Eclipse von Jayle (Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....) ================================================================================ 16. Kapitel ----------- Lavendel traf auf türkis rote Augen. Mei hielt inne. Der Reinblüter mit dem sie Blicke austauschte, schien sie eindringlich zu mustern. Doch trotz seiner blonden Haare, fand sie, dass dieser Mann Nathan ähnelte. Oder vielleicht eher umgekehrt. Schließlich ließ das nur einen Schluss zu – auch wenn sie sich nicht erklären konnte, weshalb dieser Reinblüter hier sein sollte. [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Verzeiht, ich habe nicht aufgepasst.«[/LEFT] [LEFT]Mei richtete ihre Aufmerksamkeit verwundert auf Nathan, der ihr aufhalf. In seinem Gesicht erkannte sie die pure Anspannung. Wenn sie recht hatte, ging ihm vermutlich das selbe durch den Kopf, wie ihr selbst auch.[/LEFT] [LEFT]Mei war beinahe verwirrt, als der Älteste plötzlich warm lächelte »Kein Problem. Das kann mal passieren. Besonders jungen Frauen, die es nicht gewohnt sind, auf hohen Schuhen zu laufen.«[/LEFT] [LEFT]Nach diesen Worten spürte Mei, wie Nathan ihre Hand kurz fester drückte. Sie sah besorgt zu ihm und fragte sich, ob Juan sie eventuell vor diesem Mann verstecken wollte? Aber das war doch nicht nötig, oder?[/LEFT] [LEFT]Andererseits hielten Liam und Grace Abstand und beobachteten alles von der Ferne. Sogar Jasper und Noemi kamen nicht näher.[/LEFT] [LEFT]Was hatte das nur zu bedeuten?[/LEFT] [LEFT]In was war sie da nun wieder hinein gestolpert?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Als der Mann ihr seine Hand entgegen streckte, um sie zu begrüßen, zog Nathan sie plötzlich etwas zurück und warf dem Älteren einen stechenden Blick zu.[/LEFT] [LEFT]Noch etwas, dass Mei sichtlich verwirrte.[/LEFT] [LEFT]Isaac hingegen, begann süffisant zu Lächeln und zog seine Hand wieder zurück. Mei fragte sich, was ihn wohl derartig amüsierte?[/LEFT] [LEFT]Nathans tiefer Seufzer, zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. In dem Augenblick tauchte neben Isaac auf einmal eine hübsche, junge Frau auf. Sie hatte lange, glatte silberblaue Haare, die ihr bis zu den Oberschenkeln reichten. Ihre lila grünen Augen betrachteten Mei flüchtig, ehe sie sich auf den Ältesten von ihnen richteten.[/LEFT] [LEFT]»Sir Isaac? Stimmt etwas nicht? Ich wunderte mich, dass ihr nicht zurück gekommen seid.«, lächelte sie kokett.[/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene schloss schmunzelnd seine Augen »Nein, alles bestens. Lasst uns zurück gehen, Lady Sienna.« Er reichte ihr seinen Arm, woraufhin sie ohne ein weiteres Wort in der Richtung verschwanden, aus der die Reinblüterin zuvor kam.[/LEFT] [LEFT]Nathan ließ die Beiden währenddessen keine Sekunde aus den Augen. So lange, bis sie außer Sichtweite waren.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Wenig später stoppten ihre Freunde bei ihnen.[/LEFT] [LEFT]»Was denkst du, Nathan?«, begann Liam fraglich.[/LEFT] [LEFT]Grace hob skeptisch eine Augenbraue »Ich frage mich, warum er diese Sienna dabei hat?« Sie sah zu Nathan »Soll das eine indirekte Botschaft an dich sein?«-[/LEFT] [LEFT]Mei blickte verwirrt von einem zum Anderen. Indirekte Botschaft? »Was ist hier überhaupt los? War das etwa wirklich Nathans….