Zum Inhalt der Seite

Seelenqual

Die Suche nach Stärke
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schlechte Nachrichten

Sasuke wachte müde in einem Futon auf.

Als er die Augen aufschlug, sah er über sich die kahlen Wände einer Höhle.

Als er langsam den Kopf drehte, bemerkte er die dunkle gekleidete Person, dessen einziges Auge ihn aus einer orangen Maske beobachtete.
 

Die Konoha-Truppe erreichte einen Tag später Konoha.

Während Kakashi als Truppenchef sich ins Büro der Hokage aufmachte, gingen die anderen nach Hause.

Sakura sah noch, wie Naruto mit gesenktem Kopf weiter ging und sich ohne ein Wort verabschieden.

Am liebsten wäre sie zu ihm gerannt und hätte ihn tröstend in die Arme genommen.

Nur das, ohne ein Wort zu sprechen.

Aber Narutos Stolz würde das im Moment wohl nicht zulassen.

Es würde ihn nur bestätigen, dass er in dieser Mission der Verlierer war.
 

Narutos Schattendoppelgänger erreichte seine Wohnung und ging hinein.

Seine Tasche, die nun leichter war als am Anfang der Mission, weil das Original den Großteil des Inhalts mitgenommen hatte, warf er achtlos zur Seite.

Dann warf sich Naruto auf das Bett und schaute zur Decke, während er versuchte, alle Gedanken aus dem Kopf zu scheuchen.
 

In der Zwischenzeit hatte auch der wahre Naruto die Grenze von Konoha erreicht.

Er wusste natürlich nicht, wo und wann Sasuke nach Konoha gehen würde und die Grenze war lang.

Aber er hatte vor, Schattendoppelgänger überall zu verstecken, um so rechtzeitig gewarnt zu werden.

Doch solange er  auf ihn warten musste, wollte er ein gesichertes Lager aufschlagen.

Er kannte in der Nähe eine verstecke Höhle, die in einem kleinen Berg lag, von dem man aus gut über die Wälder bis ins Nachbarreich schauen konnte.

Zwar lag diese Höhle inmitten steiler Felswände, doch die waren für einen Ninja kein Problem.

Mit Chakra an den Füßen erklimmte Narutos schnell das Hindernis und erreichte die kleine Höhle.

Als er eintrat, erinnerte er sich noch, wie er davon erfahren hatte:
 

Er war noch jünger gewesen, fast 13 Jahre alt und es war nach Sasukes Verschwinden passiert.

Um stärker zu werden, war er immer hinter Jiraya her gewesen, damit er ihn trainierte, doch oft hatte der Ero-Nin keine Lust gehabt und sich versteckt.

Ihn zu jagen und zu finden war fast auch schon eine Art von Training gewesen und eines Tages erwischte er Jiraya, wie er sich hier vor ihm verstecken wollte.

Ärgerlich für Jiraya, doch bewies er später , dass er noch mehr geheime Plätze rund um Konoha kannte und da erwischte ihn Naruto nicht mehr so leicht.
 

Sich an die Vergangenheit erinnernd, setzte sich Naruto an die hintere Wand und lächelte sentimental.

Wie ging es wohl Jiraya gerade?

Seit er ihn damals zur Insel geführt hatte, hatten sich die beiden nicht mehr gesehen.

Und Naruto wusste, dass Jiraya zu einer gefährlichen Mission unterwegs war.

// Hoffentlich kommt er schnell zurück. Ich freue mich schon darauf, ihm meine Fortschritte zu zeigen. Ich möchte mal gerne gegen ihn kämpfen, jetzt wo ich mehr gelernt habe.

Und außerdem...ich weiß jetzt, wer mein Vater war. Jiraya kann mir bestimmt mehr über ihn erzählen, schließlich war er sein Lehrer. Ich weiß immer noch so wenig über meinen Vater// überlegte Naruto.

Mit Erinnerungen an Jiraya und den Vorbereitungen in der Höhle lenkte er sich von Gedanken an Sasuke ab.

Es tat ihm zu weh, jetzt an ihn zu denken.
 

In Konoha konnte Narutos Doppelgänger sich nicht lange ausruhen.

Er war zwar in einen Dämmerungszustand gefallen, den man kaum „Schlaf“ nennen konnte, der ihn aber von Träumen und Überlegen abhielt.

Doch ein plötzliches Klopfen am Fenster weckte ihn sofort auf.

Überrascht stand er auf und ging zum Fenster.

Als er es aufmachte sah er den riesigen Krötenboss Gamabunta vor sich, mit seinem Sohn Gamakichi auf seinem Rücken.

Weil Narutos Wohnung etwas höher lag, konnte, er so vom Fenster aus in Gamabuntas Augen sehen.

„Du solltest besser zur Hokage gehen,“ sagte Gamabunta ruhig.

„Und deswegen bist du in konoha? Um mir das zu sagen?“ fragte Naruto verdattert.

