Keiner von Ihnen von Onlyknow3 (Abschied, Heimkehr, Wiedervereinigung) ================================================================================ Kapitel 54: Hilfe naht ---------------------- Kapitel 55 - Hilfe naht Itachi stand in seinem Büro im Krankenhaus und blickte durch das große Fenster in den Park, der vom Krankenhaus umsäumt war. Patienten, die nicht im Bett liegen bleiben mussten gingen durch ihn spazieren oder empfingen dort ihren Besuch. Die Sonne schien und der erste Kirschbaum stand in voller Blüte. Doch Itachi konnte sich weder an dem milden Wettern, noch an der Schönheit des Kirschbaums erfreuen. Wieder einmal hatte sein kleiner Bruder ihn gebraucht. Wieder war er nicht für ihn da gewesen. Hatte ihn nicht beschützt. Wäre Orochimaru nicht in Eile gewesen, dann hätte er Sasuke ein weiteres Mal vergewaltigt, während Itachi im gleichen Haus in seinem Bett gelegen und geschlafen hatte. Wie hatte er nicht merken können, dass mit der Milch etwas nicht stimmte? Oder, dass die auftretende Müdigkeit nach dem Essen nicht natürlich gewesen war? Das hätte ihm merkwürdig vorkommen müssen. Wieso war er nicht wachsamer gewesen? Er hätte doch merken müssen, dass mit der alten Yosa, der Conbini-Inhaberin, etwas nicht gestimmt hatte. Immerhin kannte er sie schon, seit er klein war. Wenn er für seine Mutter etwas besorgen sollte, war das Conbini sein erster Anlaufpunkt. Dort war Yosa immer freundlich und hilfsbereit, kam ihm entgegen, packte für ihn die Tüte oder gab ihm zwei Kleinigkeiten mit - eine für Sasuke und eine für ihn. Ihre Wohnung lag direkt über dem Conbini und ihre Enkeltochter half ihr gelegentlich aus. Als er wieder nach Konoha zurückgekehrt war hatte er erst gescheut ihr Conbini wieder aufzusuchen. Er hatte Angst davor. Angst, dass sie ihm seine Tat nicht vergeben würde. Überhaupt verstand Itachi bis heute nicht, wie die Leute ihn als Ihresgleichen akzeptieren konnten. Auftrag hin, Auftrag her: Er war ein mehrfacher Mörder, der seinen gesamten Clan mit einer einzigen Ausnahme in den Tod geschickt hatte. Männer. Frauen. Kinder. Alte. Junge. Wie konnte irgendwer so etwas verzeihen? Doch nachdem er kurz nach seiner Rückkehr mehrmals abends an ihrem Conbini vorbei gekommen war, hatte sie an einem Abend draußen gestanden und auf ihn gewartet. Sie hatte ihn zu sich gewunken und nur zögerlich war er ihrer Aufforderung nachgekommen. Dann hatte sie sich nach seinem Befinden erkundigt und wie es ihm ging. Als wäre er nie weggewesen oder zu so einer Tat fähig. Sie hatten sich ein wenig unterhalten und sie hatte ihm eine Tüte mit Gütern des täglichen Bedarfs zusammengestellt. Wie schon früher, als er noch ein Kind war, legte sie ihm zwei Kleinigkeiten oben auf. Seitdem hatte er täglich ihr Conbini aufgesucht, hatte bei ihr eingekauft, mit ihr geplaudert, bei Bedarf ihr bei Kleinigkeiten geholfen. Also... wieso hatte er vorgestern nicht gemerkt, dass etwas mit ihr nicht gestimmt hatte? Sie hatte sich keine Zeit für ihn genommen. Hatte ihn oberflächlich abgefertigt. Zwar hatte er gefragt, ob alles okay wäre, doch sie hatte nur abgewinkt und sich von ihm verabschiedet. Hatte sie ihm ein Zeichen gegeben, dass er übersehen hatte? Sicherlich hatte sie gehofft, dass er sie retten würde. Noch eine Person, die er enttäuscht hatte und die seine Unaufmerksamkeit mit dem Leben bezahlt hatte. Er spürte wieder dieses taube Gefühl in sich, welches seit ihrer Ankunft in Konhagakure nicht mehr aufgetreten war. Das Gefühl kam von seinen Händen. Er hob sie hoch und sah das Leuchten. Seine Hände fühlten sich auf einmal fremd und schwer an. Dann breitete sich das Leuchten über die Arme bis zum Oberkörper aus. Erschrocken griff sich Itachi an die Brust. Ein Schmerz durchzog ihn. Es war, als würde etwas versuchen ihn wegzuziehen, während er mit den Beinen irgendwo eingeklemmt war. Aus großer Weite hörte er, wie jemand seinen Namen rief. Dann wurde kurz alles übermäßig hell in seiner Wahrnehmung. Als sich sein Blickfeld