«[/LEFT] [LEFT]»Ja, war es. Das war Isaac Seymour. Zusammen mit der Partnerin, die er für Nathan ausgesucht hat, Sienna Wintermour. Deswegen ist dieses Gespann ja so merkwürdig.«, erklärte Liam.[/LEFT] [LEFT]Mei hielt inne. Partnerin? Wenn sie genauer darüber nachdachte, hatte sie tatsächlich noch nicht in Betracht gezogen, dass Nathan eventuell verlobt sein könnte, so wie es bei adeligen Reinblütern oft der Fall war.[/LEFT] [LEFT]Vor allem als Sohn des Ostclan Oberhauptes.[/LEFT] [LEFT]Unbewusst legte sie eine Hand auf ihre Brust, durch welche gerade ein schmerzendes Ziehen fuhr.[/LEFT] [LEFT]In diesem Fall war all das tatsächlich äußerst fragwürdig. Warum tauchten die Beiden plötzlich hier auf, obwohl Nathan lange nichts von seinem Vater hörte? Und weshalb verschwanden sie Kommentarlos?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Ist Master Isaac eventuell hier, weil er von Finley weis, dass wir hier sind?«, lenkte Noemi ein. Schließlich wäre das doch durchaus denkbar, oder nicht?[/LEFT] [LEFT]Nathan verengte seine Augen und gab ein höhnischen Laut von sich »Wie ich schon einmal sagte, glaube ich nicht an solche Zufälle. Finley hätte Vater nie genau erzählt, was wir vorhaben. Außerdem ist es merkwürdig, dass er eine Einladung zu diesem Ball hat. Was sollte er hier wollen? Hätte er auf diese Weise das Oberhaupt des Südclans ausfindig machen wollen, hätte er das schon vor Jahren getan.« Er hielt inne und schloss seine Augen bedächtig. »Außerdem wirkte er kurz überrascht, uns zu sehen.«[/LEFT] [LEFT]Nathan stemmte eine Hand an die Hüfte. Irgendetwas an dieser ganzen Sache gefiel ihm ganz und gar nicht. Er ließ seinen Blick auf dem breiten Gang ruhen, den sein Vater und Sienna eben entlang gingen. »Denkt daran, meinem Vater niemals direkt in die Augen zu sehen oder euch von ihm berühren zu lassen.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei horchte auf. »Was meinst du damit? Hat es mit seiner Fähigkeit zu tun?«[/LEFT] [LEFT]Nathan nickte. »Ja. Auf diese Weise kann er die Gefühle Anderer lesen. Dadurch wird man leicht manipulierbar, weil er genau weis, was er tun muss.«[/LEFT] [LEFT]Grace lachte abfällig auf, bevor sie ebenso schmunzelte. »Als Kind habe ich Isaac immer dafür bewundert, dass er genau wusste was los war und mich so gut trösten konnte. Bis ich dann hinter die Wahrheit gekommen bin.«[/LEFT] [LEFT]»Wohl wahr~.«, kratzte Liam sich an seinem Hinterkopf »Und er kann echt verdammt tief in deine Gefühlswelt eindringen.« Definitiv keine schönen Erinnerungen seinerseits. Seiner Meinung nach, wusste Isaac aus diesem Grund viel zu viel über ihn.[/LEFT] [LEFT]Noemi seufzte leise »Dagegen kann nicht einmal meine Schutzmagie etwas ausrichten.« Eine Tatsache, die sie auch am eigenen Leib erfahren musste. Auf diese Weise steckte das Oberhaupt seine Nase ihrer Meinung nach eindeutig zu tief in Dinge, die ihn nichts angingen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Hmhm~. Seid ihr schon mal auf den Gedanken gekommen, dass er genau auf diese Weise herausfinden möchte, wer das Oberhaupt des Südens ist? Ich meine, mal rein hypothetisch, könnte er doch so an Informationen kommen, oder nicht?«, schmunzelte Jasper und hatte sofort die Aufmerksamkeit der Anderen. »Dachte ich es mir~.