„Nein, aber....nicht hier. Geh zu Tsunade, die wird es dir sagen“ sagte Gamakichi.

Naruto fand das merkwürdig und ihm fiel der niedergeschlagene Ausdruck in den Gesichtern der Kröten auf.

Es schien sich um schlechte Nachrichten zu handeln.

Da Naruto eh noch seine Klamotten anhatte, sprang er ohne zu Zögern aus dem Fenster und rannte zum Gebäude, wo Tsunade ihr Büro hatte.

Dort angekommen stürmte er ohne Anzuklopfen ins Zimmer.

Tsunade, war nicht alleine.

Abgesehen von Gamabunta und seinem Sohn, die wegen ihrer Größe vor dem Haus warten mussten und nur durch die offenen Fenster sehen konnten, standen Shizune, Sakura und Kakashi im Raum.

Alle starrten ihn seltsam an. Naruto glaubte Spuren von Mitleid in ihren Augen zu sehen und Besorgnis.

Das hieß nichts Gutes.

Welche schlechten Neuigkeiten würde es jetzt wohl geben?

„Das ist also Klein-Jirayas Schüler“ sagte eine alte Stimme und erst als er sie hörte, bemerkte Naruto den weiteren Anwesenden.

Neben Tsunades Schreibtisch stand ein kleiner, edler Sessel und darauf ein kleiner, alter Frosch im Kimono, der Naruto prüfend aus seinen gelben Augen betrachtete.

Tsunade nickte nur.

„Äh, wer ist der Alte?“ fragte Naruto  Kakashi.

„Sein Name ist Fukusaku und er war Jirayas Lehrer. Er ist ein Weiser, der sogar höher als Gamabunta steht“ stellte Tsunade den Gast vor. „und...er ist hier weil er uns wichtige Neuigkeiten über Jiraya bringt.“

„Jiraya?! Ist er endlich hier? Wo? “ fragte Naruto erfreut.

Kakashi, Sakura,Shizune und Tsunade senkten den Kopf bei seinem vorfreudigen Gesicht und sahen ihn mitleidig an.

„Jiraya ist tot“ sagte Tsunade tonlos. „er wurde vom Anführer von Akatsuki getötet.“
 

„Was?!“

Mit aufgerissenen Augen sah Naruto sie erschrocken an.

Jiraya tot?!

„Das...das muss ein Irrtum sein“ stammelte Naruto fassungslos.

„Nein, ich war schließlich selber dabei“ meldete sich Fukusaku betrübt. „aber selbst gemeinsam konnten wir nichts gegen dieses Monster ausrichten. Jiraya konnte mich nur noch hier her schicken, damit ich euch so viele Informationen wie möglich geben konnte.“
 

Naruto brauchte einige Minuten, um die Nachricht zu verdauen, um ihren Inhalt begreifen zu können.

Jiraya tot?

Der alte, perverse Bergeremit, mit dem er sich so gut verstanden hatte, von dem er noch so viel lernen wollte?

„Wieso ist er alleine gegangen? Warum hat er nicht auf mich gewartet?“ flüsterte Naruto leise und hob dann den kopf.

Ein wütender, vorwurfsvoller Blick traf Tsunade.

„Warum hast du ihn nicht aufgehalten“ fragte er laut.

„Naruto, mach Tsunade keine Vorwürfe“ mischte sich Sakura ein, doch sie ahnte, dass Naruto es nicht so ernst meinte, wie er es sagte.

Tsunade schwieg, verzog keine Miene.

Doch  das war nun mal eine schlechte Nachricht zuviel gewesen, nach dieser verpatzen Mission.

Naruto griff sich in die Haare und stöhnte.

Er spürte, wie Tränen in ihm hoch stiegen, doch er wollte sich nicht vor den andern so entblößen.

Es kribbelte vor lauter Schmerz in ihm, dass er allerdings dort auch nicht ruhig stehen konnte, nicht wenn er so unter Beobachtung stand.

Er drehte sich um und rannte aus der Tür raus.

Sakura konnte ihn nicht aufhalten und Kakashi wusste, dass der Junge seine Ruhe brauchte.
 

Mit besorgtem Blick schaute Sakura zu Tsunade.

Sie sah die Augenringe und die geröteten Augen, das fahle Gesicht, dass Naruto nicht aufgefallen war.

Auch Tsunade trauerte, weinte im Stillen um ihren verlorenen Kameraden und Freund.

Doch als Hokage konnte sie diese Gefühle nicht zeigen.

Sie musste eisern und beherrscht wirken und das Beste aus dieser Situation sehen.

Dank Jiraya hatten sie jetzt Informationen über Pein, dem Anführer von Konoha.

Sie kannten einen Teil seiner Fähigkeiten und seine Geschichte, denn Fukusaku hatte ihnen erzählt, dass er ein ehemaliger Schüler Jirayas war.

Nur der Code, den Jiraya auf Fukusakus Rücken geschickt hatte, der war noch nicht entziffert worden.
 

