Zum Inhalt der Seite

Fortune Files

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Alex 9: Wie ein Diener seine Rolle absolut nicht akzeptiert

Als ich nach meiner Bestrafung endlich allein war, schleppte ich mich zu meinem Schrank, aus dem ich mit einer Hand meinen Erste Hilfe Kasten fischte. Blöderweise wollte die Wunde an meinem Bauch nämlich nicht wieder zusammenwachsen, solange ich sie nur mit den Händen zusammenschob. Es ging nicht anders, ich musste sie nähen, sonst drohte ich durch den stetigen Blutverlust auszutrocknen und in eine Starre zu verfallen. Eigentlich hatte ich keine Ahnung, was das genau für mich bedeuten würde, denn ich kannte keinen, der sowas schon einmal durchlebt hatte, typisch für die Zeiten des Überflusses in denen ich lebte.

Zitternd wühlte ich Nadel und Faden heraus, die zu meinem Glück schon miteinander verbunden waren und drehte mich ins Mondlicht, das durch den Qualm der Raketen immer düsterer wurde. Ich brauchte um die 15 Minuten, um diese paar Stiche zu setzen, weil ich bei jedem Einstich drohte, das Bewusstsein zu verlieren. Die Kälte im Zimmer machte mir nun mehr zu schaffen als sie mir nützte. So eine Scheiße! Schon eine etwas höhere Konzentration von Lyz' Blutgeruch hätte geholfen, meine Schmerzen zu lindern. Die paar Duftspuren von ihr, die ich noch leicht witterte, halfen nichts, sondern verschlimmerten nur meinen Hunger.

Ich glaubte, mich noch niemals so hundsmiserabel gefühlt zu haben wie in diesem Moment. Körperlich und seelisch war ich komplett im Arsch... Ich hatte meinen Halt verloren, war als Diener eine Null und Lyz machte auch nicht gerade den Eindruck, sich über meine Beleidigungen sonderlich gefreut zu haben.

Am liebsten hätte ich meine Schwester Carla oder meine Mutter angerufen und sie vollgejammert, was für ein Trottel ich war, aber dazu fühlte ich mich viel zu ausgelaugt. Dass mir Rova die Blutkonserve weggenommen hatte, demoralisierte mich und diese bescheuerten Silvesterraketen raubten mir noch den letzten Nerv. Dunkel, Hell, Knall, Dunkel, Hell, Knall, Hell, Knall, Dunkel… dazu diese Kälte und diese Schmerzen. Meine Pressspanmöbel drehten sich vor mir, als säße ich in einem dieser verrückten bunten Jahrmarkt-Karussells, auf denen alles... alles umkreiste. Ich glaubte langsam, den Verstand zu verlieren.

Mit letzter Kraft zog ich mich hinauf auf mein Bett und verkroch mich unter meiner Decke. Auch wenn mich dieses kriegsähnliche Gedonnere da draußen aufregte, driftete mein Geist einfach so davon. Das war kein Schlaf, sondern eine Ohnmacht.
 

Ich fühlte mich total ausgetrocknet, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Immerhin sahen die fünf großen Striemen, die meinen Körper entstellten, belastungsfähig aus und hatten Wundschorf gebildet. Ein gutes Zeichen. Ich beugte mich vom Bett aus zum Erste Hilfe Kasten, der auf dem Boden lag zog ihn an mich heran und wühlte ein wenig darin herum, bis ich das Skalpell zu fassen bekam. Danach drehte ich mich auf den Rücken, schnitt die Fäden durch und zog sie mir vorsichtig heraus. Ich wollte ja nicht, dass sie einwuchsen. Alles an meinem Bauch war nun wieder da, wo es hingehörte, und riss auch nicht gleich wieder auf, trotzdem tat mir jede Bewegung noch ziemlich weh. Zum Kotzen.

Mein eigenes Blut an meinem Körper und auf dem Laminatfußboden kleben zu sehen, setzte mir inzwischen mehr zu als die Schmerzen. Nicht die Wunden waren nun mein größtes Problem, sondern mein Hunger, der langsam überhandnahm. Ich fing an, geistesabwesend mit meinem schwarzen T-Shirt auf dem Boden herumzuwischen. Maaann, das brachte überhaupt nichts! Resigniert schnappte ich mir also doch noch Eimer und Lappen und machte damit die Sauerei weg, die Rova mit mir hinterlassen hatte. Die Erinnerung daran war merkwürdig befremdlich. Echt krass, was ich da durchgemacht hatte.