«[/LEFT] [LEFT]»Aber warum hat er dann Sienna dabei?«, warf Grace fraglich ein.[/LEFT] [LEFT]»Naja, einen Ball ohne Begleitung zu besuchen ist etwas merkwürdig in Vampirkreisen, denkst du nicht?«, rieb Liam sich nachdenklich sein Kinn.[/LEFT] [LEFT]Die Angesprochene seufzte nüchtern »Das ist es nicht nur in unseren Kreisen, Liam.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Ich vermute eher, es liegt an ihren Fähigkeiten. Schließlich kann sie die Körpertemperatur eines Wesens rapide sinken lassen. Ganz zu schweigen davon, dass sie Andere durch ihre Eis elementaren Fähigkeiten festfrieren kann.«, entgegnete Nathan.[/LEFT] [LEFT]»Möglich.«, verschränkte Grace ihre Arme vor ihrer Brust »Trotzdem bin ich der Ansicht, dass dieses Gespann stinkt. Welcher Vater geht mit der quasi Verlobten seines Sohnes auf einen Ball?« Sie murrte »Ich konnte dieses falsche Biest zwar noch nie ausstehen, aber….ich weis nicht. Etwas stimmt nicht.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Die Gruppe schwieg ein paar Minuten. Jeder von ihnen ging in sich und dachte über die momentane Situation nach. Ebenso wie sie nun weiter vorgehen könnten.[/LEFT] [LEFT]Nathan verengte seine Augen. Ihm gefiel die Reaktion seines Vaters auf Mei überhaupt nicht. Normalerweise hätte er sofort wissen wollen, wer sie war. Aber nichts. Er betrachtete sie lediglich. Das hieß, dass der Sturm noch später aufzog, oder sein Vater genau wusste, wer Mei war. Dann stellte sich allerdings die Frage, woher er dieses Wissen hatte. Bis jetzt konnte noch kein unwissender Vampir sie einordnen – egal welchen Ranges.[/LEFT] [LEFT]Dazu kam noch die merkwürdige Konstellation mit Sienna. Was sollte das? Sollte Grace recht haben und das war eine Botschaft an ihn selbst?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nathan schloss seine Augen und seufzte innerlich. Er hielt noch nie viel von seinem Vater. Schließlich ließ er ihm als Kind wenig Freiheiten und erzog ihn streng. Und obwohl er nie viel Wert auf die Meinung seines Vaters legte, wurde ihm genau dies zum Verhängnis. So lange, bis er sich gegen ihn wehren konnte.[/LEFT] [LEFT]Was nicht bedeutete, dass ihr Verhältnis weniger angespannt war.[/LEFT] [LEFT]Aber vermutlich konnte sein Vater ihn einfach nicht leiden, schließlich war er zu Anderen meist freundlich. Obwohl fraglich war, ob all das immer echt war.[/LEFT] [LEFT]Nathan öffnete seine Augen und betrachtete den Boden. Es nervte ihn, dass er seinen Vater nicht richtig einschätzen konnte. Doch genau das machte diesen Reinblüter ja so gefährlich.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Nathan?«[/LEFT] [LEFT]Die besorgte Stimme Meis zog ihn wieder aus seinen tiefen Gedankengängen. Er blinzelte und richtete seine Aufmerksamkeit auf sie, wobei er bemerkte, dass sie nur noch zu zweit waren.[/LEFT] [LEFT]»Wo sind die Anderen hin?«[/LEFT] [LEFT]Ein kleines Schmunzeln zierte Meis Mundwinkel »Du warst so sehr in Gedanken, dass du nichts mitbekommen hast, was?« Sie lachte heißer auf, als sie den Trotz in seinem Blick erkannte. »Wir haben beschlossen die Sache im Auge zu behalten und uns aufzuteilen. Liam will sich einen vernünftigen Anzug besorgen, um nicht mehr als Butler durch die Gegend laufen zu müssen. Noemi und Jasper behalten deinen Vater und deine Verlobte im Auge. Wir sollen erst einmal auf Abstand bleiben.