Eclipse von Jayle (Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....) ================================================================================ 41. Kapitel ----------- [LEFT]Eine Woche verging nach dem ersten Schrecken. Hans erhöhte die Sicherheitsmaßnamen deutlich. Zumal sie geradewegs auf das neue Jahr zusteuerten. Wer wusste schon, was diesem Verrückten als nächstes in den Sinn kam?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Julian betrachtete gerade genaustens die abheilende Verletzung von Liams linken Armstumpf. Es erstaunte ihn jedes mal aufs neue, welche immensen Kräfte das Blut der Drachenmenschen besaß. Normalerweise wäre diese Art der Verletzung noch nicht so weit im Heilungsprozess.[/LEFT] [LEFT]»Wann werde ich wieder einsatzfähig sein?«, ertönte Liams Stimme fraglich.[/LEFT] [LEFT]Julian hob seinen Blick von dem Armstumpf, auf Liams Gesicht. Jener sah vehement geradeaus. Dennoch war es kaum zu übersehen, das ihm momentan viele Dinge durch den Kopf gingen.[/LEFT] [LEFT]Der Reinblüter wandte sich erneut dem Armstumpf zu, schmierte die Paste zu Ende darauf und verband alles vernünftig.[/LEFT] [LEFT]»Dank Meis Blut, höchst wahrscheinlich in ein paar Tagen. Aber nur, wenn du dir weiterhin Ruhe gönnst.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Liam erhob sich schweigend von dem Stuhl, auf welchem er bis eben saß, zog sich seine Sweatshirt – Jacke über und verließ das Krankenzimmer.[/LEFT] [LEFT]Julian sah ihm nachdenklich hinterher. Es war unverkennbar, das Liam etwas auf der Seele brannte. Eventuell hätte er als Heilkundiger mehr darauf eingehen sollen? In Liam musste schließlich einiges los sein und ein riesiges Chaos herrschen.[/LEFT] [LEFT]Er seufzte leise. Natsuki hätte Liam sicher nicht einfach so ziehen lassen. So wie er sie einschätzte, hätte sie so lange weiter gebohrt, bis Liam sich zumindest ein wenig von der Seele redete.[/LEFT] [LEFT]Julian seufzte. Er hatte eben noch viel zu lernen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Wenn du so dreinschaust, rennen dir bald die Patienten weg~.«[/LEFT] [LEFT]Julian fuhr heftig zusammen und richtete seine Aufmerksamkeit zur Tür, durch welche Liam zuvor verschwand. Dort lehnte Luna im Türrahmen und schmunzelte ihm entgegen.[/LEFT] [LEFT]Sie stieß sich von dem Holz ab, ging auf ihn zu und setzte sich auf den Stuhl, der bis eben noch Liams Platz war. Somit saß sie direkt vor ihm und ließ ihre Augen auf den seinen ruhen.[/LEFT] [LEFT]Er stutzte und legte seine Handfläche auf ihre Stirn. »Du hast Kopfschmerzen und Fieber….«[/LEFT] [LEFT]Luna lachte heißer »Armselig oder? Leider neige ich schnell dazu, krank zu werden. Obwohl ich eine Reinblüterin bin, halten sich meine Abwehrkräfte nicht daran.« Als sie den verärgerten Blick des Jüngeren auf sich spürte, blinzelte sie verwirrt.[/LEFT] [LEFT]»Wie lange läufst du damit schon herum?«[/LEFT] [LEFT]»Eh….«, sie wich seinem geübten Blick aus. Gerade fühlte sie sich irgendwie so ungeschützt vor jenem. »Vielleicht ein zwei Tage?«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Julian riss seinen Blick, nach ein paar Minuten, von ihr los und seufzte tief. »Mir wäre es lieber, du würdest mich nicht belügen.« Er ging auf den hohen Arzneischrank zu und holte ein paar Fläschchen heraus. Den Inhalt dieser, kippte er abgemessen in einem Glas zusammen und rührte es um. Anschließend ging er zu Luna zurück und hielt ihr die Mixtur entgegen. Seine orange und gelben Augen lagen dabei auf den ihren.