Eclipse von Jayle (Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....) ================================================================================ 48. Kapitel ----------- [LEFT]Ungefähr anderthalb Monate zogen ins Land.[/LEFT] [LEFT]Hans, Diano und Miyano blieben verschwunden. Keiner wusste weshalb und wohin. Das hieß allerdings, dass die ganzen Aufgaben des Nordclanoberhauptes nun an Ren hängen blieben – doch diese Tatsache störte ihn nicht großartig. Er sorgte sich eher um seinen langjährigen Freund. Es war untypisch für ihn, ohne ein Wort zu verschwinden.[/LEFT] [LEFT]Sie konnten froh sein, dass es auf dem Anwesen noch weitere Personen gab, die etwas von der Technik des Nordens verstanden. Zwar nicht so hervorragend wie Hans, aber gut genug, dass sie diese Zeit überbrücken konnten. Wie lange es auch sein mochte…[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Die Verletzungen des letzten Angriffes verheilten bei allen, wenn auch nicht komplett frei von Narben.[/LEFT] [LEFT]An Julians Arm blieben Brandnarben zurück, ebenso wie an Lunas Rücken. Obwohl sie einige Zeit täglich das Prozedere von Julians Behandlung über sich ergehen lassen musste. Ganz daran gewöhnen, konnte sie sich bis zum Schluss nicht. Zudem störten sie die Narben beinahe weniger als Julian. Er ärgerte sich förmlich darüber. Sie hingegen nahm es so hin. Schließlich war die verbrannte Fläche groß und zurück blieb ein kleiner Teil in der Mitte ihres Rückens.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Jasper behielt eine Narbe an der Stelle zurück, an der Shadow ihn mit seinem Flügel erwischte.[/LEFT] [LEFT]Meis verstauchter Fuß war ebenfalls wieder vollkommen einsatzfähig, worum sie wirklich froh war. Nathan ließ sie kaum aus den Augen, in der Zeit wo sie humpelnd durch die Gegend lief. Einmal musste sie ihn zusammen stauchen, da er ihr tierisch auf die Nerven ging, mit seiner übertriebenen Fürsorge. Obwohl man das so nicht einmal bezeichnen könnte. Er klebte ihr viel mehr am Hintern und wusste alles besser! Gerade er, der bei seinen Verletzungen grundsätzlich untertrieb. Von so Einem ließ sie sich gewiss nicht die Butter vom Brot nehmen. Sie war ja nicht er und konnte sehr wohl einschätzen, wie viel sie sich zumuten konnte. Zumindest meistens….[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ihre Feinde blieben in der Zeit ungewöhnlich ruhig. Bis auf ein paar Sucher und maskierte Vampire, passierte kaum etwas. Deswegen hatten sie genug Zeit, die abgebrannten Teile des Ackermann – Anwesens wieder aufzubauen und zu renovieren.[/LEFT] [LEFT]An Ayas Bauch war indes eine kleine Wölbung zu erkennen und Noemi war jedes mal aufs neue Begeistert, von diesem kleinen Wunder. Dadurch wurde ihren Freunden immer bewusster, wie sehr die Magierin das Leben wertschätzte. Egal um welches es sich dabei handelte.[/LEFT] [LEFT]Sie liebte es auf die kleine Ayaka – Moe aufzupassen, wenn ihre Eltern keine Zeit hatten.[/LEFT] [LEFT]Einmal tobte sie so viel mit Takeo herum und bespaßte Ayaka, dass sie am Abend zusammen mit den Kleinen auf der Couch einschlief. Ayaka vorsorglich zwischen sich und die Couchlehne gelegt, während Takeo ihre Hüfte zum Kissen umfunktionierte. Dieser wunderbare Anblick schmückte nun als Foto die Wand von Natsuki und Aratas Zimmer.