Eclipse von Jayle (Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....) ================================================================================ 40. Kapitel ----------- [LEFT]Ja, das sieht echt nicht gut aus~.«[/LEFT] [LEFT]Hans, Ren, Aya und alle weiteren Anwesenden sahen verwirrt in ihre Mitte. Dort stand plötzlich, wie aus dem Nichts, ein junger Mann.[/LEFT] [LEFT]Das Oberhaupt schmunzelte »Wenn das nicht meine Ohren des Südens sind?«[/LEFT] [LEFT]Der Schwarzmagier grinste »Lange nicht gesehen, Hans.«[/LEFT] [LEFT]»Stimmt. Fast ein halbes Jahr, wenn ich nicht irre? Wie geht es Miyano?«[/LEFT] [LEFT]Diano hob belustigt eine Augenbraue »Na wie schon? Ihre Hormone machen ihr hin und wieder zu schaffen.«[/LEFT] [LEFT]»Ihr oder dir?«, lachte Aya auf.[/LEFT] [LEFT]Diano legte ertappt eine Hand in den Nacken »Hoppala~. Da hast du mich wohl erwischt.« Anschließend richtete er seine lilanen Augen auf die Bildschirme. »Habt ihr schon etwas von den anderen Sinnen gehört?«[/LEFT] [LEFT]»Nein. Aus keiner der drei anderen Himmelsrichtungen.«, schüttelte Hans den Kopf und Diano seufzte schwer.[/LEFT] [LEFT]»Verstehe.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Die Sinne des Nordens waren Spitzel, die Hans in die anderen Reiche entsandte. In jeder der drei Himmelsrichtungen befanden sich jeweils Vier. Augen, Nase, Ohren und Erkunden – wobei Letzteres unbekannte Pilgerer waren, die dem Oberhaupt des Nordclans einmal in der Woche Bericht erstatteten.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Ich habe gehört, das Isaac Seymour sein Anwesen verlassen und beinahe alle dort getötet hat.«, erhob Diano ernst seine Stimme und erhielt sofort sämtliche Aufmerksamkeit.[/LEFT] [LEFT]»Was?«, huschte es entgeistert über Ayas Lippen. »Was ist mit-.«[/LEFT] [LEFT]»Dem alten Butler geht es gut. Von ihm habe ich diese Infos. Er war eben aufmerksam wie immer und ist zu mir gekommen, bevor er weiter ist. Typisch für die Augen des Ostens.«[/LEFT] [LEFT]»Sagte er dir, wohin er wollte?«, hinterfragte Hans.[/LEFT] [LEFT]Diano schüttelte den Kopf »Nein. Er meinte nur, es sei wichtig. Allerdings bereitet mir etwas Kopfzerbrechen.« Er verengte seine Augen nachdenklich »Finley meinte, Grace und Liam wären auf dem Weg hier her. Daher dachte ich, sie wären schon hier.«[/LEFT] [LEFT]»Das ist tatsächlich bedenklich.«, murmelte Hans und sah zu den Bildschirmen zurück. Er musste schnellstens einen Weg finden, die Kameras wieder vernünftig zum Laufen zu bringen. Aber das würde dauern. Zu lange.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Aya sah besorgt zu Ren auf, der seit geraumer Zeit die Standbilder der Bildschirme anstarrte. Sie wollte ihn gerade besorgt darauf ansprechen, da erhob er seine Stimme. Jedoch ohne sein Augenmerk von den Bildschirmen zu nehmen.[/LEFT] [LEFT]»Hat Finley dir noch etwas gesagt?«[/LEFT] [LEFT]Diano richtete seine Aufmerksamkeit auf Ren, woraufhin ein amüsiertes Schmunzeln seine Lippen umspielte »Dir kann man echt nichts vormachen. Dabei siehst du nicht einmal her.«[/LEFT] [LEFT]»Was ist es?«, wollte Hans wissen.[/LEFT] [LEFT]Diano stemmte eine Hand an seine Hüfte und schloss seine Augen bedacht »Das was ich euch jetzt sage, wird euch nicht gefallen.« Er öffnete seine Augen, hob seine freie Hand und schnippte einmal mit dieser, woraufhin ein Hologramm um alle herum erschien. Es war sofort klar, dass es sich dabei um die Karte des Nordens handelte. Die Selbe, die Grace und Liam fanden.