[/LEFT] [LEFT]»Trink das. Es hilft gegen die Erkältung und stärkt deine Abwehr für die nächsten Tage, damit dein Körper sich erholen kann.«[/LEFT] [LEFT]Nachdem sie das Glas an sich nahm, verschränkte er seine Arme locker vor seinem Oberkörper »Mit der Gesundheit ist nicht zu spaßen. Wenn du dich das nächste mal krank fühlst, komm gleich zu mir. Eine schwächere Abwehr ist immerhin nicht weniger schlimm, wie eine Sonnenallergie als Reinblüter.«[/LEFT] [LEFT]Luna betrachtete Julian. Das hatte sie schon wieder völlig verdrängt. Nun war ihr ihr Verhalten doch unangenehm »Entschuldige.« Sie nippte an dem Gemisch und verzog ihr Gesicht geekelt. Es war verdammt bitter, sodass es sie sogar zum Schaudern brachte. Wie sollte sie das Zeug so herunter bekommen?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie beobachtete irritiert, was Julian einen Moment später tat.[/LEFT] [LEFT]Er biss sich mit seinem scharfen Vampir – Schneidezahn in den Daumen und brachte ihn damit zum bluten. Die dadurch hervortretende, rote Flüssigkeit, ließ er in die Mixtur tropfen.[/LEFT] [LEFT]»Versuch es jetzt noch einmal.«, meinte er schlicht und steckte sich seinen blutenden Daum in den Mund.[/LEFT] [LEFT]Luna war immer noch dezent verwirrt und musterte die Mixtur durch das Glas.[/LEFT] [LEFT]»Wenn du nicht willst, musst du natürlich nicht...«, nuschelte Julian verlegen mit seinem Daumen im Mund.[/LEFT] [LEFT]Diese Reaktion entlockte Luna einen heiteren Laut. »Nein, nein. Schon gut. Ich war nur etwas verwirrt, mehr nicht. Ich kenne keine Reinblüter, die anderen Vampiren ihr Blut so offenherzig anbieten.« Sie stutzte, nachdem Julian sich von ihr abwandte und irgendetwas vor sich hinmurmelte. Als sie genauer hinhörte, begann ihr Herz schneller gegen ihre Brust zu schlagen. Entnahm sie es seinem Gemurmel richtig, dass er es sonst auch nicht tat?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ohne weiter darüber nachzudenken, nippte sie erneut an der Mixtur und betrachtete sie danach überrascht. Süß. Jeglicher Hauch von Bitterkeit war verschwunden. Sie trank es komplett aus und lächelte Julians Rücken warm an »Danke, viel besser.«[/LEFT] [LEFT]Der Jüngere sah vorsichtig zu ihr zurück und stellte fest, dass wie wirklich alles austrank. Er hätte nicht erwartet, das sein Blut es so sehr verbesserte. Und helfen tat die Mixtur ebenfalls. Er spürte deutlich, wie ihre Kopfschmerzen besser wurden.[/LEFT] [LEFT]Er wandte sich ihr komplett zu und lächelte zufrieden »Das freut mich.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ † ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei betrachtete ihr Spiegelbild. Sie hatte sich ihre Haare hinter ihr rechtes Ohr gestreift – wie so häufig. Ab diese mal, wurde ihr Ohr wieder von ihrem Ohrring geschmückt, von dem sie dachte, ihn für immer verloren zu haben.[/LEFT] [LEFT]Nathan gab ihn ihr zurück, als sie nach drei Tagen wieder zu sich kam. Er erzählt ihr, dass Diano den Ohrring damals fand, nachdem sie getrennt wurden.[/LEFT] [LEFT]Es fiel Nathan so schwer, ihr den Ohrring wieder zu geben, weil jener ihm zu dem Zeitpunkt die Hoffnung zurück gab, sie sei noch am Leben.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Er hat ihn dir also endlich zurück geben können?