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Woods

von

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Morgengeflüster

Becky und Pierre lagen eng umschlungen im Bett und waren gerade sehr, sehr dankbar das Doppelbett zu haben.

"Maus wenn du morgen früh abreisen möchtest, dann machen wir das..", flüsterte er und küsste ihre Nasenspitze.

Doch sie schüttelte leicht den Kopf: "Ich hab doch nur ein paar blaue Flecken, der Knöchel ist auch nicht so schlimm....und du hast mich doch gefunden...."

"Ich mein ja nur.."

"Schatz ich hoffe du hast dir das mit dem Schlüssel gut überlegt... und das jetzt nicht nur aus einer Emotion raus-"

"Becky den hab ich schon seit Wochen in meiner Tasche...weißt du wie peinlich es war diesen Anhänger zu kaufen.."

"Peinlicher als der Tag an dem du mir eine Packung Binden mitbringen solltest?"

Er sah sie gespielt angewidert an und sie küssten sich nochmal.

Sie kraulte ihm durch die dunklen Haare und sah ihm verliebt in die Augen:

"Du bist mein Held, weißt du das..?"

"Jetzt sei nicht so kitschig...", murrte er.

Sie war die eigentliche Heldin...

Jeder wusste das.

Sie hatte ihn von den Drogen weg bekommen, von falschen Freunden fern gehalten, er war für sie sogar zur Therapie gegangen wegen seiner Aggressionsprobleme....er hatte endlich seinen Traumberuf ergriffen...auch nur für sie...

er war ein komplett anderer Mann für sie geworden und fühlte sich jetzt trotzdem mehr wie er selbst als jemals zuvor.

"Geh bloß nicht mehr in diesen scheiß Keller...."

"bestimmt nicht...", lächelte sie ihr Becky Lächeln...

Ihm war egal was eine Jenny über seine Freundin sagte. Für ihn war sie ...perfekt.
 

Ben klopfte erst leise an seine eigene Schlafzimmertür, als keine Antwort kam trat er ein.

Jenny war gerade dabei sich ihren BH auszuziehen: "Kannst du mal ...bitte.."

"Klar.", er kam näher und öffnete den Verschluß. Woraufhin sie die Träger von ihren Schultern streifte.

Dann drehte sie sich oberkörperfrei zu ihm um und er sah sofort, dass es noch nicht vorbei war.

"Es tut mir leid...Jenny..", sagte er leise und schaffte sogar ihr dabei in die Augen und nicht auf die Brüste zu sehen.

"Ja mir auch..", zischte sie und stieg auch aus ihrer Hose. Nur im Höschen und mit nackten Brüsten stand sie vor ihm.

"Was genau tut dir leid?", wollte er wissen.

"Dass du so ein Arsch zu mir bist."

"Ist das dein Ernst?", Ben sah sie fassungslos an.

"Seit wann ist dir Rebecca wichtiger als ich?", sie suchte nach ihrem Tanktop, das sie gerne zum Schlafen anzog.

Ben holte einmal tief Luft und reichte es ihr, da es neben ihm über einer Stuhllehne gehangen hatte.

"Zu keinem Zeitpunkt habe ich gesagt, dass mir irgendjemand wichtiger ist als du."

Jenny zog sich das Top an und kam auf ihn zu.

Dann tippte sie mit einem ihrer gemachten Nägel gegen seine Brust: "Du hast gesagt du machst vielleicht Schluß mit mir. DU mit MIR, das ich nicht lache...freu dich dass ich dich nicht schon drei Mal verlassen hab...allein dass du dauernd Joggen bist um mir aus dem Weg zu gehen."

Ben sah runter auf ihren Finger: "Ich hab dich jedes Mal gefragt ob du mit kommst...und Jen' es war nur zwei Mal. Willst du mir jetzt verbieten Sport zu machen? Ich hab das schon extrem für dich runter gefahren. Ich brauch das halt ab und zu um den Kopf frei zu kriegen, das hat doch absolut nichts mit dir zu tun."

"Um den Kopf von mir frei zu kriegen?"

"Wie ich eben sagte, das hat absolut nichts mit dir-"

"Ich will das gar nicht hören. Ich bin müde nach der ganzen Aufregung. Komm wir gehen ins Bett."

"Ich komm gleich wieder ich will nochmal kurz-"

"Ben ich schwöre dir wenn du jetzt weg gehst dann brauchst du hier heute Nacht gar nicht mehr rein kommen."

"Gut...okay...", er wandte sich ab.

"Benni?! Was machst du?"

