Eclipse von Jayle (Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....) ================================================================================ 57. Kapitel - Grace & Liam -------------------------- [LEFT]Liam starrte geistesabwesend durch das große Fenster, auf dessen gepolsterter Fensterbank er saß. Seinen Armstumpf lehnte er gegen das Glas. Kurz richtete er seine Augen auf das Doppelbett, in welchem Grace schlief.[/LEFT] [LEFT]Der Angriff war nun einige Tage her und Grace kam relativ schnell wieder zu sich. Dennoch verdonnerte Marys Ehemann – Phil, sie zu Bettruhe. Er wollte vermeiden, dass sie innere Blutungen bekam und deswegen vorerst im Auge behalten. Dies wiederum bedeutete leider, dass sie auf dem Anwesen dieser Familie bleiben mussten. Etwas, das Liam zuwider war. Ganz zu schweigen davon, dass dieser Phil ihn viel zu freundlich behandelte, dafür, dass Mary Phil damals quasi mit ihm betrog. Phil wusste das, weil Mary es ihm wohl vor vielen Jahren beichtete. Vermutlich, als sie sich tatsächlich in ihren Mann verliebte.[/LEFT] [LEFT]Aber was wusste er schon? Es war ihm eigentlich auch völlig gleich.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Denkt Ihr, vom finster nach draußen sehen, wird Lady Grace´ Zustand besser?«[/LEFT] [LEFT]Liam sah aus dem Augenwinkel zu Phil, der gerade den Raum betrat. Seine platinblonden Haare hatte er sich zurecht gemacht und seine schwarz gerahmte, eckige Brille stach einem durch seine hellen Haare sofort ins Auge. Er lächelte selten, wirkte aber keinesfalls düster oder ernst. Im Gegenteil. Trotz der Tatsache, dass er wenig lächelte, wirkte er sanftmütig und freundlich. Eindeutig ein komischer Kerl.[/LEFT] [LEFT]»Was geht es Euch an?«, seufzte Liam schwer und wandte sich wieder dem Ausblick zu.[/LEFT] [LEFT]Phil betrachtete den Jüngeren kurz, ehe er sich gewissenhaft um Grace kümmerte. »Ihre Wunde heilt durch die Silberwaffe zwar langsam, aber sie wird wohl glücklicherweise keine Narbe hinterlassen.« Er hob seinen Kopf und sah zu dem Verband, der quer über Liams Gesicht prangerte. »Eure hingegen schon.«[/LEFT] [LEFT]Liam verengte seine Augen »Darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an. Dann sehe ich äußerlich zumindest so aus, wie innerlich.«[/LEFT] [LEFT]»Und Grace? Was denkt Ihr, wie sie sich fühlt? Habt Ihr nicht ihren Blick gesehen, als sie erfuhr, was passierte?«[/LEFT] [LEFT]»Sie wird es überwinden.«[/LEFT] [LEFT]»Mister Chadburn.«, begann Phil bedacht und deckte Grace wieder behutsam zu. Anschließend ging er ein paar Schritte in Liams Richtung »Mag sein, dass sie es überwinden wird, eine Narbe hinterlässt es dennoch. Auch, wenn sie vielleicht nicht sichtbar sein mag.«[/LEFT] [LEFT]»Seid Ihr jetzt mein Therapeut oder was? Euch geht all das nicht das geringste an.«, entgegnete Liam harsch, hielt aber inne, als er den beständigen Blick des Älteren auf sich spürte.[/LEFT] [LEFT]»Das mag sein, aber meine Frau hat mich darum gebeten, mich gut um Lady Grace zu kümmern. Also werde ich genau das auch tun. Ob Ihr das nun gutheißt oder nicht. Sie ist meine Patientin und ich werde ihr guten Gewissens helfen, soweit es mir möglich ist.« Phil schloss seine Augen »Guten Tag, Mister Chadburn.«, und ging.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Liam sah ihm nach und knurrte leise. Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? Als ob er nicht wüsste, dass seine eigene, bloße Existenz Grace schadete. Könnte er die Zeit zurück drehen, würde er es tun und verhindern, dass Isaac ihn ans Seymour Anwesen schickt. Grace würde er dadurch zwar nie begegnen, aber sei es drum.[/LEFT] [LEFT]»Tu das nicht.«[/LEFT] [LEFT]Er horchte auf und sah zu dem Bett, in welchem Grace sich gerade vorsichtig aufsetzte. Ihr Gesichtsausdruck zeigte ihm deutlich, dass sie Schmerzen hatte, weshalb er seufzte »Was machst du denn da? Du sollst doch liegen bleiben.«[/LEFT] [LEFT]Grace lächelte aufmüpfig »Das entscheide immer noch ich selbst.«[/LEFT] [LEFT]Wenn auch widerwillig richtete Liam ihr das Kissen, damit sie sich beim Sitzen daran lehnen konnte.[/LEFT] [LEFT]»Danke.« Grace ließ sich vorsichtig mit ihrem Rücken ins Kissen sinken, ehe sie vorwurfsvoll zu ihm sah »Wie kommst du eigentlich darauf, so einen Schwachsinn zu denken?«[/LEFT] [LEFT]Liam hob eine Augenbraue »Was meinst du? Ich weiß nicht-.«[/LEFT] [LEFT]»Liam!«, unterbrach sie ihn harsch, was den Älteren verstummen ließ. Sie hingegen, zog ihre Augenbrauen traurig zusammen »Ich tue es eigentlich nie und das weißt du, aber ich habe eben unbewusst deine Gedanken gelesen.« Sie lenkte ihre Augen auf ihre Hände, welche auf der Bettdecke zusammen lagen. »Deine Denkweise ist egoistisch.«[/LEFT] [LEFT]»Egoistisch? Das ist doch nicht dein ernst.«[/LEFT] [LEFT]»Oh doch und wie es das ist! Du bist ein verdammter Egoist, Liam!«, fuhr Grace ihn heftig von der Seite an. Er hingegen, lächelte abwertend »Du bist doch nicht ganz dicht.«[/LEFT] [LEFT]»Das erwähntest du schon öfter.« Ein bitteres Lächeln umspielte Grace´ Lippen. Sekunden später verhärteten sich ihre Gesichtszüge und sie begann aufzustehen.[/LEFT] [LEFT]Liam beobachtete das verwirrt. Hatte diese Frau sie noch alle?! Er wollte sie zurück ins Bett drücken, jedoch schlug sie seine Hand zur Seite.[/LEFT] [LEFT]»Fass mich nicht an!«, ihre hellgrünen Augen, richtete sie wütend auf Liam, der diesen Blick nur perplex erwidern konnte. Er sah mit an, wie sie sich unter Schmerzen aufrichtete und schluckte seinen Ärger darüber schwer herunter. Als sie aufrecht vor ihm stand, durchbohrten ihre Augen ihn förmlich.[/LEFT] [LEFT]»Du bist ein Egoist, der sich selbst im Wege steht und belügt. Deine Taten widersprechen ständig deinen Worten.«[/LEFT] [LEFT]Liam stutzte, als er den traurigen Schimmer in ihren Augen bemerkte, der plötzlich aufkam.[/LEFT] [LEFT]»Du willst das ich aus deinem Leben verschwinde? Bitte. Den gefallen kann ich dir leicht tun, ohne das du dafür die Zeit verändern musst.«[/LEFT] [LEFT]Allmählich wurde Liam bewusst, dass Grace seine Gedanken aus dem Kontext gelesen hatte und deswegen gerade scheinbar eine Dummheit plante.[/LEFT] [LEFT]Er packte grob ihr linkes Handgelenk, welches sie gerade zu ihrem Mund führen wollte »Du wirst dir jetzt nicht die Pulsschlag Ader aufbeißen!«[/LEFT] [LEFT]Grace sah verwirrt zu ihm auf. Bildete sie es sich ein, oder klang er tatsächlich stink wütend?[/LEFT] [LEFT]»Wenn du schon Gedanken ließt, versuche erst einmal den richtigen Kontext dafür heraus zu finden!«, knurrte Liam erbost. Seine eisblauen Augen funkelten verärgert. »Ich habe diesen Gedanken nicht gehegt, weil ich dich nicht treffen wollte, sondern verhindern dass du mich triffst!