[/LEFT] [LEFT]Mit seiner Magie verdeutlichte Diano einige Stellen »Diese Karte stammt von Isaac Seymour. Grace und Liam haben sie gefunden, was mit Sicherheit zu seinem Plan gehörte. Ob es auch sein Plan war, das wir diese Karte in die Finger bekommen weis ich nicht, aber dennoch zeige ich sie euch nun in allen Einzelheiten.«[/LEFT] [LEFT]»Das ist ein Schlachtplan….«, kam es kaum hörbar über Ayas Lippen. Sofort zog ein Gänsehautschauer über ihren Rücken. Was sie dort sah, wurde definitiv über sehr viele Jahre langt geplant. »Aber wenn er alles so genau kannte….«[/LEFT] [LEFT]»Hatte er ebenfalls Spione in unserem Land. Das habe ich befürchtet.«, kratzte Hans sich am Hinterkopf. »Mit Sicherheit Schläfer, die irgendwann aktiviert wurden.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Das ist aber noch nicht alles.«, lenkte Diano ein und sah zu Ren, der ihn aus dem Augenwinkel fokussierte. Der Jüngere schloss seine Augen bitter »Er hat eine Armee von Drachenmenschen geschaffen. Die stärksten Sieben bilden ihre Anführer.« Er hatte seinen Satz gerade beendet, als er den entgeisterten Blick Ayas auf sich spürte. Es war der Blick einer tief schockierten Mutter, die gerade erfuhr, was wirklich mit ihrem Kind geschah.[/LEFT] [LEFT]Doch es blieb ihnen nicht all zu viel Zeit, diese Neuigkeiten zu verarbeiten. Der Strom fiel aus und der Notstrom sprang an.[/LEFT] [LEFT]»Jetzt schon!?«, fluchte Diano und verschwand.[/LEFT] [LEFT]Hans betrachtete indessen die zwei Ringe, welche er an einer Kette, um seinen Hals trug. Meist verbarg er jene unter seiner Kleidung.[/LEFT] [LEFT]Es waren die Ringe von Layla und ihm. Sie gingen zwar nie den Bund der Ehe ein – aber dafür einen weit bedeutsameren.[/LEFT] [LEFT]Luna war gerade Elf Jahre alt, als Laylas Ring in seinem Postfach, an der östlichen Grenze, eintraf. Da wusste er, was geschah. So hatten sie es ausgemacht. Seither verging kein Tag, an dem er diese Ringe nicht bei sich trug.[/LEFT] [LEFT]»Isaac wird hier nicht aufkreuzen.«, meinte er eher zu sich selbst.[/LEFT] [LEFT]»Dem stimme ich zu.«[/LEFT] [LEFT]Hans sah verwundert zu Ren »Du bist noch hier?«[/LEFT] [LEFT]Sein Vertreter erwiderte seinen Blick lächelnd, dennoch bemerkte Hans seine leichte Unsicherheit.[/LEFT] [LEFT]»Ich bin mir nicht sicher, wie ich handeln soll. Ich weis, worauf das hinaus läuft und das Isaac das lange geplant haben muss.« Ren hielt inne und betrachtete ernst den Boden »Ich hätte wirklich nicht erwartet, dass man noch tiefer sinken kann. Was hat Isaac davon? Macht? Das Leid Anderer?«[/LEFT] [LEFT]Hans betrachtete ihn einen Augenblick, ließ die Ringe wieder unter seinem Oberteil verschwinden und zog sich einen weißen Handschuh, über seine mechanische Hand. »Es gibt eine Sache, die er nicht weis.«[/LEFT] [LEFT]»Du sprichst von deiner Tochter?«[/LEFT] [LEFT]»Ja. Er hat keine Kenntnis von ihr. Und sie hat Laylas Fähigkeiten. Ebenso wie Laylas Sohn.«, wurde nun auch Hans Blick ernst. »Ich denke, dass es allmählich an der Zeit ist, das Nathan davon erfährt. Von der Kraft, die seine Mutter in ihm versiegelte, als er ein Säugling war.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ren hörte ihm schweigend zu, ehe er seine verschiedenfarbigen Augen, auf die des Jüngeren richtete. »Wenn du das Siegel jetzt brichst…. Die Blutkontrolle mag mächtig sein, aber ist auch ebenso schwer zu kontrollieren. Es wäre möglich, dass er ungewollt Unschuldige tötet, weil er ihnen ihres Blutes beraubt. Du solltest diese Entscheidung nicht übereilen und vor allem nicht jetzt fällen, Hans.