«[/LEFT] [LEFT]Mei sah verwundert zu Aya zurück, die gerade lächelnd ihr Zimmer betrat.[/LEFT] [LEFT]»Eh….ja?« Sie verfolgte jeden Schritt ihrer Großmutter, bis jene auf ihrer linken Seite stoppte. Aya legte behutsam ihre Finger an den baumelnden Ring, in dessen Mitte ein geschliffener Rubin seinen Platz hatte.[/LEFT] [LEFT]Der Schimmer in Ayas Augen wurde nostalgisch und wehmütig zugleich. »Er ist das Erbstück meiner Familie. Die Feeneys geben sie immer an ihre Erstgeborenen weiter. Da mein Bruder damals starb, überließ er ihn mir. Und ich gab ihn damals an Aaron weiter.«[/LEFT] [LEFT]Erkenntnis zeichnete Meis Gesicht »Verstehe...ich hoffe, es ist nicht schlimm, dass ich den Ring zu einem Ohrring habe machen lassen?«[/LEFT] [LEFT]Aya lachte heißer »Nein, natürlich nicht. Außerdem gehört er doch jetzt dir.« Sie ließ von ihrer Enkelin ab und drehte sich zu dem großen Fenster neben ihnen. Dahinter erstreckte sich eine weiße Schneelandschaft.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Als ich Ren damals kennen lernte, verloren die Drachenmenschen gerade den Kampf gegen die Vampire und die Vampirclans begannen sich zu gründen.« Aya schmunzelte ironisch »Wir haben es damals alles andere als einfach gehabt. Als Ren bei mir ankam, auf mein damaliges Feld stolperte und zusammen brach, war er vollkommen verdreckt und floh gerade vor seiner eigenen Familie. Ich selbst verlor damals erst vor einiger Zeit meinen Bruder und hatte allen Grund Reinblüter zu hassen und zu verachten. Aber...«, sie lachte leicht. »... man konnte ihn wirklich nicht als Reinblüter ernst nehmen. Er verhielt sich so gegensätzlich zu all dem, was ich damals von den Reinblütern und allgemeinen von Vampiren kannte.« Sie hielt inne und legte ihre Hand behutsam an das kalte Glas »Wenn man es genau nimmt, hat er mir nichts als Arbeit gemacht. Sein Verhalten eckte oft bei seiner Rasse an, aber er machte sich nichts daraus. Ich glaube, er suchte damals seinen Platz in der Welt. Schließlich wurde er von seiner Stiefmutter ständig wie Dreck behandelt und sie zog seinen Halbbruder immer ihm vor. Als es dann darum ging, das Clanoberhaupt des Westens zu bestimmen, erkannte sie Ren als Gefahr und wollte ihn loswerden. Immerhin war Rens Vater nicht mehr am Leben und konnte ihn somit nicht mehr vor dieser Frau schützen.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei hörte Aya aufmerksam zu.[/LEFT] [LEFT]Die Ältere stemmte gerade ihre Hand an ihre Hüfte und sah lächelnd zu Mei »Letztlich war ich es, die dieser Frau den gar aus gemacht hat.« Sie zog ihre Augenbrauen traurig zusammen »Bis zu ihrem letzten Atemzug konnte sie nicht glauben, dass ich, ein Drachenmensch, sie besiegte.« Sachte ließ sie eine Hand auf ihren Unterleib sinken »Damals war ich mit deinem Vater schwanger, wusste aber noch nichts davon. Ren schon. Erst danach verstand ich die Panik in seinen Augen.« Sie richtete ihre blutroten Augen, auf die Lavendelfarbenen Meis, die ihr fragend entgegen sahen.[/LEFT] [LEFT]Aya lachte »Schau mich doch nicht so fragend an.« Sie ging zwei Schritte auf ihre Enkelin zu und strich ihr liebevoll über die Wange »Ich will damit einfach sagen, dass wir manchmal komische und für den Anderen vielleicht fragwürdige Dinge tun, wenn uns jemand wichtig ist. Und auch Nathan gehört dazu. Sein Verhalten mag manchmal komisch, fraglich und auch falsch sein. Aber vergiss niemals, dass er das tut, weil er dich beschützen möchte.