«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Grace weitete ihre Augen etwas. Sie überraschte diese Ehrlichkeit von Liam, die vermutlich durch seine Wut hervorgerufen wurde. Sie sah zu ihrem Handgelenk, welches Liam immer noch zusammen presste, allerdings seinen festen Griff lockerte.[/LEFT] [LEFT]»Es ist gleich, ob du stirbst oder ich. Für mich läuft beides auf das Selbe hinaus.«[/LEFT] [LEFT]Grace brauchte einen Moment, um diese Worte zu verstehen und wurde dabei vorsichtig von ihm zurück ins Bett gedrückt, woraufhin er sie zudeckte und wieder zu der Fensterbank ging. Er setzte sich erneut auf deren Polster und sah durch das Glas »Du solltest schlafen.«[/LEFT] [LEFT]Grace verfolgte ihn die ganze Zeit mit ihrem Blick. Sie wusste, was seine Worte bedeuteten. Was er ihr unterschwellig mitteilen wollte. Doch was sollte sie nun mit diesen Informationen anfangen?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ….. [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Es war dunkel, als Grace das nächste mal aufwachte. Sie öffnete müde ihre Augen und hatte das Gefühl, sich umsehen zu müssen. Dies tat sie auch sogleich und erblickte wenig später Liam, wie er ans Fenster gelehnt eingeschlafen war. Seine Atmung war ruhig, was wohl bedeutete, dass er sich endlich mal eine vernünftige Mütze Schlaf gönnte. Ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen, bevor sie zu der hohen Zimmerdecke starrte, die in seichtes, rötliches Licht getaucht wurde.[/LEFT] [LEFT]Vorsichtig legte sie ihre rechte Hand, auf ihre linke Brust, an der Stelle, wo jene durchbohrt wurde. Sie wurde unachtsam, weil Liam wieder einmal einfach davonlief und sie zurückließ. Ein schmerzliches Seufzen trat über ihre Lippen, bevor sie von ihrer Brust abließ und die Hand flach auf ihrem zugedeckten Bauch ruhen ließ. Dabei kamen ihr wieder Liams Worte von vorhin in den Sinn.[/LEFT] [LEFT]Es war ihm gleich ob sie oder er starb. Für ihn bedeutete es das selbe.[/LEFT] [LEFT]Genau das meinte sie damit, dass dieser Trottel sich ständig selbst widersprach. In der Hinsicht war er beinahe schlimmer als Nathan….[/LEFT] [LEFT]Sie zog ihre Augenbrauen traurig zusammen und verkrampfte die Hand auf ihrem Bauch etwas. Zudem war sie jetzt nicht nur schuld am Verlust seines Armes, sondern auch noch an der Narbe in seinem Gesicht, die ihn sein Leben lang prägen würde.[/LEFT] [LEFT]Mary erzählte ihr, was passierte. Nachdem sie bewusstlos wurde, brach ein großer Kampf zwischen den Maskierten und den anwesenden Vampiren aus. Wenig später kamen die Sucher dazu und Liam kämpfte die ganze Zeit, um sie vor weiterem Schaden zu bewahren. Als plötzlich zwei stärkere Maskierte auftauchten, schlug er den einen zur Seite und sprang zwischen sie und den Anderen. Ohne Rücksicht auf sich selbst.[/LEFT] [LEFT]Ihre Brust zog sich qualvoll zusammen. Sie wollte nicht irgendwann die Schuld an seinem Tod tragen müssen. Diese Last wäre zu groß für ihre Schultern.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Grace weitete ihre Augen überrascht, als ihr plötzlich der Mund zugehalten wurde.[/LEFT] [LEFT]»Sei leise.«, flüsterte Liam ihr entgegen, woraufhin sie lediglich verwirrt nickte. Er zog seine Hand zurück und trat im Schatten des offenen Vorhanges erneut auf das Fenster zu. Seine eisblauen Augen fixierten die Außenwelt. »Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie uns finden.«, gab er gedämmt von sich und bemerkte im Augenwinkel, wie Grace sich langsam aufsetzte »Was treibst du da schon wieder!?« Seine Aussage war harsch, aber leise.