« Von dem üblichen Lächeln auf Rens Lippen, fehlte gerade jegliche Spur. »Da du mit dieser Entscheidung meine Familie in höchste Gefahr bringen könntest, schrecke ich nicht davor zurück, dich aufzuhalten. Ich musste schon mit ansehen, was passiert, wenn diese Kraft außer Kontrolle gerät.«[/LEFT] [LEFT]Hans Mundwinkel zierte ein höhnisches Schmunzeln »Ich nicht, weil ich bewusstlos geschlagen wurde.«[/LEFT] [LEFT]»Du warst damals ein Kind.«[/LEFT] [LEFT]»Das war Layla auch. Dennoch musste sie mit ansehen, was sie ungewollte getan hatte. Ich konnte ihr dabei nie helfen, weil ich nicht wusste, was eigentlich passierte.«[/LEFT] [LEFT]»Du hast mir also tatsächlich die Schuld dafür gegeben.«[/LEFT] [LEFT]»Natürlich. Und trotzdem habe ich in dir nie etwas anderes gesehen, als einen guten Freund. Mentor. Bruder.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Die Lippen der Reinblüter wurden von einem Lächeln umspielt.[/LEFT] [LEFT]Hans´ entschlossen.[/LEFT] [LEFT]Rens ruhig.[/LEFT] [LEFT]Das Oberhaupt schmunzelte »Du solltest gehen. Deine Frau und Enkelin werden dich brauchen.« Er legte seinen linken Daumen auf einen Sensor, der in einem der Bildschirme versteckt war, woraufhin sich eine geheime Tür in der Wand aufschob »Ich werde mich derweil um unser Stromproblem kümmern.«[/LEFT] [LEFT]Ren sah ihm wortlos nach und betrachtete einen Augenblick, die nun wieder, ebene Wand. Anschließend machte er auf seinem Absatz kehrt und verließ ebenfalls den Raum – allerdings durch eine normale Tür.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ † ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Im Ballsaal herrschte wie zu erwarten Chaos. Viele der Anwesenden wurden unruhig und sogar Panik brach an manchen Stellen aus.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Luna trug Julian huckepack. Seine Arme und Kopf hingen dabei über ihren Schultern. Sie hatte ihn ohne zu zögern hochgenommen, als der Strom ausfiel.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Noemi und Jasper trafen indes auf Miyano, deren Bauch sichtlich zunahm.[/LEFT] [LEFT]Die Magierin freute sich riesig, ihre alte Bekannte wieder zu sehen und wollte sie schnell Mei vorstellen, als der Strom ausfiel.[/LEFT] [LEFT]Jasper schob die jungen Frauen sofort hinter sich und führte sie auf diese Art aus der unruhigen Menge. Musste dabei immer wieder aufpassen, das Noemi und Miyano nicht zu viel herumgeschubst wurden. Vor allem Zweitere. Er hatte so im Gefühl, dass ihm das ein gewisser Schwarzmagier übel nehmen würde.[/LEFT] [LEFT]Allerdings stieg Jasper ein Geruch in die Nase, der ein ungutes Gefühl in ihm auslöste. Blut.[/LEFT] [LEFT]»Verflucht.«, knurrte er leise und ließ seinen Blick schweifen. »Sie sind hier.«[/LEFT] [LEFT]»Wer ist hier, Jasper?«, legte Noemi unsicher eine Hand an seinen Oberarm. Er sah sie nicht an und starrte weiter in die Massen.[/LEFT] [LEFT]»Die Sucher. Ich rieche das Blut einiger Vampire und Menschen.«[/LEFT] [LEFT]»Oh nein, wie schrecklich!« Sofort griff Noemi nach Miyanos Hand und zog sie zu sich, woraufhin sie begann eine Formel zu murmeln. »Du weichst nicht mehr von meiner Seite, Miyano!«[/LEFT] [LEFT]Die Angesprochene erwiderte ihren Blick besorgt »G – Gut.« Sie blinzelte, als sie Noemis warmherziges Lächeln bemerkte.[/LEFT] [LEFT]»Keine Sorge, wir passen gut auf dich und dein ungeborenes Baby auf.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Die Drei weiteten ihre Augen, als vier Sucher auf sie zusprangen, aber noch rechtzeitig von etwas spitzem und langem aufgespießt wurden.