[/LEFT] [LEFT]Als allerdings Jasper das zu dem Zeitpunkt sah, verließ er den Raum genauso schnell, wie er gekommen war, weshalb Liam ihn lauthals auslachte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Shadow blieb in der Nähe des Anwesens, hielt sich aber lieber im Hintergrund. Schließlich war er nicht gerade unauffällig mit seiner Größe und könnte ungebetene Gäste anlocken. Das wollte der Drache natürlich nicht. Auch, wenn er den Feeneys das nur ungefähr vermitteln konnte. Schließlich waren sie nicht Aaron, mit dem er per Gedanken Kontakt aufnehmen konnte.[/LEFT] [LEFT]Da er schwarz war und die grünen Partikel Nachts auf einen flüchtigen Blick aussahen wie Sterne, flog er meistens zu dieser Zeit die Umgebung ab, um ungebetene Gäste ausfindig machen zu können. Er war nicht grundlos so aufmerksam. Seiner Meinung nach, roch es gefährlich nach Verrat.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ † ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei lief in Unterwäsche und mit einem Handtuch um den Kopf gewickelt aus dem Bad, welches durch eine Tür mit ihrem Zimmer verbunden war. Dabei kam sie an einem Standspiegel vorbei, stoppte und ging wieder ein paar Schritte zurück. Jedoch war es nicht die breite Narbe an der linken Seite ihres Oberkörpers, die sie im Augenwinkel wahrnahm.[/LEFT] [LEFT]Sie ging näher auf den Spiegel zu und betrachtete verwirrt ein Zeichen, welches die Haut, an ihrem rechten Hüftknochen, zierte. Sie fuhr mit ihren Fingern darüber. Wo kam es plötzlich her?[/LEFT] [LEFT]Es war ein schwarzer Kreis, an dessen linker Seite sich eine weiße Sichel befand. Wüsste sie es nicht besser, würde sie behaupten, es war die Phase im Mondzyklus, vor Neumond.[/LEFT] [LEFT]»Aber was hat das zu bedeuten?«, murmelte sie unsicher. Ihre Augen wurden größer. Sollte das etwa ihre Verbindung zu Ayaka und ihrer Mutter sein?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei eilte sofort los, warf sich ein leichtes Kleid über den Körper, löste beim Gehen das Handtuch von ihrem Kopf und wickelte die feuchten Haare zu einem Dutt. Daraufhin stürmte sie aus ihrem Zimmer, nachdem sie sich ihre Schuhe über zog.[/LEFT] [LEFT]Dabei lief sie an Noemi mit Ayaka – Moe und Takeo vorbei, die ihr fragend nachsahen. Sie vertröstete sie lediglich lächelnd damit, gerade keine Zeit zu haben.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Geht es Mei nicht gut, Noemi?«, zupfte Takeo besorgt an deren Longshirt.[/LEFT] [LEFT]Noemi sah Mei noch nach, ehe sie sich lächelnd an den Jungen wandte »Keine Sorge, Mei muss sicher nur mal schnell etwas erledigen.«[/LEFT] [LEFT]»Nagut, wenn du das sagst...«, klang Takeo nicht wirklich überzeugt.[/LEFT] [LEFT]Natürlich entging Noemi diese Tatsache nicht, weshalb sie ein strahlendes Lächeln aufsetzte »Na komm, dein Papa wartet auf uns. Er wollte dir und Ayaka doch eine Gute Nacht Geschichte erzählen. Oder willst du, dass es dafür zu spät wird?«[/LEFT] [LEFT]Takeos Augen wurden größer »Natürlich nicht! Ist es schon so spät? Müssen wir uns sehr beeilen?«, hüpfte er unruhig auf seinen Füßen herum.[/LEFT] [LEFT]Noemi lachte heißer »Nein, aber wir sollten schnell weiter.«[/LEFT] [LEFT]»Okay!