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Keiner von Ihnen

Abschied, Heimkehr, Wiedervereinigung
von
Koautor:  MAC01

Vorwort zu diesem Kapitel:
So ihr Lieben, mit einer dicken Entschuldigung, und großer Verspätung kommt hier das neue Kapitel.
Letzte Woche, hatte ich leider kein Internet, Unity Media lässt grüßen.
Heute hat meine Liebe Ko -Autorin Geburtstag, weshalb es sich heute gezogen hat.
Viel Spaß beim lesen.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen

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Therapie

Kapitel 114 - Therapie
 

"Sie haben also alles getan, um ihren Pflegesohn vor dem Zugriff durch diesen Orochimaru zu schützen? Das ist sehr heldenhaft gewesen. Erzählen Sie mir bitte, was geschah, als ihr Geiselnehmer sie aus der Zelle geholt hatte.", fasste der Psychiater das, was Sasuke ihm in der letzten Sitzung erzählt hatte, kurz zusammen und wollte daran anknüpfen.

Sasuke stand mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt und sah den Mann kalt an. Er knirschte mit den Zähnen, während seine Hände sich fest um seine Oberarme krallten, so dass seine Knöchel weiß hervor traten. Er hatte wieder das Gefühl, dass sich seine Brust zusammen schnürte.

"Er hat mich gefoltert.", kam es kurz angebunden von Sasuke.

"Wie hat er Sie gefoltert?", hakte der Arzt nach. Warum zum Teufel stand er hier und unterhielt sich mit einem Fremden über die Entführung durch Orochimaru? Weil Itachi etwas von beruflicher Distanz gemurmelt hatte, als sie das erste Mal hier waren, damit Sasuke seine Therapie beginnen konnte. Sasuke war aus allen Wolken gefallen, als er erkannte, dass er nicht mit seinem Bruder darüber reden würde, sondern mit einem Wildfremden. Doch Itachi hatte geschworen, dass der Mann sehr einfühlsam und der Beste auf diesem Gebiete der Traumatherapie wäre. Ja... einfühlsam. Wenn Direktheit einfühlsam war, dann war der Mann das sicherlich.

"Spielt das eine Rolle?", kam es schnippisch von Sasuke.

"Schon.", antwortete der rothaarige Mann, der vielleicht zehn Jahre älter als Sasuke war. Er wirkte schon irgendwie anders, als der klassische Therapeut. Dennoch änderte das nichts daran, dass Sasuke nicht über das alles reden wollte.

"Das ist doch lächerlich.", meinte er und stieß sich von der Wand ab, während er auf die Bürotür zuhielt.

"Warum kommen Sie dann zu unseren Terminen, wenn Sie das alles für lächerlich halten?", fragte der Arzt.

"Keine Ahnung.", meinte Sasuke und griff nach dem Türgriff.

"Weil es Ihnen keine Ruhe lässt und ihr Bruder mich angefleht hat, für Sie einen Termin freizumachen.", kam es von dem Mann. Sasuke hielt inne. Den Türgriff fest umklammert. Seine Entschlossenheit diese Räumlichkeit zu verlassen und so viel Distanz wie nur möglich zwischen sich und diesen Mann zu bringen begann zu schwanken. Er schluckte und senkte den Blick auf seine Hand. Nur langsam löste er sie von der Klinke.

"Er... ließ mich zusammenschlagen.", begann er leise, immer noch mit dem Rücken zu dem Therapeuten stehend.

"Er hatte Helfer?", fragte der Mann behutsam.

"Ja.", kam es einsilbig von Sasuke.

"Wie viele?", hakte der Therapeut nach.

"Drei... wobei... sie ab und an mit anderen gewechselt haben, wenn sie müde wurden.", antwortete Sasuke.

"Haben Sie sich gewehrt?", wollte der Mann von Sasuke wissen. Wieder begann er mit den Zähnen zu knirschen.

"Am Anfang... ja... aber...", antwortete Sasuke, bevor er sich selbst unterbrach, weil alles was gefolgt wäre, eine Ausrede war. So hatte es ihm sein Vater in jungen Jahren beigebracht.

"Aber?", wollte ihn sein Arzt nicht so leicht zurück ziehen lassen.

"Ich hatte kein Chakra übrig.", antwortete Sasuke mit einem bitteren Unterton.

"Also konnten sie keine Künste oder Shinobi-Fähigkeiten einsetzen, sondern 'nur' normale Kampfkünste?", wollte der Ältere von ihm wissen. 'Nur'... Sein Clan trimmte seinen Nachwuchs von klein auf in Kampfkunst. Er hätte in der Lage sein müssen, sich nicht nur zu schützen, sondern sich sogar befreien können müssen. Warum war ihm das nicht gelungen? Das Knirschen mit den Zähnen wurde wieder hörbar.

