Epilegména paidiá anthrópon - Erwählte Menschenkinder von Krasawaza ================================================================================ Kapitel 22: Narzissas Gedanken ------------------------------ Die Stille wurde von Philipp unterbrochen. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, sich um das Wohl der Frauen zu kümmern, während Keira die Gesundheit übernahm. Sam und Harry hatten für beides keine Geduld, von daher übernahmen sie die Koordination von allen und suchten die Horkruxe. "Narzissa, brauchst du noch etwas?" "Wenn ihr mir eine Feder und Pergament geben könntet? Ich möchte im Ministerium einen Antrag auf Scheidung stellen." "Wieso musst du eine Scheidung beantragen? Ihr seid doch magisch gebunden, das Ministerium kann da nicht viel tun." Philipp setzte sich kurzer Hand auf den Boden und durchsuchte die Pergamente. Er fand das Gesuchte und gab es Harry. Dieser sagte nichts dazu, sondern las und hörte sich Narzissas Antwort an. "Das Ministerium hat spezielle Fluchbrecher dafür. Jedoch müssen besondere Voraussetzungen erfüllt werden. Lucius ist im Gefängnis und hat mich opfern wollen, ich hoffe das reicht. Mit wäre es natürlich lieber gewesen, wenn Sirius noch leben würde. Als Oberhaupt verfügte er über diese Magie. Jedes Oberhaupt hat das Recht eine Bindung zu lösen, wenn er der Meinung ist, dass die Verbindung nicht gut für das Familienmitglied oder den Familiennamen ist." Harry runzelte die Stirn und sah Philipp bedeutungsvoll an. Er bekam den selben Blick zurück. "Harry kann es sein, dass es niemand weiß?" "Ich habe es nicht öffentlich gemacht, ich dachte das Ministerium macht das oder Gringotts. Immerhin gehören die Schwestern zur Familie. Sie hätten informiert werden müssen." "Das Ministerium muss geschlampt haben. Bei Gringotts liegt es etwas anders. Die Kobolde geben nichts ohne Aufforderung preis, weil sie sonst ihre berühmte Geheimhaltung verlieren." Harry nickte nachdenklich. Narzissa hatte dem Gespräch still gelauscht. Winona war in der Zwischenzeit gegangen, um nach den anderen Frauen zu sprechen. Sie hatte sich entschlossen den jungen Erwachsenen und Kindern zu helfen. Narzissa sah Harry und Philipp mit großen Augen an, als sie die Erkenntnis traf. "Sirius hat einen Erben eingesetzt. Sirius hat Sie, Mr. Potter, als Erben eingetragen." "Ja, ich habe die Verantwortung für die Familie Black. Natürlich werde ich Ihnen helfen, ich kenne ja die ganzen Umstände." Tränen glitzerten in Narzissas Augen, als sie verstand. Sie erhob sich und umarmte Harry sanft. Sie überschüttete Harry mit Danksagungen. "Narzissa, es ist selbstverständlich, dass ich Ihnen helfe. Sie haben das alles nicht verdient." "Vielen Dank." Harry wandte sich an Philipp und sah ihn auffordernd an. Dieser hob jedoch nur eine Augenbraue. Während Narzissa sich wieder setzte, seufzte Harry. "Hätte der allwissende Ravenclaw die Güte, mir zu sagen, was ich tun muss oder mir das richtige Buch dafür geben?" "Der allwissende Ravenclaw fühlt sich etwas beleidigt." Philipp zog seinen Zauberstab und rief ein Buch zu sich. Er gab es Harry. "Dort müsste das Miezekätzchen alles finden." Das sogenannte Miezekätzchen überlegte ernsthaft, Philipp das Buch über den Kopf zu ziehen und grummelte vor sich hin. "Narzissa, ich werde mir das genau durchlesen, ich fürchte so lange wirst du noch warten müssen." Narzissa sah Harry an und nickte, dann wurde sie nervös. Irgendwas stimmte nicht, dass sahen die beiden jungen Männer und Harry fragte natürlich nach. "Meine