Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 183: Einen Schritt, um sich langsam zu öffnen ----------------------------------------------------- Als ich wach werde fühle ich mich, wie schon lange nicht mehr: Erschlagen, ausgelaugt, benommen. Mein Kopf ruht auf etwas Warmen, was sich auf und ab bewegt. In einem ruhigen Takt. Wärme umfängt mich. Ein Geruch, den ich liebe und gern in mich einsaug. Mein Streuner. Doch da ist auch ein anderer Geruch. Einen, den ich kenne und nicht mag. Dieser typische Geruch von Gleitgel. Sofort katapultiert mich diese Erkenntnis in eine sitzende Position, wodurch ich die Decke wegreiße und Katsuya ein unwilliges Brummen entlocke, der auch schlagartig wach ist und sich aufsetzt. Besorgt fragt er, ob ich einen Albtraum hatte. Doch ich kann mich auf seine Worte gerade nicht konzentrieren. Wo kommt nur dieser ekelhafte Geruch her? Ich blicke mich suchend um, bis mein Blick auf den Papierkorb fällt. In den ist eine Plastiktüte eingespannt und darin liegt ein schlaffes Kondom. Ekel überkommt mich erneut. Ich nehm den Korb, steh aus dem Bett aus und stell fest, dass ich nackt bin. Egal. Ich muss diesen Geruch loswerden. Also öffne ich die Terrassentür und stell den Korb nach draußen. Doch noch immer ist der Geruch so penetrant und dominant. Weiter blicke ich mich suchend um. Mein Streuner ist auch aufgestanden, kommt zu mir und stellt sich mir in den Weg. Fragend schau ich ihn an. Sanft legt er seine Hand an meine Wange und für einen Moment möchte ich mich in die Berührung legen, doch dann schau ich ihn wieder fragend an. Er fragt mich, was ich hab und ich erkläre ihm mein Problem. Erkennend nickt er und dann nimmt er mich an die Hand und zieht mich in das Badezimmer. Sagt mir, ich solle meine Hände waschen. Verwirrt tu ich, was er mir sagt und tatsächlich lindert es den Geruch. Nur langsam fällt mir wieder ein, dass Katsuya mir Gleitgel auf die Finger gegeben hatte, als wir gestern heftig zugange waren. Aber dennoch... der Geruch ist immer noch - wenn auch nicht mehr so penetrant - in der Luft. Da zieht mich Katsuya auch schon unter die Dusche. Seift mich mit meinem - oder vielmehr unserem - Duschgel ein, bevor er auch sich einseift. Dann spült er den Schaum vorsichtig von meinem Körper, bevor auch er sich davon befreit. Als wir die Dusche wieder verlassen lächelt er mich an und schlingt ein großes Badehandtuch um mich. Dann meint er sanft, dass ich noch ein paar Minuten im Bad bleiben soll, bevor er dann aus selbigem verschwindet. Verdutzt schau ich ihm hinterher, während ich mich langsam abtrockne. Der unangenehme Geruch ist verschwunden. Zumindest hier im Badezimmer kann ich ihn nicht mehr wahrnehmen. Nur der Geruch von unserem Duschgel. Nach ein paar Minuten öffnete sich die Tür zum Schlafzimmer und Katsuya steckt seinen Kopf durch den Spalt. Er lächelt mich an und öffnet die Tür weiter, so dass ich endlich das Badezimmer verlassen kann. Draußen find ich das Bett frisch bezogen und die Fenster auf Kippstellung vor. Der Geruch ist auch hier gänzlich verschwunden. Dankbar blicke ich meinen Streuner an und lehn mich an ihn. Sofort schließt er seine Arme um mich und hält mich. Ein langer Augenblick vergeht, bevor er mich fragt, ob das Gleitgel schlimme Erinnerungen in mir weckt. Ich nicke. Dann fragt er mich, ob ich ihm davon erzählen möchte. Nein, möchte ich nicht, dennoch setz ich mich mit ihm hin und überlege wie ich anfangen soll. Nach einem quälend langen Augenblick erzähl ich ihm von Gozaburo, den Big Five und das Spiel mit dem Gleitgel, als ich sie einmal angefleht habe, etwas zu benutzen, damit es nicht so weh tut. Sanft streicht mir mein Streuner tröstend über den Rücken. Einerseits fühl ich mich - wie fast immer, wenn ich etwas von mir Preis gebe - leichter, andererseits schäm ich mich dafür, dass ich so etwas nicht überwinden kann. Das mir solche Erinnerungen immer wieder schöne