Der Waldläufer Nousagi von Dudisliebling ================================================================================ Kapitel 30: Vergangenheit ------------------------- Kapitel 30 Vergangenheit In der Nacht lief ich los. Das Biest war entzückt und schenkte mir die Gabe der Verwandlung. Hoffentlich klappte es, wenn es um Shiju ging, auch mit der rückverwandlung. Auf halben Weg stach mir dann plötzlich ein Geruch in der Nase. Ich blieb stehen und schnüffelte nach dem Geruch, der mir bekannt vorkam. Im nächsten Moment sprang mir ein kleines Fellknäul ins Gesicht und ich erkannte was es war. „Seki", brummte mein Biest. Aber als der Hase in der nächsten Sekunde aufsprang und wild zappelte, erkannte ich ein kleines Halstuch, an dem etwas befestigt war. Ich verwandelte mich schnell zurück und löste das Stück Permanent von Sekis Hals. Der Hase sträubte sein Fell und sah mich abwartend an. Mein liebster, Konntest du mit deinem Herrn reden? Ich hoffe Seki konnte dir meine Nachricht überbringen. Bitte melde dich und schicke Seki zurück. Ich kann es kaum erwarten dich wieder zu sehen. Deine Shiju Sie hatte mir einen Brief geschrieben. Mein Herz schlug bis zum Hals und ich stopfte das Pergament in meine Hosentasche. Was würde sie wohl sagen, wenn ich ihr meine Nachricht selbst überbrachte? Also lief ich mit Seki auf meiner Schulter schnell zu ihr. Es war stockfinstere Nacht und mein Plan kam mir etwas dämlich vor. Sie wusste ja nicht das ich kommen würde, wie sollte ich also zu ihr in die Hütte kommen, ohne sie zu tote zu erschrecken? Zum Glück war mir ja, ein kleiner Kumpan im Wald zugelaufen und dieser musste jetzt herhalten. Ich nahm Seki von meiner Schulter und sah ihn ernst an. „Weck sie für mich und zeig ihr das ich da bin. Sonst nehme ich dich mit und Ayaka macht eine tolle Suppe aus dir“, drohte ich und erhoffte mir so seine mithilfe. Sekis kleines Herz bollerte wie wild in seiner Brust, doch er strich sich kurz mit den Pfoten über sein Gesicht. Also ließ ich ihn durch das Fenster in die Hütte. Von dort aus beobachtete ich, wie er zu ihr ging und in ihrem Gesicht herumknabberte, bis sie ihre Augen aufschlug. Schnell war sie hellwach und suchte den Hasen ab. „Du warst aber schnell Seki! Hast du Usa meine Nachricht gegeben?“, plapperte sie los und bemerkte dann das keine Antwort von mir am Hasen war. Betroffen sackte sie zusammen und sah zum kleinen Hasen. Dieser stupst ihre Hand an und lief dann zur Hüttentür. Shiju sah ihn nach und seufzte. „Willst du noch etwas hinaus?“, fragte sie und ihre Stimme klang wirklich traurig. Sich die Augen reibend, stand sie auf und ging zur Tür. Ich tat es ihr gleich und stellte mich genau auf die andere Seite der Tür. Als sie Seki dann öffnete blickte sie zu ihm auf den Boden und erkannte ein paar Schuhe. Meine Schuhe und ihre Augen schraken auf. Sie schnellten zu mir hoch und ehe sie etwas sagen konnte, zog ich sie an mich und küsste sie. Ihr blieb die Luft weg, vor Schreck oder unserem Kuss, das war ungewiss, aber ich gab ihr, nach einigen Sekunden, Zeit zum Atmen. „Usa“, hauchte sie und sah mich noch immer geschockt an. „Was machst du hier?“ fragte sie und fummelte an meiner Kleidung. Ob sie testen wollte ob ich wirklich vor ihr stand? Das konnte ich ihr auch anders beweisen, aber dafür wäre heute Nacht keine Zeit. „Ich muss mir dir reden“, erklärte ich und schob sie in die Hütte um einzutreten. Wir legten uns ins Bett und ich nahm meine liebste in den Arm. „Ich habe heute etwas erfahren“, begann ich und Shiju hörte mir aufmerksam zu. Sie schien noch immer etwas durcheinander zu sein. Was Verständlich war. „Es scheint, das es verboten ist, die Gefährtin eines Kameraden anzugreifen oder sie zu gefährden. Das hieße du könntest doch mit mir kommen. Sicher könnten wir auch eine kleine Hütte in der Nähe des Schlosses bauen. Solange ich weiter zum Training komme und meine Pflichten nachgehe, wäre das doch eine gute Lösung.