Auch wenn ich aus Schludrigkeit nicht alles wegwischte, war das Zimmer danach wieder halbwegs ansehnlich. Mit einer ordentlichen Dusche bekam ich dann auch noch mich sauber. Frische, unverheilte Wunden abzuwaschen, widersprach meinem Schulwissen. Erst Blut trinken, also heilen, dann abwaschen, hieß es da immer... schon komisch.

Ich stöhnte genervt, als ich aus der Dusche kam und meine besudelte Bettwäsche bemerkte. Selbst auf ihrem Dunkelgrau konnte man die Blutflecken deutlich erkennen. Auch das noch, wo ich gerade dachte, ich sei endlich fertig. Mehr schlecht als recht wechselte ich also den Bettbezug und fiel danach vollkommen erledigt mit dem Gesicht zuerst in das frische, wohlriechende Bett. Meine Selbstregeneration würde sicherlich zwei, drei Tage brauchen, bis sie die Wunden vollständig geheilt hatte.
 

Ich wollte einfach nur noch meine Ruhe haben, doch nur ein paar Stunden später, es musste Nachmittag geworden sein, klopfte es an meine Tür. Zombie-Alex war direkt unterwegs, um sie zu öffnen. Meine Hand lag schon auf der kalten Metallklinke, als mir auffiel, dass ich vorsichtig sein musste. Mein angeschlagener Organismus meldete zwar, dass mir jeder Gast willkommen war, Hauptsache er war genießbar. Der einzige, den ich nicht sehen wollte, hatte schließlich einen Schlüssel. Es gab aber noch eine andere Person, die besser draußen geblieben wäre, nämlich genau jene, die mir durch die verschlossene Tür zurief:

„Lass mich doch nicht hier draußen stehen wie eine Idiotin!“

Na, das Prinzesschen ließ ich bestimmt nicht nochmal in mein Zimmer, nachdem ich so ausgetickt war. Mein Kopf war natürlich fest entschlossen diesen Leckerbissen zu ignorieren und mich einfach wieder hinzulegen, doch was tat mein Körper? Die Türklinke herunterdrücken natürlich.

Wieso musste Lyz nur so unfassbar anhänglich sein? Ich war doch so ein unerträglicher Arsch gewesen und trotzdem kam sie immer wieder zu mir zurück, wie ein streunendes Kätzchen, das ich einmal gefüttert hatte. Wie sehr musste sie mich ins Herz geschlossen haben, um mich in so einem Zustand freiwillig ertragen zu wollen? Dass sie so lieb war, ließ mein geschundenes Herz höherschlagen. Ich wollte sie in meine Arme nehmen und sie um ihr Blut erleichtern. Nein, falsch! Kein Blut! Ganz ruhig durchatmen…- ausatmen und wieder eina- DIESER DUFT!

Meine Schmerzen waren schlagartig vergessen, meine Intelligenz aber auch. Ich musste versuchen, dieses unwiderstehlich leckere Mädchen so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Unter den gegebenen Umständen beherrschte ich aber nur noch zwei Mittel, nämlich Beleidigungen und Gewalt. Rova konnte ich als Retter diesmal ausschließen. Ne, den holte ich bestimmt kein zweites Mal. Ich begann also damit, sie anzumaulen, denn das hatte am Tag zuvor schon so hervorragend funktioniert… schick! An mangelnder Kreativität fehlte es mir schonmal nicht.

Ich selbst fand mich zwar den Umständen entsprechend überzeugend, redete mich richtig in Rage, schimpfte wie wild geworden auf ihr und auf Rova herum und trat sogar gegen meinen einzigen Stuhl, doch es half überhaupt nichts. Konflikte schien sie mit Nähe bekämpfen zu wollen, total süß, hier aber ein schwerer Fehler... Oh, Lyz... Mein Hunger und meine Lust begannen selbst mir Angst zu machen. Es fehlte nicht mehr viel, bis ich…!

NEIN, es fehlte gar nichts mehr. Ich hatte all meine Widerstandskraft aufgebraucht und schaltete auf Durchzug. Nun war ich an der Reihe und es würde einfach göttlich werden.

Die Kleine hatte die Zimmertür geschlossen und kam auf mich zu. Immer weiter, Stück für Stück in meine Falle und ich fing an, mich darüber zu freuen.

Eigentlich glaubte ich ja kaum noch Blut im Körper zu haben, aber bei einer Konfrontation mit meiner Liebesgöttin reichte es locker noch für eine ordentliche Erektion. Mein aufsteigendes Grinsen war aber noch viel verräterischer, deshalb versteckte ich lieber das. Immerhin sah man meinen Ständer dank meiner dunklen Hose fast gar nicht. Wahrscheinlich zog er mir das letzte bisschen Blut aus meinem Gehirn, denn ich konnte es kaum noch erwarten, endlich über Lyz herzufallen, ihr die Kleider vom Leib zu reißen und mich zwischen ihren heißen Schenkeln zu versündigen.
 

