er davon essen würde. Noch bevor er fertig damit war, die Schachteln im Kühlschrank zu verstauen, stand Kagome in der Küche und holte sich eine Wasserflasche. “Kommst du gleich mit mir?”, wollte sie von ihm wissen und sofort nickte er ihr zu.
 

“Natürlich, Juwel... bin gleich bei dir”, versprach er ihr und räumte alles weg, bevor er seiner Frau ins Schlafzimmer folgte.
 

Lächelnd sah er zu ihr, da sie gerade sich eines seiner alten Hemden anzog. Leise knurrte er und leckte sich über die Lippen. Dieser Anblick war atemberaubend und er freute sich schon sehr darauf, ab Mittwochabend mit ihr alleine zu sein. Dann würde er sie von vorn bis hinten verwöhnen. Mit allem, was er hatte und konnte.
 

“Kommst du mit ins Bett, oder willst du nur starren?”, fragte sie ihn grinsend.
 

“Ich komme schon”, entgegnete er zwinkernd und stieg mit ihr gemeinsam ins Bett, um mit ihr zu kuscheln und weiter zu schlafen. Denn der kommende Unitag würde für seine Frau ziemlich lang werden und damit anstrengend. Deshalb wollte er ihr diese Ruhe gönnen.

Wellnesstage

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Entspannung pur

Nach ihrem gemeinsamen Akt, erhoben sie sich beide und gingen duschen. Natürlich ließen sie es sich nicht nehmen, dort ebenfalls sich gegenseitig zu necken und noch einmal miteinander zu verschmelzen. Absolut befriedigt trockneten sie sich ab und machten sich schließlich für den Tag bereit. Wobei sie beide ganz einfache Kleidung trugen. Inu hatte nur eine Jogginghose und ein dunkelrotes Shirt an und Kagome entschied sich für eine leichten Hose und ein dunkelrotes Shirt, sowie einem Sweatshirt. Darin konnte sie sich freier bewegen.
 

Sie beschlossen zum Frühstücken zu gehen. Da hier alles im Zeichen der Wellness stand, störte sich keiner an dem sehr legeren Kleidungsstil. Das war das Schönste an diesem Hotel. Zudem fühlte sich Kagome dort pudelwohl zwischen all den Schwangeren. Somit war sie nicht alleine mit ihren kleinen oder auch großen Wehwehchen, die sie wegen der Schwangerschaft hatte. Sogar bei dem Buffetangebot war wirklich alles dabei, was eine werdende Mama haben wollen würde. Darüber staunte die Miko und probierte sich tatsächlich durch.
 

Schmunzelnd betrachtete Inu seine Frau und freute sich über ihre Unbeschwertheit, aber auch ihre Neugier und Probierfreude. Es war amüsant für ihn zu sehen, worauf sie alles Hunger haben könnte. Natürlich notierte er sich einiges und würde zusehen, dass er ihr das hin und wieder ebenso servieren könnte. Am Tisch aßen sie zusammen und er merkte an, was man alles machen konnte. Das Gute war, dass man an allen Kursen teilnehmen konnte, sofern man das wollte.
 

Nichts war ein Muss und genau das war perfekt für sie beide. Sie könnten überall reinschnuppern und das Beste für sich wählen. Während des Essens sprachen sie über ihre Möglichkeiten. Kagome würde gerne Schwangerschaftsyoga ausprobieren, denn diese soll angeblich gute Entspannung bringen. Genau das brauchte sie, da sie merkte, wie verspannt sie nach der Uni war. Durch die neugewonnenen Übungen könnte sie dagegen vorgehen. Der Idee stimmte Inu direkt zu. Ihn interessierte dies ebenfalls für seine künftigen Meditationen.
 

“Lass uns nach dem Frühstück kurz ruhen und zu dem Kurs gehen”, schlug er ihr vor und sie nickte.
 

“So machen wir das”, lächelte sie sanft und biss in ihren Tamagoyaki. “Mmmh... das schmeckt köstlich”, schwärmte sie und genoss sichtlich den Geschmack auf ihrer Zunge.
 

Verwundert blinzelte Inu und bekam große Augen. Ihr genüssliches Stöhnen ließ ihn nicht völlig kalt, weshalb er schwerer schluckte und versuchte sich ab zu lenken. Deshalb nahm er sich ebenfalls einen Tamagoyaki und biss in diesen hinein. Erstaunt blinzelte er. “Das ist wirklich ein guter Geschmack”, bemerkte er und eifrig nickte sie.
 

“Und wie... ich glaube davon will ich noch mehr”, meinte sie grinsend.
 

“Oh... Warte, ich hole dir noch etwas”, bot er ihr an und dankend lächelte sie an.
 

Gesagt, getan. Inu stand auf und ging zum Buffettisch. Dort holte er noch etwas von den zusammengerollten Omeletts und sah sich noch die Auswahl an. Hier und da nahm er noch ein paar Gerichte mit, denn er hatte schon immer einen ordentlichen Appetit gehabt. Doch er mochte nicht alles, weshalb er diese nicht mit nahm. Zusätzlich hatte er noch einen Tee für Kagome und für sich einen Kakao mitgenommen. Damit kehrte er zu ihrem Tisch zurück und schon fiel sie über die Tamagoyakis her.
 

Gemütlich hatten sie aufgegessen, ihre Teller aufeinander gestapelt und sind in ihr Zimmer zurück gekehrt. In diesem machten sie sich noch einmal kurz frisch und nahmen jeweils ein Handtuch mit sich mit. Zudem hatte Inu noch zwei Wasserflaschen eingepackt, damit sie versorgt waren, sobald sie Durst bekommen würde. Denn sie wussten noch nicht, welchen Kurs sie zudem einsehen würden. Doch eines war ihnen beiden klar, sie würden einfach sehen, wohin es sie an diesem Tag treiben könnte.
 

Zusammen schlenderten sie zu den Räumlichkeiten, in denen die unterschiedlichen Kurse angeboten wurden. Zusätzlich gab es dort eine ausführliche Auflistung von allen Möglichkeiten, die das Hotel anbot. Neugierig hatte sich Inu einen Flyer davon mit genommen, damit sie später ankreuzen konnten, was für sie wäre, und durchstreichen, was ihnen gar nicht gefiel. Bevor sie sich weiter um weitere Kurse kümmern würden, schritten sie zu dem Raum mit dem Schwangerschaftsyoga. Dort waren schon die Matten bereit gelegt und einige Paare waren ebenfalls anwesend.
 

Die Leiterin des Kurses begrüßte alle anwesenden und erklärte kurz und knapp, dass die Übungen Hauptsächlich für die Schwangeren ausgelegt wären. Aber auch alle anderen konnten diese ausüben. Schließlich war Yoga all umfassend. Besonders drei Kategorien waren wichtig für die werdenden Mütter. Zum einen war da die Kräftigung, zum anderen die Dehnung und Lockerung und zu guter Letzt die Meditation und Atmung. Alle Bereiche waren mit drei oder vier Übungen gut abgedeckt.
 

“Egal ob man Anfänger oder Profi im Bereich des Yogas ist, immer stets auf den eigenen Körper hören. Wenn dieser anders agiert, als gewöhnlich, oder einem schwindlig werden sollte, dann unterbrecht die Haltung und nehmt euch einen Moment Zeit, um zur Ruhe zu kommen”, sprach sie eindringlich, denn dies war die wichtigste Regel. Man sollte sich wohl fühlen, während man die Positionen einnahm. Die Anwesenden nickten alle zustimmend. “Dann wollen wir beginnen.”
 

Nach diesen Worten zeigte sie die erste Übung zur Kräftigung des Körpers. Diese wurde ‘Der Krieger’ genannt. Dabei stand man im Ausfallschritt auf der Matte. Das hintere Bein ausgestreckt und das vordere angewinkelt. Der Oberkörper war leicht seitlich und die Arme weit ausgestreckt nach vorne und nach hinten. Diese Position diente zur Stabilisierung des Rumpfes und kräftigte die Oberschenkel. Am besten sollte man sie ab dem zweiten Trimester, also ab dem 4. Monat, machen. Aufmerksam prägte sich Inu alles ein, denn er wollte diese Übungen auch zu Hause mit Kagome zusammen machen.
 

Nach wenigen Sekunden lockerten sich alle und die nächste Stellung wurde vorgestellt. Die Dame vorne machte diese vor und sprach den Namen aus: ‘Die Schulterbrücke’. Dabei lag man zunächst auf dem Boden, stellte beide Beine eng an den Po heran und drückte sich nach oben. Dadurch war das Körpergewicht auf den beiden Füßen und den Schulterpartien. Um dem ganzen etwas mehr Stabilität zu geben, blieben die Arme auf dem Boden und man konnte sie miteinander unterhalb des Körpers verschränken. Diese Stellung half dabei das Becken und die Hüfte zu stärken.
 

Auch diese Übung konnte man einige Momente halten. Geeignet war diese von Beginn an der Schwangerschaft, also vom ersten Trimester an. Gleiches galt für die nächste Übung. Dem sogenannten ‘diagonaler Zweifüßlerstand’. Dieser kräftigte den Rücken und wurde durchgeführt, indem man sich auf ein Knie und die gegenüberliegende Hand abstützte und die anderen beiden Glieder ausstrecken würde. Es sah vielleicht lustig aus, doch es half nach mehrmaliger Wiederholung die Körperregionen zu stärken und für die ‘Last’ einer Schwangerschaft vor zu bereiten.
 

Diese drei Yogastellungen machten sie alle noch einmal, dabei ging die Lehrerin an allen Plätzen vorbei, um Hilfestellungen zu geben oder auch Tipps zu nennen. “Das sieht sehr gut aus... dann werden wir zu den nächsten drei Übungen zur Dehnung und Lockerung angehen”, sprach sie aus und ging wieder nach vorne.
 

“Ob ich mir das auch alles merken kann”, zweifelte Kagome leise an sich selbst.
 

“Keine Sorge... ich merke mir das... sonst finden wir sicher im Internet auch Hilfe”, beruhigte Inu sie sofort, denn durch die Schwangerschaft war seine Frau manchmal etwas gefangen in ihren Emotionen und diese konnten oftmals schwanken. Daher wollte er schon vorbeugen.
 

“Danke dir, Kokoro”, lächelte sie ihn sanft an und er zwinkerte ihr leicht zu. Sie war ihm wirklich dankbar für seine Worte und seine Ruhe, die sie noch immer etwas überraschte. Vermutlich hatte hierbei das Zusammenleben mit Sesshomaru einen sehr großen Einfluss auf den Hanyou gehabt. Denn der Taisho war wahrlich die Ruhe selbst.
 

Nach und nach wurden die drei Übungen gezeigt. Zum einen die ‘Katz-Kuh’, die an eine buckelnde Katze erinnerte. Dabei mussten sogar beide kichern, als sie das sahen. Aber sie schien sehr gut für die Lockerung der Schultern und Nackenmuskulatur war. Deshalb machten sie diese nach. Die nächste nannte sich ‘Der Schmetterling’. Man saß dabei auf der Matte, hatte die Fußsohlen aufeinander gelegt und öffnete die Beine leicht. Nun war auch Kagome klar, woher der Name kam, denn nun sahen ihre Beine aus wie Schmetterlingsflügel. Damit konnte sie ihre Hüftöffnung etwas vor dehnen.
 

Das klang sogar ganz logisch und vernünftig. Am besten führte man diese Position im zweiten Trimester durch, also genau jetzt in Kagomes Fall. Die nächste Yogastellung war ‘Die tiefe Hocke’, doch diese ließ die Miko aus, da sie dies eher im dritten Trimester machen sollte. Inu selbst stellte seine Beine breiter auf und ging in die Hocke. Es spannte ein wenig und er konnte direkt nachvollziehen, warum seine Frau hier erst einmal aussetzte und diese Übung in ein bis zwei Monaten machen würde. Tatsächlich verstand er nun, dass dies sehr gut zur Geburtsvorbereitung geeignet wäre.
 

Ebenso wie zuvor wurden auch diese Stellungen noch einmal gezeigt, ehe sie weiter zu den nächsten gingen. Diesmal war das Augenmerk auf die Mediation und die Atmung. Die ersten beiden konnte man immer machen und die eine war schwerer als die andere zu halten. ‘Der Baum’ war nicht so leicht, denn man musste sein Gleichgewicht gut halten. Dabei stand man auf einem Bein und legte das andere gegen die Innenseite des Oberschenkels. In der Tat war es für Kagome etwas schwerer, doch sie bemühte sich diese zu halten.
 

Eindeutig konnte man dank dieser Position die Achtsamkeit und Konzentration steigern. Schließlich musste man höllisch aufpassen nicht um zu kippen. Um sie dabei auffangen zu können, behielt Inu sie lieber im Auge und schmunzelte leicht, als sie auch schon leicht kippte und er sie geschickt von hinten hielt. “Danke”, hauchte sie leise und er gab ihr einen süßen Kuss auf die Wange.
 

“Jederzeit, Juwel”, raunte er und half ihr dabei sich wieder hin zu stellen.
 

‘Der halbe Lotus’ begrüßte die Kursgruppe als nächstes. Dieser war um einiges einfacher, denn man saß und hatte die Knöchel übereinander geschlagen. Diese Position war wirklich entspannend und als Tipp bekamen die Damen, dass sie es sich ruhig auf einem Sitzkissen gemütlich machen konnten. Sie sollten nur lediglich darauf achten, dass der Rücken schön durch gestreckt war und sie ruhig und tief durch atmen sollten. Es war Entspannung pur für Kagome.
 

Diese Übung mündete in die Nächste, denn nun kam ‘Der liegende Schmetterling’. Es war ähnlich wie die Übung vom Schmetterling, nur dass man nun sich nach hinten lehnte, um auf einem zusammengelegten Kissen oder Decken es sich gemütlich zu machen. Jedoch sollte man bei dieser Position darauf achten, dass kein Schwindelgefühl auf kommen sollte. Wenn dies der Fall wäre, sollte man es nicht mehr machen. Da war der Fall, dass der Körper direkt sagte, ob er damit klar käme oder nicht. Mehrere Augenblicke war es fast schon mucksmäuschen still im Raum. Alle schienen tiefenentspannt zu sein.
 

Nach einer knappen Minute wurde diese angenehme Stille unterbrochen und die letzte Yogastellung für die Kursstunde wurde vorgestellt. ‘Viparita Karani’ klang nicht nur skurril, sondern sah genauso aus. Denn man legte sich an die Wand, sodass die Beine an dieser angelehnt waren. Ein Stützkissen wurde unter das Becken gelegt. Auch hierbei sollte man stets auf den Schwindel achten, der einen überkommen könnte. In den ersten beiden Trimestern war das seltener der Fall, doch vorsichtshalber sollte man darauf hinweisen. Das war der Kursleiterin sehr wichtig.
 

Noch einmal wurden die letzten vier Übungen gemacht, ehe sie alle zehn Yogastellungen durch gingen. Eine nach der anderen führten sie durch. Alle nahmen sich Zeit dazu, besonders die Kursleiterin, die noch einmal Tipps und Tricks verriet. Erst nach der 10. Übung schloss sie auch den Kurs ab und verabschiedete alle Anwesenden. Mit einem zufriedenen Lächeln verließ Kagome den Raum und blickte zu ihrem Mann. “Das war wirklich toll”, schwärmte sie und er konnte dem nur zustimmen.
 

“Absolut... das können wir zu Hause ohne viel Anstrengung machen und einige waren tatsächlich sehr entspannend”, merkte er an und sie nickte.
 

“Was wollen wir als nächstes machen?”, überlegte sie.
 

“Wie wäre es mit einer Massage und danach Schwangerschaftsgymnastik?”, bot er ihr an und sie blinzelte leicht. Kurz grübelte sie und nickte schließlich.
 

“Ich denke, das wäre nicht verkehrt”, sprach sie und ließ sich von ihrem Mann führen, da er scheinbar schon wusste, wohin sie gehen sollten.
 

“Und dazwischen können wir sicher schon zum Mittagessen gehen”, kam es von seinen Lippen, als er die Uhrzeit entdeckt hatte.
 

“Huch... ist es schon so spät?”, fragte sie verwundert und blickte ebenso zur Uhr.
 

“Wir haben den Tag nun mal etwas später begonnen”, grinste er sie an und sie schmunzelte mit roten Wangen.
 

Sie hatte sich wieder an den Morgen erinnert und wusste demnach genau, was Inu damit meinte. Leise kicherte sie und sah leicht zu ihm. “Och... so schlimm war es doch gar nicht”, zwinkerte sie ihm keck zu.
 

“Stimmt... können wir gerne jeden Tag so beginnen”, stieg er mit ein und beide mussten lachen.
 

Mit Sicherheit würden sie hin und wieder ihre Tage genauso starten. Doch alle wären wohl nicht so einfach möglich, schon allein wegen der Uni und ihrer Müdigkeit. Lächelnd gingen sie beide weiter und kamen zu den Massagebereichen. Dort gab es eine Rezeption. An dieser konnten sie sich informieren und Inu war mehr daran interessiert zu zu sehen, damit er künftig seine Frau genauso massieren könnte. Zwar nicht so geübt wie die Masseure das könnten, aber das wäre nicht so schlimm.
 

Die Bitte war etwas ungewohnt selbst für die Angestellten, aber das war Inu egal. Er freute sich eher darüber, dass sie dem zustimmten und ihm sogar einfache Masseurtechniken zeigten. Kagome genoss es natürlich sehr massiert zu werden und dadurch nur noch entspannter zu werden. Dieses Hotel war eines der besten Ideen, die ihr Mann hatte. Auf diese Weise dürfte er sie gerne öfters überraschen. Vermutlich würde er sich genau das merken und ihr die nächsten Monate so gut er konnte versüßen.
 

Tiefenentspannt machten sie sich eine gute Stunde später auf den Weg zum Restaurant, um dort zum Mittagessen zu begeben. Denn Inu wollte nicht, dass sie Hungrig zur Gymnastik gehen würden. Oftmals war Kagome hungrig nicht leicht zu ertragen. Er kam damit klar, aber andere sicher nicht. Daher aßen sie gemütlich und scherzten noch ein wenig rum, wobei die Miko natürlich nach fragte, wann genau Sesshomaru seinen Plan durch setzen wollte, mit Rin weg zu fahren. Amüsiert klärte Inu sie auf und sie staunte nicht schlecht, dass ihr Schwager all das geplant hatte.
 

Gesättigt lehnten sie sich zurück in die Stühle und tranken noch ihre Getränke aus. Erst danach beglich Inu die Rechnung und bot Kagome an, einen kleinen Spaziergang zu machen. Schließlich sollten sie das gegessene noch verdauen können. Mit vollem Magen konnte man sicher keine Gymnastik machen. Daher kam das auch ihr nur zugute. Sie hatte sich bei ihm untergehakt und sie erkundeten ein wenig die Gegend um das Hotel. Es lag in einer sehr ruhigen Umgebung und vermittelte absolute Erholung und Entspannung.
 

Tatsächlich sprachen sie auch darüber, wie gut dieser Ort gewählt war, aber auch die Ausstattung und die Kurse. Das Konzept des Wellnesshotels war rund um perfekt. Besonders die Spezialisierung auf die Schwangeren war unglaublich und faszinierend. Amüsiert sprachen sie noch über die komischen Namen von den Yogastellungen, während sie sich auf den Rückweg zum Hotel machten. Es war wahrlich praktisch, dass jeder Kurs alle zwei Stunden erneut angeboten wurde und sie jederzeit diesen besuchen konnten. Einzig bei den speziellen Massagen musste man sich einen Termin geben lassen.
 

“Ich bin gespannt, ob es bei der Gymnastik auch so lustige Namen gibt”, kicherte Kagome unbeschwert.
 

“Ich auch... auf alle Fälle haben wir nun amüsantes zu erzählen, sobald wir wieder daheim sind”, lachte er leise und zustimmend nickte sie ihm zu.
 

In diesem Fall hatte er absolut recht. Über die ganzen Namen würden sich sicher alle köstlich amüsieren, genau wie sie noch immer darüber lachen könnten. Jedoch war die Gymnastik weniger amüsant, aber auch hier gab es genügt komischer Namen. Direkt konnte Kagome sagen, dass sie eher der Fan von den Yogaübungen war. Diese fielen ihr einfacher, obwohl einiges in der Gymnastik Ähnlichkeit zu dem Yoga hatte. Schmunzelnd musste ihr Inu sogar zustimmen. Yoga war um einiges entspannter, auch wenn die ein oder andere Stellung ebenso schwierig war.
 

“Ich denke, ich bleibe wirklich lieber bei den Yogaübungen”, schmunzelte Kagome etwas erschöpfter nach der Stunde. Direkt hatte Inu ihr eine Wasserflasche gereicht, damit sie genügend trank. “Danke”, hauchte sie und nahm kräftige Schlucke zu sich.
 

“Für heute... haben wir bestimmt genug... lass uns duschen, gemütlich entspannen und das Abendessen auf dem Zimmer zu uns nehmen?”, fragte er sie, denn all das war möglich und genau deshalb hatte er sich für dieses Wellnesshotel entschieden.
 

“Das klingt perfekt”, stimmte sie seinem Plan zu.
 

Direkt steuerten sie ihr Zimmer an und Kagome trank noch einmal von ihrer Flasche. Gemütlich hatten sich die beiden abgeduscht und ebenso etwas geneckt. Das blieb dabei niemals aus, wenn man gemeinsam unter der Dusche war. Das tat sogar sehr gut und erfrischte die werdende Mutter sogar. Im Bademantel bekleidet hatte sie es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht und Inu machte ihr noch einen schönen Tee. Das war alles wie ein schöner Urlaub, um dem Alltag ein wenig zu entfliehen.
 

Beide ließen den Tag gemütlich ausklingen. Sie bestellten sich das Essen auf das Zimmer, schauten sich zwei Filme an und genossen ihre Zweisamkeit im Bett. Es war rund um perfekt und Kagome konnte wirklich abschalten. Alle wussten, dass sie nicht erreichbar wären. Außer ein Notfall würde eintreffen, doch da hatten sie Glück, da alles ruhig geblieben war. Deshalb konnten sie wie geplant ihre Auszeit genießen und nächsten beiden Tage ähnlich verbringen.
 

Sie hatten mehrere Yogakurse gemacht, um genau zu sagen einen am Vormittag und einen am Nachmittag. Hin und wieder setzte Kagome aus, wenn es ihr zu viel wurde, doch das störte niemanden. Denn auch anderen Schwangeren erging es ähnlich. Einmal mehr merkte die Miko, dass sie mit ihren kleinen Wehwehchen wirklich nicht alleine war und alle ‘Mamas’ da durch mussten. Natürlich gab Inu sein bestes und versüßte ihr die Tage zusätzlich mit privaten Massagen. Ebenso waren sie im Pool schwimmen und probierten die Wasserkurse ebenso aus.
 

Vieles war angenehm und das würden sie sicher auch zu Hause machen, doch einiges konnte Kagome spätestens in wenigen Monaten nicht mehr machen. Erholt und gut gelaunt hatten sie noch den Samstag im Hotel verbracht. Erst nach dem Abendessen hatte Inu die komplette Rechnung beglichen und sie führen gemütlich zurück nach Tokio. Sie würden bestimmt nach ihrer Ankunft direkt ins Bett fallen. Erst da konnten sie ihre Handys checken und sahen mehr als verwundert auf die Nachricht von Sesshomaru: ‘Ruft an, sobald ihr zurück seid.’
 

“Das klingt mehr als dringend... eigentlich sollte er doch schon mit Rin bei ihren Eltern sein. Ob da was passiert ist?”, fragte Kagome leicht besorgt, während sie sich auf das Sofa setzte und Inu ihr gleich noch etwas zu trinken gab.
 

“Eigentlich müssten sie dort sein”, überlegte er und wählte bereits die Nummer seines Bruders. “Finden wir es heraus”, merkte er noch an und dem Freizeichen lauschte.

Überraschungsbesuch

Selbstredend hatte er sie am Freitag nach der Uni abgeholt, war mit ihr direkt nach Hause gefahren und hatte mit ihr einen gemütlichen Tag auf dem Sofa verbracht. Einige Dinge blieben nicht ganz jugendfrei, doch das störte sie absolut nicht. Irgendwann war sie erschöpft ein geschlafen und spürte nur so halb, dass er sie in die Seidenlaken ihres gemeinsamen Bettes gelegt hatte. Wenig später folgte er ihr und sofort schmiegte sie sich an ihn und er grinste nur noch breiter. ‘Auf ewig unsere Gefährtin’, teilte sein Biest seinen Gedankengang.
 

Am Samstagmorgen wurde Rin von ihrem Liebsten geweckt. Er hatte ihr Frühstück ans Bett gebracht und der köstliche Cappuccinogeruch hatte sie aus ihrem Traum geholt. “Mmmh”, hauchte sie und gähnte leise, ehe sie sich die Augen rieb.
 

“Guten Morgen”, grüßte er sie mit einem breiten Grinsen. Erneut gähnte sie und streckte sich leicht. “Noch müde?”, neckte er sie.
 

“Du bist gemein”, grummelte sie leicht.
 

“Entschuldige, Kleines”, grinste er leicht und reichte ihr zur Entschädigung den Cappuccino. “Trink den hier... dann wirst du munter... vielleicht hilft dir das beim Wach werden”, meinte er und sie nahm ihm dem Becher ab, um daran zu nippen.
 

“Mmmmh”, hauchte sie genüsslich und nahm gleich noch einen kleinen Schluck zu sich.
 

“Schon besser?”, fragte er sie und sie nickte. “Sehr schön... dann kannst du auch was essen”, grinste er leicht und erst jetzt hatte sie das Tablett auf dem Nachtkasten gesehen. Sie rutschte leicht nach oben und lehnte sich gegen das Kopfende.
 

“Oh ja... essen wäre jetzt wirklich perfekt”, lächelte sie ihn verliebt an.
 

“Das habe ich mir gedacht”, grinste er breiter, setzte sich neben sie und stellte das Tablett auf seine Beine.
 

Erstaunt sah sie zu ihm und danach die zahlreichen Köstlichkeiten. Er hatte ihr eine schöne Mischung zum Frühstück gemacht. Neben Gemüseomelette gab es auch Reis mit etwas Fisch und natürlich geschmortes Gemüse. Aber auch ein wenig Obst hatte er ihr auf einem Teller angereicht. Von allem naschte sie und fütterte ihn sogar mit ein paar Bissen. Gleiches tat sie bei ihm ebenso und schmunzelnd nahm er dies an. Das Frühstück war mehr als perfekt und schmeckte köstlich.
 

“Mmmmh... so kann jeder Morgen beginnen”, kicherte sie leise und steckte sich eine Weintraube in den Mund.
 

“Oh... das möchtest du also?”, wollte er von ihr wissen. Amüsiert lachte sie und nickte. “Gut, dann bekommst du das ab sofort jeden Tag solch ein schönes Frühstück.”
 

“Ich nehme dich beim Wort!”, meinte sie ernst und er grinste sie breiter an.
 

“Das kannst du auch”, sprach er zwinkernd aus und nahm noch ein Stück Apfel in den Mund.
 

“Wirklich?”, hauchte sie blinzelnd und er nickte sofort.
 

“Alles für meine Liebste und meine Gefährtin”, raunte er und gab ihr einen süßen Kuss auf die Schläfe.
 

Beide frühstückten gemütlich, gingen zusammen duschen und neckten sich ein wenig unter dem warmen Wasser. Danach zogen sie sich an und Rin wurde etwas neugierig, da Sesshomaru sich nicht wirklich beeilte, wie gewöhnlich. “Musst du... heute nicht ins Büro?”, fragte sie ihn und er schmunzelte leicht.
 

“Theoretisch schon”, fing er an.
 

“Und praktisch?”, hakte sie nach.
 

“Praktisch gesehen macht Masaru die drei Telefonate und wir beide sollten nun packen”, grinste er leicht und sie bekam ganz große Augen.
 

“Packen?”, entkam es ihr verwundert.
 

“Mhm... wir beide machen nämlich einen Ausflug”, sprach er weiter.
 

“Ausflug? Wir beide zusammen?”
 

“Korrekt... wir beide gemeinsam”, lächelte er sie an und sie blinzelte mehrfach.
 

“Nur heute? Oder länger?”, fragte sie ihn.
 

“Hm”, überlegte er und holte eine größere Reisetasche und einen Koffer hervor. “Um ehrlich zu sein... sind wir 10 bis 12 Tage unterwegs”, erklärte er ihr und sie riss ihre Augen weit auf.
 

“Was? So... lange? Aber... geht das denn wegen dem Büro?”, wollte sie von ihm wissen. Es war rührend, dass sie sich darum sorgte, dass das Büro versorgt war.
 

“Natürlich geht das. Den Papierkram habe ich bereits erledigt... die Termine nehmen Inu und Masaru wahr und im Notfall bin ich nur wenige Sekunden entfernt”, zwinkerte er ihr zu.
 

“Du... hast schon an alles gedacht?”, fragte sie ihn schmunzelnd und erkannte sein leichtes Grinsen auf den Lippen. Er war wirklich durch organisiert und das bewunderte Rin sehr an ihm. “Nun gut... und wo geht es hin?”, fragte sie ihn und suchte aus dem Schrank bereits ihre Unterwäsche für die nächsten Tage zusammen.
 

“Das... bleibt ein kleines Geheimnis”, sprach er geheimnisvoll aus und leise grummelte sie.
 

“Bekomme ich nicht wenigstens einen Tipp?”
 

“Hm”, überlegte er und griff nach Langarmshirts. “Nur so viel, dass du warme Sachen ebenso einpacken solltest”, sagte er und holte mehrere Klamotten heraus, um diese in seine Tasche packen konnte.
 

“Mehr Infos bekomme ich nicht?”, hakte sie nach.
 

“Absolut nicht... das muss erstmal genügen”, zwinkerte er ihr zu und zusammen hatten sie ihre Tasche bzw. den Koffer schnell gefüllt.
 

“Sagst du mir wenigstens, wie wir dahin kommen?”, wollte sie von ihm wissen.
 

“Na gut... dies kann ich dir noch verraten, aber nicht mehr”, zwinkerte er ihr zu. “Wir fahren mit dem Auto dahin. Dort kannst du entscheiden, wo wir übernachten sollen”, erklärte er geschickt.
 

“Und wie lange fahren wir?”, hakte sie nach und er schmunzelte leicht, da sie auf diese Weise wohl heraus finden wollte, wohin es gehen würde.
 

“Nana... das bleibt geheim... aber du darfst entscheiden mit welchem Wagen wir fahren”, lenkte er sie gleich etwas ab und sie grummelte leise. Doch schließlich seufzte sie und gab sich geschlagen, dass er keine weiteren Details Preis geben würde.
 

Nachdem sie alles für den Ausflug gepackt hatten und Sesshomaru sogar noch Cappuccino to go gemacht hatte, zogen sie sich die Jacken und die Schuhe an und verließen schließlich die Wohnung mit seiner Reisetasche und ihrem Koffer. Zusammen fuhren sie nach unten in die Tiefgarage, um zum Wagen zu gelangen. Tatsächlich wartete er darauf, dass sie entschied mit welchem Auto sie fahren würden. Einen Moment musste sie überlegen und beschloss den schnelleren Wagen zu wählen. Demnach den dunkelblauen Lamborghini. Sein ganzer Stolz.
 

“Gute Wahl”, grinste er sie an und öffnete den Kofferraum, um ihr Gepäck in diesem zu verstauen.
 

“Damit sind wir sicher auch schneller am Ziel”, kicherte sie leise und er lachte amüsiert auf. “Obwohl du uns auch mit deinen Fähigkeiten hin bringen könntest”, bemerkte sie schmunzelnd und sein Lachen hallte nur noch mehr in ihren Ohren. Nun musste auch sie mit ein stimmen.
 

Beide stiegen in den Wagen und er fuhr direkt los. Klar hätte er mit seinen dämonischen Kräften sie beide dort hin bringen können, doch das wollte er nicht. Auch wenn die Fahrt einige Stunden dauern würde, so bevorzugte er diese sogar. Irgendwie hatte er etwas Sorge, was ihre Eltern von ihm halten könnten. Daher wollte er sich seelisch etwas darauf vorbereiten, wie er sich vorstellen sollte und vor allem, wie er um ihre Hand bitten könnte. Hoffentlich werden sie das akzeptieren., grübelte er etwas.
 

‘Entspann dich... es wird sicher alles gut gehen’, beruhigte sein Biest ihn sofort.
 

Hoffentlich., entgegnete er und blinzelte, als er Rin neben sich hörte.
 

“Entschuldige... was meintest du?”, fragte er nach, da er nicht ganz hingehört hatte.
 

“Ich meinte nur, dass du etwas angespannt wirkst”, entgegnete sie und er bemerkte ihre sorgenvolle Stimme.
 

“Alles gut... ich hoffe nur... dir wird der Ort gefallen”, meinte er und fuhr durch die Straßen. Er wusste genau, was ihn erwarten würde.
 

“Wenn du mir sagen würdest, wohin wir fahren, könnte ich dir die Sorge nehmen”, erklärte sie geschickt und wollte doch erneut versuchen mehr heraus zu finden.
 

‘Unser kleines Biest... versucht es doch glatt erneut’, amüsierte sich sein inneres Tier.
 

“Oh nein... so bekommst du es sicher nicht raus, Kleines”, lachte Sesshomaru nun und für einen Moment schmollte Rin sogar. Ihre Reaktion war sehr niedlich und lenkte ihn doch tatsächlich etwas ab.
 

Einige Stunden und einer kleinen Pause zwischendrin kamen sie schließlich in der Stadt an, in die Sesshomaru seine Gefährtin bringen wollte. Mit großen Augen sah Rin sich um und erkannte nur zu deutlich, wo sie waren. Ihr Blick glitt zu ihm, da sie sich nicht sicher war, ob er wusste, wohin er gerade fuhr. “Ähm”, fing sie an.
 

“Ja?”, fragte er spielend unwissend.
 

“Dir... ist klar, wo wir sind?”, hakte sie nach.
 

“Natürlich ist mir das klar, Rin. Warum fragst du?”, grinste er sie leicht an und blickte etwas zur Seite.
 

“Du... du...”, brachte sie stockend hervor und konnte das gar nicht fassen. “Wir sind hier in meiner Heimatstadt”, sprach sie ihren Gedanken aus.
 

“Och... das... weiß ich doch”, schmunzelte er weiter und blickte wieder zur Straße, um sie sicher zu ihrem Elternhaus zu bringen.
 

“Aber... warum?”, hauchte sie verblüfft.
 

“Naja... du konntest deine Eltern nicht im Sommer besuchen. Du hast deine Prüfungen nun durch und ich dachte, dass es dir gut tun würde, hier etwas ab zu schalten”, erklärte er ihr wahrheitsgemäß.
 

“Wirklich? Wir bleiben hier?”, hakte sie fast schon schniefend, da sie sich so sehr darüber freute.
 

“Mhm... wir sind 10 bis 12 Tage hier.”
 

“Und... wissen meine Eltern, dass wir kommen?”
 

“Nein... für sie sollte es auch eine Überraschung sein”, antwortete er ihr und sie quietschte drauf los.
 

‘Autsch... sie ist aber laut... und freut sich riesig’, kam es erfreut von seinem Biest.
 

“Überraschung gelungen?”, wollte er von ihr wissen.
 

“Oh ja... sehr sogar”, strahlte sie ihn an und würde am liebsten ihn gerade anspringen, aber während der Fahrt ging das leider nicht so einfach.
 

Nachdem sie nun wusste, was ihr Ziel war, wurde sie nur noch hibbeliger und er schmunzelte leicht. Dass sie sich so sehr auf ihre Eltern freute, war für ihn das schönste Gefühl. Es war wundervoll mit an zu sehen, wie sie schon dem Treffen entgegen fieberte. Wenige Augenblicke später fuhr er bereits in die Straße, in der Rins Eltern lebten. Er merkte genau, dass sie sogar die Luft gerade angehalten hatte. Grinsend sah er zu ihr und steuerte einen freien Parkplatz an der Straßenseite an.
 

Kaum stand der Wagen, schon sprang Rin aus dem Wagen und vergaß sogar ihn. Tja... die Eltern bleiben immer etwas Heiliges., grinste er und verließ sein Auto. Er ging um dieses herum und lehnte sich an dieses, während er seine Liebste beobachtete, wie sie klingelte. Von ihren Erzählungen wusste er, dass ihre Mutter und ihr Großvater sicher zu Hause wären. Ob ihr Vater bereits da war oder nicht, konnte er nicht sagen. Daher würden sie sich wohl überraschen lassen.
 

Mehrere Minuten dauerte es, bis die Haustür aufging. 3... 2... 1..., zählte er innerlich und bereitete sich schon darauf vor, dass es jeden Moment laut werden würde.
 

“Mama!”, rief Rin erfreut aus, während ihre Mutter ganz große Augen bekam.
 

“Rin?!”, staunte Yukiko, doch nur wenig später zog sie ihre Tochter in ihre Arme und drückte sie ganz fest an sich.
 

Beide Damen lagen sich in den Armen und knuddelten mit einander. Es war wundervoll die beiden zu sehen. Einen Moment gönnte er ihnen unter sich, ehe er sich von seinem Wagen stieß und zum Eingang trat. Er wollte sie nur ungern stören, aber sie sollten ihr Wiedersehen lieber nach drinnen verlegen. Deshalb räusperte er sich etwas und Rin blinzelte. “Oh... ich habe S... äh... Takeo vergessen”, schmunzelte sie leicht und löste sich von ihrer Mama.
 

‘Oh... oh... ich hoffe, sie verplappert sich nicht’, merkte sein Biest an, doch er schmunzelte nur.
 

Nur keine Sorge... Rin wird das nicht noch einmal raus rutschen., grinste er innerlich und kam näher.
 

“Guten Tag, Frau Hanakuro”, grüßte er und Rin blinzelte leicht, ehe sie kicherte.
 

“Oh... nun... guten Tag, Herr...”, fing Yukiko an.
 

“Bitte nennen Sie mich einfach Takeo”, erklärte er mit einem sanften Lächeln und Rin sah grinsend zu ihm.
 

“Nun... Dann... willkommen bei uns, Takeo”, sprach ihre Mutter lächelnd aus und trat zur Seite, damit das Paar hinein gehen konnte. “Im Übrigen, nenne mich Yukiko”, bot sie ihm an, sie beim Vornamen zu nennen.
 

“Gerne, danke, Yukiko”, nahm er es an und Rin lächelte zufrieden. Dass ihr Liebster auf diese Weise von ihrer Mutter aufgenommen wurde, machte sie froh.
 

Die drei gingen in den Wohnbereich, in dem Rin direkt ihrem Großvater in die Arme fiel. “Opa”, kicherte sie glücklich und der ältere Mann knuddelte mit ihr.
 

“Rin... was machst du denn hier?”, fragte er sie und sofort plapperte sie drauf los, dass sie genauso überrascht wurde, wohin ihre Reise ging. Amüsiert beobachtete Sesshomaru die beiden und grinste leicht. Die Überraschung schien aufgegangen zu sein. Erfreut sah er zu ihnen und blickte leicht zu Yukiko, die ebenso den Anblick genoss.
 

“Sie war schon immer auf ihren Opa fixiert”, bemerkte sie und sah zu dem Taisho.
 

“Ich finde es sehr schön”, meinte er leicht lächelnd und sah wieder zu Rin. Sie brachte ihren Großvater auf den neusten Stand. Das war wirklich niedlich mit an zu sehen.
 

“Das ist überraschend zu hören”, drangen die Worte von ihrer Mutter an seine Ohren.
 

“Warum?”, hakte er nach und sah wieder zu der Dame.
 

“Naja... ihre vorherigen Freunde fanden es... komisch”, erklärte sie und blinzelnd sah er sie an.
 

“Aber auch nur, weil sie selbst komische Vögel waren”, sprach er und zuckte leicht mit den Schultern. Solche Aussagen fand er mehr als komisch und Rins Exfreund kannte er und der war ganz sicher ein komischer Vogel.
 

“Da... magst du recht haben”, kicherte Yukiko und schien sich über seine Worte köstlich zu amüsieren.
 

“Ist doch war... sie haben weder Rin wertgeschätzt noch ihre tiefe Verbundenheit zu ihrer Familie. Dabei ist das doch das Schönste auf der Welt. Eine liebenswerte Person zu haben, die ihre Familie über alles liebt”, verließ es verträumt seine Lippen und sein Blick glitt wieder zurück zu seiner Auserwählten. Sie war sein Ein und Alles. Mit allem was dazu gehörte.
 

“Weise Worte, Takeo”, kam es sehr erfreut von Yukiko. “Da hat Rin endlich ihren Traummann an ihrer Seite.”
 

“Und ich meine Traumfrau”, zwinkerte er leicht und begegnete gerade den Augen ihres Großvaters. Kurz nickte er ehrfürchtig, um ihn so zu grüßen, da der ältere Mann weiterhin seiner Enkeltochter zu hörte.
 

“Meinst... du das ernst?”, fragte Rins Mutter und Sesshomaru nickte.
 

“Natürlich... ich liebe ihre Tochter und werde sie niemals alleine lassen”, entgegnete er ihr ehrlich und liebevoll lächelte sie nun.
 

“Es ist schön so etwas von dir zu hören”, sagte sie und wollte noch etwas sagen, doch da wurde sie unterbrochen.
 

“Und das sagen Sie einfach so? Immerhin sind sie Professor an ihrer Universität”, kam es von einer dunklen und tiefen Männerstimme. Augenblicklich glitt sein Blick hinter sich, da der Mann vermutlich zur Tür rein gekommen war.
 

“Liebling... du bist schon da”, begrüßte Yukiko ihren Mann und trat an ihn heran, um ihm einen Kuss zu geben.
 

Leicht erhob Sesshomaru die Augenbraue und überlegte einen Moment, wie er das geschickt verpacken sollte. Schließlich wollte er das Wohlwollen von Rins Vater, denn mit diesem stand und fiel sein Plan nun mal. Leicht räusperte er sich, nachdem das ältere Paar ihren Kuss beendet hatte. Er trat dichter an den älteren Mann heran. Höflich begrüßte der Taisho ihn und bot natürlich auch ihm an, den Vornamen zu benutzen.
 

“Wegen ihrem Einwand vorhin”, begann er und sah Isamu direkt in die Augen. “Ich bin nur ein Gastprofessor und für Rin habe ich diesen Posten abgegeben. Ab dem nächsten Semester wird mich ein Freund vertreten”, erklärte er weiter und sah zu Rin, die gerade ihren Papa ebenso bemerkt hatte.
 

“Papa!”, rief sie aus und fiel diesem in die Arme.
 

“Hey Liebes... willkommen daheim”, grüßte er sie lächelnd und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
 

‘Er wird wahrlich schwer zu knacken sein... solch eine harte Nuss hatten wir schon lange nicht mehr’, bemerkte sein Biest und leider musste der Taisho diesem zustimmen.
 

[style type="italic"]Interessanter Vergleich, aber wir bekommen das schon hin... schließlich liebt Rin uns und wir sie.[/style], sprach er den wichtigsten Punkt an.
 

‘Wie wahr’, lachte sein Biest.
 

“Wieso hast du uns denn nicht angerufen?”, wollte Isamu von seiner Tochter wissen.
 

“Weil ich heute Morgen von meinem Schatz mit einem Ausflug überrascht wurde. Ich habe erst gemerkt, wohin es ging, als wir die Stadt erreicht haben”, erklärte sie ihrem Vater und bekam sogar rote Wangen.
 

“Sowas aber auch”, meinte Isamu.
 

“Takeo hat gedacht, dass es mir gut tun würde, mich hier bei euch etwas zu entspannen nach meinen Prüfungen”, sprach Rin sanft weiter, denn ihr war es klar, dass Sesshomaru sie her gebracht hatte, damit sie wieder bei ihrer Familie sein konnte. “Er ist wahrlich ein Schatz”, strahlte Rin ihn direkt an.
 

‘Wie soll man sich da beherrschen können und sie nicht mit Küssen überdecken?’, brachte sein inneres Tier genau seine Gefühle auf den Punkt. Denn so süß war sie gerade.
 

“Aha”, bemerkte Isamu und sah den Professor vor sich herausfordernd an. Diese Blicke kannte der Taisho nur zu gut, doch er ließ sich davon weder einschüchtern noch provozieren. Er stand über all den Dingen.
 

“Alles für meine süße Rin”, sprach er stattdessen aus und zwinkerte ihr leicht zu. Sie selbst wurde rot um die Nase und kicherte leise.
 

Nachdem sie sich von ihrem Papa gelöst hatte, ging sie zu ihrem Schatz und schmiegte sich an seine Brust. Ein süßes ‘Danke’ lag auf ihren Lippen. Dabei streckte sie sich etwas und er kam ihr entgegen. Lächelnd küsste er sie und zog sie zärtlich an sich heran. Für sie würde er wirklich alles machen und würde alles aufgeben, solange sie bei ihm wäre. Lächelnd beobachtete Yukiko das Paar, denn es war sehr süß, ihre Tochter so zu sehen. Isamu hingegen war noch ziemlich skeptisch.
 

“Kommt, lasst uns ins Wohnzimmer gehen... da ist es sicherlich gemütlicher als hier im Flur”, schlug Yukiko vor und noch bevor ihr Mann etwas sagen konnte, nahm sie seine Hand und zog ihn mit sich in den Raum. Schmunzelnd folgte Rin mit ihrem Gefährten und sie setzten sich auf das Sofa.
 

Dabei schmiegte sie sich direkt an ihn heran und er legte den Arm um sie. Zärtlich drückte er sie an sich und gab ihrer Schläfe noch einen Kuss. Während Rin ihren Freund ansah, bemerkte ihr Vater etwas an ihrem Hals. Er kniff seine Augen leicht zusammen, um zu erkennen, was es war. Als ihm bewusst wurde, dass es sich nur um eine Markierung handeln konnte, knurrte er lauter auf. “DU HAST SIE MARKIERT?!”, brüllte Isamu plötzlich los und alle zuckten zusammen.
 

Verwundert sah Sesshomaru zu dem Mann und legte leicht den Kopf schief. “Nun... das habe ich wohl... aber woher”, fing er an, doch dann erkannte er die Aura des Mannes und bekam große Augen.
 

“Was ist hier los?”, wollte Yukiko wissen, da sie nicht verstand was gerade vor sich ging. Sogar Rin blickte zwischen beiden Männern hin und her.

Ein Yokai?!

Sesshomarus Gedanken wanderten hin und her. Zuvor hatte er wie von selbst geantwortet, doch er konnte sich nicht erklären, woher Isamu die Markierung kannte. Vor allem aber war es unerklärlich, warum er plötzlich eine komplett andere Aura hatte. Schluckend sah er zu den Damen, die augenscheinlich ratlos waren. Sie verstanden vermutlich nicht ganz, was Isamu meinte. Sesshomaru selbst war sich nicht sicher, ob er die Energie in Rins Vater richtig deuten würde. Irgendetwas war daran völlig anders und doch auch vertraut.
 

“Was ist los, Großer?”, hörte er plötzlich Rins Stimme und sein Blick glitt direkt zu ihr.
 

“Ähm... die... Markierung... dein Vater hat sie entdeckt”, erklärte er ihr leise und schluckte erneut. Definitiv musste er alles in seinem Kopf ordnen, um klarer sehen zu können und um zu erkennen, was gerade eigentlich vor sich ging.
 

“Oh”, hauchte sie und griff sich an die Stelle seines Bisses. Es war wie ein Reflex, dass sie das tat.
 

“Warum zum Teufel hast du sie markiert?! Das ist doch vollkommen unverantwortlich!”, donnerte Isamu weiter. Augenscheinlich hatte er in der anfänglichen Wut nicht mitbekommen, dass Unwissende ebenso anwesend waren. Daher blickte Sesshomaru zu ihm.
 

“Könnten wir diese Gründe in Ruhe... unter vier Augen klären?”, fragte er ihn mit ruhiger Stimme, denn er wollte dieses Thema nur ungern vor Yukiko und Zuko besprechen. Vermutlich waren die Beiden nicht in Bezug auf Yokais eingeweiht. Gerade wollte Isamu darauf reagieren, aber sein Schwiegervater kam ihm zuvor.
 

“Was genau meint ihr mit Markierung?”, fragte Zuko plötzlich nach und sah zwischen den Männern hin und her.
 

Genau in dem Moment erkannte Isamu seine Wortwahl. Sesshomaru sah zu dem älteren Mann, ehe er wieder zu Rins Vater blickte. Dieser hatte die Augen geschlossen und schien sich zu beruhigen, denn die Aura um ihn herum normalisierte sich langsam. Tatsächlich war es eigenartig, denn es erinnerte ihn immer an Yoki, wenn ein Yokai sich nicht kontrollieren konnte und dieses unkontrolliert hin und her flackerte. Diese Erkenntnis würde keinen Sinn ergeben, weshalb er erst einmal abwarten müsste, ob die Annahme richtig war oder nicht.
 

“Entschuldigt... ich meine damit, dass S”, sprach er, doch sofort unterbrach er sich selbst und räusperte sich. In diesem Augenblick erkannte Sesshomaru, dass Isamu genau wusste wer und vor allem aber was er war. “Dass Takeo sich fest auf Rin festgelegt hat”, korrigierte er sich rasch und erklärte in groben Zügen, worum es tatsächlich ging. Dadurch wurde dem Taisho noch mehr bewusst, dass Isamu über alles Bescheid wusste. Sogar über seinen wahren Namen. Das konnte nur eines bedeuten.
 

‘Das ist eindeutig... er kann nur ein Yokai sein... aber... warum können wir nicht erkennen, was für einer?’, knurrte sein Biest, denn das fuchste ihn richtig. Sofort beruhigte Sesshomaru sein inneres Tier.
 

Ruhig Blut... ausrasten würde uns nichts bringen. Wir werden schon noch heraus finden, wer genau er ist... erstmal ist wichtig, dass Yukiko und Zuko das nicht mit bekommen... Da wir nicht wissen, ob sie wissen, dass wir existieren.
 

‘Also willst du sein Spiel tatsächlich nun mitspielen?’
 

Korrekt... also halte dich zurück. Wir müssen das in Ruhe mit ihm... ach nein mit ihnen klären., wies er seine dämonische Seite an, den Ball flach zu halten. Schließlich müsste sie sich irgendwie einig werden, da Rin ihnen beiden sehr wichtig war. Grummelnd und knurrend bockte es herum und er selbst rollte innerlich mit den Augen.
 

‘Ich hasse es... aber du hast leider recht... für Rin müssen wir das ruhig lösen’, grummelte es zwischen seinen Fangzähnen hervor, doch er ignorierte es wie schon so oft gekonnt. Gerade brauchte er seine volle Konzentration auf die bevorstehende Aussprache.
 

“Ach so... ich denke, das ist schon längst klar, denn sie sind schließlich nun seit knapp einem Monat ein Paar”, meinte Yukiko offensichtlich unwissend, was es tatsächlich mit der Markierung auf sich hatte. Zudem schien sie erleichtert zu sein, da ihr Mann ruhiger geantwortet hatte.
 

“Genau... wir sind und bleiben ein Paar... denn nichts und niemand kann uns trennen”, erklärte Rin lächelnd und sah ihrem Gefährten tief in die Augen. Dennoch erkannte er in ihren Augen die leichte Sorge, da sie auch leicht zu ihrem Vater blickte.
 

“Wahre Worte, mein Herz”, bestätigte Sesshomaru ihr sanft und gab ihr einen süßen Kuss auf die Wange.
 

“Und wie genau habt ihr es euch vorgestellt?”, wollte nun Isamu wissen. Zwar versuchte er mit ruhiger Stimme zu reden, doch nur zu deutlich konnte der Taisho diesen kleinen Unterton heraus hören.
 

“Machen sie sich keine Sorgen... Rin und ich haben bereits ein Grundstück in der neuen Siedlung bei Tokio gekauft und wenn alles klappt, wird im Sommer darauf ein Haus gebaut. Wir werden genügend Platz haben. Ihr seid natürlich jederzeit bei uns willkommen”, antwortete Sesshomaru ihm ehrlich.
 

“Zudem würde ich gerne ein wenig mehr Erfahrung sammeln. Vor allem in der Katalogisierung der Funde. Das wird leider in den Unikursen zu wenig aus gearbeitet”, meinte Rin und zauberte damit ihrem Liebsten ein Lächeln auf die Lippen. Er war unsagbar stolz auf ihre Worte und Aussage. Es war beruhigend diese zu hören.
 

“Das ist perfekt, da kannst du viel von Takeo lernen”, grinste Zuko und Rin kicherte leise. Man merkte nur zu deutlich, dass der ältere Mann ein Fan von dem anwesenden Archäologen war.
 

Das wog Sesshomaru tatsächlich in Sicherheit, denn so hatte er wenigstens einen auf seiner Seite. Obwohl er schwören würde, dass Yukiko ihn ebenso gern hatte. Nur noch Isamu müsste er überzeugen. Aber das würde er sicher schon bald hinbekommen. Spätestens sobald er mit ihm unter vier Augen gesprochen hätte. Denn in einer Hinsicht verstand er den Mann durchaus, schließlich war er durch seine Gifte für jeden Menschen tödlich. Aber Rin war eine Ausnahme und das würde jeder sehen.
 

Einige weitere Fragen musste sich das Paar noch gefallen lassen, doch alles beantworteten sie wahrheitsgemäß. Denn Sesshomaru kümmerte sich nicht sonderlich um seinen Ruf als Professor. Nach wie vor war er Gastdozent und würde diesen Posten nur allzu gern abgeben, solange er dafür Rin an seiner Seite haben würde. Für sie würde er alles hergeben, da er nur sie allein in seinem Leben brauchte. Der Abend verlief dann doch noch irgendwie angenehm, auch wenn Sesshomaru sich der Blicke von ihrem Vater bewusst war. Definitiv würden die beiden Männer noch reden.
 

Als es Zeit für das Abendessen war, half Rin ihrer Mama und Sesshomaru wurde von Zuko mit Fragen gelöchert. Doch das war nicht so schlimm. Geduldig beantwortete er jede Frage und war froh, dass er sich und ebenso sein Biest ablenken konnte. Auf diese Weise blieb ihm keine Zeit darüber nach zu denken, welcher Rasse Isamu wohl angehören könnte. Dieses Ratespiel wäre nicht gut für sein Biest geworden. Es war leider zu leicht reizbar, wenn ihn etwas so sehr störte, wie diese Unwissenheit.
 

“Das Essen ist fertig”, rief Yukiko und Rin kam sogar ins Wohnzimmer, um die drei Männer ab zu holen.
 

Ihrem Vater schenkte sie ein Lächelnd und nahm direkt die Hand ihres Gefährten. Sanft drückte sie seine Hand und sah verliebt zu ihm auf. Schmunzelnd sah er zu ihr und zog sie mehr an sich heran. “Ich liebe dich, Kleines”, raunte er ihr zu und sie grinste leicht, ehe sie rasch seinen Hals küsste. Denn höher kam sie nicht, um an seine Lippen zu gelangen, doch das war nicht so schlimm.
 

“Ich liebe dich auch, Großer”, entgegnete sie ihm und zusammen gingen sie in den Speisebereich.
 

Dort wurden sie bereits von den dreien erwartet. Kurz huschte Sesshomarus Blick zu Isamu und dieser sah ihn eindringlich an. Vermutlich musste sich der Taisho diese noch einige Zeitlang gefallen lassen. ‘Naja... zu mindestens bis wir alleine mit ihm sind’, meldete sich sein Biest zu Wort, denn diese Beobachtung gefiel ihm am wenigstens.
 

Korrekt... also warten wir, bis Zuko und Yukiko schlafen gehen... danach können wir mit ihm reden.
 

‘So ist es... danach versuchen wir mit ihm zu reden’, bestätigte sein inneres Tier. Dem konnte er nur zustimmen.
 

Das Essen verlief angenehm und Rin erzählte sogar, wie sie sich kennen gelernt hatten und wie wundervoll Sesshomaru war. Er war stets professionell geblieben, bis er seinen Posten abgegeben hatte. Auch von dem ersten Kuss berichtete Rin mit roten Wangen. Ihre Mutter war verzückt und seufzte, da es sich für sie romantisch an hörte. Doch Rin erzählte auch von ihrem Exfreund, was er ihr unterstellt hatte und dass er sie leicht verletzt hatte. Aber auch von der liebevollen Umsorgung durch Sesshomaru.
 

“Ich wusste, dass er nicht gut für dich war”, grummelte Isamu schließlich und Rin sah zu ihm.
 

“Ich weiß, Papa... du hattest es mir gesagt”, gestand sie ihren Fehler ein und war einmal mehr froh, dass sie Ichiro nicht alles von sich gegeben hatte. “Doch Takeo ist genau das Gegenteil. Er vervollständigt mich und das hätte ich niemals gedacht, so jemanden für mich zu finden”, sprach sie zärtlich weiter.
 

Diese Worte aus Rins Mund zu hören war unglaublich und erfreute nicht nur Sesshomaru, sondern auch sein Biest. Es schnurrte mal wieder vor sich hin und hechelte sogar. Fehlt nur noch, dass du mit dem Schwanz wedelst., neckte er dieses direkt und schmunzelte in sich hinein.
 

‘Vielleicht mache ich das auch’, konterte es direkt. Beinahe hätte Sesshomaru los gelacht, doch er musste sich zügeln. Solche Witze hatte seine dämonische Seite nicht oft auf Lager und wenn doch, waren diese sehr gut.
 

“Ach ja und was ist mit der Aussage vom Interview?”, hakte Isamu plötzlich nach und verwundert blinzelte nun der Daiyokai.
 

“Welche genau?”, wollte Sesshomaru demnach wissen. Zwar konnte er es sich denken, welche es sein könnte, doch er wollte das aus dem Mund seines ‘Schwiegervaters’ hören.
 

“Die Aussage, dass du bereits deiner Herzdame begegnet bist”, erklärte Rins Vater geschickt und blickte leicht zum Taisho. Sogar Rin blinzelte leicht und sah ebenso zu ihrem Gefährten. Genau wie Yukiko und Zuko.
 

Stimmt... daran erinnere ich mich. Ob er damit mein früheres Ich meint?, grübelte Rin und war auf die Antwort gespannt.
 

“Die Aussage... ich erinnere mich... das Interview vom letzten Jahr”, sprach Sesshomaru aus und erwiderte den Blick von Isamu.
 

“Genau... also, wer soll die Unbekannte sein? Da ich annehme, dass es unmöglich unsere Rin sein könnte.”
 

“In der Tat eine sehr gute Frage”, fing der Daiyokai an und legte leicht den Arm um seine Gefährtin. “Damals wusste ich wirklich nicht, wer die Dame war”, erzählte er weiter und alle hörten gebannt zu. “Ich bin ihr vor knapp sechs Jahren begegnet. Zu dem Zeitpunkt war ich frisch an der Universität in Tokio. Es war ein verregneter Tag und ich war auf dem Weg zur Bibliothek, um einige Bücher dort ab zu holen. Aber an der Treppe kam sie mir entgegen und sie rutschte auf der nassen Stufe aus.”
 

Bei der Erzählung blinzelte Rin und legte den Kopf leicht schief. Denkt er sich die Geschichte nur aus, oder war er wirklich einer anderen begegnet?, überlegte sie und kaute leicht auf ihrer Unterlippe, während sie ihm weiter zu hörte.
 

“Gerade noch rechtzeitig konnte ich sie auffangen und sie sicher auf ihre Füße helfen. Sie nuschelte nur ein Danke und eilte auch schon fort. Das Einzige, was ich bemerkte, waren ihre braunen Haare und der liebliche Duft von Sanddorn und einer frischen Meeresbrise”, fuhr er fort und blickte leicht zu Rin rüber. “Einige Momente danach sah ich eine Zeitschrift über Archäologie auf dem Boden, die sie vermutlich verloren hatte. Ich schätzte die junge Dame sehr jung ein, denn sie trug eine Uniform der Mittelschule.”
 

“Oh... Mittelschule?”, hakte Rin nach und beide waren wie in einer eigenen Welt.
 

“Mhm... Ich war überrascht über diese, da es eigentlich eine aus dieser Stadt war”, bemerkte er und Rin bekam riesengroße Augen.
 

“Vor... sechs Jahren?”, fragte sie nach und er nickte.
 

“Warst du damals nicht mit deinem Opa in Tokio, um die Ausstellung zu besuchen?”, hakte Yukiko sich in das Gespräch mit ein.
 

“Ja... wir waren im Museum und danach war ich in der Bibliothek, weil ich mir die Zeitschrift holen wollte...”, antwortete Rin ihrer Mutter und starrte Sesshomaru an. “Warte... heißt das... wir sind uns schon damals begegnet, aber ich habe es nicht gemerkt?”, stockte sie plötzlich und seine Mundwinkel zuckten leicht.
 

“Hätte ich damals geahnt, dass du das niedliche kleine Mädchen warst... hätte ich dich schon damals gedatet”, erklärte er ihr verliebt.
 

“Oh... Takeo”, hauchte sie zärtlich und streckte sich, um ihn zu küssen. Liebevoll erwiderte er den Kuss und streichelte leicht über ihren Rücken.
 

‘Stimmt... wir konnten ihre Augen damals nicht sehen und der Geruch war komplett anders. Einmal mehr zeigt das Schicksal, dass sie zu uns gehört’, grinste sein Biest.
 

“Deshalb konnte ich die Frage nach einer möglichen Frau an meiner Seite nur auf diese Weise beantworten... und nun... kann ich mit Stolz sagen, dass ich ihr nach so vielen Jahren erneut begegnet war. Dass dies ausgerechnet an der Uni in einem meiner Kurse sein würde, hätte ich mir niemals denken lassen”, gestand Sesshomaru und Rin lächelte ihn schüchtern an.
 

“Wenn ich nur geahnt hätte, dass ich da meinem späteren Idol über den Weg gelaufen war, hätte ich dich wohl auch nicht gehen lassen”, kicherte sie leise und schmiegte sich an ihren Liebsten heran.
 

Sesshomaru lächelte sie sanft an und blickte zu Isamu. Sein Blick war mehr als verblüfft über diese Geschichte, doch es entsprach der Wahrheit. Auch wenn er dieser einen Begegnung nie so viel Beachtung geschenkt hatte, so war er schon einmal mit ihr zusammen getroffen. Zwar war seine Aussage tatsächlich an die Möglichkeit gebunden, dass seine Rin vielleicht eines Tages wiedergeboren werden würde. Aber all das fügte sich tatsächlich irgendwie zusammen. Es war unglaublich, das erneut zu hören und zu sehen.
 

“Oh wie süß... dann wollt ihr auch offen über eurer Beziehung umgehen?”, wollte Yukiko wissen. Verwundert blinzelte Sesshomaru und sah zu der älteren Frau.
 

“Natürlich... und ich... hatte schon überlegt mit Rin zusammen ein Interview zu geben. Um der Welt zu zeigen, dass wir zu uns stehen und all das durch Zufälle dazu geführt hat, dass Liebe entstand”, antwortete er ehrlich.
 

Glücklich seufzte Rin über diese Aussage. Er hatte ihr damit erneut ihre größte Sorge genommen, denn er stand zu ihr, hinter ihren Entscheidungen und sie wusste, dass er sie in allem unterstützen würde. Egal wofür sie sich entschließen würde, er würde ihr dabei helfen. “Ich liebe dich, Großer”, hauchte sie sanft und er neigte leicht den Kopf, um ihr einen Kuss zu geben.
 

“Ich liebe dich auch”, raunte er an ihren Lippen und lächelte sie zärtlich an.
 

Nach dieser kleinen Exkursion in die Vergangenheit verlief das Abendessen reibungslos und Yukiko tischte auch noch einen köstlichen Nachtisch auf. Durch die lockere Stimmung verquatschten sie sich tatsächlich immer mehr, bis sich Zuko schließlich für die Nacht zurück zog. Er war nämlich müde und wollte ausgeruht den kommenden Tag mit seiner Enkelin verbringen. Daher wünschte er allen eine gute Nacht und da traf Yukiko eine Erkenntnis. Dabei zuckte sie regelrecht zusammen und Rin fragte besorgt bei ihrer Mutter nach, ob alles okay wäre.
 

“Aber ja... nur habe ich doch glatt vergessen für euch sein Zimmer vor zu bereiten”, meinte die ältere Dame.
 

“Oh... mach dir keine Umstände, Mama”, hauchte Rin mit roten Wangen.
 

“Ihr bleibt doch über Nacht, oder?”, kam es mit hoffnungsvoller Stimme von Yukiko.
 

“Ähm.... Ich...”, fing Rin an und sah zu Sesshomaru, der leicht nickte.
 

“Wenn du das möchtest, sehr gerne, Kleines”, bekräftigte er sein Nicken. “Denn wie ich schon sagte, entscheidest du über unseren Übernachtungsort”, wisperte er ihr zu und gab ihr noch einen Kuss. Augenblicklich strahlte Rin ihn an und allein für diesen Anblick lohnte sich das Angebot an zu nehmen.
 

“Wir bleiben gerne, Mama... aber nur, wenn ich dir beim Beziehen helfe”, bestand die junge Dame darauf ihrer Mutter zu helfen.
 

“Das...”, wollte Yukiko ihrer Tochter diese Idee ausreden. Doch sie seufzte, da sie nur zu deutlich den entschlossenen Gesichtsausdruck von ihr kannte. “Na schön... lass uns das schnell zusammen machen.”
 

“Genau”, grinste Rin zufrieden, gab ihrem Liebsten noch einen Kuss, ehe sie mit ihrer Mutter nach oben in ihr altes Zimmer ging, um dieses vor zu bereiten.
 

Einen Moment sah Sesshomaru den beiden Damen nach, ehe er sich erhob und anfing den Tisch langsam ab zu räumen. Denn er war nun mit Isamu alleine und wollte sich noch ein wenig sammeln, bevor er mit ihm über die Tatsache der Markierung sprechen könnte. Immerhin musste er sein Biest noch etwas mehr zügeln, damit es nicht die Oberhand gewinnen würde. Dieses Gespräch brauchte all seine Konzentration, denn mit Isamu war sicher nicht zu spaßen. Und das nicht nur, weil er nicht sagen konnte, welcher Yokai in dem Mann schlummerte.
 

“Versuchst du Zeit zu schinden?”, hörte er die Stimme plötzlich hinter sich und atmete einmal tiefer durch.
 

“Ich wüsste nicht, warum ich das tun sollte”, gab er mit einem Schulterzucken von sich. Er sprach das so selbstsicher aus wie möglich. Egal in welcher Situation, er würde sicher keine Schwäche zeigen. Nach wie vor hatte er einen Ruf, den er ein halten sollte.
 

“Interessant”, sprach Isamu und leicht legte Sesshomaru den Kopf schief. Doch bevor er etwas sagen konnte, sprach er weiter. “Nun spielst du also den kalten Lord des Westens?”, brachte er es auf dem Punkt.
 

“Da die Katze aus dem Sack ist”, sprach der Taisho aus und ließ seine wahre Gestalt erscheinen. “Mit wem habe ich denn das Vergnügen?”
 

“Meinen Namen kennst du... ich habe ihn nie verändert, egal in welcher Gestalt”, erklärte Isamu offen und lehnte sich leicht gegen den Türrahmen. Sein Aussehen veränderte sich und für einen Moment war Sesshomaru erstaunt. Aber er fing sich schnell wieder.
 

“Gut... dann offiziell... freut mich euch kennen zu lernen, Isamu”, sprach der Taisho ehrfürchtig aus und reichte ihm seine Hand. “Es ist selten einen hochrangigen Drachenyokai unter den Menschen an zu treffen.”
 

“Das stimmt... und noch seltener ist es, dass der Lord des Westens sich tatsächlich an einen Menschen bindet”, knurrte der Drache und nahm die Hand des Daiyokais an. Jedoch drückte er fester zu als gewöhnlich.
 

“Nun... Rin ist etwas ganz besonders... aber ich denke, dass ich das nicht weiter aus führen muss, oder?”, entgegnete Sesshomaru und erwiderte den Händedruck genauso fest und entschlossen.
 

“Das musst du wirklich nicht, doch warum zum Teufel hast du sie markiert, obwohl du giftig für JEDEN Menschen bist?”, fragte Isamu und seine Stimme donnerte leicht, auch wenn er ruhig und angenehm sprach. Die Anspannung war mal wieder deutlich und greifbar. Nun gab es definitiv kein Weg zurück. Sesshomaru musste mit ihm das klären, doch wie er das tun sollte, ohne den Drachen noch mehr zu verärgern, wusste er noch nicht.

Isamu, der Feuerdrache

“Das stimmt... für gewöhnlich bin ich für Menschen tödlich... aber Rin ist sogar in diesem Belang etwas ganz Besonderes”, erklärte er und hoffte, dass Isamu sich damit begnügen würde. Denn er wüsste nicht, wie er dem Vater seiner Gefährtin erklären sollte, dass seine kleine und süße Tochter den großen Daiyokai verführt hatte.
 

“Besonders? In wie fern?”, wollte nun der Drache wissen und verschränkte seine Arme vor der Brust. Schluckend grübelte Sesshomaru, was er darauf antworten sollte, ohne an zu deuten, dass Rin ihn mit heißen Spitzendessous verführt hatte.
 

‘Nutze doch die Immunität als Einwand’, bot sein Biest ihm den Ausweg an. Die Idee war gar nicht so schlecht, weshalb er dies in die Tat umsetzen würde.
 

“Nun... sie ist die Einzige, die eine Resistenz gegen meine Gifte hat. Zudem gehört ihr mein Herz, seit ich ihr begegnet bin”, erklärte er und sah schon seinem Gegenüber an, dass ihm dies als Antwort nicht genügte.
 

“Und diese Tatsache hast du vor oder nachdem du sie markiert hast gewusst?”, hakte Isamu nach und erhob eine Augenbraue dabei.
 

“Die Vermutung hatte ich schon vorher... um genau zu sein nach unserem ersten Kuss... aber Gewissheit darüber hatten wir erst nach der Blutanalyse, die nach der Markierung stattgefunden hatte”, kam die ehrliche Antwort auf diese Frage.
 

“Ernsthaft?”, knurrte Isamu wieder auf. Noch bevor Sesshomaru etwas sagen konnte, sprach der Drache weiter: “Warum zum Teufel hast du sie schon ohne Sicherheit markiert gehabt? Konntest du dich etwa nicht zügeln?”
 

“Ähm”, fing der Taisho an, doch weiter kam er nicht, da er die Präsenz seiner Liebsten spürte. Sein Blick glitt zu Rin, die gerade den Raum betrat, und sanft die beiden Männer ansah. Für den Moment war Sesshomaru verwundert, dass der Drache seine Gestalt so schnell ändern konnte und vor allem es getan hatte. Aber in diese Angelegenheit würde er sich nicht einmischen. Schließlich müsste dies Isamu selbst klären, sobald er soweit wäre.
 

“Papa... sei bitte nicht sauer auf Sess. Denn ich habe ihn mehr oder weniger dazu gezwungen”, sprach sie lächelnd aus und augenblicklich richtete sich Isamus Blick ebenso zu der jungen Dame.
 

“Gezwungen?!”, hakte er direkt nach und erhob fragend eine Augenbraue an. “Wie solltest du...”, fing er an, aber unterbrach sich selbst, da ihm ein Gedanke kam. Eigentlich wollte er davon absolut nichts wissen, wenn seine Tochter in sexueller Hinsicht aktiv werden würde. Sogleich räusperte er sich. “Vergesst einfach die Frage”, meinte der Drache und Rin bekam rote Wangen. Sie war mehr als dankbar, dass ihr Vater nicht weiter nach gefragt hatte.
 

“Wie mir scheint... hast du nun eine kleine Ahnung”, sprach sie leicht zögernd aus. Tatsächlich war sie an der früheren Markierung schuld. “Es... war mir damals wichtig... ich wollte, dass alle wissen zu wem ich gehöre. Sess ist mein Traummann... seit ich denken kann vergöttere ich ihn.”
 

“Das ist mir durchaus bewusst, Rin”, seufzte Isamu und sah sie eindringlich an. “Trotzdem war das sehr gefährlich. Du hättest dabei sterben können”, bemerkte er mit sorgenvoller Stimme.
 

“Ich weiß, Papa”, bekannte sie sich und trat an ihren Gefährten heran, um sich leicht an seine Seite zu lehnen. Er legte direkt seinen Arm um sie und drückte sie an sich. Durch seine Nähe bekam sie wieder etwas Mut. “Ich war, bin und werde immer dazu bereit sein dieses Risiko ein zu gehen. Solange ich an seiner Seite sein darf, wird mir nichts passieren”, erklärte sie mit fester Stimme.
 

Diese Entschlossenheit zu hören und zu sehen machte Isamu sogar ziemlich stolz auf seine Tochter. Sie war wegen dem Studium und auch durch die Markierung umso einiges reifer und erwachsener geworden. Dadurch wurde sein Blick etwas weicher und er versuchte sich an einem Lächeln. “Dennoch... es hätte so einiges dabei passieren können... nicht nur, dass die Markierung schief gelaufen wäre... sondern dass auch Sess deswegen durchgedreht wäre”, seufzte er schließlich.
 

“Das war mir auch klar, Isamu. Genauso wie Rin es ausgedrückt hatte... in dem Moment war mir das Risiko wohl bekannt, doch ich habe es durchgezogen”, erklärte Sesshomaru und blickte zu Rin. “Es ist zwar unerklärlich, aber... irgendwie wussten wir wohl instinktiv, dass alles gut klappen würde. Ebenso schien mein Biest zu wissen, wie es die Gifte abfedern könnte. Tatsächlich ist es ein Mysterium, jedoch werden wir das sicher irgendwann heraus finden, wie das Ganze funktioniert.”
 

Überrascht blinzelte Isamu und bekam kurz große Augen. Doch er fing sich wieder und schien etwas in Gedanken zu sein. Von diesem Standpunkt aus gesehen hatte er es noch nie betrachtet. Die Möglichkeit, dass das Biest eines Yokais alles instinktiv handhaben konnte, wäre unglaublich. Das würde vieles erklären und ebenso für einige Paare einen Weg ebnen, um auf Ewig zusammen bleiben zu können. “Verstehe... klingt tatsächlich in einer Art und Weise logisch”, brachte er nach einer Weile hervor.
 

“Es hat bei uns sehr gut geklappt... auch wenn ich für einige Tage außer Gefecht war”, gestand Rin ihrem Vater.
 

“Deshalb hattest du dich einige Tage nicht gemeldet”, grübelte Isamu nach und erinnerte sich an diese nur zu gut. Denn für gewöhnlich schrieb Rin zwei Mal am Tag mindestens. Dabei war es egal, wie viel sie zu tun hatte.
 

“Korrekt... deshalb konnte ich euch nicht schreiben. Auch wenn Sess versucht hatte, euch zu beruhigen, habt ihr euch wohl andere Gedanken gemacht”, entgegnete Rin mit roten Wangen.
 

“So ist es... das haben deine Mutter und ich uns wirklich Sorgen gemacht. Genau das werden wir auch weiterhin tun, denn du bist unser Mädchen”, sprach er sanft aus und leise kicherte Rin, während sie nickte.
 

“Stimmt... und doch bin ich erwachsen... demnach treffe ich meine Entscheidungen”, meinte sie lächelnd und auf diese Aussage war Sesshomaru sehr stolz.
 

“Nun gut”, kam es von Isamu und er musste es wohl akzeptieren, dass Rin wirklich nicht mehr ein Kind war. “Da die Markierung geklappt hat und ihr miteinander verbunden seid. Wollt ihr demnach auch heiraten?”
 

Bei der Frage blinzelte sich das Paar an und beide schmunzelten leicht. “Eigentlich... haben wir das tatsächlich geplant”, sprach Sesshomaru.
 

“Natürlich zur Kirschblütenzeit, Papa”, lächelte Rin ihren Vater an und legte ihre Hand auf die Brust ihres Gefährten. Diesen Wunsch wollte der Taisho ihr auf alle Fälle erfüllen.
 

“Ach ja? Und wer sagt, dass ich das erlaube?”, fragte der Drache mit einer hochgezogenen Augenbraue spielerisch. Verwundert blinzelte Rin ihren Vater an.
 

“Welche Einwände sollte es denn da geben?”, kam die mehr als verblüffte Frage von ihr. Etwas unsicher sah sie zwischen den beiden Männern hin und her.
 

“Mach dir keine Gedanken, Kleines... ich bin mir sicher, dass ich mit deinen Eltern schon einig werde”, versuchte Sesshomaru sie zu beruhigen. Erleichtert atmete sie durch und sah hoffnungsvoll zu ihrem Papa.
 

“Wir werden sehen”, sprach der Drache aus und erwiderte den Blick von seiner Tochter.
 

“Papa... du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Sess ist perfekt für mich”, erklärte sie ihm und sah zu besagtem auf. “Besonders weil wir beide für einander bestimmt sind. Verbunden durch ein früheres Leben und endlich mit der Chance auf ein gemeinsames Leben”, lächelte sie ihren Gefährten verliebt an und Sesshomaru neigte leicht seinen Kopf, um ihr einen süßen Kuss zu geben.
 

“Früheres Leben?”, hakte nun Isamu nach und hatte den Kopf leicht schief gelegt. “Wie meinst du das genau, Rin?”
 

“Nun”, begann sie und wurde leicht verlegen. “Um ehrlich zu sein, habe ich schon einmal vor knapp 500 Jahren gelebt”, antworte sie und lächelte sanft ihren Vater an.
 

Kurz und knapp erklärte Sesshomaru den Rest. Dabei versuchte er so genau wie möglich zu sein, wie es damals zwischen ihnen gelaufen war. Von ihrem Kennenlernen bis hin zu ihrem menschlichen Tod und dem Versprechen eines Tages ein Paar zu sein. Direkt stellte der Taisho klar, dass er den Fehler begangen hatte, nicht zu seinen Gefühlen zu stehen. Da er aus diesen gelernt hatte, wollte er den Fehler kein zweites Mal machen. Deshalb hatte er diesmal offen und ehrlich mit Rin gesprochen.
 

Aufmerksam hatte Isamu der Ausführung gelauscht und staunte immer wieder über die Tatsache. Besonders eine mögliche Wiedergeburt war unglaublich. Zwar war er schon ein älterer Yokai, dennoch hatte er nur wenige Fälle früher angetroffen. “Und ihr seid euch sicher, dass es so etwas wie eine Wiedergeburt existiert?”, wollte er von den beiden wissen. Beide stimmten mit einem Nicken direkt zu, da sie wirklich das glaubten. Schließlich waren Kagome und Rin zwei perfekte Beispiele. Zudem gab es da noch andere Begegnungen, die nur diese Erklärung zulassen würden.
 

“Natürlich glauben wir daran, Papa. Schließlich habe ich seit meinem 10. Geburtstag Träume von vielen Situationen. Damals konnte ich sie nicht zu ordnen, doch als ich Sess’ wahre Gestalt gesehen habe, fügte sich alles zusammen und nun weiß ich, dass die Träume meine Erinnerungen an Sess sind. All unsere gemeinsamen Momente mit ihm und an seiner Seite”, entgegnete sie ihrem Papa und sprach mit so viel Zuneigung darüber.
 

Erstaunt weiteten sich Isamu’s Augen und man konnte ihm ansehen, dass er über die Möglichkeit nachdachte. Dass so etwas wirklich sein konnte, gab ihm sogar Hoffnung. Denn früher oder später würde er seine Yukiko verlieren. “Also könnte theoretisch jeder wiedergeboren werden, oder?”, hakte er nach.
 

“Ich würde sagen, dass es bei den Menschen definitiv möglich wäre”, stimmte der Taisho der Annahme zu. “Denn da haben wir schon mehrere Fälle gefunden.” Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. “Wobei wir womöglich vor kurzem den ersten unter den Yokais gefunden haben”, sprach er weiter und verwundert blinzelte Isamu, während er den Kopf schief legte.
 

“Wie kommst du darauf, Sess?”, kam es dem Drachen über die Lippen. Seine Neugier war nun geweckt worden und er wollte mehr davon erfahren.
 

“Vor einigen Wochen wurden Inu und ich ins Dorf der Inuyokais gerufen”, begann Sesshomaru und erzählte von der Begegnung mit Toga und der Vermutung, dass in dem besagten jungen Yokai die Seele von seinem verstorbenen Vater schlummerte. Ungläubig hatte Isamu seine Augen aufgerissen und für einen Bruchteil der Sekunde konnte der Taisho das wahre Aussehen des Drachens sehen.
 

“Wirklich?!”, hakte Isamu verblüfft nach.
 

“Leider können wir das erst mit Gewissheit sagen, wenn die Erinnerungen irgendwann bei ihm zurück kehren. Doch ein Teil seiner Seele ist definitiv die von meinem Vater”, erklärte der Daiyokai ehrlich. “Ich habe auch in Rins Augen die Seele wieder erkannt, als ich diesen begegnet war.” Bei diesen Worten lächelte Rin sanft ihren Gefährten an, während sie sich an ihn geschmiegt hatte.
 

“Dann wird wohl erst die Zeit zeigen können, ob es auch bei Yokais oder Hanyous möglich wäre”, sprach der Drache nachdenklich aus.
 

“Korrekt... wir hoffen darauf, dass unsere Vermutung stimmt und Toga tatsächlich wieder unter den Lebenden verweilt, wäre es schön”, gestand Sesshomaru ehrlich. Nicht nur für ihn wäre es wichtig, sondern auch für Inu.
 

Für einen Moment waren die drei in ihren eigenen Gedanken gefangen. Eine Sache interessierte Rin brennend und sie überlegte, wie sie dies ansprechen sollte. Durch die Markierung hatte sie sehr wohl die schwache Schwankung der Aura ihres Vaters mitbekommen und durch das Gespräch war sie sich nun sicher, dass er ein Yokai war. “Aber mal was anderes, Papa”, unterbrach sie die Stille und blickte zu Isamu. “Warum hast du nie gesagt, dass du... anders bist... also ein Yokai?”, wollte sie von ihm wissen.
 

Mit dieser Frage hatte er irgendwie gerechnet. Nur wunderte er sich, dass sie erst jetzt dies in Erfahrung bringen wollte. Einige Momente grübelte er, was er darauf antworten sollte. Leise seufzte er und wollte gerade zu seiner Reaktion ansetzen, aber er verstummte sofort wieder. Er spürte die Anwesenheit seiner Frau und blickte zu ihr, als sie die Küche betrat. “Oh... ihr habt bereits aufgeräumt”, staunte Yukiko und bedankte sich sogleich bei den Männern, da sie den Tisch abgeräumt hatten.
 

“Das haben wir gerne gemacht”, sprach Sesshomaru sanft aus und lenkte das Gespräch geschickt auf sich.
 

Denn Rin war etwas verwundert und hatte ihren Blick immer noch auf ihren Vater gerichtet. Erst war ihr nicht klar, warum er nicht geantwortet hatte, doch dann verstand sie, dass er vermutlich wegen ihrer Mutter nichts gesagt hatte. Sie selbst wusste, dass er nur ihr Adoptivvater war, aber das war ihr damals schon egal. Für sie blieb er der Mann, der ihrer Mutter so viel Liebe gab und ihr selbst seit der Geburt beistand. Bei allen kleinen und auch großen Wehwehchen nicht von der Seite gewichen war.
 

Demnach nahm sie sich fest vor ihren Papa das nächste Mal, sobald sie unter sich wären, zu fragen, warum er geschwiegen hatte. Natürlich konnte sie es sich denken, doch sie wollte Gewissheit haben, wieso er sich lieber versteckte, als offen zu zeigen wer er war. Während Sesshomaru mit Yukiko sprach, hatte er seine Liebste aus dem Augenwinkel beobachtet und war froh, dass sie nicht weiter nach gefragt hatte. Denn er war sich nicht sicher, ob die ältere Dame wusste, dass es so etwas wie Yokais und Hanyous auf der Welt gab.
 

“Wir sollten es uns im Wohnzimmer gemütlich machen”, schlug Yukiko den Anwesenden vor und sie nickten zustimmend.
 

Im Wohnbereich setzten sie sich wieder und sprachen noch ein wenig zusammen. Wobei die Damen sich an ihre Männer gekuschelt hatten. Sie sprachen über die Arbeit, den Alltag, aber auch über die Pläne von dem Paar für die kommenden Tage. Erstaunt hatte Yukiko den Erzählungen gelauscht und freute sich darauf, ihre Tochter mindestens für die nächsten 10 Tagen um sich haben würde. Definitiv würde sie mit ihr etwas mehr Zeit verbringen. Da war sich Sesshomaru sicher. Doch das wäre optimal, denn so hätte er mehrere Momente, um mit Isamu in Ruhe zu sprechen.
 

Als auch Yukiko müde wurde, zog sich das ältere Paar zurück und Sesshomaru schrieb seinem Bruder eine Nachricht, dass sie sich melden sollten, sobald sie zu Hause wären. Denn er müsste mit ihm Rücksprache halten, was sie machen sollten bezüglich der neuesten Ereignisse. Zwar hätte er Inu direkt anrufen können, doch er wollte den beiden ihren letzten ‘Wellnesstag’ nicht versauen. Das Paar brauchte diese Auszeit und sollte sie auch voll auskosten können. Er war schon gespannt davon zu hören, wie gut das Wellnesshotel war.
 

“Ich verstehe es echt nicht”, zog Rin seine Aufmerksamkeit auf sich, nachdem sie beide in dem Zimmer waren. Sesshomaru hatte noch ihre Reisetaschen geholt und sah zu ihr auf.
 

“Was genau meinst du?”, hakte er nach. Obwohl er genau wusste, was seine Gefährtin meinen könnte, so wollte er es aus ihrem Mund hören.
 

“Wieso Papa nie etwas gesagt hatte?”, sprach sie es an.
 

“Ich denke, die Frage kannst du dir selbst beantworten, sobald du dich näher damit auseinander setzen würdest”, meinte er und für einen Augenblick blinzelte sie.
 

Gerade öffnete sie den Mund, doch sie klappte diesen wieder zu. Sie schien tatsächlich zu überlegen und nickte schließlich. Leise seufzte sie und er nahm sie sanft in den Arm. “Stimmt... das stelle ich mir nur ziemlich einsam vor”, bemerkte sie und sah zu ihrem Schatz auf.
 

“Vermutlich hast du in diesem Punkt recht. Er scheint nicht in seinem Clan eingebunden zu sein, doch das werde ich ihn fragen”, sagte er entschlossen, denn er wollte mehr von Isamu erfahren.
 

“Oh... weißt du denn, welcher Rasse er angehört?”, kam es neugierig von ihr.
 

“Mhm”, entgegnete er und erwartungsvoll blickte sie ihn an. “Ich soll es dir sagen?”, neckte er sie leicht und sofort nickte sie. “Soweit ich das erkannt habe, ist er ein Drache”, begann er und streichelte ihr über den Rücken. “Er hat sich mir als Feuerdrache vor gestellt. Sie sind mit die stärksten und ältesten Yokais auf Erden.”
 

“Wirklich?”, fragte sie nach und er nickte zustimmend.
 

“Dann sollte ich näheres ihn fragen, denn es interessiert mich, wie er gelebt hat und vor allem wie alt er ist”, kam es ehrlich von ihren Lippen.
 

“Das wäre sicher interessant”, stimmte er ihr zu, denn das würde er auch gerne heraus finden. “Aber ich wusste gar nicht, dass er nicht dein leiblicher Vater ist.”
 

“Entschuldige, ich hätte es dir sagen sollen. Doch das alles ist für mich normal, dass ich nicht mehr daran gedacht habe”, kam es reumütig von ihr.
 

Schmunzelnd betrachtete er sie und beugte sich hinab, um ihr einen Kuss zu geben. Voller Liebe und Hingabe bedeckte er ihre Lippen mit seinen. “Möchtest du mir von deiner Kindheit hier erzählen?”, fragte er und direkt nickte sie, denn sie wollte ihm tatsächlich davon berichten.
 

Bevor Rin ihm davon berichten würde, beschlossen sie sich für die Nacht fertig zu machen. Demnach zogen sie sich ihre Schlafsachen an, wobei dieses bei ihm nur aus einer einfachen Jogginghose bestand und bei ihr aus einem dunkelblauen Negligé. Es hatte schöne Spitze am Dekolleté und sie sah darin verdammt sexy aus. ‘Wie zum Geier sollen wir uns da nur zurück halten?’, knurrte sein Biest förmlich in seinem Inneren.
 

Eine gute Frage... aber benimm dich... wir können später mit ihr etwas... Spaß haben., merkte er grinsend an.
 

Kaum waren sie zurück in dem Zimmer, schon setzten sie sich auf das Bett. Dabei nahm er am Kopfende Platz und lehnte sich dagegen, während Rin sich an seine Seite geschmiegt hatte. Wie von selbst hatte er den Arm um sie gelegt und drückte sie zart an sich. Sanft streichelte sie über seine Brust und blickte leicht zu ihm auf. Seine Augen lagen in ihren und ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als sie begann zu erzählen. Von ihren ersten Jahren mit ihren Eltern und der Zeit mit ihrem Großvater und Onkel.
 

Aufmerksam lauschte er ihren Worten und musste immer wieder schmunzeln, da sie viele lustige Momente erwähnte. Dabei kicherte sie öfters und sprach viel über all die Feste, die sie mit ihrer Familie hatte. Natürlich erwähnte sie auch ihre Lieblingsspiele und ihre Kuscheltiersammlung. Mit dieser konnten sie einen ganzen Zoo gründen. “Hattest du auch solche Teekränzchen gehalten?”, fragte er neugierig nach und sofort lachte sie los.
 

“Natürlich... mit all meinen Puppen und Kuscheltieren und mittendrin Opa und Papa”, kicherte sie.
 

“Das hätte ich nur zu gerne gesehen”, schmunzelte er sichtlich amüsiert darüber. Bei dieser Aussage blinzelte sie leicht und nickte.
 

“Ich glaube das kannst du sogar. Mama und Onkel haben sehr viele Fotos davon gemacht”, lachte sie los.
 

“Dann sollte ich morgen deine Mama mal danach fragen”, grinste er breiter und direkt stimmte sie dem zu. Mit Sicherheit hatte Yukiko alle Fotos aufbewahrt. Sie mochte diese Erinnerungen sehr und es war schön diese mit ihrem Liebsten zu teilen. Besonders die Tatsache, wie liebevoll Isamu mit ihr um ging. Denn sie war trotz allem sein kleines Mädchen.

Zusammenhalt einer Familie

Im Bett erzählte Rin von ihrer glücklichen Kindheit und es erfreute Sesshomaru sehr davon zu hören. “Als ich in der Schule das Thema mit der Fortpflanzung und Genetik hatte, bemerkte ich, dass ich meinem Papa absolut nicht ähnlich war. Weder vom Aussehen, noch vom Charakter. Deshalb hatte Mama mit ihm ein Gespräch mit mir begonnen. Dabei haben sie mir erzählt, dass Papa nicht mein biologischer Vater war. Trotz allem sagte er gleich, dass es für ihn keine Rolle spielte und spielen würde, ob ich sein Fleisch und Blut wäre oder nicht. Denn in seinen Augen war ich seine Tochter und würde dies auch bleiben”, sprach sie weiter.
 

Verstehend nickte er, denn Isamu war ein toller Mann. Ihm war die Liebe zu Yukiko und Rin mehr wert als die Tatsache, dass er nicht ihr leiblicher Vater war. Genau dieses Thema musste er wohl noch ansprechen, da er wissen wollte, was mit diesem passiert war. “Und was ist mit deinem biologischen Vater?”, stellte er schließlich die Frage und blickte zu ihr.
 

Für einen Moment atmete sie tiefer durch, um sich für die kommende Erinnerung zu wappnen. Sie hatte bisher nur mit Yashiro diese Erzählung geteilt. Noch nicht einmal ihrem Exfreund hatte sie davon erzählt, da sie mit ihm so etwas nicht teilen wollte. Einmal mehr merkte sie, dass er einfach nicht der richtige war. Doch das gehörte nun nicht hier her. Sie wollte ihrem Gefährten und Liebsten erklärten, was mit ihrem richtigen Vater geschehen war. Erneut atmete sie durch und schloss kurz die Augen. Sesshomaru gab ihr alle Zeit der Welt, um weiter zu reden.
 

“Mama erzählte mir von ihm und zeigte mir auch die Bilder von ihm. Er hatte einen Autounfall, als Mama in der 10. Schwangerschaftswoche mit mir war. Er musste direkt in eine Notoperation. Es sah zunächst alles gut aus, aber er war sehr geschwächt dadurch und sie mussten ihn ins künstliche Koma versetzten, damit er sich erholen konnte”, erzählte sie und man hörte die Trauer in ihrer Stimme.
 

“Das tut mir leid zu hören... es war sicher nicht leicht für Yukiko”, sprach er mitfühlend aus und Rin nickte erneut.
 

“So ist es, für Mama war es sehr schwer. Zum Glück waren Opa und Onkel für sie da, denn mein leiblicher Vater erwachte nicht mehr daraus und Mama war mit ihrer Schwangerschaft zurück geblieben. Ohne ihren Mann, der immer für sie da war”, stimmte sie ihm zu und blinzelte leicht ihre Tränen weg.
 

“Lass es raus, Kleines... du musst vor mir deine Gefühle nicht verbergen”, kam es über seine Lippen, während er sie liebevoll an sich drückte und sie fest im Arm hielt.
 

Direkt hatte sie sich an ihn geklammert und schluchzte leise. Klar war es traurig, dass sie ihren Vater nie kennen lernen konnte, doch am meisten tat ihr ihre Mama leid. Denn so etwas sollte niemand erleben müssen. Zärtlich streichelte er wieder über ihren Rücken, damit sie sich sicher und geborgen fühlen konnte. Im war es wichtig, dass sie nichts mehr in sich hinein fraß, denn das würde irgendwann heraus brechen. Das hatte er schon oft genug erlebt.
 

Es dauerte einige Zeit, bis Rin sich etwas beruhigt hatte. Er gab ihr noch ein Taschentusch und sie schnäuzte sich, ehe sie mit ihrer Erzählung fortfuhr. “Damals wusste sie wirklich nicht mehr, wo oben und unten war. Onkel Naoki hatte ihr geraten zu einem Psychologen zu gehen. Aber sie war zu sehr in ihrer Trauer gefangen und traute sich nicht zu einem Wildfremden zu gehen.”
 

“Irgendwie verständlich... es ist sicher schwer mit jemandem darüber zu sprechen”, meinte er nachdenklich.
 

“Korrekt... interessanterweise landete sie nach einigen Anläufen bei einer Gesprächsrunde mit mehreren Personen. Alle dort hatten jemanden in ihrem Leben verloren. Bei dem einen war es ein Elternteil oder das Kind, beim anderen die Schwester oder der Bruder und bei den nächsten eben der Partner, so wie bei Mama”, führte sie fort und sah zu Sesshomaru auf. Sanft strich er ihr die Tränen von den Wangen mit dem Daumen weg. “Anfangs hatte sie nicht gesprochen, sondern nur zu gehört.”
 

“Verständlich... es ist nicht einfach sich zu öffnen”, erklärte er und konnte sich sehr gut in sie hinein versetzen.
 

“Vor allem für sie”, sprach sie direkt aus, denn ihre Mama war damals sehr zurückhaltend und absolut in sich gekehrt. “Aber je mehr sie von den anderen hörte, umso mehr Mut bekam sie. Zwar konnte sie nicht alles sofort aussprechen, doch nach mehreren Anläufen hatte sie alles mit der Gruppe geteilt. Sogar die Tatsache, dass sie mit mir schwanger war und sie nicht wusste, was sie tun sollte.”
 

Einige Momente verstummte Rin und schien ihre Gedanken einmal richtig zu sortieren. Denn es waren mehrere Augenblicke, die sie ihrem Schatz nun vermitteln müsste. Nur so würde er wohl auch alles verstehen und vor allem, warum Rin Isamu immer als ihren Vater ansah und ansehen würde. Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen. “Nachdem sich Mama in der Gruppe geöffnet hatte, sprach sie öfters in der Runde über ihre Ängste und Sorgen. Eines Tages kam sie mit Isamu ins Gespräch”, erzählte sie weiter und lächelte ehrlich Sesshomaru an.
 

So ausführlich wie möglich berichtete sie ihm von den Gesprächen der Beiden. Öfters schmunzelte Sesshomaru, denn er hätte zu Beginn nicht gedacht, dass Isamu so einfühlsam und liebevoll mit einem Menschen umgehen könnte. Er schien damals Yukiko die Sicherheit wieder gegeben zu haben. Es war schön zu hören, wie die Liebe zwischen den Beiden entstand und wie bedingungslos der Drache Rin als seine Tochter annahm. Aber allen voran Rin selbstverständlich erzählten, dass Isamu nicht ihr leiblicher Vater war.
 

“Wow... das ist beeindruckend”, sprach er aus, nachdem sie fertig war.
 

“Papa ist toll”, schwärmte sie. “Ich würde lügen, wenn ich meinen richtigen Vater nicht gerne kennen gelernt hätte, doch durch Mamas Erzählungen und den Fotos... lebt er weiterhin in uns weiter.”
 

“Das hast du schön ausgedrückt, Rin”, lächelte er sie an und streichelte sanft über ihren Rücken.
 

“Mittlerweile denke ich, dass es irgendwie Schicksal war. Mama hatte zu dem Zeitpunkt die wichtigste Bezugsperson verloren und er ebenso. Mama ihren Partner und Papa seine Schwester”, teilte sie ihren Gedanken mit ihrem Gefährten.
 

“Stimmt... es klingt fast so... als wäre es vorher bestimmt, damit sie sich treffen konnten”, bestätigte er ihre Worte und sie lächelte leicht.
 

“Es klingt zwar komisch, aber alles hat einen Grund, oder?”, fragte sie ihn.
 

“Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe oft mich gefragt, warum vieles so passierte, wie es kam... Doch irgendetwas scheint uns insgeheim gelenkt zu haben. So wie unser Wiedersehen. Deine Wiedergeburt... und unser erstes Treffen, bei dem wir beide nicht wusste, wer wir waren”, pflichtete er ihren Worten bei. Es erfreute Rin, dass ihr Liebster dies genauso sah, wie sie. Verliebt lächelte sie ihn an und schmiegte sich an seine Brust. “Danke, dass du mit mir diese Ereignisse geteilt hast”, wisperte er und hauchte ihr einen Kuss auf den Haaransatz.
 

“Ich muss dir danken... dass du so geduldig mit mir bist”, sprach sie ehrlich aus, denn er hatte sie nie gedrängt. Stets hatte er auf sie gewartet und das schon seit sie ihn kannte. Egal ob nun damals oder zu der jetzigen Zeit.
 

“Für dich... Jederzeit", entgegnete er ihr und sie schloss ein wenig ihre Augen. Beide lauschten dem Herzschlag des anderen. Zwar gab es noch einige Dinge, die sie gerne erfahren wollten, doch diese Antworten konnte ihnen wohl nur einer liefern. Daher würden sie mit Isamu noch reden.
 

Gerade als er noch etwas zu seiner Gefährtin sagen wollte, klingelte sein Handy. Blinzelnd sahen beide zu diesem rüber. “Vermutlich ist es Inu”, merkte er an und griff danach. Denn er hatte diesen um eine Meldung gebeten, sobald das Paar daheim wäre. Seine Mundwinkel zuckten, da er recht hatte. Direkt nahm er den Anruf an und grüßte seinen Bruder.
 

“Hey, Sess... Du hast mir geschrieben”, sprach der Hanyou direkt aus und hatte sein Handy auf Lautsprecher gestellt, damit Kagome mit hören konnte.
 

“Danken für den Rückruf”, begann der Daiyokai und stellte sein Handy auf laut, denn seine Gefährtin sollte ebenso mit bekommen, worüber sie sprechen würden.
 

“Hallo ihr zwei”, grüßte Rin mit einem Lächeln auf den Lippen. “Wie war denn euer Ausflug?”, wollte sie von dem anderen Paar wissen. Sie war sehr neugierig gewesen, wie es für sie im Hotel war, denn sie waren einige Tage fort.
 

“Hey Rin”, erwiderte die Miko. “Es war ein Traum... sehr entspannend und angenehm”, erzählte sie und sprach über die Kurse, die sie besucht hatten. Ebenso über die Massagen und vor allem aber über das Essen.
 

Die Brüder ließen ihre Herzdamen aussprechen. Sie waren beide neugierig, wie die letzten Tage waren und so würden sie sich erst einmal auf den neusten Stand bringen. Das war das Beste an den beiden Damen. Von Anfang an verstanden sie sich sehr gut und dementsprechend erzählten sie sich vieles gegenseitig. Darunter auch ihre Tagesabläufe. Nachdem beide so weit alles ausgesprochen hatten, ergriff Inu das Wort und wollte wissen, warum sein Bruder um eine Meldung bat. Sowohl für den Hanyou als auch für die Miko klang das ernst.
 

“Entschuldigt, wenn ihr euch Sorgen gemacht habt”, meinte der Taisho, denn das wollte er wirklich nicht.
 

“Schon gut, Sess... wir machen uns doch immer Sorgen um euch beiden”, erklärte Kagome ruhig.
 

“So ist es... ist etwas vorgefallen?”, wollte nun Inu wissen, denn er war neugierig und normalerweise war sein Bruder dahingehend sehr direkt.
 

“Hm”, entkam es dem Älteren.
 

“Ich denke... ich sollte wohl anfangen”, sprach Rin. “Wisst ihr... mein Papa ist eigentlich mein Adoptivvater. Diese Tatsache hat Sess irgendwie umgehauen.” Bei ihren Worten wurde Rin verlegen, während Inu leise lachte. Die Vorstellung, dass etwas seinen Bruder umhauen könnte, war einfach zu witzig.
 

“Hat Sess etwa ärger bekommen?”, amüsierte sich Inu.
 

“In der Tat”, kam es trocken von dem Daiyokai. Weiter lachte der Hanyou. Doch als keine weitere Reaktion kam, wurde er stutzig.
 

“Ernsthaft? Es gab Probleme?”, fragte Kagome mit besorgter Stimme nach, da sie das wissen wollte.
 

“Nun... er hat mich ausgeschimpft, warum ich sie markiert habe, obwohl meine Gifte tödlich sind”, klärte nun Sesshomaru die Beiden auf.
 

“Das ist doch selbstverständlich. Er sorgt sich doch um das Wohl von Rin. Das hatte doch jeder von uns auch getan. Denn deine Gifte sind nun mal nicht zu unterschätzen”, sprach Kagome und lächelte leicht bei ihren Worten. “Es freut mich zu hören, dass er für dich dein Papa ist... da ist es doch egal, ob man blutsverwandt ist oder nicht, denn das Gefühl zählt”, fügte sie sanft an.
 

“So sehe ich das auch... deshalb hatte ich ganz vergessen euch mit zu teilen, dass er mich adoptiert hatte”, erklärte Rin mit roten Wangen, denn es war ihr ein wenig peinlich.
 

“Das ist nicht schlimm”, beruhigte Inu seine Schwägerin und blinzelte leicht. “Habt ihr etwa ihre Eltern eingeweiht wegen der Markierung?”, hakte er plötzlich nach, da es sich so anhörte, als ob die Eltern Bescheid wüssten.
 

“Nein”, antwortete Sesshomaru ganz trocken und das verwirrte das Paar ziemlich. Besonders Kagome war ein wenig verwundert.
 

“Wie nein? Wieso dann wegen der Markierung geschimpft?”, stellte Inu die kommenden Fragen an seinen Bruder und seine Schwägerin.
 

“Hm”, entkam es dem Daiyokai und Rin stieß ihm leicht gegen die Seite. Denn er sollte seinen Bruder nicht länger auf die Folter spannen. “Er hatte die Markierung entdeckt und mich direkt darauf angesprochen.”
 

“Was?!”, entkam es Inu keuchend und er hatte damit tatsächlich nicht gerechnet.
 

“So habe ich auch gedacht... er ist ein Yokai... so viel habe ich bereits erfahren”, sprach nun Sesshomaru offen.
 

“Macht euch keine Sorgen... wir haben Papa aufgeklärt, warum es zur Markierung kam und ebenso von meiner möglichen Immunität, die sich danach schließlich bestätigt hatte”, erzählte Rin weiter, da sie Kagome und Inu nicht weiter beunruhigen wollte. Denn es war mit ihrem Papa soweit alles geklärt.
 

“Oh... verstehe und er ist wirklich ein Yokai?”, hakte Kagome nach und direkt bestätigte Sesshomaru dies. Kurz erklärte er ihnen, was er von dem Feuerdrachen wusste und wie es nun aussehen würde.
 

“Unglaublich... ein Feuerdrache... dazu noch einer der Älteren... und du wusstest nichts davon, Rin?”, staunte Inu.
 

“Nein... ich war genauso überrascht, als ich das spürte. Es war eigenartig und doch... glaube ich, dass es gut so war. Er hat auf Mama und mich aufgepasst. Ich mache mir nur Sorgen, weil er eben sehr einsam sein müsste. Niemandem sagen zu können, wer man tatsächlich ist... ist als würde man sich selbst verraten. Es macht mich traurig”, sprach Rin ehrlich aus und Inu nickte etwas.
 

“Da gebe ich dir Recht”, stimmte Kagome ihr zu und Rin spürte den Arm ihres Gefährten um sich.
 

“Wir werden ihm helfen, sich selbst zu öffnen. Deine Mutter scheint ein großes Herz zu haben, genau wie du”, sagte er voller Liebe in der Stimme. Denn so sah er seine Liebste. Sie war eine starke Frau mit einem großen Herzen.
 

“Ich glaube auch, dass Mama damit zurecht kommen würde. Natürlich wird sie anfangs geschockt sein, aber die Liebe überwindet bekanntlich alles”, erklärte Rin mit einer Zuversicht in der Stimme, die Sesshomaru bewunderte.
 

“Redet am besten mit ihm... denn er sollte entscheiden, ob er sie einweihen möchte”, meinte Kagome behutsam. Es freute Rin, dass ihre Freundin und Schwägerin diesen Einwand erkannt hatte.
 

“Klar reden wir mit ihm”, bestätigte Rin schnell und überlegte. “Es ist nur... Papa ist so eine tolle Persönlichkeit. Er ist ein liebevoller Ehemann und Vater. Ich möchte, dass er glücklich ist”, lächelte Rin und lehnte sich an ihren Gefährten. Dank der Markierung erhielt sie so viel mehr Kraft, Zuneigung und Liebe. Sie wusste, dass es ihrem Liebsten genauso erging. Denn eine solche Bindung war einiges intensiver und stärker, als die ‘normale’ Ehe.
 

“Mit eurer Hilfe wird er das sicher werden”, meinte Kagome zuversichtlich. Denn sie kannte Rin und ihren Gefährten gut genug, um zu wissen, dass sie alles tun würden, um den Mann zu unterstützen. Dabei war es ihnen egal, ob er ein Yokai war oder nicht.
 

“Es tut gut zu hören, dass ihr hinter uns steht”, nuschelte Rin verlegen und Kagome schmunzelte.
 

“Wir sind doch Freunde und auch eine Familie. Falls ihr uns brauchen solltet, ruft uns an, dann werden Inu und ich zu euch kommen”, versprach die Miko und ihr Gefährte stimmte dem direkt zu.
 

“Egal was, meldet euch einfach wieder bei uns”, meinte der Hanyou und war froh, dass sie dahingehend gleich dachten. Das machte sie nun mal aus. Sie waren nicht nur Freunde, sondern ebenso eine Familie, die füreinander da waren und sich halfen, wo sie nur konnten.
 

“Danke euch beiden”, kam es lächelnd von Rin. Sie war wirklich dankbar, dass sie solch tolle Personen um sich haben durfte.
 

“Nicht dafür, Rin”, winkte Kagome gleich ab, da es für sie selbstverständlich war ihren Freunden und ihrer Familie zu helfen.
 

Ein wenig unterhielten sie sich noch über alltägliches Zeug, ehe sie auflegten. Mittlerweile wurde es dann doch etwas spät und Kagome gähnte immer wieder. Deshalb hatte Rin das Gespräch zum Ende gelenkt, denn ihre Freundin sollte sich auch ausruhen. Die Schwangerschaft machte sie ziemlich müde, doch das war vollkommen normal. Schließlich brauchte das Baby eine Menge Energie von seiner Mama. “Bis bald ihr beiden”, verabschiedete sie sich daher von ihnen und sie legten auf. Lächelnd sah Rin zu ihrem Schatz.
 

“Wir sollten langsam schlafen... morgen sehen wir dann, ob dein Papa sich uns gegenüber öffnen kann”, sprach er aus und sie nickte zustimmend.
 

“Ich denke... es tut ihm gut zu sehen, dass ich keine Angst davor habe”, kam es nachdenklich von ihr.
 

“Ich vermute, dass es ihm hilft, aber auch deiner Mutter. Du kannst ihr alles in Ruhe erklären, ohne sie zu sehr zu überfordern”, teilte er seinen Gedanken und kurz blinzelte Rin. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht.
 

“Stimmt... ich kann Mama dabei helfen damit zurecht zu kommen. Doch wir sollten überlegen, wie wir das machen”, grübelte sie ein wenig.
 

“Eins nach dem anderen, Kleines”, zwinkerte er, beugte sich zu ihr und gab ihr einen süßen Kuss auf die Lippen.
 

Direkt erwiderte sie den Kuss und schmiegte sich noch mehr an seinen Körper. Ihr war klar, dass er Recht hatte. Aber am liebsten würde sie sofort etwas tun und natürlich alles auf einmal. Durch seinen Kuss wurden ihre Gedanken wie leer gefegt und sie sah ihn mit leicht geschwollenen Augen an, nachdem sie den Kuss unterbrechen mussten. Sie brauchte einfach etwas mehr Luft, denn sie hatte weniger Kapazitäten als er.
 

“Besser?”, neckte er sie und sie grinste leicht.
 

“Ein wenig ja”, entgegnete sie frech.
 

“Nur ein wenig?”, fragte er mit einer hochgezogenen Augenbraue und sie kicherte nur. “Na warte!”, meinte er, packte sie und Schwupps lag sie schon mit dem Rücken im Bett. Er beugte sich über sie und küsste erneut ihre Lippen. Als sie nach Luft schnappen musste, küsste er sie weiter an ihrer Wange, ihrem Hals und ihrem Dekolleté.
 

“Mmmmh... viel besser”, hauchte sie keuchend und war ihm dankbar dafür, dass er sie jedes Mal auf diese Weise beruhigen konnte und auf den Boden der Tatsache zurück bringen konnte.
 

“Geht doch”, kam es zwischen zwei Küssen und sie spürte sein Grinsen an ihrer Haut.
 

“Danke dir, mein Held”, sprach sie ehrlich aus und er lachte leise.
 

“Du bist unmöglich, Rin”, amüsierte er sich und zog sie liebevoll an seinen Körper, während er sanft ihren Körper streichelte. Beide sahen sich tief in die Augen, ehe sie erneut in einem Kuss verschmolzen. Sie liebte diese sanfte Seite an ihm sehr, die hatte er schon damals. Diese hatte er nur ihr gezeigt und das ließ immer ihr Herz höher schlagen. Genauso auch jetzt.
 

“Mmmmh... lass uns aber leise sein”, merkte sie an und hatte rote Wangen dabei.
 

Überrascht sah er sie an und war kurz verwirrt von ihren Worten. Doch als er es begriff, grinste er breiter, nickte leicht und gab ihr das, was sie sich wünschte, jedoch nicht traute laut aus zu sprechen. Er kannte sie gut genug, um ihre Körpersprache problemlos zu verstehen. Diese Tatsache machte alles zwischen ihnen so perfekt und einzigartig. Er liebte sie mit jedem Tag immer mehr und umso glücklicher war, dass sie seine Gefährtin war.
 

Und schon bald unsere Ehefrau und wer weiß...
 

‘Vielleicht in nächster Zeit die Mutter unserer Welpen’, schwärmte sein Biest und beide verwöhnten ihre Herzdame ausgiebig auf allen Ebenen.

Darf ich um ihre Hand bitten?

Der Morgen begann für Sesshomaru sehr früh. Da er nicht so viel Schlaf brauchte, war er nun mal deutlich früher wach. Rin lag in seinen Armen und hatte ihre Hand auf seiner Brust. Dieses Gefühl, sie so nah bei sich zu haben, war jedes Mal unglaublich. Unsere Gefährtin auf ewig., grinste er leicht und hauchte ihr einen Kuss auf den Haaransatz.
 

‘Nun... fehlt nur noch der Ring an ihrem Finger... dann sind wir auf allen erdenklichen Ebenen mit ihr verbunden’, bemerkte sein Biest und dem konnte er nur zustimmen.
 

Genau das wollte er mit ihr sein. Auf ewig verbunden, denn noch einmal ohne sie zu sein würde er sicher nicht überleben. Soviel stand für ihn, aber auch sein Biest fest. Also... halten wir um ihre Hand an... und machen ihr einen unvergesslichen Antrag?, fragte er sein inneres Tier.
 

‘Aber sowas von’, stimmte es sofort zu und demnach würde er sehen, ob er einen Moment alleine mit Isamu und Yukiko haben könnte, da er beide fragen würde.
 

Einige Augenblicke blieb er einfach nur liegen und genoss die Nähe zu seiner Liebsten. Der gestrige Tag war tatsächlich sehr aufregend gewesen. Niemals hätte er gedacht, dass Rins leiblicher Vater so früh schon verstorben war. Vor allem hätte er keinen Drachen bei ihnen vermutet. Zwar wusste er, dass diese schon seit Jahrhunderten unter den Menschen wandelten, aber so nah bei seiner Liebsten und ihm, war schon sehr überraschend gewesen. Vielleicht... könnte er uns helfen diese Geheimnisse zu ergründen. Immerhin binden sich die Drachen schon seit jeher dank der Markierung an die Menschen., überlegte er.
 

‘Und doch hat er sich nicht mit Rins Mutter verbunden’, sprach sein Biest diesen einen Punkt an, der auch ihn verwundert hatte.
 

Das stimmt... doch den Grund werden wir heraus finden., nahm er sich fest vor und richtete seinen Blick auf die Dame in seinem Arm. Denn sie hatte sich bewegt. Tatsächlich reckte sie sich und streckte leicht ihre Arme aus.
 

“Mh”, nuschelte sie und kuschelte sich wieder an seinen starken und warmen Körper.
 

Schmunzelnd betrachtete er sie und grinste um einiges breiter. Denn sie sah sehr niedlich aus, sobald sie langsam aus ihrem Schlaf erwachte. Es dauerte noch einige Zeit, bis sie auch ihre Augen aufschlug. Erst nur blinzelnd, denn sie fielen ihr immer wieder mal zu, doch nach weiteren Minuten hatte sie es geschafft, diese zu öffnen und offen zu halten. Noch einmal gähnte sie herzhaft auf und streckte sich erneut. Ihr Blick glitt zu ihm und ein süßes Lächeln lag auf ihren wundervollen Lippen.
 

“Guten Morgen”, sprach er sie leise an und streichelte leicht über ihren Rücken.
 

“Guten Morgen”, hauchte sie mit roten Wangen. “Bist du schon länger wach?”, wollte sie wissen.
 

“Hn”, kam es von ihm und er blickte kurz zur Uhr, ehe er ihr antworten könnte. “Knappe zwei Stunden... aber es ist noch früh, also blieb ich lieber liegen.”
 

“Oh... du hättest... ruhig aufstehen...”, wollte sie sagen, doch er unterbrach sie mit einem Kuss.
 

“Niemals”, raunte er an ihren Lippen. “Ich liebe es dich im Arm zu haben und dich zu beobachten”, erklärte er ihr direkt und gab ihr noch einen Kuss.
 

“Du magst es mich beim Schlafen zu sehen?”, fragte sie überrascht und legte den Kopf schief.
 

“Mhm... deine ruhige Atmung... wie deine Mundwinkel leicht zucken und deine süßen Seufzer beim Aufwachen sind wundervoll mit an zu sehen”, erklärte er ihr und mit jedem Wort wurde sie noch röter um die Nase.
 

“Oh... Ich... nun”, stotterte sie leicht und bekam erneut einen Kuss von ihm.
 

“Du bist niedlich, Rin”, lächelte er an ihren Lippen. “Möchtest du noch etwas liegen bleiben?”
 

“Mmmh”, überlegte sie. “Eigentlich würde ich gerne aufstehen und vielleicht Frühstück machen, falls die anderen noch schlafen.”
 

“Du möchtest sie überraschen?”, hakte er nach.
 

“Mhm... sind sie denn schon wach?”, fragte sie vorsichtig nach, da sie wusste, dass sein Gehör um weiten besser war.
 

“Hm... also es ist keiner unterwegs... vermutlich ist dein Papa wach, aber er ist noch im Schlafzimmer”, erklärte er ihr demnach und sie nickte.
 

“Dann komm... lass uns Frühstück machen”, beschloss sie und kurz blinzelte er, ehe er nickte und lächelte.
 

“Doch zuvor sollten wir uns noch anziehen”, meinte er und sie boxte ihm mit knallroten Wangen gegen den Oberkörper. Dahingehend war er wahrlich unverbesserlich.
 

Amüsiert lachte er leise auf und sie stiegen aus der Dusche. Natürlich zogen sie sich an und Sesshomaru hatte seine Haare etwas hochgesteckt, da sie beim Kochen störten. Zudem ließ er diese wieder wachsen, denn Rin wollte seine langen Haare wieder haben. Warum sie das unbedingt wollte, hatte er bei ihr nicht nachgefragt. Eigentlich war ihm der Grund auch egal, solange es sie glücklich machen würde, würde er alles dafür tun.
 

Nachdem sie beide bekleidet waren, verließen sie das Zimmer und gingen direkt in die Küche. Da er die Vorlieben noch nicht alle kannte, musste er vieles nachfragen. Doch das war für Rin kein Problem. Die beiden waren ein perfektes Team. Sie suchte alles Nötige heraus und er zauberte ein wundervolles Essen. Immer wieder staunte Rin darüber, wie gut er kochen konnte. Es war unglaublich ihm dabei zu zu sehen. Zudem hatte sie noch den Tee und den Kaffee gemacht. Damit konnten sie gleich essen, sobald die anderen unten wären.
 

Gerade deckten sie gemeinsam den Tisch, als Yukiko mit Isamu den Essbereich betratet. “Oh... ihr habt Frühstück gemacht?”, kam es überrascht von der älteren Dame.
 

“Natürlich, Mama”, entgegnete Rin und begrüßte ihre Eltern mit einem strahlenden Lächeln. “Kommt Opa denn auch?”, fragte sie, da sie ihn noch nicht gesehen hatte.
 

“Er kommt später runter... er hat seinen eigenen Rhythmus am Morgen entwickelt seit du weg bist”, schmunzelte Yukiko. Verwundert blinzelte Rin und legte den Kopf schief.
 

“Ach ja... stimmt... er bleibt noch oben und liest, ehe er runter kommt”, erinnerte sie sich daran.
 

Neugierig lauschte Sesshomaru den Worten und schmunzelte sogar ein wenig. Ihr Opa schien sehr an Rin zu hängen und umgekehrt. ‘Dann müssen wir ihn ebenfalls fragen’, kam seinem Biest die Idee.
 

Unbedingt... doch vielleicht können wir noch etwas mehr tun., überlegte er und würde wohl einfach sehen, was sich dahingehend machen lassen würde.
 

“Möchtest du ihn zum Essen holen, Rin?”, bot Sesshomaru seiner Gefährtin an.
 

“Oh... Ich...”, begann sie und nickte schüchtern.
 

“Na geh schon”, meinte er zwinkernd und schon strahlte sie. Eilig gab sie ihm einen Kuss und lief hinaus, nur um über die Treppe nach oben zu gelangen. Schmunzelnd sah er ihr nach.
 

“Ihr seid so süß zusammen”, hörte er Rins Mutter und blinzelte leicht. Diese Eigenschaft hörte er nach wie vor nicht gerne, denn er war nun mal ein Yokai. Nur zu deutlich konnte er das versteckte Lachen von Isamu im Augenwinkel sehen. Doch das konnte er sogar ganz gut ignorieren.
 

“Stimmt wohl... sie lockt Seiten an mir heraus, die ich so nicht kannte”, erklärte er ehrlich, denn das tat seine Gefährtin wirklich mit ihm. Sie kitzelte sehr viele seiner Eigenschaften hervor, von denen er dachte, dass er sie nicht besitzen würde.
 

Sanft lächelte Yukiko Sesshomaru an. “Das ist meistens so. Die Partner haben für gewöhnlich eine solche Macht über einen”, sprach sie aus und sah zu ihrem Mann rüber. Er lächelte sie an und nahm ihre Hand in seine.
 

Er liebt sie mehr als man es für möglich halten könnte., bemerkte der Taisho. Ich wüsste zu gern, warum er sie nie eingeweiht hatte. Als er Rin und ihren Großvater bereits hörte, setzte er sich und nippte an seinem Kaffee.
 

Kurz blinzelte Isamu und blickte verwundert zu dem Taisho. Erst wollte er nach fragen, doch das sparte er sich einfach, da er seinen Schwiegervater und seine Tochter nun auch hörte. Einmal mehr musste er anerkennen, dass das Gehör eines Inuyokais unschlagbar war. Er schob den Stuhl für Yukiko zurück und kichernd nahm diese Platz. Erneut ließ sie ihren Blick über den Tisch wandern und staunte darüber, welche Speisen darauf standen. “Wann habt ihr das alles nur gemacht?”, fragte sie sichtlich überrascht.
 

“Das alles ist reine Übung... nur wusste ich nicht, was ihr gerne esst, also haben wir eine kleine Auswahl zusammen gestellt”, erklärte Sesshomaru ohne groß darüber nach zu denken. Für ihn war das etwas ganz Normales und nichts Besonderes. Vor allem wegen der vielen Jahrhunderten, die er bereits schon lebte.
 

“Wow... du kannst kochen?”, hakte sie nach und blinzelnd sah er sie an.
 

“Hm”, entkam es ihm und er überlegte, wie er das richtig ansprechen sollte. “Da unsere Mutter früh verstorben war, hatten mein Bruder und ich das erlernt. Dank unserer vielen Reisen wuchs auch unser Interesse an der Kochkunst. Daher belegten wir in all den Ländern einige Kurse, um unser Wissen zu erweitern.”
 

“Oh... ihr interessiert euch beide für das Kochen. Das wusste ich gar nicht.”
 

“Das habe ich auch nicht gewusst, bis ich sie dabei gesehen habe, Mama”, kam Rin fröhlich in den Essraum. Sie hatte ihren Opa am Arm und führte ihn zum Tisch.
 

Nachdem er saß, wollte sie sich ebenfalls setzen. Schmunzelnd sah sie zu ihrem Gefährten, da er aufgestanden war, nur um ihr den Stuhl zurück zu schieben. Diese kleinen Gesten von ihm liebte sie sehr und machten sie unendlich glücklich. “Also war das auch für dich überraschend?”, fragte Yukiko ihre Tochter und Rin nickte.
 

“Ja das war es”, lächelte sie und sie verwickelten sich in einige Unterhaltungen.
 

Es war schön wieder bei der Familie zu sein und mit ihnen zu reden. Die Stimmung war mehr als ausgelassen und sie hatten viel Gesprächsstoff. Das war erleichternd für Rin. Sie hatte schon etwas Sorge gehabt, doch Sesshomaru machte es sehr gut und auch ihr Papa schien über den ersten Schock hinweg zu sein. Nun müsste Rin nur noch heraus finden, warum Isamu seine Liebste nicht eingeweiht hatte. Klar war vermutlich Angst vor einer Ablehnung ein Grund, doch da musste mehr dahinter stecken.
 

Nach dem Essen halfen sie noch beim Abräumen. Erst dann ging Rin nach oben zum Duschen. Nur zu gerne wäre Sesshomaru ihr gefolgt, doch das konnte er dann doch nicht machen. Immerhin würde dies Isamu sicher mitbekommen. Daher vertröstete er sich in Gedanken auf später. Vorerst müsste eine kühle Dusche danach genügen. Er selbst nutzte die Zeit und sprach noch etwas mit Rins Opa, da dieser wahrlich viele Fragen hatte. Zum Glück waren die meisten nur archäologischer Natur.
 

Da konnte er einiges beantworten, ohne groß darüber nach zu denken, wie genau das war. Als Rin wieder runter kam, lächelte sie ihren Liebsten sanft an. Es freute sie, dass er ihrem Großvater so viel Aufmerksamkeit schenkte. “Das Bad wäre nun frei”, sagte sie und gab Sesshomaru noch einen Kuss, ehe er sich erhob und ebenfalls duschen ging.
 

“Wie sehen eure Pläne denn in den kommenden Tagen aus?”, fragte Yukiko neugierig ihre Tochter.
 

“Oh... da Takeo mich überrascht hat, habe ich noch nicht darüber nachgedacht”, kam es direkt von Rin. “Aber... ich würde ihm gerne meine Lieblingsorte hier zeigen.”
 

“Das klingt doch perfekt”, lächelte Yukiko. “Leider muss ich morgen und Mittwoch arbeiten, aber die anderen Tage habe ich diesmal frei”, erklärte sie.
 

“Das ist nicht schlimm, Mama. Wir werden einfach die beiden Tage nutzen, um die Gegend an zu sehen”, entgegnete Rin. “Wie sieht es bei dir mit der Arbeit aus, Papa?”, fragte sie Isamu.
 

“Nun... eigentlich wie immer”, antwortete er knapp und leicht blinzelte Rin. Sie hatte das Gefühl, dass er etwas anderes sagen wollte, doch das würde sie schon noch in Erfahrung bringen.
 

“Und bei dir Opa? Hast du noch deine Bingoabende und Bowlingtreffen?”, wollte sie von Zuko wissen.
 

“So ist es... die besuche ich immer noch. Obwohl ich nicht mehr so gut Bowlen kann, so macht es immer noch Spaß den anderen zu zu sehen und die Würfe zu vergleichen”, lachte er und Rin kicherte leise. Das hatte ihr Opa schon damals gerne gemacht.
 

“Sollen wir mal zusammen hin?”, schlug sie vor und erntete sogleich überraschte Blicke. Besonders Isamu schien sehr skeptisch zu sein. Immerhin wusste er die wahre Gestalt von dem ‘jungen’ Archäologen. “Wieso seht ihr mich so an? Takeo mag Bowlen... das machen wir mit seinen Freunden und seinem Bruder auch einmal im Monat”, erklärte sie schulterzuckend.
 

“Was ist einmal im Monat?”, hörte sie die Stimme ihres Gefährten. Augenblicklich sah sie zu ihm und lächelte. Direkt klärte sie ihn auf und seine Mundwinkel zuckten. “Nun... in der Tat versuchen wir das einmal im Monat hin zu bekommen. Besonders wenn Freunde zu Besuch sind”, bestätigte er Rins Aussage.
 

Damit hatte wohl keiner gerechnet, weshalb es einige Augenblicke ruhig war. Zuko war der Erste, der seine Sprache wieder fand. Er freute sich sichtlich darauf, mit Rin und Sesshomaru mal zum Bowling zu gehen. Deshalb stimmte der Taisho direkt auch zu. Denn sie wären einige Tage noch dort und da wäre so ein Abend gar nicht mal so schlecht, um zu entspannen und Spaß zu haben. Da sie nun wussten, wie sie etwas ihre Zeit dort verbringen wollten, machten sie dies auch.
 

Es war schön zu sehen, wo Rin auf gewachsen war und wo ihre Lieblingsplätze waren. Interessanter Weise waren die meisten in dem angrenzenden Waldstück oder in einer alten Ruine. Die Orte erinnerten ihn ein wenig an ihre gemeinsame Zeit vor über 500 Jahren. Während der Reise damals waren sie öfter in den Wäldern oder in der Nähe von verlassenen Häusern. Es freute ihn zu sehen, dass sie im Unterbewusstsein sich wohl daran erinnerte.
 


 

Mittlerweile waren einige Tage vergangen, in denen Rin und Sesshomaru viel Zeit mit ihrer Familie und auch ihren alten Schulkameraden verbracht hatten. Sogar Yashiko war in ihrem Heimatdort und sie war mit Ryo bei Rin zu besuch. Es war alles einfach toll, nur leider konnte Rin noch nicht richtig mit ihrem Vater sprechen. Doch das nahm sie sich vor, sobald ihre Mama bei der Arbeit wäre. Denn nach einiger Zeit hatten Sesshomaru und sie heraus gefunden, dass Isamu zwar tatsächlich arbeiten war, aber nicht an allen Tagen. Meistens vertrieb er sich die Zeit beim Lesen.
 

Zwar wollte Rin schon längst mit ihrem Vater darüber reden, doch dann kam Yashiro dazwischen und nun waren die beiden Mädels shoppen und machten einfach einen Girlsday. Natürlich freute sich Rin sehr darüber und war auch froh, dass Sesshomaru da zu gestimmt hatte. Er hatte ihr sogar seine Kreditkarte gegeben., damit sie sich austoben konnte. Nur widerwillig nahm sie diese mit, aber Yashiro hatte gleich gemeint, dass sie bestimmt glühen würde. Genau deshalb hatte er es ihnen mitgegeben, denn Geld spielte definitiv keine Rolle für ihn.
 

Dadurch war Sesshomaru alleine mit ihren Eltern und ihrem Großvater. Da er die Zeit nutzen wollte, um sein Vorhaben voran zu bringen, hatte er sie um ein Gespräch gebeten. Deshalb saßen sie nun alle im Wohnzimmer und sahen gespannt zu dem jungen Mann. “Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt”, sprach er ehrlich aus, denn das war schließlich keine Selbstverständlichkeit.
 

“Was beschäftigt dich denn, Takeo?”, fragte Yukiko nach. Sie war durch und durch Mutter und vermutete wohl einige Sorgen hinter dieser Bitte.
 

“Nun... ich weiß... dass es vielleicht etwas eigenartig war, wie Rin und ich zusammen gefunden haben”, begann Sesshomaru schließlich und atmete einmal tiefer durch. “Ich liebe Rin sehr und würde... sie gerne bitten meine Frau zu werden. Doch zuvor... nun... wollte ich euren Segen einholen. Ihr seid Rin sehr wichtig und ich möchte sie euch sicher nicht wegnehmen”, erklärte er weiter. Er musste all das richtig für Yukiko und Zuko verpacken.
 

“Oh... das... ist aber... wow”, entkam es Rins Mutter, denn damit hatte sie nun gar nicht gerechnet.
 

“Gute Manieren hast du auch noch... das freut mich sehr”, sprach Zuko und grinste leicht. Ihm schien es sehr zu gefallen, dass Sesshomaru dies altmodisch hielt. Dieses Kompliment nahm der Taisho nur zu gerne an.
 

“Nun... ich habe es leider versäumt schon früher offiziell mich als ihr Freund vor zu stellen”, sagte er ehrlich, denn er hätte dies eigentlich viel früher vorgehabt.
 

“Das ist nicht schlimm, Takeo”, versicherte Yukiko ihm und sah nun zu ihrem Mann. Isamu war verdächtig ruhig, weshalb auch Sesshomaru ihn leicht musterte.
 

Der Drache schien nach zu denken, doch der Taisho wusste es besser. Er teste ihn wirklich, in wie weit er sich darüber wirklich Gedanken gemacht hatte. Es ist alles absolut nicht einfach, wenn man kaum einen einweihen dürfte, doch bei Sesshomaru und Rin sah es komplett anders aus. Sie wussten von der Welt des anderen Bescheid und das machte das Ganze doch nur noch schöner. Leise seufzte Isamu und zog damit alle Blicke auf sich.
 

“Hast du etwa bedenken, Liebling?”, fragte Yukiko und betrachtete ihren Mann.
 

“Was?”, fragte er geistesabwesend und sah zu ihr.
 

“Ich wollte wissen, ob du bedenken hast”, wiederholte sie ihre Worte.
 

“Bedenken?”, kam es leicht verwundert. “Oh... ach so... nun... Rin ist glücklich und allein das sollte doch für uns zählen”, sagte er schnell und wollte davon ablenken, dass er so in seinen Gedanken vertieft war.
 