«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ † ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nachdem Ren Mei davon abhalten konnte, in der Zentrale einfach das Kleid hochzuziehen, befanden sie sich nun in Hans´ Büro. Er beäugte das Zeichen an Meis Hüfte, während Aya unsicher hinter ihm stand. Sie war gerade im Büro gewesen um das Chaos zu beseitigen, dass ihr Mann hinterließ.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Und, was denkst du?«, brach Aya die Stille. Obwohl sie nicht wusste, ob sie die Antwort hören wollte.[/LEFT] [LEFT]»Ich befürchte...«, murmelte er und richtete sich auf »...Mei hat mit ihrer Vermutung recht. Aaron erzählte mir damals eher beiläufig etwas von einem Zeichen, das plötzlich in Chloes Nacken auftauchte. Allerdings konnten wir darauf nicht weiter eingehen, da sie wenig später mit Mei flüchten mussten.«[/LEFT] [LEFT]»Und du denkst, Ayaka hatte so ein Zeichen ebenfalls?«[/LEFT] [LEFT]Ren nickte stumm, ehe er sich dazu entschloss, doch zu sprechen »Eventuell wusste sie es nicht einmal, weil es an einer Stelle war, die sie nicht sehen konnte.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei ließ ihr Kleid wieder hinunter sinken. »Also doch.« Ihr Großvater lächelte bitter.[/LEFT] [LEFT]»Es würde zumindest Aarons Hinweise erklären.«[/LEFT] [LEFT]»Aber woher hätte er das wissen sollen?«, hob Mei skeptisch eine Augenbraue. »Er ist ja schließlich kein Seher.«[/LEFT] [LEFT]»Das nicht, aber vermutlich kennt er Eine oder Einen.«, spekulierte Ren und kratzte sich grübelnd am Hinterkopf. Selbst wenn es so war, half ihnen das kein Stück weiter. Was sollten sie als nächstes tun? Mei stand jetzt schließlich mit Sicherheit auf Isaacs Abschussliste. Oder rutschte diese hinauf.[/LEFT] [LEFT]»Sagt Nathan nichts davon.«, begann Mei und sah abwechselnd bittend in die Augen ihrer Großeltern. »Ich weiß nicht, wie er das nach den ganzen Geschehnissen der letzten Wochen aufnehmen würde. Ich möchte nicht, dass er sich wieder abschottet. Jetzt, wo er endlich etwas auf seine Halbgeschwister zugeht.«[/LEFT] [LEFT]Aya öffnete ihren Mund, um etwas zu sagen, bemerkte im Augenwinkel allerdings Rens leichtes Kopfschütteln, weshalb sie ihren Mund wieder schloss.[/LEFT] [LEFT]Er lächelte schwach »Wir sollten der Bitte unserer Enkelin nachkommen. Ich denke, sie wird damit nicht ganz unrecht haben. Wir sollten diese Sache im allgemeinen nicht all zu breit treten.«[/LEFT] [LEFT]Aya sah verwirrt zu ihm »Was willst du damit andeuten? Du glaubst doch nicht allen ernstes….«[/LEFT] [LEFT]»Doch, ich befürchte es sogar. Deswegen werden Hans, Diano und Miyano verschwunden sein. Diano wird es herausgefunden und die anderen Zwei in Sicherheit gebracht haben. Ihm ist bewusst, dass es verheerend wäre, wenn Hans etwas zustieße.«, lenkte Ren ein, was seine Frau verstummen ließ.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Hast du jemanden in verdacht?«, wollte Mei wissen. Am liebsten würde sie diesen Gedanken ganz weit von sich stoßen, jedoch ging ihr selbiges ebenfalls schon durch den Kopf. Es würde einiges erklären, aber bedeutete auch, einer ihrer Freunde…. Sie seufzte tieftraurig. Es versetzte ihr einen Stich ins Herz, derartiges bloß denken zu müssen. Ihre Augen weiteten sich, als Ren ihre Frage bejahte. Sofort sah sie zu ihm auf »Wen?