[/LEFT] [LEFT]»Ich will aufstehen, oder wonach sieht das für dich aus?«, hob Grace fragend eine Braue. »Und ja, das ist eine rhetorische Frage, darauf möchte ich keine Antwort.«, fügte sie vorsichtshalber hinzu, da Liam wieder Anstalten machte, zu rebellieren.[/LEFT] [LEFT]Er seufzte und stemmte seine Hand an die Hüfte »Und was genau willst du tun? Du bist weder in der Lage zu kämpfen, noch zu fliehen.«[/LEFT] [LEFT]»Ich weiß.«, entgegnete Grace ruhig und blieb auf der Bettkante sitzen. Ihre hellgrünen Augen richtete sie wenig später auf den Älteren. Eine Mischung aus Sorge und Leid zeichneten jene.[/LEFT] [LEFT]»Von mir aus kannst du die ganze Welt hassen, verachten und verteufeln. Solange du an meiner Seite bleibst, ist es mir gleich.« Ein schmerzvoller und gequälter Laut trat über ihre Lippen. Sie legte ihre Hand behutsam an ihre linke Schulter »Weißt du was das Schlimmste ist?« Sie richtete ihre Aufmerksamkeit erneut auf ihn »Das du in der Nacht des Balls wieder einfach davonlaufen und mich im Stich lassen wolltest. Das du wegen mir verletzt wurdest – schon wieder. Das du dich für wertlosen Abschaum hältst. Du dich selbst nicht wertschätzt. Du glaubst, du verdienst keine zweite Chance.« Sie hielt inne und betrachtete Liams eisblaue Augen, deren Schimmer sie nicht einschätzen konnte.[/LEFT] [LEFT]Ein trauriges, heißeres Lachen schnellte über ihre Lippen »Du sagst, es kommt für dich auf das selbe hinaus, egal ob du oder ich stirbst? Schön, für mich ist es genauso. Dein Tod würde ein großes Loch in meinem Herzen hinterlassen.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Liam ließ seinen Blick auf der Jüngeren ruhen. Er konnte sich nicht entscheiden, wie er auf diese Worte reagieren sollte. Dadurch geriet er innerlich eindeutig zu viel ins wanken.[/LEFT] [LEFT]Sein Herz wollte nichts anderes als diese Frau.[/LEFT] [LEFT]Sein Verstand hingegen wehrte dich partout dagegen.[/LEFT] [LEFT]Andererseits sah er, wie sie litt. Seinetwegen. Die sonst so starke und taffe Frau, wirkte momentan so zerbrechlich wie Glas. Er hatte momentan Angst, sie könnte jeden Moment zerbrechen.[/LEFT] [LEFT]Er knirschte mit seinen Zähnen. Isaac hatte Grace schreckliches angetan. Auch an ihr ging all das nicht spurlos vorbei. Sie trug genau wie er selbst, innere und äußere Narben davon. Doch dem zum Trotz, ließ die den Kopf nur selten hängen.[/LEFT] [LEFT]Er hingegen, lief sein Leben lang davon, sobald er Verantwortung tragen sollte. Drückte sich immer wieder davor. Fühlte sich damals von seinen Eltern, vor allem seiner Mutter, die noch hätte weiterleben können, im stich gelassen.[/LEFT] [LEFT]Einzig und allein Grace war seit ihrer Kindheit immer an seiner Seite und wich nie zurück. Schon als kleines Mädchen sah sie immer eine Art Held in ihm und er verstand nie weshalb. Sie ließ ihre Freunde zurück, um bei ihm sein zu können. Sie zog nie auch nur in Erwägung ihn zurück zu lassen. Selbst, als sie es damals im Seymour Anwesen androhte, tat sie all das eigentlich nur für ihn. Und auch die Wahrheit über ihn, ließ sie nicht zurück schrecken.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Grace, die ihre Augen auf den Boden gerichtet hatte, hob ihren Blick verwundert und weitete ihre Augen etwas. Sie spürte, wie ihre Sicht verschwamm und kniff ihre Lider deswegen schnell zusammen, nur um sie Sekunden später wieder zu öffnen. Sie täuschte sich nicht. Auf Liams Lippen lag ein ehrliches Lächeln. Nach all der Zeit, kam wieder der Mann zum Vorschein, von dem sie wusste, er steckte irgendwo in ihm.