“Demnach... darf ich um ihre Hand bitten?”, fragte Sesshomaru noch einmal unsicher nach.
 

“Es wäre doch egal, ob ja oder nein... Rin hat sich bereits entschieden”, zwinkerte Isamu und leicht zuckten die Mundwinkel des Daiyokais. Denn mit dieser Aussage hatte er vermutlich Recht. Doch es war Sesshomaru wichtig das Einverständnis ebenso zu bekommen. “Aber um es nun offiziell zu machen... wir... geben euch unseren Segen”, sagte der Drache schließlich und würde sicher nicht zwischen dem Paar stehen. Denn ihm war Rins Glück weitaus wichtiger als alles andere auf der Welt.
 

“Danke... das bedeutet mir sehr viel”, erklärte der Daiyokai ehrlich und neigte leicht den Kopf.
 

“Aber doch nicht dafür... Hast du denn schon einen Ring?”, fragte Yukiko neugierig.
 

“Hn”, kam es wie von selbst von ihm. “Ehrlich gesagt ja... doch ich weiß nicht, ob er ihr gefallen würde”, meinte er, denn der Ring war schlicht und schon recht alt. Als er diesen vor einigen Jahrzehnten gesehen hatte, erinnerte er ihn direkt an Rin.
 

“Oh... dürfte ich ihn sehen?”, hakte ihre Mutter nach.
 

Einen Augenblick zögerte Sesshomaru, da er sich nicht sicher war, ob es richtig wäre. Vor allem wegen der Erklärung, die er dazu liefern müsste. ‘Es ist plausibel, also gehen wir auf Nummer sicher und finden heraus, ob der Ring unserer Gefährtin gefallen würde’, drängte sein Biest und schließlich nickte er. Eine kleine dunkelblaue Schatulle holte er aus seiner Hosentasche und reichte dieses an Yukiko, damit sie es sich genauer ansehen konnte.
 

Scheinbar war sie nicht die Einzige, die so neugierig war, denn Zuko und Isamu lehnten sich nun mehr zu ihr, um ebenfalls einen Blick zu erhaschen.

Die Frage aller Fragen

Wie gebannt starrten die drei in die Schachtel, in der der Ring sich befand, hinein. Es war verdächtig ruhig geworden. Schwerer schluckte Sesshomaru und war sich unsicher, ob dies nun ein gutes oder doch ein schlechtes Zeichen war. “Und? Denkt ihr... Rin würde sich darüber freuen?”, fragte er nun doch nach. Er musste es einfach wissen.
 

Kurz sah Yukiko zu diesem auf, ehe sie wieder zu dem wunderschönen Ring blickte. Dieser sah in der Tat ziemlich alt. Vermutlich hatte er sogar einige Jahrzehnte auf dem Kerbholz. Er war aus Weißgold geschmiedet, wobei ein stärkerer silbriger Schein heraus gearbeitet wurde. Ein größerer Saphir zierte das Ganze und passte sich perfekt an die Breite des Ringes an. Sie war wirklich verzückt von diesem Anblick. “Er... ist perfekt”, brachte sie heraus.
 

Erleichtert lächelte er nun und wollte noch etwas sagen, doch er spürte Rins Präsenz in der Nähe. Für einen Bruchteil der Sekunde wurde er sogar leicht nervös, denn Rin sollte den Ring nicht zu Gesicht bekommen. Leicht schluckte er und überlegte, wie er seine Worte richtig wählen könnte, um den Ring zurück zu bekommen. “Nur... weiß ich nicht, ob ich eine Gravur noch machen sollte”, begann er.
 

Verwundert blickte Isamu zu Sesshomaru und wollte sagen, dass es unnötig sei, als er das herannahende bemerkte. “Oh... ich vermute... ich könnte mich darum kümmern”, meinte er gleicht fürsorglich und nahm seiner Frau das Kästchen ab. Er schloss dieses und schon hörten sie alle Rins Ruf, dass sie zu Hause wäre.
 

“Schnell, verstecke es, Liebling”, meinte Yukiko und Isamu nickte, ehe er besagtes Stück in seine Hosentasche steckte. Dankbar atmete Sesshomaru durch und war wohl seinem ‘Schwiegervater’ etwas schuldig.
 

“Huch... ihr seid alle hier”, bemerkte Rin, als sie das Wohnzimmer betrat.
 

“Mhm... wir wollten gerade absprechen... was wir noch einkaufen sollten. Deine Mutter und ich wollten das gleich mal erledigen”, erklärte Isamu schnell. Während der Drache sprach, kam Rin zu ihrem Liebsten und setzte sich auf die Lehne des Sessels, in dem er saß. Wie von selbst hatte er einen Arm um sie gelegt und sie sanft angelächelt.
 

‘Wow... er ist gut darin etwas plausibel zu erklären’, staunte Sesshomarus Biest und selbst der Taisho war gerade mehr als nur beeindruckt.
 

Nun... ich denke, nachdem er so viele Jahrhunderte schon alt ist... hat er wohl den Umgang damit gelernt., erklärte Sesshomaru diesen Umstand.
 

‘Stimmt... auch wenn ich gerne mehr darüber erfahren würde, wie alt er wirklich ist’, grübelte sein Biest und dem konnte er nur zustimmen.
 

“Achso... stimmt... wir sollten am besten eine Liste machen... aber einkaufen können doch wir gehen, oder S... Schatz”, kam es von Rin und sie wäre beinahe über seinen echten Namen gestolpert.
 

Mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete er sie und nickte. “Korrekt... den Einkauf können wir erledigen”, stimmte er ihr schnell zu. Entschuldigend blickte Rin zu ihm und gab ihm einen kleinen Kuss auf den Mundwinkel. Es wäre nicht allzu schlimm gewesen, falls sie sich verplappert hätte. Denn früher oder später würde er ihre Familie einweihen müssen.
 

“Wenn... das so ist... dann werde ich den Grill für heute Abend vorbereiten? Vielleicht wollen Yashiko und Ryo auch vorbeikommen?”, schlug Isamu vor, um den kleinen Stolperer mit zu überspielen.
 

“Grillen? Oh phantastische Idee, Liebling... ich rufe gleich mal bei ihnen durch. Womöglich wollen ihre Eltern auch noch dazu stoßen”, freute sich Yukiko schon und stand auf, nur um eilig zum Telefon zu laufen.
 

“Wenn wir Besuch bekommen... dann sollte ich wohl noch ein kleines Nickerchen machen... sonst werde ich noch zu früh müde werden”, merkte Zuko an und Rin nickte zustimmend ihrem Großvater zu.
 

“Warte, Grandpa... ich bringe dich noch nach oben”, meinte Rin, denn sie wollte ihm unbedingt dabei helfen. Daher ließ Sesshomaru sie auch los und sah ihnen nach.
 

“Das war wirklich knapp”, meinte Isamu und trat näher an ihn heran, um ihm die Schatulle zurück zu geben.
 

“In der Tat... danke, dass du so schnell reagiert hast”, sprach der Daiyokai respektvoll aus.
 

“Wie ich bereits sagte... Für Rins Wohl würde ich alles tun... und sie ist an deiner Seite glücklich... deshalb... hoffe ich, dass euch die Inschrift gefallen wird”, entgegnete Isamu und verwundert blinzelte Sesshomaru.
 

“Was?”, hakte er nach.
 

“Ich meinte das vollkommen ernst... ich werde diesen Ring mit einer Gravur versehen.”
 

“Ernsthaft?”
 

“Ja... ich weiß... ich kann aufbrausend sein... das ist nun mal das Drachenblut... aber Rin habe ich schon lange nicht mehr so ausgelassen und mutig erlebt”, gestand er und war wirklich erleichtert seine Kleine so zu erleben. “Solange du ihr nicht wehtust... werden wir beide keine Probleme haben”, sprach er schließlich mit Nachdruck aus.
 

Leicht schluckte Sesshomaru und nickte. Diese Autorität in der Stimme erinnerte ihn stark an seinen eigenen Vater und da wusste er genau, dass er lieber nicht widersprechen sollte. Wobei das irrelevant wäre, denn er würde niemals etwas tun, was Rin schaden könnte. “Ich werde sie hüten und beschützen... wenn es sein muss mit unserem Leben”, erklärte er daher und bezog sein Biest mit ein in diesen kleinen und doch mächtigen Schwur.
 

Zufrieden nickte Isamu und war wirklich erleichtert dies zu hören. Eine Markierung war nun Mal eine Bindung auf ewig, die sogar den Tod überdauern konnte. “So gehört es sich auch... wann willst du denn sie fragen?”, wollte er seine Neugierde stillen.
 

“Hn”, entkam es dem Taisho wie so oft schon. Wenn er ehrlich mit sich war, dann hatte er sich darum noch gar keine Gedanken gemacht. Daher brauchte er nun ein wenig länger, um zu antworten. “Weiß noch nicht genau... mal sehen, ob sich dies irgendwie ergeben würde”, erklärte er nun und für einen Moment bekam der Drache große Augen. Erst dachte dieser, dass Sesshomaru scherzen würde, doch da dieser nach wie vor ernst drein blickte, war ihm klar, dass das noch ziemlich interessant werden würde.
 

“Du bist mir einer”, lachte Isamu schließlich los und Sesshomaru zuckte lediglich mit den Schultern. Er sah darin kein allzu großes Problem. Schließlich waren sie beide da und er hatte den perfekten Ring. Alles andere war irgendwie doch überbewertet. Wobei eine Sache er noch gerne haben würde, ehe er ihr den Antrag machen würde.
 

“Wie lange würde es dauern, bis die Gravur drauf wäre?”, fragte der junge Mann, denn die Idee gefiel ihm, dass sich Isamu darum kümmern würde.
 

“Nun... theoretisch dauert so etwas einige Zeit beim Juwelier”, begann der Drache und bemühte sich nicht los zu lachen, da Sesshomaru mehr als schockiert ausgesehen haben musste.
 

“Ernsthaft?!”, entkam es ihm und er schluckte schwerer.
 

Genau das brachte Isamu zum Lachen. “Das ist unglaublich... all diese Emotionen bei dir zu erleben”, amüsierte er sich sichtlich und klopfte Sesshomaru leicht auf die Schulter. “Entspann dich... die Gravur ist bereits drin”, zwinkerte er nun dem jungen Mann zu.
 

“Was?!”, sprach dieser verblüfft aus. Damit hatte er gerade absolut nicht gerechnet.
 

“Ich habe mir einen Scherz erlaubt... die Gravur habe ich bereits mit dem Drachenfeuer gemacht”, klärte nun der Ältere auf und augenblicklich bekam der Daiyokai große Augen. Denn er wüsste nicht, wann dies passiert war.
 

“Wann hast du das denn geschafft?”, hakte er nun nach und bevor Isamu antworten konnten, verstummten beide, da sie Rins Nähe spürten.
 

“Später...”, meinte der Drache ruhig und Sesshomaru nickte leicht.
 

“Ich denke... wir sollten uns einmal richtig unterhalten... Rin hat einige Fragen und ich auch”, flüsterte der Taisho und diesmal war Isamu derjenige, der verblüfft aussah.
 

“Sobald... Yukiko schläft”, entgegnete er schließlich.
 

Mit dieser Antwort konnte Sesshomaru leben. Er würde Rin dies ebenso mitteilen, damit sie wüsste, dass Isamu danach ihnen zur Verfügung stehen würde. ‘Und dann werden wir mal unsere Neugier stillen’, meinte sein Biest und überlegte natürlich angestrengt, wie sie den Antrag machen sollten.
 

Hör auf so viel zu grübeln... Rin werden wir so oder so überraschen, denn ich glaube nicht, dass sie mit einem Antrag rechnen würde., bemerkte er und blickte zu Rin, die gerade wieder zurück zu ihnen kam.
 

“Opa schläft nun für zwei Stunden”, lächelte sie und blickte zwischen ihrem Papa und ihrem Gefährten hin und her. “Wollen wir die Liste eben schreiben?”, fragte sie die beiden Männer.
 

“Gute Idee... deine Mutter telefoniert ja noch”, meinte Isamu leicht belustigend, denn seine Frau liebte es wirklich mit ihren Freundinnen zu quatschen.
 

Daher kümmerten sie sich um die Einkaufsliste. Ganz oben standen Getränke und Grillfleisch für den Abend. Dazu noch einige Zutaten für drei verschiedene Salate und etwas Fisch, falls jemand kein Fleisch möchte. Kaum war alles aufgeschrieben, gingen sie diese noch einmal zusammen durch, denn Rin wollte nichts vergessen. “Hach... ich freu mich... Shikos Eltern und sie mit Ryo kommen sehr gerne heute Abend vorbei”, verkündete Yukiko, nachdem sie die Küche betreten hatte.
 

“Großartig, Mama... Opa macht ein Nickerchen in seinem Zimmer... brauchen wir noch etwas, oder haben wir alles auf der Liste?”, wollte Rin von ihrer Mutter wissen und reichte ihr die Liste.
 

Schnell huschten ihre Augen über diese und sie überlegte einen Moment. “Wir sollten vielleicht Eis und etwas Gebäck holen als Nachtisch”, merkte sie an.
 

“Gute Idee”, kicherte Rin und notierte es sofort, wobei Sesshomaru bereits schon etwas anderes im Sinn hatte.
 

“Gut... dann werden Rin und ich nun einkaufen... ich denke, wir sind in zwei Stunden wieder da”, erklärte er daher und ihre Eltern nickten.
 

Damit war der Plan gesetzt, aber nicht nur dieser. Gemeinsam ging das junge Paar zum Auto und fuhren weiter zum Supermarkt. “Papa... scheint dich zu akzeptieren”, begann Rin ein Gespräch.
 

“Sieht so aus... aber vermutlich eher wegen dir”, entgegnete er ehrlich, denn das hatte Isamu deutlich gemacht. Ob etwas zwischen ihm und den Inuyokais passiert war, konnte der Taisho nicht sagen, da er den Drachen nun mal sehr viel älter einschätzte. Das würde bedeuten, dass etwas vor seiner Zeit gewesen sein könnte. “Im Übrigen... nachdem deine Mama schlafen geht... will er mit uns reden und deine Fragen beantworten”, fiel es ihm ein. Genau da könnte er auch nachfragen, ob etwas in der Vergangenheit passiert war oder nicht.
 

“Huch”, entkam es ihr überrascht und sie nickte dann. “Das ist sehr gut... sonst werden meine Gedanken nicht mehr aufhören hin und her zu laufen”, meinte sie und das wusste er nur zu gut. Sie sorgte sich um alle, die sie gern und liebgewonnen hatte.
 

“Das weiß ich... deshalb habe ich ihn darauf angesprochen”, erklärte er und verschwieg natürlich den Teil mit dem Ring und der Gravur. Oh... ich sollte da mal nachsehen. Bin echt gespannt, was er gemacht und auch wie...
 

“Danke, Sess”, lächelte sie ihn nun strahlend an.
 

Nach und nach füllte sich ihr Einkaufswagen und blinzelnd sah Rin zu ihrem Gefährten, da er Mehl und andere Backzutaten hinein packte. Als er ihren Blick spürte, schmunzelte er leicht und meinte, dass er sich um den Nachtisch kümmern würde. Denn etwas Gekauftes wäre nicht sein Stil. Leise kicherte sie und half ihm dabei einige Dinge zu finden. Erst nachdem sie alles hatten, gingen sie zur Kasse und kümmerten sich um die Rechnung. Sicher verstaute Rin den Einkauf und sie fuhren wieder zurück. Denn viel Zeit bis zum Abend blieb nicht mehr.
 

Als sie wieder im Haus waren, ging alles ganz schnell. Rin und Yukiko machten die Salate und Isamu hatte bereits die Kohle angeheizt und holte das Fleisch und den Fisch. Sesshomaru hatte seine Haare locker hochgesteckt und kümmerte sich tatsächlich um den Nachtisch. Neugierig wurde er dabei beobachtet, wie er nicht nur einen Kuchen, sondern auch kleine Törtchen machte. Erstaunt hatte Yukiko den Mund aufgemacht, da sie das definitiv nicht erwartet hatte.
 

Die fertigen Salate landeten im Kühlschrank und die Damen kümmerten sich nun um die Tische auf der Terrasse. Diese hatten sie schön angerichtet und bereits das Geschirr darauf verteilt. Ebenso hatten sie schon die Gläser und Getränke darauf gestellt. “So sieht es doch sehr gut aus”, lächelte Rin zufrieden und ihre Mutter nickte. Sie ging zu ihrem Mann und gab ihm einen Kuss, ehe sie hinein ging. Das zu sehen, war schon sehr süß. Sie selbst eilte in die Küche und schmunzelte, da ihr Liebster fertig wurde.
 

“Na... hat dich der Kuchen gelockt?”, neckte er sie und sie prustete sofort los.
 

“Niemals... eher du”, grinste sie und trat näher, nur um sich an ihn zu schmiegen.
 

“Sicher?”, hakte er grinsend nach und beugte sich etwas, nur um wenige Momente später seine Lippen auf ihre zu legen. Sie liebte ihn so sehr, dass sie es ihm immer wieder zeigen wollte.
 

Glücklich seufzend schnappte sie nach Luft und sah zu ihm auf. Beide brauchten nicht viele Worte, denn sie verstanden sich auch so gut genug. Zärtlich streichelte er ihren Rücken und genoss einfach ihre Nähe. “Seid ihr soweit fertig?”, fragte er.
 

“Mhm... alles vorbereitet und die ersten Fleischstücke auch schon gar”, meinte sie lächelnd. “Fehlen nur noch die Gäste und die...”, sprach sie weiter und verstummte, als sie sich umsah.
 

“Und die... was?”, hakte er nach und amüsiert zuckten seine Mundwinkel leicht nach oben.
 

“Ich... wollte sagen, dass wir noch die Küche etwas aufräumen sollten”, meinte sie mit roten Wangen. “Aber das hast du bereits erledigt.”
 

“Natürlich... du kennst doch meine flinken Hände”, zwinkerte er ihr zu. Leicht nickte sie und begriff nur wenig danach, wie zweideutig das war. Augenblicklich schoss ihr die Schamesröte auf die Wangen und ihre Augen wurden um einiges größer.
 

“Sess!”, zischte sie leise, gerade so laut genug, dass er es hören konnte. Amüsiert lachte er auf und verschloss ihre Lippen wieder mit seinen. Nur zu gerne erwiderte sie den Kuss und genoss es sichtlich. Jedoch wurde dieser durch ein Klingen unterbrochen.
 

“Na mach schon auf... ich stelle alles noch ordentlich hin, ehe ich zu euch raus komme”, meinte er und sie nickte.
 

Eilig lief sie zu der Tür, um diese auf zu machen. Nur eine Sekunde später hörte er schon Yashiko und Ryo und zwei neue Stimmen. Mit großer Sicherheit waren das die Eltern von Rins bester Freundin. Es wäre das erste Mal, dass er diese treffen würde, doch das war kein Problem. Gerade wollte er seine Neugier stillen und holte das Kästchen mit dem Ring hervor. Er öffnete dieses und nahm den Inhalt heraus. Sofort erschienen Buchstaben darauf und leuchteten leicht rötlich, ehe es wie normal aussah. Seine Augen weiteten sich, als er die Inschrift las.
 

‘Auf ewig der Deine...’, wiederholte sein Biest.
 

Wow... dieser... Spruch...
 

‘Passt zu uns und Rin’, grinste es nun in seinem Inneren und er nickte leicht. Schnell steckte er den Ring in die Schatulle und wieder in die Hosentasche.
 

Heute... frage ich sie., nahm er sich fest vor, denn dieser Spruch bestärkte ihn erneut darin, dass er seine Liebe zu ihr schon bald bestärken sollte.
 

‘Dann hätte sie bis März Zeit alles zu planen für ihre Traumhochzeit’, merkte sein Biest an und leicht grinste er darüber. Denn da sagte es was Wahres.
 

Nachdem sich beide einig waren, stellte er noch den Kuchen und die Törtchen jeweils auf ein Podest für Kuchen. So wären sie perfekt in Szene gesetzt. Zufrieden lächelte er und wusch sich noch einmal die Hände, ehe er ebenso hinaus auf die Terrasse ging. Sofort lagen alle Augenpaare auf ihm und er grüßte respektvoll und freundlich die Anwesenden, ehe er zu Rin schritt und sie ihn lächelnd umarmte. “Da bist du ja endlich”, sagte sie und er nickte etwas.
 

“Ich habe noch alles hergerichtet... dann wäre der Transport hierher einfacher”, erklärte er und legte seinen Arm um ihren Körper, wobei seine Hand auf ihrer Taille ruhte. Sie gehörte zu ihm und das würde er jedem mit Stolz zeigen, denn niemand sonst gehörte an seine Seite.
 

“Du bist ein Schatz”, lächelte sie ihn an und schmiegte sich an seine Seite. Dass die beiden durchaus beobachtet wurden, war ihnen egal. Denn sie liebten sich und hatte genug Zeit verschwendet.
 

“Setzt euch... wir können essen”, meinte Isamu und kam mit zwei Tellern. Auf dem einen war das Fleisch und auf dem anderen der Fisch. Einige Stücke waren noch auf dem Grill, doch darum konnte er sich auch später kümmern.
 

“Oh... das sieht sehr gut aus, Papa”, strahlte Rin sofort.
 

Kaum saßen sie alle am Tisch, schon fingen sie an zu essen. Einige Gespräche wurden hier und da geführt und natürlich bekamen Rin und Sesshomaru ein paar Fragen. Doch das beantworteten sie problemlos mit der Wahrheit, ohne eben die Yokaiseite mit hinein zu ziehen. Der Taisho hatte durchaus mitbekommen, dass Ryo etwas nervös war, denn Yashikos Eltern hatten bestimmt noch keine Ahnung, was er in Wahrheit war. Theoretisch müssten sie das auch nicht erfahren. Er war nur froh, dass Yashiko es annahm und ihre Liebe dadurch nur noch stärker wurde.
 

Nach dem Abendessen sprachen sie weiter und genossen sogar den Nachtisch. Allen fiel die Kinnlade nach unten, als sie gehört hatten, wer diese Leckereien gezaubert hatte. “Takeo ist ein wahrer Künstler in der Küche... er hatte sogar die Hochzeitstorte für seinen Bruder gemacht”, kicherte Rin schließlich und wurde nur ungläubig angesehen. Sie hatte sogar Beweisbilder gemacht. Davon wusste Sesshomaru noch nicht mal.
 

Es war ein schöner und amüsanter Abend unter Freunden, doch als es deutlich später wurde, verabschiedete sich Zuko als erster. Er war nun mal nicht mehr der Jüngste, weshalb er seine Ruhe und ebenso seinen Schlaf brauchte. Eine knappe Stunde verabschiedeten sich ihre Gäste und die kleine Familie räumte zusammen alles auf. Denn das wollten sie nicht noch am Morgen machen. Einiges an Essen blieb noch übrig, doch das würden sie die Tage sicher auf essen können.
 

Nachdem alles sauber war, gingen Isamu und Yukiko nach oben. Dabei sagte er so leise wie möglich, dass er später noch einmal runter kommen würde. Daher beschlossen Sesshomaru und Rin sich etwas frisch zu machen und um zu ziehen. Als sie endlich alleine waren, suchte Rin aus seinem Stapel von Klamotten ein Shirt heraus. Schnell begriff er, dass sie darin schlafen wollen würde und leise knurrte er. Unschuldig drehte sie sich um und lächelte ihn zuckersüß an.
 

Nun war alles vorbei. Er wollte nur eines, daher überbrückte er die Distanz zu ihr, nahm das Kästchen aus der Hosentasche. “Heirate mich”, forderte er sie direkt auf und ging ausnahmsweise in die Knie. Der Moment gerade erschien ihm perfekt zu sein.
 

Rin starrte auf den Inhalt der Schatulle und hatte ihre Augen weit auf gerissen. Eindeutig hatte sie damit nicht gerechnet. “Ich...”, begann sie und schluckte leicht.
 

“Heirate mich, Rin”, wiederholte er sich, da er nicht genau wusste, ob sie das verstanden hatte. Völlig sprachlos nickte sie schließlich und schniefte leicht. Es war so ein schöner Augenblick auch für sie. Denn einen romantischen Antrag hatte sie nie und nimmer von ihm gewollt. Das wäre schließlich dann nicht er. Ihr Lord des Westens, denn sie trotz ihres Todes niemals vergessen konnte. Liebe überdauert alles, sogar den Tod und die Zeit.

Ein kleiner Einblick in das Leben eines Feuerdrachen

“Soll das ein Ja sein?”, wollte er sicher gehen.
 

“Natürlich, du Spinner”, lachte Rin und sogleich stand Sesshomaru auf, nur um sie einmal herum zu wirbeln. Liebevoll legte er danach seine Lippen auf ihre und sie erwiderte den Kuss sofort. Voller Liebe und Hingabe.
 

Nachdem sie sich gelöst hatten, kam Rin erst dazu den Ring richtig anzusehen. “Wow... Sess... der ist wunderschön”, sprach sie überwältigt aus.
 

“Warte ab, bis du die Gravur siehst”, meinte er leicht grinsend und sah genau zu ihr.
 

“Was? Aber...”, begann sie und sah nach. Sofort weiteten sich ihre Augen und sie blickte zu ihm. “Wow... das ist...”
 

“Perfekt”, vollendete er ihren Satz, nahm ihr den Ring ab und steckte ihn an ihren Ringfinger.
 

“Sowas von perfekt... ich liebe dich”, hauchte sie und er lächelte sie verliebt an.
 

“Ich liebe dich auch... im Übrigen... war die Gravur die Idee deines Papas”, klärte er sie auf und baff blickte sie ihn nun an. Sie konnte nicht glauben, was er ihr gerade gesagt hatte. “Schau nicht so... es ist wahr”, meinte er.
 

“Aber... Wie?”, fragte sie ihn.
 

“Ich habe ihn um deine Hand gebeten... da kam ihm die Idee”, entgegnete er ihr.
 

“Du... hast ihn gefragt?”, hakte sie nach und bekam sogar leicht glasige Augen.
 

“Natürlich, er ist dein Papa und schon bald mein Schwiegervater. Mir war es wichtig, dass er uns seinen Segen gibt”, erklärte er ihr und sie staunte.
 

“Oh... Sess... danke”, sagte sie sanft und legte die Hand auf seine Wange. Liebevoll streichelte sie diese.
 

“Ich muss dir danken”, raunte er und gab ihr noch einen Kuss. “Komm... lass uns kurz frisch machen und runter”, schlug er vor und sie nickte.
 

“Dann kann ich Papa direkt danken”, lächelte sie, nahm seine Hand uns so verschwanden sie kurz im Bad.
 

Frisch geduscht und in legerer Kleidung kam das junge Paar wieder nach unten. Isamu war bereits da und hatte eine Flasche Whiskey mit drei Gläsern vorbereitet. Noch bevor einer etwas sagen konnte, eilte Rin zu ihm und umarmte ihn ganz fest. “Danke, Papa”, hauchte sie und blinzelnd sah er zu ihr. Er konnte nicht ganz zuordnen, was sie meinte.
 

“Lasst uns raus gehen... die Nacht ist sehr mild”, meinte er und legte einen Arm um Rin. Als er nach dem Tablett greifen wollte, winkte Sesshomaru ab und nahm dieses mit.
 

“Ich bringe es raus”, sagte er und leicht nickte Isamu.
 

Zusammen gingen sie hinaus und er führte seine Tochter zu dem Sofa, welches dort stand. Fürsorglich reichte er ihr auch eine Decke, denn obwohl es warm war, könnte es Rin ein wenig frösteln. Erneut dankte sie ihm und dabei bemerkte er den Ring. “Oh... er hat dich bereits gefragt?”, kam es wissend von ihm.
 

“Ja... vorhin im Zimmer”, sagte sie mit roten Wangen. “Die Gravur ist wunderschön... vielen Dank dafür, Papa.”
 

“Jederzeit, meine Kleine”, lächelte er sie an und konnte es sich nicht verkneifen zu fragen, wie der Antrag ablief. Kurz stockte Sesshomaru, denn Rin erzählte es ihrem Papa sofort. “So... So... also ein typischer Antrag sieht anders aus”, meinte er doch knallhart.
 

Für einen Bruchteil der Sekunde war sich der Daiyokai nicht sicher, ob Rin sich doch etwas mehr Romantik gewünscht hätte. “Papa... ich brauche auch keinen typischen Antrag... es war genau richtig, denn ich liebe diesen Mann genau dafür, dass er gerade heraus ist”, kicherte Rin und schmiegte sich an ihren Gefährten. “Ehrlich gesagt habe ich mit keinem gerechnet... immerhin sind wir schon verbunden”, gestand sie.
 

“Trotzdem... eine Hochzeit hast du dir schon immer gewünscht... und dazu gehört auch ein Antrag”, kam es von Sesshomaru und er war wirklich erleichtert, dass für sie der Antrag genau richtig war. Verliebt sahen sie sich an.
 

“Ihr seid wirklich toll zusammen”, sagte Isamu ehrlich und überrascht blickten sie ihn nun an. “Ja... es gefällt mir nicht, dass meine Tochter... erwachsen ist”, umschrieb er die Sache mit den intimen Momenten. “Doch ich sehe auch, wie ihr seid... ihr ergänzt euch und wegen der Sache der... Wiedergeburt... sei es euch vergönnt, wenn ihr nun dieses Glück zusammen habt.”
 

“Oh... Papa”, schniefte Rin ganz gerührt und fiel ihm fast schon um den Hals. Sanft drückte er sein Mädchen an sich und Sesshomaru ließ ihnen diesen Augenblick. Beide schienen diese Umarmung zu brauchen.
 

Es dauerte einige Momente, bis die beiden sich gelöst hatten und sich Rin wieder an ihren Gefährten gelehnt hatte. Natürlich hatte er seinen Arm um sie gelegt und die Decke über ihre Beine, damit ihr nicht kalt werden konnte. Isamu nutzte die Zeit und goss sich und den Beiden etwas Whiskey ein, wobei Rin ablehnte, da sie den Geschmack nicht pur mochte. Demnach blieb ein Glas leer. Danach setzte sich Isamu mit seinem Glas auf den Gartensessel, der schräg zum Sofa stand.
 

“Papa?”, fing Rin schließlich an, denn sie hatte wohl am meisten Fragen an ihn.
 

“Ja, Liebes?”, entgegnete er und blickte zu ihr.
 

“Würdest... du mir irgendwann deine wahre Natur zeigen? Also... deine Tierform und eben die Yokaiform”, erklärte sie rasch ihr Anliegen.
 

“Du...”, begann er überrascht und hatte sogar größere Augen dabei. Damit hatte er sicher nicht gerechnet, als Sesshomaru meinte, dass sie viele Fragen hätte. “Irgendwann... vielleicht”, brachte er unsicher vor und lächelte sie leicht an.
 

“Das genügt mir, Papa”, sagte sie und verschränkte ihre Finger mit denen ihres Gefährten. “Ich weiß... gerade nicht wo ich anfangen soll”, meinte sie und wurde leicht verlegen dabei. Jetzt gerade mit ihm reden zu können, kreiste viel zu viel in ihrem Kopf umher.
 

“Nun... wie wäre es, wenn ich etwas über mich erzähle und du mich dann fragst?”, schlug Isamu vor und man konnte Rin ansehen, dass ihr genau das sehr gefiel.
 

“Das wäre perfekt, Papa”, lächelte sie und er nahm noch einen Schluck vom Alkohol. Ob er sich Mut antrank oder einfach etwas brauchte, um sich an etwas fest zu halten, konnte weder Rin noch Sesshomaru genau sagen.
 

“Vor knapp 3500 Jahren wurde ich geboren... ich war schon als Kind fasziniert von der Menschenwelt. Doch diese war damals nicht so einfach für Drachen zu besuchen. Es bedurfte einiges an Reife, um den Ältesten zu beweisen, dass man würdig sei”, begann er zu erklären und Sesshomaru erhob eine Augenbraue.
 

“Sogar zu der damaligen Zeit?”, hakte der Taisho nach.
 

“Besonders zu der Zeit. Die Drachenclans mögen es ein Geheimnis um sich zu machen. Es sollte immer ein Mysterium bleiben, wie viele Drachen noch leben... deshalb leben die Clans sehr abgeschieden und erst mit einer Reifeprüfung dürfen sie in die Menschenwelt”, antwortete Isamu und verstehend nickte das Paar.
 

“Klingt einleuchtend... deshalb wusste wohl mein Vater auch nicht viel über die Drachen.”
 

“Stimmt... wobei Toga ein alter Freund der Azurdrachen war. Jedoch ließen sie sich nie in die Karten schauen”, schmunzelte Isamu ein wenig. “Die Feuerdrachen sind da meist offener gewesen... wir durften mit anderen Yokais reden und ihnen von uns berichten, solange wir keine Geheimnisse teilten. Das durften wir nur mit der Familie und den Auserwählten.”
 

“Auserwählten?”, fragte diesmal Rin nach.
 

“Mhm... die zukünftigen Gefährten und die engsten Vertrauten von diesen... sie zählen in meinem Clan zu den Auserwählten, die ebenso eingeweiht werden dürfen.”
 

“Also... Sess und ich?”, wollte Rin wissen und er nahm einen Schluck von der goldbraunen Flüssigkeit. Erst danach nickte er.
 

“Aber auch Zuko und Naoki würden dazu zählen... vorausgesetzt...”
 

“Du würdest Mama markieren?”
 

“Korrekt... sobald ich das tue... darf ich alle Geheimnisse mit euch teilen”, bestätigte der Drache und Sesshomaru überlegte einen Moment.
 

“Hast du das noch nie in Betracht gezogen?”, fragte der Taisho diesmal nach. Auch Rin sah neugierig zu ihrem Papa, denn diese Frage hatte sie ebenso beschäftigt.
 

“Schon mehrmals... anfangs zwar nicht so... aber nachdem wir uns näher gekommen sind und ich ihr den Antrag gemacht habe... da wollte ich sie ebenso einweihen... aber habe mich nicht getraut... zudem eine Markierung eh noch nicht gegangen wäre...”
 

“Weil ich noch in Mama war?”
 

“Korrekt... uns wurde immer gesagt, wenn wir einen Menschen auswählen, dann erst nach einer Schwangerschaft markieren. Da wir nicht genau sagen können, wie lange die Markierten nicht bei Bewusstsein sind”, erklärte Isamu und nahm noch einen Schluck vom Whiskey. “Je nach dem wie stark der Yokai und der Mensch sind... kann es zwischen drei und zehn Tagen dauern. Die Markierten werden durch die Nähe des Yokais versorgt, doch bei einem Baby wird eben mehr benötigt als das.”
 

Verstehend nickte Rin und Sesshomaru nahm diesmal einen Schluck. “Und wie sah es danach aus?”, fragte er.
 

“Ich habe anfangs es vergessen... Rin war auf der Welt unser Glück so gesehen perfekt. Da ich schon seit über 2000 Jahren unter den Menschen lebe, ist es für mich egal, ob die Menschenform oder die Yokaiform präsenter ist. Als Rin älter wurde und sich langsam für das alte Reich interessierte... erzählte ich ihr davon, dass es früher mal ganz viele Yokais gab, die sich offen zeigten”, berichtete der Drache weiter und lächelte bei der Erinnerung.
 

“Stimmt... und ich dachte oft, dass es nur ein Märchen sei... wobei... als Papa meinte, dass noch heute unter uns welche wandeln würden, bekam ich das Gefühl, dass daran etwas Wahres war”, merkte Rin an und ihr Papa nickte.
 

“Stimmt... nur hatte deine Mama mir hinter her gesagt, dass ich solch einen Unsinn dir nicht beibringen sollte. Mein Versuch ihr davon zu berichteten... scheiterte erst recht”, seufzte er leise und goss sich einen neuen Drink ein.
 

“Und es ihr zeigen... konntest du nicht, weil du deine Tochter und Frau nicht verlieren wolltest”, sprach Sesshomaru und Isamu nickte.
 

“Korrekt... ich habe schon einmal dadurch eine geliebte Person verloren... und vor einigen Jahren eben meine Schwester... noch einmal... hätte ich sicher nicht ertragen. Auch wenn Rin nicht von meinem Blute ist... so ist sie meine Tochter... mein Sonnenschein... meine Prinzessin”, sagte er ganz wehmütig und seufzte, ehe er den Drink in einem aus trank.
 

“Und... wenn du es jetzt versucht?”, fragte Rin vorsichtig nach. Schließlich würde ihr Papa sie niemals mehr verlieren.
 

“Du... meinst, ihr von meiner Yokaiseite erzählen?”, hakte der Drache nach und sie nickte.
 

“Wobei... vielleicht kann ich den Anfang machen... dann wird sie es erst einmal erkennen, dass es wahr ist...”, mischte sich nun Sesshomaru mit ein und Isamu sah ihn mit großen Augen an.
 

“Aber... wieso solltest du dich offenbaren wollen?”
 

“All meine Freunde... sind Yokais... die wenigen Menschen, die für mich arbeiten, wissen wer und was wir sind... sie kommen damit sehr gut klar... Inu hat seine Miko geheiratet und ihre Familie kennte mich ebenfalls nur in dieser Form hier”, erklärte der Taisho und offenbarte seine wahre Natur. “Es ist... befreiend für mich... dass ich in meinem privaten Umfeld, ich selbst sein kann.”
 

“Und genauso habe ich ihn auch am liebsten bei mir... vor allem, weil ich ihn dann Sess nennen kann und muss nicht Takeo in den Mund nehmen”, schmunzelte Rin.
 

“Ihr meint das Ernst?”, fragte Isamu nach.
 

“Natürlich... früher oder später werden sie es schon akzeptieren und irgendwo müssen sie doch beginnen”, kam es schulterzuckend von dem Daiyokai.
 

“Du bist verrückt...”
 

“Und wenn schon... Rin liebt mich so wie ich bin... klar werden die anderen dran knabbern müssen, aber lieber so, als wenn ich mich jedes Mal verstellen müsste”, meinte Sesshomaru ehrlich und irgendwie konnte Isamu ihn da verstehen. Der Daiyokai wuchs ganz anders auf und musste sich erst mit der Zeit verbergen.
 

“Wenn... ihr das möchtet, dann werde ich euch unterstützen. Vielleicht... habt ihr Recht und es könnte helfen...”, kam es nun nachdenklich von dem Drachen.
 

“Und wenn Mama ein Problem haben sollte... musst du dich nicht offenbaren, Papa... dann kannst du genauso weiter leben, wie jetzt auch”, meinte Rin lächelnd und wollte ihm so den Druck raus nehmen.
 

“Wenn... ich das dann noch kann”, murmelte dieser nur. Rin blinzelte leicht, da sie es nicht verstehen konnte, doch Sesshomaru blickte aufmunternd zu Isamu.
 

“Vertrau mir und Rin... wir werden es Yukiko beibringen und dann kannst du dich offenbaren. Sie endlich als deine Gefährtin kennzeichnen”, sprach der Taisho zuversichtlich.
 

“Deine... Worte sind fast schon so Weise, wie die deines Vaters”, schmunzelte Isamu und nahm einen Schluck zu sich. Überrascht blinzelte der Jüngere und wurde sogar leicht verlegen. “Er wäre sehr stolz auf dich... vor allem wegen deines Beschützerinstinktes.”
 

“Auch wenn ich es damals nie verstanden habe, was er mir sagen wollte... doch nun weiß ich es umso besser”, grinste Sesshomaru leicht und drückte Rin liebevoll an sich.
 

“Mit dem Alter wird man nun mal weiser”, zwinkerte Isamu leicht und Rin kicherte.
 

“Darf... ich dich denn fragen, wie alt du... werden könntest, Papa?”, brachte sie schüchtern ihre Frage heraus.
 

“So... genau kann man das nicht sagen... aber ein Drache wird problemlos über 10.000 Jahre alt... je nachdem aus welchem Clan er kommt”, erklärte er und sie bekam große Augen. “Ein Azurdrache kann weit über 25.000 Jahre alt werden, wenn er eine Drachengefährtin hat.”
 

“Und wenn nicht?”, wollte nun Sesshomaru wissen.
 

“Mit einem anderen Yokai... vermutlich 20.000 Jahre alt... mit einem Menschen um die 15.000 Jahre alt”, antwortete Isamu. “Es ist genauso... wie es dein Vater vermutet hatte. Durch die Markierung gibt der Yokai oder Hanyou ein Teil seiner Lebensenergie an den Partner weiter... dadurch werden sie immer gemeinsam alt.”
 

“Wow... das heißt... ich kann länger leben und Sess gibt dafür ein Teil seiner Lebensjahre ab?”, hakte Rin nach.
 

“Ein deutlich geringer Teil seiner Lebensjahre”, erklärte Isamu und holte einmal weiter aus. Je nach Rasse und Stärke des Yokais gab es einen Faktor, wie in etwa es berechnet werden könnte. Demnach würde Sesshomaru ein Jahr von sich abgeben, um knappe 100 Jahre bei Rin zu regenerieren. Bei einem Drachen war das Verhältnis in etwa von 1 zu 500 Jahren. Erstaunt lauschte das Paar dem Älteren und sahen sich leicht gegenseitig an.
 

“Wow... das ist ja... fast nichts für mich und doch eine Menge für meine Gefährtin”, fasste es der Taisho zusammen. Er fand das wirklich faszinierend. “Und... muss man etwas anders dabei machen?”, fragte er vorsichtig nach, um zu wissen, worauf er dabei achten müsste.
 

“Nein... jeder Biss überträgt die Lebenskraft, wenn es notwendig ist... das ist etwas... was die Yokaiseite alleine macht”, entgegnete Isamu und Rin lächelte leicht. Das klang sehr gut, denn dann müssten sie darauf nicht achten.
 

“Und bei einer Schwangerschaft, muss das doch öfters gemacht werden, oder?”, fragte plötzlich Rin und blinzelnd sahen beide Männer zu ihr.
 

“Wie kommst du denn darauf, Liebes?”, fragte Isamu.
 

“Na... Kagome... die Frau von Inu, ist schwanger und ihre Ärztin meinte, dass es hilfreich sei”, erklärte sie logisch und lächelte leicht schüchtern.
 

“Ach deshalb kommst du darauf... ich dachte schon, dass ich etwas verpasst hätte”, schmunzelte Isamu und Rin wurde nur noch röter um die Nase.
 

“Papa!”, rief Rin sofort aus. “Nein... wir sind nicht.” Sie holte einmal Luft, um weiter zu sprechen: “Wenn... es bei uns soweit sein sollte... dann erfährst du es als zweiter.”
 

Ich dachte gerade, dass ich auch etwas verpasst hätte., schmunzelte Sesshomaru innerlich und war erleichtert über ihre Worte.
 

“Das... höre ich gerne”, sagte Isamu und lächelte sie an. “Um auf deine Frage ein zu gehen... es ist notwendig so viel Yoki wie möglich an die Gefährtin zu geben. Denn das Kind wird das dämonische Blut seines Elternteils erben. Durch das Yoki wird dieser Teil zum einen gestärkt... aber auch beruhigt... es ist schwer für einen Yokai sich zu kontrollieren... für einen Hanyou sogar ein wenig schwerer, da sich leider nicht viele die Mühe machten.”
 

“Zum Glück hat sich dies geändert”, meinte Rin sichtlich erleichtert. Sie drückte sanft die Hand ihres Gefährten.
 

“Das stimmt... und ihr macht das wirklich gut mit der neuen Generation”, lobte Isamu den Taisho. Denn durch die Forschung hatten sie einiges dazu gelernt.
 

“Danke... es ist noch nicht perfekt, aber wir geben unser bestes”, erklärte Sesshomaru leicht verlegen wegen des Lobes. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Stolz sah Rin zu ihm und war wirklich erleichtert, dass ihr Vater mit ihrem Liebsten klar kam und umgekehrt.
 

“Demnach... hilft die erneute Markierung dabei das Kind zu stärken und ebenso zu kontrollieren?”, fragte Rin nach einer Weile.
 

“So könnte man es sagen... denn ein Kind bewegt sich auch irgendwann... daher sollte man achten, dass das Yokilevel so weit angehoben ist, damit es dadurch sich selbst und seine Mutter nicht verwunden kann”, stimmte er seiner Tochter zu.
 

“Das... könnten sie schon in dem... kleinen Alter tun?”, kam es unsicher von ihr.
 

“Könnten... aber keine Sorge... je stärker die Bindung, umso geringer die Verletzungsgefahr. Auch bei der Geburt... also mach dir keine großen Sorgen darum”, lächelte Isamu und erleichtert atmete Rin durch.
 

“Das ist gut”, meinte sie ehrlich.
 

“Bisher ist noch nie jemand bei einer Schwangerschaft umgekommen”, klärte er sie auf. “Und glaube mir... ich habe bereits so einige mit erlebt.”
 

“Das beruhigt mich noch mehr”, lächelte sie verlegen und kuschelte sich an ihren Liebsten an.
 

Da sie die wichtigen Themen soweit besprochen hatten, kehrte Ruhe zwischen ihnen ein. Sesshomaru trank noch seinen Drink aus und auch Isamu tat dies. Erst danach verabschiedete er sich von den beiden und ging hinein. Er wollte sich ein wenig ausruhen und noch etwas mit seiner Frau kuscheln. Zurück blieben Rin und Sesshomaru. Beide lagen noch etwas auf dem Gartensofa und spielten ein wenig mit ihren Fingern.
 

“Dein... Vater hatte es gar nicht so einfach”, merkte er an und sie nickte.
 

“Mhm... Ich hoffe sehr, dass wir ihm helfen können... es muss ihm schwer fallen, sich selbst so verloren zu haben und nicht mehr finden zu können”, seufzte Rin und blickte zu ihrem Schatz auf.
 

“Mach dir keinen Kopf... wir werden deiner Mutter beibringen, dass es Yokais gibt. Dann wird alles besser werden”, sprach er aus und war fest davon überzeugt, dass Yukiko das gut verkraften könnte.
 

“Also... zeigst du dich ihr?”, hakte Rin nach und er nickte. Denn nur so würde man wohl einem Ungläubigen beweisen, dass man die Wahrheit sprach.
 

“So ist es... ich werde meine wahre Form annehmen und ihr somit zeigen, dass Yokais existieren. Danach werden wir sehen, wie sie darauf reagieren wird”, erklärte er.
 

“Gut... aber lass mich beginnen... vielleicht wird sie es dann eher verstehen und begreifen”, meinte sie und dem stimmte er sofort zu. Da auch er glaubte, dass Rin viel dazu beitragen konnte, sollte sie ihrer Mutter zuerst darauf aufmerksam machen. Danach würde er darauf aufbauen.
 

Egal wie sie sich verhalten würde, eins war Sesshomaru klar, dass nach der Offenbarung alles anders sein würde. Aber einiges wird bleiben: Die Liebe zwischen Rin und ihm wurde nur noch stärker, genau wie das Band zwischen Rin und Isamu. Vater und Tochter im Geiste und doch umso stärker vereint als man andere.

Alles nur ein Märchen...

Während die Beiden noch auf der Terrasse waren, schlummerte Rin in seinen Armen ein. Schmunzelnd beobachtete Sesshomaru sie noch einen Moment, ehe er sich leicht löste, nur um sie hoch heben zu können. Direkt brachte er sie hinein und nach oben. Sanft legte er sie auf das Bett und deckte sie zu. Er selbst würde noch schnell die Gläser reinbringen, ehe er sich zu ihr legen würde. Denn er hinterließ ungern etwas hinter sich. Lächelnd kam er zurück ins Zimmer und legte sich zu seiner Gefährtin, die sich sofort an ihn geschmiegt hatte.
 

Am nächsten Morgen erwachte Rin und gähnte einmal. Sie war noch nicht ganz aus ihrem Traum heraus, weshalb sie sich an ihren Gefährten kuschelte. Dieser sah nur leicht zu ihr und schmunzelte. Etwas konnten sie noch liegen bleiben, denn noch war es viel zu früh gewesen. Keiner war wach, daher konnten auch sie noch etwas im Bett bleiben und richtig wach werden. Wobei letzteres eher auf Rin zutraf, denn Sesshomaru war schon seit einer Stunde wach. Er hatte schon mit seinem Bruder geschrieben, um den Ablauf zu klären.
 

Denn eine Woche würden sie sicher noch in dem Elternhaus von Rin bleiben. Zu mindestens bis zum kommenden Freitag, denn Samstag würden die Wolfsyokais auftauchen, um gemeinsam die Babyparty fertig zu machen. Schließlich sollten Kagome und Inu nichts dafür tun. Sie sollten sich verwöhnen lassen und alles war soweit fertig. Es fehlte nur noch die Deko, doch dafür war der Taisho sicher nicht zuständig, denn er würde sich eher um das Essen kümmern, als irgendwelche Luftballons oder sonst was.
 

‘Das kann Hitomi erledigen... sie steht auf dieses Zeug’, grinste es in seinem Inneren und dem konnte er nur zustimmen. Genauso sah er es auch.
 

Noch bevor er weiter mit seinem Biest reden konnte, bemerkte er eine Bewegung an seiner Brust. Augenblicklich richtete sich sein Blick auf die immer wacher werdende Frau. So niedlich und süß., schoss es ihm durch den Kopf, als sie mit dem Näschen kräuselte.
 

“Mmmmh... guten Morgen”, nuschelte sie verschlafen und blickte zu ihm auf.
 

“Guten Morgen”, entgegnete er, neigte den Kopf und küsste sie voller Liebe. Genüsslich erwiderte sie den Kuss und lächelte ihn an. Beide blieben noch etwas liegen und genossen einfach die Nähe zum anderen. Es war eindeutig noch zu früh.
 

“Für gewöhnlich bin ich nie so früh wach”, schmunzelte sie und seine Mundwinkel zuckten.
 

“Stimmt... wir sollten mal deinen Papa fragen, ob du wegen der Markierung weniger Schlaf brauchst oder so”, überlegte er, denn was das Ganze noch für Auswirkungen haben könnte, da war er nun mal überfragt.
 

“Du denkst, dass es damit etwas zu tun hat?”, hakte sie nach und er zuckte leicht mit der Schulter.
 

“Vielleicht... Wir wissen viel zu wenig, was alles die Markierung noch bewirken kann... Ich habe nur das wenige, was mein Vater aufgeschrieben hatte und da fehlen leider noch ein paar Seiten...”, erklärte er und sie richtete sich auf.
 

“Dann fragen wir Papa einfach mal... aber ob er uns da einweihen darf?”
 

“Das werden wir dann sehen”, lächelte er und stieg aus dem Bett. Er reichte ihr seine Hand und lächelte.
 

“Lass uns aufstehen”, meinte er und sie legte die Hand in seine. Ihr Blick fiel auf den Ring.
 

“Gute Idee, Verlobter”, kicherte sie und er rollte gespielt mit den Augen, während er sie hoch zog und auf die Füße stellte. “Guck nicht so... dir gefällt es doch”, kicherte sie weiter und leise seufzte er, denn sein Biest schnurrte mal wieder in ihm.
 

“Natürlich mag ich es... sonst hätte ich dir diesen Ring nicht gegeben”, meinte er.
 

“Wo hast du denn eigentlich her? Er sieht älter aus”, wollte sie ihre Neugier befriedigen.
 

“Nun... ich habe ihn vor einigen Jahrzehnten auf einem Markt entdeckt... ich glaube das war vor guten 300 Jahren... der Ring hat mich an dich erinnert. So schlicht, so einfach und doch wunderschön und einzigartig”, erklärte er und ihr Herzschlag beschleunigte sich. “Als ich ihn sah... musste ich ihn kaufen... denn mir war klar... sollte ich die Chance bekommen... würde ich dich zu meiner Frau machen.”
 

“Auch wenn ich... jetzt anders bin?”
 

“Gerade deshalb... du bist anders, weil du hier in einer liebevollen Umgebung aufgewachsen bist. Deine Eltern haben dich zu einer starken und selbstbewussten Frau erzogen. Deshalb zweifle niemals daran, wie wunderbar du bist, Rin”, lächelte er sie an und legte eine Hand auf ihre Wange. Fast schon schüchtern sah sie auf und er grinste leicht. “Ich habe mich schon damals in dich verguckt... vielleicht auch verliebt... aber richtig liebe ich dich seit du mich im Café beinahe dazu gebracht hast dich zu küssen”, gestand er ihr und ihr klappte leicht der Mund auf.
 

“Oh... ich... nun”, stotterte sie etwas und er musste noch mehr schmunzeln. “Okay... keine Zweifel mehr... du liebst mich und ich dich, seit ich denken kann”, kam entschlossen von ihr und nun grinste er.
 

“Brave Verlobte... bereit deiner Mama davon zu berichten?”, fragte er sie und sie nickte. Doch bevor sie das Zimmer verließen, zog sie an seiner Hand.
 

“Erst anziehen... so... darf nur ich dich sehen”, sprach sie gleich aus, als er sie fragend angesehen hatte. Er sah an sich herab und lachte leise los.
 

“Einverstanden”, entgegnete er ihr und damit zogen sie sich beide an und machten sich für den Tag fertig. Dabei besprachen sie noch, dass Rin im Laufe des Tages ihre Mutter mal auf die Möglichkeit ansprechen würde, dass es auf der Welt noch weit aus mehr gab als nur Menschen, Gebäude und Technologie.
 

Mit diesem Plan, fertig angezogen und gut gelaunt gingen beide nach unten. Dort waren sie nicht lange alleine, denn Yukiko kam mit Isamu nur einige Minuten nach ihnen in die Küche. Da sie eh schon alle da waren, beschlossen sie zusammen Frühstück zu machen. Dabei fragte Rin ihre Mutter, ob diese in den kommenden Tagen arbeiten müsste. Diese erklärte, dass sie sich drei Tage frei nehmen konnte, denn sie wollte noch etwas Zeit mit ihrer Tochter verbringen. Das erfreute Rin in Zweierlei Hinsicht.
 

Neugierig sah Isamu zwischen den Frauen hin und her, aber auch zu Sesshomaru. Dieser zwinkerte nur leicht und ließ die Neugier in Skepsis umwandeln. Direkt fragte sich der Drache, was das Paar wohl ausgeheckt hatte. Als er plötzlich Yukikos Schrei vernahm, musste er erst einmal blinzeln, um zu verstehen, was los war. Aber dann begriff er, da seine Frau Rin in den Arm schloss und sie ordentlich drückte. Anscheinend hatte Yukiko den Ring entdeckt. Mutter und Tochter lagen sich in den Armen und jedes einzelne Detail wollte die ältere Dame wissen.
 

Natürlich erzählte Rin ihr diese, nur eben, dass es nicht so viel zu erzählen gab. Doch sie strahlte, denn dieser Antrag war für sie genauso wie sie es von ihm haben wollte. Es war alles perfekt und so typisch er. Niemals würde sie wollen, dass er sich wegen ihr komplett verändern würde. Ihr war klar, dass den Umgang mit den Menschen nur wegen ihr gelernt hatte. Das allein genügte ihr. Alles andere konnte er ruhig sein, wie damals. Wobei ihr seine jetzige Mischungsversion sehr gut gefiel. Nur fehlten ihr noch seine langen Haare. Aber die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt.
 

Zusammen hatten sie irgendwann auch das Frühstück fertig bekommen. Sogar Zuko bekam von dem Antrag etwas mit, denn so laut wie Yukiko war, wurde der alte Herr ebenso wach und war natürlich neugierig nach unten gekommen. Es war schon komisch mit der Familie zusammen zu sein. So etwas kannte Sesshomaru gar nicht. Klar war er immer mit Inu und dann mit Kagome essen. Oder auch mit den Wölfen zusammen, doch das hier war wirklich etwas Neues. Er verstand gerade ein Stückchen mehr, warum Isamu all das nicht aufs Spiel setzen wollte.
 

Als es etwas später am Morgen war, musste der Drache sich verabschieden, denn er musste zur Arbeit. Ob er wirklich an dem Tag arbeiten musste oder es nur zum Schein machte, war gerade irrelevant. Da dies Rin und Sesshomaru zu Gute kam. Damit konnten sie langsam bei Yukiko und Zuko heran tasten, wie offen sie waren in Bezug auf Yokais, die unter den Menschen leben. Je nachdem in wie weit es wäre, würde es ihnen das weitere erklären um einiges leichter machen.
 

Nach dem Essen räumten sie alles ab und Rin ging mit ihrem Opa ins Wohnzimmer. Yukiko hatte noch Tee gemacht und Sesshomaru hatte diesen rüber gebracht. “Ich freue mich wirklich, dass ihr hier seid... auch wenn ihr schon bald los müsst”, meinte sie und Rin schmunzelte.
 

“Mama... wir sind nicht aus der Welt... und wir besuchen euch sicher öfter... und ihr könnt auch uns besuchen”, sprach Rin gleich aus und ihr Opa lachte leise. Scheinbar wollte er genau das gleiche sagen.
 

“Ich weiß... ich weiß... und doch ist es komisch... du bist so erwachsen... nun verlobt”, seufzte Yukiko glücklich und leicht wehmütig.
 

“Ach, Mama... egal wie alt ich werde, ich werde immer euch besuchen”, versprach Rin und lächelte sanft. “Meist reicht nur ein Anruf und ich bin in einer Sekunde hier”, sprach sie weiter und brachte ihre Mutter zum Lachen.
 

‘Oh, wenn sie wüsste’, grinste sein inneres Tier.
 

Sie wird es schon bald erfahren...
 

“Das wäre viel zu schön, um wahr zu sein”, amüsierte sich Yukiko weiterhin. Schnell wechselten Rin und Sesshomaru die Blicke und er nickte ihr zu.
 

“Denkst du nicht, dass es so etwas geben könnte, Mama?”, fragte Rin ganz unschuldig nach.
 

‘Wow... sie ist echt gut darin vorsichtig an die Sache ran zu gehen’, schwärmte sein Biest mal wieder.
 

“Rin... sowas gibt es doch nur im Märchen... in der Realität sieht es doch ganz anders aus”, erklärte die ältere Dame. Zuko hingegen schnaubte leicht.
 

“Yukiko... es gibt durchaus etwas, was niemand sofort erklären kann... da kann die Takeo sicher einiges erzählen. Immerhin hatte sein Großvater einiges gefunden”, sprach Rins Opa an und Sesshomarus Mundwinkel zuckten leicht.
 

“Aber das meiste ist doch eher okkultisch”, entgegnete Yukiko sofort.
 

“Wenn du mit okkultisch dämonisch meinst... dann hast du recht”, kam es prompt von dem Professor. Rin versuchte nicht los zu lachen, da ihr Schatz das so trocken rüber gebracht hatte.
 

“Siehst du, Yuki... Dämonen existierten und wer weiß, ob sie das noch tun”, meinte Zuko und schon brach eine kleine Diskussion aus zwischen den beiden.
 

‘Überraschend, dass Zuko so denkt’, überlegte sein Biest und war sichtlich ein Fan von dem älteren Herrn.
 

“Mama!”, mischte sich nun Rin ein und ihre Mutter sah direkt zu ihr.
 

“So etwas gibt es nicht in der Realität... viele erklären sich doch etwas schlechtes damit”, erklärte sie.
 

“Ich würde sagen... diese klassischen Dämonen, wie viele sie kennen, gibt es wirklich nicht”, meinte der Taisho.
 

“Da siehst du es”, sprach schon Yukiko triumphierend aus. Schmunzelnd schüttelte Rin den Kopf.
 

“Aber es gibt durch aus Dämonen... sie sehen nur anders aus und können sich wandeln”, erklärte Rin lächelnd und konnte nur zu genau diesen Unglauben in dem Gesicht ihrer Mutter sehen. Doch da mussten sie nun mal durch.
 

“Wirklich? Wandeln? In wie fern?”, hakte Zuko neugierig nach, denn das interessierte ihn wirklich.
 

Definitiv wird Zuko damit einfacher klar kommen, dass Yokais und Hanyous auf der Welt existieren., bemerkte Sesshomaru und sein Biest stimmte dem sofort zu.
 

‘Ihn müssen wir sicher nicht lange überzeugen, aber bestimmt die Neugier stillen’, schmunzelte es, doch das machte dem Taisho nichts aus. Denn er hatte keine Probleme damit Rede und Antwort zu stehen.
 

Lächelnd erklärte Rin leicht ihrem Opa, was genau sie meinte. Die Begeisterung von Zuko konnte man sehr deutlich sehen, ebenso die Skepsis von Yukiko war direkt zu erkennen. Es war unglaublich wie unterschiedlich die Reaktion der Beiden ausfiel. Das verwunderte den Daiyokai nicht mehr wirklich, da er damit bereits gerechnet hatte. Mittlerweile hatte Rin sich den Mund so richtig fusselig geredet, doch richtig überzeugt schien Yukiko nicht zu sein. Definitiv würden sie das nur ändern können, sobald sie es ihr zeigen würden.
 

“Ich glaube nicht, dass ihr das so ernst nehmen könnt”, meinte Yukiko etwas ungläubig.
 

“Ach, Mama... es gibt so viele Dinge, die man sich nicht so einfach erklären kann. Aber nur weil man es nicht logisch erklären kann, heißt es nicht, dass es nicht existiert”, erklärte Rin lächelnd und sah zu ihrer Mutter rüber.
 

Mit diesen Worten hatte die ältere Dame nicht gerechnet. Sie blinzelte einmal und legte den Kopf schief. “Also glaubst du, dass so etwas existiert?”
 

“Ich glaube es nicht nur, Mama... sondern ich weiß es, dass auf der Welt durchaus Yokais wandeln”, sprach sie weiter und verwundert sah Yukiko zu Sesshomaru.
 

“Du bist... der gleichen Meinung?”, hakte sie nach.
 

“Korrekt... denn ich bin der lebende Beweis”, entgegnete er direkt und kurz schluckte Rin, doch sie lächelte sofort. Sie war unsagbar stolz darauf, dass er nach wie vor so frei heraus war und keinerlei Angst ausstrahlte.
 

“Das... ist ein guter Witz”, lachte Yukiko schließlich los, doch weder Rin noch Sesshomaru änderten ihren Gesichtsausdruck. Daher verstummte ihr Lachen und sie wurde ein wenig ernster. “Das war doch ein Witz oder?”
 

“Kein Witz”, erklärte der Taisho und grinste leicht.
 

“Du willst mir weiß machen, dass du ein Dämon bist?”
 

“So könnte man es sagen. Um genau zu sein, bin ich ein Daiyokai... ein hochrangiger Dämon der Gattung der Inuyokais”, antwortete er wahrheitsgemäß und lehnte sich leicht zurück. Yukiko klappte für einen Moment der Mund auf, ehe sie diesen wieder schloss. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen konnte.
 

“Inuyokai... also... ein Formwandler als Hund?”, fragte Zuko neugierig nach.
 

“Korrekt... meine dämonische Form ist ein großer Höllenhund”, erklärte er und Rin gluckste leise.
 

“Eher ein flauschiger großer Hund”, sagte sie direkt und blinzelnd sah er zu ihr.
 

“Flauschig? Ernsthaft?”, hakte er nach.
 

“Aber ja... dein Fell ist so schön flauschig”, erklärte sie direkt und klimperte unschuldig mit den Augen.
 

“Ich glaube... ich muss dir wohl Manieren beibringen”, knurrte er und kurz flackerten seine Augen rötlich auf.
 

“Unbedingt”, entgegnete sie und blinzelte, als sie ein Räuspern hörte. “Ups”, entkam es ihr mit roten Wangen. Da hatte sie ihre Mutter und ihren Opa total vergessen.
 

Sie schafft es jedes Mal... uns in ihren Bann zu ziehen., schmunzelte Sesshomaru.
 

‘Oh ja... und zu gerne würde ich sie nun entführen’, knurrte es in seinem Inneren.
 

“Ihr wollt uns doch nur auf den Arm nehmen”, meinte nun Yukiko, da sie ihre Stimme wieder gefunden hatte.
 

“Ganz und gar nicht”, sprach nun der Taisho. “Wenn du willst... beweise ich es dir.”
 

“Als ob man so etwas beweisen könnte”, kam es skeptisch von der älteren Dame.
 

“Das... kann man durchaus leicht nachweisen”, meinte er schulterzuckend. Leicht sah er zu Rin und sie nickte ihm aufmunternd zu. Daher nickte er leicht und ließ seine Yokaimale und seine Krallen erscheinen. “Denn das hier ist die Realität... Yokais existieren und leben unter den Menschen ganz normal.”
 

“Was... zum...”, brachte Yukiko hervor. “Wie... hast du das getan?”
 

“Das ist meine wahre Gestallt... so sehe ich für gewöhnlich aus”, erklärte er und sie schüttelte den Kopf.
 

“Unmöglich... das geht doch gar nicht! Das ist doch ein Trick”, kam es von ihren Lippen.
 

“So wie du siehst... geht das”, entgegnete er und ließ seine Male wieder verschwinden.
 

“Das muss ein Trick sein!”
 

“Aber nein, Mama... kein Trick... es ist wahr”, mischte sich Rin nun ein.
 

“Aber... wie”, hauchte sie und bekam plötzlich große Augen. “Ist... er denn nicht... gefährlich?”
 

“Mama... du hast ihn nun kennen gelernt... wirkt er gefährlich auf dich?”, wollte Rin wissen und Yukiko blinzelte leicht. Sie schüttelte den Kopf und Rin lächelte sanft. “Siehst du... er ist ungefährlich”, meinte Rin und tätschelte Sesshomarus Arm. Erneut knurrte er leicht.
 

“Aber natürlich gibt es auch gefährliche Yokais”, fügte er leicht an. “Doch keine Sorge... euch wird nichts passieren, denn dafür sind wir da... wir passen darauf auf, dass niemand über die Stränge schlägt”, sprach er weiter und konnte genau sehen, wie seine künftige Schwiegermutter leicht schluckte.
 

“Das... kann ich dennoch nicht glauben”, meinte sie und schüttelte leicht den Kopf.
 

“Glaube es ruhig, Yukiko... Yokais existieren seit jeher... nur heut zu Tage gibt es nicht mehr so viele von unserer Art”, erklärte Sesshomaru ruhig.
 

“Doch... wie?”, wollte sie wissen.
 

“Früher lebten wir offen... viele fürchteten uns, andere verehrten uns und wiederum andere wollten uns am liebsten töten”, versuchte er die Sachlage zu erklären. “Es ist nicht so einfach zu erklären, doch die Geschichten kennt man doch alle... besonders die über die mythischen Wesen.”
 

“So wie Greifen und Drachen?”, nahm nun Zuko an der Unterhaltung teil. Er hatte bis hier her nur zu gesehen und zu gehört.
 

“So ist es... wobei die Greifen eher eine Mischung von zwei verschiedenen Yokaiarten waren”, bestätigte der Daiyokai und streichelte leicht Rin über den Rücken.
 

“Und die Drachen?”, fragte Zuko nach.
 

“Die existieren... es gibt einige die normal zwischen den Menschen leben, aber die meisten leben in ihren eigenen Dörfern etwas abseits von der gewöhnlichen Zivilisation”, beantworte er die Frage und verstehend nickte Zuko.
 

“Unglaublich... all das ist wahr und nicht nur ein Märchen”, sprach er sichtlich begeistert aus.
 

“Stimmt, Opa... und es gibt noch ein paar kleine Details... die ihr wissen solltet”, begann Rin und sah zu ihrer Mutter, aber auch zu ihrem Opa. “Takeo... heißt eigentlich Sesshomaru... und er ist über 1400 Jahre alt.”
 

Verwundert blinzelten die Beiden. Diese Tatsache kam komplett unerwartet. Damit hätte wohl niemand gerechnet. “Wie meinst du das denn?”, wollte Yukiko wissen.
 

“Mein Vater gab mir diesen Namen bei meiner Geburt... Da ich schon so viele Jahre lebe... muss ich meinen Vornamen etwas anpassen, damit das nicht so sehr auffällt”, erklärte er wahrheitsgemäß.
 

“Oh Kami... ihr meint das absolut ernst?”, bekam die ältere Frau heraus.
 

“Natürlich, Mama... sei einfach offen für diese Möglichkeit... denn es gibt so vieles auf der Welt, was nicht jeder sofort sieht”, sprach Rin sanft aus und lehnte sich vertrauensvoll an ihren Gefährten.
 

“Niemand kann doch so... alt werden”, warf Yukiko direkt ein und versuchte es mit Logik zu erklären. Schmunzelnd betrachtete Rin ihre Mutter.
 

“Nun... der älteste Mensch sollte 121 Jahre alt geworden sein”, meinte Zuko plötzlich und leise kicherte Rin.
 

“Korrekt... und der älteste Yokai wurde über 25.000 Jahre alt”, pflichtete er dem älteren Mann bei und zuckte leicht mit den Schultern.
 

Noch immer war Yukiko fassungslos, denn das war wirklich etwas, womit man nicht alle Tage zu tun hat. Das klang wahrlich alles nach einem Märchen und doch hatte der Verlobte ihrer Tochter ihr gezeigt, dass es wahr war. Zwischen Fassungslosigkeit und Neugierde schwankte sie hin und her. Noch war sie sich nicht im Klaren, was sie davon halten sollte. Daher hatte sie auch immer wieder nach fragen müssen. Nur so könnte sie das richtig begreifen. Aber ob sie das auch tatsächlich tun konnte, konnte sie noch gar nicht sagen.

… oder doch die pure Wahrheit?

Sehr deutlich konnte Sesshomaru sehen, dass Yukiko gerade mit sich selbst kämpfte. Zum einen glaubte sie nicht an das ‘Übernatürlich’ und zum anderen war doch etwas, was er mit seinen Worten bei ihr bewirkte. Sie dachte etwas mehr nach, weshalb sie öfters nachfragte. ‘Hmm... lass es uns ihr doch einfach zeigen’, meinte sein Biest.
 

Du meinst... du willst dich ihr vorstellen?
 

‘Schön ausgedrückt... aber ja... erst unsere wahre Gestalt... dann ich... und zum Schluss unsere Hundeform’, sprach es weiter in seinem Inneren.
 

Hn... das könnte durchaus funktionieren... Sicher, dass wir das jetzt schon tun sollten?, überlegte er, denn er wollte seine Schwiegermutter nicht überfordern.
 

‘Egal... wann wir ihr unsere Natur zeigen würden... es würde sie zu Beginn definitiv überfordern’, erklärte sein Biest und zuckte leicht mit den Schultern.
 

Hn... da könntest du sogar recht haben., grübelte er ein wenig und blickte zu Rin, die ihn leicht anstupste.
 

“Alles okay?”, fragte sie und er nickte leicht.
 

“Mhm... ich war nur in Gedanken... entschuldige...”, sprach er ehrlich aus.
 

“Kein Grund... ich dachte nur... vielleicht wirst du wieder geärgert”, entgegnete sie kichernd und er schmunzelte.
 

“Aber nein... diesmal... war es sogar lieb... und brachte mich auf eine Idee”, erklärte er seiner Gefährtin. Neugierig sah sie ihn nun an und wartete darauf, dass er diesen Einfall mit ihr teilen würde. “Da deine Mutter noch so ungläubig schaut... wäre es von Vorteil, ihr all das zu zeigen.”
 

“Oh... du meinst...”, begann sie und überlegte ihrerseits. “Klar, warum nicht... vielleicht wird es ihr dann leichter fallen, an diese Möglichkeit zu glauben.”
 

“Das denke ich auch”, bestätigte er und streichelte sanft über Rins Rücken.
 

Verwundert hatte Yukiko das Paar betrachtet. Sie verstand zwar die Worte, doch was sie sich darunter vorstellen konnte, war ihr noch nicht begreiflich gewesen. Daher schüttelte sie nur mit ihrem Kopf und lachte leise. “Wenn man euch so zuhört, könnte man meinen, dass ihr das wirklich alles ernst meint”, kam es von der Älteren und die beiden blinzelten.
 

“Nun, Mama... wir meinen das auch ernst... aus diesem Grund wird dir Sess zeigen, was er genau ist”, erklärte Rin so ruhig wie möglich und hoffte, dass ihre Mutter das gut aufnehmen würde.
 

“Bereit, Yukiko?”, fragte Sesshomaru und beobachtete die Mutter seiner Gefährtin eingehend. Es war faszinierend zu sehen, wie sie mit sich selbst kämpfte. Einerseits war da die Neugier, ob all das wirklich stimmen könnte. Und andererseits war da auch dieser logische Gedanke, dass dies nicht wahr sein konnte.
 

“Ich... weiß nicht”, gab sie ehrlich zu.
 

“Mama... versuch es einfach”, sprach Rin und ging nun zu ihrer Mutter, um ihre Hand zu halten. “Es wird nichts schlimmes passieren”, versprach sie ihr und dankbar blickte Yukiko zu ihrer Tochter.
 

“Okay... ich bin bereit”, sagte sie leise, doch Sesshomaru konnte sie dank seines Gehörs laut und deutlich hören.
 

“Für gewöhnlich... Sehe ich so aus, wenn ich unter den Personen bin, die mich kennen”, erklärte er ruhig und schloss für den Moment seine Augen, während er seine wahre Gestalt zeigte.
 

Nach und nach erschienen seine Yokaimale. Erst die an seiner Wange, dann sein Halbmond auf der Stirn und zum Schluss die Male an seinen Armen. Seine Krallen wuchsen zu ihrer wahren Größe heran. Seine Augen öffnete er erst, als er fertig war. Mit weit aufgerissenen Augen starrte die ältere Frau ihn an und er konnte genau sehen, wie sie schwerer schluckte. “Wie... ist sowas... nur möglich?”, brachte sie stockend hervor.
 

“In mir fließt Yokaiblut zweier alten Blutlinien”, sprach er trocken aus und Rin schüttelte leicht den Kopf. Weshalb er etwas schmunzelte. “Jeder Yokai besitzt Yoki... je nach Stärke kann dieser seine Male verschwinden lassen... es wirkt wie eine Illusion für das Auge.”
 

“Also ist das wie eine Art... von optischer Täuschung?”, hakte nun Zuko nach und der Taisho nickte.
 

“So kann man das auch bezeichnen. Seit die Menschen mehr und mehr begannen zu vergessen, dass Yokais und Hanyous existieren, verberge ich meine Male. Außer ich bin mit Personen zusammen, die wissen, wer und was ich bin”, erklärte Sesshomaru weiter und für einen Augenblick überlegte Yukiko.
 

“So wie... ihr berichtet hattet sind Yokais dämonischen Blutes... aber... was sind Hanyous?”, wollte sie wissen.
 

“Sie sind zur Hälfte Yokais... also Halbblütler”, kam direkt die Antwort von ihm.
 

“Also... Kinder von Dämonen und Menschen?”, fragte Zuko neugierig.
 

“Korrekt... mein Bruder Inu... ist eigentlich mein Halbbruder... er ist ein Hanyou, da seine Mutter menschlich war, während sein Vater auch der meinige war. Rins... und meine Kinder... werden demnach ebenfalls Hanyous werden”, führte er weiter aus und leicht blinzelte die Dame des Hauses.
 

“Ist das... gefährlich?”, war ihre erste Sorge, die sie sogleich mitteilen musste. Doch Rin konnte ihr ansehen, dass sie alles andere noch nicht wirklich begriffen hatte und demnach auch noch nicht verarbeitet hatte.
 

“Im Grunde genommen ja... aber Sess würde niemals zulassen, dass mir etwas passiert... jede Schwangerschaft hat ihre Risiken. Aber wir haben begabte Ärzte in unserem Freundeskreis, die sich damit auskennen... also sorge dich nicht grundlos, Mama”, beruhigte Rin daher ihre Mutter so gut sie konnte.
 

“Ja... aber... er... könnte dich mit... diesen Krallen ernsthaft verletzen”, kam es nun von ihren Lippen.
 

“Du sagst es... er könnte... doch wird er das nicht... Ich bin an ihn gebunden... ich bin seine Gefährtin”, erklärte Rin lächelnd und sah zu ihrem Liebsten.
 

“Und ein Yokai oder Hanyou gibt mit diesem Zeichen ein Versprechen, seine Gefährtin mit seinem Leben zu schützen. Egal welche Gefahr drohen sollte, das Leben der Gefährtin ist wichtig und wird stets behütet. Darauf achte nicht nur ich, sondern auch meine dämonische Seite”, vervollständigte der Taisho die Worte seiner Verlobten.
 

“Dä...monische... Seite?”, stotterte Yukiko.
 

“Man könnte es als zweites Ich bezeichnen”, erklärte er und verwundert blinzelte die ältere Dame.
 

“Nein, Mama... Es ist nicht so wie du denkst”, lächelte Rin und sah zu ihrer Mama. Sesshomaru schmunzelte nun.
 

“Es ist nicht so, wie du denkst... meine Dämonenseite und meine normale Seite sind im Einklang. Wir sind eins, auch wenn wir zwei unterschiedliche Bewusstsein haben”, klärte er nun ausführlicher auf.
 

“Wie? Sowas ist unmöglich” meinte Yukiko und versuchte daraufhin logisch zu erklären, was vor sich ging.
 

“Es ist so ähnlich, als würde man Selbstgespräche führen”, meinte er und setzte sich neben Rin. Direkt legte sie ihre Hand in seine.
 

“Ja aber... das alles ist wirklich echt?”, klappte nun Yukiko der Mund auf, nachdem sie nun wirklich alles verarbeitet hatte.
 

“Ja, Mama... es ist echt... aber hab keine Sorge... niemandem wird etwas passieren, denn Sess und Inu passen auf uns alle auf. Genau wie unsere Freunde”, lächelte Rin sanft und verband ihre Finger mit denen von ihrem Liebsten. Sanft hauchte er ihr einen Kuss auf den Haaransatz. Er liebte diese Momente sehr.
 

“Unglaublich. Ihr seid einfach unglaublich zusammen”, staunte Yukiko und Rin lächelte sanft.
 

“Dank ihm fühle ich mich genauso... um einiges stärker und mutiger”, erklärte sie und sah verliebt zu Sesshomaru auf. Sanft erwiderte er dieses und gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn.
 

“Mutiger... das stimmt... du bist so viel erwachsener geworden”, sprach Zuko und war immer noch fasziniert darüber, dass all das wahr war.
 

“Danke, Opa”, lächelte sie und war froh über das Kompliment von ihm.
 

“Bleibst du nun so?”, fragte Yukiko neugieriger und Rin kicherte leise.
 

“Theoretisch würde ich nun so bleiben, aber es ist kein Problem für mich, wieder die menschliche Form zu nutzen”, erklärte Sesshomaru wahrheitsgemäß.
 

“Einfach so?”, blinzelte sie und er nickte.
 

“So ist es... es ist ein leichtes für mich das zu tun”, entgegnete er ihr und sie sah nachdenklich aus.
 

“Liegt das an... diesem... wie hast du es nochmal genannt? Das was in dir zusätzlich zum Blut fließt”, kam von ihren Lippen.
 

“Du meinst Yoki?”, wollte Rin von ihrer Mutter wissen und sie nickte zustimmend.
 

“Ja... es liegt an dem Yoki. Meines ist stark genug, dass ich mehrere Wochen das tun kann... deshalb passe ich mich meiner Umgebung an”, erklärte der Taisho lächelnd.
 

“Wow... das ist wirklich faszinierend”, staunte sie und war immer noch sichtlich am Verarbeiten, doch das wichtigste hatte sie bereits getan.
 

Sie hatte diese Tatsache akzeptiert, dass es Yokais und Hanyous auf der Welt gab. Bestimmt würde es noch die ein oder andere Situationen geben, die sie noch richtig zuordnen müsste. Aber da würde Rin ihrer Mama beistehen und mit Sicherheit Isamu ebenso. Nun müsste sie nur noch gut verkraften, dass ihr Ehemann ebenfalls einer war. Eine Zeitlang sprachen sie noch etwas über alles Mögliche, wobei Sesshomaru seine menschliche Gestalt annahm, um das alles für Yukiko und Zuko einfacher zu machen.
 

Tatsächlich wurde es mit jeder weiteren Minute, die verging, irgendwie normal und glücklich sah Rin ihren Liebsten an. Leicht beugte Sesshomaru sich zu ihrem Ohr hinab. “Das lief besser, als wir annahmen”, wisperte er und sie lächelte zufrieden.
 

“Nur noch eine kleine Hürde”, meinte sie lächelnd und schmiegte sich an ihren Liebsten heran.
 

“Hoffen wir, dass es nur eine kleine wird”, erklärte er ihr und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
 

“Ach du meine Güte”, hörten sie plötzlich Yukiko und sahen augenblicklich zu ihr.
 

“Was... ist, Mama?”, fragte Rin vorsichtig.
 

“Es ist schon etwas spät, ich sollte das Abendessen fertig machen, bevor dein Papa zurück ist”, meinte sie und wollte schon aufstehen, ehe sie blinzelte. “Ach du... wie wollt ihr es ihm denn erklären?”, fiel ihr auf und sie sah etwas geschockt aus.
 

“Och... das lass ruhig meine Sorge sein, Yukiko”, sprach Sesshomaru lächelnd aus.
 

“Aber...”, begann sie, doch weiter kam sie nicht.
 

“Was sollte deine Sorge sein, Takeo?”, kam es von der Tür, die in den Flur führte. Isamu stand in dieser und sah zwischen den Anwesenden hin und her. Augenblicklich zog er alle Augenpaare auf sich.
 

“Oh... Liebling... du bist früher dran”, sagte Yukiko und erhob sich, um ihren Mann zu begrüßen. So wie immer streckte sie sich und gab ihm einen Kuss auf die Lippen.
 

“Heute hatte ich Glück... die Arbeit war heute schnell erledigt und ich konnte demnach früher Heim gehen”, erklärte er und beugte sich zu ihr hinab. Eigentlich wollte er ihr noch einen Kuss geben, doch er konnte ihr ansehen, dass etwas vorgefallen war. Daher sah er nur kurz zu dem jungen Paar. “Was ist hier los?”, fragte er und sah wieder eingehend seine Frau an. Sie war ein offenes Buch für ihn.
 

“Nun... wir... haben etwas erfahren”, begann Yukiko diplomatisch. Verwundert blinzelte er und legte leicht den Kopf schief.
 

“Was habt ihr erfahren?”, wollte er von ihr wissen.
 

“Ähm... Takeo hat uns berichtet...”, sprach sie weiter und für einen Moment weiteten sich seine Augen, ehe er sich fing. Während seine Frau in kurzen Worten das Problem ihm nahe legte, schossen ihm tausend verschiedenster Fragen durch doch Kopf. Aber allen voran dachte er darüber nach, warum Sesshomaru ein solches Risiko eingegangen war.
 

“Wow... langsamer, Liebling”, meinte er, nachdem sie so euphorischer und unkontrollierter wirkte. Selbst den Taisho verwunderte diese Art und Weise.
 

“Entschuldige, ich plappere sicher viel zu durch einander”, kam es von ihr und leicht musste Isamu schmunzeln. Seine Frau war da wirklich ein Unikat.
 

“Schon gut, Liebling... ich denke... Takeo wird mich aufklären”, meinte er und führte seine Frau zum Sofa.
 

Kaum saßen sie, schon sah Isamu zu dem Daiyokai und wollte von ihm nun genau wissen, was er wirklich erzählt hatte. Demnach erklärte er seinem Schwiegervater in Spe, was Sache war. Immer mehr weiteten sich Isamus Augen. Er konnte es nach wie vor nicht fassen, dass das junge Paar dieses Wagnis eingegangen war. Noch einmal fasste Isamu das alles zusammen und Sesshomaru nickte der Formhalber einfach Mal. Es war eigenartig, dass alles zu hören und so zu tun, als ob er null Ahnung davon hätte.
 

“Wirst du ihn mit anderen Augen sehen, Kiko?”, wollte Isamu von seiner Frau wissen. Leicht blinzelte sie und dachte über die Worte ihres Mannes nach.
 

“Schwer zu sagen... im Moment begreife ich das noch irgendwie... es zu hören und auch noch zu sehen... ist unglaublich... aber ich denke, ich könnte mich daran gewönnen... genauso, dass es Zeit brauchen wird”, erklärte sie offen und lächelte sanft. Dass Rin trotz allem so liebevoll mit ihrem Zukünftigen umging, half ihr sehr dabei, es zu verstehen und zu begreifen. “Ist es für dich auch in Ordnung, Isamu?”
 

“Natürlich, denn man kann doch nicht ändern wie man geboren wurde. Egal ob Mensch, Hanyou oder Yokai”, erklärte er ihr lächelnd.
 

“Oh... du kommst wirklich gut damit klar”, merkte sie an und er nickte leicht.
 

“Liegt vielleicht daran, dass ich das seit seiner Geburt bereits schon weiß, was er ist”, sprach er aus und kurz stockte Rin. Sie war gerade überrascht über die Wortwahl, doch fand sie es großartig, dass ihr Vater diesen Schritt gewagt hatte.
 

“Du... wusstest das schon?”, fragte sie nach und bekam schließlich große Augen, als sie die Worte komplett wahr nahm. “Seit... seiner Geburt... aber... das war doch vor mehreren Jahrzehnten”, brachte sie ihren Einwand an.
 

“Korrekt”, stimmte er ihr damit zu. “Ich weiß... ich hätte das vor einigen Jahren bereits tun, aber... ich wusste nicht, wie ich dir das sagen sollte”, begann er und atmete einmal tiefer durch.
 

“Mir was sagen?”, hakte sie nach und schien nicht ganz mit zu kommen, was ihr Mann ihr gerade eröffnen wollte.
 

“Dass ich... ebenfalls... ein Yokai bin”, ließ er nun die Bombe platzen.
 

“Du... ein... was?”, kam es von ihren Lippen. Erst wollte sie lachen, wie bei Sesshomarus Worten zuvor, doch sie hielt inne und hatte die Worte etwas verarbeitet, besonders nachdem er zustimmend genickt hatte, um seine Worte mehr Ausdruck zu verleiten. “Du meinst... das wirklich so? Du bist auch einer?”
 

“Ja... ich bin auch einer... nur von einer anderen Rasse”, gab er erneut seinen Worten Nachdruck.
 

Dieses Risiko ein zu gehen, war nicht einfach für Isamu, doch hatten Rin und Sesshomaru absolut recht. Er konnte nicht weiterhin sich selbst verleugnen und wenn er dadurch Yukiko verlieren sollte, war es seine eigene Schuld. Er hätte das viel früher tun sollten, auch wenn sie dazu noch lange nicht bereit wäre, das zu hören. Er hatte sich bereits gewappnet, dass sie ihn womöglich nun mit anderen Augen sehen würde.
 

“Du... ernsthaft?”, fragte sie mit großen Augen nach und sah zu Sesshomaru und Rin. Der Taisho nickte leicht, da er merkte, dass sie diese Bestätigung brauchte. “Wieso... hast du mir das nie gesagt?”
 

“Ich... hatte Angst”, gestand er ihr mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
 

“Angst? Hattest du mir nicht genug vertraut?”, hakte sie weiter nach und verstand nicht so ganz, wieso er ihr in den letzten Jahren nichts gesagt hatte.
 

“Genug vertraut?”, kam es mit großen Augen von Isamu. “Ich vertraue dir mein Leben an, Kiko”, sprach er direkt aus und sie wollte wieder nachfragen, doch er kam ihr zuvor. “Es ging nur um meine Angst, dich und auch Rin zu verlieren... nicht jeder verträgt solch eine Nachricht leicht”, fügte er an und fuhr sich durch das Gesicht.
 

Fast schon fassungslos sah Yukiko ihren Mann an. “Und jetzt? Ist die Angst einfach weg?”
 

“Nein... natürlich nicht... ohne euch... bin ich eben nicht ich”, sagte er ehrlich und wirkte zum ersten Mal unsicher. Das zu sehen war neu für Yukiko.
 

“Und doch hast du dich selbst verborgen”, stellte sie fest. Leicht nickte er und seufzte leicht.
 

“Ich weiß... Rin hatte mir gesagt, dass ich dumm war... und sie hat recht... ich hätte es viel früher sagen sollen. Ich hoffe... du kannst es mir irgendwann verzeihen, Kiko”, sprach er ehrlich und sah leicht verlegen aus.
 

“Ehrlich gesagt... weiß ich das nicht, Isamu... erst erfahre ich, dass Takeo eigentlich ein Yokai ist.... und auch Sesshomaru heißt... dann erfahre ich, dass du ebenfalls einer bist und mich all die Jahre belogen hast”, kam es von ihr und sie seufzte. “Es ist verwirrend für mich und ich weiß nicht, wie ich... darauf reagieren soll. Was war echt und was war ein Geheimnis?”, betitelte sie ihren Konflikt.
 

“Das... verstehe ich... ich werde dir... alle Zeit geben, die du brauchen wirst, Kiko”, begann er und sah zu ihr. “Doch diese eine Frage kann ich dir beantworten. Alles, was ich dir gesagt habe und empfunden habe, war echt... nichts davon war gespielt oder auf gesetzt. Das Einzige, was ich dir gegenüber nicht gesagt habe, war meine wahre Gestalt. Dass ich ein Yokai bin und du damit nur meine menschliche Form kennst, aber nicht meine dämonische Seite.”
 

“Ich”, fing Yukiko an und unterbrach sich selbst.
 

“Es ist schon gut, Liebes... stress dich bitte nicht. Egal wie du dich entscheiden solltest, ich werde damit klar kommen. Ich werde deinen Entschluss akzeptieren...”
 

“Einfach so? Du willst nicht um uns kämpfen?”
 

“Was? Das habe ich niemals gesagt... ich würde immer für uns kämpfen. Aber niemals würde ich dich bedrängen... denn das wäre das schlimmste, was ich tun könnte... ich werde dir alles beantworten, was du wissen willst”, sprach er gleich aus und nahm ihre Hand in seine, um diese zu drücken. Leicht nickte sie.
 

Diese Geste nahm Sesshomaru als Anlass, um seine Liebste an zu stupsen. Sie sah direkt zu ihm rüber und er deutete zur Tür. Sie nickte etwas und so gingen sie zusammen nach draußen. Wobei auch Zuko das ältere Paar erst einmal alleine ließ. Im Flur sah er zu seiner Enkeltochter und ihrem Verlobten. “Die beiden sollten sich einmal aussprechen”, meinte Zuko und das junge Paar konnte dem nur zustimmen.
 

“So ist es... lassen wir sie einige Momente für sich haben”, stimmte Rin ihrem Opa zu.
 

“Sollen wir zu dritt einen kleinen Spaziergang machen?”, schlug Sesshomaru vor und Rin lächelte leicht.
 

“Das ist eine tolle Idee, Sess... was meinst du, Opa?”, leitete Rin die Frage weiter.
 

“Solange wir dazwischen eine kleine Pause machen... denn ich bin nicht mehr der Jüngste”, lachte Zuko leise.
 

“Keine Sorge... wir passen darauf auf”, versprach Rin ihrem Großvater und lächelte ihn sanft an.
 

“Gut... dann sollten wir los”, sagte er und Sesshomaru öffnete die Tür, um die beiden raus zu lassen.
 

Die Drei würden dem Paar einige Zeit geben, um miteinander zu reden. Sie würden einen gemeinsamen Spaziergang machen und eventuell unterwegs ein Eis essen. Das würde zum einen ihnen gut tun und zum anderen auch Isamu und Yukiko. “Ich hoffe... dass sie beide klar kommen werden”, meinte Rin nach einer Weile.
 

“Keine Sorge, Kleines... wir sind sehr schnell wieder hier, sollte etwas sein”, erklärte der Taisho seiner Liebsten. Das beruhigte sie ungemein und er selbst würde aufpassen, ob sich etwas an Isamus Aura ändern würde. Jegliche Regung würde er dadurch erkennen können und darauf reagieren.

Ein Neuanfang für eine alte Liebe?!

Während die drei unterwegs waren, blieben Yukiko und Isamu zurück im Wohnzimmer. Sie hatten gar nicht bemerkt, wie die anderen gegangen waren. Schließlich waren sie nur auf einander fixiert. “Isamu”, fing Yukiko an und schüttelte leicht den Kopf. “Ist das überhaupt dein Name?”
 

“Ja... das ist mein Name, Kiko... ich habe immer dir die Wahrheit gesagt”, antwortete er direkt.
 

“Außer bei deinem Alter und was du genau bist”, kam es sofort von ihren Lippen. Dabei klang sie leicht schnippisch und auch verletzt. Es saß tief, dass er ihr nicht genug vertraut hatte, um mit ihr darüber zu sprechen.
 

“Stimmt... diese zwei Dinge habe ich nie erwähnt oder berichtigt”, sprach er und fuhr sich durch die Haare. “Ich weiß... ich hätte es dir sagen sollen... nur wusste ich nie wie”, fügte er an und seufzte schließlich leise.
 

“Ich will nur eines wissen... warum hast du mir das nicht gesagt? Warum hast du erst Rin und Sess vorgeschickt?”
 

“Ich habe sie beide nicht vorgeschickt... du kennst Rin... wenn sie etwas wollte, hatte sie es auch erreicht. Ich denke... sie wollte mir damit helfen... dir endlich alles zu erzählen”, sprach er ehrlich aus.
 

“Warum hast du das nicht vorher getan?”
 

“Ich hatte es versucht... mehrfach hatte ich den Versuch begonnen, aber ich kam nie weiter”, erklärte er und schloss kurz die Augen. Er musste sich einmal sammeln. “Darf ich dir das von Anfang erklären, Kiko?”, bat er sie und öffnete seine Augen, um sie direkt an zu sehen.
 

Erst wollte sie etwas sagen, doch sie konnte nicht. Sie erkannte einige Emotionen in seinen Augen. Schon damals konnte sie ihn eigentlich ganz gut lesen und auch verstehen. Deshalb hatte sie sich einen Ruck gegeben und es mit ihm versucht. Sie liebte ihren Mann sehr. Doch als er von ihr ging und Isamu in ihr Leben trat, fühlte sie sich wie eine Betrügerin. Denn sie hatte sich in den jungen Mann einfach verliebt. Zwar würde sie niemals den echten Vater ihrer Tochter vergessen, aber Isamu war für sie da. Daher war sie es ihm wohl irgendwie schuldig, ihm zu zuhören.
 

Nur ein Nicken kam von ihr und der Drache begann damit seine Geschichte zu erzählen. Angefangen mit seiner Neugier auf die ‘Menschenwelt’ und den Konflikten zu der damaligen Zeit. Schließlich hatte er so einige Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte durchlebt. Er erklärte ihr, dass er 3497 an seinem letzten Geburtstag wurde. In der Tat hatte er das richtige Datum ihr genannt, nur eben nicht die Jahreszahl. Sie hatte selbst diese angenommen, da sie vermutete, dass er zwei Jahre älter wäre als sie. Das hatte Isamu damals einfach nicht berichtigt.
 

“Als ich bei der Gruppe dazu gestoßen bin, wollte ich niemandem wirklich näher kommen, als die Gespräche. Es half mir über den Verlust meiner Schwester weg zu kommen und meine Schuldgefühle zu minimieren”, sprach er die Zeit kurz vor ihrem Zusammentreffen an.
 

“Schuldgefühle, warum?”, hakte Yukiko zum ersten Mal nach. Sie verstand nicht ganz, was er damit meinte. Denn sie hatte erst jetzt davon erfahren, dass ihre Vermutung in all den Jahren eigentlich wahr waren. Schon damals hatte sie Schuldgefühle bei ihm festgestellt, doch eine Bestätigung hatte sie noch nie bekommen. Denn mit der Zeit hatte es vermutlich abgeklungen und alles schien wieder gut zu sein.
 

“Meine Schwester starb, als sie mir geholfen hatte... deshalb habe ich mir oftmals Vorwürfe gemacht... über Jahrzehnte habe ich mir die Schuld daran gegeben... aber durch die Gespräche in der Gruppe... wurde mir klar, dass es keine alleinige Schuld an der Situation geben konnte”, führte Isamu aus. Verwundert blinzelte sie. “Es war nur dahingehend meine Schuld, dass ich den Hinterhalt zu spät erkannte. Aber nicht mein Fehler, dass ich die schlechten Menschen ausschalten musste.”
 

“Das war eine... Aktion und Reaktion Situation”, stimmte sie ihm zu. “Aber... wie kam deine Schwester dorthin?”, fragte sie vorsichtig.
 

“Ehrlich gesagt... das weiß ich nicht. Ich kann nur vermuten, dass sie mich gesucht hat. Aber eine Antwort habe ich nie erhalten. Ich wurde stark verwundet und sie hatte mich in Sicherheit gebracht. Dass sie selbst dabei verwundet wurde... nahm sie leider auch in Kauf”, erklärte er weiter und überlegte einen Moment. “Für uns... Drachen stand die Familie stets an erster Stelle. Wir opfern unser Leben für diese. Genau das hatte meine Schwester für mich getan, obwohl ich der Beschützer hätte sein müssen.”
 

“Aus diesem Grund hattest du dir die Schuld gegeben?”
 

“So ist es... in der Gruppe wurde oft gesagt: Egal welches Unheil passierte... gedenkt des Lebens und nicht des Ablebens”, entgegnete er und sie nickte leicht, da sie diese Worte genauso noch in Erinnerung hatte wie er. “Meine Schwester... sagte mir oft, egal was ich denken würde, jeder würde für den anderen einstehen. Nach diesen Worten hatte sie stets gelebt... und dank der Gruppe konnte ich diese Worte annehmen und ebenfalls beginnen danach zu leben.”
 

“Was genau meinst du damit?”
 

“Einige Wochen... bevor du zu der Gruppe hinzu gekommen bist... hatte ich beschlossen, mein Leben so zu führen, dass ich für die Familie lebe und selbst eine gründen wollte. Meine Schwester wollte immer eine Tante sein...”, schmunzelte er bei seinen letzten Worten.
 

“Aber nie eigene Mutter?”, fragte Yukiko nach.
 

“Nein... denn dann müsste sie ja auch mal strenger sein”, lachte Isamu leise und hatte leicht glänzende Augen.
 

“Konntest du... ihr ein Grabmal machen?”
 

“Mhm... sie wurde bei unseren Ahnen begraben... nach unseren Bräuchen und Traditionen... meine Eltern haben den Verlust genau wie ich nicht gut überwunden... aber mittlerweile... kommen sie damit zurecht”, entgegnete er und kurz schluckte Yukiko.
 

“Wissen sie... von...”
 

“Natürlich... sie wissen von Rin und dir... ich habe es ihnen direkt erzählt, nachdem... ich dich kennen gelernt habe... sie würden euch gerne persönlich kennen lernen, aber... sie kommen nicht gerne in die Menschenwelt”, beantwortete er ihr die Frage noch bevor sie diese stellen konnte. Er kannte sie nun mal.
 

“Oh... und ich nehme an, dass wir sie nicht besuchen können?”, wollte sie als nächstes wissen.
 

“Nicht... bevor du offiziell meine Gefährtin bist.”
 

“Aber wir sind verheiratet”, kam es verwirrt von ihren Lippen und er seufzte leicht.
 

“Unter den Yokais... gibt es den Bund der Markierung... es ist so etwas wie unsere Hochzeit... da ich dich nicht markiert habe, bist du noch nicht meine Gefährtin.”
 

“Was ist das und warum hast du das nicht gemacht?”
 

“Nun ja... eine Markierung ist ein Biss von einem Yokai an seinem Partner.”
 

“Biss?”, kam es schockiert von ihr und ihre Augen waren aufgerissen. Mit dieser Reaktion hatte er bereits schon gerechnet, denn das war ein Teil, was vielen Menschen Sorgen bereitete.
 

“Ja... es ist ein Biss ähnlich wie in den Vampirfilmen... nur dass wir kein Blut saugen, sondern unser Yoki in den Körper der Gefährtin transferieren”, erklärte er ausführlicher, auch wenn er vermutete, dass sie das nicht wirklich begreifen würde, ohne es zu sehen. “Das konnte ich nicht machen, weil ich dir von meiner Existenz erzählen hätte müssen.”
 

“Oh... verstehe”, hauchte sie und wirkte traurig.
 

“Zu Beginn... warst du recht abweisend... ich merkte schnell, dass du deinen Mann sehr geliebt hattest... deshalb wollte ich mich eigentlich nicht dazwischen drängen... immerhin sagen viele, dass man nur einmal in seinem Leben lieben könnte. Mir war eine Freundschaft mehr als ausreichend... zu mindestens dachte ich das”, klärte er sie schnell auf, denn es lag nicht daran, dass er ihr nichts von sich erzählen wollte. “Ich verliebte mich aber in dich... schon als du den Raum betreten hattest... doch ich...”
 

“Du hast dich zurückgehalten... ich weiß noch, dass wir in eine Kusssituation kamen und ich konnte sehen... dass du es wolltest, doch du hast es nicht getan”, unterbrach sie ihn diesmal, denn das hatte sie schon bemerkt.
 

“Korrekt... ich konnte nicht... ich wollte dich nicht ausnutzen... und auch nicht die Liebe zu deinem Mann schmälern... vor allem, weil du von ihm schwanger warst. Mit der Zeit lernten wir uns immer besser kennen und ich konnte irgendwann nicht mehr verbergen, dass ich dich mehr mochte... ich wollte dir eigentlich da bereits erzählen, was ich war... aber dann begann die Gruppensitzung und wir besprachen das ‘Übernatürliche’, dass es auf der Welt auch anderes existieren musste... deine Reaktion darauf...”
 

“Ich hatte damals nur gelacht... weil ich den Glauben daran verlor, dass es so etwas wie Gott oder ein Leben danach gab”, erinnerte sie sich und er nickte.
 

“Genau... und ich hatte den Mut verloren. Ich habe mein Vorhaben über Bord geworfen und habe nur noch freundschaftlichen Umgang gepflegt... mir war klar, dass ich die Liebe für dich niemals aus meinem Herzen bekommen würde, doch ich hatte mich immer mehr zurück genommen, um mich selbst zu schützen. Ich fürchtete, dass wir so keine Zukunft haben konnten...”
 

“Und doch habe ich dich darauf angesprochen, warum du dich zurück gezogen hattest.”
 

“Ja... das hattest du”, lächelte er. “Und da habe ich dir einfach so gesagt, dass ich dir nicht nahe sein kann, wenn ich weiß, dass du mich niemals lieben könntest, so wie ich dich bereits liebte.”
 

“Mit deinen Worten hattest du mich wirklich baff gemacht... und als ich Tage später nachgefragt habe, hast du nur gesagt, dass du anders wärst und ich...”, stockte sie plötzlich und weitete ihre Augen. “Ich hatte das komplett anders aufgenommen und du konntest es mir nicht sagen, weil ich dir auch gestanden habe, dich zu lieben?”
 

“So war das... ich war einfach glücklich diese Worte von dir zu hören, dass meine Angst gewann... meinen nächsten Versuch startete ich bei den Hochzeitsvorbereitungen... aber immer wieder hattest du das als unmöglich bezeichnet... in der Hochzeitsnacht... hätte ich dich markieren können, aber ich hatte Sorge, dass mein Yoki für Rin vielleicht schädlich wäre. Schließlich gab es solch einen Fall noch nicht... oder wir haben noch von keinem gehört... also hatte ich beschlossen, dir nach Rins Geburt alles zu beichten.”
 

“Warum hast du es nicht getan?”
 

“Ich...”, begann er und seufzte leise, während er mit der Hand durch sein Haar glitt. “Kaum waren wir zu Hause und unter uns... begann das Problem, dass du alles schädlich für Rin gehalten hattest... hätte ich dir da gesagt, dass ich ein Dämon bin... du hättest mich wohl zuerst für verrückt erklärt und dann mich raus geworfen, damit Rin in Sicherheit wäre... deshalb hatte ich geschwiegen... bis ich meine nächste Möglichkeit sah... ich begann damit Rin meine Familiengeschichte in Märchen um zu wandeln... Sie war immer begeistert davon, doch...”
 

“Ich habe... es für absurd und lächerlich abgestempelt...”, vervollständigte sie seinen Satz und er nickte zustimmend.
 

“Ja... und danach hatte ich es aufgegeben... ich war sowieso den Großteil meines Lebens unter den Menschen... also war es nicht schlimm für mich, nicht in allen Belangen ich selbst zu sein... aber... als Rin und Sess meinten, dass dies sicher schwer war... fiel es mir ein... ich hatte fast schon vergessen, wie es war akzeptiert zu sein... gewollt zu sein... genauso wie ich eben war... als ranghoher Feuerdrache”, sprach er weiter, wobei seine letzten Worte immer mehr zu einem Flüstern wurden.
 

Um seine aufkommenden Tränen zu verbergen, schloss er die Augen und ließ den Kopf etwas hängen. Es kostete ihn sehr viel Kraft, nicht zu weinen, denn das wollte er nicht. Er wollte seiner Frau kein schlechtes Gewissen machen. Das wäre absolut nicht fair gewesen, da sie nichts Falsches getan hatte. Während er noch ein wenig mit seiner Fassung kämpfte, kam für wenige Sekunden seine wahre Gestalt zum Vorschein. Oftmals passierte das, wenn er zu sehr aufgewühlt war, denn dann verlor etwas die Kontrolle und sein Biest gewann für einen Moment die Oberhand.
 

“Mach... das nochmal”, hauchte plötzlich Yukiko und verwundert riss er die Augen auf, um zu ihr rüber zu sehen.
 

“Was... meinst du?”, fragte er verwirrt und blinzelte leicht, während er sie eingehend beobachtete.
 

“Du... hattest dich kurz verändert”, erklärte sie und seine Augen wurden um einiges größer.
 

“Ich... habe... oh...”, entkam es ihm, nachdem er ihre Worte verarbeitet hatte. “Da hatte ich wohl... mich nicht mehr unter Kontrolle”, versuchte er sie etwas ab zu lenken.
 

“Mach es nochmal... bitte, Isamu”, sprach sie aus und er schluckte schwerer. Er war sich unsicher, wie er ihre Bitte deuten sollte. Daher atmete er einmal tiefer durch und nickte leicht.
 

“Okay...”, wisperte er, schloss seine Augen und ließ seine menschliche Gestalt fallen.
 

Zum Vorschein kam seine Yokaiform, die er nur noch ganz kurz nutzte. Nervös kaute er auf seiner Unterlippe und versuchte ruhig zu bleiben. Doch diese Stille machte es ihm nahezu unmöglich. Seine Gedanken rasten hin und her, während er auf irgendeine Reaktion wartete. Er wusste, wie erschreckend seine wahre Natur war. Daher konnte er schon damit rechnen, dass sie ihn womöglich doch abstoßend finden würde. Erneut atmete er durch und wollte gerade etwas sagen, aber dazu kam er nicht.
 

Überrascht riss er seine Auge auf und sah in ihre wundervollen Iriden. Sie war gerade auf seinen Schoss gesetzt und blickte ihm nun tief in die Augen. “Unglaublich... ich war schon fasziniert von dem Aussehen von Sess... aber deines... wie machst du das?”, fragte sie neugierig und er legte leicht den Kopf schief, ehe er leise anfing zu lachen.
 

Für eine Sekunde verunsicherte sein Lachen sie. Sie war schon kurz davor sich zu entschuldigen und von ihm zu klettern, doch diesmal hinderte er sie daran. “Entschuldige, Kiko... Bitte bleib”, sprach er sanft aus und drückte sie leicht an sich. Seine Stirn lehnte er an ihre. “Ich habe gelacht... weil du unglaublich bist... anstatt Angst oder Furcht zu spüren, interessierst du dich für mich”, erklärte er ihr seine Reaktion und lächelte sie sanft an.
 

“Oh... ich... ähm...”, stotterte sie und er streichelte ihr sanft über den Rücken.
 

“Das war einer der Gründe, warum ich mich verliebt habe”, lächelte er sanft. “Durch mein Yoki kann ich eine Art optische Täuschung machen.”
 

“Wow... und das gilt auch für das Gefühl an deiner Haut? Ich meine... sollten... Drachenschuppen nicht rauer sein?”, fragte sie nach und ihre Neugier schien die Oberhand gewonnen zu haben.
 

“Die wenigen Schuppen... die mich in dieser Form kennzeichnen... kann ich entscheiden, ob sie spürbar sind oder nicht”, sprach er erklärend weiter und sie nickte leicht, während sie mit den Fingern über seinen Arm glitt. Dort waren ein paar seiner Schuppen sichtbar. Leicht schluckte er und blickte zu ihr. “Möchtest... du sie denn spüren?”, fragte er sie und sie richtete ihre Augen auf ihn.
 

Direkt nickte sie, denn sie wollte wissen, wie es sich anfühlen würde. Leicht schloss er die Augen und ließ einen kurzen Augenblick sein Yoki pulsieren, ehe Yukiko etwas spüren konnte. Ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen und fuhr immer wieder über den Arm. “Das... ist unglaublich... erst fühlt man die raue Oberfläche und dann ist es wieder glatter. Steuerst du das?”
 

“Ich kann es steuern... doch gerade fährst du mit der Richtung und gegen diese... daher ist der Unterschied spürbar. Aber nur bei den älteren Drachenyokais... bei den jüngeren sind die Schuppen fast glatt. Nur leichte Erhebungen sind zu spüren.”
 

“Oh... ich verstehe... und sind... die Schuppen noch wo anders zu sehen?”, kam die nächste Frage.
 

“Mein linker Arm... bis hin zu der Schulter... und um den Oberkörper und den Rücken schlängelt es sich darum... viele machen sich solche Muster als Tattoos”, meinte er und ein Nicken war ihre Reaktion darauf.
 

Nach wie vor glitten ihre Finger über seinen Arm, während sie den Schuppen folgte. Zu gern würde sie sehen, wie sich diese fortsetzen. Doch sie war sich nicht sicher, ob sie dies erfahren dürfte. Daher biss sie sich auf die Unterlippe und grübelte ein wenig. Eingehend beobachtete er sie und legte den Kopf etwas schief. Es verwunderte ihn, sie so zu sehen, obwohl er gerade in seiner wahren Natur vor ihr war. “Wäre... es mir erlaubt... zu sehen, wie die Schuppen weiter gehen?”, fragte sie schließlich und hielt Augenkontakt zu ihrem Mann.
 

“Ähm”, entkam es überrascht über seine Lippen. “Normalerweise schon... nur müsste ich... nun ja...”, stotterte er etwas vor sich hin.
 

“Was müsstest du?”, hakte sie nach.
 

“Ich... müsste”, begann er und kratzte sich verlegen an der Wange. “Ich müsste dazu... nun mal nackt sein”, setzte er fort und sie riss ihre Augen auf.
 

“Was?!”, entkam es keuchend ihren Lippen und er wich leicht ihrem Blick aus.
 

“Um alle Schuppen sehen zu können... müsste ich nun mal nackt sein... ich weiß nicht... ob du das wirklich willst”, sprach er etwas unsicher aus. So kannte sie ihn gar nicht, denn er war für gewöhnlich voller Mut und Zuversicht. Doch jetzt erkannte Yukiko so viele andere Seiten an ihm. Zum einen den verunsicherten, den zurückhaltenden und zum anderen den verängstigten Mann. Wovor er solche Furcht haben könnte, konnte sie sich denken.
 

“Isamu... wenn das zwischen uns klappen soll... dann will ich dich ganz... mit all deinen Seiten, Fähigkeiten und eben... nun deinem wahren Aussehen”, erklärte sie ihm. In der Hoffnung, er würde sich mit ihren Worten besser dabei fühlen, sich ihr in voller Pracht zu zeigen.
 

Diesmal waren es seine Augen, die weit aufgerissen waren. “Heißt das... du würdest, mir eine Chance geben?”, hakte er nach, wobei er den Rest ihrer Worte noch verarbeiten müsste.
 

“Natürlich, Isamu... ich will dich richtig kennen lernen... sehen, ob all die Gefühle auch für deine andere.... Seite gewidmet sind.”
 

“Und... was geschieht... wenn sie dir nicht gefallen sollte?”, wollte er sofort wissen, denn ich konnte nicht genau absehen, ob sie ihn womöglich doch ablehnen würde. Lieber wollte er vorher wissen, wie sie dazu stehen würde.
 

“Ehrlich gesagt... ich bin noch enttäuscht darüber, dass du dich mir nicht anvertraut hast... und doch...”, sprach sie und suchte nach den richtigen Worten. Geduldig wartete er darauf, dass sie weiter sprechen würde. “Und doch bin ich neugierig... Ich verstehe deine Beweggründe... und dass du nichts gesagt hast, könnte durchaus an mir liegen.” Leicht nickte er, denn er begriff ihre Worte klar und deutlich. “Deshalb will ich auch Zeit mit dem echten Isamu... sehen, welche Emotionen dabei bleiben und welche nicht.”
 

“Hmmm... also eine Art Probezeit?”, wollte er wissen und diesmal nickte sie.
 

“So könnte man es bezeichnen. Wärst du bereit dazu... mir mehr von deiner ‘Welt’ zu zeigen? Auch auf die Gefahr hin, dass ich diese Seite nicht gleichermaßen lieben könnte”, zeigte sie ihm das Worst-Case-Szenario auf.
 

Schwer schluckte er, doch er konnte nicht anders als zu nicken. “Einverstanden... sehen wir... wohin uns das ganze führen wird”, entgegnete er, legte seine Hände an ihren Hintern und stand mit ihr problemlos auf. Kurz quietschte sie auf und sah ihn fragend an. “Ich dachte... du wolltest mich gänzlich sehen”, neckte er sie mit einem leicht verschmitzten Grinsen.
 

“Doch schon... aber”, begann sie.
 

“Ich werde sicher nicht hier im Wohnzimmer blank ziehen”, amüsierte er sich und sie wurde rot durch die Anmerkung. Ohne Umschweife brachte er sie in ihr gemeinsames Schlafzimmer und setzte sie auf dem Bett ab, ehe er einen Schritt zurück trat. Nur um sich nach und nach zu entkleiden und gab damit mehr und mehr von seinem wahren Körper Preis.

Neustart mit kleinen Hindernissen

Aufmerksam sah Yukiko ihren Mann dabei zu, wie er sich vor ihr aus zog. Seine Gestalt war zwar ungewohnt, doch nicht beängstigend für sie. Sie erkannte in seinen Augen die gleiche Liebe, Zuneigung und auch Ehrlichkeit, genau wie die letzten Jahre, die sie zusammen verbracht hatten. Das allein gab ihr die Sicherheit, dass er nach wie vor ihr Isamu war. Egal, ob er nun so anders Aussah. Das war zweitrangig. Aber sie wollte ihn nun so sehen, wie er wirklich war. Denn nur dadurch wäre ein Neuanfang für sie beide möglich. Sie liebte ihn sehr, weshalb sie bereit war, diese Chance mit ihm gemeinsam zu nutzen.
 

Die Neugier gewann gerade eindeutig und sie erhob sich, nachdem er nur noch eine Boxershorts trug. Leichte Unsicherheit beschlich ihn und er sah leicht fragend zu ihr. Da sie aber nichts sagte, sondern einfach nur ihn anblickte, schluckte er schwerer. “Alles... okay?”, verließ es seine Lippen und Yukiko richtete nun ihre Augen auf ihn.
 

“Mhm... ich finde das gerade... faszinierend... Deine Schuppen sind so ungewohnt und doch schön... kann man das auf diese Weise aus drücken?”, entgegnete sie ihm und er blinzelte nun leicht.
 

“Ähm... Schön?”, wollte er wissen.
 

“Ja... sie sind wunderschön”, sagte sie und legte ihre Hand auf den Teil der Schuppen auf seinem Oberkörper.
 

Diese Aussage hatte ihn ziemlich überrascht, weshalb er sie gerade nur anstarren konnte. Er konnte nicht glauben, was er hörte. Es war das erste Mal, dass jemand seine Schuppen als schön bezeichnete. “Okay... das hat noch nie einer so benannt”, erklärte er ihr und sie sah ihn mit leicht roten Wangen an.
 

“Es freut mich sehr zu hören, dass sie dich nicht abstoßen”, kam es von seinen Lippen und eindeutig konnte man die Erleichterung heraus hören. Das war eines seiner Sorgen gewesen. Verwundert blinzelte sie.
 

“Wie meinst du das denn?”, fragte sie nach und er fuhr sich verlegen durch die Haare.
 

“Naja... vor einigen Jahrhunderten fand es die Damenwelt nicht so prickelnd... ehrlich gesagt... bist du die erste Frau, die eher fasziniert ist”, erklärte er ihr mit roten Wangen und sie bekam große Augen.
 

“Die haben sie doch nicht mehr alle... an deinen Schuppen ist nichts Abstoßendes... eher das Gegenteil. Sie fühlen sich unglaublich an”, sprach sie ehrlich aus und streichelte weiter seinen Oberkörper.
 

Aufmerksam beobachtete er sie und erschauderte unter ihrem Handeln. “Mmmh... das fühlt sich genauso unglaublich an”, raunte er und leicht zuckten ihre Mundwinkel. Scheinbar gefiel es ihr sehr, ihn zu berühren.
 

“Musstest du dich bei unseren... Nächten sehr zusammen nehmen, um deine Tarnung nicht fallen zu lassen?”, fragte sie neugierig und ließ ihre Hand tiefer wandern. Augenblicklich schluckte er schwerer und erschauderte unter ihren Fingerspitzen.
 

“Ich... fürchte ja... manchmal... brach es sogar für einige Sekunde zusammen. Doch da wir meist in der Nacht im Dunkeln miteinander... Schliefen, fiel es zum Glück nicht so auf”, erklärte er ehrlich und sie hatte ihm direkt in die Augen geblickt, während er gesprochen hatte.
 

“Oh... doch ob das Glück war?”, überlegte sie und er verstand ihren leichten Unterton.
 

“Verzeih... dass ich es dir verschwieg”, sprach er gleich aus, doch sie schüttelte sofort den Kopf.
 

“Anfangs war ich schon sauer... und enttäuscht... aber jetzt eher auch auf mich selbst... ich habe deinen Versuchen keine Chance gegeben und die Geschichten als lächerlich bezeichnet... da hätte ich auch nicht weiter gesprochen”, klärte sie ihn auf. Ehe er noch etwas sagen konnte, sprach sie weiter. “Ab sofort... keine Geheimnisse mehr zwischen uns... und sei so wie du bist... in allem, sobald wir unter uns sind... du musst dich sicher nicht verstecken, denn du bist ein wunderbarer Mann.”
 

Diese Worte von ihr zu hören, machte ihn unglaublich glücklich. “Danke... dass du mir diese Chance einräumst”, kam es mit einem Lächeln von seinen Lippen.
 

“Aber wirklich nur, wenn wir absolut alles miteinander teilen”, erklärte sie noch einmal die Bedingung, die sie an ihn hatte, denn das war ihr wichtig.
 

“Alles?”, hakte er nach und sie nickte eifrig. “Meinst... du das ernst?”, wollte er wissen und erneut nickte sie. “Dir ist klar... dass du dann nur zu mir gehörst, sobald ich dich markiere...”, versuchte er ihr zu erklären.
 

“Natürlich ist mir das bewusst... du bist der Mann, den ich liebe und der an meiner Seite sein soll... Für immer und ewig, wie ich dir an dem Altar versprochen hatte”, sagte sie mit fester Stimme.
 

“Du bist unglaublich, Kiko... weißt du das?”, fragte er sie und ein Kichern war zu hören. “Schön, dass dir das bewusst ist... doch... bevor du dem wirklich zustimmst... solltest du wohl alles darüber erfahren”, meinte er. Einen Moment hatte sie große Augen.
 

“Da gibt es noch mehr zu wissen?”, kam es natürlich nichts ahnend von ihr. Diese Frage beantwortete er mit einem Nicken, denn es gab so einiges darüber zu wissen. Zu mindestens für sie. “Dann bitte ich um eine Erklärung”, forderte sie etwas und er deutete auf das Bett.
 

“Nun”, begann er, während sie beide darauf Platz nahmen. “Dass die Markierung mit einem Biss von statten geht... habe ich schon gesagt. Jedoch nicht, dass es mitten im Akt passiert... meist beim... Orgasmus.”
 

“Oh...”, entkam es mit roten Wangen ihren Lippen. “Also eine... Art krönender Abschluss?”
 

Augenblicklich lachte Isamu los und nickte. “Ja... so könnte man es sagen... es ist dadurch eben berauschender”, erklärte er direkt und sah zu ihr rüber. Nun wurde er etwas ernster, denn das war eigentlich das größere Problem. “Nach der Markierung... wirst du bewusstlos werden. Es kann bis hin zu 10 Tagen dauern, bis du wieder erwachst”, sprach er und konnte ihr ansehen, dass es in ihrem Kopf ratterte und sie eins und eins zusammen zählte.
 

“Was?!”, kam es von ihr und sie hatte die Augen dabei aufgerissen. “Aber... warum?”
 

“Durch den Biss gebe ich ein Teil meines Yokis an dich weiter... dein Körper muss dies verarbeiten und versetzt sich eben... in den Ruhemodus... dabei nimmt es das Yoki auf, wird davon beschützt und startet dann eben neu”, versuchte er ihr die Gründe klar zu machen.
 

“Oh... und ich dachte, dass du mich gleich... naja... du weißt schon”, hauchte sie mit knallroten Wangen.
 

“Ich... Kiko... ich würde es sofort machen... aber... Rin ist noch hier... wir sollten die Zeit mit ihr genießen und danach fahren wir beide weg und holen all das nach”, versprach er ihr und meinte damit die Markierung.
 

“Das... klingt gut... das mit dem Nachholen”, meinte sie offen und lächelte ihn an. Leicht räusperte er sich.
 

“Erinnerst du... dich an unser Gespräch wegen... dem Nachwuchs?”, fragte er sie und sie nickte leicht.
 

“Natürlich... du hattest mir erzählt, dass es nicht passieren kann, weil deine Schwimmerlein nicht so gut sind”, sprach sie etwas traurig aus und er kratzte sich verlegen an der Wange.
 

“Was... das betrifft... war es nur die halbe Wahrheit”, begann er und sie legte den Kopf schief. “Bei uns Drachen ist es mit dem Nachwuchs extrem schwierig... es klappt nur mit einer Gefährtin, die an diesen Drachen gebunden ist. Also... könnte es durchaus passieren, dass nach der Markierung... irgendwann ein Baby entstehen kann.”
 

Seinen Worten hörte Yukiko genau zu und bekam immer größere Augen. Erst verstand sie nicht, was er mit der Halbwahrheit meinte, doch dann dämmerte es ihr. “Also... könnten wir schon... Kinder bekommen in der Zukunft?”, hakte sie nach und er nickte zustimmend. Zwar konnte er nicht sagen, wann genau nach der Markierung sich ihre beiden Körper soweit annähern, dass sie fruchtbar wären, doch das würde die Zeit zeigen. “Ich... könnte also noch einmal Mama werden?”
 

“So ist es, Kiko... es könnte durchaus sein... nur kann ich dir nicht sagen wann... vielleicht in einigen Wochen oder Monaten nach der Markierung, oder aber auch in mehreren Jahren”, entgegnete er ihr und ihre Augen bekamen einen leuchtenden Glanz.
 

“Das würde mich wirklich sehr freuen”, lächelte sie, doch dann veränderte sich etwas. “Aber... ich könnte auch zu alt dafür sein... vielleicht klappt es dann doch nicht”, murmelte sie ihre Sorge vor sich hin.
 

“Kiko... mach dir um das Alter keine Sorgen... das wäre der letzte Punkt, den du von der Markierung wissen solltest... durch diese kann ich meine Lebensjahre mit dir teilen”, merkte er an.
 

“Mit mir Lebensjahre teile? Aber wie um...”, begann sie verwirrt und er legte zart einen Finger an ihre Lippen.
 

“Durch die Abgabe meines Yokis... teile ich auch meine Energie mit dir... dadurch wirst du... fitter... jünger und bekommst ebenso die Gabe dein Aussehen an zu passen... nach einigen Wochen wirst du... vermutlich so jung aussehen können wie Rin”, erklärte er es ihr so anschaulich wie möglich.
 

“Was?!”, entkam es ihr und seine Mundwinkel zuckten leicht. “Sowas... geht doch nicht.”
 

“Nun... man könnte es als Magie bezeichnen... es ist möglich und auch Rin... wird nicht so schnell im Endeffekt altern, da sie mit Sess verbunden ist”, sprach er und das schien sie ein wenig zu beruhigen.
 

“Und das... Aussehen ändert sich einfach so?”, fragte sie nach mit einer Mischung aus Unglauben und Interesse.
 

“Es funktioniert, wie meine Tarnung... du siehst jetzt mein wahres Ich.” Ein Nicken kam von ihr. “Ich sehe in dieser Form nicht älter als Ende 30 aus... daher darf ich mich so auch nicht hier in der Umgebung zeigen... aus diesem Grund nutze ich mein Yoki um mein Aussehen an zu passen. Eben an das Alter, welches ich angeblich laut den Papieren habe.”
 

“Oha... und wie sollte ich das können?”, fragte sie nach, denn das wäre wohl in wenigen Wochen nützlich.
 

“Durch mein Yoki... ich werde... deinen Ehering darauf anpassen, dass er das Aussehen eben behält... sobald wir... zu alt sind... ziehen wir für einige Zeit weg... und werden neue Papiere erhalten.”
 

“Umziehen? Aber... das wird ja immer komplizierter”, meinte sie und sah etwas geschockter aus. “Was wird dann aus Rin und meinem Vater?”
 

“Keine Sorge, Kiko... wir werden frühestens in 20 oder 25 Jahren umziehen müssen... bis dahin haben wir einiges geklärt... Zumal können wir durchaus in die Nähe von Tokio ziehen... dann wären wir bei Rin”, sprach er beruhigend auf sie ein und tatsächlich funktionierte dies.
 

“Daran hätte ich nun nicht gedacht”, gestand sie und überlegte. “Aber... was wird aus Papa?”, überlegte sie und dachte noch einmal über Isamus Worte nach.
 

“Am besten wir sprechen mit ihm... klären ihn soweit auf und wenn du möchtest... warte ich mit der Markierung, bis es auch für dich wirklich passt... es spielt eigentlich keine Rolle, wann ich das mache”, erklärte er ihr und nahm ihr damit eine Menge Sorgen ab. Genau wie er es schon seit ihrem Kennenlernen getan hatte.
 

“Isamu... du bist unglaublich... nimmst dich immer zurück und das nur, weil du mehr auf mich achtest”, sprach sie nun aus und rückte leicht zu ihm. “Danke dafür... und ich weiß, dass wir zusammen das alles schaffen werden”, lächelte sie ihn an und streckte sich leicht.
 

Denn sie wollte unbedingt seine Lippen schmecken. Erst zaghaft, doch dann wurde sie fordernder und nur zu gern erwiderte er diese Zärtlichkeit. Voller Liebe und Hingabe küsste er sie und zog sie wie von selbst an sich. Er liebte sie, seit er sie das erste Mal gesehen hatte. Zwar hatte er nie an so etwas geglaubt, doch sie hatte ihm das Gegenteil bewiesen. Bestimmt würde es nun noch ungewohnt sein, dass er sich nicht mehr verbergen müsste, aber er war sich sicher, dass alles gut gehen würde, solange Yukiko an seiner Seite bleiben würde.
 

“Mmmh... ich danke dir für deine Liebe und auch... dein Verständnis”, raunte er an ihren Lippen und zaghaft lächelte sie. Sie knabberte etwas an ihrer Unterlippe und das ließ ihn schmunzeln. Sie hatte wahrlich so einige Eigenheiten und alle davon liebte er. “Sollen wir... etwas zu essen machen? Ich denke... du könntest Hunger haben”, meinte er nach einer Weile und leicht schluckte sie.
 

“Mhm... Hunger hätte ich tatsächlich... doch ich glaube nicht, dass ich das, worauf ich Lust habe, in der Küche finden werde”, kam es plötzlich von ihren Lippen und leicht blinzelte Isamu.
 

Nach und nach sickerten die Worte durch und er starrte sie leicht unsicher an. “Du... willst jetzt mit mir?”, fragte er nach, denn er brauchte die Gewissheit, dass sie das wirklich schon wollte.
 

“Oh ja, das will ich”, entgegnete sie und wie von selbst wollte er gerade sein Aussehen verändern, doch er hielt inne, da sie ihre Hand auf seine gelegt hatte. “Nicht... bleib bitte so”, kam es von ihr.
 

“Bist du sicher?”, wollte er wissen, denn es wäre kein Problem für ihn. Schließlich war er es schon gewohnt als ‘normaler’ Mensch zu bewegen und aus zu sehen.
 

“Absolut sicher... ich will dich ganz und so wie du bist”, sagte sie mit fester Stimme, auch wenn er schwören könnte, dass er etwas Unsicherheit heraus hören konnte. Schnell war ihm klar, warum sie sich so fühlte und er würde alles tun, um ihr zu zeigen, dass er nur sein Äußeres verborgen gehalten hatte. Doch im Grunde war er nach wie vor ihr Isamu. Mit Schuppen und Haar ihr nun mal verfallen.
 


 

In der Zwischenzeit war Rin mit Sesshomaru und ihrem Großvater in der Stadt unterwegs. Sie hatten die ein oder andere Pause gemacht und natürlich hatte Zuko noch so einige Fragen. Die meisten hatte der Daiyokai ihm beantwortet, aber ein paar hatte er nicht die genauen Informationen, weshalb er eine Vermutung aufstellte. Natürlich erklärte er Zuko, dass Rin durch sein Yoki geschützt war und er ihr sogar ein Teil seiner Energie, Kraft und auch Lebensjahre geben konnte.
 

Der letzte Teil war selbstredend der Interessanteste von allen. Aber bei diesem Thema konnte Sesshomaru nicht viel mehr erzählen, als das was sein Vater vermutet hatte und was er eben von Isamu erfahren hatte. “Also... kennt er mehr Details dazu?”
 

“Ja, Opa... Papa ist weitaus älter als Sess und bei ihnen sind mehr Menschen als Gefährten zu finden, als bei anderen Yokairassen”, erklärte Rin und ihr Liebster nickte.
 

“Gut... dann werde ich ihn Fragen... denkt ihr, wir können langsam zurück?”, fragte Zuko nach. Für einen Moment konzentrierte sich Sesshomaru und schien nicht wirklich anwesend zu sein.
 

“Hn... ich denke... langsam können wir zurück”, meinte er schließlich und leicht legte Rin den Kopf schief.
 

“Was hast du denn eben gemacht?”, wollte sie wissen und er schmunzelte leicht. Seine Gefährtin war schon immer sehr neugierig gewesen.
 

“Ich habe nur das Yoki deines Vaters überprüft... es ist ruhig, also lief es wohl gut bei der Aussprache... und wir waren lang genug weg”, meinte er zwinkernd.
 

Erst wollte sie noch etwas sagen und hatte sogar ihren Mund geöffnet, doch dann entschied sie sich lieber nicht zu sprechen. Stattdessen schluckte sie und schmunzelte. Denn nun hatte sie verstanden, was ihr Liebster ihr sagen wollte. Ehrlich gesagt wollte sie nicht wissen, wenn ihre Eltern etwas taten. Klar war ihr bewusst, dass auch sie ihre Bedürfnisse hatten, doch es zu hören war komisch. “Dann sollten wir langsam zurück”, meinte Zuko, da es mittlerweile spät wurde und er vermutlich erschöpft war.
 

“Stimmt, Opa... lass uns Heim”, sprach Rin lächelnd aus und so machten sie sich wieder auf den Weg zurück zum Haus. Sie würden einige Zeit brauchen, um an zu kommen, doch das war nicht so schlimm.
 

Direkt legte Sesshomaru seinen Arm um Rin und zog sie sanft an seine Seite. Zusammen gingen sie etwas weiter und er sah leicht zu ihr. “Dir ist klar, dass... dein Vater deine Mutter bald markieren könnte?”, fragte er und sie blickte leicht zu ihm auf.
 

“Oh... nun ich denke... dass es früher oder später passieren wird... aber wieso sagst du mir das?”
 

“Du weißt, dass dann deine Mutter einige Tage nicht erreichbar sein wird... daher solltest du dich darauf schon vorbereiten. Leider werden wir nicht genau wissen, wie lange es dauern könnte”, klärte er sie auf.
 

“Ach... so... verstehe... also werden wir sie bitten, sich zu melden, sobald sie wach ist”, meinte sie und er nickte leicht, denn das wäre der einzige Weg, wie sie wissen würden, wann die Markierung vollendet wäre.
 

