Summer is a Curse von Sas-_- (NejiTen | KibaHina) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 – If you never try then you never know! ------------------------------------------------------------ The summer is a curse and I can't let go If you never try then you never know A broke city with a broken heart The summer is a curse and we fall apart Hiashi Hyūga lief im Wohnzimmer auf und ab, Neji saß auf der Couch und hatte den Kopf gesenkt. Insgeheim wunderte er sich, wie sein Onkel bei dieser mörderischen Hitze so schnell laufen konnte, ohne sterbend umzufallen. „Du solltest doch auf sie aufpassen!“, wetterte Hiashi wütend. Als Geschäftsführer ließ er sich seinen Ärger niemals anmerken, auch außerhalb seines Hauses war er stets die Ruhe selbst, aber in seinen eigenen vier Wänden waren Schimpftiraden kein ungewöhnlicher Anblick. „Ich dachte, es ging nur darum, dass Hinata-sama nichts zustößt“, erklärte Neji ohne aufzublicken, seine Hände krallten sich in seinen Schoß. Wie unfair, woher hätte er denn wissen sollen, dass er Hinata davon abhalten sollte, sich Hals über Kopf in diesen Hundezüchter zu verlieben?! Abgesehen davon hatte er diese Bedenken bereits vor dem Date geäußert –, wie er das hasste! „Natürlich, aber du wusstest doch, dass sie sich nicht wirklich mit diesem Kerl einlassen darf!“ Neji knirschte kaum merklich mit den Zähnen. Sein Onkel hatte auch darauf bestanden, Hinata sei nicht so dumm, das selbst zu glauben. Wie praktisch, dass man nun ihm die Schuld in die Schuhe schieben konnte. Hiashi blieb stehen, ein untrügliches Zeichen dafür, dass er eine Entscheidung getroffen hatte. „Ich verbiete es. Es ist ja noch nicht viel passiert. Hinata darf diesen Ki... Kita …“ „Kiba.“ „Nicht mehr sehen!“ Eigentlich müsste Neji sich freuen, das würde heißen, dass er keine Dates mehr ertragen müsste, aber überraschenderweise freute er sich nicht. Ob das daran lag, dass er so auch Tenten nicht mehr zu Gesicht bekam? Das wäre ja … „…Hinata sagen, ich muss zu einem wichtigen Treffen. Neji, hörst du mir überhaupt zu?!“ Neji blickte erschrocken auf, er sollte wirklich an seiner Konzentration arbeiten. „Jawohl. Wann gedenkt Ihr zurückzukommen, Hiashi-sama?“ „Morgen Abend. Denk an das, was ich dir aufgetragen habe!“ Hiashi verschwand aus dem Wohnzimmer, er musste sich herrichten, duschen und die Wutfalten aus dem Gesicht lächeln. Seufzend stand Neji auf. Er hatte eigentlich keine große Lust Hinata diese Nachricht zu überbringen – und das hatte ganz sicher nichts mit Tenten zu tun. Oder dieser unerträglichen Wärme. Wie lange brauchte dieser verdammte Monteur für die Klimaanlage?! Neji saß erneut, aber dieses Mal auf dem Boden vor Hinatas Bett, Hinata weinte bitterliche Tränen der Enttäuschung und Trauer. „Aber ich versteh das nicht! Wieso durfte ich Kiba-kun denn erst treffen und jetzt nicht mehr?!“, fragte sie schon zum ungefähr dritten Mal. Neji sparte es sich zu antworten. Stattdessen dachte er über etwas ganz Anderes nach, über eine Lösung seines Problems … Sein Problem war, dass er einfach nicht so genau wusste, was er von Tenten halten sollte. Die ganze Nacht hatte er versucht zu schlafen, aber wegen unerträglicher Wärme und Gedankenkarussell bezüglich Tentens Fragen, sich nur nutzlos von einer Seite auf die andere geworfen. Wenn er Tenten nicht wiedersah, dann würde Neji den Rest des