« Sie schloss ihre Augen und lächelte »Für ihn wird es als Reinblüter nicht einfach gewesen sein, sich eingestehen zu müssen, sich zu einem Drachenmenschen hingezogen zu fühlen. Nicht in der Gesellschaft von heute. Jasper erging es mit Noemi sicher ähnlich. Aber er ist von einem anderen Schlag wie sein Halbbruder.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Das mag sein….aber warum erzählst du mir das alles wirklich, Aya?«, sah Mei mit einem ernsten Blick zu ihrer Großmutter, die jenen verwundert erwiderte.[/LEFT] [LEFT]Aya zog verzweifelt eine Augenbraue noch oben »Ich glaub es nicht. Sogar du durchschaust mich.« Sie erwiderte den Blick ihrer Enkelin direkt »Ich erzähle dir das, weil Nathan in Zukunft eventuell Dinge tun muss, die dir nicht gefallen. Dich eventuell zweifeln lassen werden.«[/LEFT] [LEFT]»Was hat Diano euch erzählt?«, harkte Mei nach. Das unruhige Gefühl in ihrer Magengegend ignorierte sie dabei.[/LEFT] [LEFT]»Verzeih, aber das werde ich dir nicht sagen.«, lächelte Aya bitter. »Ich möchte dich einfach nur bitten, keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen.«[/LEFT] [LEFT]Diese Worte verwirrten Mei noch mehr. Was wollte Aya mit all dem andeuten?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Aya und Mei sahen verdutzt zur Tür, die sich mit Schwung öffnete. In ihr stand Noemi, völlig außer Atem. Sie holte tief Luft, richtete sich auf und sah aufgeregt zu Mei, nachdem sie Aya höflich begrüßte.[/LEFT] [LEFT]»Mei! Das musst du sehen! Nathan trainiert tatsächlich mit Jasper!«, hippelte Noemi fröhlich, schnappte sich Meis Handgelenk und zog sie einfach mit.[/LEFT] [LEFT]Aya sah ihnen belustigt nach, ehe ihre Gesichtszüge besorgt wurden und sie sachte über ihren Unterleib strich.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ † ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Am indoor Trainingsplatz angekommen, beobachtete Mei das Geschehen.[/LEFT] [LEFT]Jasper wischte sich gerade grinsend Blut aus seinen Mundwinkeln und Nathan richtete sein Schwert auf ihn.[/LEFT] [LEFT]Mei schmunzelte. Nathan versuchte es zu verbergen, aber sie sah ihm an, dass auch er schon erschöpft war. Jasper musste ihm ziemlich mitgespielt haben.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Noemi sah fröhlich zu den Reinblütern. »Weist du, Aya erklärte Jasper vor einigen Tagen, dass er seine Illusionen auch ‚Wirklichkeit‘ werden lassen kann. Er visualisiert sie dann im Prinzip und dennoch sind sie nur eine Illusion. Ein Schatten quasi. Dazu muss er dann nicht die Köpfe seiner Gegner anzapfen.« Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf Mei »Und gerade üben sie die Erschaffung von Jaspers Ebenbildern. Damit möchte er später die Feinde verwirren. Aber bisher schafft er nur einen Doppelgänger und das auch nicht für lange.« Sie blickte erneut zu den Halbbrüdern. »Jasper meinte, dass diese Visualisierungen viel Kräftezehrender sind, als Verwirrung in den Köpfen Anderer zu verursachen.«[/LEFT] [LEFT]»Er lässt also seine Vorstellungen Wirklichkeit werden. Das klingt tatsächlich anstrengender, als einfach Illusionen in Köpfen zu erschaffen.«, schmunzelte Mei.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Man, da hinke ich ja deutlich hinterher~.«[/LEFT] [LEFT]Die jungen Frauen sahen zu Liam, der plötzlich hinter ihnen stand.[/LEFT] [LEFT]Mei erkannte sofort, das sein Grinsen bitterer Natur war.