klärte blickte er an die Decke, obwohl er den Kopf gar nicht in den Nacken gelegt hatte. Erst nach und nach wurde ihm bewusst, dass er rücklings auf dem Boden lag. Über ihn schoben sich die besorgten Gesichter zweier Frauen: Sakura und Tsunade. Langsam setzte er sich wieder auf, spürte weiterhin den besorgen Blick der beiden Frauen. Was hatten sie wohl gesehen? "Geht es dir gut?", fragte Sakura besorgt. Er nickte nur. "Blödsinn!", wurde er plötzlich von Tsunade angefaucht. "Dir geht es alles andere, als gut!" Erschrocken blickte er zu seiner Anführerin auf. Ihr blick war ernst und besorgt. "Das war nicht das erste Mal, dass so etwas in der Art passiert ist, oder?", fragte die blonde Frau nach. Sakuras Blick wurde besorgter. Schließlich schüttelte er mit dem Kopf. "Wann ist es das erste Mal geschehen?", hakte die Hokage nach. Itachi blickte zu ihr auf, dann wandte sein Blick zu Sakura. Er lächelte sie freundlich an. "Sakura-san, würdest du mir bitte ein Wasser holen?", bat er sie sanft. Empörung zog auf das Gesicht der Rosahaarigen, bevor sie jedoch nickte, aufstand und den Raum verließ. Auch Itachi stand langsam auf. Nachdem er sicher war, dass die Bürotür wieder geschlossen war, blickte er zu Tsunade. "In der Hütte, nachdem ich erfahren habe, was meinen Bruder quälte!", antwortete er auf die Frage seiner Mentorin und Unterstützerin. "Was ist es?", hakte die Ältere nach. An ihrem Ton konnte Itachi schon erkennen, dass sie keine Ausflüchte dulden würde. "Orochimaru... er hat versucht Sasukes Hass auf mich anzufachen, damit er das Sharingan auf die höchste Stufe entwickelt.", erklärte Itachi und hoffte, dass Tsunade sich damit zufrieden geben würde. "Wie hat er versucht, Sasukes Hass auf dich zu schüren?", forderte die Blonde Details und Itachi ließ seinen Kopf sinken. Er zögerte kurz, wusste aber, dass Sasukes Geheimnis bei der Hokage sicher war. "Orochimaru hat ihn... vergewaltigt... immer wieder!", kam es leise von Itachi. Ein dumpfes Geräusch ließ die beiden zur Tür schauen. In dieser stand Sakura, die gerade die Wasserflasche, die sie für Itachi geholt hatte, fallen gelassen hatte. Itachi schloss seine Augen. Verdammt. Warum hatte er nicht gespürt, dass sie wieder zurück war? Er hatte an Sasukes Reaktion erkannt gehabt, dass er auf keinen Fall wollte, dass Sakura das jemals erfuhr. Dann schlug er seine Augen wieder auf, ging zu Sakura und zog sie endlich in das Büro um die Tür wieder zu schließen. Dann hob er die Wasserflasche auf. "Das war nicht für deine Ohren bestimmt!", kam es scharf von Itachi. "Du tätest gut daran so zu tun, als hättest du nichts gehört!" "Was hab ich denn gehört?", kam es von der Rosahaarigen, die versuchte sanft zu lächeln. Itachi lächelte ebenfalls. Er hoffte, Sakura hatte verstanden, dass sie mit niemandem - vor allem nicht mit Sasuke - darüber sprechen durfte. Tsunade legte eine Hand auf Itachis Schulter und lächelte ihn beruhigend an. "Sakura ist Ärztin!", kam es sachlich von der Blonden. "Sie weiß, wie man etwas für sich behält." Itachi blickte von der Blonden wieder zu Sakura und musterte sie ausführlich. Dann nickte er. Tsunade führte ihn zu der Couch, die hier stand und sie setzten sich nebeneinander darauf, so dass sie bequem mit einander reden konnten. "Wie hast du davon erfahren? Hat dir Sasuke das erzählt?", fragte die Hokage schließlich. "Nein. Er konnte nicht darüber sprechen, weil er sich selbst darüber nicht im Klaren war, weil er es größtenteils verdrängt hat. Durch... durch Naruto und ihre Beziehung hat sich etwas in seinem Unterbewusstsein geregt. Als er aus einem Albtraum erwachte hab ich das Gespräch gesucht und versucht mit den Sprachtechniken etwas zu ergründen, doch das gelang mir gar nicht. Also... hab ich meine neue Illusionskunst angewandt." "Ohne seine Einwilligung?", kam es erstaunt von Sakura. Itachi senkte betroffen seinen Blick. "Es gab keinen anderen Weg. Er war am Anfang nicht sehr kooperativ, aber sein Unterbewusstsein hat fast sofort