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Summer is a Curse

NejiTen | KibaHina
von

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Kapitel 2 – Too hot for the Devil


 

I tip toe on the dirt road

Too hot for the devil

I can't see what the futur holds

But I wanna know...
 

 

Hinata war aufgeregt. Sie war 16 und das war ihr erstes Date. Sie wusste nicht, was sie anziehen sollte und ihr älterer Cousin war keine große Hilfe. Neji musste sich keine Sorgen über zu reizvolle Kleidung machen – Hinata besaß keine, also schob er Hanabi zu ihrer großen Schwester ins Zimmer und murmelte irgendwas von „Such ihr was Hübsches raus, das nicht nach Beerdigung aussieht. Oder doch, such was aus, das nach Beerdigung aussieht!“ Und dann wartete er, geduldig. Bei Hinata brauchte alles Geduld, ob es nun Gespräche, Essen, Sport, Lernen oder einfach nur Atmen war. Alles brauchte seine Zeit. Nach 30 Minuten verlor er ein wenig seiner Geduld und schaute genervt auf die Uhr.

Schließlich kam Hinata aus ihrem Zimmer und Neji blickte desinteressiert auf. Sie hatte ein Kleid ausgesucht (oder Hanabi), das ihr bis über die Knie ging und schlicht dunkelgrün war. Um die Taille war ein dunkelblaues Band gebunden worden und in ihren Haaren hatte sich eine Spange in Form eines Schmetterlings verirrt.

Hinatas Wangen waren ganz rot und ihre Augen glänzten vor Aufregung und Freude.

„Wie sehe ich aus?“

Hanabi kam hinter Hinata hergetrottet und wollte an ihrem älteren Cousin vorbei, als der sie zurückhielt und nuschelte: „Ich sagte doch, such was aus das nach Beerdigung aussieht!“

Hanabi verzog genervt das Gesicht. „Kannst du nicht wen anders nerven?!“

Neji funkelte sie zähneknirschend an und biss sich auf die Zunge. Nein, er durfte ihr keinen Klaps geben – das gab nur Ärger mit Hiashi.

„Nii-san?“

Er ließ Hanabi los, die sofort in ihr Zimmer flitzte und wandte sich wieder Hinata zu. „Ja, ganz hübsch, passt schon. Bist du so weit, können wir dann los? Wir haben nicht mehr viel Zeit …“

Hinata nickte nur, dann sah sie Neji eine Weile nachdenklich an.

„Was ist?“, fragte er und zog eine Augenbraue hoch.

Hinata wirkte verlegen. „Deine Kleidung ist auch sehr hübsch …“ Und damit wollte sie sagen, dass er unpassend angezogen war. Ihm egal.

„Ist dein Date, nicht meins. Also los jetzt!“

 

Neji vermisste den Wassereimer mit den Eiswürfeln, den er sich mit Hanabi geteilt hatte. Sie war so platt, dass ihr die Energie gefehlt hatte sich mit ihm zu streiten und Neji musste sich eingestehen, dass es ihm nicht anders ergangen war. So saßen sie dann einträchtig da, machten dies und das nebenbei und kühlten ihre Füße. Wie gesagt, Neji vermisste den Eimer – denn obwohl es langsam Abend wurde, knallte die Sonne noch immer schmerzhaft vom Himmel und die Luft war unerträglich schwül.

Hinata und Neji liefen Richtung Innenstadt. Sie mussten mit dem Bus reinfahren und leider hatte auch dieser keine Klimaanlage. Nejis Hoffnungsschimmer war die Bar Yokata no Ryuu. Vielleicht war es wenigstens dort kühl. Die Strecke war kurz, alle Passagiere saßen wie Zombies in ihren Sitzen und starrten wahlweise geistig abwesend aus dem Fenster oder auf ihr Smartphone – Neji entschied sich für das Fenster, Hinata tippte wie verrückt auf ihrem Smartphone herum. Sie hatte Kiba ihre Nummer gegeben.

„Ihr redet doch dann eh bald, wozu müsst ihr miteinander schreiben?!“, fragte Neji müde.

Hinata antwortete nicht, sie hatte ihn gar nicht gehört.

 

„Hinata-chan! Hinata-chan!“

Die Frage, wie Neji Kiba erkennen würde hatte sich schon in dem Moment erübrigt, als sie die Bar betreten hatten. Ein junger Mann mit kurzen, braunen und wuscheligen Haaren war aufgesprungen und winkte Hinata begeistert zu.

Das war ja leicht

Neben dem Jungen war ein Hund, fast so groß wie ein Kalb. Neji schluckte, dann flüsterte er Hinata angespannt zu: „Du hast nicht gesagt, dass Akamaru ein halbes Pferd ist!“

Hinata sah ihn verdutzt an. „Was hast du denn, Nii-san? Akamaru ist total lieb, glaub mir!“

Neji verzog das Gesicht. „Du kennst diesen Hund doch erst seit zwei Stunden, woher willst du das wissen?!“

„Das ist aber nicht sehr nett, meinen Kumpel Kiba-chan einen Hund zu nennen!“

Neji zuckte heftig zusammen und blickte über die Schulter. Direkt hinter ihm stand eine junge Frau mit stechend braunen Augen. Ihre Haare waren zu zwei Knoten auf ihrem Kopf gebunden, sie trug ein rosafarbenes Oberteil und grüne, enganliegende Hosen. Ihre Hände hatte sie in die Hüften gestemmt. Irgendwie erinnerte diese Frau Neji an seine Tante Hisoka, wenn er in ihren Augen Mist gebaut hatte.