« Das bittere Lächeln auf seinen Lippen teilte ihr mit, dass er es ihr nicht verraten würde. Sie schmunzelte einsichtig »Verstehe.«[/LEFT] [LEFT]Aya betrachtete sie besorgt. Sie sah, wie sehr der Jüngeren dieser Gedanke zusetzte. Niemand vermutet gerne, von seinen engsten Vertrauten verraten zu werden. Doch leider blieb das nicht aus, wie sie selbst schon am eigenen Leib erfahren mussten.[/LEFT] [LEFT]Sie schloss ihre Augen, ehe sie jene ernst auf ihren Mann richtete »Denkst du, der Verräter wird uns gefährlich werden?«[/LEFT] [LEFT]»Ich schätze, das wird Situationsbedingt sein. Er ist allem Anschein nach eine Art Schläfer, der alles im Auge behält, bis er Anweisungen bekommt. Sollten wir ihn enttarnen, bleib ihm nichts anderes übrig. Vor allem, wenn der Verräter von Meis Zeichen erfahren sollte.«[/LEFT] [LEFT]»Also glaubst du, er wird sie dann ohne zu zögern umbringen?«[/LEFT] [LEFT]»Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Das Paar verstummte, als es Meis stumme Tränen bemerkte.[/LEFT] [LEFT]»Mei?«, ging Aya vorsichtig auf sie zu.[/LEFT] [LEFT]Mei umklammerte verkrampft den Stoff ihres Kleides, während ihre Schultern leicht bebten. »Ren….du glaubst doch nicht wirklich, dass er...«[/LEFT] [LEFT]Der Reinblüter sah schweigend zu ihr. Sie ging also nach Ausschlussverfahren vor. Manchmal wünschte er sich, sie wäre nicht so pfiffig. Unwissenheit konnte schließlich ein Segen sein. Besonders in diesem Fall. Er erwiderte den traurigen Blick seiner Enkelin mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen. Jedoch wich ihre Mimik plötzlich einer Verärgerten und sie stürmte aus dem Zimmer.[/LEFT] [LEFT]»Ren! Sie wird doch nicht….«, kam es schockiert über Ayas Lippen.[/LEFT] [LEFT]Zögerlich setzte ihr Mann zum gehen an »Gib sofort Nathan bescheid. Beeil dich.«, und rannte Mei nach. »Er sollte mit Luna und Jasper beim Training sein!«[/LEFT] [LEFT]Aya blickte ihm perplex nach, schüttelte ihren Kopf, um ihre Gedanken zu ordnen und lief ebenfalls eilig aus dem Raum, in die entgegen gesetzte Richtung.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ † ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ren kam zu spät. Es wunderte ihn selbst, wie schnell Mei sein konnte. Dennoch beschloss er, erst einmal alles im Auge zu behalten. Sollte Er eine falsche Bewegung machen, tat es Ren leid, aber er würde nicht zögern ihn aufzuhalten.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Wie konntest du nur!?«, hallte Meis Stimme laut in dem Gang wieder. »Sag mir, warum? Wieso hast du dann….« Mei verstummte, da ihre Stimme wegbrach.[/LEFT] [LEFT]Ihr Gegenüber musterte sie verwirrt »Mei, wovon sprichst du?« Seine Augen wurden größer, als er die Trauer und den Zorn in dem Lavendel erkannte.[/LEFT] [LEFT]»Ich habe das Mal.«, ohne zu zögern, zog Mei sich das Kleid auf der rechten Seite bis zur Hüfte hoch. »Willst du mich jetzt umbringen, Liam?«, sie beabsichtigte es zwar nicht, wurde aber zynisch. Ebenso wenig wollte sie, dass sich ihre Augen erneut mit Tränen füllten.[/LEFT] [LEFT]Liams eisblaue Augen ruhten indes auf der Stelle ihres Körpers, an dem sie ihm eben das Zeichen des Mondzyklus zeigte. Sein Mundwinkel zuckte hoch und er zog seine Augenbrauen verzweifelt zusammen.