Seelenqual von Rikarin (Die Suche nach Stärke) ================================================================================ Kapitel 16: Die Prüfung der Seele --------------------------------- Naruto wurde unsanft aus wirren Träumen geweckt. Kurz orientierungslos schaute er erstaunt in die strengen Augen seines Meisters. „Naruto, zieh dich an, dein Training wartet,“ sagte Kazuki. Müde stand Naruto auf und zog seine Trainingskleidung an. Er rieb sich den Schlaf aus den Augen, während er seinen Meister nach draußen folgte. Überrascht bemerkte er die leichte Dunkelheit. Die Sonne war noch nicht mal aufgegangen und er musst schon aufstehen? „Äh, Meister, könnte ich nicht erst mal frühstücken? Es ist doch noch dunkel und...“ fing Naruto an zu fragen, wurde aber durch einen seltenen kühlen Blick von Kazuki unterbrochen. „Nein, dafür hast du keine Zeit. Du wirst heute keinen einzigen Bissen zu dir nehmen. Das einzige, was du bekommt, sind klares Quellwasser und Tee zum Trinken,“ erklärte Kazuki und warf Naruto einen schweren Gegenstand zu. Reflexartig fing Naruto ihn auf, es entpuppte sich als das Katana von seinem Vater. Moment, wie war das mit dem Nicht-Essen? Und jetzt schon trainieren? Unter welchen Zeitdruck stand er denn? Naruto verstand überhaupt nichts, aber wegen Kazukis ungewöhnlich kühlen Art, beschloss er den Mund zu halten und ihm einfach zu folgen. Dieser Tag wurde der härteste, den er je erlebt hatte. Ausgerüstet mit jeweils 20 Kilo schweren Gewichten an den Armen und Beinen musste er ein knochenhartes Training über sich ergehen lassen. Er musste Shuriken und Kunais ausweichen und abwehren, einen riesigen Felsblock um die Insel schleppen und gegen Kazuki kämpfen. Und diesmal hatten beide richtige Schwerter, keine harmlosen Holzschwerter. Im Laufe des Tages wurden Narutos Arme und Beine immer schwerer und er musste sich zwingen, aufrecht stehen zu bleiben. Kazuki hielt sich nicht zurück und forderte alles von ihm. Während des Schwertkampfes hatte Naruto das Gefühl, um sein Leben kämpfen zu müssen. Kalter, glatter Stahl schoss immer wieder knapp an seinem Körper vorbei und er hatte immer mehr Mühe aus zuweichen. Sein Körper war schweiß gebadet. „Wie viel einfacher wäre es, wenn du die große Kraft in deinem Inneren benutzen würdest,“ flüsterte eine Stimme schmeichelnd in seinem Kopf. Und obwohl die Vorstellung, mit kyubis riesigen Chakra zu kämpfen, verlocken war, hielt Naruto durch und bewies damit seinen starken Willen. Und er spürte noch etwas. Etwas, was er nur in einem richtigen Kampf gegen einen starken Gegner verspürte....Kampflust. Etwas regte sich in ihm und plötzlich spürte er wieder neue Kraft, konnte die gegnerische Angriffe besser erkennen und abwehren. Es war nicht das Chakra des Neunschwänzigen, nicht diese bösartige, mächtige Kraftquelle. Es war eine Kraft, die tief aus seinem Inneren kam, eine Kraft die ihn zum Kämpfen zwang. „Wie sieht es aus, naruto? Kannst du noch durch halten?“ fragte Kazuki und zeigte sein erstes Lächeln an diesem Tag. „Ich könnte noch stundenlang so kämpfen,“ bluffte Naruto grinsend und drängte seinen Gegner zurück. Kazki warf ihm einen verblüfften Blick zu, lächelte und verstärkte seinen Angriff. Dann, nach 14 Stunden hartem Übungen und Kämpfen, hatte Naruto kaum noch Kraft. Seine Beine knickten ein und er musste das Schwert loslassen. Seine Finger fühlten sich taub an und seine Kehle brannte, als er erschöpft nach Atem rang. Die Sonne stand nicht mehr hoch, es war später Nachmittag. Kazuki legte sein Schwert zurück und hielt Naruto eine Tasse mit kalten Tee hin, der ihn gierig austrank. „Meister, was sollte das? Warum dieses harte Training?