Neji langte sich verlegen in den Nacken. „Nein, nein … Ich meinte nicht Kiba-kun, ich meinte Akamaru …“

Die Augen der Frau wurden schmal, aber dann richtete sie ihren Blick auf Hinata und ihr Gesicht hellte sich schlagartig auf.

„Du musst Hinata-san sein! Kiba-chan hat von dir erzählt!“

Hinata nickte verlegen und blickte wieder zu Boden.

Plötzlich wurden die drei ein Stück vorwärts geschoben, als ein Mann mit grauen, wirren Haaren an ihnen vorbei drängelte. Sein Gesicht war mit einem schwarzen Schal verdeckt und eine Mütze über sein linkes Auge gezogen.

„Darf ich mal?! Ihr blockiert den Eingang!“

Entschuldigend bewegten die drei sich weiter in die Bar hinein. Sie war sehr dunkel gehalten. Die Lampen über den Tischen waren gedimmt, Kerzen standen überall herum, es war schummerig und in den Schatten der Sitzecken sah es verboten aus. Das hellste Licht war über der Bar selbst, an der man sitzen konnte. Die Wände waren in ein gräuliches Dunkelgrün gehalten, hier und dort hingen Bilder von Drachen. Mehrere Barkeeper und Kellner huschten umher, aus der Küche hinter der Bar drang leise Musik und das Geschrei eines unzufriedenen Kochs. Es roch nach Alkohol, verschütteten Softdrinks und Frühlingsrollen, aber … es gab eine Klimaanlage! Neji war halbwegs zufrieden.

„Hinata-chan, ich freu mich so, dass du gekommen bist!“, rief Kiba, der zu den dreien herübergekommen war, in seiner Hand ein Glas mit Wasser. Zumindest wollte Neji, dass es sich um Wasser handelte.

Kibas Blick fiel auf Neji. „Wer ist der Typ da?!“

Die Augen des Hyūga wurden schmal und seine Kiefer spannten sich an. „Der Typ da ist Hyūga Neji!“, knurrte er und dachte darüber nach, die Knöchel knacken zu lassen.

Hinata wies auf ihren Cousin. „Das ist Nii-san.“

Kibas Augen wurden groß. „Nii-san, dein … großer Bruder?!“

„Na ja, nicht so ganz … Nii-san ist eigentlich mein älterer Cousin …“, erklärte Hinata schüchtern.

Neji erdolchte Kiba derweil mit seinen Blicken. Was für ein unverschämter, verlauster, Köter knuddelnder Versager wollte da eigentlich mit seiner Cousine ausgehen?! Es sah ganz so aus, als müsste Neji das verhindern!

„Ich bin Tenten!“

Erneut zuckte er zusammen. Stimmt ja, da war ja noch diese andere Frau, diese Freundin von Kiba, oder so ähnlich.

Kiba stellte Tenten Hinata und Neji vor. „Ja, Ten-chan ist eine alte Freundin von mir! Sie hat hier heute Schicht als Kellnerin, ist aber voll der Zufall!“

Und du bist voll der Depp, dachte Neji zerknirscht.

Tenten verabschiedete sich und verschwand in den hinteren Bereich der Bar, Kiba führte die beiden Hyūgas zu seinem Tisch, neben ihnen sprang Akamaru begeistert umher und rempelte ganze Tische aus dem Weg, während Kiba „schwadronierte“, wie Neji es insgeheim nannte.

„Neji-kun –“

„-san. Neji-san. Das -kun muss man sich verdienen“, korrigierte Neji Hinatas Date eisig.

Kibas Mundwinkel zuckten vielsagend. „Okay … Neji-san, du bist also Hinata-chans älterer Cousin, richtig?“

„Das hast du gut erkannt.“ Es kostete ihm viel Willenskraft, kein sarkastisches „ich bin beeindruckt“ hinzuzufügen.

Hinata sah Neji mit großen Augen an, er konnte ihre Bitte förmlich vom Gesicht ablesen, die da lautete, Kiba nicht das Leben schwer zu machen. Bis jetzt war es nur so, dass dieser Inuzuka ihm keinen Grund gegeben hatte, der ein Date mit seiner Cousine rechtfertigte. Es war ja schon ein Akt gewesen, dieses Date überhaupt zu bewerkstelligen …

 

Hinata möchte was?!“, fragte Hiashi Hyūga seinen Neffen verdutzt.

Neji unterdrückte ein Seufzen und gab sich weiterhin professionell. „Hinata-sama hat ein Date. Sie möchte von sich aus, dass ich mitgehe und ein Auge darauf habe.“

Ein Date mit wem?! Wer ist das überhaupt? Was machen seine Eltern?!“

Ob es ein Trost für Neji war, dass Hinatas Vater genauso entsetzt war wie er selbst? Jaein, es war eine Genugtuung, das schon, aber kein wirklicher Trost. Schließlich war das Grundproblem immer noch, dass Neji dorthin musste und seine Zeit in einer Bar verschwendete, nicht Hiashi.

Inuzuka Kiba.“

Noch nie von dem gehört!“, donnerte Hiashi. Es war nunmal so, dass Hinatas erstes Date mit jemanden stattzufinden hatte, der Teil einer Familie war, die gesellschaftlich irgendeinen Status vorweisen konnte. Neji nahm stark an, dass Hundezucht in Hiashis Augen nicht so unbedingt dazu zählte.

Neji wappnete sich für den besten Teil, blöd nur, dass er der Überbringer dieser Botschaft sein musste – außerdem durfte er jetzt bloß nicht grinsen. „Sie betreiben eine Hundezucht, soweit Hinata-sama das verstanden hat. Kiba wird in die Fußstapfen seiner Familie treten.“

Hiashi hatte ein Glas Sake in der Hand. Neji empfahl ihm in Gedanken eine ganze Flasche. Langsam setzte sich das Oberhaupt der Hyūga-Familie, die Hand am Kopf und die Augen glasig.