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nathan beäugte Mei einen Moment schweigend, ehe er seinen Blick abwandte. »Nenn diese Frau nicht so. Mein Vater hat sie ausgewählt. Ich habe damit nichts am Hut und will es auch gar nicht.« Er musste ein leichtes Knurren unterdrücken. Es gefiel ihm nicht, aber diese Worte aus ihrem Mund, waren wie ein Stich mit einem Silberdolch in die Brust.[/LEFT] [LEFT]Dabei fiel ihm etwas auf, dass ihm noch weniger in den Kram passte, weshalb er wieder zu Mei sah »Wer hat diesen Jasper eigentlich zu einem von uns gemacht?«[/LEFT] [LEFT]Die Angesprochene zog ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen, während ein Lächeln ihre Lippen umspielte. Das bemerkte er erst jetzt?[/LEFT] [LEFT]Sie betrachtete sein unentspanntes Gesicht einen Moment, bevor sie ihre Augen schloss und lächelnd seufzte. Anschließend hielt sie ihm ihre Hand entgegen und sah herzlich zu ihm auf, was er mit einem skeptischen Blick erwiderte.[/LEFT] [LEFT]»Wir sollen zwar Abstand halten, aber wir wissen beide, dass du dir eh nichts sagen lässt. Und wir sind auf einem Ball, warum sollten wir also nicht tanzen? Denn dein Vater hat eben mein Mal eindeutig zu lange betrachtet.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nathans Augen weiteten sich kaum merklich. Hatte sein Vater das wirklich getan?[/LEFT] [LEFT]Er musterte Mei. War ihr Treffen vielleicht wirklich kein Zufall?[/LEFT] [LEFT]Er rügte sich innerlich selbst. Fing er jetzt schon an den Worten dieses Juans Beachtung zu schenken? Apropos. Wo war dieser eigentlich abgeblieben? Wollte der Kerl sie etwa so lange in dieser Kammer vergammeln lassen?[/LEFT] [LEFT]»Allmählich wird es mir peinlich, dir die ganze Zeit meine Hand entgegen zu halten, Nathan.«, lächelte Mei verunglückt und erhielt endlich wieder die Aufmerksamkeit des Älteren. »Das Auftauchen deines Vaters scheint dich ziemlich aufzuwühlen.« Sie griff nonchalant nach seiner Hand und zog ihn sanft mit sich. »Deswegen werde ich dich jetzt einfach auf die Tanzfläche entführen.«[/LEFT] [LEFT]Nathan hob fraglich eine Augenbraue, konnte sich jedoch ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Vor allem, da die Anwesenden sie tuschelnd beobachteten. Immerhin ließ er sich als Reinblüter etwas von einem – in ihren Augen – Menschen vorschreiben. Etwas unmögliches in dieser Himmelsrichtung.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Um nicht noch mehr ungewollte Aufmerksamkeit zu erregen, übernahm Nathan wieder die Führung, kurz bevor sie beim Ballsaal ankamen. Angekommen, ließ er seinen Blick kurz – aber Aufmerksam – schweifen, woraufhin er Mei auf die Tanzfläche führte, wie es sich für einen Gentleman gehörte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Natürlich blieben sie von ihren Freunden nicht unbemerkt.[/LEFT] [LEFT]Grace sah schmunzelnd zu ihnen, während sie sich gemeinsam auf dem Parkett drehten.[/LEFT] [LEFT]»War ja klar, dass Nathan nicht auf das hört, was man ihm sagt.«, stoppte Liam neben der Jüngeren und zupfte die Ärmel seines weinroten Hemds zurecht.