“Ich hoffe... Opa wird damit klar kommen... immerhin wird... Mama dann genau wie ich anders altern”, sprach sie leise aus und spürte seine Finger, die über ihren Oberarm glitten. “Das wäre doch so, oder?”
 

“Korrekt... sobald die Markierung steht... kann er seine Lebensjahre mit ihr teilen. Zu mindestens hatte er das doch so erklärt”, meinte er und sie lächelte.
 

“Dann werden wir uns überraschen lassen und darauf lernen, um es an die nächste Generation weiter geben zu können”, sagte sie lächelnd und er nickte zustimmend.
 

“So wollte ich es tun... ich hatte bereits angefangen vieles nieder zu schreiben, doch das ist noch unvollständig”, erklärte er und sie lächelte sanft.
 

“Dann machen wir das gemeinsam... wie alles andere”, sprach sie mit fester Stimme aus und machte ihn unsagbar glücklich mit dieser Aussage.
 

“Mmmh... ich freue mich darauf”, kam es ehrlich über seine Lippen. Leicht neigte er den Kopf, um ihr einen Kuss auf den Mundwinkel zu geben.
 

Nur zu gerne drehte sie ihren Kopf, damit sich ihre beider Lippen aufeinander legen konnten. “Mmmh und ich mich erst”, hauchte sie verliebt und war wirklich schon darauf gespannt, was die Zukunft für sie beide bereit halten würde. Mit ihm fühlte sie sich stark und genoss dieses Gefühl.
 

“Also ab sofort gemeinsam... und wir sollten... noch zusehen... dass wir so bald es geht ein Interview geben”, meinte er und sie blinzelte leicht.
 

“Interview? Warum denn?”, fragte sie nach, doch bevor er ihr antworten konnte, tat sie das schon selbst. “Ach stimmt ja... du bist der begehrteste Junggeselle”, kicherte sie leise und sein Biest knurrte gleich.
 

“Stimmt... nur, dass ich immer auf dich gewartet habe”, raunte er und sie grinste leicht.
 

“Ich weiß, mein Großer... und mein süßer Hund... komm... Opa wartet schon auf uns und dann kannst du sehen, ob wir das Interview bereits in die Wege leiten können, denn du gehörst zu mir”, meinte sie besitzergreifend und er bekam große Augen.
 

‘Ach du... scheiße... das ist unsere Gefährtin... ich glaube... wir färben auf sie ab’, lachte es in seinem Inneren.
 

Oh... ich glaube auch... und soll ich was sagen?
 

‘Was denn?’, grinste es in ihm.
 

Ich finde das gerade unheimlich scharf, wenn sie so spricht., meinte er ehrlich und erneut knurrte es.
 

“Mmmmh... ich bin nur dein, Kleines”, grinste Sesshomaru nun seine Gefährtin an. Mit schnellen Schritten ging er mit ihr zum Eingang, denn Zuko öffnete gerade die Haustür, damit sie hinein konnten.

Das Interview

Im Haus angekommen, schloss Sesshomaru die Tür hinter sich, denn Zuko und Rin waren bereits hinein gegangen. Ganz automatisch war der ältere Herr ins Wohnzimmer verschwunden und hatte sich auf seinen Sessel gesetzt. Kaum hatte Rin ihre Schuhe abgestreift, schon eilte sie in die Küche und holte ihrem Großvater ein Glas Wasser, denn sie waren einige Zeit unterwegs gewesen. “Möchtest du etwas essen, Opa?”, fragte sie fürsorglich.
 

“Aber nein, Rin... ich bin gesättigt... danke dir”, antwortete er ihr und nahm lächelnd das Glas entgegen, um daran zu nippen. “Ich ruhe mich einen Moment aus und werde danach zu Bett gehen”, fügte er an, denn er war eindeutig nicht mehr der Jüngste. Er brauchte nun mal etwas mehr Zeit und war oft gegen späten Abend einfach müde. Genau wie in diesem Moment. Der Tag war lang und er war durch die Aufregung doch um einiges erschöpfter.
 

“Ist gut, Opa... dann ruh dich einen Moment aus und dann begleite ich dich rauf”, meinte sie lächelnd.
 

“Nicht nötig, Rin... ich kann ganz gut alleine hoch gehen”, sprach er schmunzelnd aus.
 

“Und dennoch werde ich dich begleiten”, meinte sie lächelnd, denn das machte sie sehr gerne.
 

Ein kleines Seufzen war von Zuko zu hören und er nickte schließlich. Damit gab er ihrem Wunsch nach und lächelte sie an. “Wie du möchtest... morgen reden wir weiter... vor allem... wie es nun bei deinen Eltern aussieht... das alles ist doch ziemlich... aufregend”, meinte er.
 

“Dem kann ich nur zustimmen, Opa... Ich hoffe, dass Mama das Papa nachsehen kann”, sprach sie und ihr Großvater nickte. Denn das hoffte er ebenfalls.
 

“Macht... euch um sie keine Sorgen... sie hat eher Angst und Sorge... vielleicht auch Zweifel”, sprach der Taisho aus und beide hörten den Unterschied in der Stimme. Augenblicklich sahen sie zu ihm rüber. Seine Augen waren leicht rötlich und seine Male an den Wangen etwas schärfer zu erkennen.
 

“Na kommst du auch noch raus?”, schmunzelte Rin und wurde verwirrt von Zuko angesehen. Kopfschüttelnd verschränkte Sesshomaru die Arme vor seiner Brust. Seine Gefährtin behandelte sein Biest wie einen kleinen niedlichen Hund, der immer wieder zum Spielen kam.
 

“Natürlich... es ist immer eine Freude mich mit dir zu unterhalten, Gefährtin”, grinste es breiter und Rin lachte leise, ehe sie zu ihrem Opa sah.
 

“Sobald... Sess... Augen rot unterlaufen sind, ist seine dämonische Seite... sein Biest an der Oberfläche”, begann sie zu erklären und Zuko bekam große Augen.
 

“Haben... das alle Yokais?”, brachte er nach einiger Zeit hervor und Rin nickte.
 

“Ja... aber mach dir keine Gedanken... für gewöhnlich sind Sess und sein Biest ein Herz und eine Seele... nur wenn Gefahr droht... ist sein Biest eben...”
 

“Außer Rand und Band”, vervollständigte dieses den Satz seiner Gefährtin und zwinkerte ihr zu. Das brachte sie zum erneuten Kichern.
 

“Spinner”, schmunzelte sie und Sesshomaru lachte darüber. Rin war einmalig in Bezug auf diese Dinge und genau das gefiel ihm am meisten.
 

Neugierig beobachtete Zuko die Beiden und fing ebenfalls an zu lachen. Das klang alles so verrückt und doch waren all die Geschichten wahr. Yokais existierten, lebten mitten unter den Menschen und waren ein Teil von der Welt. “Ihr seid unglaublich... benehmt euch schon so als wärt Jahre verheiratet”, amüsierte sich der Ältere.
 

“Oh”, entkam es Rin und ihre Wangen wurden leicht rot dabei. Es schien sie leicht verlegen zu machen, weshalb Zuko den Kopf schüttelte.
 

“Sei nicht verlegen Rin... es ist schön zu sehen, wie ihr zwei harmoniert... du hast eine sehr gute Wahl getroffen mit deinem Partner”, sprach der ältere Mann aus.
 

“Wirklich, Opa?”
 

“Natürlich... ich bin beruhigt, dass sowohl deine Mutter, als auch du glücklich seid und vor allem aber auch gut beschützt werden könnt. Wer weiß, was für Gefahren sein werden. Aber Isamu und Sess sind in der Lage auf euch auf zu passen und das erfreut mich sehr.”
 

“Und das obwohl wir beide Yokais sind?”, hakte nun Sesshomaru nach und hatte wieder seine goldenen Augen.
 

“Vielleicht gerade deshalb”, entgegnete Zuko und erntete erneut einen verwirrten Blick von dem Daiyokai. “Schau nicht so”, grinste der alte Mann und Rin blinzelte leicht. “Du weißt genau, dass schon die normalen Gefahren schlimm sind, doch die Existenz der Yokais verstärkt das Risiko umso mehr... daher ist es nur umso besser, dass ihr damit umgehen könnt.”
 

“Das... Ich... danke... für diese Worte”, kam es fast schon sprachlos von Sesshomaru.
 

Mit solch einer Einstellung hatte er gar nicht gerechnet und musste einmal mehr fest stellen, wie offen der alte Mann war. Es war unglaublich, wie er dies alles sah. Tatsächlich war das sogar sehr erfrischend auch für das Biest. ‘Wie toll... einer mehr mit dem ich mich unterhalten kann’, kicherte es in seinem Inneren und er schmunzelte etwas darüber. Sein Biest war wirklich wie ausgewechselt seit Rin wieder in ihrem Leben war.
 

Man könnte fast meinen, dass du dich zähmen lassen hast., amüsierte sich Sesshomaru und sein Biest lachte.
 

‘Von ihr lasse ich mich sehr gerne zähmen’, knurrte es lachend und schmunzelnd musste Sesshomaru fest stellen, dass die beiden dahingehend sich einig waren. Einzig Rin allein durfte das tun.
 

“Gut... über alles weitere sprechen wir morgen... ich werde mich für heute zurück ziehen”, erklärte Zuko nach einer Weile.
 

Direkt erhob sich Rin und half ihrem Großvater auf die Beine. Zusammen gingen sie hinauf und Sesshomaru sah ihnen kurz nach. Danach nahm er sein Handy zur Hand und ging einmal seine Nachrichten durch. Es war nichts Weltbewegendes dabei, weshalb er nur kurz geantwortet hatte und danach eine E-Mail an die Redaktion seines Vertrauens schrieb. Sie schrieben fast immer Artikel über seine Arbeit und die seines Bruders. Da die Reporter dort niemals die Wahrheit verdreht hatte und einem das Wort im Mund umdrehten, fühlte er sich immer wohl ihnen das Interview zu geben.
 

Genauso wie diesmal. Schnell tippte er kurz eine Nachricht, worum es ging und erbat einen Rückruf am kommenden Tag zwischen 10 Uhr morgens bis 18 Uhr abends. Da richtete er sich immer nach den Reportern. Jedoch wollte er auch nicht am frühen Morgen schon gestört werden oder am späten Abend, denn diese Zeit gehörte immer seiner Familie und seinen Freunden. Wie bei den meisten Menschen, denn das war Normalität. Als er Rins Schritte hörte, blickte er auf und lächelte sie an.
 

“Und was sollen wir zwei machen?”, wollte sie von ihm wissen und kurz überlegte er.
 

“Hn”, grübelte er kurz. “Ich denke... deine Eltern bekommen wir heute nicht mehr zu Gesicht... also können wir es uns gemütlich machen”, schlug er vor.
 

“Wieso... glaubst du denn, dass...”, begann Rin, doch sie unterbrach sich selbst. “Oh... vergiss die Frage”, bemerkte sie mit rot leuchtenden Wangen.
 

‘Süß... das ist schon sehr interessant’, kicherte es in seinem Inneren und er grinste leicht.
 

“Also... wollen wir auf die Terrasse oder lieber ins Bett?”, fragte er sie und würde ihr die Wahl überlassen.
 

Es war zwar nicht allzu spät, doch in zwei Stunden würden sie sich so oder so auf den Weg zu Bett machen. Daher beschloss Rin die zweite Variante. Zumal sie dort mit ihm gefahrlos kuscheln konnte. Oftmals führte dies zu Küssen, die schnell feuriger wurden und am Ende landeten sie nun mal Bett. Sie liebte es mit ihm auf diese Weise eins zu werden, weshalb sie jede Gelegenheit nutzte und dies auch künftig machen würde. Kaum hatte sie sich dazu entschieden, schon verzogen auch sie sich in das Zimmer.
 


 

Erst am nächsten Morgen kamen das junge Paar heraus, um sich um das Frühstück zu kümmerten. Sie wollten die anderen überraschen, aber auch Yukiko ein wenig entlasten. Immerhin wussten sie nicht genau, wie das Gespräch bei dem älteren Paar genau abgelaufen war. Da sie von den beiden nicht viel gehört hatten, gingen sie davon aus, dass soweit alles gut war. Aber in wie weit sie sich geeinigt hatten oder wie genau das nun künftig ablaufen würde, konnten sie ebenso wenig sagen. Dies konnten ihnen nur die beiden Hausherren verraten. Daher mussten sie abwarten, was das ältere Paar ihnen berichten würde.
 

Fast schon ungeduldig kaute Rin auf ihrer Unterlippe herum und sah immer wieder zu der Tür. In der Hoffnung, dass ihre Eltern darin stehen würden. Sie konnte nichts daran ändern, denn sie hatte Sorge um die beiden. Schließlich wusste sie nicht, ob nun alles okay war oder ob die beiden sich irgendwie trennen würden. Für sie waren sie nun mal ihre Eltern und es wäre nicht richtig, sollten sie getrennte Wege gehen. “Rin... es wird schon gut gehen... gib ihnen die Zeit... vor allem deiner Mutter, denn sie muss es erst einmal verarbeiten”, sprach Sesshomaru sie ruhig an.
 

“Ich... weiß... und doch... in meinem Kopf laufen die Szenarien auf und ab und ich kann es nicht so einfach abstellen”, meinte sie seufzend und biss sich erneut auf die Unterlippe. Direkt beugte er sich zu ihr und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen.
 

Gerade löste er sich von ihr und wollte noch etwas sagen, hörten sie beide Yukiko und blickten in die Richtung, aus der die Stimme kam. “Guten Morgen, Liebes”, sprach die Ältere aus und kam zu ihrer Tochter, um sie zu umarmen. Rin schmiegte sich an ihre Mutter und war froh, sie nun zu sehen.
 

“Guten Morgen, Mama”, grüßte sie und sah dann zu ihr. “Geht es dir gut?”
 

“Natürlich... auch wenn ich erst heute Morgen richtig realisiert habe, dass all das wirklich wahr ist”, erklärte Yukiko ehrlich und Rin nickte leicht.
 

“Ich weiß... es wird noch etwas dauern, bis man es als normal ansieht... doch kommst du damit klar?”, fragte Rin vorsichtig nach.
 

“Nun”, begann sie und lächelte schließlich sanft. “Ich denke, dass ich damit klar komme. Solange Isamu die Geduld mit mir hat und mir weiterhin alles erklärt und zeigt”, beantwortete sie schließlich die Frage und blickte leicht hinter sich, wo ihr Mann stehen geblieben war.
 

Direkt sah Rin an ihrer Mutter vorbei und war mehr als erleichtert ihren Papa zu erblicken. “Das freut mich wirklich, Mama”, lächelte sie und Isamu nickte leicht seiner Tochter zu.
 

“Ich werde natürlich Kiko nach und nach in diese Welt hinein tauchen lassen. Doch das wird Zeit brauchen... vor allem für mich auch die Umstellung, dass ich mich zu Hause... in meiner wahren Gestalt bewegen kann. Aber ich werde mich bemühen”, erklärte der Drache in Ruhe.
 

“Oh... sehen wir denn deine wahre Form, Papa?”, fragte Rin neugierig und er nickte leicht verlegen.
 

“Ich denke schon, Liebes”, meinte er und sie freute sich umso mehr darauf.
 

“Kommt... lasst uns gleich frühstücken”, schlug Sesshomaru vor und Yukiko wollte gerade etwas sagen. “Zuko... kommt gleich runter”, merkte er gleich an und zwinkerte seiner Schwiegermutter zu.
 

“Aber wie?”, fragte sie nach.
 

“Mama... Sess ist ein Hundeyokai... seine Ohren sind sehr gut und er hört die feinsten Geräusche heraus”, erklärte Rin ihr und war dabei sehr stolz auf seine Fähigkeit. Denn diese fand sie unglaublich.
 

“Oh... verstehe... und du hast ihn gehört?”, hakte Yukiko nach und der Taischo nickte zustimmend.
 

Noch bevor sie etwas sagen konnte, kam auch schon Zuko zu ihnen in das Esszimmer. “Guten Morgen zusammen... ein schöner Tag heute, nicht wahr?”, kam es fröhlich von dem alten Mann.
 

“Absolut, Opa”, lächelte Rin und so konnten sie sich alle hinsetzen und mit dem Frühstück beginnen.
 

Während des Essens unterhielten sie sich alle und natürlich wollte Zuko noch so einiges erfahren. Bereitwillig sprach Isamu darüber, doch er achtete darauf, nicht zu viel auf einmal zu erzählen. Denn sie sollten genug Zeit zum Verdauen haben. Das sagte er auch immer wieder, dass er nur nach und nach die Themen abarbeiten würde. Zudem wollte Zuko wissen, was Rin und Sesshomaru noch vor hätten. Da sprach Rin an, dass sie ein Interview in den kommenden Tagen geben wollten.
 

“Vielleicht ergibt es sich auch noch im Laufe des Tages die Möglichkeit”, erklärte sie mit einem Lächeln.
 

“Wirklich? Ihr wollt eines geben?”, hakte Yukiko nach und direkt nickte Rin.
 

“Da Sess nun mal... eine öffentliche Person ist... sollten wir damit offen umgehen”, erklärte die Jüngere.
 

“Aber keine Sorge... mehr Details bekommt die Öffentlichkeit nicht... denn mein Privatleben ist für gewöhnlich auch privat. Doch leider gibt es einige... nun ja Neider... und denen will ich damit den Wind aus den Segeln nehmen”, führte Sesshomaru aus.
 

Während Yukiko eher verwundert wirkte, nickte Isamu leicht. Er verstand den Hintergrund dahinter sehr gut, weshalb er dies auch für gut befand. “Dadurch könnt ihr beide auch offen miteinander in der Stadt umgehen und müsst auf nicht darauf achten, euch ja nicht zu berühren”, sprach er nur einen Grund an.
 

“Korrekt... so ist es... ich möchte meine zukünftige Braut sicher nicht verstecken und will allen zeigen, dass sie die Frau an meiner Seite ist und bleiben wird”, stimmte der Daiyokai dem Drachen zu. Nun verstand Yukiko, warum sie dies machten.
 

“Dahingehend... solltet ihr dann das Interview geben”, meinte sie und das junge Paar nickte.
 

Gerade als Sesshomaru noch etwas sagen wollte, klingelte sein Handy und er nahm dieses heraus. “Ihr entschuldigt mich kurz”, sprach er, erhob sich und nahm den Anruf entgegen. Dabei ging er ins Wohnzimmer rüber und Rin sah ihm neugierig nach. Es dauerte nicht lange, bis er auch schon wieder zurück kam.
 

“Und?”, wollte Rin gleich wissen.
 

“Die Redaktion freut sich auf das Interview... ihnen wäre es auch über das Telefon recht, wenn es uns besser passen sollte”, antwortete Sesshomaru ihr direkt ohne Umschweife. Genau das liebte sie an ihm am meisten.
 

“Oh, das heißt, wir können es direkt heute machen?”, hakte sie nach.
 

“So ist es... ich soll eine Uhrzeit per Mail zuschicken, denn die beiden Reporter sind heute und morgen durchgehend erreichbar. Ab dann nur noch bis 15 Uhr, da sie danach bei den Veranstaltungen sind, über die sie ebenso berichten”, antwortete er direkt.
 

“Gleich zwei Reporter? Ist das immer so?”, wunderte sich Rin direkt.
 

“Dort ja... immer zwei, ein weiblicher und ein männlicher Reporter. Es ist sehr erfrischend mit ihnen zusammen, da sie wirklich alle Seiten beleuchten”, bemerkte er und nun war Rin wirklich neugierig.
 

“Gut... dann bin ich gespannt... sollen wir gleich heute das machen?”, überließ sie ihm die Wahl.
 

“Würde ich sagen... dann sind wir damit durch und die Ausgabe kann zur Samstagsausgabe raus”, meinte er, denn es wäre um einiges angenehmer, dies hinter sich gebracht zu haben. Denn so könnten es direkt alle lesen.
 

“Perfekt, dann am besten gegen Mittag?”
 

“Sehr gute Idee, Kleines”, grinste Sesshomaru und öffnete seine E-Mails, um den Reportern Bescheid zu geben, dass sie zur Mittagszeit das Interview machen könnten. Nur einige Momente später kam auch schon die Bestätigung. “Gegen 13 Uhr rufen sie mich an... dann können wir das gleich hinter uns bringen.”
 

“Prima... ich hoffe, dass ich das auch hinbekomme”, meinte Rin mit roten Wangen, denn sie wollte ihren Gefährten nicht blamieren.
 

“Mach dir keinen Kopf... antworte einfach nur auf die Fragen, die du auch beantworten willst. Ehrlich und frei heraus”, lächelte Sesshomaru sie an und beugte sich zu ihr, um ihre Schläfe sanft zu küssen. Diese einfache Geste beruhigte sie enorm.
 

“Danke”, hauchte sie sanft und hatte tatsächlich für den Moment vergessen, dass sie nicht alleine waren. Dies schaffte nur ihr Gefährte.
 

Mit einem Lächeln wurde die beiden beobachtet und Yukiko sah einmal mehr zu ihrem Mann rüber, der ebenso zu ihr sah. So waren sie auch immer wieder. Der andere war der Halt für den Partner. Sie war sich sicher, dass sie das auch weiterhin sein würden. Dahingehend hatte Isamu ihre Sorge genommen, indem er sich ihr gezeigt hatte. In seiner Gestalt all diese Gefühle zu sehen, hatte ihr gezeigt, dass er schon immer so war und sich bei ihr nie verstellt hatte. Daher streckte sie sich etwas, um ihm einen Kuss zu geben, bevor sie sich an ihn gelehnt hatte und ihre Hand wie gewohnt auf seine Brust gelegt hatte.
 

Nachdem Rin wieder im Hier und Jetzt war, blinzelte sie leicht und sah entschuldigend zu ihren Eltern. Doch bei dem Anblick von ihnen wurde ihr klar, dass alles kein Problem war. “Ihr seid einfach toll zusammen”, schwärmte Yukiko einfach und war sich einmal mehr sicher, dass die zwei zusammen halten würden, egal was passieren würde.
 

“Danke, Yukiko”, sagte Sesshomaru mit einem Lächeln auf seinen Lippen, während er den Arm um seine Liebste legte und sie an sich drückte.
 

Da sie alle schon so gut wie gesättigt waren, nippten sie nur noch an dem Kaffee und dem Tee. Es war schön gewesen zusammen zu speisen und so den Tag zu starten. “Oh... musst du denn nicht arbeiten, Liebling?”, fragte Yukiko ihren Mann.
 

“Theoretisch nicht”, meinte er, da er ehrlich gesagt nicht arbeiten müsste. Er hatte mehr als genug Kapital, um dieses über Jahrzehnte an zu reichen.
 

“Das heißt?”, hakte sie direkt nach.
 

“Das ich mein Leben lang nicht arbeiten muss... ich hatte damals einiges an Schmuckstücke... die ich nach und nach verkauft hatte. Danach habe ich das Geld investiert und nun ja... für mich arbeiten lassen”, erklärte er ihr und kurz klappte Yukiko der Mund auf. Sesshomaru schmunzelte dabei und Rin blinzelte.
 

“Warte... ist das so wie bei dir, Sess?”, wollte Rin wissen und leicht nickte dieser, da sie ihn angesehen hatte.
 

“Was?”, entkam es Yukiko von den Lippen.
 

“Oh man... daran müssen wir und wirklich noch gewöhnen”, amüsierte sich Rin leicht.
 

“Eindeutig”, brachte ihre Mutter heraus und blinzelte verwundert. Isamu schluckte leicht, doch atmete er tiefer durch, da seine Frau ihm nicht böse war deswegen.
 

“Also mittlerweile komme ich damit auch klar, aber anfangs war das schon ungewohnt”, lächelte Rin und grinste leicht ihren Liebsten. Er zuckte nur mit den Schultern, denn er konnte so gesehen nichts dafür, dass er als ziemlich reich galt. Das passierte einfach, da die Schmuckstücke und die Edelsteine nun um vieles mehr wert waren als damals.
 

“Das wird schon”, lächelte die Ältere leicht verlegen und sah zu dem Paar. “Nun geht euch vorbereiten für das Gespräch”, meinte sie und bevor Rin reagieren konnte, machte das Isamu bereits.
 

“Wir räumen ab, denn ihr habt schon gekocht”, sagte der Drache lächelnd. Dankend nickten Rin und Sesshomaru dem Paar zu, ehe sie sich erhoben und rüber gingen. Rin wollte sich noch etwas frisch machen und er folgte ihr. Denn es würde nicht schaden, wenn sie sich schon für den Tag fertig machen würden. Obwohl sie noch nicht wussten, was sie nach dem Interview machen würden, würden sie danach einige Stunden sicher noch zur Verfügung haben.
 

Überpünktlich klingelte auch schon das Handy und Rin hielt wie von selbst die Luft an. “Mach dir keine allzu großen Gedanken, Kleines”, sprach er noch und drückte sanft ihre Hand, ehe er den Anruf annahm und den Reporter begrüßte.

Meister ihres Fachs

Kaum hatte Sesshomaru die Lautsprecherfunktion betätigt, hörte Rin die beiden Stimmen der Reporter. “Guten Mittag, Miss Hanakuro”, wurde Rin begrüßt.
 

“Guten Mittag... Sie können ruhig Rin sagen”, meinte sie etwas schüchtern, während Sesshomaru ihr leicht zu lächelte. Sie machte das in seinen Augen sehr gut.
 

“Gerne... dann sind wir für Sie Yuna und Akira”, erklärte die männliche Stimme.
 

So oft wie sie schon mit dem Archäologen ein Interview hatten, sprachen sie sich mit dem Vornamen an. Dadurch fühlte man sich um einiges wohler. Umso mehr freute es natürlich die anderen, dass Rin dies ebenso bevorzugte. Sie entspannte sich und lächelte ihren Gefährten an. Die Stimmung war nun um einiges angenehmer und sie könnten das Gespräch nun auch locker über die Bühne bringen. Während Sesshomaru gefragt wurde, warum genau er ein neueres Interview für das Magazin haben wollte. Ohne Umschweife berichtete er, warum er dies wollte und Rin schluckte schwerer, denn nun würde die Öffentlichkeit davon erfahren.
 

“Oh mein Gott... wie süß”, kam es begeistert von Yuna. Sie liebte solch romantische Geschichten sehr.
 

“Wirklich... Rin ist die Dame, von der du damals berichtet hattest?”, fragte Akira nun interessiert nach.
 

“Ja, das ist mir aber erst in den letzten Tagen aufgefallen. Ich bin nämlich mit ihr bei ihren Eltern, da kamen wir darauf zu sprechen und da fiel es uns wie Schuppen von den Augen, dass ich ihr schon vor so langer Zeit vor der Bibliothek in Tokio begegnet war. Hätte es also nicht geregnet und sie wäre nicht in Eile...”
 

“Dann hättet ihr schon damals zu einander gefunden... das ist wirklich unglaublich romantisch”, seufzte Yuna und war schon jetzt ein Fan von der Geschichte der Beiden.
 

“So ist es... als ich seine Erzählung gehört habe, wurde mir klar, dass wir schon damals uns über den Weg gelaufen waren”, sprach Rin ganz verlegen aus.
 

“Eine schöne Geschichte... dann möchten wir nun alles hören... gerne auch von deiner Seite, Rin”, meinte Akira, denn wie Sesshomarus Augen glitzerten, als er diesen ganz besonderen Moment beschrieb, daran konnte sich der Journalist noch sehr gut daran erinnern.
 

“Oh... nun... wo soll ich denn anfangen?”, fragte Rin und sofort meinte Yuna, dass sie von Anfang an erzählen sollte. Beginnend mit ihr als Person, bis hin zu dieser Begegnung und wie es danach weiter ging.
 

Kurz überlegte Rin und begann schließlich mit ihrer Geschichte. So wahr wie möglich erzählte sie dies. Natürlich ließ sie die Tatsache aus, dass sie Träume hatten von ihrem früheren Leben. Sie erklärte aber ihre Gefühle dahingehend, dass sie durch die Begegnung vor einigen Jahren im Unterbewusstsein wusste, wer er war. Auf die Frage von Yuna, wer ‘Takeo’ für sie war, gab es für sie nur eine einzige Antworte. “Weißt du, Yuna... für mich ist er mein Ein und Alles. Mein Leben, mein Herz und einfach... Mein Seelenverwandter”, umschrieb sie die Tatsache, dass ihre wiedergeborene Seele sich nach seiner Nähe sehnte.
 

“Awwww... ich schmelze”, kam es von der Journalistin und Sesshomaru sah verliebt zu seiner Gefährtin.
 

“Und als ihr euch wieder gefunden habt... was geschah dann? Immerhin warst du ja vergeben, Rin”, griff Akira den Punkt auf, wo er noch einige Details haben wollte.
 

“Nun... ich war zwar in festen Händen, aber durch die erneute Begegnung habe ich gemerkt, wie unglücklich ich in der Beziehung war. Ich war nicht bereit, ihm das zu geben, was er wollte...”, sprach Rin ehrlich aus und seufzte einmal schwerer. “Mittlerweil glaube ich, dass er nur auf das eine aus war. Da er das nicht bekam, machte er mir die Trennung echt schwer... er brachte Takeo und mich in eine unmögliche Situation... aber da wir dem Dekan gegenüber offen sagten, dass zwischen uns mehr laufen würde, war es etwas einfacher hinterher.”
 

“War dies denn kein Problem?”, wollte nun Yuna wissen und diesmal antwortete Sesshomaru.
 

“Nein, denn ich war und bin nach wie vor kein offizieller Professor an der Universität. Ich mache das mit meinem Bruder zusammen und wir wollen den jungen Studenten der Archäologie eben unsere Arbeit nahe bringen. Wir benoten niemanden und unser Kurs ist auf freiwilliger Basis besuchbar”, erklärte er demnach.
 

“Stimmt... diese Details vergessen sehr viele leider”, merkte Akira an und kannte durchaus diese ‘Jagd’, die gerne betrieben wurde, da die Leute denken, dass es falsch sei.
 

“Genau deshalb... will ich diesen Leuten direkt den Wind aus den Segeln nehmen”, sprach Sesshomaru ehrlich aus.
 

“Das ist verständlich, wenn man deine Popularität betrachtet... ich finde es toll, wie offen ihr darüber sprecht”, sagte Akira und Yuna stimmte dem zu.
 

“Wie wird es denn bei euch weitergehen?”, fragte sie nun neugierig nach und lenkte das Thema in eine schönere Richtung, denn sie selbst mochte es nicht, wenn junge Paare von den Medien auseinander gerissen wurden.
 

“Die Reise zu meinen Eltern... war eine Überraschung von meinem Liebling”, fing Rin an und Sesshomaru nickte ihr zu. “Er hatte alles ohne mich geplant... ich habe mich riesig gefreut und tatsächlich hatte er ganz altmodisch bei meinen Eltern um meine Hand angehalten.”
 

“Wirklich?”, fragte Akira nach und Yuna quietschte schon begeistert drauf los.
 

“Ja... und dann hatte er mir einen wundervollen Antrag gemacht”, schwärmte Rin weiter und schon sprachen die Damen miteinander darüber, wie die perfekte Hochzeit wohl aussehen sollte. Die beiden Männer in der Runde kamen gar nicht einmal zu Wort.
 

“Meine Damen... ich bitte euch... könntest du einmal für uns Männer zusammenfassen, wie die perfekte Hochzeit wäre, Rin?”, wollte Akira nun wissen.
 

“Oh... die perfekte Hochzeit... der Mann meiner Träume an meiner Seite... unsere Familien und Freunde dabei und unter einem blühenden Kirschbaum”, sprach Rin verliebt aus. Denn mehr brauchte sie an ihrem Tag nicht.
 

“Das klingt machbar, oder Takeo?”
 

“So ist es... und genauso wird es kommen”, erklärte er uns sah lächelnd zu seiner Gefährtin. “Wir werden den Hochzeitstermin so legen, dass die Kirschblüten in voller Pracht stehen.”
 

“Das klingt wundervoll”, seufzte Yuna verträumt.
 

Eine Weile sprachen sie noch über alles Mögliche, was eventuell die Leser interessieren könnte. Natürlich auch darüber, wie groß diese ‘Reportage’ ausfallen sollte und ob Bilder gemacht werden dürften. Die Entscheidung, wie all das ablaufen sollte, überließ Sesshomaru Rin, denn es wäre komplettes Neuland für sie, in den Medien zu stehen. Daher sollte sie die Wahl haben, in welchem Umfang das praktiziert werden sollte. Vor allem aber auch, wie sie es sich wünschen würde. Über diesen Vertrauensbeweis war Rin sehr dankbar und machte es sogar sehr gut, wie er fand.
 

“Großartig... damit haben wir alles besprochen... Yuna und ich werden uns direkt an die Arbeit machen und morgen euch bereits die ersten Ergebnisse zu kommen lassen”, sprach Akira.
 

“So schnell?”, staunte Rin und Yuna bejahte.
 

“Damit wir alles korrekt haben, sollt ihr auch die Chance haben, noch einmal das von uns geschriebene durch zu lesen. Falls wir etwas nicht korrekt geschrieben haben, müsst ihr uns sofort informieren. Das Magazin wird in drei Tagen in den Druck gehen, damit es pünktlich am Freitagmorgen in allen Läden erhältlich sein wird”, erklärte die Journalistin den Plan, denn sie für diese Story hatten.
 

“Das ist einfach nur... wow”, sprach Rin ehrlich aus.
 

“So dachte ich auch, als ich anfing... aber das ist normal, vor allem bei solch einer bezaubernden Story... für die erste Ausgabe nehmen wir das Bild, welches ihr uns noch zukommen lasst... und für das Hochzeitsfoto, hoffe ich doch, dass wir ebenso eine Einladung erhalten”, meinte Yuna offen und witterte da wohl ein erneutes exklusive Interview mit den Beiden.
 

“Nun... ich denke...”, begann Rin und sah hilfesuchend zu ihrem Gefährten. Er nickte leicht und lächelte. “Wir können dies durchaus einrichten.”
 

“Ausgezeichnet... ich freue mich schon darauf”, kam es ehrlich von Yuna.
 

“Gut... dann telefonieren wir morgen am besten noch einmal, ob alles korrekt von uns geschrieben wurde”, kam es nun wieder professionell von Akira.
 

“So machen wir das... das Bild schicken wir euch per Mail zu”, erklärte Sesshomaru und damit wurde das Gespräch schnell beendet. Er legte auf und schaltete das Handy erst einmal aus.
 

“Die Zwei sind ganz anders”, sagte Rin, nachdem sie einmal durch geatmet hatte.
 

“Mhm... sie sind zwar Journalisten, doch eben mit Herz... deshalb mag ich es, ihnen die Interviews zu geben.”
 

“Das verstehe ich nun sehr gut”, kam es von ihren Lippen und er erkannte ihre Erleichterung.
 

“Du hast das echt gut gemacht”, lobte er sie und verlegen lächelte sie ihn an.
 

“Sicher? Ich hatte wirklich Angst, etwas Falsches zu sagen”, sprach sie ihre Sorge an und er zog sie an sich.
 

“Du warst unglaublich und hast alles sehr gut erklärt... vor allem aber auch offen und ehrlich... ohne uns Yokais in Gefahr zu bringen... ich bin stolz auf dich”, sagte er ehrlich und legte sanft seine Lippen auf ihren.
 

“Mmmh”, entkam es ihr, als sie den Kuss erwiderte und ihre Arme um seinen Nacken schlang. Wie von selbst wurde diese Zärtlichkeit feuriger und inniger. Nur zu gerne nahm er ihre Zunge mit seiner gefangen und ließ von ihren Lippen nur ab, damit sie Luft schnappen konnte.
 

“Möchtest du heute noch etwas unternehmen?”, fragte er sie, während seine Hand über ihren Rücken streichelte.
 

“Ehrlich gesagt... würde ich gerne mit dir unter uns sein”, hauchte sie an seinen Lippen und hatte dieses schöne Feuer in ihren Augen.
 

“Oh... ein bestimmter Ort?”, fragte er sie, denn sie waren eigentlich an keinen gebunden.
 

“Hm... wie wäre es mit etwas abgelegenem?”, brachte sie den Einwand ein und er grinste leicht.
 

“Da fällt mir sicher ein schönes Plätzchen ein”, grinste er sie an. “Lass uns deinen Eltern und deinem Opa sagen, dass wir für ein paar Stunden unterwegs sind.”
 

Gleich sprachen sie mit den Anderen und Yukiko lächelte das Paar an. “Geht nur... habt Spaß”, sprach sie aus und Rins Wangen zierte eine sanfte Röte.
 

‘Oh man... sie soll man bei einem solchen Anblick nicht über sie herfallen’, merkte sein Biest an und hechelte in seinem Inneren.
 

“Danke... wir sind zum Abend hin wieder da”, meinte Sesshomaru nur und seine Liebste kicherte leise. Sogleich schnappte er sich ihre Hand und sie verließen das Haus, nur um ins Auto zu steigen.
 

“Aber ich habe gar nichts mit genommen”, sagte sie schließlich und blickte zu ihm.
 

“Keine Sorge... du brauchst nichts weiter”, zwinkerte er ihr zu und ließ sie direkt wissen, was er vermutlich vor hatte. Nur zu gerne würde sie diese Zeit ausgiebig mit ihm aus nutzen und genau das würden sie auch tun.
 

Am späten Abend waren sie beide wieder im Elternhaus von Rin und schienen um einiges entspannter zu sein. Der Taisho kam auf die Idee, mit seiner Liebsten in ein Wellnesshotel zu fahren. Dort ließen sie sich massieren, verköstigen und zu guter Letzt waren sie in einem schönen Whirlpool, den sie ein wenig nach ihren Zwecken entfremdet hatten. Dieser kleine Reiz machte beide zusätzlich ganz heiß und sie genossen den Moment in vollen Zügen aus. Obwohl es Rin anfangs etwas unangenehm war, so fing sie sich recht schnell und verführte ihn schließlich nach jeglicher Kunst.
 

“Ihr seht so entspannt aus”, meinte Yukiko.
 

“Wir waren auch für einige Stunden in einem Wellnesshotel”, erklärte Rin ihrer Mutter.
 

“Und das hat sich gelohnt?”, fragte diese nach.
 

“Natürlich... wir hatten zwei Massagen... ein leckeres Abendessen und eben die Möglichkeit im Whirlpool zu entspannen, welches im Zimmer mit drin war”, erklärte Sesshomaru und konnte genau sehen, wie seine künftige Schwiegermutter große Augen bekam, nachdem sie begriff, dass die beiden sicher nicht so brav waren, wie es in dem Augenblick anhörte.
 

“Wow... und das in so kurzer Zeit?”, hakte Yukiko nun nach und wirklich überrascht, wie viel sie in den wenigen Stunden gemacht hatten.
 

“Mhm... ich kann das nur empfehlen”, lächelte Sesshomaru die ältere Dame an.
 

“Dann sollte ich mir das merken”, kicherte sie leise, denn hin und wieder wäre eine kleine Auszeit absolut nicht verkehrt. Schmunzelnd sah Rin ihre Mutter an und auch ihren Vater, der sich das vermutlich schon im Hinterkopf auf geschrieben hatte.
 

“Lasst uns zusammen essen”, meinte Isamu.
 

“Oh... ihr habt auf uns gewartet?”, fragte Rin blinzelnd.
 

“Natürlich... also kommt”, entgegnete Zuko und erhob sich etwas schwerfälliger.
 

Gemeinsam gingen sie ins Esszimmer. Dort setzten sie sich an den gedeckten Tisch und genossen die Mahlzeit. Dabei unterhielten sie sich noch ein wenig, während Isamu etwas mehr über sich berichtete. Denn Zuko war sehr neugierig, aber auch Rin und Yukiko. Sesshomaru grinste immer wieder, da einige Fragen wirklich recht peinliche Antworten mit sich zogen. Schließlich war der Drache einige Jahrhunderte alt. Da hatte er schon einige Erfahrung an sammeln können.
 

“Papa... ich denke für heute ist genug”, meinte Yukiko irgendwann, denn ihr tat ihr Mann doch etwas leid.
 

“Schon gut”, lachte Zuko und Rin stimmte in dieses mit ein. Isamu formte ein Danke auf seine Lippen und gab seiner Herzdame einen Kuss auf die Lippen.
 

Kaum hatten sie sich gelöst, schon räumten sie zusammen ab und Rin brachte ihren Großvater nach oben in sein Zimmer. Zwar war er etwas aufgeregt zwei Yokais in der Familie zu haben, doch die Müdigkeit gewann schlussendlich. Schmunzelnd kam die junge Dame zurück ins Wohnzimmer und half den anderen dabei, alles in die Küche zu tragen. Yukiko packte das Geschirr direkt in die Spülmaschine und Isamu wischte noch einmal über den Tisch im Essraum. “Ihr könnt auch schon schlafen gehen”, meinte Yukiko und lächelte das jüngere Paar an.
 

“Gute Nacht”, verabschiedete sich Rin und gab ihren Eltern jeweils ein Bussi auf die Wange.
 

“Schlaft gut”, fügte Sesshomaru lächelnd an und nahm Rins Hand, um mit ihr nach oben zu gehen.
 

Direkt machten sie sich Bettfertig und gingen die Bilder durch, die sie den Journalisten schicken könnten. Die Wahl fiel auf zwei schöne, wobei Rin die Idee hatte noch die Fotos raus zu suchen, wie sie damals bei der ‘ersten’ Begegnung ausgesehen hatten. Diesen Einfall fand er großartig und suchte nach den Bildern. Von sich hatte er einige in seinem Onlineordner und Rin hatte eines von der Mittelschule in ihrem Zimmer. Daher hatten sie dieses abfotografiert und alles zusammen an Yuna und Akira zugeschickt. Sie waren ein wenig gespannt, was die beiden zu diesen Fotos sagen würden.
 

Da sie alles erledigt hatten, was sie noch tun wollten, kuschelten sie sich aneinander und schliefen recht früh ein. Natürlich ließ es sich Sesshomaru nicht nehmen und streichelte sanft über ihren Rücken, während sie in seinen Armen ein schlummerte. Ein wenig hatte er sich noch beobachtet, ehe er sich die Ruhe gönnte und ebenso in den Schlaf glitt. An ihrer Seite schlief er besser und länger.
 


 

“Sess... ich glaube dein Handy hatte gerade gepiept”, meinte sie leicht verschlafen. So langsam wurde sie wach, denn sie war gerade in ihrem Halbschlaf.
 

“Hn... gut möglich”, sprach er und streckte sich leicht. “Soll ich gleich nachsehen?”, fragte er und sah etwas zu ihr. Er war schon einige Minuten wach gewesen, doch er liebte es ihr dabei zu zusehen, wie sie nach und nach wurde. “Oder erst wach werden?”
 

“Schau doch mal nach, wer was will”, kam es gähnend von ihr und er konnte nicht anders als zu schmunzeln.
 

“Na gut... ich sehe mal nach”, sagte er und fischte nach seinem Handy, welches auf dem Nachtkasten lag.
 

Sein Blick glitt als erstes auf die Uhr auf seinem Display. Es war 9:03 Uhr am frühen Morgen. Noch könnten sie beide einige Momente im Bett entspannen, ehe sie aufstehen sollten. Sogleich blickte er zu dem Symbol der Benachrichtigung. Den kleinen Briefumschlag erkannte er und klickte direkt darauf. Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. “Was ist denn?”, fragte seine verschlafene Gefährtin, die seine Geste mitbekam.
 

“Wir haben eine Mail erhalten...”, fing er an und augenblicklich saß Rin kerzengerade im Bett.
 

“Schon? Gib her”, kam es von ihr und sie wirkte nun ziemlich hellwach. Ein Lachen entkam seiner Kehle, denn sie war wahrlich unglaublich. Doch Yuna und Akira hatten wie versprochen eine E-Mail an das Paar geschickt.
 

“Moment”, lachte er weiter und rutschte zum Kopfende, um sich richtig hin zu setzen.
 

Sogleich schmiegte sie sich an seine Seite und blickte auf das Handy. Sesshomaru hatte die Mail geöffnet und somit auch die Datei. Diese enthüllte den Artikel, welchen beide verschlangen. Zeile um Zeile lasen sie es sich durch und betrachteten die Bilder, die sehr gut hervor gehoben wurden. “Wow”, staunte Rin und blickte zu ihrem Gefährten auf.
 

“Sie verstehen ihren Job sehr gut”, grinste er leicht und sie nickte. Ein wenig war sie sprachlos und freute sich sichtlich, wie dieser Artikel geschrieben wurde.
 

“Einfach unglaublich... sie haben ein Talent darin”, meinte sie und er nickte.
 

“Das ist einer der Gründe, warum sie so beliebt sind”, erklärte er ihr und sie strahlte. “Also kann ich ihnen sagen, dass es so passt... oder hast du Änderungswünsche?”, wollte er wissen.
 

Einige Momente überlegte sie sogar und überflog noch einmal den Text. Erst dann antwortete sie ihm, dass dieser so passen würde. Lediglich an zwei Stellen würde sie es anders umschreiben. Dies notierte er sich und schickte direkt den Journalisten die Antwort. Ihm war beides recht, aber am meisten sollte sich Rin wohl fühlen dabei. Daher gab er ihr die komplette Entscheidungsfreiheit dafür. Nur wenige Minuten später erhielten sie die überarbeitete Version und mit dieser war Rin sehr zufrieden. Demnach würde der Artikel so in der Freitagsausgabe erscheinen.
 

“Ich bin ganz schön aufgeregt”, gestand sie und er grinste leicht.
 

“Mach dir keine Gedanken, Rin”, sprach er sanft aus und küsste ihre Stirn. “Es wird alle Zweifel von Fremden beseitigen und niemand wird sich zwischen uns stellen können”, fügte er an und leicht nickte sie.
 

“Du hast recht... niemand wird uns trennen, denn ich gehöre zu dir, so wie du zu mir gehörst”, entgegnete sie und diesmal war es, der genickt hatte.
 

Sie hatte den Punkt genau getroffen und das freute ihn sehr, dass sie das genauso sah. Damit konnte endlich ihre gemeinsame Zukunft in allen Bereichen beginnen. Sie könnten ohne Einschränkungen das tun, was sie wollten, sobald sie unter Fremden waren. Zwar kam es seltener vor, dass er erkannt wurde, doch für den Fall der Fälle wollte er einfach vorsorgen. Schließlich gab es leider viel zu viele Idioten, die diese feinen Unterschiede einfach nicht sahen und irgendwelche Gerüchte in die Welt streuten. Oft genug hatte er dies erlebt und er wollte sicher nicht, dass Rin genauso da durch müsste, wie alle anderen, die durch die Medien gehetzt und verfolgt wurden.

Enttäuschung

Die nächsten Tage verliefen fast ähnlich. Gemeinsam frühstückten sie, unternahmen etwas und gegen Abend machte das junge Paar etwas unter sich. Rin genoss die Zeit mit ihrer Familie, doch sie mochte auch die Zweisamkeit mit ihrem Verlobten. Mittlerweile war es Donnerstagmittag und die Ausgabe mit dem Interview würde am Freitag in der Früh erscheinen. Ein wenig machte das Rin nervös, doch Sesshomaru lenkte sie sehr gut ab. In seinen Augen müsste sie dies nun mal nicht sein. Alles würde gut laufen und sie hätten damit gleich alle Zweifel beseitig, wie es zu dieser Beziehung kam und vor allem, dass alles normal ablief.
 

Gerade saßen sie alle zusammen im Wohnzimmer und genossen Cappuccino, Kaffee und Tee. Dazu hatten sie noch etwas Gebäck und besprachen, was sie am letzten Tag machen sollten. Denn am Freitagabend würden Sesshomaru und Rin wieder zurück nach Tokio fahren. Wobei sie natürlich nicht an eine Zeit gebunden waren. Im Notfall könnte er mit Hilfe seiner Yokaifähigkeiten sie beide samt dem Auto zurück bringen. “Also ich würde morgen noch gerne mit euch essen gehen”, meinte Rin, denn das wäre sicher ein schöner Abschluss für ihren Aufenthalt.
 

“Doch nur, wenn ich euch einladen darf”, warf Isamu sofort ein und blinzelnd blickte Rin zu ihrem Papa. Dem wollte sie gleich widersprechen.
 

“Das musst du nicht”, kam Sesshomaru seiner Gefährtin zuvor. Denn Geld hatte er mehr als genug, weshalb es daran definitiv nicht scheitern sollte.
 

“Ich möchte euch beide einladen”, lächelte der Drache und wollte sich auf diese Weise bei dem Paar bedanken. Leicht seufzte Rin, aber auch Sesshomaru, da sie merkten, wie ernst es dem Älteren war. Daher nickten sie nun zustimmend und Yukiko drückte die Hand ihres Mannes.
 

“Na gut, Papa... aber nur ausnahmsweise”, meinte Rin kichernd, während Isamu breiter grinste.
 

Schmunzelnd beobachtete Yukiko die beiden und konnte nicht anders als zu grinsen. Sie benahmen sich genauso, wie zuvor und das erfreute sie sehr. Einmal mehr war sie froh, ihm damals begegnet zu sein. Obwohl er ihr verschwieg, was er war, wollte sie nun diese Seite auch richtig kennen lernen. Denn seinen Charakter und seine Gefühle hatte er nie verstellt. Sie war schon immer der Meinung, dass Aussehen nicht alles war.
 

Deshalb war sie umso neugieriger auf seine wahre Natur und alles, was damit zu tun hat. Natürlich müsste sie noch mit ihrem Vater sprechen, aber auch mit Rin. Da diese neue Entwicklung einiges verändern würde, sobald Isamu sie markieren würde. Aber diese Unterhaltungen würden sie in den nächsten Wochen erst führen. Für den Moment würde noch alles so bleiben, wie es war. Nur mit dem Unterschied, dass sie in diese Welt ebenfalls eingeweiht war. So absurd es auch klingen mag, so waren Yokais und Hanyous präsenter denn je.
 

“Sagt mal... wann genau kommt denn das Magazin mit eurem Interview heraus?”, fragte sie in ihrer Neugier nach, denn sie wollte unbedingt davon lesen. Leicht schluckte Rin, da sie wieder etwas nervös wurde.
 

“Nun... für gewöhnlich geht es um Mitternacht in den Druck... bis drei wird es fertig gemacht und danach direkt an die Läden und Kioske gebracht. Ab 5:00 Uhr kann man es im Kiosk kaufen”, erklärte Sesshomaru und drückte die Hand seiner Liebsten.
 

“Unglaublich... meine kleine Enkelin wird im Magazin zu sehen sein”, kam es aufgeregt und ebenso freudig von Zukos Lippen. Er konnte es genauso wenig erwarten das Interview zu lesen.
 

“Opa... ich bin doch kein Popstar”, meinte Rin und eine zarte Röte zierte ihre Wangen. Über diesen Kommentar konnte der Taisho nur schmunzeln.
 

“Und doch wirst du berühmt werden”, sprach Zuko die Tatsache an und man konnte ihm ansehen, dass er sehr stolz darauf war.
 

“Aber... ich...”, fing Rin an.
 

“So oder so... man wird dich auch erkennen”, merkte Sesshomaru an und sie sah schluckend zu ihm. “Mach dir keinen Kopf... es ist nicht so schlimm.”
 

“Meinst du...”
 

“Ich weiß es, Kleines... zudem bin ich immer an deiner Seite, also entspann dich wieder”, lächelte er sie sanft an und sie versuchte das wirklich.
 

Nach einer Weile gelang es ihr auch und sie sprachen ein wenig über andere Artikel, denn nun wollten sie natürlich alles wissen. Sesshomaru gestand, dass immer er oder Inu eben die Großväter und Väter verkörperten. Fasziniert lauschte Zuko den Worten und fand es unglaublich, wie gut sie all das durchdacht hatten. Es war alles perfekt auf einander abgestimmt. Eine weitere Frage brannte dem alten Mann auf der Zunge, doch er konnte sie nicht stellen. Er wurde von einem Handy unterbrochen. Blinzelnd zog Sesshomaru dieses heraus und runzelte kurz die Stirn über den Anrufer.
 

“Entschuldigt mich kurz”, sagte er und hob schließlich ab. “Takumi... was verschafft mir die Ehre?”, grüßte er den jungen Wolf am anderen Ende des Telefons.
 

“Hey, Sess... entschuldige, dass ich euch störe... ich weiß ja, dass ihr noch unterwegs seid”, erklärte Takumi und überlegte, wie er seinem Freund von dem Vorfall berichten sollte. “Doch ich denke, ihr solltet von mir erfahren”, begann er und Sesshomaru runzelte die Stirn.
 

Bei dieser Geste legte Rin den Kopf schief und entschuldigte sich kurz bei ihrer Familie, ehe sie zu ihrem Liebsten eilte. Sie wollte wissen, warum er so verwundert schien. Stumm legte sie ihre Hand auf seine und er richtete seinen Blick zu ihr. Auch ohne Worte verstand er, was sie sollte. “Warte, Taku... ich mache mal auf Lautsprecher, dann kann Rin mithören”, sagte er seinem Freund und drückte schon den Knopf.
 

“Oh... Ähm... hallo, Rin”, grüßte Takumi die junge Dame nun auch.
 

“Hallo... was wolltest du uns erzählen?”, kam sie direkt auf den Punkt und leicht seufzte der junge Wolf.
 

“Vor knapp einer Stunde war ein gewisser jemand an der Polizeiwache und wollte eine Anzeige gegen dich stellen, Sess”, erklärte der Polizist seinen Freunden.
 

“Hn... also hat er das wirklich getan?”, wollte Sesshomaru gleich wissen.
 

“Jein... er wollte es tun... doch du weißt genauso wie wir alle, dass es da keinerlei Grundlage dafür gibt”, sprach Takumi weiter und Rin blinzelte.
 

“Wartet... Anzeige? Aber wieso das denn?”, fragte sie und wirkte ziemlich fassungslos.
 

“Nun... ähm... ja... ‘Verführung Schutzbefohlene’ sollte die Anzeige lauten”, antwortete Takumi und seufzte leise.
 

“Wer sollte denn solch einen Schwach...”, begann Rin, doch dann unterbrach sie sich selbst. Ihr kam gerade ein Gedanke und ihre Augen weiteten sich dabei. “Es war Ichiro”, sprach sie schließlich aus und es war direkt eine Feststellung und keine Frage.
 

“Gut... kombiniert”, kam es vom anderen Ende des Hörers. Der Wolf wusste nicht, was er noch dazu sagen sollte. Dass dieser Kerl es tatsächlich versucht hatte, fand er schon ziemlich dreist.
 

“Aber er hat die Anzeige doch nicht gemacht?”, hakte die junge Dame nach. Sie musste es einfach wissen, warum es nicht zu dieser kam.
 

“Wenn es nach ihm ginge... hätte er es getan... doch wir wissen alle, dass es keinerlei Handhabe hat. Es ist nun mal Fakt, dass Sess nur Gastdozent ist. Daher ist er wie ein normaler ‘Mensch’ zu behandeln. Wäre er tatsächlich dauerhaft als Professor an der Uni, sehe das Ganze anders aus... dann wäre die Anzeige regelkonform”, klärte der Wolf das Paar auf.
 

“Dessen bin ich mir bewusst, Taku”, sprach Sesshomaru direkt an, da er nur deshalb nicht länger gewartet hatte. Wäre er tatsächlich ein Professor an der Uni, hätte er erst gekündigt, ehe er mit ihr zusammen gekommen wäre.
 

“Aber... wieso tut er das nur?”, kam es von Rin und sie war wirklich etwas verwirrt. Sie konnte sich solch ein Verhalten einfach nicht erklären.
 

“Ich würde sagen, dass er das macht, um eben Sess zu schaden und seinen guten Ruf zu ruinieren”, beantwortete der Polizist diese Frage.
 

“Was... bringt ihm das denn?”
 

“Vielleicht Rache?”, warf der Taisho seinen Gedanken mit ein. Blinzelnd sah Rin zu ihm.
 

“Meinst du... wirklich?”, kam es von ihr und er zuckte nur leicht mit Schultern. Doch sie konnte an seinen Augen erkennen, dass er das genauso meinte. “Aber warum?”
 

“Ich kann es mir nur denken, dass es eben verletzter Stolz ist”, klärte Takumi Rin auf und Sesshomaru nickte.
 

“Das ist die einzige Erklärung für sowas... Rache wegen verletztem Stolz”, fügte der Taisho an. Immer noch konnte Rin das nicht nachvollziehen. Deshalb erklärte Sesshomaru ihr das genauer. “Er ist nun mal ein Mann, der dich verloren hat... du bist nun mal ein Juwel auf Erden”, zwinkerte er ihr leicht zu und mittlerweile erinnerte sie sich daran, dass Ichiro schon immer eifersüchtig war, weil sie eben Takeo Nakemura vergötterte.
 

“Ich... entschuldige... wegen...”, wollte sie ansprechen, doch das ließ Sesshomaru nicht zu. Er küsste sie voller Hingabe und streichelte ihr zärtlich über die Wange.
 

“Nein... nicht dein Fehler, Kleines”, sprach er an ihren Lippen aus und küsste sie erneut, um sie daran zu hindern, noch einmal etwas zu sagen.
 

“Sess... hat recht... dich trifft keine Schuld... es ist einzig und allein seine”, sagte Takumi, denn er sah es genauso wie Sesshomaru und war noch am anderen Ende des Telefons.
 

“Taku hat recht... danke für deine Warnung... doch mach dir keine Gedanken... Ichiro wird uns nicht schaden können”, lächelte der Taisho und Rin nickte ihm zu, denn er hatte es genau auf den Punkt gebracht.
 

“Stimmt... er soll es nur versuchen”, sprach sie aus.
 

‘Mmmh so gefällt sie mir am besten...’, schnurrte sein Biest mal wieder in seinem Inneren.
 

“Soll ich etwas vorbereiten? Für den Ernstfall?”, erkundigte sich der Wolf noch, denn es gab durchaus einige Schritte, die das Paar einleiten könnte.
 

“Hn”, entkam es Sesshomaru von den Lippen. “Im Moment nicht... doch eventuell werden wir eine Klage auf Verleumdung brauchen”, kam er auf den Gedanken.
 

“Sicher, dass es nötig sein wird?”, fragte Rin nach.
 

“Wenn er das irgendwie verbreitet... solltet ihr das tun”, riet Takumi, denn das war wichtig, um gegen diesen Mann vor zu gehen.
 

“Verstehe... in dem Fall habt ihr recht”, stimmte Rin dem zu und Sesshomaru nickte.
 

“Keine Sorge... dies wird das letzte Mittel sein”, versprach er ihr.
 

‘Ach ne... ich dachte, ich darf ihn in Stücke reißen’, knurrte sein Biest.
 

Beruhige dich... Wir zerfleischen keine Menschen mehr... aber wir können sein Ansehen in Stücke reißen..., merkte Sesshomaru an und konnte damit sein Biest zum Glück zügeln.
 

‘Okay... aber nur, solange er Rin in Ruhe lässt... sonst garantiere ich für nichts’, lenkte es nach einer Weile und mit dieser Bedingung war der Taisho einverstanden.
 

“In Ordnung... ich werde es soweit bereit halten... aber sagt mal... was wollt ihr tun, wenn er morgen mit der Presse sprechen sollte?”, warf der junge Wolf seine Sorge ein.
 

“Mach dir keinen Kopf darüber... er soll es nur versuchen”, meinte Sesshomaru und grinste leicht. Rin kicherte und klärte Takumi auf, nachdem dieser ganz ratlos nachgefragt hatte.
 

“Oh... du schlauer Hund”, lachte der Polizist los. “Das war sehr klug von euch... und nicht nur wegen ihm... die Menschen sind leider ein wenig... gehässig... wobei es auch Yokais und Hanyous gibt, die so sind.”
 

“Aus diesem Grund... wollte ich das direkt aus der Welt schaffen. Da Rin dem zugestimmt hatte, ist das der leichteste Weg gewesen”, lächelte der Daiyokai und streichelte Rin beruhigend über den Rücken.
 

“Gut... dann werde ich euch nun nicht weiter stören”, meinte Takumi.
 

“Du störst uns nicht... danke dir für deine Warnung”, kam es sanft über Rins Lippen. Sie war ihm wahrlich dankbar dafür, denn nun konnte sie sich seelisch darauf vorbereiten, dass ihr Ex noch etwas vorhaben könnte.
 

“Das habe ich gerne gemacht.”
 

“Sollte noch etwas sein... ruf uns einfach wieder an, Taku”, bat Sesshomaru. Direkt bejahte der Wolf dies, wünschte dem Paar noch schöne Tage und verabschiedete sich. Wobei er anmerkte, dass er sich schon auf Samstag freute, denn da würde er am Abend den anderen dabei helfen den Saal für die Babyparty vor zu bereiten.
 

“Bis Samstag”, verabschiedete das Paar Takumi.
 

Kaum hatten sie das ausgesprochen, schon beendeten sie den Anruf. Augenblicklich seufzte Rin und er schloss sie in seine Arme. Liebevoll drückte er sie an sich und sie schmiegte sich an seine Brust. Sie brauchte einfach diesen Moment, denn die Enttäuschung über ihren Exfreund saß gerade ziemlich tief. Niemals hätte sie gedacht, dass dieser so etwas tun würde. Wobei sie sich auch nicht vorstellen konnte, dass er eines Tages mit ihr umgehen könnte, als wäre sie eben jemand, der einen hinhielt. Erneut wurden ihr die Augen geöffnet, wie falsch Ichiro sich verhalten hatte.
 

“Geht es?”, fragte Sesshomaru besorgt, während seine Hand über ihren Rücken glitt.
 

“Ja... ich bin einfach nur enttäuscht... wie dumm ich doch war... ich hätte gleich auf mein Bauchgefühl hören sollen”, seufzte sie und traute sich nicht auf zu sehen.
 

“Rin... sieh mich bitte an”, bat er, doch sie schüttelte leicht den Kopf. Daher legte er einen seiner Finger unter ihr Kinn und hob so ihren Kopf leicht an. “Du warst nicht dumm... du hast dich nach Liebe gesehnt und gedacht, dass er dir diese geben konnte”, erklärte er sanft und küsste ihren Mundwinkel. “Du hast noch rechtzeitig die Beziehung gebrochen, ehe du darin gefangen warst”, sprach er weiter und küsste voller Liebe ihre Lippen.
 

“Mmmmh”, keuchte sie in diesen hinein. Wie von selbst schlang sie ihre Arme um seinen Nacken.
 

“So ist es richtig... lass dich bei mir fallen und ich halte dich... alles andere ist nicht wichtig”, raunte er an ihren Lippen und sie lächelte leicht verlegen.
 

“Danke, dass du so bedingungslos zu mir stehst... auch schon damals hast du das getan.”
 

“Und ich werde dies auch künftig tun, denn ich liebe dich mit allem was ich habe”, kam es ihm ohne zu zögern über die Lippen. Augenblicklich hatte sie wieder diese zarte Röte im Gesicht, die er nur zu gerne sah.
 

“Ich liebe dich auch... entschuldige, dass ich hin und wieder ins Straucheln komme”, sprach sie sanft aus.
 

“Schon gut... ich helfe dir gerne dabei wieder festen stand zu haben”, lächelte er sie sanft an und dafür war sie ihm dankbar. Er hatte er nie etwas vorgeworfen und nahm sie eben so wie sie was. Mit all ihren Ängsten und Macken.
 

“Lass uns zurück zu den anderen... bestimmt wundern sie sich, wo wir so lange bleiben”, meinte sie, denn sie wollte ihre Eltern nicht auch noch beunruhigen.
 

Zustimmend nickte Sesshomaru ihr zu und nahm sein Handy wieder in die Hand, um Inu und Masaru zu informieren. Er konnte sich denken, dass Takumi den beiden ebenfalls geschrieben hatte, doch doppelt hielt bekanntlich besser. Danach steckte er das Handy weg und ging mit Rin zurück zu ihrer Familie. Natürlich hatte Yukiko direkt bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Daher musste sie wohl ihrer Familie erzählen, was passiert war. So ruhig wie möglich sprach sie darüber, während Sesshomaru sanft seine Finger mit ihren verschränkt hatte.
 

“Ernsthaft?”, hakte Isamu nach und leicht nickte Rin. “Macht euch keine Sorgen... das wird schon alles gut gehen. Er hat keinerlei rechtliche Grundlage”, sprach der Drache weiter und dem pflichteten Zuko und Yukiko bei.
 

“Vor allem trifft dich keine Schuld”, meinte Yukiko sanft. Mittlerweile kannte sie ihre Tochter gut genug, um zu wissen, dass sie sich selbst Vorwürfe machte.
 

“Deine Mutter hat vollkommen recht”, sprach Isamu und Sesshomaru nickte sofort. Denn er sah es genauso.
 

“Ich... danke”, hauchte Rin mit roten Wangen. “Ich muss mir das immer wieder vorsagen”, murmelte sie, doch die anderen verstanden sie durchaus. Zärtlich tätschelte Yukiko die freie Hand ihrer Tochter.
 

“Das solltest du... denn du bist nicht für das Handeln der anderen verantwortlich”, fügte die Ältere hinzu, da es so war. Nur die Person selbst trug die Schuld für die Taten. “Zudem denke ich, dass dein Verlobter dies schon regeln wird”, zwinkerte sie und Sesshomarus Mundwinkel zuckten verdächtig nach oben.
 

“Aber sowas von... niemand wird mit solch einen Unsinn verbreiten und auch noch ungestraft davon kommen”, bestätigte er seiner Schwiegermutter in Spe.
 

“Siehst du, Rin... und wir stehen hinter dir”, lächelte ihre Mutter sie an und drückte ihre Hand sanft.
 

“Genau wie die Yokais und Hanyous immer hinter euch stehen werden”, merkte Isamu an und schenkte seiner Tochter ein aufmunterndes Lächeln.
 

Dankbar sah sie ihre Eltern an und freute sich über diesen Rückhalt von ihrer Familie. Sesshomaru lächelte leicht und gab Rin einen Kuss auf die Schläfe. Aus diesem Grund nahm sich die junge Frau vor, nicht mehr so viel zu zweifeln. Sie hatten alle recht. Obwohl sie noch einen kleinen faden Beigeschmack hatte, wollte sie nicht mehr an ihren Ex denken. Denn ansonsten hätte er gewonnen und diese Genugtuung wollte sie ihm sicher nicht geben. Sie würde an Stärke gewinnen und sich nicht mehr so einfach von jemanden aus dem Konzept bringen lassen.
 

“Danke... ihr seid die Besten”, lächelte sie ehrlich und Yukiko kicherte.
 

“Ist doch logisch... wir lieben dich, Rin”, erklärte sie ihrer Tochter und diese löste sich von ihrem Gefährten, nur um ihre Mama zu umarmen.
 

“Und ich habe euch wahnsinnig lieb”, hauchte sie und drückte ihre Mutter an sich.
 

Den Abend verbrachten sie gemeinsam und suchten ein Brettspiel aus, um es zusammen spielen zu können. Sogar Zuko machte mit, denn es war in seinen Augen das Schönste mit der Familie zu sein. Es machte ihnen allen sehr viel Spaß und die Zeit rannte nur so dahin. Das war normal, sobald man Freude hatte. Kurz vor Mitternacht verabschiedete sich jedoch Zuko von den anderen, da ihm bereits schon in der letzten Runde die Augen zu fielen. Rin begleitete ihn noch hinauf und er sprach noch etwas mit ihr, um ihr Mut zu machen und ihr zusätzlich den Halt geben, denn sie zuvor von ihnen erhalten hatte.
 

“Danke, Opa... ich werde mich nicht von diesem Idioten bestimmen lassen... wenn er Ärger will, dann sollte er sich auf das Echo gefasst machen”, sprach sie überzeugt aus, denn diesen Entschluss hatte sie bereits getroffen. Nun wurde sie noch mehr darin bestärkt.
 

“Das ist meine Enkeltochter”, grinste ihr Opa und drückte sie noch ein. “Und nun viel Spaß noch mit deinem Schatz”, zwinkerte er und prompt wurde sie knallrot.
 

“OPA!”, rief sie fast schon aus und er lachte los.
 

“Ich war auch mal jung... also genieße es. Liebe ist ein wunderbares Gefühl und verleiht einem eine enorme Kraft und Macht.”
 

“Du hast recht, Opa... danke dir... hab dich lieb”, lächelte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange. “Schlaf gut und bis morgen”, sagte sie und er nickte zustimmend.
 

“Danke... ihr später auch”, zwinkerte er ihr zu und erneut zierte eine Röte ihre Wangen. Um der Peinlichkeit zu entfliehen, verließ sie sein Zimmer und war froh erst einmal nicht mehr von ihrem Großvater auf ihr Sexleben aufmerksam gemacht zu werden.

Der letzte Tag des Urlaubes

So schnell Rin konnte lief sie in ihr Zimmer, wo bereits Sesshomaru auf sie wartete. Natürlich entgingen ihm die roten Wangen seiner Liebsten nicht und er musste auf passen nicht zu grinsen. “Alles okay bei dir?”, fragte er, da sie die Tür mit einem tiefen Seufzen geschlossen hatte.
 

Ruckartig sah sie auf und ihre Wangen wurden nur noch röter, so dass sie einer Tomate Konkurrenz machen konnte. Eilig nickte sie und ging zum Bett, um ihr Nachthemd zu nehmen, denn sie würde sich nun für die Nacht fertig machen. Unbedingt musste sie vermeiden, dass er sah, wie unangenehm es für sie war. Ihr war aber auch klar, dass er dank seines Gehörs vermutlich das Gespräch mit verfolgt hatte. Daher atmete sie einmal tiefer durch. “Mir ist das peinlich, dass Opa so über unsere... Nächte denkt”, sprach sie schließlich flüsternd aus.
 

“Ach, Kleines... dir muss das nicht peinlich sein. Dein Opa hatte genauso ein erfülltes Leben... daher kann er sich wohl denken, dass wir ebenfalls aktiv sind”, versuchte er sie zu beruhigen.
 

“Ich weiß... dennoch fühlt es sich komisch an, dass er es weiß”, murmelte sie und Sesshomaru nahm sie in den Arm.
 

“Es ist nichts Falsches daran, dass man sich unwohl fühlt. Ehrlich gesagt liebe ich deine Schüchternheit in diesen Momenten ebenfalls, wie deine starke und mutige Seite. Es ist vollkommen in Ordnung, denn das bist du”, sprach er aus und sie blickte auf. “Oder möchtest du deshalb auf die... Intimität verzichten?”, fragte er und ihre Augen weiteten sich dabei. Sofort schüttelte sie den Kopf. “Siehst du... also alles gut... früher... war es ein Kompliment, dass jemand diese Aktivitäten bemerkte und anerkannte.”
 

“Was?!”, entkam es ungläubig von ihr und erneut zierte eine dunkle Röte ihre Wangen.
 

“Kleines... du weißt doch, dass früher oftmals in der Hochzeitsnacht eines Herrscherpaares der halbe Hof vor der Tür stand und zu gehört hatte, ob wirklich die Nacht durchgezogen wurde, oder?”, fragte er geschickt.
 

‘Oh Kami... bist du eventuell lebensmüde?’, fragte sein Biest in seinem Inneren, denn so etwas konnte er der unschuldigen Rin nicht einfach so sagen.
 

Entspann dich... es ist wichtig, dass sie das weiß... denn so gesehen, haben wir es heut zu Tage um einiges leichter., meinte er und beobachtete, wie viel röter Rin plötzlich wurde.
 

“Ernsthaft?”, hakte sie nach und er nickte ihr zu. “Da... bin ich froh, dass wir damals nicht so weit waren”, brachte sie über ihre Lippen.
 

‘Phahahahahaha... sie ist echt ein Knaller’, lachte es plötzlich in seinem Inneren los.
 

“Wie wahr, Kleines... siehst du, es ist vollkommen normal, dass andere ahnen, was wir tun... solange sie uns dabei nicht zusehen ist doch alles in Ordnung”, zwinkerte er ihr zu und tatsächlich schoben sich ihre Mundwinkel nach oben zu einem leichten Grinsen.
 

“Danke dir... du holst mich immer wieder zurück von meinen komischen Gedanken”, sprach sie sanft aus und legte ihre Arme um seinen Nacken.
 

“Jederzeit, Kleines... schließlich möchte ich noch viele... ganz viele Intimitäten mit dir austauschen”, meinte er leicht grinsend und Rin blinzelte leicht.
 

“So... so... das möchtest du also? Aber nicht mehr heute”, kam es ernst von ihr und mit großen Augen starrte er sie an.
 

“Das... kann doch nicht dein Ernst sein”, entgegnete er und man konnte ihm ansehen, dass er gerade fassungslos war. Mit solch einer Aussage hätte er gar nicht gerechnet.
 

“Natürlich ist das mein Ernst!”, erklärte sie ihm und blickte ernst zu ihm auf. “Ich kann doch nicht mit dir schlafen mit dem Wissen, dass Opa ein paar Zimmer weiter genau weiß, was wir nun machen”, führte sie fort.
 

‘HAHAHAHAHAHA’, amüsierte sich sein Biest in seinem Inneren. Es war einfach nur zu genial, wie viel Macht die Frau in seinen Armen über sie beide hatte.
 

Lach du nur... das wird eine lange Nacht., prophezeite er seinem inneren Tier, denn das würde es wahrlich werden. Er war jetzt schon ziemlich erregt und würde sie am liebsten nur noch auf dem Bett unter sich liegen haben.
 

‘Ach was... das wird halb so wild’, meinte es lächelnd und schnurrte leicht. ‘Schließlich ist das nicht das Einzige, was man in der Nacht tun kann’, grinste es und leicht schmunzelte Sesshomaru.
 

Du hast dich verändert...
 

‘Nicht nur ich... wir beide... denn unsere Gefährtin ist bei uns... sie wird nirgends mehr wohin gehen. Sie ist an unserer Seite und wird es zukünftig auch sein...’
 

Wie in guten, so auch in schweren Zeiten... Es stimmte, dass allein dieser Gedanke sie beide ruhiger machte. Diese Gewissheit zu haben, war das Beste, was ihm passieren konnte. Spätestens im März... wird sie auf allen Ebenen mit uns verbunden sein., grinste er, denn da würde es die Hochzeit geben, die sich Rin schon als kleines Mädchen wünschte. Seine Gedanken drifteten leicht ab und lenkten ihn etwas von dem Hier und Jetzt ab.
 

“Nun schau nicht so... komm, Großer... wir haben eine schöne Nacht vor uns”, zwinkerte sie und zog damit seine ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich.
 

“Wie bitte?”, entkam ihm die Frage.
 

“Denkst du ernsthaft... ich wäre so gemein?”, fragte sie nach und erkannte nun, dass er endlich wieder bei ihr.
 

“Oh... Entschuldige... ich war...”
 

“In Gedanken... ich weiß... ich habe es dir angesehen”, lächelte sie ihn an. “Was ging dir denn durch den Kopf?”, wollte sie neugierig in Erfahrung bringen.
 

“Ich... habe mit meinem Biest darüber gesprochen, wie Einzigartig zu bist... und eben, dass wir gemeinsam durch die Zukunft gehen werden”, erklärte er ihr ehrlich und lächelte sie an, während seine Hand über ihren Rücken glitt. “Zudem... wirst du im März unsere Braut sein”, zwinkerte er ihr zu, da er ihr diesen Wunsch erfüllen würde von einer Hochzeit unter den Kirschblüten.
 

“Oh... du willst wirklich im März... unsere Hochzeit feiern?”, fragte sie mit einer zarten Röte um die Nase.
 

“Natürlich... daher können wir auch schon planen... dank dem Interview weiß ich ein wenig, wie du dir das vorstellst”, meinte er und sie blinzelte leicht, ehe sie kichert.
 

“Oh”, entkam es ihr und sie schmunzelte leicht. “Lass uns das in den nächsten Wochen besprechen, wie wir uns das beide vorstellen, denn ich möchte auch, dass es ein besonderer Tag für dich wird, Sess”, sprach sie sanft aus, denn eine Hochzeit sollte ihnen beiden gefallen.
 

“Das klingt perfekt... aber warum nächste Woche?”, fragte er nach und streichelte sanft über ihren Rücken.
 

“Wir sollten zuerst die Babyparty für Kago und Inu über die Bühne bringen, ehe wir uns darum kümmern können unsere Hochzeit zu planen”, meinte sie und er schmunzelte leicht darüber. Doch in dem Sinne hatte sie Recht.
 

“Na gut... einverstanden... also erst das Familienessen und uns verabschieden, dann die Babyparty und unsere Hochzeitswünsche teilen”, zählte er auf und sie überlegte einen Moment.
 

“Nicht ganz, mein Großer”, grinste sie leicht.
 

“Hm?”, entkam es ihm und sie glitt mit ihrer Hand über seine Brust.
 

“Erst... verwöhnen wir uns... schlafen gemütlich und verbringen einen tollen Tag mit meiner Familie, ehe wir uns auf den Rückweg machen würden”, erklärte sie ihm leicht grinsend und seine Augen weiteten sich bei ihren Worten.
 

“Du... willst also...”
 

“Mhm... ich will verwöhnt werden und ebenso dich verwöhnen”, unterbrach sie ihn keck und streckte sich, um seine Lippen mit ihren zu bedecken.
 

Knurrend erwiderte er ihren Kuss und zog sie dichter an sich heran. ‘Mmmmh... sie ist so perfekt für uns’, schnurrte es in seinem Inneren und diesmal konnte er dem nur zustimmen. Rin war durch und durch perfekt. Obwohl ihr das Thema unangenehm war, wollte sie auf diese Zärtlichkeiten nicht verzichten.
 

“Du... bist einmalig”, raunte er an ihren Lippen und sie grinste leicht. “Möchtest du... an einen anderen Ort?”, wollte er von ihr wissen und kurz überlegte sie, ehe sie den Kopf schüttelte.
 

“Nein... denn nur du und ich zählen”, sprach sie ehrlich aus und bevor er darauf reagieren konnte, fügte sie schon an. “Natürlich auch dein Biest... denn ihr seid eins... so wie wir auch eins sind.”
 

‘Ach... einfach nur perfekt’, schnurrte sein Biest und er grinste etwas.
 

“Danke... von uns beiden”, raunte er und fuhr mit einer Hand über ihren Rücken und mit der anderen wanderte er in ihr Haar, während er sich wieder hinab beugte und seine Lippen auf ihre drückte.
 

“Mmmmh... nicht dafür... ich liebe beide deiner Seiten”, zwinkerte sie ihm zu und schon hob er sie hoch, um sie zum Bett zu bringen. Er würde sich extra viel Zeit lassen, damit er sie ordentlich verwöhnen konnte.
 


 

Erst am nächsten Morgen wurde Rin wach und sah zu ihrem Liebsten auf. Er erwiderte ihren Blick. “Sieht du mir schon länger zu?”, wollte sie von ihm wissen.
 

“Vielleicht”, antwortete er leicht grinsend und sie schlug ihm leicht auf den Oberkörper.
 

“Du bist unmöglich... wecke mich doch das nächste Mal”, meinte sie und leicht zuckte er mit den Schultern.
 

“Mal sehen... wollen wir aufstehen und duschen?”, wechselte er geschickt das Thema, denn er liebte es einfach zu sehr, sie zu beobachten.
 

Seufzend stimmte sie dem Vorschlag zu und so gingen beide unter die Dusche. Nach dieser schönen Erfrischung zogen sie sich für den Tag an und packten soweit ihre Sachen wieder zusammen. Obwohl Rin ihre Familie sehr vermissen würde, so freute sie sich darauf in Tokio zu sein. Dort war ihr Leben und würde auch ihre Zukunft liegen. Zudem freute sie sich schon darauf, sobald ihre Freunde da wären, um alles für die Babyparty zu schmücken. Soweit sie wusste, war der Saal bereits gemietet, das Essen würde dorthin geliefert werden und fehlte nur noch die Dekoration, die Hitomi wohl machen wollte.
 

Kaum waren ihre Taschen gepackt, schon gingen sie nach unten und Sesshomaru verstaute diese im Wagen. Denn das sollten sie später nicht auch noch machen müssen. In der Küche wuselte bereits Yukiko herum und tischte ein üppiges Essen auf. Überrascht blinzelte das junge Paar und Rin scherzte darüber, dass sie wohl nach Tokio rollen müsste, da sie nach dem Essen mehr als gesättigt wäre. Amüsiert lachten die anderen darüber auf und der Daiyokai versicherte, dass er sie tragen würde, bevor sie rollen konnte. Das fand die junge Frau sehr süß und gab ihm einen Kuss auf die Lippen.
 

“Wie wäre es, wenn wir den Tag in der Stadt verbringen und dann von dort zum Restaurant gehen?”, schlug Yukiko schließlich vor und dem stimmten die anderen zu.
 

“Das wäre toll... dann können wir zum Mittag ein Eis essen”, kicherte Rin und Sesshomaru schmunzelte etwas.
 

“Etwas Süßes für meine Süße”, meinte er und blinzelte, als sein Handy eine Nachricht ankündigte. “Oh... entschuldigt”, sprach er und fischte nach diesem. Er sah einige Nachrichten auf seinem Display und schmunzelte etwas. “Wie mir scheint... geht das Magazin gerade durch die Decke”, merkte er an.
 

“Huch? In wie fern?”, wollte Rin wissen.
 

“Das Interview kommt sehr gut an... das Magazine ist fast überall ausverkauft... und mehrere Anfragen auf weitere Interviews bei Fernsehshows und Zeitungen gehen ein”, erklärte er und ungläubig sah Rin ihn an.
 

“Ernsthaft?”, hakte sie nach und er nickte direkt und zeigte ihr die Nachrichten. Dabei war auch eine von Kagome, die schrieb, dass sie das sehr gut gemacht hätten. “Oh... ähm... aber wir müssen das nicht machen?”, kam es etwas unsicher von ihr.
 

“Natürlich nicht, Kleines... nur das, was wir machen wollen, wird gemacht... nur das Interview zu der Hochzeit ist verpflichtend, da du das Yuna und Akira versprochen hast”, klärte er sie lächelnd auf und erleichtert atmete sie durch. Damit konnte sie leben, da die beiden sehr sympathisch waren und ihnen wirklich nicht das Wort im Mund herum drehten.
 

“Wie... die Magazine sind vergriffen?”, beteiligte sich Yukiko an dem Gespräch.
 

“Keine Sorge... ein Exemplar müsste bei euch in der Post sein”, beruhigte Sesshomaru seine künftige Schwiegermutter, denn er hatte Yuna gebeten ein Magazin zu ihnen zu schicken.
 

“Wirklich?”, fragte sie nach und er nickte. Sogleich eilte sie hinaus zum Briefkasten. Blinzelnd sah Rin ihrer Mutter nach und schluckte leicht.
 

“Mama... das... hätte doch Zeit gehabt”, meinte Rin mit roten Wangen, doch ihre Mutter schüttelte den Kopf.
 

“Nein... wenn schon so viele davon gelesen haben, wie könnte ich als deine Mutter dies nicht tun”, erklärte sie einfach und setzte sich an den Tisch, wobei Zuko und Isamu neugierig näher rückten.
 

“Ihr... wollt das jetzt lesen?”, kam es fast schon ungläubig von Rins Lippen.
 

“Natürlich”, kicherte Yukiko und blätterte schon zu der Doppelseite. “Wow... die Bilder sehen echt toll aus”, sprach sie aus und begann auch schon zu lesen.
 

Etwas unruhig kaute Rin auf ihrer Unterlippe und Sessohmaru zog sie einfach direkt auf seinen Schoss. Überrascht blickte sie auf und blinzelte. “Mach dir keine Gedanken, Kleines... Du hast alles richtig gemacht”, sprach er sanft aus und streichelte beruhigend über den Rücken seiner Gefährtin.
 

“Trotzdem... mir ist das ein wenig unangenehm”, murmelte sie, doch er winkte ab.
 

“Muss es nicht sein, Kleines”, sprach er sanft aus und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. “Du hast sehr gute Antworten gegeben”, lächelte er sanft und sie nickte leicht, ehe sie einmal durchatmete. Er hatte in dem Sinne Recht gehabt. Sie müsste sich nur noch daran gewöhnen und damit würde sie genau jetzt beginnen.
 

“Gut... ich werde es so sehen”, entgegnete sie lächelnd ihren Liebsten an und schmiegte sich an ihn heran.
 

Es dauerte etwas, bis die drei fertig gelesen hatten. Direkt schwärmte Yukiko und lächelte das junge Paar an. “Das ist unglaublich schön”, sprach sie aus und griff nach der Hand ihres Mannes.
 

“Das habt ihr sehr gut gemacht... der Artikel ist großartig geworden”, pflichtete Isamu seiner Frau bei und erwiderte den Druck an seiner Hand.
 

“Danke... Mama und Papa”, sagte Rin verlegen und lächelte ihre Eltern ehrlich an.
 

“Und die Hochzeit wird also unter den Kirschblüten stattfinden?”, wollte Zuko von seiner Enkelin wissen.
 

“Mhm... darin sind Sess und ich uns einig... alles andere werden wir dann in den kommenden Wochen sehen”, erklärte Rin und lächelte ihren Großvater an.
 

“Das freut mich wahrlich zu hören. Das wird eine schöne Hochzeit”, schwärmte Yukiko und freute sich schon darauf. Lächelnd nickte Rin und verschränkte ihre Finger mit den seinigen.
 

“Ihr werdet als erstes erfahren, wie das ganze aussehen wird”, versprach der Taisho und dankbar sah Rin zu ihm auf. “Sobald wir darüber gesprochen haben, doch zuerst kümmern wir uns um die Babyparty für meine Schwägerin und meinen Bruder”, erklärte er, da er dies so mit Rin besprochen hatte und daran würde er sich halten.
 

“Das klingt sehr vernünftig”, kam es von Isamu und auch Yukiko fand das toll, dass sie sich erst um diese Party kümmern wollten. Danach hätten sie mehr als genug Zeit, um die Hochzeitswünsche ab zu klären.
 

Nach dem Frühstück räumten sie gemeinsam ab und machten sich für die Stadt bereit, um den letzten Tag dort zu verbringen. Denn Rin wollte nicht traurig sein, vor allem weil sie jederzeit ihre Familie besuchen konnten. Es war praktisch, dass Sesshomaru solch eine Fähigkeit hatte. Hand in Hand spazierten sowohl Sesshomaru und Rin als auch Yukiko und Isamu. Wobei das ältere Paar eher bei Zuko blieb. Sie schlenderten durch die Stadt und sahen sich mehrere Schaufenster an, um sich einen Überblick zu verschaffen, was es Neues gab.
 

Es war ein perfekter Tag in Rins Augen und diese leuchteten sogar immer wieder auf. Mit einem zufriedenen Lächeln beobachtete Sesshomaru sie und streichelte sanft über Rins Handrücken. Er war rundum zufrieden, denn seine Liebste schien es zu gefallen. Daher würde er ihr weiterhin solche Momente bereiten. ‘Unsere Gefährtin ist einzigartig und verdient nur das Beste’, bestärkte sein Biest seinen Entschluss zusätzlich.
 

So... ist es... und sie wird auch nur das Beste bekommen., stimmte er dem Vorhaben zu und grinste leicht.
 

Der Tag verlief viel zu schnell und Yukiko wurde leicht traurig darüber. Denn die Zeit mit ihrer Tochter war leider zu früh vorbei gewesen. “Sei nicht traurig, Mama... wir können jederzeit euch besuchen und ihr natürlich uns”, lächelte Rin ihre Mutter an. Leider war das Abendessen bereits vorbei und sie würde mit Sesshomaru sich auf den Rückweg nach Tokio machen.
 

“Rin hat recht, Liebling... wir könnten sie demnächst besuchen, was meinst du?”, lenkte Isamu gleich seine Frau etwas ab, damit sie nicht mehr so traurig war.
 

“Oh... das wäre toll”, meinte sie lächelnd und Rin grinste leicht ihren Papa an.
 

“Ihr könnt jederzeit kommen... vergesst nur nicht Opa mit zu nehmen. Ich muss ihm doch noch so vieles zeigen”, kicherte die Jüngere und Zuko lachte.
 

“Keine Sorge... das wirst du schon noch... wir kommen euch bald besuchen”, versprach Zuko demnach und so verabschiedete sich das junge Paar, nur um in den Wagen zu steigen und los zu fahren.
 

Eine Weile sah Rin noch in den Rückspiegel und lächelte, da ihre Mama ihnen nachwinkte und an Isamu gelehnt war. Sie war sich sicher, dass die beiden alles schaffen würden. “Danke dir für diesen tollen Urlaub, Sess”, sagte sie, nachdem sie ihre Familie nicht mehr sehen konnte. Sie hatte ihren Blick zu ihm gewandt.
 

“Jederzeit, Kleines... sage mir nur, wenn du hier her willst und wir kommen her”, versprach er ihr und fuhr sicher über die Straßen. “Und nun... ruh dich noch etwas aus... wir werden mitten in der Nacht in Tokio sein und morgen Früh steht das Rudel sicher auf der Matte”, meinte er schmunzelnd, denn er kannte die Wölfe mittlerweile sehr gut. Sie würden sicher wenig Erbarmen mit ihnen haben, nur weil sie so spät Heim gekommen wären.
 

“Ist gut... aber bekommst du auch genug Schlaf, Liebling?”, wollte sie wissen und er schmunzelte leicht.
 

“Natürlich... ich brauche doch nur drei Stunden”, erklärte er ihr mit einem zarten Lächeln. Dies noch einmal zu hören, beruhigte Rin ungemein. Sie nickte leicht, legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel und schmiegte sich etwas in den Sitz. Erst dann schloss sie die Augen und gönnte sich einige Augenblicke der Ruhe. Tatsächlich schlummerte sie ein.
 

Der Taisho fuhr die gesamte Strecke in die Hauptstadt zurück. Zwar hätte er seine Fähigkeit nutzen können, doch das wollte er nicht. Schließlich konnte er während dem Fahren noch ein wenig überlegen, denn er wollte alle Optionen abwägen, die er haben würde, sollte der Fall der Fälle ein treffen. Dadurch, dass er den Ex seiner Verlobten kannte, konnte er sich nur zu gut vorstellen, dass dieser nicht so einfach locker lassen würde. Aber für den Moment würde er Rin noch nicht beunruhigen. Er würde mit ihr am Abend, nachdem alles für die Party bereit war, sprechen und ihr die Möglichkeiten aufzeigen, wie sie gemeinsam als Paar auf Ichiros mögliche Pläne reagieren könnten.

Zurück in Tokio

“Komm schon, Inu”, hörte der Hanyou schon am frühen Morgen seine Frau nörgeln.
 

“Och nö... ich will noch etwas kuscheln, Juwel”, raunte er und zog sie dichter an sich heran. Dabei hatte er seine Hand auf ihrem Bauch und lächelte, da er den Kleinen allzu deutlich spüren konnte.
 

“Inu... komm schon. Hitomi ist bald hier und wir wollten doch nach unserem Kleinen sehen”, drängelte sie leicht, denn die Untersuchung sollte direkt passieren. Sie wollte ihren kleinen Jungen sehen, denn anders hatten sie keine Möglichkeit dazu.
 

“Juwel... wir haben noch genug Zeit... Hitomi kommt doch erst gegen 10 Uhr in Tokio an”, meinte er und gähnte einmal, da er noch nicht richtig wach war.
 

“Eben... wir sollten aufstehen, duschen, anziehen und etwas zum Frühstück besorgen, ehe wir zu ihr fahren”, zählte Kagome die Dinge auf, die sie noch erledigen wollte, ehe sie zu Hitomis Unterkunft fahren würden.
 

“Na schön”, seufzte Inu und sah leicht zu seiner Frau. “Aber fünf Minuten kuscheln ist wohl noch drin, oder?”, fragte er und setzte seinen Hundeblick auf.
 

Amüsiert schmunzelte Kagome, denn ihr Mann war einfach kein Morgenmensch. Doch gegen Kuscheln würde sie nichts einwenden. Denn sie liebte es an ihn geschmiegt zu sein. Er war dabei oftmals so liebevoll und sie merkte auch, dass ihr Sohn darauf reagierte, wenn sie beide Arm in Arm lagen. Es war alles so perfekt. Schon bald wären sie eine kleine Familie. Sie freute sich schon darauf ihren Kleinen im Arm halten zu können, obwohl sie ebenso etwas Angst hatte. Schließlich war ein Kind eine enorme Verantwortung. Ob sie diese schaffen würde, würde wohl erst die Zeit zeigen.
 

Mehr grübeln konnte sie nicht, denn Inu löste sich tatsächlich nach den fünf Minuten von seiner Frau. Er stand auf und reichte seine Hand seiner Frau. “Na komm... lass uns duschen, Juwel”, meinte er und sie schmunzelte leicht.
 

“Okay”, hauchte sie und lächelte ihren Mann an, während er sie auf die Beine zog und seinen Kopf neigte, um ihr einen sanften Kuss zu geben.
 

Sie wusste nicht genau, wie er das machte, doch er schaffte es jedes Mal, sie von ihren Sorgen und Ängsten ab zu lenken. Aber auch ihr das Gefühl zu geben, dass sie mit ihm alles könnte. Es war einfach unglaublich, wie Inu sich verändert hatte. Da merkte man einmal mehr, wie viel die 500 Jahre bei ihm ausgemacht hatten. Er war erwachsener und half ihr dabei ebenso zu wachsen und an sich zu arbeiten. Eins stand für sie fest, mit ihrem Mann würde sie absolut alles schaffen. Dankend sah sie zu ihm auf, nachdem sie ihren Kuss unterbrochen hatte.
 

“Mmh... ich liebe es am Morgen mit dir auf zu wachen”, meinte er und sie bekam rote Wangen.
 

“Genau wie ich, Kokoro”, lächelte sie ihn an und so gingen sie ins Bad, um zu duschen.
 

Es dauerte seine Zeit, bis sie soweit waren, denn Inu konnte seine Finger sicher nicht bei sich behalten. Kagome war viel zu heiß und er konnte ihr nicht widerstehen. Seine Liebkosungen nahm sie nur zu gerne an. Sie liebte es, wenn er ihr auf diese Weise zeigte, wie begehrenswert sie war. Vor allem jetzt, wo sie sich oft etwas dick vorkam und etwas Sorge hatte, dass Inu sie nicht mehr so schön finden könnte. Immerhin hatte sie einige Pfunde zugelegt. Klar war das der Schwangerschaft zu verschulden, dennoch hatte sie nun mal zugenommen.
 

“Komm, Juwel... wir ziehen uns an und fahren rüber zum Haus. Dort sehen wir nach unserem kleinen Schatz”, hörte sie und erneut musste sie schmunzeln.
 

“Wie machst du das nur, Kokoro?”, fragte sie und erntete einen verwirrten Blick von ihrem Mann.
 

“Was meinst du?”, fragte er sie, während sie beide zum Schlafzimmer gingen, um sich für den Tag an zu kleiden.
 

“Du weißt genau, wie du mir den Moment versüßen kannst”, meinte sie und seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. Zeitgleich zuckte er mit den Schultern.
 

“Wer weiß... aber mittlerweile weiß ich, was meine Frau möchte und braucht”, erklärte er grinsend.
 

“Stimmt... das weißt du nun”, lächelte sie ihn an und fischte nach ihrer Unterwäsche. Dazu noch eines ihrer Strickkleider und eine passende Leggings.
 

“Mhm, so wie du weißt, wie du mich beruhigen kannst”, sprach er sanft aus und zog seine Boxershorts an. Er nahm auch eine Jeans heraus und ein Hemd farblich abgestimmt an Kagomes Kleid. “Ich denke... das ist so perfekt”, meinte er und blickte zu ihr.
 

“Wow... du siehst unglaublich aus”, kam es von Kagome und er grinste leicht.
 

“Genau wie du, Juwel”, raunte er und trat zu ihr, um seine Lippen auf ihre zu legen.
 

Nach diesem schönen und süßen Kuss lächelten sie sich an und machten sich auf den Weg zum Flur. Sie zogen ihre Schuhe und Jacken an, ehe sie die Wohnung verließen und mit dem Aufzug in den Keller fuhren. Bei den Autos lächelte Kagome sanft. “Oh... Sess ist mit Rin schon da?”, fragte sie nach und ihr Mann nickte.
 

“Sie sind irgendwann in der Nacht Heim gekommen”, antwortete er und leicht nickte sie.
 

“Dann schlafen sie sicher noch”, schmunzelte sie, denn sie konnte sich sehr gut vorstellen, dass sie müde nach der Fahrt waren. Zu mindestens Rin, da Sesshomaru wenig Schlaf brauchte.
 

“Rin ja... Sess ist vermutlich schon wach”, zuckte Inu mit seinen Schultern und hielt seiner Frau die Beifahrertür auf.
 

Dankend stieg Kagome ein und auch er nahm hinter dem Steuer Platz, nachdem er den Wagen umrundet hatte. So fuhren sie beide zum Haus, um Hitomi an zu treffen. Leise gähnte Inu, als er schon einparkte und Kagome schmunzelte leicht. Scheinbar war ihr Mann noch nicht ausgeschlafen. “Wir legen uns später noch ein wenig hin”, versprach sie ihm und er blinzelte leicht.
 

“Mmmh, ein Nickerchen wäre perfekt”, meinte er. Zwar würde er keines brauchen, doch seine Liebste sicher. Sie war nun mal schneller erschöpft, doch das war kein Wunder. Immerhin trug sie seinen Sohn unter ihrem Herzen.
 

Da dies geklärt war, konnten sie aussteigen und gingen zur Haustür, welche bereits aufgemacht wurde. Hitomi hatte das Paar bereits erwartet und lächelte sie sanft an. “Kommt rein, es ist doch noch etwas frisch”, meinte sie und hatte natürlich Sorge, dass Kagome sich noch erkälten könnte.
 

“Mach dir keine Sorgen... es ist gerade sehr angenehm”, lächelte die Miko und genoss die herbstlichen Temperaturen sehr. Es war nicht zu kalt und vor allem nicht zu warm. Der Sommer war nicht gerade angenehm als Schwangere, aber sie hatte das sehr gut geschafft.
 

“Trotzdem solltest du nicht zu lange draußen bleiben”, meinte Hitomi lächelnd und Kagome kicherte leise.
 

“Schon gut... und keine Sorge... Inu achtet darauf”, erklärte sie und sah zu ihrem Mann, der seine Hand auf ihren Rücken gelegt hatte.
 

“Rein mit uns, damit wir nach unserem kleinen Schatz sehen können”, lockte er sie einfach ins Warme.
 

Mit diesen Worten zauberte er seiner Frau ein strahlendes Lächeln auf die Lippen. So schnell sie konnte, eilte sie ins Haus und die Wölfin musste sich ein Lachen verkneifen. Scheinbar war dies eine gute Methode, um die Miko hinein zu bewegen. Zufrieden folgte Inu seiner Frau und schloss die Tür hinter ihnen. Denn die kalte Luft brauchten sie sicher nicht im Haus. “Oh... ist Aidan gar nicht hier?”, bemerkte Kagome das Fehlen von dem Wolf.
 

“Er kommt heute Abend her... er musste noch was erledigen”, meinte die Wölfin lächelnd und ging in die Küche, um Tee und Kaffee zu machen.
 

“Das ist schön... dann ist er auch bei der Party dabei”, freute sich Kagome schon sichtlich darauf.
 

“Natürlich”, grinste die Ärztin das Paar an. “Wir freuen uns schon alle darauf.”
 

“Ich freue mich schon alle wieder zu sehen”, lächelte Kagome ehrlich und Hitomi nickte eifrig.
 

“Oh ja... das auch... wollen wir nach dem kleinen Sonnenschein sehen, oder zuerst Tee trinken?”, wollte sie von der Miko wissen und schmunzelte, als diese gleich Richtung Behandlungsraum ging. “Dann machen wie erst die Untersuchung”, lächelte sie sanft die Schwangere an.
 

“Ist wohl besser”, meinte Inu zustimmend und folgte den beiden Damen.
 

Im Zimmer bat Hitomi Kagome darum, bereits auf der Liege Platz zu nehmen und sich zu legen. Sie selbst wusch ihre Hände und desinfizierte diese, damit alles steril bleiben würde. Nachdem sie zurück kam lächelte sie zärtlich, denn die Miko war schon bereit dazu untersucht zu werden. Sie hatte sich hingelegt und auch schon den Babybauch frei gemacht. Inu stand neben ihr und sie hielten Händchen. Über diese Anblicke erfreute sich Hitomi am meisten, denn es zeigte ihr, dass beide sich schon darauf freuten und vor allem aber sich Halt gaben.
 

“Dann sehen wir doch mal, wie es eurem Kleinen im Bauch geht”, meinte die Ärztin und desinfizierte ihre Hände noch einmal, ehe sie nach dem Gel griff und Kagome davor warnte, dass es kühl werden würde.
 

“Stimmt... es ist wieder recht kühl”, kicherte die Miko.
 

“Gab es denn irgendwelche Beschwerden in der Zwischenzeit?”, wollte Hitomi noch wissen.
 

“Nur das übliche... aufgeblähter Bauch, Müdigkeit und eben leichte Rückenschmerzen. Aber da haben mir die Yogaübungen gut geholfen und Inu hatte mir den Rücken massiert”, erklärte Kagome mit einem sanften Lächeln und sah zu ihrem Mann auf.
 

“Sehr gut... ich freue mich, dass ihr für euch eine sehr gute Lösung gefunden habt”, lächelte die Wölfin und nahm den Ultraschalkopf, um mit diesem über den Bauch gleiten zu können.
 

“Mhm... dadurch sind die Schmerzen fast gar nicht mehr da. Das ist wirklich faszinierend”, fasste Kagome es zusammen und Hitomi kicherte leise.
 

“Oh ja... der Körper ist schon sehr interessant”, bemerkte die Wölfin und lächelte leicht. “Da ist euer kleiner Schatz ja schon”, sprach sie und zeigte den werdenden Eltern den Monitor. Dabei stellte sie das Gerät auf 3D um und ließ ihnen etwas Zeit, um den Jungen zu betrachten.
 

“Er ist so winzig”, kam es fast schon überwältigt von der Schwangeren und auch Inu nickte. Er schien gerade nicht in Worte fassen zu können, wie er sich bei diesem Anblick fühlte. Dieser Augenblick war einer der schönsten für die junge Ärztin.
 

“Der Kleine ist nun etwa 38 Zentimeter groß und wiegt etwas über 1000 Gramm. Wenn ich es richtig ablese sind es 1012 Gramm”, erklärte Hitomi und zog damit die volle Aufmerksamkeit wieder auf sich. “Er wächst schnell und gut heran. Damit ist alles richtig versorgt.” Erleichtert atmete Kagome durch, denn ihre größte Sorge war, dass der Kleine nicht genügend Nährstoffe bekommen könnte.
 

Danach untersuchte Hitomi alles weitere und erklärte dem jungen Paar, dass nun die Entwicklung der Lunge sehr entscheidend war. Das Baby produzierte bereits eine gelartige Substand, um die Lungenoberflächen damit zu überziehen. Dadurch würde eine Verklebung der Lungenbläschen verhindert. Dieser Überzug ermöglicht es den Kindern nach der Geburt zu atmen. Dies wieder rum sorgt dafür, dass Sauerstoff in die Blutgefäße gepumpt würde und der gesamte Körper zirkulieren könnte. Die Bronchialröhren verästeln sich immer und um die 35. Schwangerschaftswoche wäre genügend Surfactan da, damit die eigenständige Atmung gewährleistet wäre.
 

“Was genau bedeutet das nun?”, kam es etwas besorgt von Kagome.
 

“Mach dir keine allzu großen Sorgen, Kago”, sprach gleich Hitomi beruhigend. “Mit jeder Woche, die der Kleine im Bauch bleibt wird er kräftiger. Sollte er jedoch nun zur Welt kommen... wäre er ein Frühchen und wäre bereits überlebensfähig mit der ärztlichen Unterstützung. Doch ich glaube nicht, dass dies bei dir der Fall sein könnte. Es deutet nichts auf verfrühte Wehen hin, deshalb sei da bitte unbesorgt. Solltest du aber spüren, dass Wehen kommen sollten, ruft mich sofort an und ich werde da sein.”
 

“Das ist klar, Hitomi”, sagte Inu ernst. Denn er würde die Ärztin sofort benachrichtigen, sollte etwas nicht stimmen. Das wohl von Kagome und ihrem ungeborenen Sohn hatte nun mal erste Priorität für den Hanyou.
 

“Kann man denn Wehen überhaupt aufhalten?”, wollte nun die Miko wissen und die Wölfin nickte.
 

“Mit wehenhemmenden Mitteln könnte man es wieder aufhalten oder dies hinaus zögern”, erklärte sie und lächelte aufmunternd das junge Paar an. “Kortison wird ebenfalls gegeben, um die Lungenentwicklung mit an zu regen. Damit kann man eine Atemnot nach der Geburt vermeiden”, fügte sie an und hatte damit für den Moment Kagome beruhigen können.
 

“Das ist gut... und das wäre egal, ob es ein Hanyou wäre?”, fragte die Miko noch nach.
 

“Natürlich... bei Wehen ist alles eigentlich gleich”, lächelte die Ärztin und sah sich weiter den Jungen im Ultraschal an. “Oh seht... bei dem Hirnstrommuster könnt ihr erkennen, dass der Kleine die Umgebung anhand der Geräusche wahrnimmt. Ebenso ist ein Unterschied beim Schlafrhythmus zu erkennen. Diese werden immer regelmäßiger und ausgeprägter.”
 

“Wirklich... das... heißt er kann uns schon hören?”, kam es erstaunt von Inu und Kagome klappte der Mund auf.
 

“Mhm... aber keine Sorge. Ihr könnt ungeachtet dessen miteinander Spaß haben. Denn das wird sich nicht verankern. Viel mehr das Gefühl der Geborgenheit und Liebe”, zwinkerte Hitomi dem Paar zu, denn sie konnte erahnen, warum Kagome gerade so fassungslos wirkte.
 

Augenblicklich wurden beide knallrot und Inu schluckte leicht, ehe er sich an dem Nacken kratzte. “Bist du dir sicher?”, wollte er es genauer wissen.
 

“Natürlich... vor allem bei Hanyous und Yokais... diese müssen das Ungeborene mit ausreichend Yoki versorgen und dazu ist der Akt sehr wichtig. Deshalb ändert daran nichts. Solange es Kago dabei gut geht... ist alles in bester Ordnung”, erklärte Hitomi und lächelte beide an.
 

“Okay... dann werden wir uns daran halten”, meinte die Miko mit roten Wangen.
 

Um das Thema zu wechseln sprach Hitomi über die Veränderung an dem Körper der Schwangeren selbst. Dankbar lächelte Kagome die Wölfin an und lauschte den Worten. Dabei erfährt sie, dass der Bauch nun immer weiter wachsen würde. Denn das Baby würde nun einiges an Gewicht zu legen. Zudem sollte sie darauf achten flachere Schuhe zu tragen, damit sie nicht so leicht stolpern könnte. Da ihre Gelenke und Bänder gelockert sind. Der Körper bereitete sich so darauf vor, das dazu kommende Gewicht ab zu federn. Zudem sollte sie sich über mögliche Flüssigkeit im BH nicht wundern.
 

“Was?!”, rief Kagome beinahe aus.
 

“Nur die Ruhe, Kago... das wäre die erste Form der Muttermilch. Nur sei darauf gefasst, dass es mal weniger, aber auch mal mehr sein könnte. Bekommt dabei keinen Schock und schreibt mir, wenn ihr unsicher sein solltet”, sprach die Ärztin gleich beruhigend aus.
 

“Man... sowas ist doch peinlich”, meinte die werdende Mutter und seufzte leise.
 

“Aber nein... das passiert allen in diesem Stadium... denk immer daran, dass dein Junge nach der Geburt damit ernährt wird”, lächelte Hitomi aufmunternd die Miko an.
 

“Oh... stimmt... damit kann ich besser umgehen”, gestand sie direkt.
 

“Siehst du”, meinte die Wölfin und sah zu Inu auf. “Die Rückenschmerzen werden immer wieder mal da sein. Da der Bauch sich ein wenig verlagert vom Schwerpunkt her. Daher passt etwas auf und macht weiterhin die Übungen und auch die Massagen”, bat sie den Hanyou.
 

“Natürlich... das werden wir machen”, versprach Inu sofort. Zufrieden nickte Hitomi und reichte Kagome nun die Tücher zum Saubermachen. Zudem hatte sie noch ein paar Bilder gemacht und legte nun den Ultraschalkopf weg.
 

“Müssen wir auf noch etwas achten?”, fragte Kagome nach, während sie sich das Gel von dem Bauch wischte.
 

“Nun... Sodbrennen könnte weiterhin auftreten. Sollte dies nachts passieren, dann erhöhe die Position deines Oberkörpers etwas, damit du nicht flach liegst”, kam es gleich erklärend von der Ärztin. “Hinzu könnte Kurzatmigkeit kommen. Dein Körper braucht Sauerstoff für euch beide. Also für den Kleinen und dich. Daher mache ruhig mehrere Pausen bei längeren Fußwegen”, sprach sie weiter und Kagome nickte zustimmend.
 

“Okay... da werde ich darauf achten, wenn dies bei mir sein sollte”, meinte sie lächelnd und Hitomi nickte.
 

“Noch etwas, worauf wir aufpassen sollten?”, kam nun die Nachfrage von Inu.
 

“Eigentlich nur auf die Ernährung achten. Eben um Sodbrennen zu vermeiden. Iss lieber weniger und öfter, als zu viel auf einmal”, antwortete Hitomi direkt und überlegte einen Moment. “Ach ja... ihr könntet auch schon die Kliniktasche packen. So vergesst ihr nichts, wenn es dann später mal schnell gehen sollte.”
 

“Huch? Dann bräuchten wir da noch Infos, was wir brauchen würden”, meinte Kagome, denn damit hatte sie sich bis jetzt noch nicht befasst.
 

“Keine Sorge... ich werde euch eine Auflistung zu kommen lassen. Das wird leichter sein, als wenn ich es euch nun aufzählen würde”, sprach die Ärztin lächelnd aus und dankbar nickte das Paar ihr zu.
 

“Du bist die Beste”, lächelte Kagome und hatte ihre Kleidung wieder gerichtet, nachdem sie von der Liege aufgestanden war.
 

“Ich weiß”, grinste diese breit und desinfizierte ihre Geräte. “Geht doch schon rauf und macht euch einen Tee oder Kaffee. Ich komme gleich nach”, bot sie ihnen noch an und das nahmen sie direkt an.
 

Hand in Hand gingen Kagome und Inu in die Küche und holten sich etwas Warmes zu trinken. Sie sprachen noch etwas über die Untersuchung und wollten gerade zurück ins Wohnzimmer, als auch schon Hitomi wieder zu ihnen kam. Somit konnten sie nun gemeinsam trinken und Kagome stellte noch ein paar Frage zu der Untersuchung. “Hast du wieder ein Ultraschalbild für uns gemacht?”, fragte sie nach einiger Zeit.
 

“Natürlich... auch eines in der 3D Ansicht. Da sah er so perfekt aus, weshalb ich mir dachte, dass ihr es auch gerne haben würdet”, sprach Hitomi lächelnd aus und gab Kagome den Mutter-Kind-Pass zurück.
 

Darin wurden die Daten aktualisiert und alles von der Untersuchung eingetragen. Ebenso waren die Bilder mit darin. Auf diese Weise konnten sie nicht verloren gehen. “Das ist klasse. Tausend dank dir”, kam es gleich von Kagome und sie betrachtete sofort die Bilder. “Er ist so süß”, schmachtete sie und lehnte sich an ihren Mann.
 

“Mhm... das ist er wirklich”, raunte Inu und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. Mit einem Lächeln beobachtete Hitomi die beiden. Es war einfach schön sie so glücklich und in Harmonie zu erleben. So etwas war mit der schönste Augenblick für sie. Leicht nippte sie an ihrem Kaffee und lehnte sich gemütlich zurück.
 

In ihren Gedanken war sie bereits bei der Vorbereitung für später. Sie ging noch einmal im Kopf durch, was sie abholen musste und wer ihr später helfen würde. Immerhin wollten sie alles perfekt für die Beiden vorbereiten. Der Tag sollte unvergesslich sein und dafür würden sie alle sorgen. Sobald sie das Paar verabschiedet hatte, würde sie ihre Geschwister anrufen, denn sie wollten ihr beim Schmücken helfen. Damit würden sie es schneller schaffen und zum Abend wäre alles für die Babyparty vorbereitet.

Die Babyparty

“Kümmern wir uns nun um die Party?”, fragte Kagome neugierig, nachdem sie ihren Tee ausgetrunken hatte.
 

“Vergiss es!”, kam es gleich von Hitomi. Sie stellte ihren Becher weg und sah zu der Miko. “Inu und du geht nun etwas entspannen und werdet gegen 18 Uhr abgeholt. Vermutlich wird Sess euch holen und zur Party bringen.”
 

“Aber...”
 

“Kein aber... wir kümmern uns um alles andere”, unterbrach die Wölfin die werdende Mutter direkt. Es war so abgesprochen, dass sie sich um die Feier kümmern würden und das Paar eben nichts tun müsste.
 

“Trotzdem können wir helfen”, meinte Kagome mit roten Wangen.
 

“Könntet ihr... aber wir wollen euch damit überraschen”, erklärte nun Hitomi mit sanfter Stimme und lächelte.
 

Leise seufzte die Miko und Inu schmunzelte. Er hatte extra geschwiegen, da beide Damen ziemlich stur waren. Deshalb sollten sie das untereinander klären. In solche Gespräche würde er sich sicher nicht einmischen. Immerhin hing er noch an seinem Leben. Interessiert hatte er die beiden beobachtet und lächelte schließlich. “Wie wäre es, wenn wir zu deiner Mutter fahren, Juwel?”, bot er ihr an. Da er wusste, dass Manami sicher daheim wäre, war dies bestimmt eine gute Idee, um Kagome ab zu lenken.
 

“Oh... zu Mama?”, fragte sie nach und Inu nickte.
 

“Mhm... ich denke, sie würde auch gerne erfahren, wie es ihrem Enkel geht”, lenkte Inu ihre Aufmerksamkeit schnell von der Party ab.
 

“Stimmt... ich sollte sie auf den neusten Stand bringen”, lächelte Kagome und Inu nickte zustimmend.
 

“Das ist eine sehr gute Idee. Sicher wird sie sich darüber freuen”, sprach Hitomi aus und war Inu sehr dankbar, dass er mit half die Neugier von Kagome im Zaum zu halten.
 

“Das denke ich auch”, pflichtete Inu dem bei und seine Frau nickte, bevor sie schon langsam aufstand und zur Toilette ging. “Sehr gut... dann fahren wir zum Tempel und ihr meldet euch, sobald alles fertig ist”, zwinkerte Inu.
 

“Klar... danke dir... wir machen den Rest fertig und lassen das Essen liefern”, erklärte die Wölfin dem Hanyou, damit er grob wusste, wie weit sie waren.
 

“Perfekt... wir freuen uns schon”, kam es ehrlich von ihm und er stand ebenso auf, um Kagome zu folgen.
 

Nur kurze Zeit später war das Paar auf dem Weg zum Higurashi Tempel. Tatsächlich freute sie sich sehr darauf ihre Mama zu sehen und ihr gleich von den neusten Ereignissen zu berichten. Zudem wollte sie noch einmal in ihrem Zimmer umsehen, ob sie auch wirklich alles mitgenommen hatte. Sie hatte dabei so ein Gefühl, dass sie dort etwas Wichtiges vergessen haben könnte. Deshalb wollte sie sicher gehen, dass sie auch alles bei sich hatte, was für sie einen besonderen Wert hatte. Lächelnd sah sie aus dem Fenster hinaus und streichelte sanft über ihren gewölbten Bauch. Mittlerweile war dieser schon sehr gut zu sehen und sie unsagbar stolz darauf.
 

“Wir sind gleich da, Juwel”, wurde sie aus ihren Gedanken geholt. Augenblicklich sah sie zu ihm und lächelte.
 

“Stimmt”, freute sie sich und Inu parkte schließlich auf dem Parkplatz vor dem Treppenanfang zu dem Aufgang zum Tempel. Es gab nun mal keine andere Möglichkeit den Wagen ab zu stellen. “Uff… diese Treppen werden mich schaffen”, meinte sie und Inu schmunzelte.
 

“Dir sollte klar sein, dass ich dich hinauf tragen werde”, meinte er und zwinkerte ihr zu.
 

“Inu... das geht doch nicht”, entgegnete sie und er grinste nur noch breiter.
 

“Und ob das geht, Juwel”, kam es über seine Lippen und er sah sich einmal um. Seine Öhrchen zuckten leicht und er trat zu ihr heran. Geschickt hob er sie auf seine Arme und sie quietschte leicht auf.
 

“Kokoro!”, rief sie aus und er drückte sie liebevoll an sich. “Lass mich runter”, forderte er sie auf.
 

“Vergiss es”, meinte er und lief die Treppen hinauf.
 

Überrascht blinzelte Kagome und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sie hielt sich damit an ihm fest und lächelte ihn sanft an. Er war einfach unglaublich. Da Inu niemanden in der Nähe spürte, nahm er jede zweite Stufe und brachte sie beide in Sekundenschnelle nach oben. Mit einem sanften Lächeln stellte er sie wieder sicher auf den Boden und bot ihr seinen Arm an. Kichernd hakte sie sich bei ihm ein und war ihm dankbar, dass er sie die Stufen hoch gebracht hatte. “Und wenn dies jemand gesehen hat?”, sprach sie ihre Sorge aus, denn der Tempel war eigentlich gut besucht.
 

“Mach dir keine Gedanken darüber”, begann er und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe, ehe er mit ihr zum Eingang des Wohnhauses ging. “Ich habe die Umgebung zuvor geprüft”, erklärte er ihr und wollte sie mit seinen Worten beruhigen. Tatsächlich half es ihr, denn sie vertraute seinem Instinkt und seinen Fähigkeiten.
 

“Das ist gut”, lächelte sie sanft und klingelte, als sie an der Tür angekommen waren.
 

Es dauerte nicht lange, bis Manami diese aufgemacht hatte und die beiden gleich in ihre Arme zog. Kagome kicherte leicht und Inu grinste. Sie war einfach sehr herzlich und das würde sich niemals ändern. “Schön, dass ihr da seid”, sagte die Ältere und ließ das Paar hinein.
 

“Wir dachten uns... du würdest deinen Enkel gerne sehen”, meinte Inu und Kagome nickte eifrig. Sie hatte bereits den Mutter-Kind-Pass heraus geholt und reichte ihn ihrer Mutter, als sie das Wohnzimmer betraten.
 

“Oh und wie ich das tun würde”, entgegnete Manami und sie setzte sich mit Kagome auf das Sofa.
 

Schon plapperte die Miko drauf los, was es Neues bei ihrem kleinen Baby gab. Zufrieden grinste Inu und ging in die Küche, um Tee zu machen. Zudem bereitete er noch Wasser vor und brachte alles ins Wohnzimmer. So waren die Damen versorgt und sie konnten in Ruhe über den kleinen Nachwuchs sprechen. Das war ein weiterer Grund, warum Inu zu seiner Schwiegermutter wollte. Denn am Abend würden sie sicher keine Zeit dafür haben. Schließlich würden dann zu viele Leute da sein, um gemütlich über den kleinen Spross zu reden.
 

“Danke dir, Kokoro”, lächelte Kagome ihren Mann an, als er das Tablet abstellte und den Frauen Tee einschenkte.
 

“Danke, Inu”, kam es auch von Manami.
 

“Gerne... kann ich noch etwas für euch tun?”, wollte er von ihnen wissen.
 

“Ja, kannst du dich zu mir setzten, Kokoro”, bat Kagome schüchtern und ihr Mann grinste leicht.
 

“Nichts lieber als das”, entgegnete er und setzte sich neben seine Liebste. Er legte seinen Arm sanft um sie, damit sie sich sicher und geborgen fühlen konnte.
 

Lächelnd lehnte sich Kagome an den Hanyou heran und genoss seine Nähe. Sie selbst sprach mit ihrer Mutter über den Kleinen und Manami war neugierig zu hören, wie weit sie mit dem Kinderzimmer waren. “Oh... nun... Inu wollte das kommende Wochenende angehen”, begann die Miko zu erzählen und ihre Mutter lächelte sanft.
 

“Die Möbel wollen wir in den nächsten Tagen aus suchen und Farbe organisieren”, fügte Inu an.
 

“Oh wie schön... möchtet ihr das blau machen?”, fragte die Ältere nach und nippte an ihrem Tee.
 

“Wir sind uns da noch nicht sicher”, gestand Kagome und brachte ihre Mama damit zum Kichern.
 

“Ihr könnt euch beraten lassen, sobald ihr im Möbelladen seid... sie kennen sich sicher auch mit den Farben aus, die ihr nutzen könnt”, gab sie ihnen den Tipp.
 

“Die Idee ist sehr gut, Mama”, lächelte Kagome und Inu nickte zustimmend.
 

“Klingt nach einem sehr guten Plan... und wir lassen alles bis zum Wochenende liefern, damit ich streichen kann”, meinte er und sah leicht zu seiner Frau.
 

“Perfekt”, kam es von ihr und sah ihn ebenfalls an. Leicht beugte er sich zu ihr und küsste sie voller Hingabe. Das alles war ein weiterer Schritt in ihre gemeinsame Zukunft und schon bald würde ein weiterer folgen.
 

“Und der Hausbau? Wie weit seid ihr da?”, wollte die Ältere wissen und das Paar blickte zu ihr.
 

“Die Pläne sind eingereicht. Anfang Dezember bekommen wir Bescheid, ob es so klappen wird”, beantwortete Inu die Frage und schon erzählte Kagome von dem Haus, welches Masaru entworfen hatte.
 

Aufmerksam lauschte Manami den Worten und staunte. Das klang nach einem sehr großen Projekt, doch wusste sie auch, dass sie das alles schaffen konnten. Kagome war schon lange nicht mehr das kleine Mädchen. Sie war mehr als erwachsen und schon bald würde sie selbst Mutter sein. “Das klingt großartig... und es scheint eine Menge Platz dort zu geben”, merkte sie an und trank noch einen Schluck.
 

“Oh ja... denn... Inu und ich sind uns nicht sicher, ob wir nur ein Kind haben werden, oder mehr”, kicherte Kagome mit roten Wangen. Sofort kicherte ihre Mutter.
 

“Verständlich... also habt ihr dann alle Möglichkeiten.”
 

“Genau deshalb haben wir das mit Masa besprochen”, lächelte Inu und streichelte sanft über Kagomes Arm. Verstehend nickte Manami und war froh, dass das Paar sich noch nicht fest gelegt hatten. Damit waren ihnen alle Wege offen und sie konnten frei entscheiden, ob sie noch ein Kind wollen würden. Immerhin waren die beiden noch sehr jung und sollten sich alles offen lassen.
 

Eine Weile unterhielten sie sich noch, ehe Kagome zur Toilette musste. Daher ließ Inu sie ins Bad gehen und half Manami dabei etwas Gebäck vom Oberschrank zu holen. Die Miko selbst machte sich einmal frisch und ging in ihr ehemaliges Zimmer. Mit einem Lächeln sah sie sich um und war immer noch davon fasziniert, dass ihre Mutter nichts geändert hatte. Viele Erinnerungen hatte sie an diesem besonderen Ort. Vor allem an ihrem Schreibtisch, denn Inu hatte sie meist dabei gestört, sobald sie ihre Hausaufgaben machte. Sanft strich sie über den Tisch und lächelte.
 

Dabei betrachtete sie die Bücher, die sie noch dort gelassen hatte. Mit ihren Fingern fuhr sie über die Einbände und lächelte vor sich hin. Es waren mit unter ihre liebsten Bücher, die sie gerne in ihren jüngeren Jahren las. Sie würde diese noch mitnehmen, doch erst sobald sie ins Haus gezogen waren. Denn da hätte sie weitaus mehr Platz dafür. Sie ließ ihren Blick weiter wandern und entdeckte ihr Schmuckkästchen. Diese zog sie in die Mitte des Tisches und öffnete es. Behutsam nahm sie eine Kette heraus und lächelte erneut. Es war die Halskette mit der Perle daran.
 

“Hier bist du”, wurde sie plötzlich angesprochen.
 

“Huch?”, kam es von ihr und sie drehte sich zur Tür um. “Entschuldige... ich war etwas in Erinnerungen”, meinte sie mit roten Wangen.
 

“Ich hoffe doch gute”, grinste Inu leicht und kam näher zu seiner Frau.
 

“Natürlich, Kokoro”, lächelte sie und zeigte ihm die Halskette. “Die war doch von dir oder?”, fragte sie und er schmunzelte etwas.
 

“Und wenn nicht?”, fragte er spielerisch nach und sie lachte leise.
 

“Ich glaube kaum, dass mir jemand anderes eine Perle, die aussieht wie das Juwel der vier Seelen, schenken würde”, erklärte sie und er zwinkerte leicht.
 

“Irgendwie musste ich mich bemerkbar machen. Es war sehr schwer für mich, dich in den letzten Jahren nicht an zu sprechen... aber ich war immer da und habe auf dich geachtet”, sprach er sanft aus und nahm ihr die Kette ab, um ihr diese an zu ziehen. Verliebt sah sie ihn dabei an und er senkte den Kopf. Zärtlich bedeckte er ihre Lippen mit seinen eigenen, nachdem er die Halskette schloss.
 

“Ich liebe dich, Kokoro”, hauchte sie und er erwiderte ihre Worte nur zu gerne.
 

“Und ich liebe dich, Juwel”, verließ es seine Lippen. Sanft legte er den Arm um sie und drückte sie an sich. Zärtlich streichelte sie mit ihren Fingern über seine Brust.
 

“Ich danke dir für dieses Zeichen... es hatte mir damals sehr geholfen durch zu halten”, gab sie ehrlich zu.
 

“Deshalb habe ich es dir geschenkt”, zwinkerte er ihr zu und blickte leicht zu der Uhr im Zimmer. “Bist du bereit für die Feier?”, wollte er plötzlich wissen.
 

“Oh”, kam es blinzelnd von ihr. “Ist es denn schon so weit?”, fragte sie nach und er nickte leicht.
 

“Mhm... es ist gleich halb sechs... soll Sess uns hier abholen, oder wollen wir direkt hin fahren?”, überließ er ihr die Wahl. Einen Moment blinzelte sie, während sie über eine Antwort nach dachte.
 

“Nehmen wir Mama dann gleich mit?”, stellte sie eine Gegenfrage und sah ihn dabei an.
 

“Das können wir machen, Juwel. Ich schreibe Sess, dass wir uns direkt vor Ort treffen”, lächelte er und sie schmunzelte, denn er kannte sie schon sehr gut.
 

“Prima... und ich mache mich mit Mama fertig”, kam es von ihr und er nickte zustimmend. Damit eilte Kagome so gut es ihr möglich war nach unten und bereitete sich mit ihrer Mutter darauf vor zur Party zu fahren.
 

Während dessen schrieb Inu seinem Bruder und lächelte sanft dabei. Er stieg danach die Treppen hinunter und suchte nach den beiden Damen, die er mit zur Feier nehmen würden. Diese fand er auch sehr schnell im Wohnzimmer. Beide lächelten und gingen in den Flur, um sich die Schuhe an zu ziehen. Zusammen machten sie sich auf den Weg nach unten zum Wagen. Kagomes Großvater würde später mit Sota nachkommen, denn dieser war noch mit seinen Freunden unterwegs und diese Momente sollte der junge Mann auch genießen können.
 

Es dauerte einige Zeit, bis sie bei dem Veranstaltungsort ankamen. Es war die gleiche Halle wie bei der Hochzeit. Diese war groß genug für all ihre Gäste. Zwar würden es nicht so viele wie bei der Hochzeit sein, doch es waren schon einige eingeladen. Kaum war Inu vorgefahren, schon stiegen sie aus und Inu half seiner Frau. Sess wartete mit Rin vor dem Gebäude auf die beiden und lächelten. “Na... Neugierig?”, grinste der Taisho und Inu rollte nur mit den Augen, während Kagome die Augen zusammenkniff.
 

“Sei lieb, Sess”, kam es gleich tadelnd von Rin und sie schlug spielerisch gegen seinen Oberarm. “Schön euch zu sehen”, sagte sie nun zu den Neuankömmlingen.
 

“Freut uns auch hier zu sein”, kicherte Kagome und umarmte Rin zur Begrüßung, aber auch Sesshomaru.
 

“Dann kommt rein”, lud Rin sie ein und lächelte sanft. “Doch zuerst... geht Manami hinein... Sess und ich ebenso.”
 

“Ihr wartet ein paar Minuten und kommt nach”, fügte Sesshomaru hinzu, denn die Feier könnte nur mit dem Paar beginnen. Immerhin waren sie die Hauptpersonen dabei.
 

“Ist... denn Großvater und Sota schon da?”, fragte Kagome nach und Rin nickte zustimmend.
 

“Masaru hat die Beiden abgeholt und vor ein paar Minuten sind sie rein”, erklärte sie sanft. Erleichtert nickte Kagome und lächelte.
 

“Dann sind wir soweit, oder Kokoro?”, wollte sie von ihrem Mann wissen und er nickte zustimmend.
 

“Absolut, mein Juwel”, lächelte er sie an und bot ihr seinen Arm an. Direkt hakte sie sich bei ihm unter und schickte die anderen hinein. Sie wollte unbedingt hinein und sehen, was ihre Freunde für sie auf die Beine gestellt hatten.
 

Tatsächlich wartete das Paar ein paar Minuten, bevor sie ebenfalls das Gebäude betraten. Kaum hatten sie die Halle betreten, schon wurde applaudiert und gejubelt. Es waren wirklich alle da. Direkt bekam Kagome glasige Augen und sie schniefte leise, denn sie war sehr gerührt von dieser Geste. Sanft legte Inu seine Hand auf ihre und drückte diese zärtlich. Dankend sah sie zu ihm auf und er beugte sich zu ihr hinab, um ihre Wangen abwechselnd zu küssen. Mit einem Lächeln sah er sie an und ging mit ihr langsam weiter. Auf diese Weise konnten sie alle einzeln noch begrüßen.
 

Erst danach führte Inu seine Frau zu ihrem Sitzplatz. Von dort aus konnte sie alles sehr gut sehen und das tat sie auch. Ihre Augen wurden größerer und sie freute sich sichtlich, wie es aussah. Ihre Freunde hatten wirklich sich viel Mühe gegeben. Es war schlicht gehalten in Babyblau. Luftballons waren verteilt und auch Girlanden hingen an den Decken und von diesen herab. Aber nichts war übertrieben. Genau die richtige Menge, um es festlich zu halten. “Das ist... wundervoll”, lächelte sie, als ihr Blick auf die Ballons mit der Aufschrift ‘It’s a boy’.
 

“Freut uns”, kicherte Hitomi und wirkte sichtlich erleichtert. “Wir waren uns nicht einig... wie wir dekorieren sollten”, erklärte sie und brachte Inu zum Lachen.
 

“Als ob... du und Ayame als Dekoqueens seid doch unschlagbar”, meinte der Hanyou und Kagome nickte zustimmend. Denn auch bei der Hochzeit hatten die Beiden das sehr gut arrangiert.
 

“Absolut... es ist durch und durch perfekt... ich danke euch”, lächelte die Miko die beiden Wölfinnen an und Ayame gluckste leise.
 

“Ich hoffe das Essen sagt euch ebenso zu”, lächelte sie.
 

“Bestimmt, Ayame”, sprach Kagome aus und so setzten sie sich alle hin.
 

Gemeinsam hielten die künftigen Eltern eine kleine Rede und eröffneten das Buffett. Denn mit leerem Magen feierte es sich schließlich nur halb so gut. Die Essensauswahl war unglaublich. Von Fleisch und Fisch gab es reichlich, aber auch einiges an Gemüse, sowohl gedünstet als auch gegrillt stand für die Gäste bereit. Alles wurde sehr schön angerichtet und jeder konnte sich nehmen, was sie wollten. Einmal mehr war Kagome froh, dass ihre Freunde sie so gut kannte. Nichts war übertrieben teuer oder nicht ausreichend vorhanden. Es war durch und durch perfekt. Daher ließen es sich alle natürlich schmecken.
 