Googel diesen Inuzuka Kiba … Und Inuzuka-Hundezucht …“

Mit Verlaub, Hiashi-sama, das habe ich bereits getan.“

Hiashi sah auf und nickte anerkennend. „Gut, was hast du herausgefunden?“

Sie züchten die besten Irish Wolfhounds dieses Landes.“

Hiashi nahm einen Schluck Sake – Neji beneidete ihn. „Irish Wolfhounds also … Ich bin unschlüssig … Hinata wird einmal unsere Firma übernehmen …“

Das wiederum bezweifelte Neji. Hinata? Eine Firma leiten? Seit 16 Jahren hielt er das für einen schlechten Witz ohne Pointe und mit jedem Jahr wurde er schlechter. Hinata hatte nicht das Zeug dazu. Aber das war eine andere Geschichte. Jetzt ging es um ein Date mit einem Hundezüchter. Hiashi hatte schon schwierigere Entscheidungen treffen müssen, trotzdem war es für Neji ein Fest, ihm dabei zu zusehen. Er konnte das Für und Wider in Hiashis Gesicht ablesen, ein schöner Streit.

Nun ja … Hinata ist immer etwas, wie soll ich sagen, ungeschickt, oder?“

Nejis Mundwinkel zuckten. „So könnte man es ausdrücken.“

Dann wäre so ein Test-Date mit diesem Jungen gar nicht verkehrt, als Übung.“

Verflucht!

Und wenn sie ihn zu sehr mag …?“, gab Neji leise zu bedenken.

Hiashi winkte genervt ab. „Das wird sie schon nicht, so dumm kann sie nicht sein!“

Ob Neji die Augenbrauen heben sollte? Lieber nicht …

Hiashi nickte schließlich, er hatte sich entschieden. „Hinata soll dieses Date haben. Dann hat sie auch nicht das Gefühl, dass ich ihr ständig alles verbiete. Du, Neji, wirst mitgehen und dich darum kümmern, dass nichts aus dem Ruder läuft.“

Ja, Hiashi-sama.“

Nach diesem Date würde Neji mit Hinata viel trainieren. Sehr viel. So viel, dass sie so schnell keine Dates mehr haben wollte!

 

Kiba knallte sein Glas auf den Tisch und wischte sich mit seinem Hemdsärmel über den Mund. „Soll ich euch beiden was bestellen? Was wollt ihr haben?“

Neji kehrte aus seinen Gedanken zurück in die Bar und betrachtete Kiba, während er darüber nachdachte, was er trinken wollte.

Kiba schien ein Draufgänger zu sein, so breitbeinig und gönnerhaft wie er da auf seinem Stuhl lümmelte. Hinata war offensichtlich von dieser Haltung angetan. Nun, jeder mit viel Selbstbewusstsein schien die Bewunderung Nejis jüngerer Cousine einzuheimsen. Hinata entschied sich für eine Limo mit Traubengeschmack, weil Neji mal wieder an Fantasielosigkeit litt, nahm er einfach dieselbe Limo mit Honigmelone. Kiba stand auf, streckte sich und schlenderte zur Bar, als Tenten gerade auf ihn zukam.

„Ten-chan! Du kommst wie gerufen!“

Sie grinste ihn breit an. Tenten trug nun dieselbe Kleidung wie alle Kellner dieser Bar: weiße Bluse, weiße Schürze, schwarze Hose, die nur bis zu den Knien reichte. Langärmelig. Es war einigermaßen kühl, aber in langärmeliger Kleidung sich hier zu bewegen musste den Deoverbrauch in die Höhe treiben. Sie tat Neji tatsächlich etwas leid. Akamaru kam um den Tisch getrottet und legte seinen Kopf in Nejis Schoß und sabberte glücklich – nun tat Neji sich selbst auch ein wenig leid.

Kiba kehrte zurück an den Tisch und begann Hinata und Neji alles Mögliche zu erzählen. Hauptsächlich von den Hunden, die ihre Zucht so hervorbrachte, was es für Stammbäume gab, welche genetischen Erkrankungen das Leben aller Züchter schwerer machte, welche Hunde Kiba nicht so recht als Hunde ansehen wollte (Chihuahua), warum Futter mit rohem Fleisch so toll war … Hinata war ganz gefesselt von Kibas Vortrag. Neji lehnte sich zurück und kämpfte darum, dass ihm nicht die Augen zufielen, Akamaru ging es so ähnlich und machte Anstalten an Ort und Stelle einzuschlafen – es war so toll. Dann erzählte Hinata von sich. Gut, hier fielen Neji die Augen nun doch ein paar Mal zu.

„Neji-san, richtig?“

Er blinzelte träge, rieb sich das Gesicht und schaute müde auf. Tenten stand neben ihm, ein Tablett in der Hand und stellte die Limo mit Traubengeschmack vor ihm ab. „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Heute ist der Laden voll, es ist eben Wochenende.“

Neji nickte nur schlaftrunken. „Macht nichts …“

„Sieht aus, als fändest du das hier nicht so interessant wie Hinata-san“, stellte Tente nüchtern fest und reichte Hinata die Limo mit Honigmelone.

Neji starrte seine Limodose an und versuchte sich zu erinnern, was er eigentlich bestellt hatte. Unwichtige Dinge merkte er sich einfach nicht, dazu war sein Gehirn zu sehr mit Schulstoff und Kampftechniken zugeballert. Und Hiashis Plänen für seine Zukunft.