[/LEFT] [LEFT]Jasper betrachtete es genauer »Ist das Blut?«[/LEFT] [LEFT]»Ja, ist es!«, kam Luna mit Julian auf dem Rücken angerannt und sah erleichtert zu den Dreien. »Euch geht es gut, ein Glück.«[/LEFT] [LEFT]»Ist das etwa diese Blutkontrolle?«, sah Jasper fragend zu der Älteren, welche daraufhin nickte und zu dem Blutspieß blickte.[/LEFT] [LEFT]»Ich habe die Fähigkeit, Blut zu kontrollieren. Jeglicher Art.«[/LEFT] [LEFT]»Also auch das in den Körpern der Lebewesen?«, gab Jasper direkt von sich und ließ seine Augen ernst auf der Reinblüterin ruhen.[/LEFT] [LEFT]Luna erwiderte seinen Blick kurz, schloss ihre Augen und schmunzelte bitter »Ja. Genau deswegen ist diese Fähigkeit so gefährlich. Wenn man sie nicht richtig beherrscht oder sich überschätzt, kann das Leben kosten. Sogar das eigene.«[/LEFT] [LEFT]»Deswegen wollte Isaac diese Fähigkeit also in seiner Familie haben?«, spekulierte Noemi besorgt.[/LEFT] [LEFT]Luna nickte darauf. »Davon gehen wir stark aus. Deswegen wollte unsere Mutter nicht, dass dieser Mistkerl erfährt, das Nathan diese Fähigkeit besitzt.«[/LEFT] [LEFT]»Er besitzt sie?«, kam es beinahe zeitgleich von Noemi und Jasper.[/LEFT] [LEFT]Wieder nickte Luna. »Mutter versiegelte sie in ihm, kurz nach seiner Geburt.« Sie schmunzelte schwach »Mit einem Blutsiegel, wer hätte es gedacht?«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Von denen habe ich schon gehört, dachte aber, die wären nur irgendein Gerücht!«, kam es erstaunt über Noemis Lippen. »Nachdem was ich hörte, sind diese Siegel sehr mächtig und können nur von Leuten verwendet werden, die die Blutkontrolle beherrschen. Von denen man auch sagt, sie seien ausgestorben.«[/LEFT] [LEFT]»Sind sie offiziell ja auch. Mein Bruder und ich sind die Letzten, die diese Fähigkeit besitzen.« Schlagartig richtete Luna ihre Aufmerksamkeit zur Seite, woraufhin wieder Sucher von Blutspießen erfasst wurden. »Es ist zwar bitter und makaber, aber auf einem Schlachtfeld kann man diese Fähigkeit beinahe bedenkenlos einsetzen.«[/LEFT] [LEFT]»Mal was anderes….«, lenkte Noemi ein und beäugte Julian »Was hast du mit ihm gemacht? Der ist ja völlig weg.«[/LEFT] [LEFT]Luna lachte auf »Er hat einfach nur zu tief ins Glas gesehen, mehr nicht~.«[/LEFT] [LEFT]Noemi blinzelte verdattert »J – Julian? Zu tief ins Glas gesehen?« Das konnte sie kaum glauben, aber in diesem Fall war es eine logische Erklärung. Sie hatte ihn schon lange nicht mehr so tief und fest schlummern sehen. Eine Tatsache, die sie zum Lächeln brachte. Jenes wurde amüsiert, sowie sanft, als Julian seine Arme locker vor Lunas Schlüsselbeinen zusammen legte und seinen Kopf an ihre Schulter schmiegte.[/LEFT] [LEFT]Luna bekam dadurch einen kaum sichtbaren, aber verlegenen Rotschimmer auf ihren Wangen, wobei sie aus dem Augenwinkel zu Julian blickte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Fehlt nur noch, das er anfängt zu sabbern~.«, grinste Jasper belustigt und wich daraufhin vorausschauend Noemis Fuß aus. Anschließend beugte er sich zu ihr herunter »Vielleicht solltest du dir etwas besseres einfallen lassen?« Nach diesen Worten verzog sich sein Gesicht. Aber in diesem Fall, weil es an den Wangen auseinander gezogen wurde.[/LEFT] [LEFT]»Besser?«, grummelte Noemi verärgert.[/LEFT] [LEFT]Miyano beobachtete die Vier. Irgendwie….veränderte sich etwas, seit ihrer letzten Begegnung. Ein freundliches Lächeln zierte ihre Lippen und sie legte sachte eine Hand auf ihren runden Bauch. »Ich glaube, hier sind wir in guten Händen. Dein Papa kommt nämlich wie immer zu spät.