Sommers geradezu zwanghaft neurotisch darüber nachgrübeln, was hätte alles passieren können, wenn er zugelassen hätte, dass etwas passiert. Ach, immer diese Krux! Warum konnte er emotional nicht so verarmt sein wie sein Urgroßvater und es einfach dabei bewenden lassen?! Neji hatte eine Entscheidung getroffen. „Nach draußen zu gehen ist uns ja nicht verboten. Wer will das schon kontrollieren – dazu hat Hiashi-sama ja mich abgestellt“, dachte er laut nach. Hinata sah ihn verweint an. „Wie meinst du das?“ Neji grinste sie hinterhältig an. „Dass es uns nicht verboten ist, nach draußen zu gehen …“ „Wer von euch beiden Tauben Nüssen hatte eigentlich die Idee, sich im Park zu treffen?!“, fragte Neji und wischte sich den Schweiß von der Stirn, während er und Hinata sich durch die Grünanlage schleppten. Ein demotivierter Vogel saß an seinem Wasserbad und blickte auf die spiegelglatte Oberfläche. Neji vermutete, dass er darüber sinnierte sich zu ersaufen, um dem Leiden endliche in Ende zu bereiten. Auf den Schultern trugen die Hyūgas Kühltaschen, es sollte ja ein Picknick werden, wenn ihnen unterwegs der Inhalt nicht schon verdampft war. „Ich weiß nicht mehr, ich glaube Kiba-kun, wegen Akamaru-chan, weil das am wenigsten Probleme macht …“, murmelte Hinata. Ganz undamenhaft schlurfte sie über den Boden. Wenn das ihre Mutter sehen würde … „Hinata-chan!“ Kiba schien die Hitze nichts auszumachen, begeistert sprang er auf und ab, neben ihm Akamaru, auf dem, Nejis Meinung nach, Hanabi reiten könnte. Hinata, von Kibas Anblick ganz beflügelt, hörte auf wie ein Hitze-Zombie herumzuschleichen und lief schnell auf ihn zu. Neji folgte nicht ganz so schnell. Er dachte darüber nach, wie auffällig und seltsam es wäre, wenn er seinen Kopf ins Vogelbad stecken würde. Wo war eigentlich Tenten? Sie hatte sich unter einen Baum gelegt und stand gerade auf. Lächelnd winkte sie den beiden Neuankömmlingen zu. Neji bemühte sich darum, seine Mimik unter Kontrolle zu halten und ein höfliches Lächeln aufzusetzen. Die Vorstellung, versehentlich denselben dümmlich, glücklichen Gesichtsausdruck zur Schau zu stellen, wie Kiba es gerade machte, gruselte Neji. Dennoch spürte er ein Kribbeln in seiner Magengegend, das ihn ans Achterbahn fahren erinnerte. Ein schönes Gefühl, das Neji gerne beibehalten würde – es würde ihm das Ableben vor lauter Hitze erleichtern. Kiba und Hinata begrüßten sich ausgiebig, Akamaru sprang schwer hechelnd um die beiden herum, dann trabte er auf Neji zu und schleckte ihm die Hände ab – Neji liebte es. Nicht. Dann waren Kiba und Hinata auch schon damit beschäftigt, alles aus den Kühltaschen zu kramen, aber eigentlich nur Hinata. Kiba hielt Akamaru fest, der den Inhalt äußerst interessant fand. „Soll ich dir damit helfen?“, fragte Tenten gut gelaunt und deutete auf Nejis Tasche. Neji ignorierte sein Herzklopfen und stellte die Tasche in den Rasen. „Wie du magst … Ich war fürs Getränkeschleppen zuständig.“ „Deine Lieblingslimo auch dabei?", wollte Tenten neckend wissen. Neji stöhnte bei der Erinnerung auf. „Den Geschmack werd ich nie wieder los …“ Nachdem jeder was zu trinken hatte, tat Neji Hinata und Kiba den gefallen, seine Decke unter einem anderen Baum auszubreiten. Immerhin sollte er auf seine Cousine nur aufpassen, nicht Protokoll über ihre Gespräche führen und genau genommen waren sie ja ohnehin nicht hier. Zumindest nicht, wenn sie einer fragte. Tenten gesellte sich zu ihm. „Bist du ein großer Freund des Sommers?