„Na ja, ich bin der Aufpasser, wenn man so will“, erklärte er und öffnete seine Dose. Die Dose zischte bedrohlich und ehe Neji sich versah, schoss die Limonade in hohem Bogen heraus, Akamaru bellte erschrocken. Als Regen mit Traubengeschmack kam die Limo wieder herunter und besprenkelte jeden, der sich in der Nähe des Tisches aufhielt – auch den kauzigen Mann mit dem Schal und der Mütze. Nachdem er den Vieren mitgeteilt hatte, wie wenig er sie mochte, rauschte er Richtung Männertoilette davon.

Tenten stand entsetzt da, langsam drückte sie ihre freie Hand gegen den Mund. „Oh …! Das tut mir so leid!“

Neji sah an sich herunter. Er war ja ohnehin nicht schick gekleidet, mit seinem beigefarbenen Shirt und der violetten, kurzen Hose, aber jetzt war er dunkelrot gesprenkelt. Ein wenig sah er so aus, als hätte er jemanden totgeschlagen – mal wieder. Immerhin sahen Hinata und Kiba genauso bescheuert aus. Akamaru putzte sich begeistert.

„Verdammt, Ten-chan! Weißt du, wie ich jetzt aussehe?!“, fluchte Kiba und stand auf.

„Besser als vorher“, antwortete Tenten trocken und schnalzte mit der Zunge. Kiba verzog grimmig das Gesicht, Neji verdrückte sich ein gehässiges Grinsen.

Er wandte sich lieber seiner Cousine zu. „Du solltest ins Bad gehen, so darf dich keiner sehen. Vielleicht lässt es sich rauswaschen … Ach ja, ich hab übrigens Honigmelone, nicht Traube. Da.“ Neji drückte Hinata die halbleere Dose in die Hand und grapschte nach der Honigmelonenlimo.

Kiba schnaubte. „Bist ja ein echter Gentleman!“

Neji stand nun ebenfalls auf, er musste sich die Sauerei von den Klamotten waschen, zumindest so gut es eben ging, bevor Kibas Hund auf den Trichter kam, ihm ebenfalls eine Wäsche zu verpassen. „Ein Gentleman mit der „Gentle Fist“, wenn du verstehst.“

Kiba sah ihn verächtlich an, dann sagte er zu Hinata: „Hinata-chan, ich kauf dir eine neue Limo!“

„Oh, das musst du nicht, es ist wirklich okay! Ich hab gar nicht so großen Durst …“

Anschließend ging es darum, dass Kiba ihr unbedingt Limo kaufen wollte und Hinata unbedingt keine wollte. Neji verdrehte hinter ihren Rücken die Augen, er wollte unbedingt hier weg. Ohne sich weiter um die beiden zu scheren, marschierte er Richtung Waschräume davon, Akamaru folgte ihm fröhlich. Neji gab zu, dass er gerne mit dem Hund tauschen würde, nur heute.

 

Tenten wuselte um die drei herum, mit einem Lappen und einem Geschirrtuch, redete ständig davon, wie leid ihr dieser Fauxpas tat und dass Kiba die nächste Limodose nicht bezahlen müsse. Neji betrachtete misstrauisch Honigmelone, Kiba tat es ihm gleich, keiner hatte große Lust, diese Dose zu öffnen.

„Frühlingsrollen, irgendwer?!“ Eine blonde Kellnerin stürzte an ihren Tisch und blickte sie hektisch an.

Tenten blickte auf. „Ino-chan, nicht so hastig …“

Kiba hob die Hand. „Frühlingsrollen sind für mich.“

Der Teller wurde vor ihm hingeknallt und schon war Ino verschwunden.

Kiba schnupperte zufrieden an seinem Essen, Neji fand, dass er zu viele Gemeinsamkeiten mit seinem Hund aufwies, der ebenfalls daran roch. „Ino-chan wieder dabei, einen Rekord zu brechen?“, fragte Kiba und gab seinem Hund eine Rolle ab.

Tenten grummelte unzufrieden. „Manches lernt sie einfach nie … Ich muss unbedingt los, ich bediene zu wenig Gäste!“

Was hab ich nochmal zu Essen bestellt?, ging es Neji durch den Kopf.

„Shio Ramen, irgendwer?!“

 

„Nii-san? Nii-san!“

Neji öffnete erst ein Auge, dann das andere. War er eingeschlafen? Konnte er das auf Inemuri schieben? Hatte er irgendwas Wichtiges verpasst? Wie hatte der Shio Ramen überhaupt geschmeckt? An manchen Tagen zog das Leben schon sehr schnell an ihm vorbei.

Hinata hatte ihn wachgerüttelt und sah ihn wütend an. Wow, sie war tatsächlich wütend, dann war es schlimm. Vermutlich konnte Neji es nicht auf Inemuri schieben.

„Bin wach, bin wach …“, murmelte er. Er hob seinen Kopf und sah sich um. Kiba sah ihn genauso abfällig an wie sonst, Hinata war eben ein bisschen wütend und … Tenten hockte hier herum. Warum denn das?!

Sie lächelte ihn verschmitzt zu, Neji hatte das Gefühl rot zu werden. Hatte er geschnarcht? Das kam durchaus vor.