Nachdem sie reichlich gespeist und getrunken hatten, lehnten sich Kagome leicht zurück und streichelte über ihren Bauch. Sie war wahrlich gesättigt und der Kleine sicher auch. “Ich glaube... den Nachtisch gibt es nach den Geschenken”, lachte Inu leise neben ihr und sie kicherte.
 

“Das glaube ich auch... sonst platze ich noch”, amüsierte sie sich und brachte ihre Freunde damit zum Lachen.
 

“Das ist eine sehr gute Idee”, lächelte Rin und Hitomi nickte zustimmend.
 

“Dann sollten wir also mit dem Programmpunkt Geschenke fortfahren, ehe wir tanzen und die Küchlein genießen”, meinte Ayame und Koga stellte schon zwei bequemere Stühle in die Mitte der Tanzfläche, damit Kagome und Inu darauf Platz nehmen konnten.
 

“Aber... ihr hättet doch uns nichts schenken müssen”, kam es von der Miko und alle winkten ab.
 

“Nichts da... ein neues Mitglied in der Runde wird mit Geschenken gefeiert. Vor allem wenn es ein Baby der Liebe ist”, erklärte Hitomi sanft und alle stimmten ihr zu. Vor Rührung schniefte Kagome wieder und bekam sogleich ein Taschentuch von ihrem Mann.
 

“Ihr seid die besten”, hauchte die Miko.
 

“Das wissen wir, Kago”, grinste Koga und bekam einen leichten Schlag gegen seine Brust.
 

“Hör auf so überheblich zu sein”, schimpfte Ayame und Kagome gluckste. Sofort lachten alle darüber, denn Koga schmollte nun ein wenig und Ayame rollte mit ihren Augen. Das Wolfspaar war einfach unglaublich in ihrer Dynamik. Sie waren für alle Anwesend wohl das perfekte Paar, welches sich in allen Grundlagen ergänzte. Glücklich lehnte sich Kagome an ihren Mann und beobachtete das kleine Schauspiel, welches sich ihnen nun bot.

Geschenke für das Baby

Nachdem sich alle köstlich über das Wolfspaar amüsiert hatten, stellten oder setzten sie sich zu den werdenden Eltern. Denn alle waren gespannt, was die beiden zu den Geschenken sagen würden. Als erstes bekamen sie von ihren Freunden mehrere Pakete. Darunter eine Windeltorte und einige kleinere Bodys, aber auch Lätzchen. Schließlich würden sie diese Dinge in Maßen brauchen. Danach schenkten Kagomes Freundinnen ihr ein Carepaket. Dieses war angereichert mit einigen Cremes, Lotionen und auch Massageölen. Es sollte der Mutter zur Entspannung und Ruhe dienen. Vor allem aber auch gegen mögliche Schwangerschaftsstreifen helfen können.
 

“Das ist so süß von euch”, sprach die Miko und erhob sich, um Yuka, Eri und Ayumi zu umarmen. Sie hatte sich sehr darüber gefreut, dass sie trotz der frühen Heirat und der Schwangerschaft nach wie vor hinter ihr standen.
 

“Das haben wir gerne gemacht”, lächelten die Drei und Inu dankte ihnen ebenfalls. Denn Kagome würde das sicher gebrauchen können. Die Entspannung würde ihr in jeglicher Hinsicht helfen.
 

“Da wir schon beim Thema Entspannung sind”, begann Ai, die zusammen mit ihrem Sohn Taiki und Shippo zu dem Paar näher kam.
 

“Wir haben da etwas für euch”, lächelte Shippo und hatte seinen Arm um seine Frau gelegt. Den anderen hatte er hinter seinem Rücken noch versteckt. Blinzelnd blickten die werdenden Eltern zu der kleinen Familie. Mit noch mehr Geschenken hatten sie gar nicht gerechnet. Denn sie hatten bereits schon so viel bekommen.
 

“Oh... aber...”, begann Kagome, doch Shippo und Ai winkten sofort ab.
 

“Wir haben alle noch Kleinigkeiten für euch”, zwinkerte Shippo grinsend und zog zwei Lollis hervor. Diese waren in einer XXL-Größe. “Diese hier sollen euch dabei helfen, ruhig zu bleiben, sollte der Kleine mal nicht das tun, was er sollte”, erklärte der Fuchs seinen Freunden und reichte sie ihnen. Augenblicklich lachte Inu los und nahm diese entgegen. Bei diesen Worten kicherte Kagome, denn die Lollis waren irgendwie perfekt.
 

“Danke, Shippo”, kam es sanft von der Miko und dieser zwinkerte ihr zu.
 

“Jederzeit... ich habe da so ein Jahrespaket”, lachte der Fuchs und Ai gluckste neben ihm.
 

“Zudem haben wir noch das hier für euch”, sprach Ai und reichte Kagome den Umschlag. Verwundert blinzelte diese und nahm diesen entgegen. Als sie den Inhalt las, bekam sie sofort glasige Augen.
 

“Ihr... seid so toll”, kam es schniefend von ihr und sie umarmte die drei sofort. Neugierig sah Inu zu seiner Frau und nahm schließlich den Umschlag.
 

‘Wann immer ihr einen Babysitter braucht... wir sind nur einen Sprung von euch entfernt’, stand darauf.
 

“Wow... das ist unglaublich. Tausend Dank euch beiden”, kam es ehrlich von dem Hanyou. Er drückte die kleine Familie und seine Frau an sich.
 

“So oft ihr uns braucht, sind wir da”, wisperte Shippo, denn für sie war es wahrlich nur ein Klacks nach Japan zu kommen. Denn in diesen Fällen würden sie nur zu gerne ihre dämonischen Kräfte nutzen.
 

“Danke, danke, danke”, wiederholte sich Kagome immer wieder und lächelte mit Tränen in den Augen.
 

Sie freute sich sehr darüber und die Hormone übernahmen einfach die Kontrolle, wie so oft in den meisten Situationen. Da dies Inu bereits kannte, zog er ein Taschentuch hervor und reichte es ihr. Dankend nahm sie es an und lächelte ihn sanft an. Sie tupfte sich die Tränen weg und schnäuzte sich einmal. Die anderen lächelten sanft, denn sie kannten alle die Hormone einer Schwangeren. Besonders Koga war ein Experte darin, denn so oft wie seine Liebste schon ihre gemeinsamen Kinder unter dem Herzen trug, kannte er fast alle Situationen.
 

“Wie gut, dass du schon vorbereitet bist, Inu”, grinste Koga und zwinkerte ihm zu.
 

“Natürlich... mittlerweile weiß ich, worauf ich achten sollte”, lächelte Inu ehrlich und drückte Kagome sanft an seine Seite. Sie lehnte sich an ihn und genoss einfach diesen Moment sehr. All ihre Freunde und ihre Familie um sich zu haben, war das größte für die junge Frau.
 

“Dann machen Ayame und ich weiter”, grinste der Wolf nun und seine Frau kicherte leise. Diese hatte einen größeren Korb dabei.
 

“Der hier ist eher für Inu gedacht”, meinte die Wölfin leicht grinsend und überrascht blinzelte der Hanyou.
 

“Für mich? Aber...”, begann er perplex und nahm das Präsent an.
 

Neugierig blickte Kagome zu dem Korb und bekam große Augen, ehe sie loslachte und auch Inu musste schmunzeln. Die anderen fingen ebenfalls an zu lachen, als sie den Inhalt näher betrachteten. Es waren mehrere Dinge drin. Allen voran Lavendel und Baldrian. “Diese hier sind für deine Nerven, denn der Heißhunger wird sicher auch mal nachts auftauchen”, erklärte Ayame und Koga nickte zustimmend. Das war vollkommen normal bei einer Schwangeren, weshalb sie Inu mit dem Carepaket mit unter die Arme greifen.
 

“Dafür ist es immer wichtig auch Nervennahrung zu haben”, fügte Koga an und deutete auf die Nüsse und die Schokolade, die Inu gerne mal naschte.
 

“Also immer brav griffbereit haben und nicht nur die Taschentücher”, kicherte Ayame.
 

“Das werde ich mir merken”, zwinkerte Inu dem Paar zu und sie nickten synchron.
 

Es waren noch weitere Gegenstände des alltäglichen Lebens drin. Mehrere Kekse und auch Tees, die eine beruhigende Wirkung haben. Diese konnten sicher auch nicht schaden. Schließlich kann keiner vorhersehen, wie Kagome noch im Laufe der nächsten Monate sein wird. Vor allem jetzt, da das Baby rasant wachsen wird und einiges an Gramm zunehmen wird. Zu guter Letzt war in dem Korb noch ein Buch drinnen mit dem Titel ‘Jedes Wort kann auf die Waage ausgelegt werden’. Verwirrt darüber sah Inu zu Koga und hob eine Augenbraue hoch, denn dieser zuckte mit den Schultern und ließ seine Frau antworten.
 

“Sagen wir es mal so... wir Damen haben schon so eine schwierige Denkweise und vollgepumpt mit Hormonen ist das noch verkehrter”, lachte Ayame und Kagome kicherte etwas, während Inu leicht schluckte. “Deshalb nimm die Aussagen nicht zu ernst und aufpassen, was du sagst.”
 

“Verstanden”, kam es gleich von dem Hanyou und zufrieden lächelte die Wölfin. Sie wusste, dass Inu schnell verstand, was sie meinte. Denn das wollte sie sicher nicht lang und breit erklären müssen.
 

“Prima... dann haben wir hier noch etwas für euch beide”, zog nun Hitomi und Aiden die Aufmerksamkeit auf sich. Sie hatten dem Paar noch eine Woche Wellness organisiert. Diese konnten es jederzeit einlösen, denn es würde alles auf ihre Rechnung gehen. Das hatten sie so mit dem Hotel abgesprochen.
 

“Wow... ich weiß gar nicht, wie wir euch danken können”, kam es gerührt von Kagome und Hitomi lächelte sanft die Schwangere an.
 

“Indem ihr einen gesunden Jungen haben werdet... und eure Liebe auf ewig hält”, antwortete sie ehrlich und schon schniefte Kagome wieder los.
 

“Ihr seid unglaublich”, meinte die Miko und nahm erneut dankend das Taschentuch von ihrem Mann. Inu hatte diese wirklich griffbereit bei sich und das fand sie sehr süß von ihm.
 

Erst nachdem Kagome sich wieder beruhigt hatte, gingen die Geschenke weiter. Von Kagomes Großvater, Mutter und Bruder haben sie noch einige Spielsachen für das Baby bekommen. Eine Rassel, einen Beißring und nicht zu vergessen ein kleines süßes Mobile, welches sie über dem Bett des Jungen aufhängen könnten. Es war alles so schön und hatte ein Hundemotiv, was ziemlich passend war, wie die Miko fand. Selbst Inu fand es großartig und mehr als perfekt für den Kleinen. Lächelnd legte er den Arm um seine Frau und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe.
 

Zum Schluss bekamen sie noch einen Gutschein in einem Möbelgeschäft. Immerhin würde der Kleine eine Erstausstattung brauchen. Dort würden sie sicher fündig werden. Wieder schniefte Kagome, denn sie war mehr als gerührt von all diesen Geschenken. Ihre Freunde waren einfach unglaublich. Sie hatten so vieles für sie gemacht. Eine Feier organisiert und all die tollen Dinge. Es war alles so wundervoll und großartig. “Tausend Dank euch allen”, sagte Inu ehrlich und sah zu den Anwesenden. “Nun lasst uns noch feiern... und Kuchen essen”, grinste er bei seinen letzten Worten und zeigte zum Buffetttisch.
 

Dort war eine sehr große Anzahl von Nachtischen zu finden. Von Kuchen bis hin zu Küchlein, Popcakes und natürlich auch Pudding und Mousse. Für jeden war etwas mit dabei. Kagome und Inu staunten und mussten noch einmal ihren Freunden danken. Während sie alle sich die Naschereien schmecken ließen, tranken sie Tee und Kaffee dazu. Zudem überlegte das junge Paar, wie sie ihren Freunden danken konnten. Plötzlich fiel Inu etwas ein und er beugte sich leicht zu Kagome, um ihr seinen Plan zu zu flüstern. Denn dies sollte erst einmal keiner mit hören. Es sollte eine Überraschung werden.
 

“Oh Kokoro... das ist eine perfekte Idee”, hauchte Kagome und zufrieden nickte Inu.
 

“Finde ich auch... denkst du... du kannst sie eine halbe Stunde beschäftigen?”, fragte er sie leise und grinsend nickte sie ihm zu. Das wäre ein Kinderspiel für sie.
 

“Sofern du mit mir tanztst... dann lenke ich sie damit ab”, zwinkerte sie ihm zu und augenblicklich nickte er.
 

“Perfekt... essen wir erst auf und eröffnen die Tanzfläche mit unserem Lied”, meinte er und auf diese Weise geschah es auch.
 

Kaum hatten sie ihre Teller leer, schon gaben sie Hitomi Bescheid, die sich um die Musik kümmerte. Auf die Tanzfläche hatte Inu seine Frau geführt und hielt sie sicher im Arm fest. Sie blickte zu ihm auf, als sie in Position gingen. Lächelnd beugte er sich mit dem Kopf zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. Sanfte Klänge ertönten im Hintergrund und ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Sogleich begannen sie sich dazu zu bewegen. Erst langsamer und zurückhaltender, doch schon bald hatten sie ihren Rhythmus gefunden und tanzten lächelnd miteinander.
 

Für die Dauer des Liedes waren sie beide in ihrer eigenen Welt. Sie hatten alles andere um sich herum vergessen. Nur sie zählten und ihr unendliches Glück. Es fühlte sich fast so an, wie an ihrem Hochzeitstag. Denn da hatten sie ebenso miteinander getanzt, auch wenn Kagomes Bauch noch nicht so groß war. Aber genau das war so perfekt. Der Kleine war das Ergebnis ihrer unendlichen Liebe war. Inu liebte sein Juwel seit Jahrhunderten und er würde dies auch weitere Jahrtausende tun. Er war sich sicher, dass ihr sein Herz über den Tod hinaus gehören würde. Als das Lied zu Ende ging, wurde einmal applaudiert und dadurch kamen sie zurück aus ihrer kleinen Blase.
 

“Huch... ich war kurz wo anders”, kicherte Kagome und Inu grinste leicht.
 

“Ich auch... mit dir... ist es immer so wundervoll, Juwel”, raunte er und beugte sich hinab, nur um seine Lippen auf ihre zu legen.
 

“Mmmh”, hauchte sie in den Kuss hinein und schlang ihre Arme um seinen Nacken. “Ich liebe dich, Kokoro”, wisperte sie an seinen Lippen.
 

“Und ich liebe dich, Juwel”, raunte er und drückte sie sanft an sich, bevor er ihr noch einen Kuss gab und sich schließlich von ihr löste. “Bis gleich”, meinte er und sie nickte ihm vorsichtig zu.
 

“Pass auf dich auf”, lächelte sie ihn sanft an, während er ihr zu nickte. Zudem würde er sich beeilen, da er seine Frau nicht allzu lange alleine lassen würde.
 

Nachdem Inu Kagome zur Seite geführt hatte, machte er sich schon auf den Weg seinen Plan in die Tat um zu setzten. Die Miko sah ihm kurz nach, ehe sie sich ihren Gästen widmete und sie dazu bewegte, ebenfalls einen Tanz auf der Tanzfläche hin zu legen. Zwar bekam sie nicht alle dazu, doch die Jüngeren unter ihnen waren nun dort, um sich zu der Musik zu bewegen. Sie selbst blinzelte, da Koga sie um einen Tanz bat. Schmunzelnd stimmte sie dem zu und wusste genau, dass der Wolf dies tat, um auf sie zu achten, bis Inu wieder zurück war. Das war irgendwie ihr beider Ding, sich um Kagomes Wohl zu sorgen.
 

Zwei Tänze konnte sie problemlos durchstehen, aber dann brauchte sie eine Pause. Denn ihre Beine schmerzte langsam. Sie waren wie so oft geschwollen, weshalb sie sich einen Moment ausruhen würde. “Ich bringe dich zu deinem Platz, Kago”, meinte Koga und dankend nickte sie ihm zu.
 

“Das wäre gut... ich müsste die Beine etwas hochlegen”, meinte sie verlegen.
 

“Alles gut, Kago... ich kenne das... deshalb ist es in Ordnung, wenn du dich ausruhen willst”, sprach er ehrlich aus und half ihr sich zu setzten.
 

“Stimmt... war das bei Ayame auch so?”, fragte sie und er nickte etwas.
 

“Zwar nicht so stark wie bei dir, aber ja... sie hatte sehr oft geschwollene Füße. Besonders wenn sie den ganzen Tag auf den Beinen war”, erklärte er ihr und schob einen anderen Stuhl heran. “Leg ruhig die Beine hoch, bis es dir besser geht”, meinte er ehrlich und erneut dankte sie ihm.
 

“Brauchst du etwas Kühles, Kago?”, bot Ayame an, nachdem sie bei ihrem Mann war.
 

“Oh... das wäre super”, seufzte sie und lächelnd eilte die Wölfin davon. Nur wenige Momente später kam sie wieder und hatte ein Handtuch dabei. Darin hatte sie eine kalte Kompresse drin. Auf diese Weise würde es nicht zu kalt sein für die junge Frau. Zärtlich hatte sie Kagome die Schuhe ausgezogen und legte das Handtuch auf die geschwollenen Füße. “Das wird dir sicher helfen”, lächelte sie sanft ihre Freundin an.
 

“Oh... das fühlt sich sehr gut an”, sprach Kagome aus und lehnte sich seufzend zurück. Das tat ihr wirklich sehr gut, weshalb sie sich sichtlich entspannte.
 

“Gut, erhol dich etwas”, lächelte Ayame sie an und Kagome nickte etwas. Leicht und behutsam streichelte sie über ihren Bauch und sah auf die Tanzfläche. Es war toll zu sehen, dass sich ihre Gäste gut amüsierten.
 

Nach einigen Songs entdeckte die Miko ihren Ehemann. Ein Lächeln huschte auf ihre Lippen, als sie merkte, dass er direkt zu ihr kam. Liebevoll hockte er sich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. “Mein armes Juwel”, raunte er und sie schmunzelte leicht.
 

“Es geht schon, Kokoro. Koga und Ayame haben mir geholfen”, sprach sie lächelnd aus und zog ihn leicht zu sich, um seine Lippen mit ihren zu bedecken. Nur zu gerne erwiderte er den Kuss und streichelte ihr über die Wange.
 

“Gut... ich habe alles organisiert... wir können also den anderen unser Dankeschön geben”, kam es leise von seinen Lippen und Kagome lächelte.
 

“Prima... sollen wir jetzt?”, fragte sie ihn, denn dank der Kühle ging es ihren Füßen schon deutlich besser.
 

“Wenn es bei dir geht, Juwel”, meinte er, denn er wollte sie nicht überfordern und ihre Ruhepause stören.
 

“Das geht schon”, lächelte sie ihn an.
 

“Aber danach setzt du dich wieder hin”, stellte er die Bedingung und sie nickte kichernd.
 

“Ist gut, Kokoro... ich werde mich wieder ausruhen”, sagte sie beruhigend und legte das Handtuch zur Seite. Sanft half er ihr in die Schuhe und reichte ihr schließlich seine Hand. Diese nahm sie gerne an und stand lächelnd mit seiner Hilfe auf. “Danke”, hauchte sie und lehnte sich vertrauensvoll an ihren Mann.
 

Den Arm hatte Inu um sie gelegt und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Schläfe. Da er vermutete, dass Kagome einige Zeit schon saß, sollte sie sich erstmal daran gewöhnen zu stehen. Erst dann würden sie zu den anderen gehen, um ihnen das Dankeschön Geschenk zu geben. Ein paar Minuten brauchte sie noch, aber dann sah sie zu Inu auf und nickte ihm leicht zu. Das war so gesehen sein Zeichen, dass sie nun ihren Freunden eine kleine Freude bereiten konnten. Inu führte sie etwas weiter zu den anderen und räusperte sich einmal, sodass Hitomi die Musik für den Moment aus machte.
 

“Ihr könnt gleich weiter tanzen”, meinte Inu und sah sich einmal um. “Kago und ich... wollten uns bei euch allen bedanken für diese schöne Feier und die ganzen Geschenke”, begann er und lächelte jeden Einzelnen an.
 

“Das habt ihr doch schon”, amüsierte sich Koga und brachte alle ein wenig zum Lachen.
 

“Schon klar... doch wir haben auch etwas für euch”, meinte Inu nun grinsend.
 

“Genau... ihr seid einfach unglaublich, weshalb wir uns gebührend bei euch bedanken wollten”, fügte Kagome hinzu und lächelte sanft.
 

Für einige Zeit ließ Inu sie los. Denn er musste die drei Tüten holen, die er besorgt hatte. Darin waren jeweils kleinere Schatullen drin. Für jeden Gast eines. Diese verteilte er an alle und meinte, dass sie alle zusammen aufmachen müssten. Viele waren verwundert, doch sie hielten sich daran. Artig warteten sie, bis alle ein kleines Geschenk hatten. Kaum hatte Inu alle verteilt, stellte er sich zu seiner Frau und legte wieder den Arm so um sie, dass sie sich an ihn lehnen konnte. Zärtlich drückte er sie an sich und lächelte glücklich.
 

“Nun könnt ihr es aufmachen”, verkündete der Hanyou und war gespannt, wie es ihnen gefallen würde. Es war zwar nur eine Kleinigkeit, doch diese kam vom Herzen. Sogleich raschelte es fast schon synchron, als alle das kleine Präsent öffneten. Ein Staunen war vermehrt zu hören und zufrieden grinste Inu.
 

“Wow... das ist wundervoll”, sprach Ayame aus.
 

“Solch ein tolles Dankeschön bekomme ich gerne”, kicherte Hitomi und tatsächlich schienen sich alle darüber zu freuen.
 

“Wer kam den auf die Idee?”, wollte nun Rin neugierig wissen und sah die beiden an.
 

“Nun... um ehrlich zu sein, hatte Inu die Idee... und ich fand sie perfekt passend. Denn so wie ihr für uns da seid... werden auch wir für euch da sein... jederzeit”, erklärte Kagome und legte ihre Hand auf Inus Brust.
 

“So ist es... nun lasst uns feiern und den Abend gemeinsam genießen”, erklärte er und beugte sich noch einmal zu seiner Frau hinab, denn er wollte sich noch einen Kuss stehlen.
 

Es erfreute ihn sehr, dass allen dieses kleine, aber feine Geschenk zugesagt hatte. Ihm kam nämlich die Idee, dass sie einen Schlüsselanhänger für ihre Familie und Freunde machen könnten. Daran waren drei Gegenstände befestigt. Zum einen ein kleiner Hund, der Inu irgendwie symbolisierten sollte. Zum anderen eine Perle, die für Kagome stand, und das letzte war eine Tafel mit der Aufschrift ‘Ein Leben lang für euch da’. Für einige mag dies eine kleine Geste sein, doch alle, die das Paar kannten, wussten genau, was dies bedeutete.
 

Es war ein Versprechen an alle anwesenden, dass Kagome und Inu für sie immer erreichbar waren. Sie würden ihren Freunden und ihrer Familie jederzeit helfen und alles in ihrer Machtstehende tun, um ihnen bei zu stehen. Egal in welcher Lebenslage und zu welcher Zeit.

Alltag ohne Unistress

Die Feier lief noch einige Zeit weiter und erst nach Mitternacht verabschiedeten sich die ersten Gäste. Darunter ihr Großvater, ihre Freundinnen und Ayame und Ai. Die letzten beiden wollten ihre kleinen Kinder sicher in die Unterkunft bringen, denn sie hatten sich wahrlich auf der Feier ausgetobt und waren schon längst eingeschlummert. So fix und fertig wie sie waren, hatten sie schon ihren Weg in das Land der Träume gefunden. Shippo und Koga hatten die Kleinen ins Auto gebracht, während ihre Frauen sich von Kagome und Inu verabschiedeten. Sie verabredeten sich noch für den kommenden Tag, weil sie erst am Dienstag zurück fliegen würden.
 

Das erfreute Kagome sehr, doch sie hatte große Mühe ein Gähnen zu unterdrücken. Dies hatte Inu nur zu deutlich bemerkt. Er hatte bereits den Eindruck, dass sie erschöpft war, denn man konnte ihr die Müdigkeit ansehen. “Wir sollten auch gleich Heim, Juwel”, meinte Inu sanft, nachdem sie einen Moment unter sich waren.
 

“Aber... ich will noch etwas bleiben”, meinte sie und hielt sich eine Hand vor den Mund. Diesmal konnte sie das Gähnen nicht verhindern.
 

“Juwel... du bist müde... und morgen möchtest du mit Ayame und Ai dich treffen. Da solltest du fit sein”, erklärte er ihr geschickt und wusste genau, wie er sie überzeugen konnte, ebenfalls nach Hause zu fahren.
 

“Na gut... aber eigentlich wollte ich noch etwas helfen”, erklärte sie und Inu schmunzelte.
 

“Mach dir darum keine Sorgen, Kago... Sess und ich werden uns um eure Geschenke kümmern”, lächelte Rin und Sesshomaru nickte zustimmend.
 

“Das wäre kein Problem... also fahrt ihr Heim und erholt euch etwas”, fügte der Taisho an und lächelte seine Schwägerin leicht an.
 

“Und was... ist mit dem Aufräumen?”, fragte diese nun verwundert nach, wer es sonst machen würde.
 

“Darum kümmern wir uns”, mischte sich Hitomi in das Gespräch ein.
 

“Aber...”
 

“Nichts aber... wir machen das gerne und wir sind schnell”, zwinkerte die Ärztin der Schwangeren zu. Schließlich konnte sie mit ihren Geschwistern ihre Fähigkeiten nutzen, sobald alle anderen weg wären.
 

“Na gut”, seufzte Kagome resigniert. “Dann fahren Inu und ich heim.”
 

“Gut... schlaft schön und leg die Füße etwas hoch”, kam wieder die Ärztin in Hitomi durch. Das brachte die Miko zum Kichern und sie nickte schnell.
 

“Bis die Tage”, verabschiedete sich Inu und dankte noch einmal seinen Freunden, dass sie klar Schiff machen würden. So würde Kagome eine Sorge weniger haben. Damit schritt das Paar zu ihrem Wagen und fuhr zurück zum Wohnhaus.
 

“Ihr kommt klar?”, fragte Sesshomaru nach.
 

“Natürlich... achte du darauf, dass die Geschenke sicher drüben ankommen”, kicherte Hitomi leise, denn sie hatte alles andere im Griff.
 

“Super, danke dir”, lächelte Rin die Wölfin an und half ihrem Verlobten dabei die Präsente für das Baby ins Auto zu bringen.
 

Sicher konnten sie alles dort verstauen und gingen noch einmal in den Saal zurück, um sich von den anderen zu verabschieden. Die meisten von ihnen würden schon im Laufe des kommenden Tages nach Hause aufbrechen. Einzig Hitomi und Aidan würden noch in Japan bleiben. Sie wollten einige Veranstaltungen besuchen, aber auch Masaru dabei helfen, alles Notwendige für den Umzug nach Tokio vor zu bereiten. Immerhin würde er dafür kaum Zeit haben, sobald sein Studium beginnen würde. Bis dahin war es auch nicht mehr weit und es sollte alles geregelt sein, bevor die Uni beginnen würde.
 

“Kommt gut Heim”, meinte Masaru, nachdem der Taisho und Rin sich von ihnen verabschiedet hatten.
 

“Das werden wir... und ihr meldet euch, falls ihr Hilfe beim Umzug brauchen solltet”, lächelte der Daiyokai.
 

“Mach dir keine Gedanken... wir werden ausnahmsweise unsere Fähigkeiten nutzen”, kicherte Hitomi, denn auf diese Weise wäre es am unkompliziertesten, um Masarus Sachen vom Elternhaus nach Tokio zu schaffen.
 

“Gut... falls doch, meldet euch einfach”, zwinkerte Sesshomaru seinen Freunden zu und lächelte sie an.
 

“Geht klar, aber macht euch keinerlei Sorgen davon”, kam es direkt von Masaru und der Taisho nickte.
 

“Dann werden Rin und ich Heim fahren und uns entspannen”, meinte er und Rin nickte leicht. Entspannung wäre nun genau das Richtige nach diesem langen Tag.
 

“Viel Spaß”, lachten Hitomi und Masaru, während Rin leicht blinzelte. Doch bevor sie etwas sagen konnte, hatte ihr Liebster sie bereits nach draußen gezogen.
 

“Lass sie denken, was sie wollen”, meinte dieser Schulterzuckend und nun bekam sie knallrote Wangen. In dieser Hinsicht hatte er Recht und doch war es ihr ein wenig unangenehm, wenn die anderen wussten, dass sie eben intim werden würden.
 

“Ich weiß... und doch ist es mir unangenehm”, nuschelte sie und wusste genau, dass er sie hören würde.
 

“Halb so wild, Rin... ich mag deine schüchterne Art genauso gerne wie deine Impulsive”, grinste er sie leicht an und lenkte sie damit ganz gut ab.
 

“Ach ist das so?”, hakte sie nach und zustimmend nickte er, ehe er seine Finger mit ihren verschränkte.
 

“Und wie... komm, lass uns nach Hause und sehen, was uns da einfällt”, meinte er und führte sie zum Wagen, nur um zurück in ihre Wohnung zu fahren. Die Geschenke würde er am nächsten Tag mit Inu zusammen hoch bringen. Momentan wollte er das junge Paar nicht stören. Entweder schlief Kagome oder sie waren gerade bei der Sache. Bei beiden Dingen würde er sie bestimmt nicht unterbrechen.
 

“Mmmh... mir würde etwas einfallen”, grinste sie ihn an und seine Mundwinkel zuckten sofort. Scheinbar dachte sie in diesem Augenblick genauso wie er.
 

Kaum waren die beiden in der Tiefgarage, schon eilten sie zum Fahrstuhl und fuhren nach oben. Recht rasch waren die beiden in ihrer Wohnung und genossen ihre Zweisamkeit aus. Natürlich hatte Sesshomaru bemerkt, dass auch die werdenden Eltern dies taten. Jedoch würde er niemals etwas dazu sagen. Schon gar nicht Rin und Kagome gegenüber. Die Damen mussten nicht wissen, dass er all das durchaus bemerkte. Obwohl er zugeben musste, dass Inu immer besser wurde, dies zu kaschieren.
 


 

Am nächsten Tag kümmerten sich die Brüder erst um die Geschenke von der Babyparty und besprachen, wie sie das freie Zimmer für den kleinen Mann vorbereiten konnten. Kagome und Inu hatten dieses bereits schon freigeräumt, wobei natürlich er am meisten getragen hatte. Niemals hätte er sie etwas Schweres heben lassen. Sie sollte sich brav auch erholen. Besonders weil sie noch einige Wochen Uni vor sich hatte, bevor sie in den ‘Mutterschutz’ gehen konnte. Deshalb achtete Inu darauf, dass sie ihre freien Tage erholt verbrachte. Weshalb er auch froh war, dass Ayame und Ai mit Kagome zum Brunchen wollten.
 

Gegen Mittag hatte Inu Kagome zu den beiden gebracht, denn so konnten die Freundinnen noch etwas Zeit mit einander verbringen, ehe die beiden wieder Heim fliegen würden. Er selbst würde mit Shippo, Koga und den Kindern einmal zum Spielplatz gehen. Denn er mochte die Kleinen sehr und konnte sogar schon ein wenig üben. Doch das würde er niemals so offen zu geben. Das war nun mal nicht Inus Art. Sesshomaru fuhr mit Rin zum Café, da diese unbedingt noch dort arbeiten wollte. Eigentlich dachte er, dass sie mehr Zweisamkeit haben würden, doch Rin wollte ihren Chef nicht alleine lassen. Noch hatte er keinen Ersatz für sie und solange würde sie eben helfen.
 

“Sei nicht so, Sess... es ist doch nicht für immer... Kisho bekommt nächste Woche zwei Probearbeiter und ich denke einen wird er dann übernehmen”, sprach Rin lächelnd aus.
 

“Trotzdem... so haben wir weniger Zeit”, meinte er und bog in die Straße ein, in der das Café war.
 

“Du kannst mich doch besuchen”, brachte sie ihn auf die Idee und er schmunzelte leicht.
 

“Hn”, entkam es ihm und er blickte leicht zu ihr, bevor er den Wagen auf den Parkplatz lenkte. “Das klingt nach einem Plan”, grinste er schließlich.
 

‘Und was für ein Plan... denn ich glaube... wir wollten doch mal etwas bestimmtes tun’, grinste es in seinem Inneren und er wusste genau, wovon sein Biest sprach. Diese kleine Fantasie würde er sich bestimmt noch erfüllen.
 

“Siehst du... denn du kannst auch von hier aus arbeiten”, kicherte Rin und stieg aus, nachdem der Wagen zum Stillstand kam. Schmunzelnd folgte Sesshomaru ihr und schloss das Auto ab, während er diesen umrundete und seinen Arm um Rin legte. Sie lehnte sich etwas an ihn und lächelte ihn an.
 

“Das ist eine gute Idee... ich werde mir etwas Arbeit mit her bringen und bin so bei deinen Schichten da”, meinte er lächelnd, denn ihm gefiel die Aussicht bei Rin sein zu können. Natürlich auch das mal zu tun, was er schon vor einiger Zeit tun wollte. Allein bei dem Gedanken daran musste er sogar grinsen.
 

“Muss ich mir Sorgen machen?”, wurde er plötzlich aus seinem Gedanken gerissen.
 

“Hm?”, kam es von ihm nachdenklich und er sah zu ihr.
 

“Naja... du grinst so... und nun frage ich mich, ob ich mir Sorgen machen müsste”, erklärte sie ihm und hörte direkt sein Lachen.
 

“Niemals musst du dir Sorgen machen, Kleines”, meinte er und ging mit ihr ins Café hinein. “Ich hatte nur eine kleine Idee... aber davon erzähle ich dir, sobald es so weit ist”, sprach er weiter und zwinkerte ihr leicht zu.
 

“Na toll... nun bin ich neugierig”, grummelte sie leicht und wollte weiter nachfragen, aber da wurden sie schon von Kisho entdeckt, der sie gleich begrüßte.
 

“Schön euch wieder zu sehen”, grüßte dieser und Rin lächelte ihren noch Chef an.
 

“Es ist auch schön wieder hier zu sein”, kam es ehrlich von ihr, denn sie liebte dieses süße kleine Café sehr.
 

“Wie liefen denn die Prüfungen?”, hakte der Besitzer gleich nach und sofort berichtete sie von diesen. Aber sie sprachen auch von dem Überraschungsurlaub und natürlich hatte Kisho den Ring bemerkt, den Rin trug.
 

“Ja... er hat mich gefragt... und was soll ich sagen... als ob ich so dumm wäre und nein sagen würde”, kicherte sie und Kisho verstand das nur zu gut.
 

“Ihr seid toll zusammen... und das Interview habe ich auch gelesen”, grinste er leicht und prompt wurde Rin rot um die Nase. Liebevoll streichelte Sesshomaru seiner Verlobten über den Rücken.
 

“Du hast es auch gelesen?”, wollte Rin nun wissen und direkt nickte ihr gegenüber.
 

“Natürlich... es ist unglaublich, dass ihr euch schon damals begegnet seid, aber nicht bewusst... nun verstehe ich euch umso besser”, erklärte er und machte den beiden noch einen Cappuccino. “Und es ist wirklich okay, wenn du diese und nächste Woche noch hier mit hilfst?”, fragte er unsicher und blickte zwischen den frisch Verlobten hin und her.
 

“Aber natürlich, Kisho. Bis du Ersatz hast, helfe ich hier aus”, bestätigte Rin lächelnd und nippte an ihrer Tasse.
 

“Wirklich?”, wollte er wissen und Sesshomaru nickte.
 

“Natürlich... ich werde mir etwas Arbeit mit her bringen und ihr etwas Gesellschaft leisten”, grinste der Taisho leicht und Kisho blinzelte etwas.
 

“Ach deshalb ist das für dich kein Problem”, entgegnete der Cafébesitzer und Rin kicherte leise.
 

“Korrekt... aus diesem Grund brauchst du dich auch nicht schlecht zu fühlen”, meinte sie ehrlich und sah zu ihrem Schatz rüber.
 

“So ist es”, bestätigte Sesshomaru und beugte sich zu Rin rüber, nur um ihren Mundwinkel sanft zu küssen.
 

“Danke euch... ich hoffe wirklich die Beiden kommende Woche taugen etwas und es würde um einiges einfacher laufen”, kam es hoffnungsvoll von Kisho. Das Paar konnte ihn wirklich verstehen, denn es war sicher nicht so einfach den Laden und das Privatleben in Einklang zu bringen. Dies würde ihnen wohl auch so gehen, wenn Sesshomaru kein Yokai wäre. Aber zum Glück war er das und sie konnten deshalb entspannter an die Sache rangehen.
 

“Wir werden die Anwärter ordentlich testen, Kisho”, sprach Rin aus und sah zu ihrem Liebsten, der ihr sofort zu nickte. Denn er würde seine Verlobte dabei unterstützen. Immerhin sollte ihr gemeinsamer Freund gutes Personal haben, wenn er schon auf seine beste Kellnerin verzichten müsste. “Siehst du... wir bekommen das hin und du kannst kommende Woche auch mal einen Tag frei nehmen”, lächelte sie Kisho an.
 

“Mal sehen... erst schaue ich mir mal an, wie sie Montag zurecht kommen werden”, meinte er ehrlich, denn er würde sicher nicht Rin alleine mit den zwei Neulingen lassen.
 

“Wie du möchtest, Kisho. Doch Rin wäre nicht alleine”, merkte Sesshomaru an, da er so oder so hier wäre.
 

“Ich weiß, Takeo... dennoch muss es auch zusammen mit mir passen”, bemerkte er und lächelte das Paar dankend an. Er war froh solch gute Freunde zu haben, die ihn in allen Dingen unterstützten.
 

“Verständlich”, lächelte der Taisho und nippte von seiner Tasse. “Du kannst jederzeit mit unserer Hilfe rechnen, Kisho”, fügte er an und dankend nickte dieser. Das war wirklich gut zu wissen.
 

“Danke für den Cappuccino... ich werde mich nun an die Arbeit machen”, kicherte Rin und gab ihrem Liebsten noch einen Kuss, ehe sie aufsprang und hinter die Theke ging, um sich die Schurze um zu binden.
 

“Und ich hole ein wenig Arbeit her”, meinte Sesshomaru direkt nach dem Kuss und sah zu Rin.
 

“Ist gut... ich reserviere dir deinen Stammplatz”, zwinkerte sie ihm zu und er grinste.
 

“Du bist die Beste”, sagte er und ging noch einmal zu ihr, um sich einen Kuss zu stehlen. “Bis gleich”, raunte er und sie seufzte glücklich.
 

“Bis gleich”, kam es von ihr und er ging los, um mit dem Wagen zum Büro zu fahren.
 

Unterwegs schrieb er Inu, dass er vom Café aus arbeiten würde und sie später die Farbe für das Babyzimmer holen fahren würden. Alles andere würden sie nach und nach besorgen und aufbauen. Aus dem Büro hatte Sesshomaru sich zwei seiner Mappen gegriffen, die er in der Woche erledigen wollte und nahm noch sein Buch mit, welches er für die Recherche brauchen würde. Danach würde Inu noch einmal durch gehen, ob er alles notiert hatte, und er selbst würde Inus Arbeit noch einmal durch lesen. Auf diese Weise konnten sie sicher gehen, alles bedacht zu haben. Als sein Handy eine Nachricht ankündigte, lächelte er und fuhr so schnell er konnte zurück zu seiner Verlobten.
 

Nur wenig später parkte er wieder beim Café und nahm seine Sachen mit, um diese hinein zu bringen. Als er das Gebäude betrat, hatte er gleich Rin entdeckt, die ihn lächelnd an sah und zu dem Tisch deutete, an dem er sonst saß. Dankend nickte er ihr zu und begab sich zu dem Tisch. Dort nahm er Platz und breitete die Unterlagen aus. Noch bevor er auf sich aufmerksam machen konnte, wurde ihm bereits eine große Tasse hingestellt. Darin war ein Cappuccino und eine Kanne mit normalen Kaffee ebenfalls. “Hn?”, entkam es ihm und er sah auf.
 

“Das wirst du sicher brauchen”, zwinkerte Rin ihm zu und er nahm ihre Hand. Dabei erhob er sich etwas und beugte sich mit dem Kopf hinab, um seine Lippen auf ihre zu legen. Genüsslich erwiderte sie den Kuss und lächelte ihn verlegen an.
 

“Danke, Kleines”, raunte er und gab ihr noch einen kleinen Kuss auf den Mundwinkel.
 

“Gerne... lass uns weiter arbeiten, dann sind wir schneller fertig”, meinte sie kichernd und er grinste leicht.
 

“Aber nur wenn ich ein paar Küsse dazwischen bekomme”, kam es direkt über seine Lippen und Rin lachte direkt los. Er war wirklich unverbesserlich.
 

“Ein paar Küsse... aber nur, wenn ich es zwischen den Bestellungen hinbekomme”, sprach sie schließlich aus und eilte schon davon.
 

‘Oh... unsere Kleine will wohl mit uns spielen’, knurrte sein Biest etwas verspielt auf.
 

Scheint so... mal sehen, wie das noch wird., grinste er und beobachtete seine Verlobte bei der Arbeit, während er seinen Cappuccino genoss. Erst danach würde er sich an die Schriftmappen machen.
 

Tatsächlich blieb Sesshomaru ein wenig brav und holte sich nur zwischendurch einen kleinen Kuss ab, wenn Rin mal Zeit hatte. Doch nachdem er mit der Arbeit fertig war, wollte er nicht mehr so lieb sein und blickte immer wieder zu ihr. Dabei trank er seinen Kaffee aus und lächelte immer wieder, da Rin doch öfters zu ihm blickte, als sie wohl sich eingestehen würde. Daher packte er seine Sachen, erhob sich und brachte das Geschirr an die Theke. Gerade waren alle Gäste versorgt, weshalb er seinen Arm um ihren unteren Rücken schlang und sie sanft an sich zog.
 

“Wie lange hast du noch?”, fragte er sie und sah ihr tief in die Augen. Bei dieser Intensität erschauderte sie direkt und schluckte einmal.
 

“Ähm... noch zwei Stunden”, meinte sie, denn sie würde um 20 Uhr das Café an ihren Kollegen weiter geben.
 

“Und dann können wir gleich Heim?”, hakte er nach.
 

“Fast... ich wollte noch die Pappbecher aus dem Lager holen, da diese hier aus gehen”, erklärte sie und leicht knurrte er. Blinzelnd sah sie ihn an und bekam größere Augen, denn seine waren gerade eine Nuance dunkler.
 

“Mmmh... soll ich dir dabei helfen?”, fragte er sie und streichelte leicht mit der Hand über seinen Rücken.
 

“Oh ähm... wenn du möchtest, klar”, entgegnete sie ein wenig überrumpelt und spürte schon seine Lippen auf ihren. “Mmmmh”, keuchte sie in diesen hinein und genoss diese Zärtlichkeit von ihm sehr.
 

“Ich helfe gerne... dann geht es schneller”, zwinkerte er ihr zu und stahl sich noch einen Kuss. “Ich bringe nur schnell meine Tasche in den Wagen und helfe dir dann”, fügte er an und sie schaffte es noch zu nicken, ehe sie zu einer Bestellung gerufen wurde.
 

Nur widerwillig ließ Sesshomaru sie gehen und brachte schließlich seine Tasche mit seinen Unterlagen zum Auto und verstaute sie im Kofferraum. Danach schloss er diesen ab und ging wieder in das Innere des Cafés. Mit einem Lächeln schritt er weiter zu Rin hinter die Theke und half ihr ein wenig mit dem Abwasch und dem Anrichten des Geschirrs. Schmunzelnd sah sie immer wieder zu ihm und fand es einfach nur schön, dass er wegen ihr einfach direkt half. Er war wahrlich unglaublich und so arbeiteten sie beide fast schon Hand in Hand weiter.
 

“Willst du... eigentlich mit bei uns im Büro arbeiten?”, fragte Sesshomaru seine Liebste, als es etwas ruhiger wurde und es schon kurz vor 20 Uhr war.
 

“Oh... wäre es denn möglich?”, stellte sie die Gegenfrage und er erhob eine Augenbraue.
 

“Warum sollte es nicht möglich sein... wenn du mit arbeiten willst, dann machst du das auch”, erklärte er und sie blinzelte.
 

“Einfach so?”, hakte sie nach und er trat dichter an sie heran. Sanft streichelte er über ihren Arm.
 

“Natürlich... oder möchtest du ein Vorstellungsgespräch haben?”, entgegnete er geschickt und leise kicherte sie los. Sie konnte sich durchaus denken, dass seine Gedanken sicher nicht nur bei einem Gespräch waren.
 

“Du bist echt unmöglich”, meinte sie und er beugte sich leicht zu ihrem Ohr.
 

“Ach was... ich bin nur verrückt nach dir und deiner zarten Haut, die sich unglaublich an meiner anfühlt”, knurrte er leise an ihrem Ohr. Augenblicklich bekam sie eine Gänsehaut und erschaudert vor Lust.
 

“Sess...”, hauchte sie und blickte zu ihm, ehe sie erneut seine Lippen auf ihren spürte. Sofort drehte sie sich zu ihm um und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Er schaffte es jedes Mal auf das Neue ihre Lust zu entfachen und ihren Kopf leer zu fegen. Denn gerade war es ihr vollkommen egal, dass sie eigentlich noch im Café waren und auf die Ablöse warteten.

Zwischen Arbeit und Lust

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Arbeitsmotivation

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Namensvorschläge?!

Während Rin langsam wieder zu Atem kam, hielt er sie sicher und liebevoll in seinen Armen fest. Wobei er sie nach wie vor zwischen sich und der Wand gefangen hielt. Schon so lange hatte er sich solch eine Situation vorgestellt. Deshalb kostete er jeden Moment voll und ganz aus. Dass er noch in ihr war, ignorierte er gekonnt. Denn es störte ihn absolut nicht, genauso wenig wie sie. Verliebt sah sie ihn an und benetzte ihre Lippen. Knurrend richtete er seinen Blick auf diese und beugte sich etwas zu ihr, um ihre süßen und vollen Lippen mit seinen zu necken.
 

“Mmmmh”, keuchte sie und verträumt lag ihr Blick auf ihm, nachdem er den Kuss gelöst hatte. Neugierig musterte er sie und legte eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.
 

“Geht es dir gut?”, fragte er besorgt und betrachtete sie genau, denn er wollte jegliche Reaktion erkennen.
 

“Das war... wirklich heiß”, erklärte sie und lächelte ihn verschmitzt an. “Ich glaube... das war mit die beste Idee, die du hattest”, grinste sie und seine Mundwinkel zuckten.
 

“Freut mich, dass es dir genauso gut gefallen hat”, zwinkerte er ihr leicht zu und zog sie sanft an sich. “Denn das werde ich vermutlich noch einmal haben wollen”, fügte er an und konnte genau sehen, wie sie schwer schluckte.
 

“Nun... ich denke... das würde mir gefallen”, entgegnete sie leise und hatte eine zarte Röte auf ihren Wangen. Auch wenn es etwas Schnelles und Wilderes war, so genoss sie jede einzelne Minute mit ihrem Verlobten.
 

“Das höre ich sehr gerne”, knurrte er und hob sie sanft hoch, um sich aus ihr zurück zu ziehen.
 

Keuchend lehnte sich Rin nach hinten gegen die Wand, ehe sie wieder den Boden unter ihren Füßen. Danach lehnte sie sich noch einen Moment an seine starke Brust, während er seine Arme um sie legte und sie an sich zog. Diese Geborgenheit und Sicherheit war für Rin sehr wichtig. Besonders nach solch heißen Augenblicke, liebte sie es einfach in seinen Armen zu sein. Das wusste er mittlerweile nur zu gut, weshalb er sie nur zu gerne umarmte und sicher fest hielt. Er konnte sich denken, dass sie noch etwas schwach auf den Beinen war.
 

Erst als sie ihm signalisierte, dass es bei ihr ging, ließ er seinen Griff locker und sie blickte ihn dankbar an. “Danke dir, Sess”, lächelte sie sanft und er schmunzelte leicht.
 

“Für dich, jederzeit”, kam es ehrlich über seine Lippen.
 

Diese Aussage nahm Rin ernst, denn sie wusste, dass er für sie wirklich alles tun würde. Das zeigte er nun erneut, denn er zog sich nur provisorisch an, ehe er sich hinkniete und ihr dabei half, sich an zu ziehen. Lächelnd richtete sie ihren Blick auf ihn und legte noch einmal ihre Kleidung zurecht. Immerhin wollte sie nicht, dass andere sehen konnten, dass sie gerade einen intimen Moment mit ihrem Liebsten geteilt hatte. Da sie wieder vorzeigbar aussah, glitt sie mit ihren Händen zu seiner Hose und zupfte diese an Ort und Stelle zurecht. Schmunzelnd blickte er auf sie hinab und ließ sie einfach machen.
 

“Danke”, sprach er sanft aus und sie blickte auf.
 

“Jederzeit, mein Lord”, zwinkerte sie ihm zu und er konnte das Blitzen in ihren Augen sehen. Sie war durch und durch perfekt. Verspielt und doch ernst genug.
 

‘Unsere Gefährtin... vergisst wohl, dass sie eine Lady nun ist’, grinste es in seinem Inneren und er musste dies ebenfalls tun. Tatsächlich schien sie sich dessen nicht bewusst zu sein.
 

“Freut mich”, entgegnete er und prüfte noch einmal, ob ihr Körper gut bedeckt war. “Wollen wir Heim, meine Lady?”, fragte er sie und sie bekam große Augen.
 

“L...Lady?”, stotterte sie augenblicklich und er nickte sofort. Denn das war sie durch und durch. Nicht nur seine persönliche, sondern auch die der Yokais. Als seine Gefährtin stand ihr dieser Titel zu. “Natürlich... als meine Frau bist du die Lady des Westens”, zwinkerte er ihr zu und sie blinzelte mehrmals. Ihre Gedanken huschten hin und her und vermutlich begriff sie das nun komplett.
 

“Stimmt... du warst und bist der Lord des Westens... demnach bin ich nun eine Lady... oder braucht man dazu irgendeine Zeremonie?”, fragte sie neugierig, denn darüber hatte sie keinerlei Informationen, wie so etwas ablief.
 

“Nun... damals gäbe es so etwas”, meinte er und verschränkte seine Finger mit ihren. Wären sie zu der damaligen Zeit gebunden, dann hätten sie ein riesengroßes Fest veranstaltet. Aber das brauchten sie diesmal nicht. Es verlief alles ganz anders. “Doch heut zu Tage ist es einfach automatisch. Klar wir könnten so eine Zeremonie machen, wenn du möchtest und die anderen Yokais auf einmal kennen lernen willst”, fügte er an, während sie zurück zum Verkaufsraum kamen und dort schließlich alles aufräumten, damit alles sauber war.
 

“Sind es denn sehr viele mehr Yokais?”, hakte sie nach, da sie gerade die Küche noch säuberten und die Spülmaschine anmachten. Sie dachte eigentlich nicht, dass es noch so viele Yokais geben könnte, die sie nicht kannte.
 

“Es gibt noch so einige Clans, die du noch gar nicht kennen gelernt hast”, begann er und erzählte ihr von den Wölfen, die eigentlich auf der ganzen Welt verstreut. Staunend sah sie zu ihm und erfuhr von den anderen Yokais, unter anderem den Füchsen und den Tigern. Nur vereinzelte Clans waren noch immer gegen die Neuerungen, so wie die, die die Beiden damals angegriffen hatten.
 

Verstehend nickte sie und bat ihn, ihr eine Auflistung zu machen, damit sie sich auf all diese unterschiedliche Charaktere vorbereiten konnte. “Also... könnten wir das auch später machen?”, fragte sie nach und er nickte.
 

“Korrekt... wir können das in Ruhe nächstes Jahr machen... vielleicht alle zusammen zu einer Sommerfeier einladen”, schlug er vor, denn somit könnte sich Rin in Ruhe darauf vorbereiten.
 

“Das klingt nach einer guten Idee... dann kann ich mich auch mehr in alles einfinden”, kam es verlegen von ihr, da sie noch nicht so viel über die Yokais wusste. Doch sie war sich sicher, dass ihr Gefährte, ihr alles Wichtige erklären würde. Schließlich wollte sie ihn nicht in Verlegenheit bringen, falls sie etwas falsch machen würde.
 

“Am besten... gebe ich die Bücher, die ich damals angefertigt hatte. Sobald du fragen hast, gehen wir das gemeinsam durch und ich erkläre dir alles andere danach.”
 

“Oh... hast du so viel niedergeschrieben?”
 

“Mhm... ich habe einiges zusammen geschrieben, damit das Wissen nicht verloren geht... nachdem Inu und ich Vaters Aufzeichnungen gefunden hatten, fanden wir es wichtig und richtig, ebenfalls welche zu machen. Über das Leben und unsere Forschungen... jedoch haben nicht viele darauf Zugriff”, beantwortete er ihre Frage und lächelte sie sanft an. Er würde ihr helfen, wo er könnte.
 

Dankend nickte sie ihm zu und sie gingen noch einmal alles durch, ob alles weggeräumt war. Erst danach verließen sie mit ihren Sachen den Laden und Rin schloss hinter ihnen ab. In wenigen Stunden würde vermutlich Kisho das Café wieder eröffnen. Aber für Rin würde es nun ins Bett gehen, denn sie war recht müde und wollte am Nachmittag Kagome und Inu mit dem Babyzimmer helfen. Zusammen stiegen sie in den Wagen und Sesshomaru fuhr direkt los. Er würde sich vermutlich mit ihr hinlegen und ein wenig Ruhen, bis sie fit genug für den Tag wäre.
 

Die Fahrt verlief sehr ruhig, denn Rin kämpfte ein wenig gegen ihre Müdigkeit, während er sie im Augenwinkel beobachtete. Sie war einfach unglaublich. Er bewunderte ihre Ausdauer und ihre Art an die Dinge heran zu gehen. Sie schien keinerlei Angst zu haben als seine Lady zu fungieren. Doch konnte er den Respekt in ihren Augen erkennen, als er von all den verschiedenen Clans berichtete. Vermutlich war die Masse eher einschüchternd für sie, als die Tatsache, dass all diese Personen Yokais waren und durchaus gefährlich sein konnten.
 

Als er sein Auto in der Tiefgarage parkte, sah er leicht zu seiner Süßen und schmunzelte einmal mehr. “Soll ich dich rauf bringen, bevor ich die Kisten hole?”, bot er ihr an und leise gähnte sie, wobei sie ihre Hand vor den Mund hielt.
 

“Oh... nein... lass uns rauf und kuscheln”, meinte sie. Noch bevor er etwas sagen konnte, ergriff sie das Wort wieder. “Die Kisten können wir später rauf bringen.” Ein Gähnen versteckte sie erneut hinter ihrer Hand.
 

“Verständlich... dann werden wir das so machen”, lenkte er gleich ein und konnte es nur zu gut verstehen. Sie war erschöpft von ihrer Schicht und ihrem gemeinsamen Akt, weshalb er sie ins Bett bringen würde und ihr jeglichen Wunsch von den Augen ablesen würde.
 

Dankend lächelte sie ihn an und stieg aus. Dies tat er ihr gleich und schloss den Wagen ab, nachdem er seine Tasche mit den Unterlagen rausgenommen hatte. Sogleich trat er neben sie und bot ihr seinen Arm an. Direkt hakte sie sich bei ihm ein und er führte sie zum Fahrstuhl. Nur wenige Momente später waren sie oben und er schloss die Tür mit dem Code auf. Er ließ sie zuerst hinein gehen und machte die Tür hinter sich. Beide zogen sich die Schuhe aus und er stellte seine Tasche auf dem Sofa ab. “Möchtest du noch kurz duschen?”, wollte er von ihr wissen und sie nickte.
 

“Gerne... ich würde mich gerne erfrischen”, erklärte sie und biss sich leicht auf die Unterlippe.
 

Leicht legte er den Kopf schief, denn gerade sah sie alles andere als erschöpft und müde aus. Daher huschte ihm ein Grinsen über die Lippen, während ihm ein leichtes Knurren entkam. “Mmmmh... ich denke, da bekommt jemand nicht genug”, provozierte er sie.
 

“So ist es... und dieser jemand bist du”, konterte sie frech und eilte schon nach oben ins Schlafzimmer. Definitiv war ihre Verspieltheit wieder voll anwesend. Knurrend lachte er und folgte ihr. Auf dem Weg fand er ihre Sachen auf dem Boden und seine Augen flackerten leicht rötlich.
 

‘Sie will spielen... dann soll sie das nun bekommen’, hechelte sein Biest und freute sich schon darauf. Dem konnte er nur zustimmen, weshalb er sich ebenso auszog und zu ihr ins Bad ging.
 

Tatsächlich fand er sie unter der Dusche wieder. Direkt umgriff er sie von hinten und legte seine Arme um ihren Bauch, nur um sie liebevoll an sich zu ziehen. Seinen Kopf neigte er soweit, dass seine Lippen an ihrem Ohr waren. “Hab ich dich”, raunte er heißer und damit entlockte er ihr ein Keuchen. Grinsend küsste er ihren Hals und ließ es sich nicht nehmen, mit ihr noch die ein oder andere Runde zu spielen. Völlig erschöpft und befriedigt schliefen sie schließlich in ihrem Bett ein.
 


 

In den kommenden Tagen kümmerten sich die Paare darum, das Babyzimmer fertig zu stellen. Nachdem der Anstrich passte, bauten die Brüder die Möbel auf und die Mädels machten alles sauber, bevor sie alle Sachen in die Regale packten. Alles fand recht schnell seinen Platz und Rin schaffte sogar ihre eigenen Kartons nach und nach aus zu packen. Neben der Arbeit packten Sesshomaru und sie immer mehr ihrer Habseligkeiten zusammen. Es war irgendwie eigenartig und doch füllte es sich mehr als richtig an. Sie würde von nun an voll und ganz an seiner Seite stehen und das erfreute sie sehr.
 

“Sollen wir euch wirklich nicht helfen?”, fragte Kagome zum wiederholten Male ihre Freundin.
 

“Kago... wir machen jeden Tag nur eine oder zwei Kisten voll. Da wir noch etwas Zeit haben, machen wir das gemütlich und in Ruhe”, erklärte Rin, dass sie das Angebot erneut ablehnen würden. Es war für sie einfach, alles mit der Zeit zusammen zu packen, denn dann konnte sie sich besser innerlich von ihrem alten Leben verabschieden.
 

“Verstehe... aber falls wir...”, fing die Miko wieder an.
 

“Falls wir Hilfe brauchen, werden wir uns melden”, lächelte Rin ihre Freundin an und drückte Kagome sanft.
 

Kaum waren Rin und Sesshomaru weg, schon seufzte die werdende Mutter und Inu legte zärtlich den Arm um sie. “Mach dir keinen Kopf, Juwel... ich denke... Rin fällt es nicht so einfach ihre Wohnung auf zu geben”, sprach er seine Vermutung aus und sie blinzelte, während sie ihren Kopf zu ihm wandte.
 

“Denkst du?”, fragte sie und er nickte.
 

“Mhm... immerhin hatte sie die letzten Jahre dort mit ihrer besten Freundin gelebt. Ahnte nichts von Yokais oder Hanyous und nun ist sie mittendrin. Zudem erinnert sie sich an ihr früheres Leben, weshalb sie auch das verarbeiten müsste. Hinzu kommt noch die Verbindung zu Sess... sie ist seine Gefährtin und nimmt den Platz an seiner Seite ein”, versuchte er zu erklären und nachdenklich nickte Kagome.
 

“Stimmt... für mich ist es einfacher, weil ich das schon kenne... doch... ich glaube sie fühlt sich so wie ich damals, als ich in eure Zeit kam”, überlegte sie und Inu nickte.
 

“Vermutlich... gib ihr die Zeit, sich von dem alten Leben zu verabschieden. Ich denke... dann kannst du ihr auch helfen. Ich weiß, dass du ihre Geste erwidern möchtest”, lächelte er sie an und Kagome wurde leicht rot um die Nase. Er hatte da ins Schwarze getroffen. Für sie war das normal, dass sie ebenfalls helfen wollte, da Rin ihr so viel mit dem Zimmer half.
 

“So machen wir das, Kokoro”, lächelte sie und ließ sich von ihm zum Sofa führen.
 

“Ich mache dir einen Tee und du legst nun die Füße hoch”, sprach Inu und kurz fürchtete er, dass sie ihm widersprechen würde.
 

“Danke dir, Kokoro”, kam es zu seiner Verwunderung von ihr.
 

“Keine Widerworte?”, fragte er skeptisch und leise kicherte sie, während sie sich über den Bauch streichelte.
 

“Diesmal nicht... ein wenig ausruhen wird gut tun... unser Sohn tobt heute wieder ein wenig herum”, erklärte sie und konnte direkt das Glitzern in seinen Augen sehen.
 

“Dann geht es ihm gut”, meinte Inu und huschte schnell in die Küche, um Tee zu machen.
 

Kaum war er zurück bei ihr, schon stellte er alles auf dem Tisch ab und setzte sich zu seiner Frau. Wie von selbst legte er den Arm um sie und sie lehnte sich an ihn. Genüsslich seufzte sie und schloss ihre Augen, als seine Hand auf ihrem Bauch lag. Tatsächlich spürte er das Baby und staunte, wie aktiv der Kleine schon jetzt war. Er reagierte scheinbar auf seinen Papa, denn Inu spürte den kleinen Stupser. “Wow”, hauchte er überwältigt und strahlte voller Stolz.
 

“Mhm... es ist unglaublich, dass man ihn schon jetzt so stark spürt... und schon bald wird er in unseren Armen liegen”, sprach sie sanft aus und legte ihre Hand auf die ihres Mannes.
 

“Darauf freue ich mich schon jetzt”, gestand er mehr als erfreut und dieser Aussage stimmte Kagome direkt zu. Nicht nur, weil sie danach nicht mehr solche Rückenschmerzen haben würde, sondern weil sie sich wirklich auf ihren Sohn freute.
 

“Sag mal... hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, wie wir ihn nennen sollen?”, fragte sie ihn neugierig, da sie darüber noch gar nicht richtig gesprochen hatten. Sie wollte wissen, was er sich für Namen überlegt hatte und was er darüber dachte.
 

“Hm...”, überlegte der Hanyou und streichelte sanft über den Babybauch. “So richtig habe ich mir noch keine Gedanken gemacht”, kam es ehrlich von seinen Lippen und Kagome sah nun leicht zu ihm auf.
 

“Dann sollten wir uns langsam überlegen, wie wir unseren Sohn nennen wollen”, lächelte sie ihn sanft an.
 

“Stimmt... hast du schon Ideen?”, wollte nun Inu wissen und würde sich nun mit dem Thema etwas mehr auseinander setzen. Seine Frau hatte Recht, denn es war an der Zeit darüber nach zu denken und sich zu entscheiden, wie der junge Mann heißen sollte.
 

“Ich weiß noch nicht so recht, aber einige Namen gefallen mir”, erklärte sie ihm.
 

“Und welche?”, hakte Inu direkt nach und Kagome blinzelte kurz, ehe sie sich etwas aufraffte und ihre Lippen zu seinem Ohr führte. Leise wisperte sie ihm ihre Vorschläge zu und mit jedem Namen bekam er größere Augen. “Wow... das sind schon einige und auch ein paar gute dabei”, staunte er und sie lächelte verlegen.
 

“Mhm... doch... ich denke, wir sollten ihn...”, begann sie und flüsterte ihrem Mann ihren Gedanken zu, damit niemand sonst diesen Namen mitbekommen würde.
 

“Was?!”, keuchte er leicht und sah Kagome an. “Du... meinst das echt?”, wollte er wissen und sie nickte.
 

“Ja... ich möchte, dass unser Kleiner so heißt... und wir werden den Namen erst bei der Geburt verraten”, erklärte sie und schmunzelnd streichelte er über ihren Bauch.
 

“Das finde ich großartig, Juwel... ich freue mich schon auf die Reaktionen”, grinste der Hanyou und war wirklich gespannt, was die anderen zu dem Namen sagen würden.
 

“Ich auch”, kicherte sie und schmiegte sich an ihren Mann, um einfach seine Nähe zu genießen. Sie wusste, dass ihr Liebster damit einverstanden wäre, denn der Name ihres Sohnes war etwas Besonderes und würde sicher den anderen ebenso gefallen.
 

“Lass uns den Tee trinken, bevor er noch kälter wird”, meinte Inu, denn seine Frau sollte diesen warm genießen.
 

“Oh... stimmt... da war noch etwas”, lachte sie leise und richtete sich auf. Direkt rückte der Hanyou an den Tisch und goss seiner Frau eine Tasse von dem Tee auf. Dieser war nun genau richtig nach den Anstrengungen der letzten Tage. Er reichte ihr die Tasse und dazu noch ein wenig Gebäck, welches er zuvor ebenso ins Wohnzimmer gebracht hatte. “Danke dir”, sagte sie und nippte am Tee, ehe sie die Leckereien vernaschte.
 

“Jederzeit, Juwel”, grinste Inu und goss sich ebenso einen Tee auf. Es war ein schlichter Früchtetee mit einigen Kräutern, die beruhigend und erfrischend wirken sollten. Das junge Paar ließ es sich gut gehen, nachdem sie mit dem Tee fertig waren. Sie beschlossen zusammen noch einen Film zu sehen, wobei beide mit der Zeit auf dem Sofa eingeschlummert waren.
 

Wahrlich waren sie müde, denn sie hatten das Babyzimmer fertig gemacht und alles für den jungen Mann vorbereitet. Nun fehlte nur noch der Kleine. Doch das würde noch einige Wochen dauern, denn Kagome war erst in ihrer 30. Schwangerschaftswoche. Für gewöhnlich kamen die Kleinen in der 37. bis zur 40. Woche zur Welt. Natürlich konnte sie es kaum noch erwarten, ihn in den Händen zu halten, aber sie würde die Geburt so lange wie möglich hinaus zögern. Schließlich wollte sie, dass ihr Sohn groß und stark werden würde. Denn dann würde sein Name besser zu ihm passen und er würde diesem alle Ehre erweisen.
 

Irgendwann in der Nacht wurde Inu wach und schmunzelte, da er begriff, wo sie gerade waren. Daher machte er den Fernseher aus, stand leise auf und hob seine Frau hoch, nur um sie ins Bett zu bringen. “Träum süß, mein Juwel”, hauchte er und küsste ihre Stirn, während er sich zu ihr legte und sie sich an ihn schmiegte.

Shoppingtour

Die nächsten knapp zwei Wochen verliefen fast ähnlich. Inu und Sesshomaru werkelten an dem Babyzimmer und rückten die Möbel zurecht, während Kagome mit Rin den Schrank fühlten. Für das erste Jahr nach der Geburt hatten sie mittlerweile alles da. Einzig bei den Windeln müssten sie sicher noch einiges nachkaufen. Diese würden sie nach und nach besorgen, sobald diese benötigt wurden. Für zwei bis drei Wochen waren sie aber schon jetzt versorgt. Nach dieser Arbeit machten sich die Paare einen schönen Tag gemeinsam. Sie kochten zusammen und gingen sogar einige Dinge aus dem Büro durch. Die Damen wollten ihre Gefährten unterstützen, wo sie nur konnten.
 

Eine Ausnahme war nur, wenn Rin arbeiten müsste. In der Zeit war sie mit Sesshomaru im Café und kümmerte sich um die Neulinge. Sie zeigte ihnen, wie es in der Nachschicht ablief, denn ihre Kollegen zeigten ihnen die Tagschicht. Beide waren zwar vom allgemeinen Ablauf her gleicht, doch unterschiedlicher könnten sie fast nicht sein. Im Laufe des Tages war es oftmals stressiger, wobei spät abends ebenso viel los war. Erst nach 22 Uhr wurde es ruhiger und man müsste sich viel mehr darauf kontenzieren die Waren auf zu füllen und eine Liste an zu legen, um die Bestellungen einfacher zu machen.
 

Meist fielen einige Dinge erst später auf, dass sie aus gehen würden. Daher war es wichtig, dass alle ein Auge darauf hätten. Immerhin sollten sie alle Kisho entlasten mit der Arbeit. Dafür waren sie dort. Zwei von ihnen kamen sogar sehr gut klar und bei den anderen beiden würden sie vermutlich etwas mehr Geduld erweisen müssen. Immer wieder bewunderte Sesshomaru seine Gefährtin, denn sie hatte wahrlich eine Engelsgeduld. Er hatte sie stets begleitet, denn er würde sie niemals alleine lassen. Besonders nachts konnte man nie wissen was passieren könnte. Auch wenn es eigentlich niemand sich wagen würde, sie mit ein zu beziehen, wollte er auf Nummer sicher gehen.
 

Gerade saß das Paar mit Kisho an Sesshomarus Stammtisch und besprachen die letzten Schichten. Denn Kisho wollte erst die Meinung anderer hören, ehe er seine eigene zu den vier Neulingen geben würde. So würde er auf alle Fälle keine verfälschte Meinung erhalten. “Also an und für sich machen sie sich echt gut, Kisho”, meinte Rin und nippte an ihrem Cappuccino. Öfters beobachtete sie die Neuen und war gespannt zu sehen, wie sie ohne eine erfahrene Kraft klar kämen.
 

“Verstehe... bisher hatte ich auch von den Kunden Lob erhalten, dass sie stets freundlich und geduldig waren”, kam es erfreut dem Ladenbesitzer über die Lippen. Er hatte einige seiner Stammkunden gebeten, die Anwärter ein wenig zu testen. Schließlich mussten sie auch unter Stress höflich und zuvorkommend bleiben.
 

“Soweit ich das mitbekommen hatte, haben sie das ganz gut begriffen, wie das alles hier abläuft. Jedoch im Lager müsste man mit ihnen noch etwas üben. Sie hatten sich noch nicht so gut zurecht gefunden, wo etwas einsortiert war”, fügte Sesshomaru an, um seinem Freund den Schwachpunkt zu erklären.
 

“Aber ich finde, dass man darauf sehr gut aufbauen kann”, lächelte Rin zuversichtlich ihren langjährigen Chef an, der auch schon ein guter Freund wurde. Aus diesem Grund war es ihr noch wichtiger, dass er gute Angestellte bekommen würde.
 

“Das freut mich sehr zu hören”, lächelte Kisho. “Wenn ich nicht hier bin, bekomme ich das meistens gar nicht mit”, kam es nachdenklich von ihm und Sesshomaru nickte.
 

“Das verstehe ich, Kisho. Dieses Café ist dein Baby, trotzdem solltest du mehr auf deine Familie achten”, sprach der Taisho aus und nippte an seinem Kaffee. “Wenn du zu Hause bist, solltest du die Arbeit eben Arbeit sein lassen. Rin und ich werden dir helfen die Neulinge weiter ein zu arbeiten”, erklärte er seinem Freund.
 

“Ihr... wollt das wirklich machen?”, hakte dieser nach und Rin nickte direkt.
 

“Natürlich... wir werden drei Tage in der Woche hier sein und die Nachtschichten mit den vieren nach und nach durchgehen. Erst wenn sie sicher genug sind, reduzieren wir es auf einmal die Woche und sehen, ob sie klar kommen würden”, erzählte Rin von ihrem Plan.
 

Denn diesen hatte sie sich einfallen lassen. Direkt hatte sie ihren Gefährten gefragt, ob es machbar wäre. Da Sesshomaru Kisho mittlerweile auch gern hatte, stimmte er dem sofort zu und würde Rin dabei unterstützen. Zudem klang es nach einem guten Einfall und sie würden die anderen Tage dazu nutzen, um mehr im Büro zu arbeiten. Schließlich sollte Rin sich dort ebenfalls einarbeiten können, falls sie wirklich mit den Brüdern zusammen arbeiten wollte. Sesshomaru würde sie selbst entscheiden lassen, was sie genau beruflich tun wollen würde. Momentan interessierte sie sich für die Arbeit der Brüder, also sollte sie hinein schnuppern können.
 

“Wird euch das nicht zu viel?”, fragte Kisho vorsichtig nach und Sesshomaru winkte ab.
 

“Zurzeit ist bei uns nicht viel los, also können wir das gut aufteilen. Also mach dir keinen Kopf darum”, entgegnete der Taisho geschickt. Da er als Daiyokai sowieso anders arbeitete, war das alles sowieso kaum ein Problem. Doch das musste er seinem Freund nicht erzählen.
 

“Aber nur, wenn es für deinen Bruder okay ist”, meinte Kisho sofort, denn er wollte sicher nicht, dass die Brüder ihre Arbeit nicht erledigen könnten.
 

“Das ist es... wir haben gestern mit ihm gesprochen. Mir kam die Idee mitten in der Nacht und ich wollte erst die beiden fragen und dann dich”, erklärte Rin lächelnd und das schien den Cafébesitzer zu beruhigen. Stolz legte Sesshomaru den Arm um seine Gefährtin, da sie das alles einfach unfassbar gut meisterte.
 

‘Sie ist durch und durch perfekt’, schwärmte sein Biest und in diesem Punkt stimmte er ihm direkt zu.
 

Das ist sie... deshalb passt sie auch so gut zu uns., sprach er voller Liebe und Stolz aus.
 

“In Ordnung... dann werden wir das so machen... ich werde eine Liste machen, worauf sie im Lager achten müssten und wo die Sachen gelagert werden”, sprach Kisho und Rin nickte.
 

“Am besten mit einem Lageplan, dann können sie es leichter lernen und merken”, fügte Sesshomaru an und eifrig stimmte sein Freund dem zu. Das klang vernünftig und er selbst hatte nicht mehr daran gedacht. Er war den beiden wirklich dankbar für diese Hilfe.
 

“Ich denke... bis Ende des Jahres haben wir sie fit genug, Kisho”, kam es zuversichtlich von Rin und er konnte sich das ebenfalls vorstellen.
 

“Ihr seid großartig”, kam es dankbar von Kisho und Sesshomaru nickte leicht, während Rin lächelte.
 

“Ich würde sagen... heute beobachtest du sie einmal und übermorgen werden wir wieder hier sein”, erklärte sie und trank etwas von ihrem Tee. Sie hatte irgendwie Durst darauf, weshalb sie sich eine Tasse bestellt hatte. Sie war sich sicher, dass dank dem Plan Kisho schon bald mehr um seine familiäre Zukunft kümmern konnte.
 

“Also habt ihr morgen schon etwas vor?”, fragte dieser neugierig und sie nickte kichernd.
 

“Mhm... wir werden mit Kago und Inu einkaufen gehen”, erklärte Rin sichtlich erfreut. Sesshomaru rollte leicht mit den Augen.
 

“Oh... das klingt spannend”, meinte Kisho und trank von seinem Kaffee.
 

“Ist es auch... denn Kago gefällt plötzlich die Bettwäsche für das Kinderbettchen nicht mehr”, amüsierte sich Rin.
 

“Das ist nicht lustig, Rin... das ist nun das 3. Mal... in dieser Woche”, merkte der Taisho an und brachte damit Kisho zum Lachen.
 

“Scheinbar ändert sich die Meinung recht schnell”, meinte er lachend und Sesshomaru seufzte.
 

“Vermutlich... aber wir bekommen das hin”, entgegnete dieser noch.
 

“Zumal wir die anderen auch behalten, dann kann sie sich später immer noch entscheiden”, kicherte Rin und legte ihre Hand auf Sesshomarus Oberschenkel.
 

“Das ist eine gute Idee”, lachte Kisho weiter und amüsierte sich wirklich darüber. “Aber seht es doch von der positiven Seite”, sprach er schließlich und fragend sah das Paar zu diesem.
 

“Wie meinst du das?”, wollte der Daiyokai wissen.
 

“Ihr könnt bereits üben... für den Fall, dass Rin sich auch so verhalten könnte”, erklärte der andere Mann und Rin bekam große Augen.
 

“Was?!”, keuchte sie leicht und blinzelte. Leicht erhob Sesshomaru seine Augenbraue.
 

“Na bei euch wird es doch auch irgendwann so weit sein... also könnt ihr nun schon üben, wie es wohl so werden würde”, meinte Kisho und Rin wurde augenblicklich rot um die Nase.
 

“Oh... ich...”, begann sie und war sich nicht sicher, was sie darauf sagen sollte.
 

“Ach was... ich denke nicht, dass Rin so wäre... sie weiß genau, was sie will”, kam es von ihrem Gefährten und sie sah überrascht zu ihm.
 

“Meinst du?”, hakte sie nach und er nickte ohne zu zögern. Verlegen lächelte sie und streckte sich, um ihm einen leichten Kuss zu geben. Nur zu gerne kam er ihr entgegen und streichelte über ihren Rücken.
 

“Ihr seid echt süß zusammen”, grinste Kisho und Sesshomaru rollte mit den Augen.
 

“Stimmt... mein Takeo ist einfach nur süß”, kicherte Rin und war dankbar für seine Worte. Ehrlich gesagt hatte sie etwas schiss, denn sie war sich nicht sicher, ob ihr Liebster wirklich Kinder mit ihr haben wollen würde oder nicht.
 

‘Oh unsere Schöne... weiß genau, wie sie uns beruhigen kann’, schnurrte es mal wieder in seinem Inneren und er selbst seufzte leise und nickte.
 

“Aber nur bei dir, Kleines”, zwinkerte er ihr zu und sofort nickte sie.
 

“Nur bei mir”, bestätigte sie und lehnte sich leicht an ihn. Tatsächlich wollte sie nicht, dass diese Seite von ihm jemand anderem vorbestimmt war. Dahin gehend war sie sehr besitzergreifend.
 

‘Das gefällt mir’, grinste sein Biest und Sesshomarus Mundwinkel zuckten.
 

“Mhm... einzig nur bei dir, Aijin”, wisperte er das letzte Wort laut genug, dass sie es hören konnte.
 

Augenblicklich weiteten sich ihre Augen, denn er benutzte ‘Aijin’ zum ersten Mal. Es hatte zwei wichtige Bedeutungen und beide sind schwerwiegend. Zum einen heißt es Geliebte, denn das war sie, und zum anderen bedeutete es Herrin. Besonders nachdem er sie als Lady anerkannte, schien dies einen noch größeren Wert zu haben. Sanft sah er sie an und sie merkte immer mehr, wie ihre Wangen röter wurden. Er hatte sie damit wahrlich eiskalt erwischt. “Nun... hast du mich in Verlegenheit gebracht”, flüsterte sie zurück und schluckte etwas.
 

“Ich könnte zwar sagen, dass es mir leid tut, doch... das wäre dann gelogen”, entgegnete er grinsend und beugte sich leicht zu ihr, um ihren Mundwinkel zu küssen.
 

“Du... Schuft”, hauchte sie und krallte sich an seinem Hemd fest. Ihr war sofort klar, dass er es mochte, sie erröten zu lassen. Genau weil das so war, kam ihr ein Gedanke und sie würde ihn genauso leiden lassen. Aber das würde sie lieber in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer tun.
 

Mit einem Schmunzeln betrachtete Kisho das Paar und trank seinen Kaffee aus. Er fand es toll, wie die beiden mit einander umgingen. Dass sie ein paar Jahre Unterschied zueinander hatten, sah man ihnen absolut nicht an. Vor allem da Rin ziemlich reif für ihr Alter war. Auch damals, als er sie kennen lernte war dies so. Erst dachte er, dass sie das nur spielte, aber mit der Zeit wurde es ihm bewusst, dass sie einfach so war. Amüsiert räusperte er sich und beide blickten direkt zu ihm. “Im Übrigen... ihr könnt los... wir sehen und übermorgen”, zwinkerte er ihnen zu und konnte ein Grinsen auf Rins Lippen erkennen.
 

“Prima... dann lass uns Heim, Takeo”, grinste Rin nun zuckersüß an und für einen kurzen Moment war Sesshomaru verwundert.
 

‘Ich weiß nicht... man könnte glatt Angst bekommen, doch irgendwie bin ich gerade stolz auf unsere Gefährtin.’
 

Stolz und Hingabe., bekräftigte er den Gedanken seines Biestes und grinste nun. “Gut... dann bis übermorgen, Kisho”, verabschiedete er sich, stand auf und reichte Rin seine Hand.
 

Ohne zu Zögern nahm sie diese an und lächelte ihn verliebt an. “Bis dann, Kisho”, sprach sie an den Cafébesitzer gewandt und dieser nickte ihnen lachend zu.
 

Hand in Hand verließ das Paar das Gebäude, aber zuvor hatten sie sich bei den anderen ebenfalls verabschiedet. Rin war wirklich bemerkenswert. Nicht nur, dass sie ihr Studium so gut hinter sich gebracht hatte, nein sie hatte auch noch nebenbei gearbeitet und nun bildete sie ihre Nachfolger aus. Das war in den Augen des Daiyokais echt scharf. Er mochte diese Energie, die von ihr aus ging. Definitiv wäre sie eine großartige Mutter., kam ihm der Gedanke und sein Biest knurrte augenblicklich zustimmend.
 

‘Absolut... die perfekte Frau und eine noch meisterhafte Mutter für unseren Nachwuchs’, grinste es in seinem Inneren. Obwohl er selbst leicht schnaubte, tat er dies ebenso mit einem Grinsen. Denn dieser Aussage würde er voll und ganz zustimmen. Nie hätte er dies für möglich gehalten. ‘Doch mit der richtigen Frau... ist alles andere bedeutungslos’, führte sein Biest den Gedanken fort.
 

Absolut..., kam es ihm in den Sinn. Dieser Ansicht war er nun auch. Er hatte lange gebraucht, um das zu verstehen. Aus diesem Grund würde er nicht noch einmal einen Fehler begehen, wie damals. Diesmal würde er alles für die Frau seines Herzens tun.
 

Tatsächlich hatte sich Rin zu Hause um entschlossen und behielt ihren kleinen Plan erst einmal für sich. Sie würde dies in die Tat umsetzten, sobald er es am wenigsten erwarten würde. Schließlich wäre der Effekt damit um einiges größer. Mit einem Grinsen hatte sie sich dies fest vor genommen und war schon gespannt, was er dann tun würde. Es war durchaus aufregend, aber sie konnte sich gedulden. Daher beließ sie es dabei und genoss einfach den Abend mit ihrem Liebsten. Sie würden sich wappnen für den kommenden Tag, da shoppen unter normalen Umständen schon anstrengend war, jedoch mit den Launen von Kagome würde es schwieriger werden.
 


 

Gefühlt eine Ewigkeit warteten die Brüder, als sie in der Küche bei Inu und Kagome standen. Sesshomaru nippte an seinem Kaffee und Inu an seinem Kakao. “Sag mal... wie hältst du das aus, Inu?”, wollte der Ältere wissen.
 

“Was genau meinst du?”, hakte der Hanyou nach und nahm einen Schluck von seinem Kakao.
 

“Kago zieht sich nun zum 5. Mal um und das nur, weil ihr die Farben nicht so gefielen, wie zuvor noch im Schlafzimmer”, erklärte der Taisho den Umstand, weshalb er seinen Bruder fragte.
 

“Ach, das ist noch nichts”, grinste Inu und sah zu Sesshomaru rüber. “Zumal das nur eine Phase ist... es ist vollkommen normal, dass sie das so macht. Sie fühlt sich manchmal eben unwohl und das erträgt Mann doch gerne. Schließlich trägt sie unseren Sohn unter ihrem Herzen”, erklärte der Hanyou mit Liebe und Hingabe zu seiner Gefährtin, Liebsten und Frau.
 

Bei diesen Worten schmunzelte Sesshomaru und nickte leicht. Er verstand diesen Standpunkt, doch sicher war er sich nicht, ob dies immer der Fall sein würde. Jedoch musste er sich wohl selbst eingestehen, dass er seiner Gefährtin ebenso einiges durchgehen lassen würde. “Vermutlich hast du Recht... unter diesem Aspekt würde Mann selbst das ertragen”, stimmte er dem Jüngeren nach einer Weile zu.
 

“Und zwar mit einem riesen, fetten Grinsen”, merkte Inu an und trank seinen Becher leer, da er die beiden Damen hörte. Sie kamen wieder runter und zu ihnen in die Küche.
 

“Nun können wir los”, lächelte Kagome sanft ihren Mann an und blickte leicht entschuldigend zu Sesshomaru.
 

Ihr war das selbst etwas peinlich gewesen, aber sie fühlte sich nun mal nicht immer wohl in ihrer Haut. Inu trat zu ihr und gab ihr einen zarten Kuss, während er eine Hand um ihren Rücken legte und die andere auf den Bauch seiner Frau. “Du siehst wunderschön aus, Juwel”, wisperte er an ihren Lippen und Kagome lächelte ihn selig an.
 

“Da stimme ich ihm zu. Du bist wunderschön, Kago”, hörte sie von Sesshomaru und nun wurde sie verlegen. Stolz lächelte Rin ihren Gefährten an, da er genau die richtigen Worte gefunden hatte, um die Miko zu beruhigen.
 

Lächelnd ging sie zu ihm, denn sie würde zusammen mit ihm die Wohnung verlassen, denn sie wollten los ziehen. Sie hatten einiges zu erledigen, nachdem Kagome nach wie vor unzufrieden mit der Bettwäsche für ihren Sohn war. Zudem wollten die Damen noch ein wenig shoppen. Viele der Kleidungen passten Kagome einfach nicht mehr und sie wollte ein wenig nach Umstandsmoden sehen. Solange sie noch einigermaßen gut zu Fuß unterwegs war, wollte sie dies erledigen. Schon jetzt spürte sie das Gewicht des Kindes und da sie wusste, dass ihr Junge einiges mehr zulegen würde, würde es ihr in den nächsten Monaten wohl schwerer fallen, viel herum zu gehen.
 

Beide Paare fuhren mit dem Aufzug nach unten in die Tiefgarage und mit einem Wagen fuhren sie schließlich los. Die Brüder hatten sich für einen der Firmenwagen entschieden. Auf diese Weise konnten ihre Herzdamen nach Lust und Laune shoppen. Denn der Kofferraum war groß genug, um die Ausbeute verstauen zu können. Auch wenn die Männer die Sachen auch anders nach Hause bringen könnten, so wollten sie den Tag so ‘menschlich’ wie möglich verbringen. Erst bei dem Parkplatz der Einkaufsmeile blieb Sesshomaru stehen und sie stiegen alle vier aus.
 

Inu bot seiner Frau seinen Arm an und sie hakte sich direkt bei ihm ein. Gemütlich schlenderten sie los und Sesshomaru folgte mit Rin den beiden. Sie beschlossen erst nach der Bettwäsche zu sehen, weshalb sie direkt den Babyladen ansteuerten. Kaum waren sie drinnen, schon sahen sich Kagome und Rin um und die Brüder folgten ihnen nun. Beide betrachteten ebenso das ein oder andere, während der Taisho bei seinem Bruder nachfragte, ob sie weit auch alles hatten. “Ich denke, wir haben soweit alles für den Kleinen... wobei ich überlege, ob wir einen gemütlichen Sessel oder Sofa mit ins Zimmer stellen sollten”, kam es von Inus Lippen.
 

“Wäre vielleicht nicht verkehrt, denn dann hätte es Kago bequemer beim Stillen”, sprach Sesshomaru nachdenklich. “Natürlich sofern sie das wollen würde”, fügte er an und Inu schmunzelte ein wenig.
 

“Ich glaube schon, dass sie das machen möchte, solange nichts dagegen spricht”, antwortete der Hanyou und grinste. “Es ist schon eigenartig, dass wir beide nun hier mitten in einem Babyladen darüber reden”, amüsierte er sich und Sesshomarus Mundwinkel zuckten sofort.
 

“Ehrlich gesagt... hätte ich das niemals für möglich gehalten und hätte jeden, der sowas noch angedeutet hätte, womöglich zerrissen”, lachte der Ältere und sah zu Inu.
 

“Oh ja... das unterzeichne ich genauso, Sess”, flüsterte er den Namen seines Bruders, damit die Menschen um sie herum dies nicht mitbekommen würden. “Und wie... ist es bei euch?”, wollte Inu neugierig wissen.
 

“Nun... ich habe Rin die Wahl überlassen, wann und ob sie dazu bereit dazu wäre”, erklärte der Taisho diplomatisch. Nach ihrem Gespräch wusste er genau, dass sie noch bedenken wegen seiner Einstellung vor über Jahrhunderten hatte. Deshalb hatte er beschlossen sich nach ihr zu richten.
 

“Das...”, begann Inu und schien überrascht zu sein. “Das war eine gute Idee... Rin ist sicher bald soweit”, meinte er, denn er hatte durchaus die sehnsüchtigen Blicke bemerkt, während sie bei den Untersuchungen dabei war.
 

“Ich denke auch... und sobald es der Fall sein wird... werde ich definitiv alles dafür geben, dass es ihr und unserem Nachwuchs gut gehen wird”, grinste er, da er nicht umsonst ein großes Haus entwerfen ließ. Auch wenn dieser Wunsch nach Welpen erst seit einigen Wochen in seinem Herzen gefestigt hatte, so würde er stets an ihre Wünsche zuerst denken.
 

“Also wäre es für dich auch in Ordnung zu warten?”
 

“So ist es, Inu... egal ob in den nächsten Wochen oder Jahren... Rin entscheidet den Zeitpunkt, wann es soweit sein wird”, antwortete der Taisho und Inu lächelte. Es freute ihn, dass sein Bruder die Meinung seiner Gefährtin wichtig war. Eigentlich wollte Inu gerade noch etwas dazu sagen, doch seine versteckten Ohren zuckten und Sesshomaru blinzelte, ehe die Brüder den Blick auf Rin richteten. Beide schluckten leicht. “Ist... dies... das, was ich gerade denke?”, brachte Sesshomaru leise über seine Lippen und behielt seine Liebste im Auge. Er war sich unsicher, ob er seinen Ohren dahingehend trauen konnte.

Erneuter Nachwuchs

Erneut lauschten die Brüder und Inu grinste leicht, als er es klar und deutlich hören konnte. Deshalb nickte er seinem Bruder zu und lächelte. “Ich denke... es ist genau das”, bestätigte der Hanyou und konnte nur deutlich sehen, wie Sesshomaru schluckte. Das war wirklich überraschend für sie beide gekommen.
 

“Wow... das... ich... ich bin sprachlos”, stockte der Taisho tatsächlich und er bemerkte sogar erst später, dass Rin und Kagome wieder zurück zu ihnen kamen.
 

‘Es... ist unglaublich’, schwärmte sein Biest, als es tatsächlich immer lauter wurde in den empfindlichen Ohren des Daiyokais.
 

Das ist es wahrlich., konnte er dem nur zustimmen.
 

“Ich denke... darin wird unser Sohn gut schlafen können”, kicherte Kagome und leicht blinzelte Inu, da auch er ein wenig abgelenkt war.
 

“Was?”, fragte er daher und sah zu seiner Frau. Diese runzelte leicht die Stirn und legte den Kopf schief.
 

“Was ist denn mit euch los? Ihr wirkt... irgendwie abwesend”, meinte die Miko sofort und Rin sah besorgt ihren Liebsten an.
 

“Stimmt etwas nicht?”, fragte sie nun und nahm sanft seine Hand in ihre.
 

“Ich... nein... es ist alles gut, Rin”, sprach Sesshomaru zärtlich aus und neigte leicht den Kopf, um ihren Mundwinkel zu küssen. Überrascht sah Rin ihren Liebsten an und wurde leicht rot. Sie war es noch nicht gewöhnt von ihm in der Öffentlichkeit liebkost zu werden.
 

“Warum seht ihr denn so verwirrt aus?”, hakte Kagome nach und zog damit die Aufmerksamkeit auf sich.
 

“Wir... haben etwas gehört”, begann Inu und legte den Arm sanft um seine Frau, während er den Moment nutzte, um zu Rin und Sesshomaru zu sehen.
 

“Etwas gehört?”, fragte nun Rin neugierig nach und ihr Gefährte nickte sofort.
 

“Etwas wundervolles”, raunte er und sah sie voller Liebe und Hingabe an. Er war nach wie vor überwältigt, weshalb es ihm schwer fiel die richtigen Worte zu finden.
 

“Und was?”, mischte sich die Miko ein, nachdem beide Damen nicht schlauer aus ihren Männern wurden. Neugierig sah Rin ihrem Gefährten in die Augen, denn sie wüsste nicht, was die Brüder meinen könnten.
 

“Du... in dir...”, brachte der Taisho noch unverständlich hervor, ehe er sich sammelte. Er hatte seiner Liebsten angesehen, dass sie ihm nicht ganz folgen konnte. “Verzeih, Rin”, sprach er und zog sie näher an sich, während er seine Stirn auf ihre legte. “Wir... hörten einen weiteren Herzschlag... genau genommen unter deinem”, erklärte er schließlich ruhig.
 

Augenblicklich weiteten sich Rins Augen und sie schluckte schwerer. “Du... meinst... ich... wir...”, stotterte sie nun und konnte keinen klaren Satz verfassen.
 

“Ja... in dir wächst neues Leben, Kleines”, raunte er und erneut schluckte seine Liebste. Ihr Hals fühlte sich trocken an und ein Kloß bildete sich darin.
 

“Wir... bekommen ein Baby?”, fragte sie nach einer Weile nach und Sesshomaru nickte ihr zu, während er sie weiterhin sicher in seinem Arm hielt. “Wow... das... ich hatte nicht... damit gerechnet”, gestand sie und war genauso überrascht wie die Inubrüder zuvor.
 

“Wow... gratuliere euch”, lächelte Kagome und freute sich für die Beiden sehr. Rin bekam rote Wangen und schluckte erneut.
 

“Danke... irgendwie... ist das wohl so passiert”, meinte sie und blickte etwas entschuldigend ihren Liebsten an. In ihr kroch die Sorge hoch, dass es noch zu früh war. Sie wollte ihrem Gefährten sicher nichts unterjubeln, da sie eigentlich mit ihm noch einmal sprechen wollte, ehe es dazu kommen sollte. Er konnte ihr ansehen, dass sie das wohl kaum geplant hatte, weshalb er zart seine Lippe auf ihre legte.
 

“Lass uns gleich in Ruhe sprechen, Kleines”, raunte er an ihrem Mund streichelte sanft über ihren Rücken.
 

“Eine gute Idee... ich zahle schnell und dann könnten wir etwas essen gehen”, schlug Kagome vor, nachdem sie bemerkt hatte, dass es wirklich nicht geplant war.
 

“O...Okay... machen wir das auf diese Weise”, stimmte Rin dieser Idee zu und hoffte, dass Sesshomaru nicht zu sehr mit ihr schimpfen würde. Immerhin hatten sie nicht noch einmal über das Thema Kinder gesprochen.
 

Direkt ging Inu mit Kagome zur Kasse und der Taisho führte seine Liebste zum Ausgang, wo sie auf das andere Paar warteten und gemeinsam raus traten. Schnell war beschlossen, dass sie in dem Restaurant, welches am Anfang der Einkaufsstraße war, essen gehen würden. Dort war eine große Auswahl und bestimmt würden alle das richtige finden. Wobei Inu womöglich den Kellner vorwarnen müsste, da seine Frau sicher wieder eine komische Kombination wollen würde.
 

Im Lokal ließen sie sich gleich zu einem freien Tisch bringen. Galant schoben die Brüder die Stühle für ihre Liebsten zurück. Kagome kicherte leise und Rin wirkte eher verlegen. Noch immer versuchte sie zusammen zu bekommen, dass sie tatsächlich ein Kind erwartete. Eines aus Liebe entstanden und doch zu einem völlig unpassenden Zeitpunkt. Sie wollte noch heraus finden, was sie künftig machen wollte. Denn sie wollte mehrere Bereiche ausprobieren, aber das wäre nun nicht mehr so einfach möglich. Vor allem jedoch müsste sie noch mit ihrem Gefährten sprechen.
 

Obwohl das letzte Gespräch diesbezüglich eigentlich ganz gut gelaufen war, so war nun eine vollkommen neue Situation entstanden. Ihre Gedanken wanderten hin und her und sie bemerkte den Kellner etwas später als gewohnt. Schnell bestellte sie sich ein Wasser und blickte in die Karte. Doch wirklich darin lesen, entzog sich ihrer Macht. Zu sehr grübelte sie vor sich hin und blinzelte, da sie eine Hand auf ihrem Oberschenkel spürte. Überrascht blickte sie zu Sesshomaru und schluckte, da er sich zu ihr gebeugt hatte.
 

“Mach dir keinen Kopf, Kleines... lass uns etwas aus suchen und reden”, sprach er einfühlsam aus und küsste sanft ihren Mundwinkel. Seine Worte beruhigten sie ungemein und für den Moment konnte sie ihre Sorgen beiseite schieben. Tatsächlich freute sie sich über diese Nachricht sehr, denn ein Baby von dem Mann, den sie über alles liebte, zu erwarten, war ein unglaubliches Gefühl.
 

Kaum hatten die Vier ihr Essen gewählt, sah Inu bereits den Kellner entschuldigend an. Denn seine Frau wollte mal wieder eine komische Kombination haben. Er selbst würde das niemals essen, doch wenn es sie glücklich machte, dann sollte sie eben ihren gebratenen Reis mit Chips und Schokolade bekommen. “Ich denke... unser Koch wird das hinbekommen”, versicherte schließlich der junge Mann und eilte davon.
 

“Da bin ich nun gespannt”, kicherte die Miko und Inu rollte mit den Augen.
 

“Sag mir nicht, dass du das extra gemacht hast”, meinte er und sie grinste ihn leicht an.
 

“Ach was... ich doch nicht”, lachte sie schließlich los und entlockte sogar Rin ein Lachen.
 

“Kago... das war echt gemein”, brachte Rin noch hervor, doch die Miko zuckte nur mit den Schultern. Da wurde es ihrem Mann klar, dass sie das absichtlich getan hatte. Amüsiert schüttelte er seinen Kopf und legte einen Arm um sie, ehe er zart seine Lippen an ihre Schläfe legte.
 

“Gut reagiert... Hoffe, es mundet dir auch”, wisperte er ihr zu und Kagome lachte leise.
 

“Oh ja... das wird schmecken”, entgegnete sie ihm direkt, denn zurzeit hatte sie wirklich darauf Lust gehabt.
 

“Das ist gut”, grinste er und drückte sie zärtlich an sich.
 

Dankend sah Sesshomaru seine Schwägerin an, bevor er zu Rin blickte. Ihm war genau in dem Moment, als Rin los lachte, klar, dass Kagome die junge Frau auf andere Gedanken bringen wollte. Das hatte auch sehr gut geklappt, denn sie war nun etwas freier und nicht mehr so in ihrer Gedankenwelt gefangen. Diese Erkenntnis hatte sie wohl genauso erwischt wie ihn. Er hätte es nicht für möglich gehalten und doch war es passiert. Rin trug tatsächlich sein Kind unter ihrem Herzen. Es war ein kräftiger Herzschlag, der ihn erneut lächeln ließ.
 

“Ich liebe dein Lachen, Kleines”, raunte der Taisho und legte seinen Arm um ihre Schulter, nur um sie an sich zu drücken. Er meinte seine Worte absolut ehrlich und das wusste auch die junge Frau.
 

“Und ich liebe deines”, entgegnete sie verlegen und lehnte sich an ihn. Bei ihm fühlte sie sich geborgen und sicher. Schon seit damals war das der Fall. Aber weshalb es so war, konnte sie nie wirklich betiteln. Erst jetzt mit der Zeit wurde es ihr immer klarer: Ihr Unterbewusstsein hatte ihm voll und ganz vertraut, deshalb hatte sie noch nie Angst bei ihm und vor allem vor ihm gehabt.
 

“Möchtest du... den Herzschlag hören?”, fragte er sie voller Liebe und direkt sah sie ihn an.
 

“Das... geht?”, hakte sie nach und er nickte.
 

Aus diesem Grund legte er vorsichtig seine Hand auf ihren Bauch und seine Stirn an ihre. Für einen Bruchteil einer Sekunde wollte Rin etwas sagen, doch sie schwieg, als sie spürte, dass Sesshomaru seinem Biest die Führung gab. Sanfte Wellen von Yoki umhüllte sie beide und nur wenig später konnte sie lauschen. Es war zwar leise, doch kräftig schlug das kleine Herz in ihrem Inneren. Fasziniert blickte sie ihren Liebsten an. In ihren Augen konnte er so vieles erkennen und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen.
 

“Es ist zwar leise... aber klar und deutlich hörbar”, wisperte er und zärtlich nickte Rin, während ihre Hand sich auf seine legte. Sie war gerade ziemlich überwältigt, dass es tatsächlich wahr war.
 

“Unser... Baby”, hauchte sie und blinzelte ihre Tränen weg. Zärtlich legte Sesshomaru seine freie Hand an ihre Wange und lächelte sie an.
 

“Mhm... unser Baby”, bestätigte er und küsste sanft ihre Lippen. Diesen süßen Kuss erwiderte Rin sofort und sah ihn verlegen an.
 

“Du... bist mir nicht böse?”, fragte sie schließlich nach.
 

“Hn”, entkam es ihm. “Dir böse sein? Warum?”, fragte er nach und streichelte sanft ihre Wange.
 

“Weil... es einfach passiert war”, gestand sie und seufzte leise. Definitiv machte sie sich darum am meisten Sorgen.
 

“Rin... es ist passiert und wir beide waren daran beteiligt”, erklärte er die Fakten. Auch wenn es gerade in dem Moment nüchtern klang, so entsprach dies der Tatsache. “Erinnerst du dich an meine Worte damals?”, fragte er nach und einen Augenblick überlegte sie, ehe sie zaghaft nickte.
 

“Du... sagtest, dass... du mit mir und nur mit mir welche möchtest”, wiederholte sie seine Worte, die er ihr vor einigen Wochen verdeutlichte.
 

“Korrekt... was hatte ich noch dazu gesagt?”, fragte er nach und nun brauchte sie etwas länger, um sich zu erinnern. Ihre Augen weiteten sich, als sie an das Gespräch dachte. Sofort wusste er, dass ihr jetzt klar wurde, dass alles gut war. Klar war der Zeitpunkt etwas überraschend und vielleicht nicht perfekt, doch sie war es und ihr Kleines wäre dies ebenso.
 

“Du... meintest... ich entscheide, wann”, gab sie nun an und er nickte. “Zudem würdest du unsere Kinder von ganzem Herzen lieben.”
 

“So ist es, Kleines... ich weiß... dass dir das vielleicht Angst macht... doch wir finden für alles eine Lösung... gemeinsam”, fügte er an und küsste ihren Mundwinkel.
 

“Danke dir, Sess”, hauchte sie und war erleichtert, dass er seine Worte von damals erneuerte. Damit müsste sie sich nicht mehr darum sorgen, dass er ihre kleinen Wunder nicht wollen würde. “Aber... der Zeitpunkt ist einfach...”
 

“Scheiße?”, unterbrach er sie und sie wurde erneut rot um die Nase. Bestimmt hätte sie das nicht so hart ausgedrückt, doch der Sinn dahinter stimme, weshalb sie nickte. “Das bekommen wir zusammen hin, Rin”, sprach er und zog sie einfach auf seinen Schoß. Sofort schmiegte sie sich an seine Brust und genoss diese Nähe und Wärme zu ihm sehr. “Darüber reden wir in den nächsten Tagen in Ruhe”, schlug er ihr vor. Denn ein Kind konnte so einiges ändern. Das sah er an Kagome und Inu, jedoch zeigte das Paar auch, dass es möglich war alles unter einen Hut zu bekommen und das würde der Daiyokai mit seiner Gefährtin ebenso schaffen. Da war er sich sicher.
 

“Okay...”, hauchte sie und schloss einen Moment ihre Augen, um seine Wärme noch mehr spüren zu können.
 

Durch seine Nähe hatte sie völlig vergessen, dass sie sich in einem Restaurant befanden und sie eigentlich nicht alleine dort waren. Doch das störte das andere Paar absolut nicht. Im Gegenteil. Denn Kagome freute sich, dass ihr Schwager diese Nachricht locker aufgenommen hatte und sich wirklich zu freuen schien. Ebenfalls wie Rin, die aber noch ein wenig Bedenken wegen des Zeitpunktes hatte. Aber da konnte die Miko ihr wohl diese schon bald nehmen. Da auch Kagome sich wegen der Schwangerschaft eben bei der Uni etwas einfallen lassen musste, um diese trotzdem ein wenig weiter zu machen und die Zeit, die sie verlieren würde, so minimal wie möglich zu halten.
 

Ein kurzes Räuspern holte Rin zurück in das Hier und Jetzt. Augenblicklich riss sie ihre Augen weit auf und schluckte schwerer. “Alles ist gut, Kleines”, vernahm sie sofort die Stimme ihres Gefährten. Er klang wahrlich beruhigt und streichelte ihr über den Rücken.
 

“Ihr Essen”, sprach der junge Kellner und stellte vor Kagome ihren gebratenen Reis hin. Tatsächlich waren dort Chipsstückchen zu erkennen und auch die spezielle Soße konnten Sesshomaru und Inu sofort riechen. “Mit den besten Wünschen unseren Kochs... falls Sie noch mehr Soße benötigen... lassen Sie es mich wissen”, ergänzte der Mann und dankend strahlte Kagome diesen an. Es kam selten vor, dass die Küche ihre komischen Gelüste einfach so erfüllten.
 

Danach bekam Rin ihr Essen hingestellt und sie dankte ebenso, bevor der Kellner wegging und die beiden anderen Essen holen würde. Blinzelnd sah sie auf den Tisch. “Huch... wann sind denn die Getränke gekommen?”, wunderte sie sich, da sie dies nicht bemerkt hatte.
 

“Nun... das war vor knapp 10 Minuten”, meinte Inu und Sesshomaru schmunzelte.
 

“Da warst du schon etwas abwesend”, raunte er seiner Liebsten zu und sie wurde erneut rot um die Nase. Das war ihr wahrlich unangenehm und peinlich.
 

“Das ist nicht schlimm, Rin”, mischte sich Kagome ein und lächelte ihre Freundin an. “Ich vergesse auch so einiges, sobald Inu mich in seinen Armen hält”, erklärte sie und trank von ihrer Limonade, die sie sich bestellt hatte.
 

“Wirklich?”, hakte Rin nach und die Miko nickte.
 

“Oh ja... letztens hatte ich nicht einmal mitbekommen, als unser bestelltes Essen zu Hause vor der Tür abgestellt wurde. Hätte Inu mir das nicht gesagt, hätte ich das auch verpennt”, lachte sie über sich selbst und leise kicherte Rin. Es erleichterte sie, dass sowas nicht nur ihr passierte.
 

“Da bin ich aber beruhigt”, gestand Rin und ließ sich von Sesshomaru wieder auf ihren Stuhl setzten. “Danke, Sess”, lächelte sie ihn verliebt an und er nickte ihr zu, ehe sie ihren Blick auf ihr Essen richtete. Sie hatte sich für einen Klassiker entschieden. Sie wählte die Fleischvariation im Tempurateig mit Reis, einigen Dips und einem Salat dazu.
 

“Das sieht echt toll aus”, schwärmte Kagome und Rin konnte dem nur zustimmen.
 

“Ihr könnt schon anfangen”, lächelte Inu, denn die Damen waren sicher hungrig.
 

“Ach was... wir warten, bis eures auch da ist”, meinte Kagome lächelnd und Rin nickte.
 

“Genau... alleine essen macht doch dick”, kicherte sie und brachte damit die anderen ebenso zum Lachen.
 

Amüsiert grinsten die Brüder ihre Frauen an und sahen auf, als sie ebenso ihr Essen bekamen. Während Inu sich Ramen bestellt hatte, blieb Sesshomaru beim Steak mit Reis und einer Gemüsepfanne als Beilage. Das Essen sah genauso unglaublich aus wie das der Damen. Definitiv konnten sie das Restaurant erneut nur empfehlen. Besonders da sie auch Kagomes Wunsch direkt umgesetzt hatten, auch wenn der Kellner anfangs skeptisch war, ob sie ihn nur veräppeln würde. Sogleich begannen sie zu essen und alle genossen ihre Speisen vor sich sehr.
 

“Wow... das ist wahrlich köstlich”, schwärmte Kagome und fand es einfach unglaublich, wie gut der Koch die Komponenten zusammen abgeschmeckt hatte.
 

“Absolut, das schmeckt echt toll”, stimmte Rin ihr zu und lächelte die Brüder an, die genau der gleichen Meinung waren wie sie selbst.
 

“Das müssen wir später unbedingt dem Kochteam mit teilen”, beschloss Kagome und aß eifrig ihre Portion weiter.
 

“Das können wir gerne machen”, lächelte Inu seine Frau an und schlürfte ungeniert seine Ramen. Er liebte diese einfach und würde niemals etwas anderes nehmen, sofern dies eine Option war.
 

“Sag mal, Rin... möchtest du... den anderen von unserem Baby erzählen?”, wollte Sesshomaru neugierig wissen.
 

“Oh”, entkam es ihr und sie blinzelte leicht. “Ich... weiß nicht... vielleicht erst, wenn alles in Ordnung mit unserem kleinen Wesen ist”, sprach sie und war ein wenig unsicher, wie er darüber dachte.
 

“Das... klingt sehr vernünftig, Kleines”, lächelte er sie gleich an. “Wir werden erst einmal ein Termin bei Hitomi machen. Sie wird schweigen, bis wir so weit wären, es den anderen zu sagen.”
 

“Das geht wirklich in Ordnung?”, wollte sie wissen und sofort nickte Sesshomaru.
 

“Natürlich, Rin... du sollst dich schließlich dabei wohl fühlen”, zwinkerte er ihr zu und Kagome nickte.
 

“Das stimmt... wir werden es auch für uns behalten... zumal würde Hitomi kommendes Wochenende eh hier sein, weil ich meinen Kontrolltermin habe”, lächelte die Miko das andere Paar ein.
 

“Stimmt... es wäre wieder so weit”, erinnerte sich Rin dunkel an den Termin. “Das wäre super... dann kann ich sie gleich bitten, ob sie nach unserem Baby schaut”, lächelte sie sanft und legte wie von selbst ihre Hand auf ihren Bauch. Diese Geste war simpel und doch zeigte sie so vieles.
 

“Das wäre perfekt”, sagte Sesshomaru lächelnd und beugte sich zu seiner Liebsten rüber, um ihr einen süßen Kuss zu geben.
 

“Ja... perfekt”, lächelte sie an seinen Lippen und freute sich schon darauf das kleine Wesen zu sehen.
 

“Bin gespannt, wie weit du bist”, gestand er ihr und sie sah tatsächlich die Neugier in seinen goldenen Augen.
 

“Ich auch”, stimmte sie ihm zu und so aßen sie schließlich fertig, dabei sprachen sie noch über ihren Plan weiter shoppen zu gehen. Auch Rin würde sich nun wohl neugierig umsehen, da sie in einigen Monaten ebenfalls neue Kleidung brauchen würde.
 

Kaum waren sie fertig, riefen sie den Kellner zu sich und beglichen die Rechnung. Zudem bat Kagome ihn darum, dass er in der Küche einen lieben Dank ausrichten sollte. Es hätte ihr und ihrem ungeborenen Sohn vortrefflich gemundet. Lächelnd nickte der Kellner und würde dies nur zu gerne weiter geben an das Team in der Küche. Lächelnd verließen die vier den Laden und Sesshomaru grinste leicht, da er ihnen ein großzügiges Trinkgeld da gelassen hatte. Er fand das Team großartig und deshalb wollte er sie belohnen. Zusätzlich würde er den Laden gern weiter empfehlen.
 

“Ich würde sagen... wir gehen gleich zum Laden, damit sich unsere Damen dort in Ruhe um sehen können”, meinte Sesshomaru lächelnd und sein Bruder stimmte ihm direkt zu. Sowohl Rin als auch Kagome hatten sich bei ihren Männern eingehakt und gemeinsam schritten sie rüber zum Laden für Umstandsmode.

Zwei Untersuchungstermine?!

Es dauerte ein paar Momente, bis die beiden Paare den Laden erreicht hatten. Direkt hatte sich Kagome Rin geschnappt und war mit ihr durch die Gänge gelaufen. Schmunzelnd sah Inu ihnen nach und als er den Blick seines Bruders auf sich spürte, musste er nur noch mehr grinsen. “Was beschäftigt dich, Sess?”, fragte er also diesen.
 

“Das Gespräch... du hast es mit Absicht angefangen, oder?”, konnte der Ältere seine Neugier nicht mehr auf halten. Nachdem er das mit Rin halbwegs geklärt hatte, kam ihm dieser Gedanke und er musste es wissen.
 

“Nun... vielleicht habe ich das wirklich”, meinte Inu schulterzuckend und folgte den Damen langsamer durch diese ganze Masse an Kleidung.
 

“Aber... wie?”, hakte Sesshomaru direkt nach.
 

“Ihr Geruch hatte sich eine Nuance verändert vor knapp zwei Wochen... da ich das bei Kagome auch gemerkt hatte, dachte ich, dass es bei Rin nun auch so wäre”, erklärte der Hanyou und konnte das Rattern im Kopf seines Bruders richtig sehen. “Doch sicher konnte ich mir erst jetzt sein, als der Herzschlag klar und deutlich zu hören war”, fügte er an. Schließlich war der Geruch nicht nur bei Schwangerschaften anders, sondern auch bei anderen Situationen.
 

Inu hat den Unterschied bemerkt... wieso haben wir es nur übersehen?, wunderte der Taisho sich.
 

‘Weil wir nach dem Gespräch gar nicht mehr daran gedacht hatten’, kam es plausibel logisch von seinem Biest.
 

“Hn”, entkam es Sesshomaru und Inu lachte leise.
 

“Ich habe es damals bei Kago auch nicht richtig eingeordnet, also ist es nichts Schlimmes... dies zu übersehen”, meinte Inu ruhig und beobachtete Kagome, die immer wieder strahlende Augen hatten, als sie ein Kleidungsstück nach dem anderen heraus zog und sich dieses ansah.
 

“Wenn ich ehrlich bin... habe ich auch nicht mehr daran gedacht”, gestand der Taisho seinem Bruder.
 

“Hätte ich wohl ebenfalls nicht”, stimmte der Hanyou ihm zu und lächelte leicht. Einen Moment überlegte er und grinste nun um einiges breiter. “Aber egal, was ist... dir ist schon klar, dass wir die gleiche Wette nun haben?”, lenkte er seinen Bruder ab.
 

“Wie bitte?”, hörten die beiden Männer, noch bevor Sesshomaru antworten konnte.
 

“Ach... solltet ihr einen Sohn haben, geht das Haus auf meine Kosten”, zwinkerte Inu den beiden Damen zu. Während Rin der Mund aufklappte, kicherte Kagome und ging zu ihrem Mann, nur um sich an ihn zu lehnen.
 

“Das... meint er doch nicht so, oder?”, hakte Rin nach und nun lachte Sesshomaru leise.
 

“Ist doch nur fair... ich zahle ihres und er unseres”, meinte er lässig und seine Gefährtin musste gerade diese Worte richtig begreifen.
 

“Ihr... meint das ernst?”
 

“Ich fürchte das ist so ein Brüderding, Rin”, versuchte es die Miko zu erklären.
 

“Oh ja... nicht nur Brüder... eher ein Männerding”, grinste Inu breiter, denn nicht nur die beiden hatten so eine Wette laufen. In Kogas Rudel war das fast alltäglich, sobald jemand schwanger war. Die Männer spornten sich damit immer wieder an.
 

“Und was ist... wenn es ein Mädchen wird?”, fragte Rin und konnte nicht anders, denn sie hatte ein wenig Sorge, dass ihr Liebster womöglich nicht erfreut über ein kleines Mädchen wäre.
 

“Wenn es eine kleine Prinzessin wird, bekommt sie alle Diamanten aus der Schatzkammer”, zwinkerte Inu und Sesshomaru stimmte dem ohne eine Sekunde zu zögern zu.
 

“Ihr seid wirklich Spinner”, meinte Kagome und schüttelte nur den Kopf.
 

“Aber eure Spinner, Juwel”, meinte der Hanyou und legte seinen Lippen sanft auf ihre Schläfe.
 

“Aber Inu hat Recht... ein Mädchen ist eine kleine Prinzessin und wird mit Juwelen überhäuft”, erklärte Sesshomaru ehrlich und legte seinen Arm um Rin. Er beugte sich zu ihr hinab und flüsterte: “Alle unsere Kinder werde ich lieben, Aijin.”
 

“Heißt... das...”, begann sie und schluckte einmal schwerer, da sie gerade begriff, dass er die Mehrzahl verwendet hatte. Klar und deutlich hatte er ‘Kinder’ gesagt. Augenblicklich wurde sie knallrot und benetzte leicht ihre Lippen, die sich plötzlich recht trocken anfühlten. “Du willst noch mehr haben?”, hakte sie nach und sah ihm dabei in seine goldenen Augen.
 

“Mhm”, entkam es von ihm ohne ein Zögern. “So viele du möchtest”, meinte er und kurz öffnete sie den Mund, um eine weitere Frage zu stellen. “Doch mindestens einen Jungen und ein Mädchen”, fügte er gleich an und damit schloss sie wieder den Mund. Scheinbar hatte er geahnt, was sie ihn fragen wollte. Leicht schmunzelte sie und biss sich auf die Unterlippe, während sie nachdachte.
 

“Und wenn wir 17 Mädchen bekommen würden?”, wollte sie von ihm wissen und sah ihn ganz unschuldig an, obwohl er ihr genau ansehen konnte, dass sie ihn damit ein wenig ärgern wollte.
 

“Nun... dann machen wir eben weiter, bis wir einen Jungen bekommen... auch wenn es bedeuten würde, dass wir sehr viel und sehr, sehr lange üben müssen”, entgegnete er grinsend und für einen kleinen Moment weiteten sich ihre Augen. Die Worte und die Ehrlichkeit in seinen Augen ließen sie erschaudern.
 

“Mmmmh... das üben klingt gut”, entgegnete sie schließlich gefasster und brachte ihn zum Lachen.
 

“Mehr als gut”, bestätigte er und zog sie sanft an sich. Sanft gab er ihr einen Kuss, welchen sie gleich erwiderte. Nun konnte sie sich fallen lassen. Er hatte alle ihre Zweifel gerade vollkommen zerstreut und gab genau die Antworten, die sie brauchte, um sich zu entspannen und nur noch mehr auf ihr kleines Baby zu freuen.
 

Nach einer Weile lösten sie sich wieder und er blickte zu ihr. Seine Hand ruhte auf ihrem Rücken. Erst wollte sie ihre Arme um seinen Nacken schlingen, doch da sie in einer ein paar Sachen hatte, hatte sie ihre freie Hand auf seine Brust gelegt. Mit einem Lächeln erwiderte sie seinen Blick und er entdeckte nun die Dinge, die sie hielt. “Hast du auch etwas gefunden?”, fragte er sie.
 

“Mhm... das ist so süß”, erklärte sie und zeigte ihm eine Bluse, die ein einfaches Muster aufwies, doch ein paar Rüschen darauf hatten.
 

“Hn”, entkam es ihm und er nahm es ihr ab, um es sich näher an zu sehen. “Stimmt... es wird dir gut stehen, meine Süße”, meinte er und Rin strahlte direkt.
 

“Später... müssen wir eh nochmal her... noch habe ich ja kein Bäuchlein”, kam es mit roten Wangen von ihren Lippen. Schmunzelnd nickte er.
 

“Natürlich, werden wir das machen, Rin”, stimmte er ihr zu und sah sich einmal nach Kagome und Inu um. Beide waren bereits bei der Kasse. “Sollen wir auch zahlen und weiter?”, fragte er sie und diesmal nickte sie.
 

Wie von selbst hakte sie sich bei ihm unter und beide machten sich auf den Weg zum Zahlen. Kaum war dies erledigt, verließen beide Paare den Laden und schlenderten ein wenig durch die Einkaufsmeile. Hin und wieder sahen sie sich auch in den Geschäften um, doch hauptsächlich betrachteten die Damen die Auslade. Da Kagome recht schnell müde wurde, beschränkten sie sich nur auf die wichtigsten Shoppingbedürfnisse. Schließlich konnten sie immer wieder zum Shoppen los ziehen. Zwischendrin genehmigten sie sich jeweils ein Eis und besorgten zum Abend etwas Schnelles zu essen.
 

Das hatten sie sich mit Heim genommen und dies auf dem Sofa verputzt. Dringend musste Kagome ihre Füße hochlegen und Inu hatte ihr eine kleine Massage gegeben. Sie war glücklich darüber, die richtige Bettwäsche gefunden zu haben. Dazu hatte sie sogar neue Kleidungsstücke, welche ihr passten und zusätzlich noch sich perfekt an ihren Körper passten. Sie liebte ihren Babybauch, doch dadurch passten ihre alten nicht mehr. Dies hatte sie schon öfters mal frustriert, aber nun war das für die nächste Zeit nicht mehr so. “Das war ein toller Tag”, lächelte sie ihren Mann an und er nickte zustimmend.
 

“Das war es... vor allem die schönen Neuigkeiten”, grinste er und leise kicherte sie.
 

“Oh ja... das war etwas”, meinte sie und lehnte sich entspannt nach hinten. Sesshomaru war mit Rin in ihrer Wohnung verschwunden, denn sie wollten noch einiges besprechen. Schließlich müssten sie ihr Leben ein wenig an die neue Situation anpassen. “Ich freue mich für sie beide.”
 

“Absolut... hast du gesehen, wie sich Sess gefreut hatte?”, fragte Inu und sie nickte eifrig.
 

“Es ist unglaublich, sie beide so zu sehen... ich bin mir sicher, dass sie das genauso gut hinbekommen, wie wir”, zwinkerte die Miko ihrem Mann zu und er grinste breiter.
 

“Das denke ich auch... sie werden das gemeinsam schaffen”, lächelte der Hanyou.
 

“Wir sind ebenso für sie da”, lächelte Kagome.
 

Als sie gähnen musste, hielt sie sich eine Hand vor den Mund, um dieses zu verstecken. Tatsächlich war sie ziemlich erschöpft und würde sicher früh einschlafen, weshalb Inu sie darauf aufmerksam machte, dass sie sich gleich für die Nacht umziehen könnten. Daher half er ihr auf und führte sie ins Schlafzimmer. Von dort aus weiter ins Bad, wo sie sich kurz frisch gemacht hatten und Kagome sich einfach ein Shirt von Inu anzog und so ins Bett kletterte. Inu folgte ihr nur in Boxershorts und massierte ihre Füße noch ein wenig, ehe er sich zu ihr legte und sie sich an ihn schmiegte. Schnell war die Miko im Traumland und Inu hatte sie dabei beobachtet, bevor auch er einschlief.
 


 

Einige Zeit zuvor aßen Rin und Sesshomaru zusammen auf im Wohnzimmer ihr Abendessen. Es verlief relativ ruhig und er machte ihr noch einen Tee, ehe er sich wieder zu ihr setzte. “Was beschäftigt dich noch, Kleines?”, fragte er sie und wollte all ihre Sorgen durch gehen, denn er wollte nicht, dass sie sich noch zu sehr selbst stressen würde. In ihrem Zustand war zu viel Aufregung und Stress wie pures Gift.
 

“Nun... wir ziehen zusammen... erst hier und dann ins Haus”, begann sie und er nickte ihr zu. “Ein Kinderzimmer muss her”, führte sie weiter.
 

“Das ist kein Problem... das Büro werden Inu und ich raus nehmen und ein Kinderzimmer machen”, erklärte er ihr und dankend nickte sie ihm zu.
 

“Da wäre nun die Frage wegen meiner Arbeitsstelle...”
 

“Solange du möchtest, kannst du Kisho helfen... so wie jetzt auch... willst du dich wo anders bewerben, als bei uns in der Organisation, dann... solltest du das vielleicht nach der Geburt tun... ich passe dann auf unser Kleines auf, da ich ihn jederzeit ins Büro mit nehmen kann”, wandt er gleich ein, denn das wäre kein Problem. So wie er Inu kannte, würde er das genauso machen und die Kinder würden so oder so zusammen wachsen. Also könnten sie auch gemeinsam auf die Kleinen achten.
 

“Oh... okay... ich hatte nämlich mir überlegt, dass ich schon euch helfe, aber ich möchte später als Dozentin arbeiten... dafür müsste ich wohl noch ein paar Kurse und Prüfungen machen”, teilte sie ihre Idee mit und kurz blinzelte er.
 

‘Unsere Kleine... will also so wie wir an der Uni ebenso unterrichten können’, bemerkte sein Biest stolz.
 

“Also von mir aus sollte das problemlos gehen... wann hattest du denn die Idee?”, fragte er nach und Rin bekam leicht rote Wangen.
 

“Seit... dem ersten Kurs bei Inu und dir, begann ich darüber nach zudenken, so etwas auch zu machen. Nicht nur eben alte Funde zu studieren, sondern auch das Wissen zu teilen”, klärte sie ihn auf und seine Mundwinkel zuckten einmal nach oben.
 

“Das ist eine großartige Idee, Rin... du kannst als Gastdozentin in mehreren Universitäten arbeiten, wenn du das möchtest... oder eben fest an einer... da bleiben dir alle Möglichkeiten offen”, sprach er begeistert aus und erleichtert atmete sie durch, da er nichts dagegen hatte.
 

“Dann... wäre es in Ordnung, wenn ich nach der Geburt die Kurse noch belege, um später als Dozentin arbeiten zu können?”, fragte sie vorsichtig nach und Sesshomaru nickte sofort zustimmend.
 

“Absolut... ich würde die höhere Universität vorschlagen, die machen die Kurse online und du müsstest nur für die Prüfungen an die Uni selbst fahren”, gab er ihr gleich die Möglichkeit. Denn mit einem Baby war es nicht wirklich einfach Kurse jederzeit besuchen zu können.
 

“Das ist eine super Idee, Sess... danke, dass du mir das erlaubst”, lächelte sie ihn an und er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

“Du darfst alles tun, was du möchtest, Kleines... ich will, dass du deine Träume lebst und auf unsere Kleinen achte ich in der Zeit. Du weißt, dass wir zusammen alles schaffen können”, sprach er ehrlich aus und sie nickte.
 

“Mhm... wir beide gemeinsam mit unseren Familien und Freunden”, fügte sie an und zur Bestätigung küsste er ihre Lippen voller Hingabe und Liebe.
 

“So... ist es”, raunte er und sie schlang ihre Arme um ihn, nur um auf seinen Schoß zu klettern. “Will meine Kleine spielen?”, fragte er sie ungeniert und seine Augen flackerten kurz ins rotblaue.
 

“Wer weiß”, grinste sie und eroberte nun ihrerseits seine Lippen. In diesem Moment brauchte sie sein pure Nähe und diese würde sie sich auch holen. Sie hatte genügend Selbstvertrauen es auch durch zu ziehen. Damals wäre dies sicher undenkbar gewesen, doch heutzutage war es normal.
 

Nach einem heißen und schweißtreibenden Ritt kuschelte sich Rin an ihren Gefährten und er hatte die leichte Decke um ihren Körper gelegt. Beide atmeten schneller und ihre Herzen schlugen einige Takte höher. “Wow... das war heiß, Rin”, raunte er und streichelte über ihren Rücken. Er fand es unglaublich, wie sie die Initiative ergriff und würde sie jedes Mal gewähren lassen.
 

‘Mehr als heiß’, bestätigte sein Biest und hechelte förmlich vor sich hin.
 

“Ich liebe es... sobald du mich wieder beißt”, hauchte sie und sah ihn mit knallroten Wangen an. Bei seinem Biss fühlte sie alles viel stärker und intensiver. Fast so als würde sie all seine Emotionen ebenso spüren.
 

“Das ist gut... denn unser Kleines wird mein Yoki brauchen zum Wachsen”, bemerkte er erleichtert.
 

Bei den Untersuchungen von seinem ungeborenen Neffen hatte er durchaus mit bekommen, dass die Erneuerung des Bisses für das Wachstum und den Schutz wichtig war. Lächelnd nickte Rin und küsste seinen Hals, ehe sie seinen Kiefer mit ihren Lippen berührte und schließlich seine Lippen mit ihren bedeckte. Sein Körper erschauderte bei diesen federleichten Berührungen und sofort erwiderte er ihren Kuss gierig und hungrig zu gleich. Keuchend löste sie sich von ihm und blickte ihn mit leicht geöffneten Lippen an.
 

“Runde zwei?”, fragte er sie und ihre Augen weiteten sich, ehe sie mit hochrotem Kopf nickte. Sogleich packte er ihren Hintern und erhob sich mit ihr. Dass ihr dabei die Decke vom Körper rutschte, war nicht schlimm. Denn er würde sie nach oben in ihr mittlerweile gemeinsames Bett bringen und sie mit jeder Faser seines Körpers verwöhnen.
 


 

Eigentlich wollte Sesshomaru Hitomi bitten früher zu kommen, doch Rin hielt ihn davon ab. Sie meinte, dass Geduld eine Tugend war und er sich darin üben sollte. Sein Biest hatte so herzlichst darüber gelacht, dass der Taisho einfach nur sprachlos war. Doch er beugte sich ihrem Wunsch und genoss einfach die ganze Woche über die Intimität, die zwischen ihm und seiner Gefährtin war. Er war sich nicht sicher, ob es an der Schwangerschaft lag oder nicht, aber es gefiel ihm sehr, dass Rin von sich aus seine Nähe und vor allem den Sex wollte. Tatsächlich hatten sie noch einmal im Lager ihren Spaß gehabt, nachdem sie vollkommen alleine im Laden waren. Das hatte ihm sehr gefallen, denn sie war um einiges aufgeschlossener gewesen.
 

Auf diese Weise war die Wartezeit, bis Hitomi wieder in Japan war, um einiges kürzer für ihn und vor allem aber sehr viel angenehmer. Er war mit Rin gerade im Büro, als er die Nachricht von der Ärztin bekam, dass sie gelandet war und in zwei Stunden in ihrer gewohnten Unterkunft sein würde. Daraufhin schrieb er ihr, dass sie alle vier dann zu ihr kommen würden. Schnell schrieb er auch Inu an, damit er mit Kagome ebenso zu Hitomi direkt fahren würde. Denn die Miko kam diesmal wieder etwas schwerer aus dem Bett, weshalb Sesshomaru mit Rin vorgefahren waren.
 

“Wir treffen Inu und Kago gleich bei Hitomi im Haus. Das wäre etwas einfacher, als wenn sie sich herbemühen und wir zusammen rüber fahren”, meinte er, nachdem er Inus Antwort bereits erhalten hatte.
 

“Finde ich auch... Kago soll noch etwas entspannen und danach direkt zur Untersuchung fahren. Bald wird ihr Baby schon da sein”, lächelte Rin erfreut und Sesshomaru schmunzelte leicht.
 

“Mhm... und unseres wird einige Monate danach folgen... sie werden im gleichen Alter sein”, merkte er an, da die beiden Damen wirklich nur ein paar Monate unterschied hatten. Ihr Lächeln wurde breiter und sie nickte.
 

“Stimmt... unseres kommt auch in paar Monaten”, seufzte sie glücklich und war schon gespannt, wie wohl die Untersuchung bei ihr ablaufen würde. Sie hoffte sehr, dass es dem kleinen Wesen in ihr gut ging. Alles andere würde sich schon irgendwie ergeben. Nach dem Gespräch mit ihrem Liebsten fühlte sie sich stark genug alles zu schaffen, was sie wollte.
 

“Sollen wir früher los fahren und Hitomi darauf vorbereiten, dass sie zwei Untersuchungen machen müsste, bevor Kago und Inu dazu kommen?”, wollte er von ihr wissen und leicht blinzelte sie.
 