“ Neji sah sie nur kurz an, um dann die Augen leicht zu schließen. Er lehnte sich gegen den Baum und drückte sich die Limodose an die Stirn. „Wenn es ca. 25 Grad hätte und nachts abkühlen würde, dann wäre Sommer okay.“ „Ich glaube, du sprichst gerade vom Frühling“, stellte Tenten nüchtern fest. Neji zuckte mit den Schultern. „Dann bin ich wohl ein großer Freund des Frühlings.“ Verschwörerisch beugte er sich zu Tenten hinüber, auch wenn es mit der Dose am Kopf eher etwas Bescheuertes, denn Geheimes an sich hatte. „Zur Abwechslung tun Hinata-sama und ich tatsächlich etwas Verbotenes, um auf das Thema Freiheit zurückzukommen.“ Tenten sah ihn neugierig an, ehe sie sich ebenfalls die Limodose an den Kopf hielt. Jetzt sah es ein bisschen aus, als würden die zwei Teil einer Organisation sein, die mittels Dosen den Geheimmodus aktivierten. „Ach so? Dann lass mal hören, was habt ihr denn Böses getan? Karierte statt geringelte Socken angezogen?“ Neji prustete leise. „Wo denkst du hin, das würden wir uns niemals trauen!“, sagte er ironisch. „Aber im Ernst, wir sind hier, obwohl wir es eigentlich nicht dürfen. Hiashi-sama hat es verboten. Kiba-kun entspricht nicht dem gesellschaftlichen Kreis, in dem Hinata-sama sich aufhalten soll.“ Tenten legte die Stirn in Falten, dann schweifte ihr Blick zu Hinata, die sich ausgelassen mit Kiba unterhielt und Akamaru streichelte, der neben ihr döste. „Sieht nicht so aus, als würde deine Cousine das ebenso sehen.“ „Sie war erstaunlich schnell von meiner Andeutung begeistert, dass wir ja nur draußen sind. So viel kriminelle Energie hatte ich ihr gar nicht zugetraut“, gestand Neji und machte sich daran seine Dose zu öffnen. Tenten rutschte viel sagend ein Stück von ihm weg. „Damit hab ich dich wohl traumatisiert“, sagte er amüsiert. Ohne dieses Mal alle zu besprühen, zischte die Dose verheißungsvoll. „Ein wenig, man kann nie sicher genug sein. Ist wirklich nett von dir, dass du das für Hinata-san machst“, sagte sie lächelnd. Neji hatte das Gefühl rot zu werden. Er war nicht unbedingt als feinfühliger Samariter bekannt, aber ihm tat der Gedanke gut, dass Tenten ihn für eine liebe Seele hielt – auch wenn Neji manchmal bezweifelte, eine zu haben. „Im Moment halte ich es gar nicht für so unwahrscheinlich, dass sie auch einfach ohne mich gegangen wäre …“, murmelte Neji. „So? Und warum wolltest du dann trotzdem mit?“, wollte Tenten schelmisch wissen und öffnete ihre Dose. „Ich nehme meine Aufgabe, auf Hinata-sama aufzupassen trotzdem sehr –“ Neji war kein großer Fan von Diät-Cola, das war mehr nach Hinatas Geschmack. Jetzt, wo ihm eine ganze Ladung davon ins Gesicht schoss, war er sich sogar ganz sicher, dass er dieses Zeug nicht abkonnte. Sollte er rot geworden sein, fiel das jetzt wenigstens nicht mehr auf, da es auch Wut sein könnte, die ihm das Blut in die Wangen trieb. Tenten sah ihn entsetzt an, war aber nicht minder mit dem süßen Zeug eingesaut. „– Ernst. Ich nehme meine Aufgabe ernst. Gut. Immerhin ist mir jetzt nicht mehr so warm", stellte Neji trocken fest und stand langsam auf. Er tropfte förmlich vor Cola. „Es tut mir soo leid!