«, strich sie liebevoll über ihren Bauch. Sie sah verdutzt zu Noemi, die strahlend auf sie zukam »Und wie wir das werden! Ich habe es dir doch versprochen!«[/LEFT] [LEFT]Jasper stand neben ihr und legte Daumen und Zeigefinger fraglich an sein Kinn »Du hast es also versprochen und wir werden es machen?«[/LEFT] [LEFT]Noemi schielte vielsagend zu ihm hoch »Willst du damit etwas andeuten? Wenn ja, zerkratze ich dir vielleicht doch noch dein hübsches Gesicht.«[/LEFT] [LEFT]»Dann tu es doch. Du musst es ja den Rest deines Lebens ansehen~.«[/LEFT] [LEFT]Diese Worte ließen Noemi sofort tomatenrot werden. Sollte das etwa bedeuten, dass ihm alles egal war? Hauptsache sie war bei ihm?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Luna belächelte die Beiden sanft. Wenig später vernahm sie ein murmeln an ihrem Ohr und wollte nach Julian sehen, da drehte er seinen Kopf in ihre Richtung und vergrub sein Gesicht zufrieden brummend in ihrer Halsbeuge.[/LEFT] [LEFT]In dem Augenblick hatte sie das Gefühl, ihr würde ihr Herz in die Hose rutschen. Sie konnte förmlich ihren eigenen Herzschlag hören, weshalb sie peinlich berührt in die entgegen gesetzte Richtung zu Julian sah.[/LEFT] [LEFT]Als er daraufhin seine Umarmung etwas verstärkte, fiel ihr auf, das er trotz seines schmächtigen Aussehens, doch einen ziemlich starken Griff besaß.[/LEFT] [LEFT]Sie grummelte leise und verlegen. Sein heißer Atem, der ständig gegen ihren Hals prallte, hinterließ jedes mal aufs Neue ein leichtes Kribbeln auf ihrer Haut.[/LEFT] [LEFT]Sie kniff ihre Augen zusammen, atmete einmal tief durch und fokussierte sich wieder auf das, was jetzt wichtig war. Sie musste schließlich die Vier wohlbehalten aus diesem Chaos heraus schaffen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ † ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei betrachtete bitter das Schlachtfeld vor ihren Augen. Waren sie nun nicht einmal mehr hier in Sicherheit?[/LEFT] [LEFT]Ihre Mimik bekam traurige Züge. Allmählich überkam sie das Gefühl, sie würden das Unglück magisch anziehen. Andererseits war es kaum verwunderlich. Isaac konnte man zu diesem Zeitpunkt wohl als das ‚Unglück‘ in Person bezeichnen.[/LEFT] [LEFT]Von weitem sah sie Nathan, der sie mit seinem Jackett zurück ließ und durch die Massen an Suchern rauschte. Sein Hemd war inzwischen voller Blut, ebenso wie Teile seiner Haut.[/LEFT] [LEFT]Sie drückte das Jackett etwas an sich. Eigentlich sollte dies doch ein schöner Tag werden. Warum durften sie nicht einmal Spaß haben, ohne das etwas schlimmes passierte?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie konnte ja nicht ahnen, dass es noch viel schlimmer werden sollte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie zuckte heftig zusammen, als plötzlich eine große Gestalt neben ihr auftauchte. Gerade, als sie zur Seite sah, spritzte etwas warmes auf ihr Gesicht und ihre Kleidung.[/LEFT] [LEFT]Mei weitete ihre Augen entgeistert »Liam…..aber was?«[/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene sah grinsend zu ihr zurück »Hey Cousinchen~. Schön, dich wohlbehalten zu sehen.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Das Jackett, welches Mei zuvor in ihren Armen hielt, flatterte zu Boden und sog sich sofort mit Blut voll. Dem Blut, welches Liam ununterbrochen verlor.[/LEFT] [LEFT]Sie schlug entgeistert, besorgt und verzweifelt ihre Hände vor ihren Mund. Kurz überkam sie das Gefühl, ihre Beine würden jeden Augenblick nachgeben.