„Tsunade, er hat es nicht so gemeint,“ sagte Sakura, doch Tsunade hob nur abwehrend eine Hand.

Sie wandte sich Fukusaku zu.

„Ist es Euch ernst mit euren Angebot?“ fragte sie ihn.

„Sonst hätte ich es wohl kaum gemacht. Anstatt Jiraya, werde ich seine Fähigkeiten testen und perfektionieren. Mein alter Schüler hat es so gewollt und diese Aufgabe tue ich gerne“ sagte der alte Frosch.
 

Naruto rannte vom Büro weg, fort von dem Ort, wo er die schreckliche Nachricht erfahren hatte.

Der Schmerz zerriss fast sein Herz und er wusste, er konnte jetzt nicht in Konoha bleiben.

Mit einem kräftigen Sprung in der Luft verschwand  der Schattendoppelgänger.

Und zur selben Zeit erfuhr das Original den Schmerz.
 

Naruto rannte aus der Höhle und von dort immer weiter in den Wald.

Er wusste nicht, wieso er rannte, aber er fühlte sich getrieben von einem inneren Fieber.

Er wollte sich erschöpfen und in einen tiefen, traumlosen Schlaf fallen, wo es keinen Tod, keinen Schmerz und keine Einsamkeit gab.

Unbewusst rannte er an Orte, die er früher manchmal mit Jiraya besucht hatte und stockend verlangsamte er dann seinen Lauf.

Dann sah er einige Minuten auf den vertrauten Ort und schien Jiraya zu sehen, der ihn auf seine typische Art anlächelte. Doch die Illusion verblasste schneller als ihm lieb war, der Verlust machte sich bemerkbar und Naruto rannte weiter ohne ein festes Ziel.

Bis er nicht mehr gehen konnte, weil ihm nun der Verlust endgültig klar war.

Jiraya war tot und er würde nie wieder seine Stimme hören, die ihm Ratschläge erteilten!

Würde ihn nie wieder beim Spannen erwischen!

Nie wieder mit ihm reden!

Und Naruto fühlte ein großes Schuldbewusstsein, weil er Jiraya nie genau gesagt hatte, wie gerne er den Alten mochte, sich nie richtig bedankt hatte und sich nicht von ihm verabschieden konnte.

Der Frust bahnte sich seinen Weg aus Narutos Kehle und lauthals schrie er wie ein verwundetes Tier, so dass alle Vögel und Tier aus Furcht im Wald weg liefen.

Passend zu seiner Stimmung kam ein lautes Grollen vom Himmel und die fast schwarzen Wolken öffneten ihre Schleusen.
 

Narutos Knie schwankten kraftlos und er sank auf den feuchten Boden, während er mit leerem Blick in den Himmel schaute.

Die kalten Tropfen brannten auf seiner Haut.

Oder waren es die salzigen Tränen, die nun ungezügelt und ohne Laut flossen?

Nur ein leises Wimmern kroch aus seinen Mund, während der Schmerz fast schon zur Gewohnheit wurde.

Kalt wurde es im Wald, doch das Gewittere reinigte die schwüle Luft.

Naruto spürte allmählich kein Gefühl mehr in seinen Adern und vor seinen Augen wurde es schwarz.
 

Als er sie wieder öffnete, hörte er das leise Singen von Vögeln.

Er lag auf den feuchten Boden und sah die ersten Sonnenstrahlen, die aufmunternd durch die Blätter der hohen Bäume schienen.

Die Luft war rein und angenehm und roch nach Blumen und Moos.

Und trotzdem hatte Naruto keinen Sinn für diese natürliche Schönheit, sondern wollte nur wieder zurück in diesen schmerzlosen Schlaf.

Ziellos schaute er zum Himmel, der nun so freundlich wirkte.

„Hast du dich endlich wieder beruhigt oder willst du da weiter im Matsch liegen?“ fragte eine Stimme ungeduldig.

Naruto drehte den Kopf und sah neben sich, auf einen Stein hockend, den alten Frosch, der ihn fest und unbeirrbar ansah.

„Allmählich wird es langweilig und ich bin sicher, Jiraya würde dich treten, wenn du hier weiter so Trübsal bläst“ sagte Fukusaku ungehalten.

„Steh auf, Naruto Uzumaki, die Welt dreht sich weiter. Wir haben noch viel zu tun.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Onlyknow3
2020-09-30T20:19:25+00:00 30.09.2020 22:19
Der zweite Verlust innerhalb weniger Wochen,kein wunder das Naruto so niedergeschlagenist.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  emymoritz
2019-09-22T19:34:37+00:00 22.09.2019 21:34
Ohh man jetzt in der Trauer das nächste harte Training
Von:  Yuna_musume_satan
2019-09-22T17:22:33+00:00 22.09.2019 19:22
Armer Naruto erst die misslungene Mission und das jirayas tot man möchte ihn einfach trösten


Zurück