[/LEFT] [LEFT]»Es ist komisch zu wissen, dass das, was man all die Jahrzehnte über suchte, vor der eigenen Nase ist.« Liam ließ seine Augen ruhig auf Grace´ ruhen »Einen Ort, an den man zurückkehren kann. Ein zu Hause.« Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen »Dieser Ort bist du, Grace Greenwood. Egal wo du bist, es wird immer mein zu Hause sein.« Denn sie war die Person, die ihn immer mit einem Lächeln empfangen und niemals im stich lassen würde.[/LEFT] [LEFT]»Ich wusste ja, dass du eine lange Leitung haben kannst, aber das war beinahe rekordverdächtig.«, gab Grace verlegen, sowie trotzig von sich. Schließlich brauchten sie kein großes Anwesen, um ein zu Hause zu besitzen. Es reichte doch vollkommen eine Person, die jeden Ort zu einem ‚zu Hause‘ werden ließ. Und sie war unendlich froh, dass dieser Trottel es endlich verstand.[/LEFT] [LEFT]»Du bist verdammt anstrengend, Liam Chadburn.« Sie schmunzelte »Wenn wir jede deiner Lebenskrisen auf diese Weise meistern müssen, könnte das verdammt viel Zeit beanspruchen.«[/LEFT] [LEFT]»Es ist ja nicht so, als hätte ich dich nicht oft genug davor gewarnt.«[/LEFT] [LEFT]Grace schloss lächelnd ihre Augen »Schon klar.« Sie öffnete sie wieder, um genau in Liams Eisblaue sehen zu können, die endlich begannen den alten Glanz wieder zu bekommen. Schon dieses kleine Detail, machte sie unheimlich glücklich, was ihr Lächeln widerspiegelte »Trotzdem werde ich nicht von deiner Seite weichen. Jetzt nicht und auch nicht in den nächsten Jahrhunderten.«[/LEFT] [LEFT]Liams Mundwinkel zuckte »Du scheinst dir deiner Sache ja sehr sicher zu sein.«[/LEFT] [LEFT]»Ich war noch nie eine Frau von halben Sachen. Entweder ganz oder gar nicht.« Sie seufzte »Unsere Feinde scheinen das aber leider genauso zu sehen.« Sie erhob sich und stand kurz wackelig, bevor sie halt fand. Halt durch Liams starken Arm, den er behutsam um ihre Mitte legte. Als sie zu ihm aufsah, schlug ihr Herz sofort höher. Liam grinste keck, genau wie früher.[/LEFT] [LEFT]»Nagut Liebes. Ein letztes mal werde ich mich jetzt auf jemanden verlassen. Wenn du es vergeigst, musst du mit den Konsequenten leben.«[/LEFT] [LEFT]»Gut. Ich werde nicht zulassen, dass du erneut deinen Egotrip durchziehen musst. Ich schwöre dir, bis zum Schluss an deiner Seite zu bleiben.« Das Lächeln, welches Grace´ Lippen umspielte, wirkte entschlossen. Sie hatte viele Rückschläge kassieren müssen. Aber ihre Hartnäckigkeit wurde nun doch belohnt. Sie blinzelte verlegen und ihr schoss sofort die Röte in die Wangen, als Liam sie an sich zog und ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn gab.[/LEFT] [LEFT]»Ich nehme dich beim Wort.«[/LEFT] [LEFT]»Ich werde dich nicht enttäuschen.«[/LEFT] [LEFT]»Ich weiß.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ….. [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mary und Phil hatten das Gefühl, etwas wichtiges verpasst zu haben, als sie den wie ausgewechselten Liam sahen, der Grace vor den Suchern beschützte, die das Anwesen überrannten.[/LEFT] [LEFT]Mary schielte trotzig zu ihrem Mann, als dieser zufrieden Lächelte. »Hat es einen Grund, dass du in dieser Situation so glückselig vor dich hin lächelst?