“, jammerte Tenten und stand ebenfalls auf. Er winkte ab und besprenkelte dabei Tenten noch ein wenig mit Cola. „Kiba-kun wird sich freuen, wenn ich weg muss. Wir müssen uns ja sauber machen, bevor …“ Die erste Wespe kam schon ganz beflügelt auf die beiden zugesummt. Tenten sprang kreischend auf und ab. „Ich hasse Wespen! Nein, geh weg!“ „Du darfst nicht um dich schlagen, das macht sie aggressiv …“, versuchte Neji ihr zu helfen, wurde aber bereits selbst umschwirrt. „Leute …? Alles okay bei euch?!“, brüllte Kiba zu ihnen hinüber und sah sie verdutzt an. „Ja“, rief Neji. „Nein!“, quietschte Tenten und flitzte Richtung Toiletten davon. Umschwirrt, wie ein Stück besonders guter Torte, trottete Neji ebenfalls los, um sich abzuwaschen. Neji lag im Gras, unter dem Baum war es sogar ganz erträglich kühl, wenn man sich nicht bewegte. Sie mussten allerdings den Platz räumen, die Cola lockte immer wieder neues Krabbelzeugs an und Tenten war nicht gewillt, sich die Natur mit ihnen zu teilen. Neji konnte es nicht lassen, sie damit zu necken, dass so etwas „draußen an der frischen Luft“ passieren konnte, Tenten fragte ihn daraufhin, ob er etwa den Gedanken anregend fand, später Ameisen aus den Klamotten zu fischen. Die Decke hing in der Sonne, sie sollte nur trocknen bis Neji und Hinata nach Hause gingen. Tenten streckte sich neben ihm aus, sie hatte sich wieder beruhigt und wirkte angenehm entspannt. „Was wärst du, wenn du es dir aussuchen könntest?“ Da musste er nicht lange nachdenken. „Dümmer.“ Sie sah ihn verdutzt an. „Äh …“ Neji lachte über ihren verdatterten Gesichtsausdruck. „Ich hab einfach die Erfahrung gemacht, dass dumme Menschen glücklicher sind.“ Tenten dachte kurz darüber nach. „Na gut, ich verstehe … Ich hätte gerne genug Geld, weil ich gerne Waffen kaufe und mit ihnen trainiere.“ Jetzt war es an Neji verdutzt zu schauen und an Tenten, darüber zu schmunzeln. „Das ist ein großes Hobby von mir. Ich meine auch keine Schusswaffen, sondern eher traditionelle Waffen, wie Nanchaku.“ Neji sah sie schief grinsend an. „Ist das der Moment, wo dein Date für gewöhnlich aufsteht und sagt, dass es sich nur kurz Zigaretten holt?“ Tenten lachte eine Weile ausgelassen über Nejis Scherzfrage. Er schmunzelte leise mit und fand Tentens Lachen unheimlich schön. Er wollte auch gar nicht darüber nachdenken, wann er je das Lachen von einer Person als so schön empfunden hatte, dass er es am liebsten immer wieder hören würde. Als Tenten sich beruhigt hatte, antwortete sie: „Sieht aber so aus, als würde mein Date gerade liegen bleiben. Außerdem hoffe ich, dass er Nichtraucher ist.“ „Kampfsport und Rauchen sind eine schlechte Kombination …“ Neji wrang mit sich selbst. Er war hergekommen, weil er wissen musste, was das für ein Gefühl war, das er für Tenten empfand. So langsam dämmerte ihm, dass es eines war, das ihm große Probleme bereiten konnte. Wenn er darüber nachdachte, jetzt gehen zu müssen, dann wollte er nicht. Er wollte unbedingt bei Tenten bleiben, ihr nahe sein, sich um sie … kümmern? Wäre es nicht zu auffällig, würde Neji sich jetzt die Hand auf die Stirn klatschen. Was denke ich denn da für einen Müll?! „Außerdem habe ich keine Dates …“, stellte Neji verlegen, aber auch schweren Herzens klar und mied ihren Blick. Er durfte ihr schließlich keine Hoffnungen machen, er wollte nur etwas wissen … was auch immer das genau war. Tenten musterte ihn eingehend, aber lächelnd. Offenbar war sie nicht so leicht abzuschrecken. „Bist du gerne unnahbar?