"Wenn man einen langen und kräftezehrenden Kampf hinter sich hat ist es schon ein Erfolg, wenn man nicht völlig erschöpft am Boden liegt. Sie haben es geschafft einen Bannkreis zu errichten in dem Sie ihren Pflegesohn vor diesem Monster beschützt haben und haben sich dann noch so gut es ging gegen dessen Attacken gewehrt. Das ist schon beeindruckend.", versuchte der Therapeut, der durch seine Erfahrung scheinbar wusste, was in Sasuke vorging, dessen Selbstzweifel abzuschwächen.

"Ich komme aus einem Clan, da wäre das alles eine schwache Leistung gewesen. Allein, dass Orochimaru sich unserer bemächtigen konnte wäre eine Schande gewesen.", kam es leise von Sasuke, der mit der Stirn an der Tür lehnte. Nie konnte er Itachi das Wasser reichen oder von seinem Vater ein Lob erkämpfen. Itachi hatte mal erzählt, dass sein Vater sehr stolz auf ihn gewesen sei. Jetzt fragte sich Sasuke, worauf er stolz gewesen sein wollte.

"Er hat sie zusammenschlagen lassen. Haben die Helfer sie mit der bloßen Hand attackiert oder hatten sie auch Hilfsmittel?", fragte der Arzt weiter.

"Einer hatte einen Schlagring, ein anderer einen Knüppel oder so etwas... der dritte... eine Peitsche.", antwortete Sasuke leise. Er spürte die Schläge an seinem Körper, die Peitsche um seinen Hals. Der Ruck mit dem sie ihn auf den Boden befördert hatten, nachdem der Zweite ihn mit dem Knüppel in die Kniekehle geschlagen hatte.

"Wie wurden Sie noch gefoltert?", fragte der Arzt erneut.

"Soll ich ihnen das jetzt alles aufzählen?", fragte Sasuke wieder abwehrend.

"Warum nicht? Wenn es Ihnen hilft.", antwortete der Rothaarige.

"Tut es nicht.", kam es gereizt von dem Uchiha.

"Warum nicht?", wollte der Psychologe von ihm wissen.

"Weil das Erinnern das Problem ist. Ich will mich nicht erinnern... ich will vergessen!", schnauzte Sasuke, während er herum wirbelte und plötzlich feststellen musste, dass der Mann fast hinter ihm stand. Wie war er nur so nah an ihn heran gekommen, ohne dass er es gemerkt hatte? Das verunsicherte ihn ungemein, doch sein Stolz verbot es ihm, dass zu zeigen.

"Vergessen ist nicht der richtige Weg...", wandte der Rothaarige ein. "Ich führe Sie durch ihre schlimmsten Erinnerungen, damit Sie diese bewältigen können. Haben sie das geschafft werden Sie diese Erinnerungen nicht mehr stören, auch wenn Sie diese den Rest ihres Lebens mit sich herum tragen werden."

Wütend stieß Sasuke den Mann von sich, so dass dieser ein paar Schritte nach hinten stolperte.

"Hat Orochimaru auch sexuelle Gewalt an ihnen verübt?", fragte der Therapeut unverblümt. Das Zittern seines Inneren übertrug sich auf Sasukes Körper. Er griff hinter sich zur Türklinke, öffnete die Tür und stürmte hinaus. Vor dem Büro des Therapeuten sprang Itachi erschrocken auf, blickte kurz fragend zu seinem Mentor, der seufzte, bevor er seinem jüngeren Bruder hinterher hechtete.

Sasuke rannte durch den Gang des Krankenhauses, in dem sich das Büro seines Arztes befand. Am Aufzug angekommen stürmte er zum Treppenhaus und dort nach oben. Die Enge in seiner Brust wollte ihm den Atem abschnüren, doch Sasuke rannte einfach weiter. Er stieß die Tür zum Dach auf und rannte zur Kante des hochgeschossigen Hauses. In dem Moment, als er abspringen wollte spürte er einen Griff um sein Handgelenk. Instinktiv wirbelte er herum und schlug zu. Doch Itachi parierte den halbherzigen Angriff, ließ aber nicht das Handgelenk seines Bruders los. Er manövrierte sich hinter Sasuke, so dass dessen Arm, den er festhielt, einmal um Sasukes Brust ging. Mit seinem freien Arm presst er seinen Bruder fest an seine Brust. Der schrie frustriert und verzweifelt auf und strampelte um sich. Sasuke war einfach außer sich.