“ konnte Naruto endlich fragen. „um dich auf deine letzte Prüfung vor zu bereiten,“ antwortete Kazuki. Naruto sah ihn fragend an. „Ich habe dich eine Zeit lang trainiert und gelehrt, ebenso deine Urgroßmutter. Du hast genug Stärke erreicht, um eine Prüfung der Eremiten ab zu legen. Dazu musst du dich aber auf deine geistige Kraft verlassen und nicht auf deine körperliche. Und das geht einfacher für einen unerfahrenen Schüler, wenn er ausgepowert ist. Deshalb durftest du heute nichts essen und solltest dich erschöpfen. So wirst du später leichter in Trance fallen.“ „Was...was für eine Prüfung ist das? Wo denn? Und wieso eine Eremiten-Prüfung?“ fragte Naruto aufgeregt. „Diese Prüfung wird traditionell während des Sonnenuntergangs abgelegt und zwar auf dem Berg Hiuchidake,“ erklärte Kazuki. „Da, wo dieser Tempel steht?“ fragte Naruto nach. „Genau, dieser Tempel war ursprünglich unter einem heiligen Ort gegründet worden. An der Spitze des Berges gibt es eine geheime, heilige Höhle, um die sich eine Menge Legenden ranken. Einige Priester bauten eine Schrein, um darüber zu wachen und später wurde daraus ein mächtiger Tempel. Die Höhle ist geheim und ein heiliger Ort, perfekt für diese Prüfung. Der Abt hat uns die Erlaubnis gegeben und wird uns durchlassen,“ antwortete Kazuki. „Und...was muss ich da machen? Worum geht es bei dieser Prüfung?“ fragte Naruto, nun leicht nervös. „Das werde ich dir später erklären. Jetzt musst du dich vorbereiten,“ sagte Kazuki. Naruto musste noch eine halbe Stunde unter einem kleinen Wasserfall meditieren, um zur Ruhe zu kommen. Sein Puls verlangsamte sich, sein Herz klopfte ruhiger und sein hitziger Körper kühlte aus. Als Naruto aus seiner Meditation erwachte und die Augen öffnete, lag vor ihm am Ufer saubere Kleidung. Ein weites, langes, dunkelrotes Hosengewand (hakama) und ein Oberteil mit langen Ärmeln in der selben Farbe, dazu einen weißen, langen Mantel aus einem seidigen Material. Naruto zog sich die Sachen an, schnürte sich noch einen weißen Obi ( eine art Gürtel) um für den bessern Halt der Kleidung und schlüpfte in den Mantel. Der warme, weiche Stoff fühlte sich gut auf seine gekühlte Haut an und der weiße Mantel fiel in eleganten Falten runter. „Bist du bereit?“ Kazuki erschien, auch er hatte sich umgezogen und trug eine blaue Hakama mit weißen Oberteil, darüber ebenfalls einen weißen Mantel. In seiner Hand trug er ein verschnürtes Bündel. Naruto atmete tief ein und spürte eine seltene Ruhe. Er hatte keine Angst und fühlte sich stark und selbstbewusst. „Ja, ich bin bereit,“ sagte er ruhig. Schnell und schweigend erreichten sie das Festland, durchquerten zügig das Dorf und gingen die 2000 steile Stufen zum Tempel hoch. Dort wurden sie bereits vom alten Abt und zwei jüngeren Mönchen erwartet, die sie sofort ins Haupthaus, dem Heiligtum des Tempels brachten. Leise konnte Naruto die vielen, dunklen Stimmen hören, die gerade in der Nähe beteten und den leichten Geruch von Weihrauch riechen, während er Kazuki und dem Abt durch den dunklen Schrein folgte. Schließlich ereichten sie das Ende des Raumes. Naruto hatte kaum Zeit, die vom Kerzenschein golden erleuchtete, grimmige Statue zu betrachten, denn der