“Oh... stimmt... lass uns in einer Stunde los... dann haben wir bis dahin noch die Akten fertig gemacht”, schlug sie vor, denn die Arbeit sollte schließlich nicht liegen bleiben.
 

“Einverstanden”, lächelte er sie an und so arbeiteten sie noch die zwei letzten Akten durch. Es waren schon etwas ältere, doch Sesshomaru wollte sie dennoch archivieren und in der Datei speichern. Daher hatte er einiges abgetippt und eingescannt, während Rin darauf achtete, dass er auch alles Notwendige drin hatte.
 

Erst danach machten sie sich auf den Weg zu Hitomi ins Haus. Etwas nervös waren beide, denn er war sich nicht suchen, ob es dem Kleinen gut ging. Er wollte nicht, dass ihrem Kind oder gar Rin etwas passieren würde. Es war eine ganz komische Situation für ihn. Schon damals sorgte er sich um ihr Wohlergehen, doch nun war es wohl extremer. Er müsste sicher aufpassen, nicht zu übertreiben, aber das wird sich sicher einpendeln, sobald er wusste, dass alles okay bei seiner Gefährten und ihrem Welpen war. Um dies zu gewährleisten, würde er die Ärztin mit tausend Fragen löchern und sich alles Wichtige merken.
 

Es dauerte nicht lange, bis die beiden auf den Parkplatz vor dem Haus der Wölfin auf fuhren. Sesshomaru machte den Motor aus und sie stiegen zusammen aus. Einmal atmete Rin durch und hakte sich bei ihrem Gefährten ein. Sie gingen rüber zur Haustür und Rin klingelte. Nur kurz darauf wurde die Tür geöffnet und sie erblickten Hitomi, die ihre Augen weit offen hatte.
 

“Höre... ich richtig?”, hakte sie direkt nach und Rin wurde erneut verlegen. Immerhin fiel gerade die Ärztin mit der Tür ins Haus.
 

“Ja... Tust du... und nun lass uns rein”, antwortete Sesshomaru und ging mit Rin einfach an der Wölfin vorbei. Mit dieser Bestätigung hatte er Hitomi sprachlos gemacht. Dass sie genauso gut den Herzschlag hören konnte, wie Inu und er selbst, war ihm schon zuvor klar gewesen.
 

“Es werden heute wohl zwei Untersuchungstermine geben”, lachte die Ärztin, nachdem sie wieder ihre Sprache gefunden hatte.

32. Schwangerschaftswoche

“Damit hast du erneut recht, Hitomi”, sprach Sesshomaru ruhig und führte Rin zu dem Sofa. Die Ärztin war ihnen gefolgt und setzte sich auf den Sessel. Sie sah neugierig zu dem Paar.
 

“Wie... kam es denn dazu?”, fragte sie direkt nach und Rin wurde eine Spur röter im Gesicht.
 

“Du solltest doch am besten wissen, wie Kinder gemacht werden”, antwortete Sesshomaru mit einem Hauch von Sarkasmus in der Stimme.
 

“Nein... das meine ich doch gar nicht”, wehrte sich die Wölfin sofort und sah entschuldigend Rin an. “Eher... die Sache mit der Verhütung”, sagte sie schließlich leiser, aber doch noch laut genug.
 

“Ich glaube... ich habe einfach hin und wieder die Kräuter vergessen”, gestand Rin, denn es gab durchaus Tage, an denen sie gar nicht daran gedacht hatte. “Und da ich etwas Stress hatte, hatte ich nicht mit bekommen, dass meine Periode nicht da war”, führte sie fort und spielte nervös an ihren Fingern. Liebevoll legte Sesshomaru seine Hand auf ihre.
 

“Das spielt keine Rolle... es sollte so kommen, also konzentrieren wir uns darauf, dass es euch beiden gut geht”, erklärte er sanft und sie sah leicht zu ihm.
 

“Wirklich?”, hakte Rin erneut nach und er nickte. Sprachlos beobachtete Hitomi die Beiden und staunte einmal mehr über diese innige Verbundenheit, die sie hatten. Es war einzigartig und sie freute sich für das Paar.
 

“Natürlich, Kleines”, lächelte er sie an und gab ihr einen Kuss auf den Mundwinkel. Erleichtert lehnte sie sich an ihn und er legte den Arm um sie.
 

“Sollen wir bei euch zuerst nach sehen, oder bei Kago?”, fragte Hitomi und beide sahen gleich zu ihr rüber.
 

“Oh... ich... weiß nicht”, gestand Rin tatsächlich.
 

“Wie wäre es damit... ich nehme dir schon mal Blut ab, bis Kago mit Inu hier ist und untersuche sie zuerst”, bot Hitomi an, denn dann könnte in der Zeit das Blut untersucht werden.
 

“Das wäre gut”, meinte Rin. Sie hatte ein wenig Bammel davor untersucht zu werden. Zwar kannte sie das schon irgendwie und doch fühlte es sich gerade so ganz anders an.
 

“Kommt”, lächelte Hitomi und erhob sich. Das tat auch Rin und Sesshomaru folgte ihr. Dabei nahm er ihre Hand und drückte diese.
 

“Keine Sorge... ich bin immer bei dir”, flüsterte er Rin zu, nachdem sie zu ihm geblickt hatte.
 

“Danke”, entgegnete sie und war ihm wirklich dankbar. Er wusste scheinbar genau, wann er sie beruhigen musste.
 

Im Behandlungsraum angekommen, bat Hitomi Rin sich zu setzten. Sie selbst wusch sich die Hände und trocknete diese ab, ehe sie zusätzlich desinfizierte. Sogleich machte sie sich an die Arbeit und nahm der jungen Frau Blut ab. Dabei fragte sie nach, wie es Rin sonst ging. Ob ihr schon etwas auffiel, sowas wie spannende Brüste oder Übelkeit. Beides verneinte Rin, da sie das noch gar nicht bemerkt hatte. Besorgt hakte sie nach, ob es denn Schlimm wäre, wenn sie diese Symptome nicht hätte.
 

“Es ist nichts schlimmes, Rin... es sind nur bei 80 Prozent der Schwangerschaften die ersten Anzeichen für eine Schwangerschaft”, erklärte die Ärztin sanft und stellte das Blut in das Gerät, welches sie da hatte, um es analysieren zu können.
 

“Verstehe... aber bisher hatte ich nichts bemerkt”, gestand die Jüngere und Hitomi lächelte sie sanft an.
 

“Vielleicht kommt das noch oder auch nicht... es hängt immer von der jeweiligen Frau ab, also mach dir da keine Sorgen”, sprach die Wölfin aus und sah zu Sesshomaru, der verstehend nickte. Das hatte er durchaus auch schon mitbekommen, dass jede Schwangerschaft anders verlief.
 

“Okay... danke dir”, sprach Rin verlegen aus. Sie wusste genau, dass Hitomi das gesagt hatte, um sie zu beruhigen.
 

“Inu und Kago sind gleich da... ich mache ihnen auf und ihr bedient euch bitte. Ich habe Tee und Kaffee gemacht”, zwinkerte sie den beiden zu und ging aus dem Zimmer.
 

“Komm... trinken wir einen Tee”, lächelte Sesshomaru seine Gefährtin an und sie nickte.
 

“Gerne”, entgegnete sie und ließ sich von ihm gleich in die Küche führen. Er füllte ihr eine Tasse auf und reichte diese ihr. “Danke”, lächelte sie und nippte vom Tee.
 

Während dessen hatte Hitomi die Tür für Kagome und Inu bereits aufgemacht. Sie hatte die beiden bereits gehört und grinste breiter. “Kommt schnell rein”, meinte die Wölfin und kichernd befolgte Kagome die Worte. Es war wirklich schon frisch draußen und bestimmt würde der erste Schnee bald fallen.
 

“Schön dich wieder zu sehen, Hito”, grüßte Kagome und umarmte die Ärztin lächelnd.
 

“Finde ich auch... und ihr habt auch gleich so tolle Neuigkeiten”, kicherte Hitomi und Inu grinste.
 

“Sess und Rin haben es also schon offenbart”, meinte er wohlwissend, dass Hitomi den Herzschlag ebenso gehört haben musste.
 

“Korrekt... kommt... trinken wir noch einen Tee und sehen dann nach euren Sohnemann”, grinste die Ärztin direkt und Inu lachte leise, während er Kagome in die Küche führte.
 

Dort begrüßten sie Rin und Sesshomaru, ehe sie sich alle setzten und die Heißgetränke genossen. Dabei quatschten sie noch ein wenig und Hitomi achtete darauf beide Damen zu entspannen. Das würde ihr die Untersuchung bei Rin um einiges einfacher machen. “Wie geht es den anderen?”, fragte Kagome neugierig nach.
 

“Och soweit ganz gut. Mama und Papa sind mit den Zwillingen auf Reisen. Sie wollten mit den anderen Wolfsrudeln noch einige Dinge klären, bevor der Winter einbricht. Masa scheint sich hier so langsam ein zu richten und ein zu leben”, lächelte Hitomi und freute sich für ihren Bruder, dass er etwas gefunden hatte, was er gerne machen wollen würde. “Bei den anderen läuft auch alles Prima... im Übrigen habe ich erst vor ein paar Tagen von Takumi erfahren, was bei euch los war, Rin und Sess”, bemerkte sie.
 

“Kam die Zeitschrift nicht auch in Europa raus?”, überlegte Sesshomaru, da er dachte, dass das Magazin mit dem Interview eben auch dort erschien.
 

“Sicher und das war einfach schön zu lesen... aber das andere hatten wir gar nicht mitbekommen”, erklärte Hitomi und Rin seufzte leise.
 

“Ich verstehe es auch nicht... aber zum Glück gibt er nun Ruhe”, meinte sie und Sesshomaru legte den Arm um sie.
 

“Ich bin mir sicher, dass er noch ein Kleinkind ist”, zwinkerte Hitomi Rin zu. Für einen Moment starrte sie die Wölfin an und lachte schließlich los.
 

“Vermutlich... jetzt wo du es erwähnst... er benahm sich schon öfters wie ein bockiges Kind”, amüsierte sich Rin ein wenig und Sesshomarus Mundwinkel zuckten dabei.
 

‘Herrlich... Hitomi ist echt unmöglich, aber das lockert unsere Kleine etwas auf’, grinste sein Biest in seinem Inneren und der Annahme konnte er nur zustimmen.
 

“Wir müssen uns keine Sorgen um ihn machen... alles ist geregelt und geklärt”, meinte Sesshomaru und Rin sah zu ihm auf.
 

“Gut so... sonst kassiert er noch eine von mir... so bescheuert kann man doch eigentlich nicht sein”, kam es selbstbewusst von ihr und das machte ihn sehr stolz.
 

“Sollte der Fall eintreffen, bitte filmt das”, bat Hitomi direkt, denn das würde sie nur zu gerne sehen.
 

“Das machen wir ganz bestimmt”, lachte Inu und Kagome rollte nur mit den Augen, doch man konnte ihr ansehen, dass sie dies genauso amüsierte.
 

“Prima, danke”, grinste die Wölfin und trank ihren Kaffee aus, ehe sie zu Kagome blickte. “Wollen wir zur Untersuchung?”, fragte sie die Miko.
 

“Ja, bitte”, lächelte Kagome und erhob sich. Inu stand ebenso auf und reichte seiner Frau die Hand, um mit ihr und Hitomi ins Behandlungszimmer zu gehen.
 

“Kommt ihr zwei auch?”, wollte Hitomi von Rin und Sesshomaru wissen. Unsicher sah Rin zu ihm auf.
 

“Geh ruhig... ich komme nach, sobald Kago untersucht wurde”, lächelte er sie an und sie nickte leicht, ehe sie den anderen folgte. Obwohl sie noch selbst nervös war, war sie dennoch neugierig zu erfahren, wie es dem Kleinen ging.
 

“Darf ich dabei sein?”, fragte Rin bei Kagome nach, nachdem sie den Raum betreten hatte.
 

“Natürlich, Rin... auch Sess kann ruhig reinkommen, wenn er mag”, antwortete die Miko direkt und wusste genau, dass ihr Schwager sie klar und deutlich hören konnte. Für sie war es nicht so schlimm, wenn sie da wären. Schließlich wurde sie schon seit einiger Zeit über die Bauchdecke untersucht.
 

“Ich denke, er möchte euch den Moment überlassen”, meinte Rin diplomatisch und Kagome kicherte leise.
 

“Wie er will”, entgegnete sie und legte sich auf die Liege, ehe sie ihren Bauch bereits frei gemacht hatte. Sie hatte eine schlichte und doch schicke Bluse an, die sie vor einer Woche aus dem Umstandsladen mitgenommen hatte. Diese konnte sie praktischerweise zu allem kombinieren.
 

“Es wird wieder etwas kalt”, warnte Hitomi, nachdem sie bei dem Ultraschalgerät angekommen war und sich setzte. Sie hatte sich zuvor erneut die Hände desinfiziert und bereits nach der Blutanalyse gesehen.
 

“Ich weiß”, lächelte Kagome, denn mittlerweile war sie schon mit dem Ablauf vertraut gewesen. Leicht zwinkerte Hitomi ihr zu und führte das Gerät leicht über die Bauchdecke, bis sie den kleinen Jungen gut sichtbar einfangen konnte.
 

“Da haben wir euren Schatz”, merkte sie an und sah zu den werdenden Eltern, die wie gebannt auf den Bildschirm sahen. “So wie es aussieht... bereitet er sich schon auf die korrekte Position für die Geburt vor”, erklärte sie und Kagome staunte nicht schlecht.
 

“Aber es sind doch noch gut zwei Monate bis zur Geburt”, teilte sie ihren Gedanken mit.
 

“Das stimmt... doch die Babys bereiten sich jetzt schon langsam darauf vor. Er liegt noch nicht perfekt mit dem Köpfchen nach unten, doch ich denke in zwei Wochen wird er das definitiv schon machen. Er wird dann so bis zur Geburt verbleiben. Es ist knapp ein Liter Fruchtwasser vorhanden. Das genügt, damit er sich frei bewegen kann.”
 

“Was? So viel?”, fragte Inu überrascht nach.
 

“Mhm... das wird sogar proportional zum Gewicht vom Kleinen zunehmen”, erklärte die Ärztin und betrachtete den Jungen eingehend, um Auffälligkeiten ab zu klären.
 

“Wie... schwer ist er denn?”, wollte nun Kagome wissen.
 

“Er hat einiges an Muskeln und Fett zu genommen. Er ist nun fast 45 Zentimeter groß und knapp an die 1800 Gramm”, lächelte Hitomi die Miko an und diese bekam große Augen.
 

“So groß schon?”, hakte sie nach und die Wölfin nickte.
 

“Ja... Muskeln und Fettanteil sind etwa das Zweifache des Gewichts. Deshalb kommt es nun einem so viel vor, aber wir liegen sehr gut in der Entwicklung”, beruhigte Hitomi die Schwangere, die erleichtert durchatmete. “Momentan entwickeln sich die Augen... allen voran die Sinneszellen der Netzhaut. Die Pupillen weiten oder ziehen sich zusammen”, sprach sie weiter von den Fortschritten des Jungen.
 

“Heißt das, dass die Reflexe der Pupillen sich damit bilden?”, hakte Rin nach und zustimmend nickte Hitomi.
 

“Sehr gut mitgedacht... so ist es... ebenso erkennt man nun die Ohrmuscheln besser... demnach entwickelt sich nun auch das Hörvermögen”, berichtete sie weiter und betrachtete sich die Position der Ohren. Tatsächlich sah alles so aus, als wäre es ein Menschenbaby. Doch das konnte alles nur Tarnung sein. Es war schon unglaublich zu sehen, wie gut das Yoki das Ungeborene vor Blicken schützte.
 

“Oh... dann kann er uns schon hören?”, wollte Kagome neugierig wissen.
 

“Wir vermuten es. Babys reagieren oftmals auf Stimmen und Berührungen, daher denke ich schon, dass sie uns hören, doch verstehen werden sie uns noch nicht”, zwinkerte Hitomi, denn sie konnte sich denken, weshalb die Miko dies wissen wollte.
 

“Ist es... denn ungefährlich... wenn wir noch miteinander... intim sind?”, stellte sie die Frage, welche Hitomi schon erahnte.
 

“Solange es dir gut geht und keine Schmerzen sind... könnt ihr weiterhin Sex haben... erst in einem Monat würde ich davon abraten, da eben der Körper sich auf die Geburt vorbereiten wird und die ‘Übungswehen’ vermehrt auftreten könnten”, antwortete die Wölfin wahrheitsgemäß und verstehend nickte das Paar. Das ergab nämlich Sinn, weshalb sie das dann sicher durchhalten würden.
 

“Sollten wir noch auf etwas achten?”, fragte Inu und einen Moment überlegte Hitomi.
 

“Kagos Körper beginnt wegen der Hormone die Muskeln zu entspannen... das könnte zu Sodbrennen führen”, begann sie zu erklären. Sie sprach davon, wie dies zustande kommen könnte. Denn mit Sodbrennen hatte man meist auch eine gewisse Übelkeit. “Am besten kann man die Beschwerden lindern, indem man kleinere Mahlzeiten isst, scharfes Essen vermeidet und beim Schlafen auf erhöhten Oberkörper achten.”
 

“Das werden wir machen”, versprach der Hanyou direkt und würde dafür sorgen, dass Kagome eine angenehmere Schlafposition haben würde.
 

“Es könnte durchaus vorkommen, dass der Kleine bei seiner Bewegung mal eine Rippe tritt... das könnte schmerzhaft und unangenehm sein, doch das vergeht in Regel relativ schnell, falls nicht, meldet euch bitte direkt bei mir”, merkte Hitomi eine Sache an, die andere gerne mal übersahen oder einfach vergaßen. “Zudem achtet auf mögliche Frühwehen, da der Kleine momentan noch als spätes Frühchen zählt”, fügte sie an, da es für sie wichtig war, auch diesen Aspekt noch einmal an zu sprechen.
 

“Ich achte darauf, sobald ich Schmerzen habe, wie sie sich verhalten”, versprach Kagome. Denn sie wollte sicher nicht, dass ihr Sohn viel zu früh auf die Welt kam, wenn sie es vermeiden könnte.
 

“Das ist gut, dass du das machst... und ruft mich lieber einmal umsonst an als zu spät”, erklärte die Ärztin, da in diesen Fällen oftmals die Zeit eine wichtige Rolle spielte. “Habt ihr noch irgendein Anliegen?”, fragte sie nach, während sie noch zwei Bilder von dem Kleinen machte und schließlich das Gel von Kagomes Bauch entfernte.
 

“Ich habe ab und an Bauchschmerzen und bin mir nie sicher, ob es vom Magen ist oder eben eine Übungswehe auftritt”, gestand die Miko und leicht nickte Hitomi. Ruhig und so einfach wie möglich erklärte die Ärztin die Unterschiede und den Grund für das Auftauchen, aber auch wie man er vorbeugen könnte. Dankbar sah Kagome zu ihrer Freundin und war froh darüber, dass nicht nur sie bei diesen Dingen unsicher war.
 

“Und wie genau wird es bei der Geburt dann laufen?”, wollte Inu noch wissen, da er sich gerne darauf vorbereiten wollen würde.
 

“Eigentlich relativ einfach. Sobald ihr merkt, es könnte losgehen... ruft ihr mich an... ich komme zum Krankenhaus, wo die Entbindung statt findet. Es sind Yokais und Hanyous unter den Hebammen, die wir dazu holen. Natürlich suche ich oder Hayato diese aus. Schließlich muss das Vertrauen vorhanden sein. Natürlich können wir vorab diese kennenlernen und ihr entscheidet mit”, begann Hitomi und Inu nickte dankbar. Ihm wäre es Recht zu wissen, wer alles bei der Geburt dabei sein würde. “Ansonsten benötigt ihr nur die Sachen für Kago, die sie dort an dem Tag anziehen würde. Am besten ein weites Shirt und bequeme Hosen. Zudem ein paar Damenartikel”, fügte sie noch an und Kagome nickte.
 

“Das wird in einer Tasche bereit stehen”, lächelte die Miko gleich und würde dafür sorgen, dass dort alles drin sein würde.
 

“Prima... dann nehme ich nun noch Blut ab, da wir noch sehen müssen, ob irgendwelche Krankheiten bei dir sein könnten, Kago”, meinte Hitomi.
 

“Krankheiten?”, hakte die Miko gleich nach.
 

“Ja... bei Menschen wird dies immer gemacht. Wegen Gelbsucht als Beispiel”, kam gleich die beruhigende Antwort, weshalb Kagome nickte und Hitomi gewähren ließ. Sie verstand den Hintergrund, doch für im ersten Moment war sie etwas geschockt. “Das war es auch schon... nun werde ich alle zwei Wochen zur Untersuchung kommen”, verkündete sie noch.
 

“Warum das?”, fragte Inu gleich nach.
 

“Weil die Geburt theoretisch gesehen jederzeit erfolgen könnte. Also ist eine engmaschigere Untersuchung wichtig”, erklärte Hitomi direkt und sah beruhigen die beiden an. “Es klingt immer so schockierend, aber das ist vollkommen normal. Eurem Sohn geht es sehr gut und wächst hervorragend, demnach wird sicher alles nach Plan laufen.”
 

Diese Worte beruhigten das Paar sehr und sie konnten tatsächlich durchatmen. Freudig nahm Kagome die neuen Fotos an sich und steckte sie gleich in den Mutterpass. Lächelnd dankte sie noch Hitomi und umarmte diese. Sie war wirklich froh, dass die Wölfin sie so gut aufklärte und immer auf die Ängste einging. Anders wäre Kagome sicher mehr als verloren gewesen. Zwar könnte sie ihre Mutter fragen, doch das war zu der damaligen Zeit etwas anders als zu der jetzigen.
 

“Machen wir gleich bei dir weiter, Rin?”, fragte Hitomi lächelnd. Leicht schluckte die Angesprochene und nickte. Nun war sie wirklich dran, weshalb sie einmal durchatmete und zur Tür sah. Wie versprochen stand Sesshomaru im Türrahmen und lächelte seine Gefährtin an.
 

“Alles wird gut, Kleines”, sprach er sanft aus und Kagome lächelte.
 

“Da hat er Recht... macht dir nicht so viele Gedanken, Rin... Inu und ich warten draußen”, lächelte die Miko aufmunternd ihre Schwägerin an. Diese nickte leicht verlegen und war froh, dass Sesshomaru bei ihr war und wieder ihre Hand in seine genommen hatte.
 

Nachdem Kagome mit Inu raus gegangen waren, schlossen sie die Tür hinter sich, damit das andere Paar ihre Privatsphäre haben konnte. “Die Blutergebnisse habe ich bereits da”, verkündete Hitomi und deutete den beiden an, Platz zu nehmen, um diese zuerst mit ihnen durch zu gehen. Das taten sie gleich und sahen zu der Wölfin. “Erst einmal... die Immunität gegen die Gifte ist unglaublich... das scheint sich auch auf das Baby zu übertragen. Definitiv ist im Blut zu erkennen, dass du schwanger bist, Rin... demnach können wir gleich nach dem kleinen Wunder sehen.”
 

“Oh... hätte es denn auch ein falscher Alarm sein können?”, fragte sie nach und Sesshomaru zog eine Augenbraue in die Höhe.
 

“Dadurch... dass wir sehr gut hören... ist es mehr als eindeutig... aber durchaus können manche Symptome vorhanden sein auch ohne Schwangerschaft. Daher macht man immer einen Test, um dies eben nach zu weisen”, erklärte Hitomi lächelnd und hörte direkt das Schnauben des Daiyokais. “Ich weiß... es klingt absurd... doch wir sollten das Verfahren eben ‘menschlich’ durchführen”, zwinkerte sie und notgedrungen nickte der Taisho.
 

“Ich weiß... trotzdem ist das immer...”
 

“Absurd und amüsant?”, kicherte Rin leise, da sie genau wusste, was ihr Gefährte dachte und sagen wollte.
 

“So ist es, Kleines... aber sicher ist sicher”, grinste er leicht und gab ihr einen leichten Kuss auf die Schläfe.
 

“Gut... dann würde ich sagen... machst du dich einmal untenrum frei und wir sehen nach eurem Nachwuchs”, lenkte Hitomi die Aufmerksamkeit wieder auf sich.
 

Augenblicklich entwich Sesshomaru ein Knurren, da ihm das absolut nicht gefiel. Doch Rin legte ihre Hand auf seine. “Das wird so gemacht, Sess...”, sprach sie sanft und er blickte zu ihr.
 

“Was?”, fragte er nach und sie bekam rote Wangen.
 

Obwohl Hitomi genau wusste, dass sie Sesshomaru genauso gut erklären konnte, wie das ganze ablief, überließ sie Rin die Erklärung. Denn ihr würde er eher und vor allem schneller Glauben schenken. Daher begann Rin stammelnd ihm davon zu erzählen, dass die Frauenärzte vaginal die Untersuchungen vornahmen. Anders würde man einige weibliche Organe nicht sehen können. Das Baby war in dem Augenblick ebenfalls viel zu klein, weshalb man es nur auf diese Weise eben erkennen könnte. Zwar gefielen ihm die Worte nicht und die Vorstellung, dass etwas in Rin hinein kam, doch er musste das wohl oder übel akzeptieren. Schließlich schien dies die gängigste Prozedur zu sein, um nach dem Baby in diesem Stadium zu sehen.

7. Schwangerschaftswoche

Es dauerte einige Zeit, bis Rin ihren Gefährten und sein Biest beruhigen konnte. Immerhin würde nichts Schlimmes passieren. Klar würde Hitomi sie sehen, doch das war der Beruf, weshalb sie ihren Liebsten überzeugen konnte, nichts zu machen, während sie untersucht wurde. Nur widerwillig und zähneknirschend stimmte er dem zu. Hitomi wartete mit einer Engelsgeduld darauf, nach dem kleinen Wesen sehen zu können. Der Herzschlag war bereits sehr kräftig, weshalb die Ärztin davon ausging, dass alles in Ordnung war. Jedoch wollte auch sie auf Nummer sicher gehen.
 

Tiefer atmete Rin durch und nahm schließlich Platz auf dem Stuhl. Sesshomaru stellte sich zu Rin an die Kopfseite und sie nahm seine Hand. Sie wollte ihn dadurch beruhigen und ihm zeigen, dass alles gut war. “Es wird kurz kühl”, warnte Hitomi noch und begann schließlich mit der Untersuchung von Rin. Schon bald fand sie den kleinen Fötus und zeigte es dem Paar. “Da ist euer Baby”, erklärte sie ihnen und deutete auf den Bildschirm.
 

“Unser Baby”, hauchte Rin fast schon überwältigt und betrachtete den Bildschirm. Sogar Sesshomaru starrte darauf und hatte große Augen.
 

‘Wow... unser Welpe’, staunte sein Biest und mehrmals musste er blinzeln.
 

Ja... unser Kleines., kam es ihm in den Sinn und er sah sanft zu Rin, die ebenfalls zu ihm aufsah.
 

“Es... ist so klein”, hauchte sie verlegen und er nickte zustimmend. Es war wirklich noch sehr klein auf dem Bild.
 

“Genau genommen ist es nun fünf Millimeter groß... wenn ich nach der Größe gehe, würde ich sagen... du bist in der 7. Schwangerschaftswoche und 5 Tage”, erklärte Hitomi Rin und sah zu den Beiden. “Möchtet ihr wissen, was alles passieren wird in den nächsten Tagen und Wochen?”, fragte sie nach, da sie nicht genau wusste, in wie weit die beiden bei Kagome aufgepasst hatten. Direkt sah Rin zu der Wölfin und nickte.
 

“Ja bitte”, bat sie und auch Sesshomaru stimmte dem zu.
 

“Im Moment werden die großen inneren Organe entwickelt. Dazu gehören Herz, Lunge, Leber und Nieren. Ebenso reift nun das Gehirn heran. Dieses entwickelt sich nach der Geburt natürlich weiter. Jetzt gerade wird der grundlegende Bauplan definiert, wie die Aufteilung in Vorder-, Mittel- und Hinterhirn”, erklärte Hitomi fachgerecht und zeigte sogar dabei auf die Position des Herzens. Denn das konnte sie bereits leicht erkennen. Zusätzlich sprach sie von den unterschiedlichen Funktionen von den Hirnregionen und weshalb sie eben jetzt schon so wichtig waren in der Entwicklungsstufe.
 

“Wow... man erkennt sogar an der Form leicht, dass es... schon ein Baby ist”, bemerkte Rin, nachdem sie länger den Bildschirm betrachtet hatte.
 

“Tatsächlich ist das ab sofort erkennbar. Die Knochen und Muskeln sind bereits vorhanden”, lächelte Hitomi und blickte zu Sesshomaru. “Sogar in diesem Stadium ist das Geschlecht des Kindes definiert. Jedoch erkennt man es noch nicht, da dies erst in einigen Wochen nachreift”, grinste sie leicht.
 

“Unglaublich... es ist jetzt schon klar, was es wird?”, hakte er nach und sie nickte zustimmend.
 

“So ist es... doch die Geschlechtsorgane werden wir wohl erst in guten zwei Monaten genauer sehen können”, erklärte sie den beiden und konnte klar sehen, dass sie beide darüber sehr verwundert waren.
 

“Wow”, kam es erstaunt von Rin und sie drückte einmal mehr die Hand ihres Liebsten.
 

“Worauf sollten wir achten?”, hakte der Daiyokai nach und sofort sah Rin zu Hitomi.
 

“Nun... der Heißhunger könnte nun beginnen... iss ruhig das, worauf du Lust hast”, lächelte die Ärztin.
 

“Nur nichts Rohes oder?”, wollte Rin wissen und die Wölfin nickte sofort.
 

“Korrekt... normal sollte das bei Yokais und Hanyous nichts ausmachen, doch wir gehen eben auf Nummer sicher. Zudem eben nicht übertreiben, denn die Übelkeit könnte echt nervig werden”, fügte Hitomi an und überlegte. Sie sprach noch den ständigen Harndrang an, die Hormone, die eben den Körper überschütteten, und die möglichen Unterleibsschmerzen. “In den nächsten Wochen wirst du einiges mehr an Energie verbrauchen, Rin. Daher wundere dich nicht, wenn du dich müder fühlst. Mach ruhig hin und wieder ein Nickerchen, um dir die Ruhe zu gönnen, die du brauchst”, merkte sie noch an, denn das unterschätzten einige Frauen gerne mal.
 

“Verstehe... was kann ich noch tun?”, fragte Rin, während Hitomi noch einige Bilder machte und schließlich die junge Frau sich anziehen ließ.
 

“Rohmilchprodukte vermeiden... viel frische Luft schnappen, die Ernährung mehr auf Gemüse und Obst auslegen und ausreichend viel trinken”, lächelte Hitomi und sah zu dem Paar, nachdem Rin sich wieder vollständig bekleidet hatte. “Allen voran sprecht miteinander und mit mir, wenn ihr Sorgen und Ängste habt... Stress auf diese Weise so gut es geht reduzieren”, fügte sie noch hinzu, da meist ein Gespräch einiges an Stress vermeiden könnte.
 

“Das werden wir machen, Hitomi”, versprach Sesshomaru und lächelte leicht, ehe er zu seiner Liebsten blickte. Sie nickte auch sofort. Mittlerweile traute sie sich mehr, mit ihm direkt alles zu besprechen, was sie beschäftigte. Ihr war klar, dass es wichtig war, weshalb sie das nun umso mehr beherzigen würde.
 

“Das höre ich gerne... Ich mache nun noch den Mutterpass fertig und sehe mir Kagos Blutprobe an... ihr könnt noch einen Tee trinken und etwas naschen”, lächelte die Ärztin und Rin nickte kichernd.
 

“Ist gut... danke dir”, lächelte die junge Frau und war wirklich froh, dass die Untersuchung nun vorbei war und es dem Kleinen gut ging. Die Anspannung war ihr nun von den Schultern abgefallen und sie konnte nun um einiges beruhigter sein.
 

“Das mache ich sehr gerne”, entgegnete Hitomi. “Herzlichen Glückwunsch noch einmal.”
 

“Danke”, strahlte Rin und auch Sesshomaru dankte der Wölfin, ehe er mit seiner Liebsten zurück zu Kagome und Inu ging.
 

Neugierig wurden sie bereits gemustert und die Miko konnte nicht anders, als Rin zu fragen, wie es war. Natürlich erzählte diese von der Untersuchung. Doch die Details ließ sie eben aus, denn Kagome wusste mit Sicherheit noch, wie das alles ablief. “Also geht es euch beiden sehr gut”, freute sich Kagome und Rin nickte.
 

“Ja und die Untersuchung war gar nicht so schlimm, wie ich gedacht habe”, meinte sie ehrlich und verstehend nickte die Jüngere. Denn damals ging es ihr genauso.
 

“Das ist normal, dass man anfangs etwas Angst hat... immerhin trägt man ein kleines Wunder ins sich”, lächelte Kagome sanft und streichelte über ihren Bauch. Bis Hitomi wieder bei den beiden Paaren war, sprachen diese über die Kleinen und mögliche Tricks und Tipps bei gewissen Dingen, wie Übelkeit und Müdigkeit. Die Gespräche waren ausgelassen und Rin war recht neugierig. Aber auch Sesshomaru hatte einiges bei ihrem Bruder nachgefragt.
 

“Gut, dass ihr euch austauscht”, hörten sie nach einer Weile. Hitomi war wieder ins Wohnzimmer gekommen und reichte Rin den Mutterpass. “Trage den bitte immer bei dir, denn da ist alles Notwenige drin”, erklärte sie sanft und Rin nickte eifrig.
 

“Das werde ich”, versprach sie und lächelte glücklich. In ihren Händen hatte sie nun den Beweis, dass sie ein Kind in sich trug.
 

“Viele Paare sagen anderen erst von der Schwangerschaft, sobald das erste Trimester vorbei ist... doch in eurem Fall könnt ihr das ruhig allen sagen, wem ihr es verkündet wollt”, lächelte Hitomi schließlich und überrascht blickte Rin zu ihr rüber. Damit hatte sie nämlich nicht gerechnet.
 

“Wie meinst du das?”, hakte Sesshomaru nun nach, denn das kam auch ihm etwas eigenartig vor.
 

“Ganz einfach... Euer Baby wird auf die Welt kommen... du bist ein Daiyokai und hast demnach ein sehr starkes Yoki, welches das Ungeborene und vor allem Rin schützt”, erklärte die Wölfin ruhig und setzte sich auf den Sessel. “Alle Nachkommen von Daiyokais kommen durch, genau wie die Mütter bei der Geburt. Trotzdem solltet ihr auf einige Dinge achten, die eben schädlich sein könnten”, führte sie fort und erinnerte beide daran auf die richtige Ernährung zu achten. Denn das Kleine brauchte eine Menge Nährstoffe, aber auch Rin würde diese benötigen.
 

“Das... kommt... unerwartet”, gestand Rin und sogar ihr Gefährte nickte zustimmend.
 

Hast du sowas schon mal mitbekommen?, überlegte der Taisho und hoffte, dass sein Biest seinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen könnte. Da er sich bei bestem Willen nicht alles einprägen könnte.
 

‘Soweit ich mich entsinnen kann... habe ich nichts davon gehört, dass den Ungeborenen eines hochrangigen Dämons etwas widerfahren wäre’, überlegte sein Biest und schien wirklich nach zu denken. ‘Meistens wurde versucht, die Nachkommen in jungen Jahren zu töten...’, merkte es an.
 

Hn... Stimmt... da sind sie noch unerfahren und schwach., sprach er den Punkt an, der ihm zuerst durch den Kopf ging.
 

‘Deshalb werden wir auf unsere Welpen besonders gut achten’, schlussfolgerte sein Biest den Gedanken.
 

So ist es... auf unsere Welpen und unsere Gefährtin., stimmte er ihm direkt zu und legte den Arm um Rin.
 

“Ich weiß... doch das ist bei den stärkeren Dämonen normal. Dennoch achte auf dich, Rin. Wir dürfen das nicht unterschätzen”, bat Hitomi noch. Schließlich war eine Schwangerschaft kein Zuckerschlecken.
 

“Das mache ich”, lächelte Rin sanft.
 

“Zudem passe ich gut auf sie auf, Hitomi”, fügte Sesshomaru direkt mit an. Zufrieden nickte die Ärztin, da sie mit nichts anderem gerechnet hatte.
 

“Das freut mich zu hören”, lächelte sie noch.
 

“Und bleibst du länger?”, wollte Kagome nun von der Wölfin wissen.
 

“Würde ich gerne, doch ich muss am Montag in der Praxis sein”, erklärte sie. “Ich habe da auch noch meine Patienten”, kicherte sie leise und irgendwie hatten die beiden Paare eher die Vermutung, dass sie ihren Mann eher bei sich haben wollte.
 

“Das ist verständlich... danke, dass du dir die Zeit immer nimmst”, lächelte die Miko und Hitomi winkte gleich ab.
 

“Das mache ich sehr gerne, Kago... ich werde in zwei Wochen am Samstagmorgen landen... gegen Mittag können wir demnach die nächste Untersuchung machen”, wollte sie noch klären, damit sie danach keine Probleme hätten bei der Suche nach einem richtigen Zeitpunkt.
 

“Klingt nach einem sehr guten Plan”, lächelte Kagome und Inu nickte zustimmend. Er hatte sich das in Gedanken abgespeichert und würde es später in den Kalender eintragen. Hin und wieder waren sie dann doch mal vergesslich und so konnte der Termin nicht untergehen.
 

“Sollte etwas dazwischen kommen, bin ich Sonntag hier”, meinte die Ärztin, da es doch mal vorkam, dass kurzfristig etwas war.
 

“Und meine Untersuchung wäre in vier Wochen?”, fragte Rin vorsichtshalber nach, da sie diesen Ablauf noch nicht so verinnerlicht hat. Doch das würde sicher mit der Zeit schon noch kommen. Momentan hatte sie die Tatsache realisiert, dass sie schwanger war und dass es dem kleinen Wunder gut geht. Alles andere würde sich ergeben.
 

“Genau... bis zur 32. Woche alle vier Wochen und danach alle zwei Wochen, um sicher zu gehen, dass alles soweit klar bei dem Baby ist”, erklärte Hitomi voll und ganz in ihrem Element.
 

Problemlos nahm sie der jungen Frau ihre Ängste und Sorgen ab, erklärte noch einmal, wie alles ablaufen würde und dass sie schon bald wie bei Kagome über die Bauchdecke das Baby sehen könnten. Dieser Aspekt entspannte Sesshomaru ebenso, denn für ihn war es sehr befremdlich, dass etwas anderes in ihr sein konnte, außer er selbst. Doch da musste er zum Glück nur noch wenige Male miterleben, ehe er beruhigter bei der Untersuchung dabei sein konnte. Vermutlich ging es nicht nur ihm so bei den Kontrolltermin. Er konnte sich gut vorstellen, dass alle Männer mit dieser Tatsache haderten.
 

Die Frauen unterhielten sich miteinander und erfuhren ein wenig mehr von Hitomis Leben in Europa. Kagome und Rin waren einfach sehr neugierig und fragten natürlich einiges bei der Wölfin. Inu und Sesshomaru konnten nicht anders als mehrmals mit den Augen zu rollen. Ihre Frauen waren fast gar nicht zu bremsen. Daher ließen sie die drei einen Moment alleine, während sie sich darum kümmerten Tee nach zu kochen und etwas Gebäck auf den Tisch zu bekommen. “Dir ist klar, dass die nächsten Wochen anstrengend werden?”, fragte Inu und sein Bruder zog eine Augenbraue hoch, ehe er schmunzelte.
 

“Ach komm... wir haben schon so vieles überstanden, da schaffen wir es doch wohl mit links mit den Hormonen von zwei Schwangeren fertig zu werden”, meinte der Ältere und brachte seinen Bruder zum Lachen. In diesem Punkt gab ihm Inu absolut recht. Sie würden das schon beide schaffen und mittlerweile wusste er zu gut, wie Kagome tickte. Ehe er noch etwas sagen konnte, zuckten seine Ohren und ebenso schien Sesshomaru zu lauschen.
 

“Wir... bekommen Besuch”, merkte Inu an und sie beide gingen ins Wohnzimmer. Wobei schon Hitomi die Terrassentür aufgemacht hatte.
 

“Was ist los?”, wollte Rin wissen, denn sie kannte dieses Verhalten von ihrem Gefährten. Scheinbar hatte er etwas gehört oder wahr genommen.
 

“Kiara... kommt gleich”, erklärte Sesshomaru ruhig und nur wenig später kam eine kleine Katze durch den Garten angerannt. Sie miaute und wusselte um die Füße der anderen herum. Als sie Kagome erblickte, schnurrte sie einmal mehr und verwandelte sich direkt, um die Miko zu begrüßen. Kichernd krauelte Kagome ihr über den Kopf und kuschelte sich an diese heran.
 

“Hey Kiara... schön dich zu sehen”, lächelte sie die große Katze an und diese schnurrte. Scheinbar hatte sie für den Moment vergessen, weshalb sie gekommen war. Schmunzelnd betrachtete der Hanyou die beiden und Rin kicherte ebenso leise.
 

“Was führt dich her, Kiara?”, fragte der Taisho nach einer Weile, denn er hatte ihr rasendes Herz vorhin durchaus bemerkt. Nur bei Kagomes Anblick wurde die Katzendämonin ruhiger.
 

Bei der Frage blickte die große Katze zum Daiyokai und schon beschleunigte sich ihr Herzschlag erneut. Man merkte ihr die Unruhe an und sie miaute drauf los. Schnell und panisch erklangen ihre Laute. “Ruhiger, Kiara”, bat Inu, denn so verstand er die Katze nicht.
 

“Kiara... Inu hat recht... langsamer”, bat die Miko diese sanft und legte beruhigend ihre Hand auf Kiaras Fell. Sie wollte die Katze etwas beruhigen, damit Inu und Sesshomaru verstehen konnten, was sie ihnen mitteilen wollte. Es war wichtig, dass sie begriffen, was Kiara wollte.
 

Es dauerte ein wenig, ehe die Dämonin sich etwas beruhigte und den Brüdern versuchte mit zu teilen, was sie entdeckt hatte. Noch immer klang sie sehr aufgeregt. Inu blinzelte mehrmals und blickte zu Sesshomaru, der leicht nickte. “Hast du... vielleicht Sangos Seele irgendwo entdeckt?”, fragte Inu und sah dabei Kiara tief in die Augen. Diese nickte mit ihrem Kopf und Kagomes Augen wurden größer. Das erklärte, warum die Katze so aufgeregt war.
 

“Kannst du uns dort hin führen?”, fragte Sesshomaru und erhielt erneut ein Nicken.
 

“Das ist gut... Juwel... denkst du... du kommst mit Rin klar, damit Sess und ich der Sache nachgehen können?”, wollte der Hanyou von seiner Frau wissen.
 

“Aber natürlich, Kokoro”, lächelte sie und war genauso neugierig, ob Kiara tatsächlich Sango gefunden hatte.
 

“Wäre das für dich in Ordnung, Kleines?”, wollte der Daiyokai sicher gehen, dass es auch für seine Gefährtin klar ginge, wenn er mit Inu gehen würde.
 

“Natürlich, Sess... werdet ihr lange fort sein?”
 

“Ein oder zwei Tage werden wir wohl die junge Dame beobachten, um zu sehen, ob es Sango ist”, erklärte er Rin und diese nickte.
 

“Dann los... meldet euch zwischendurch”, lächelte Rin Sesshomaru sanft an.
 

“Ich bin auch noch hier bis morgen Abend”, sagte Hitomi lächelnd und sie würde auf die beiden Schwangeren achten. “Zudem ist Masaru ebenfalls hier”, fügte sie an, denn sie konnten in der Abwesenheit auf die beiden Damen aufpassen und für den Notfall eingreifen.
 

“Genau... also seht nach, ob es wirklich Sango ist. Uns wird nichts passieren”, sagte Kagome sanft und leicht biss sich Inu auf die Unterlippe. Er war etwas unsicher, doch Hitomi hatte recht.
 

“Wenn etwas sein sollte, dann meldet euch sofort”, bat der Hanyou die beiden Frauen, denn das war ihm wichtig.
 

“Genau... wir sind dann in Null Komma nichts wieder hier”, bestätigte Sesshomaru die Aussage seines Bruders.
 

“Das wissen wir... passt auf euch auf”, sprach Rin sanft aus und ging zu Sesshomaru. Sie streckte sich, um sein Kiefer zu küssen. Dieser schmunzelte leicht und beugte sich hinab, um ihre Lippen mit seinen zu bedecken. Er wollte ihre süßen Lippen noch kosten, ehe er aufbrechen würde.
 

“Haltet uns auf dem Laufenden”, bat Kagome und streckte sich, um ihren Mann ebenfalls zu küssen.
 

Nach einer Weile lösten sich die Brüder von ihren Frauen und verabschiedeten sich auch von Hitomi. Erst danach verkleinerte Kiara ihre Gestalt und sprang auf Inus Schulter. Er streichelte leicht ihren Kopf und sah zu ihr. “Wir fahren jetzt mit dem Auto in den Wald... dann können wir mit unseren Fähigkeiten weiter”, erklärte er ihr und sie miaute bestätigend.
 

Kurz sahen die Brüder noch zu den Frauen und winkten ihnen zu. Diese erwiderten die Geste und schon gingen sie hinaus, um zum Wagen zu gelangen und mit diesem in den Wald zu fahren. Dort würden sie ihren Wagen zurück lassen und mit den Yokaifähigkeiten Kiara schließlich folgen. Auf diese Weise wäre es unauffälliger und leichter für sie aus der Stadt und wenn nötig aus dem Land zu verschwinden. Kaum waren sie im Wald, schon schrieben sie ihren Gefährten eine Nachricht: ‘Wir lassen das Auto im Wald und sind unterwegs, melden uns später bei euch.’ Dies genügte den Frauen, um beruhigt zu sein.
 

“So, Kiara... dann führe uns”, sagte Sesshomaru und diese miaute, ehe sie sich verwandelte. Auch der Taisho tat dies und ließ sein Biest heraus. Inu streckte sich einmal und Kiara ließ ihn aufsteigen, denn so wären sie schneller.
 

Auf diese Weiße machten sie sich auf den Weg. Kiara führte Sesshomaru dabei über das Meer rüber zum nächsten Kontinent. Sie wusste genau, wohin sie musste, denn sie würde ihre liebste Freundin überall erkennen. Zudem würde sie den Ort nie wieder vergessen, wo sie diese wieder gefunden hatte. Überall hatte sie nach ihr gesucht und konnte sie endlich finden. Sie war sich sehr sicher, dass diese Frau Sango war. Wenn es so wäre, würde sie bei ihr bleiben. Egal, ob sie sich erinnern könnte oder nicht. Kiara wollte nur bei Sango sein, alles andere war für sie nicht wichtig, denn die Nähe war das Kostbarste für die Katze.
 

Etwas skeptisch sah sich Sesshomaru um und auch Inu war mehr als verwundert, dass sie so weit gereist waren und nahezu im Nirgendwo waren. Überrascht sah der Daiyokai zu Kiara. “Bist du dir sicher, dass wir hier richtig sind, Kiara?”, wollte er nachfragen, ob sie wirklich am richtigen Ort waren. Sofort nickte die Katze und ein wenig runzelte Inu die Stirn.
 

“Wir sollten in den Wäldern dort sicher landen und uns umsehen”, schlug der Hanyou seinem Bruder vor und dieser nickte ihm zu.
 

Gemeinsam landeten sie und die Brüder tarnten sich wieder und Kiara nahm ihre kleinere Form an. Sie sprang erneut auf Inus Schulter, damit sie sich in Ruhe umsehen konnten. Es war für die Brüder mehr als überraschend, dass Sango in Russland wiedergeboren wurde. Ausgerechnet irgendwo in Sibirien. Das war wahrlich unglaublich, wo die Seelen ein neues Leben begannen.
 

“Gut, dass wir problemlos warme Kleidung organisieren können”, lachte Inu und sein Bruder stimmte mit ein.

Sango?!

Nachdem die Brüder sich unauffällig umgesehen hatten, fanden sie einen Laden, in dem sie sich korrekt einkleiden konnten. Denn sie wollten sicher nicht auffallen. Kiara blieb die ganze Zeit auf Inus Schulter und war sichtlich unruhig. Aber da musste die Katzendämonin durch, da die Brüder nicht einfach so zu der Frau hin konnten, von der Kiara dachte, dass es Sango wäre. Sie müssten sich anpassen, beobachten und danach heraus finden, ob an der Annahme etwas dran war. “Mach dir keine Sorgen, Kiara... wir werden es prüfen und wir beeilen uns auch dabei”, versprach Inu ihr und streichelte über ihren Kopf.
 

Nur auf diese Weise konnte er die Kleine beruhigen. Er wusste, wie sie sich fühlte und doch wollte er auch zeigen, dass sie das schaffen würden. Immerhin hatten sie so einige Wiedergeburten gefunden. Jedoch würde er die Katze noch einmal aufklären müssen. Schließlich dürfte Kiara sich nicht verwandeln, solange Sango sich nicht an früher erinnern konnte. Da durften sie auf gar keinen Fall ein Risiko eingehen. Niemand konnte genau sagen, was dies in einem auslösen könnte, weshalb sie einfach auf Nummer sicher gehen sollten. Inu und auch Sesshomaru waren sich da einig, dass Kiara sich daran halten würde und Sango nicht in Gefahr bringen würde.
 

“Gut... wir beobachten nun... sie lebt also dort in dem Hochhaus?”, hakte Sesshomaru nach, nachdem Kiara die beiden dorthin gelotst hatte. Zur Bestätigung miaute sie und die Brüder gingen näher an das Wohnhaus.
 

Der Taisho hatte seine Haare schwarz getarnt, genau wie Inu, damit sie dort nicht sofort auffallen würden. Oft genug wurden sie wegen ihrer weißen Haare angestarrt, weshalb sie eben kein Risiko eingehen wollten. Zwar konnten sie in Amerika, Europa und Japan mit diesen rumlaufen, doch in Südamerika, Afrika und Russland war das etwas ganz anderes. Da waren sie noch nicht so weit alle Haarfarben ohne Skepsis zu akzeptieren. Für ihr Vorhaben war es nun mal wichtig, dass sie sich ungestört umsehen konnten.
 

Bei der Tür angekommen, deutete Kiara mit ihrem Kopf auf die Seite, wo alle Klingeln waren. Darauf waren 18 Schilder zu zählen. Deshalb war den Brüdern klar, dass es in dem Wohnhaus 18 Wohnungen geben musste. Bei den Namen an den Klingeln lasen die Männer diese durch und Inu trat näher an diese, damit Kiara ihnen zeigen konnte, wie der neue Name von Sango lauten würde. Leicht blinzelten die Brüder bei dem Nachnamen, der zu sehen war. ‘M. Gromow’ war auf dem Klingelschild, auf den Kiara gedeutet hatte. “Interessant”, schmunzelte Inu und Sesshomarus Mundwinkel zuckten etwas.
 

“Dem stimme ich zu... der Nachname leitet sich wohl vom Wort ‘Grom’ ab, was so viel wie Donner oder auch Groll heißen soll”, erklärte der Taisho ruhig und Inu grinste nun umso breiter.
 

“Das passt absolut zu ihr... immerhin hatte man meist gedacht, dass nun ein Donner wüten würde, wenn sie so richtig losgelegt hatte damals”, erinnerte sich der Hanyou und sofort miaute Kiara zur Bestätigung. Das war schon fast ein Zeichen, dass die Katzendämonin auf der richtigen Spur sein könnte. Dennoch mussten sie sicher sein.
 

“Wenn man von der Anordnung der Schilder ausgeht... dann wohnt sie auf der 3. Etage... aber welche Wohnung es ist, können wir wohl erst sagen, sobald wir die Tür oben gefunden haben”, überlegte Sesshomaru und sah zu den beiden anderen.
 

“Lass uns rein gehen und schauen”, schlug Inu vor.
 

Direkt nickte der Daiyokai und prüfte, ob die Tür eventuell offen war. Da dem nicht so war, sahen sie sich unauffällig um. Sie waren alleine auf der Straße, weshalb sie einfach das Schloss knackten und sich so Zutritt verschafften. Es war ein leichtes Spiel für die Brüder, denn in den Jahrzehnten hatten sie sich so einiges angeeignet. Dies war immer wieder nützlich und ebenso praktisch. Beide schlüpften hinein und sahen sich im Wohnhaus etwas um. Natürlich hatten sie alle Etagen gecheckt, um sicher zu sein, dass die Anordnung der Schilder etwas mit den Etagen zu hatte.
 

Tatsächlich war Sesshomarus Annahme richtig und auf dem 3. Stockwerk waren sie fündig geworden. An der Klingel einer Tür stand erneut wie unten der Nachname. Aber diesmal war auch der Vorname lesbar: Mirena Gromow. Beide Brüder konzentrierten sich und nahmen Bewegungen und eine Stimme im Inneren der Wohnung war. Demnach war sie gerade zu Hause. Das war gut. Sie konnten sie nun in Ruhe beobachten und heraus finden, was sie machte und vor allem erkennen, ob es sich wirklich um Sango handeln könnte. Sesshomaru deutete seinem Bruder an, dass sie nach draußen gehen würden.
 

Zwar passte es Kiara nicht ganz, doch sie fügte sich den beiden und unten verließen sie das Wohnhaus. Erneut sahen sie sich um und sprangen schließlich auf das gegenüberliegende Gebäude. Von dort aus konnten sie die Wohnung der jungen Frau gut sehen. “Ihr beide bleibt hier und behaltet sie im Auge... ich besorge für Kiara ein Halsband zur Tarnung, damit sie bei Mirena bleiben kann... ich werde es so mit Yoki ausrichten, dass du dich nur bei Gefahr verwandeln kannst”, klärte Sesshomaru Kiara auf und Inu sah zu der Katze auf seiner Schulter.
 

“Wäre das für dich so in Ordnung, Kiara?”, fragte er die Kleine, denn diese hatte noch nie ein Halsband getragen. Doch ohne mit der Wimper zu zucken, nickte sie mit ihrem Kopf, denn sie wollte bei ihrer Freundin und Herrin bleiben. Da würde sie auch ein solches Accessoire in Kauf nehmen.
 

“Gut... sollte sie die Wohnung verlassen, dann folgt ihr unauffällig und benachrichtigt mich. Ich folge euch dann”, meinte Sesshomaru und Inu nickte zustimmend.
 

Während der Daiyokai das Halsband organisieren würde, behielt Inu mit Kiara die Wohnung im Auge und achtete auf alles, was wichtig sein könnte. Es dauerte ein wenig, bis sich tatsächlich etwas tat. Denn die junge Frau hatte das Wohnhaus verlassen. Direkt folgte Inu ihr und schrieb seinem Bruder, dass sie unterwegs wohin war. Vielleicht würden sie heraus finden, was sie machte. Welchen Beruf sie hatte oder ob sie noch zur Universität ging. Sesshomaru hatte schnell geantwortet, dass er die beiden einholen würde, sobald alles fertig wäre. Nun begann die Beschattung von Mirena Gromow.
 


 

Während dessen kam Masaru gegen Abend bei der Unterkunft seiner Schwester an. Er stutzte bereits, als er an der Tür war und geklingelt hatte. Hitomi machte ihm lächelnd diese auf und ließ ihn hinein. “Komm rein, Großer... wir haben gekocht und Kaffee ist für dich auch schon bereit”, zwinkerte sie ihm zu, denn sie wusste, dass er diesen gerne trank.
 

“Danke... aber... sag mal... was höre ich denn da?”, kam er gleich auf den Punkt und sie kicherte.
 

“Das... fragst du bitte selbst, Großer”, lachte die Wölfin und ging mit ihrem Bruder weiter in die Küche, wo bereits Kagome und Rin aßen. Denn sie waren beim Abendessen, als der Wolf dazu kam.
 

“Guten Abend die Damen”, grüßte er sie daher charmant und Kagome kicherte. Das erinnerte sie immer wieder an früher, sobald Koga aufgetaucht war.
 

“Hey, Masa... setzt dich doch”, lud sie ihn gleich dazu, Platz zu nehmen.
 

“Danke”, zwinkerte er und setzte sich gegenüber von Kagome und neben Hitomi. Diese stellte ihm noch einen Becher mit Kaffee und einen frischen Teller hin.
 

“Bedien dich”, lächelte Rin. Denn Masaru war wie ein Freund für sie und sie mochte seine Anwesenheit, genau wie die von Hitomi. Zudem fühlte sich so wohler, solange Sesshomaru nicht bei ihr war.
 

“Habt ihr zusammen gekocht?”, fragte er nach und die Damen nickten.
 

“Natürlich... da wir keine Lust hatten, aus zu gehen oder zu bestellen, war ich schnell einkaufen und danach haben wir alles zubereitet”, lächelte Hitomi, denn das hatte ihr echt viel Spaß gemacht. Meist kam sie nicht so oft dazu mit anderen zu kochen. Es war nicht nur für sie eine willkommene Abwechslung. Damit konnte sie die beiden Schwangeren gut abgelenkt.
 

Lächelnd nickte Masaru und fühlte sich auf, ehe er einen Schluck zu sich nahm und mit ihnen zusammen zu essen begann. Dabei unterhielten sie sich ein wenig und er erfuhr, wo die Inubrüder waren. Er drückte die Daumen, dass es wirklich Sango war. Er kannte Kiara und wünschte für sie, dass sie endlich Erfolg bei der Suche hatte. Zudem würde es so einige Türen öffnen, wenn dem so wäre. Denn dann könnte jeder wiedergeboren werden und früher oder später würde man sich über den Weg laufen. Das wäre sicher tröstend für viele.
 

Nachdem Masaru fertig mit dem Essen war, lehnte er sich zurück und trank noch gemütlich seinen Kaffee. Neugierig sah er zu Rin und danach zu Kagome. “Und... darf ich gratulieren, oder ist das kleine Wunder ein Geheimnis?”, fragte er offen und für einen Moment bekam Rin ganz große Augen.
 

“Oh”, entkam es ihr und Hitomi schüttelte nur den Kopf über ihren Bruder.
 

“Musst du immer so direkt sein, Masa?”, fragte sie ihn und er zuckte nur mit den Schultern.
 

“Wozu drum herum reden? Zumal ich denke, dass ihr bewusst ist, dass ich das kleine Herz hören kann”, erklärte er schlicht und einfach. Leise kicherte Kagome und trank noch ein wenig, während Rin wieder aus ihrer kleinen Verwirrung wieder voll da war.
 

“Nun... in dem Punkt hat Masaru recht... ich weiß, dass er es genauso gut hören kann, wie Sess, Inu und du”, meinte sie und lächelte leicht. “Sess und Inu haben das Herz letzte Woche gehört und heute haben wir die Bestätigung bekommen”, führte sie mit leicht roten Wangen fort. “Und ja... du darfst uns gratulieren, aber es werden nur Freunde und Familie davon erfahren, sobald Sess wieder da ist”, sprach sie weiter, denn die anderen brauchten es noch nicht wissen. Verstehend nickte Masaru, da dies eine Entscheidung des Paares war. Jedoch war es wichtig für ihn zu wissen, wie er sich verhalten sollte.
 

“Gratuliere, Rin”, lächelte er und nippte an seinem Becher. “Ich werde nichts verraten... und ich nehme an, ich soll eine Weile ein Auge auf euch haben, bis die beiden zurück sind?”, hakte er nach und nun lachten die Damen.
 

“Gut erfasst, Großer”, amüsierte sich Hitomi.
 

“Das mache ich doch gerne... also falls ihr einkaufen müsst oder sonst was, lasst es mich wissen. Sess und Inu killen mich, wenn ihr zu schwer heben solltet”, grinste der Wolf und traf die Situation mehr als treffend.
 

“Keine Sorge... du bekommst keinen Ärger”, versprach Kagome und Rin nickte. Auch wenn es für letztere noch sehr ungewohnt war in dieser Situation, so verstand sie die Sorge ihres Gefährten durchaus. Trotzdem würde sie ihm zeigen, dass er sie auch mal alleine lassen konnte. Immerhin war sie schon groß und konnte einige Dinge alleine klären.
 

“Das ist gut... und keine Sorge... ich werde euch nicht einengen... ich weiß genau, wie nervig das sein kann... Mama hatte es Papa oft genug gezeigt”, lachte er und Hitomi kicherte ebenso los.
 

“Ach... dann verhalten sich nicht nur unsere Jungs so?”, hakte Kagome nach und die Wölfe nickten.
 

“Alle Männer sind so, sobald ihre Frauen ihre Kinder unter dem Herzen tragen. Doch für gewöhnlich nimmt das langsam ab auf ein Normalzustand, aber bei Papa...”
 

“War irgendwie ressitent dagegen... bei jeder Schwangerschaft war er überforsichtig, bis Mama ihm eine Ansage gemacht hatte...”, setzte Masaru fort und lachte leise. Er erinnerte sich noch ganz genau an diesen Tag. Sein Vater durfte dann glatte drei Wochen alleine schlafen, denn Ayame hatte sich eine Auszeit genommen und ist dort hin gegangen, wo Koga sie nicht finden konnte.
 

“Wow... das hat sie echt gemacht?”, staunte Rin, da sie sich das nicht vorstellen konnte.
 

“Oh ja... nur Masa und ich wussten, wo sie war, da wir im Notfall sie erreichen mussten”, sprach Hitomi weiter und lächelte. “Es hatte aber geholfen bei den Zwillingen vor 5 Jahren war er endlich ein wenig ruhiger. Fürsorge ist schön und gut, aber auch die sollte in Massen sein. Sonst wird es schwer.” Der Aussage konnten die Anwesenden nur zustimmen. “Natürlich versicherten Papa, dass Mama nie etwas zustößen würde, immerhin waren wir auch noch da”, lächelte die Ärztin.
 

“Seitdem... funktioniert das immer besser... bin gespannt, wie es das nächste Mal ablaufen wird”, lachte Masaru und Hitomi nickte.
 

“Oh... wollen sie also noch mehr Kinder?”, fragte Rin neugierig nach.
 

“Ich denke”, meinte Hitomi. “Als Wolf ist man daran gewöhnt viele Kinder zu haben... daher ist das normal für sie... und ich weiß, dass Mama nichts dagegen hat... sobald ihre nächste Hitze da sein sollte... könnte sie durchaus schwanger werden.”
 

“Und... wann wäre das in etwa?”, wollte nun Kagome wissen. Sie fand das faszinierend, dass es bei ihnen ganz anders war, wann sie schwanger werden konnten.
 

“Genau kann man das nicht sagen... es ist unterschiedlich... kann zwischen fünf bis fünfzig Jahren eine Yokai treffen. Die Hitze ist da auch unterschiedlich stark... auch bei der Empfängnisrate”, erklärte Hitomi und Masaru staunte einmal mehr, wie normal sie über solche Dinge sprach. “Aber je länger kein Nachwuchs empfangen wurde, umso mehr wird dieser eine Faktor höher bei der Hitze... das haben Akio, Hayato und ich schon durch die Blutanalysen raus bekommen.”
 

“Das klingt gut... dann ist es von der Natur her so ausgelegt, dass Nachwuchs irgendwann vorhanden sind”, kam Rin zu dem Entschluss und Hitomi nickte.
 

“Korrekt... bei Yokais und Hanyous stimmt das... bei Menschen ist es wirklich faszinierend, weil sie theoretisch jeden Monat empfangen können... aber wir denken, dass das mit der Lebensspanne zu tun hat”, entgegnete die Ärztin.
 

“Das klingt tatsächlich einleuchtend... sogar für mich als nicht Arzt”, grinste Masaru. Denn nur durch Nachwuchs war ein Fortbestand der Spezies möglich.
 

Sie unterhielten sich noch eine Weile, bevor dann Masaru Kagome und Rin nach Hause gebracht hatte. So oder so würde er niemals Frauen alleine im Dunkeln gehen lassen. Da war er einfach altmodisch. Für sein Alter hatte er so einige Verhaltensweisen kennen gelernt und hatte für sich selbst entschieden, dass er ein Gentleman war. Zwar konnte er das nicht immer gewährleisten, doch Frauen gegenüber gab er sich die meiste Mühe. Er hatte mit den beiden ausgemacht, dass sie am nächsten Tag zusammen einkaufen würden und er danach Rin ins Café begleiten würde.
 

“Danke... bis morgen, Masa”, lächelte Rin und war froh, dass er ihr das nicht verbot. Denn das würde sie sich sicher nicht nehmen lassen. Sie würde alles so machen, wie mit Sesshomaru besprochen, denn sie würde ihren Freund sicher nicht im Stich lassen. Natürlich hatte sie ihrem Gefährten geschrieben, dass Masaru mit ihnen einkaufen gehen würde und danach mit ihr ins Café. Bei seiner Antwort musste sie schmunzeln, denn er schien damit einverstanden zu sein. Alles weitere würde sie dann wohl in den nächsten Wochen sehen.
 


 

Mittlerweile waren die Brüder schon den dritten Tag bei ihrer Observation. Kiara hatte ein schickes Halsband bekommen, welches farblich passend zu ihrem Fell war, weshalb es auch nicht so schnell auffiel. Zudem war es besonders, denn es war aus einem elastischen Band, welches mit ihrer Verwandlung mit wuchs. Diese funktionierte tatsächlich nur bei Gefahr, denn das hatte Sesshomaru getestet. Damit war Kiara um einiges beruhigter, denn sie könnte jederzeit eingreifen, wenn sie es müsste. In dieser Zeit hatten sie einiges über ‘Mirena’ erfahren und tatsächlich konnte Inu ihr einmal in die Augen blicken.
 

“Gut gemacht, Kiara”, war das Erste, was der Hanyou zu der Katze gesagt hatte, nachdem ihm das bewusst wurde, wer vor ihm stand. Schlagartig hatte erkannte, dass es Sango sein musste. Hinter ihren braunen Iriden hatte er ganz klar ihre Seele erkannt. Der Geruch war zwar anders, doch das hatten sie bei den anderen Wiedergeburten ebenso gehabt.
 

“Gut... dann bleibst du bei ihr... und wenn sie sich erinnern sollte... führe sie zu uns”, zwinkerte Sesshomaru der Katzendämonin zu, da er mit Inu, Koga und Shippo sich darüber unterhalten hatte. Dies wäre der beste Weg, da sie Kiara sowieso nicht von Sango, nein Mirena trennen konnten. Die Kleine würde immer wieder zu ihr aus büchsen. So könnten sie gleich für den Schutz der jungen Frau sorgen, auch wenn diese Zeit wohl weniger gefährlich war, als noch vor einigen Jahrzehnten.
 

Die Brüder hatten die anderen alles berichtet, was notwendig war und gaben die Informationen auch an Kagome und Rin weiter. Sie sollten ebenso erfahren, dass es Sangos Wiedergeburt war und Kiara bei ihr bleiben würde. Zudem studierte die junge Frau Tanz und Musik und interessierte sich für Musikgeschichte auf der ganzen Welt. Bestimmt würde sie früher oder später auch mal in Japan auftauchen. Dahingehend waren sich die Brüder mehr als einig, als sie Mirena beobachtet hatten, wie sie die ganzen Bücher in der Bibliothek durchstöbert hatte und einige mit zu sich genommen hatte.
 

Nachdem Kiara von Mirena aufgenommen wurde, da die Katze vor ihrer Wohnungstür herumgelungert hatte. So war es einfacher für sie alle. Bis zum Abend blieben die Brüder noch, ehe sie zufrieden sich auf den Rückweg zu ihren Gefährtinnen machten. Sie waren fast zwei Tage länger weg, doch da Masaru bei den Damen war, waren sie beruhigter und sie telefonierten zusätzlich mit ihnen jeden Abend, um auch sicher zu sein, dass es ihnen gut ging. Tatsächlich hatten Rin und Kagome die Männer bestärkt, solange zu bleiben, bis Kiara bei Mirena bleiben würde. Immerhin war es für alle wichtig, dass es den beiden gut gehen würde.
 

“Kaum zu glauben... Sango ist nun fast 22 Jahre alt... und studiert Musik”, schmunzelte Inu und Sesshomaru zuckte mit den Schultern.
 

“Jedem das seine... doch ich denke... das passt zu ihr ganz gut”, merkte der Taisho an und lächelte, als sie endlich wieder in Japan waren. Für den Rückweg hatte er seine Fähigkeit genutzt, denn er wollte schnell wieder bei seiner Liebsten sein. Sie waren wieder im Wald und Inu hatte sich gleich den Wagen geschnappt, um diesen zurück zum Wohnhaus zu bringen.
 

Sesshomaru selbst war direkt zum Café aufgebrochen, da er wusste, dass Rin eine Mittelschicht hatte. Kaum hatte er den Laden betreten, schon lagen alle Augenpaare auf. Doch ihm war ein einziges wichtig. Rin erblickte ihn, strahlte sofort und rannte direkt zu ihm. Sie warf sich förmlich an seine Brust und er fing sie auf, nur um sie an sich zu drücken. “Hey, Kleines”, grüßte er mit einem Grinsen.
 

“Hey, Großer”, entgegnete sie kichernd und streckte sich, um ihn sofort zu küssen. Voller Liebe und Hingabe verband sie ihre Lippen mir seinen und sie verschmolzen miteinander. Alles andere hatten sie bereits ausgeblendet und genossen einfach die Nähe zum anderen. Es waren zwar nur fast 4 Tage, doch sie hatten sich sehr vermisst.

Eine unglaubliche Chance

Erst als sie ein Räuspern vernahmen, lösten sie sich und blickten schwer atmend zu dem jungen Mann neben ihnen. Masaru musste die beiden einfach stoppen, sonst wäre es wohl ausgeartet. “Willkommen zurück, Takeo”, grüßte er seinen Freund und erinnerte ihn damit, dass die beiden nicht alleine waren.
 

“Oh”, entkam es Rin und sie vergrub sich mit knallroten Wangen an der Brust ihres Liebsten. Ihr war das etwas peinlich, dass sie alles andere um sich herum ausgeblendet hatte und nur ihrer Lust gefolgt war.
 

“Hey, Masa... war alles ruhig?”, fragte Sesshomaru und atmete einmal tiefer durch. Zu gern hätte er Rin nun gepackt und wäre mit ihr nach hinten verschwunden, aber das konnte er nicht tun. Immerhin würden das alle anderen mit bekommen. Deshalb versuchte er sein Gemüt ab zu kühlen und drückte Rin schützend an sich.
 

“Jap... alles ruhig und die machen sich echt gut”, erklärte Masaru und sprach das Kompliment an die neuen Mitarbeiter aus. Ein wenig sprachen sie noch über die letzten Tag und Rin wurde auch etwas entspannter. “Im Übrigen... könnt ihr schon gehen”, meinte der Wolf lächelnd. Er konnte sich sehr gut vorstellen, dass sie ein wenig Zweisamkeit haben wollen würden.
 

“Aber... das geht doch nicht”, kam es gleich von Rin.
 

“Ach was... falls was ist, kann ich den Jungs auch helfen”, zwinkerte Masaru der jungen Frau zu und die Mundwinkel des Taishos zuckten leicht.
 

“Danke... aber das entscheidet Rin”, gab Sesshomaru von sich und blickte zu seiner Verlobten. Man konnte ihr ansehen, dass sie etwas mit sich haderte. Ihre Augen richteten sich abwechselnd zu der Uhr und ihrem Gefährten. Dabei biss sie sich auf die Unterlippe.
 

“Ich... frage mal nach, ob es okay für sie wäre”, meinte sie ehrlich und ihr Gefährte nickte zustimmend.
 

Beide Jungs sahen ihr kurz nach und Masaru musste sich ein Lachen verkneifen. “Sie ist unglaublich und dein perfektes Gegenstück”, merkte Masaru an und Sesshomaru grinste breiter.
 

“Absolut... sie sorgt sich eben um andere”, lächelte der Daiyokai und der Wolf nickte.
 

“Im Übrigen... gratuliere ich dir ebenso wie ihr”, erklärte er dem Älteren.
 

“Dann hast du es auch gleich gehört?”, schmunzelte Sesshomaru und blickte zu Masaru.
 

“Bei so einem kräftigen Herzschlag... war das nicht zu überhören”, zwinkerte dieser und beide lachten leise.
 

“Absolut... was gibt es denn bei dir Neues?”, fragte Sesshomaru nach, da er schon etwas länger nicht mehr mit dem Wolf gesprochen hatte.
 

“Hmmm Neues”, überlegte Masaru und begann von vorne zu erzählen. “Die Wohnung ist soweit eingerichtet... meine letzten Sachen kommen in der nächsten Woche. Zudem habe ich ein Wohnhaus und vier weitere Grundstücke in der neuen Siedlung erworben.”
 

“Möchtest du diese ausbauen und wieder verkaufen?”, fragte der Taisho neugierig nach.
 

“Eigentlich wollte ich das Wohngebäude vermieten, sobald es modernisiert wurde”, meinte er, denn das war meist eine sichere Einnahmequelle. “Und die Grundstücke werden vielleicht mit Häuser bestückt, aber ich würde sie noch behalten”, fügte er an.
 

“Behalten... würde nicht schaden”, überlegte der Daiyokai und der Wolf nickte zustimmend.
 

“Vor allem, wenn noch jemand herziehen wollen würde”, bemerkte Masaru und zwinkerte leicht seinem Freund zu.
 

“Stimmt... das wäre wirklich vorteilhaft”, grinste Sesshomaru und fand die Idee wirklich sehr gut.
 

“Dachte ich auch... wer weiß, vielleicht möchten meine zukünftigen Schwiegereltern her ziehen”, meinte er.
 

“Genau für diese Fälle habe ich die Grundstücke geholt”, lächelte Masaru und nahm seinen Kaffeebecher, um daran zu nippen.
 

“Du bist wirklich vorausschauend”, lobte Sesshomaru ihn und schmunzelte, als Rin zu ihnen kam und ihm einen Kaffee reichte.
 

“Wir trinken noch gemütlich einen und fahren dann heim”, erklärte sie ihm, denn dann konnten die Jungs noch etwas miteinander sprechen.
 

“Eine gute Idee... Masa hat einige Grundstücke erworben”, erklärte er seiner Liebsten.
 

“Das klingt toll, aber wann hast du das denn geschafft?”, staunte sie, denn der junge Mann war in den letzten Tagen sehr viel mit den beiden Frauen unterwegs gewesen.
 

“Tja... ich bin nun mal ein Multitasking Talent”, grinste der Wolf und zwinkerte.
 

“Tatsächlich... das freut mich”, meinte Rin und Masaru erklärte ihr, dass er vier Grundstücke bei der neuen Siedlung gekauft hatte.
 

Diese waren nicht weit von ihren entfernt und sprach auch die Idee an, dass Rins Eltern eines davon beziehen könnten. Natürlich nur, wenn sie nach Tokio ziehen wollen würden. Über diesen Vorschlag freute sich Rin sehr, denn es würde sie sehr freuen, wenn ihre Eltern in der Nähe wären. Sie würde es ihnen in Aussicht stellen und ihnen die Entscheidung überlassen. Etwas anderes konnten sie nicht tun, außer ihnen zu sagen, wie schön es wäre sie in der Nähe zu haben. Schon allein wegen dem kleinen Nachwuchs.
 

Nachdem das Paar ihre Getränke ausgetrunken hatten, machten sie sich auf den Weg nach Hause. Masaru blieb im Café und half den anderen noch beim Abräumen und Auffüllen der Bestände. Wobei er nicht viel machen musste, denn die beiden Kollegen hatten sich gut eingefunden und notierten direkt, was bald zu Neige gehen würde. Zufrieden lächelte er die beiden an und war froh, dass das Café gute Mitarbeiter bekommen würde. Er mochte den Laden nämlich sehr gerne, da es dort nun mal den besten Kaffee der Stadt gab. Diesen wollte der Wolf wirklich nicht missen. Ansonsten würde sein Leben nicht mehr das selbe sein.
 


 

Seit diesem Tag war eine Woche vergangen und Masaru bekam einen wichtigen Anruf vom Bauamt. Daher eilte er zu der Behörde, um den Termin wahr zu nehmen, welchen er in wenigen Minuten haben würde. Er war so schnell aufgebrochen wie er konnte. Leider wollte man ihm am Telefon nicht sagen, worum es in dem Gespräch gehen sollte. Daher kam er absolut nervös vor dem Gebäude an und hoffte sehr, dass die Pläne für die Häuser von Inu und Sesshomaru angenommen wurden. Aus diesem Grund atmete er noch einmal tief durch und betrat dieses. Sein Weg führte ihn direkt zum Büro, wo er angeklopft hatte und nur wenig später hinein gebeten wurde.
 

“Schön, dass sie so kurzfristig Zeit haben, Herr García”, wurde er begrüßt.
 

“Natürlich... nur... weiß ich nicht, was der Anlass hier für ist”, entgegnete Masaru direkt und sein Gegenüber nickte.
 

“Stimmt... kommen sie... setzen wir uns und ich stelle ihnen noch die anderen Herren und Damen vor”, sprach Bauleiter und führte Masaru in den Raum, in dem bereits andere Leute waren.
 

Einen Moment schluckte der Wolf, ehe er die Anwesenden begrüßte. Es war eigenartig, doch er würde mal sehen, was das Gespräch bringen würde. Er war wirklich neugierig darauf, was sie von ihm wollten. Genau wusste er es zwar nicht, doch er konnte es ihnen ansehen, dass sie etwas Wichtiges mit ihm besprechen wollten. Zuerst erfragten sie, wie er dazu kam Häuserpläne zu machen und so erzählte Masaru ihnen davon. “Da ich schon einige Zeit als Immobilienmakler arbeite, interessierte ich mich mehr und mehr für die Architektur und deshalb werde ich ab dem kommenden Semester dies studieren.”
 

“Also streben sie eine Zukunft im Bereich der Architektur an?”, wurde er von einem älteren Mann gefragt, der eine gewisse Autorität ausstrahlte.
 

“Wenn man das so sehen möchte... ja... ich werde künftig als Architekt arbeiten”, bestätigte Masaru diese Annahme und klang dabei so überzeugend wie er nur konnte.
 

“Das klingt sehr vielversprechend”, meinte der Bauleiter. “Dann sollten wir die Pläne besprechen.”
 

“Natürlich”, lächelte Masaru und holte seinen Laptop heraus, um dies gleich digital ändern oder notieren könnte, sofern das nötig war. “Also... ich bin bereit und höre”, meinte er direkt und kam gleich auf den Punkt, denn er wollte sicher keine Zeit verlieren.
 

Nur zu deutlich konnte er die Überraschung in ihren Gesichtern erkennen und er grinste in sich hinein. Masaru war nun mal ein Macher und erledigte die Arbeit gerne so schnell wie möglich. Erst waren die Bauleute etwas zurückhaltend, doch sie gingen einige Punkte durch, damit Masaru eben nachbessern konnte. An sich waren seine Pläne sehr gut, aber es gab durchaus noch Änderungsbedarf. Angefangen von der Außenfassade bis hin zu der Garagenmöglichkeit. Jedoch konnte Masaru alles schnell aufnehmen und gleich anpassen. Er war definitiv in seinem Element, als er die neue Ausarbeitung speicherte und diese den anderen gleich zeigte.
 

“Das... haben sie gerade nebenbei gemacht?”, fragte die Dame, die wohl ebenfalls eine Architektin war.
 

“Da die Änderungen nicht viel an dem Gesamtkonzept ändern, ging es schnell und einfach”, erklärte er und sprach darüber, dass es den Besitzern eher wichtig war, dass das Innenleben passte und eben die Gartengestaltung. Aus diesem Grund konnte er die Wünsche des Bauamtes schnell umsetzen und konnte dies problemlos so den Brüdern verkaufen. Denn die Farbe der Außenfassade war irrelevant.
 

“Das ist bemerkenswert”, bekam er ein Kompliment, welches Masaru nur zu gerne annahm.
 

“Das freut mich zu hören... also werden die Pläne so angenommen und ich kann den Besitzern mitteilen, dass im Frühjahr der Bau beginnen würde?”, fragte der Wolf geschickt nach und machte die anwesenden erneut sprachlos. Er wusste genau, wie er mit ihnen umgehen musste. Schließlich kannte er die Branche sehr gut.
 

“In der Tat... das können sie machen. In den Unterlagen werden Takeo und Inu Nakamura aufgeführt”, merkte der Bauleiter an.
 

“So ist es... die Brüder wollen sich vergrößern, da sie ihre Partner gefunden haben”, erklärte Masaru und behielt die Tatsache, dass beide Nachwuchs bekommen würden, für sich. Das ging sie schließlich nichts an.
 

“Das klingt wunderbar”, lächelte die Dame von vorhin. Zustimmend nickte der Wolf und war erleichtert, dass alles klappen würde. Er packte soweit seine Sachen zusammen und wollte eigentlich schon gehen.
 

“Wir hätten noch ein weiteres Anliegen”, meinte der ältere Herr und leicht blinzelte Masaru.
 

“Welches wäre dies?”, hakte er direkt nach und hörte dem Mann ganz genau zu.
 

“Wir haben mit unserem Team gesprochen und wir finden den Stil mehr als perfekt für den neuen Ausbau des Stadtteils”, erklärte der Architekt und leicht legte der Wolf seinen Kopf schief.
 

“Das freut mich zu hören, dass euch der Stil gefällt, doch ich verstehe nicht ganz”, meinte Masaru ein wenig verwirrt.
 

“Wir würden uns freuen, wenn sie zusammen mit unserem Team den Rest der Siedlung mit entwerfen würden. Was halten sie davon?”, kam der ältere Mann auf den Punkt und leicht blinzelte Masaru.
 

“Ist das ein Angebot?”, fragte der Wolf nach und bekam prompt ein Nicken zurück.
 

“So ist es... sie können neben der Uni mit unseren Architekten daran arbeiten und dies als Projektreferenz nutzen”, schlug eine der Architektinnen vor und machte damit den jungen Mann sprachlos.
 

“Und was sagen sie dazu?”, hakte der Bauleiter nach.
 

“Wow... das ist eine unglaubliche Chance... ich nehme sie gerne an und freue mich auf die Zusammenarbeit”, antwortete Masaru schließlich und freute sich wirklich schon darauf mit diesen erfahrenen Architekten zu arbeiten. Sie würden ihm sicher weiterhelfen können und seinem Traum einen Schritt näher bringen.
 

“Hervorragend... die ersten Meetings werden kurz vor Weihnachten geführt und danach werden wir ein Onlineportal einführen, damit wir uns jederzeit austauschen können”, erklärte der ältere Architekt und Masaru nickte.
 

“Perfekt... dann sehen wir uns in zwei Wochen”, grinste der junge Mann und verabschiedete sich von den Anderen, ehe er aus dem Büro ging und immer noch nicht ganz glaubte, was gerade passiert war.
 

Auf dem Weg nach Hause ließ er alles noch einmal Reveu passieren. Erneut ging er das Gespräch in seinem Kopf durch. Hatte ich mir das nur eingebildet?, überlegte er und fuhr direkt zu den Brüdern ins Büro. Irgendwie hatte er keine schriftliche Bestätigung bekommen. Doch er hatte auch vollkommen vergessen danach zu fragen, alles Schwarz auf Weiß zu bekommen. Verflucht... wie konnte ich das nur vergessen., grummelte er vor sich hin und umklammerte dabei sein Lenkrad. Er war froh darüber, dass er gleich bei den Brüdern wäre und demnach keinen Mist bauen könnte.
 

Als er auf dem Parkplatz ankam, stieg er gleich aus und griff nach seinen Sachen. Sein Handy kündigte einige Emails an, weshalb er seinen Wagen abschloss und nach diesem griff. Eilig überflog er diese und blinzelte mehrmals. Langsam sickerten alle Infos in sein Gehirn hinein und seine Mundwinkel zuckten. Erleichterung machte sich in ihm breit und er merkte einmal mehr, dass er sein Temperament etwas besser zügeln müsste. Beinahe hätte er einen Fehler getan und unüberlegt gehandelt. Aber auf der anderen Seite war das nun mal er. Zum Glück konnte er einen kühlen Kopf behalten und hatte erst die Fahrt abgewartet.
 

Direkt ging er in das Gebäude hinein und weiter zum Büro der beiden Brüder. Er wusste, dass beide Damen ebenfalls da waren, denn er hörte die Herzschläge und roch ihre Düfte schon draußen. Tatsächlich wurde er von den Paaren erwartet, da die Brüder ihn ebenso gehört hatten. “Hey Masa”, lächelte Kagome den Wolf an, als er das Büro betrat und die Tür hinter sich schloss.
 

“Hallo zusammen, hoffe euch geht es gut”, grüßte er.
 

“Natürlich... uns geht es sehr gut. Vor allem jetzt, da unsere Männer wieder bei uns sind”, grinste Rin und das verstand Masaru nur zu gut.
 

“Das freut mich sehr und ich denke mit meinen Neuigkeiten kann ich eure Freude noch mehr steigern”, meinte Massaru und grinste die Anwesenden an.
 

“Welche denn?”, fragte Kagome neugierig und auch die Inubrüder blickten den Wolf neugierig an.
 

“Ich zeige es euch am Besten”, meinte Masaru und trat dabei näher an den Schreibtisch heran, um dort seinen Laptop aus zu packen. Es war mit Sicherheit einfacher es ihnen so bei zu bringen, dass der Plan an manchen Stellen minimal geändert wurde.
 

“Nun bin ich gespannt”, meinte Rin und auch Kagome stimmte dem zu.
 

Gebannt sahen die beiden Paare auf den Bildschirm. Auf diesem tippte der Wolf schon fleißig herum und rief die überarbeitete Version der Häuser auf. Leicht runzelte Kagome die Stirn und blickte kurz zu Inu, der ebenso ein wenig verwundert war. “Das sind doch die Häuser, die du für uns entworfen hast, oder?”, hakte der Hanyou nach.
 

“Jein”, entgegnete Masaru seinem Freund.
 

“Was genau meinst du damit, Masa?”, fragte Rin nach und legte den Kopf schief.
 

“Es... gibt eine Abweichung, oder?”, kam es nun von Sesshomaru, da er die kleinen Unterschiede bemerkt hatte.
 

“Korrekt... ich wurde heute morgen angerufen und in das Büro vom Bauamt bestellt”, begann der Wolf zu erklären und sah zu den anderen. “Ein paar Sachen an dem Außenbereich musste ich anpassen, damit die Pläne angenommen wurden”, sprach er weiter und erzählte seinen Freunden, was genau er anders machen musste. Alles erklärte er so genau wie nötig, damit alle verstanden, was sich verändert hatte.
 

“Im Innenbereich hat sich nichts geändert, oder?”, war die erste Frage, die Rin und Kagome hatten.
 

“So ist es... im Inneren ist alles so geblieben. Die Anordnung der Zimmer, der Bäder und auch der Türen. Nur auf der Straßenseite wurden diese drei Fenster ein wenig versetzt, aber im Endeffekt bleibt der Lichteinfall gleich”, beantwortete er den Damen und zufrieden nickten die Brüder.
 

“Das ist sehr gut... das bisschen Außen finde ich nicht so schlimm”, meinte Inu, denn für ihn wirkte es gleich.
 

“Der Meinung bin ich auch... und die Garage ist auch in Ordnung unterirdisch?”, wollte Sesshomaru wissen.
 

“Ja... das bleibt, nur die beiden Toren musste ich um zwei Meter versetzen. Denn da hatte ich die Norm übersehen, die in der neuen Siedlung angedacht war”, merkte Masaru an und kratzte sich leicht an der Wange.
 

“Ach... das ist nicht so schlimm, Masa”, lächelte die Miko sanft den Wolf an.
 

“Das finde ich auch”, sprach Rin und sah aufmunternd zu Masaru rüber. “Du hast unglaubliche Leistung erbracht und nun scheinen sie es angenommen zu haben, oder?”
 

“Genau... das ist nun die finale Fassung für eure Häuser”, lächelte der Wolf und zeigte schließlich die Änderung bei der Garage, ehe er die Unterzeichnung aufrief, dass die Pläne abgesegnet waren. Darauf war auch das Datum des Baubeginns ausgeschrieben.
 

“Wow... es wird wirklich im März los gehen?”, staunte Kagome und Masaru nickte.
 

“Genau... sobald der Frost im Boden nachlässt, wird dieser vorbereitet und mit der Garage und dem Keller begonnen”, klärte er seine Freunde auf und das erfreute sie sehr. Damit war der erste Schritt zum Haus geschafft. Der nächste wäre der Bau und der Letzte wäre der Einzug.
 

“Perfekt, dann können wir für den Sommer den Umzug langsam anpeilen”, merkte Sesshomaru an und würde demnach noch sein momentanes Büro in der Wohnung zu einem Kinderzimmer umbauen. Er würde später seinen Bruder fragen, ob er ihm dabei helfen könnte. Doch dies würden sie erst im neuen Jahr angehen. Solange hatten sie sicher Zeit, um das Babyzimmer vor zu bereiten.
 

“Genau... bis zum Sommer sind die Häuser fertig und ihr könnt dort einziehen”, bestätigte der Wolf und das erfreute die Paare sehr.
 

“Das ist sehr gut... ich freue mich schon darauf”, kam es begeistert von Kagome und auch Rin nickte eifrig. Schließlich würde dies ihr gemeinsames Heim mit ihren Familien werden.
 

“Da sind noch andere Emails... betreffen sie uns ebenfalls?”, wollte Sesshomaru neugierig wissen und prompt wurde Masaru leicht rot.
 

“Indirekt”, gestand der Wolf und erzählte ihnen nun von dem Angebot des Architektenteams. Ausführlich berichtete er davon, dass er bei diesem Projekt mit wirken würde und die Siedlung mit gestalten. Gespannt hörten sie ihm zu und staunten wirklich nicht schlecht.
 

“Gratuliere, Masa!”, fand der Daiyokai seine Stimme zuerst. Dankend neigte Masaru den Kopf und freute sich sehr darüber, dass er dies nicht nur geträumt hatte.
 

“Das ist großartig, Masaru... ich gratuliere ebenso”, lächelte Kagome den Wolf an.
 

“Auch von mir Glückwünsche dazu”, kam es von Rin und Inu schloss sich den anderen an.
 

“Du bist unglaublich, Großer”, zwinkerte der Hanyou ihm zu, der noch verlegener wurde.
 

“Hört aber auf... ich habe nur etwas gemacht, was mir Spaß bereitete”, sprach der Wolf bescheiden aus und das machte ihn aus. Er hatte viele Seiten an sich und das war wundervoll mit an zu sehen. Sesshomaru kannte fast alle seine Facetten und die auf der beruflichen Ebene waren seine ausgeprägtesten.
 

“Sei nicht bescheiden... nicht hier, Masa. Sei stolz auf deine Leistung und diese Anerkennung”, sagte der Taisho lächelnd und ermutigte damit den Wolf, seine Arbeit so wahr zu nehmen, wie es andere taten. Zustimmend nickten die Anderen, denn sie sahen es genauso wie Sesshomaru.
 

“Danke euch... ich werde es künftig versuchen”, meinte der Wolf und würde sich an seine eigenen Worte halten. Er würde mit Stolz seine Leistung betrachtet. Später würde er seinen Eltern und seinen Geschwistern ebenso davon berichten, doch zuerst würde er mit seinen Freunden beide Neuigkeiten feiern. Daher beschlossen sie zusammen essen zu gehen.

Zwischenuntersuchung

In einem Restaurant feierten die Freunde Masarus Erfolge. Dabei achteten die Männer auf die beiden Damen, indem sie die Feier artig hielten. Wobei die Jungs durchaus alkoholfreie Cocktails für Rin und Kagome geordert hatten, während sie selbst mit einem Glas Whiskey anstießen. Da Yokais und Hanyous den Alkohol kaum spürten, war es für Kagome und Rin okay, dass ihre Gefährten etwas zu sich nahmen. Immerhin bauten sie diesen um einiges schneller ab, als Menschen. Masaru mochte die Feiern mittlerweile in einer gemütlichen Runde, anstatt um die Häuser zu ziehen. Wobei es sich hierbei eher um die Clubs der Stadt handelte.
 

Früher war er oft mit seinen Brüdern in solchen Lokalitäten, doch seit seiner schicksalshaften Begegnung wurde er um einiges Ruhiger. Es fühlte sich eben irgendwie falsch an, weshalb er nur noch sehr selten mit seinen Brüdern in einen Club gingen. Jedoch war dem jungen Mann klar, dass er wohl diesmal nicht drum herum kommen würde, sobald sie von diesen Nachrichten hören würden. Seine Geschwister feierten sehr gerne und diejenigen ohne Partner eben ganz besonders. Dass Masaru sich selbst eher als vergeben ansah, konnte er ihnen nicht sagen. Schließlich hatte er seine Gefährtin nur kurz erschnuppern können und das hatte er nach wie vor für sich behalten.
 

Schnell schob er den Gedanken an seine geheimnisvolle Dame ab und stieß noch einmal mit den Brüdern an, da sie eine zweite Runde organisiert hatten. Dabei genossen sie ihr Essen, auch wenn Masaru es immer noch ekelhaft fand, welche Kombinationen schwangere Frauen zu sich nahmen. Momentan war er noch nicht sicher, ob seine Mutter oder Kagome die schlimmeren Gelüste hatte. Tatsächlich war er sogar ein wenig darauf gespannt, worauf Rin großen Appetit haben würde. Zeitgleich hatte er aber auch Mitleid mit Sesshomaru. Das würde für ihn wahrscheinlich kein Zuckerschlecken werden, auch wenn er alles für Rin tat.
 

Am späten Abend zahlte Masaru, jedoch nur nach einer längeren Diskussion mit den Brüdern und den Mädels. Den Disput hatte der Wolf gewonnen, weil er die besseren Argumente hatte. Immerhin hatte er etwas zu feiern und wollte seine Freunde einladen. Damit mussten sich die anderen geschlagen geben. Danach trennte sich ihr Weg, denn die Paare fuhren nach Hause und er ebenso. Dort angekommen, schrieb er seiner Familie von den Neuigkeiten und keine Minute später, plingte sein Handy fast schon im Dauerton durch. Viele Nachrichten bekam er in dem Gruppenchat seiner Familie und schmunzelte einmal mehr.
 

Sie alle waren wahrlich verrückt und doch liebenswert. Natürlich wollten seine Brüder mit ihm groß feiern, doch er handelte sie auf einen Clubbesuch zu Silvester runter. Das würde genügen und da würden sie sich alle auf alle Fälle wieder sehen. Denn zu Weihnachten und Silvester wäre Masaru bei seiner Familie in Südamerika. Schließlich hatte er es den jüngsten Zwillingen versprochen mit ihnen all diese wichtigen Feiertage gemeinsam zu verbringen. Er war ein Mann, der stets sein Wort hielt, weshalb er sicher auch wieder mit der Suche nach seiner geheimnisvollen Rothaarigen weiter machen würde.
 

Im Notfall würde er Takumi und Sesshomaru ins Boot holen. Denn immer mehr spürte er, wie sehr er sich nach ihr verzehrte und ihre Nähe brauchte. Sie war sein Gegenpart. Das hatte er klar und deutlich gespürt und auch gerochen. Ihre leicht schockierten Augen, als er in diese blickte, zeigten ihm, dass sie dies genauso gespürt hatte. Doch wieso sie damals abgehauen war, wollte er unbedingt wissen. Er wollte lieber Klarheit haben als Ungewissheit. Sogar, wenn sie ihn als Partner nicht wollen würde, würde er damit irgendwie klar kommen, aber nicht zu wissen, warum... war einfach Folter für den jungen Wolfsyokai.
 

Den Gedanken schob er beiseite und schrieb noch etwas mit seinen Eltern und auch mit Hitomi. Sie würde am Ende der Woche schon wieder in Japan sein. Daher machten sie gleich aus, dass sie alles weitere dann klären würden, denn sie wollte unbedingt alles haargenau wissen. Aber noch konnte er ihr da nichts weiter dazu sagen. Schließlich hatte er dahingehend noch keine weiteren Informationen gelesen. Darum würde er sich in denn nächsten Tagen kümmern und sehen, was sie ihm genau zugeschickt hatten. Zuvor hatten ihn die anderen Emails nicht so interessiert, wie die Zusage zum Bau der Häuser. Das war vorrangig und alles andere hatte Zeit für den nächsten Tag.
 


 

Genau das tat er in den Tagen, bis seine Schwester wieder im Lande war. Masaru ging alle E-Mails mit den Informationen durch. Sorgfältig hatte er alles zusammen geschrieben und abgeglichen. Zudem hatte er einige Unterlagen durchgesehen, um die neue Orientierung zu verstehen und zu sehen, ob man einiges anpassen könnte. Tatsächlich konnte er sehr gut nach vollziehen, was sie erreichen wollten. Denn sie verbanden die Moderne mit der Tradition und das gefiel sogar dem Wolf sehr gut. Weiterhin stellte er ein paar Nachforschungen, um das Gefühl zu haben, dass er in Sachen Gefährtin weiter kam.
 

Jedoch hatte er nur einen kleinen Anhaltspunkt und nach der Sache in New York verlief die Spur in drei Richtungen. Diese hatte er natürlich verfolgt, aber irgendwann verlor sich die Spur. Dasselbe war auch am Flughafen, als er seine Eltern damals abgeholt hatte. Es war definitiv schlecht nicht zu wissen, wie sie hieß oder wenigstens ihr Alter zu kennen oder welche Yokaimacht in ihr schlummerte. Es war wirklich zum Haare raufen, aber aufgeben würde er sicher nicht. Früher oder später würde er sie finden und da war er sich sicher. Sein Gefühl sagte ihm, dass sie ganz nahe sein musste. Sobald er sie finden würde, würde er sie nicht erneut entwischen lassen. Das stand für ihn fest.
 

Als sein Handy ihn wieder in die Realität zurück geholt hatte, grinste er leicht und schnappte sich seine Sachen, um seine Schwester vom Flughafen ab zu holen. Auch wenn sie sein Angebot abgelehnt hatte, so würde er sich dies nicht nehmen lassen. Ein ganz kleiner Teil in ihm hoffte, dort seiner Unbekannten zu begegnen. Schnell eilte er zum Wagen und fuhr los. Dabei schrieb er den Brüdern, dass er auf dem Weg zum Flughafen war. Die Paare würden in der nächsten Stunde zur Unterkunft kommen. Genau so wie sie es wegen der Untersuchung verabredet hatten.
 

Es dauerte nicht lange und er erreichte das richtige Gate, an dem die ankommenden Flugzeuge landeten. Er hatte sich an die Wand gelehnt und seine Arme vor der Brust verschränkt. Ein Grinsen zierte seine Lippen, da er genau wusste, dass seine Schwester ihn bereits gerochen hatte. Nur wenig später nachdem der Flug ankam, sah er sie raus kommen und konnte klar und deutlich erkennen, wie sie mit ihren Augen rollte. “Hatte ich dir nicht gesagt, dass du mich nicht abholen musst?”, fragte sie ihn.
 

“Und du solltest mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich trotzdem das tue, was ich für richtig halte”, grinste er sie an.
 

“Ja... das hätte ich tatsächlich wissen müssen”, meinte sie amüsiert und umarmte ihren Bruder zur Begrüßung. “Danke, Großer”, wisperte sie und er lachte leise.
 

“Jederzeit, Schwesterchen”, entgegnete er ihr und sie gingen zum Wagen, um zu ihrer Unterkunft zu fahren.
 

Kaum waren sie dort, schon machten sie Kaffee und Tee fertig, denn schon bald würden die Paare zu ihnen kommen. Sie wollten sie noch einmal versorgen, ehe Hitomi die Zwischenuntersuchung bei Kagome machen würde. Es war ihr wichtig, die werdende Mutter zu beruhigen. Das war ein einfacher Weg und doch sehr effektiv und praktisch. Einmal mehr bewunderte Masaru seine Schwester, denn sie verstand es sehr gut mit ihren Patienten um zu gehen. Mit einem Lächeln stellte er noch einiges Gebäck auf den Tisch und schmunzelte, da er die anderen bereits wahr nahm.
 

“Ich begrüße sie mal”, kicherte Hitomi und war schon an der Tür, als es geklingelt hatte. Direkt hatte sie diese aufgemacht. “Hey ihr... kommt gleich rein”, grinste sie die Ankömmlinge an.
 

“Du hast uns schon gehört?”, kicherte Kagome und ging mit ihrem Mann hinein. Dicht gefolgt von Rin und Sesshomaru. Diese grüßten Hitomi, aber auch Masaru, nachdem sie die Küche betreten hatten.
 

“Natürlich... wir hören euch schon meilenweit”, meinte die Ärztin grinsend und reichte ihren Freunden direkt den Tee und auch den Kaffee.
 

“Immer noch unglaublich”, staunte Rin und nippte am Tee. Dieser tat verdammt gut bei dieser herrschenden Kälte, denn der Winter war mittlerweile eingezogen. Zwar war noch kein Schnee vorhanden, aber das würde vielleicht noch dieses Jahr kommen.
 

“Setzt euch... wir naschen etwas, wärmen uns auf und machen uns dann an die Arbeit”, erklärte Hitomi lächelnd und dem stimmten die anderen gerne zu.
 

Genau das taten sie auch. Sie tranken, naschten vom Gebäck und sprachen über die letzten zwei Wochen. Natürlich interessierte sich Hitomi sehr dafür, wie es bei ihrem Bruder war. Er erzählte ihr alles, was sie wissen wollte. Stolz betrachtete sie ihn und klebte förmlich an seinen Lippen. “Nächste Woche wäre der erste Termin und in zwei Wochen das Letzte für dieses Jahr”, meinte er und da blinzelte nun Hitom.
 

“Das heißt du bist nicht dabei, wenn Papa mit Mama und den Kleinen aus dem Rudel nach Kanada fliegen?”, hakte sie nach, denn normalerweise war ihr Bruder jedes Jahr dabei.
 

“Stimmt... das wollten wir am 3. Adventswochenende machen”, kam es nachdenklich von Masaru. “Wenn wir Freitag fertig werden, dann bin ich Samstag da”, beschloss er schließlich, denn er wollte die Tradition beibehalten mit den Welpen Skifahren oder Snowboarden.
 

“Das klingt gut”, meinte Hitomi lächelnd.
 

“Ich schreibe Papa noch, dass ich eventuell nicht dabei sein kann”, versprach er seiner Schwester und würde seinen Eltern schreiben, sobald Hitomi bei der Untersuchung wäre und sich um den Spross kümmern würde.
 

“Perfekt, Großer”, lächelte sie ihn an und nippte an ihrem Kaffee. “Und welche Pläne habt ihr für Weihnachten und Sylvester?”, fragte sie bei den Paaren nach.
 

“Sess und ich fahren über die Weihnachtsfeiertage zu meinen Eltern... und vor Sylvester kommen wir wieder nach Tokio”, antwortete Rin und Sesshomaru nickte bestätigend.
 

“Vielleicht möchten sie mit uns kommen”, meinte er und Rin sah ihn lächelnd an.
 

“Ich leite die Frage weiter an Mama”, strahlte sie ihren Gefährten an und er grinste leicht. Denn er würde gerne Rins Familie dabei haben, sobald das neue Jahr beginnen würde. Es wäre umso bedeutender, denn dieses würden sie als große Familie beginnen.
 

“Wie wundervoll... lernen wir sie dann auch kennen?”, fragte Hitomi und sah etwas unsicher zu dem Taisho.
 

“Wenn Rins Eltern das auch möchten... natürlich”, zwinkerte er ihr zu und Rin kicherte leise.
 

“Ich denke schon, dass sie euch alle kennen lernen wollen würden”, lächelte sie und trank einen Schluck von ihrem Tee. “Ich werde Mama gleich anschreiben und dann wissen wir mehr”, schlug sie gleich vor und Hitomi nickte. Sie war wirklich neugierig auf die Eltern von Rin.
 

“Feiert ihr beiden mit deiner Familie, Kago?”, wollte die Ärztin wissen und die Miko nickte.
 

“Mhm... wir werden im Tempel zusammen den Tag verbringen und zu Sylvester werden wir gemeinsam mit euch feiern”, erklärte sie noch und erfreut lächelte Hitomi.
 

“Oh ich freue mich”, strahlte sie, denn das wäre das erste Mal, dass sie alle in das neue Jahr starten würden.
 

“Und ich mich erst”, freute sich Kagome darüber und trank ihren Tee aus.
 

Sogleich entschuldigte sie sich, um zur Toilette zu gehen. Die Blase drückte mittlerweile ziemlich und sie wollte unbedingt vor der Untersuchung diese entleeren. Es dauerte nicht lange, bis sie wieder zurück kam und gemeinsam mit Hitomi und Inu rüber zum Behandlungsraum wanderten. Kagome bat noch Rin mit zu kommen, da sie ihre Schwägerin gerne mit dabei hatte. Natürlich war Inus Halt ihr genug, doch Rin gab ihr zusätzlich die Zuversicht, dass alles gut laufen würde. Zudem könnte die junge Frau auf diese Weise weitere Erfahrungen sammeln. Vor allem aber sich selbst für die kommenden Untersuchungen wappnen.
 

“Leg dich auf die Liege, Kago”, bat Hitomi und ging sich die Hände waschen und auch desinfizieren.
 

Der Aufforderung kam die Miko nach und legte sich auf die Liege. Sie hatte auch schon ihren Bauch soweit frei gemacht und hatte die Hand auf diesen gelegt. Inu stand dicht bei ihr und lächelte bei dem Anblick. Er fand es unglaublich schön die große Kugel zu sehen und wie liebevoll Kagome damit umging. Schließlich befand sich ihr gemeinsamer Sohn darin. Kaum war Hitomi wieder zurück, schon setzte sie sich auf den Stuhl neben der Liege und nahm das Gel in die Hand. Wie immer warnte sie Kagome vor und verteilte dieses auf dem Bauch. Sie nahm das Ultraschalgerät und führte dieses auf ihrem Bauch.
 

“Dann wollen wir mal sehen, wie es eurem Schatz geht”, lächelte die Ärztin Kagome an und drehte den Bildschirm zu den werdenden Eltern. “Da ist er auch schon”, meinte sie und zeigte dem Paar den Jungen, der es sich im Bauch sehr bequem gemacht hatte.
 

“Wow... er ist schon wieder gewachsen, oder?”, staunte Kagome und Hitomi lächelte sanft.
 

“Korrekt... er ist nun gute 45 Zentimeter groß und wiegt bereits 2230 Gramm”, erklärte sie und sprach von der Entwicklung, die der Junge nun mit machte. Schließlich bildeten sich nun die Nasennebenhöhlen und das konnte man deutlich als Fortsatz der Nasenschleimhaut erkennen. “Ab sofort kann er eigenständig Atmen”, führte sie fort und lächelte die beiden an.
 

“Das ist unglaublich”, meinte Inu und war wirklich fasziniert davon, dass der Kleine schon jetzt solche Fortschritte gemacht hatte.
 

“Ich finde es ebenso faszinierend, was die Kleinen schon in diesem Stadium alles können und was sich entwickelt”, lächelte Hitomi die beiden an und klärte sie auf, dass die Fingernägel die volle Länge bis zu den Fingerkuppen erreicht hatten. Neugierig lauschte Kagome und kicherte, da die Ärztin auch erwähnte, dass dich die Hoden nun verlagert hatten. Inu wurde leicht rot um die Nase und räusperte sich etwas. So etwas war ihm peinlich und er musste dies nicht vor drei Frauen hören.
 

“Worauf sollten wir vermehrt achten?”, fragte er, um ab zu lenken. Das ließ alle drei Damen schmunzeln. Er war leicht zu durchschauen.
 

“Achtet auf jegliche Anzeichen von Wehen... wobei natürlich nicht jede Wehe gleich ist. Es gibt unterschiedliche Arten von Wehen”, antwortete die Ärztin und lächelte sanft den Hanyou an.
 

“Oh... Übungswehen sind schon nicht ohne”, meinte Kagome kleinlaut und mitfühlend sah Hitomi die Schwangere an.
 

“Das stimmt.... sie bereiten deinen Körper bereits auf die Geburt vor”, sagte die Wölfin und erklärte, dass sie auf die Frühwehen besonders achten sollten. Immerhin war das Risiko leider gegeben eine Frühgeburt aus zu lösen.
 

“Keine Sorge... ich achte darauf, dass Kagome sich entspannt und weniger Stress haben wird”, versprach Inu lächelnd und würde mehr auf seine Frau achten.
 

“Das ist gut”, grinste Hitomi. “Jedoch nicht übertreiben. Einiges darf sie nach wie vor tun”, zwinkerte sie ihm zu und Kagome schmunzelte. Dankend sah die Miko zu ihrer Freundin und Ärztin.
 

“Das weiß ich... aber schwer heben wirst du sicher nicht mehr, Juwel”, grinste der Hanyou seine Frau an.
 

“Ich denke... damit kann ich leben, Kokoro”, kicherte die Miko und nahm seine Hand in ihre.
 

“Da das geklärt ist... achtet auch auf die Senkwehen, dabei rutsch euer Sohn tiefer ins Becken. Dadurch bereitet er sich ebenso auf die Geburt vor. Normal kommen diese etwa vier Wochen vor der Entbindung”, bat sie Kagome und diese nickte zustimmend. “Dein Muttermund und der Gebärmutterhals reifen für die Geburt heran... so wird alles dafür vorbereitet.”
 

“Gut... dann wird es also nicht mehr lange dauern?”, fragte Kagome nach.
 

“Für gewöhnlich ist das so... wenn ich das mit den Daten abgleichen, dann dauert es noch gute fünf Wochen bei dir”, lächelte die Ärztin und klärte Kagome noch einmal auf, wie sich eine Geburtswehe anfühlen könnte. Auf diese Weise wäre die Miko gut auf den Schmerz vorbereitet.
 

“Ich werde darauf achten... und wenn die Wehen in kürzeren Abständen kommen, werde ich dich kontaktieren”, versprach Kagome und zufrieden nickte Hitomi.
 

“Sehr gut, Kago. Hast du noch irgendwelche Beschwerden?”, wollte die Ärztin wissen.
 

“Hmm... Außer, dass das ich ständig Pipi muss... geht es sogar”, kicherte die Miko.
 

“Schläfst du nachts so weit gut?”, fragte Hitomi nach.
 

“Sobald ich eine Position gefunden habe, dann ja”, antwortete Kagome lächelnd.
 

“Das freut mich zu hören”, lächelte die Ärztin und machte noch ein paar Bilder, ehe sie Kagome Tücher zum Sauber machen reichte. “Achtet bitte auf möglichen Schwindel. Momentan arbeitet Kagomes Herz zwischen 40 und 50 Prozent härter als gewöhnlich.”
 

“Oh... und was können wir tun, um vor zu beugen?”, wollte Inu wissen.
 

“Schnelles Aufstehen vermeiden, auf den Blutzucker achten, damit er nicht zu niedrig ist und Kreislauf im Schwung halten mit leichten Spaziergängen”, meinte Hitomi und schrieb noch einige Vitamine für Kagome auf. “Eisen und Magnesium schaden nie in diesem Zustand.”
 

“Stimmt... das hilft auch gegen Wadenkrämpfe”, erinnerte sich Kagome und zustimmend nickte Hitomi.
 

“Da hast du gut aufgepasst, Kago.”
 

Lächelnd wischte sich Kagome das Gel vom Bauch und richtete ihre Kleidung wieder. Erst danach stand sie von der Liege auf und ließ sich von Inu auf helfen. “Danke dir, Hitomi”, sagte die Miko an die Wölfin gewandt.
 

“Jederzeit für euch... ihr seid Freunde und Familie”, zwinkerte sie und Rin kicherte leise.
 

“Danke auch von Sess und mir”, lächelte sie und Hitomi umarmte beide Frauen.
 

“Passt sehr gut auf euch auf”, wisperte sie ihnen zu.
 

“Das werden wir”, versprach Kagome und Inu grinste breiter. Er wusste, dass seine Frau auf Hitomis Rat hören würde. Darüber war er ziemlich froh, denn anders wüsste er nicht, wie er seine Frau ein wenig zurück halten könnte.
 

“Bleibst du noch?”, fragte Inu interessiert nach, nachdem die Damen sich gelöst hatten.
 

“Ich bleibe noch bis Dienstag morgen... am Montag habe ich noch eine andere Patientin. So konnte ich das sehr gut verbinden”, lächelte die Ärztin und gab Kagome nun die Ultraschalbilder. Diese würde die junge Frau später ihrer Familie noch zeigen. Sie waren nämlich noch verabredet.
 

“Das ist super... so fliegst du nicht nur wegen einem hin und her”, lächelte Rin und Hitomi nickte.
 

“Stimmt... aber für Freunde und Familie würde ich das jederzeit tun”, erinnerte sie ihre Freundinnen, die sie fast schon wie Schwestern ansah.
 

“Das wissen wir”, kicherte Kagome und sie gingen alle zurück zum Wohnraum.
 

“Und alles gut?”, fragte Masaru und Inu nickte.
 

“Absolut... ein strammer Junge”, grinste der Hanyou und Sesshomarus Mundwinkel zuckten leicht.
 

“Großartig, er soll ruhig wachsen”, grinste der Taisho und Kagome hob die Augenbrauen.
 

“Doch... er soll nicht mehr allzu viel wachsen... sonst wird die Geburt ziemlich schwer”, meinte die Miko amüsiert schnaufend und auch Inu lachte leise.
 

“Nun... eigentlich... wächst der Kleine noch ein wenig... aber keine Sorge... bei der Geburt bekommst du das sehr gut hin”, erklärte Hitomi aufmunternd und dankend nickte die Miko, denn das beruhigte Kagome ungemein.
 

Zusammen verbrachten die Freunde noch den Tag gemeinsam und gingen zum Abend essen. Da sie nicht kochen wollten, war das die bessere Variante. Einmal mehr kicherte Hitomi bei Kagomes Extrawünschen. Es war einfach nur genial zu sehen, wie entsetzt die Kellner erst waren und verlegen erklärten, dass sie nachfragen müssten, ob die Wünsche realisierbar wären.

Adventszeit

Nach dem schönen gemeinsamen Essen verteilten sich die Freunde und kehrte nach Hause zurück. Nachdem Masaru in seiner Wohnung angekommen war, schrieb er gleich seinen Eltern, dass er vermutlich bei dem jährlichen ‘Winterausflug’ mit dem Rudel nicht dabei sein würde. Er wollte sie so früh wie möglich vorwarnen. Es war ihm wichtig, dass sie die Kleinen darauf vorbereiten würden. Im Gegenzug versprach er ihnen direkt nach dem Termin mit dem Bauteam sich auf den Heimweg zu machen, um mehr als eine Woche vor Weihnachten wieder beim Rudel zu sein. Denn dann könnte er mit den Kindern sich um die Dekoration kümmern und ihre kleine Stadt für das Fest vorbereiten. Das wäre eine gute Alternative.
 

Schließlich wurde im Rudel diese Feiertage mit den Jahrzehnten immer wichtiger. Da sie dort alle zusammen wie eine große Familie wirkten, war Weihnachten als Fest der Familie und Liebe natürlich sehr wichtig. Deshalb feierten sie das sehr groß. Zum Vorbild nahmen sie sich die Tradioten von Nordamerika, gepaart mit ihren eigenen. Denn erst würde zu Hause besinnlich gegessen, danach traffen sie sich alle beim Stadtzentrum und beschenkten die Kinder des Rudels. Meist mit Spielen, Kleidungen, Schuhen oder auch besondere Aktivitäten, wie Schwimmunterricht oder Unterweisungen. Je nachdem was die Kinder momentan am liebsten hatten. So fanden sie heraus, was diese werden wollen würden.
 

Eine eingehende Nachricht ließ ihn blinzeln und er öffnete diese. ‘Mach dir keine Gedanken, Masa... die Kleinen werden erst traurig sein, doch wir werden es als Überraschung offen lassen, dass du mit ihnen alles dekorieren willst’, las er die Antwort seiner Mutter und schmunzelte ein wenig. ‘Da hat deine Mama Recht. Wir sind stolz auf dich, dass du mit deiner Leidenschaft Fußfässt und das ist das wichtigste für uns’, kam es von seinem Vater und nun grinste der Wolf. Er tippte eilig eine Antwort an sie beide: ‘Danke euch... es ist mir ebenso wichtig und ich habe das Gefühl... dass ich hier in Tokio genau das finde, wonach ich mich sehne.’
 

Es war zwar wage beschrieben, doch seine Eltern verstanden ihn auch so. Natürlich war ihnen bei dem Besuch zur Hochzeit von Kagome und Inu aufgefallen, dass ihr Erstgeborene anders war. Dass sich bei ihm etwas verändert hatte, hatte Ayame schon damals vor einem Jahrhundert gemerkt. Doch ihn darauf ansprechen wollte sie noch nicht, deshalb hatte sie auf mehrere Anzeichen geachtet, die nun immer deutlicher wurden. ‘Wir wünschen dir dabei viel Erfolg, Großer... wenn du darüber reden willst... wir sind immer für dich da und stehen hinter dir’, bekam er von seiner Mutter und lächelte.
 

Ihm war dies klar, denn seine Eltern hatten sie noch nie bedrängt und doch würden sie für ihn da sein, wenn er sie brauchen würde. Dafür war er ihnen immer dankbar, denn sie waren die besten Eltern, die er sich wünschen könnte. Dank ihnen konnte er immer das sein, was immer er wollte. Eines Tages würde er es ihnen zurück geben. Das nahm er sich fest vor und surfte noch etwas im Internet, um einige Dekorationen für das Fest im Rudel zu besorgen. Doch für den Moment suchte er alles zusammen und kaufen würde er es in der kommenden Woche. Das würde alles nach Hause zu seinen Eltern kommen. Genau dort, wo er es brauchte.
 


 

So vergingen die Tage. Draußen wurde es kälter, einige Weihnachtsmärkte machten wieder auf. Vor allem die Punschstände waren ein Traum. Die Freunde hatten ihre freie Zeit dort verbracht, um die Tage abklingen zu lassen. Wobei es Kagome meist schwer fiel längere Strecken zu laufen. Aber dafür hatten sie sich etwas einfallen lassen. Inu und Sesshomaru hatten immer zwei warme Decken dabei, damit die Damen auf einer Bank sitzen konnten und ihren alkoholfreien Punsch tranken. Sie selbst standen bei ihnen und tranken etwas Glühwein. Es war schön zu sehen, dass es in Japan ein paar europäische Tradionen gab.
 

Diese brachten die Brüder ihren Gefährtinnen näher und sie mochten diese gerne. Weshalb sie vermutlich die Kleinen künftig mit beiden Traditionen aufwachsen lasse würden. Da waren sich beide Paare einig. Tatsächlich hatten Rin und Sesshomaru ihren Eltern und ihrem Großvater erzählt, dass sie ein Kind erwarteten. Ihre Mutter war sofort Feuer und Flamme, wobei ihr Großvater dies erst noch verarbeiten musste. Ihr Vater war anfangs sichtlich besorgt, doch nachdem Sesshomaru ihm erklärt hatte, das alles gut war und sie eine sehr gute Ärztin hatten, schien er beruhigter zu sein. Diese Sorge hatte Sesshomaru sehr gut verstanden, denn so ging es ihm ebenso.
 

“Also fahrt ihr mit dem Auto zu deiner Familie?”, wollte Kagome wissen und Rin nickte.
 

“Mhm... wir hatten das so geplant, denn es ist nicht allzu weit weg”, lächelte sie ihre Freundin an und verstehend nickte die Miko.
 

“Und kommt deine Familie zur Sylvesterfeier?”, hakte diese nach, denn ihre Freunde wollten unbedingt eine machen. Sie hatten sogar erneut die Halle gemietet, wo Kagome und Inu ihre Hochzeit und die Babyparty hatten.
 

“Mama meinte, wenn es Großvater gut geht, dann werden sie kommen”, antwortete Rin lächelnd und würde sich freuen, wenn es klappen würde. Denn so würde sie ihnen zeigen, wie sie in Tokio lebten und wo das Haus gebaut werden würde.
 

“Dann drücken wir die Daumen”, lächelte Kagome und war neugierig darauf Rins Eltern und Großvater kennen zu lernen. “Und wie sieht es mit Shiko und Ryo aus, kommen sie ebenso dazu?”, wollte sie wissen.
 

“Hmmm, ich habe noch keine Antwort von ihnen, aber ich denke schon, dass sie da sein werden. Sie sind momentan noch bei Shikos Eltern... sie sind ein wenig einnehmend”, kicherte Rin, denn die beiden vergötterten Ryo, da er ihre Tochter wie eine Königin behandelte.
 

“Verständlich”, amüsierte sich Kagome und trank von ihrem Punsch. Es wärmte sie sehr gut und sie lächelte sanft. “Es wäre toll, wenn sie ebenso dazu kommen würden”, meinte sie ehrlich und dem stimmte Rin sofort zu.
 

“Oh ja... deshalb werde ich Shiko auch schreiben, dass sie kommen müssen”, grinste Rin breiter und Sesshomaru schmunzelte, denn seine Gefährtin würde dies wirklich tun.
 

“Dann werden wir sie mit einplanen”, erklärte er und zwinkerte seiner Liebsten zu.
 

“Prima”, freute sich Rin und trank ebenfalls von ihrem warmen Becher. Es schmeckte unglaublich und sie genoss es sehr zusammen mit dem anderen Paar unterwegs zu sein.
 

Nachdem sie sich aufgewärmt hatten, schlenderten sie noch einmal über den Weihnachtsmarkt. Dabei fanden sie einige Kleinigkeiten, die sie als Geschenke mitnehmen würden. Erst danach machten sie sich auf den Heimweg und beide Frauen bereiteten sich mental für ihre nächste Untersuchung vor. Wobei Inu noch Kagomes Füße massierte, denn diese schmerzten nach solch langen Tagen. Liebevoll kümmerte er sich um das Problem und verschaffte ihr Linderung. Glücklich seufzte sie immer wieder auf und hatte dabei jedes Mal die Augen geschlossen. Dank ihm konnte sie sich entspannen und die Schmerzen waren wie weg geblasen.
 

“Mmmh, danke, Kokoro”, seufzte Kagome glücklich und er lächelte sie sanft an.
 

“Immer wieder gerne, Juwel”, entgegnete er und überlegte einen Augenblick. “Wollen wir noch einen Film schauen?”, fragte er und sie nickte zustimmend. “Tee und Schokolade dabei naschen?”, hakte er nach und sie grinste nun, während sie erneut nickte. Das hatte er schon gewusst, dass es ihr sehr gefallen würde.
 

Deshalb ging er in die Küche, setzte noch Teewasser auf und holte bereits eine Kanne mit dem Tee heraus. Danach suchte er nach Kagomes Lieblingsschokolade und nahm noch zwei Becher heraus, um sie auf das Tablett zu stellen. Da er momentan keinen Tee trinken wollte, machte er sich einen warmen Kakao. Es war praktisch, dass er dies mit der Kaffeemaschine auch machen konnte. Den Becher stellte er ebenso auf das Tablett und nahm das gekochte Wasser, um dieses in die Kanne auf zu füllen. Nun konnte der Tee aufbrühen und dieser würde Kagome sicher gut tun. Mit den Sachen kehrte er zurück ins Wohnzimmer und setzte sich zu ihr. Sie hatte bereits einen Film ausgewählt und nur noch auf ihn gewartet.
 

“Oh... schon bereit?”, fragte er sie und sie kicherte leise.
 

“Natürlich... wir können los legen”, grinste sie ihn an und so kuschelte sie sich an ihn. Liebevoll hatte er seine Hand auf ihren Bauch gelegt und lächelte, da sein Sohn auf ihn reagierte. “Er spürt dich”, bemerkte sie und lächelte zart ihren Mann an.
 

“Das freut mich... ich spüre ihn ebenfalls”, meinte er und in dieser Position sahen sie sich den Streifen an. Es war einer von Kagomes Lieblingsfilmen und eine absolut typische Romantikkomödie. Das störte Inu nicht sonderlich, denn sie sollte sich so wohl wie möglich fühlen.
 

Nachdem der Film zu Ende war, blickte Inu zu seiner Frau und schmunzelte einmal, da sie mal wieder eingeschlafen war. Daher löste er sich vorsichtig von ihr und erhob sich, um die Sachen wieder zurück in die Küche zu bringen. Mit einem Lächeln trat er zurück ans Sofa und schob behutsam seine Arme unter ihren Körper, damit er sie sanft anheben konnte. Sicher hielt er sie in seinen Armen fest und brachte sie auf diese Weise nach oben ins Schlafzimmer. Dort legte er sie zärtlich ins Bett und schob die Decke etwas weiter weg. Zärtlich küsste er ihre Lippen und deckte sie liebevoll zu. Da sie schon schlief, würde er sie schlafen lassen.
 


 

Mittlerweile war der Samstag gekommen. Diesmal würde Hitomi erst am Abend landen. Deshalb hatten die Paare beschlossen bis zu ihrer Ankunft die Zeit noch zu nutzen. Da sie noch einiges im Büro zu erledigen hatten, fuhren sie dort hin. Die Männer kümmerten sich um das Geschäft und Kagome lernte für die Uni. Dabei half ihr Rin bei den ganzen schwierigen Begriffen. Einige klangen ähnlich, weshalb die Miko diese ein wenig durcheinander brachte. Dank Rin konnte sie diese immer besser unterscheiden und würde sich das für die kommende Prüfung merken. Als es Zeit zum Mittag war, hatten die Jungs etwas zu essen bestellt. Dieses wurde geliefert und sie konnten ihre Aufgaben noch erledigen, bevor sie los müssten.
 

Erst als sie die Nachricht von Masaru bekommen hatten, dass er am Flughafen angekommen war und Hitomis Flugzeug gerade im Landeanflug war. Damit war den Brüdern klar, dass sie in den nächsten zehn Minuten los fahren würden. Sie sagten ihren Gefährtinnen Bescheid, damit sie ebenso ihre Sachen zusammen packen sollten. Immerhin würden sie nach den Untersuchungen direkt nach Hause fahren. Weshalb es wichtig war, dass sie ihre Unterlagen alle beisammen hatten und sie nicht erst suchen müssten, weil sie diese vergessen hatten. “Habt ihr alles?”, fragte Inu nach, nachdem er seine Tasche gerade geschultert hatte und zu seiner Frau blickte.
 

“Ich denke ja... daheim gehe ich nochmal die Notizen durch”, meinte sie lächelnd und wollte schon ihre Tasche nehmen, doch Inu kam ihr zuvor und lächelte.
 

“Die trage ich”, meinte er grinsend und dankend neigte sie den Kopf, während sie sich bei ihm einhakte.
 

“Hast du alles?”, fragte Rin bei ihrem Gefährten nach.
 

“Mhm, alles eingepackt”, erklärte er ihr mit einem sanften Lächeln, denn er hatte den Laptop und die Akten bereits in seiner Tasche verstaut.
 

“Gut”, lächelte sie ihn an und so verließen sie das Büro und das Gebäude. Sesshomaru schloss dieses noch ab und führte seine Liebste rüber zum Wagen.
 

Kaum waren sie eingestiegen, schon fuhren sie los zur Unterkunft der Ärztin. Während die beiden Schwangeren sich unterhielten, lauschten ihre Männer nur und schmunzelten immer wieder. Denn sie sprachen über die Hungerattacken, die Rin so langsam ebenso spürte. Aber auch die eigenartigen Kombinationen, die Kagome bereits schon probiert hatte. Rin hingegen war momentan auf dem Tripp von Schokolade und Chips zusammen. Verwundert sah Inu seinen Bruder an, der nur mit den Schultern zuckte. Definitiv würden die Männer so etwas niemals verstehen können. Schließlich durchlebten sie diese Emotionen nicht.
 

Am Haus waren sie diesmal vor Hitomi und Masaru da, weshalb sie einen Moment draußen warteten. Die beiden Geschwister würden sicher bald schon auftauchen. Da waren sich die Brüder sicher. Tatsächlich kam Masarus Wagen nur ein paar Minuten später bei ihnen an. Entschuldigend sah Hitomi die Paare an und öffnete schnell die Türen. “Rein mit euch... es ist doch viel zu kalt”, meinte sie und ihr tat es leid, dass sie draußen warten mussten.
 

“Alles gut, Hito... wir sind erst vor paar Minuten gekommen”, erklärte Rin lächelnd und betrat mit Kagome das Haus.
 

“Der Verkehr war gerade wirklich scheiße”, sprach Masaru seufzend aus und die Brüder winkten gleich ab.
 

“Halb so wild, Masa... das ist normal zu dieser Zeit”, lächelte Inu seinen Freund an und sie folgten den Frauen hinein. Masaru schloss die Tür hinter ihnen und sie gingen weiter ins Wohnzimmer.
 

“Erst Tee und etwas Gebäck?”, wollte Hitomi von den beiden Damen wissen.
 

“Klingt gut”, lächelte Kagome und Rin nickte.
 

“Wir helfen dir eben”, meinte letztere und so verschwanden die Damen gleich in die Küche.
 

Kurz hatten die Männer ihnen nachgesehen, ehe Sesshomaru zu dem Wolf blickte. “Und wie geht es bei dem Projekt voran?”, fragte er durchaus mit einer Spur Neugier in der Stimme.
 

“Es geht... sie können sich alle nicht wirklich einigen, welchen Bereich sie mehr traditionell und welchen moderner haben wollen”, seufzte der junge Mann.
 

“Aber... ich dachte, sie wollten alles in einer Mischung haben”, kam es etwas irritiert von dem Hanyou.
 

“Ja... das war der eigentliche Plan... dann kamen sie mit der Idee, dass es eben auch einen besseren Übergang ergibt, wenn sie einen mehr traditionellen und einen moderneren haben”, erklärte Masaru und konnte nicht anders als mit den Augen zu rollen. Diese Diskussionen hatten ihn echt ermüdet und sie würden noch einmal in zwei Tagen darüber sprechen, damit der grobe Plan wenigstens stehen würde.
 

“Entschuldige, wenn ich das so ausdrücke, aber das klingt doch völlig hirnrissig”, meinte Sesshomaru und der Wolf nickte sofort.
 

“Dieser Meinung bin ich auch... ja, der neue Bereich grenzt genau dort, wo eben auch moderne und traditionelle Gebäude stehen”, begann er zu erläutern. “Dennoch finde ich nicht, dass man das eben in der neuen Siedlung auch so machen müsste... ein schönerer Übergang wäre durchaus mit der Kombination gegeben”, fügte er weiter an und beide Brüder überlegten.
 

“Und... wenn man die Gebäudefassaden eben dann mehr traditionell anhaucht, wenn sie genau neben einem Traditionshaus stehen? Danach weiter rein eventuell zwei oder deri Häuser dann die Mischung?”, überlegte der Daiyokai laut, denn er wollte seinem Freund etwas helfen. Er klang wahrlich verzweifelt, zumal er normalerweise eben schon bei seinem Rudel wäre. Man spürte eben seine innere Unruhe und das gefiel Sesshomaru nicht.
 

“Das wäre vielleicht eine Möglichkeit”, bemerkte Inu, denn er fand den Gedanken gar nicht mal so verkehrt.
 

“Hmmm... klingt gar nicht mal so blöd... wartet... ich versuche da mal was, während ihr bei der Untersuchung seid und dann könnt ihr mal sehen, ob es so ist, wie ihr gerade denkt”, meinte Masaru und hatte tatsächlich ein Leuchten in den Augen. Scheinbar war dies der richtige Denkanstoss.
 

“Perfekt”, grinste Sesshomaru.
 

Noch bevor er etwas dazu sagen konnte, riefen die Damen bereits und sie gingen rüber in die Küche, um die Heißgetränke zu genießen. Während Inu einen Kakao bekam, hatten Masaru und der Taisho jeweils einen Kaffee. Genau wie Hitomi und die beiden Schwangeren begnügten sich mit dem Tee. Dazu hatte Hitomi noch einen einfachen Kuchen und Plündergebäck. Für genau solche Momente hatte sie alles in dem Haus und hatte zuvor ihren Bruder gebeten diese ein zu kaufen. Es war schlussendlich ziemlich praktisch, dass Masaru nun erst einmal in Tokio bleiben würde. So würde er ihre Vorräte aufstocken, wenn sie dies mal brauchen würde.
 