[/LEFT] [LEFT]Grace sah aus dem Augenwinkel zu ihm und seufzte lächelnd, woraufhin sie ihm seine schwarze Krawatte vernünftig band. »Verübelst du es ihm? Nathan war schon immer ziemlich stur und hat sich ungern etwas sagen lassen. Ganz zu schweigen davon, dass er immer alles alleine machen will. Da wird er nach diesem komischen Treffen auf seinen Vater und Sienna wohl kaum die Füße still halten.« Mit dem beenden ihres Satzes, zog sie die Krawatte fest.[/LEFT] [LEFT]Liam sah zu ihr herunter. Ein Grinsen umspielte seine Lippen und er beugte sich etwas zu ihr »Du meinst wohl eher, der Blick seines Vaters auf Mei hat ihm nicht gefallen?«[/LEFT] [LEFT]Grace lachte leise auf und sah aus dem Augenwinkel zu ihren tanzenden Freunden. »Möglich. Aber er ist zu Stur, um das zuzugeben. Ich glaube Mei ist die erste Person, die dafür sorgt, dass Nathan sich selbst widerspricht.« Sie verengte ihre Augen, um ihren Blick zu schärfen. Weiter hinten konnte sie eindeutig Isaac erkennen. Ihr kam es beinahe so vor, als würde er ihren Blick direkt erwidern. »Und das wird seinem Vater nicht lange verborgen bleiben.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Da liegt das Problem, nicht wahr?«, brachte Liam es auf den Punkt. Er richtete sich wieder auf und blickte über Grace´ Kopf hinweg. »Nathan weis das.«[/LEFT] [LEFT]»Da tut sich etwas. Isaac betritt mit Sienna die Tanzfl- .«, begann Grace, wurde aber unterbrochen, da Liam sie so plötzlich Richtung Parkett zog, dass sie ins stolpern geriet. Sie sah missmutig zu ihm auf, während er sie über die Schulter angrinste »Das ist doch unser nächster Zug, nehme ich an? Nicht zuzulassen, dass er einen Partnerwechsel mit Nathan und Mei durchführen kann?«[/LEFT] [LEFT]Grace nickte verdattert »J – Ja… Richtig.« Zumindest wäre das vermutlich ihr nächster Gedanke gewesen, wenn sie soweit gekommen wäre.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sekunden später wurde sie auch schon herum gewirbelt, da Liam sie in seiner Hand drehte und danach an sich zog. Etwas zu fest, nach Grace´ Geschmack. Er zog sie an ihrer Taille so dicht zu sich, dass sie sich kaum bewegen konnte. Aus diesem Grund richtete sie einen vielsagenden Blick auf ihn, welchen er lediglich zufrieden beschmunzelte.[/LEFT] [LEFT]»Ich habe da noch eine gewisse Rechnung offen, wenn du verstehst~?«[/LEFT] [LEFT]Sofort schlich sich ein Rotschimmer auf Grace´ Wangen. Natürlich wusste sie, worauf er anspielte. Doch es irritierte sie beinahe, dass ihn diese Tatsache störte. Nur, weil sie mit einem anderen Mann tanzte. Gut, dieser war ihr tatsächlich etwas zu nahe gekommen…. Und natürlich kam Liam genau in diesem Augenblick mit seiner Partnerin angetanzt, um einen Partnerwechsel durchzuführen, weil er sie holen wollte. Irgendwie hatte dieser Kerl schon immer ein hervorragendes Timing, was das betraf.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ein kleines Schmunzeln zierte ihre Lippen. Jetzt hatte sie tatsächlich mal eine Möglichkeit, zurückzuschlagen. Sie zog Liam an seiner Krawatte zu sich. »Eifersüchtig?«, hauchte sie ihm lächelnd gegen seine Lippen, befreite sich aus seinem Griff und führte einen eleganten Partnerwechsel mit Nathan und Mei durch. Natürlich war ihr bewusst, dass sie einen verdatterten Liam zurück ließ. Aber das geschah diesem Trottel nur recht.