Schwester, Bellatrix, ist es möglich sie zu retten?" Harry versteifte sich. Leise hauchte er ein Nein und Narzissa sackte zusammen. Philipp, Ravenclaw wie er war, behielt einen kühlen Kopf und fragte nach dem Grund. "Narzissa, würden Sie uns erläutern, warum wir diese Frau retten sollten. Verstehen Sie mich nicht falsch, aber Bellatrix ist ein deutlich anderes Kaliba, als Sie. Wie gesagt, verstehen Sie mich nicht falsch, aber es muss einen wirklich guten Grund dafür geben. Zudem wird es definitiv nicht einfach sie aus der Zelle im Ministerium zu holen." Harry beruhigt sich und die Erinnerungen an Sirius, wie er durch den Schleier fiel, verblassten wieder. Er war auf die Antwort gespannt. Gab es einen Grund, warum er diese Verrückte retten sollte? Oder war es nur Narzissa, die ihre Schwester bei sich haben wollte? "Meine Schwester leidet. Bellatrix war schon immer ein Wildfang, das war ihr Verhängnis. Ich kann es nicht wirklich erklären, aber ich möchte, dass ihr meine Erinnerungen daran anseht." Harry wandte sich suchend um, doch erfand nicht, wonach er suchte. *Sam, komm sofort hier her!* "Narzissa, ich kann nicht so gut in Gedanken eindringen ohne Schaden anzurichten. Sam wird das übernehmen und wir werden alle vier sehen müssen, was passiert ist. Es könnte von Vorteil sein." Narzissa nickte. Sam tauchte fast sofort auf. Ihre Haare waren zerzaust und ihre Kleidung unordentlich. Sie sah nicht glücklich aus, eher sogar wütend. "Ich hoffe es ist wichtig. Theo wartet im Besenschrank auf mich." Harry errötete, so genau wollte er es nicht wissen. Ein Besenschrank! Slytherin hatte Einzelzimmer! Philipp gluckste und wandte sich an Sam, nicht ohne Harry etwas zu ärgern. "Harry du denkst schon wieder laut und manchmal ist der eigne Schlafsaal eben zu weit. Sam, Narzissa möchte, dass wir ihre Schwester retten, dafür sollen wir ihre Erinnerungen ansehen." Sam sah erst ungläubig aus, dann nickte sie, währenddessen holte Philipp Keira. Um die Privatsphäre der Frau zu schützen, sprach Harry einen Zauber über den Bereich. Nachdem alle bereit waren, wandte sich Sam nochmal an Narzissa. "Narzissa, Sie müssen nichts machen, es ist nicht so wie bei Legilimentik. Sie werden die Erinnerungen nicht erneut durchleben und Sie brauchen uns auch die Erinnerungen nicht in den Vordergrund schieben." Sam konzentrierte sich und zog ihre drei Freunde im in Narzissas Kopf. ----- Es war ein seltsames Gefühl durch die Gedanken eines anderen zu schweben. Harry, Philipp und Keira taten dies ja nie, während Sam ständig in den Köpfen anderer Menschen spazieren ging. Schnell und sicher navigierte sie die anderen drei durch Narzissas Gedankenwelt. "Wir sind gleich da, Harry, Philipp, ich bitte euch, dass ihr Keira zur Seite steht. Die Geschichte von Bellatrix Lestrange ist in Slytherin nicht wirklich ein Geheimnis. Sie wird Erstklässler bei der Einweihung erzählt, damit diese sich benehmen. Natürlich kann die Geschichte ausgeschmückt worden sein, aber selbst, wenn nur der kleinste Wahrheitsgehalt dabei ist, könnte Keira einen Schock erleiden." Harry und Philipp nahmen die Hufflepuff in ihre Mitte und folgten Sam weiter. Irgendwie hatten die drei jetzt Angst etwas zu erfahren, aber sie mussten es tun. "Wir sind da. Ich habe uns an den Anfang gebracht." Die vier sahen sich die Erinnerung an. Dort war eine Bellatrix, die höchstens acht Jahre alt war und fröhlich im Garten spielte, zu sehen. Sie trug ein niedliches, lila Kleidchen, dass durch das Spielen im Garten schmutzig geworden