Abt führte ihn hinter die Statue, wo eine kleine, unscheinbare hölzerne Tür in der Wand versteckt war. Das eiserne Schloss wurde vom Abt persönlich geöffnet. „Wir werden euch erwarten und bis zu eurem Wiederkehren beten,“ sagte der Abt leise und Kazuki nickte ihm entschlossen zu, bevor er als erstes durch die kleine Tür stieg. Naruto, der ihm folgen wollte, wurde kurz aufgehalten, als sich die faltige Hand des Alten auf seine Schulter legte. Erschrocken schaute er in die alten, weisen Augen unter den buschigen, weißen Augenbrauen des Priesters, der ihn streng musterte. Der Blick wurde gütiger. „viel Glück, mein Sohn. Vergiss nicht, die Seele ist stark, solange sie noch Hoffnung besitzt. Verlier nicht den Mut und bleib immer du selbst,“ sagte er plötzlich freundlich und überrascht nickte Naruto nur und stieg durch die kleine Tür. Naruto fand sich nun hinter dem Tempel wieder und kurz war er orientierungslos wegen des Dämmerlichts. Schließlich erkannte er vor sich einen versteckten, kleinen Waldweg durch die Bäume, dem er folgte. Es war seltsam still, als er fast oben am Berg ankam. Kazuki wartete bereits auf ihn. Er saß auf einem Baumstumpf vor einer dunklen, kleinen Höhle, die mit einem weißen Seil versperrt war. Naruto warf kurz einen Blick auf das geöffnete Bündel, was Kazuki bis hier hin mitgetragen hatte. Wie es sich zeigte, war eine große Flasche Sake und zwei kleine Schälchen darin enthalten. Mit gerunzelter Augenbraue schaute Naruto seinen meister an. „Mit irgendwas muss ich mir ja die Zeit vertreiben. Und du solltest dich lieber beeilen. Geh einfach durch die Höhle, bis du n ihrem ende angekommen bist,“ erklärte Kazuki „Und was erwartet mich dort? Wie fängt die Prüfung an und wann ist sie zu Ende?“ fragte Naruto ungeduldig. „Geh bis ans Ende der Höhle, dort ist das Heiligtum. die Prüfung ist immer von Mensch zu Mensch anders, doch es wird immer das selbe geprüft: deine geistige Stärke. Wenn du bestehst, wirst du stärker sein. Stark genug, um Kyubi zu bezwingen. Wenn du versagst....“ „Es interessiert mich nicht, was passiert, wenn ich versage. Ich MUSS bestehen,“ unterbrach Naruto ihn und sah noch kurz erstaunt zu Kazuki, ehe er unter dem Seil hindurch schlüpfte und in die Höhle ging. Kazuki hatte seine Probleme mit Kyubi bemerkt? Dieser Tag war so hart gewesen und er hatte sich gefragt, wieso. Doch Kazuki hatte, wie schon die ganze Zeit über, dafür einen Grund gehabt ihn so zu schinden. Kazuki nahm sich ein Schälchen und füllte es mit Sake. Er hob es grüßend in den Himmel. „Kukaku, steh deinem Enkel bei. Wenn er genau so trotzig und willensstark ist wie du, kann er Kyubi bezwingen,“ sagte er leise und trank den Sake mit einem Zug aus. Die Sonne hatte sich bereits in einen tief roten Ball verwandelt und stand tief im Horizont. Ihr rotes Licht traf durch die Höhle und färbte die Umgebung rot. „Viel Glück, Naruto“ flüsterte Kazuki und sah sorgenvoll zum Eingang. Naruto brauchte kurz einen Moment, um sich an da schwache Licht in der Höhle zu gewöhnen. Langsam und vorsichtig ging er immer weiter. Es wurde dunkler und er musste sich tastend den weg suchen. Plötzlich erkannte er vor sich ein schwaches, rotes Licht. Er folgte dem Schein, der stärker wurde und erreichte schließlich das Ende der Höhle. Der rote Lichtschein kam von einem Gegenstand in der Wand, der das wenige Sonnenlicht aus der Decke reflektierte. Neugierig ging Naruto näher an das leuchtende