Es dauerte einige Zeit, bis sie alle gesättigt waren und ihre Becher leer getrunken hatten. Zusammen räumten sie noch ab und Hotmi bat diesmal Rin mit Sesshomaru zuerst mit zu kommen. Schließlich war ihre Untersuchung nun schon einen knappen Monat her. Etwas nervös nickte Rin und folgte der Ärztin direkt. Masaru kramte seinen Laptop hervor und kümmerte sich um die Idee, die die Brüder ihm gaben. Inu half Kagome auf zu stehen und führte sie zum Sofa, damit sie es sich noch bequem machen konnte, bevor sie ihren kleinen Schatz sehen würden. Sesshomaru war nur kurz nach seiner Gefährtin und schloss die Tür zum Behandlungsraum, nachdem alle drei drinnen waren.
 

“Bitte setzte dich Rin erst einmal auf die Liege... ich müsste noch einmal Blut abnehmen, bevor wir nach eurem Baby sehen”, lächelte die Ärztin sie an.
 

Rin folgte der Anweisung und Hitomi ging, um sich die Hände zu waschen und gleich zu desinfizieren. Danach suchte sie alles notwendige zusammen, um der jungen Frau Blut ab zu nehmen. Dieses würde sie erneut analysieren und auch Rheususfaktoren klären. Dies müsste sie für die Menschenärzte notieren, da es bei ihnen wichtig war. Schließlich sollte nichts angezweifelt werden können, nur weil Hanyouschwangerschaften ganz anders behandelt wurden und abliefen. Dennoch sollten die meisten Menschen lieber nicht mehr wissen, dass Yokais oder Hanyous existieren. Ansonsten würden sie wohl oder übel wieder Jagd machen, da sie denken würden, alle wären böse.
 

“Wird die Untersuchung erneut so ablaufen wie vor vier Wochen?”, fragte Sesshomaru, nachdem Hitomi wieder zurück war und sich gegenüber von Rin setzte. Überrascht blinzelte die Wölfin, da sie erst nicht ganz begriff.
 

“Also... für gewöhnlich schon”, meinte sie und da ging ihr ein Licht auf, worauf er hinaus wollte. “Nur dass wir ab sofort über die Bauchdecke nach dem Baby sehen können”, fügte sie an und lächelte den Daiyokai an.
 

“Gut”, entgegnete er und wirkte sichtlich erleichtert. Leise kicherte Rin und ließ Hitomi gewährend. Sie wartete gefuldig, bis die benötigte Kanülle mit dem Blut gefüllt war.
 

“So... das wäre dann geschafft... nun leg dich bequem hin und ich bringe das hier zur Analyse”, erkläte Hitomi noch und ging rüber in den Nebenraum, wo sie ein kleines Labor hatte. Das machte ihr die Arbeit um einiges einfacher.
 

“Siehst du... es war nur letztes Mal, dass man anders die Ultraschalluntersuchung machen musste”, lächelte Rin ihren Liebsten an und er schmunzelte leicht.
 

“Ja... das ist auch gut so”, meinte er und sah zu, wie sie sich richtig hingelegt hatte. Er selbst stellte sich zu ihr und sie nahm seine Hand. Sie war wirklich aufgeregt zu sehen, um wie viel größer das kleine Wesen geworden war.  
 

“Da bin ich wieder”, lächelte Hitomi die beiden an, nachdem sie zurück zum Behandlungsraum kam. “Die Analyse läuft und müsste in einer Stunde durch sein”, erklärte sie noch und setzte sich auf ihren Stuhl. Sogleich bereitete sie ihre Geräte vor. “Dann sehen wir mal, wie wohl sich der kleine Fötus fühlt”, sprach sie und Rin machte bereits ihren Pulli hoch, um den Bauch frei zu machen.

2. Untersuchung bei Rin

“Es wird etwas kalt werden”, erklärte Hitomi und Rin nickte, ehe sie schon den ordentlichen Klecks Gel auf den Bauch gab. Durch diese Vorwarnung war es nicht mehr so schlimm und die Ärztin konnte das Ultraschallgerät darüber fahren. “Da haben wir den Kleinen ja”, sagte sie erfreut und drehte den Bildschirm zu den beiden, damit sie das kleine Wesen sehen konnten.
 

“Es ist um einiges größer als letztes Mal oder?”, fragte Sesshomaru erstaunt und Rin sah mit großen Augen auf den Monitor. Den Unterschied hatte sie ebenfalls bemerkt und konnte es gerade nicht glauben.
 

“Oh ja.. Es ist nun knapp vier Zentimeter groß”, erklärte Hitomi lächelnd.
 

“Wow... so viel größer als noch vor vier Wochen?”, hakte Rin nach und die Ärztin nickte zustimmend.
 

“Korrekt... euer Baby wächst gerade ziemlich rasant. Vor allem sein Gehirn entwickelt sich. Tausende neue Nervenbahnen werde gebildet”, antwortete die Wölfin und machte schon ein paar Bilder von dem Baby. “Möchtet ihr den Herzschlag über das Gerät hier hören?”, fragte sie und sah dabei eher zu Rin, da sie seltener die Möglichkeit hatte dies zu hören.
 

“Unbedingt”, stimmte die junge Frau der Frage zu und Hitomi lächelte sanft. Sogleich zeigte sie auf den Bildschirm, wo man sehen konnte, wie das Herz schlug. Den Ton stellte sie an und der schnelle Rhythmus war zu hören. “Wow... das ist... noch deutlicher”, hauchte Rin und blinzelte. “Aber... ist er nicht zu schnell?”, fragte sie unsicher nach.
 

“Mhm... der Herzschlag ist doppelt so schnell wie deins, Rin”, erklärte Hitomi sanft. “Das ist vollkommen normal, denn alles entwickelt sich noch und braucht die stärkere Durchblutung”, fügte sie an und erklärte den beiden, dass die Lunge bereits ausgebildet war und eine feine Hautschicht sich schon gebildet hatte.
 

“Die Lunge ist schon ausgebildet?”, wollte Sesshomaru wissen und Hitomi nickte.
 

“Mhm... sie ist aber erst nach der Geburt voll funktionstüchtig. Bis dahin wird sie über die Nabelschnur mit versorgt”, klärte die Ärztin den Daiyokai auf.
 

“Bemerkenswert”, entgegnete er, denn das hatte er noch gar nicht erwartet. Dass die Kinder schon in diesem Stadium so vieles entwickelten und auch konnten, war mehr als faszinierend. Einmal mehr merkte er, dass er solchen Dingen damals keinerlei Bedeutung geschenkt hatte. Doch nun... war alles anders.
 

“In der Tat... ich finde es großartig, wie die Kleinen schon jetzt wachsen und heranreifen”, pflichtete Hitomi ihm bei und blickte zu den Beiden. “Tatsächlich beginnen jetzt sich die Geschlechtsmerkmale zu entwickeln. Aber sichtbar sind sie noch nicht”, sprach sie und Sesshomaru blinzelte verwundert, während er den Kopf schief legte.
 

“Wirklich? Das heißt... jetzt ist schon klar, was es wird?”, hakte Rin nach.
 

“Genau... in diesem Augenblick entscheidet sich das Baby, ob es ein Mädchen oder ein Junge sein will”, erklärte die Wölfin und machte den Ton wieder aus, um noch einige Messungen durchführen zu könnten.
 

“Ist alles soweit in Ordnung?”, fragte diesmal Sesshomaru nach.
 

“Euer Baby ist für die 11. Schwangerschaftswoche im Durchschnitt von der Größe und dem Gewicht her”, antwortete die Ärztin und teilte ihnen noch mit, dass der Fötus knappe neun Gramm wog.
 

“Das ist gut”, atmete Rin erleichtert durch und nahm dankend die Tücher entgegen, um das Gel von ihrem Bauch zu säubern.
 

“Mehr als gut”, lächelte Hitomi und überlegte. “Wie sieht es bei dir mit der Überlkeit aus?”
 

“Bislang noch nicht da”, erklärte die werdende Mama und schob ihren Pulli wieder nach unten.
 

“Okay... falls sie auftritt... helfen Kräutertees und wunder dich nicht, falls dein Gewicht gleich bleibt oder du sogar abnehmen solltest... durch die Übelkeit kann das leider passieren”, warnte Hitomi ihre Freundin vor, denn viele bedachten diesen Punkt noch gar nicht.
 

“Oh... alles klar... dann weiß ich nun Bescheid”, lächelte Rin und würde dies im Hinterkopf behalten.
 

“Zudem könnte sich der Heißhunger verstärken”, merkte die Ärztin an und Sesshomarus Augen weiteten sich. Dass dem so werden würde, war er sich noch gar nicht bewusst geworden. Dies jetzt zu hören, machte es um einiges realer.
 

“Ich versuche alles zu Hause zu haben für den Fall der Fälle”, beschloss der Daiyokai, da ihm das Wohl seiner Gefährtin sehr wichtig war. Das gehörte wohl zu einer Schwangerschaft dazu und da er mit verantwortlich dafür war, würde er sich um ihre Wünsche noch mehr kümmern.
 

“Sehr loblich, Sess”, zwinkerte Hitomi ihm zu und erklärte Rin ebenso auf Sodbrennen oder Verstopfungen zu achten. Vor diesen Dingen war sie leider nicht geschützt. Deshalb müsste sie sich auch darauf im Geiste wappnen.
 

“Verstehe”, nickte Rin leicht und hatte eine sanfte Röte auf ihren Wangen. Diese Dinge waren ihr ein wenig peinlich, weshalb sie nicht weiter nach hakte.
 

“Worauf müssen wir noch achten?”, lenkte Sesshomaru das Thema auf etwas anderes.
 

“Nun... Rin braucht viele Vitamine... am besten durch Obst oder Gemüse... im Notfall durch Tabletten”, begann Hitomi zu erklären und überlegte noch einen Moment. “Zudem wird das Zahnfleisch mehr durchblutet, also achtet darauf ein wenig. Ebenso frische Luft und Bewegung sind wichtig. Vergesst bitte nicht die Markierung auf zu frischen... der Kleine braucht das Yoki von seinem Vater.”
 

“Oh... ähm... ich”, stotterte Rin.
 

“Keine Sorge... das machen wir schon”, half Sesshomaru seiner Gefährtin aus und sein Biest lachte im Inneren.
 

‘Und wie wir das machen werden’, grinste es.
 

Übertreib es nur nicht., schmunzelte er und reichte Rin seine Hand, um ihr von der Liege zu helfen.
 

“Danke dir”, kam es mit roten Wangen von ihr und er zwinkerte ihr zu.
 

“Nicht dafür”, entgegnete er und beugte sich zu ihr hinab, um ihr einen Kuss auf die Lippen zu geben. Erfreut erwiderte sie diesen und lehnte sich an ihn.
 

“Hier... ist dein Mutter-Kind-Pass... das neue Ultraschallbild ist ebenso drin”, erklärte Hitomi, nachdem sich das Paar gelöst hatte. “Ich untersuche Kago noch und sehe dann nach der Analyse.”
 

“Ist gut”, lächelte Rin und dankte der Wölfin, während sie den Pass entgegen nahm und zusammen mit Sesshomaru wieder ins Wohnzimmer rüber ging.
 

Hitomi war den beiden gefolgt und schmunzelte leicht. Ihr Bruder war in seinem Laptop versunken und Kagome hatte es sich sehr gemütlich gemacht, während Inu ein wenig ihre Waden und Füße massierte. Genüsslich hatte die Miko die Augen geschlossen und eine Hand auf ihren Bauch gelegt. Man sah ihr wirklich an, dass sie bereits in der 36. Schwangerschaftswoche war. Es stand ihr sogar sehr gut, weshalb Hitomi nicht anders konnte und ein Bild machte. Lächelnd sah sie dieses an und schoss noch ein zweites, ehe sie von ihrem Bruder ein Foto machte und ihrer Familie schickte mit den Worten: ‘Masa wie immer beim Arbeiten.’
 

Einen Moment würde sie noch Kagome gönnen, weshalb sie in die Küche ging und sich einen Kaffee holte. Dabei machte sie für Masaru ebenso einen und blinzelte, als Rin zu ihr kam und Tee aufbrühte. “Wir werden wohl noch einen Augenblick hier sein”, meinte sie kichernd.
 

“Klar... Gerne... wir können auch kochen oder bestellen”, schlug Hitomi vor und Sesshomaru nickte.
 

“Klingt nach einem guten Plan... wir fragen gleich mal, worauf die anderen Hunger haben”, entgegnete er und nahm den Kaffeebecher hoch. “Ich bringe den hier mal zu Masa”, merkte er an und dankend nickte Hitomi. Da hatte Sesshomaru direkt gewusst, dass sie für ihren Bruder ebenso einen mit gemacht hatte.
 

“Geh ruhig deinen Kaffee genießen, ich mache für Sess einen und Kakao für Inu, sobald du nach ihrem Sohnemann gesehen hast”, lächelte Rin sanft die Wölfin an.
 

“Danke dir... Gebäck ist noch drüben und im Kühlschrank befindet sich ein Kuchen”, erklärte sie und verstehend nickte die junge Frau. Darum würde sie sich kümmern, sobald die nächste Untersuchung fertig war.
 

Mit der Kaffeetasse ging Hitomi zurück ins Wohnzimmer und blinzelte kurz, da ihr Bruder mit einer Hand etwas am Laptop machte und mit der anderen seinen Kaffee hielt, um daraus zu trinken. Das sah wirklich witzig aus, weshalb sie erneut ein Bild schießen musste und dieses mit der Familie teilte. Einmal mehr erkannte man den Profi in ihm. Er war so vertieft in der Arbeit, dass er kaum etwas anderes mitbekam. Doch anderes kannte die Wölfin ihren großen Bruder nicht. Daher grinste sie leicht und trank noch etwas von ihrem Kaffee, ehe sie zu Kagome und Inu blickte. Kurz räusperte sie sich.
 

“Wollen wir nach eurem Jungen sehen?”, fragte sie die Miko, welche leicht blinzelte.
 

“Oh... ihr seid schon fertig?”, kam es sichtlich überrascht von ihr. Sie hatte genauso wenig mitbekommen, dass das andere Paar bereits zurück war.
 

“Ja... wir sind fertig für heute und nun seid ihr dran”, lächelte Hitomi und musste sich ein Lachen verkneifen. Sie fand es unglaublich, wie vertieft die Schwangere in ihrer Entspannungsphase war.
 

“Oh... dann sollten wir nach dem kleinen Racker sehen”, kicherte Kagome und sah dankend zu Inu, der sich erhoben hatte und ihr seine Hand anbot. Er hatte durchaus mitbekommen, dass Rin mit seinem Bruder schon fertig war. Doch auch er wollte seiner Frau noch etwas Zeit zum Ausruhen gönnen. Schließlich konnte er ihre Müdigkeit sehr gut nachvollziehen, denn man sah es ihr an.
 

“Nur mit der Ruhe”, meinte Hitomi, da Kagome schon viel zu schnell aufstehen wollte. Zum Glück achtete Inu immer gut darauf, dass sie einen sicheren Halt hatte. Etwas schwerfällig erhob sich die Miko und wurde sicher von Inu an der Hand gehalten, während sie Hitomi in den Behandlungsraum folgten.
 

Die Ärztin nahm noch einen Schluck zu sich, ehe sie sich ihre Hände wusch und diese desinfizierte. Kagome hatte es sich bereits bequem auf der Liege gemacht und lag leicht seitlich, da sie lange auf dem Rücken nicht mehr liegen konnte. Tatsächlich war sie schon sehr aufgeregt, ihren Jungen wieder zu sehen. Es war jedes Mal etwas ganz Besonderes, den Kleinen zu beobachten. Sie konnte es noch gar nicht richtig fassen, dass er bald in ihren Armen liegen würde. Immerhin hatte sie nur noch knappe vier Wochen bis zum errechneten Geburtstermin vor sich. “Ist es so bequem für sich?”, fragte Hitomi, nachdem sie zurück bei dem Paar war und sich auf den Stuhl setzte.
 

“Ja... es ist so momentan angenehmer”, meinte die Miko und leicht nickte die Wölfin.
 

“Dann bleib dabei... wichtig ist, dass es für dich passt, Kago”, lächelte diese und nahm das Gel zur Hand. Zeitgleich hatte Kagome ihren Bauch frei gemacht. “Nicht erschrecken... es wird etwas kalt”, warnte sie noch und die Schwangere kicherte leise, da sie davon schon ausging.
 

“Wir achten immer darauf, dass es so gut wie möglich für Kago ist”, erklärte Inu, denn da hatte er sein Augenmerk darauf. Oftmals hatte er ihr ein Kissen unter den Rücken beim Sitzen geschoben, damit es bequemer wurde.
 

“Das freut mich zu hören”, lächelte Hitomi und nahm nun den Ultraschallkopf, um mit diesem über die Bauchdecke zu fahren. Ihre Aufmerksamkeit richtete sie nun auf den Bildschirm und hatte ein sehr schönes Bild von dem Kleinen. Sofort machte sie eine Aufnahme davon und drehte den Bildschirm zu dem Paar. “Da ist er auch schon”, meinte sie und Kagome seufzte glücklich auf.
 

“Unser Kleiner ist ganz schön groß”, kicherte sie und Inu schmunzelte ein wenig über den Kommentar.
 

“Nun... das muss er auch sein”, grinste Hitomi leicht. “Er ist nun schon 48 Zentimeter groß und wiegt gute 2730 Gramm”, erklärte sie und machte noch ein paar Messungen. “Die Entwicklung ist im sehr guten Durchschnitt und teilweise über diesem”, sprach sie weiter und war ziemlich zufrieden mit dem Wachstum des Jungen.
 

“Das ist gut”, atmete Kagome erleichtert durch, denn nichts wollte sie mehr für ihren Sohn, als dass er gut wachsen würde und gesund zur Welt kommen würde.
 

“Der Kleine hat es gerade schön kuschelig in deinem Bauch, wobei das Fruchtwasser langsam weniger wird”, begann Hitomi zu sprechen und erklärte den beiden, dass dies normal war. Schließlich bereitete sich der Körper immer mehr auf die Geburt vor. “Die Nebenniere hat sich nun unterteilt. Die fehlende Schicht bildet sich erst nach der Geburt und diese sorgt für die Ausschüttung von Hormonen und auch Adrenalin”, erklärte sie und sprach davon, dass ab der kommenden Woche der Kleine kein Frühchen mehr wäre. Diese Worte erleichterten beide sehr.
 

“Das freut mich sehr”, meinte Kagome ehrlich und überlegte. “Worauf sollte ich denn nun mehr achten?”, fragte sie nach, da sie sich geistig vorbereiten wollten auf die Situationen, die kommen würden oder auch könnten.
 

“Allen voran könnte es noch zu Übelkeiten führen, da der Uterus sehr viel Platz einnimmt und auf den Magen drücken könnte. Zudem kann es zu Wasserlagerungen kommen... am besten mehrere Pausen machen und Füße hochlegen”, lächelte Hitomi sanft.
 

“Das machen wir eigentlich schon fast täglich”, schmunzelte Kagome. “Und doch... habe ich das Gefühl, dass es nicht sonderlich viel bringt”, seufzte sie schließlich.
 

“Das täuscht nur... trink bitte nach wie vor ausreichend, denn dein Körper braucht das. Es hilft deiner Niere die Abfallstoffe des Körpers los zu werden, regt ebenso die Verdauung an und erhöht die Blutmenge in deinem Körper”, erklärte die Ärztin und sah mitfühlend zu ihrer Freundin. “Mach dir da keine Gedanken... Mama hatte damit auch ziemlich zu kämpfen und immer das Gefühl, dass es nichts brachte, doch am Ende hatte man das doch mitbekommen, wie hilfreich das war”, berichtete sie von Ayames Schwangerschaften. Meist war es einfacher etwas an zu nehmen, wenn es anderen genauso ging.
 

Verstehend nickte Kagome und war wirklich froh, dass nicht nur ihr auf diese Weise erging. “Ist es eigentlich normal, dass der Kleine immer aktiver wird?”, fragte sie nach, weil sie erneut seine Bewegung mitbekam. Dies konnte man auch auf dem Bildschirm sehen.
 

“Ja... das ist vollkommen normal. Der Kleine bereitet sich ebenso vor, bei der Geburt raus zu kommen”, umschrieb Hitomi es geschickt und Inu schmunzelte leicht.
 

“Dass heißt... die Babys helfen mit?”, fragte er verwundert nach und die Ärztin nickte.
 

“Mhm... sie stoßen sich mit den Füßen ab, um besser hinaus gleiten zu können”, antwortete sie ihm und erklärte Kagome weiter, dass der Kleine tiefer im Becken lag, als zuvor. Dadurch hatte er langsam seine endgültige Position erreicht. Erstaunt sah Kagome ihre Freundin an.
 

“Wirklich? Das heißt die Geburt wird bald stattfinden?”, hakte Inu nach, noch bevor seine Frau das tun könnte.
 

“Nun... jede Geburt und Entbindung sind anders... deshalb achtet einfach auf mögliche Anzeichen, wie Wehen und Fruchtwasserverlust. Geht da bitte einfach auf Nummer sicher, auch wenn ihr glaubt mich zu nerven”, erklärte Hitomi, denn eine Geburt könnte theoretisch jeden Moment losgehen, wenn der Kleine sich dazu entschließt, seine Eltern kennen zu lernen.
 

“Verstehe... dann achte ich mehr darauf”, lächelte Kagome leicht und erhielt von Hitomi einige Tücher. “Danke dir”, kam es noch von der Miko und sie machte ihren Bauch sauber, ehe sie diesen mit ihrer Kleidung bedeckte und sich langsam aufrichtete.
 

“Jederzeit”, lächelte die Ärztin und reichte dem Paar noch die Ultraschallbilder. Auf einem war der Kleine sehr gut zu sehen und es wirkte, als ob er bereits auf der Welt war. Staunend betrachtete Kagome dieses.
 

“Das... sieht unglaublich aus”, hauchte sie und strich andächtig über das Bild.
 

“Die moderne Technik ist ziemlich beeindruckend, oder?”, grinste Hitomi, denn solche Fotos waren erst seit einiger Zeit möglich zu machen.
 

“Da hast du recht... es ist wirklich erstaunlich. Man merkt kaum, dass er noch im Bauch ist”, sprach Kagome lächelnd aus und Inu konnte der Aussage nur zustimmen.
 

“Mehr als beeindruckend”, pflichtete er den Damen bei.
 

“Hast du noch irgendwelche Fragen, Kago?”, wollte Hitomi noch wissen.
 

“Nein, eigentlich nicht... es ist soweit alles klar”, lächelte diese und war Dank der Gespräche gut vorbereitet. Dennoch würde sie sicher später noch etwas Bammel bekommen, sobald es los gehen würde.
 

“Falls dir doch etwas einfällt, dann ruf mich einfach an”, lächelte die Wölfin noch und machte die Geräte sauber, ehe sie alles aus machte und sich die Hände wusch.
 

“Das werde ich machen”, entgegnete Kagome und Inu reichte ihr die Hand. Dankend nahm sie diese an und erhob sich langsamer.
 

Zusammen mit ihm ging sie wieder zurück zum Wohnzimmer, wo sie bereits schon lächelnd von Rin empfangen wurden. “Setzt euch... Tee und Kuchen sind schon bereit”, kicherte sie und deutete auf den Tisch. Sesshomaru kam gerade mit einem Becher Kakao für Inu aus der Küche.
 

“Hier... den wirst du sicher haben wollen”, grinste er seinen Bruder an.
 

“Danke dir”, grinste Inu und nahm ihm den Becher ab, nachdem Kagome auf dem Sofa saß. Zeitgleich hatte Rin schon eine Tasse für Kagome auf gefüllt.
 

“Oh... danke, Rin”, lächelte die Miko und nahm nur zu gerne den Tee entgegen. Gleich nippte sie daran und lehnte sich richtig nach hinten.
 

“Gerne”, entgegnete sie und nippte an ihrem Tee. Es war wirklich schön zusammen zu sitzen und zu entspannen.
 

Mittlerweile hatte Hitomi das Ergebnis geholt und hatte dieses kurz überflogen, während sie zurück zu den anderen ging. Sie war mehr als zufrieden damit und konnte Rin und Sesshomaru gleich beruhigen. Alles Notwendige würde sie im Mutterpass der jungen Frau notieren. Als sie auf sah, blinzelte sie leicht, da sie erst den Kaffeegeruch in der Nase hatte und danach den Becher entdeckte. “Oh... danke dir, Sess”, kam es von ihr.
 

“Jederzeit, Hito”, zwinkerte er ihr zu und sie kicherte leise, während sie sich auf den Sessel setzte.
 

“Ich habe hier die Ergebnisse”, begann sie und neugierig blickte nun Rin zu ihr rüber.
 

“Und?”, fragte sie gleich nach.
 

“Es sieht alles sehr gut aus... vor allem die Giftimmunität ist echt beeindruckend”, lächelte die Wölfin und fand es nach wie vor faszinierend, wie sich Rins Körper verändert hatte, um sich an ihn an zu passen. Es war so, als ob sie wie für ihn geschaffen war.
 

“Das ist sehr gut”, meinte Sesshomaru ruhig und hatte sich zu Rin gesetzt. Sie war sichtlich erleichtert, dass alles gut war. Damit war eine Sorge weniger.
 

“Ein paar Faktoren müsste ich noch in deinen Pass schreiben, Rin”, erklärte Hitomi und die Angesprochene nickte. Sie hatte ihre Tasse abgestellt und reichte den Pass weiter an die Wölfin. Sogleich übertrug sie die Daten und gab Rin die Unterlagen zurück. “So ist alles beisammen”, lächelte die Wölfin noch und nun konnten sie ebenso etwas entspannen, da sie ihre Arbeit gemacht hatte.
 

“Fertig!”, hörten sie plötzlich und sahen alle verwundert zu Masaru. Als er die Augenpaare auf sich spürte, fuhr er sich mit der Hand durch seine Haare. “Oh... entschuldigt... da war ich irgendwie vertieft”, meinte er und brachte damit die Damen zum Kichern.
 

“Das bin ich schon von dir gewohnt”, grinste Hitomi und er lächelte verlegen.
 

“Stimmt wohl... Aber nun hoffe ich, dass wir den Termin am Montag schnell durch bekommen. Ich will nämlich rechtzeitig nach Hause, um mit den Kleinen zu schmücken”, entgegnete er und dies verstanden die Anwesenden nur zu gut. Allen voran die Brüder. Kollegen und Kunden waren nun mal anstrengend, wenn sie ihre Meinungen öfters änderten als einem dies lieb wäre.
 

“Das wirst du schaffen, Masa”, sprach Inu zuversichtlich und die anderen nickten zustimmend.

Sei du selbst, Masaru!

“Das hoffe ich doch... sonst werde ich noch zum Wolf”, grinste Masaru und sofort lachte Kagome los, genau wie die Brüder und Hitomi mit Rin. Das war so absolut passend zu dem jungen Mann, der sofort wölfisch grinste.
 

“Wie passend, Masa”, amüsierte sich Hitomi und umso breiter grinste der junge Mann.
 

“Finde ich auch”, zwinkerte er ihr zu und sah in die Runde. Da er ihre Meinung gerne hören wollte, stellte er die Frage an die anderen: “Wollt ihr mal sehen, woran ich gearbeitet habe?”
 

“Das würden wir gerne tun”, meinte Inu und Masaru reichte seinen Laptop weiter, damit die anderen seine Ausarbeitung sehen konnten. Er hatte die Bilder in einem PDF zusammen gefasst und so brauchten sie nur runter zu scrollen. Gespannt beobachtete er die anderen.
 

Inu saß in der Mitte, auf seiner rechten Seite saß Kagome und links neben ihm Sesshomaru. Dieser hatte Rin einfach auf seinen Schoß gesetzt. Sie kicherte leise und lehnte sich direkt an seine Brust, während sie auf den Bildschirm blickte. Hitomi selbst stellte sich hinter die beiden Paare und lehnte sich an die Rückenlehne des Sofas, um ebenfalls gut sehen zu können, was ihr Bruder vorhin so angestrengt erarbeitet hatte. Sie war wirklich gespannt und neugierig auf seine Arbeit. Das erste Bild zeigte die geplante Siedlung von der Vogelperspektive, um das Gesamtbild zu zeigen.
 

“Wow... da ist schon jetzt beeindruckend”, kam es von Kagome und sie fand das Zusammenspiel von dieser Ansicht ausgesehen verdammt gut.
 

“Also alles gemeinsam sieht gut aus”, pflichtete Sesshomaru seiner Schwägerin bei.
 

Sogleich scrollte Inu zur nächsten Seite, welche die erste Straße zeigte, die tatsächlich einen Übergang von den traditionellen Bauten zu den Modernen zeigte. Er hatte es genauso umgesetzt, wie die Brüder es ihm angeraten hatten mit einigen Häusern als guten Verlauf ins Moderne zu bekommen. Dieser war sehr gut zu sehen und auch perfekt umgesetzt. “Also... ich finde... das ist genau das, was sie haben wollen”, meinte Inu.
 

“Also von den Vorgaben her, ist es komplett perfekt”, sagte Rin und Hitomi nickte.
 

“Das finde ich auch... es zeigt die perfekte Verbindung von der Tradition bis hin zur Modernen”, erklärte sie ihrem Bruder, der leicht verlegen wirkte.
 

“Sagt ihr das auch nicht nur so?”, hakte er nach, da er ihre ehrliche Meinung wissen wollte.
 

“Natürlich sagen wir das nicht nur so!”, kam es gleich empört von Kagome.
 

“Wie kannst du sowas nur von uns denken, Masa?”, stimmte Hitomi der Miko zu.
 

“Schon gut, schon gut”, lenkte er ein und hob beschwichtigend die Hände, um nicht auch noch von den anderen eine Rüge zu bekommen.
 

“Das will ich hoffen, mein Freund”, zwinkerte der Taisho ihm zu.
 

“Du bist verdammt gut, was Architektur betrifft... Du hattest schon immer ein sehr gutes Auge... also vertraue dir selbst da ruhig mehr”, meinte Inu ehrlich, denn auch bei den Käufen der Gebäude hatte der Wolf stets darauf geachtet, dass die Statik und die Optik stimmig waren. Falls dem nicht so war, hatte er keine Ruhe gegeben, bis das behoben war.
 

“Da haben die beiden Recht”, fügte Hitomi an und fragte sich einmal mehr, warum ihr Bruder da so unsicher wirkte.
 

“Korrekt... vertraue dir selbst! Wenn die Leute so doof sind, dann lass sie einfach selbst dran arbeiten und vergeude deine Zeit nicht”, sagte Rin ernst und ehrlich zugleich. Ihre Stimme ließ dabei keine Widerrede zu. Überrascht blinzelte Sesshomaru bei diesem Ton und sah leicht zu ihr rüber. Dies hatte ihn gerade sprachlos gemacht und er musste zugeben, dass er es unglaublich fand, dies von ihr zu hören.
 

‘Sie wird deutlich selbstbewusster... das gefällt mir’, bemerkte sein Biest.
 

Nicht nur das... sie spricht schon wie eine wahre Herrscherin., grinste er und konnte gerade nicht anders, als seine Gefährtin zu bewundern. Diese Veränderung gefiel ihm tatsächlich, denn sie strahlte diese Selbstsicherheit aus, die ihm bereits in die Wiege gelegt wurde.
 

‘Oh ja... sie ist wie geschaffen für uns’, freute sich sein inneres Tier und er zuckte leicht mit seinem Mundwinkel, während er sie sanft an sich drückte. Stolzer konnte er gerade gar nicht auf sie sein.
 

“Ich...”, begann Masaru und man konnte ihm ansehen, dass er genauso verwundert war, wie die anderen. “Ich versuche es... versprochen”, kam es schließlich von seinen Lippen und zufrieden nickte Rin. Mehr wollte sie nicht erreichen. Sie fand ihn sehr talentiert und er sollte dies auch endlich erkennen und vor allem aber sollte er dies verkörpern. Mit seinen Fähigkeiten durfte er durchaus dies zeigen, dass er was auf dem Kasten hatte.
 

“Gut... sonst schimpfe ich erneut mit dir!”, warnte in Rin vor und leise lachte er.
 

“Musst du nicht... ich werde daran arbeiten”, versprach er ihr und war froh, dass seine Freunde so sehr hinter ihm standen und ihn ebenso ermutigten.
 

“Da das geklärt ist... wollen wir was zu essen bestellen?”, fragte Hitomi und blickte zu den Anderen
 

“Oh ja... das sollten wir tun”, stimmte Kagome der Wölfin zu.
 

“Worauf habt ihr Hunger?”, fragte Sesshomaru.
 

Nach dieser Frage überlegten alle und sie fanden nach einer kleinen Diskussion den besten Laden, um das Essen zu bestellen. Daher rief der Taisho die Webseite des Restaurants auf und jeder suchte sich das Gericht aus, welches derjenige gerne hätte. Wobei sich Kagome nicht wirklich entscheiden konnte und gleich zwei davon wählte. Gleich orderte Sesshomaru die Mahlzeiten und Masaru erklärte sich bereit, diese ab zu holen. Da er noch seine eigene Bestellung beim Juwelier abholen wollte, würde er dies kombinieren. Er hatte nämlich besondere Weihnachtsgeschenke in Auftrag gegeben und diese waren nun fertig geworden.
 

Während er unterwegs war, unterhielten sich die anderen über die Pläne zu Weihnachten und eben auch wegen der Silvesterparty. Diese hatte Hitomi bereits soweit organisiert und natürlich für reichlich Essen und Trinken gesorgt. Ebenso hatte sie sich schon um die perfekte Musik gekümmert. Schließlich würde es eine Party werden und dazu gehörte auch diese Unterhaltung. “Was mir gerade auffällt... wie machen wir das eigentlich in zwei Wochen?”, fragte Kagome, denn dieser Zeitpunkt wäre vor dem 31. Dezember. Kurz überlegte Hitomi.
 

“Nun... normal würden wir die Untersuchung machen, aber wir können diese zum ersten Januar machen”, schlug die Wölfin vor.
 

“Das wäre natürlich gut... die paar Tage machen doch nichts aus”, meinte Kagome, da es eigentlich egal wäre, ob sie exakt zwei Wochen danach nachsehen würden oder eben 17 Tage danach.
 

“Stimmt... dahingehend macht es nichts aus... ich bin aber dennoch mit Ai schon am 29. im Lande. Also falls etwas sein sollte, dann ziehen wir die Untersuchung vor”, meinte die Wölfin, um die Miko zu beruhigen und ihr damit zusätzlich zu zeigen, dass sie dennoch da wäre.
 

“Mach dir da keinen Kopf”, grinste Inu leicht. “Wir wissen, dass du für uns da bist, und wir melden uns, sollte etwas sein”, fügte er an und Kagome nickte zustimmend. In diesem Punkt waren sie beide sich einig. Sobald sich die Miko unwohl fühlen sollte, würden sie die Ärztin anrufen.
 

Zufrieden nickte Hitomi und sah ebenfalls zu Rin und Sesshomaru. Schließlich galten ihre Worte auch den beiden. Das Paar bestätigte ihr dasselbe wie Kagome und Inu. Sollte ihnen etwas komisch vorkommen, würden sie die Wölfin anrufen, um die Situation ab zu klären. Es beruhigte Hitomi sehr dies zu hören, da sie nun um einiges entspannter sein konnte. Auf diese Weise würde sie die Feiertage mit der Familie verbringen können, ohne sich viele Gedanken um die beiden Schwangeren zu machen. “Gut... wehe, ihr ruft mich dann nicht an”, meinte sie grinsend.
 

“Mach dir keinen Kopf um uns... wir melden uns, wenn es komisch sein sollte”, sagte Kagome und Rin nickte sofort, da sie Hitomi ebenso beruhigen wollte.
 

Kurz darauf kam Masaru mit dem Essen zurück, so dass sie alle dieses genießen konnten. Sie hatten es sich alle am Tisch gemütlich gemacht und tranken etwas Tee beziehungsweise Kaffee oder Kakao. Es war ein toller Abend und sie sprachen erneut über die geplante Party zum Jahreswechsel. Diesmal jedoch ging es mehr um die Gäste, denn tatsächlich würden fast alle ihre Freunde da sein und das erfreute besonders Kagome und Rin sehr. Sogar Yashiko und Ryo würden diesmal dabei sein, da Rin ihre beste Freundin solange bequatscht hatte, bis diese nachgab. Erst war sie sich unsicher, doch Rin gab ihr die Zuversicht, dass sie sich nicht so viele Sorgen machen müsste.
 

“Ich freue mich sehr, dass es diesmal tatsächlich klappt”, sprach Hitomi aus, denn sie wollte sie alle wirklich kennen lernen. Sie war extrem neugierig auf Rins Familie und ihre beste Freundin.
 

“Sagt dennoch den anderen auch, dass sie nicht... Zu direkt sein sollten”, merkte Sesshomaru an, da er keine Fragereien haben wollen würde. Wobei er genau wusste, dass diese kommen würde. Immerhin würden zwei Drachen an dem Treffen teilnehmen. Dies würde sicher eine Überraschung für sie alle sein.
 

“Jaha... ich werde unsere Geschwister ermahnen, darauf zu achten die anderen nicht zu überfordern”, entgegnete die Wölfin artig und Inu schmunzelte.
 

“Hoffen wir, dass dies funktioniert wird”, grinste der Hanyou. Auch er konnte sich durchaus denken, dass einige Redebedarf haben würden. Aber darum würden sich die Brüder nach der Party kümmern. Soviel stand für sie beide von vorn herein fest.
 

“Das wird es”, lächelte Rin zuversichtlich und lehnte sich gesättigt zurück.
 

“Sehen wir uns denn noch, bevor ihr Heim fliegt, Hito und Masa?”, fragte Kagome schließlich.
 

“Also... ich fliege morgen direkt zurück nach Hause... und am Freitag fliegen Ai und ich zum Rudel”, erklärte die Ärztin. Zumindest sah so der Plan des Paares aus.
 

“Dann sehen wir uns erst kurz vor der Party”, schlussfolgerte die Miko und Hitomi nickte zustimmend.
 

“So sieht es aus”, meinte diese lächelnd.
 

“Und ich fliege spätestens Dienstag zum Rudel... ich will mit den kleineren noch das Dorf dekorieren”, meinte Masaru und erfreut lächelte seine Schwester ihn an.
 

“Egal, was bei dem Meeting am Montag rauskommen wird?”, hakte Sesshomaru nach und der Wolf nickte.
 

“So ist es... Ihr habt absolut recht. Wenn sie das nicht hinbekommen, ist das nicht mein Problem... ich bin auf sie nicht angewiesen”, antwortete er ehrlich. Die Worte seiner Freunde hatte er sich durch den Kopf gehen lassen und musste ihnen zustimmen. Im Endeffekt brauchte er sie nicht. Seine Pläne waren angenommen und daran war nichts mehr zu rütteln. Ob sie die Siedlung hin bekommen würden oder nicht, lag ganz und gar nicht in seiner Verantwortung.
 

“Sehr gut erkannt”, grinste Rin den Wolf an und war froh über seine Worte. In ihren Augen brauchte er sich da nicht stressen, denn er war einfach viel zu gut, um sich von den Idioten nerven zu lassen.
 

“Dank euch habe ich das”, erklärte Masaru und lächelte die anderen an.
 

“Prima... da werden die Kleinen sich freuen”, strahlte Hitomi und wusste ganz genau, dass ihre jüngsten Geschwister aus dem Häuschen sein würden. Sie liebten es, Zeit mit Masaru zu verbringen, aber auch mit ihm alles zu dekorieren. “Hast du schon alles organisiert?”, fragte sie plötzlich nach und er lachte leise.
 

“Natürlich... alles wurde gestern bei Mom und Dad geliefert”, antwortete er zwinkernd und erleichtert atmete Hitomi durch. Damit waren sie wirklich gut vorbereitet und auf diese Weise konnten die Feiertage kommen.
 

“Dann sehen wir dich aber noch vor deinem Flug, oder Masa?”, wollte Inu wissen und der Angesprochene nickte.
 

“Gern... wir können Montagabend gerne zusammen noch essen gehen”, schlug er vor und somit stand ihr Plan.
 

Nach dem Essen räumten sie gemeinsam ab und blieben noch ein wenig zusammen. Doch bald wurde Kagome von ihrer Müdigkeit übermannt, weshalb Inu sich mit ihr als erstes verabschiedete. Kurz darauf fuhren Sesshomaru und Rin, wobei sie beide noch einen Abstecher zum Café machten. Sie wollte einfach nach dem Rechten sehen und er würde ihr diesen Wunsch sicher nicht verwehren. Zum Schluss verabschiedete sich Masaru von seiner Schwester und gab Grüße an Aidan weiter. Sie würden sich schon bald wieder sehen, weshalb es ein kurzer Abschied war.
 


 

Während Hitomi direkt am Sonntag früh zurück nach Europa flog, hatten die beiden Paare sich ein wenig zu Hause entspannt. Kagome war etwas ausgelaugt und erschöpft. Daher hatte Inu beschlossen mit ihr zu Hause zu bleiben und ein paar Filme zu schauen. So konnte sie sich weiterhin erholen und neue Kraft tanken für das Weihnachtsfest, welches sie mit ihrer Familie verbringen wollte. Rin hatte Sesshomaru davon überzeugt mit Kisho zu reden, damit sie noch einmal über das Potenzial der neuen Arbeiter sprechen konnten. Definitiv hatte Rin eine ausgeprägte soziale Ader und diese unterstützte ihr Gefährte in allen Belangen.
 

Am Montagmorgen hatte Masaru gerade alles in seine Tasche gepackt und begab sich zu seinem Auto, um mit diesem zu seinem Meeting im Bauamt zu gelangen. Tatsächlich würde er sich an sein Versprechen halten. Sollten sie erneut alles über Bord werfen, würde er sie sich selbst überlassen. Seine Zeit wollte er wirklich nicht verschwenden. Da hatten seine Freunde Recht. Schließlich hatte er anderes und vor allem Wichtigeres zu tun, als zu versuchen sie irgendwie zu überzeugen, was eigentlich gemacht werden sollte. Denn er hatte tatsächlich das Gefühl, dass sie sich selbst noch nicht einig waren, wie das Alles gestalten werden sollte.
 

Mit gemischten Gefühlen parkte er, nahm seine Umhängetasche mit und schloss den Wagen, während er schon zum Gebäude ging. Noch einmal atmete er durch, bevor dieses betrat und direkt den Meetingraum ansteuerte. Egal was passieren wird... später esse ich mit meinen Freunden und ab zu meiner Familie. Mit diesem Gedanken betrat er den Raum und blickte sich einmal kurz um, ehe er sich an seinen Platz setzte und darauf wartete, bis sie anfangen würden.
 

Gespannt warteten Inu und Sesshomaru im Büro auf eine Nachricht von ihrem Freund. Immer wieder sahen sie auf die Uhr, da sie wussten, dass Masaru gerade das komische Treffen hinter sich bringen musste. Noch waren sie sich nicht sicher, wie es ihm dabei ging. Doch sie hofften für ihn, dass er sich selbst treu bleiben würde. Das war das Wichtigste in ihren Augen. Daher warteten sie geduldig auf eine Meldung von ihm. Ihre Gefährtinnen machten einen kleinen Wellnesstag bei ihnen in der Wohnung, denn die Entspannung haben sich die Damen definitiv verdient.
 

Die Zeit verging und die Brüder machten die Jahresbilianz fertig, damit sie das Büro erst im neuen Jahr wieder betreten müssten. Denn zwischen Weihnachten und Silvester arbeiteten sie nie, denn diese Zeit gehörte der Familie. Inu stellte die automatische Emailbeantwortung ein, damit ihre Kunden wussten, dass sie erst zum 6. Januar wieder auf Emails antworten würden. Sesshomaru stellte derweil den Anrufbeantworter ein, damit Anrufer die gleiche Information erhalten würden. Somit konnten sie sich beide auf ihre Freunde und Familie ebenfalls konzentrieren. Wichtige Anrufe würden der Daiyokai dennoch beantworten, sofern eine Nachricht hinter lassen wurde.
 

“Wir sind für dieses Jahr durch”, grinste Inu und sein Bruder nickte zustimmend.
 

“Korrekt... lass uns Heimfahren”, entgegnete dieser und schaltete den Computer bereits aus. Inu packte noch die Unterlagen ein, die sie Zuhause brauchen würden.
 

Beide verließen das Büro und machten noch die Lichter aus, ehe sie dieses abschlossen und ebenso das Gebäude. Auf dem Weg zum Auto checkten beide noch ihr Handy. “Nichts”, kam es fast schon zeitgleich von ihnen und leise lachten sie los.
 

“Er wird sich schon noch melden”, meinte Inu zuversichtlich und sein Bruder nickte zustimmend. Er war dergleichen Meinung.
 

“Denke ich auch. Wir fahren mal zu unseren Frauen”, merkte Sesshomaru an und Inu überlegte.
 

“Sollten wir sie fragen, ob sie noch etwas brauchen?”, fragte er und einen Moment schien der Daiyokai zu grübeln. Leicht nickte er zustimmend und schrieb schon Rin eine Nachricht, ob er ihr etwas mitbringen konnte.
 

“Sehen wir mal, was sie wollen würden”, grinste Inu und konnte schon ahnen, was seine Frau haben wollen würde. Doch er hatte sie ebenfalls angeschrieben. Schließlich wollte er sicher gehen, dass er auch das richtige mitbringen würde.
 

Sesshomaru stieg bei der Fahrerseite ein und Inu als Beifahrer. Meist fuhr der Ältere, wenn sie nur zu zweit unterwegs waren. Das war für den Hanyou vollkommen in Ordnung. Daher fuhren sie los und Inu schmunzelte, da sein Handy piepte. Neugierig sah er auf dieses und lachte sofort los. “Halte bei einer Eisdiele, Sess”, amüsierte er sich und sein Bruder sah leicht zu ihm.
 

“Warum?”, hakte er automatisch nach.
 

“Unsere Frauen wollen Eis haben”, grinste der Hanyou und kurz blinzelte sein Bruder.
 

“Oh... und welche Sorten?”, fragte er nach, während er eine der zahlreichen Eisdielen ansteuerte, die auf dem Weg zur Wohnung lag.
 

“Hmm... also... einmal die Klassiker”, begann Inu und zählte danach ein paar weitere Sorten an. Einmal mehr bemerkte Sesshomaru, dass die Gelüste von Kagome ziemlich einzigartig waren.
 

“Ähm... ich denke, einmal alles könnte gerade zutreffen, oder?”, lachte der Ältere.
 

“Oh ja... das kommt so hin”, schmunzelte Inu und würde für sie tatsächlich alle Sorten mitnehmen. So könnte sie alles kosten und naschen.
 

“Kannst... du nachsehen, ob Rin auch Eis möchte?”, bat Sesshomaru seinen Bruder, der nach dem Handy des anderen griff und nachlas. Damit könnte er ihre Wünsche gleich mit erfüllen.
 

“Hm... Ja... sie möchte Vanille, Matcha und Ume”, las Inu laut vor und verstehend nickte der Daiyokai. Das war ja noch normal, weshalb er innerlich durchatmete.
 

An der Eisdiele bestellten sie die Sorten und tatsächlich wurde Inu komisch angesehen, da er einmal alle orderte und das zum Mitnehmen. Dazu noch ein paar größere Waffeln, damit er daheim für Kagome alles so zubereiten konnte, wie wenn sie es holen würde. Zeitgleich erhielten sie endlich die erlösende Nachricht von Masaru, dass er nun fertig war und seine Sachen packen fuhr. Er wollte direkt nach dem Essen mit seinen Freunden zum Flughafen. Er würde noch den letzten Flug erwischen, um nach Südamerika zu fliegen.
 

“Das lese ich gerne”, meinte Inu und Sesshomaru nickte.
 

“Dann bin ich gespannt, ob sie es so angenommen haben oder er einfach abgehauen ist.”
 

“Egal was von beiden passiert ist... wir feiern ihn”, grinste der Hanyou.
 

“Absolut... also besorgen wir ihm eine Flasche von seinem liebsten Whiskey?”, schlug der Taisho vor.
 

“Also eine Flasche ‘Hibiki Japanese’ Whiskey... alles klar... ich weiß, wo der perfekte Laden dafür ist”, grinste Inu breiter und damit hatten die Brüder einen Plan.
 

Kaum hatten sie ihre Bestellung erhalten, schon machten sie sich auf den Weg, um diesen in die Tat um zu setzten. Es dauerte nicht lange, bis sie ihr Ziel erreichten und das kleine Präsent für den Wolf geholt hatten. Zwar war es kein günstiges, aber das war es ihnen alle Mal wert. Denn Masaru liebten diesen teuren Tropfen und sie wollten ihm diese Freude machen. Sie bezahlten diesen und fuhren schließlich zur Wohnung zu ihren Frauen, um ihnen die Eislieferung zu überbringen und auf den Wolf zu warten, um mit ihm zum Essen zu fahren.

Heimreise

Kaum waren die Männer zu Hause, schon naschten sich die Damen einmal durch die Eissorten. Mit hochgezogener Augenbraue wurden sie dabei gemustert. “Wie schaffen sie das alles nur?”, flüsterte Inu seinem Bruder zu, der genau dieselbe Frage gerade auf seiner Zunge hatte.
 

“Ich habe keine Ahnung... aber solange es ihnen schmeckt... ist doch alles gut”, meinte der Ältere ehrlich und holte sich einen Kaffee, da er die Zeit überbrücken wollte.
 

Beide Brüder lehnten sich an die Arbeitsplatte und hatten ihre Herzdamen im Blick. Immer wieder war es faszinierend zu sehen, was sie alles essen konnten. Vor allem all die verschiedensten Dingen zeitgleich. Schwangere waren wirklich eigenartig. Wobei Rin momentan noch harmlos war, wenn man sie mit Kagomes Gelüsten vergleichen würde. Sesshomaru nippte an seinem Kaffee und seine Mundwinkel zuckten bei dem Gespräch beider Mädels. Sie diskutierten gerade darüber, welche Eissorten mit die besten waren. Tatsächlich fanden sie bei jeder Sorte richtig gute Argumente, warum diese so gut waren und niemand ihnen widerstehen konnte.
 

Inu schüttelte nur amüsiert mit dem Kopf, während die Damen weiter sprachen. Er wollte schon etwas dazu sagen, doch da klingelte es bereits an der Tür. Daher stieß er sich ab und ging zum Flur, um auf zu machen. Dank seines Geruchssinns wusste er bereits, wer davor stand. Zwar wollte er Kagome und Rin sagen, dass sie gleich los könnten, doch beide Frauen waren so in ihrem Gespräch vertieft, dass sie die Klingel wohl überhört hatten. “Hey, Masa”, grüßte der Hanyou seinen Freund und trat beiseite, damit dieser hinein konnte.
 

“Hey, Inu”, entgegnete der Wolf und kam hinein. Gemeinsam gingen sie in die Küche und Sesshomaru hob leicht die Hand, um den Gast zu grüßen. “Hallo”, sprach Masaru und wurde verwundert von Rin und Kagome angesehen. Sie wirkten ein wenig überrascht.
 

“Huch... du bist ja schon da”, bemerkte die Miko.
 

“Ich hatte auch zuvor geklingelt”, schmunzelte Masaru.
 

“Echt? Das haben wir gar nicht mitbekommen”, kam es nachdenklich von Rin.
 

“Das habe ich soeben gemerkt”, grinste der junge Mann die Damen an. “Das Gespräch schien eure ganze Aufmerksamkeit gefordert zu haben.”
 

“Oh ja... das hat es”, begann Kagome und erklärte ihm, worum es darin ging. Mit jedem weiteren Wort blinzelte er und legte den Kopf leicht schief.
 

“Verstehe... das ist eine wichtige Unterhaltung... ich denke da könnte Mama gut mitreden”, meinte er direkt und kurz starrte Inu den Wolf an.
 

“Sag bloß sie hat auch darüber philosophiert”, entkam es ihm und Masaru nickte.
 

“Natürlich... das ist essenziell wichtig!”, sagte dieser ernst. “Nicht jeder hat den gleichen Geschmack, besonders bei Schwangerschaften unterscheidet sich das enorm”, fügte er an und neugierig sahen die Damen in an.
 

“In wie fern?”, wollte Rin wissen.
 

“Sie meinte, dass sie bei jeder Schwangerschaft eben andere Sorten lieber hatte. Als sie mit mir schwanger war, wollte sie nur Schokoladeneis haben... da war es ihr auch egal, welche Art... ob Dunkel, Weiße oder eben Vollmilch. Hauptsache war, dass es Schokolade war”, begann er zu erklären und zählte die anderen Eissorten auf, die Hitomi bei seinen Geschwistern gerne aß. Bei Akio war es generell nur Walnuss und Pistazie. Die Zwillingsschwangerschaften waren am angenehmsten für Koga, denn da mochte sie alle Eissorten mit Beeren. “Am schrägsten waren wohl die Kombinationen, die Mama bei Takumi und Airin haben wollte. Da war sie echt scharf auf komische Dinge. Allen voran auf Vanilleeis mit Speck oder gar Bohnen oder auch mal Steak.”
 

“Ist nicht wahr”, entfuhr es Kagome fast schon ungläubig von den Lippen.
 

“Oh doch... glaubt mir... dies war wirklich mehr als schräg”, lachte Masaru und sogleich bekamen Sesshomaru und Inu große Augen. Gerade in dem Moment konnte der Wolf ihre Gedanken klar und deutlich lesen. Mit Sicherheit hofften sie innerlich, dass ihre Frauen diese schrägen Gelüste haben würden.
 

“Ih... das klingt schon eklig”, kicherte Rin und erleichtert atmete ihr Gefährte durch. Das schien ihn zu beruhigen.
 

“Und ich dachte schon, dass meine Gelüste nach Schokoladensoße verrückt wäre”, meinte Kagome und freute sich über diese Tatsache. Ihr machte wohl der Umstand ein wenig sorge, dass sie das zurzeit gerne zu ihrem Essen hatte.
 

“Das ist noch normal in diesem Bezug, Kago... also mach dir keinen Kopf. Die Gelüste einer Schwangeren sind nun mal unterschiedlich und äußerst interessant”, lächelte Masaru und schaffte es die Miko auf zu muntern.
 

“Danke dir”, entgegnete sie lächelnd und er winkte ab.
 

“Nicht dafür... und was sagt ihr... gehen wir noch in unser Lieblingsrestaurant, bevor ich zum Flughafen muss?”, fragte er in die Runde.
 

“Oh ja... etwas essen wäre nun sehr gut”, kicherte Kagome und Inu blinzelte.
 

“Aber... hattet ihr nicht gerade erst Eis?”, kam es verwundert von ihm.
 

“Ja Eis... das ist nichts zu essen”, gluckste Rin und erstaunte damit alle drei Männer, ehe sie anfingen zu lachen. Das war wirklich eine der interessantesten Ansichtssachen.
 

“Eben... also los”, stimmte Kagome ihrer Freundin und Schwägerin zu.
 

“Oh... Äh... okay”, sprach Inu überrumpelt heraus und bot seiner Frau eine Hand an, um ihr auf zu helfen.
 

Diese nahm die Miko dankend an und ließ sich auf die Beine helfe. Lächelnd sah sie zu ihm auf und er gab ihr einen kleinen Kuss. Danach zogen sie sich warm an und die Mädels schlüpften in ihre Stiefel, wobei Inu seiner Gefährtin half, da sie sich nicht mehr so gut bücken konnte mit dem Babybauch. Das störte den Hanyou gar nicht, denn er machte es gerne für sie. Fürsorglich fragte er bei ihr nach, ob er die Stiefel zu fest geschnürt hätte, doch Kagome verneinte direkt. Mittlerweile wusste ihr Mann, wie er diese schnüren müsste, damit sie fest waren und dennoch sie nicht zu sehr beeinträchtigten beim Gehen.
 

Zusammen machten sie sich auf den Weg aus der Wohnung zum Fahrstuhl. “Sag mal, Masa... wo lässt du deinen Wagen, während du drüben bist?”, wollte der Daiyokai wissen und der Wolf legte den Kopf schief.
 

“Oh... ich lasse ihn in der Tiefgarage beim Flughafen... das geht eigentlich ganz gut, da ich ja nur knapp zwei Wochen weg bin”, antwortete dieser, denn er hatte schon öfters das Auto beim Flughafen gelassen, wenn er weniger als zwei Wochen unterwegs war.
 

“Sicher? Wir können dich auch hinbringen”, meinte Inu direkt und erneut winkte Masaru ab.
 

“Natürlich... danke für das Angebot, aber das geht schon und ich bin dadurch eben ungebunden. Kann jederzeit heim kommen und muss euch nicht vorher von euren Aufgaben abberufen”, erklärte er direkt und das verstanden die Brüder natürlich, weshalb sie nickten.
 

“Gut... aber falls wir dein Auto doch bei uns aufbewahren sollen, sag uns Bescheid”, merkte Sesshomaru an und Masaru nickte.
 

“Das werde ich, danke euch”, zwinkerte er leicht und so fuhren sie mit zwei Wagen zum Restaurant.
 

Von dort aus würde der Wolf mit seinem Auto weiter zum Flughafen fahren, um seinen Heimweg an zu treten. Beim Restaurant halfen die Brüder ihren Gefährtinnen aus dem Wagen und führten sie so schnell es möglich war ins Warme. Definitiv wollten sie nicht riskieren, dass sie krank werden würden. Das wäre sicher nicht so gut für den Nachwuchs. Drinnen wurden sie gleich zu ihrem Tisch gebracht und sie setzten sich. Den Moment nutzte Inu, um noch einmal kurz zur Toilette zu gehen. Jedoch ging er noch einmal zum Auto zurück, um unbemerkt die Flasche Whiskey für Masaru zu holen. Sesshomaru lenkte den Wolf sehr gut mit einem Gespräch ab.
 

“Und wie ist es heute denn gelaufen?”, wollte er wissen.
 

“Hm, schwer zu sagen”, entgegnete Masaru und lehnte sich leicht zurück.
 

“Das hört sich aber nicht gut an”, merkte Kagome an und sah kurz zu Inu, der sich wieder zu ihnen setzte.
 

“Ach... halb so wild”, winkte der Wolf ab. “Sie waren mal wieder dabei einen weiteren Ansatz an zu bringen, doch mir platzte der Kragen. Ich habe ihnen meine Ausarbeitung da gelassen und klar gemacht, dass es absolut absurd war, was sie machen wollten. Das wäre absolut nicht mit euren Häusern vereinbar und noch einmal wollte ich sie nicht anpassen, denn sie sind perfekt von außen. Genauso wollten sie es haben und das wurde abgesegnet, daher sollten sie sich erst einmal klar werden, was sie wollen, bevor sie bei jedem Meeting alles auf dem Kopf stellen.”
 

“Wow... die sind echt nicht ganz dicht”, reagierte Inu darauf und Masaru nickte.
 

“Das glaube ich auch. Also werde ich sehen, ob sie die Ausarbeitung nehmen oder eben nicht. Mir ist das mittlerweile vollkommen egal, was sie machen”, kam es ehrlich von dem jungen Mann und er sah auf, als der Kellner zu ihnen kam, um die Getränkebestellung auf zu nehmen.
 

Kaum hatten sie bestellt, schon sah Sesshomaru Masaru an. “Respekt... ich wäre auch schon gegangen”, meinte er und wollte ihm damit zeigen, dass er genau richtig gehandelt hatte. Manche Leute waren einfach nur dumm und sollten erst einmal überlegen, was sie wollen.
 

“Also eins muss ich sagen... diese Gesichter werde ich nicht so leicht vergessen und ich musste mir so das Lachen verkneifen, als ich aus dem Raum gegangen bin”, schmunzelte Masaru und Inu lachte los.
 

“Das glaube ich dir sofort”, amüsierte er sich.
 

“Wir sind stolz auf dich”, stimmte Rin den Jungs zu und tatsächlich bekam der Wolf leicht rote Wange.
 

“Hört auf... sonst werde ich noch ganz verlegen”, lachte er leise und Sesshomaru schüttelte nur den Kopf.
 

“Das ist möglich? Immerhin bist du Kogas Sohn”, grinste Inu und spielte damit die Tatsache an, dass Koga auch nie etwas peinlich war und er voll und ganz hinter einer Sache stand.
 

“Da hast du recht”, lachte Masaru herzlich. Denn dahingehend kam er oftmals nach seinem Vater. Zwar war ihm nichts wirklich peinlich, aber hin und wieder machten ihn ein paar wenige Dinge doch etwas verlegen.
 

Es dauerte nicht lange und sie bekamen ihre Getränke. Danach bestellten sie ihr Essen und der Kellner kannte bereits schon die kleine Gruppe, weshalb er bei Kagome nachfragte, ob sie erneut die Schokoladensoße wollte. Dies stimmte die Hochschwangere glücklich, weshalb sie sofort zusagte und sehr zufrieden war. Während sie auf das Essen warteten, sprachen sie über die kommenden Tage. Immerhin würde Sesshomaru mit Rin ebenso bald zu ihren Eltern fahren. So würden sie sich einige Tage nicht sehen, doch Masaru war sich sicher, dass sie hin und wieder sich gegenseitig auf dem Laufenden halten würden.
 

Lange mussten sie auf ihr Essen nicht warten und sie genossen dieses in vollen Zügen. Vor allem Kagome, denn sie hatte sogar ein extra Kännchen mit Soße erhalten. Das war wahrlich sehr aufmerksam von dem Küchenteam und natürlich auch von dem Kellner, der ihr das direkt angeboten hatte und wohl weiter gab. Dadurch wurde es durch und durch ein schöner und angenehmer Abend. Sie lachten gemeinsam viel und amüsierten sich sichtlich über alte Geschichten. Neugierig waren Kagome und Rin, denn nur so erfuhren sie einiges von ihren Liebsten, besonders davon, was sie vor einigen Jahrzehnten eben getan hatten und was so alles fabriziert hatten.
 

Masaru beantwortete den Damen liebend gerne alles, was sie wissen wollten und hatte demnach auch ihnen davon erzählt, dass die Brüder oftmals bei ihnen oder bei Shippo und Ai zu den besonderen Feiertagen waren. Es wäre schließlich nicht richtig gewesen, wenn sie alleine wären. “Wobei wir letztes Jahr hier in Japan waren, um eben Inu davon ab zu halten, früher... sich zu zeigen”, schmunzelte Masaru und Inu kratzte sich verlegen an der Wange.
 

“Irgendwie hatte ich ihn letztes Jahr gespürt und als ich die Perlenhalskette entdeckte... wusste ich, dass ich auf ihn warten würde... egal wie lange es dauern würde”, sprach Kagome lächelnd aus und lehnte sich an ihren Mann.
 

“Das... war auch der Sinn dahinter”, lächelte Inu sie verliebt an und Rin seufzte glücklich. Das klang so romantisch und sie fand es toll, dass die beiden nun zusammen waren und sie so lange durch gehalten hatten.
 

“Und dieses Jahr feiert ihr nun zusammen”, zwinkerte Masaru den Paaren zu und Sesshomaru nickte.
 

“Nächstes Jahr sollten wir alle zu euch zum Rudel kommen... das wird bestimmt amüsant werden”, schlug der Daiyokai vor und der Wolf nickte sofort.
 

“Sehr gerne sogar... die Kinder freuen sich immer, wenn ihr da seid”, meinte er ehrlich, denn die jüngeren Wölfe hatten einen Narren an den Inubrüdern gefressen.
 

“Oh das wäre eine tolle Idee”, stimmte Kagome dem zu und streichelte über ihren Bauch. “Das wird unserem Kleinen sicher auch gefallen”, lächelte sie und der Hanyou nickte zustimmend. Damit hatten sie ihr Ziel für das nächste Weihnachtsfest festgelegt. Natürlich würden sie die anderen ebenso dorthin einladen und rüber bringen, wenn es notwendig wäre.
 

Nachdem sie alle gesättigt waren, zahlte Sesshomaru und Inu holte die Geschenktüte hervor. “Wir haben hier noch eine Kleinigkeit für dich, Masa”, sagte der Hanyou mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.
 

“Huch, aber warum?”, blinzelte der Wolf verwundert.
 

“Nun... als Dank, dass du dich um unsere Häuser gekümmert hast und als Anerkennung”, erklärte Sesshomaru und Inu nickte zustimmend.
 

“Korrekt, also nimm es an”, zwinkerte Inu und seufzend nickte Masaru.
 

“Na gut... dann danke euch”, meinte er und nahm die Tüte entgegen. Als er hinein blickte, weiteten sich seine Augen und er starrte zu den Brüdern. “Seid ihr Irre?”, fragte er und beide zuckten mit den Schultern.
 

“Du kennst uns doch lang genug... hoffe du genießt ihn auch”, meinte Sesshomaru fast schon teilnahmslos, doch einer seiner Mundwinkel zuckte verdächtig.
 

“Ihr seid Irre... natürlich genieße ich diesen edlen Tropfen”, merkte Masaru direkt an und neigte leicht den Kopf. “Ich danke euch dafür”, kam es ehrlich von ihm, denn damit hatten die Brüder ihm eine Freude gemacht. “Nun sollte ich los... der Flug geht in zwei Stunden.”
 

“Natürlich... komm gut an und schreib bitte, sobald du gelandet bist”, bat Kagome den jungen Mann, denn sie wollte sicher gehen, dass er gut angekommen war.
 

“Das mache ich, Kago”, lächelte er die Hochschwangere an und umarmte sie sanft. “Passt gut auf euch auf und wir sehen uns nächsten Freitag”, erinnerte er sie daran, wann er wieder zurück in Japan wäre.
 

“Bis dahin, Masa”, verabschiedete sich Inu von ihm und auch Rin und Sesshomaru drückten den Wolf einmal, bevor er das Restaurant verließ, um zum Wagen zu gelangen. Sein Weg führte ihn direkt zum Flughafen.
 

Dort parkte er den Wagen bei seinem Stammplatz und verstaute die Flasche Whiskey in seinem Koffer. Mit diesem ging er zum Check-In und gab ihn auf. Sein Ticket hatte er bereits auf der Hand, weshalb es ein wenig schneller ging. Kaum war er im Flieger, schrieb er seinen Eltern, dass er auf dem Weg war, und auch seinen Freunden. Sie sollten sich nicht sorgen. Nach seinem knapp 29-stündigem Flug würde er sich erneut bei ihnen melden. Ganz genauso wie Kagome es wollte. Man merkte ihr an, dass ihre Muttergefühle ebenso bei ihren Freunden durchkamen. Doch das war für den jungen Mann nicht schlimm. Immerhin kannte er dies von seiner eigenen Mutter. Da waren sich beide Frauen sehr ähnlich und das war auch richtig so.
 


 

Nach einem langen und anstrengenden Flug verließ Masaru den Flieger und ging zur Gepäckausgaben. Einmal mehr fragte er sich, warum er sich diese Flüge antat. Doch schon im nächsten Moment grinste er leicht. Schließlich wollte er ganz normal leben. Dazu gehörte es nun mal, dass er seinen Alltag menschlich verbringen würde, obwohl er ein Yokai war. Das war für ihn vollkommen in Ordnung, denn das wollte er genauso haben. In Notfällen könnte er nach wie vor auf seine Fähigkeiten zurückgreifen. Sein Gebäck bekam er einige Minuten später und mit diesem verließ er den Flughafen. Draußen sah er sich einmal um und lächelte. Es war schon etwas länger her, als er in Rio war.
 

Für einen kurzen Augenblick überlegte er, ob er einmal durch die Stadt schlendern sollte, ehe er seinen Weg zum Rudel fort führen würde. Aber den Gedanken konnte er nicht zu ende führen, denn sein Handy klingelte. Sogleich zuckten seine Lippen, denn er wusste bereits, dass seine Eltern ihm geschrieben hatten. Bestimmt hatten sie ihn bereits wahr genommen. Daher schrieb er ihnen, dass er nun losfahren würde. Sofort schrieb er seinen Freunden, dass er gut gelandet war, bereits sein Gepäck hatte und nun mit einem Wagen zum Rudel fahren würde. Zurück erhielt er eine Antwort von Kagome, dass sie froh war von ihm zu hören und er solle die anderen lieb grüßen.
 

Das würde er direkt tun, sobald er beim Rudel wäre. Daher steckte er sein Handy weg und begab sich zu der Parkanlage. So wie er seine Eltern kannte, hatten sie ihm sicher eines seiner Autos hingestellt, damit er damit zum Rudel kommen konnte. Tatsächlich konnte er schon seinen Geländewagen entdecken, als er auf der 4. Etage angekommen war. Bei dem Wagen verstaute er sein Gepäck und schrieb ein schlichtes ‘Danke’ an seine Eltern, ehe er den Wagen startete und mit diesem losfuhr. Einige Zeit würde er brauchen, bis er ankommen würde. Aber das war halb so schlimm, denn er fuhr gerne mit dem Wagen durch die Straßen und vor allem auch die Wälder. Deshalb hatte er auch einen Geländewagen.
 

Je näher er dem Rudel kam, umso breiter musste er grinsen. Von weitem hörte er das Wolfsgeheul bereits. Scheinbar hatten nun die jüngeren Wölfe ihn ebenfalls bemerkt. Sie wurden mit jedem Mal besser und hatten wohl seinen Geruch gerade gewittert. Das Auto lenkte er weiter und blieb schließlich am Rande des Dorfes stehen. Das Rudel lebte in altmodischen Behausungen, weshalb die Autos außerhalb geparkt waren. Dennoch waren sie im Inneren etwas moderner und er selbst bestand darauf, dass die Kanalisation und Elektrizität dennoch vorhanden wären. Das waren Dinge, die niemand missen sollte.
 

Kaum betrat er das Dorf, schon hörte er seinen Namen: “MASA!” Noch bevor er etwas sagen konnte, wurde er von seinen beiden jüngsten Geschwistern begrüßt. Lilly und Yusei hatten ihn gerade angesprungen und er fing sie auf, ehe sie alle drei zu Boden gingen. Lachend knuddelte er mit ihnen und drückte die beiden an sich.
 

“Hey ihr zwei Wirbelwinde”, grinste er beide an und sie grinsten zurück.
 

“Endlich bist du da!”, sagte Lilly ganz aufgeregt.
 

“Was denn los, Kleines?”, fragte er leicht schmunzelnd.
 

“Es sind so viele Pakete für dich gekommen und Mama hatte uns verboten diese auf zu machen”, kam es über ihre Lippen und seine Mundwinkel zuckten nun verdächtig.
 

“Ah... du bist mal wieder neugierig”, merkte er an und sie plusterte sich etwas auf.
 

“Gar nicht!”, beharrte sie und brachte Masaru zum Lachen. Sie war unverbesserlich, wenn es um verpackte Dinge ging.
 

“Na kommt”, meinte er nach einer Weile und sah seine jüngeren Geschwister an. Doch sie schienen nicht von ihm runter zu wollen. “Lasst uns Heim und nachsehen, was ich so alles bekommen habe”, schürte er die Neugier. Das half, denn beide sprangen regelrecht auf und halfen ihm sogar auf die Beine.
 

“Beeil dich, Masa!”, sprachen sie wie aus einem Mund und packten jeweils einen Arm von ihm, um ihn nach Hause zu ziehen. Lachend schnappte er sich aber noch sein Gepäck und lief mit ihnen zu ihren Häusern.

Weihnachtsvorbereitungen

Lachend liefen Yusei und Lilly nun voraus zu ihrem Elternhaus. Die anderen Kinder des Rudels kamen nun auch dazu und begrüßten Masaru. Amüsiert winkte er ihnen zu und zwinkerte, denn einige staunten, dass er doch da war. Sie hatten nicht mit ihm gerechnet und da war nun diese Überraschung um einiges erfolgreicher. “Lilly... Sei... was meint ihr... sollen wir alle zusammen auspacken?”, fragte er sie und meinte damit ebenso die anderen Kinder.
 

“Oh... wir alle?”. fragte sein kleiner Bruder nach.
 

“Genau... ruft alle Kinder zusammen. Ich bringe meine Sachen heim und hole die Pakete”, erklärte Masaru und konnte schon das Glitzen in Lillys Augen erkennen.
 

“Okay... aber beeil dich”, gluckste sie und rannte schon mit Yusei los, um die restlichen Kinder zu holen. Direkt sah er den beiden nach und lächelte sanft.
 

“Kaum bist du zu Hause, schon willst du die Kinder sehen”, erklang eine vertraute und amüsierte Stimme hinter ihm. Grinsend drehte er sich um und zwinkerte seiner Mutter zu. Denn sie war es, die dies zu ihm gesagt hatte.
 

“Du kennst mich doch, Mama”, entgegnete er und sie schmunzelte bei seinen Worten. Natürlich kannte sie ihren Sohn sehr gut. Er liebte Kinder und war gerne mit ihnen unterwegs. Zumal sie es toll fand, dass er mit ihnen mitspielte, aber auch ernst sein konnte.
 

“Natürlich... deshalb solltest du wohl über eigenen Nachwuchs nachdenken”, kicherte sie, da sie ihren Sohn sich sehr gut als Vater vorstellen könnte.
 

“Sollte ich dafür nicht erst eine Freundin haben, die ich heirate?”, lachte der junge Wolf und seine Mutter seufzte.
 

“So ist es”, antwortete sie ihm und wollte noch etwas dazu sagen, jedoch legte Koga seine Hand auf ihre Schulter.
 

“Ayame... lass unseren Sohn erst einmal ankommen und die Kinder begrüßen”, sprach er sanft aus und Masaru blickte dankbar zu seinem Vater. “Ich bin mir sicher... eines Tages wird es auch bei ihm soweit sein”, munterte er sowohl seine Frau, aber auch seinen Sohn auf.
 

Schließlich hatte sich Masaru seinem Vater wenigstens ein wenig anvertraut. Daher würde der Alphawolf seinem Sohn helfen, wo er auch nur konnte. Selbst wenn es nur mit einfachen Worten oder Ablenkung bei seiner Frau war. Denn Masaru hatte seine Zukünftige bereits getroffen und nun brauchte er Zeit, sie wieder zu finden. Diese würde Koga ihm einräumen und alle anderen von dem jungen Wolf erst einmal fern halten. Masaru sollte selbst wählen, wann er wem von seiner ‘Traumfrau’ erzählen würde. Bis dahin war Koga froh, dass er wusste, wie es in seinem Sohn aussah und wie er ihm helfen könnte.
 

“Siehst du, Mama... Papa hat recht... eines Tages werde ich in Begleitung hier erscheinen”, zwinkerte Masaru seiner Mutter zu und diese seufzte erneut, ehe sie nickte.
 

“Na gut... wie wäre es damit, ich bringe deinen Koffer hinein und Papa und du holen die Pakete”, schlug Ayame den Männern vor. Damit schien sie ihrem Sohn ein gutes Angebot gemacht zu haben, denn er grinste breiter und nickte eifrig.
 

“Perfekte Idee, Mama”, meinte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange, ehe sie seinen Koffer nahm und ihn zu seinem Haus schob, welches er mittlerweile seit gut 50 Jahren besaß. Er teilte sich dieses mit Hitomi und Aidan, wenn die beiden ebenso beim Rudel waren.
 

Oftmals wurde er von seinen jüngeren Brüder aufgezogen, da er das Paar nun mal bei ihrem Akt hören könnte. Doch er grinste immer wieder und zuckte nur mit den Schultern. Seine Brüder vergaßen, dass Hitomi und Masaru nicht dumm waren und die Schlafzimmer schalldicht geordert hatten. Aus diesem Grund störte es ihn nicht, sein Haus mit den beiden zu teilen. Zudem waren sie nicht so oft da, weshalb es nicht so schlimm für den ältesten Wolfsbruder war. Außerdem war Aidan sehr gut darin zusätzlich alles andere zu überdecken, sodass Masaru nie bemerkte, sobald das Paar intimer wurde. Blöd war er auch nicht, denn er wusste genau, was die beiden hinter ihrer verschlossenen Zimmertür trieben, und er gönnte es ihnen.
 

Insgeheim hoffte er, dass sie schon bald Nachwuchs bekommen würde. Zu gut wusste er, wie sehr Hitomi ebenfalls ein Kind haben wollte. Vor allem aber hätte es den Vorteil, dass er die Aufmerksamkeit seiner Mutter für ein paar Jahre zu dem Enkel lenken würde. Damit würde sie ihn nicht weiter nerven können. Er liebte seine Mutter, das war keine Frage, jedoch war sie manchmal ziemlich anstrengend. Natürlich wollte er ebenso eigene Kinder, aber diese würde er nur mit seiner rothaarigen Schönheit wollen. Solange er sie nicht gefunden hatte, wollte er definitiv nichts von diesem Thema hören. Bis dahin musste sich nun mal auch seine Mutter gedulden.
 

Zusammen mit seinem Vater hatte Masaru all die Bestellungen aus dem Haus geholt und grinste immer mehr. Es waren wahrlich viele und er hörte das amüsierte Lachen von Koga, da die Kinder alle ihnen zusahen und aus dem Staunen gar nicht heraus kamen. “So viele Pakete!”, rief Lilly aus und hatte wahrlich große Augen.
 

“Natürlich... wir werden all dies brauchen”, meinte Masaru, nachdem er einen größeren Karton abgestellt hatte.
 

“Und wozu all das?”, hakte Yusei neugierig nach.
 

“Ihr wisst doch, was bald für ein Feiertag sein wird”, begann der ältere Wolf und die Kinder gaben ein einstimmiges ‘Ja’ von sich. “Aber hier sieht es nicht so aus, als wenn das Weihnachtsfest vor der Tür stehen würde”, sprach er weiter und sah in große Kinderaugen. Scheinbar hatten sie diesen Standpunkt nun ebenfalls begriffen, denn ein ‘Oh’ entkam aus der Kinderschar. “Und deshalb... habe ich vieles hier her bringen lassen, damit wir zusammen jedes Haus und die Dorfmitte dekorieren können”, erklärte er nun den Kindern, was sich in den Paketen befand.
 

“Oh ja! Dekorieren”, kam es begeistert von seiner kleinen Schwester, die direkt in die Hände klatschte und schon mehr als bereit dafür war.
 

“Sehr gut... Papa wird uns einen Baum besorgen und wir bereiten alles weitere schon mal vor. Angefangen von den Lichterketten an den Häusern”, erklärte er, denn das würde am meisten Zeit brauchen. Schließlich machten sie all das ohne ihre Wolfsfähigkeiten. Lediglich um auf die Dächer zu kommen, sprangen sie rauf, da sie hier nicht von Fremden gesehen werden konnte. Es war immer ein schönes Erlebnis für alle beteiligten und sogar die kleinsten konnten helfen. Denn sie entschieden, wohin die Ketten angebracht wurden und wie viele noch dazu kommen sollten.
 

Zwar waren sie dadurch einige Stunden beschäftigt, doch zum Abend hin waren alle Rudelhäuser und einige Bäume voll mit den Lichterketten. Sie würden den Einbruch der Nacht nutzen, um diese aus zu probieren. Danach sollten sie sehen, ob sie noch welche brauchen würden, um es noch festlicher zu gestalten. Koga hatte eine große Tanne geholt, die mindestens sechs Meter hoch war. Zusammen mit Masaru hatte er diese sicher in der Mitte des Dorfes platziert. Sie hatten sie zusätzlich stabilisiert, damit sie nicht umkippen konnte. In den nächsten Tagen würden sie weiter dekorieren und auch den Baum schmücken. Zum Schluss würde Masaru noch etwas Kunstschnee besorgen, welchen er für Heiligabend und die Weihnachtstage einsetzen würde.
 

Während Masaru die Kinder ablenkte, konnten deren Eltern sich um die Geschenke kümmern, welche sie bei Masaru im Haus hinterließen. Sie hatten alle beschriftet und sie in dem Arbeitszimmer sorgfältig gestapelt. Vom 24. Dezember auf den 25. würden Aidan und Masaru diese unter dem Baum verteilen, damit die Kinder am Weihnachtsmorgen gleich nach ihren Geschenken schauen konnten und diese auspacken würden. Zudem hatten einige Frauen sich zusammen geschlossen und besprachen das Weihnachtsessen. Sie planten erneut einige Tische neben dem Weihnachtsbaum zu stellen, um alle gemeinsam essen zu können. Das wurde mit der Zeit ihre Tradition und daran würden sie sicher noch einige Jahre dran fest halten.
 

Fast schon erschöpft lehnte sich Masaru ein wenig zurück, nachdem er mit seiner Familie bei seinen Eltern gegessen hatte. Wie üblich hatten sie sich ins Wohnzimmer zurück gezogen. Während Ayame und Koga zusammen auf der einen Sofaseite saßen, war Masaru in der Mitte der Zwillinge auf der anderen Seite. Sie hatten ihn sehr vermisst, weshalb sie nun an ihm klebten. Doch das störte ihn absolut nicht, denn er liebte Lilly und Yusei. Die beiden plapperten aufgeregt von dem vergangenen Ausflug, bei dem sie bei dem nördlichen Rudel waren. “Es war so toll, Masa”, strahlte Lilly ihn an.
 

“Ja und die Tochter von Heiler Liam war diesmal dabei”, fügte Yusei an und nun musste Masaru leicht schmunzeln.
 

“Tatsächlich?”, hakte er nach und blickte zu den beiden hin und her. Diese nickten eifrig.
 

“Ja, sie war tatsächlich da”, lachte Koga und brachte damit seinen ältesten Sohn ebenfalls zum Lachen.
 

“Scheinbar verpassen wir uns ständig”, amüsierte sich Masaru, denn bislang war sie nur an den Tagen dabei, wenn er nicht konnte. Fast könnte man meinen, dass sie ihn meiden würde, doch das war absoluter Quatsch.
 

“Scheint so... sie war gerade bei ihren Eltern zu Besuch und wollte unbedingt mit. Sie mag Kinder genauso gern wie du”, kicherte Ayame und stand auf. “Wir haben dir ein paar Bilder von dem Wochenende gemacht, damit du wenigstens ein wenig das Gefühl hättest, mit dabei sein zu können”, lächelte sie ihren Sohn an und holte einen ganzen Stapel Fotos heraus, ehe sie diese Masaru gab.
 

“Oh... dann waren die Kids gut versorgt”, freute sich Masaru und ignorierte gekonnt die Anspielung seiner Mutter. Wenn es nach ihr gehen würde, würde sie ihn wohl mit der nächstbesten einfach verheiraten. Aber das wollte er nicht. “Da bin ich nun gespannt”, meinte er und begann die Bilder durch zu sehen.
 

Zu jedem Foto konnten die Zwillinge noch alles haargenau erzählen. Es gab auch ein Bild von den Kindern, die gerade mit den Erwachsenen hinunter schlitterten. Sie waren alle in Vollmontur, weshalb er nicht jeden Einzelnen erkennen konnte. Aber Lilly erinnerte sich noch genau, wer was an hatte, und damit konnte sie ihn aufklären, wer zu sehen war. Immer wieder staunte er darüber, wie leicht es ihr fiel, sich all das zu merken. Diesmal waren wirklich alle Kinder mit dabei und sogar Liam’s Tochter. Das war schon sehr interessant. Weiter blätterte Masaru die Bilder durch und blieb einem davon hängen. Seine Augen weiteten sich, als er die roten Haare darauf sah.
 

Könnte das möglich sein?, brannte in ihm der Gedanke. Er hatte so eben eine junge Frau entdeckt, die mit dem Rücken zur Kamera stand. Sie hatte feuerrotes Haar.
 

“Oh... das ist sie, Masa... aber man sieht sie nicht so gut”, grummelte Lilly und Yusei nickte.
 

“Ja, das ist die Tochter... aber den Namen habe ich vergessen”, schmollte Yusei und Masaru schmunzelte über diese Reaktion. Scheinbar hatte Liam’s Tochter die Gunst der Zwillinge im Sturm erobert.
 

“Verstehe... sie scheint nett zu sein, wenn ihr sie mögt”, merkte er daher an.
 

“Sie ist sehr nett”, strahlte Lilly und plapperte schon wieder darauf los.
 

Aufmerksam hörte er ihr zu und verwarf seinen ersten Gedanken wieder. Sie konnte unmöglich seine Unbekannte sein, denn sie war eher in Europa unterwegs in den letzten Jahrzehnten. Dort hatte sie ihre Ausbildung als Heilerin vervollständigt und möchte nun mehr mit Kindern arbeiten. Allein aufgrund dieser Information konnte er sich sehr gut denken, dass sie sehr gut mit Kindern umgehen konnte. Das war in seinen Augen etwas Wertvolles. Viele vergaßen oftmals, dass Kinder unterschiedlich waren und die Aufmerksamkeit immer wieder mal brauchten, um auch daran wachsen zu können.
 

Erst als die beiden zu müde wurden, brachte Masaru sie ins Bett und las ihnen noch eine Geschichte vor. Diese Augenblicke vermisste er sehr, seit er nicht mehr zu Hause wohnte. Aber er wollte ebenso mit seinen Aufgaben lernen und daran wachsen. Lächelnd verließ er das Zimmer der Zwillinge und sah noch einmal ins Wohnzimmer. Da seine Eltern aber nicht mehr dort waren, blickte er in die Küche hinein und schmunzelte. Vermutlich haben sie sich auch zurück gezogen. Sie waren einfach unglaublich, denn sie liebten sich heute noch genauso wie damals. Solch eine Liebe wollte er ebenso für sich haben. Bald... werde ich sie finden., machte er sich Mut.
 

Noch schrieb er eine Nachricht an seine Eltern, die er an den Kühlschrank mit einem Magneten befestigt hatte. Sie sollten sich keine Sorgen machen, wenn sie ihn suchen sollten. Zwar glaubte er nicht, dass sie ihn vermissen würden, da sie sich nun ihre Zweisamkeit gönnten, aber er ging dahingehend immer auf Nummer sicher. Danach machte er sich auf den Weg in sein Haus und begutachtete sein Arbeitszimmer. Es war schon sehr gut gefüllt, weshalb er die Geschenke etwas umräumte, um mehr Platz zu schaffen. Bestimmt würden da noch einige in den nächsten Tagen dazu kommen. Lächelnd machte er sich Bettfertig und schrieb kurz seinen Freunden, dass er bereits mit der Dekorierung beschäftig sei, denn sie sollten sich auch nicht wundern, wenn er nicht antworten würde.
 


 

Zeitgleich kümmerten sich auf dem anderen Kontinent die Brüder darum, dass die große Tanne auf dem Tempelgelände sicher stehen würde. Das war ihnen wichtig gewesen, denn niemand sollte sich über die Feiertage verletzten. Kagome konnte nicht viel helfen, da sie wirklich eine beachtliche Kugel tragen musste. Aber das störte die anderen weniger als sie selbst. Sie kam sich teilweise unnütz vor, doch ihre Mama lenkte sie sehr gut ab. Immerhin sollte noch gebacken werden. Neben der traditionellen Weihnachtstorte hatte Manami sich vorgenommen einige Plätzchen zu machen. Dafür kam ihr die Hilfe von Kagome und Rin Recht. So konnten sie einiges fertig machen, bevor Sesshomaru mit Rin zu ihren Eltern aufbrechen würde.
 

Dem Paar war es wichtig, das Tempelgelände noch für das Fest vor zubereiten, ehe sie fahren würden. Sie kannten beide Kagome und ihre Ungeduld, aber in ihrem Zustand war es nun mal nicht mehr so einfach, wie noch vor einem Jahr. Daher hatten sie ihnen gesagt, dass sie helfen würden und da Sesshomaru darauf bedacht war, dass Rin ebenfalls nicht mehr so schwer hob, hatten Inu und er die beiden Damen in Manamis Obhut überlassen. Man könnte meinen, dass sie vielleicht übertrieben, doch Kagomes Mutter verstand die beiden. Eine Schwangerschaft war für Männer noch einmal etwas ganz anderes als für Frauen. Sie hatten mehr Ängste und Sorgen, da sie keinerlei Hormone bekamen, die sie auf das Kommende vorbereiten würden.
 

Daher war sie weniger streng mit den beiden Brüdern als ihre Gefährtinnen, wenn sie dachten, dass die beiden übertrieben. Manami war sich sicher, dass es mit der zweiten Schwangerschaft ganz anders aussehen würde. Sowohl bei dem Verhalten der Frauen als auch bei den Brüdern. Für sie war es ein Leichtes beide Parteien zu verstehen, immerhin war ihr Mann damals nicht anders gewesen. Sie hatte sich sehr darüber gefreut, als Rin ihr eröffnete ebenfalls Nachwuchs zu erwarten. Sie gönnte dies Sesshomaru und Rin sehr. Nun würde sie dafür sorgen, dass sich die Männer auf die Dekoration konzentrieren konnten und die Damen sich nicht nutzlos fühlten. Das war nämlich in der Zeit der Schwangerschaft zu 50 Prozent die größte Sorge einer werdenden Mutter.
 

Anfangs waren Kagome und Rin nicht davon begeistert, dass ihre Männer sie zum Haus führten. Jedoch hatte Manami die beiden schnell mit dem Backfieber angesteckt. Allein die Aussicht auf die leckeren Naschereien war schon Grund genug, welche zu machen. Schnell wurde der Tag immer schöner und die drei Frauen zauberten so einige Leckereien. Sogar eine Weihnachtstorte für Rins Eltern hatten sie gemacht. Manami wollte den beiden unbekannterweise ein schönes Fest wünschen. Obwohl Weihnachten eben in Japan kein besonderes Fest war, so fand es mit den Jahren immer mehr Anklang, dass man diese als Familie gemeinsam verbrachte. In den Augen der älteren Frau gehörte Rins Familie nun ebenfalls zu ihnen.
 

Auf diese Weise sah Rin das ebenfalls und freute sich, dass sie in Manami eben eine wertvolle Person dazu gewonnen hatte. Je später der Tag wurde, umso mehr wurde fertig gemacht und nebenbei kochten die Drei das Abendessen für sie alle. Bestimmt würden die Männer großen Hunger haben, nachdem sie den ganzen Tag draußen verbracht hatten. Kagomes Großvater hatte ebenso mitgeholfen den Hof auf Fordermann zu bringen und Sota hatte den Weihnachtsschmuck aus der Abstellkammer herausgeholt. Sie waren tatsächlich ein eingespieltes Team und hatten sogar fast alles fertig bekommen. Es fehlte nur noch den Baum zu schmücken, wobei sie die Lichterketten dort bereits angebracht hatten.
 

“Das sieht schon sehr gut aus”, meinte Sota begeistert und sah sich mit den anderen um.
 

“Das finde ich auch... wollen wir Kago, Rin und Manami holen, um ihnen das zu zeigen?”, schlug Inu vor und Sesshomaru nickte zustimmend.
 

“Das sollten wir machen... sie werden sicher Augen machen”, strahlte Sota und rannte schon zum Haus los.
 

Amüsiert folgten die Brüder dem Jungen und Kagomes Großvater nickte zufrieden. Es sah wirklich wundervoll aus und so würden bestimmt ein paar mehr Menschen zu den Feiertagen den Tempel besuchen. Sie würden erneut einen Punschstand machen, damit sich die Leute auch aufwärmen konnte. So wie er Manami kannte, würde sie sicher auch wieder ein paar Häppchen bereit halten. Mittlerweile waren sie beide ebenso eingespielt und sorgten sich sehr gut um die Besucher, sodass sie jedes Jahr gerne wieder kamen. Aber nicht nur zu den Weihnachtstagen, sondern auch zum Neujahr und ebenso zu den anderen Festen. Das erfreute den alten Mann sehr, vor allem die Tatsache, dass Sota in seine Fußstapfen treten wollte. Damit würde der Tempel weiterhin in Familienbesitz bleiben.
 

Es dauerte nicht lange und er hörte schon die Stimmen der anderen und lächelte seine Schwiegertochter, Enkelin und Rin an. “Und... was sagt ihr? Haben wir das gut gemacht?”, fragte er bei ihnen nach.
 

Mit großen Augen sah sich Kagome um und schniefte leicht. “Das sieht noch schöner als letztes Jahr aus”, brachte sie gerührt hervor und drückte Inus Hand, die ihre fest gehalten hatte. Der Hanyou wollte sichergehen, dass sie nicht ausrutschen würde, daher hatte er ihre Hand zuvor in seine genommen.
 

“Das sieht unglaublich aus”, staunte auch Rin und Manami nickte anerkennenden.
 

“Sehr gut... damit werden wir morgen noch den Baum dekorieren und wir sind fertig”, freute sie sich, da dies nun mal eine Menge Zeit forderte. Es war sehr gut, dass dies so schnell alles vorbereitet war. “Ich danke euch dafür”, lächelte sie die Inubrüder an, die abwunken.
 

“Das haben wir gerne gemacht und werden es immer wieder tun”, zwinkerte Inu seiner Schwiegermutter zu und sie kicherte leise.
 

“Ich nehme euch da bei Wort”, grinste sie und einen Moment gönnten sie sich, den Anblick der Lichterketten zu genießen und zu bewundern. Mit der letzten Dekoration würde der Baum noch mehr strahlen und danach würde Manami noch ein paar Bilder machen, denn diesmal strahlte ihre Tochter mit den Sternen um die Wette.

Weihnachten bei den Higurashis

Seit dem Abendessen mit Kagomes Familie waren einige Tage vergangen. In diesen hatten sie das Gelände fertig gemacht und auch der Baum war dekoriert. Sogar bekam Manami ihre Fotos und freute sich sehr, dass dies alles so gut geklappt hatte. Sie bestand darauf nächstes Jahr alle zusammen hier zu haben, um ein schönes Familienbild zu machen. Zwar fanden das die Brüder sehr amüsant, doch sie würden schauen, ob sie ihr diesen Wunsch erfüllen könnten. Sie verdankten ihr gerade eine Menge, denn sie nahm sich die Zeit beide Paare auf zu klären, was es hieß, schwanger zu sein, und dass gewisse Ängste und Sorgen normal, vor allem waren diese notwendig.
 

Nur so lernte man den Körper einer Schwangeren besser kennen und konnte sich gegenseitig stärken und den Halt geben, den man brauchte. Viele bedachten diese Tatsachen nicht, weil sie sich eben nicht in die Situation hinein versetzen können. Doch Manami war sich sicher, dass die Männer, aber auch die Frauen das nun eingesehen haben. Beide Seiten sollten mehr miteinander reden, um die Beweggründe zu verstehen. Gemeinsam konnte man die Ängste leichter beiseite schaffen und sich auf das Wichtigste besinnen, denn eine Schwangerschaft war ein wundervolles Erlebnis und dies ollten Mütter und Väter gleichermaßen genießen können. Die ältere Frau war froh, dass sich die Paare etwas mehr entspannt hatten, nachdem sie gesprochen hatten und einen Kompromis gefunden hatten.
 

Da auf dem Tempelgeländer schon am dritten Tag alles vorbereitet war, machten sich Rin und Sesshomaru fertig, um zu ihren Eltern zu fahren. Sie packten ihre Taschen, verfrachteten sie sogar in den Wagen und ließen die Geschenke für Kagome, Inu und ihre Familie bei Manami. Sie wollte zwar ihres nicht annehmen, doch Sesshomaru hatte sehr gute Argumente, weshalb sie sich bedankte und den beiden nach den Feiertagen ihre Geschenke geben würde. Rin kicherte leise und nickte zustimmend. Denn sie wollte den beiden etwas Besonderes schenken, aber dafür brauchte sie noch etwas Zeit. Für Rins Eltern hatte Manami noch eine der Torten mitgegeben, die sie extra in eine Kühlbox verpackt hatte, damit sie auch heil drüben ankommen würde.
 

Am Freitagmittag standen beide Paare in der Garage bei den Autos und verabschiedeten sich gerade von einander. Es war zwar irgendwie komisch, dass die Brüder den Feiertag getrennt verbrachten, doch das in diesem Jahr nicht anders möglich. Sie wollten die Pläne der anderen nicht zu sehr auf den Kopf stellen. Das nächste Weihnachtsfest würde bestimmt ganz anders aussehen, denn Manami hatte sie auf eine wunderbare Idee gebracht. Alle zusammen diesen besonderen Tag zu verbringe wäre genau richtig für den Nachwuchs der beiden Brüder. Auf diese Weise würden sie ihren Zusammenhalt als Familie nur noch mehr bestärken und das würde sicher den Damen der Runde sehr gefallen. Da waren sich die Brüder sicher.
 

“Kommt gut drüben an und meldet euch bitte bei uns”, sprach Kagome und Rin nahm sie liebevoll in die Arme.
 

“Natürlich melden wir uns, sobald wir bei meinen Eltern sind”, antwortete Rin lächelnd und drückte ihre Freundin und Schwägerin sanft an sich. “Und ihr passt auf den kleinen Mann auf und sagt uns sofort Bescheid, wenn er beschließt auf die Welt zu kommen”, wisperte sie, denn Kagome war schon ziemlich rund. Lange würde der Kleine nicht mehr auf sich warten lassen. Da war sich Rin sicher, da die Miko so aus sah, als würde sie jeden Moment platzen.
 

“Das machen wir”, lächelte Kagome mit roten Wangen und streichelte über ihren Bauch. “Grüße deine Familie lieb von uns”, fügte diese noch an und Rin nickte eifrig.
 

Inu schmunzelte leicht und war genauso gespannt, wann ihr Sohn sich auf den Weg machen würde das Licht der Welt zu erblicken. Beide hatten bereits Hitomis Nummer auf Kurzwahltaste, denn sobald es soweit wäre, würde es vielleicht ganz schnell gehen. Schließlich konnte man nie vorher sagen, wie lange die Wehen andauern würden. Daher wollten sie auf Nummer sicher gehen. Zumal Kagome eine gewisse Sicherheit dank der Ärztin hatte und sich dadurch weniger stressen würde. Immerhin war Stress zu diesem Zeitpunkt wie pures Gift. Inu war schnell klar, dass er im bei einem Notfall während der Geburt nicht viel tun konnte. Natürlich konnte er Kagome halt geben und es war wichtig, aber alles weitere lag in ihrer und Hitomis Macht.
 

Natürlich war der Beistand ein wichtiger Teil bei der Geburt, doch im Ernstfall wäre er wohl kaum eine große Hilfe für seine Frau. Dies sorgte bei ihm für einen flauen Magen und er hatte wirklich Angst um sie. Schnell schüttelte der den Gedanken ab, denn er war mit diesen viel zu weit weggedriftet. Er vertraute Hitomi und auch Kagome, es wird sicher alles gut gehen. Daher machte er sich keine weiteren Gedanken mehr und sah seinem Bruder und seiner Schwägerin nach, die gerade in den Wagen stiegen. Er war froh, dass er sich erst einmal auf das Weihnachtsfest konzentrieren konnte. Danach würde die Vorbereitung zum Jahreswechsel anstehen und natürlich die Party selbst. Deshalb beschloss er sich erst dann sorgen zu machen, sobald die Wehen einsetzen würden.
 

Kurz winkte er dem Auto seines Bruders nach und blickte dann zu seiner Frau. “Sollen wir gleich zu deiner Mama los oder möchtest du dich noch kurz aus ruhen?”, fragte er sie lächelnd, damit sie eine Wahl treffen konnte.
 

“Hm”, überlegte sie ein paar Momente. “Wir können gleich fahren. Wie wollen heute schon einen Teil des Essens vor bereiten”, meinte sie mit einem Lächeln. Ihre Mutter hatte sich in den Kopf gesetzt etwas ganz Besonderes auf den Tisch zu zaubern und da müssten sie einiges einlegen und richtig ziehen lassen, bevor der Geschmack sich entfalten konnte. Sie hatte sich sogar Tipps von Sesshomaru geholt gehabt.
 

“Verstehe... aber falls du müde wirst...”
 

“Sage ich dir Bescheid und lege mich auch hin”, unterbrach Kagome ihn und versicherte ihm lächelnd, dass sie auf sich achten würde.
 

“Gut... und ich helfe euch, wo ich kann”, fügte er an und war froh, dass seine Schwiegermutter sie sicher nichts Schweres machen lassen würde. Für diese Dinge war schließlich er dabei und würde sich darum kümmern.
 

“Ich glaube... Großvater wollte noch etwas im Souvenirladen umräumen”, erinnerte die Miko ihn, nachdem es ihr in den Sinn kam. Sie hatte das irgendwie am Rande am Vortag mit bekommen.
 

“Stimmt... da war etwas. Ich frage ihn, sobald wir da sind”, versprach er ihr und führte sie zum Wagen.
 

Kaum waren sie am Auto, schon öffnete er ihr die Tür und ließ sie einsteigen. Direkt umrundete er das Fahrzeug und stieg ebenfalls ein. Beide schnallten sich an und Inu vor los. Der Weg führte sie beide direkt zum Tempelgelände und er parkte wie gewohnt auf dem Parkplatz am Treppenaufgang. Den Motor machte er aus und verließ das Auto, nur um zu Kagomes Seite zu gehen und ihr aus dem Wagen zu helfen. Die Tür öffnete er, bot ihr seine Hand an und lächelte, als sie diese dankend an nahm. Gleich zog er sie sanft hoch zu sich und sie lehnte sich an ihn. “Danke dir... es fällt mir immer schwerer”, meinte sie zaghaft und er wusste genau, was sie damit meinte.
 

“Mach dir keinen Kopf, Juwel... nur noch drei Wochen bis zum errechneten Termin”, machte er ihr Mut, denn dieser war auf Mitte Januar fest gelegt.
 

“Aber... du hilfst mir schon so viel und vor allem trägst du mich seit Wochen die Treppen hinauf. Irgendwie wird das wohl zur Gewohnheit”, schmunzelte sie leicht.
 

“Ach was”, winkte er gleich ab und streichelte sanft über ihren Rücken. “Zumal habe ich das schon früher getan und das sogar gerne, Juwel”, meinte er und sie sah blinzelnd zu ihm. “Also ändert sich für mich doch nichts”, grinste er.
 

“Dafür, dass du das gerne getan hast, hattest du dich aber ziemlich oft beschwert”, kicherte sie leicht provozierend. Sofort zuckten seine Mundwinkel noch mehr.
 

“Ich habe es eben nicht gerne zu gegeben”, gestand er und brachte sie zum Kichern. Genau wegen solcher Aussagen liebte sie ihn jeden Tag ein Stückchen mehr. Geschickt hatte er sie hochgehoben und brachte sie mit gemütlichen Schritten nach oben.
 

Tatsächlich war sie nach wie vor federleicht für ihn, obwohl sie ihm da wohl widersprechen würde. Jedoch war es für den Hanyou ein Leichtes sie zu tragen und das würde er immer und überall tun. Oben angekommen, ging er noch ein paar Schritte weiter und ließ sie wieder auf den Boden auftreten. Der Weg war gut gestreut, weshalb keine Gefahr bestand, dass sie ausrutschen könnte. Dennoch bot er ihr seinen Arm an, welchen sie direkt an nahm und sich bei ihm unter hakte. Gemeinsam folgten sie dem Weg zum Hauseingang, wobei Kagome natürlich ihren Blick über das Gelände schweifen ließ. Es war wirklich festlicher nun und würde sicher den Besuchern gefallen.
 

An der Tür klingelten sie und mussten nicht lange warten, bis Manami die Tür öffnete. Sie ließ die beiden direkt hinein und so zogen sie sich ihre Schuhe und Jacken aus. Mal wieder half Inu seiner Frau und gab ihr einen süßen Kuss, ehe er sich bei seiner Schwiegermutter erkundigte, wo denn der Großvater gerade war. “Er ist mit Sota bereits drüben im Laden”, erklärte sie ihm und er nickte.
 

“Ich gehe rüber und helfe ihnen... falls ihr mich braucht, dann ruft mich bitte”, entgegnete Inu.
 

“Wir werden erstmal alles schneiden und einlegen... dann werden wir Hilfe brauchen, die großen Schüsseln nach draußen zu bringen”, klärte die ältere Dame ihn auf.
 

“Ah... dann habe ich Zeit den beiden zu helfen”, rechnete sich Inu aus, dass die Frauen sicher drei oder gar vier Stunden brauchten, bis sie so weit wären.
 

“Korrekt... also bis später”, kicherte Manami. Schmunzelnd blickte der Hanyou zu ihr und Kagome lachte leise. Er gab ihr noch einen Kuss und ging zum Laden, um Sota und Kagomes Großvater zu helfen.
 

“Womit fangen wir am besten an, Mama?”, wollte Kagome wissen, nachdem ihr Mann aus der Tür war.
 

“Erst einmal... kochen wir Tee... für uns beide und für die Jungs”, grinste die ältere Frau. Sie vermutete, dass nicht nur sie bei der Arbeit durstig werden würden.
 

“Gut... fangen wir damit an”, lächelte Kagome und watschelte regelrecht rüber in die Küche, um dort mit ihrer Mutter das Teewasser auf zu stellen. Dazu holten sie noch zwei Kannen, in denen sie unterschiedliche Sorten aufbrühten. Für sie beide etwas Beruhigendes und für die Männer etwas Fruchtiges.
 

Kaum war das erledigt, holte Manami alles heraus, was sie brauchten, und Kagome machte es sich auf einem der Esszimmerstühle bequem. Gemüse schneiden konnte sie zum Glück noch. Bei allen anderen Arbeiten war entweder ihr Bauch im Weg oder sie konnte nicht lange stehen, weil ihr die Füße in letzter Zeit sehr schmerzten. Daher achtete wohl ihre Mutter auch darauf, dass sie nur das Gemüse schnitt. Das war aber auch die Hauptaufgabe, denn Manami wollte unbedingt Kim Chi und eingelegtes Gemüse machen. “Das wird wirklich viel Zeit in Anspruch nehmen”, meinte Kagome und ihre Mutter zuckte mit den Schultern.
 

“Schon möglich, aber du weißt doch, wie gerne dein Großvater dies ist und Sota ebenso”, erklärte sie der Schwangeren. Diese nickte und machte sich gleich an die Arbeit, um die benötigte Menge an Kohl, Karotten, Paprika, Rettich und weitere Sorten dafür zu schneiden.
 

Die gesamte Vorbereitung hatte sie alle noch weitere zwei Tage gekostet, aber das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen. Manami hatte alles zubereitet, was sie wollte und sogar besonderes Fleisch besorgt. Kagome schmunzelte immer wieder über den Eifer ihrer Mutter. Sie war wie ein kleiner Wirbelwind und das erfreute die Miko sehr. Denn so hatte sie ihre Mutter schon lange nicht mehr erlebt. Scheinbar freute sie sich genauso sehr wie Kagome selbst auf die gemeinsamen Tage mit der Familie. Inu hatte sich, wie besprochen, um die schweren Dinge gekümmert. Zudem hatte er mit Sota und Kagomes Großvater den Laden umgeräumt, damit alles einfacher zugänglich war.
 


 

Mittlerweile war der 24. Dezember gekommen. Sobald Kagome wach war, fuhren Inu und sie zum Tempelgelände. Den Tag wollte die Schwangere bei ihrer Mutter verbringen. Das machte Inu nichts aus, denn so konnte er noch Sota etwas helfen mit den Besuchern klar zu kommen. Bis 15 Uhr war noch reger Betrieb auf dem Gelände und danach wurde es um einiges ruhiger. Da kamen die Jungs auch mal dazu durch zu atmen. “Und das macht ihr jedes Jahr?”, wunderte sich der Hanyou.
 

“Ja... es macht Spaß und viele wollen dieses Fest kennenlernen. Andere machen hier Urlaub und können an diesem Tag das heimische Fest noch erleben”, erklärte der junge Mann und Inu stellte fest, dass Sota wirklich erwachsen geworden war.
 

“Unglaublich... ich bin nur nach diesen Stunden völlig Ko”, lachte Inu leise und Sota stimmte mit ein.
 

“Das erfordert alles Übung... aber nun komm... wir wollen alles noch schnell aufräumen und dann können wir drinnen mit dem Essen und der Torte beginnen”, kicherte der Junge und sofort machten sie sich an die Arbeit.
 

Pünktlich zum Abendessen waren alle am Tisch. Sogar waren die Jungs etwas früher da, um Manami und Kagome beim Tisch decken zu helfen. Es war wirklich ein schönes Beisamensein der Familie. Immer wieder beobachtete Inu seine Frau und lächelte, denn sie schien glücklich zu sein und genau das war ihm am Wichtigsten. “Das Essen ist einfach ein Gedicht”, schwärmte Kagomes Großtvater.
 

“Das freut uns sehr, Opa”, lächelte Kagome ihn sanft an und Manami erfreute sich an dem Kompliment genauso.
 

“Das habt ihr wirklich sehr gut gemacht”, lobte nun auch Inu und Sota nickte eifrig, da er gerade den nächsten Bissen in den Mund gestopft hatte. Das brachte alle anderen sofort zum Lachen.
 

Nach dem Essen räumten Inu und Sota auf, während Manami den Tee ins Wohnzimmer brachte und Kagome mit ihrem Opa schon rüber ging. Es war wirklich ein super Zusammenspiel. Daher war alles schnell erledigt und sie konnten alle gemeinsam den Tee und die Weihnachtstorte mit den Plätzchen genießen. Dabei unterhielten sie sich über alles mögliche und Kagome schickte noch schnell eine Nachricht an das Wolfsrudel, Shippo und Ai und ebenso an Rin und Sesshomaru. Sie wünschte ihnen einen schönen Abend im Schoss der Familie, denn das war der tiefere Sinn dieses Festes. Eine wichtige Botschaft für die neue Generation, die sie schon bald ihrem Sohn ebenfalls vermitteln würde.
 

“Da wir nun alle gesättigt und gestärkt sind... habe ich noch für jeden eine Kleinigkeit”, lenkte Manami die Aufmerksamkeit auf sich. Überrascht blinzelte Kagome und blickte zu ihrer Mutter.
 

“Aber... du hast doch schon gekocht”, meinte sie und Manami schmunzelte leicht.
 

“Wir haben gekocht, Kago”, merkte sie an und erhob sich, um die Gegenstände zu holen, die sie für ihre Familie besorgt hatte.
 

“Dennoch hätte es nicht sein müssen, Manami”, meinte Inu sanft, da er genau wusste, was Kagome meinte.
 

“Ich weiß, doch ich wollte es”, grinste die Hausdame und reichte erst ihrem Schwiegervater das Geschenk.
 

“Danke dir”, kam es von ihm und er öffnete natürlich direkt das Geschenk. Es war ein Bilderrahmen mit einem schönen Familienfoto, welches sie vor ein paar Tagen geschossen hatte. “Wow... du hast es schon entwickelt?”, staunte er nicht schlecht.
 

“Natürlich... das war mir wichtig... so wirst du uns alle immer bei dir haben”, lächelte Manami ihn an und erneut bekam sie seinen Dank.
 

Als nächstes erhielt Sota sein Geschenk. Für ihn hatte Manami ein Videospiel und ein Buch seiner Lieblingsreihe besorgt. Darüber hatte er sich besonders gefreut und ihr mit einem Kuss auf die Wange gedankt. Diesen Moment hatte Kagome für ihre Mama festgehalten, denn sowas machte Sota nicht mehr allzu oft. Nun ja, er war in seinen Augen auch schon zu alt dafür. Das brachte Kagome oft zum Lachen, da sie genau wusste, dass man dazu niemals zu alt sein konnte. Immerhin war das einer der wenigen Wege seiner Mutter zu zeigen, dass man sie lieb hatte.
 

Sie nahm sich vor, sobald ihr Sohn auf der Welt war, mit Sota zu sprechen. Er musste das nicht machen, wenn andere dabei waren, aber hin und wieder ihrer Mutter zeigen, wie lieb er sie hatte, sollte eigentlich drin sein. Sie war so in ihren Gedanken versunken, dass sie das Geschenk vor ihrer Nase erst viel später bemerkt hatte. Blinzelnd sah sie auf und Manami lächelte sanft. “Das ist für euch drei”, zwinkerte sie und meinte damit den Kleinen ebenfalls.
 

“Danke, Manami”, lächelte Inu und stupste seine Frau an, dass sie aufmachen sollte.
 

“Oh... ja... danke, Mama”, kam es von der Miko und sie machte das Geschenk auf. Dabei wurden ihre Augen immer größer. “Mama... wie... ich meine... wann?”, fragte sie verdutzt und besah sich das liebevoll genähte und bestickte Deckchen. Es war definitiv für ihren Sohn gedacht, denn es war blau und hatte sowohl einen Bogen eingestickt als auch Inus Schwert Tessaiga.
 

“Ich habe es erst vor ein paar Tagen fertig bekommen... sobald der kleine Mann da ist, werde ich auch seinen Namen einsticken”, lächelte Manami ihre Tochter an.
 

“Danke, Mama... das ist so ein schönes Geschenk”, schniefte Kagome und Inu neigte seinen Kopf zum Dank.
 

“Aber da ist noch mehr”, kicherte die ältere Dame und mit glasigen Augen blinzelte Kagome.
 

Sogleich öffnete sie die Decke und erblickte drei Armbänder. Sie waren schlicht aus Leder und daran waren drei Platinplättchen angebracht. Auf dem Ersten war ein K in schnörkelnder Schrift zu erkennen. Das in der Mitte war noch frei und das andere beinhaltete ein I. “Oh... das steht für uns drei?”, hakte Inu nach, da er die Buchstaben zuerst entdeckt hatte.
 

“Korrekt... das mittlere Plättchen lassen wir gravieren, sobald mein Enkel da ist und ich weiß, wie ihr ihn nennen wollt”, lächelte Manami die werdenden Eltern an.
 

“Mama... das ist... so schön... danke dir”, weinte nun Kagome total gerührt, weshalb ihre Mutter sie liebevoll in den Arm nahm. Sanft streichelte sie ihr über den Rücken.
 

“Das habe ich gerne gemacht... sollten weitere Kinder folgen... kann man jederzeit weitere Plättchen anbringen”, erklärte sie, denn insgeheim hoffte sie auf weitere Enkel.
 

“Das ist eine schöne Idee von dir, Manami”, lächelte Inu seine Schwiegermutter an.
 

Den Moment nutzte er, um ihnen ebenso die Geschenke zu geben. Denn Kagome und er hatten es sich nicht nehmen lassen, ebenfalls etwas zu organisieren. Für ihren Großvater hatten sie einen neuen Kimono besorgt, der personifiziert war mit den Initialen von seinen Vorfahren. Er sollte den alten Mann schützen und noch weitere Jahre gewähren. Sota erhielt ein nachgebautes Tessaiga in Miniaturform, weil er schon immer von dem Schwert fasziniert war. Manami bekam ein Fotoalbum, welches Kagome liebevoll zusammen gestellt hatte. Von der Kindheit ihrer Mama, bis hin zur Hochzeit, die Geburten von Kagome und Sota und zum Schluss eben Inus und Kagomes Hochzeit, sowie die Schwangerschaft und die letzte Seite blieb noch frei.
 

“Da... kommt dann das erste Bild von dir und deinem Enkel rein”, sprach Kagome und nun war es ihre Mama, die weinen musste. Das war das schönste Geschenk für die liebevolle Mutter und baldige Oma.

Familienfeier bei Hanakuro

Eine ganze Weile hatte es gedauert, bis Manami sich beruhigt hatte. Liebevoll drückte sie das Fotoalbum an ihre Brust und lächelte. “Oh... wartet... Rin und Sess haben noch Geschenke hier gelassen”, meinte sie erhob sich erneut, um diese zu holen. Beinahe hätte sie diese vergessen.
 

“Oh... wir haben unsere ihnen gar nicht mitgegeben für die beiden”, kam es mit großen Augen von Kagome.
 

“Sie bekommen sie, sobald sie wieder da sind, Juwel”, lächelte Inu sie sanft an. Denn sie hatten nur für Rins Familie Kleinigkeiten an Sesshomaru übergeben.
 

“Genau... denn von uns bekommen sie diese ebenfalls später... wie wäre es, wenn ihr zum Kaffee und Kuchen her kommt”, schlug Manami gleich vor, ehe sie verpackten Geschenke an alle verteilte und sich mit ihrem eigenen auf das Sofa wieder setzte.
 

“Das wäre eine sehr gute Idee, Mama”, strahlte nun Kagome, da sie auf diese Weise alle zusammen noch einmal sitzen könnten.
 

Doch für den Augenblick waren sie eher damit beschäftigt, ihre Geschenke aus zu packen. Man hörte nur noch das Rascheln des Papiers, denn Rin hatte es sich nicht nehmen lassen, alles sorgfältig mit einem Geschenkpapier zu umhüllen. Kagomes Großvater staunte, als er den Umschlag aufmachte und darin ein Gutschein für ein Wellnesshotel in Tokio erhielt. Bei der Karte stand dabei: ‘Damit du auch weiterhin fit bleibst, immerhin werden deine Urenkel dich brauchen!’ Darüber musste er herzhaft lachen und berichtete seiner Familie, was sich das andere Paar einfallen ließ. Diese Idee fang Kagome perfekt, denn sie wollte, dass ihre Kinder mit ihm aufwachsen konnten.
 

“Wie cool!”, erklang plötzlich ein Freudenschrei von Sota. Damit zog er die Aufmerksamkeit auf sich.
 

“Was hast du denn?”, wunderte sich Manami.
 

“Schaut Mal... Sess hat mir ebenfalls eine Miniaturform von seinem Schwert geschenkt”, strahlte der junge Mann und Inu grinste breiter.
 

“Wir hatten beide die gleiche Idee”, merkte der Hanyou an. Denn die Brüder waren zusammen bei dem Schmied, um die Schwester in Auftrag zu geben.
 

“Das ist das perfekte Geschenke, bitte sag Sess danke, sobald du ihm schreibst”, meinte der Junge mit einem breiten Grinsen.
 

“Das werde ich machen, Sota”, versprach Inu ihm und lächelte ihn sanft an. Es freute ihn, dass sie Sota scheinbar einen Wunsch erfüllen konnten.
 

“Das war eine wundervolle Idee”, lächelte Kagome und auch Manami konnte dem nur zustimmen.
 

Mit einem Lächeln machten die Frauen nun ebenfalls ihre Geschenke auf. Erneut bekam Manami Tränen in den Augen, denn das andere Paar hatte ihr das Familienbild mit ihnen allen vor dem Baum vergrößern lassen. Der Rahmen war sehr geschmackvoll in einem zarten Silberton gehalten und besaß an zwei gegenüberliegenden Ecken feine geschnörkelten Verzierungen, die an Chrysanthemen erinnerten. “Das wolltest du doch schon immer haben, oder Mama?”, fragte Kagome, da sie Rin den Tipp für das Geschenk gegeben hatte.
 

“Ja... es ist perfekt... und bekommt einen Ehrenplatz über dem Kamin”, strahlte die ältere Damen und erleichtert atmete die Miko durch. “Bitte dankt den beiden auch von Opa und mir”, lächelte sie und zustimmend nickte Inu.
 

“Natürlich... sobald wir daheim sind, schreibe ich den beiden... ich denke, sie werden jetzt ihr Handy eh nicht hören”, mutmaßte er und Kagome kicherte.
 

“Stimmt... vermutlich sind sie auch beim Essen oder der Bescherung”, merkte sie an. Damit war es für sie klar, dass sie erst später das andere Paar kontaktieren würden. Zudem wollten sie ihr Geschenk ebenso aufmachen.
 

Gespannt sah Inu seiner Frau zu, wie sie das Präsent aus einander wickelte. Mit größeren Augen starrte sie darauf und danach zu Inu, der leicht grinste. “Du kennst doch mittlerweile Sess”, meinte er fast schon entschuldigend.
 

“Trotzdem... das ist... doch viel zu viel”, flüsterte sie.
 

“Was ist es denn?”, wollte nun Sota neugierig wissen. Das Gespräch hatte seine Aufmerksamkeit gefordert.
 

“Oh... ähm... ich habe ein Gutschein für den Führerschein hier drin... einlösbar, sobald ich es möchte”, meinte Kagome mit roten Wangen.
 

“Wow... das ist ja cool! Dann kannst du schon bald alleine herumfahren”, lachte Sota und machte seine Schwester damit verlegen.
 

“Ja... aber wird noch dauern... erst die Geburt, dann sehe ich weiter”, erklärte sie und Inu nickte zustimmend.
 

“Ganz wie du möchtest... zudem helfen Sess und ich dir beim Lernen und Fahren”, sprach Inu, da sein Bruder lange überlegt hatte, was er ihr organisieren konnte. Es sollte auch etwas Praktisches sein und da sie mobil sein sollte, sobald der kleine Mann auf der Welt war, erschien es ihm das Logischste zu sein. Natürlich würde sie zum Abschluss des Führerscheins auch den passenden Wagen erhalten. Das würde sich der Daiyokai sicher nicht nehmen lassen.
 

“Ihr seid echt verrückt”, lachte die Miko und würde ihrem Schwager ebenfalls für das Geschenk danken.
 

Einige Momente blieben Kagome und Inu noch bei ihrer Familie und tranken noch etwas Tee, während sie noch ein Stück Torte genossen und mehrere Plätzchen naschten. Das wollten sie noch etwas auskosten, denn in den nächsten Tagen würden sie nicht allzu viel Zeit für solche Augenblicke haben. Zum einen wäre Kagomes Familie damit beschäftigt die Besucher zu empfangen, die noch bis nach den Neujahrszeremonien kommen würden. Zum anderen wären Kagome und Inu damit beschäftigt mit ihren Freunden die Party zum Jahreswechsel fertig zu stellen. Denn noch fehlte die Dekoration und das Essen. Dies würden sie besprechen und organisieren müssen.
 

Erst kurz vor Mitternacht machte sich das Paar auf den Heimweg. Dabei gähnte Kagome immer wieder und war froh, dass Inu ihr bei der Treppe wieder geholfen hatte. Tatsächlich füllte sie sich wie ein riesengroßer Ballon, der kurz davor war zu platzen. Bei der Autofahrt hatte sie gleich Sesshomaru und Rin geschrieben, um ihnen für die Geschenke zu danken. Zudem hatte sie in den Gruppenchat ihrer Freunde allen eine schöne Feier gewünscht. Da sie nicht genau wusste, wann sie sich treffen würden, war nun der perfekte Zeitpunkt gewesen. Inu lächelte sanft, als er sein Handy hörte und dankte Kagome, dass sie den anderen schon geschrieben hatte. Nun konnten sie sich zu Hause gleich ins Bett begeben und das machten sie auch. Wobei er seine Frau hochtragen musste, weil sie eingeschlafen war.
 


 

Vor ein paar Tagen waren Rin und Sesshomaru bei ihren Eltern angekommen. Der Daiyokai war artig mit dem Wagen gefahren und hatte die Koffer direkt aus dem Kofferraum geholt, ehe sie zum Haus gingen. Freudig wurden sie schon von Yukiko begrüßt und direkt in eine mütterliche Umarmung gezogen. “Schön, dass ihr endlich da seid”, kam es euphorisch über ihre Lippen.
 

“Nun lass sie doch erst einmal reinkommen”, amüsierte sich Isamu und Rin lachte sofort los.
 

Sogleich ließ Yukiko die beiden herein und sie wurden nun richtig von Isamu und Zuko begrüßt. Die Koffer hatte Rins Papa gleich entgegen genommen und nach oben in ihr Zimmer gebracht. Sesshomaru übergab Yukiko die Weihnachstorte, die er von Manami erhalten hatte. “Mit lieben Grüßen von Kagomes Mutter... sie, Kago und Rin hatten gestern gebacken”, erklärte er und sie nahm es dankend an.
 

“Sag den beiden bitte Danke und auch dir danke ich, Liebes”, lächelte sie ehrlich und Rin bekam rote Wangen.
 

“Das haben wir gerne gemacht... wir haben Kago etwas abgelenkt”, berichtete sie und ihre Mutter schmunzelte, da sie ahnen konnte wieso.
 

“Verstehe... das habt ihr gut gemacht... wie lange hat sie denn noch?”, fragte sie neugierig, während sie alle sich ins Wohnzimmer setzten und Isamu dazu kam.
 

“Noch etwas mehr als 3 Wochen... Mitte Januar ist der errechnete Termin”, antwortete Rin mit einem Lächeln und blinzelte, da auf dem kleinen Tisch vor ihnen bereits Tee und Gebäck war.
 

“Bedient euch”, lächelte Manami und Isamu schmunzelte leicht, ehe er seinen Schwiegersohn in Spe fragte, ob er auch lieber einen Kaffee wollte. Dem stimmte dieser zu und so machte der Drache für die Männer in der Runde die schwarze Brühe, da auch Zuko einen nehmen würde. Zeitgleich stellte er die Torte in den Kühlschrank. Diese würden sie in den nächsten Tagen genießen.
 

Gemeinsam saßen sie noch länger beisammen und sprachen über die letzten Wochen, die seit dem letzten Treffen vergangen waren. Alle Neuigkeiten mussten natürlich ausgetauscht werden und so erfuhren ihre Eltern, was alles bei ihnen los war und vor allem die Tatsache, dass der Entwurf ihres Hauses angenommen wurde und dieses würde Anfang kommenden Jahres Realität werden. Aufmerksam hörten sie ihnen zu und Yukiko staunte, dass dies so schnell ging. “Ja... wenn alles gut läuft, ist es im August fertig... mit Verzögerung Anfang Oktober”, mutmaßte Sesshomaru und seine Schwiegermutter sah leicht besorgt die beiden an.
 

“Und... wie macht ihr das mit eurem Nachwuchs?”, fragte sie besorgt.
 

“Och Mama... wir haben noch etwas Zeit und bis dahin bauen wir das Arbeitszimmer in ein Kinderzimmer um”, lächelte Rin, denn das hatte sie bereits mit Sesshomaru besprochen und sie waren sich schnell einig. Erleichtert nickte Yukiko und so sprachen sie noch etwas weiter, bis Rin gähnen musste. Da sie wirklich erschöpft von der Fahrt war, zog sie sich mit ihrem Gefährten schon bald zurück in ihr Zimmer. Sie beschlossen die Gespräche für die kommenden Tage auf zu heben.
 

Doch zuvor würden sie sich darum kümmern, ein wenig das Haus für die kleine Familienfeier vor zu bereiten. Zwar feierten sie Weihnachten nicht wirklich, doch Yukiko schmückte den Garten ein wenig und die ganze Familie war zusammen, um ein schönes Essen zu genießen. Das war mit das Schönste für sie und sie hatte gerne ihre Tochter und ihren Schwiegersohn in Spe bei sich. Bestimmt würde es diesmal schneller gehen mit dem Schmücken. Zudem würden am 1. Weihnachtstag Yashiko mit ihren Eltern und ihrem Freund dabei sein. Das würde sicher noch spannend werden, denn Sesshomaru war sich nicht sicher, ob Ryo wusste, wer Isamu wirklich war.
 

Auch wenn sich der Daiyokai denken konnte, dass der junge Drache vermutlich das spüren müsste, aber genau konnte er das nicht sagen. Immerhin war es für ihn nicht direkt klar, erst als er die Aura von Isamu richtig spürte, konnte er es zuordnen. Mit einem Lächeln sah Sesshomaru seine Verlobte an, die sich ungeniert in ihrem Zimmer bereits umzog. Damit hatte sie seine Gedankengänge unterbrochen und forderte seine ganze Aufmerksamkeit. “Na... bist du wieder bei mir?”, kicherte Rin und er knurrte leise, während er näher zu ihr trat.
 

“Ich war schon immer bei dir”, raunte er und sie erhob eine Augenbraue bei dieser Aussage.
 

“Ach ja... gerade warst du ganz versunken”, neckte sie ihn und schlang ihre Arme um seinen Nacken.
 

“Stimmt... ich war etwas in Gedanken”, gestand er und neigte seinen Kopf leicht, um Rins Lippen zu küssen.
 

“Mmmh... das habe ich gemerkt”, meinte sie und er grinste breiter, ehe er sie einfach hochhob und ins Bett trug. Sofort lachte sie und ließ dies zu. Am Morgen würde sie nachfragen, was ihn so sehr beschäftigt hatte. Aber jetzt wollte sie einfach seine Nähe genießen. Dies schien er ebenso zu wollen, denn er war schon längst über ihr und vertiefte sie in weitere Zärtlichkeiten.
 


 

Bis zum 24. Dezember waren sie in den Vorbereitungen gefangen. Rin hatte nur einige Augenblicke Zeit mit ihrem Handy. Sie hatte Kagome geschrieben, dass sie gut angekommen waren und frohe Festtage an ihre Freunde weiter geleitet. Das waren wichtige Dinge, welche sie nicht aufschieben konnte und vor allem wollte. Immerhin wollte sie nicht, dass Kagome sich sorgen machen würde. Zudem hätte sie vielleicht die Wünsche zum Fest vergessen, sobald sie in den Vorbereitungen stecken würden. So war es erledigt und alle wussten Bescheid, dass sie nur noch ab und an ihrem Handy wäre. Das verstanden die anderen natürlich sofort, denn es war mehr als verständlich. Es ging ihnen nicht anders an solchen Tagen.
 

Mit ihrer Mutter hatte Rin sich um das Essen gekümmert und alles weitere vorbereitet. Die Männer waren für die Dekoration zuständig, nachdem die Damen ihr Okay dazu gaben. Denn die beiden wussten genau, wie es im Garten aus sehen sollte. Isamu fügte sich der Entscheidung und auch Sesshomaru ließ die beiden machen. Es war besser, wenn die Frauen zufrieden waren, als wenn sie danach meckern würden. Yukiko ließ Rins Großvater nur Kleinigkeiten übernehmen, damit er sich nicht überfordern würde. Er sollte trotz allem noch auf sich achten, da er doch schon mit den kleinen Wehwehchen des Alters zu kämpfen hatte. Deshalb achteten sie besonders auf ihn.
 

Gegen Abend kam schließlich auch Rins Onkel vorbei. Er konnte leider nicht früher, da er noch arbeiten musste. Doch dafür hatte er nun die nächsten Tage frei und nahm sich vor, diese mit seiner Familie zu verbringen. Schließlich sahen sie sich nicht mehr so oft und man sollte jeden Moment nutzen. Kaum war er da, schon hatte Rin ihn in den Arm geschlossen und Yukiko ebenso. “Ist ja gut... ich bleibe doch ein paar Tage”, amüsierte er sich und beide kicherten. Sie waren sich in diesem Punkt ziemlich ähnlich.
 

“Wissen wir und freuen uns sehr darüber”, grinste Yukiko ihren Bruder an und Rin gluckste leise.
 

“Ich mich auch, ihr Zwei... kann ich euch noch etwas helfen?”, wollte er von ihnen wissen.
 

“Oh... Mama und ich sind soweit durch... du kannst mal bei Papa und Takeo nachfragen”, schlug Rin vor, denn sie war sich nicht sicher, ob sie ihn mittlerweile eingeweiht hatten, dass Yokais und Hanyous existierten.
 

“Das werde ich gleich tun”, meinte Naoki zwinkernd und ging in den Garten, um die Männer zu begrüßen.
 

“Weiß er schon...”, begann Rin, nachdem ihr Onkel draußen war und die Terrassentür hinter sich schloss.
 

“Noch nicht... wir wollten es ihm über die Feiertage sagen... er war ja die ganze Zeit mit seinen Schichten beschäftigt. Da wollten wir das Thema nicht ansprechen”, erklärte Yukiko und verstehend nickte Rin. Sie hätte wohl genauso abgewartet, bis sie es ihm gesagt hätte.
 

“Sollen wir... es gleich heute hinter uns bringen?”, wollte sie von ihrer Mutter wissen. Diese zuckte leicht mit den Schultern, da sie es leider nicht wusste.
 

“Ich frage gleich Isamu, was er davon hält”, überlegte Yukiko und Rin nickte.
 

“Das wäre nicht verkehrt... ich gehe mal mit Getränken raus und sage Papa, dass du seine Hilfe brauchst”, zwinkerte sie ihrer Mutter zu und diese kicherte leise.
 

“Du bist echt raffiniert, Rin”, gluckste ihre Mutter und Rin neigte leicht den Kopf.
 

“Danke für das Kompliment, Mama”, lachte Rin und holte bereits den Kaffee für die Männer. Ihre perfekte Ausrede war fertig und damit ging sie hinaus.
 