[/LEFT] [LEFT]Er fuhr fort »Nathan ist noch besser geworden und Jasper mausert sich inzwischen ebenfalls.« Er seufzte schmunzelnd, richtete seine eisblauen Augen auf Mei und zog verzweifelt eine Augenbraue in die Höhe »Selbst meine Cousine ist eine kleine Kämpferin geworden.«[/LEFT] [LEFT]»Schon, aber ich verwende dieses Können lediglich, um mich oder Andere zu beschützen. Zudem kostet mich meine Fähigkeit viel Kraft.«, berichtigte Mei ihren Cousin. »Außerdem liegt dir doch etwas ganz anderes auf der Seele, oder?«, umspielte ein leichtes Lächeln ihre Mundwinkel.[/LEFT] [LEFT]Liam schloss sich diesem verzweifelt an und Noemi zog unauffällig von Dannen. Sie wusste, dass sie sich da besser heraus halten sollte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] …..   [LEFT]»So war das also.«, lächelte Mei traurig. Sie saß zusammen mit Liam am Rand des Trainingsplatzes.[/LEFT] [LEFT]»Ja, dämlich oder?«, verhöhnte Liam sich selbst.[/LEFT] [LEFT]»Das finde ich nicht.«[/LEFT] [LEFT]Er sah verwirrt zu seiner Cousine, die seinen Blick schmunzelnd erwiderte.[/LEFT] [LEFT]»Grace weis nun endlich, wo sie bei dir steht. Darauf hat sie viele Jahre gewartet, Liam. Und manchmal kommt es eben vor, das man nicht merkt, verliebt zu sein.« Mei zog ihre Beine an ihren Oberkörper und umschlang sie mit ihren Armen. »Grace ist bestimmt gegangen, um dich vor dir selbst zu beschützen und dich nicht hassen zu müssen. Ihr ist sicher auch bewusst, dass ihr scheinbar viele Jahre aneinander vorbei geliebt habt.«[/LEFT] [LEFT]Liam lachte heißer »Etwas in der Art, hat der alte Butler ebenfalls gesagt.« Er hielt sofort inne, als Mei plötzlich Tränen über die Wangen rannen. Eine Situation, die ihn nun doch überforderte. Warum weinte sie plötzlich?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei wischte sich selbst auslachend die Tränen aus den Augenwinkeln »Entschuldige. Aber ich finde es so grausam, dass Grace erst ihre Familie tot sehen musste, dann dich von sich stieß, um dich zu schützen und dir letztlich ungewollt den Arm abtrennte. Wie wird sie sich fühlen, wenn ihr klar wird, was sie dir angetan hat?« Sie richtete ihre weinerlichen Augen auf die Eisblauen ihres Cousins. »Ich wette, Isaac wird genau das jetzt gegen Grace verwenden und sie noch tiefer in den Abgrund ziehen. Er wird sie bis aufs Letzte manipulieren und quälen, Liam. Bis nur noch ein Wrack übrig bleibt.« Sie krallte ihre Finger in ihre Beine »Dieser Abschaum verdient schlimmeres als den Tod.« Sie blinzelte verwundert, als sie Liams Hand auf ihrem Kopf spürte und daraufhin in ein grinsendes Gesicht sah.[/LEFT] [LEFT]»Na, wirst du wohl nicht unsere Grace unterschätzen? Ich habe mich schließlich nicht in eine schwache Frau verliebt. Im Gegenteil. Sie ist sogar leider ziemlich eigensinnig und kann dadurch teils echt anstrengend sein. Aber sie ist eben Grace.« Er zog seine Hand zurück, ließ jene im Schoß seines Schneidersitzes ruhen und betrachtete sie. »Ich mag zwar nur noch einen Arm haben, aber dennoch wird dieser Mistkerl alles doppelt und dreifach zurück bekommen. Schon alleine, weil ich nicht dazu in der Lage bin, diese Frau zu verlieren.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Gut!«, lächelte Mei zufrieden und legte ihren Kopf seitlich auf ihre Knie. »So will ich dich hören. Und wehe, ich höre noch einmal einen Selbstzweifel von dir. Grace braucht dich schließlich jetzt am dringendsten. Wenn du sie hast, solltest du sie nicht mehr einfach ziehen lassen.