Ding, dass sich als rote, fast durchsichtige Kugel entpuppte. Sie war etwa kopfgroß und schien das Licht der Abendsonne absorbieren und es leicht verstärkt aus zu strahlen.. Fasziniert sah Naruto in die Kugel, in der eine wabernde, schimmernde Masse drin zu stecken schien. Plötzlich wurde das licht heller und kälter, die Kugel wuchs in die Höhe und verdoppelte sich. Naruto war nicht mehr in der Höhle, sondern in einem riesigen Raum. Und vor ihm, hinter einem gigantischen Gitter, schauten ihn die grausamen Augen von Kyubi an. „Kyubi“ keuchte Naruto erschrocken und wich von dem Gitter zurück. Zwar verhinderte das Siegel, dass Kyubi ihn angreifen würde, aber er wusste aus Erfahrung, dass der Fuchsdämon sich davon nicht aufhalten ließ. „Du dämlicher Mitbewohner, warum quälst du mich?“ fragte er sauer. „was meinst du?“ knurrte die tiefe, unheimliche Stimme aus dem Käfig. „Tu nicht so unschuldig, das schaffst du eh nicht. Ich rede von diesen Schmerzen, die ich in letzter Zeit habe,“ sagte Naruto. „Seit langer Zeit kommst du mich wieder besuchen und dann diese Vorwürfe.....frecher Bengel, hast du keinen Respekt vor mir? Aber du hast Recht, ich bin der Grund. Es schien so, als hättest du mich vergessen. Da wollte ich mich wieder in deine Erinnerung rufen,“ ein breites, spöttisches Grinsen, das zahlreiche gefährliche, weiße Reißzähne entblößte, schimmerte durch das Gitter. „Hör auf damit. Ich werde dich nie vergessen können, nie,“ sagte Naruto leise. „schließlich musste ich wegen dir so viele Vorwürfe ertragen.“ „Und das soll meine schuld sein? Die Menschen erkennen dich nicht an und das nur, weil sie nicht den Unterschied zwischen Mensch und wahrer Dämon kennen. Sie verachten alles, was sie nicht verstehen und sie geben sich keine Mühe, um es zu verstehen. Die Menschen mit ihren dummen Vorurteilen sind verantwortlich, nicht ich,“ knurrte Kyubi. „Aber....das ist doch verständlich, dass sie ein Monster fürchten, dass so mächtig ist wie du. Woher sollen sie wissen, dass ich diese Kraft nicht gegen sie benutze,“ sagte Naruto zögerlich und leise. „Du verteidigst sie auch noch? Du bist dämlicher, als ich dachte und das macht mich wütend. Schon lange hast du nicht auf meine Kraft zurück gegriffen, dabei sollest du wissen, was für eine Ehre es ist, mich zu haben. So viele Menschen haben versucht, an meine Kraft zu kommen, doch vollständig konnten sie mich nicht zähmen. Ich war immer frei und WILD“ schrie Kyubi triumphierend, als es sich an vergangene Tage erinnerte. „ Bis dich der vierte Hokage bannte“ erinnerte Naruto. Kyubis Augen verengten sich wütend. „Ja, er war der erste, der mich in einen schwachen Menschen bannen konnte. So viele hatten es versucht und versagt. Aber er..... er ließ sich nicht aufhalten. Ich erinnere mich an seinen starken Blick, als er mir in die Augen sah. Er war zu allem entschlossen und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen,“ erzählte der Fuchs. „ sein Siegel ließ mich lange schlafen und als ich aufwache, befand ich mich hier. Doch....“ Kyubis vorher nachdenkliche Stimme wurde höhnischer. „...doch seit einiger Zeit spüre ich, wie die Fesseln schwächer werden. Das Siegel scheint sich zu lösen und das kommt mir sehr gelegen. Zuerst wollte ich dir vorher mein Chakra geben, damit du von mir abhängig wirst. Irgendwann wärst du so wütend geworden, dass du zu viel Chakra von mir verlangst hättest und dich dadurch verwandelt hättest. Ich hätte dann deinen Körper übernehmen können und wäre frei gewesen. Doch dann wolltest du meine Kraft ja nicht mehr. Beinahe wäre ich wieder in den Tiefen deiner Seele verschwunden,“ sagte er. „Und das wirst du auch. Ich brauche dich nicht, ich kann auch ohne dich stark werden,“ schrie Naruto ihm entgegen. „ und das Siegel meines Vaters wird dich bis zu meinen Tod hier fest halten.