Seelenqual von Rikarin (Die Suche nach Stärke) ================================================================================ Kapitel 14: Trauer in meinem Herzen ----------------------------------- „Kukaku ist heute gestorben.“ Dieser einfache Satz war nur schwer verständlich für Naruto. Immer und immer wieder hörte er ihn in seinem Kopf, bis das passende Ergebnis kam: Seine Großmutter war tot! Die letzte Blutsverwandte, die er hatte, war einsam gestorben! Und er hatte sich noch nicht mal verabschieden können. Fassungslos sah er Kazuki an. Er hoffte auf ein Irrtum. Vielleicht schlief sie ja nur fest oder es war nur ein Gerücht oder eine Verwechslung. „Das...kann nicht wahr sein. Ich war doch noch gestern bei ihr. Sie sagte, es würde ihr besser gehen,“ sagte er mit einem kleinen Hoffnungsschimmer. Oh bitte, lasst es ein Irrtum sein. „Sie war sehr geschwächt. Kukaku war über 80 Jahre alt, ein hohes Alter für einen Menschen. Es muss an ihrem unglaublichern Überlebenswille liegen, dass sie so alt wurde, trotz der vielen Schicksalsschläge. Aber...sie konnte nicht mehr,“ erklärte Kazuki ruhig und bedauernd. Naruto brach auf dem Stuhl zusammen und stützte seinen Kopf auf den Tisch. Seinen Augen waren weit aufgerissen und langsam bildeten sich die ersten Tränen. Kazuki nahm einen Stuhl und setzte sich neben Naruto hin. „Sie war alt und hatte ihr Leben gelebt und niemand wusste es besser als sie. Sie hatte nur einen großen Wunsch gehabt und das war, dich zu sehen. Nachdem dieser Wunsch erfüllt wurde, hatte sie wohl aufgeben,“ sprach er leise. „Nein, sie würde nie aufgeben,“ widersprach Naruto empört. „ Sie hat so viel erlebt, so viel durchgehalten....wie kann sie dann bei so einer einfachen Krankheit aufgeben und sterben?“ //Wie kann sie mich einfach alleine lassen, ohne Vorwarnung?// „Naruto, für dich mag eine Erkältung oder Grippe noch eine einfache Krankheit zu sein, aber Kukaku war über 80. Sie konnte nicht mehr, dass musst du verstehen. Und sie wollte dich nicht beunruhigen,“ sagte Kazuki ernst und bestimmt. Naruto fiel die leichte Geheimnistuerei vor einigen Tagen ein, als Kukaku alleine mit Kazuki sprechen wollte. Gab es einen Zusammenhang? Kazuki wirkte kaum überrascht und er hatte in letzter Zeit besorgt ausgesehen. „Haben Sie davon gewusst? Dass es ihr nicht so gut geht?“ fragte er leise. Kazuki nickte. „Sie...sie wollte, dass ich ihr bei dem Aufsetzen ihres Testaments helfe. Sie hat schnell gemerkt, dass ihr Ende bevor stand und wollte alles geregelt haben. Aber bevor ich dir sage, was darin steht, sollten wir uns um die Beerdigung kümmern,“ erklärte er. Die Bestattungszeremonie wurde noch am selben Tag vollbracht. Am späten Nachmittag, die Sonne war dabei unter zugehen und färbte den Himmel rot, versammelten sich Kazuki, in seinem Priestergewand, und Mana und Naruto, beide in schwarzen Gewändern, vor dem Familiengrab der Uzumakis, dass in der Nähe des Anwesens stand. Das steinerne Grabmal war zuvor gesäubert worden. Mit Naruto als letzter Verwandter gab es keine weiteren Familienmitglieder und mit den Nachbarn hatte Kukaku schon seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr gehabt, deswegen waren die drei die einzigen Trauergäste. Auch Freunde gab es keinen mehr, Kukaku hatte sie alle überlebt. Räucherstäbchen brannten vor dem Grab und verbreiteten den Geruch von Weihrauch und Mana hatte einen Strauß weißer Chrysanthemen davor abgelegt. Nach altem Brauch war Kukaku eingeäschert worden und ihre Asche lag in der schwarzen Urne vor dem Grab. Daneben stand ein eingerahmtes Foto von ihr. Leise murmelte Kazuki die heiligen Sutren, um Kukakus Seele ins Paradies zu führen. Der Familienschrein im Haus war mit weißen Tüchern abgedeckt worden, damit die Kami vom Tod abgehalten