[/LEFT] [LEFT]Sie kniff ihre Augen zusammen. Anschließend ließ sie ihre Hände sinken und betrachtete besorgt das Bild vor ihren Augen. »Liam dein linker Arm...«[/LEFT] [LEFT]»Schon gut. Besser Arm ab, als arm dran.«, schmunzelte er weiter und Mei fragte sich, wie er das schaffte. Zumal um sie herum alles voller Blut war. So viel des Saales war bereits in die rote Flüssigkeit getaucht….[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Als würde sie aus ihrer Schockstarre erwachen, formte sie mit ihren leuchtend grünen Partikeln einen Dolch und schnitt sich etwas von ihrem Kleid ab, was sie daraufhin sofort an Liams blutende Schulter presste. Sie sah entschlossen, sowie besorgt direkt in seine eisblauen Augen »Stark draufdrücken!« Nachdem Liam nickte und tat was sie sagte, ließ sie ihren Blick schweifen. Wer hatte ihm das eigentlich angetan?[/LEFT] [LEFT]Nach kurzem suchen sah sie es.[/LEFT] [LEFT]Nathan parierte gerade Angriffe von Grace. Sie schlug mit ihrem Schwert immer wieder heftig auf ihn ein. Die Klinge ihres Schwertes, war voller Blut. Was hatte das zu bedeuten?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Sie kann nichts dafür. Ein Monster hat sie unter seine Kontrolle gebracht.«[/LEFT] [LEFT]Mei sah zu Liam, der mit gequältem Blick zu seinen langjährigen, kämpfenden Freunden sah. Plötzlich bildete sich ein ironisch, bitteres Lächeln auf seinen Lippen.[/LEFT] [LEFT]»Hätte ich sie nicht so vor den Kopf gestoßen, wäre das vielleicht nicht passiert….. Aber eventuell ist das hier meine gerechte Strafe.«[/LEFT] [LEFT]»So ein Schwachsinn!«[/LEFT] [LEFT]Liam sah verwirrt zu seiner Cousine, die ihm verärgert entgegen blickte.[/LEFT] [LEFT]»So etwas hätte Grace niemals gewollt! Sie wird sich das niemals verzeihen! Sie ist jetzt diejenige, die mit dieser Bürde leben muss. Sowie ich auch, weil ich nicht aufgepasst und mich zu sehr meinen Gedanken hingegeben habe.« Mei seufzte bitter, formte erneut einen Dolch aus ihren Partikeln und schnitt sich ihre Hand auf, welche sie Liam entgegen hielt »Trink das.«[/LEFT] [LEFT]Der Ältere sah stumm von ihr, zu ihrer sich mit Blut füllenden Handfläche. Er schmunzelte verzweifelt »Sorry Kleine, aber das kann ich nicht annehmen.« Er sah zu Nathan »Außerdem würde er mich dafür umbringen.« Kurz darauf erforderte Mei erneut seine Aufmerksamkeit, da sie tief seufzte – mit einem Hauch Verärgerung im Unterton.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Warum seid ihr alle so stur? Mir ist es vollkommen egal, was Nathan davon hält! Es ist mein Blut und es wird dir das Leben retten, verflucht noch einmal!« Sie wusste, das es unvernünftig war, presste aber dennoch ihre blutige Handfläche gegen Liams Mund. Sie wusste, dass er so nicht widerstehen können würde. Als Mischblut war seine Selbstbeherrschung bei weitem nicht so gut, wie Nathans.[/LEFT] [LEFT]Die Bestätigung dazu bekam sie, als sie einen stechenden Schmerz in ihrer Hand verspürte.[/LEFT] [LEFT]Sie verzog kurz ihr Gesicht, lächelte danach aber zufrieden »So ist es gut.« Aus dem Augenwinkel sah sie, wie sich gerade Sucher über Liams abgetrennten, linken Arm hermachten. Etwas, das sie nicht mit ansehen wollte, weshalb sie ihren Blick schnell abwandte.[/LEFT] [LEFT]Außerdem spürte sie, wie ihr begann schwindelig zu werden. Liam schien wirklich lange kein Blut mehr zu sich genommen zu haben. Dazu noch dieser immense Blutverlust….[/LEFT] [LEFT]Da er ihr Handgelenk mit seiner Hand festhielt, konnte sie ihre Hand nicht zurück ziehen. »Liam….du musst aufhören.