“ „Da bin ich andere Meinung. Solange will ich nicht warten,“ widersprach Kyubi. Plötzlich erzittere der Boden und die Wände. Kyubis Augen leuchteten auf, Gebrüll ertönte und Naruto konnte das Chakra spüren, dass wie eine gigantische Welle gegen das Gitter schwappte. Ängstlich wich Naruto weiter zurück und sah auf das Papiersiegel, das die beiden Gittertore verschlossen hielt. Erschrocken schaute er dabei zu, wie es in Flammen aufging. „Nein! Nein, das darf nicht passieren!“ rief er aus, aber er war wie gelähmt und konnte nicht glauben, dass es wirklich geschah. Ein siegreiches Gebrüll schallte ihm entgegen und die Tore sprangen weit auf, gefolgt von höhnischem Lachen. Und dann zeigte sich das Fuchsgesicht von Kyubi no Yoko, als es aus seinem alten Gefängnis hinaus trat. Er sah auf Naruto hinab und genoss seine geschockte Miene. „Erkenne es an....du bist ein schwacher Mensch, der versagt hat. Alle fürchten sich vor dir und entweder spielen sie dir ihre Freundschaft vor um sich ein zu schmeicheln oder sie verachten und hassen dich offen. Dass du der Sohn einer ihrer Helden bis, kümmert niemand. Sie haben dich die ganze Zeit belogen und werden das immer tun. Und wenn ich die Welt wieder betrete, werden sie DIR die Schuld daran geben und dich aus dem Dorf jagen. Dort wirst du allein sein, ohne Freunde oder Verwandte,“ erklärte Kyubi und seine dunkle stimme erschallte bis in Narutos Herz. Er ging in die Knie und fing an zu zittern. Kyubi hatte Recht, es war alles seine schuld. Er hatte den Fuchs nicht aufhalten können. Er würde seine Freunde nicht beschützen können und die Dorfältesten würden diesen perfekten Grund nutzen, um ihn zu verjagen. Dann hatte er nichts mehr. Keinen Traum, keine Hoffnung, keine Familie, keine Freunde. Die erste Träne kullerte aus seinen blauen Augen. Kyubi beugte seinen Kopf. „Naruto, ich bedauere dich. Wir Biju können denken und über uns selbst bestimmen, denn wir besitzen einen freien Willen. Durch die Versiegelung in Menschen erfahren wir auch, was Gefühle sind. Ich gebe dir eine Möglichkeit, zum größten Ninja deiner Zeit zu werden“ sprach er leise und seine Stimme hörte sich nun viel angenehmer an. Naruto schaute fragend hoch, konnte kaum glauben, was er da hörte. „Wenn wir uns vereinen und unsere Kraft zusammen tun, kann dich niemand mehr aufhalten. Alle deine Feinde könntest du mit Leichtigkeit vernichten. Wir würden zu einem einzigartigen Wesen werden, mit vielen Stärken und wenigen Schwächen, weil wir uns perfekt ergänzen. Ein völlig neues Leben läge vor dir. Du würdest in die Geschichte eingehen,“ erklärte Kyubi. Der große Fuchs fing an zu schrumpfen und rotes Chakra umgab ihn wie Nebelschwaden. Naruto sah vor sich eine Gestalt, die ihm ähnlich sah. Doch sie hatte rote Augen mit geschlitzten Pupillen, längere Eckzähne und langen, stacheligen roten Haaren. Die Gestalt hatte kein Hemd an, sondern trug nur lange, schwarze Hosen, so konnte Naruto die sehnigen, schlanken Muskeln erkennen, die braun gebrannte, golden schimmernde Haut, die sich darüber spannte. Eine Aura von Macht umgab seinen Doppelgänger, der ihn abwartend anschaute. „Siehst du es? Erkennst du es?