„Ich habe schon Schichtende, ich bin nur für zwei Stunden für jemanden eingesprungen. Und da hab ich mir gedacht, ich leiste dir ein bisschen Gesellschaftlich, Neji-san“, erklärte Tenten und zwinkerte ihm zu. „Außerdem betrachtet mein Chef das als Kundenbindung, gut nicht?“

Neji war sich sicher, dass er noch mehr errötete. Furchtbarer Tag! „Ah, sehr nett, aber … ist schon okay, wenn du was Anderes machen möchtest … Mir ist nicht langweilig.“

„Nein, wie auch! Du pennst ja die ganze Zeit!“

„Kiba-chan!“, zischte Tenten und funkelte ihren Sandkastenfreund böse an. Kiba öffnete den Mund, schwieg dann aber lieber und plapperte wieder mit Hinata, um so tun zu können, als wäre das gar nicht passiert.

„Kiba-chan ist manchmal etwas ungehalten. Er ist so voller Energie, das war er schon immer. Aber er ist eine gute Seele, wenn Hinata-san ihm am Herzen liegt, dann wird er das auch zeigen.“

„Ihr seid befreundet, Kiba-kun und du?“ Neji wusste nicht so recht, was er zu Tenten sagen sollte. Er kannte sie nicht, sie war eine Kellnerin. Auf ihrer Schürze waren die Überreste von Traubenlimo zu sehen, ihr Gesicht fand Neji sogar ganz hübsch – Akamaru Tentens Schürze. Mit beiden Händen musste sie das Tier davon abhalten daran zu schlecken.

„Ja, Kiba-chan und ich kennen uns schon sehr lange, seit wir … fünf sind, oder so. Und du? Begleitest deine Cousine zu einem Date? Wie kam es dazu?“, fragte Tenten verwundert.

Neji wusste, was sie eigentlich sagen wollte. Eigentlich wollte sie sagen, warum eine 16-jährige nicht alleine zu einer Verabredung erscheint, sondern ihren 17-jährigen Cousin mitschleift, der dann anschließend alle mit Softdrinks überschüttet und mit Schlafattacken kämpft.

„Tja, was genau sagt dir Hyūga denn?“

Tenten runzelte kurz die Stirn. „Doch nicht diese eine Familie mit diesen vielen Firmen, oder?“

Neji grinste schief. „Diese eine Familie mit den vielen Firmen, genau. Kann man so stehen lassen.“

Tenten schaute ihn mit großen Augen an und als die Erkenntnis endlich zu ihr durchgedrungen war, blickte sie nochmal entsetzt auf ihre Schürze, nach der Akamaru seine Zunge austreckte. Offenbar durchlebte sie noch einmal das Limo-Desaster.

„Oh …“

Neji lehnte sich zurück und unterdrückte ein Gähnen. Diese Bar war trotz Klimaanlage sehr stickig, es gab einfach zu wenig Fenster – nämlich gar keine.

„Oh, ich verstehe und du … passt auf Hinata-san auf, weil …“

Ja, warum eigentlich? Weil Kiba sie entführen könnte? Weil Hinata Anstalten macht, mit nicht vorhandenem Familienschmuck durchzubrennen?

„In erster Linie wollte sie das selbst gerne so. Hinata-sama geht nicht so viel vor die Tür, unser Tag ist immer sehr gut durchgeplant. Sicher ist sicher.“

Tenten nickte und schwieg eine Weile. Neji dachte, er würde wieder müde werden, aber seine neue Gesprächspartnerin sah trotz Limo interessant aus. Der kauzige Mann mit dem Schal saß wieder an seinem Tisch und sprach mit einem anderen kauzigen Kerl mit langen weißen Haaren. Der Schal-Typ hatte ein Buch in der Hand, scheinbar war es diskussionswürdig.

Tenten rutschte auf ihrem Stuhl herum. „Wenn Hinata-san die Erbin ist … ist sie doch oder?“

„Ist sie.“ In Gedanken fügte Neji „auf dem Papier“ hinzu.

„Was wirst du dann mal werden?“, fragte sie und Neji hatte den Eindruck, dass Tenten ehrlich an einer Antwort interessiert war. Aber war er auch ehrlich daran interessiert, ihr eine zu geben? Irgendeinen verantwortungsvollen Posten soll er auf jeden Fall einmal einnehmen, aber es würde Neji auch nicht wundern, wenn Hiashi ihn am Ende zu einem Assassinen degradierte, der unliebsame Mitarbeiter in Flüssen verschwinden ließ. Gut, das war jetzt etwas übertrieben, aber Hiashi hatte durchaus besondere Einfälle.

„Ich werde in der Hyūga-Firma arbeiten“, sagte er schließlich, das war unverfänglich und auch nicht gelogen.

Tenten nickte und nippte an ihrem Glas Wasser, das sie sich mitgebracht hatte. Das erinnerte Neji daran, dass er seine Honigmelone noch gar nicht angerührt hatte. Er nahm einen Schluck aus der Dose und verzog das Gesicht.

„Nicht gut?“, fragte Tenten und grinste.

Neji schüttelte sich. „Ich hab Sportsocken mit Zuckerüberzug noch nie probiert, aber jetzt so eine ungefähre Ahnung, wie das schmecken könnte …“

„Auch um diese Erfahrung muss man reicher werden“, meinte Tenten scherzhaft, wurde dann aber wieder Ernst. „Willst du das gerne, in der Firma deiner Familie arbeiten? Ich meine, was möchtest du?