"Ich schlafe heute auf der Couch..", er wollte ihr trotzdem einen kleinen Kuss geben aber sie stieß ihn weg, woraufhin er ging.
 

Nachdenklich wanderte er ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch.

Kurz danach setzte Lukas sich neben ihn:

"Warum bist du noch wach?"

Ben zuckte mit den Schultern: "Ne kleine Meinungsverschiedenheit mit Jenny. Bis morgen früh hat sich das wieder beruhigt. Wie immer. Und du?"

"Auch ne kleine Meinungsverschiedenheit...", seufzte Lukas. Sophie hatte ihm gestanden, dass sie sein Geheimnis vor Jenny und Becky ausgeplaudert hatte. Sie hatte zwar auch geschworen, dass die beiden dicht halten würden, aber er war trotzdem ziemlich enttäuscht von ihr und extrem unangenehm war es ihm auch. Immerhin wusste er jetzt wieso Jenny vorhin so komisch zu ihm gewesen war.

Er hätte nie eine Fake Beziehung eingehen sollen. Dann wäre er eben der traurige Dauersingle gewesen. Das wäre wohl doch nicht so viel komplizierter. Aber das lies sich nun nicht mehr ändern.

"Sag nicht du wolltest auch auf der Couch schlafen?"

"Doch eigentlich schon. Du auch?"

Lukas nickte verlegen.

"Naja ich könnte mich ja auch zwischen Pierre und Becky kuscheln.", grinste Ben.

Oder wir teilen uns die Couch..., dachte Lukas.

Doch er lächelte nur statt das wirklich vorzuschlagen.

Eine Weile war es still.

Dann sah Ben auf Lukas: "Du kennst mich ja schon ein paar Jahre...meinst du Jenny ist die eine für mich..?"

Lukas sah ihn verdutzt an.

Alles in ihm schrie : Nein ! Nein ist sie nicht! Los! Los , schieß sie zum Mond!!

"Also ihr seid schon ein hübsches Paar.", murmelte er schließlich.

ICH IDIOT WAS REDE ICH DA ?! Sie ist furchtbar. Verlass sie! Verlass sie und nimm mich!

"Naja .. aber ich mein auch so vom Charakter ...", lies Ben nicht locker.

Es war diese typische Situation in der Lukas jetzt die Aufgabe hatte seinen Freund aufzubauen und zu ermutigen und es fiel ihm zum ersten Mal mega schwer.

"Du musst einfach auf dein Gefühl hören, ich will mich nicht in eure Beziehung einmischen.", fand er schließlich eine Möglichkeit sich da ein wenig raus zu nehmen.

"Hast ja recht. Tut mir leid.."

Lukas gähnte leise, dann griff er nach der Flasche auf dem Tisch und trank etwas.

"Sonst könnten wir doch auch beide auf der Couch schlafen wenn dich das nicht stört."

Lukas hätte beinahe sein Wasser ausgespuckt und musste wie verrückt husten.

Sofort klopfte Ben ihm auf den Rücken: "Alles in Ordnung?"

"Ja ich...ja ich...hab mich nur ...hab das nur...mich nur...verschluckt.", stammelte Lukas.

"Wenn du lieber mehr Platz haben willst ist das voll ok für mich. Ich kann auch Sophie fragen ob ich in dein Bett kann."

"Äh ja mach das doch dann hättest du ein richtiges Bett. Sie hat sicher nichts dagegen.", lächelte Lukas und hätte sich kurz danach für diesen Satz schlagen können.

"Gute Nacht.", sagte Ben und schlich leise zu Sophies und Lukas' Zimmer.

Lukas ging das Licht ausmachen, dann legte er sich auf die Couch und presste sich sein Kissen aufs Gesicht.

Am liebsten hätte er hinein geschrien.

Wieso war er nur so blöd.

Mürrisch drehte er sich auf die Seite und schloß die Augen.

Wahrscheinlich war es besser so.

Er war schon am wegdämmern, als er Schritte hörte und dann spürte wie sich jemand hinter ihm auf die Couch legte.

Lukas hielt die Luft an.

Sophie hatte auch Ben hochkant wieder rausgeworfen, weil sie heute keinen Mann mehr sehen wollte.

Ben schlief auch ziemlich sofort ein, während Lukas jetzt viel zu nervös war um so richtig zur Ruhe zu kommen.

Meine Güte strahlte Ben eine Wärme aus.
 

Am Morgen wachte Lukas als erster auf. 3 Stunden Schlaf...mehr konnte das nicht gewesen sein.