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei beblinzelte Liam überrascht. Nathan und Grace führten den Partnerwechsel so schnell durch, dass sie kaum reagieren konnte. Allerdings wirkte ihr jetziger Tanzpartner nicht weniger irritiert. Doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es weniger an dem Wechsel, sondern mehr mit einer gewissen, jungen Frau zusammen hing.[/LEFT] [LEFT]»Liam, du solltest mich führen.«, flüsterte sie ihm entgegen.[/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene schien aus seiner Trance zu erwachen und tat schnell das, was sie sagte. Er grinste ihr entgegen »Entschuldige, ich war in Gedanken~.«[/LEFT] [LEFT]»Ach? Wäre mir gar nicht aufgefallen.«, lachte Mei leicht.[/LEFT] [LEFT]Liam hob amüsiert eine Augenbraue »Das war jetzt aber purer Sarkasmus~.« Kurz nach seinen Worten, wechselte er plötzlich die Richtung.[/LEFT] [LEFT]Erneut konnte Mei gar nicht so schnell reagieren und fand sich plötzlich in Jaspers Armen wieder. Sie tauschte kurz Blicke mit ihm aus, woraufhin Beide das Gefühl überkam, einen stechenden Blick auf sich zu spüren.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Wenn Blicke töten könnten~.«, gab Jasper heiter von sich, drehte Mei elegant in seiner Hand und zog sie wieder an sich.[/LEFT] [LEFT]»Hat es einen Grund, dass ihr mich alle von Nathans Vater fernhalten wollt?«, erhob Mei ihre Stimme fragend und richtete dabei ihre Augen, auf die verschieden farbigen ihres Partners.[/LEFT] [LEFT]Jener blinzelte verdutzt, ehe er einsichtig lächelte. »Für einen Menschen bist du ziemlich pfiffig~.«[/LEFT] [LEFT]»Das ist doch offensichtlich. Auch wenn es mich wundert, dass sogar Noemi und du verstanden habt, was los ist. Zudem bin ich mir ziemlich sicher, dass dir inzwischen bewusst ist, dass ich kein Mensch bin. Du bist schließlich nicht auf den Kopf gefallen.«[/LEFT] [LEFT]Jasper hörte ihr schmunzelnd zu, während er sie etwas in die Menge führte. »Das Magiermädchen hätte mir vermutlich wieder ihren Absatz in den Fuß gerammt, wenn ich nicht mitgemacht hätte. Ich bin der Ansicht, dass mein Fuß heute schon genug unter ihrem gelitten hat~.« Er drehte Mei erneut in seiner Hand »Zudem kann ich nicht zu hundert Prozent versichern, dass ich nicht auf den Kopf gefallen bin. Aber in dem anderen Punkt kann ich dir tatsächlich nicht widersprechen. Auch wenn du mir tatsächlich ein kleines Rätsel bist.« Er zog sie an sich und tauschte mit ihr Blicke aus »Das ihr nicht verheiratet seid, ist mir inzwischen auch bewusst. Und den Grund eures Kommens ahne ich ebenfalls. Was ja nach den Andeutungen dieses Juans nicht mehr allzu schwer war~.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Und was fängst du nun mit diesem Wissen an?«, entgegnete Mei schlicht und mit einer Ernsthaftigkeit, die Jasper kurz inne halten ließ.[/LEFT] [LEFT]Er grinste. »Wie ich schon sagte, interessiert mich die Politik nicht im geringsten. Das Verhalten der Adeligen dieser Himmelsrichtung geht mir schon lange gegen den Strich. Aber ich kannte es nicht anders und war kurz davor mein Leben hinzunehmen. Dann traf ich euch und wurde neugierig. Das ist alles.«[/LEFT] [LEFT]Mei zog eine Augenbraue in die Höhe »Begrüßt du jeden mit einem Angriff, wenn er dich neugierig macht?«[/LEFT] [LEFT]Jasper sah unschuldig zur Decke des Saals »Ach das~? Da war ich neugierig wie lange meine Kräfte gegen die einer Telepathin standhalten können. Ich wusste ja nicht, dass die Normalblüterin nichts davon wusste~.«[/LEFT] [LEFT]»Du bist ein komischer Kauz. Hat dir das schon mal jemand gesagt?«[/LEFT] [LEFT]Jasper schmunzelte und zog sie etwas dichter zu sich »Das ist noch eine der harmlosen Bezeichnungen~. Schließlich gilt in dieser Himmelsrichtung die Macht des Stärkeren. Wenn du unterliegst, kannst du schnell dein Ansehen verlieren.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Du hast Noemi also prinzipiell beschützt? Sie ist schließlich ein Mensch und alleine im Süden unterwegs gewesen. Die Einstichstelle an ihrem Arm ist mir sofort aufgefallen. Sie wurde zu einer dieser Blutspenden gezwungen, nicht wahr?«, schlussfolgerte Mei und klang relativ ernst.[/LEFT] [LEFT]Jasper hingegen hob belustigt eine Augenbraue »Wie kommst du den auf diesen komischen Gedanken? Ich habe sie bloß mitgenommen, weil ihr Geruch eine Ähnlichkeit zu eurem hatte. Nichts weiter.« Er musterte Mei fragend, als sie auf einmal begann zu lächeln.[/LEFT] [LEFT]»Du sagtest doch, dich interessiert die Politik nicht? Ich denke, du verachtest die Politik in dieser Himmelsrichtung. Und Noemi ist genau Opfer dieser geworden, obwohl sie nicht einmal von hier stammt. Wäre dir all das so gleichgültig, warum hast du sie dann in so ein hübsches Kleid gesteckt und mit hier her gebracht? Als Reinblüter hättest du sicher über ein Dutzend junge Frauen zur Auswahl gehabt. Aber du hast sie mitgenommen, weil du wusstest, dass wir hier auftauchen würden.« Sie schmunzelte »Wir sind übrigens stehen geblieben, Jasper.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Reinblüter sah irritiert zu ihr, ehe er selbst bemerkte, was sie zuvor sagte. Ein verzweifeltes Grinsen umspielte seine Lippen, woraufhin er zu der Jüngeren blickte »Komisch, mal selbst so unter die Lupe genommen zu werden. Sonst hat sich jeder einen Dreck um mich geschert. Es zählte nur, dass ich einen guten Erben und Stammhalter abgebe. In dieser Himmelrichtung geht es ziemlich Oberflächlich zu.«[/LEFT] [LEFT]»Ich glaube, du bist eigentlich ein ziemlich netter Kerl, Jasper. Zumindest scheinst du das Herz am rechten Fleck zu tragen. Danke, dass du Noemi geholfen hast.«[/LEFT] [LEFT]Jasper weitete seine Augen kaum merklich. Zum ersten mal in seinem Leben, wurde ihm für etwas ehrlich gedankt. Ohne Hintergedanken.[/LEFT] [LEFT]»Ich glaube, ich werde bekloppter als ohnehin schon. Meiner Herkunft nach, müsste ich euch Mitglieder des Ostclans dem Erdboden gleichmachen…. Andererseits habe ich ja nicht die geringste Ahnung, wo ich wirklich herkomme. Also, was sollt´s~.« Mit diesen Worten, drehte er Mei in seiner Hand und zog sie somit hinter sich, woraufhin er seinem Gegenüber grinsend ins Gesicht blickte »Kann ich euch behilflich sein~?«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Jaspers Grinsen blieb zwar, aber seine dunkelblau und türkisen Augen sahen stechend auf die des Reinblüters. Sie befanden sich momentan am Rand der Tanzfläche, was sich unglücklicherweise als nicht so schlau heraus stellte.[/LEFT] [LEFT]Isaac lächelte freundlich »Ich möchte mich nur mit der Lady unterhalten, die ihr hinter eurem Rücken versteckt.«[/LEFT] [LEFT]Jaspers Mundwinkel zuckten.[/LEFT] [LEFT]»Tut mir leid, das wird nichts.«[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)