Neji sah Tenten überrascht an. Sie sah ihm fest und neugierig zugleich ins Gesicht. Er wusste nicht so recht, worauf sie hinauswollte und murmelte: „Nach Hause …“

Tenten kicherte leise. „Nicht das, was du jetzt willst. Ich meine, was du später willst. Das klingt so, als wäre es vorbestimmt, was du einmal wirst.“

Neji zuckte mit den Schultern. „So ist es ja auch. Es steht fest, was ich studiere und es steht fest, welche Arbeit ich später einmal ungefähr mache. Es steht sogar fest, wen ich heiraten soll.“

Tenten schaute verdutzt. „Wieso denn das?“

„Dann bleibt alles in der Familie, macht alles viel einfacher. Die Frau meines Onkels ist seine Cousine 2. Grades.“

Ob Neji sich an diesen verwirrten, teils entsetzten Gesichtsausdruck je gewöhnen würde, den Leute immer zur Schau trugen, wenn er ihnen erzählte, wie das Familiengeschäft nunmal ablief? Wohl eher nicht, aber zumindest war es belustigend, weshalb er sich ein Grinsen erst gar nicht verkniff.

„Du verarschst mich!“, platzte es aus Tenten heraus, ehe sie sich die Hand auf den Mund schlug.

Es war klar, dass sie in der Regel nicht mit hochrangigen Personen zu tun hatte und wenn Neji sich den Schal-Typ von nebenan so besah, der jetzt lallend mit dem Buch herumwedelte, konnte er das auch verstehen.

„Tja, ich wünschte es wäre so, aber Hinata-sama kann dir bestätigen, dass das nicht mein Humor ist.“

„Und … du findest das gut?“, hakte Tenten stockend nach, während sie das Glas zwischen ihren Händen drehte.

Neji atmete tief ein. Der Geruch von verschütteten Alkohol drehte ihm allmählich den Magen um. Er tippte Hinata auf die Schulter und murmelte ihr zu, dass er mal eben nach draußen musste, frische Luft schnappen. Tenten stand ebenfalls auf und folgte ihm, Akamaru wollte gerne auch, aber Kiba hielt ihn zurück. Die erste Handlung von ihm, die Neji begrüßte.

 

Neji lehnte sich an eine Straßenlaterne, die Sonne war bereits untergegangen, es kühlte kaum herunter. Seufzend wischte er sich mit seiner Hand über die Stirn.

„Ich finde, man sollte über seine Zukunft selbst bestimmen dürfen“, sagte Tenten auf einmal und stellt ihr Glas auf dem Bordstein ab.

Hier draußen roch es zwar nicht nach Alkohol, aber dafür nach Zigarettenrauch – guter Tausch.

„Tja, na wenn du meinst …“, murmelte Neji und schwenkte lustlos seine Limodose hin und her.

Tenten neigte den Kopf und dachte nach. Neji musterte ihr Gesicht eingehender. Er stellte fest, dass es schön aussah, wenn ihr Blick in die Ferne ging und sich kleine Fältchen auf ihrer Stirn bildeten, wie sie sich mit dem Zeigefinger an die Oberlippe tippte und schließlich aufrichtete, um zu sagen was sie dachte.

„ … Selbstbestimmung. Das ist wichtig, meinst du nicht?“

Neji blinzelte. Was? Peinlich, er hatte null zugehört, er war irgendwie abgelenkt gewesen.

„Selbstbestimmung?“, fragte er dümmlich und hoffe, dass Tenten sein Aufmerksamkeitsdefizit nicht auffiel.

Sie nickte aber nur bekräftigend – Glück gehabt!

„Ja! Egal, wer oder was man ist, ich finde, man sollte das Recht haben, über sich selbst bestimmen zu können! Lange Zeit hat man mir gesagt, was ich werden könnte und was ich ganz bestimmt nie werde und ich hab das auch ziemlich lange geglaubt. Aber dann hab ich jemanden kennen gelernt –“

„Du hast einen Freund?“, unterbrach Neji ihren Redefluss. Jetzt würde er sich gerne die Hand auf den Mund schlagen – wie dämlich musste das denn klingen?!

„Äh … nein …“ Tenten hatte kurz den Faden verloren, kratzte sich an der Schläfe, dann nahm sie ihre Rede wieder auf, „so war das nicht gemeint … Ich hab ihn kennengelernt und er ist nur ein Freund von mir und Kiba-chan, er steht auf eine andere, die sich die Haare rosa färbt – total bescheuert, wenn du mich fragst!“

Da Neji damit rechnete, die Tochter seines Onkels 2.* Grades heiraten zu müssen, empfand er rosafarbenes Haar zwar als unpassend, aber nicht als das Schlimmste. Vielleicht war das Ganze aber auch kein passender Vergleich. Ärgerlich, dass er jetzt in Gedanken an diese arrangierte Ehe denken musste, wo er sie doch seit Jahren erfolgreich aus dem Großhirn verdrängte.

„Wie auch immer … Die meisten halten ihn für einen totalen Versager, aber er hat bereits bewiesen, dass man seine Zukunft selbst bestimmen kann, man muss nur den Mut dazu haben es auch zu machen!“

Neji mochte Tenten, irgendwie. Und er fand sie ganz ansehnlich, irgendwie. Aber nach dieser „bewegenden“ Rede über die eigene Selbstbestimmung würde er am liebsten in zynischer Manier eine Konfettikanone abfeuern und langsam klatschen. Tenten musste ihm am Gesicht ablesen, dass er das Gerede blöd fand.

„Ich weiß selbst, wie sich das anhört!“

„Warum sagst du es dann?“

Jetzt sah Tenten sauer aus. Hinata hatte wohl recht damit, dass Neji seine sozialen Kontakte mit einem Fleischerhammer zu pflegen wusste – daran sollte er arbeiten.

Verlegen hob er seine Hände. „Okay, pass auf … Das ist ja alles ganz nett, Schicksal selbst in die Hand nehmen, das Leben bestimmen, machen wonach einem gerade ist … Aber so einfach ist das nicht.“

„Ich weiß! Aber Naruto-kun hat mir bewiesen, dass es geht!“ beharrte Tenten weiterhin.