[/LEFT] [LEFT]»Ich wollte nicht, dass es soweit kommt. Dabei dachte ich eigentlich, ich spiele meine Rolle ziemlich gut.«[/LEFT] [LEFT]Mei schluchzte tief, während sich ihr Herz schmerzlich zusammen zog. »Dein Arm, warum?«, brachte sie gerade so hervor.[/LEFT] [LEFT]Liam sah zu seinem Armstumpf »Das war ein notwendiges Opfer. Wie so vieles.«[/LEFT] [LEFT]»Wie meine Mutter? Oder Ayaka? Oder wer sonst noch!? Was hat Isaac dir erzählt, dass du all das tust, Liam!?«, wandelte sich Meis Trauer in Wut. Ihre Augen lagen dabei bohrend auf dem Älteren, der seine Fassade vollkommen fallen ließ und ihren Blick kühl erwiderte. Sie dachte in dem Augenblick, eine völlig andere Person vor sich zu haben. Sie schluckte »Und Grace?« Doch auch darauf sagte er nichts. Er strafte sie mit Schweigen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Liam schloss seine Augen »Es tut mir leid, Mei. Aber du hättest das mit dem Zeichen für dich behalten sollen.« Er richtete seine eisblauen Augen starr auf die ihren »Das hat deinen Tod beschleunigt.« Seine Mundwinkel zuckten amüsiert nach oben, als er eine Schwertklinge an seiner Kehle spürte.[/LEFT] [LEFT]»Ein Schritt weiter und ich Schlitz dich auf, du mieser Verräter!«, knurrte Nathan tief.[/LEFT] [LEFT]Liam lachte höhnisch »Dann tu es doch, oder hast du nicht den Mumm dazu, deinen besten Freund kalt zu machen?« Die scharfe Klinge an seinem Hals zuckte kurz.[/LEFT] [LEFT]»Du solltest den Ball flach halten, findest du nicht?«, presste Nathan zornig zwischen seinen Lippen hervor, wurde aber erneut von dem Älteren verhöhnt.[/LEFT] [LEFT]»Das denke ich nicht. Aber was wird aus euren Leuten, die sich momentan undercover bei Isaac aufhalten, wenn ich zu ihm gehe?«[/LEFT] [LEFT]»Das kann nicht dein ernst sein, Liam!«, gab Mei besorgt von sich. Sie beobachtete entgeistert, wie der Angesprochene die Schwertklinge von Nathan in die bloße Hand nahm und zerbrach.[/LEFT] [LEFT]»Wenn du dich da mal nicht täuscht, Kleine.« Liam parierte mit Leichtigkeit Nathans Angriff mit der blutigen Klinge in seiner Hand. »Vergesst nicht, dass ich all eure Techniken inzwischen in und auswendig kenne. Ich kann eure Schritte vorausahnen.« Und das tat er. Nathan prallte immer wieder an ihm ab und flog einmal mit voller Wucht gegen die Wand.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Auch die Fußfesseln aus Partikeln, die Ren Liam verpasste, lösten sich wieder auf. »Keine Chance. Ich hab die Magie schneidende Fähigkeit meiner Mutter geerbt.« Er neigte seinen Kopf zur Seite, weshalb Aratas Schlag an ihm vorbei ging. Ebenso wie die Folgenden.[/LEFT] [LEFT]Mei sah dem Geschehen aufgelöst zu. Wer war dieser Mischvampir? Das war doch nicht der Liam, den sie alle kannten, oder? Aber vielleicht taten sie das ja auch nie wirklich. Sein Können überstieg bei weitem das, was er ihnen sonst zu sehen gab.[/LEFT] [LEFT]Sie kniff ihre Augen zusammen. Sie ertrug es nicht, sehen zu müssen, wie sie sich bekämpften. Selbst Nathan und Arata zusammen kamen nicht gegen Liam an.[/LEFT] [LEFT]Warum musste all das bloß geschehen?[/LEFT] [LEFT]Sie sah zu Ren auf, der neben ihr stoppte und das Geschehen verfolgte.[/LEFT] [LEFT]»Dass dein Verhalten leichtsinnig und unvernünftig war, muss ich dir hoffentlich nicht sagen?