die Barriere präsentiert. Also haben wir sie in Angriff genommen und dahinter lag die Erinnerung, wie Orochimaru sich meines Bruders zum ersten Mal bemächtig hatte.", erklärte Itachi. "Und wann ist das, was da vorhin mit dir geschehen ist, dann geschehen?", fragte Tsunade. "Am nächsten Tag.", antwortete der Uchiha. "Naruto und Sasuke waren draußen und trainierten und ich schaute von der Küche zu ihnen." "Was hast du gefühlt?", hakte Tsunade weiter nach. "Gefühlt?", kam es verwirrt von Itachi. "Ja!", bekräftigte die Frau ihre Frage. "Was hast du gefühlt?" Itachi versuchte sich zu erinnern. "Schuld!", kam es schließlich von Itachi. "Ich habe mich schuldig gefühlt, weil mein Weg, den ich gehen musste Sasuke zwang sich Orochimaru anzuschließen und erst in seine Reichweite brachte!" "Was hast du eben gefühlt, bevor das Leuchten aufgetreten war?", wollte Tsunade erneut wissen. Wieder horchte der Uchiha in sich hinein. "Schuld!", wurde ihm plötzlich bewusst. "Immer, bevor das Leuchten auftritt fühle ich mich schuldig!" "Und was fühlst du, während du in diesem Zustand bist?", kam es dieses Mal von Sakura. Itachi musterte die junge Frau vor sich. Sie lächelte ihn aufmunternd an. Blickte ihn verständnisvoll an. "Ich hab das Gefühl, dass das Körperteil, dass leuchtet nicht mir gehört. Es fremd sei. Als würde meine Körperwahrnehmung aus mir heraus gerissen werden.", erläuterte Itachi leise. Eine kurze Stille entwickelte sich zwischen ihnen. Dann legte Tsunade erneut ihre Hand auf Itachis Schulter. "Itachi.", setzte sie sanft an. "Naruto... er hat dich nicht einfach nur gefunden oder?" Der Schwarzhaarige blickte die Blonde an und schüttelte den Kopf. "Er hat dich wiederbelebt, richtig?", stieß die Hokage weiter vor. "Ja... das hat er! Nachdem ich Sasuke in einem Kampf vom Fluchmal befreit hatte, bin ich gestorben. Im Weltkrieg wurde ich dann wiederbelebt, konnte mich von der Bindung aber befreien. Als ich Kabuto zwang, die Kunst aufzulösen löste sich meine Seele und verließ den geliehenen Körper. Schließlich wachte ich in einer Höhle auf. Neben mir Naruto. Er war vollständig erschöpft, aber ich war am Leben. Als ich fragte, was er getan hatte, meinte er nur, dass ich die Chance verdiene mit meinem Bruder das Leben zu leben, dass mir zustünde. Naruto hat dabei nicht Kuchiyose: Edo Tensei - die Beschwörung: Wiedergeburt in die unreine Welt - verwendet. Das hier ist kein geliehener Körper, es ist meiner. Mein Originalkörper!" Dabei blickte Itachi auf seine Hände, die er geöffnet vor sich hielt, so dass er seine Handinnenflächen sehen konnte. "Ich weiß nicht, wie Naruto das geschafft hat. Er hat ihn nicht nur wiederbelebt, er hat ihn auch von Krankheit und Zerfall geheilt!", gestand Itachi. "Immer wenn ich ihn danach fragte grinste er mich nur an und meinte, dass das 'wie' nicht wichtig sei!" Sakura und Tsunade wechselten einen Blick, bevor sie wieder zu Itachi schauten. "Wir werden recherchieren und schauen, ob und wie wir dir helfen können!", versicherte Tsunade, während sie und die Rosahaarige aufstanden. Auch Itachi stand auf. "Das ist sehr freundlich, aber ihr solltet eure Zeit damit nicht verschwenden!", kam es leise von Itachi. "Das ist keine Zeitverschwendung!", konterte Sakura sanft lächelnd. "Du bist ein wichtiger Teil des Dorfes, dieses Krankenhauses und im Leben von Naruto und Sasuke. Was könnte da wichtiger sein, als herauszufinden, was das ist, was mit dir vorgeht und dir dabei zu helfen?" Verlegen lächelte Itachi und senkte seinen Blick, bevor er sich leicht verbeugte. "Danke. Aber dürfte ich euch darum bitten, Sasuke und Naruto nichts davon zu sagen?", kam es abermals leise von Itachi. "Das kann ich nicht versprechen.", kam es sofort von Tsunade. "Ich werde mit Naruto über die angewandte Technik sprechen müssen. Jedes Detail ist wichtig!" Geknickt blickte Itachi zu Tsunade und nickte schließlich einlenkend. Dann verließen die beiden Frauen sein Büro. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)