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Der Waldläufer Nousagi

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen.. das nächste Update ist da ;-)
Mit dem wunsch von KritzelFuchsKurai nach dieser Szene, die aus einem wirklich wundervollen Lied stammt, habe ich dieses Kapitel geschrieben.. Ich hoffe es gefällt dir

viel spass beim lesen

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Schneesturm

Kapitel 20 Schneesturm
 


 

„Du?“, fragte die weibliche Stimme und ihre Augen erblickten die meinen. Sofort raste mein Herz und ich konnte nicht verstehen, was sie hier machte und das bei diesem Sturm. Ayaka sah zwischen uns herum und wurde immer zorniger. „Kennst du dieses Weib?“, grummelte sie angespannt und ich fing mich wieder aus meiner starre. „Äh, ja Ayaka. Das ist die Meisterin, bei der ich vor einigen Wochen etwas abholte“, erklärte ich und bemerkte das Zittern der jungen Frau. Wir Yokai hatten eine ganz andere Körperwärme und spürten die Kälte nicht so schnell. Trotzdem machte uns dieser Sturm auch etwas aus und so langsam nässten wir unter den tausenden Schneeflocken durch.
 

„Kommt rein Shijukara-sensei“, bat ich sie und ergriff ihre Hand. Diese war so eisig kalt, das es mich schockte. Ayaka japste nach Luft, als ich die junge Frau zu mir zog und einen Arm um sie legte. „Schnell rein, diese Kälte bringt euch den tot“, bat ich sie und bemerkte ihre roten Wangen. Sie musste komplett durchgefroren sein. Ayaka tappte uns wütend hinterher.
 

Ich wusste nicht so recht, wohin wir hingehen sollten, also brachte ich sie in die Küche. Dort brannte das Feuer noch warm und ich manövrierte sie direkt davor. Danach sah ich mich um und stellte den Teekessel auf das Feuer. „Was soll das werden Nousagi?“, brummte Ayaka und beäugte die dick eingepackte Person. Shijukara hatte wieder ihren dicken Hut und die dicke Kleidung am Leib. Sie ähnelte etwas einem Bären und man konnte ihre schöne Figur darunter, bei weitem nicht erahnen.
 

„Ich mache Tee“, erklärte ich und Ayaka schnaubte. „Das musst du nicht Nousagi“, sprach Shijukara und ich blickte zu ihr. Selbst ihre Lippen waren ganz blau. Sie brauchte Wärme. „Tee wird dich aufwärmen“, bat ich darum ihn zu machen und sie schüttelte den Kopf. „Ich brauche nur einige Minuten hier vor dem Feuer und dann gehe ich zu Taisho-sama“
 

„Was wollt ihr von ihm?“, fragte ich und sie wurde wieder kurz roter. Ich hoffte es kam nun von der Wärme. „Sein Auftrag ist fertig und ich wollte es ihm bringen, als Entschuldigung für die Wartezeit“, erläuterte sie und rieb sich wärmend die Hände, bevor sie sich dann abwendete und sich umsah. „Kannst du mir den Weg zeigen?“, fragte sie und ich nickte sofort. Ayaka knurrte kurz und ich sah sie fragend an, woraufhin sie sich abwendete und die Küche vor uns verlies.
 

„Ist sie deine liebste?“, fragte Shijukara auf dem Weg zum Taisho und mein Herz sträubte sich. „Nein, sie ist wie eine Schwester“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Shijukara nickte kurz und griff dann an ihren dicken Haori und den Hut. „Willst du die Sachen ablegen?“, sprach ich sie an und griff nach dem Stoff. Wieder rote Wangen, bemerkte ich als sie schweigend zustimmte. Ich nahm ihr den Stoff ab und trug sie weiter mit. Auf dem Weg kämen wir an meinem Gemach vorbei und da würde ich sie ablegen.
 

„Ich lege deine Kleidung in mein Gemach, dann kann ihnen nichts passieren", bemerkte ich als wir an meiner Tür vorbeikamen. Shijukara sah mich mit großen Augen an und folgte mir dann kurzerhand in mein Gemach. Es war recht groß, hatte ein Bett einen kleinen Tisch und einen Schrank für meine Kleidung. Zudem stand in einer Ecke ein Schrank indem ich meine Schnitz-werkzeuge aufbewahrte. Genau dort erblickte ich sie, als ich ihre Sachen über eine Kleiderstange hängte, damit sie etwas trocknen könnten.
 

„Hast du die hier gemacht?“, fragte die Meisterin und nahm eine kleine Figur in die Hand. Etwas stolz darauf, das sie mein Meisterstück begutachtete ging ich zu ihr und lächelte. „Ja das sind meine Werke“, protzte ich und bekam sofort einen Dämpfer. „Sie sind recht stümperhaft. Das arme Holz!"
 