«[/LEFT] [LEFT]Liam erwiderte Meis Blick ruhig, ehe ein Grinsen seine Lippen umspielte »Werde ich nicht. Immerhin will ich mit Stolz an Grace´ Seite stehen können.« Anschließend sah er wieder zu Jasper und Nathan, die gerade aufeinander prallten. »Wie kommt es eigentlich, dass Nathan mich kein bisschen dafür zurechtgewiesen hat, dass ich so viel von deinem Blut getrunken habe? Ich hätte jede Reaktion erwartet, aber nicht die von vor einer Woche.«[/LEFT] [LEFT]Mei folgte seinem Blick mit dem ihren »Ehrlich gesagt, weis ich es nicht. Vielleicht fängt er an zu begreifen, das man nicht alles alleine schaffen kann? Das würde es zumindest erklären, denke ich?«[/LEFT] [LEFT]»Womöglich. Aber das wäre ja mal etwas ganz neues~. Dann wird er vielleicht tatsächlich erwachsen?«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Liam schluckte schwer, als er einen schwachen Windhauch spürte und plötzlich rot und hellblaue Augen die seinen fokussierten.[/LEFT] [LEFT]Nathan hockte vor dem Älteren und starrte ihn vielsagend an. »Du solltest aufpassen, was du sagst. Ich kann dich sehr wohl hören. So weit weg seid ihr schließlich nicht.«[/LEFT] [LEFT]Liam betrachtete ihn kurz und beugte sich letztlich grinsend zu ihm vor »Liegt es nicht eher daran, das du immer ein Auge auf Mei hast~?«[/LEFT] [LEFT]Nathan hob skeptisch eine Augenbraue »Und? Hast du bei Grace je etwas anderes getan? Ausgenommen den Part, wo du sie verärgert zu haben scheinst?«[/LEFT] [LEFT]Liams Grinsen wurde bitter »Touché. Der hat gesessen.«[/LEFT] [LEFT]Nathan schloss seine Augen »Gut so.« Anschließend öffnete er sie wieder und erwiderte den Blick seines langjährigen Freundes ruhig. Jener blinzelte fragend.[/LEFT] [LEFT]»Ich danke dir.« Worte, die Nathan so gerade heraus sagte, dass es Liam die Sprache verschlug. Hatte der Jüngere sich gerade wirklich bei ihm bedankt? Er wollte fragen, wofür, da fuhr Nathan fort.[/LEFT] [LEFT]»Wärst du nicht dazwischen gesprungen, hätte es Mei erwischt. Ich selbst war nicht in der Lage, sie zu diesem Zeitpunkt zu beschützen. Egal, wie sehr ich es gewollt hätte.« Er seufzte und fuhr sich gefrustet mit seiner freien Hand durch sein Haar. »Du hast sogar deinen Arm verloren. Das werde ich dir nie vergessen, Liam.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene betrachtete Nathan verwirrt, ehe er grinsend eine Augenbraue hob »Wer bist du und was hast du mit Nathan Seymour gemacht? Man, das ist echt gruselig. Aber du solltest dabei nicht vergessen, das Mei meine kleine Cousine ist. Hätte ich sie nicht beschützt, müsste ich Angst haben, dass meine Mutter von den Toten aufersteht, um mir den Hals umzudrehen.«, spaßte Liam, ehe er Nathan seine Hand entgegen hielt und grinste.[/LEFT] [LEFT]Nathans Mundwinkel wurden von einem kleinen Schmunzeln hoch gezogen, woraufhin er in die Hand seines besten Freundes einschlug.[/LEFT] [LEFT]»Ich versuche lediglich mich an das zu halten, was vor einiger Zeit ein Reinblüter zu mir sagte. Hätte ich dich zurecht gewiesen, würde ich Mei damit erneut vor den Kopf stoßen. Außerdem….begreife ich allmählich, das man nicht alles alleine schaffen kann. Die Situation vor einer Woche hat es mir verdeutlicht.«[/LEFT] [LEFT]Liam drückte Nathans Hand, während sein Grinsen breiter wurde »Wurde ja auch mal Zeit.