Schmunzelnd hatte Yukiko ihrer Tochter nachgesehen, ehe sie den Ofen ausmachte und die Soße noch einmal umrührte. Es dauerte nicht lange, bis sie ihren Mann erblickte, der sie fragend ansah. “Rin meinte... du brauchst Hilfe”, kam er gleich auf den Punkt und sie musste sich ein Lachen verkneifen. Doch wie von selbst erhob sich eine seiner Augenbrauen und sogleich erklärte sie ihm, warum Rin das getan hatte. Nun mussten beide lachen.
 

“Unsere Tochter ist wahrlich ein Genie”, grinste sie und dem konnte er nur zustimmen.
 

“Oh ja das ist sie... also... denkt ihr... heute wäre es besser?”, überlegte er und sie war sich auch nicht sicher.
 

Einen Moment sprachen sie darüber und beschlossen es auf den kommenden Tag zu verschieben. Immerhin hatte der junge Mann seit langem wieder frei. Daher wollten sie ihn nicht gleich überfallen. Diese Entscheidung teilten sie auch unauffällig den anderen mit, die davon wussten. Sie konnten es verstehen, warum Yukiko und Isamu den einen Tag noch abwarten wollten. Doch sie würden das gleich am Morgen erledigen, denn am Nachmittag würden Yashikos Eltern vorbei kommen. Demnach Yashiko selbst und Ryo. Davor wollten sie dieses Thema klären. Yukiko konnte nur hoffen, dass ihr Bruder das genauso gut aufnehmen würde, wie Zuko damals.
 

Der Abend verlief sehr harmonisch und man merkte Naoki an, dass er mit jeder Minute, die er frei hatte, lockerer und entspannter wurde. Rin amüsierte sich köstlich mit ihrem Onkel und sie waren mal wieder voll in ihrem Element. Immer wieder beobachtete Sesshomaru seine Gefährtin und merkte einmal mehr, wie sehr sie ihre Familie vermisste. Er würde sie überzeugen müssen, früher oder später zu ihnen nach Tokio zu ziehen, damit sie wieder in der Nähe bei Rin sein würden. Aber erst einmal müssten sie Naoki einweihen, wer der Daiyokai und Isamu waren. Er würde bei Ryo nachfragen, ob er seine Schwiegereltern in Spe ebenso schon eingeweiht hätte.
 

‘Hoffentlich wird Naoki gut darauf reagieren’, merkte sein Biest an.
 

Stimmt... und wir müssen zusehen, dass es bei Yashikos Eltern auch alles klappen würde... Ryo sollte ebenso glücklich sein können., erinnerte er sein Biest.
 

‘Eins nach dem anderen’, grinste es in seinem Inneren und dem stimmte er ohne Widerworte zu.
 


 

Die Nacht über war Rin ein wenig unruhig, denn sie machte sich ihre Gedanken. Ihr Onkel war ihr wichtig und ihrer Mama noch mehr. “Rin... es wird alles gut gehen”, versuchte Sesshomaru ihr Mut zu machen.
 

“Oh... habe ich dich geweckt?”, fragte sie mit roten Wangen und er lachte leise los.
 

“Als ob... ich brauche nicht viel Schlaf, Kleines”, erinnerte er sie daran, dass dies gar nicht möglich war.
 

“Das... habe ich schon irgendwie vergessen”, meinte sie ehrlich. Da sie ein ganz normales Leben führten, hatte sie schon komplett vergessen, dass er ein Daiyokai war.
 

“Macht nichts, Kleines... versuch noch etwas zu schlafen... sonst bist du übermüdet bei dem Gespräch und das wäre nicht so gut”, sprach er sanft aus und sie seufzte.
 

“Ich habe echt Angst, dass mein Onkel es nicht versteht... das würde Mama zerbrechen”, teilte sie ihre Sorge mit ihm. Zärtlich streichelte er ihr über den Rücken und verstand es.
 

“Das ist uns bewusst... deshalb werden wir es ihm so schonend wie möglich erklären... Zuko wollte das Gespräch anfangen”, erklärte er ihr. Denn ihr Großvater hatte es angeboten. Er fand, dass es einfacher werden würde von Vater zu Sohn diesen Umstand an zu sprechen.
 

“Denkst du... dass es dann leichter wird?”, wollte sie wissen und er nickte.
 

“Es wäre genauso wie damals bei dir und deiner Mutter... sie hatte es eher geglaubt, als du es zusätzlich bestätigt hattest”, antwortete er ihr mit einem leichten Lächeln.
 

“Hm... Stimmt... dann... hoffen wir mal”, beschloss sie und schloss leicht ihre Augen.
 

“Schlaf noch etwas”, raunte er und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. Genüsslich seufzte sie und erwiderte dieses sofort. Es beruhigte sie ungemein, da er in ihrer Nähe war.
 

“Du auch”, hauchte sie an seinen Lippen und wünschte sich, dass er ebenso etwas aus ruhen würde.
 

Schmunzelnd sah Sesshomaru zu ihr und würde sicher nicht schlafen können. Zum einen war er schon fit und zum anderen liebte er es, sie beim Schlafen zu beobachten. Sie kräuselte dann immer so süß ihre Nase, sobald sie träumte. Er fand sie dabei immer wunderschön und nutzte es nur zu gerne aus, dass er sie unbehelligt dabei ansehen konnte.

Ein überfälliges Geständnis

Der Morgen kam früher als gedacht. Müde gähnte Rin mehrmals und streckte sich einmal mehr, ehe sie zu ihrem Gefährten rüber sah. Sesshomaru lächelte sie sanft an und sie bekam rote Wangen. “Bist... du schon länger wach?”, fragte sie ihn und er nickte leicht.
 

“Ein wenig länger”, erklärte er ihr.
 

“Hast du mich mal wieder beobachtet?”, wollte sie direkt wissen und neckte ihn ein wenig.
 

“Vielleicht”, grinste er leicht und sie kicherte leise.
 

“Du kleiner Spanner”, empörte sie sich spielerisch.
 

“Hn”, entkam es ihm und er fixierte sie etwas. “Ich denke... ich bin alles, aber nicht klein”, sprach er aus und augenblicklich prustete Rin los.
 

“Du bist echt unverbesserlich!”, brachte sie lachend hervor und stupste ihm gegen die Brust.
 

“Tja... so bin ich nun mal”, zuckte er leicht mit den Schultern, denn er sah darin gar nichts Verwerfliches.
 

Seine Art war sicher für viele Gewöhnungsbedürftig, doch Rin liebte genau dies an ihm. Er wirkte oft abwesend und abweisend, aber im Grunde tat er nur so und das hatte sie damals als Kind erkannt. Er ist und bleibt einfach wie er ist. Klar war er nun nicht mehr so hart, wie damals, jedoch passierte dies jedes Mal, wenn man erwachsener wurde. Vor allem war sie froh über seine Angewohnheiten, denn damit brachte er sie immer wieder zum Lachen und lenkte sie ab. “Danke dir, Sess... ich denke... nun können wir aufstehen und das Gespräch hinter uns bringen”, lächelte sie sanft.
 

“Hn... wofür danke? Ich habe doch nichts gemacht”, meinte er lässig und sie schüttelte nur mit dem Kopf.
 

“Danke dafür, dass du so bist wie du bist”, entgegnete sie und hauchte ihm einen süßen Kuss auf die Lippen. Bei ihren Worten zuckten etwas seine Mundwinkel und er grinste leicht seine Verlobte an.
 

“Komm... lass uns anziehen und deinen Eltern helfen”, schlug er vor und dem stimmte Rin sofort zu.
 

Zusammen gingen sie duschen und Sesshomaru half ihr mit den Haaren, was sie sehr süß fand. Er umsorgte sie noch mehr als sonst und sie wusste genau, dass er das genauso gut bei ihrem Nachwuchs machen würde. Tatsächlich schien er in diese Rolle langsam hinein zu wachsen und das war schön. Sie freute sich schon auf diese Zeit. Aber sie würden nun eins nach dem anderen machen. Erst das Gespräch mit ihrem Onkel, danach das Neujahrsfest und dann wäre erst einmal Kagome mit der Geburt dran, ehe sie selbst ihr kleines Wunder auf die Welt bringen würde. Dabei überlegte sie, ob Sesshomaru vorher heiraten wollen würde, oder erst nachdem ihr Kind da wäre.
 

Ihr war nur klar, dass sie zur Kirschblütenzeit heiraten würde, denn das war ihr größter Wunsch gewesen und diesen wollte er ihr erfüllen. Jedoch würde sie ihn das wohl erst später fragen können. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie sich schon fertig geduscht hatte und gerade aus dieser stieg, um sich ab zu trocknen. Doch schon spürte sie das Handtuch an ihrer Haut, weshalb sie leicht blinzelte und zu ihrem Gefährten sah, der sie gerade liebevoll abtrocknete. “Danke dir”, hauchte sie.
 

“Gerne, Kleines... später erzählst du mir, was dich gerade so sehr beschäftigt hat.”
 

“Oh... du hast das bemerkt?”, hakte sie nach und bekam zart rote Wangen.
 

“Natürlich... ich kenne dich mittlerweile gut genug, Kleines, und weiß, wann du über etwas nach denkst”, zwinkerte er ihr zu. Tatsächlich bekam sie eine leichte Grübelfalte an der Stirn, sobald sie angesträngt in ihren Gedankengängen war. Leise kicherte sie und wickelte ihre Haare in ein kleineres Handtuch.
 

“Naja... es ging um unsere Hochzeit”, begann sie und wollte ihn nicht im Unklaren lassen, was in ihr vor sich ging. Sie schlüpfte in ihre Unterwäsche und er trocknete sich ab.
 

“Hn”, entkam es ihm und er legte das Handtuch weg, ehe er sich anzog. “Stimmt... wir hatten bisher nur darüber gesprochen, dass es zur Kirschblütenzeit sein soll”, bemerkte er, denn in den letzten Wochen war so einiges passiert und sie kamen nicht mehr auf das Thema zu sprechen. Leicht nickte Rin und zog sich ein Strickkleid an.
 

“Genau... lass uns später darüber reden”, lächelte sie sanft und er zog gerade seine Jeans an und sein Hemd.
 

“Das machen wir, Kleines”, sprach er sanft aus und tat zu ihr. “Du kannst dir überlegen, ob du schon in drei Monaten heiraten willst oder im darauf folgenden Jahr”, erklärte er ihr, denn er würde sich nach ihr richten.
 

“Ich? Und... was wäre dein Wunsch?”, wollte sie von ihm wissen und er schmunzelte leicht.
 

“Hn”, überlegte er und betrachtete seine Liebste. “Nun... mein Wunsch wäre einzig und allein, dass du meine Gefährtin und Frau wirst”, erklärte er ihr sanft. “Zudem will ich dich als meine Geliebte und Mutter unserer Kinder”, zwinkerte er ihr zu und sie wurde mit jedem Wort immer röter im Gesicht. “Dabei ist es mir vollkommen egal, wann du genau meine Frau werden willst, denn die anderen Wünsche erfüllen sich schon bald”, fügte er an und ihr klappte leicht der Mund auf.
 

“Du bist mir einer”, lachte sie und schlug spielerisch gegen seine Brust. Wiederum schmunzelte er und zwinkerte ihr zu.
 

“Du kennst mich doch nun gut genug”, entgegnete er nur Schulter zuckend.
 

“Stimmt... und doch... würde ich gerne wissen, welcher Zeitpunkt für dich besser wäre”, meinte sie etwas ernster, denn sie wollte das wirklich erfahren. Da er an ihrer Stimme erkannte, dass es ihr wichtig war, beschloss er ihr ohne Umschweife zu antworten.
 

“Also... wenn es nach mir gehen würde... so bald wie möglich”, kam es von ihm und diesmal zuckten ihre Mundwinkel, denn er klang tatsächlich ungeduldig. Das fand sie charmant und irgendwie auch süß. Sie biss sich leicht auf die Zunge, um genau das ihm nicht zu sagen.
 

“Das hast du schön gesagt, Sess”, lächelte sie ihn an und streckte sich leicht, um ihm einen Kuss zu geben. Er kam ihr entgegen und lächelte in diesen hinein. “Ich... überlege mir ein Datum”, wisperte sie an seinen Lippen und spürte sein zustimmendes Nicken.
 

“Das freut mich, Kleines... lass uns runter gehen und deinen Eltern beim Frühstück machen helfen”, grinste er leicht sie an und diesmal nickte sie.
 

Da sie für den Moment die Frage geklärt hatten, gingen sie Hand in Hand nach unten und weiter in die Küche. Dort war schon Yukiko dabei das Frühstück zu machen. Isamu deckte gerade den Tisch, als er zu dem Paar blickte. “Guten Morgen, ihr beide”, grüßte er und Rin löste sich von ihrem Gefährten, um zu ihrem Papa zu gehen.
 

“Guten Morgen, Papa”, entgegnete sie und umarmte ihn wie jeden Morgen. Dabei streckte sie sich leicht und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
 

“Guten Morgen”, lächelte Sesshomaru den Drachen und auch seine künftige Schwiegermutter an.
 

“Habt ihr gut geschlafen?”, erkundigte sich diese und dies bejahte das junge Paar. “Das höre ich gerne”, lächelte sie und bekam von Rin ebenfalls ein Bussi auf die Wange. Es war wie ein kleines Ritual, welches die junge Frau nur zu gerne machen wollte.
 

“Schlafen Opa und Onkel noch?”, fragte Rin bei ihrer Mutter nach und kurz blickte Yukiko nachdenklich.
 

“Dein Opa war gerade noch im Bad... ob Naoki wach ist... weiß ich nicht”, meinte sie ehrlich, denn sie hatte ihren Bruder noch nicht gesehen.
 

Nach dieser Aussage blickte Rin zu ihrem Gefährten. Dieser hob kurz seine Augenbraue hoch und horchte einmal im oberen Stockwerk nach. “Also... zu mindestens schläft er nicht mehr... müsste also auch bald hier sein”, erklärte er direkt und fragend sah Yukiko den Daiyokai an. “Rin hatte mich stumm mit ihrem Blick gebeten, zu prüfen, ob er schläft”, klärte er die ältere Dame auf und dankend lächelte Rin ihren Liebsten an.
 

“Sowas geht?”, wunderte sich Yukiko einmal mehr.
 

“Natürlich... mein Gehör ist mit das beste unter den Yokais”, antwortete Sesshomaru und Isamu stimmte zu.
 

“Die Wölfe und Hunde haben das beste Gehör, Liebling”, sprach dieser lächelnd aus und gab seiner Frau einen Kuss auf die Lippen. Diesen erwiderte sie und lehnte sich an ihn.
 

“Oh... da muss ich noch einiges lernen”, kam es über ihre Lippen, denn sie hatte dies nicht gewusst.
 

“Mach die keinen Kopf, Mama... das kommt mit der Zeit”, lächelte Rin zuversichtlich.
 

Sie selbst brauchte auch einige Wochen, um all das ein wenig zu begreifen. Bestimmt gab es noch Dinge, die sie noch nicht wusste und die sie ebenso erlernen müsste. Doch mit Sesshomaru an ihrer Seite machte ihr das keine Angst, denn sie war sich bewusst, dass er ihr immer helfen würde. Egal bei was. Diese Aussage ließ Yukiko erleichtert lächeln. Es schien ihr wirklich wichtig zu sein, alles zu kennen, aber so leicht fiel es ihr noch nicht. “Unser Mädchen hat Recht, Liebes”, lächelte Isamu. “All das kommt nach und nach.”
 

“Dann bin ich ja beruhigt”, sprach sie aus und war froh, dass ihr Mann ihr diese Sicherheit gab.
 

“Guten Morgen”, hörten sie von der Tür und sie blickte lächelnd zu Zuko.
 

“Guten Morgen, Opa... setzt dich doch”, meinte Rin mit einem zarten Lächeln auf den Lippen.
 

“Danke dir... das mache ich gleich”, versprach dieser und Rin half ihm dabei, seinen Tee vor zu bereiten.
 

Mit einem Lächeln betrachtete Sesshomaru seine Liebste und fand es schön zu sehen, wie sie mit ihrem Opa umging. Unweigerlich stellte er sich sie mit ihren Kindern vor. ‘Diese Vorstellung gefällt mir... Kinder... eindeutig Mehrzahl’, kam es direkt von seinem Biest und er grinste breiter.
 

Absolut... Rin ist durch und durch perfekt für uns., stimmte er dem zusätzlichen Nachwuchs zu.
 

Zusammen hatten sie den Frühstückstisch gedeckt und sowohl Tee als auch Kaffee zubereitet. Yukiko wurde leicht nervös, während Rin die Ruhe selbst war. Tatsächlich war sie beruhigter, nachdem Sesshomaru ihr gut zugesprochen hatte. Sie konnte zwar nicht genau sagen, wie ihr Onkel reagieren würde. Jedoch war sie sich sicher, dass er früher oder später damit zurecht kommen würde. Daran glaubte sie ganz fest. Immerhin liebte er seine Schwester und seine Nichte. “Mach dir keine Sorgen, Liebling. Alles wird gut”, wisperte Isamu seiner Frau zu.
 

“Ich kann es nur hoffen”, kam es mit einem kleinen Seufzer von ihr.
 

“Was kannst du nur hoffen?”, ertönte Naokis Stimme und unweigerlich zuckte Yukiko leicht zusammen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er schon bei ihnen sein würde.
 

“Guten Morgen, Onkel”, lenkte Rin Naoki etwas ab und dieser erwiderte die Worte.
 

“Setzt euch doch an den Tisch”, fand nun Yukiko ihre Stimme wieder und schluckte leicht. Nun konnte sie verstehen, wie sich Isamu vor einigen Wochen gefüllt hatte. Einmal mehr merkte sie, wie schwer es war über dieses Thema zu sprechen.
 

“Was ist denn los, Kiki?”, wollte nun Naoki von seiner Schwester wissen. Er hatte ihr schon immer die verniedlichte Form ihres Namens genutzt.
 

“Ich...”, begann sie, doch sie brach wieder ab. Ihr Mund fühlte sich trocken an, weshalb sie einen Schluck zu sich nahm. “Bitte hör bis zum Schluss zu”, bat sie ihn und verwirrt nickte ihr Bruder.
 

Kaum hatte er dies getan, fing sie damit an, ihm alles zu erklären. Zu mindestens soweit sie es selbst verstand. Sie sprach davon, dass auf der Welt noch andere Wesen neben den Menschen und den Tieren leben würden. Während sie immer mehr berichtete, weiteten sich Naokis Augen und Sesshomaru konnte ihm genau ansehen, dass er all das nicht wirklich glauben konnte. Als dann auch Zuko dem ganzen zustimmte und Rin ebenfalls, kippte die Stimmung mit einem Mal. “Ihr nehmt mich doch auf den Arm!”, rief Naoki aus. Das alles klang viel zu absurd in seinen Ohren.
 

“So... hatte ich auch reagiert”, sprach Yukiko ehrlich.
 

“Aber es ist die Wahrheit, Onkel”, bekräftigte Rin.
 

“Als ob so etwas wie Yokais oder Hanyous existieren würden... das ist doch absolut absurd”, beharrte Naoki und seine Schwester seufzte leicht.
 

“Es stimmt aber”, mischte sich nun der Daiyokai ein und erntete damit die ganze Aufmerksamkeit.
 

“Wie kannst du so etwas sagen?”, kam es fassungslos von Naoki und Sesshomaru nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Er überlegte kurz, wie er das ganze simpel und einfach klären könnte.
 

“Eigentlich ist es doch schlichtweg leicht das zu sagen, weil ich ein Yokai bin. Ich lebe bereits lang genug, um dies alles zu bestätigen und sogar zu beweisen”, sprach der Taisho ruhig aus und geschockt sah Yukiko ihn an. Sie wollte etwas sagen, aber Isamu legte seine Hand auf ihre. Mit einem Blick zeigte er ihr, dass sie ihrem Schwiegersohn einfach vertrauen sollte. Immerhin wüsste er am besten, was er tat.
 

“DU?! Erzähl doch keinen Unsinn... wie willst du sowas beweisen können, Takeo?”, fragte Naoki und verschränkte leicht seine Arme vor seiner Brust.
 

Nur zu deutlich konnte Sesshomaru die Ablehnung gegen das Thema spüren. Daher schmunzelte er leicht und blickte kurz zu Rin, die ihm zunickte. Lächelnd lehnte er sich leicht zu ihr hinab und küsste zart ihre Stirn. Kaum hatte er sich wieder aufgerichtet, ließ er seine Maskerade fallen. Seine Yokaimale traten auf seinen Wangen und seiner Stirn hervor. Zusätzlich wuchsen seine Krallen und kurz flackerten seine Augen zu den rötlich auf. “Nun... ich könnte es dir zeigen”, sprach er ruhig und behielt den jungen Mann vor sich im Auge.
 

“Was zum...”, brachte Naoki hervor und war sogar von seinem Stuhl aufgesprungen.
 

“Ich bin ein Daiyokai, Naoki... ein hoher Yokai wenn man es anders erklären möchte”, sprach Sesshomaru ruhig.
 

“Das ist... unmöglich... das ist sicher irgendein Trick”, brachte Naoki hervor und konnte wirklich nicht glauben, was er soeben sah. Bei dieser Aussage schmunzelte Sesshomaru einmal mehr, doch das war eine normale Reaktion. Wäre ihm diese Welt fremd, würde er wohl genauso reagieren.
 

“Das ist kein Trick... so sieht... er tatsächlich aus”, sagte Rin sanft und hatte ihre Finger mit denen ihres Gefährten verbunden. Ungläubig starrte ihr Onkel sie an.
 

“Ich weiß, dass es komisch klingt, aber es entspricht der Wahrheit... ich habe dies bei ihrem letzten Besuch erfahren”, sprach Yukiko nun wieder.
 

“Genau wie ich... du warst leider nicht da, weshalb sie dich erst jetzt einweihen können”, fügte Zuko an. Das machte Naoki ein wenig sprachlos.
 

Man konnte ihm genau ansehen, wie er all das Gesagte noch einmal in seinem Kopf durchging. Es dauerte einige Zeit, bis er sprechen konnte. Nach wie vor konnte er das alles nicht glauben. Zwar konnte er es nun auch sehen, denn Sesshomaru blieb so wie er war und erklärte geduldig noch einmal alles von vorne. Dass er sich diese Zeit nahm, war für Rin nicht selbstverständlich. Sie wusste genau, dass er das nur wegen ihr und ihrer Mutter machte. Denn Naoki war den beiden Damen wichtig, ebenso wie auch für Zuko. “Ich weiß, es ist ganz schön viel auf einmal... aber so ist das... Yokais und Hanyous leben unter den Menschen”, erklärte er noch einmal dem jungen Mann.
 

“Aber wie ist sowas möglich?”, wollte Naoki wissen und man konnte nach wie vor seinen Unglauben heraus hören.
 

“Die Yokais existieren seit jeher... und Hanyous sind Mischlinge von Yokais und Menschen... sie sind besonders, da sie die Brücke zwischen Yokais und Menschen schlagen”, beantwortete Sesshomaru direkt und Isamu räusperte sich.
 

“Laut den Legenden sind die Yokais vor Eonen von Jahren entstanden und der Großteil hatte die Menschen beschützt”, sprach der Drache ruhig aus und leicht legte Sesshomaru den Kopf schief.
 

“Stimmt... Vater hatte mir damals davon erzählt... nur wollte ich ihm nicht immer zuhören”, gestand der Daiyokai und sanft drückte Rin seine Hand.
 

“Das ist normal... oftmals hört man nicht auf die Eltern”, meinte Isamu belustigt. Naoki sah zwischen den beiden hin und her.
 

“Legenden? Woher... kennst du diese, Isamu?”, wollte er nun wissen und der Drache schluckte leicht bei der Frage.
 

“Oh... nun... das liegt wohl daran, dass ich ebenfalls ein Yokai bin... und um einiges älter als der hier”, erklärte Isamu und deutete dabei auf Sesshomaru.
 

“Warte... du auch?!”, entkam es von Naoki und er hatte riesengroße Augen.
 

“Mhm... deshalb wollten wir dich einweihen... denn... Ich werde in den nächsten Jahren Yukiko auch auf Yokaiweise als meine Gefährtin binden”, entgegnete der Drache.
 

“Oh... Papa... das freut mich!”, rief Rin sofort aus und ihre Mutter wurde leicht rot um die Nase.
 

“Yokaiweise?! Was bedeutet denn das nun?”, wollte Naoki gleich wissen. Es beunruhigte ihn ein wenig, da es sich irgendwie gefährlich anhörte.
 

“Es ist... wie eine Hochzeit unter Yokais”, erklärte Rin so sachlich wie möglich.
 

“Eine Hochzeit ist doch etwas Schönes... aber warum klingt das so gefährlich?”, hakte er nun nach. Bei seiner Sorge schmunzelte Sesshomaru leicht.
 

“Weil es gefährlich sein kann”, gab der Daiyokai ehrlich zu. Naokis Augen weiteten sich augenblicklich und er wollte etwas sagen, aber da kam ihm Isamu zuvor.
 

“Jedoch musst du dir keine Sorgen machen... in unserem Fall ist es nicht gefährlich... Yukiko wird eine Markierung erhalten und vermutlich für drei oder vier Tage schlafen”, sprach dieser ruhig aus.
 

“Nicht gefährlich?”, fragte Rin nach und spürte Sesshomarus Händedruck.
 

“Isamu ist nicht wie ich... ich habe Gifte in mir... er nicht... daher ist es bei ihnen anders als bei uns”, erklärte er und der Drache nickte zustimmend.
 

“So ist es, Liebes... ich bin zwar ein Feuerdrache, doch das Feuer überträgt sich nicht auf andere, wenn ich... es eben nicht will... bei den Giften ist es anders... sie gehen automatisch auf andere über bei... eben... nun du weißt schon, Rin”, fügte Isamu an und bekam sogar leicht rote Wangen, da er auf etwas bestimmtes anspielte.
 

“Oh... du meinst Küsse und Sex, Papa?”, kicherte Rin und ihren Eltern klappte der Mund auf. Dass ihre Tochter dies so offen ansprach, war ungewohnt für sie, weshalb Isamu sprachlos nickte.
 

“Momentmal... Gifte? Aber... wie...”, stotterte Naoki und Sesshomaru lächelte leicht.
 

“Meine Körperflüssigkeiten bestehen zu 95 % aus verschiedenen Giften... deshalb bin ich gegen alle Arten immun”, begann der Taisho zu erklären.
 

“Durch... den Kontakt mit ihm... bin ich ebenso immun dagegen... sein Yoki fließt in mir seit der Markierung”, fügte Rin gleich an, damit ihr Onkel nicht noch besorgter werden müsste. “Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Onkel”, lächelte sie ihn sanft an und mit einem zarten Lächeln blickte Sesshomaru zu seiner Gefährtin.
 

“Yoki?”, hakte Naoki nach und diesmal war es Isamu, der ihm alles in Ruhe erklärte.
 

Man konnte dem jungen Mann ansehen, dass all das ihn noch verwirrte und er nicht wirklich mitkam. Doch das würde sich mit der Zeit sicher ändern. Es war ein sehr großer Pluspunkt, dass Naoki nicht weglief und eher zuhörte. Er war dahingehend wohl genauso wie Yukiko und Zuko. Die Sache mit der Möglichkeit einer Wiedergeburt würden Rin und Sesshomaru ihm später erläutern. Erst einmal sollte er verstehen, dass auf der Welt mehr übernatürliches existierte, als alle anderen dachten.

Partyvorbereitungen

Tatsächlich brauchte Naoki noch einige Tage, um damit klar zu kommen, was er von Sesshomaru und Isamu erfahren hatte. Immerhin war dies kein leichtes Thema für keinen der Anwesenden. Jedoch waren sie sich sicher, dass er das nach und nach begreifen würde. Vor allem weil Isamu und Sesshomaru geduldig ihm alles auch mehrmals erzählen würden, um es ihm einfacher zu machen. Danach waren die Weihnachtstage sehr schön. Sie hatten diese Zeit unter der Familie sehr genoss und auch den Abend mit Yashiko, ihren Eltern und Ryo. Wobei letzterer ziemlich nervös war, doch Sesshomaru und Rin hatten ihn ein wenig gelockert mit einigen Insidern.
 

Mittlerweile war schon der 29. Dezember und Rin war mit Sesshomaru auf dem Rückweg nach Tokio. Ihre Eltern würden am nächsten Tag mit Zuko und Naoki losfahren. Es war für ihren Onkel überraschend, dass er ebenfalls eine Einladung erhielt. Aber Sesshomaru war ehrlich und meinte auch, dass mehr Yokais da wären, daher war er verunsichert darüber. Jedoch hatten der Daiyokai und Isamu ihm versichert, dass alles gut werden würde und er es nicht wirklich merken würde, ob noch mehr Yokais anwesend wären. Obwohl Naoki durcheinander war, wollte er es wagen und sich ansehen, wie das ablaufen würde. Doch zuvor musste er noch bei der Arbeit klären, dass er einige Tage nicht in Bereitschaft sein konnte.
 

Während sie von der Feier sprachen, erzählte Rin ihrem Onkel, dass alle handzahm waren und nur dann beißen würden, wenn man es wollen würde. Diese Aussage überraschte alle und irgendwie war Sesshomaru stolz darauf. Denn es zeigte ihm, dass Rin selbstbewusster wurde, und das erfreute ihn sehr. Da sie dadurch auch sicherer im Umgang mit anderen werden würde. Bei dem Gedanken an diese Situation musste er sogar breiter grinsen. ‘Unsere Kleine macht sich sehr gut.’, schnurrte sein Biest und er rollte nur mit den Augen.
 

Kannst du mal aufhören zu schnurren... du bist ein Dämonenhund... also benimm dich auch so., grummelte er leicht und sein Biest lachte direkt los.
 

‘Ach... stell dich nicht so an’, amüsierte es sich weiter und schnurrte extra lange. Natürlich nur um ihn zu ärgern.
 

Du bist echt unmöglich!, brachte Sesshomaru noch hervor. Schallendes Gelächter ertönte in seinem Kopf und er seufzte leise, während Rin leicht zu ihm blickte.
 

“Wirst du mal wieder geärgert, Sess?”, hakte sie nach und er lachte leise bei diesen Worten.
 

“Tatsächlich ja”, antwortete er und erzählte ihr, was sein innerer Dämon so alles treibt. Selbstredend lachte Rin los und fand es einfach nur witzig, wie unterschiedlich die beiden waren. Wobei sie sich denken konnte, dass sein Biest so eben war, um ihn zu fordern und auch zu unterstützen. Aber das würde sie ihrem Gefährten sicher nicht direkt sagen, denn Männer, vor allem Sesshomaru, möchten solche Dinge sicher nicht hören.
 

“Ihr zwei seid einfach unmöglich”, grinste Rin leicht und legte ihre Hand auf die ihres Verlobten.
 

“Ich bin normal... aber mein Biest ist unmöglich”, korrigierte er sie sofort und sie lachte sofort los.
 

“Natürlich, Liebling”, pflichtete sie ihm amüsiert bei und gluckte leise.
 

Leicht blickte Sesshomaru zu ihr und seine Mundwinkel zuckten verdächtig dabei. Er war sich klar, dass Rin ihren Zuspruch gar nicht so ernst meinte. Schließlich kannte er sie bereits lang genug, um das zu wissen. Doch es störte ihn nicht, im Gegenteil. Er liebte es, wie sie sich gegenseitig neckten. Auch wenn er es nicht gerne zugab, ebenso mochte er die Neckereien mit seinem Biest. Er stachelte ihn gerne an und forderte seinen Geist oftmals heraus. Dadurch war er die letzten Jahrzehnte fit geblieben und würde es auch künftig bleiben. Denn er wusste genau, dass dies auf ewig so bleiben würde und genau diese Tatsache erfreute ihn sehr.
 

“Sollen wir vorher an der Location für die Feier vorbei fahren, Kleines?”, fragte er sie schließlich, als sie nicht mehr allzu weit von Tokio entfernt waren.
 

“Oh... ich denke, wir sollten nach sehen, ob die Anderen Hilfe brauchen”, erklärte sie und er neigte leicht seinen Kopf. Er hatte mit ihrer Antwort gerechnet, weshalb er auch gleich die Straße nahm, um dort hin zu gelangen.
 

“Gut... sehen wir mal nach”, lächelte er und sie dankte ihm, indem sie sich rüber streckte und seine Wange küsste.
 

Es dauerte einige Momente, bis sie bei der Location vorfuhren. Auf dem Parkplatz standen tatsächlich zwei Autos und Sesshomaru erkannte diese genau. Masaru und Hitomi waren definitiv da, denn das waren ihre Wägen. Lächelnd stieg Rin aus, nachdem das Auto zum Stehen blieb und wartete auf ihren Liebsten. Dieser verriegelte den Wagen und nahm ihre Hand, bevor sie zum Eingang gingen und hinein traten. Direkt führte sie ihr Weg zu dem Saal und sie hörten bereits die anderen, je näher sie diesem kamen. Tatsächlich waren einige da, um alles vor zu bereiten. Neben den beiden Wolfsgeschwister waren auch schon Shippo und Ai da, die ihnen mit der Dekoration halfen.
 

Überrascht, aber auch freudig wurde das Paar begrüßt. Keine hatte damit gerechnet, dass Sesshomaru und Rin kommen würden. “Ihr seid ja schon hier”, meinte Masaru und beide nickte.
 

“Mhm... wir werden euch noch etwas helfen”, meinte Rin lächelnd und ging schon rüber zu den Damen, die sich um die Tische kümmerten. Es waren schöne Tischdecken ausgelegt worden und die Teller wurden ebenso platziert. Die frischen Blumen würden in zwei Tage am Vormittag hingestellt, damit sie die ganze Feier über frisch bleiben würden. Das war ihnen wichtig.
 

“Wie kann ich euch helfen?”, fragte Sesshomaru und blickte zu Masaru, der gleich ihn auf den neusten Stand brachte. Es fehlte noch die Deckendekoration und darum würden sie sich nun kümmern.
 

“Morgen machen wir noch den Feinschlief”, meinte Hitomi nach einiger Zeit. “Für heute genügt es”, kicherte sie weiter und die anderen stimmten ihr zu.
 

Somit beschlossen sie alle zusammen essen zu gehen, wobei Sesshomaru und Rin erst sich kurz frisch machen würden. Sie würden dann Kagome und Inu mitnehmen und nach kommen. Sie hatten von Hitomi erfahren, dass Kagome sich nicht wohl fühlte. Sie war zuvor auch zum Helfen da, aber ihr Rücken hatte sie geschmerzt, weshalb die Ärztin der Miko Bettruhe angeordnet hatte. Sie sollte sich eben etwas erholen, damit sie fit für den Abend wäre. Das verstand Sesshomaru und war froh, dass sie alle auf die Schwangere geachtet hatten. Auch bei Rin passten sie auf, dass sie nichts Schweres hob.
 

Nachdem die Beiden geduscht hatten, sahen sie bei Kagome und Inu nach. Tatsächlich sah die Miko erschöpft aus, doch das war vollkommen normal. Immerhin dauerte es nicht mehr allzu lange bis zum Geburtstermin. Aber Inu war stets an ihrer Seite und half ihr, obwohl sie hin und wieder schimpfte. Vermutlich war das genauso normal gewesen. Zusammen fuhren sie zum Restaurant, wo sie auf die anderen trafen. Es war ein schöner Abend unter Freunden und es fühlte sich mehr und mehr wie eine Familie an. Das lenkte Kagome von ihren Beschwerden ab und sie lachte immer wieder über Shippo und Inu, die ein wenig rumalberten, wie sie es auch früher schon taten.
 

“Also kommt deine Familie morgen, Rin?”, wollte Hitomi wissen und die Angesprochene nickte.
 

“Mhm... morgen kommen sie, auch mein Onkel”, lächelte sie sanft und die Ärztin legte den Kopf schief.
 

“Oh... dann sollten wir uns tarnen?”, fragte sie vorsichtshalber nach, aber Rin winkte etwas ab.
 

“Wir haben ihm alles erzählt... Er ist also im Bilde”, erklärte sie lächelnd und nun nickte Hitomi.
 

“Dennoch sollten wir das vielleicht nach und nach machen”, schlug sie vor, denn sonst könnte er überfordert sein. Bei diesem Vorschlag lächelte Rin und fand es toll, wie Hitomi immer mit dachte und immer darauf bedacht war, dass die anderen sich wohl fühlten. Das war wohl einer der Gründe, warum sie Ärztin geworden war.
 

“Das ist eine tolle Idee... und wir helfen morgen bei den letzten Vorbereitungen”, sprach Rin lächelnd aus.
 

“Klar... die Getränke werden morgen Nachmittag geliefert... dann können wir sie gleich kalt stellen”, mischte sich Masaru grinsend in das Gespräch ein.
 

“Und das Essen?”, hakte Sesshomaru nach.
 

“Das wird am 31. gegen 18 Uhr gebracht. Bis dahin sollten die Buffetttische stehen und dekoriert sein”, erklärte Hitomi, da sie das organisiert hatte.
 

“Und wann kommen die anderen?”, wollte nun Inu wissen und neugierig sah Kagome Hitomi an. Denn Koga war noch nicht da, genau wie Ayame und die Zwillinge. Zudem auch noch drei weitere Geschwister.
 

“Oh... soweit ich weiß, kommen sie morgen Nachmittag... also Mama und Papa mit den Zwillingen. Haru, Airin und Hana kommen am 31. in der Früh an. Sie hatten keinen früheren Flug bekommen, da sie bis morgen noch arbeiten müssen”, antworte Hitomi und lächelte sanft.
 

“Dann feiern wir wirklich alle zusammen”, freute sich Kagome sichtlich und die anderen mochten diese Aussicht ebenfalls. Denn sie waren mittlerweile so eng zusammen gewachsen, dass es sich einfach gehörte, gemeinsam ins neue Jahr zu starten.
 

Da alle ihren Hunger gestillt hatten und den Abend gemütlich mit einem Dessert ausklingen gelassen hatten, trennten sich ihre Wege für die Nacht. Doch schon am nächsten Tag waren sie wieder beisammen, wobei sie alle erst einmal richtig ausschliefen. Das hatten sie alle gebraucht, auch wenn die Yokais unter ihnen weniger Schlaf benötigten, gönnten sie sich diesen dennoch. Während am Nachmittag Masaru zum Flughafen fuhr, kümmerten sich die anderen um die Location. Alles schmückten sie fertig und die Männer brachten die Getränkekisten in die Kühlungen, um sie kalt zu halten.
 

Es war wundervoll, dass alle zusammen mit anpackten und alles fertig machten. Natürlich planten sie zum Abend wieder gemeinsam zu essen. Rin bekam alle zwei Stunden eine Rückmeldung von ihrer Mutter, wo sie gerade waren. Sie fand das wirklich süß von ihr, denn sie spürte durch die Nachrichten, wie aufgeregt ihre Mama war. Tatsächlich konnte sie diese verstehen. Lächelnd sah sie zu ihrem Liebsten, der leicht grinste. “Bald sind sie da”, merkte er an und sie kicherte.
 

“Mhm... Mama ist ganz schön aufgeregt... ich hoffe, dass sich mein Onkel hier wohl fühlt”, sprach sie ehrlich aus.
 

“Ich denke schon... dann können wir ihnen auch sagen, dass sie hier jederzeit ein Haus hätten, wenn sie möchten”, meinte er lächelnd. Denn sie kamen noch nicht dazu ihren Eltern davon zu erzählen.
 

“Sehr gute Idee”, kicherte Rin und sah einmal zur Uhr. “Also... wenn alles gut geht, sind sie in einer Stunde da... da könnten sie sich frisch machen und mit uns zum Essen mitkommen”, bemerkte sie.
 

“Ja... falls sie mit kommen wollen, natürlich”, meinte er zustimmend. So würden sie den Großteil der Gruppe bereits kennen lernen.
 

“Oh stimmt... ich schreibe Mama mal, dass wir zum Essen wollen”, beschloss Rin und holte schon ihr Handy heraus, um ihrer Mutter eine Nachricht zu schicken. Es dauerte nicht lange, bis sie eine Antwort bekam. Grinsend zeigte sie diese ihrem Gefährten. “Damit wäre es klar”, meinte sie und er nickte grinsend.
 

“Absolut... dann sagen wir es den anderen”, zwinkerte Sesshomaru ihr zu und erklärte den anderen, dass Rins Familie ebenfalls beim Essen dabei wäre. Überrascht sahen sie zu Rin und sie lächelte.
 

“Meine Eltern freuen sich schon und mein Opa sowieso”, kicherte sie leise. “Nur mein Onkel weiß von eurer Existenz erst seit einigen Tagen... also seid da etwas nachsichtig”, bat sie die Anderen.
 

“Natürlich, Rin... ein Schritt nach dem anderen”, lächelte Hitomi sie sanft an.
 

“Ich danke euch”, meinte Rin und so machten sie weiter, ehe sie nach Hause fuhren und sich frisch machten.
 

Danach fuhren Sesshomaru und Rin zu der Unterkunft, die sie ihrer Familie bereit stellen würden. Dort warteten sie auf diese. Sie bekamen bereits die Nachricht von Masaru, dass seine Eltern und die Zwillinge sicher in ihrem Wohnhaus waren. Demnach fuhr Masaru zur Festhalle, um nach zu sehen, ob alles fertig war. Tatsächlich fehlte nur noch das Catering und die Feier konnte beginnen. Mit einem Lächeln sah Rin zur Tür, als diese geklingelt hatte. Aufgeregt öffnete sie und empfing ihre Mama mit einer herzlichen Umarmung. Die Männer kümmerten sich um das Gepäck.
 

“Wow... das ist aber nobel hier”, merkte Naoki an, nachdem er das Haus betrat.
 

“Mhm... unser Immobilienmakler hatte sehr gute Arbeit geleistet”, kam es stolz von Sesshomaru.
 

“Absolut”, pflichtete Isamu ihm bei.
 

“Mhm... für unsere Gäste nur das Beste”, zwinkerte Sesshomaru und brachte damit alle zum Lachen. Doch ihm war es wirklich wichtig, dass sie sich dort wohl fühlten.
 

Nach einer kleinen Führung verteilten sie die Zimmer und es war wahrlich praktisch, dass sie zwei Bäder hatten. Auf diese Weise konnten sie sich fast zeitgleich fertig machen. Rin zeigte ihrer Mama noch alles Notwendige in der Küche und auch die Lebensmittel, die sie zuvor aufgestockt hatten. Wie organisiert alles war, erstaunte Yukiko zwar sehr, doch überraschend war das nicht. Sowohl Sesshomaru als auch Rin waren dahingehend sehr sorgfältig. Lächelnd dankte sie den beiden und sie sah sich noch einmal um, während die Männer sich fertig machten. Erst danach machten sie sich auf den Weg zum Restaurant, wobei Isamu Sesshomaru nach fuhr, um dorthin zu gelangen.
 

Alle anderen waren bereits dort und warteten auf die Nachzügler. Wobei Lilly und Yusei mit dem kleinen Taiki spielten. Es war süß zu sehen, wie die Zwillinge mit dem kleinen Jungen umgingen. Kagome beobachtete die drei und wie von selbst stellte sie sich vor, dass die drei auch mit ihrem Sohn spielen würden. Lächelnd lehnte sie sich an ihren Mann, der gleich einen Arm um sie gelegt hatte. “Geht es?”, wisperte er besorgt und sie nickte.
 

“Ja... bin nur etwas erschöpft”, gestand sie ihm und er nickte leicht.
 

“Nach dem Essen fahren wir Heim, damit du dich erholst und morgen fit bist für die Feier”, sprach er sanft aus. Erst wollte Kagome widersprechen, doch sie entschied sich dagegen. Sie spürte die Müdigkeit nur zu deutlich in ihrem Körper, weshalb sie sich ausnahmsweise ausruhen würde. Schließlich wollte sie mit ihren Freunden und ihrer Familie ins neue Jahr starten.
 

Das Essen verlief großartig und da sie in einem Restaurant und damit in der Öffentlichkeit waren, waren alle Yokais getarnt und Rins Familie konnte sich erst einmal an die Menge der Freunde gewöhnen, ehe sie diese auch in ihrer normalen Form sehen würden. Auf diese Weise würden sie keinen überfordern. Es war anfangs noch etwas holprig, doch schon bald entstanden Gespräche und Naoki spielte mit Lilly, Yusei und Taiki. Die drei waren aber auch zu niedlich, weshalb man alles andere schnell mal vergaß. Tatsächlich brachte Inu seine Frau nach dem Essen direkt heim. Auch Hitomi riet dazu, denn die letzten Wochen einer Schwangerschaft waren ziemlich anstrengend.
 

Alle verstanden dies, besonders die Frauen, die selbst Mütter waren. Sie kannte diese Augenblicke sehr gut und wussten noch genau, wie sie sich damals gefühlt hatten. Sie waren müde und fühlten sich nur noch unwohl in ihrer Haut. Dazu kamen die ständigen Stimmungsschwankungen, welche am schlimmsten waren. Das andauernde auf und ab war wirklich schwer zu ertragen. Nicht nur für ihr Umfeld, sondern auch für die Schwangere selbst. Viele dachten, dass es ihnen egal wäre, doch dem war nicht so. Die Schwangeren fühlten sich danach unglaublich mies und hatten ein schlechtes Gewissen. Doch das würden die anderen früher oder später noch checken, dass die Frauen ebenfalls Probleme mit ihren Launen hatten.
 

Der Abend verlief noch angenehm und Sesshomaru brachte seine Schwiegereltern in Spe, Naoki und Zuko sicher zur Unterkunft, bevor er Rin nach Hause brachte. Es war beiden wichtig, dass ihre Familie sicher war. Tatsächlich war Naoki zum Ende hin neugierig geworden und hatte sich gut mit Masaru und Aidan unterhalten, wobei letzterer vor einer knappen Stunde angekommen war. Seine Maschine hatte Verspätung, weshalb er kurzerhand in seiner Wolfsgestalt nach Japan gekommen war. Hitomi hatte ihn zwar geschimpft, doch jeder konnte sehen, dass sie sich gefreut hatte, ihn eher in die Arme schließen zu können. Damit fehlten nur noch drei Wolfsgeschwister und die Runde wäre vollzählig und bereit für die Feier ins neue Jahr.
 


 

Der nächste Tag begann früh, denn Masaru war auf dem Weg zum Flughafen, um seine Geschwister zu holen. Hitomi und Aidan kümmerten sich um die Location und besorgten noch eine Überraschung für Punkt Mitternacht. Die Idee kam dem Paar in der Nacht, dass sie noch etwas Wichtiges vergessen hatten. Es war gar nicht so einfach so kurzfristig ein Feuerwerk zum Jahreswechsel zu besorgen, doch die beiden gaben nicht auf und verbrachten den ganzen Vormittag damit alles zu besorgen. Aber am Ende waren sie sehr zufrieden und freuten sich schon darauf, die anderen damit zu überraschen.
 

Gegen Mittag war Masaru mit seinen Geschwistern in der Halle und kümmerten sich um die restliche Dekoration. Airin holte die Blumen bei dem Floristen ab und hatte alles sicher im Mietwagen zur Halle gebracht. Gemeinsam entluden sie dieses und die Mädels kümmerten sich um das Aufstellen. Es sollte schließlich schön sein und nicht einfach hin geklatscht aussehen. Das war ihnen sehr wichtig, dass es schön war. Hitomi und Aidan kamen nach, um ihnen ebenfalls zu helfen. Damit war das Alles ganz schnell fertig. Rin und Sesshomaru hatten noch eine Kleinigkeit zu essen für die Wölfe vorbeigebracht und bestaunten die Halle. Vor allem Rin war hin und weg von der Dekoration.
 

“Das habt ihr wirklich toll gemacht”, lächelte sie die Wolfsdamen an und Hitomi kicherte leise.
 

“Die Blumen hat Airin ausgewählt und farblich haben wir dann darauf alles abgestimmt”, erklärte die Ärztin und ihre kleine Schwester bekam rote Wangen.
 

“Ach was... das war doch nichts... ich liebe Blumen”, sprach Airin aus.
 

“Deshalb war es auch perfekt, dich darum zu bitten”, lächelte Rin und diese Geste erwiderte die junge Frau. Sie war mit ihren 100 Jahren noch ein kleines Küken, wenn man es von der Yokaiseite betrachtete. Obwohl sie hin und wieder wie ein kleines Mädchen agierte, war sie am Ende erwachsener als man dachte. Diese Seite half ihr in ihrem Beruf, da sie im Kindergarten eine Gruppe Kleinkinder versorgte. Sie liebte es mit den kleinen zu spielen.
 

“Danke, danke... aber für solch eine Feier gehört es doch dazu”, lächelte sie mit roten Wangen, denn Komplimente machten sie ein wenig verlegen.
 

“Damit ist alles geklärt für heute Abend?”, wollte Sesshomaru noch einmal wissen.
 

“Ja... das Catering kommt um 18 Uhr und das wird Masaru annehmen”, klärte Hitomi den Daiyokai auf.
 

“Alles klar, geht das denn, Masa?”, fragte er den ältesten Wolfsbruder, der gleich nickte.
 

“Logo... ich brauche nicht lange, um mich um zu ziehen und so haben meine Geschwister genug Zeit sich fertig zu machen”, grinste er, während seine Schwestern mit den Augen rollten.
 

“Als ob wir so lange brauchen würden”, empörte sich nun Hana und Masaru beharrte darauf, dass seine Schwestern Ewigkeiten im Bad brauchten. Seine Brüder lachten leise und Aidan musste sich ein Lachen verkneifen, denn er wusste, wie lange Hitomi brauchte. Aber wenn er jetzt lachen würde, wäre sie pissig und das wäre nicht gut. Zumindest nicht, solange sie nicht alleine für sich wären.
 

“Perfekt... dann kann die Feier später pünktlich starten”, grinste Sesshomaru und lenkte vom Thema ab. Er wusste, wie erpicht Frauen waren, dass sie niemals lange im Bad brauchten, doch die Realität war bei den meisten nun mal genau diese. Zustimmend nickten die Wölfe und Rin lehnte sich an ihren Gefährten.
 

“Super... dann machen wir uns nun alle schick und treffen uns kurz nach 18 Uhr?”, fragte sie in die Runde und bekam ein Nicken von allen Anwesenden.
 

“Sehr gut... bis später”, zwinkerte Hitomi und nahm die Hand ihres Mannes, um mit ihm zum Auto zu gehen. So trennten sich noch einmal der Weg der Freunde, nur damit sie am Abend alle gut aussehen würden.

Neujahrsparty

Da Masaru schon fertig war, war er bereits auf dem Weg in die Halle. Er wollte einfach noch einmal alles überprüfen, damit die Dekoration und die Anordnung der Tische noch so waren, wie sie es ein paar Stunden zuvor hinterlassen hatten. Zufrieden nickte er, denn seine Geschwister hatten verdammt gute Arbeit geleistet. Schnell schrieb er Airin und Hitomi, dass alles stand und es perfekt aussah. Das würde die Damen sicher erfreuen. Dahingehend kannte er seine Schwestern sehr gut. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging er in den Nebenraum zu den Kühlungen. Er wollte sicher stellen, dass die Getränke kühl bleiben würden. Vor allem der Wein, den seine Eltern so gerne tranken.
 

Vermutlich würden an diesem Abend mehr von ihnen trinken. Schließlich war es Silvester und man feierte dies mit einem richtigen Festmahl. Dazu gehörten definitiv Trank und Speis. Apropos Speis. Dieses wurde pünktlich wie mit dem Cateringservice abgesprochen, kamen die Mitarbeiter und brachten das Essen hinein. Während sie dies taten, überprüfte Masaru die Reihenfolge der Gerichte und stellte die zusätzlichen Teller und das Besteck bereit. So konnten alle sich bedienen und hatten immer frisches Geschirr griffbereit. Leicht nickte er, nachdem er zufrieden war, und sprach noch einmal mit dem Leiter des Caterings.
 

Dieser versicherte ihm, dass sie die Behälter am nächsten Tag wieder abholen würden. Genauso wie sie das besprochen hatten. Doch Masaru hatte früh gelernt nach zu fragen, denn viele hielten sich nicht daran, was eigentlich abgesprochen war. Vorsichtshalber tauschten sie noch die Telefonnummern aus, damit sie im Notfall den anderen erreichen konnten. Es war dem Wolf wichtig, dass alles korrekt ablaufen würde. Wobei er bei dieser Firma ein sehr gutes Gefühl hatte. Kaum waren sie wieder weggefahren, benachrichtigte er die anderen, dass nun alles bereit war und sie ruhig kommen konnten. Mit einem breiten Grinsen sah er auf die Antwort seiner Familie und Freunde.
 

Sie alle waren bereits auf dem Weg zu der Halle und er freute sich schon sehr darauf, mit ihnen zusammen ins neue Jahr zu starten. Es war tatsächlich das erste Mal seit einigen Jahrzehnten, dass sie alle gemeinsam an einem Ort waren. Daher holte er bereits den Champagner und ebenso den Orangensaft, um die Sektgläser damit zu befüllen. Damit würde er sicher den anderen eine kleine Freude bereiten. Grinsend begann er damit die ersten Flaschen zu öffnen und goss die Gläser auf. Alles hatte er auf einen Tisch gestellt und alles schön angeordnet, damit alle das richtige Glas finden würden. Denn es waren auch Leute unter ihnen, die kein Alkohol trinken wollten oder eben nicht durften.
 

Nach und nach trudelten zuerst die Wölfe ein. Masaru grüßte seine Geschwister und sagte ihnen, dass die sich ruhig bedienen konnten. Immerhin hatten sie genug Getränke besorgt. “Es sieht hier unglaublich aus”, schwärmte Ayame und zauberte ihren Kindern eine leichte Röte auf die Wangen.
 

“Das haben wir gerne gemacht, Mama”, meinte Airin schnell und nippte an ihrem Sektglas. Hitomi nickte eifrig, genau wie ihre Geschwister.
 

“Wir sind ja gar nicht die letzten”, bemerkte Koga und Masaru lachte leise. Sein Vater wusste genau, wie er das Thema schnell wechseln konnte.
 

“Nein... Inu kommt gleich mit Kago und ihrer Familie”, erklärte der Erstgeborene seinem Vater.
 

“Und was ist mit Rin, Sess und ihrer Familie?”, hakte Ayame nach.
 

“Oh... Moment”, meinte Masaru und holte sein Handy. Seine Mundwinkel zuckten verdächtig. “Sie sind auch gleich da”, grinste er breite.
 

“Was hat Sess denn geschrieben?”, wollte nun Hitomi wissen, denn sie kannte die Mimik ihres Bruders sehr gut.
 

“Geheim”, zwinkerte er seiner Schwester zu.
 

“Na das klingt wirklich eigenartig”, kam es nun von Koga und sein Sohn lachte leise.
 

“Ihr kennt ihn doch”, grinste Masaru nur noch breiter.
 

Es dauerte nicht lange, bis Inu zusammen mit Kagome den Raum betrat. Direkt reichte Masaru den beiden jeweils ein Glas mit Orangensaft. Denn er wusste, dass der Hanyou keinen Alkohol trank und die Miko keinen durfte. Nach dem Paar kamen Manami, Sota und Kagomes Großvater herein. Auch ihnen gab der Wolf die Getränke. Wobei nur Sota einen Orangensaft bekam, denn Manami und ihr Schwiegervater hatten Sekt erhalten. Gemeinsam stießen sie an und prosteten den anderen zu. Während sie noch auf die letzten Gäste warteten, verteilten sie sich schon an den Tischen. Wobei Yusei und Lilly bei Masaru waren. Genau wie Taiki. Die drei jüngsten unter ihnen hatten an dem Wolf einen Narren gefressen.
 

“Es ist immer wieder unglaublich, wie die drei an dir kleben”, kicherte Airin, während sie ihrem Bruder dabei half die Stühle der Kinder zurecht zu rücken.
 

“Tja... ich bin halt ihr Liebling”, amüsierte sich Masaru und brachte damit alle anderen zum Lachen.
 

“Das stimmt”, pflichtete Koga bei und fand es immer wieder lustig, dass einige Masaru für den Vater der Zwillinge hielten. Öfters war dies schon passiert, aber das störte den Familienvater gar nicht. Immerhin war sein ältester Sohn ihm wie aus dem Gesicht geschnitten.
 

Ein paar Momente verstrichen, bis auch Sesshomaru mit Rin und ihrer Familie bei den anderen auftauchten. “Entschuldigt die Verspätung”, kam es von Rin, nachdem sie die Halle betreten hatten.
 

“Da seid ihr ja”, grinste Masaru und eilte zu ihnen, um sie ebenso mit Getränken zu versorgen.
 

“Du kennst uns doch”, amüsierte sich Sesshomaru und nahm dankend das Glas entgegen.
 

“Wohl eher dich”, schmunzelte Rin, denn wenn es nach ihr ginge, wären sie pünktlich gewesen. Doch ihr Liebster wollte noch etwas erledigen. Das war der Grund, warum sie fast eine Stunde zu spät dran waren als eigentlich geplant.
 

“Es war wichtig”, grinste er seine Liebste an und zuckte dabei mit den Schultern.
 

“Das stimmt”, kicherte sie und das Paar hatte die Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
 

“Ihr macht es aber ganz schön spannend”, sprach Hitomi wohl das aus, was die anderen dachten.
 

“Ihr werdet es schon noch sehen”, meinte Sesshomaru geheimnisvoll und Rin stellte ihrer Familie die drei Nachzügler vor. Damit wollte sie vom Thema ablenken und das hatte sogar sehr gut funktioniert.
 

“Noch mehr Kinder?”, staunte Zuko und Rin kicherte.
 

“Ach Opa”, kam es von ihr und Koga grinste breiter.
 

“Als Yokai hat man mehr als genug Zeit, um viele Kinder zu haben”, erklärte er dem älteren Mann und Ayame kicherte bei diesem Kommentar.
 

“Das hast du gut erklärt, Liebling”, sagte sie und gab Koga einen Kuss auf die Lippen.
 

“Dann macht nur so weiter”, grinste Zuko und Koga lachte herzlich, genau wie Ayame. Rin hingegen wurde rot um die Nase.
 

“Opa!”, entkam es ihr, doch ihre Mama legte beruhigend ihre Hand auf Rins Schulter.
 

“Ihn kannst du nicht ändern, Rin”, lächelte Yukiko und Naoki schüttelte nur mit dem Kopf.
 

“Deine Mama hat Recht... er ist wie er ist”, erklärte ihr Onkel ihr und sie seufzte leicht.
 

“Mach dir keinen Kopf, Rin... dein Großvater ist großartig”, zwinkerte Ayame ihr zu.
 

“Da wir nun vollständig sind... würde ich sagen: Lasst uns das Essen genießen”, schlug Masaru vor und dem konnten sie alle nur zustimmen. Schließlich hatten sie alle lange genug warten müssen und der Hunger wurde mit jeder Minute größer.
 

“Sehr gute Idee, Masa... bedient euch alle... es ist mehr als genug da”, pflichtete Sesshomaru dem Wolf zu und führte Rin zu einem freien Platz.
 

Einen Moment gönnten sie sich noch, denn noch hatte das Paar keinen großen Hunger. Aber das würde sich bestimmt bald schon ändern. Stattdessen tranken sie gemütlich und Rin freute sich darüber, dass alle beisammen waren. Es war ein rundum perfekter Abend in ihren Augen. Sie lehnte sich an ihren Liebsten und schmunzelte etwas, da ihr Papa sich um das Wohl ihrer Mama kümmerte. Er packte ihr mehr Essen auf, was Rin zum Kichern brachte. “Es ist wirklich süß, sie so zu sehen”, flüsterte sie und sah zu Sesshomaru auf.
 

“Stimmt... es ist schön zu sehen, dass sie genauso verliebt sind wie am ersten Tag”, sprach er lächelnd aus und streichelte ihr sanft über die Seite.
 

“Oh ja... So will ich auch mit dir werden”, grinste sie ihn an und er nickte direkt. Leicht beugte er seinen Kopf zu ihr hinab und küsste ihre Lippen.
 

“Das werden wir”, lächelte er zärtlich an ihren Lippen. Verliebt sah sie ihn an und verschränkte ihre Finger mit seinen. Dabei ließ sie ihren Blick wieder zu den anderen schweifen und schmunzelte erneut.
 

Denn Inu hatte das Essen für Kagome gebracht, damit sie nicht mehr so viel gehen musste. Es war wirklich süß von ihm, auch wenn die Miko ihn vermutlich gerade dafür verfluchte. Doch sie schien zu verstehen, dass dies momentan besser war. Schließlich fiel ihr das Gehen in letzter Zeit immer schwerer und sie war oft erschöpft. Rin war nur froh, dass Manami sich die Zeit genommen hatte, um Kagome und Rin alles zu erklären. Dadurch verstand sie Inu, aber auch Sesshomaru. Beide Brüder waren sehr um ihre Gefährtinnen besorgt und sie konnten das nur so zeigen, dass sie ihnen im Alltag so gut sie konnten halfen.
 

“Soll ich dir auch etwas bringen, Kleines?”, fragte der Taisho seine Gefährtin.
 

“Ich komme mit, Großer”, meinte sie grinsend, denn noch war sie nicht so eingeschränkt wie Kagome.
 

“Gut... aber den Teller trage ich”, fand er einen Kompromiss, mit dem er einverstanden wäre. Kichernd nickte sie und würde ihm dies gestatten. Denn damit konnte sie leben, wenn er das machte. Daher gingen die beiden nun zum Buffett und sahen sich das Angebot an, welches geordert wurde. Es war wirklich für jeden etwas dabei. Noch ein Punkt in dem die Wolfsgeschwister sehr gute Arbeit geleistet hatten.
 

Je satter die Feiernden wurden, umso mehr Gruppen bildeten sich. Zuko hatte sich mit Kagomes Großvater angefreundet und sprachen über alte Zeiten, aber ebenso über die Zukunft. Das sahen beide Enkeltöchter sehr gerne. Manami und Yukiko unterhielten sich über ihre Töchter und deren Schwangerschaften. Isamu schmunzelte immer wieder und klinkte sich bei dem letzten Thema aus. Als auch noch Ayame dazu geholt wurde, wurde es ihm zu viel und er verzog sich zu Koga und Masaru, die ihn voll und ganz verstehen konnten. “Frauen unter sich”, lachten die drei.
 

Man konnte ihnen ansehen, dass sie sich sehr gut verstanden. Man merkte bei Koga und Masaru oft nicht, dass sie Vater und Sohn waren, aber genau das machte sie beide irgendwie auch aus. Sesshomaru und Inu gesellten sich mit Ryo und Aidan ebenso zu den dreien und bildeten eine kleine gemütliche Runde. Rin und Kagome waren mit Yashiko, Hitomi und Hana beisammen. Sie unterhielten sich über alles mögliche und hatten sichtlich Spaß miteinander. Shippo und Ai hatten ihren Sohn schlafen gelegt, da er etwas quengeliger wurde. Die jüngsten Zwillinge waren ebenso etwas erschöpft, weshalb sie sich zu Taiki gelegt hatten. Es war praktisch, dass sie in dieser Angelegenheit recht selbstständig waren.
 

Wobei sich Ai, es sich nicht nehmen ließ, ihnen noch etwas aus einem Buch vor zu lesen, ehe sie einschliefen. Shippo hatte seine Frau dabei verträumt angelächelt und wusste genau, dass er definitiv noch mehr Kinder mit ihr wollte. Sie machten das Babyphone bei den dreien an und nahmen das Zweite mit sich, ehe sie sich zu den anderen gesellten. Der Fuchs war zu den Männern rüber gegangen und Ai zu Kagome und den anderen Frauen. Sie fühlten sich bei ihren Freunden sehr wohl und würden diese Zeit mit ihnen voll und ganz aus nutzen, um die Kontakte auf zu frischen. Die anderen Wolfsgeschwister hatten sich ein wenig um Naokis Fragen gekümmert.
 

Dieser wollte vieles wissen und man sah ihm teilweise die Skepsis an, aber die Neugier war definitiv um einiges präsenter als alles andere. Da wussten die Geschwister, dass der junge Mann sicher keine Angst haben würde vor ihnen, sollten sie ihm irgendwann ihre wahren Gestalten zeigen. Zu Beginn gaben sie ihm die Antworten, soweit es ihnen möglich war. Zudem hatten sie ihm ein wenig von der Dynamik in ihrem Rudel berichtet. Natürlich hatten sie nichts Intimes Preis gegeben oder eben die Tatsache, dass die Yokais um einiges wilder sein konnten. Nicht nur bei ihren Akten, sondernd auch in ihrem Alltag. Das würde der junge Mann sicher erfahren, falls er mit einem Yokai anbandeln würde.
 

“Interessant... und ihr verbergt eure wahre Gestalt die ganze Zeit?”, hakte Naoki nach und betrachtete die Geschwister, die leicht nickten.
 

“Fast... Wir lassen die Illusion nur fallen, wenn wir im Rudel oder eben unter uns sind”, erklärte Akio und nippte an seinem Wein.
 

“Und warum lasst ihr das nun nicht fallen?”, kam es neugierig von Naoki und kurz blinzelte Haru.
 

“Nun... wir wollen dich und Zuko nicht überfordern... ihr seid die einzigen Menschen hier, die uns noch nicht in Yokaigestalt gesehen haben”, sprach der junge Wolf aus. Für einen kurzen Augenblick weiteten sich Naokis Augen, während er die Worte begriff.
 

“Oh... also wegen uns solltet ihr euch nicht einschränken”, meinte er gleich und nahm einen Schluck von seinem Weißwein. Er fand diesen wirklich gut und hatte sich ausnahmsweise ein Glas gegönnt.
 

“Bist du dir denn sicher?”, hakte Akio nach. Er war der Zweitälteste und hatte damit irgendwie die Verantwortung dafür, dass die Feier ohne Komplikationen verlaufen würde.
 

“Natürlich... also mich würde es nicht stören”, erklärte Naoki und zog damit die Aufmerksamkeit auf sich. Alle konnten dies hören, außer den Menschenfrauen und die beiden Großväter. Daher blickten Sesshomaru, Isamu und die anderen sich gegenseitig an.
 

“Meint ihr... er und Zuko kommen klar?”, wollte Koga leise wissen und kurz überlegte Isamu.
 

“Ich denke... beide kommen damit klar... aber wir sollten es nach und nach machen”, schlug der Drache vor und wusste genau, dass die anderen ihn ebenso neugierig musterten. Schließlich hatte nur Sesshomaru ihn in seiner Yokaiform gesehen.
 

“Klingt vernünftig”, meinte der Taisho und lächelte seinen Schwiegervater an. Akio hatte durchaus die kleine Unterhaltung mitbekommen, weshalb er zu Naoki sah.
 

“Wenn du sicher bist... können wir nach und nach die Illusion fallen lassen”, teilte er ihm demnach die Entscheidung mit, die Isamu vorgeschlagen hatte.
 

“Natürlich”, nickte Naoki eifrig und schien sich zu freuen, dass eine weitere Neugier gestillt werden würde.
 

“Okay... dann fange ich an”, meinte Akio und begann erst damit sein Äußeres zu verändern, nachdem der junge Mann erneut zustimmend genickt hatte.
 

Gespannt sahen alle zu und waren sich nicht sicher, ob das gut laufen würde. Doch irgendwann würde Naoki die anderen in ihrer Yokaiform sehen. Nun könnte er sich langsam daran trauen und sehen, ob er klar kommen würde. Denn den Wölfen machte es nichts aus, zur Not dauerhaft getarnt für den jungen Mann zu bleiben. Rin hielt sogar unbewusst den Atem an. Zumindest so lange, bis Kagome sanft ihre Hand drückte. “Er wird zurecht kommen”, sagte die Miko zuversichtlich und Rin nickte leicht.
 

Nach und nach offenbarten die Yokais ihre Formen und man konnte Naoki die Faszination gleich ansehen. Er war sichtlich erstaunt, wie unterschiedlich die Geschwister aussahen. Nicht nur in Bezug auf ihre Male an ihren Wangen, sondern auch die Haarfarben. Wobei der Großteil nur schwarze oder braune Haare hatten. Nur eine einzige Dame unter ihnen hatte zwischendrin auch einen hellbraunen Ton darunter. “Und... ihr könnt euer Aussehen so oft ändern, wie ihr möchtet?”, hakte er nach und Akio nickte zwinkernd.
 

“So ist es... wir können das problemlos wechseln, wie wir wollen”, erklärte er lächelnd und war sich bewusst, dass Naoki ihn genau musterte.
 

“Zumindest wenn man das gelernt hat und das Yoki sich stärker ausprägt”, fügte Airin hinzu, denn das war nicht selbstverständlich, dass man das konnte.
 

“Verstehe... also erlernt ihr es... in welchem Alter?”, wollte Naoki nun wissen und kurz blinzelte sie, ehe sie einen Schluck Wein zu sich nahm und ihn aufklärte. Junge Yokais und Hanyous konnten das nicht von Geburt an. Die meisten werden nach ihrem 8. Lebensjahr darin unterrichtet und sie üben fleißig mit ihnen, bis es von alleine klappen würde.
 

“Und... bis dahin? Immerhin waren die drei kleinen doch auch vom Aussehen her angepasst, oder?”, hakte der junge Mann interessiert nach und sah dabei bewusst Airin an. Akio schmunzelte leicht, genau wie die übrigen Geschwister und ließen ihre Schwester die Antworten geben.
 

“Oh... scheinbar... ist da großes Interesse”, schmunzelte Hitomi und blickte leicht zu den anderen. Ihre jüngere Schwester hatte das gar nicht mitbekommen, da sie angeregt mit Naoki sprach.
 

“Hn”, entkam es Sesshomaru und Rin kicherte leicht.
 

“Scheint so”, bemerkte Yukiko und sah leicht zu ihrem Ehemann, der sich zu ihr setzte und den Arm um sie legte.
 

“Das könnte etwas großes werden”, sagte er mit einem Lächeln und würde das im Auge behalten.
 

Koga beobachtete seine Tochter und grinste leicht. Sie benahm sich ganz anders als gewohnt und schien sich wohl zu fühlen bei Naoki. Er wäre der Letzte, der etwas dagegen sagen würde. Doch ihm war es wichtig, dass es beiden dabei gut ging und sie glücklich waren. Ayame lehnte sich gerade an ihren Mann und lächelte ihn an. “Sieht so aus, als würden wir bald noch ein Paar um uns haben”, wisperte sie und Koga schmunzelte einmal mehr.
 

“Wir werden sehen, Aya”, meinte er, denn er würde sicher den beiden nicht einreden, aber auch nicht ausreden. Wenn sie beschließen ein Paar zu sein, würde er es ihnen ermöglichen, denn nichts war wichtiger als die das Glück und die Liebe.
 

Weiter feierten sie gemeinsam und unterhielten sich über die nächsten Tage, denn sie alle würden noch ein paar Tage bleiben. Sesshomaru nutzte den Moment gegen 22 Uhr und beschenkte seine Freunde noch einmal. Deshalb war er vorhin etwas spät dran, da er jedem Einzelnen eine kleine Freude machen wollte. Sie alle hatten einen Wunsch und genau diesen hatte er nach und nach erfüllen können. Rin hatte ihm sogar gerne dabei geholfen, weil sie einigen Organisationen übernehmen konnte und ihn bei der Verteilung unterstützten. Masaru grinste breiter, als er die überraschten Gesichter seiner Geschwister sah.
 

“Ich sagte doch... alles geheim”, meinte er, denn bei einigen Wünschen konnte er dem Taisho aushelfen. Schließlich wollten seine Geschwister sich teilweise selbstständig machen und dazu brauchten sie nun mal Gebäude, die er nur zu gerne für sie heraus gesucht hatte.
 

“Aber... Wie?”, brachte Hayato heraus und Sesshomaru erklärte ihm, dass es nicht verkehrt wäre, wenn die Ärzte ein eigenes Krankenhaus haben würden. Personal müssten sie zwar selbst organisieren, doch das wäre das geringere Problem für die Geschwister.
 

“Ernsthaft?”, hakte Hitomi nach und Rin nickte.
 

“Mhm... Sess... hat in Japan eines organisiert, eines in New York, ein weiteres in England und auch in Rio... so wäre alles abgedeckt und ihr könnt allen helfen”, erklärte sie suverän und stolz legte Sesshomaru seinen Arm um sie.
 

“So ist es... viel Spaß damit und Airin”, merkte er an und sie sah zu dem Daiyokai.
 

“Ja?”, fragte sie mit roten Wangen nach.
 

“Da ich nicht wusste, wo du künftig leben willst... kannst du selbst entscheiden, wo wir den Kindergarten einrichten”, zwinkerte er ihr zu und sie bekam riesengroße Augen.
 

“Meinst du das ernst?”, entkam es ihr, während sie einmal schwerer schluckte.
 

“Aber ja... und... wenn ich ehrlich sein darf... ich würde mich freuen, wenn es hier in Tokio wäre”, lächelte Rin die Wölfin an und streichelte dabei über ihren Bauch. Natürlich hatte sie ihre eigenen Gründe und das verstand Airin direkt.
 

“Verstehe... ich denke... das werde ich in den nächsten Wochen entscheiden können”, meinte die Wölfin und strich sich verlegen eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Dabei glitt ihr Blick leicht zu Naoki, der doch tatsächlich eine leichte Röte auf seinen Wangen hatte.

Das neue Jahr kann beginnen

Kaum hatten die Freunde diese Überraschung verdaut und wahrlich wahrgenommen, schon folgte die nächste. Denn Hitomi hatte mit ihrem Mann Aidan noch ein riesengroßes Feuerwerk für ihre Freunde und ihre Familie organisiert. Aus diesem Grund bat das junge Paar alle nach draußen. Natürlich hatten sie einige Sitzflächen vorbereitet mit Decken und Kissen ausgepolstert, damit sie es sich alle gemütlich machen konnten. “Kommt... nehmt Platz, wenn ihr wollt, es ist genug für alle da”, lud die Wölfin alle ein und ihr Mann grinste leicht.
 

“Was habt ihr denn ausgeheckt?”, wollte Sesshomaru wissen und Hitomi lachte leise.
 

“Nicht nur du kannst Überraschungen vorbereiten”, entgegnete sie kichernd und Aidan legte den Arm um sie.
 

“Ganz genau... deshalb macht es euch bequem und lasst euch überraschen”, zwinkerte dieser zustimmend und der Taisho nickte leicht.
 

Tatsächlich war er gespannt darauf, was das Wolfspaar sich einfallen lassen hatte. Daher setzte er sich und zog Rin mit einem Lächeln auf seinen Schoß, die sich direkt an ihn gekuschelt hatte. Gleich deckte er sie leicht zu, damit sie nicht zu sehr frieren würde. Auch Inu hatte sich mit Kagome hingesetzt und in eine Decke gekuschelt. Sie sollte es dabei so bequem wie möglich haben. Egal, was nun kommen mag, sollte seine Liebste es angenehm haben. Sie hatte sich auch vertrauensvoll an ihn gelehnt, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder zu Hitomi und Aidan lenkte. Die anderen fanden ebenso Platz, wobei die Wölfsbrüder sich an die Wand gelehnt hatten.
 

Dabei beobachtete Masaru ein wenig die anderen und lächelte einmal mehr bei dem Anblick seiner kleineren Schwester. Airin war wirklich noch jung und doch hatte sie schon die ein oder andere Erfahrung gemacht. Zwar wusste er nichts im Detail, aber er hatte es von Hitomi mitbekommen. Die Kleine nun so schüchtern und fast schon unbeholfen zu sehen, war meist ein gutes Zeichen, dass sie nicht nur körperlich von Rins Onkel angezogen wurde. Masaru war gespannt, was aus den beiden werden würde, sobald sie selbst begriffen, dass da etwas Besonderes passiert war, als sie sich tief in die Augen sahen.
 

Unweigerlich erinnerte sich Masarau an einen bestimmten Moment und seine Gedanken wanderten ganz weit weg. Nur am Rande bekam er die Worte seiner Schwester und seines Schwagers mit. Fast schon verträumt richtete er seinen Blick in den Himmel und betrachtete das Feuerwerk, welches begann. Immer wieder wurde die Nacht erhellt und die Lichter waren bunt gewählt. Doch nie zu viele Farben auf einmal. Da hatte seine Schwester wirklich ein gutes Händchen für. Er war unsagbar stolz auf sie und bewunderte sie einmal mehr. Aber das würde er ihr nie direkt sagen. Das machte man als großer Bruder nicht. Schmunzelnd verschränkte er seine Arme vor der Brust und hörte im Hintergrund den Countdown.
 

Dieser wurde sogar an dem Nachthimmel angezeigt. Je kleiner die Zahl wurde, umso intensiver wurde der Rotton. Als es Punkt Mitternacht war, war der Himmel wieder voller Farbe und vor allem Glitzereffekten. Alle wünschten sich ein frohes neues Jahr. Die Paare küssten sich und kuschelten sich näher an einander. Schüchtern sah Airin zu Naoki und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Überrascht blinzelte dieser und legte den Arm schließlich um sie, damit er sie sanft an sich ziehen konnte. Schnell vergrub sie ihr Gesicht an seiner Brust, denn ihre Wangen glühten regelrecht. Mit dieser Reaktion hatte sie nicht gerechnet, weshalb ihr die Röte ins Gesicht gestiegen war. Schmunzelnd sah Masaru seine Schwester an.
 

Es war wirklich unglaublich seine kleine Schwester so zu erleben. Liebe war etwas Kostbares und er wünschte den Beiden nur das Beste. Sie sollten glücklich sein und so wie es gerade den Anschein machte, beruhte das Interesse auf beiden Seiten. Das war der erste Schritt in die richtige Richtung. Die Zeit würde ihnen zeigen, inwieweit sie es zulassen würden. Während seiner Beobachtung nahm Masaru sich eines vor, er würde alles daran setzten, seine Herzdame zu finden. Zwar fiel ihm im Moment nur der nicht legale Weg ein, denn er könnte eventuell Glück haben und sie auf den Aufzeichnungen der Überwachungskameras vom Flughafen entdecken. So könnte er vielleicht mehr über sie heraus finden.
 

Natürlich könnte er seinen Bruder Takumi fragen. Denn als Polizist hatte er einige mehr Möglichkeiten, aber noch wollte Masaru seine Geschwister nicht einweihen. Er wollte nicht, dass die anderen davon erfuhren und leider war sein Bruder dahingehend manchmal ein kleines Plappermaul. Solange er selbst noch nicht mit seiner Auserwählten sprechen konnte, wollte er keinem richtig davon erzählen. Dass sein Vater es irgendwie mitbekommen hatte, war okay, da er ihm keine Informationen weitergab. Lediglich nur die Tatsache, dass Masaru eine besondere Frau kennen gelernt hatte, hatte er Koga verraten. Das genügte vollkommen und alles weitere würde er erst Preis geben, sobald er sich mit ihr unterhalten hatte.
 

Der älteste Wolfssohn war so in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht mitbekam, wie sie alle sich wieder hinein begaben. Erst als seine Schwester Hana seine Schulter berührte, kam er wieder zurück in das Hier und Jetzt. “Kommst du mit rein?”, fragte sie ihn und kurz blinzelte Masaru, ehe er nickte. Gemeinsam gingen sie alle hinein und genossen noch etwas das Zusammensein. Sie tranken ein wenig und aßen natürlich noch das besondere Dessert, denn es gab eine Neujahrstorte, die für jeden Geschmack etwas dabei hatte.
 

Nach und nach gingen die ersten. Erst Kagomes Großvater und ihre Mutter. Sie waren beide schon etwas müde und wollten sich ausruhen, auch wenn die Feier wundervoll war. Danach fuhren Isamu und Yukiko mit Zuko zur Unterkunft. Der ältere Mann brauchte ebenfalls etwas Ruhe, weshalb Yukiko ihren Mann bat, bereits zu fahren. Naoki würde später mit einem Taxi nachkommen, denn er wollte noch etwas bei Airin sein. Mit ihr zu reden war sehr erfrischend und er mochte ihre Augen, die so voller Freude und Neugier strahlten. Dass da noch etwas anderes verborgen war, würde er in einigen Tagen oder Wochen sicher auch noch erfahren.
 

Als nächstes verabschiedeten sich Kagome und Inu. Die Miko fühlte sich ausgelaugt und ihre Rückenschmerzen ließen sie nicht mehr richtig sitzen. Sie brauchte dringend ihr Bett, um sich zu entspannen und weicher zu liegen. Hitomi gab ihr noch einen Tee mit, damit sie diesen zur Linderung der Schmerzen nehmen konnte. Dankend hatte Kagome diesen angenommen und hoffte, dass dieser ihr helfen würde. Ansonsten würde für sie die Nacht extrem lang werden. Der Hanyou half seiner Frau rüber zum Wagen, denn ihre Füße fühlten sich schwer an. Ohne Probleme hatte Inu ihr in das Auto geholfen und sie angeschnallt.
 

Die anderen blieben noch eine Weile, wobei Koga und Ayame mit den Zwillingen nach einigen Momenten sich ebenfalls auf den Weg gemacht hatten. Shippo war mit Ai und Taiki ebenso aufgebrochen, denn sie hatten bereits genug gefeiert und die Kleinen würden sicher wieder früh wach werden. Die Wolfsgeschwister fingen damit an die Behälter vom Caterer frei zu machen und einige Sachen zusammen zu räumen, damit sie später am Tag nicht mehr so viel machen müssten. Auf diese Weise erledigten sie den Großteil bereits und der Kleinkram wäre später schnell fertig werden. Dazu hatten sich Hana, Takumi und Masaru bereit erklärt. Sie würden das alles erledigen, damit die anderen ausschlafen konnten.
 

Die Feier löste sich demnach langsam auf. Naoki ließ es sich nicht nehmen und bot Airin an, sie zur Unterkunft zu bringen. Mit roten Wangen hatte sie das Angebot angenommen und versprach Hitomi zu schreiben, sobald sie ankommen würde. Fasziniert hatte Naoki die Wölfin beobachtet, wie sie ihre ‘menschliche’ Form annahm. Verlegen sah Airin zu ihm und er bot ihr seinen Arm an. Sie hatte sich bei ihm untergehakt und er konnte nicht anders, als sich zu ihr runter zu beugen und zu flüstern: “In deiner Yokaiform siehst du noch viel schöner aus.”
 

“Du... du”, hauchte Airin mit knallrotem Gesicht und blickte zu ihm rüber. Dabei waren sie Nase an Nase und sie konnte seinen Atem spüren. Leicht schluckte sie bei dieser puren Nähe. Dadurch hatte sie alles um sich herum vergessen. Die kleine Distanz überbrückte er und küsste ihren Mundwinkel. Er musste das einfach tun.
 

“Du bist eine wunderschöne Frau, Darin”, raunte er und blickte ihr dabei in die Augen. Kurz flackerten diese.
 

“Oh... ich...”, begann sie und biss sich auf die Unterlippe. Dass er sie Liebling genannt hatte, ließ ihr Herz höher schlagen. “Magst du... noch etwas mit mir reden?”, fragte sie, denn sie wollte nicht, dass er sie nur hinbrachte. Er sollte bei ihr bleiben. Sie wollte alles von ihm erfahren.
 

“Gerne”, lächelte er sanft und schon waren die beiden weg. Amüsiert sah Hitomi ihrer Schwester nach.
 

“Ich glaube... da hat es so richtig gefunkt”, merkte sie an und ihr Mann grinste breiter.
 

“Ich glaube auch”, bestätigte Aidan.
 

“Gebt den beiden die Zeit sich kennen zu lernen”, meinte Masaru und sah seine Geschwister eindringlich an.
 

“Natürlich, Großer... wir mischen uns nicht ein”, versprach Hitomi, aber sie würde ihrer Schwester helfen, sollte diese einen Rat brauchen.
 

Die anderen verabschiedeten sich nun ebenso und nur noch Hitomi, Aidan, Masaru und Hayoto waren da. Sie gingen noch einmal durch, um zu sehen, dass sie alle Lichter aus gemacht hatten und nichts vergessen wurde. Masaru würde die Halle abschließen und so ließ er die anderen Drei zuerst gehen. “Kommt gut in eure Unterkünfte”, lächelte er sie an und so fuhren sie alle los.
 


 

Einige Zeit zuvor wollte Inu gerade in die Tiefgarage fahren, als Kagome schmerzlich aufstöhnte. Sogleich fuhr er an die Seite und sah zu ihr rüber. “Juwel... was ist los?”, fragte er besorgt und konnte ihr direkt ansehen, wie sie die Zähne zusammen biss.
 

“Geht gleich wieder”, meinte sie und atmete deutlich schwerer durch. Ihr ganzer Körper war komplett angespannt und das beunruhigte den Hanyou noch mehr.
 

“Juwel... das ist doch nicht das erste Mal, dass du diesen Schmerz hast, oder?”, wollte er sicher gehen.
 

“Ich”, begann sie und wollte erst abstreiten. Aber dann hatte sie erneut dieses ziehen und diesmal schoss der Schmerz noch mehr in den Rücken. “Uff... ich weiß nicht... es ist wieder dieses komische Ziehen”, gestand sie ihm und er bekam große Augen.
 

“Könnten das vielleicht die Wehen sein?”, sprach er seinen Gedanken laut aus.
 

“Meinst du, Kokoro?”, hakte sie nach und starrte ihn gerade mit ihren großen Augen an.
 

“Ich rufe Hitomi an und frage lieber nach”, beschloss er, da er sich eben unsicher war. Während er sein Handy heraus holte und die Nummer der Ärztin wählte, keuchte Kagome auf und hielt sich leicht die Seite.
 

“Oh man... das tut höllisch weh”, grummelte die junge Frau und biss wirklich ihre Zähne zusammen.
 

Schwerer schluckte Inu und hoffte, dass Hitomi schnell rangehen würde. Als diese endlich abnahm, sprach er so ruhig wie möglich mit ihr und erklärte ihr die Sachlage. “Inu... fahrt bitte auf direktem Weg ins Krankenhaus... Hayato und ich kommen gleich dazu”, sprach die Wölfin sanft aus und hatte die Vermutung, dass es bereits die Wehen waren. Doch sie wollte den jungen Mann noch nicht beunruhigen. Er hatte gerade genug damit zu tun, Kagome sicher ins Krankenhaus zu bringen.
 

“Alles klar... wir sehen uns dort”, bestätigte Inu und legte auf. Danach startete er den Motor und fuhr direkt los. Auch wenn er nicht den Anschein erweckt hatte, so hatte er eins und eins zusammen gezählt. Dass die Ärztin sie gleich ins Krankenhaus geschickt hatte, konnte er sich denken, was los war. “Hitomi sieht gleich nach dir”, sprach er zu seiner Frau, um ihr zu erklären, was die Wölfin gesagt hatte.
 

“Das ist gut”, kam es leicht erschöpft von Kagome. Zu gerne würde Inu ihr den Schmerz abnehmen, aber das konnte er leider nicht. Das Einzige, was er tun konnte, war es, sie so schnell es geht zum Krankenhaus zu bringen.
 

“Lehn dich ruhig zurück, Juwel”, erklärte er ihr und nickte. Sie versuchte einmal durch zu atmen, während sie sich über den Bauch streichelte. Der Schmerz ließ kurz nach und sie konnte wieder durchatmen. Sie war so auf den Schmerz konzentriert, dass sie nicht merkte, wohin genau sie fuhren. Sie ging davon aus, dass er sie zu Hitomi bringen würde. Daher achtete sie nicht wirklich auf den Weg. Sicher fuhr er auf den Parkplatz und war mehr als froh, weil er schon den Wagen von Hitomi und Aidan erkannte.
 

Die Ärztin eilte direkt zur Beifahrertür und lächelte kurz ihren Mann an. Er war mit gekommen, da er genau wusste, dass seine Frau eine ruhige Hand brauchte für die Geburt. Deshalb war er gefahren und würde die anderen informieren, wenn es dazu kommen sollte. Denn Inu hätte sicher etwas anderes zu tun, als Nachrichten zu verschicken. “Wir sind da, Juwel”, sprach der Hanyou sanft aus und schnallte sich und Kagome ab.
 

Träge blinzelte sie und nickte, ehe sie aussteigen wollte. Hitomi hatte sie aber abgehalten. “Warte noch, Kago”, meinte sie und hockte sich neben die geöffnete Tür.
 

“Oh... sollten wir nicht rein gehen?”, fragte die Miko.
 

“Das machen wir... aber vorher möchte ich kurz deinen Bauch abtasten”, erklärte Hitomi ihr und legte erst nach dem Nicken der Miko ihre Hand auf den Bauch. “Atme bitte einmal tief durch”, sprach sie weiter und war in ihrem Arztmodus. Kagome tat das und nahm einen tiefen und großen Atemzug. “Gut so”, lächelte die Ärztin und sah dann zu Inu. “Wir sollten rein... das Privatzimmer hat Hayato bestimmt schon organisiert”, meinte sie und der Hanyou nickte, ehe er zu Kagome blickte.
 

“Ich helfe dir raus, Juwel”, erklärte er und sie nahm direkt seine Hand an, die er ihr angeboten hatte.
 

“Danke, Kokoro”, kam es von ihren Lippen und ließ sich von ihm helfen. Er stützte sie und schloss das Auto ab, ehe er sie wie eine Braut auf seine Arme hoch nahm. Überrascht blinzelte sie ihn an und schmiegte sich gleich an ihn.
 

“Gleich wird er besser”, versprach er ihr zärtlich und trug sie rüber zum großen Gebäude. Wobei Hitomi ihn über den Seiteneingang führte. Tatsächlich stand Hayato bereits im Gang und deutete auf das Zimmer, wohin Inu seine Frau bringen konnte.
 

“Wo... sind wir denn?”, fragte Kagome nach, als ihr bewusst wurde, dass sie nicht bei Hitomi im Haus waren.
 

“Im Krankenhaus”, erklärte Hitomi ruhig und hatte die Tür für das Paar geöffnet. “Mach es dir bequem, Kago”, lächelte sie sanft und Inu setzte seine Liebste auf dem Bett ab. Hayato und Aidan blieben im Gang, nachdem die Wölfin die Tür geschlossen hatte.
 

“Oh... aber warum hier?”, hakte die Miko nach und biss sich auf die Unterlippe, da ein erneuter Schmerz sie erfasste.
 

“Weil... deine Rückenschmerzen vermutlich von den Wehen ausgelöst werden... ich nehme an... gerade zieht es wieder, oder?”, antwortete Hitomi wohlwissend, dass Kagome gerade eine weitere Wehe bekam. Mit zusammen gebissenen Zähnen nickte die Miko und atmete fast schon hechelnd aus. “Siehst du... deshalb sind wir hier... denn ich glaube... euer kleiner Schatz will euch endlich sehen”, sprach die Wölfin lächelnd weiter und zog ihre Jacke aus, denn diese brauchte sie in der nächsten Zeit nicht mehr.
 

“Oh... du denkst wirklich?”, fragte Inu nach und half Kagome aus der Jacke, nachdem der Schmerz nachgelassen hatte. Hitomi nickte zustimmend.
 

“Mhm... so ist es! Deshalb machen wir es Kago nun so bequem wie möglich und ich mische ihr ein schmerzlinderndes Mittel”, antwortete Hitomi ihm und diesmal nickte er. Gemeinsam halfen sie der Schwangeren sich so weit zu entkleiden, dass sie später problemlos ihren Sohn bekommen konnte. Da war störender Stoff nicht sonderlich hilfreich. Zudem war eine Geburt sehr schweißtreibend und da wäre es praktischer, wenn sie nicht noch zusätzlich durch die Kleidung ins Schwitzen kam.
 

Erst nachdem Kagome bequem im Bett lag und Inu neben ihr an der Kante saß, kümmerte sich Hitomi um das Schmerzmittel. Dabei achtete sie auf die Zeiten zwischen den Wehen. Es war noch nicht soweit, dass sie immer schneller kamen, weshalb sie alles gut vorbereiten konnte. Inu war wirklich ruhig geblieben und das fand die Ärztin großartig. Er bemühte sich sogar die Miko etwas abzulenken, während sie auf den nächsten Schmerz wartete. Mehr konnte Kagome momentan leider auch nicht tun. Doch Hitomi war sich sicher, dass es schon bald soweit wäre und die Geburt starten würde.
 


 

Vor dem Zimmer saßen Hayato und Aidan. Beide schrieben den anderen, dass der kleine Schatz von Kagome und Inu sich entschieden hatte, auf die Welt zu kommen. Hitomi hatte klar und deutlich beim Parkplatz gespürt, dass es los gehen würde. Zwar konnte sie nicht sagen wann, doch das war nur eine Sache von Stunden. “So ich habe alle informiert”, erklärte Hayato, denn die beiden Wölfe hatten sich die Liste aufgeteilt.
 

“Ich auch”, grinste Aidan und schmunzelte. “Sess und Rin kommen gleich, um die beiden zu unterstützen”, fügte er an und Hayato nickte leicht.
 

“Das verstehe ich sehr gut... Ich organisiere mal Kaffee und Tee”, schlug der Arzt vor und Aidan nickte.
 

“Eine sehr gute Idee... den werden wir gut brauchen können. Aber ich hole es lieber... nicht, dass Hitomi dich braucht und du bist nicht da”, meinte der Wolf lächelnd und Hayato lachte leise.
 

“Okay... dann machen wir das so”, zwinkerte dieser, denn als Kinderarzt könnte Hitomi tatsächlich seine Hilfe gebrauchen können, falls etwas Unvorhergesehenes passieren würde. Es dauerte einige Zeit, bis Aidan mit den Getränken zurück kam. Kurz darauf waren Sesshomaru und Rin ebenso eingetroffen und erkundigten sich, wie es Kagome ging. Mit wenigen Worten brachte Hayato die beiden auf den neusten Stand und nun hieß es für sie alle: warten und Kaffee trinken.
 


 

“Du machst das alles ganz gut”, vernahm Kagome Hitomis Stimme nach einer gefühlten Ewigkeit.
 

“Ich kann aber nicht mehr”, jammerte sie, denn schon seit einiger Zeit hatte sie diese Schmerzen. Auch wenn diese dank dem Schmerzmittel etwas erträglicher waren, so waren sie dennoch heftig.
 

“Natürlich kannst du das, Kago... nur noch zwei Mal mit pressen und euer Sohn ist da”, versuchte Hitomi sie zu motivieren, denn sie konnte schon spüren, dass der Junge so weit war.
 

“Du schaffst das, Juwel”, sprach Inu hinter ihr. Er hatte sich hinter sie gesetzte, um sie zu stützen, als die Wehen in immer kürzerem Abstand kamen. Jedes Mal hatte er ihr beim Atmen geholfen und sprach zärtlich mit ihr. “Du bist stark und schaffst das!”
 

Noch bevor die Miko darauf reagieren konnte, erfasste sie erneut eine Wehe und sie schrie all ihre Emotionen heraus. Die Wut über die Schmerzen, die Frustration, weil es so lange dauerte, und selbstredend die Angst, dass es dem Kleinen nicht gut tat, dass es länger dauerte, als sie zuerst annahm. Inu hielt Kagome sicher fest und versuchte mit ihr erneut mit zu atmen. Hitomi lächelte und sah zu Kagome und Inu auf. “Ich sehe das Köpfchen”, sagte die Ärztin und gab damit der werdenden Mutter die letzte Motivation, alles zu geben und zu pressen.
 

Erschöpft lehnte sich Kagome an Inu, als ein Babyschrei im Raum ertönte. Zärtlich küsste Inu Kagomes Haaransatz. “Du hast es geschafft... unser Kleiner ist da”, wisperte er stolz und voller Liebe.
 

Schnell hatte Hitomi den Kleinen provisorisch sauber gemacht und legte ihn Kagome auf die Brust. “Glückwunsch... ein gesunder kleiner Hanyou”, grinste sie und ließ die beiden einen Moment alleine. Draußen gab sie den anderen Bescheid, die gleich wieder am Handy waren und tippten, was das Zeug hielt.
 

Rin und Sesshomaru gingen leise in den Raum und Kagome lächelte die Zwei an. “Kommt her”, bat sie die beiden. Inu hatte seiner Frau eine leichte Decke über gelegt, damit soweit alles bedeckt war. Sie sollte schließlich laut Hitomi noch liegen bleiben.
 

“Er ist so süß!”, kam es Rin über die Lippen und Kagome lächelte ihre Freundin an.
 

“Wie soll euer Sohn heißen?”, fragte Sesshomaru und hatte sanft dem Jungen über die Wange gestreichelt. Inu grinste leicht und sah zu seiner Frau, die ihm zu nickte. Sogleich verriet der Hanyou den Namen seines Erstgeborenen und wurde von seinem Bruder angestarrt.
 

“Wie... war das?”, fragte er noch einmal nach. Scheinbar konnte er nicht fassen, welchen Namen das Paar für den Kleinen gewählt hatten. Mit geweiteten Augen sah er zwischen den frischgebackenen Eltern hin und her.

Eine wahre Ehre für einen Onkel

Inu grinste seinen Bruder an und blickte zu seinem süßen kleinen Sohn. Er war nach wie vor fasziniert von diesem kleinen Wesen. Er hatte wie Inu und Sesshomaru silbernes Haar und zwei süße Hundeohren. Eines war Schwarz und das andere Weiß, wie das seines Vaters. Mit einem Lächeln sah Rin zu ihrem Gefährten. Sie fand seine Reaktion gerade echt niedlich. “Hat es dir die Sprache verschlagen, Sess”, sprach Kagome ihren Schwager an und er blinzelte einmal mehr, ehe er sie anblickte.
 

“Tatsächlich... ja!”, entgegnete dieser und schluckte einmal. Kagomes Worte hatten ihn aus seiner anfänglichen Starre geholt.
 

“Aber warum denn?”, wollte Inu heraus finden und hatte seine goldenen Augen auf seinen Bruder gerichtet.
 

“Kann ich noch einmal hören... welchen Namen ihr ihm gegeben habt?”, kam die Gegenfrage des Daiyokais und Kagome kicherte leise.
 

“Hast du das gehört, mein Liebling... dein Onkel glaubt nicht, dass wir dich Maru nennen wollen”, säuselte die Miko zärtlich und gab ihrem Sohn einen Kuss auf die Stirn.
 

“Aber... wieso Maru?”, wollte Sesshomaru wissen.
 

“Weil... ich dank dir nicht durchgedreht bin... dank dir kann ich mein dämonisches Blut kontrollieren... dank dir konnte ich es aushalten, Kagome nicht vor den 500 Jahren zu begegnen... du warst immer da und hast darauf geachtet, dass wir eine Zukunft haben”, erklärte Inu mit einem sanften Lächeln und hatte seine Hand auf den Rücken seines Sohnes gelegt.
 

“Deshalb war für uns beide der Name klar gewesen. Dir zu Ehren wollten wir ihn benennen”, fügte Kagome sanft hinzu. Tatsächlich war es nur eine Idee von Inu, aber seine Frau hatte ihn bekräftigt und stimmte dem nur zu gerne zu.
 

“Ihr wollt ihn wirklich Maru nennen?”, hakte der Daiyokai nach und beide nickte.
 

“So ist es... es ist sein Name und passt perfekt zu ihm”, antwortete Inu und lächelte seinen Bruder an.
 

“Ihr seid unglaublich”, meinte Sesshomaru und war mehr als gerührt von solch einer Geste.
 

‘Da werd sogar ich noch ganz weich’, regte sich sein Biest und er musste schmunzeln. Denn genauso fühlte er sich in dem Moment. Die beiden waren einfach unglaublich und er empfand es als absolute Ehre, dass sie den Kleinen nach ihm benannten.
 

“Ich danke euch... es ist mir eine Ehre... sei gewiss, dass du immer beschützt sein wirst”, sprach Sesshomaru und streichelte sanft die Wange des kleinen Jungen. Der Kleine regte sich nur leicht und blinzelte schläfrig in die Runde.
 

“Er hat eine unglaubliche Augenfarbe”, bemerkte Rin und hatte die goldenen Iriden bewundert, die am äußeren Rand leicht bläulich waren. “Werden sie bleiben?”, fragte sie und blickte ihren Liebsten an. Dieser nickte zustimmend und legte den Arm um Rin.
 

“Ja... bei Yokais und Hanyous verändern sich die Augenfarben nicht, im Gegensatz zu den menschlichen. Er ist wahrlich eine perfekte Mischung aus euch beiden... das habt ihr sehr gut gemacht”, meinte Sesshomaru und erneut kicherte Kagome, während sie rote Wangen hatte. Dieses Kompliment nahm sie sehr gerne an. Denn sie fand ihren Sohn ebenfalls perfekt.
 

“Stimmt... das haben wir sehr gut gemacht”, bestätigte Inu und sah lächelnd auf seinen Sohn hinab.
 

Ein Räuspern unterbrach die vier und sie blickten zur Tür, in der Hitomi und Hayato standen. “Wie wäre es, wenn ich den Kleinen eben untersuche?”, schlug der Kinderarzt vor und Kagome blinzelte etwas.
 

“Oh... stimmt das wurde noch nicht gemacht”, erinnerte sich die Miko, weil sie ihren Kleinen nach der Geburt gleich in die Arme bekommen hatte.
 

“Inu kann mich gerne begleiten... und auch Rin und Sess, wenn sie wollen”, erklärte Hayato mit einem Lächeln. Hitomi war ihrem Bruder dankbar, dass er die anderen mit einbezogen hatte. Auf diese Weise konnte sie sich voll und ganz um Kagome kümmern.
 

“Denkst du, dass ich dich solange alleine lassen kann?”, fragte Inu seine Frau, die gleich nickte.
 

“Natürlich, Kokoro”, lächelte sie ihn an.
 

“Ich bleibe bei Kago solange”, erklärte Hitomi schließlich und das beruhigte den Hanyou sichtlich.
 

Nachdem Inu sich von seiner Frau gelöst hatte, hatte Kagome ihm den kleinen Maru gegeben und er gab erst ihr und dann ihm einen Kuss auf die Stirn. “Bis gleich”, sprach er noch und verließ mit den anderen den Raum.
 

Kaum waren sie draußen, lehnte Kagome sich ins Bett und atmete einmal tiefer durch. “Erschöpft?”, wollte Hitomi von der Miko wissen.
 

“Ziemlich... es war doch anstrengender als ich dachte”, gab sie ehrlich zu.
 

“Du hast das sehr gut gemacht, Kago”, erklärte die Ärztin und sah einmal nach, ob alles so verlaufen war, wie es sollte. Schließlich müsste sich die Plazenta noch lösen und als die sogenannte Nachgeburt raus kommen. Tatsächlich war dies der Fall und Hitomi konnte Kagome noch einmal untersuchen. Sie wollte mögliche Verletzungen ausschließen und war erleichtert, da sie nichts Gegenteiliges fand.
 

“Und all die Schmerzen haben sich ausgezahlt... Maru ist einfach perfekt”, lächelte Kagome und ließ Hitomi machen. Bei ihr fühlte sie sich wohl und gut aufgehoben.
 

“Absolut... euer perfektes Ebenbild”, bestätigte die Wölfin und nickte zufrieden. Alles war genauso, wie es sich gehörte. Daher half sie Kagome dabei auf zu stehen und führte sie in das angrenzende Bad, damit sie sich frisch machen konnte.
 

“Passt alles?”, fragte die Miko nach einer Weile nach.
 

“Alles sehr gut, Kago... du wirst in den nächsten Tagen noch das Gefühl haben, dass du aufgebläht wärst... aber das wird bald vergehen”, sprach Hitomi sanft aus und reichte Kagome einen gemütlichen und flauschigen Pyjama. In diesen schlüpfte sie und war froh, dass sie dank ihrer Freundin kurz duschen konnte. “Bitte mach dir keine Sorgen, falls Nachblutungen auftreten sollten... solange es nicht mehr wird, wie bei der Periode, ist alles normal... dein Zyklus wird sich in den nächsten Monaten einpendeln.”
 

“Verstehe... das beruhigt mich”, lächelte Kagome und war wirklich froh, dies zu hören.
 

“Dennoch kannst du mich jederzeit anrufen, ich werde nach wie vor deine Ärztin bleiben”, erklärte Hitomi lächelnd und führte ihre Freundin zu einem frisch bezogenen Bett, welches im Gang war. Das war das Praktische daran, dass Hayato mit dabei war. Denn er hatte bei den Schwestern Bescheid gegeben und somit war alles für Kagome bereit.
 

“Danke dir, Hito”, kam es ehrlich von der Miko und die Wölfin lächelte sanft, während sie ihr ins Bett half und sie zudeckte. Sie sollte noch nicht so viel alleine laufen und so bequem wie möglich in ihr Zimmer gebracht werden.
 

“Wofür denn?”, amüsierte sich Hitomi und löste die Bremse vom Bett, um Kagome durch den Flur zu bringen.
 

“Für deine Hilfe”, lächelte die Miko und blinzelte einmal mehr, als sie merkte, dass sie tatsächlich schon geschoben wurde. “Wo... bringst du mich denn hin?”, wollte diese wissen, da sie völlig verwundert war.
 

“Ach was... du hast die ganze Arbeit geleistet... ich war nur da für den Notfall”, erklärte Hitomi mit einem Zwinkern und schmunzelte leicht. “Ich bringe dich in dein Zimmer”, antwortete sie ihr und verlegen sah Kagome sie an. Bei den Worten lächelte die Miko und freute sich sichtlich darüber, dass alles glatt lief. Vor allem die Tatsache, weil sie ihren Sohn auf natürliche Weise bekam. Obwohl die Schmerzen recht heftig waren, überwiegte das Glück, dass er endlich da war um einiges.
 

Die Wölfin erzählte ihr noch, dass sie ein paar Tage im Krankenhaus bleiben müsste, doch anders als die meisten annahmen, würde sie ein Privatzimmer haben und Inu konnte ebenso bleiben. Dafür hatten die Wolfsgeschwister bereits gesorgt. Da es Hauptsächlich nur darum ging, mögliche Komplikationen rechtzeitig zu erkennen, war das für Kagome vollkommen in Ordnung. Immerhin wollten die Ärzte alle Eventualitäten absichern. Egal ob bei ihr oder bei dem kleinen Schatz. Hayato und Hitomi würden jeden Tag nach der kleinen Familie sehen, um Notfalls Handeln zu können. Auch wenn Hitomi nicht glaubte, dass dem so wäre, wollten sie sicher sein.
 

“Danke... das ist gut, dass Inu bei mir sein kann und ihr auf uns achtet”, lächelte Kagome und war erleichtert, dass er bleiben konnte. Ohne ihn zu schlafen, würde ihr sicher schwer fallen. Schließlich war sie schon daran gewohnt in seinen Armen zu schlafen.
 

“Das ist selbstverständlich, Kago”, meinte die Ärztin und umrundete das Bett, um eine Tür zu öffnen. Erst dann schob sie dieses hinein und die Miko sah sich einmal um. Es war ein großes Zimmer, welches auf den ersten Blick eher einem Hotel glich. Doch als ihr Blick auf eine der Wände glitt, merkte man, dass sie noch immer im Krankenhaus war. Dort war alles Notwendige für die Patienten angebracht.
 

“Wow... das ist unglaublich hier”, staunte sie und Hitomi grinste leicht.
 

“Das stimmt... die Einrichtung ist sehr gut geworden”, lächelte die Wölfin und stellte die Bremsen vom Bett wieder ein. “Komm... ich helfe dir in dein Bett für die nächsten Tage”, sprach sie und reichte Kagome ihre Hand. Diese nahm die Schwarzhaarige an und ließ sich von Hitomi rüber zum Bett helfen.
 

“Oh... aber... also ist das Doppelbett für uns gedacht?”, fragte die Miko nach.
 

“Natürlich... und Hayato bringt ein Babybettchen mit”, antwortete die Wölfin und brachte Kagome zum Bett, damit sie es sich dort bequem machen konnte. “Entspann dich etwas, ich bringe das Bett raus und dann bestellen wir euch ein gutes Essen”, zwinkerte sie und die frisch gebackene Mutter kicherte erneut.
 

“Du bist unverbesserlich, Hito”, lachte Kagome, während sie unter die Decke schlüpfte und der lachenden Ärztin dabei zusah, wie sie das Bett raus brachte. Tatsächlich kam sie kurz darauf zurück und tippte in ihr Handy.
 

“Also... worauf hast du Hunger? Ich gebe der Küche gleich bescheid”, meinte diese und Kagome blinzelte. Sie hatte durchaus mitbekommen, dass es noch dunkel war.
 

“Ist es denn nicht noch etwas zu früh?”, hakte sie nach und Hitomi schmunzelte.
 

“Hier arbeiten zwei Schichten und für diese Abteilung noch ein weiteres Team, welches kontaktiert wird, sobald Patienten da sind”, klärte die Wölfin ihre Freundin auf und so sprachen sie darüber, was am besten wäre.
 

Immerhin brauchte Kagome ein ausgewogenes Essen, welches nicht zu schwer wäre. Zudem gab die Ärztin ihr Tipps, welche Nahrung die Milchproduktion fördern würde. Denn Kagome wollte ihren Sohn stillen, deshalb lauschte sie dankbar den Worten und versuchte sich alles zu merken. Aber Hitomi versprach ihr gleich eine ausgedruckte Form, die sie bei der kleinen Familie lassen würde. Zusätzlich erwähnte sie, auf welche Lebensmittel erstmal verzichtet werden müsste. Darunter waren Citrusfrüchte, denn diese konnten sogar bei Hanyous und Yokais gewisse Allergien auslösen. Das wollten sie natürlich vermeiden, weshalb diese für die nächsten Wochen tabu wären.
 

Genau wie gewisse Intimitäten. Auch wenn das Thema unangenehm war, so war es wichtig, dass Kagome nach der Geburt ihrem Körper Zeit gab, sich wieder zu normalisieren. Für gewöhnlich dauerte das zwischen fünf und sieben Wochen. Mit roten Wangen erklärte die Miko direkt, dass sie momentan wohl eher weniger Lust auf Sex hätte. Denn noch immer spürte sie den Druck, welchen sie bei der Geburt mitbekam. “Das ist vollkommen normal... wie gesagt... es pendelt sich alles wieder ein, auch die Lust”, zwinkerte Hitomi und kannte das von anderen Patienten.
 

Kaum hatte die Wölfin das Essen für das Paar bestellt, schon klopfte es an der Tür und Sesshomaru hielt die Tür auf. Inu hatte seinen Sohn auf dem Arm, während er den Raum betrat und ebenso staunte wie Kagome zuvor. Als er sie erblickte, schritt er schnell zu ihr und sie lächelte ihn an. “Ist alles gut mit unserem Sohn?”, wollte sie von ihm wissen und er nickte zustimmend.
 

“Oh ja... er ist kerngesund”, antwortete der Hanyou und setzte sich auf das Bett, damit er Kagome Maru übergeben konnte. Dabei berichtete er ihr, dass der Junge stolze 50 Zentimeter groß war und 3200 Gramm schwer.
 

Die kleine Familie war wie in ihrer eigenen Blase. Inu hatte sich hinter Kagome gesetzt, die ihren kleinen Sohn im Arm hatte. Es war ein schöner Anblick und Rin lächelte glücklich. Sesshomaru hatte seine Arme um ihren Bauch gelegt und sie sanft an sich gedrückt. “Bald... ist unser Kleines ebenfalls da”, raunte er und sie nickte eifrig.
 

“Ich freue mich schon darauf”, sprach sie und lehnte sich an ihn. Obwohl sie ein wenig Angst vor der Geburt hatte. Doch sie war sich sicher, dass sie es schaffen würde, solange ihr Gefährte bei ihr wäre.
 

“Und irgendwelche Auffälligkeiten?”, wollte Hitomi von ihrem Bruder und dieser lächelte leicht.
 

“Er ist schon jetzt recht stark, wenn er etwas greif”, erklärte Hayato und reichte seiner Schwester die Notizen. Diese überflog sie und nickte zufrieden.
 

“Das ist sehr gut... Blutanalyse machen wir in einem halben Jahr... bis dahin beobachten und für den Notfall alles bereit halten”, meinte sie und ihr Bruder stimmte dem zu.
 

“Macht euch keine Sorgen... Inu wird das mögliche Yoki des Kleinen bändigen können”, meinte der Daiyokai zuversichtlich. Inu war wirklich gut geworden.
 

“Das ist gut... dennoch wollen wir sehen, was in seinem Inneren dominanter ist”, erklärte Hitomi, denn auf diese Weise wüssten sie, wie sie die Kräutermischungen genau ansetzen müssten. Jeder brauchte eine andere Zusammensetzung, die sie nach und nach verfeinert und perfektioniert hatten.
 

“Hn”, entkam es Sesshomaru und Rin kicherte leise. “Achtet aber darauf, dass ihr ihm nicht weh tut... Kago und Inu können da ungemütlich werden”, warnte er die beiden Ärzte vor und Hitomi schmunzelte.
 

“Wissen wir... wir brauchen nicht viel und machen das zeitgleich mit den anderen Untersuchungen”, versprach sie und damit war dies ebenso geklärt.
 

Nachdem das Essen ins Zimmer gebracht wurde, verabschiedeten sich die anderen von den dreien. Natürlich betonten sie, dass sie jederzeit für die drei da wären. Dankend nickte Kagome ihnen zu und blinzelte, als sich Maru rührte. “Oh... ich denke... er hat Hunger”, vermutete sie und Inu nickte etwas.
 

“Ich denke auch”, merkte er an und sah kurz zu der Stelle, an der noch sein Bruder und die anderen waren. Doch sie waren nicht mehr da. Schmunzelnd half er Kagome dabei den Kleinen an die Brust zu führen. “Die Anderen sind genau rechtzeitig los”, sprach er und seine Frau lachte leise.
 

“Scheint so”, lächelte sie und zuckte leicht, als sie den feinen, aber auch starken Sog spürte. Der Kleine trank und sie lächelte zufrieden. “Werde groß und stark, Maru”, wisperte sie und küsste sanft seine Stirn.
 

Verliebt betrachtete Inu seinen Sohn beim Essen und streichelte zärtlich seiner Frau über den Oberarm. Es war ein unglaubliches Gefühl, dass der Kleine endlich da war. Dieser Tag war durch und durch perfekt. Das neue Jahr hatte für die kleine Familie perfekt begonnen und so könnte es auch weiter gehen.
 


 

Die Tage im Krankenhaus zogen sich ein wenig und Kagome konnte es kaum noch erwarten endlich nach Hause zu kommen. Obwohl das Zimmer wunderschön war, so war es nun mal nicht ihr Zuhause. Inu tat sein Bestes, um es seiner Frau recht zu machen. Doch je länger sie dort waren, umso muffeliger wurde die Miko. Sie murrte und knurrte förmlich vor sich hin. Auch wenn der Hanyou dies sehr süß fand, so wollte er seine Frau und seinen Sohn so bald wie möglich nach Hause bringen. Daher bat er Hitomi und Hayato dies zu beschleunigen. Glücklicherweise konnten sie den jungen Vater beruhigen, denn Kagome und Maru waren kern gesund und konnten demnach Heim.
 

“Kami sei Dank!”, entkam es dem Hanyou und Hitomi kicherte leise.
 

“Das glaube ich dir gerne”, grinste sie ihn an. “Morgen ist Sonntag und ihr könnt in der Früh Heim kehren”, lächelte sie ihn an und dankend umarmte er die Ärztin.
 

“Perfekt”, meinte er und war heilfroh, als sie am Morgen endlich das Zimmer im Krankenhaus verlassen konnten.
 

“Und nun geht es nach Hause, mein kleiner Schatz”, freute sich die Miko sichtlich und Inu hatte für den Kleinen eine Babyschale besorgt und auch ein besonderes Armband. Schließlich müssten sie das Aussehen des Jungen tarnen. Solange bis er es alleine konnte, würde er das Schmuckstück tragen. Das Risiko entdeckt zu werden, wäre gleich null und würde allen zeigen, dass er ein normales Baby war.
 

“Oh ja... ab nach Hause mit uns”, grinste Inu und trug den Kleinen zum Wagen. Kagome hatte ihm bereits die Tür aufgemacht, damit ihr Mann den Jungen in der Schale hinein stellen konnte. Sicher schnallte er die Schale fest und Kagome gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn.
 

Danach umrundete sie den Wagen und setzte sich auf die Rückbank zu ihrem Sohn. Inu lächelte sanft und schnallte sich an, nachdem er am Steuer saß. Direkt fuhr er los und war wirklich erleichtert, dass sie endlich wieder in ihren eigenen vier Wänden wären. Die Freude darüber war bei Kagome so groß, dass sie immer wieder lächeln musste. Ihr Blick lag auf ihrem Sohn und streichelte sanft über seine Wange. Durch das Armband konnte man seine Öhrchen zwar nicht sehen, doch sie wusste, dass sie da waren. Sie fand es wundervoll, dass Maru diese auch bekommen hatte. Auch wenn es komisch klang, aber sie hatte sich genau das gewünscht. Denn sie mochte die Öhrchen sehr.
 

“Wir sind gleich da”, hörte sie ihren Mann und blinzelte etwas. Sie hatte tatsächlich nicht mitbekommen, dass sie bereits schon ins Parkhaus rein gefahren waren.
 

“Oh... das ging schnell”, kam es verlegen von ihr und Inu lachte leise.
 

“Ich habe mich auch beeilte”, erklärte er ihr grinsend und parkte den Wagen bei seinem Platz.
 

Danach stiegen sie aus und gingen zum Fahrstuhl, wobei diesmal Kagome den Kleinen trug und Inu nahm die Tasche, die um einiges schwerer war. Zusammen fuhren sie hinauf zur Wohnung. Lächelnd schloss Kagome auf und sie betraten diese. Im Flur zogen sie sich die Schuhe und die Jacken aus, ehe sie weiter ins Wohnzimmer voran kamen. “Überraschung!”, hörte das Paar und beide blinzelten.
 

“Was... macht ihr denn hier?”, wollte die Miko wissen und Hitomi lachte sofort los.
 

“Na was wohl? Wir wollten euch gebührend zu Hause begrüßen!”, erklärte diese und die anderen nickten eifrig.
 

“So ist es... alles nur für euch und Maru”, sprach Masaru und fand es noch immer unglaublich, dass sie den Kleinen Sesshomaru zu ehren benannten. Als er das gehört hatte, konnte er es erst nicht fassen, doch Hitomi bestätigte dies und es war das Beste, was sie tun konnten. Er wusste genau, wie viel Inu seinem Bruder verdankte.
 

“Ihr seid unglaublich”, sprach Kagome mehr als gerührt und hatte sogar leichte Freudentränen in den Augen.
 

“Das wissen wir!”, grinste Hayato und seine Geschwister amüsierten sich köstlich darüber. Genau das liebte Kagome an den Wölfen. Sie waren so selbstsicher und locker drauf, dass sie ihr jedes Mal ein Lächeln auf die Lippen zauberten. Zusammen verbrachten sie noch einen schönen Tag, wobei Maru all das verschlief. Er war nur zu seinen Mahlzeiten wach und blieb ganz brav, sofern seine Eltern ihn auf den Armen hatten. Denn bei ihnen fühlte er geborgen.

Nestbau

Nach der kleinen Überraschungsfeier waren nun ein paar Tage vergangen. Nur langsam konnte sich Kagome einen normalen Alltag mit Maru hinbekommen. Der Kleine war ziemlich anhänglich gewesen und erst waren beide Eltern verwundert, warum das so war. Aber nachdem sie gemerkt hatten, dass er um einiges ruhiger war, wenn sie ihn trugen. Besonders den Hautkontakt schien er wirklich zu mögen. Denn dabei schlief er um einiges ruhiger und war sichtlich entspannt. Seitdem schlief Inu meistens nur noch in Boxershorts und Kagome hatte eines von seinen Hemden an. Das konnte sie einfacher öffnen und damit leichter ihren Sohn füttern. Es war wirklich ganz anders, doch gemeinsam schafften sie es von Tag zu Tag immer besser.
 

Hitomi war noch einige Tage geblieben und flog erst nach Hause, nachdem es Kagome besser ging. Sie bat das Paar auch brav einige Wochen zu warten, bis sie wieder Sex hatten. Sie wusste, wie schwer es ihnen fallen würde, aber es musste sein. Schließlich hatten sie zuvor ein reges Intimleben gehabt und nun sollte es gleich Null werden. Kagome verstand den Grund schneller, immerhin spürte sie nach wie vor die Schmerzen im Inneren. Ihr Körper stellte sich nach und nach wieder um und fuhr von den Hormonen her runter, dafür waren andere Dinge im Vordergrund. Artig hielt sie sich an ihrem Essensplan, damit sie auch genug Milch für ihren kleinen Maru hatte.
 

Masaru und Hayato besuchten die beiden fast täglich, wobei der Kinderarzt sich nun auch langsam auf den Heimweg machte. Zuvor hatte er aber mit dem Paar noch alleses gleich null besprochen. Jedes Kind wuchs unterschiedlich schnell. Genauso war es auch bei der Entwicklung. Er hatte einige Dinge für die jungen Eltern zusammen geschrieben und ebenso seine Handynummer da gelassen, damit sie ihn jederzeit anrufen konnten. Eines konnte er ihnen gleich versichern, denn Maru würde sich um einiges schneller entwickeln als Menschenkinder. Das war eines der Merkmale eines Hanyous und Yokais. Daher bat er Kagome darauf zu achten, wann der Junge seine Zähne bekommen würde. Er hatte Sorge, dass der Kleine seiner Mama damit ein paar Schmerzen verursachen konnte.
 

Sesshomaru und Rin waren täglich bei der kleinen Familie. Anfangs nur zwei oder drei Stunden, um zum Abend zu kochen und gemeinsam zu essen. Danach gönnten sie den Dreien etwas Ruhe und erst einige Tage später blieben sie länger. Während Inu und Sesshomaru gemeinsam die Arbeitsunterlagen durch gingen. Immerhin wollte der Hanyou seinen Bruder unterstützen und arbeiten. Daher besprachen sie sich, wie sie die Unterlagen und die Termine untereinander aufteilen konnten. Der Taisho würde dennoch den Großteil übernehmen, zumindest bei den Terminen. Denn die Akten konnte Inu auch von daheim aus abarbeiten und durchgehen.
 

Die beiden Damen nutzten die Zeit, um Frauengespräche zu führen. Rin war ziemlich neugierig gewesen und fragte nach, wie die Geburt war. Erst zögerte die Miko, doch sie erzählte schließlich alles. Denn anlügen wollte sie ihre Freundin und Schwägerin nicht. Aber sie sprach auch darüber, dass alle Schmerzen es wert waren und sie schnell verfliegen würden, sobald das kleine Bündel im Arm wäre. Kichernd nickte Rin und verstand es sehr gut. Dies hatte ihre Mama bereits berichtet und sie hatte sich schon darauf vorbereitet. “Ehrlich gesagt... war ich froh, dass Inu mich ablenkte und mir halt gab... ich denke, das wird Sess ebenfalls tun”, lächelte Kagome ehrlich.
 

“Oh ja... er meinte schon, dass er mich definitiv nicht alleine lassen würde”, entgegnete Rin mit einem leichten Grinsen auf den Lippen.
 

“Das ist gut... ich bin nur froh, dass das Kinderzimmer schon stand, als der Kleine auf die Welt kam”, erklärte die Miko und streichelte Maru über die Wange. Seine Nase zuckte leicht, fast so als würde er ihren Duft schnuppern.
 

“Das wollen wir nun auch in Angriff nehmen... denn bald wollen wir auch schon für die Hochzeit planen”, meinte Rin mit roten Wangen und Kagome blinzelte.
 

“Ihr habt endlich einen Termin?”, hakte diese sofort nach und strahlte regelrecht.
 

“Mhm... wir waren heute beim Amt und haben uns für den 29.03. einen Termin geben lassen. Sess konnte den Redner sogar dazu überzeugen, die Zeremonie im Freien ab zu halten”, sagte Rin und freute sich wirklich darüber. Einer ihrer größten Wünsche ging in Erfüllung.
 

“Wundervoll... den Termin muss ich gleich notieren... wissen die anderen schon bescheid? Was habt ihr euch denn vorgestellt? Wie soll eure Kleidung sein?”, bombardierte Kagome die zukünftige Braut mit Fragen, welche sofort los lachte und der Miko rote Wangen bescherte. “Entschuldige bitte... da sind wohl die Pferde mit mir durchgegangen.”
 

“Halb so schlimm”, lachte Rin weiter und erzählte der Miko, dass sie bisher nur über den Ort sprachen, wo die Trauung wäre und über die Halle, in der sie feiern würden.
 

“Alles klar... also erst das Kinderzimmer und dann die Hochzeit”, lächelte Kagome und Rin nickte zustimmend.
 

“Korrekt... Masaru hilft uns morgen mit dem Ausräumen... es wäre zwar schöner, wenn das Haus bereits stehen würde, aber wir bekommen das hin”, sprach sie zuversichtlich und Kagome grinste.
 

“Wir helfen euch... wir zwei räumen die Schränke aus und die Jungs machen das grobe”, beschloss sie, denn so würden sie schneller voran kommen.
 

“Klingt nach einem Plan”, grinste Rin und versuchte ihrer Freundin mit dem Kleinen zu helfen, da er neu gewickelt werden musste. Wobei sie ein wenig dazu lernte, denn oft hatte sie noch keine Windeln gewechselt. Doch zusammen schafften sie das sehr gut.
 

Nachdem ihre Gefährten wieder bei ihnen waren, sprachen sie darüber, was sie sich gedacht hatten und beide Jungs hoben skeptisch ihre Augenbrauen hoch. Die Frauen wussten genau, was sie dachten, weshalb Rin sie gleich beruhigte. Schließlich würden Kagome und sie nur die leichten Sachen machen und demnach sich keiner Gefahr und Last aussetzen. Das zu hören beruhigte beide Brüder, denn die Miko durfte noch nicht allzu schwer heben und sollte sich noch schonen so lange es ging. Auch wenn Kagome sich wohl fühlte, bat Hitomi sie darum bis zu ihrem nächsten Besuch, sich etwas zurück zu halten mit der Last.
 

Dies versprach die frischgebackene Mutter und war froh, dass es nur noch wenige Tage waren, bis Hitomi wieder in Japan wäre. Zuerst würde sie kurz nach Kagome sehen und danach bei Rin die Kontrolluntersuchung machen. Aus diesem Grund hatten sie beschlossen bis dahin das Trainingszimmer bei Sesshomaru aus zu räumen und das Kinderzimmer vorbereiten. Rin wollte ein schönes Gelb an der Wand, da sie noch nicht genau wussten, was sie bekommen würden, war dies eine neutrale Farbe für das Baby. Darin würde sich sicher ihr Nachwuchs wohl fühlen. Vielleicht würden sie bei dem Termin erfahren, was sie bekommen würden.
 

Tatsächlich verliefen die Tage recht schnell, da sie alle voll beschäftig damit waren, das Zimmer vor zu bereiten. Nach und nach hatten sie den Raum geleert und vorüber gehend im Keller unter gestellt. Diese brauchte Sesshomaru schließlich erst einmal nicht, daher wären sie dort gut aufgehoben, bis sie umziehen konnten. Die neue Farbe hatten sie auch schon auf die Wand gebracht. Die Männer hatten sich beeilt und das sogar ganz menschlich erledigt. Der Spaß war ihnen deutlich an zu sehen. “Wie kleine Kinder”, amüsierte sich Rin und Kagome kicherte.
 

“Es sei ihnen vergönnt”, entgegnete sie und freute sich, dass alles so gut lief. Sie würden die Babymöbeln direkt nach dem Untersuchungstermin aussuchen und dann alles liefern lassen. Es würde sicher nur einige Zeit dauern und sie könnten sich voll und ganz auf die Hochzeit konzentrieren.
 


 

Hitomi kam wie gewohnt in der Früh am Flughafen an und wurde von ihrem Bruder abgeholt. Obwohl sie ihm sagte, dass er es nicht tun brauchte, stand er bereits an der Empfangshalle und grinste sie an. Sie rollte nur mit den Augen und freute sich dennoch darüber, dass er selbst nach all den Jahren auf sie alle achtete. Er war fürsorglich und passte immer auf sie auf. Lächelnd grüßte sie ihn und umarmte ihn. “Alles klar bei dir, Großer?”, fragte sie und er nickte sofort.
 

“Natürlich... Das Kinderzimmer bei Rin und Sess ist so weit gestrichen und die Möbel wollten sie morgen organisieren”, antwortete er und nahm den Koffer seiner Schwester in die Hand, um diesen zum Wagen zu bringen.
 

Während der Autofahrt brachten sich die Geschwister auf den neusten Stand. Sie sprachen über die Familie, ihre Freunde und auch über die Wohnsituation, bei der sich Masaru noch unsicher war. “Wird dir die Wohnung etwa doch zu klein?”, grinste Hitomi ihren Bruder an.
 

“Ach, wenn ich so oft Besuch bekomme, dann ja”, amüsierte er sich und würde sicher seiner Schwester nichts weiter erklären.
 

“Stimmt... und warum zeihst du nicht in das Haus von mir und Aidan?”, schlug sie ihm vor und er blinzelte leicht.
 

“In euer Haus? Neeee... da ist es ganz schön gruselig, wenn sonst keiner da ist”, lachte er los, denn all die Untersuchungsgeräte waren schon ziemlich komisch. Auch sie lachte und schüttelte leicht den Kopf.
 

“Noch immer dieses Hirngespinst?”, neckte sie ihn und er zuckte mit den Schultern.
 

“Vielleicht... aber ich überlege... ob ich eben eine größere Wohnung oder doch gleich nach einem Haus schauen sollte”, lenkte er vom Thema ab und einen Moment überlegte Hitomi.
 

“Wie wäre es, wenn du erst einmal dein Studium beginnst... die Häuser von Sess und Inu fertig werden und dann kannst du immer noch schauen, was genau du möchtest”, schlug sie ihm nun vor und dies gefiel ihm um einiges mehr.
 

“Das ist eine sehr gute Idee!”, grinste er und würde seine Überlegung auf später verschieben. Wobei ihm immer noch im Kopf umher schwirrte, dass er etwas Größeres nur brauchen würde, wenn er seine Herzdame gefunden hatte.
 

“Ich weiß... sind die anderen schon beim Haus?”, wollte sie wissen und er nickte.
 

“Mhm, sie wollten unbedingt noch zusammen mit dir Brunchen”, grinste er und ließ durchsickern, dass beide Paare etwas zu essen gemacht hatten.
 

“Prima... das Essen im Flugzeug ist nicht das beste gewesen”, grinste sie und Masaru lachte los. Da hatte seine Schwester absolut recht.
 

“Ich glaube... wir sollten mal herausfinden, was es kosten würde für uns Privatjets zu organisieren”, kam er auf die Idee und Hitomi kicherte.
 

“Dir ist klar, dass wir selbst schneller sind”, zwinkerte sie ihm zu und machte schon seine Überlegung zu Nichte.
 

“Klugscheißerin”, lachte er und sie grinste nur noch breiter. Diese kleinen Plänkeleien mochten beide sehr und kamen schließlich am Haus an.
 

Dort waren sie ausgestiegen und begrüßten sich einander, wobei sich Hitomi nicht nehmen ließ mit dem kleinen Maru zu knuddeln. Er war einfach zuckersüß und niedlich. “Schön, dass du wieder da bist”, kicherte Kagome und beobachtete, dass ihr Sohn den Geruch von Hitomi bemerkte und deshalb sich ihre Küsse gefallen ließ.
 

“Lass das, Hito... unser Sohn soll doch nicht erdrückt werden”, schmunzelte Inu und die Wölfin kicherte.
 

“Nene... niemals... dazu ist er einfach zu süß”, schnurrte sie und brachte die anderen zum Lachen. Da Maru schnell wieder einschlummerte, legten sie ihn den Maxicosi und genossen gemeinsam erst einmal den Brunch, den sie für die Ärztin gemacht hatten. Dabei unterhielten sie sich und scherzten herum.
 

Nachdem sie gesättigt waren, sah Kagome nach ihrem Sohn und ging mit Hitomi zum Untersuchungsraum. Gewissenhaft überprüfte die Wölfin alles und nickte zufrieden. “Alles soweit gut?”, hakte die Miko nach.
 

