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[Beta Ver.] CONDENSE

An jenem schicksalhaften Regentag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
EXTREM WICHTIGE INFO:
Ich dulde keine Raubkopie auf anderen Plattformen oder das Aneignen meines geistigen Eigentums!
Zum anderen ist die Geschichte in ihrem jetzigen Zustand noch nicht vollständig, die Kapitel extrem fehlerhaft.
Als ich die Geschichte begonnen habe, war ich selbst noch sehr jung und wusste entsprechend nicht sehr viel. Weder was ich mit dem Plot noch was ich mit den Charakteren tun soll. Vieles von dem, was ich wie in die Geschichte integriert habe, würde ich heutzutage unter keinen Umständen so umsetzen.
Demnach ist es ratsam, auf das Release der Light Novel zu warten.
Informationen zum Kauf der jeweiligen Volumes werden auf der Startseite dieser Geschichte vermerkt.
Dadurch wird hier aber nichts gelöscht, sondern auch weiterhin kostenlos aufrufbar sein.
Die angegebenen Genres haben sich mit der Zeit leicht verändert. Zwar begann es als "Romantik, Drama, Hetero", entwickelte sich mit meiner wachsenden Unzufriedenheit allerdings in eine Richtung, in der "Romantik, Drama, Hetero, Boys Love, Girls Love, Lime, Darkfic, Parodie" es wohl viel eher trifft.
Figuren und Handlungen sind frei erfunden. Komplett anzeigen

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Vol. 2 - "Deredere" Arc: Zwischen Himmel und Hölle

Ich finde mich in einem leeren Raum wieder, voller Schwärze, Dunkelheit und dem Gefühl der Schwerelosigkeit, als hätte meine Seele die Welt für immer verlassen. Aber das ist nicht das Jenseits, das ich mir immerzu ausmalte. Das ist der Weltraum. Ich fliege an Ort und Stelle, scheine mich aber nicht bewegen zu können. In dem Gefängnis aus Unendlichkeit. Ein Blitz durchbricht die Dunkelheit der ewig währenden Nacht im All und die Kälte weicht ein Stück zurück. Vor mir erscheint Sayaka. Sie isst blutverschmiert und trägt dieselben Klamotten wie damals an jenem Tag, als ihr Leben ein Ende nahm. Sie bewegt sich ebenfalls nicht, noch nicht einmal zu blinzeln und zu atmen scheint sie. Ich erschrecke zu Tode, als eine verzerrte Version ihrer Stimme aus dem Off im Raum ertönte.
 

"Du hast mich umgebracht,

du hast mich umgebracht,

du hast mich umgebracht,

du hast mich umgebracht!",

singt sie schreiend und voller Schadenfreude über meine Trauer.

 

Immer wieder und wieder wiederholt sie diesen einen Satz. Du hast mich umgebracht. Du, Chika Failman und nicht etwa Buddha oder ein Serienkiller, nein, meine eigene Familie! Du bist schuld an meinem Tod und niemand sonst! Ich will mir die Ohren zuhalten, ich will schreien, weinen, um mich schlagen, aber zu nichts dergleichen fühle ich mich imstande. Als würden sich alle Kraft für diese Handlungen absichtlich von mir fernhalten. Ein weiterer Blitz macht die Dunkelheit erneut ein Stück zunichte und nun war es der Buddha, der vor meinem Antlitz lag. Direkt neben der bösartig dreiblickenden Sayaka. Er steht da und grinst das Grinsen, das ich so hasse. Das ich so fürchte.

 

"Sieh nur, was du Monster der armen Sayaka angetan hast! Was du allen anderen um dich herum angetan hast, du Dämon! Du bringst nichts als Leid in deinem Umfeld und du weißt es! Du tötest und im Gegenzug würdest du am liebsten dasselbe Schicksal erleiden, ist es nicht so?", diese Stimme ist noch viel gruseliger.

 

"Das stimmt nicht! Ich würde mich niemals umbringen! Das könnte ich nicht! Man braucht mich! Irgendwann hat auch meine Existenz angefangen, einen Zweck, ja, sogar einen unentbehrlichen Wert für andere zu haben! Ich bin mehr als all das!", keife ich völlig entsetzt.

 

"Wie viel Wert kann jemand wie du nach all dem haben? Wie viel Wert war von Anfang an vorhanden, was denkst du? Ist es nicht ziemlich egoistisch von dir, dich in die Opferrolle zu stellen?", ich hasse diese Stimme.

 

"Jeder Mensch ist auf seine Weise egoistisch. Manche mehr, manche weniger.",

 

"Selbst, wenn dem so ist. Würdest du dich selbst wirklich zu den weniger egoistischen zählen, selbst, wenn das bedeutet, dass ein anderer sich die Schuld auflädt, die dir gilt? Du verabscheuenswertes Miststück bildest dir ganz schön viel darauf ein, seine Geliebte zu sein. Aber wie das Sprichwort sagt, eines anderen Mannes Abfall ist eines anderen Mannes Schatz.", lachte er hämisch.

 

Ich bin fassungslos über diese hasserfüllten Worte und meine zu hören, wie mein angsterfülltes Herz ganz leise bricht.