Momente mit meinem Geliebten zerstören. Katsuya lehnt seine Stirn an meine und lächelt sanft. Möchte dann wissen, was mich am Gleitgel ekelt. Der Geruch offensichtlich, aber wie sei es mit der Konsistenz. Irgendetwas in mir braust auf einmal auf. Lässt mich aufspringe und meinen Streuner ankeifen, warum das wichtig ist. Ich verstehe die Frage nicht. Katsuya bleibt sitzen und schaut mich verständnisvoll an. Dann erklärt er mir, dass er nur wissen möchte, ob ein anderes Gleitgel, welches nach etwas anderem riecht eine Alternative ist oder ob generell kein Gleitgel in Frage kommt. Ich fühl mich wie ein Idiot, während ich mich wieder neben ihn setze und den Kopf traurig hängen lasse. Sanft legt er wieder einen Arm um mich und lehnt sich an mich. Alternativen, geht es mir durch den Kopf. Was für eine Alternative gibt es bitte zu Gleitgel? Da klopft es und ich höre Mokuba durch die Tür, wie er meint, dass das Frühstück fertig sei und wenn wir noch etwas haben wollen, uns sputen müssen, denn Yugi und Ryou würden gerade wieder mächtig zuschlagen. Katsuya ruft ihm zu, dass wir gleich runter kommen und dann hör ich ihn weggehen. Wie lang er wohl vor der Tür stand? Da ist wieder dieses merkwürdige Gefühl in mir, dass ich all den Scheiß von meinem kleinen Bruder fern halten sollte. Und dennoch... gelingt mir das einfach nicht. Mein Streuner bewegt sich schließlich, steht auf und lenkt meine Aufmerksamkeit von meinen Gedanken auf ihn. Sanft lächelt er mich an, während er aus meiner Tasche frische Unterwäsche und was zum Anziehen rausholt. Dankend nehm ich die Sachen entgegen und zieh mich an. Am Ende steh ich in einer legeren, schwarzen Stoffhose, einem schwarzen Poloshirt und einem ebenso schwarzen, neuen Schweißarmband da. Es ist so ungewohnt etwas Kurzärmliges zu tragen, aber nach gestern ist das schon okay. Nachdenklich geh ich mir über das Schweißarmband. Eigentlich nicht nötig, denn die anderen haben sicherlich gestern meine Narbe bereits gesehen, aber so fühl ich mich doch selbstsicherer. Als ich aufblicke steht mein Streuner, der mich so gut kennt und einschätzen kann, in Jeans und einem weiß Shirt mit blauem Kasten auf der Brust vor mir und lächelt mich an. Dann verlassen wir das Schlafzimmer und steigen die zwei Treppen ins Erdgeschoss hinunter. Die meisten sitzen um den Esstisch, zu dem auch Katsuya sofort strebt und sich hinsetzt. Mich zieht es in die offene Küche, in der ich überraschend auf Otogi stoße, der sich gerade eine Tasse Kaffee aufbrüht. Als er mich sieht bekommt er ein schiefes Grinsen. Schlagartig bricht sich das Bild von ihm, nackt auf Hondas Schoss, auf und ab bewegend, Bahn. Schamesröte schlägt sich sofort auf meine Wange. Ich merk das an dem brennenden Gefühl. Doch ich seh gar nicht ein mich davon nun unterkriegen zu lassen. Also stell ich mich neben ihn, nehme mir auch eine Tasse und ein Pad für die Kaffeemaschine und warte. Während der Kaffee lautstark in die Tasse läuft kommt mir eine Idee. Schnell schau ich kurz über meine Schulter zum Tisch. Die anderen sitzen alle um ihn und flachsen miteinander rum. Also schau ich wieder vor mich. Otogi nimmt seine Tasse und will zum Tisch, als ich nach seinem Unterarm greife und ihn aufhalte. Fragend blickt er mich an. Ich stell meine Tasse unter die Ausgabe, legte das Pad ein und drücke auf Start. Laut läuft das Wasser aus dem Tank durch das Pad in die Tasse. Ich atme tief ein und frage Otogi, der gerade an seinem Kaffee nippt, so laut wie nötig, aber so leise wie möglich, ob ihm eine Alternative zu Gleitgel einfällt. Der Würfelfreak verschluckt sich prompt an seinem frisch gebrühten Kaffee, spautzt einen Teil des Kaffees hustend aus, während der anderer Teil durch seine Nase läuft. Erschrocken blick ich ihn genauso an, wie er mich. Die Gespräche am Tisch sind sofort verstummt und alle schauen zu uns. Wie... peinlich! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)