Mein stolz verflog sofort und ich hätte mich Ohrfeigen können. Natürlich waren dies keine Meisterwerke, wenn eine Meisterin dabei war, sie zu begutachten. „Ich übe noch“, stotterte ich dann und ließ den Kopf leicht hängen. Eine Eiseskälte strich über meine Wange und als ich ihren Blick wieder auffing, lächelte sie dieses bezaubernde Lächeln, wie bei unserer Verabschiedung vor einigen Wochen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, welcher staubtrocken wurde. Ihre Hand war so eisig und doch brannte sie sich in meine Haut, als wäre sie aus Feuer. Plötzlich erstarrte sie kurz und zog die Hand schnell weg. Wie zum Schutz umklammerte ihre andere Hand diese und presste sie dicht an ihre Brust.
 

„Du solltest bei mir in die Lehre gehen“, bot sie nach einigen Minuten an und ging Richtung Tür. „Und nun bring mich bitte zu deinem Herrn.“
 

Nach nur wenigen Metern erreichten wir das Arbeitszimmer des Taishos. Ich klopfte an und einige Sekunden später, nahm ich seine ruhige Stimme wahr. Durch seinen Geruchssinn wusste er sowieso, wer vor seiner Tür stand und musste somit keine Bedenken haben.
 

Ich schob die Tür also auf und verneigte mich tief. „Taisho-sama, ich bringe euch Shijukara, die Meisterin. Sie hat die restliche Bestellung fertiggestellt und ist persönlich hergereist, um sie euch zu bringen“, kündigte ich das Anliegen meiner Begleitung an und stellte mich wieder auf. Zu meiner Überraschung verneigte sich Shijukara nicht und sah dem Taisho erhobenen Hauptes entgegen. Hatte sie denn keinen Anstand? Selbst ich, als Waisenkind wusste nun, wie man sich in Gegenwart unseres Herrn verhielt.
 

„Kommt herein“, bat mein Herr und Shijukara ging schnellen Schrittes auf ihn zu. „Habt dank, Taisho, das ihr mich empfangen habt. Hier ist das letzte Teil für das Schwert, welches ihr in Auftrag geben wollt“, begrüßte sie ihn in einem schnellen Satz und legte das Bündel aus ihren Armen auf den Tisch. Taisho sah kurz zum Bündel und dann zu der jungen Frau die zwischen uns stand. Ich war noch immer verdutzt darüber, das sie so einfach mit unserem Herrn sprach, doch seine Worte schreckten mich aus meiner Starrheit. „Habt dank Shijukara“, begann er. „Nousagi?“ sprach er dann mich an und auch seine Augen sahen zu mir. „Bitte lass Yukara ein Zimmer für unseren Gast richten“, befahl er ruhig und Shijukara ging dazwischen. „Aber nein! Das brauche ich nicht. Ich werde mich gleich wieder auf den Weg machen. Es war mir nur wichtig, das ich euch das Stück bringe, denn wegen mir musstet ihr länger darauf warten, wie ausgemacht.“
 

Taisho stand auf und nahm das Bündel, um es in das Regal hinter sich abzulegen. „Ich denke nicht, das ihr heute oder die nächsten Tage abreisen könnt. Der Wind ist stärker geworden und es wird noch lange so weiter schneien. Ihr solltet lieber hier im Palast bleiben“, erklärte er weiter und ich sah zum Fenster. Er hatte Recht. Das Glas klapperte unaufhörlich und draußen konnte man nichts, außer den kalten und eisigen Schnee erkennen. „Aber Taisho!“ bat Shijukara wieder und ich ergriff ihr Handgelenk. „Der Herr meint es nur gut. Bei dem Wetter holt ihr euch den tot“, versuchte ich sie umzustimmen. Allerdings wendeten sich ihre blauen Augen von mir ab. „Ich bleibe in keinem Schloss voller Yokai“, hörte ich sie murmeln und zog die Augenbrauen hoch. Natürlich sah man das nicht, doch sie schien trotzdem zu bemerken was ich dachte. Und auch Taisho bemerkte es. „Nousagi, du bleibst als Schutz in ihrer Nähe. Außerdem solltest du ihr alles zeigen. Weihe Yukara ebenfalls ein. Euch wird hier nicht geschehen Shijukara. Das kann ich euch versichern. Und sobald der Sturm aufgehört hat, geht ihr in euer Heim“, befahl Taisho endgültig. Sein Ton lies keine Gegenwehr mehr zu und auch wenn Shijukara sich verkrampfte, seit sie hörte, das ich bei ihr bleiben sollte, nickte sie bejahend und das Gespräch war beendet.
 