 

Sayaka regt sich doch noch, ehe ich merke, dass es ein Beben ist und sie aus allen Gesichtsöffnungen zu bluten anfängt. Sie schreit so qualvoll und schmerzerfüllt wie an dem Tag, an dem sie vom Mensch sein befreit wurde. Dieser Anblick tut so schrecklich weh. Auf einmal tritt der Buddha auf mich zu und bleibt nur noch wenige Zentimeter vor mir stehen, während ich Sayaka hinter ihm erneut sterben höre. Wie sie meinen Namen schreit, mich ihre kleine Schwester nennt und mir zugleich wünscht, zur Hölle zu fahren. Sie hasst und sie liebt mich gleichermaßen. Im Moment des Todes zeigt sich beides in seiner vollen Heftigkeit, ehe die Blutlache die flache Sphäre unter unseren Füßen bedeckt. Ich realisiere erst einen Wimpernschlag später, was genau der Buddha gerade getan hat und wandte den Blick nach unten. Seine Faust hat meinen Brustkorb durchbohrt. Dann setzen die Schmerzen ein, als ich spüre, wie sich seine eisernen Finger um mein Herz versteifen und es grausam herausreißen. Ich schreie. Es ist der schlimmste Schmerz, den mein Herz je ausgesetzt war. Es brennt und gleichzeitig erliegt es der furchtbarsten Unterkühlung, als er damit spielt. Heiß und gleichzeitig kalt, als stünde ich in Flammen.

 

"Ihr Blut, das an deinen Händen klebt, wird dich verfolgen. Dich brechen. Du wirst dir niemals verzeihen. Dem, der ihn dir genommen hat auch nicht. Und ihm ebenfalls nicht.", haucht er grausam fröhlich, ehe er die Hand zur Faust ballt, mein Herz zerquetscht und ich wie ein blutender Engel durch die Erdatmosphäre stürze.

 

***
 

Ich schrecke aufschreiend auf und finde mich diesmal nicht im ewigen Schwarz des Alls, sondern in einem Bett wieder. Ich brauche einen Moment, um mir verstehen zu geben, was ich hier mache, wie ich hierher gekommen bin und dass ich in der Realität angekommen bin. "Ist sie das?", vergewissere ich mich in Gedanken. "Ich bin mir fast sicher." Alles ist besser als der Albtraum, der mich in seinen Klauen hatte, also ist das hier wohl die Wirklichkeit. Zumindest hoffe ich das. Aber was für eine Realität lässt mich in einem fremden Zimmer eines offensichtlich sehr ordentlichen Menschen aufwachen? Ist das eine Entführung? Wurde ich ausgeraubt und... vergewaltigt?! Das ist nicht mein Bett, auch nicht das von Ellie, wessen Bett ist das also? Ich erinnere mich an meinen Spaziergang durch diesen verlassenen Ort und daran, wie ich mitten auf der Straße einfach zusammengeklappt bin. Bin ich so etwa entführt worden? Aber irgendwie... passt da was nicht ganz zusammen. Nein, wenn ich daran denke, dass ich weder gefesselt noch nackt noch anderweitig in die Knie gezwungen worden bin und, wie eben schon gesagt, in einem überaus bequemen Bett liege, dann sieht das nach allem anderen als einer Entführung aus. Ein Entführer würde mich ja wohl kaum in seinem Bett ausruhen lassen. Oder überhaupt so ein... normales Bett beziehungsweise normales Zimmer besitzen. Hier steht eine Schultasche und ein Schreibtisch. Da ist sogar die Uniform unserer Schule. Wie kann sich jemand einen Entführer nennen, der weder ein verwüstetes Zimmer noch ein unsympathisches Extrazimmer für die traumatisierten Entführten aufweisen kann? Was für ein Entführer, der noch zur Schule geht und Mädchen unbeaufsichtigt in sein Zimmer verschleppt, soll das denn sein? Die Zimmertür wird vorsichtig geöffnet und aus Reflex verstecke ich mich so schnell ich kann unter der großzügigen Bettdecke.

 

"Du brauchst dich nicht zu verstecken, Failman-san.", gibt sich eine vertraute Stimme zu erkennen.

 

Ich ziehe mir noch etwas misstrauisch wie schüchtern die Bettdecke vom Kopf und sehe dann Richtung Tür.

 

"Kaishi, du?", entfährt es mir und ich bin vollends verwirrt. Warum ist es ausgerechnet Kaishi, der mich rettet? Und ich dachte, er hätte was gegen mich.

 

"Aber wie, woher... Hääää?", ringe ich nach Worten, finde aber keine. "Ich habe mir erlaubt, dir zu folgen, weil ich mir Sorgen gemacht habe. Dann bist zu umgekippt und ich habe dich zu mir nach Hause getragen.", erklärt er diese Situation, als wäre es das Normalste der Welt.

 

"Außerdem, Failman-san, wollte ich mich noch bei dir entschuldigen. Dass ich dich letztens zu harsch weggeschickt habe. Ich meinte das nicht böse, ich musste nur mal eben Kyokei-san durchleuchten und... ja.", wie er den Satz beenden will, fällt ihm ausnahmsweise nicht ein, das ist selten bei ihm.