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei beobachtete die Beiden lächelnd. Einerseits freute sie sich zu sehen, wie das Band zwischen den langjährigen Freunden wieder stärker wurde, andererseits erleichterte sie es, das Nathan endlich zu verstehen begann, was sie ihm die ganze Zeit vermitteln wollten.[/LEFT] [LEFT]Er war nicht allein und konnte sich auf seine Freunde verlassen.[/LEFT] [LEFT]Sie erhob sich, wodurch sie die Aufmerksamkeit der jungen Männer bekam. Ein Schmunzeln umspielte ihre Lippen, während sie zu ihnen herunter sah »Wie wäre es, Master Nathan Seymour? Kannst du es mit meinem anderen Cousin und mir aufnehmen?«[/LEFT] [LEFT]Obwohl Nathan diese Anrede hasste, lächelte er interessiert und erhob sich, weshalb wenig später er zu Mei runter blickte. Seine Augenbraue zog er amüsiert und neugierig hoch »Soll das eine Herausforderung sein?«[/LEFT] [LEFT]Mei lächelte entschlossen »Worauf du wetten kannst.«[/LEFT] [LEFT]»Mutig, dafür, dass du nur der Selbstverteidigung wegen kämpfst.«[/LEFT] [LEFT]»Und? Gerade deswegen muss ich doch gegen stärkere Gegner standhalten können.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Also ich bin dabei~.«, stoppte Jasper grinsend neben Mei. »Ich glaube, wir würden ein interessantes Team abgeben.«[/LEFT] [LEFT]Mei sah zu ihm auf und lächelte entschlossen.[/LEFT] [LEFT]»Wenn das so ist, würde ich mich gerne dem Team meines Brüderchens anschließen~!«, kam Luna heiter aus der anderen Richtung. Nathans skeptischen Blick, ignorierte sie gekonnt und hielt neben ihm an.[/LEFT] [LEFT]Julian ließ sich indes neben Liam sinken. Schlussendlich blieb ihm nichts anderes übrig, als mit der Reinblüterin zu gehen. Sie moserte herum, dass er sich viel zu viel im Labor oder dem Krankenzimmer aufhielt.[/LEFT] [LEFT]Er sah verwundert zu Noemi, die sich strahlend neben ihn setzte »Ich glaube, das könnte spannend werden.«[/LEFT] [LEFT]Julians Lippen umspielte ein kleines Lächeln »Ja, vielleicht.« Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die anbahnenden Teams »So lange sie sich nicht zu sehr verletzen und ich sie dann wieder zusammen flicken muss.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Das kann ich leider nicht versprechen~.«, schmunzelte Jasper.[/LEFT] [LEFT]Luna hob amüsiert eine Augenbraue »Das wollte ich gerade sagen.«[/LEFT] [LEFT]Mei band sich ihre Haare zu einem hohen Zopf zusammen »Scheinbar hatten wir da alle den selben Gedanken. Es ist nur unklar, welche Seite der Medaille wir meinen.« Sie schmunzelte, da an den Blicken ihrer drei Freunde deutlich zu erkennen war, von welcher Seite sie sprachen.[/LEFT] [LEFT]Es fiel ein stummer Startschuss, nachdem Mei ihre Haare zu Ende hochband.[/LEFT] [LEFT]Jasper hob sie gekonnt auf seine Arme, während sie einen Angriff von Nathans Schwert, mit ihren Partikeln blockte.[/LEFT] [LEFT]Luna schnitt sich währenddessen in ihre Handfläche und formte aus ihrem Blut eine doppelseitige Sense.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Man, die scheinen es echt ernst zu meinen.«, blinzelte Liam, wobei er die einzelnen Schlagabtäusche beobachtete.[/LEFT] [LEFT]Durch Meis Hilfe, bekam Jasper die Möglichkeit sich besser auf seine Doppelgänger zu konzentrieren. Dafür steckte sie sogar einige Treffer ein.[/LEFT] [LEFT]Einmal sausten jeweils an Lunas und Nathans Köpfen knapp zwei Dolche entlang. Lunas Wange begann dadurch zu bluten, Nathan hingegen bekam die Drehung gerade rechtzeitig.