«, klang es jeweils halb wie Befehl und Bitte.[/LEFT] [LEFT]Ihre Beine begannen nachzugeben. Sie fühlte sich schwach und spürte wie das Leben allmählich ihren Körper verließ. Wenn nicht bald etwas geschah, dann….[/LEFT] [LEFT]Sie kniff ihre Augen zusammen und ordnete ihre Gedanken. Wenig später öffnete sie ihre Lider schlagartig und Liam musste von ihr ablassen, weil ihn leuchtend grüne Partikel mit großer Wucht weg pressten.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei sank sofort auf den Boden, weshalb sie halb in einer Blutlache saß.[/LEFT] [LEFT]Liam stand verwirrt ein paar Meter vor ihr. Es dauerte etwas, aber er kam wieder zur Besinnung und sah gequält zu seiner jüngeren Cousine. »Was sollte das bitte werden? Verdammt! Ich hätte dich umbringen können, Mei!«[/LEFT] [LEFT]Die Jüngere erwiderte seinen Blick, während ein besorgtes Lächeln ihre Mundwinkel zierte »Hast du aber nicht, oder? Ab und zu kann ich auch selbst auf mich aufpassen. Hätte ich nichts getan, wärst du jetzt vermutlich verblutet.«[/LEFT] [LEFT]Liam wollte erneut rebellieren, jedoch ließ ihn Meis trauriger Blick inne halten.[/LEFT] [LEFT]»Was denkst du, wie wäre es Grace damit ergangen?« Mei sah zu dem Älteren und lächelte zufrieden, wenn auch bitter. Ihm fiel alles aus dem Gesicht und er schien zu erkennen, worauf sie hinaus wollte.[/LEFT] [LEFT]Sie schloss ihre Augen »Ich möchte einfach nur meine Familie beschützen. Und wenn ich das so kann, nehme ich die Folgen dafür mit Freuden in Kauf.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Liam wollte irgendetwas entgegnen. Konnte aber nicht. Diese wilde Entschlossenheit in ihren Augen, verschlug ihm die Sprache. Dazu dieses warme Lächeln auf ihren Lippen.[/LEFT] [LEFT]Er blinzelte, als Nathan sich auf ein Bein neben Mei kniete und sie genau beäugte. Sie lächelte ihm derweil unschuldig entgegen. Als sie sich ihm erklären wollte, erhob er sich wieder.[/LEFT] [LEFT]»Schon gut. Ich habe alles gesehen. Hättest du nicht so gehandelt, wäre Liam an dieser Wunde verblutet.« Nathan zog seine Augenbraue skeptisch in die Höhe, als er die verdatterten Blicke der Beiden bemerkte »Was denn?«[/LEFT] [LEFT]Liam lachte auf »Nichts, schon gut.« Daraufhin wanderte sein Blick zu Mei »Kann es sein, dass er endlich anfängt erwachsen zu werden?«[/LEFT] [LEFT]Diese Frage ließ Mei ebenfalls auflachen »Womöglich?«[/LEFT] [LEFT]Nathan grummelte »Das ich hier stehe, ist euch schon klar?«[/LEFT] [LEFT]»Natürlich~.«, kam es zeitgleich von Beiden.[/LEFT] [LEFT]»Aber sag, wo ist Grace geblieben?«, wich Meis Heiterkeit Besorgnis.[/LEFT] [LEFT]Nathan erwiderte ihren Blick stumm, ehe er zur Seite sah. »Ich weis es nicht. Sie ist plötzlich wie von der Tarantel gestochen abgehauen.« Er seufzte, beugte sich zu Mei herunter und hob sie gekonnt auf seine Arme.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Man, ihr seht ja aus, als hättet ihr in Blut gebadet~.«, schmunzelte Jasper, der mit den Anderen in ihrer Nähe stoppte.[/LEFT] [LEFT]»Ihr seht doch keinen Deut besser aus~.«, entgegnete Liam grinsend.[/LEFT] [LEFT]Noemi sah strahlend zu ihm »Liam!«, bis sie seinen fehlenden Arm bemerkte »Dein Arm! Was ist mit deinem Arm passiert!?«[/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene legte seine Hand in den Nacken und grinste schräg »Naja, das ist eine ganz blöde Geschichte, weist du?« Er sah fragend zu Noemi, die neben ihm anhielt und seine Wunde musterte. »Sie blutet nicht mehr und verkrustet ja schon...