Neji verzog die Mundwinkel. „Naruto-san ist aber nicht in meine Familie geboren worden, wo schon vor der Schwangerschaft alles genauestens geplant wird.“

Tenten seufzte und stemmte ihre Hände in die Taille. „Nervt dich das nicht?!“

Neji zuckte ergeben mit den Schultern. „Es spielt keine Rolle, ob mich das nervt. Ich habe einen festen Platz, das ist einfach so.“

„Und du willst das nicht ändern, du machst einfach das, was deine Familie gerne hätte. Gut, sagen wir du tust das. Wenn du dann sehr alt bist, wirst du das vielleicht bereuen – hast du keine Angst davor?“

Wenn Neji Angst personifizieren müsste, dann wäre das sein Onkel Hiashi. Nejis leibliche Mutter hatte in das Familienunternehmen nichts eingebracht. Sein Vater hatte sie geheiratet, weil er das unbedingt wollte, obwohl sie eine Normalbürgerin ohne irgendwelche Reichtümer und Stammbaum war. Da Nejis Vater Hizashi Hiashis Zwillingsbruder war, wurde da ein Auge zugedrückt, doch Neji konnte nicht erwarten, dass ihm derselbe Gefallen getan wird und sollte er es sich erfolgreich mit seinem Onkel verscherzen, saß Neji erstmal mittellos auf der Straße. Dann war er vielleicht frei zu tun was er wollte, aber es fehlte ihm an den finanziellen Möglichkeiten. Ob er ein Stipendium erwirken konnte? Vielleicht. Wollte er es darauf ankommen lassen? Ganz sicher nicht.

Tenten sah Neji aufmerksam ins Gesicht, sie schien seinen Zwiespalt, den er gerade innerlich ausfocht zu beobachten, aber was sollte Neji ihr jetzt sagen? Die Wahrheit? Er kannte sie kaum, er musste ihr überhaupt nichts sagen! Aber aus irgendeinem Grund störte ihn der Gedanke, dass Tenten ihn für einen Arsch halten könnte. Das war ungewöhnlich, da ihm das sonst an besagtem Körperteil vorbeiging.

„Wenn ich mich dazu entscheide frei zu sein, verliere ich wahrscheinlich alles“, antwortete Neji schließlich und seufzte tief. Er musste zugeben, das ganze in Worte zu fassen fühlte sich gar nicht mal so schlecht an.

Tenten runzelte die Stirn. „Was heißt das, du verlierst alles?“

„Ich verliere meine Familie, ich verliere meinen finanziellen Mittel, ich verliere meinen Studienplatz und ich verliere meine Bestimmung. Wie du vielleicht siehst“, Neji verzog mit bitterer Miene sein Gesicht, „gibt es für mich sehr viel zu verlieren.“

Tenten schwieg daraufhin, ehe sie verständnisvoll nickte. „Und du meinst, dass es ganz sicher so kommt, wenn du dich anders entscheidest, als man es von dir erwartet?“

Neji sah auf die Limodose, er hatte Durst, aber das Zeug war ungenießbar. „Das Schöne ist, dass ich mir bis jetzt keine Gedanken darüber gemacht habe, was ich eigentlich will.“

„Aber warum denn nicht?!“ Tenten wirkte aufrichtig enttäuscht und Neji gestand sich ein, dass ihm ihr Interesse an seinem vorbestimmten Leben ganz gut gefiel.

Er raffte sich auf und machte sich bereit reinzugehen. Neji musste ohnehin checken, was Kiba mit seiner kleinen Cousine so trieb. „Weil es mich deprimiert hätte.“

 

Er kam in die Bar und suchte sofort nach Hinata und Kiba. Die beiden saßen noch immer am selben Tisch und unterhielten sich angeregt, gut. Akamaru entdeckte die beiden Neuankömmlinge und wedelte begeistert mit dem Schwanz. Neji steuerte die Bar an, er brauchte was zu trinken, das ihm nicht die Zunge aus dem Mund jagte. Direkt neben ihn setzte sich Tenten.

„Freiheit bedeutet also für dich also Verlust.“

Neji nickte. „Es bedeutet, dass du dann vielleicht einen Kellner-Kollegen mehr hast“, meinte er trocken und bestellte sich einen anderen Softdrink. Einen, den er kannte und nicht ätzend schmeckte.

Tenten kicherte plötzlich. „Vielleicht fände ich das gar nicht so schlecht?“

Neji sah sieh kurz verdutzt an, schließlich grinste er milde.

„Nii-san.“

Hinata war an die Bar getreten, dicht gefolgt von Kiba, der dümmlich grinste. Neji vermutete, dass er auf diese Weise persönliches Glück kundzutun gedachte.

„Wir müssen nach Hause, Nii-san. Otō-san wird sonst sauer.“

Neji stürzte die Limo in sich hinein (diese Dose zu exen war gar nicht so einfach) und stand auf. Kiba hätte Hinata wohl am liebsten geknuddelt, aber er hielt sich „tapfer“ zurück und betonte, wie sehr er sich auf ihr nächstes Treffen freuen würde.

Nächstes Treffen? Neji spitzte die Ohren, seiner Cousine war der fragende Gesichtsausdruck nicht entgangen.

„Kiba-kun und ich wollen uns morgen wieder treffen!“, erzählte Hinata begeistert.

Neji hatte das große Bedürfnis in den Tresen zu beißen, Akamaru hätte vielleicht mitgemacht.