 

„Das kann er nicht einfach bestimmen“, brummte Shijukara hinter mir, als wir zu meinem Gemach gingen. Ich hatte ihre Hand nicht losgelassen, doch als sie stoppte, entließ ich sie reflexartig. „Er meint es nur gut“, hauchte ich. Die junge Frau schüttelte ihren Kopf und ihre Haare wackelten herum. „Ich kann hier einfach nicht bleiben“, sagte sie wieder und lief dann an mir vorbei, öffnete die Tür zu meinem Gemach und schnappte sich ihren Mantel. „Ich werde nun gehen“, entschied sie und legte sich alles um.
 

Schnell sprang ich zu ihr und ergriff ihre zierlichen Schultern. „Nein. Bleibt hier. Das ist zu gefährlich dort draußen. Allein die Kälte“, fing ich an auf sie einzureden, aber sie wollte nicht zuhören, wendete ihren Blick ab und versuchte meinem Griff zu entkommen. „Lass mich los Nousagi“, bat sie streng, doch ich dachte nicht daran. Mein Herr hatte mir klare Anweisungen gegeben und außerdem wollte ich nicht, dass ihr etwas zustieß. „Nein!“, knurrte ich hart zurück und sie erstarrte. „Ich werde nicht zulassen, das euch da draußen etwas passiert. Entweder ihr bleibt hier, oder“, keifte ich und sie verengte die Augen. „Oder was?“, fragte sie und funkelte mich an. „Ich werde mit euch gehen.“
 

Dieser Satz schien sie zu überraschen, denn sie gab den widerstand auf. „Warum Nousagi?“, war ihre einfache Frage und ich musste schlucken. Warum? Das wusste ich selbst nicht. Aber diese Frau brachte etwas in mir zum Kochen. Mein Herz schlug schneller, mein Hals wurde trocken und ich wollte sie nicht in diesen Sturm oder sonst einer Gefahr wissen. Meine Hände ließen von ihr ab und ich sah in ihre Augen. „Ich will einfach nicht das euch etwas geschieht“, hauchte ich und hielt die Luft an. Was redete ich da nur? Ich verhielt mich untypisch, zumindest fühlte es sich so an. Doch ich konnte ihre nächsten Worte nicht erfahren, denn ich hatte jemand gravierendes vergessen.
 

„NOUSAGI“, rief Yukara hinter mir und stand wütend in der Tür. „Da schicke ich dich um mir Stoffe zu holen, damit dieses verdammte Schloss nicht erfriert und du gabelst eine Menschenfrau auf, um dich mit ihr zu vergnügen?“, schrie sie herum und als ich mich umdrehte um sie anzusehen, entdeckte sie zuerst, das besagte Frau hinter mir stand. Sofort hielt sie die Luft an und sah zwischen uns hin und her. „Ayaka hat wirklich nicht gelogen“, stammelte sie und ich ging auf Yukara zu. Schnell verneigte ich mich vor ihr und senkte den Kopf. „Entschuldige bitte. Aber die junge Frau musste zum Taisho gebracht werden. Er bat mich darum dir Bescheid zu geben, das sie hier bleibt bis der Sturm vorüber ist“, erklärte ich meine Lage und ihre Wut verrauchte schnell. „Achso ist das“, murmelte sie und ging an mir vorbei. „Sei gegrüßt, mein Name ist Yukara und ich bin die Kammeroberin des Herrn. Bitte kommt mit mir und ich zeige euch ein Gemach, indem ihr euch ausruhen könnt“, stellte sie sich Shijukara vor und lächelte freundlich. Shijukara verzog kurz die Lippen, das sah ich, weil ich zu den beiden Damen sah. Außerdem schweifte mein Blick immerzu zu Shijukaras Gesicht. Was spielte in meinem Körper nur falsch?
 

„Geh ruhig mit ihr. Ich werde zu Sanae gehen und sie um etwas zu essen bitten“, schlug ich vor und Yukara bejahte das schnell. „Nun komm“, bat Yukara eindringlicher und nahm Shijukaras Arm. Lächelnd führte sie sie nach draußen und der verwirrte und Hilfesuchende Blick der jungen Frau traf mich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MissVegeta
2019-09-26T04:35:01+00:00 26.09.2019 06:35
Da war Ayaka wohl etwas grantig x) und schon direkt eifersüchtig.
Shiju scheint Dämonen nicht sehr zu mögen oder zu respektieren. Hmmm... da muss noch mehr vorgefallen sein.
Antwort von:  Dudisliebling
26.09.2019 19:08
Natürlich gibt es da ein bisschen feedback, obwohl ich nicht zu sehr ins detail gehen werden/gegangen bin.. außerdem ist Shiju niemand der sich untergraben lassen würde.. Nousagis gegenstück eben ;.)


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