wurden und sich nicht verunreinigten . Naruto hatte all diese Beerdigungsriten zusammen mit Kazuki und Mana vollstreckt, aber er selbst war dabei in einem Dämmerungszustand gefallen. Wie in Trance hatte er alles erledigt und sich gefühlt, als wäre er in Watte gepackt worden. Alles aus seiner Umgebung kam nur leise und gedämpft zu ihm. Während er nur halb Kazukis Gebeten zuhörte, schweiften seine Gedanken ab. Es war nicht der erste Tod eines geliebten Menschen, den er erleben musste. Er erinnert sich schließlich noch gut an den Tod des dritten Hokage, der ein wenig wie ein Großvater war. Doch damals musste er nicht alleine trauern, damals trauerte das gesamte Dorf mit ihm. Hier fühlte er sich seltsam allein. Ohne Sasuke oder Sakura an seiner Seite, die den selben Schmerz spürten, ohne den warmherzigen Iruka als Tröster oder dem ruhigen Kakashi als Fels in der Brandung. Als Naruto spürte, wie sich die ersten Tränen anbahnten, biss er sich leicht in die Lippen. Er ballte wütend die Fäuste zusammen. Nein, er würde nicht weinen, nicht vor dem Grab der Uzumakis. Er war ein ninja und er musste stark bleiben. Was würde seine Großmutter sonst sagen, wenn er hier anfangen würde zu flennen? Doch in seinem Herzen war er wieder der kleine Junge, der sich immer eine Familie gewünscht hatte und der jetzt bittere Tränen weinte. Nachdem die Zeremonie beendet war, reinigte Kazuki nach der Tradition die Anwesenden der Totenfeier mit Salz. Danach gingen die drei ins Haus und zogen sich um. Während Mana in die Küche ging, um Tee auf zu setzten, gingen Naruto und Kazuki, beide in bequemen Kimonos ins Wohnzimmer und setzten sich an den Tisch. Kazuki holte ein wichtig aussehendes Dokument raus und breitete es auf den Tisch auf. „Das ist Kukakus Testament. Es wurde von einem Notar beglaubigt und ich hab damals als Zeuge unterzeichnet. Es besagt, dass all ihr Besitz, wie das Haus, der Garten und ihr Geld dir rechtmäßig zu stehen,“ begann Kazuki. Teilnahmslos sah Naruto sich das Testament an. Es interessierte ihn nicht, was darin stand. „Kukaku war immer sehr sparsam gewesen, besonders, nachdem sie alleine lebte. Das Vermögen der Uzumakis wird deine Vorstellungen sprengen, jedoch darfst du erst dran, wenn du 18 Jahre alt bist. Zudem ist an dem Testament eine Bedingung eingefügt worden. Du bekommt ihr Erbe rechtmäßig erst dann, wenn du dich verpflichtest, das Haus mit einer Mindestzeit von 10 Jahren zu behalten,“ redete Kazuki weiter. Naruto warf ihm einen erstaunten Blick zu. „Das Haus behalten? Ich habe nicht vor, es zu verkaufen. Warum dann so eine komische Bedingung?“ fragte er fassungslos. „Nun, das Anwesen ist viel wert. Kukaku hatte wohl die leichte Befürchtung, dass du es verkaufen würdest, um an das schnelle Geld zu kommen und dann deine Wurzeln verlässt,“ sagte Kazuki. Bitte? Ein wenig beleidigt sah Naruto Kazuki an, obwohl er ja nichts für diese Klausel konnte. Trotzdem, wie konnte seine Großmutter glaube, dass er das Haus seiner Vorfahren einfach weg geben würde? Ihm war zwar selber nicht klar, was er damit machen sollte, schließlich wollte er wieder nach Konoha und zwei Häuser zu haben, könnte schwierig werden, aber....er würde dieses Haus behalten. Und das sagte er seinem Lehrer auch. „Dann willst du also hier bleiben?“ fragte Kazuki erstaunt. „Nein, das nicht, ich möchte schon wieder nach Konoha...“ antwortete Naruto zögerlich. „Soll das Haus solange stehen bleiben, bis es zerfällt?“ fragte Kazukis pragmatisch. Naruto sah ihn fragend an. „Ich habe es damals nicht gegenüber Kukaku erwähnt, denn sie wäre damit wohl nicht ein verstanden, aber....du könntest das Anwesen doch vermieten. Es muss nicht mehr viel renoviert werden, weil du schon vorher dran gearbeitet hast und von der Miete hättest du ein Zubrot, an dass du schon vor deinem 18. Geburtstag ran darfst,“ erklärte Kazuki. „ ich würde auch öfters vorbei schauen, ob alles in Ordnung ist. Und wenn du älter bist, möchtest du dich vielleicht manchmal hierher zurück ziehen. Du hättest hier ein Zuhause, ein geheimer Zufluchtort.