 

"Ist gut, ich verzeihe dir, bist schließlich auch mein Freund, Kaishi.", nehme ich die Entschuldigung an und grinse.

 

"Tee?", fragt er nach einigen Sekunden und mein Blick fällt auf den Teeservice, den er durch die Tür getragen hat.

 

"Klar, immer doch!", nehme ich das Angebot an, steige aus dem Bett, nur um mich wieder darauf zu setzen. Wieder erfüllt peinliche Stille den Raum und die Sache, die mir noch unter den Nägeln brennt, drängt mich dazu, es anzusprechen.

 

"Sag mal, Kaishi, was war eigentlich mit Shuichiro los, bevor er... Na ja, du weißt schon.", brabble ich wieder mal nur taktlosen Blödsinn und bereue es.

 

"Shuichiro hat im Bezug auf etwas irgendwas in den falschen Hals bekommen und dann haben Kyokei-san und ich versucht... Na ja, weil sonst... Nein, tut mir leid, ich kann nicht darüber reden.", bedauert er und senkt den Kopf nach unten.

 

"Ey, passt schon, musst es mir nicht sagen! Die Hauptsache ist doch, dass Shuichiro wieder gesund wird!", lasse ich es darauf beruhen und spreche ihm lieber Mut zu. Er sieht mich etwas verwirrt an, trinkt aber dann doch den Tee weiter. Was hat Ellie mit der ganzen Sache zu tun?, frage ich mich, versuche aber nicht daran zu denken.

 

"Ich glaube, ich geh jetzt besser, danke fürs Aufsammeln und den Tee!", wende ich mich zu ihm und bedanke mich. Ich bin gerade im Begriff, aufzustehen und zu gehen, da greift er doch nach meinem Handgelenk und hält mich auf.

 

"Warte, Failman-san! Was ist mit deiner Krankheit? Willst du wirklich einfach ohne Weiteres allein nach Hause gehen?", will er etwas lauter als normal wissen. "Ist nur Fieber, das geht schon.", rede ich es runter, auch wenn ich mir nicht sicher bin. Ohne Worte lässt er mich los und ich verlasse auf schnellsten Wege das große Gebäude.
 

Auf dem Weg zu mir nach Hause kann ich an nichts anderes als an die Worte von Kaishi denken. Ich will es nicht wahrhaben, aber es scheint als hätten er und Ellie etwas mit dem Ganzen zu tun. Aber warum kann er mir nicht sagen, was es ist? Warum bin ich immer die, vor der man Dinge geheimzuhalten hat? Immer bin ich es, die dieses und jenes nicht wissen darf! Es hängt mir so zum Hals raus! Aber was soll ich tun? Ich kann die Geheimnisse anderer nicht mit Gewalt an mich reißen und gleichzeitig habe ich Angst, dass alles schlimmer werden könnte, wenn ich weiter tatenlos zusehe. Die Ereignisse der letzten Woche liegen zurück und ich könnte, genau wie man es von mir erwartet vergraben und nie wieder davon anfangen, aber das kann ich nicht! Ich will auch gar nicht. Ich muss ihm irgendwie helfen, bevor die Dinge wirklich hässlich werden. Das wurden sie schon einmal, als ich zu schwach war, um mich zusammen zu reißen, jetzt darf ich mich aber nicht zusammen reißen, sonst endet es genauso böse wie damals. Es ist das komplette Gegenteil, was ich tun musste und jetzt muss, aber beides lief und läuft auch nun darauf hinaus, dass sich alles zum Schrecklichen verändert. Das Bild von Ellie und Akira erscheint schon wieder vor meinem geistigen Auge, ehe alles schwarz wird und ich das Bewusstsein verliere. Selbst wenn ich jetzt mit Akira quasi befreundet bin und wir beide tun als hätte ich nichts gesehen, ich muss etwas tun. Ellie zuliebe, es geht immernoch darum, dass er sein Gedächtnis verloren hat und vielleicht auch etwas den Verstand. Ich weiß nicht, was da im Gange ist, aber ich weiß, dass wenn es Zeit werden sollte, ihn, wider meines eigenen Wunsches, ihn nicht zu verurteilen, zu konfrontieren, diese Zeit unaufhaltsam immer näher rückt. Ich weiß doch alles, flüstert ich ihn Gedanken und in genau dem Moment zerspringt im Hintergrund meiner Vorstellung ein Spiegel durch eine geschossene Patrone. Der Spiegel zeigt uns zwei, mich, wie ich den Zauber zerstört habe und dich, wie du das auf harter und grauenhafter Weise realisierst. Ich komme im Kopf näher an den zersplitterten Spiegel und hebe die Patrone auf. Der Name des Geschosses, der auf dem vergoldeten Gehäuse eingraviert ist, lautet: Wahrheit.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Trivia (kann Spuren von Spoilern enthalten);
Ehemaliger Titel aus Version 1.0 - Zwischen Himmel und Hölle
Grund:
- Komplett anzeigen

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