[/LEFT] [LEFT]Das Jasper geübt mit Dolchen war, wusste Liam ja bereits. Aber auch darin verbesserte sich der Reinblüter sichtlich.[/LEFT] [LEFT]Mei hingegen konnte durch diesen Kampf üben, Andere mit ihren Fähigkeiten zu unterstützen und beschützen. Was ihr auch relativ gut gelang, obwohl Nathan ihr oft einen Strich durch die Rechnung machte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Die drei Zuschauer hielten kurz die Luft an, als Mei sich von Jaspers Gürtel einen Dolch schnappte und mit dessen Klinge Nathans Schwertklinge parierte. Natürlich konnte sie seiner Kraft nicht lange standhalten. Musste sie aber auch nicht, da nun Jasper und sein Doppelgänger übernahmen.[/LEFT] [LEFT]Luna traf einen der Jaspers, allerdings glitt die Klinge ihrer Sense durch ihn hindurch, jedoch verschwand der Doppelgänger nicht, sondern manifestierte sich erneut. Eine Tatsache, die Luna kurz staunen ließ.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Mit Mei an seiner Seite, klappt es mit den Doppelgängern schon viel besser!«, freute Noemi sich und klatschte einmal in die Hände.[/LEFT] [LEFT]Liam grinste »Kein Wunder. Er hat jetzt mehr Zeit, sich auf sie zu konzentrieren, da Mei ihm die Gegner vom Hals hält. Obwohl es mich wundert, dass sogar Nathan so stark auf Mei losgeht.«[/LEFT] [LEFT]»Mich nicht. Nathan hat sicher gemerkt, dass Mei richtig trainieren und nicht mit Samthandschuhen angefasst werden möchte.«, meinte Noemi.[/LEFT] [LEFT]»Uh~, das sah schmerzhaft aus.«, kniff Liam ein Auge zu, als Mei auf dem Boden aufkam und über jenen schlitterte. »Aber gut Geblockt hat sie trotzdem.«[/LEFT] [LEFT]Julian seufzte »Das sah nicht nur so schmerzhaft aus….«[/LEFT] [LEFT]»So schlimm?«, lächelte Noemi verunglückt.[/LEFT] [LEFT]»Wenn ich es selbst hier spüre, vermutlich. Aber trotzdem rappelt sie sich tapfer auf.«, antwortete er.[/LEFT] [LEFT]Liam sah zu den Beiden »Und dennoch hat Nathan kurz inne gehalten, habt ihr das gemerkt?«[/LEFT] [LEFT]Noemi nickte »Ja, aber lange nachdenken konnte er nicht, da plötzlich zwei Jaspers auf ihn zukamen und einer auf Luna losging.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Hmhm~. Die Vier wirken beinahe wie Layla, Akaya und Aaron damals beim Training. Nur das es in diesem Fall zwei Laylas wären~.«[/LEFT] [LEFT]Die drei Zuschauer zuckten heftig zusammen und sahen entgeistert zu Ren, der wie selbstverständlich hinter ihnen hockte und lächelte. Sie fragten sich, wie lange er wohl schon dort saß, wollten es andererseits aber lieber doch nicht wissen.[/LEFT] [LEFT]Sie folgten Rens Blick zu den Kämpfenden zurück und bemerkten dabei im Augenwinkel sein nostalgisch werdendes Lächeln.[/LEFT] [LEFT]»Sie besitzen alles das selbe Funkeln in den Augen, wie ihre Eltern und Großeltern damals.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Oh! Jasper und Mei haben Luna und Nathan dazu gebracht, Rücken an Rücken zu kämpfen!«, gab Noemi aufgeregt von sich.[/LEFT] [LEFT]»Die Vier werden wohl wirklich Kämpfen, bis der Erste nicht mehr stehen kann.«, schmunzelte Liam.[/LEFT] [LEFT]»Davon könnt ihr ausgehen~.«, lächelte Ren, der auf einmal neben ihm saß und Liam damit sichtlich verwirrte. Dieser Kerl flößte ihm definitiv auf eine andere Weise angst ein, wie Finley.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)