“ Freudig sah ich zu Shiju, welche immer ruhiger wurde. Sie schien sich nicht wirklich darüber zu freuen, das ich diese Neuigkeiten hatte. „Was ist Shiju? Freust du dich denn nicht?“, fragte ich und bat sie sanft mich anzusehen. Ihre Augen strahlten etwas Trauriges aus. „Shiju was ist mit dir?“, fragte ich noch einmal und sie vergrub ihr Gesicht an meiner Brust. „Usa. Ich kann nicht. Bitte versteh mich. Es ist auch nicht wegen dir, es ist..“ „Was?“, unterbrach ich sie und beugte mich über sie. Sie sollte mir von Angesicht zu Angesicht sagen können, was sie belastete. Ich wollte sie zu meiner Gefährtin, sie ihr Leben mit mir verbringen, also warum sträubte sie sich so sehr mit mir zu kommen? „Ich kann nicht in diesen Teil des Westens zurück“, beichtete sie zitternd und ich versuchte, sie durch streicheln, zu beruhigen. „Warum?“, bat ich ruhig um sie zu ermutigen. „Ich komme aus einem Dorf in der Nähe, in der das Schloss des Westens steht. Meine Eltern und ich mussten damals von dort fliehen, weil niedere Yokai dort ihr Unwesen treiben. Sie töteten meinen kleinen Bruder und da beschlossen meine Eltern hier her zu gehen. Leider schafften sie die Reise nicht, denn sie wurden von einer Schlange vergiftet. Als sie starben musste ich ihnen versprechen, niemals mehr dorthin zu gehen und vor allem stark gegenüber Yokai zu sein“, erzählte sie und ich verstand langsam. Auch ich war niemals mehr in das Dorf zurück gegangen, aus dem ich stammte. Wollte die Gräber meiner Eltern nicht sehen, wenn sie überhaupt noch existierten. Ich war um die 1000 Jahre alt, sicher waren dort nun andere Häuser und niemand außer mir, erinnerte sich noch an die beiden. Shiju sah mich mit kleinen Augen an. Es tat mir leid, das ich sie nun wieder so bedrängt hatte mit mir zu kommen. „Es tut mir leid“, bat ich sie um Verzeihung und lehnte meine Stirn an ihre. Wir schloßen unsere Augen und ich sog ihren Geruch ein. „Muss es nicht. Es ist lange her und so wie es nun ist, ist es gut. Wir werden schon noch gemeinsam leben mein liebster und bis dahin, kann ich deine Gefährtin sein“, sagte sie lächelnd und ich bekam rote Wangen. „Weißt du, was du da sagst?“, fragte ich stotternd und sie kicherte. „Ich weiß so einiges über euch Yokai, Usa. Auch das ihr Inuyokai eure Frauen gern ganz für euch habt. Wie nennt ihr das nochmal?“, fragte sie und überlegte selbst. „Markierung“, antwortete ich und ihre Augen leuchteten auf. „Genau! Wie genau ihr das anstellt, weiß ich nicht. Nur das es ein Leben lang zählt, wie eine Ehe und dass man ähnliche Gefühle oder so hat“, plapperte sie ihr Halbwissen aus und ich musste leicht lachen. Sie blinzelte überrascht und fing dann an zu schmollen. „Warum lachst du denn? Es stimmt doch oder?“, grummelte sie und verschränkte die Arme, brachte so etwas Abstand dazwischen. „Oh liebste. Bitte sei mir nicht böse, aber du hast nicht ganz recht. Ich bin zwar kein Experte aber“, glitt ich vom Lachen ins raunen und beugte mich wieder zu ihr. „Ich weiß, das man mehr als nur Gefühle teilt. Man spürt, wenn der andere schmerzen hat“, hauchte ich ihr ins Ohr und biss in ihr Ohrläppchen. Shijus Atmung veränderte sich, doch sie hörte mir ruhig zu. „Aber ist das nicht schlecht, wenn du dich verletzt und ich mir dann sorgen mache“, keuchte sie und ich musste zugeben sie hatte recht. „So oft wie du dich in die Finger schneidest, bin ich da wohl der Leidtragende“, stichelte ich zurück und sie schob mich von sich. Lachend lehnte ich mich auf die Seite. „Sei doch nicht so dünnhäutig liebste“, bat ich kichernd und sie stieg mit ein. Dieser Moment war so unbeschwert. „Und wie?“, begann sie und zog mich wieder näher zu sich, berührte mit ihren rosigen Lippen fast die meinen. „Wie geht diese Markierung?