"Sssh, Brüderchen." Flüsterte Itachi in Sasukes Ohr und wusste nicht, ob seine Stimme von seinem jüngeren Bruder wirklich gehört wurde. Dieser versuchte vehement sich zu befreien, bevor die Verzweiflung überhand nahm und er weinend seine Versuche aufgab und schließlich in sich zusammensackte.

Itachi kniete sich mit ihm hin, ließ langsam seinen Arm los und drehte Sasuke zu sich. Sanft presste er ihn an sich, während Sasuke sein Gesicht fest an ihn drückte.

"Ich bin ja da...", flüsterte Itachi erneut, während Sasuke bei ihm Halt suchte und sich an ihn klammerte. Itachi legte sein Gesicht auf dem schwarzen Haar seines Bruders ab und kraulte ihm liebevoll den Nacken. Das hatte Sasuke früher als Kind immer beruhigt. Er wünschte, er könne Sasuke diesen Schmerz ersparen, doch er war einfach notwendig, damit die Seele seines kleinen Bruders heilen konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  lula-chan
2019-08-22T08:51:54+00:00 22.08.2019 10:51
Ein tolles Kapitel. Gut geschrieben. Das kam mega gut rüber. Echt gut dargestellt. Das kann ja noch was werden ... So eine Therapie ist eben nicht leicht.

Alles Gute nachträglich an MAC01.

LG
Antwort von:  Onlyknow3
22.08.2019 11:35
Das stimmt, da hast du recht. Zu mal Sasuke ja auch seinen Uchiha Stolz ablegen muss um sich hier für zu öffnen. Danke für deinen Kommi, und deine Grüße an MAC01.

LG
Onlyknow3
MAC01
Antwort von:  MAC01
22.08.2019 11:45
Vielen lieben Dank für deinen Geburtstagsgruß :3
Von:  Scorbion1984
2019-08-22T06:37:18+00:00 22.08.2019 08:37
Ich fühle mit Sasuke ,das wird ein langer Weg für ihn ,bevor er dieses Schamgefühl und das er denkt versagt zu haben nicht über windet ,wirds nichts ! Ebenso sein Selbstwertgefühl ,so viel schlechter als Itachi zu sein,das muss er ebenfalls über winden ! Da hilft nur Verständnis und viel Liebe ,die er lernen muss anzunehmen !
Herzlichen Glückwunsch noch an Deine Co Autorin 🎂🌸
Antwort von:  Onlyknow3
22.08.2019 10:33
Ja das wird es werden, und er wird Itachi und Naruto mehr denn je brauchen.
Dieser Rückhalt ist auch ein Garant dafür das die Therapie erfolgreich ist, und Sasuke sich von allem lösen kann. Danke für deinen Kommi, und die Grüße an MAC01.

LG
Onlyknow3
MAC01
Antwort von:  MAC01
22.08.2019 11:34
Vielen lieben Dank für deinen Geburtstagsgruß :3
Von:  Yuna_musume_satan
2019-08-22T05:11:58+00:00 22.08.2019 07:11
Der arme sasuke den möchte man einfach nur in eine Decke einwickeln und sich um ihn kümmern.

Ich wünsche der lieben Co- Autorin alles liebe nachträglich zum Geburtstag
Antwort von:  Onlyknow3
22.08.2019 10:28
Ja hier tut er einem nur Leid, das wird sicher noch eine weile so bleiben.
Das kann noch Monate so gehen, bis es leichter wird für Sasuke.
Danke für deine Grüße an MAC01, und deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Antwort von:  MAC01
22.08.2019 11:33
Vielen lieben Dank für deinen Geburtstagsgruß :3
Antwort von:  Yuna_musume_satan
22.08.2019 13:44
Gern geschehen
Von:  dichan
2019-08-22T04:09:09+00:00 22.08.2019 06:09
Ohhhh mein Gott, noch mehr Gefühl geht nicht ♥️. Einfach klasse geschrieben Mann kann richtig mitfühlen wie Sasuke sich fühlt. Er tut mir leid 😭 und ich hoffe es wird mit der Zeit besser. LG Di
Antwort von:  Onlyknow3
22.08.2019 10:25
Mit einem Fremden Menschen zu reden, dem man seine ganze Lebensgeschichte erzählen soll ist gar nicht so einfach. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, das Sasuke sich hier Überwindet überhaupt was zu sagen. Das heißt aber nicht das es immer so ist. Die Arbeit mit einem Psychiater zusammen kann auch Mühsam, und Langwierig sein. Es kann Monate, mit unter sogar Jahre dauern.
Bis das abgechlossen ist, und bei Sasuke sind es ja nicht nur die Übergriffe von Orochimaru, die an ihm nagen, sondern auch die Tatsache das sein Vater ihn nie direkt gelobt hat.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01


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