Kiba sah ihn genervt an. „Du musst ja nicht mitkommen, großer, schlafender Aufpasser.“

Neji schob sich an Kiba heran und sah ihm eisig ins Gesicht. „Wenn ich so ein kleiner Fisch im Teich wäre wie du, dann –!“

„Nii-san. Vielleicht …“, unterbrach Hinata die beiden Streithähne, fing aber sofort zu stottern an, als sie sich ihr zuwandten, „vielleicht … kann ich mich mit Kiba-kun allein …“

„Nein, vergiss es. Hiashi-sama würde das sowieso nicht erlauben.“

Hinata ließ enttäuscht die Schultern hängen.

„Ich könnte mitgehen.“

Neji, Kiba und Hinata sahen überrascht zu Tenten hinüber.

Sie kratzte sich verlegen im Nacken. „Also, ich möchte mich ja nicht selbst einladen …“

„Aber niemals“, sagte Kiba kichernd.

„Was haltet ihr denn davon, Neji-san, Hinata-san?“

Hinata meinte sofort, dass das für sie in Ordnung ginge. Neji merkte, dass er sich tatsächlich freuen würde, aber zeigen wollte er das auf keinen Fall.

„Meinetwegen …“, murmelte er nur.

„Alles klar, dann bis morgen!“ Tenten sah zufrieden aus und zwinkerte Neji zu. Er tat so, als er hätte er es nicht bemerkt. Obwohl er sie direkt angesehen hatte. Kam bestimmt nicht seltsam rüber …

Sie machten für morgen Ort und Uhrzeit fest, anschließend verabschiedeten sie sich voneinander. Draußen tanzte Hinata durch die Nacht.

„Nii-san, kannst du dir vorstellen, wie glücklich ich gerade bin?“, jubelte sie ausgelassen.

Neji schwieg sich aus. Zu seiner größten Überraschung wusste er es tatsächlich.

 
 

It's like hearts don't bleed like mine

All we need is time
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
* Onkel 2. Grades ist der Cousine des Vaters oder der Mutter. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  moonlight_005
2020-04-12T20:33:04+00:00 12.04.2020 22:33
Was mir jetzt noch zu deinen Ausführungen zu den Höflichkeitsfloskeln auffiel: Bei den Eltern heißt es "haha" (Mutter) und "chichi" (Vater) und bei den Geschwistern war das auch anders. Kein Witz. Zumindest hat mir das meine Japanischlehrerin so erklärt. Ich war auch überrascht, weil ich es auch nur wie bei dir kannte ^^" Schau es dir am besten nochmal an :)

Tenten hast du bis jetzt gut getroffen. Sie ist auf jeden Fall jemand, der sich nicht unterbuttern lässt und ein gewisses Selbstbewusstsein an den Tag legt. Wobei ich zugebe, dass sie in gewisser Hinsicht nicht leicht zu schreiben ist - oder sehr einfach, weil es zu ihr kaum Infos gibt und deswegen sehr viel Interpretationsspielraum da ist.

Was ich sehr mochte, war dass Neji anfängt über sein Schicksal nachzugrübeln. War eine schöne Paralelle zum Manga :)

Alles Liebe,
moony
Von:  Charly89
2019-09-27T10:38:42+00:00 27.09.2019 12:38
Tada ich wieder ;)

Ich mag das Kapitel, finde auch das du Neji gut rübergebracht hast. Seine Gedanken nachzuvollziehen ist bestimmt nicht so einfach, aber gut gemacht. Bin sehr gespannt wie er mit sich Selber weiterhin klar kommt. Jemand mit seiner Einstellung und seinen Überzeugungen, wird sicher mit sich selbst Probleme bekommen.

Deine Sorge war ja Tenten; da kann ich dir leider nicht helfen XD habe mich nicht wirklich mit ihr beschäftigt, daher kann ich dir zu ihrer Umsetzung nicht viel Feedback geben. Den Rest (Kiba, Hinata) hast du gut getroffen.

Freu mich aufs nächste Kapitel :3
Antwort von:  Sas-_-
27.09.2019 12:45
Hi :3

Neji macht Spaß, aber es ist auch nicht so einfach ^^" Ich freu mich, dass es dir bis jetzt gefallen hat! Na ja, vielleicht findet sich jemand, der Tenten besser kennt XD Sie ist aber auch so ein Minor-Character >.> Und weil es AU ist, ist es eh anders. Wenigstens passen Kiba und Hinata :D
Danke für deinen Kommentar, hab ich mich sehr gefreut!
Von:  sama-chan
2019-09-27T07:10:40+00:00 27.09.2019 09:10
Ui wie süß! 😍
Da muss der miesepetrige Neji sich doch eingestehen, dass es ein interessanter Abend war. Nervenaufreibend - aber interessant. 😁
Ich frage mich, ob Neji nach dem Gespräch mit Tenten gut schlafen kann. Schließlich musste er über so Einiges nachdenken und kann jetzt sicherlich ein paar Sachen in Frage stellen.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel! 😁

Antwort von:  Sas-_-
27.09.2019 11:13
Hi :3

Du sprichst von meinem größten Problem XD Ich wusste nämlich einfach nicht, ob Neji plausibel rüberkommt, in Sachen beginnende Verliebtheit ô.o Also hab ich auf meinen eigenen Erfahrungswert zugegriffen >.> Der Hauch Self-Insert, den man so schreibt.
Dein Input freut mich sehr, denn das kommende Kap steht als Grundgerüst und die Anmerkungen von Lesern helfen mir, die Geschichte besser zu schreiben :3 Ich arbeite heute am kommenden Kap und hoffe, dass ich es fertig kriege :D
Vielen Dank für deine Review und und deinen Support!^^


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