Ben war noch nicht richtig wach. Sah nur einmal auf die vermeintlich vertrauten blonden Haare vor sich, legte den Arm über "Jenny" und nuschelte: "Morgen..Schatz...", ehe er nochmal einschlief.

Lukas lief feuerrot an.

Er wollte leise aufstehen, doch jetzt lag Ben's Arm schwer auf ihm.

So durfte sie auf keinen Fall jemand sehen.

Und trotzdem erwischte er sich kurz dabei, dass er es einfach für einen Moment genoss, dass Ben ihn für Jenny hielt.

Er schob seine Finger zwischen Ben's Finger und presste sich etwas enger an ihn.

Doch schnell hatte er zu viel Angst davor, dass Ben aufwachen könnte, also stand er ein wenig geknickt auf, stieg über diesen hinweg und von der Couch runter.

In der Küche setzte er erst einmal Kaffee auf, dann ging er ins Bad zum Duschen und Zähneputzen.

Zurück in der Küche ärgerte er sich, weil er jetzt noch ne Weile warten musste.

Kaffee und Zahnpastageschmack? Ne danke...

Vielleicht hätte er doch erst Frühstücken und dann Zähne putzen sollen.

Irgendwie war er heute nicht zu gebrauchen.

Noch ziemlich müde schlich er in den Türrahmen und sah ins Wohnzimmer wo Ben immernoch mit dem Rücken zu ihm schlief.

Becky gesellte sich zu ihm.

"Oh du hast schon Kaffee gemacht. Super.", sagte sie leise.

"Schläft Pierre noch?"

"Ja er ist ziemlich geschafft von gestern. War etwas schwierig sich aus seinem Klammergriff zu befreien.", sie lachte leise, dann folgte sie Lukas' Blick, "Du magst ihn kann das sein....?"

Lukas konnte leider nicht verhindern, dass sein Gesicht zu glühen begann: "Wen?"

"Ben...", sagte Becky leise.

"Quatsch ich...nein...."

"Schon gut ich sags ihm nich'..."

"ich mag ihn nicht. Also klar als Kumpel aber... mehr nicht. Außerdem ist er..."

"Ganz ruhig Lukas...du brauchst mir nichts vormachen. Die anderen sind vielleicht blind, aber ich hab dich und ihn beobachtet seit Sophie mir erzählt hat dass du-"

"Psst! Man nicht dass er aufwacht. Ich steh nicht auf ihn."

"Lukas...es ist in Ordnung ich sags weder Pierre noch Ben....aber lüg mich nicht weiter an, okay?"

Lukas kämpfte mit sich und versuchte sich eine Ausrede auszudenken, fand aber so schnell keine. Becky hatte ihn erwischt. Die Katze war aus dem Sack, aber er vertraute ihr.

"Er darf nie erfahren dass ich ihn mag..."

"Meinst du er würde es nicht verstehen...?"

Lukas sah traurig auf den Boden: "Mit viel Glück würde er vielleicht akzeptieren, dass ich....naja du weißt schon bin aber... wenn er wüsste dass ich ihn mag....das würde unsere Freundschaft kaputt machen. Ich würde ihn verlieren Becky...und selbst in dem sehr unwahrscheinlichen Fall in dem ich ihn nicht verliere...es würde alles zwischen usn irgendwie komsich machen....und nicht mehr wie vorher sein...das kann ich niemals riskieren."

"Ach und dann leidest du lieber still vor dich hin?"

"Ja...außerdem ...außerdem liebt er Jenny...dabei behandelt sie ihn so scheiße....er hat soviel mehr verdient als das...er ist der wunderbarste Mensch den ich je kennengelernt habe.. und ich meine hast du ihn mal angeguckt? ..Aber wenn er mit ihr glücklich ist dann ist es eben so...ihn ganz zu verlieren wäre einfach schlimmer..."

"Wow...Luki du bist wirklich total in ihn verschossen.....Du armer... Na komm....ich lenk dich ein bisschen ab. Hilfst du mir Brötchen machen?"

"Klar..", lächelte Lukas und sie verschwanden in der Küche.

Was sie nicht wussten war, dass Ben in dem Moment aufgewacht war, als Becky aus ihrem Zimmer geschlichen kam und ihnen seitdem ungewollt zugehört hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2019-09-03T15:05:57+00:00 03.09.2019 17:05
Dann ist die Katze wirkllich aus dem Sack, wie er jetzt wohl reagiert. Hoffentlich nicht abweisend, sondern so als ob er nichts gehört habe. Das wäre Lukas gegenüber nur Fair.
Weiter so, freue mich auf das nnächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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