“ flüstere Kyubis Stimme, der wie ein heller, angenehmer Windhauch Naruto umschwebte. „so könnest du sein. Natürlich nur dann, wenn du auf deine vollständige Kraft zu greifen würdest. Im Normalfall würde dich jeder in deiner menschlichen Form sehen.“ „Ich sehe seltsam aus,“ flüstere Naruto, sah aber fasziniert seinen Doppelgänger an. Er versuchte, sich gegen die Verlockung zu wehren, aber...es schien der letzter Ausweg zu sein. „Erinnere dich an sasuke. Wie sah er aus, als er das Bann-Mal von orochimaru benutze? Noch schrecklicher und Furcht erregender! er hatte keine Skrupel, es zu benutzen. Würden die Dorfbewohner ihn deswegen verstoßen? Sie haben Sasuke und die Uchiha immer bewundert und verehrt. Erinnerst du dich, wie ihn deine Freundin geliebt hat und dich nur beschimpfte? Dabei sind die Uchihas nicht besser als du, ganz im Gegenteil. Für ihre Mangekyo-Sharingan haben sie ihre Freunde umgebracht“ wisperte die Stimme verlockend. „Sasuke...ist mein Freund,“ sagte Naruto leise, wie in Trance. „Er ist dein Feind. Er wollte dich töten. Ich erinnere mich noch genau an diesen Tag. Du hattest ihn endlich gefunden und er griff dich und deine Freunde an. Ich habe dir schon damals meine Hilfe angeboten. Und du wirst sie gegen ihn brauchen. Er ist ein uchiha, ihn interessiert nur Macht, genau wie seine Ahnen. So stolz sind sie auf ihre verfluchten Augen, dass sie jedes Opfer dafür bringen würden. Du musst ihn töten, bevor er dich tötet. Du weißt genau, dass er dich beim nächsten Mal nicht verschonen wird. Er wird nicht zu dir zurück kommen,“ flüsterte die unheimliche Stimme drängend. Eine weite Träne der Enttäuschung rollte runter. „Sei unbesorgt, ich werde dir helfen. Die Uchihas sind auch meine Feinde. Sie haben auch mich benutzt, genau wie dich. Aber wir werden uns rächen und dieses verfluchten Blut endgültig auslöschen,“ wisperte die Stimme tröstend. „ sie werden nie wieder unser Vertrauen missbrauchen und unsere Kraft. Wir werden selber darüber bestimmen.“ Der Doppelgänger ging einen Schritt auf ihn und hielt Naruto einladend seine Hand entgegen. „Komm, lass uns vollkommen werden,“ sagte er lächelnd. Zögerlich hob Naruto langsam seine Hand. Er bemerkte nicht das triumphierende Grinsen von Kyubi, der gespannt zusah. Verschiedene Gedanken und Erinnerungen schossen Naruto durch den Kopf. Bilder von den Menschen aus Konoha und von all seinen Freunden. „Naruto, du bist mein bester Freund,“ sagte Sasuke ernst. „Ich weiß, dass du dich nicht von dem Fuchs unterkriegen lassen wirst,“ sagte Sakura lächelnd. „du hast dich toll weiter entwickelt und brauchst Kyubis Chakra nicht mehr,“ beglückwünschte Tsunade ihn. „ Du bist der Einzige, der den vierten Hokage übertreffen kann,“ meinte Kakashi. „Naruto kennt den schmerz einer Menschenseele. Deswegen ist er kein Fuchsungeheuer. Er gehört zu uns. Er ist Naruto Uzumaki,“ sagte Iruka. „ Du bist der Sohn von Minato Namikaze und Kushina Uzumaki. Dein Name ist Naruto und du bist mein Erbe. Erinnere dich daran, was du bist und lass dir nicht einreden, was du sein könnest. Du entscheidest, denn du besitzt den freien Willen, den dir niemand nehmen kann,“ sagte eine helle Stimme, die Naruto als die seiner Urgroßmutter Kukaku erkannte. „Wir sind stolz auf dich. Du bist ein wunderbarere Mensch geworden. Verliere deine Menschlichkeit nicht“ sagte eine Frauenstimme, die Naruto nie gehört hatte und trotzdem bekannt vorkam. Eine letzte Träne tropfte. Naruto zog die Hand zurück. Erstaunt sah ihn Kyubi an. „Was soll das werden?