“ Neji sah wieder in den Himmel. Acht Krähen flogen über ihnen hinweg und krächzten laut. „Warum eine Beziehung anfangen, die ich dann vielleicht nicht haben darf?“ Darüber hatte er nach Möglichkeit selten nachgedacht. Immer, wenn ihm ein Mädchen gefallen hatte, war er ihr aus dem Weg gegangen, bis er das Gefühl hatte, dass sein Interesse abgeebbt war. Warum hatte Neji es dieses Mal nicht genauso gemacht? Er hätte es doch schon gestern erkennen müssen! Es hätte ihm so viel erspart! Am Leben zu sein war einfach eine Farce! „Sieht Hinata-san das genauso?“, fragte Tenten zweifelnd. Neji merkte, wie Wut in ihm hochkochte. Seine Cousine machte sich vermutlich nicht mal im Ansatz so viele Gedanken wie er und lebte einfach fröhlich in den Tag hinein. „Hinata-sama lebt in einer Traumwelt. Irgendwann muss sie aufwachen“, knurrte Neji genervt. „Ich hab ihr nur eine Galgenfrist gegeben, als ich sie hergebracht habe – das ist alles.“ „Und dir.“ Tenten sah Neji traurig an, sie war enttäuscht, das konnte er sehen – und es tat ihm leid. Sehr sogar. Er hatte das unsinnige Verlangen, sie in den Arm zu nehmen und seine Worte zurückzunehmen, aber so funktionierte die Welt einfach nicht. So hatte Nejis Welt noch nie funktioniert – warum sollte es dieses Mal anders sein? Er erinnerte sich, wie vor ein paar Tagen mit seinem kleinen Zeh gegen eine Kommode gestoßen war. Neji stellte überrascht fest, dass das hier gerade sehr viel mehr weh tat. „Ich hab doch gesagt, dass ich nicht frei bin“, murmelte er, eine klägliche Erklärung für seine widersprüchlichen Entscheidungen. Er wünschte sich, Tenten würde gehen um zu bleiben. Sie sah ihn wütend und traurig zugleich an. „Nein! Du hast gesagt, dass du dich nicht traust, frei zu sein. Wenn ich das richtig sehe, dann bist du allein, Neji-san. Und wenn ich das richtig verstehe, dann würdest du das gerne ändern. Warum gibst du dir nicht wenigstens eine Chance? Wieso gibst du dich und alle anderen um dich herum auf, bevor du es auch nur versucht hast?“ Neji rollte sich auf die Seite, um Tenten besser anzusehen. Offenbar verstand sie etwas Bedeutendes nicht, etwas, das Neji früh lernen musste. Es war etwas, worüber er nicht gerne redete, am liebsten nie, aber er hatte das untrügliche Gefühl, es Tenten schuldig zu sein. „Hast du jemals jemanden verloren, Tenten-chan?“ Sie sah ihn kurz überrascht an und dachte nach. Dann schüttelte sie den Kopf. Neji fuhr fort: „Ich habe meinen Vater verloren als ich vier war. Ich kenne das Gefühl von Verlust und das unterscheidet mich von einigen Menschen, zumindest von dir und von Hinata-sama, vielleicht auch von Kiba-kun. Ich kenne dieses Gefühl und ich will es nicht wieder fühlen müssen, weil es sich anfühlt, als würde ein Teil von einem mit fortgerissen werden. Als würde etwas in einem drinnen sterben, das man nie mehr zurückbekommt.“ Tenten sah ihn aufrichtig traurig an und legte ihre Hand auf seine Schulter. Neji unterband den Drang, nach ihrer Hand zu greifen und zu sagen, wie gut sich das gerade anfühlte. Es kribbelte heftig, ein kleines Feuerwerk auf seiner Schulter. „Ich kann das verstehen, Neji-san. Nicht nachfühlen, aber verstehen. Aber ich glaube … Ich glaube, dass es manchmal wert ist, diesen Schmerz zu riskieren, weil es nicht nur schrecklich ist, sondern auch unglaublich schön, das mit nichts zu vergleichen ist.