«[/LEFT] [LEFT]Mei schwieg. Nein, das musste er nicht. Sie wusste selbst, wie dumm sie gewesen war. Aber als sie es begriff, konnte sie einfach nicht anders. Ihre Beine setzten sich wie von selbst in Bewegung. Ihr war selbst nicht ganz klar, was sie sich davon erhofft hatte. Vielleicht, das ihre Vermutung doch falsch war?[/LEFT] [LEFT]»Durch dein dummes Verhalten, wissen die Feinde nun bescheid. Du hast damit Grace, Layla und deinen Vater in Gefahr gebracht, ist dir das klar, Meistuki?«[/LEFT] [LEFT]Die Jüngere krallte ihre Finger in ihr Kleid. Wieder schwieg sie. Ren schien sauer zu sein. Er war ruhig, aber seine Stimme messerscharf. Ganz zu schweigen davon, dass er sie mit Missachtung strafte.[/LEFT] [LEFT]»Ein derart naives Verhalten, hätte ich dir nicht zugetraut. Wenigstens den Sinn für Gerechtigkeit von deinem Vater, könntest du besser unter Kontrolle haben, als er.«[/LEFT] [LEFT]Mei traute sich nun doch, zu Ren hoch zu schauen. Er beachtete sie zwar weiterhin nicht, aber seine Stimme klang nicht mehr ganz so strafend.[/LEFT] [LEFT]»Er hat uns damit damals auch nur in Schwierigkeiten gebracht.«, bildete sich ein bittere Lächeln auf Rens Lippen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Na das sagt der Richtige. Du kannst deine Füße selbst nur schwer stillhalten.«, stoppte Aya schmunzelnd neben ihrem Mann, welcher sie sogleich mit seinem Blick tadelte.[/LEFT] [LEFT]»Ich stehe hier bei Mei, damit sie nicht noch mehr Dummheiten anstellt. Außerdem wissen wir noch nicht, wie Liam mit Isaac kommuniziert. Eventuell tauchen hier gleich Sucher oder maskierte Vampire auf. Im schlimmsten Fall Drachen.«, erklärte Ren sich.[/LEFT] [LEFT]Wie aufs Stichwort, erklang Shadows Gebrüll über dem Gebäude.[/LEFT] [LEFT]Ren ging sofort zu den langen Panoramafenstern des Ganges und sah hinaus. Er verengte seine Augen. »Aya, betätige sofort den Alarmknopf.«[/LEFT] [LEFT]Aya sah verwirrt du ihrem Mann. »Was ist denn los?« Es wunderte sie, dass er überhaupt etwas erkennen konnte, da die Nacht vor kurzem einbrach. Andererseits war er nicht umsonst ein Reinblüter.[/LEFT] [LEFT]»Nun mach schon!«[/LEFT] [LEFT]Sie zuckte zusammen, nickte zögerlich und rannte zu einer der Steinsäulen, suchte dort eine gewisse Stelle und klopfte drei mal dagegen. Es öffnete sich ein kleines Fach, wo ein roter Knopf zum Vorschein kam. Nachdem sie diesen betätigte, gingen im Hof helle Scheinwerfer an und ein Alarmsignal ertönte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei bemerkte im Augenwinkel einen Schatten mit grünen Partikeln, der an dem Fenster vorbei, auf den Hof hinab rauschte. Shadows lautes Kampfgebrüll war zu hören. Langsam ging sie auf das Panoramafenster zu, stoppte davor und sah herunter, woraufhin ihre Augen sich weiteten.[/LEFT] [LEFT]»Sind das alles Sucher?«, kam es brüchig über ihre Lippen. Das mussten an die Hunderte sein. Und sie stürzten sich erbarmungslos auf den Drachen. Etwas, dass sie nicht länger mit ansehen konnte, weshalb sie sich gequält von dem Glas abwandte.[/LEFT] [LEFT]»Es war alles von Anfang an so geplant.«, trat es ruhig über Rens Lippen. Doch als Mei ihm in die Augen blickte, erkannte sie pure Verachtung, Hass und Zorn. Obwohl sein Gesicht ansonsten entspannt wirkte, sprachen seine Augen Bände.