“ fragte er fassungslos. „Ganz einfach,“ sagte Naruto und seine Stimme klang fest und sicher. „Ich werde mich von niemand benutzen lassen, es sei denn, ich will es so. Ich werde mit den Menschen zusammen sein, die ich liebe. Ich werde mir meinen Traum erfüllen und Hokage werden. Und ich werde SASUKE ZURÜCK HOLEN!“ rief er laut aus. Chakra bildete sich, während er sprach und breitete sich um seinen Körper aus. Warme, goldene Energie umfloss Narutos gesamten Körper und erhellte die Höhle. Geblendet schloss Kyubi die Augen und Narutos Doppelgänger verschwand. „Nein, das kann nicht sein,“ schrie der Fuchs zweifelnd und anklagend. „Verschwinde, du kannst mich nicht beeindrucken,“ sagte Naruto leise, aber deutlich. Wie von einer gigantischen Macht geschoben, ging alles ganz schnell. Kyubi wurde in sein Gefängnis gesaugt, die Tore schlossen sich knallend und ein Siegel erschien auf dem gesamten Riegel, größer und länger als das vorherige und verschloss endgültig das Tor. Narutos Welt begann sich zu drehen, ihm wurde schwindelig und er schloss die Augen. Als er sie öffnete, war er wieder in der heiligen Berg-Höhle. Das Juwel vor ihm war erloschen und trüb. Vor der Höhle erwartete ihn Kazuki. Schwankend verließ Naruto die seltsame Höhle und betrachtete staunend den klaren Sternenhimmel. „Wie lange war ich weg?“ flüsterte er. „Setzt dich erst mal, Naruto,“ sagte Kazuki und stützte seine Schüler. „ Du bist am Leben, das ist ein gutes Zeichen. Trink einen schluck Sake, das wird helfen,“ meinte er und schenke Naruto ein Schälchen ein. Kazuki betrachtete seinen Schüler, der einen erschöpften,erstaunten aber friedlichen Eindruck machte und setzte sich zu ihm. „du hast es geschafft,“ sagte Kazuki zufrieden. „ja, auch wenn ich nicht genau weiß, was darin passiert ist,“ meinte Naruto und lehrte seinen Sake, der ihm kühl und gleichzeitig heiß die Kehle runter rang. Sein Schwindelgefühl ließ nach und Kazuki reichte ihm ein paar Reisbällchen. Naruto merkte jetzt erst, wie hungrig er war und griff zu. „man nennt es das „Drachenjuwel“ und seine Macht ist am größten, wenn das Licht der Dämmerung auf ihn fällt,“ erklärte Kazuki. „Aber....war Kyubi wirklich frei? Und habe ich es wieder eingesperrt?“ fraget Naruto kauend. „Das hast du also gesehen? Das Juwel zeigt deine größte Angst und konfrontiert dich damit. Du hast überlebt, das ist ein deutliches Zeichen, dass du deine Angst überwunden hast. Dafür hat dir das Drachenjuwel Kraft geschenkt. Du wirst dir in Zukunft keine Angst mehr um Kyubis Siegel machen müssen, denn du hast heute bewiesen, dass du es beherrschen kannst. Indem du deine Angst besieht hast, hast du dich selber besiegt. Eine wichtige und seltene Eigenschaft, die ein Krieger besitzen muss. Hier,“ Kazuki reichte Naruto eine Kette, an der 6 goldene, rechteckige Stäbchen baumelten. „ die habe ich eins deinen Vater geschenkt. Du hast dich ihrer würdig gezeigt und darfst sie jetzt tragen.“ Naruto betrachtete staunend das Schmuckstück, während Kazuki sein Bündel packte. „Wir sollten aufbrechen. Du musst dich erholen,“ sagte er zu Naruto. „Ja, ich bin wirklich müde,“ antwortete er und während er das sagte, fielen ihm schon die Augen zu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)