“ Nejis Mund war zu einem schmalen Strich geworden. „Das glaubt Hinata-sama auch. Weil sie nicht weiß, wie sich das anfühlt.“ „Das heißt nicht, dass sie unrecht hat …“, sagte Tenten leise und drückte seine Schulter sanft. „Neji-kun?“ Neji schreckte hoch, Tenten zog überrascht ihre Hand zurück. Die Zeit, die er mit Tenten verbrachte, fühlte sich immer an als würde er die Luft anhalten und ins Meer abtauchen; in eine Welt, die er noch nie zuvor gesehen hat und ihn die Zeit vergessen ließ, weil es so unglaublich viel zu sehen und entdecken gab. Aber jetzt hatte ihn jemand am Kragen gepackt und an die Oberfläche gezerrt. Hustend und prustend stand Neji mental da, seine Welt hatte ihn wieder fest im Griff und erinnerte ihn daran, wer er war und warum. Er rappelte sich auf und drehte sich um. Die Haushälterin Natsu stand hinter ihm und sah ihn fragend an. Dann deutete sie auf Hinata und Kiba, die dicht beieinander saßen. „Ist das dieser Kiba? Hat Hiashi-sama das nicht verboten?“ Neji hatte das Gefühl, als ob ihm heiß und kalt gleichermaßen werden würde. Ein Zittern zog sich durch seine Glieder, Tenten merkte es und berührte vorsichtig seine Hand. Reflexartig griff Neji nach ihr und hielt sie fest. Natsus Augen wurden schmal. „Neji-kun? Was ist hier eigentlich los?!“ Hinata sah am Boden zerstört aus. Neji hielt sich wie immer unter Kontrolle, fühlte sich aber kein bisschen anders. Er machte nie Fehler, zumindest war das der Standard, den er nicht nur an sich selbst stellte, sondern auch seine Familie. Er widersetzte sich niemals einer Anordnung und er erfüllte immer seine Pflicht. Etwas war anders als sonst, er wusste nur nicht was. Neji stand mit seiner Cousine, Kiba, Akamaru und Tenten unweit von ihrem Haus entfernt und sahen sich betreten an. „Du hast mir gar nicht gesagt, dass es dir verboten war“, meinte Kiba enttäuscht zu Hinata. In ihren grauen Augen schimmerten Tränen. „Ich wollte nichts kaputt machen …“, murmelte sie verlegen. „Es war meine Idee und ich übernehme die Verantwortung“, sagte Neji stoisch und wandte sich Tenten zu. „Danke, dass du heute mitgekommen bist, Tenten-chan.“ Es wurde Zeit, wieder er selbst zu werden. Alles andere war einfach zu riskant, Veränderung war riskant – Neji wusste das. „Ich hoffe, du denkst über meine Worte nach.“ Tenten griff nach Nejis Hand. Er schwieg und ließ es geschehen, drückte ihre sanft und wünschte, er müsste nicht loslassen. Wenn es heute das letzte Mal sein sollte, dass er ihr so nahe war, dann wollte er sich das nicht nehmen lassen. So inkonsequent hatte Neji sich nicht mehr verhalten, seit seine Lieblingsserie abgesetzt worden war und er sich einredete, damit mehr Zeit zum Trainieren zu haben – was für ein dummer Vergleich. Und er sollte das Genie seiner Familie sein? Was für eine Familie war das, die jemanden wie ihn als hochbegabt einstufte, wenn Neji sich selbst ziemlich minderbemittelt fand – und Tenten vermutlich bald auch. Kiba und Hinata verabschiedeten sich herzlich und traurig gleichermaßen und versprachen sich, sich wenigstens anzurufen. Dann gingen Neji und Hinata nach Hause.  Even though I met you only recently I find myself falling in love with you I don't know quite how to put this decently But what's the chance that you could love me too?   You you you by The 6th Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)