[/LEFT] [LEFT]Sie traute sich kaum zu fragen, tat es dennoch »Was meinst du damit?«[/LEFT] [LEFT]»Isaac hat darauf gewartet, dass das Zeichen bei dir erscheint und seinen Angriff so lange hinaus gezögert. Ich weiß nicht, woher er wusste, dass du eines tragen würdest, aber er hatte mit Sicherheit seine Mittel, es in Erfahrung zu bringen. Er musste es von Anfang an gewusst haben. Und es hat mit Nathan zu tun.«[/LEFT] [LEFT]»Mit Nathan?«[/LEFT] [LEFT]Ren nickte und richtete seine nachtblauen und grasgrünen Augen auf seine Enkelin. »Er war der Schlüssel. Es gibt nur sehr wenig Seher, deren Vorhersagen haargenau zutreffen. Meist sind sie eher ungenau und treffen nicht immer ein. Finleys Frau war eine der mächtigsten Seherinnen. Deswegen nahm sie sich das Leben.«[/LEFT] [LEFT]»Gut, aber was willst du damit andeuten?«, verstand Mei nicht recht, auf was er hinaus wollte.[/LEFT] [LEFT]»Isaac war nicht grundlos so erpicht darauf, Layla als Frau zu nehmen und ein Kind mit ihr zu zeugen. Ihre seltene Fähigkeit war vermutlich nur ein genannter Grund, um seine wahren Absichten zu verbergen. Ein Seher wird ihn irgendwie auf sie gebracht haben. Vermutlich sagte jener ihm, dass das Kind von ihm und Layla, sich einst in eine Frau verlieben und diese dieses Zeichen tragen wird. Es ist eine ungenaue Aussage, aber ausreichend.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei stockte der Atem. Sie schüttelte ihren Kopf »Aber wie konnte er ahnen, dass ausgerechnet ich diese Frau sein würde?«[/LEFT] [LEFT]»Er hat gepokert, mehr nicht. Du bist meine und Finleys Enkelin, sowie Aarons Tochter. Es käme ihm ja nur gelegen, wenn du diese Frau sein würdest. Für viele seiner Taten, hat Isaac scheinbar falsche Gründe angegeben. Inzwischen glaube ich sogar, dass das mit Ayaka nicht bloß war, um uns zu provozieren.«, erklärte Ren weiter.[/LEFT] [LEFT]»Kurz gesagt, hat dieses Monster uns von Anfang an an der Nase herum geführt?«, lenkte Aya wütend ein. Ihre blutroten Augen funkelten zornig. »Er hat meine Familie also zerstört, weil er sie für irgendwelche komischen Zwecke umbringen ‚musste‘!?« Sie ballte eine Faust »Ich will gar nicht wissen, wann all das begonnen hat...sonst vergesse ich mich später, dreh dem Kerl den Hals um und reiße ihm alle Eingeweide einzeln heraus.«[/LEFT] [LEFT]Mei sah irritiert zu Aya. Sie hatte ihre Großmutter noch nie so zornig erlebt.[/LEFT] [LEFT]»Dieses Monster hat meinen Babys das nicht umsonst angetan.«, presste Aya hervor und blinzelte, nachdem Ren ihr liebevoll gegen die Stirn schnippte.[/LEFT] [LEFT]Ein gequältes Lächeln zierte seine Lippen und er zog seine Augenbrauen verzweifelt zusammen »Deine Hormone machen dich wieder übermütig, Liebste.« Die schlagartig rot werdenden Wangen seiner Frau und deren verlegener Blick zur Seite, ließen ihn heißer auflachen.[/LEFT] [LEFT]Ihre Augen schimmerten traurig »Aber was, wenn dein Vater und mein Bruder auch schon zu seinen Opfern für dieses komische Ritual gezählt haben?«[/LEFT] [LEFT]»Damals war er noch ein Kind. Das bezweifle ich also.«[/LEFT] [LEFT]»Auch dieses Kind hatte eine Mutter.«, flüsterte Aya bitter.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Wir stören ja nur sehr ungern.