«[/LEFT] [LEFT]Phil erwiderte ihren Blick »Mir war von Anfang an klar, dass Grace nur noch ein kleiner Schritt fehlte, um die Mauer um Liams Herzen zum Einsturz zu bringen. Sein Verhalten war nur ein Schutzmechanismus seines Körpers und seiner Seele, sich vor weiterem Schaden zu bewahren. So war es auch damals schon, als du ihn kennen lerntest. Er hat all die Jahre eine Person gesucht, die ihn nicht zurücklassen wird. Niemals.«[/LEFT] [LEFT]Mary betrachtete ihn fragend, ehe sie zu den anderen Beiden sah »Willst du damit sagen, der den wir dort sehen….«[/LEFT] [LEFT]»Ja. Das ist der wahre Liam. Das Verhalten, was er meinte all die Jahre vorgetäuscht zu haben, war sein wirkliches Ich. Er hatte es lediglich verdrängt.«[/LEFT] [LEFT]»Verstehe. Denkst du wir sollten ihnen sagen, dass du ein Seher bist, Schatz?« Mary zerknirschte es heute noch teils zu wissen, dass ihr Mann von all dem Kenntnis hatte, was sie in der Vergangenheit trieb. Er wusste, dass sie sich einst in ihn verlieben würde. Zumindest erklärte es sein damaliges, gelassenes Verhalten, bei ihren zwischenzeitlichen, erzwungenen Treffen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Nein, besser nicht.«, schüttelte er seinen Kopf und schob seine Brille die Nasenflügel hoch, woraufhin seine verschiedenfarbigen Augen Liam und Grace betrachteten. »Außer dir haben nur meine Eltern Kenntnis davon und das sollte auch so bleiben. Ich bin lieber weiterhin bloß der heilkundige Reinblüter.«[/LEFT] [LEFT]Mary sah aus dem Augenwinkel zu Phil. Sie verstand seine Beweggründe. Seher waren ohnehin schon selten und begehrt. Ihr Mann gehörte allerdings zu der mächtigen Sorte. Sie wusste, dass er ihr sehr viel verschwieg, aber sie akzeptierte es. Ehrlich gesagt war sie auch nicht erpicht darauf, zu viel zu erfahren. Sie ließ ihr Leben lieber auf sich zukommen. Sie wusste, dass Phil sie beschützen würde. Sie und ihre drei gemeinsamen Kinder.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Sieh mich weiter so wundervoll an und es entsteht bald Baby Nummer vier, Liebste.«[/LEFT] [LEFT]Mary wurde schlagartig knallrot »W – W…..Wie bitte!?« DAS war eindeutig eine Anspielung! Dieser……! Der konnte sich sein schamloses Lächeln sonst wo hin stecken! »So weit wird es nicht kommen!«, wandte sie sich grummelnd von ihm ab, um ihr Schwert aus einem Toten Sucher zu ziehen.[/LEFT] [LEFT]»Sei dir da nicht all zu sicher.«[/LEFT] [LEFT]»Ich hasse es, wenn du das tust!«[/LEFT] [LEFT]»Stimmt.«[/LEFT] [LEFT]»Na also!….warte. Was ist das denn bitte für eine Reaktion auf meine Aussage? Du bist mir eindeutig viel zu gelassen!«[/LEFT] [LEFT]»Auch das stimmt.«[/LEFT] [LEFT]Mary grummelte verlegen. Es war definitiv unfair, schließlich konnte sie eine Diskussion mit ihm nicht gewinnen. Er wusste tatsächlich alles besser. Aber auch diese Gabe hatte ihre Schattenseiten.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Auf dem Kampffeld wird nicht geturtelt!«[/LEFT] [LEFT]Das Ehepaar sah zu Liam, der Grace auf seinem Arm hatte. Jene hob skeptisch eine Augenbraue »Das sind doch meine Worte, die ich mal an dich gerichtet hatte, oder etwa nicht?«[/LEFT] [LEFT]Während die Beiden begannen darüber zu diskutieren, bemerkte Mary den nachdenklichen Blick ihres Mannes auf die Zwei. Diese Tatsache ließ nur den Schluss zu, dass er etwas über sie wusste, das in naher Zukunft passierte.[/LEFT] [LEFT]Die Frage war nur, ob positiv oder negativ.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)