« Sie sah aus dem Augenwinkel zu Mei, die sichtlich erschöpft wirkte. »Einerseits finde ich die Kräfte ihres Blutes bemerkenswert, andererseits auch unheimlich.«[/LEFT] [LEFT]Liam tätschelte ihren Kopf, weshalb sie fragend zu ihm aufsah.[/LEFT] [LEFT]»Mach dir darüber keine Gedanken.« Er zog seine Hand zurück und richtete seine Eisblauen, auf ihre kupferfarbenen Augen. »Mit Nathan hat sie jemanden an ihrer Seite, der auf sie aufpassen wird. Ich kann mir vorstellen, wie ungern er als Vampir ihr Blut mit Anderen teilt. Deswegen wird er es nur bei denjenigen zulassen, bei denen er es für richtig hält.« Ein Lächeln umspielte seine Lippen »Eigentlich machst du dir nur sorgen um sie, nicht wahr? Die Kraft von Meis….von dem Blut der Drachenmenschen ist einzigartig. Dementsprechend wichtig ist es, immer ein Auge auf sie zu haben. Damit sie nicht in falsche Hände geraten.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Noemi hörte ihm aufmerksam zu. Zum Schluss hin klang es, als hätte Liam einen Groll gegen etwas. Oder gegen jemanden. Als stecke mehr hinter diesen Worten.[/LEFT] [LEFT]Sie lächelte zaghaft. »Wo ist Grace, Liam?« Sie zog ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen, während der Ältere zu ihr blickte und erkannte, was sie andeuten wollte.[/LEFT] [LEFT]Ja, sie sahen Nathan gegen Grace kämpfen. Deswegen mussten sie bei Liams Arm nur eins und eins zusammen zählen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nachdem wenig später Luna, weiterhin mit Julian auf ihrem Rücken und Miyano ebenfalls zu Liam und Noemi gingen, betrachteten Jasper und Nathan schweigend ihre Umgebung.[/LEFT] [LEFT]Mei war inzwischen friedlich auf Nathans Armen eingeschlafen.[/LEFT] [LEFT]»Das war nur ein Vorgeschmack, oder?«, meinte Jasper nach einigen Minuten. Zuerst antwortete Nathan nicht, weshalb er zu ihm sah. Jener ließ seine verschiedenfarbigen Augen gerade auf Mei ruhen.[/LEFT] [LEFT]»Kein Vorgeschmack. Eine Warnung.«[/LEFT] [LEFT]Jasper sah fragend zu dem Älteren. Hatte er sich verhört, oder knurrte Nathan eben leise? Plötzlich erwiderte jener seinen Blick.[/LEFT] [LEFT]»Grace sollte ursprünglich Mei angreifen. Ich hatte keine Möglichkeit zu ihr zu gelangen. Wäre Liam nicht dazwischen gesprungen…«[/LEFT] [LEFT]»Deswegen also der abgetrennte Arm… Er streckte ihn aus, um Mei zu schützen. Den Schwerthieb abzufangen.«[/LEFT] [LEFT]Nathan nickte. »Ich weis nicht was passiert ist. Aber irgendetwas muss geschehen sein, dass mein….unser Erzeuger es geschafft hat, Grace zu manipulieren.«[/LEFT] [LEFT]Jasper betrachtete Nathan verwundert. Zum ersten mal bezeichnete er Isaac als ihren Erzeuger. Er richtete seine Augen kurz auf Mei, ehe er jene durch den verwüsteten Ballsaal schweifen ließ.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Eine Warnung also?«[/LEFT] [LEFT]»Ja.«[/LEFT] [LEFT]»Für wen?«[/LEFT] [LEFT]»Da Mei angegriffen werden sollte, schätze ich auf ihre Großeltern, Arata, Liam, dich und mich.«[/LEFT] [LEFT]Jasper sah wieder zu Nathan, weshalb sich ihre Blicke kreuzten. Ihnen schoss zur selben Sekunde, der gleiche Gedanke durch den Kopf.[/LEFT] [LEFT]Mei war mit vielen von ihnen verbunden. Dadurch könnte Isaac viele von ihnen treffen.[/LEFT] [LEFT]Nathan fragte sich, ob das von Anfang an der Plan seines Erzeugers war. Allmählich stieg er nämlich nicht mehr durch dessen Taten und den dazugehörigen Gründen durch.[/LEFT] [LEFT]Andererseits traute er dem Kerl inzwischen zu, dass es komplett andere Gründe haben könnte, dass er Mei als Ziel auswählte.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)