«, begann Arata schlicht.[/LEFT] [LEFT]»Aber euch ist schon klar, dass Liam weg ist? Und das Anwesen immer noch überrannt wird?«, hob Nathan skeptisch eine Augenbraue.[/LEFT] [LEFT]Die drei Angesprochenen sahen verdutzt zu ihnen.[/LEFT] [LEFT]Mei gab ein merkwürdiges Geräusch von sich, als sie Aratas vor Blut triefende Wunden sah »Natsuki bringt dich um, wenn sie das sieht, Arata!«[/LEFT] [LEFT]Der Mundwinkel ihres Cousin zuckte hoch »Das braucht sie nicht mehr, wenn ich weiter so viel Blut verliere.« Er betrachtete die Jüngere blinzelnd, als sie ihre Augen verärgert zu Schlitzen formte.[/LEFT] [LEFT]Nathan schmunzelte schwach »Falsche Antwort.« Allerdings schwand sein Schmunzeln, als Mei ihn ebenfalls an diesem Blick teilhaben ließ.[/LEFT] [LEFT]»Du siehst doch nicht besser aus! Wie konntet ihr euch so zurichten lassen!?«[/LEFT] [LEFT]Nathans Augen wurden kühl »Liam ist eben wesentlich stärker, als wir ahnten.« Ohne es zu wollen, schwang Enttäuschung und Bitterkeit in seinen Worten mit. Wenig später betrachtete er irritiert den blutigen Zeigefinger, welchen Mei jeweils ihm und Arata entgegen streckte. Alleine der Geruch ihres Blutes, brachte das seine in Wallungen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Ihr werdet sofort beide mein Blut trinken. Keine Widerrede! Trinkt so viel, wie ihr braucht. Ich werde dann mit Aya zurück bleiben. Aber unsere Freunde und Familie braucht eure beider Hilfe! Also los.« Ihre Augen funkelten erbost, als die Reinblüter zeitgleich ihre Münder öffneten, um zu rebellieren. Sie seufzte tief und nutzte die geöffneten Lippen, um ihre blutigen Finger hinein zu stecken »Ich habe unterirdische Laune, fordert es nicht heraus! Ich werde nicht zulassen, dass mein Cousin verblutet und seine Familie zurück lässt! Und deinen blöden Starrkopf kannst du dir gerade sonst wo hin stecken, Nathan!«[/LEFT] [LEFT]Die Getadelten schauten perplex drein.[/LEFT] [LEFT]Arata schmunzelte und tat wie ihm geheißen. Dazu umfasste er Meis Handgelenk sachte mit seiner weniger blutverschmierten Hand.[/LEFT] [LEFT]Nathans Kehle entrann ein leises Knurren. Er versuchte sein Ärgernis darüber, das Mei ihr Blut wieder fröhlich verteilte, zu unterdrücken. Ganz gelang es ihm jedoch nicht. Die belustigte Reaktion von Ren war dabei ebenfalls nicht besonders hilfreich. Jener hielt sich krampfhaft den Bauch, da er sein Lachen sichtlich unterdrückte.[/LEFT] [LEFT]Aya seufzte lächelnd »Ja, Mei ist ganz ihres Vaters Tochter. Aaron konnte genauso sein, wenn ihm wichtige Vampire verletzt waren.« Anschließend richtete sie ihre Augen auf die Geschehnisse außerhalb der Mauern. Es dauerte nicht mehr lang und die Sucher würden ins Gebäude eindringen. Sie legte ihre Hand behutsam auf ihren leicht gewölbten Bauch. Wenn Isaac mit allen Mitteln versuchte, sein wahres Ziel zu vertuschen, was genau mochte dieses dann sein? Wozu diese Opfer?[/LEFT] [LEFT]Sie sah auf Meis Rücken. Das Zeichen auf ihrer Hüfte glich tatsächlich der Mondphase vor Neumond. Und sollte es bei Neumond begonnen haben, wäre sie das letzte Opfer.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Auf was arbeitete Isaac nur all diese vielen Jahre hin?[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)