war. Plötzlich kam jemand zu ihr in den Garten. Es war ein Mann. Harry vermutete, dass dies der Vater war. "Bellatrix!" Sichtlich erschrocken, wandte sich das Kind um und noch bevor sie etwas sagen konnte, sprach der Mann einen Fluch. "Crucio!" Harry wollte eingreifen doch Sam hielt ihn fest und schüttelte traurig den Kopf. "Harry, das ist eine Erinnerung. Narzissa hat alles von der Terrasse aus gesehen und hatte solch eine Angst, dass sie nichts als Gehorsam zeigte. Das war erst der Anfang von den Leiden der  Bellatrix Black." Sam wandte sich ab und brachte die anderen zu einer anderen Erinnerung. "Bellatrix wurde weiter gefoltert, für jedes noch so kleines vergehen, welches für Kinder normal war. Narzissa hat nicht alles mitbekommen, aber es gibt noch ein paar Erinnerungen." Sam hielt und nahm Keira in den Arm. "Woher weißt du so genau was passiert?" "Ich habe mir die Erinnerungen der Frauen schon einmal flüchtig angesehen. Natürlich mit ihrer Erlaubnis. Ich musste ausschließen, dass die Hexen sich freiwillig geopfert hätten oder spionieren." Harry wollte Sam schon wieder anfahren, weil die nichts gesagt hatte, aber die nächste Erinnerung begann. Bellatrix war diesmal deutlich älter wohl gerade erst 17 Jahre alt geworden und hatte ihren Abschluss gemacht. Sie und Narzissa kamen zu Hause an und dort wartete schon ihr Vater. Der Ausdruck im Gesicht vom Bellatrix zeigte deutlich was die Folterungen bewirkt haben. Von dem aufgeweckten, kleinen Mädchen war nichts mehr zu sehen. "Bellatrix, da du jetzt volljährig bist und deinen Abschluss hast, wird es Zeit zu heiraten. Ich habe auch schon einen Kandidaten. Mit seinen Eltern ist alles abgesprochen. Geh in den kleinen Salon und begrüße deinen zukünftigen Ehemann. Die Hochzeit wird in zwei Wochen stattfinden." Ssm brach die Erinnerung ab, da nichts mehr über Bellatrix zu sehen war. "Jetzt beginnt der Horror erst richtig. Bellatrix wurde zwangsverheiratet." Sam führte sie weiter. Ohne Worte zeigte sie die nächste Erinnerung. Mittlerweile hielten sich die vier an den Händen. Sie wollten Trost spenden und bekommen. Es war wohl nicht viel Zeit begangen. Bellatrix musste zu diesem Zeitpunkt wohl schon geheiratet haben, den sie trug einen Ring. Narzissa musste wohl zu Besuch sein. Die beiden jungen Frauen tranken wohl einen Tee. Plötzlich wurden die Frauen unterbrochen, weil Rudolphus herein kam. "Narzissa, danke für deinen Besuch, aber der ist jetzt beendet." Rudolphus packte Bellatrix an den Haaren und schleifte sie raus. Man hörte nur kreischen. Narzissa machte sich Sorgen und schlich, gegen ihre Erziehung, hinterher. Ihr Weg führte sie wohl zum Schlafzimmer. Narzissa nahm wohl ihren ganzen Mut zusammen und öffnete die Tür einen spaltbreit. Bevor die vier sehen konnten was darin war, zog Sam Keira in ihre Arme und versperrt ihr den Blick. Die Jungs waren sich nun nicht mehr sicher, ob sie sehen wollten, was dort geschah. Sie sahen, wie Rudolphus ein paar Zauber sprach, sodass Bellatrix gefesselt und nackt auf dem Bett war. Man konnte Narben auf ihrem Körper sehen. Genau in dem Moment zog Rudolphus ein Messer und Schnitt der Frau in die Arme. Sam stoppte und zog sie aus den Gedanken. In ihrem Gedankenraum setzten sich die vier. "Bellatrix wurde systematisch zerstört. Ich bin zwar dafür sie zu retten, aber Rettung für Bellatrix Black wird es wohl nicht geben." Harry stimmte Sam zu. Wahrscheinlich hatte Askaban bei dieser misshandelten Frau den Rest erledigt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)