“ Naruto überlegte. Das war eine gute Idee. „Aber dann muss ich wegen den Bildern der Ahnengalerie mir etwas überlegen. Ich möchte nicht, dass fremde Leute sie betrachten können. Das ist zu privat,“ wandte er ein. „Wir können diesen Bereich ja sperren und nur einen Teil vermieten. Ich denke, da fällt uns noch was ein,“ beruhigte ihn Kazuki. Die beiden besprachen den Abend noch weitere Details aus dem Testament und Kazuki erklärte auch, dass er in den nächsten 49 Tagen, die offizielle Trauerzeit, die zuständigen Rituale am Grab durchführen würde. Zum Schluss überreichte Kazuki Naruto ein kleines Beutelchen, ein Ofuda. "Was ist darin?" fragte Naruto überrascht. Normalerweise waren in diesem Glücksbringer kleine Papierzettel, aber dieses hier fühlte sich fast leer an. "Du kannst es ruhig öffnen. Kukaku hat es mir gegeben, damit du einen Glücksbringer hast," erzählte Kazuki. Naruto öffnete das kleine Säckchen aus dunkler Seide und holte einen gefluchteten Ring aus grauem und roten Haaren raus. Fassungslos sah er Kazuki an. " Eine Erinnerung an deine Mutter und Großmutter" sagte Kazuki ernst. Als Naruto mitten in der Nacht in seinem kargen Zimmer lag und zur Decke starrte, kamen all die unterdrückten Gefühle hoch. Trauer, eine riesige Welle von Trauer breitete sich in seinem Körper aus, ohne dass er sich wehren konnte. Der Dämpfer war weg und ließ ihn den Schmerz und den Verlust deutlich spüren. Innerhalb eines Tages war Kukaku gestorben, beerdigt und ihr letzter Wille veröffentlicht worden. So schnell alles gegangen war, hatte Naruto kaum Zeit gehabt, es richtig verdauen zu können. Jetzt, in dieser Stille und Einsamkeit, kamen die unterdrückten Gefühle hoch und nicht nur sie. Alles, was er falsch gemacht hatte und tief in seiner Seele unterrückt hatte, bohrte sich einen Weg nach draußen. „ Ist das nicht dieser Bengel, der...“ ängstlich sah ihn eine Frau an. „ Psst, darüber dürfen wir nicht sprechen“ unterbrach sie ihre Freundin und war naruto einen verachtenden Blick zu. „Ich habe gehört, dass er keine Eltern hat“ sagte ein kleines Mädchen zu ihre Freundin. „Wer will ihn auch schon haben“ antwortete sie gelangweilt. „Du bist das Ungeheuer, dass Irukas Eltern getötet hat und das ganze Dorf zerstörte. Jeder hasst dich. Niemand respektiert dich,“ rief Mizuki höhnisch. „Du bis ein Niemand, ohne nennenswertes Talent. Ein Versager kann mich nie besiegen,“ sagte Neji kalt. „Ihr seid mir egal. Ich will nur Macht haben und wenn ich dafür Orochimaru meinen Körper geben muss. Du hast keine Ahnung, wie ich mich fühle,“ machte Sasuke ihm Vorwürfe. „Unsere Organisation will ihn“ sprach Itachi Uchiha kalt aus. „Irgendwann hole wir auch dich und dann wirst du wie dieser Gaara enden. Wir werden dein Biju rausholen und du wirst sterben,“ erklärte Deidara triumphierend. „Irgendwann wird die Zeit kommen,“ flüstere eine dunkle , bedrohliche Stimme. „ du wirst mich heraus lassen. Und meine Zeit wird wieder kommen!“ Grausame Augen sahen aus den Gittern und ein grausames Lachen erschallte, ließ alles erzittern. „Nein“ erschrocken richtete sich Naruto auf . Schwer atmend sah er sich im Zimmer um. Es war alles nur ein Traum gewesen, versuchte er sich zu beruhigen. Er wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und bemerkte die Gänsehaut auf seinen Armen. Ihm war kalt und er kuschelte sich in die Decke ein. Er versuchte diesen eisigen Traum zu verdrängen und schloss die Augen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)