Kaum war sie nah genug an mich herangetreten, schnappte die Falle zu. Lustvoll, aber auch rabiat, schubste ich sie auf mein Bett, auf dem sie sich nur einen Tag zuvor noch so wohl gefühlt hatte. Ihr süßer kurzer Rock flog dabei nach oben und bot mir einen unvergesslichen Anblick. Ganz genau da wollte ich hin, heißes Luder. Nur dieser süße kleine geblümte Slip trennte mich noch von ihrem Lebenselixier.

Wie ein niedliches, verschrecktes Häschen lag sie vor mir auf meinem Bett. Vorfreudig setzte ich eins meiner Knie neben ihrer Hüfte auf, legte eine Hand neben ihr zerzaustes Haar und beugte mich über sie. Da sie unruhig wurde, musste ich sie erst einmal bewegungsunfähig machen, sonst huschte sie mir noch durch die Finger. Damit ich mich nicht mehr mit der Hand abstützen musste, richtete ich mich ein wenig auf, stieg auch mit dem anderen Bein auf das Bett und setzte mich richtig auf sie drauf. Abhauen konnte sie nun nicht mehr, nur noch herumzappeln. Meine Finger ließ ich nun zärtlich, von ihrer schmalen Taille an, langsam an beiden Seiten ihren atemberaubenden Körper nach oben gleiten, streifte dabei ihre weichen Brüste und drückte dann ihre Oberarme auf das Bett.

Noch einmal wand sie sich unter mir, ließ dabei aber ihren Blick über meinen nackten Oberkörper schweifen. Dass ihr Gesichtsausdruck dabei weicher wurde, gefiel mir richtig gut. Sie mochte es, sie mochte mich und dieses heiße Spielchen, ja sie wollte es genau so sehr wie ich, sonst hätte sie sich doch zu Wort gemeldet.

„..., dann zeige ich dir eben auf die harte Tour, was einen Vampir ausmacht“,

sagte ich vorfreudig, so beherrscht ich eben konnte. Charmant war das leider überhaupt nicht. Ich witterte Angst an ihr, anstatt Lust, aber das blendete ich aus. Sie wollte einen Vampir in Aktion sehen, also musste sie das aushalten können.

Eigentlich, um sie zu küssen, sank ich zu ihren Lippen herab, aber da sie wieder begann herumzuzappeln, legte ich meinen Kopf neben ihren. Es war einfach wundervoll, in ihr nach Rosen duftendes Haar hineinzuschnuppern. Als ich meinen Kopf danach zu ihrem Hals drehte, durchlief mich ein wohliger Schauer. Ihre Halsschlagader direkt an meinem Mund zu spüren, verursachte ein tobendes Verlangen, das meinen ersten Plan vergessen machte. Vampire vergruben ihren Kopf nicht zwischen weichen Frauenschenkeln, sie bissen in ihre Hälse. Ich würde Spuren hinterlassen, ich würde ein weiteres unserer obersten Gesetze brechen, ich würde… die intensivste Erfahrung meines bisherigen Lebens machen.

Darauf war ich nicht vorbereitet. Ich wusste fast nichts über die Praxis eines Bisses, weil es tabu war, darüber zu sprechen und es hatte mich auch nie interessiert. Dass unser Speichel das Schmerzempfinden hemmte, war allgemein bekannt und hatte mir Rova erst einen Tag zuvor eindrucksvoll bewiesen. Ich musste ihr also wahrscheinlich über den Hals lecken, damit ihr der Biss nicht weh tat.

In dem Moment, in dem sie meine Lippen unter dem Ohr berührten, drehte sie ihren Kopf zur Seite, sodass ich freien Zugang zu ihrer Halsschlagader bekam. Eindeutig wollte sie den unwiderlegbaren Beweis von mir. Es gab nur noch diesen einen Weg für mich.

Ich küsste sie sanft, bevor ich über ihre pochende Ader leckte, in die ich beißen wollte. Das fand ich nicht weniger erregend, als es zwischen ihren Beinen zu tun, denn alles, was ich mit ihr tat, war neu und verboten für Loyalisten wie mich. Es prickelte überall in meinem Körper. Ich war so aufgeregt, so überglücklich. Ich wollte es tun. Ja, ich musste es sogar tun.