“Sehr gut... dein Körper heilt und stellt sich langsam wieder um... das Ziehen wird in den nächsten Tagen nicht mehr so stark sein”, erklärte Hitomi ihr und lächelte.
 

“Das freut mich”, sprach Kagome ehrlich aus, denn sie hatte sich doch ihre Gedanken gemacht.
 

“Pass noch auf, dass du nicht mehr als Marus Gewicht hebst... in einer Woche kannst du langsam mehr ausprobieren, aber nicht übertreiben!”, merkte die Ärztin noch an und Kagome kicherte leise.
 

“Ist gut... Inu achtet sehr darauf”, sprach sie sanft aus.
 

“Das gehört sich auch so... und was... eben den Sex betrifft”, begann Hitomi und konnte deutlich sehen, dass Kagome rote Wangen bekam. “Probiert es ruhig in vier Wochen aus... aber langsam und behutsam”, erklärte sie zwinkernd und war sich sicher, dass Inu das ebenso gehört hatte. Auch wenn er bei Maru geblieben war.
 

“Wir haben darüber gesprochen... noch ist es abwägig für mich”, meinte die Miko ehrlich und Hitomi verstand sie.
 

“Ich weiß... deshalb nehmt euch die Zeit... und lernt euch danach noch einmal neu kennen”, lächelte sie und konnte damit Kagome ein Lächeln auf die Lippen zaubern.
 

“Gut... so machen wir es”, nickte sie und machte sich fertig, ehe sie raus ging. Immerhin war sie nicht die Einzige, die eine Untersuchung hatte. Hitomi hatte alles soweit desinfiziert und sah zu Rin und Sesshomaru, die gerade den Raum betraten.
 

“Dann sehen wir mal, wie es eurem kleinen Liebling geht”, lächelte sie die beiden an und Rin nahm auf der Liege Platz. Ihren Pulli zog sie leicht hoch und ließ Hitomi machen. Es dauerte einen Moment, bevor sie das kleine Wesen auf dem Monitor sehen konnten.
 

“Wow”, kam es überwältigend von Rin. Noch immer fand sie es faszinierend, dass ein Kind in ihr heran wuchs und sie es so sehen konnte.
 

“Euer Kleiner ist nun knappe 11 Zentimeter groß und um die 65 Gramm”, begann Hitomi und berichtete davon, dass das Baby immer mehr Haare bekommen würde. Zudem bewegte es seine Arme und Beine regelmäßiger und das konnte man auf dem Ultraschall ein wenig beobachten. Das alles war vollkommen Normgerecht für die 15. Schwangerschaftswoche und sie war zufrieden mit der Entwicklung des Kleinen.
 

“Ganz schön aktiv”, schmunzelte Sesshomaru und hatte Rins Hand in seine genommen.
 

“Da kommt er ganz und gar nach dir”, kicherte Rin und blickte zu ihrem Gefährten. Spielerisch knurrte er und sie lachte leise. Leicht räusperte sich die Wölfin und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich.
 

“Möchtet ihr denn wissen, welches Geschlecht euer Liebling hat?”, fragte sie bei beiden nach.
 

“Oh... kann man das denn schon sehen?”, stellte Rin die Gegenfrage und Hitomi nickte. “Dann ja!”, beschloss sie und Sesshomaru neigte den Kopf zustimmend. Sie hatten länger darüber gesprochen und wollten beide gerne wissen, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommen würden.
 

“Also... hier könnt ihr es ganz deutlich sehen”, sprach die Ärztin und deutete auf die Stelle, die klar ersichtlich war. Für einen Moment weiteten sich Rins Augen.
 

“Ein Junge?!”, entkam es ihr und leichte Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkel.
 

“Korrekt... es wird ein Junge”, lächelte die Wölfin und machte noch ein paar Bilder für die Beiden von ihrem Nachwuchs. Denn sie sollten von diesem Zeitpunkt ebenfalls eine Erinnerung haben.
 

“Sess... wir bekommen auch einen Jungen”, sprach sie und wimmerte leise.
 

“Das hast du sehr gut gemacht, Kleines”, raunte er und beugte sich zu ihr hinab, um ihre Lippen mit seinen zu bedecken. Er war unsagbar stolz auf sie.
 

‘Ein kleiner Junge’, freute sich sein Biest und der Taisho könnte schwören, dass er sein Inneres weinen hörte.
 

Ja... unser kleiner Junge., bestätigte er im Geiste und sah verliebt Rin an, da sie den Kuss gelöst hatte. Sanft strich er ihr über die Wange und sie schmiegte sich an seine Geste. Dieser Moment gehörte den beiden und diesen genossen sie sehr. Es waren großartige Neuigkeiten.
 

“Ist alles in Ordnung soweit?”, fragte Rin nach einer Weile und Hitomi nickte.
 

“Mhm... der Kleine entwickelt sich sehr gut... wie geht es dir denn?”, fragte sie, während Rin sich das Gleitgel vom Bauch wischte.
 

“Manchmal bin ich schnell aus der Puste oder eben müde”, antwortete die Schwangere und Hitomi nickte.
 

“Das wird wohl andauern... diese Symptome bleiben, aber auch dein Blutdruck könnte sich erhöhen. Deshalb macht ruhig mehr Pausen und gönn dir hin und wieder etwas Ruhe”, erklärte die Ärztin und sprach darüber, dass das Paar auf geschwollene Hände, Füße und Knöchel achten sollten. Meist waren es Wassereinlagerungen und denen konnte man einfach entgegensteuern. Dazu gab sie ihnen noch den ein oder anderen Tipp, wie Schwimmen oder Yoga-Übungen, sowie ein wenig auf die Ernährung achten.
 

“Da kann mir Kago sicher auch noch helfen bei den Übungen”, lächelte Rin und erinnerte sich daran, dass ihre Freundin ebenso welche gemacht hatte.
 

“Und ich achte darauf, dass du mehr Obst und Gemüse zwischendrin auch mal isst”, lächelte Sesshomaru sie an und half ihr schließlich beim Aufstehen.
 

“Wie ich sehe, habt ihr alles im Griff”, grinste Hitomi und säuberte bereits die Geräte. “Ich trage noch alles in den Mutterpass ein und lege die Bilder dazu”, fügte sie noch an und Rin nickte.
 

Zusammen mit Sesshomaru schritt sie zurück zu den anderen und lächelte sie glücklich an. Natürlich wollten sie gleich wissen, ob sie wussten, was es werden würde und voller Stolz kam es beiden zeitgleich über die Lippen. “Ich fass es nicht... auch ein Junge”, grinste Inu und sein Bruder zwinkerte ihm zu. Damit hatten sie das Haus des jeweils anderen bezahlt, ganz so, wie es ihr Wetteinsatz war.
 

“Ihr seid echt unmöglich”, amüsierte sich Hitomi, als sie das mitbekommen hatte und Rin den Mutterpass gegeben hatte. Lächelnd prüfte Rin die Bilder und freute sich ihr Baby jedes Mal sehen zu können.
 

“Du kennst uns doch”, grinste Inu.
 

“Leider ja... ihr macht das immer wieder und dennoch werdet ihr nicht müde davon”, lachte die Wölfin.
 

“Niemals”, brachten die Brüder hervor und Masaru lachte los. Sie waren wahrlich einmalig in diesen Dingen.
 

“Ich merke es... wie schafft ihr das nur mit ihnen den ganzen Tag zu überstehen”, wunderte sich Hitomi und Kagome grinste.
 

“Ach... so schlimm ist er bei mir nicht”, zwinkerte sie und auch Rin konnte dem beipflichten.
 

Eine Weile scherzten sie noch herum, ehe Rin und Sesshomaru Masaru und Hitomi ihren Hochzeitstermin nannten. Sie waren wirklich baff. “So bald schon? Seid ihr euch sicher?”, hakte Hitomi nach und Rin nickte.
 

“Mhm... ich will unter den Kirschblüten Sess offiziell als Mann haben”, antwortete sie und grinsend sah ihr Gefährte sie an. Er brauchte all das gar nicht, doch ihr war es wichtig, weshalb es ihm wichtig wurde.
 

‘Ich liebe es, wenn sie so besitzergreifend wird’, grinste sein Biest und dem konnte er nur zustimmen. Denn das gefiel dem Taisho ebenso und es machte ihn irgendwie auch stolz, dass sie ihn wollte.
 

“Alles klar... dann werden wir das durchplanen”, meinte Hitomi und zog ihr Handy, um die wichtigsten Punkte auf zu schrieben, die sie abklären müssten.
 

“Das machen wir... aber zuerst wollen wir das Zimmer für unseren Sohn fertig machen”, wandte Rin ein und kurz blinzelte Hitomi.
 

“Kein Problem... morgen sucht ihr die Möbel aus... die Jungs bauen auf und wir Damen gehen einmal die Liste durch und notieren, was ihr möchtet”, schlug die Ärztin vor und ein wenig zuckten Sesshomarus Mundwinkel. Mit dieser Idee würde sie die beiden Frauen davon abhalten, ebenfalls beim Aufbauen zu helfen.
 

“Hmm... klingt nach einem Plan, was meinst du, Sess?”, fragte Rin ihren Liebsten und er nickte.
 

“Ein sehr guter Plan, also erst shoppen, abholen und aufbauen und ihr geht die Dekoration und all das durch”, bestätigte er und gab ihr noch einen Kuss, in den sich Rin nur zu gerne hinein lehnte.

Hochzeitsplanung

Den kommenden Tag verbrachten sie alle in der Tat mit einer ausgiebigen Shoppingtour. Es war das reinste Paradies für die drei Damen, als sie den Kinderladen betraten. Alles war so klein und niedlich und sie fanden immer wieder neue Sachen. Masaru zog eine Augenbraue hoch, während Hitomi eifrig einige Klamotten für ein Baby in den Einkaufswagen packte. “Für wen kaufst du denn ein, Schwesterchen?”, wollte er von ihr wissen.
 

“Na für Maru”, kicherte sie und leicht musste der Wolf mit den Augen rollen. Seine Schwester war bei ihren jüngeren Geschwistern genauso. Vollkommen im Rausch, sobald sie auf der Welt waren.
 

“Dir ist aber schon klar, dass er da sehr schnell raus wachsen wird?”, schmunzelte er daher und sie zuckte lediglich mit den Schultern.
 

“Und wenn schon! So haben sie eben mehr Auswahl”, grinste sie ihren Bruder an. Ihm war direkt klar, dass er sie nicht daran hindern konnte. Hitomi würde dennoch die Sachen besorgen.
 

“Alles klar... dann mach mal”, bemerkte er und sah zu den Inubrüdern, die ein wenig ihre Damen beobachteten. Kagome und Rin sahen sich mehrere Möbelstücke an und überlegten hin und her.
 

“Na das wird ein langer Tag”, schmunzelte Inu und leicht nickte Sesshomaru.
 

“Ich fürchte auch... aber ich denke, wir sollten das abkürzen... wir brauchen erstmal nur die Erstausstattung”, kam es schließlich von dem Taisho.
 

“Stimmt”, grinste Inu leicht und Masaru schmunzelte.
 

“Ich organisiere mal einen größeren Wagen, damit wir die Möbel direkt mitnehmen können”, schlug der Wolf vor und dankend nickte Sesshomaru ihm zu.
 

“Das wäre perfekt... dann können wir sie nach und nach aufbauen und alles vorbereiten”, sprach er aus und Masaru verstand das Paar, denn ein fertiges Zimmer würde Rin und auch Sesshomaru beruhigen.
 

“Gut... ich bin in circa einer halben Stunde wieder da”, lächelte der Wolf die beiden an und sie nickten.
 

Damit machte er sich auf den Weg und ließ die anderen in dem Laden zurück. Es würde einige Zeit dauern, bis Rin sich schließlich entscheiden könnte. Das war auch den Brüdern klar, weshalb Sesshomaru zu ihr ging und mit ihr gemeinsam durchging, was sie sich gedacht hatte. Tatsächlich war es nicht einfach, denn sie war sich selbst noch unschlüssig und deshalb müsste er sich etwas einfallen lassen. Kagome und Inu halfen den beiden und nach einigen Minuten oder gar Stunden, hatten sie ein Babybett, eine Wickelkommode, einen Schrank und ebenso einen gemütlichen Sessel, in dem Rin ihr Kind stillen könnte.
 

“Sehr gute Wahl, Kleines”, grinste er seine Gefährtin an und sie strahlte nun über ihr gesamtes Gesicht.
 

“Das wird bestimmt toll aussehen im Zimmer”, lächelte sie und er nickte, ehe er sich zu ihr hinab beugte und ihre Lippen zärtlich mit seinen berührte. Nur zu gerne erwiderte sie den Kuss und war überglücklich, dass das Zimmer nun wirklich fertig werden würde.
 

Während die Zwei ein wenig in ihre eigene Welt abtauchten, organisierte Masaru alles soweit, dass sie die Möbel gleich einladen konnten. Dabei half Hitomi ihm, damit die Paare sich noch umsehen konnten. Dass Sesshomaru mit Rin noch etwas die Zweisamkeit genoss, konnten Kagome und Inu sehr gut nachvollziehen. Daher ließen sie die beiden machen und holten noch ein paar Kuscheltiere, Fläschchen und Windeln. Sowohl für Maru als auch für ihren Neffen, damit er in den ersten Wochen versorgt war. Das alles würden sie in dem Schrank verstauen. Zudem würde es Rin beruhigen, da sie sich nicht mehr um viel kümmern müsste.
 

Nachdem alles gefunden und im Wagen verstaut war, fuhren sie schließlich nach Hause. Wobei Masaru den größeren Lieferwagen fuhr, in dem er mit Hitomi die Möbelpakete transportieren konnte. Sie würden am nächsten Tag mit dem Aufbauen beginnen, da es schon bereits zu spät dafür war. Viel lieber wollten sie den Abend zusammen genießen und kochten etwas, ehe sie gemeinsam aßen. Hitomi würde am nächsten Morgen wieder zurück fliegen müssen, doch sie würde schon bald zurück sein. Schließlich hätte Rin in weniger als vier Wochen erneut einen Termin, um nach ihrem Sohn zu sehen.
 


 

Wie üblich brachte Masaru seine Schwester zum Flughafen, obwohl sie ihm sagte, dass er es nicht tun müsste. Aber da ließ er sich nichts einreden, denn er würde immer wieder seine Geschwister umsorgen. Danach war er bei Sesshomaru, genau wie Inu, Kagome und Maru. Nach einem kleinen Frühstück machten die Männer sich ans Werk und die Damen kümmerten sich erst um die Küche. Danach sortierten sie die Kleider, die Hitomi besorgt hatte und amüsierten sich ein wenig, ehe sie diese falteten und später in den Schränken verstauen würden, sobald diese standen.
 

“Ich denke... wir haben soweit alles fertig”, meinte die Miko und Rin nickte.
 

“Denke auch... die anderen Dinge holen wir in den nächsten Wochen”, lächelte Rin ihre Freundin an.
 

“Das werden wir machen”, versprach Kagome und gemeinsam notierten sie die Sachen, die sie für den kleinen Schatz noch holen müssten, bevor er auf der Welt war. “Sollen wir noch einmal durchgehen, was wir für die Hochzeit vorbereiten müssten?”, wollte sie von Rin wissen, nachdem sie sich einen Tee gemacht hatten.
 

“Oh... Stimmt... das könnten wir machen”, meinte sie und nahm ihr Handy, um einen Gruppenchat mit den anderen Damen zu machen. Sie würde mit ihnen Rücksprache halten bei der Organisation und so begann sie mit Kagome erst einmal durch zu sprechen, was sie brauchten und wollten.
 

“Also... da die Trauung im Freien sein soll... würde ich den Kirschblütenpark vorschlagen”, lächelte die Miko und Rin nickte begeistert. Das wäre auch ihre Idee gewesen.
 

“Und die Feier selbst könnten wir in der Halle machen”, sprach Rin weiter und so gingen sie Punkt für Punkt durch. Diese teilten sie auch den anderen mit und so waren sie alle darin vertieft die Planung zu machen.
 

Ayame und Ai würden sich um die Kuchen und Torten kümmern. Koga, Hayate und Akio würden die Halle klar machen und die Dekoration organisieren. Natürlich versprachen Hitomi und Hana Rin, dass sie ein Auge darauf haben würden, dass alles korrekt gemacht werden würde. Ein Grinsen legte sich auf die Lippen von Kagome und Rin. “Wir haben die besten Freunde, die wir haben könnten”, grinste die Miko und gerührt nickte Rin.
 

“Sie sind die Besten”, bestätigte sie und ehe sie weiter sprechen konnte, forderte Maru ihre Aufmerksamkeit.
 

“Entschuldige”, fing Kagome an, doch Rin winkte sofort ab. Denn es gab nichts zu entschuldigen.
 

“Kümmere dich um den kleinen Schatz”, meinte sie lächelnd und legte wie von selbst ihre Hand auf ihren Bauch. Denn sie würde ihren Sohn genauso umsorgen, sobald er auf der Welt war.
 

Während Kagome Maru stillte, gab Rin ihr etwas Freiraum und ging in die Küche, um Kaffee für die Männer zu machen. Mit einem Tablett und den drei Bechern auf diesem schritt sie in das künftige Kinderzimmer und lächelte bei dem Anblick. Das Babybettchen war bereits aufgebaut und die Matratze frisch bezogen lag darin. Die Bettwäsche selbst war noch nicht bezogen, doch das würde sie selbst später erledigen. Höchstwahrscheinlich erst kurz bevor sie mit dem Kleinen nach Hause kommen würde, da sie wollte, dass das Bett frisch gemacht wäre für ihren Kleinen.
 

“Hey, Kleines”, grinste Sesshomaru sie an und sie lächelte die drei an.
 

“Ihr kommt gut voran”, sprach sie und reichte ihrem Liebsten seinen Kaffee. Ebenso auch Inu und Masaru.
 

“Mhm... es fehlt nur noch der Schrank”, erklärte Inu und nahm dankend einen Schluck Kaffee zu sich.
 

“Danke für den Kaffee”, zwinkerte Masaru und trank ebenso etwas, ehe er zu Rin blickte. “Weißt du schon, wie du die Möbel anordnen möchtest?”, wollte er von ihr wissen und sie überlegte einen Moment.
 

Geduldig warten die Drei, bis Rin ihnen sagte, wie sie sich das vorgestellt hatte. Dabei tranken sie immer wieder von der braunen Flüssigkeit. Als sie dann anfing zu erzählen, wie die Möbel stehen sollten, hörten die Jungs ihr aufmerksam zu und stellten die Becher erst einmal beiseite, um alles so zu arrangieren, wie sie es ihnen erklärte. “Meintest du das so, Kleines?”, fragte Sesshomaru nach und sie nickte eifrig.
 

“Genau... so ist es gut”, freute sie sich und erleichtert atmeten Masaru und Inu durch. Damit hatten sie die Schwangere zufrieden gestellt.
 

“Perfekt... dann bauen wir noch den Schrank auf und stellen ihn hin”, beschloss der Taisho und Rin schmunzelte.
 

“Gut... Kago und ich kochen etwas, damit ihr nicht verhungert”, kicherte sie und gab ihrem Liebsten noch einen Kuss, bevor sie den Raum wieder verließ und im Wohnzimmer Kagome mit Maru vorfand.
 

“Und... wie weit sind sie?”, hakte die Miko nach und Rin berichtete ihr von den Fortschritten, die die Männer machten. Zufrieden nickte Kagome und war froh, dass alles so gut lief. Denn wenn Rin zufrieden war, war alles perfekt.
 


 

Die Tage vergingen und langsam nahm das Kinderzimmer Gestalt an. Rin war mehr als zufrieden und freute sich sehr, nachdem alles fertig war. Die Möbel waren schnell aufgestellt, doch das drum herum hatte einige Zeit in Anspruch genommen. Rin wollte, dass alles perfekt für den Kleinen war. Sie hatte mit Kagome die ersten Sachen im Schrank verstaut. Hitomi hatte so viele Kleidungsstücke gekauft, dass es vermutlich noch für zwei weitere Babys reichen würde. Sie fanden das echt süß von der Wölfin und daher teilten sie es auch und würden die ungetragenen Sachen beiseite räumen, sobald die Kleinen raus gewachsen wären. So würden sie schon für die nächsten etwas haben.
 

Tatsächlich hatte Kagome durch sickern lassen, dass sie bestimmt noch ein Baby mit ihrem Inu wollen würde. Dies zu hören, ließ Rin immer wieder lächeln. Meist hörte man, dass Frauen kein weiteres Kind wollen würden. Doch Kagome war direkt klar und deutlich in diesem Punkt. “Ich denke... wir sind anders... wir lieben unsere Männer und deshalb würden wir noch einmal diese Hormone durchstehen”, erklärte sie lächelnd und dem konnte Rin nur zustimmen. Obwohl sie etwas Angst vor der Geburt hatte, so wusste sie, dass sie mit Sesshomaru alles schaffen würde. Daher verstand sie Kagomes Aussage nur noch mehr.
 

Kaum war das Kinderzimmer fertig ausgestattet, schon kümmerten sie sich um die Hochzeit. Gemeinsam sprachen sie über die Essensauswahl und ließen sich von ihren Freunden inspirieren. Mit jedem Tag, der verging, nahm die Hochzeitsfeier Form an. Die Dekoration war auch direkt klar gewesen und das künftige Brautpaar wusste nur, dass es mit Kirschblüten zusammen hing. Alles andere wäre eine Überraschung für das Paar. Das störte beide nicht, denn Rin war begeistert von dem Thema. Bei den Blumen war es ebenso schnell geklärt, welche sie wählen würden. Es fehlten nun nur noch Kleider, die sie tragen würden.
 

Die wollten die Frauen sich ansehen, sobald Hitomi wieder da wäre. Sogar Yukiko und Isamu waren angereist, um Rin bei der Wahl zu unterstützen. Wobei der Drache natürlich Sesshomaru helfen würde. Lange hatten sie darüber gesprochen, wie sie es sich vorstellten und doch kamen sie nicht gleich auf einen Nenner. Daher beschlossen sie, sich in den Läden um zu sehen und sobald sie etwas fanden, worin sie sich wohl fühlten, würden sie es für ihre Hochzeit kaufen und an ihrem Tag tragen. Rin freute sich darüber, dass ihre Eltern sich die Zeit nahmen, sie bei dieser Besorgung zu unterstützen. Das war ihr sehr wichtig.
 

“Wie geht es Opa und Onkel?”, wollte Rin von ihrer Mutter wissen, nachdem sie zusammen bei einer Tasse Tee saßen und auf Hitomi warteten. Die Wölfin würde in einer knappen Stunde landen und Masaru war bereits auf dem Weg zum Flughafen, um sie zu holen.
 

“Opa ist mit seinen Freunden auf einer kleinen Wanderung. Die machen sie einmal im Jahr”, lächelte Yukiko und nahm einen Schluck zu sich. “Naoki telefoniert viel mit Airin... sie will in kommende Woche besuchen”, sprach sie weiter und Rin nickte.
 

“Kommen sie gut miteinander klar?”, fragte sie nach und die Ältere nickte lächelnd.
 

“Ich denke... sie beide mögen sich jedes Mal mehr und wollen es gemeinsam versuchen”, kam es von Yukiko und sie seufzte leicht.
 

“Also sind sie noch nicht offiziell ein Paar?”, hakte Rin nach und hatte das Seufzen ihrer Mutter genau interpretiert, da diese nickte und kicherte.
 

“Leider nein... doch ich denke, es wird nicht lange dauern”, lächelte Yukiko nun und Rin kicherte.
 

“Das denke ich auch, Mama”, sprach Rin und trank ihren Tee. Sie sah auf, als sie die Haustür hörte und lächelte, als Kagome mit Maru im Arm rein kam.
 

“Masa ist auch bald da... er meinte wir sollen gleich zu Hitomi ins Haus, dann sieht sie erst nach deinem kleinen Schatz, ehe wir für die Hochzeit Kleidung besorgen”, erklärte sie und grüßte Yukiko, die die Miko sanft umarmte.
 

“Wo sind die Jungs?”, fragte Rin nach und Kagome schmunzelte ein wenig.
 

“Sie warten bereits in der Tiefgarage... sie wollten euch nicht stören”, erklärte sie und brachte die beiden zum Lachen. Dass die Männer Kagome vorgeschickt hatten, war fast schon typisch. Denn Rin kämpfte seit einigen Tagen ziemlich mit ihren Stimmungsschwankungen.
 

“Dann sollten wir los”, lächelte sie und momentan überwog die Freude, ihren kleinen Sohn wieder zu sehen.
 

Zusammen verließen sie die Wohnung und fuhren mit dem Fahrstuhl nach unten. Inu hatte Kagome die Autotür bereits aufgehalten, damit sie ihren Sohn in den Sitz legen konnte. Sesshomaru gab Rin einen Kuss, ehe er ihr ebenso die Tür aufhielt. Sie kicherte leise und dankte ihm mit einem Lächeln. Yukiko und Isamu würden bei den beiden mitfahren, damit sie nicht drei Autos fahren müssten. Es dauerte ein wenig, bis sie an ihrem Ziel ankamen und schließlich das Haus betraten. Masaru und Hitomi waren bereits da und sie begrüßten die anderen direkt.
 

“Ich freue mich sehr, dass ihr da seid”, lächelte Hitomi und knuddelte mal wieder mit Maru, der leicht vor sich hin grummelte, es aber geschehen ließ.
 

“Die verrückte Tante”, belächelte Inu dies immer und war sich sicher, dass Hitomi das als Kompliment ansah.
 

“Toll, dass du da bist”, kicherte Kagome und Rin nickte zustimmend. Sie wollte unbedingt wissen, wie es ihrem Baby ging. Aber auch herausfinden, was sie tun könnte, wenn die Hormone mal wieder mit ihr durch gingen.
 

“Macht es euch bequem... ich sehe mir kurz Maru und Kago an und danach Rin”, erklärte die Ärztin gleich professionell und Masaru bot Yukiko und Isamu Tee oder Kaffee mit Gebäck an.
 

“Möchtest du heute mit kommen, Kokoro?”, fragte die Miko ihren Mann und er nickte zustimmend.
 

“Gut, dann kommt”, lächelte Hitomi und konnte ahnen, warum Inu mit wollte. Sie ging mal wieder voraus und desinfizierte sich die Hände, ehe sie Kagome auf den Stuhl bat und sich um die Untersuchung kümmerte. In der Zeit hatte Inu seinen Sohn auf dem Arm und hörte Hitomi aufmerksam zu, die mehr als zufrieden war. “Das sieht alles sehr gut aus, Kago”, sprach sie aus und ließ die Miko sich wieder ankleiden.
 

“Das freut mich zu hören”, lächelte die Miko und zog sich wieder an.
 

“Also... es ist alles verheilt und ihr könnt... euch langsam weiter trauen... aber sei dabei behutsam und verhütet, wenn ihr nicht direkt nachlegen wollt”, zwinkerte die Wölfin dem Hanyou zu. Seine Mundwinkel zuckten sofort. Kagome wurde knallrot bei den Worten. Diese Offenheit war noch sehr ungewohnt für sie, weshalb sie vom Thema ablenkte.
 

Amüsiert lachte die Ärztin und nahm den Themawechsel an. Sie wusste, dass die Miko sich noch daran gewöhnen musste. Deshalb nahm sie Maru Inu ab und wog den kleinen Kerl. Hayato zeigte ihr, was sie machen müsste und sie notierte alles soweit. In einem knappen Monat würde der Kinderarzt selbst die Untersuchung vornehmen. Da Maru gesund war und für sein Alter schnell wuchs, war alles im grünen Bereich und sie müssten nichts weiter machen. Erst später würde Maru gründlicher untersucht werden, um zu sehen, wie weit sein Yoki schon ausgeprägt war. Das war wichtig für die Kräutermischungen, um bei der Kontrolle von diesem zu helfen.
 

“Hast du das gehört, mein kleiner Schatz... du bist ein ganz großer”, kicherte Kagome, als sie Maru entgegen nahm und Inu lachte leise.
 

“Also wächst er so wie er sollte?”, hakte er nach und Hitomi nickte.
 

“Mhm... er ist schneller als ein Menschenbaby in der Entwicklung... doch für einen Hanyou absolut im Durchschnitt. Kein Grund zur Sorge... er bekommt auch genug Nahrung und Nährstoffe”, erklärte sie und beruhigte damit das Paar. Erleichtert atmeten beide durch und freuten sich, dass ihr Sohn sich gut entwickelte. “Schickt ihr mir Rin und Sess?”, fragte sie und Inu bestätigte dies.
 

Kaum war Inu mit Kagome und Maru draußen, desinfizierte Hitomi alles gewissenhaft und blickte zur Tür. Es dauerte nicht lange, bis Rin und Sesshormau hinein kamen und die Tür hinter ihnen schlossen. Sofort legte sich Rin auf die Liege und machte ihren Bauch frei. Sie freute sich schon sehr darauf, ihren kleinen Krümel zu sehen. Sesshomaru stand wie immer neben Rin und hatte ihre Hand in seine genommen, um ihr damit näher zu sein. Mit einem Lächelnd und einem erwartungsvollen Blick sah das Paar zu der Ärztin, die alles vorbereitet hatte und Gel auf dem Bauch verteilte, ehe sie mit dem Ultraschallgerät nach dem Kleinen sah.
 

Gebannt lauschten sie den Worten der Wölfin und erfuhren einige Dinge. Das Baby war mittlerweile 18 Zentimeter groß und gute 200 Gramm schwer. Man konnte noch deutlicher erkennen, dass es ein Junge wird, denn man konnte das Geschlecht klar sehen. Erneut kicherte Rin über die Tatsache, dass der Kleine sich so zur Schau stellte. “Er hat halt keine Probleme mit seiner Nacktheit”, erklärte der Daiyokai schulterzuckend und Hitomi lachte leise bei dem Kommentar. Das war genau richtig formuliert.
 

“Worauf sollten wir noch achten?”, fragte Rin nach und sah zu der Wölfin.
 

“Ich denke... du könntest vermutlich schon die ersten leichten Bewegungen deines Kindes spüren”, begann Hitomi zu sprechen und klärte die werdende Mutter darüber auf, dass leichte Unterleibsschmerzen sich bemerkbar machen könnten. “Dadurch bereitet sich die Gebärmutter vor und die Uterusbänder werden gedehnt. Versuche also deinem Körper etwas Ruhe zu geben. Stress und zu schweres Heben weiterhin vermeiden”, zwinkerte sie und Rin seufzte leicht. Damit würde ihr Gefährte wohl noch mehr auf sie achten.
 

“Ich achte so gut ich kann auf sie”, versprach Sesshomaru und drückte leicht Rins Hand.
 

Zufrieden nickte die Ärztin und gab noch einige Tipps, wie Sonnencreme zu nutzen und direktes Sonnenlicht nicht zu lange zu genießen, da es der empfindlichen Haut schaden könnte. Zudem sollte Rin sich im Bett bequemer hinlegen, damit sie eine angenehme Position beim Schlafen haben würde. Ein Kissen, welches am Rücken wäre oder zwischen den Beinen, könnte schon wahre Wunder bewirken. “Ich trage noch alles in den Mutterpass ein und dann können wir los”, zwinkerte Hitomi, während Rin sich das Gel vom Bauch wischte.
 

“Prima, danke dir”, lächelte sie und verließ mit ihrem Gefährten schließlich den Raum, um zu den anderen zu gelangen. Dort sprachen sie noch eine Weile, bis Hitomi zu ihnen kam und sie sich fertig machten, um die Hochzeitsgewänder zu besorgen.

Hochzeitsgewand der besonderen Art

Nach einer knappen Stunde kamen sie in dem besonderen Ankleidungsgeschäft an. Dort gab es wirklich alles, was das Herz begehren könnte. Auf mehreren Etagen waren die Kleider aufgeteilt. Von traditionell bis hin zu modern war eine Menge Auswahl vorhanden. Das Gebäude war sogar separiert, sodass Frauen und Männer getrennt waren. So wäre es eine Überraschung für das Brautpaar. “Hier werden wir sicher fündig”, grinste Hitomi und staunend sah sich Rin um.
 

“Warum ist es hier so groß?”, fragte sie bei dem Anblick.
 

“Weil auf allen Etagen sich vieles verbirgt... auf der linken Seite wäre die Männerabteilung und rechts die Damen”, erklärte die Wölfin und blickte zu den anderen.
 

“Dann schlage ich vor... Wir gehen mit Sess mit und ihr Mädels geht mit Rin”, sprach Isamu aus und seine Frau nickte grinsend.
 

“Perfekt... dann können wir uns alle in Ruhe umsehen”, lächelte Yukiko und Masaru stimmte dem sofort zu.
 

“Korrekt... und sobald wir fertig sind, melden wir uns bei euch und sehen dann weiter”, zwinkerte der Wolf und seine Schwester kicherte leise.
 

“So machen wir das... und im Notfall geht ihr eben ins Restaurant, welches im Keller ausgebaut wurde”, amüsierte sich Hitomi, denn sie wusste, dass sie um einiges länger brauchen würden als die Männer.
 

“Das wäre eine sehr gute Idee”, grinste der Wolf und war sich sicher, dass sie sich dort die Zeit sehr gut vertreiben könnten. Es gab dort bestimmt eine Menge zum Testen.
 

Noch einmal gaben die Brüder ihren Frauen einen Kuss, ehe sie sich trennten. Kagome hatte Maru mit genommen, da sie ihn sicher einmal stillen werden müsste. Sie hatten seinen Kinderwagen mitgenommen und waren dadurch flexibler in der Bewegung. Somit machten sich die Damen auf den Weg zu ihrer Abteilung. Die Männer sahen ihnen kurz nach, ehe sie in die entgegengesetzte Richtung schritten. “Und hast du schon eine Idee, was du tragen willst, Sess?”, fragte Isamu seinen künftigen Schwiegersohn.
 

“Ehrlich gesagt nein... wenn ich es so sagen kann... hätte bis vor kurzem gar nicht gedacht, dass es mal so weit kommen würde”, antwortete der Taisho wahrheitsgemäß.
 

“Stimmt... das hatte wohl keiner gedacht, aber da es nun so weit war... wie stellst du dir deine Kleidung vor?”, wollte Masaru nun wissen, während sie vor der Infotafel standen, wo die Etagen ausgeschrieben waren.
 

“Hn”, entkam es ihm und er überlegte. “Einen Anzug für die Feier auf alle Fälle”, erklärte Sesshomaru und die drei Männer nickten. Inu grübelte einen Moment.
 

“Und für die Zeremonie?”, stellte Isamu die Frage eher als die anderen beiden. Da zuckte der Daiyokai mit seinen Schultern, denn das wusste er wirklich nicht. Er hatte sich darüber tatsächlich nicht viele Gedanken gemacht. “Dann sollten wir uns einmal durch die Etagen stöbern, um zu sehen, was dir gefallen könnte”, schlug sein Schwiegervater in Spe vor und die Idee fand Sesshomaru gar nicht schlecht.
 

“Klingt nach einem guten Plan”, lächelte der Daiyokai und so gingen sie Reihe um Reihe und Etage für Etage durch. Es war gar nicht so einfach sich zu entscheiden. Bei dem Anzug war es leichter für ihn. Da hatte er direkt den Einen gefunden. In seinen Augen war dieser perfekt und er hatte diesen gegriffen, um ihn an zu probieren.
 

Neugierig hatten die anderen ihn beobachtet und Masaru nickte leicht. “Dieser Anzug hatte ihn magisch angezogen”, merkte er an und Inu nickte.
 

“Mhm... dieser repräsentiert irgendwie genau das, wofür Sess steht”, grinste dieser breiter und war schon gespannt, wie der Anzug seinem Bruder stehen würde.
 


 

Zeitgleich durchsuchten die Frauen die Kimonoabteilung genaustens. Rin hatte klare Vorstellung, welchen sie haben wollte. Daher hatten Yukiko und Hitomi direkt nach der richtigen Abteilung gefragt, um sich dort um zu sehen. Kagome grinste leicht, als ihr schon das ein oder andere ins Auge fiel. “Probiere ruhig alle an, die dir gefallen, Rin”, lächelte sie ihre Freundin an, die etwas unschlüssig aussah.
 

“Aber... das könnte dauern”, meinte sie und sofort schmunzelte die Miko.
 

“Deshalb sind wir hier... du musst dich wohl fühlen in dem Kimono und deshalb, probiere alle an”, erklärte sie sanft und hatte damit Rin schnell beruhigt. Sie nickte mit roten Wangen und hatte sich erst einmal für drei Kimonos entschieden, die sie anprobieren wollte.
 

Während sie das tat, suchten Hitomi, Yukiko und Kagome noch weitere heraus, die ähnlich waren wie die drei, die Rin in die Umkleide genommen hatte. Die Kimonos hatten viele verschiedenen Grundfarben, doch die Stickereien darauf waren alle gleich: Kirschblüten. Es war genau das, was Rin sich schon immer gewünscht hatte. Daher würde auch nur dies für sie in Frage kommen. Jedoch hatte sie einen weiteren Wunsch, der in ihr aufgekeimt war, als sie mit Sesshomaru darüber sprach, dass sie gerne noch vor der Geburt ihres Sohnes auch auf dem Papier seine Frau sein wollte.
 

Ob ich ihm schreiben sollte, dass es schön wäre..., überlegte Rin und zog sich nachdenklich ihr Kleid aus, nur um in ein einfaches Juban zu schlüpfen. Diese wurden dort angeboten, damit man die Kimonos darüber anziehen konnte und so die volle Schönheit auch sehen konnte. Dieser Service war unglaublich und gefiel Rin sehr. Definitiv würde sie noch einmal den Laden besuchen und sich mit einigen mehr Kimonos einkleiden. Doch für den Moment musste sie sich auf das jetzige konzentrieren. Daher schlüpfte sie bereits in das erste und kam mit diesem hinaus.
 

Natürlich war dieses nicht ganz korrekt angezogen, aber für den ersten Eindruck reichte es vollkommen aus und man konnte genau sehen, wie der Stoff fiel und die Farbe zu ihr passen würde. Sie ging zu dem großen Spiegel und eine Verkäuferin kam dazu, um ihr ein Obi leicht um den Bauchbereich zu legen. “Oh... damit wirkt es nochmal anders”, bemerkte Rin und dankte der Verkäuferin, die lächelte und Rin danach weiterhalf.
 

Kimono um Kimono testete sie aus und war sich nicht ganz sicher, welchen sie nehmen wollen würde. “Machen sie es sich nicht zu schwer... sie können mehrere beiseite legen und sich später noch entscheiden”, meinte die Verkäuferin, denn sie hatten schon oft erlebt, dass Bräute unschlüssig waren. Somit hatten sie diese Option eingeführt.
 

“Das ist möglich?”, fragte Rin verwundert nach, da sie das nicht glauben könnte. Tatsächlich war sie mehr als unschlüssig, welchen sie wählen sollte.
 

“Natürlich... Also, welche soll ich für sie zurück legen lassen?”, entgegnete die Dame und lächelte sanft die künftige Braut an.
 

Rins Augen strahlten regelrecht, während sie ihre Top drei wählte. Yukiko erfreute sich an diesem Anblick und war glücklich darüber, ihre Tochter so zu sehen. Damit war die Krise erst einmal überwunden und sie könnten kurz vor der Hochzeit entscheiden, welches Rin schlussendlich anziehen wollen würde. Glücklich lächelte Rin, nachdem ihr zugesichert wurde, dass diese Kleider bis zum 28. März zurück gehalten wurden. Sollte sie vorher wissen, welches sie wollte, so könnte sie dies natürlich schon vorher holen kommen. Erst dann müssten sie dieses zahlen.
 

“Perfekt... und nun brauche ich noch ein Abendkleid für die Feier selbst”, lächelte sie in die Runde und die Verkäuferin nickte.
 

“Wenn sie kein pompöses Kleid möchten, dann würde ich ihnen die dritte Etage empfehlen. Da werden sie sicher fündig”, erklärte sie den Damen und dankend nickte Rin.
 

“Das werden wir gleich tun”, lächelte sie und so machten sie sich auf den Weg zum Fahrstuhl.
 

Oben angekommen, kümmerte sich Kagome erst einmal um ihren Sohn und stillte ihn. Es war praktisch, dass dort Sessel und Sofas standen, auf denen sie es sich gemütlich machen konnte. Zudem brauchte sie sich nicht drum kümmern, ob es andere störte, denn es waren nur Frauen anwesend. Dennoch legte sie das Spucktuch über ihren kleinen Schatz und ihre entblößte Brust, während er eifrig an der Milchquelle sog. “Geht es mit den Schmerzen mittlerweile besser?”, fragte Hitomi und Kagome nickte.
 

Die Wölfin war bei der Miko geblieben, damit sie nicht allzu alleine war. Denn Yukiko hatte alle Hände voll zu tun, Rin dabei zu helfen nach dem perfekten Kleid zu suchen. Auch hier hatte die Jüngere bereits eine klare Vorstellung. Sie wollte etwas Blaues haben, den es wirkte oft royal und majestätisch. Dadurch wollte sie klar machen, welchen Rang ihr Gefährte hatte. Zudem würde es auch zeigen, dass sie würdig genug war, um an seiner Seite zu stehen. Deshalb wollte sie auch ein Kleid haben, welches genau das ausdrücken konnte. Es würde einige Zeit dauern, doch das war Rin durchaus bewusst.
 

“Ja... dank der Salbe auf alle Fälle”, lächelte die Miko schließlich und sah zu Rin rüber. “Ich hoffe, sie findet das richte Kleid.”
 

“Das wird sie mit unserer Hilfe”, grinste Hitomi und Kagome kicherte. Es war um einiges leichter, dass sie schon wusste, was sie wollte. Aber das konnte manchmal auch zu Schwierigkeiten führen. Immerhin war meist die Vorstellung ganz anders als die Realität.
 

“Stimmt”, pflichtete die Miko nun bei und bedeckte ihre Brust wieder, bevor sie den schlafenden Maru in den Kinderwagen legte. Meist schlief er gesättigt ein paar Stunden durch. Das war zum Glück öfters so, weshalb Inu und Kagome in der Zeit aufräumten, kochten oder eben etwas Zweisamkeit hatten. Obwohl sie etwas unsicher war, freute sie sich schon darauf weiter zu gehen, als Küsse und Kuscheln. Sie vermisste diese Intimität mit Inu und wollte probieren, ob sie schon so weit wären.
 

Kaum hatte Kagome ihre Kleidung gerichtet, schon war sie mit Hitomi bei den anderen und suchten einige Kleider heraus, die zu Rins Vorstellung passen würden. Mit fünf, die für die künftige Braut in die engere Auswahl kamen, ging Rin zu den Umkleiden und kleidete sich in das erste Gewand. Alle Kleider waren bodenlang und in einem edlen Blau. Sie liebte die Stoffe und war gespannt, was ihr besser stehen würde. Denn sie hatte welche aus Seide, Tüll, einer Mischung aus beiden und natürlich waren alle Kleider am Dekolleté mit Spitze versehen. Nach und nach probierte sie alle fünf aus und biss sich leicht unschlüssig auf die Lippe.
 

“Ich bin mir nicht sicher, welches besser wäre”, meinte sie nach dem Fünften und blickte zu den anderen rüber. Sie war wirklich nicht sicher, welches Kleid sie für die Feier wählen sollte.
 

“Also ich würde das dritte nehmen”, meinte Yukiko und lächelte ihre Tochter sanft an.
 

“Dafür bin ich auch”, merkte Hitomi an und Kagome nickte zustimmend.
 

“Das Kleid passt am besten zu dir und es sieht einfach nur umwerfend aus”, fügte die Miko hinzu und Rin bekam rote Wangen. Sie blickte noch einmal zu den Kleidern und zog sich noch einmal das dritte Kleid an. Sie wollte sich selbst erneut darin sehen, um entscheiden zu können.
 


 

Derweil waren die Männer mit den Anzügen bereits durch und beschlossen einen Drink im Restaurant zu nehmen. Noch immer war sich Sesshomaru wegen dem Gewand zur Zeremonie unsicher, weshalb er einfach eine Pause brauchte, um ein wenig nach zu denken. ‘Es muss etwas sein, womit wir Rin eine Freude machen können’, merkte sein Biest an, während sich die Männer an einen Tisch setzten und sich Whiskey bestellt hatten.
 

Stimmt... es sollte etwas sein, was ihr gefallen würde., bestätigte er und nahm einen Schluck zu sich.
 

Die anderen sprachen über die weiteren Vorbereitungen für die Hochzeit. Er hörte nur halb mit, da er mit seinen Gedanken weit weg war. Länger grübelte er darüber, was er anziehen könnte und schwenkte nachdenklich seinen Drink. ‘Also der Anzug war ein guter Anfang... aber die Zeremonie ist ihr wichtig... also sollte unsere Kleidung eben besonders sein’, überlegte sein Biest mit ihm mit und leicht nickte er bei diesen Worten. Dahingehend hatte es absolut recht.
 

“Hey, Sess”, stupste ihn sein Bruder an und er blinzelte leicht, ehe er zu ihm blickte.
 

“Was?!”, fragte der Taisho verwundert, da er nicht mit bekam, dass die anderen ihn angesprochen hatten.
 

“Wo bist du denn mit deinen Gedanken?”, schmunzelte Masaru und sah neugierig zu seinem Freund.
 

“Entschuldigt... ich habe nach gedacht, was ich zur Zeremonie anziehen könnte... ein Anzug wäre nicht richtig und diese neu modernen Hakamas einfach nicht mein Ding”, erklärte er direkt und tatsächlich konnten sie ihn verstehen, da sie alle drei nickten.
 

“Und... wie wäre es, wenn du dein altes Hakama heraus holst?”, fragte Inu und Sesshomaru blinzelte einmal mehr.
 

“Du... meinst das welches ich vor knapp 500 Jahren getragen hatte?”, hakte der Daiyokai nach und Inu nickte.
 

“Das wäre sicher etwas Besonderes, weil du es nicht mehr so oft trägst”, merkte Masaru an und Isamu nickte.
 

“Zudem würde es deine alten und jetzigen Gefühle vereinen”, fügte der Drache an.
 

‘Das ist es!’, rief es in seinem Inneren und leicht schmunzelte Sesshomaru.
 

“Ich glaube... ihr habt mir gerade eine Menge Kopfschmerzen erspart”, grinste er die anderen an und sie stießen an.
 

“Perfekt... dann wären wir durch”, meinte Masaru, nachdem er einen Schluck gemacht hatte.
 

“Naja fast... ich wollte Kago noch fragen, ob wir für Maru auch schon etwas besorgen sollten”, warf Inu kurz seinen Plan in die Runde ein.
 

“Oh, stimmt... der Kleine braucht auch etwas”, lächelte Isamu und Inu fragte erst bei Kagome nach, wie weit sie waren und was sie für Maru organisieren müssten.
 

“Es wird wohl etwas dauern, bis sie antwortet”, schmunzelte der Hanyou und Masaru war sich sicher, dass dem so wäre.
 

“Dann lasst uns noch einen Drink nehmen”, schlug der Wolf vor und dem stimmten die Männer nur zu gerne zu. So ließen sie sich die Zeit nur allzu gern versüßen.
 


 

Tatsächlich hatte Kagome erst später die Nachricht ihres Mannes bemerkt, denn sie waren noch alle damit beschäftig die Kleider zurück zu bringen und das Eine für Rin bereits zurück zu legen. Sie würden eine Woche vor der Hochzeit noch einmal zur Anprobe kommen, denn Rin hatte durchsickern lassen, dass sie schwanger war und vermutlich das Bäuchlein etwas mehr zu sehen war, sobald die Hochzeit wäre. Die Angestellten waren einfach unglaublich und hatten ihr gleich versichert, dass alles rechtzeitig und vor allem nach ihren Wünschen fertig gemacht werden würde.
 

“Prima... die Anzahlung mache ich natürlich sofort”, lächelte Rin mehr als glücklich, doch sie war auch etwas kaputt von diesem kleinen Einkaufsmarathon.
 

Während Rin mit ihrer Mutter das alles erledigte, sah Kagome auf ihr Handy. Blinzelnd öffnete sie die Nachricht und kicherte leise. “Was ist los?”, fragte Hitomi sogleich.
 

“Ich”, begann die Miko, doch brach sie sich selbst ab. “Inu hatte mir vor knapp zwei Stunden geschrieben und ich habe es nicht gemerkt”, erklärte sie und sofort lachte die Wölfin. Das war so typisch für die Damen gewesen. Oftmals vergaßen sie alles andere, wenn sie unterwegs waren.
 

“Du solltest ihm antworten”, amüsierte sich Hitomi und Kagome nickte zustimmend. Eilig tippte sie ihrem Mann, dass sie erst jetzt auf ihr Handy gesehen hatte. Sie schrieb ihm, dass sie nun fertig wären und für Maru einen kleinen Anzug besorgen würden. Doch das wollte sie lieber kurz vor der Hochzeit machen. Immerhin wuchsen Babys unterschiedlich schnell und es sollte passen.
 

“So erledigt”, frohlockte Rin und strahlte wieder.
 

“Sehr gut... dann können wir nun etwas essen gehen”, lächelte Yukiko und ihre Tochter nickte zustimmend.
 

“Die Jungs sind bereits schon im Restaurant”, meinte Kagome, nachdem ihr Handy eine Nachricht angekündigt hatte.
 

“Hoffentlich mussten sie nicht zu lange auf uns warten”, kam es verlegen von Rin und Hitomi winkte ab.
 

“Aber nicht doch... ich bin mir sicher, dass sie erfreut sein werden zu hören, dass du deine Auswahl getroffen hast”, erklärte sie.
 

Gemeinsam gingen die Damen zu dem Fahrstuhl, um nach unten zum Restaurant zu gelangen. Direkt konnten sie die Männer sehen, weshalb sie zu ihnen gingen. Inu war seiner Frau bereits entgegen gekommen und grinste leicht. Sofort hatte er seinen Arm um sie gelegt und seinen Kopf geneigt, um ihr einen Kuss zu geben. Diesen erwiderte sie sofort und schmiegte sich an seine Brust. “Ich habe dich vermisst, Juwel”, raunte er an ihre Lippen und sie sah entschuldigend zu ihm auf.
 

“Ich dich auch”, lächelte sie ihn an und streckte sich, um seinen Hals zu küssen.
 

Es war wahrlich ungewohnt für die beiden so lange getrennt zu sein. Schließlich waren sie seit der Geburt von Maru nur maximal eine oder zwei Stunden nicht beieinander. Sie sahen den Tag als Testlauf, denn Kagome müsste bald sich um die Uni kümmern und Inu sollte ebenso für einige Stunden ins Büro gehen können, um dort seiner Arbeit nach zu gehen. Einen Großteil erledigte er zwar immer von zu Hause, doch für manche Dinge war es doch einfacher im Büro zu sein als daheim. Vor allem, wenn Maru etwas unruhiger war und nur beruhigt war, wenn er bei Kagome oder Inu auf den Armen war. So war das Arbeiten oder Lernen eben nicht ganz so einfach. Doch sie würden das zusammen schon hinbekommen, sobald sie einen geregelten Tagesablauf gefunden hatten.
 

Der Tag ließen sie bei einem gemütlichen Essen abklingen und jeder fuhr zu ihrer Unterkunft, wobei sie sich von Hitomi schon verabschieden müssten. Aber sie würde in vier Wochen wieder in Japan sein. Zum einen, weil die nächste Untersuchung anstand und zum anderen, weil sie bei den letzten Hochzeitsvorbereitungen helfen wollte. Jedoch wusste nur ihr Mann von ihrem Vorhaben, da sie Rin und Sesshomaru damit überraschen wollte. Sie hatte nämlich noch ein besonderes Geschenk für sie beide, weshalb sie die Zeit nutzen wollte und es mit den Vorbereitungen verbinden wollte.
 

Rins Eltern blieben noch zwei weitere Tage, ehe sie zurück fuhren. Sie würden mit ihrem Opa und ihrem Onkel eine Woche vor der Hochzeit wieder zurück kommen, um bei der Halle zu helfen. Alles weitere wäre bis dahin klar und organisiert. Natürlich würden die Frauen dann Rins Gewänder holen und ihre eigenen wählen. Da die Männer ihre Anzüge schon hatten, hatten sie schon mit ihnen ausgemacht, dass sie auf Maru achten würden. Somit könnte Kagome in Ruhe ihr Kleid suchen. Doch für den Moment kümmerte sich Masaru um die Abrechnungen im Büro und die Brüder arbeiteten von zu Hause aus, während Rin mit Kagome langsam den Lernstoff durch ging.
 

Das half Rin dabei sich etwas abzulenken, denn sie konnte es kaum noch erwarten, bis sie ihren Liebsten heiraten konnte. Deshalb war sie auch launisch, wenn die Zeit viel zu langsam voran ging. Das ließ sie oft an Sesshomaru aus, doch er war die Ruhe selbst und beruhigte sich mit seinen: Worten. “Alles wird perfekt sein, Rin... es ist egal, wie viel Zeit vergeht... ich werde dich immer lieben und niemand wird mich davon abhalten, dich als meine Frau, meine Gefährtin und die Mutter unserer Kinder an meiner Seite zu haben.” Es war wie ein kleines Mantra und ließ ihre Wut verpuffen, ehe sie regelrecht dahinschmolz.

23. Schwangerschaftswoche

Die Tage vergingen und auch die ersten Wochen brachten sie gut hinter sich. Auch wenn Sesshomaru Rin immer wieder daran erinnern musste, dass es nur noch wenige Wochen waren. Tatsächlich half es ihr und er war erleichtert, dass Kagome alles machte, um Rin ebenfalls ab zu lenken. Gemeinsam hatten sie es sehr gut im Griff und sie konnten langsam die Vorbereitungen vorantreiben, wobei das meiste bereits geklärt war. Es fehlten nur noch die Feinabstimmungen und die Dekoration der Halle. Doch dies würden sie definitiv erst einige Tage vor der Hochzeit machen. Die Wolfsgeschwister hatten alles soweit geklärt, dass alles rechtzeitig geliefert wurde.
 

Kagome hatte in der Zeit viel mit Rin gelernt und sich einiges erklären lassen, weshalb sie bereit war Ende Februar zwei Prüfungen zu absolvieren. Dies würde ihr helfen, sobald sie wieder in den Unterricht einsteigen würde. Noch vier weitere müsste sie bis zu den Sommerferien schaffen, dann wäre sie genauso weit, wie sie sein müsste. Denn sie würde nach den Ferien langsam wieder einsteigen, um zu sehen, ob es neben dem Mamadasein klappen würde. Das hatte zwar einiges an Überzeugungskraft gekostet, doch die Professoren halfen dabei den Dekan dazu zu bekommen, dass er zustimmte. Schließlich musste dieser nicht damit arbeiten, sondern die Dozenten.
 

“Du wirst das schaffen, Kago”, lächelte Rin, als sie die Miko vor dem Prüfungssaal lieb umarmte. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen Kagome dort hin zu begleiten. Genau wie die Inubrüder sie ebenso begleitet hatten.
 

“Danke euch”, meinte Kagome lächelnd und bekam noch einen Kuss von Inu, der ihr ebenso Mut zusprach.
 

“Wir werden im Café warten, bis du fertig bist und holen dich hier wieder ab”, erklärte er seiner Frau und gab ihr noch einen Kuss auf ihre vollen Lippen. “Wir werden an dich denken”, wisperte er an diesen und sie lächelte.
 

“Danke euch... ich schreibe dir, sobald ich fertig bin”, versprach sie ihrem Mann und gab Maru noch einen Kuss auf seine Runde Wange. Leicht brummelte der Junge. Es wirkte fast so, als wollte er sie ebenso anfeuern.
 

Erst danach ging sie in den Saal hinein und die anderen warteten einen Moment, bevor sie sich auf den Weg zum Café machten. Dieses war direkt neben der Uni und demnach wären sie in der unmittelbaren Nähe zu Kagome, sollte etwas sein. Zwar wäre es Rin um einiges lieber gewesen zu Kisho ins Café zu fahren, doch das war einfach viel zu weit weg. Inu wollte bei der Uni bleiben, bis seine Liebste mit der Prüfung fertig wäre. Deshalb würde Sesshomaru sie später dort hin fahren. Seine Gefährtin wollte nämlich nach dem Rechten sehen. Vor allem, ob die Neuen sich gut machen würden, da sie seit zwei Wochen nicht mehr bei Kisho war. Leider hatte sie keinerlei Zeit gehabt, vorbei zu fahren. Der Taisho hatte sie dahingehend beruhigt, da er genau wusste, dass sich Kisho melden würde, falls etwas nicht gestimmt hätte.
 

Kaum hatten sie das Café betreten und sich einen freien Tisch gesucht, schon machten sie es sich bequem. Der Kellner kam nur kurz darauf zu ihnen und sie bestellten direkt die erste Runde. Dazu nahmen sie noch etwas Kleines zum Essen. Wobei Rin sowohl etwas Süßes, aber auch Salziges wollte. Mittlerweile störte es die Brüder nicht, welche komischen Kombinationen gegessen wurden, denn sie kannten das schon seit einigen Monaten nicht anders. Für Maru hatte Inu zwei kleinere Fläschchen mit Muttermilch in der Wickeltasche drin. Dort war ein gekühlter Behälter und ebenso einer mit dem er die Fläschchen aufwärmen konnte. Da Kagome genug Muttermilch hatte, pumpte sie immer wieder etwas ab, damit sie dies für den Kleinen lagern konnten. Dank Hayato und Hitomi wussten sie, dass sie diese problemlos im Kühlschrank ein paar Tage lassen konnten, ansonsten müssten sie es einfrieren, damit die Milch noch gut war.
 

Das Abpumpen hatte sogar mehrere positive Affekte, weshalb es für Kagome und Inu normal wurde. Zum einen war die Milch griffbereit, wenn der kleine Hunger von Maru ankam. Zum anderen konnte Inu ihn ebenso füttern und Maru liebt es von seinem Papa das Fläschchen zu bekommen. Kagome mochte den Anblick ihrer beiden Jungs ebenso und musste dabei immer selig seufzen. Hinzu kam noch, dass Maru zurzeit nach Lust und Laune seine Milch trank. Mal war es mehr, mal weniger aber dafür öfters am Tag. Auf diese Weise war die Milch immer bereit für den Jungen. Anfangs hatte das Paar große Sorgen gehabt, als Maru nur ein wenig zu sich nahm. Doch Hayato hatte sie da schnell beruhigen könnten.
 

Er sprach davon, dass Hanyoukinder in diesen Dingen sehr eigen waren. Sie konnten durchaus fünfmal am Tag kleinere Portionen vertilgen oder aber auch nur zweimal täglich und dafür eine deutlich größere Menge. Nach diesem Gespräch stellten sie sich beide eben auf beide Varianten ein. Ein Glück, dass Kagome genug Muttermilch hatte, um dies zu gewährleisten. Ihr war es anfangs peinlich, aber Hitomi hatte sie beruhigt, da dies besser war, als keine Milch zu haben. Viele Frauen hatten hart damit zu kämpfen und sobald stress dazu kam, war es dann unmöglich. Deshalb sah die Miko das nun von der Seite, dass ihr kleiner Schatz durchgehend versorgt war, sobald er hungrig wurde. Dies war perfekt auf für die nächsten Monaten, wenn sie mal nicht in der Nähe war, doch die Muttermilch war jederzeit griffbereit, sogar auch durch Rin oder Sesshomaru, falls sie auf den Kleinen achten würden.
 

“Ich bin gespannt, wie Kago mit der Prüfung klar kommen wird”, meinte Rin, denn sie hatte die Sorge in den Augen ihrer Freundin gesehen. Es war erst die Zweite, welche die Miko hinter sich bringen würde.
 

“Ich denke... wenn alles gut läuft, wird sie sich weniger stressen bei den nächsten Prüfungen”, kam es neutral von Sesshomaru. Schließlich war die Prüfung eine der Schlimmsten, da sie einfach viel zu viele Themen abdeckte. Viele konnte man viel zu schnell verwechseln.
 

“Das stimmt... diese war mit Abstand die Härteste bei mir. Fast hätte ich alles durcheinander gebracht”, gestand Rin und biss sich auf die Unterlippe. Bei Kagome hatte sie ihre Zweifel nicht offen gezeigt, um einfach ihre Freundin nicht zu sehr zu verunsichern oder gar ein zu schüchtern.
 

“Sie sind aber auch fies bei der Aufgabenstellung”, stimmte Inu seiner Schwägerin in Spe zu. Zwar waren einige Prüfungen mit der Zeit modernisiert und irgendwie ein wenig leichter geworden, aber bei dieser war es fast schon umgekehrt. Mit jedem Mal wurde sie schwerer. Vermutlich wollte der Dekan so den Großteil schon zu Beginn raus haben, damit er sich nicht mit den Studenten befassen musste, wenn diese erst später aus dem Studiengang scheiden sollten.
 

“Drücken wir ihr die Daumen.... wichtig ist nur, dass sie besteht... die Note ist so gesehen nicht relevant, denn diese kann sie mit anderen Fächern gut gegen kompensieren”, merkte der Taisho an und dankte für den Kaffee, der ihnen soeben gebracht wurde.
 

“Da hast du Recht... zum Glück ist diese Note alleine nicht wichtig für das gesamte Semester”, fügte Inu an und nippte an seinem Kakao, während er zu Maru in den Kinderwagen blickte. Es würde für seine Frau schon so schwer werden das Semester nach zu holen und mit ein zusteigen, doch wenn sie diese Prüfung verhauen sollte, würde es noch schwerer werden.
 

“Kago schafft das”, sprach nun Rin zuversichtlich aus und schmierte sich ihr Brötchen mit Marmelade. “Sie hat bei dem Ausfragen immer alles gewusst... also wird sie es nicht durcheinander bringen!” Nach diesen Worten biss sie etwas ab und kaute darauf herum.
 

Zustimmend nickten die Brüder und nahmen noch einen Schluck von ihrem Getränk, ehe auch sie damit begannen zu essen. Nach und nach brachten sie die Zeit hinter sich und Inu konnte es kaum noch erwarten von Kagome zu hören. Jeder konnte sich dabei ertappen, dass er mal auf die Uhr gesehen hatte. Maru war ebenso unruhiger, je länger die Miko nicht bei ihnen war. Daher hatte Inu seinen Sohn auf die Arme genommen und ihn liebevoll an seine Brust gelegt, damit er noch etwas schlafen konnte. Jedoch war er ein wenig mehr am Quengeln als gewöhnlich. “Selbst er scheint unsere Unruhe zu spüren”, seufzte der Hanyou schließlich geschlagen, da er aufgab den Jungen zu beruhigen.
 

“Ist es ihm denn zu verübeln?”, wollte Sesshomaru wissen und zuckte mit den Schultern.
 

“Du bist echt unmöglich!”, meinte Rin und schien dies lustig zu finden, weil sie ein wenig kicherte.
 

“Du kennst mich doch, Kleines”, lachte der Daiyokai und blickte grinsend zu ihr.
 

“Das stimmt”, pflichtete sie ihm bei und war froh, dass er mittlerweile offener und herzlicher mit solchen Neckereien umging. Damals war dies nicht denkbar gewesen. Doch da war eben eine ganz andere Zeit und Mentalität als jetzt.
 

Das Klingeln von Inus Handy ließ alle drei blinzeln. Sogleich nahm Rin Maru auf den Arm, damit der Hanyou ran gehen konnte. Dieser machte dies sofort und atmete erleichtert durch. Nun wusste das andere Paar, dass Kagome am anderen Ende der Leitung war. Deshalb legte Rin den kleinen Jungen wieder in den Kinderwagen und Sesshomaru erhob sich, um die Rechnung zu begleichen. Sie waren sich sicher, dass sie jeden Moment aufbrechen würden, um die Miko am Saal wieder ab zu holen. Nachdem Inu aufgelegt hatte, hatten die anderen beiden alles bereits erledigt und sahen ihn gespannt an. “Kago ist fertig und kommt zum Uniausgang”, erklärte er.
 

“Prima... dann können wir los”, lächelte Rin und verwundert blinzelte Inu. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie die beiden alles fertig gemacht hatten, sodass sie los konnten. Dankend nickte er ihnen zu und lächelte Maru an, der glucksend im Wagen vor sich hin plapperte.
 

Es dauerte einige Augenblicke, bis sie am Tor der Universität waren. Inu konnte bereits den Geruch seiner Frau wahrnehmen, ehe sie am Ausgang raus kam. Sie eilte direkt zu ihrer Familie und war froh, die Prüfung hinter sich zu haben. Direkt schloss Inu sie in seine Arme. “Ich habe dich vermisst”, nuschelte sie an seiner Brust und er grinste breiter bei ihren Worten.
 

“Wir dich auch”, gestand er ihr und lächelte sie sanft an.
 

“Wie war es?”, fragte Rin vorsichtig und Kagome berichtete ihnen, dass es gepasst hatte. Sie war anfangs mehr als verwirrt von all den Fragenstellungen. Erst wusste sie nicht, wie sie antworten sollte, doch dann hatte es klick gemacht und sie konnte jede Frage beantworten.
 

“Ich hoffe, dass es ausgereicht hat”, schloss sie ihre Erzählung ab und Rin gab sich zuversichtlich.
 

Sie waren in der Zeit zum Auto gegangen, um den Tag noch in einer angenehmeren Umgebung genießen zu können. Dies war meist für die Paare ihr Stammcafé. Dort war es sehr heimisch und der beste Kaffee weit und breit lockte zusätzlich, auch wenn die Damen momentan Tee tranken und Inu lieber einen Kakao. Nach einer kleineren Fahrt kamen sie bei Kisho auf dem Parkplatz an und Rin freute sich schon ihren ehemaligen Boss und Freund wieder zu sehen. Und vor allem zu erfahren, wie sich die Neulinge anstellten und ob sie zu gebrauchen waren.
 


 

Seit dem Tag der Prüfung waren weitere vergangen. Rin war zufrieden mit dem neuen Cafépersonal und Kisho schien endlich mehr Freizeit zu haben, da diese immer besser klar kamen. Dadurch konnte er sie mal zwei Tage alleine lassen. Das erfreute natürlich seine Verlobte sehr, denn sie bekam ihn häufiger zu Gesicht. Kagome lernte weiter für die nächsten Prüfungen, doch das taten sie diesmal im Café, da es nicht mehr so viel Stoff war wie bei der Ersten. Von dieser sollte schon bald das Ergebnis online kommen, aber zuvor hätte sie noch eine Prüfung und Hitomi würde ebenso kurz darauf wieder zu ihnen kommen. Die Zeit verflogen zum Glück deutlich schneller, weil Rin beschäftig war und ließ sich sehr gut ablenken.
 

Die Inubrüder wechselten sich mit dem Bürodienst ab und auch, wer sich um Maru kümmerte. Sie wollten ihre Gefährtinnen entlasten und ihnen die Zeit ermöglichen, zusammen zu lernen, aber auch andere Dinge zu tun. Sie brauchten ebenso Zeit für sich und so konnten sie es ihnen möglich machen. Mittlerweile hatten sie eine perfekte Dynamik für sich selbst geschaffen. Auf diese Weise hatten sie alle auch Zeit für sich und ihre Hobbys. Wobei dies bei den Brüdern simpel und einfach war. Sie liebten es bei ihren Frauen zu sein und mit ihnen zusammen zu sein. Allen voran zu kuscheln und natürlich zu knutschen. Egal wie absurd das klingen mag, aber selbst Sesshomaru liebte es.
 

Während Kagome ihre nächste Prüfung schrieb, wartete diesmal Inu mit Maru vor der Uni auf sie. Diesmal würde es nur eine gute Stunde dauern, weshalb er die Zeit nutzte und mit seinem Sohn etwas im Unigarten spazierte. Hin und wieder begegnete er einigen Studenten, die die Kurse bei den Brüdern besucht hatten. Er unterhielt sich ein wenig mit ihnen, achtete aber immer auf den Geruch seiner Frau, der stärker werden würde. Schließlich wollte er sie nicht verpassen und war sich sicher, dass Maru ebenso schnell wieder bei seiner Mama sein wollte. Tatsächlich konnte der Kleine spüren, wenn sie zu lange und zu weit weg war. Inu war unsagbar stolz auf den Kleinen, denn er war das Wertvollste, was Kagome und er hatten.
 

Es dauerte einige Momente, bis die Miko wieder raus kam. Glücklich atmete sie durch und war erleichtert die frische Lust einatmen zu können. Im Saal war es ein wenig stickig geworden, doch dafür hatte sie ihre zweite Prüfung hinter sich. Suchend blickte sie über den Garten und lächelte sofort, als sie ihren Mann und den Kinderwagen entdeckte. Eilig lief sie zu ihm und sah bereits sein Grinsen, da er sie bemerkt hatte. “Schön, dass du wieder da bist”, raunte er, nachdem er sie in seine Arme schloss.
 

“Ein Glück war es heute nicht so lange”, lächelte sie und streckte sich, um ihm einen Kuss zu geben. Nur zu gerne kam er ihr entgegen und legte seinen Arm auf ihren unteren Rückenbereich. Sanft zog er sie dichter an sich.
 

“Absolut... es wird echt eine große Umstellung, sobald du wieder Kurse hast”, meinte er und sie schmunzelte.
 

“Aber noch haben wir einige Wochen für uns drei”, grinste sie leicht und auch er tat es. Sie brachte es perfekt auf den Punkt. “Ist Hitomi denn schon da?”, wollte sie wissen und Inu nickte.
 

“Mhm... Masa hatte sie abgeholt und sie müssten jetzt schon im Haus sein”, antwortete er, woraufhin Kagome direkt los wollte. Sie wollte nur zu gerne wissen, wie es Rin und ihrem kleinen Schatz ging.
 


 

Einige Augenblicke zuvor war Hitomi in ihrem Häuschen angekommen und kurz darauf waren Sesshomaru und Rin da. Die Wölfin schmunzelte, da sie Rins Ungeduld durchaus sehen konnte. “Kommt... Masa hat gerade Tee und Kaffee aufgestellt”, meinte sie, denn ihr Bruder hatte das übernommen, während sie ihren Koffer ausgepackt hatte.
 

“Das ist gut”, meinte Sesshomaru und konnte das kleine böse Funkeln seiner Gefährtin spüren. Wenn es nach ihr gehen würde, wären sie schon längst bei der Untersuchung. “Ein paar Minuten noch, Kleines”, sprach er sanft aus und führte sie in die Küche, wo Masaru ihnen bereits Getränke gab. Kurz lenkte der Wolf das Gespräch auf Kagome, damit Rin sich entspannen konnte. Hitomi lächelte ihren Bruder an und staunte nicht schlecht, wie gut sie alle mittlerweile mit Maru den Alltag meisterten.
 

“Das ist sehr gut... dann hat Kago also ihre zweite Prüfung nun erledigt?”, fragte Hitomi nach und Rin nickte. “Wie viele waren es, bis sie auf dem Stand ihrer Mitstudenten wäre?”, wollte die Wölfin wissen.
 

“Ich glaube... es waren noch vier weitere... wobei zwei in den Sommerferien stattfinden würden”, erklärte Rin. Sie hatte mit Kagome zusammen den Lernplan aufgestellt und wusste demnach, wann die Miko ihr gelerntes Wissen abrufen musste.
 

“Damit hat sie genug Zeit, sich vor zu bereiten”, nickte Hitomi und war sichtlich erleichtert das zu hören.
 

“Ja... sie hat mit den Terminen wirklich Glück”, lächelte Rin und nippte an ihrem Tee. Sie fühlte sich wieder ruhiger und war froh, dass Sesshomaru ihre Launen so gut aushielt. Eine Weile unterhielten sie sich noch und Hitomi hatte ihren Kaffee fertig getrunken.
 

“Sollen wir nach eurem Schatz sehen?”, lenkte sie die Aufmerksamkeit auf sich und den eigentlichen Grund des Besuches. Augenblicklich nickte Rin und strahlte, was Sesshomaru schmunzeln ließ. “Gut... dann kommt”, zwinkerte die Ärztin und ging voraus in den Untersuchungsraum. Dort bat sie Rin, sich auf die Liege zu legen, während Hitomi sich die Hände desinfizieren würde.
 

“Danke, Hito”, meinte Rin, nachdem die Wölfin wieder bei ihnen war.
 

“Kein Problem, Rin”, zwinkerte sie und warnte Rin vor dem kalten Gel, bevor sie mit der Untersuchung anfing.
 

Auf dem Bildschirm konnte man sofort das kleine Wesen sehen. Wie von selbst griff Rin nach der Hand ihres Liebsten und drückte diese, während ihr Blick auf dem Monitor lag. Begeistert hörte sie Hitomi zu, die davon sprach, wie schnell das Gehirn des Kleinen nun wuchs. Dadurch kann es die Stimmen und die Geräusche leicht wahrnahmen. Es war unglaublich das zu hören, aber auch beängstigend. “Heißt das... wir sollten nicht mehr... nun ja”, begann Rin zu stottern und Hitomi schmunzelte.
 

“Aber nein... ihr könnt und sollt weiterhin mit einander intim werden... dein Körper und euer Sohn braucht das Yoki von seinem Vater, um weiter zu wachsen”, erklärte die Ärztin und zeigte dem Paar, dass das Baby bereits 24 Zentimeter groß und knappe 450 Gramm schwer war.
 

“Wow... er ist jetzt schon fast halb so groß wie Maru bei der Geburt”, bemerkte Rin und die Wölfin nickte.
 

“Korrekt... das Wachstum wird nun stetig ansteigen und demnach auch das Gewicht. Achte bitte darauf, dich hin und wieder hin zu legen, um deinen Rücken zu entlasten”, bat die Ärztin und Sesshomaru nickte. Er würde ein Auge darauf haben, dass Rin sich nicht übernahm.
 

“Okay... worauf sollte ich noch aufpassen?”, wollte Rin wissen, da sie wollte, dass es ihrem kleinen Schatz gut ging.
 

“Auf die Symptome achten... vor allem Müdigkeit, Schwindel oder Kurzatmigkeit... das könnte auf Eisenmangel hindeuten”, erklärte Hitomi und überlegte. “Ab und zu kann sich dieser Mangel im Verlauf der Schwangerschaft entwickeln.” Verstehend nickte das Paar und würde da mehr Sorgfalt walten lassen. “Da der Kleine nun weiter wächst, könnte deine Haut spannen und jucken. Du kannst da jederzeit Öle nutzen, um das zu lindern”, fügte die Wölfin an und machte noch ein paar Messungen, die sie direkt notierte.
 

“Das werden wir die Tage besorgen”, lächelte Rin und war froh, dass Hitomi wirklich an alles dachte.
 

“Habt ihr euch schon überlegt, wo die Geburt sein soll?”, fragte die Ärztin und druckte zwei Ultraschallbilder aus, damit die beiden das neuste Foto von ihrem kleinen Jungen hatten. Überrascht legten beide den Kopf schief.
 

“Wie meinst du das?”, hakte Sesshomaru nach.
 

“Nun... eine Geburt kann man auch theoretisch zu Hause durchführen”, begann Hitomi und Rin riss ihre Augen auf. Das wollte sie sicher nicht.
 

“Ich denke... Krankenhaus wäre am besten für uns beide”, meinte die werdende Mutter und nahm dankend die Tücher entgegen, um sich das Gel weg zu wischen. Zustimmend nickte der Taisho, denn das sah er genauso wie seine Liebste.
 

“Gut... dann wäre das geklärt”, grinste Hitomi leicht und reichte den Mutterpass mit allen Daten und Bildern zurück an Rin. “Die nächste Untersuchung wäre eine Woche nach euerer Hochzeit.”
 

“Stimmt... das ist ja schon bald... bleibst du wirklich so lange hier?”, fragte Rin und die Wölfin nickte.
 

“Ja... ich helfe euch bei den letzten Organisationen, dann feiern wir eure Hochzeit und nach der Untersuchung fliege ich wieder Heim”, antwortete Hitomi und Sesshomaru war überrascht das zu hören. Er hätte vermutet, dass Aidan dies nicht allzu sehr gefallen würde.
 

“Oh ich freue mich”, strahlte Rin und zog Hitomi in eine Umarmung. Diese lachte leise und drückte ihre Freundin an sich. Mittlerweile sah die Wölfin in Kagome und Rin Freundinnen, weshalb es für sie selbstverständlich war zu bleiben und zu helfen. Eine Hochzeit war etwas ganz Besonderes und das würden sie genauso feiern.

Ankunft der Gäste

So wie Hitomi versprochen hatte, war sie in Tokio geblieben. Schon seit einer Woche war sie bei den beiden Paaren und unternahm eine Menge mit Kagome und Rin. Nicht nur um die Organisation der Hochzeit kümmerten sie sich, sondern machten auch einige Shoppingtouren. Rin machte das Kinderzimmer nach und nach fertig. Sie besorgte ein paar Dekorationen und Kuscheltiere. Natürlich achtete sie darauf, dass es nicht zu viele wurden. Zudem hatte sie noch eine schöne Kuscheldecke besorgt, damit sie sich mit ihrem Kleinen dort hinein kuscheln konnte, sollte er nachts Hunger bekommen. Sie hatte sich schon so einiges ausgemalt, wie es werden könnte.
 

Deshalb war sie aufgeregt und nervös zu gleich. Zum Glück lenkten die anderen sie so gut ab, dass sie nicht mehr so viel darüber nach dachte. Sogar Sesshomaru war froh, dass Hitomi da war und ein Auge auf Rin haben konnte. Die Stimmungsschwankungen von ihr waren schlimmer als bei Kagome, weshalb die Inubrüder teilweise ratlos waren. Aber die Wölfin hatte auf alles eine sehr gute Antwort und gab ihnen Tipps und Tricks damit um zu gehen. Immerhin kannte sie diese Schwankungen nur zu gut von ihrer Mutter. Da hatte sie alles live mit erlebt und war immer wieder erstaunt, wie gut ihr Vater reagieren konnte und Ayame direkt beruhigten konnte.
 

Das größere Problem bei Rin war, dass die Hochzeit erst in zwei Wochen sein würde. Sie war wahrlich ungeduldig. Dies konnten die Damen durchaus verstehen, doch es machte ihnen um einiges schwerer, sie ab zu lenken. Für die Hochzeit war alles erledigt. Sobald Rins Mutter da wäre, würden sie die Kleider von Rin abholen. Daher war sie auch etwas unruhiger. Aus diesem Grund hatte Masaru eine Idee gehabt und sprach mit Sesshomaru darüber. Dieser stimmte sofort zu und bat den Wolf darum, sich um alles zu kümmern. Auf diese Weise würden sie Rin überraschen und ihr auch noch die Anspannung nehmen, sowie einige schöne Tage bis zur Hochzeit verbringen.
 

Früh morgens war Masaru schon unterwegs und fuhr mit seinem Wagen zu seinem Ziel. Ihm kam nämlich der Einfall, dass er Rins Großvater schon abholen könnte. Nach einem kurzen Telefonat mit Yukiko hatte er den Daiyokai informiert und war los gefahren. Da ihre Eltern nicht so schnell weg konnten, hatte er sich dazu entschlossen den älteren Herrn persönlich ab zu holen. Am nächsten Tag würde er mit ihm zurück nach Tokio fahren und Rin damit überraschen, dass ihr Opa schon da wäre. Isamu und Yukiko würden zwei Tage später los ziehen, um ebenso früher da zu sein, als eigentlich abgemacht. Tatsächlich wollte Rins Mutter ihre Tochter ablenken und ihr ebenso einige Sorgen nehmen, die sie damals ebenfalls hatte.
 

Kagome und Hitomi lenkten Rin ab, während Sesshomaru die Unterkunft für seine zukünftigen Schwiegereltern vorbereitete. Zudem auch für Zuko und Naoki schließlich. Wobei er noch nicht genau wusste, ob der Onkel von Rin mit Airin zusammen war oder nicht. Er wusste lediglich nur, dass die beiden sich dateten und Airin sich ein Hotelzimmer beim Wohnort von ihm nahm. Da sie noch Urlaub hatte, nutzte sie dies aus und teste wohl auch, wie es wohl mit Naoki zusammen wäre. Näheres jedoch war niemanden von ihnen bekannt. Noch nicht einmal Masaru und Hitomi wussten mehr. Obwohl die Ärztin ihre Schwester wahrlich mit ihren Fragen durchlöchert hatte, blieb Airin weiterhin verschlossen bei diesem Thema.
 

Tatsächlich konnte Hitomi ihre Schwester verstehen, denn sie war damals zu Beginn mit der Beziehung mit Aidan genauso. Sie wollte erst selbst wissen, was das zwischen ihnen war, bevor sie den anderen davon erzählte. Vermutlich ging es Airin genauso. Aber die Ärztin war einfach viel zu neugierig und wollte unbedingt erfahren, wie der Stand bei den beiden nun war. Denn seit dem Silvesterabend waren schon zweieinhalb Monate vergangen. Da konnte so einiges passiert sein. Grummelnd sah sie auf ihr Handy und seufzte. Von ihrer Schwester war keine Nachricht darauf. Also musste sie sich da wohl leider noch ein wenig gedulden.
 

“Was machen wir heute?”, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Kagome und Rin waren bei ihr, während die Jungs noch einiges organisierten. Denn Sesshomaru wollte tatsächlich die Trauung im Freien machen. Doch da musste er erst einmal einen Redner organisieren und natürlich ebenso eine Genehmigung einholen. So einfach war das gar nicht, aber für den Daiyokai kein Problem.
 

“Hmmm... ich dachte, wir gehen heute zum Konditor und wählen die Hochzeitstorte aus”, schlug Hitomi vor.
 

“Oh... stimmt, die ist irgendwie untergegangen”, kam es von Rin und Kagome schmunzelte.
 

“Kein Wunder, wir hatten auch einiges um die Ohren”, meinte die Miko. Immerhin waren sie Hauptsächlich mit dem Lernen beschäftigt und hatte nur die größeren Dinge für die Hochzeit geklärt.
 

“Da hast du Recht, Kago”, lächelte Rin und überlegte. “Sollten wir die Jungs ebenso fragen?”
 

“Ach was... ich denke, Sess vertraut dir bei dem Geschmack der Torte”, entgegnete Hitomi.
 

“Stimmt... und solange ich für ihn einen Boden mit Zitronengeschmack ordere, wird er glücklich sein”, grinste Rin und erleichtert atmeten die beiden anderen durch.
 

Schließlich wollten sie Sesshomaru nicht verraten und die Überraschung für Rin vermiesen. Zusammen mit Maru im Kinderwagen machten sie sich auf den Weg zum Wagen. Hitomi fuhr sie alle sicher zum besten Konditor in ganz Tokio. Dort würden sie sicher genau das richtige finden. Jedoch würden sie sich nicht nur auf Rins Geschmack bei der Wahl verlassen. Sie war schwanger und demnach hatte sie komische Kombinationen zu ihren Lieblingen auserkoren. Kagome war sich sicher, dass sie mit Hitomi Rin bremsen könnte, falls ihre Wahl viel zu eigenartig wäre. Kagome hatte den Jungs noch Bescheid gegeben, damit sie sich keine Sorgen um sie machen müssten.
 


 

“Perfekt... Rin ist abgelenkt für heute”, grinste Sesshomaru und Inu nickte. Sie beide hatten die Nachricht von der Miko erhalten.
 

“Super... damit kann Zuko morgen sie ablenken und in drei Tagen wären ihre Eltern ebenfalls da”, meinte der Hanyou und sein Bruder nickte.
 

“Genau... Masa ist wahrlich ein Genie... damit wäre die Wartezeit für Rin um einiges erträglicher und ihre Launen hoffentlich nicht mehr allzu schlimm”, schmunzelte der Daiyokai und Inus Mundwinkel zuckten leicht.
 

“Wie war das noch mal mit Naoki?”, hakte Inu nach.
 

“Er kommt Ende der Woche her... früher hat er wohl nicht von der Arbeit frei bekommen”, erklärte Sesshomaru, während sie beide alles noch einmal durch gingen.
 

“Sehr gut... somit wäre ihre Familie hier”, nickte Inu zufrieden. “Koga und Ayame kommen am Samstag her... die anderen trudeln Sonntag und Montag ein, außer Hana und Haru. Die beiden schaffen es erst zwei Tage vor der Hochzeit in Tokio zu sein.”
 

“So ist es”, lächelte der Taisho und grinste leicht. Er blickte zu seinen Notizen. “Also... die Halle schmücken wir kurz vorher... meinen Anzug kann ich drei Tage vorher abholen”, freute er sich.
 

“Und dein Hakama?”, grinste Inu.
 

“Jaken bringt es mir einen Tag vorher”, merkte Sesshomaru an und sein Bruder lachte leise.
 

“Praktisch einen persönlichen Diener zu haben”, amüsierte sich der Hanyou.
 

“Hn”, grinste Sesshomaru und war froh, dass sich Jaken so gut um alles kümmerte.
 

“Wird er die Hochzeit mitverfolgen?”, fragte Inu nach einer Weile nach.
 

“Nein... er mag die vielen Menschen immer noch nicht”, erklärte Sesshomaru und schmunzelte. “Aber... ich wollte mit Rin zum Schloss.”
 

“Eure Flitterwochen dort verbringen?”, hakte der Hanyou nach und kurz überlegte Sesshomaru.
 

“Nun... zumindest zwei oder drei Tage”, lächelte der Daiyokai und würde Rin die Wahl überlassen, wie lange sie dort bleiben würden. “Aber erst, sobald ihre Familie wieder weg fährt... ich nehme an, dass sie Zeit mit ihnen verbringen will”, grinste er und dem konnte Inu nur zustimmen.
 

“Das ist klar”, zwinkerte Inu seinem Bruder zu und sie kümmerten sich um ihre Büroarbeit.
 

Der ganze Papierkram kam bei den beiden einfach viel zu kurz in letzter Zeit. Deshalb wollten sie aufholen und sogar vorarbeiten, damit Sesshomaru in Ruhe mit Rin in die Flitterwochen abdüsen konnte. Da die Damen gut abgelenkt waren und Masaru sich um die nächste Ablenkung für Rin kümmerte, konnten die Brüder auch mal länger im Büro bleiben. Natürlich würde Inu ebenso seinen Sohn mitnehmen, falls Kagome eine kleine Pause brauchen würde, doch das würde er mit seiner Frau später klären. Immerhin müssten sie die Zeit gut einteilen, so dass der Hanyou sowohl bei seiner Familie sein konnte als auch die Arbeit sich nicht stapeln würde.
 


 

Mehrere Tortenproben später lehnte sich Rin zurück und seufzte gesättigt auf. “Uff... das waren verdammt viele Leckereien”, meinte sie und Kagome nickte zustimmend. Es waren wirklich haufenweise Kostproben, die sie erhalten hatten. Daran merkte man einmal mehr, wie viel Mühe sich die Konditoren machten und die Beratung auf diese Weise durch führten.
 

“Oh ja, das waren eine Menge”, kicherte Hitomi und nahm einen Schluck Kaffee zu sich. “Aber sie waren auch sau lecker”, grinste sie breiter und war froh, dass sie zu dritt eine sehr gute Auswahl zusammen bekommen hatten.
 

Da sich Rin nicht so recht entscheiden konnte, welche Kombination sie wollte, hatte sie kurzerhand beschlossen sechs Böden mit Creme zu ordern. Dabei sollten es drei verschiedene Sorten werden. Denn dies waren die Favoriten von den drei Damen. Damit würden sie sicher die meisten Geschmäcker abdecken können. Zufrieden lächelte Rin und hoffte, dass ihr Gefährte mit der Auswahl ebenso einverstanden wäre. Für die Außendekoration hatte sie sich etwas Klassisches ausgesucht. Die Böden würden nämlich mit weißem Fondant eingedeckt werden. Diese sollen auf einer Treppe drapiert werden. Auf dem obersten Tortenboden würde ein Hochzeitspaar zu sehen sein.
 

“Diese Figur passt perfekt zu euch beiden”, lächelte Kagome ihre Freundin an, während Rin ihre Wahl den beiden anderen zeigte.
 

“Finde ich auch... Sess trägt dich auch immer auf Händen”, lächelte die Wölfin und die künftige Braut bekam rote Wangen. Denn der Bräutigam trug seine Braut auf den Händen und beide sahen sich liebevoll dabei an.
 

“Denkt ihr... es wird ihm ebenfalls gefallen?”, fragte Rin ein wenig unsicher. Sofort bejahten die beiden anderen dies und lächelten sie an.
 

“Natürlich... du bist seine Königin, also ist das perfekt für euch beide”, erklärte die Miko und Rin blickte erleichtert ihre Freundinnen an.
 

“Also... die drei Sorten möchtest du in den Torten haben oder?”, fragte Hitomi nach und zählte noch einmal die Kombinationen auf.
 

“Oh ja... unbedingt... so haben wir unsere Lieblinge dabei und die anderen müssen damit leben”, lachte Rin leise.
 

Tatsächlich hatten sie drei unterschiedliche Varianten gewählt, die ihnen schmeckten. Rin bevorzugte lieber den herben Schokoladenboden mit einer zarten Buttercreme, die mit Zitrone und einen Hauch von Vanille abgeschmeckt war. Überraschenderweise hatte es ihr sehr gut geschmeckt und sie war sich sogar sicher, dass es ihrem künftigen Gaten ebenso munden würde. Der Favorit von Hitomi war eine fruchtige Buttercreme mit Erdbeer- und Schokoladenstückchen. Es schmeckte unglaublich lecker mit dem luftigen hellen Boden, der an einen Biskuitteig erinnerte. Kagome war dann doch etwas exotischer unterwegs. Es versteckte sich nämlich ein Rüblikuchen mit einer Avocado-Limetten-Buttercreme.
 

“Bist du dir sicher?”, hakte Kagome nach, da ihre Wahl doch etwas Außergewöhnliches war.
 

“Na klar... tatsächlich war sie auch lecker”, lächelte Rin die Miko an und Hitomi grinste.
 

“Ungewöhnlich lecker”, bestätigte die Wölfin. “Ich bin mir sicher, dass die anderen überrascht sein werden, genau wie wir vorhin”, fügte sie an und Rin nickte zustimmend. Schließlich hatten sie alle drei eine kleine Kostprobe davon bekommen und es für lecker empfunden.
 

Kaum hatten sie die Böden in Auftrag gegeben, schon ging Rin die Dekoration auf der Torte durch. Sie wollte nämlich blaue Rosen darauf haben. Immerhin hatte Sesshomaru ihr welche besorgt gehabt, als er wegen der Arbeit weg musste. Mit diesen Blumen verbannt sie genau ihre Beziehung zueinander. Ewige Liebe. Denn sie hatte ihn schon in ihrem vorherigen Leben geliebt und dieses Mal durfte sie gänzlich an seiner Seite sein. Definitiv würde sie solange bei ihm sein, wie er und sie es wollen würden. Nach ihrem Geschmack wäre es natürlich die ganze Ewigkeit.
 

“Perfekt... so sieht die Torte perfekt aus”, strahlte Rin, nachdem die Mitarbeiterin auf dem Tablet ihr gezeigt hatte, wie die Hochzeitstorte fertig aussehen würde.
 

“Absolut”, stimmten Kagome und Hitomi sofort zu, weil diese an das zukünftige Brautpaar erinnerte.
 

Freudig lächelte Rin und so machten sich die drei mit einem schlafenden Maru im Kinderwagen wieder auf dem Weg zurück zum Auto. Mittlerweile war es schon Abend und sie beschlossen von unterwegs etwas zum Abendessen zu organisieren. Daher hatte Kagome bei den Brüdern nach gefragt, was sie wollen würden und vor allem, wo sie essen sollten. Schnell war geklärt, dass sie bei Sesshomaru und Rin in der Wohnung essen würden. Bei dem Essen selbst hatten sie die Wahl bei den Damen belassen, da sie sowieso alles aßen. Deshalb fuhr Hitomi zu ihrem Stammrestaurant und bestellte dort die jeweiligen Lieblingsgerichte.
 

Es dauerte einige Augenblicke, bis alles fertig war und die Mädels zum Wohnhaus fuhren. An einem freien Parkplatz ließ Hitomi ihren Wagen stehen und trug die Essenstaschen, damit Kagome sich um ihren Sohn kümmern konnte und Rin nicht schwer tragen sollte. Gemeinsam fuhren sie mit dem Fahrstuhl nach oben zur Wohnung. Sessomaru und Inu erwarteten bereits die Drei mit einem Lächeln auf den Lippen. Der Daiyokai begrüßte seine Liebste mit einem Kuss und nahm Hitomi die Tüten ab, damit sie ihre Schuhe und Jacke ausziehen konnte. Inu half seiner Frau, indem er ihr den Kinderwagen abnahm und ihn sicher an der Seite abstellte. Die Miko selbst hob ihren Sohn heraus und drückte ihn sanft an ihre Brust, ehe sie Maru an Inu übergab. Der Hanyou gab seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn und knuddelte mit dem Jungen.
 

Kagome nutzte den Moment und zog sich ihre Schuhe und die Jacke aus. Danach bekam sie von ihrem Mann einen zarten Kuss auf die Lippen, welchen sie sofort erwiderte und ihn verliebt ansah. “Habe euch vermisst”, meinte Inu und sie nickte zustimmend.
 

“Wir dich auch”, lächelte sie ihn an und ließ sich von ihm in die Küche führen.
 

Dort hatte Hitomi alles bereits auf die Teller gefüllt und lächelte das Paar an. Sogleich aßen sie gemeinsam und unterhielten sich über die kommenden Tage. Wie weit sie mit der Hochzeitsplanung waren und was das Brautpaar als Reise geplant hatten. Natülich hatte Sesshomaru nichts verraten, aber würde es ihr sicher schon bald sagen, was er sich für sie beide überlegt hatte.
 


 

Die nächsten Tage vergingen recht schnell, denn tatsächlich kam Masaru mit Zuko an. Rin hatte sich sehr darüber gefreut und war mit ihrem Opa gleich in zwei historischen Ausstellungen gewesen. Nur zwei Tage später waren Yukiko und Isamu ebenso in Tokio und Rin konnte ihr Glück gar nicht fassen. Sie freute sich sehr darüber, ihre Liebsten um sich zu haben. Zwar war ihr Onkel noch nicht da, doch das war nicht so schlimm. Immerhin würde er schon bald dazu kommen. Durch ihre Familie wurde sie sehr gut ablenkt, so dass der Daiyokai sich um die Büroarbeit kümmern konnte. Er hatte es sogar geschafft für zwei Wochen vor zu arbeiten. Somit müsste Inu nur drei Kundentermine wahr nehmen. Das würde der Hanyou sicher mit links erledigen. Dafür war er seinem Bruder sehr dankbar.
 

Für die Hochzeit war alles soweit vorbereitet und es fehlten nur noch ihre Freunde. Wobei einige der Wolfsgeschwister noch nicht im Lande waren. Aber diese würden nun in den kommenden Tagen nach und nach auftauchen. Täglich hatte Hitomi mit ihrem Mann telefoniert und musste immer wieder schmunzeln, da er zunehmend ungeduldiger wurde. Er klang jedes Mal ungehaltener am anderen Ende der Leitung. Sie liebte es ihn, damit zu necken und wusste genau, wie er sich darüber aufregen würde. Aidan war durch und durch ein Wolf, der sicher nicht so leicht zugeben würde, dass er auch mal süß und niedlich sein konnte.
 

“Ach, Ai... Es sind doch nur noch vier Tage, bis du her kommst”, amüsierte sie sich, weil er am Donnerstag nach Tokio kommen wollte.
 

“Das dauert eindeutig viel zu lange, Rubi”, knurrte er in sein Handy und sie konnte sich bildlich vorstellen, wie er dabei aussah. Aus diesem Grund konnte sie ein Kichern gar nicht mehr vermeiden.
 

“Du bist unmöglich, Ai”, lachte sie und könnte schwören, dass sie sein Zähneknirschen deutlich heraus hören konnte. “Dabei bin ich doch nur zwei Wochen nicht daheim”, gluckste sie, da sie es doch sehr lustig fand. Normalerweise waren sie es ja gewohnt, für längere Zeit nicht beisammen zu sein. Aber dieses Mal schien es ihn weit aus mehr zu stören als er zugeben wollte. Schließlich hatte sie ihn zuvor gefragt, ob es für ihn in Ordnung wäre, wenn sie bleiben würde und Rin etwas ablenken würde.
 

“Ja... und das sind definitiv ein paar Tage zu viele ohne dich”, grummelte er regelrecht und einmal mehr schmunzelte sie über seine Worte.
 

“Awww... vermisst du mich etwa schon so sehr, Ai?”, neckte sie ihn, da sie einfach nicht anders konnte. Es war einfach zu niedlich, wie er sie vermisste und sich darüber aufregte. Denn er knurrte erneut in den Hörer.
 

“Lass das... Du weißt genau, dass ich dich vermisse”, sagte er direkt.
 

“Das ist echt süß, Ai”, kicherte sie wieder und wusste genau, dass ihr Mann gerade mit den Augen rollte. Das machte er öfters, wenn sie ihn als süß bezeichnete.
 

“Rubi... ich bin so einiges, aber sicher nicht süß!”, stellte er schließlich klar und brachte sie damit zum Lachen. Ein Seufzen erklang aus seiner Kehle und sie lachte noch mehr. “Schön, dass du dich darüber amüsieren kannst, doch pass auf... das könnte dir nicht bekommen”, sprach er nach einer Weile und sie blinzelte leicht, als ihr klar wurde, was er da gerade über die Lippen gebracht hatte.
 

“Ach was... du magst es doch, wenn ich dich ärgere”, konterte sie seine Worte und es kam ihm nur ein leises ‘vielleicht’ über den Mund.
 

Noch bevor Hitomi darauf eingehen konnte, klingelte es an ihrer Haustür. Überrascht blickte sie darauf und bat ihren Mann um einen Moment. Sie ging davon aus, dass Masaru vorhin etwas vergessen hatte, da er bei ihr zum Essen war. “Natürlich, Rubi”, meinte Aidan und wartete am Telefon, bis sie wieder dran wäre.
 

“Hast du was...”, begann sie zu sprechen, während sie die Tür öffnete. Doch die Worte blieben ihr wortwörtlich im Halse stecken, als sie sah, wer vor der Tür war.
 

“Ich sagte doch... es könnte dir nicht bekommen, Rubi”, grinste ihr Mann sie an, legte seine Hände sofort an ihre Hüfte und schob sie ins Haus.
 

“Ai... was... aber... wie?”, stotterte sie vor sich hin.
 

Jedoch kam sie nicht weiter, da er seine Lippen bereits auf ihre presste. Keuchend erwiderte sie den Kuss und war in seiner Nähe immer wie geschmolzene Schokolade. Er wusste genau, wie er sie berühren musste, um sie zu verwöhnen und vor allem, ihr zu zeigen, wie sehr er sie begehrte und wollte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit ist das erste Kapitel beendet.
Ich hoffe, es hat euch gefallen und trifft euren Geschmack.

über Reviews und Meinungen freue ich mich sehr
*Kekse und Kakao da lass*

Die Story wird einmal die Woche hochgeladen
In diesem Sinne bis nächste Woche

Eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war auch schon das Kapitel

Das nächste Kapitel trägt den Namen Universität, da Kagome nun auch studieren will *zwinkert*

Lasst mir gerne eure Meinungen da

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao für die Wartezeit da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So damit haben wir auch schon das Kapitel
lasst mir gerne eure Meinungen da ^-^

nächste Woche geht es weiter mit Kagomes und Inus Reise zu Shippo und Ai ^-^
ich hoffe euch wird es gefallen, was ich mir zu dem kleinen Fuchs erdacht habe

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war es auch schon ^-^

Lasst mir gerne eure Meinungen oder auch Wünsche da *zwinkert*

im nächsten Kapitel beschreibe ich ein wenig die Zeit in Amerika
Bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe es hat euch gefallen ^.^
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da.

Nächste Woche geht es weiter:
Kagome beginnt mit ihrem Studium und lernt interessante, aber auch langweilige Kurse kennen *kichert*
Zudem muss Inu für ein paar Tage beruflich weg.

Lest nächste Woche rein, was noch so passieren wird ^.^

*Kekse, Kakao, Eistee und Tee bis nächste Woche da lass*
Bis dahin, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So damit war es auch schon diese Woche ^-^

im nächsten Kapitel wird Kagome überraschenden Besuch bekommen,
seid gespannt wer es sein wird *kichert*

Bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch gefällt der "Besuch" *kichert*
natürlich hatte Ayame ihre Finger im Spiel, denn sie wollte Kagome helfen.

Doch das Gespräch lief etwas anders ab, als es sich Kago wohl gedacht hat.
Was wird wohl als nächstes passieren? oder besser gesagt was möchtet ihr, dass passiert?

lass mir gerne eure Meinungen und Anregungen da
*Kekse, Eistee, Kaffee und Kakao abstell*

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *kichert*
Na was denkt ihr? Ist es seine Rin oder einfach nur irgendeine Rin? *kichert*

im nächsten Kapitel wird dies als kleine Thematik genommen.
Lasst mir gerne eure Meinungen und Wünsche da ;)

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch wieder, doch nächste Woche geht es weiter

Inu und Kago werden sicher nicht locker lassen ^.^

*Kekse und Kakao für die Wartezeit da lass*
bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh Oh… da scheint jemand die Kontrolle zu verlieren...
ich glaube die Überzeugung hat gefruchtet ;)

Lass mir gerne eure Meinung oder Anregungen da

nächste Woche geht es dann weiter, bis dahin, eure Seredhiel / Seren

*Kekse und Kakao zur Nervennahrung da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat Kagomes Erklärung so gut gefallen wie meinen Betafeen *kichert*

Hinterlasst mir gerne eure Meinung oder/und eure Wünsche

bis nächste Woche, eure Seredhiel /Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Da hat es Inu mal wieder geschafft unsere Kagome zu verunsichern *seufzt*
Was denkt ihr kommt als nächstes *kichert*
Ob Inu aus seiner Starre rauskommt? *überlegt*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Wünsche da

in diesem Sinne, bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so damit beginnt der neue Tag für unsere Helden ^-^
ich hoffe es hat gefallen und im nächsten wird Kago einen Spitznamen für Inu suchen,
seid gespannt was dabei passieren wird *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Wünsche da ^-^

in diesem Sinne bis kommende Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen ^.^

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^
Das nächste Kapitel wird etwas mehr Einblick in Rins Gedankenwelt und ihren Alltag geben.

Bis nächste Woche oder morgen beim roten Faden ^-^
*Kekse und Kakao da lass* Eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit beginnt Rin mehr zu grübeln, ob ihre "Vernarrtheit" in Sess mehr als das ist
zudem benimmt sich ihr Freund wie ein Arsch...
Wie sollte sie sich nun verhalten?

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^
bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon wieder ^.~
nächste Woche wird Sess versuchen mehr herauszufinden, warum Rin so durcheinander ist
Seit gespannt *Kekse und Kakao da lass für die Wartezeit*

Lass mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^

Bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na was denkt ihr... hat das Gespräch die Beiden etwas zu einander gebracht?
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^

nächste Woche geht es weiter mit den leicht wirren Gedanken von ihnen *grinst*

*Viele Kekse und Kakaobecher da lass*

bis nächste Woche eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *kichert*
Na? wisst ihr schon was Sess und Inu da gehört haben? *grinst*

Freue mich wie immer auf eure Meinungen und Anregungen.

bis nächste Woche eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon wieder ^-^
im nächsten Kapitel beginnen wir bei Rin *kichert*
seit gespannt was sie sich von ihrer Mitbewohnerin anhören darf *grinst*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^

Bis nächstes Mal, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch gefällt Yashiko *kichert*
tja … ich bin gemein zu Sess ich weiß, aber vielleicht begreift er ja so *pfeif*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^

Bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit hat Rin sich erneut an etwas erinnert ^.^
Und unabsichtlich, oder unbewusst oder doch bewusst, tragen sie sogar Partnerlook *kichert*
Und Kagome hat sie verplappert, was ihren Nachwuchs angeht *grinst*

Nächste Woche geht es bei den Damen um die Qual der Wahl, welches Outfit soll Kagome zur Hochzeit tragen.
Wie findet ihr die Idee mit dem Kimono?

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^

In diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit haben wir auch schon die Überleitung zu Kogas und Ayames ältester Tochter Hitomi ^-^
im nächsten Kapitel wird es ein wenig um sie gehen, aber auch um die Untersuchung des Nachwuchses *smile*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war er erstmal ^-^
ich weiß gemeiner Cliff, aber Geduld ist eine Tugend, die ich gerne bei jedem ausreize XD
im nächsten Kapitel wird es sich um das perfekte Kleid für Rin drehen *kichert*
seid gespannt was Sess machen wird *grinst*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
hoffe euch hat die Shoppingtour der beiden gefallen ^.^
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

nächste Woche beschäftigt sich Sess mit einer Frage, die in seit Tagen wieder einholte
Welche Auswirkungen könnte sein Gift auf seinen Körper und vor allem, ob das auch auf sein Privatleben einen Einfluss haben könnte *pfeif*
was meint ihr dazu... könnte es große Auswirkungen haben? *neugierig ist*

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war es schon mal ^-^
hoffe es hat euch gefallen
lasst mir eure Meinungen und Anregungen da

im nächsten Kapitel geht es mit dem gemeinsamen Abend weiter :)
und einer kleinen Überraschung für euch *grinst*

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun wie war die kleine Überraschung am Ende *kichert und sich verstecken geht*
Lasst mir eure Meinungen und Anregungen da

Im nächsten Kapitel wird der Kuss ein wenig mehr Bedeutung bekommen
Seid gespannt, was die Beiden erwarten wird *kichert*

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war auch schon mit dem Kapitel

Na was denkt ihr, hätte Sess den Kuss abbrechen sollen?
Ihr mehr sagen sollen, als er es getan hat?
Und warum träumt Rin genau diese Szene?
Lasst mir eure Meinungen und Anregungen da *smile*

Bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh... wer da wohl in der Tür stand... *nicht verrät*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^

Im nächsten Kapitel beginnt ein süßer Morgen für Kagome und Inu
seid gespannt was die beiden so schönes machen werden *sich Luft zufächeln geht*

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da :)

damit hätten wir das Problem näher definiert, doch eine endgültige Lösung wird es wohl erst in den nächsten Kapitel geben.

im nächsten Kapitel kehrt Sess wieder zurück und eine weitere Erinnerung wird Rin erleben.

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war es an dieser Stelle
Was haltet ihr von dem Traum?
Hat Sess richtig gehandelt?

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

im nächsten Kapitel kommen beide nicht mehr aus dem Gespräch heraus und gestehen sich so gesehen ihre Liebe und erfahren seit wann das so war.

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war es auch schon von meiner Seite...

Wie das wohl noch enden wird? *grübelt*
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da :)

nächste Woche geht es natürlich spannend weiter... denn da scheint eine Katze aus dem Sack zu sein *grinst*

*Kekse und Kakao für die Wartezeit da lass*
bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon für diese Woche :)

Was haltet ihr von Sess Auftreten?
Was glaubt ihr, welche Konsequenzen werden sie erwarten?

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

nächste Woche geht es dann weiter
in diesem Sinne bis dahin, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war das Kap für heute

Lasst mir eure Meinungen und Anregungen da *smile*

Jedoch möchte ich euch jetzt schon mal vorab informieren.
Aufgrund von privaten Gründen, werde ich im April nichts hochladen können
doch wird es zum 01.05.20 wie gewohnt weiter gehen :)
Hoffe ihr seid mir da nicht all zu böse, dass ihr einen Monat auf meine Stories verzichten müsst.

Doch nächste Woche gibt es noch ein Kap, in diesem Sinne bis dahin, eure Seredhiel / Seren
*Viele Kekse und Literweise Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es auch schon wieder *smile*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da
gerne auch, was ich bis jetzt vergessen habe aufzugreifen, was euch aber noch beschäftigt,
so kann ich im April versuchen diese Situationen für euch zu schreiben :)

Wie schon letzte Woche erwähnt, werde ich im April nichts hochladen können,
doch zum 01.05.20 geht es hier wie gewohnt einmal in der Woche weiter *smile*

Bitte bleibt alle gesund und falls ihr Sehnsucht habt, schickt mir gern eine PN
ich versuche euch dann bei Laune zu halten *kichert*

*Viele Kekse und viel Kakao da lass für die Wartezeit*
bis bald, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war es für heute auch schon.

Böse Hitomi muss den Spielverderber spielen, aber einer muss Sess darauf hinweisen *weglacht*

ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen :)
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war es für heute ^-^
na seid ihr auch so sprachlos, wie Sess? *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoffentlich hat euch das Kapitel dennoch gefallen und ihr könnt mir nachsehen, dass es ein Tag später kam.

Nun... damit ist Rin sicher in Ägypten, was das wohl werden wird *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da *Kekse und Kakao reich*

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon für heute *smile*
Damit steht dem Abflug der Beiden so gesehen nichts mehr im Weg

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So damit sind sie auf dem Weg zu ihrer Reise nach Ägypten.
Mal sehen was sie so erleben werden *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so damit sind die beiden in Ägypten und die ersten beide Tage verliefen doch ganz gut ^-^

lasst mir gerne eure Meinungen, Anregungen oder Wünsche da *zwinkert*

Danke für eure Geduld mit mir *Kekse und Kakao da lass*

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es schon für heute ^-^

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

nächste Woche geht es mit einem abendlichen Strandausflug weiter
und ja, der Wachhund passt auf *grinst*

*Kekse und Kakao da lass*
bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Was da wohl passiert war und noch passieren wird? *grübelt*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war auch schon das Kapitel *smile*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da.

Bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es erstmal
da schwebt ein gewisses Biest im siebten Himmel, während Sesshomaru an seiner Beherrschung arbeiten muss *grinst*

na mal sehen, wie es weiter laufen wird *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es erstmal :D
im nächsten Kap geht es weiter ^.^

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

Bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Rin hat also einen Entschluss gefasst... was das wohl sein könnte? *grübelt*

Das war es für diese Woche auch schon
lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war das Kap erstmal
hoffe euch hat es gefallen, mal eine andere Seite von Sess kennen zu lernen *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel /Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon für heute

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Somit sind sie die frisch verbundenen wieder zurück in Japan
was wird ihnen wohl gleich noch blühen? *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Uff da kam aber Sess gerade so davon, nicht von Inu veräppelt zu werden.
was glaubt ihr?
Wird Inu das irgendwann nachholen? *smile*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es für heute schon ^.^
na wer wohl die kleine feurige Dame bremsen kann? *überlegt*
hoffe euch hat es gefallen
lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es für dieses Mal *smile*
Wie wohl das Essen noch verlaufen wird *überlegt*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

Bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na was haltet ihr von den Kosenamen? *grinst*

Hoffe euch hat das Kapitel gefallen,
lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es für heute :D
entschuldigt, dass ich an der schönsten Stelle bei Hitomi und Aidan abbrechen musste
aber das nächste Mal, wenn ihr möchtet *kichert*

nun... was glaubt ihr, was machen die Paare noch so alles? XD
also zu mindestens nach der Untersuchung der Damen :)

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es für heute auch schon *smile*
Nun was soll ich sagen, die Männer verstehen sich sehr gut *kichert*

Was sie wohl noch alles zusammen erleben werden *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
im nächsten Kapitel werden die Brüder das Dorf der Inuyokai besuchen
was sie dort wohl erwarten wird? *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinung und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es erstmal an dieser Stelle *smile*

was haltet ihr von diesem 'Toga' ? *grinst*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da *verbeugt*

bis nächste Woche, eure Seredhiel /Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute ^-^

ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat
lasst mir gerne eure Meinungen oder Anregungen da

Da momentan der Vorweihnachtsstress langsam auch bei mir beginnt,
möchte ich euch vorwarnen, dass es eventuell zu einem 2-wöchigen Rhythmus des Hochladens kommen könnte
Seid mir nicht allzu, sollte es passieren, aber ich bemühe mich euch fleißig regelmäßig zu beliefern *smile*

bis nächste Woche *hoff*, eure Seredhiel / Seren *ganz viele Kekse und Literweise Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon ^-^
Damit haben sie ihr Missionsziel gesetzt,
ob sie das in der Kürze der Zeit und mit dem Hochzeitsstress auch erreichen können,
werden wir wohl in den nächsten Kapitel herausfinden *smile*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis in zwei Wochen und bleibt gesund
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
damit ist Toga nun ebenfalls in Tokio.
mal sehen wie er sich an die Stadt gewöhnen wird XD
zudem werden nun bald schon die Gäste für die Hochzeit eintreffen
wer wohl zuerst kommt? *grübelt*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis zum 18.12.20, eure Seredhiel / Seren
bleibt alle gesund und eine schöne Adventszeit euch lieben *Kekse und Punsch da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon wieder
bald werden die Wölfe eintreffen *kichert*
mal sehen, wie das noch werden

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis zum nächsten Mal, eure Seredhiel / Seren
bleibt alle gesund *Kekse, Kakao und Punsch verteil* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es für heute auch schon.
hoffentlich gefallen euch die Wölflein *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis in zwei Wochen und bleibt alle gesund
bis dahin, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon
hier hattet ihr einen kleinen Einblick, wie die Wölfe und die Brüder gemeinsam arbeiteten und arbeit​en würden

im kommenden Kapitel treffen endlich die Eltern der Rasselbande ein *kichert*

bis in zwei Wochen, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass*
bitte bleibt alle gesund und munter Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch für dieses Kapitel *grinst*
Wie hat es euch gefallen auch mal mehr von den “Nebencharakteren” zu erfahren?
Wollt ihr dazu mehr wissen so nebenbei in der Geschichte hier oder lieber als OS oder gar nicht?

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt gesund und bis in zwei Wochen, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit wären die Freunde nun komplett *kichert*
zu mindestens die, die Kago am Herzen liegen *smile*
armer Inu, der muss wieder was mitmachen mit Kagos Gelüsten *weglacht*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt bitte alle gesund und bis in zwei Wochen,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon wieder *grinst*
was denkt ihr?
hat Masaru das richtige für die Jungs gefunden?
Interessiert es euch die Grundrisse zu sehen, wie in etwa das aussehen würde?

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis in zwei Wochen und bleibt alle gesund und munter
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es für heute auch wieder von mir.
Die Grundrisse werde ich den nächsten Wochen erstellen und euch präsentieren

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis in zwei Wochen,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Die große Party kann nun steigen *Champuskorken knallen lässt*
im nächsten Kapitel wird die Party voranschreiten *zwinkert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt gesund und bis in zwei Wochen,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
damit wäre die Hochzeit nun vorbei,
wobei noch die Hochzeitsnacht ihnen noch bevor steht *kichert*
demnach wird das kommende Kapitel ein etwas heißeres *grinst*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es für heute auch schon
damit wird Masaru seinem Traumjob einen Schritt näher kommen *smile*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon wieder :D
ich hoffe, euch hat die Idee gefallen, dass sie alle zusammen zu dem Fest gingen

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon für dieses Kapitel ^-^
nächstes Mal wird ein wichtiges Gespräch auf Rin und Sess zu kommen

wie wohl Yashiko auf die Tatsache, dass es Yokais gibt, reagieren wird? *grübelt*

bleibt alle gesund und bis bald
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon mit dem Kapitel *smile*
was haltet ihr davon... war es wie erwartet oder kam etwas überraschend? *neugierig nachfragt*

für das kommende Kapitel sage ich schonmal:
ein Gespräch mit dem Biest wird Rin demnach bevor stehen *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da *smile*

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass.* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es schon für heute ^-^
gibt es noch Gesprächsthemen, die ihr zwischen Rin und Biest gerne lesen würdet?
was meint ihr? kann Rin Shiko noch überredet mit Ryo zu sprechen?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so damit hat Ryo noch eine Chance bekommen
hoffen wir, dass er diese auch weise nutzt ^-^
hoffe euch hat das Gespräch von Rin und Shiko gefallen *smile*
wollt ihr noch mehr von den beiden süßen Erfahren?
wenn ja, was würde euch denn da interessieren?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Trommelwirbel für das nächste Kap *kichert*
ich weiß, es ist ein gemeiner Cut, aber etwas Spannung muss bleiben XD

was meint ihr? Junge oder Mädchen? *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
damit werden Kago und Inu einen kleinen Jungen bekommen ^-^
viele hatten sich wegen dem Aussehen Fragen gestellt,
dazu wird es im kommenden Kapitel eine kleine Erklärung geben :)

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon für heute ^-^

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *kichert*

Was denkt ihr, wie wird sich Sess schlagen, sobald Rin sich auf die Abschlussprüfungen vorbereiten wird?

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es für heute auch schon *smile*
damit hat Kagome nun einiges erledigt, damit sie trotz dem Kleinen ihr Studium machen könnte
und Rin musste Sess wohl oder Übel darauf verweisen, dass sie lernen musste

was haltet ihr davon? Haben sie das bisher gut gemacht?

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel /Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon XD
wie die meisten sich schon gewundert haben, ist nun auch Sess etwas verwirrt

mal sehen, was er heraus findet wird *kichert*
was denkt ihr? *grinst*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es auch schon...
armer kleiner Sess *kichert*
da hat wohl Hitomi ihm nicht das gesagt, was er erwartet hätte

was denkt ihr, wird Sess Rin zur Rede stellen? und vor allem wie? *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon für heute ^-^
hoffe meine Idee für den Grund ist gut erklärt *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon *smile*
ich hoffe euch hat es gefallen :)

lasst mir gerne eure Meinungen, Anregungen oder/und Wünsche da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon wieder
dem kleinen Welpen geht es sehr gut, so kann es doch weiter gehen *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

Wie im Vorwort bereits erwähnt, werde ich nun eine kleine Pause hier einlegen
Neues Kapitel kommt am 21. Januar

aber keine Sorge, zu Weihnachten gibt es noch ein kleines Spezial von mir
genauso wie eine kleine OS-Reihe zu zwei OC von meiner lieben Freundin Shari-Inuyokai.

bleibt alle bitte gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass.* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *smile*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

in den nächsten zwei oder drei Kapiteln wird der Fokus auf Kagome und Inu liegen, denn danach wird Sess mit Rin zu ihrer Familie fahren *leise kichert*

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon
was denkt ihr, wird es Kago gefallen, was sich Inu einfallen hat?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
damit ist der kleine Trip für die beiden auch vorbei
und es wird nun zu Sess und Rin geschwenkt

was wohl Sess hat, wenn er Inu eine solche Nachricht zukommen lässt *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun... was soll ich sagen... *pfeif und sich verstecken geht*

beim nächsten Kap geht es weiter...
was das wohl alles noch zu bedeuten hat *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute ^-^

was sagt ihr dazu... noch ein Drache in seiner Nähe *kichert*
was denkt ihr könnte dahinter stecken?
keine sorge... im nächsten Kap gibt es schon ein paar Antworten *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute :D
damit es nun auch klar, warum Rin keine Hanyou ist *kichert*

diese Idee kam mir recht früh, weshalb ich es eingebaut habe.
im kommenden Kapitel wird Rin noch ein wenig mehr erzählen
und Sess wird eindeutig mehr erfahren *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es schon mal ^-^

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon ^-^
was meint ihr?
wie gut hat sich Sess da nun geschlagen? *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleib gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *kichert*

Ich habe lange überlegt, wie Sess diese Frage stellen könnte...
meine Betafee hatte den auschlaggebenden Punkt mir genannt...
daher ist das ein typischer Sessantrag *kichert*
zumindest stelle ich ihn mir genau so vor

wie hat er euch gefallen?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt gesund und bis bald
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon
was meint ihr dazu? Wie sollten Rin und Sess Yukiko vorbereiten, dass es so etwas wie Yokais gibt?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute

damit haben Rin und Sess einen Teil Yukiko und Zuko offenbart

was meint ihr? habt ihr die Reaktionen so erwartet? *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bleibt alle gesund und bis bald,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
was meint ihr... wird Yukiko ihrem Mann zu hören?
können sie sich aussprechen?
können sie einen richtigen Neuanfang haben ohne Geheimnisse?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

wie im Vorwort erwähnen, werde ich August pausieren...
diese Geschichte geht am 02. September 2022 weiter
lasst euch von der Hitze nicht ärgern und bis bald *winkt*

eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute
was meint ihr, werden es die beiden schaffen,
sich gegenseitig so zu sehen, wie sie sind?
Kann Yukiko diese "Seite" von ihm lieben?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

nun geht es wie gewohnt alle zwei Wochen weiter *smile*

bis dahin, eure Seredhiel/ Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute ^-^
wie findet ihr die Annäherung von Isamu und Yukiko?
wollt ihr künftig mehr über die beiden erfahren?

Lasst mit gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *smile*
im nächsten Kapitel wird das Interview selbst geführt
was meint ihr, wie wird sich Rin dabei schlagen?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon

genügt euch das Interview so erlebt zu haben,
oder möchtet ihr auch den Artikel dazu lesen? *überlegt*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute :D

hoffe euch hat das Kapitel gefallen

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon für heute :D

hoffe euch hat das Kapitel gefallen
im nächsten werden wir erneut bei einer Untersuchung vom Baby dabei sein ^-^
und natürlich wird die Babyparty weiter vorbereitet :)

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon wieder von Mini-Inu *kichert*

weiter wird es mit der Babyparty gehen ^-^

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen

weiter wird es mit den Kaps hier am 6. Januar 2023 gehen

bleibt bis dahin alle gesund und eine schöne Vorweihnachtszeit euch,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute :D

weiter geht es in zwei Wochen, wie gewohnt *smile*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon wieder ^-^

wie findet ihr die Geschenke? Angemessen?
hättet ihr euch noch etwas dazu gewünscht?

lasst mit gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon wieder für heute *kichert*

im nächsten Kapitel wird es heiß hergehen *zwinkert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es auch schon für heute

ich weiß ich bin gemein, weil ich euch den Namen nicht verrate
doch ich möchte es spannend lassen und bin gespant, was ihr denkt *grinst*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon *kichert*

na was meint ihr?
was hören wohl die beiden Brüder? *gespannt auf eure Antworten ist*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für dieses Mal

und ja... ich konnte nicht widerstehen, dies beim Shoppen wieder ein zu bauen *grinst*

hoffe es hat euch gefallen *smile*
lasst mir eure Meinungen und Anregungen

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für dieses Mal *smile*

nächste Woche geht es dann mit Kagomes Untersuchung weiter und kurz darauf Rin *grins*

hoffe euch hat das Kapitel gefallen

lasst mir eure Meinungen und Anregungen da

Künftig bemühe ich mich wie gewohnt freitags hoch zu laden,
sollte das nicht sein, werde ich spätestens am Sonntag das Kap hochladen
meist hängt es davon ab, wie viel Arbeit bei mir anstehen wird

in diesem Sinne bis nächstes Mal,
eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *kichert*

im nächsten Kap werden wir zusammen sehen,
wie weit Rin wirklich ist und was alles auf die beiden zukommen wird *smile*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse mit Kakao, Eistee und Kaffee da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für dieses Mal ^-^

was meint ihr? könnte Kiara tatsächlich fündig geworden sein?
was würdet ihr euch dahingehend wünschen?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse, Kakao, Eistee und Eiscafé da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon für dieses Mal *kichert*

hoffe es hat euch gefallen ^.^

Sango wird sicher noch relevant sein, wenn sie das erste Mal Japan betreten wird *grinst*

aber vorerst geht wieder der Fokus auf Masaru, Kago und Inu, sowie Rin und Sess

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse, Eiskaffee, Eistee und kalten Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *grinst*
damit steht dem Bau der Häuser nichts mehr im Wege *smile*

hoffe euch hat es gefallen

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse, Kakao, Eistee und Eiskaffee da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für dieses Mal ^-^

Wir befinden uns mittlerweile kurz vor der Adventszeit und somit wird bald das erste Weihnachten als Paar für Kago & Inu und Rin & Sess stattfinden *kichert*

vielleicht kühlt euch das Lesen bei den heißen Temperaturen etwas ab *grinst*

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao, sowie Eistee, Eiskaffee und Eis da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es für dieses Mal auch schon ^-^

hoffe es hat euch gefallen

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse, Kakao, Eistee und Eiskaffee da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon wieder *kichert*

schon bald steht Weihnachten bei ihnen vor der Tür *kichert*
da werdet ihr erfahren, wie sie diesmal ihr Weihnachtsfest verbringen *smile*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse, Kakao, Eistee und Eiskaffee da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Was meint ihr, warum könnte Masaru so unsicher sein?

mit großen Schritten nähern wir uns nun dem Weihnachtsfest und dem Neujahr...
ebenso dem errechneten Geburtstermin...

was meint ihr, wann will der Kleine von Inu und Kago wohl raus kommen? *grinst*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse, Kakao, Eistee, Eiskaffee und Saft da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute :D

in zwei Wochen geht es mit den Weihnachtsvorbereitungen los *grinst*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass*

P.S. kommenden Samstag werde ich eine neue Story hochladen. Es wird sich wieder um Maron und Chiaki handeln in einem ganz neuen Umfeld. Würde mich freuen, wenn ihr auch dort vorbei schaut *smile* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon ^-^

nächstes Mal kommt ein Einblick in den Weihnachtstag bei Kagomes Familie ^-^

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon :D

nächstes Mal könnt ihr lesen, wie Rin und Sess dieses Fest bei Rins Familie verbringen werden *smile*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*viele Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon wieder von meiner Seite ^-^

hoffe euch hat es gefallen *smile*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute

war die Reaktion so, wie ihr erwartet habt?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon ^-^

im nächsten Kap werden die Freunde und Familien gemeinsam ins neue Jahr starten

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für dieses Mal *smile*

Was denkt ihr... werden Airin und Naoki ihre Chance ebenfalls nutzen?

hoffe euch hat gefallen, dass Sess und Rin etwas großzügiger mit den Geschenken waren *grinst*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und warmen Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon für heute *kichert*

ich weiß... der cut ist gemein, aber Spannung muss sein
und ihr könnt nun raten, wie wohl der kleine Mann nun heißt *grinst*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es auch shcon für heute

wie gefällt euch der Name? *grinst*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

wie schon bei meiner anderen Story, werde ich auch hier einmal das Hochladen in zwei Wochen auslassen.

ab dem 19. Januar geht es hier wieder wie gewohnt im zwei Wochenrhythmus weiter *smile*

habt eine besinnliche Weihnachtszeit und kommt gut ins neue Jahr an

bis dahin, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *smile*

auch Rin und Sess erhalten einen kleinen Jungen
Ich hoffe, ich konnte damit euch erfreuen *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon...
ein Großteil haben sie also schon erledigt...

doch das wichtigste kommt beim nächsten Mal
was denkt ihr, werden sie sich aussuchen? *neugierig ist*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute

was meint ihr? würde Sess mit seiner Wahl direkt ins Schwarze bei Rin treffen? *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald und bleibt alle gesund, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für dieses Mal *kichert*

was haltet ihr davon, dass Hitomi nun bei ihnen bleibt, um mit bei den Hochzeitsvorbereitungen zu helfen?

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *kichert*

und was haltet ihr von der Wahl der Tortenböden? *neugierig auf die Antworten wartet*

da ich vor einiger Zeit den Wunsch erhalten hatte,
wird es nächstes Mal ein wenig heiß hergehen bei den beiden Wölfen *grinst*

Mit großen Schritten kommen wir dem Ende entgegen
zumindest dem Ende, welches ich mir für diese Story gedacht habe *smile*

Doch keine Sorge... schon bald geht die Story mit Masaru und seiner rothaarigen Auserwählten weiter *breiter grinst*

lasst mir gerne eure Meinungen, Anregungen und Wünsche da *zwinkert*

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*viele Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2023-09-26T02:49:15+00:00 26.09.2023 04:49
Masaru wäre ein wunderbarer Vater.
Aber dazu fehlt im die passende Partnerin.

Ich wünsche Masaru viel Erfolg auf der Suche nach seiner rothaarigen Schönheit möge er sie sehr bald finden.

nördlichen Rudel.
die Tochter von Heiler Liam war diesmal dabei,
“Scheinbar verpassen wir uns ständig.
Ich habe da einen Verdacht.

Ich habe es mir doch gedacht ich wusste es
Jetzt bin ich zu 1000% sicher
Masaru s rothaarigen Schönheit ist NIEMAND anders als
Hihihihi.

Rin und was heben.
IST IN IHREM ZUSTAND
😱😱😱😱 ABSOLUT 😱😱😱😱 VERBOTEN!!!!!!!!!!

Ein Mann übertreibt NIEEEEEMALS wenn es um seine schwangere Frau geht😈😈😈😈
Von:  Boahencock-
2023-09-14T18:40:38+00:00 14.09.2023 20:40
Schwangere 🤰 können immer essen und auch noch viel.
(Kenn ich von mir selbst.)

Tja Masaru da hast du Pech gehabt,
Die Inu Brüder lassen sich es nicht nehmen dir was zu schenken.
Und dann noch deinen Lieblings Whisky.

Von:  Boahencock-
2023-09-04T03:31:15+00:00 04.09.2023 05:31
Gurdmorng!

Also nass was denkst du ?
Die meinen es alle erlich, erlich wert am längsten.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2023-09-04T02:57:06+00:00 04.09.2023 04:57

Schwangere können ein HAUFEN vertilgen.
Ooooo ja .!!!!

PS. Wiedersprich NIEEEEEMALS EINER SCHWANGEREN FRAU:!!!!!
!!!! HORMONE!!!!

Naja ich würde eher meine Jokay Kräfte nutzen

Neues FF über Maron und Chiaki.

Da werde ich auf alle Fälle mal rein lesen.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2023-09-04T02:38:18+00:00 04.09.2023 04:38
Masaru ist ja ein richtiger Witzbold .

Rin wäre eine gute Herrscherin. Für die westlichen Ländern Japans.
Von:  Boahencock-
2023-09-01T05:21:02+00:00 01.09.2023 07:21
Ohja da wird Sesshomaru viel zu viel horm dor das Rin essen kann was sie gerade möchte.

Schön das sich beide Babys dementsprechend entwickeln.
Und bald wird es bei Kagome los gehen.

😼😉😼
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2023-08-14T02:58:52+00:00 14.08.2023 04:58
Herzschlag: durch Sesshômaru super gehör haben sie ein permanentes Überwachungs Gerät für den Herzschlag.

Heiß Hunger: Sesshômaru wird einen oder gleiche 2 Kühlschränke aufstellen.

Vitamine: wie wäre gleich eine ganze Obst Plantage?!
Jokay auffrischen. Kein Problem Hi hihihihi.

Masaru ist ja fast schon ein Workaholic
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2023-08-14T02:34:45+00:00 14.08.2023 04:34
Warme decken für die Damen!!!! Na ja Sesshômaru hat da was besseres. Sein Fell 100% .

Väter sind immer um ihre Töchter besorgt.

Wieso mit dem Auto???? Rin in Sesshômaru's Fell einpacken und ab mit Flug großer weißer Hund.

Hihihihi bei Rin kommt bestimmt Rheususfaktor G.ii.ff.t. raus .
Von:  Boahencock-
2023-07-25T02:58:30+00:00 25.07.2023 04:58
Gurdmorng!

Das ist eine schöne Tradition.
Die sollte mann stehts aufrecht halten.

Schön das Masaru seine Eltern hinter ihm stehen.
Und ihn zu nichts zwingen.

Mit beiden Tradition aufwachsen lasen,
Ist in der Tat eine gute Idee 💡

Der Großvater wird sich Das nicht nehmen lasen zu Neujahr hier zu sein.

Ohja das mit den Schwangerschafts Gelüste kenn ich da ist mann die komischen sachen.

😼😉😼
Von:  Boahencock-
2023-07-10T11:20:56+00:00 10.07.2023 13:20
Wie was wo wann seine Gefährtin kurz erschnuppern können.
Masaru tut mir leid!
Ich hoffe er findet sie wieder.
Diese Geheimnis volle Rothaarige Frau.

Sesshomaru denkt auch an alles.
Und plant Rins Eltern Opa mit ein.
Das ist klasse.

Alle ins neue Jahr starten das ist in der Tat herforagen.

Onkel Sess hi hi hi Das wird lustig
Na da kann sich sein Nefe ja freuen

😼😉😼


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