“, stellte sie die Frage aller Fragen. Taisho hatte es mir damals gesagt. Hoffentlich war das auch wirklich alles. Vielleicht hätte ich auch nochmal Yukara Fragen sollen, auch wenn es sich nicht gehörte, das ein Mann eine Frau so etwas fragte. Also entschied ich mich einfach, das wieder zu geben was ich von Taisho wusste. „Ich, naja, wir..“, stotterte ich und sie verzog die Augenbrauen. „Sag es Usa“, bat sie ungeduldig und ich schluckte den Klos in meinem Hals herunter. „Wenn wir uns lieben, dann beiße ich dich, mein Biest hat sich da schon eine Stelle ausgeguckt“, gestand ich. Shiju wurde hochrot und sah mich an. „Es hat was? Wann? Wo?“, fragte sie los und fummelte an ihrer Kleidung. „Dein Nacken, würde mir gefallen“, raunte ich und küsste ihre Wange. Ihre Haut überzog blitzartig eine Gänsehaut. „Und dann?“, hauchte sie und ich nahm das als Einverständnis. Ihre Hände wanderten meine Brust hinauf und ich spürte ebenfalls die Lust aufsteigen. „Dann werde ich mein Youki mit dir teilen. Dir ein bisschen davon übertragen“, hauchte ich auf ihre Lippen und küsste sie dann. Sofort entbrannte ein Feuer zwischen uns. Sie machte mich einfach glücklich damit, das sie meine Gefährtin sein wollte. Doch ich musste dieses wichtige Ereignis noch aufschieben. Ich wollte, das wir Zeit dafür hatten und würde mich nochmal genauer informieren. Für heute Nacht blieb zu wenig Zeit. Also löste ich mich wieder von ihr, bevor wir doch noch die Kleidung verlieren würden. „Ich muss zurück“, beichtete ich und sie sah mich lächelnd an. „Danke das du hier warst. Nächstes Mal werde ich deine Gefährtin“, versprach sie und ich bekam ein breites Lächeln. „Länger werde ich dann nicht mehr warten. Versprochen liebste“, gab ich das Versprechen zurück und gab ich noch einen kleinen Kuss, bevor ich aufstand und zurücklief. Gerade rechtzeitig schaffte ich es zum Training und begann nach einem ausreichenden Bad sogleich damit. Shijus Geruch haftete an mir und ich wusch ihn eilig davon, damit niemand etwas von meinem Ausflug mitbekommen konnte. Ich war nicht mal müde denn das Gespräch hatte mich beflügelt. Ich würde Shiju für immer bei mir haben. Sie würde die meine werden. Und das machte mich mehr wie nur glücklich. „Eine lange Nacht gehabt?“, fragte mich Baku plötzlich und ich sah zu ihm auf. „Nein ich bin ausgeruht Baku-sama“, antwortete ich und wollte weiter machen. Sah man mir an, das ich die Nacht nicht geschlafen und fast nur gerannt war? „Ach ich dachte, weil du bei deiner kleinen warst, wärst du etwas ausgelaugt“, warf er mir hin und ich musste mir den Schrecken verkneifen. Woher wusste er das? Hatte er etwas mitbekommen? „Du fragst dich sicher woher ich das weiß, oder“, fragte er schmierig und ich stellte mich auf die Füße. Wollte er mich hier etwa unter Druck setzen? „Warum antwortest du nicht mehr Hasenjunge? Angst davor, das es peinlich für dich wird?“, fragte er weiter und grinste ekelig. „Ich habe keine Angst vor dem, was ihr denkt Baku-sama“, antwortete ich und band den Verband meiner linken Hand ab. Er stoppte mich mit seiner Hand und sah mir ernst in die Augen. „Pass auf wie du dich mir gegenüber verhältst“, drohte er und ich riss ihm meinen Arm weg. „Ich werde das Training unterbrechen Baku-sama“, verabschiedete ich mich und drehte mich zum Gehen. „In Ordnung“, gab er mich frei und verschränkte die Arme. Bevor ich ganz weg war schien ihm aber doch noch etwas einzufallen, was er mir hinterherrief: „Ach Hasenjunge! Eine schicke Hütte hat deine Gefährtin. Sie sollte allerdings mal das Dach überprüfen, das hat einige undichte Stellen.“ Die Bombe platzte in mir und machte mich nervös. Woher wusste er überhaupt wo sie wohnte. Nicht mal Taisho hatte mir damals genau sagen können, wo sie wohnte. Hatte er mich etwa verfolgt? Hatten er und der Prinz mich in eine Falle gelockt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)