Wollüstig versenkte ich meine scharfen Fangzähne in ihrem zarten Fleisch. Nur langsam ließ ich sie immer tiefer in sie eindringen, schließlich war das unser beider erstes Mal. Die Lust explodierte fast in mir, als meine Zunge ihr warmes, köstliches Blut schmeckte. Bereits der erste Schluck raubte mir den Großteil meiner bewussten Wahrnehmung. Ich begann zu stöhnen und mich an ihr zu reiben, meine harte Brust auf ihrer weichen, meinen festen Penis auf ihren zarten Schenkeln. Auch sie begann nach einiger Zeit unter mir zu Keuchen. Sie liebte es genauso sehr wie ich. Es war so erfüllend, wie der beste Sex, den ich je hatte.

Einen so rauschenden Orgasmus hatte ich noch niemals zuvor, auch wenn ich zu Vollmonden einige schöne und lustvolle Erfahrungen mit Sari gesammelt hatte. Dies hier tat ich jedoch nicht für das Mädchen unter mir, sondern nur für mich selbst.

Es war unvorstellbar für mich, dass sie es nicht ebenso genossen haben konnte wie ich, doch genau das war die schmerzliche Realität. Während meines Egotrips hatte ich nicht bemerkt, dass Lyz in Tränen aufgelöst unter mir zitterte. Ihr eben noch so unschuldig weißes Kleid war von meinen teilweise aufgeriebenen Wunden vollkommen beschmutzt. Kaum ließ ich sie los, rutschte sie verschreckt von mir weg.
 

Scheiße, sie sollte nicht so tun, als sei sie das Opfer gewesen. Sie hatte es doch darauf angelegt, hatte mir heiß ins Ohr gestöhnt, als wolle sie mehr. Ihre Tränen verletzten und beleidigten mich und… verdammt! WAR ICH EIGENTLICH TOTAL BESCHEUERT?
 

Wie konnte ich nicht erkennen, dass ich ihr Blut geraubt und sie genötigt hatte? Dabei hinterließ ich auch noch die offensichtlichsten Spuren, die es für einen Vampir überhaupt geben konnte,… einen Biss am Hals… Tss, ich hatte wohl zu viele Filme gesehen. Warum hatte ich ihr Blut nicht einfach von ihr abgeleckt wie geplant? Damit war ich doch schon bei ihrer Schnittwunde am Arm unbemerkt davongekommen. Aber Moment, ein Übergriff auf sie wäre mein Alternativplan wahrscheinlich auch gewesen. Ich hatte sie noch nicht so weit, mit mir schlafen zu wollen ... und sie zu lecken, hatte echt große Ähnlichkeit damit... Ach du Scheiße, ich hatte doch nicht etwa vorgehabt, sie zu ver-... nein, das konnte ich nicht zu Ende denken. Es war zu heftig. Aber als was zählte eigentlich Blutraub? War das genauso schlimm? Ich hätte sie gern gefragt, aber das ging ja schlecht.
 

Dreist bat ich sie darum, mein Verbrechen vor Rova geheimzuhalten. Vielleicht hatte ich ja unverschämtes Glück und sie fand es doch nicht ganz so schlimm, wie es den Anschein machte. Schwer vorstellbar, so wie sie mich zurechtwies und mir klarmachte, dass sie Rova vor mir bevorzugte. Verschreckt stolperte sie aus meinem Zimmer heraus und schloss sich danach in ihrem ein.

Kurz vorm Verzweifeln setzte mich auf mein Bett und ließ meine Hand über die Matratze gleiten, in der noch ihr Duft hing.

Ich legte meine andere Hand an meinen Mund und fühlte mit dem Zeigefinger einen meiner spitzen Eckzähne. Diese verdammten Dinger waren an allem schuld. Wäre ich ein Mensch, dann hätte ich ganz normal mit Lyz zusammenleben und ihr sagen können, dass ich sie liebte, doch als Vampir drückte ich meine Zuneigung anders aus, auf grausame Art und Weise.

„SCHEIßE!“,

brüllte ich so laut, dass Lyz es vermutlich hören konnte und schlug dabei mit der Faust auf die Matratze. Es lief so gut mit ihr und auch mit Rova, doch nun hatte ich alles an nur einem Vollmond versaut.
 

Als sich ihr süßer Rosenduft so langsam verflüchtigte, kamen auch meine Schmerzen wieder zurück. Irgendetwas stimmte mit mir nicht und damit war nicht mein perverser Vampirinstinkt gemeint. Ich spürte, wie es mir immer schlechter ging, obwohl das nach dem Konsum von frischem Blut unmöglich sein konnte. Meine Wunden heilten viel langsamer als nach einer Blutmahlzeit üblich. Ich wusste nicht, was mit mir los war. Warum zog es mir das Herz in meiner Brust so heftig zusammen, dass mir das Atmen immer schwerer fiel? Beim letzten Mal hatte Lyz' Blut doch für die beste Verfassung gesorgt, die ich je hatte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück