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[Beta Ver.] CONDENSE

An jenem schicksalhaften Regentag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
EXTREM WICHTIGE INFO:
Ich dulde keine Raubkopie auf anderen Plattformen oder das Aneignen meines geistigen Eigentums!
Zum anderen ist die Geschichte in ihrem jetzigen Zustand noch nicht vollständig, die Kapitel extrem fehlerhaft.
Als ich die Geschichte begonnen habe, war ich selbst noch sehr jung und wusste entsprechend nicht sehr viel. Weder was ich mit dem Plot noch was ich mit den Charakteren tun soll. Vieles von dem, was ich wie in die Geschichte integriert habe, würde ich heutzutage unter keinen Umständen so umsetzen.
Demnach ist es ratsam, auf das Release der Light Novel zu warten.
Informationen zum Kauf der jeweiligen Volumes werden auf der Startseite dieser Geschichte vermerkt.
Dadurch wird hier aber nichts gelöscht, sondern auch weiterhin kostenlos aufrufbar sein.
Die angegebenen Genres haben sich mit der Zeit leicht verändert. Zwar begann es als "Romantik, Drama, Hetero", entwickelte sich mit meiner wachsenden Unzufriedenheit allerdings in eine Richtung, in der "Romantik, Drama, Hetero, Boys Love, Girls Love, Lime, Darkfic, Parodie" es wohl viel eher trifft.
Figuren und Handlungen sind frei erfunden. Komplett anzeigen

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Vol. 2 - "Tomodachi" Arc: Was bleibt sind Schutt und Asche.

Ich fand mich einem Geräteschuppen wieder, auf einer weichen Matte sitzend, Akira neben mir. Obwohl er seinen Mund bewegt, kann ich die Worte, die er sagt, nicht hören. Er ist etwas rot und sieht mich an als ob wir jederzeit irgendwo einbrechen würden und ihm doch das schlechte Gewissen gepackt hätte. Dem Anschein nach hatte ich eben auch gesprochen, denn Akira Augen weiteten sich, nur damit der sich gleich darauf ins Fäustchen lachte. "Du bist echt wahnsinnig, Mann!", lachte er und plötzlich konnte ich seine Stimme klar und deutlich hören. "Sind wohl doch nichts weiter als ein Haufen notgeiler Gelangweilter. Ist doch nichts dabei.", was er da von sich gab schockierte mich. Klar, Akira hatte seit ich ihn kannte eine etwas raue Ausdrucksweise und überhaupt scheinen ihn die richtige Benutzung von gewissen Worten nicht zu interessieren, dennoch ist das, was er da eigentlich meinte nichts, was ich auf die leichte Schulter nehmen konnte. Ein Haufen notgeiler Gelangweilter? Akira kann zwar nicht gut mit Worten, aber in seinen Worten schwingt immer Wahrheit mit, wenn auch versteckt. Was machte uns zu notgeilen Gelangweilten? Warum Akira? Warum das ganze Szenario im Geräteschuppen? Ich lauschte weiter dem Hörspiel der Vergangenheit und sah zu wie Akira und ich im Geräteschuppen miteinander rummachten. Es war nur Rummachen, Sexfreunde konnten wir also unmöglich sein, wenn ich die Tatsache außer Acht ließ, das wir es in diesem Moment nur nicht miteinander trieben, weil das ein scheiß Geräteschuppen ist und ja. Mein Blickfeld wurde weiß und ich sah ein Bild von Chika in Matrosenuniform, woraus sich schließen lässt, dass sie ebenfalls dieselbe Mittelschule wie ich besuchte, anders machte ihre Präsens in diesem Aufzug an diesem Ort von vorne bis hinten keinen Sinn. Dann wurde ich, nachdem sich mein Blickfeld erneut lichtete, in ein abgedunkeltes leeres Klassenzimmer gebeamt. Es regnete draußen und Akira stand wieder vor mir. Sein Blick war leer und es sah aus, als hätte er nun eine böse Vorahnung von dem, was kommen wird. "Es tut mir leid, Akira. Ich kann das nicht mehr.", hörte ich meine von Tränen erfüllte Stimme zu Akira durchdringen. Akira sah auf und seine grauen Augen sahen nun noch heller und lebloser aus als ohnehin schon. Dann sah Akira zu Boden und lachte. Er lachte wie jemand, der gerade innerlich starb. Er lachte sich Tränen aus den Augen und klopfte mir auf die Schulter, vermutlich sollte ihn das abregen. Mit Tränen in den Augen sagte er schließlich: "Kein Ding, wir waren doch sowieso nie richtig zusammen, Kyocchi. Du kannst gehen mit wem du willst, Alter. Wir sind schließlich immernoch Freunde, was?" Er ließ von mir ab, nur um mich dann an beiden Schultern zu nehmen und zu küssen. Ich erwiderte es nicht, dazu fühlte ich mich nicht gut genug. "Zur Erinnerung an die alten Zeiten, Kumpel. Man sieht sich!", immernoch mit Tränen im Gesicht verließ er hüpfend den Raum und ließ mich als Verräter zurück. Er war verletzt. Und ich verstand nicht warum. Ich wollte es gar nicht verstehen.
 

Als ich aufwache, suchen mich die Erinnerungen an gestern Nacht heim und ich stelle fest, dass es geklappt hat. Ich kann mich nun noch etwas mehr daran erinnern, was mit Akira und mir mal war. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte lautet, dass ich Chika betrogen und Akira missbraucht habe oder er mich, wir haben beide einen schrecklichen Fehler gemacht. Wir sind zu weit gegangen. Taiyo ist noch nicht zu Hause fällt mir blitzschnell ein und ebenso, dass Akira und ich oberkörperfrei auf der Couch liegen und dieses Bild weniger Daseinsberechtigung hat als Österreich, das darf er nicht sehen. Dass ich nach allem immernoch den Nerv dazu habe, Witze über Österreich zu machen, kann man mir wohl nicht verzeihen, dennoch kann ich die Spuren verwischen und alles von gestern zerstören. Zumindest sollte ich das, denke ich und liege immernoch in Akiras Armen. "Schon wach?", brummt Akira und drückt mich noch etwas mehr an sich. "Musst es ja wissen.", antworte ich. Ich kann mich nicht mehr genau an alle Einzelheiten des Abends gestern erinnern und mir fällt ein, dass ich da noch unbedingt was fragen muss. "Sag mal, Akira... haben wir es getan?", flüstere ich ihm zu. "Nicht doch, schließlich bist du doch Chika-chan reserviert und das zu tun, könnte ich mir niemals verzeihen. So gemein bin ich dann doch nicht.", seufzt er. "Willst du damit wirklich anmaßen, dass das, was wir gestern gemacht haben, richtig wahr?", will ich wissen und hoffe, er ist nicht wirklich überzeugt davon. "Das war es nicht, und das weißt du." Akira schnauft und ich kann seinen Atem auf meinem Scheitel spüren. Das hätte ich nicht sagen sollen, selbst, wenn es wahr ist. Manchmal ist der Mensch einfach nicht bereit für die Wahrheit. Akira schweigt und starrt auf den ausgeschalteten Fernseher. "Liebst du mich denn wirklich, Akira? Hast du das jemals? Oder wolltest du es einfach?", wenn die eine Wahrheit schon alles zerstört hat, dann wird die zweite ebenfalls nicht mehr allzu viel anrichten können, das weiß ich. Akiras Atem stockt kurz, doch er findet schnell wieder zu ihm und richtet sich auf. Er reibt sich die Augen und sucht nach seinem Shirt. Ich traue mich nicht, ihn zu fragen, ob er diese Fragen noch beantworten wird. Ich bleibe auf der Couch liegen und sehe zu, wie Akira sich darauf vorbereitet, meine Wohnung zu verlassen. Er hebt seine Tasche auf und mir fällt ein, dass das ursprünglich keine Übernachtung sein sollte, seine Eltern werden bestimmt sauer auf uns sein. "Akira, wo willst du denn hin? Willst du gar nicht frühstücken?", rufe ich ihm noch hinterher und er hält kurz vor der Schuhablage inne. Er dreht sich um und sieht mich lächelnd an. "Passt schon, danke, aber ich glaube, ich muss jetzt wirklich los.", das war's, er dreht sich weg und wirft die Tür hinter sich zu. Zurück bleibe ich, verdattert, beinahe vergewaltigt oder auch nicht und einsam. Akira ist gegangen, ohne meine Fragen zu beantworten. Habe ich etwas Falsches gesagt? Nein, ich denke nicht, es ist nichts falsch daran, so etwas wissen zu wollen. Trotzdem fühle ich mich schlecht. Ich kann nicht glauben, dass er mich liebt, das macht doch keinen Sinn und ich verstehe es nicht. Weshalb hat er mich so gern? Was ist mit Akira los? Ich würde ihm so gern helfen, aber was soll ich tun? Ich liebe doch Chika, selbst, wenn ich die Erinnerungen an sie noch nicht zurück habe. Ich bin überfordert. Ich bin verwirrt und ich habe etwas Unverzeihliches Chika angetan. Ich habe meinem besten Freund Hoffnung auf etwas gemacht, auf dem er keine haben darf. Ich bin so grauenhaft. Ich bin überhaupt nicht nett zu einem von ihnen. Wie soll ich den beiden jetzt noch richtig in die Augen sehen? Ich meine, wie kann ich zu Chika noch aufrichtig und zu Akira freundlich sein, ohne vorher alle beide zu verlieren? Ich habe Angst. Ich habe wirklich Angst. Angst davor, sie zu verlieren und Angst vor meinen eigenen Gefühlen. Auch jetzt vermisse ich Akira, obwohl er bloß nach Hause gegangen ist. Ich darf ihn nicht vermissen. Nicht so. Verdammt, Akira, was hast du in mir angestellt? Warum hast du das befreit, was ich bewusst eingesperrt und vergessen habe? Verdammt. Ich bin so ein gnadenloser Idiot. In Akiras Eile hat dieser seine Jacke vergessen, weil es in den letzten Tagen ziemlich bewölkt war und kalt auch. So wie er ist, hat er sie nicht einmal aufgehangen, sie liegt dort, wo seine Tasche vorhin lag. Ich laufe zu ihr, um sie aufzuheben. Hauptsache, sie liegt nicht auf dem Boden, denke ich und betrachte die Jacke. Sie ist alt und verschlissen. Sie muss ziemlich alt sein. Wie lange er se wohl schon hat? Bestimmt seit dem ersten Jahr, das weiß ich sogar noch. Auch an diesem Tag hatte er sie an. Während ich den Stoff anstarre, raubt mir ein weiterer Flashback die Sinne. An den Tag, an dem wir wohl offiziell beste Freunde wurden. Vielleicht reicht das noch weiter in die Vergangenheit zurück, doch noch weiß ich das ja nicht. Und ich bezweifle, dass ich es jemals herausfinden werde.
 

Nachdem Kaishi und Shuichiro nach Hause gegangen waren, waren nur wir beide da, Akira und ich. Obwohl, damals nannte ich ihn ja noch Egaoshita-kun, wenn auch in Gedanken nur Egaoshita, einen Funken weniger höflich und ehrfürchtig. "Na, war das eine tolle Idee oder eine tolle Idee? Du solltest öfter mit so einer krassen Person wie mir abhängen!", lobte er sich selbst für den Tag, auch wenn ich nicht wusste, ob er sich wirklich so toll fand. Auch dass würde ich wohl nie ganz wissen. "Karaoke ist wirklich lustig.", gab ich ihm recht und wollte ihm zuliebe fortfahren. "Du bist wirklich der Allerbeste, Egaoshi-", "Stopp!", fiel er mir auf einmal ins Wort. "Bitte was? So heißt du doch, oder?", okay, ich muss zugeben, da klang ich wirklich ein wenig dämlich. "Ja klar heiße ich so, du Pflaume. Aber wir sind doch jetzt Freunde, oder? Es reicht voll, wenn du mich Akira nennst. Weißt schon, wie Shuichiro, der kriegt's ja auch gebacken.", seufzte er kopfschüttend. "Und was ist mit Kaishi? Bei dem lässt du es dann irgendwie doch zu.", neckte ich ihn, als mir auffiel wie nachdenklich er gerade dreinblickte. "Du bist aber nicht Kaishi.", flüsterte er plötzlich. "Stört es dich so sehr, wenn ich nur Shuichiro und Kaishi beim Vornamen nenne und dich nicht?", bei der Frage zuckte er zusammen und schaute so, als würden ihn schlimme Erinnerungen heimsuchen, von denen er glaubte, sie würden sich wiederholen, wenn nichts geschah. Am Ende wusste ich nicht mal so genau, wieso ich die beiden so nannte. Shuichiro hatte es mir angeboten, sie beide so zu nennen, Kaishi war ziemlich still als er das tat und ließ zu, dass ich tat, was mir angeboten wurde. Ich glaube, seine genauen Worte waren. "Ich bin übrigens Shuichiro Fujisawa, das ist Kaishi Kazukawa, du kannst uns ruhig beim Vornamen nennen, wenn du willst! O-oder, Kaishi-chan? Das darf er doch, oder?". Das hatte sich dann einfach so ergeben. Nur bei Akira war das nicht so. Es schien so, als wen er versucht hätte, es zu tolerieren, bis es nicht mehr ging. Und nun war wohl so ein Moment. Es schien so, als ob es ihn verletzen würde, von mir wie einen Fremden behandelt zu werden. Aber das war ich doch, nicht? Ich war der Neue in der Klasse. Der Junge, der sein Gedächtnis verlor, der monatelang bettlägerig war und alle Knochen gebrochen hatte. Der nicht sprechen konnte und noch immer nichts wusste, außer, was in der Schule abgefragt werden konnte. Der sich an keiner seiner Freunde erinnern konnte und nicht einmal wusste, ob die überhaupt existierten. "Hey, sag mal, kann es sein, dass wir uns schon einmal begegnet sind?", fragte ich aus heiterem Himmel. Erschrocken holte er Luft und riss die Augen auf, so leise und unauffällig wie möglich, damit ich nichts registrierte. Doch das hatte ich bereits. Er sah mich wieder an. "Nein. Du... erinnerst mich nur an jemanden. Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe.", grinste er. Damals wusste ich noch nicht, wie dreist er mir da gerade ins Gesicht gelogen hatte. Nun war ich wieder mit reden dran, als ich merkte, dass sein Grinsen langsam erstarb. "Ich hab zwar keine Ahnung, wieso du so guckst und ich kenne dich praktisch gar nicht, aber... wenn es bedeutet, dass du wieder fröhlich bist, dann nenne ich dich eben so. Lass uns nach Hause gehen, Akira.", sagte ich zum ersten Mal seinen Vornamen und kehrte ihm den Rücken. Ziemlich bald endete unser gemeinsamer Weg, doch ich hätte schwören können, dass er bis zur Kreuzung ein Lächeln im Gesicht trug.
 

Die Erinnerung verdampft wieder und ich finde mich halbnackt auf dem Fußboden mit Akiras Jacke wieder. Ich grinse. Ich muss ihn um jeden Preis retten. Ihm helfen. Und verhindern, dass sich die Dinge schlimmer entwickeln, als sie tun. Wenn Chika das rausfindet, will ich es gar nicht wissen. Ich will ihr nicht wehtun. Nicht schon wieder. Denn irgendwas sagt mir, dass habe ich schon vorher getan, bevor sie hier war. In der Vergangenheit, die ich vergessen habe. Und dass ich auch Akira in dieser Vergangenheit verletzt habe. Auf welcher Weise auch immer. Ich bringe die Jacke in mein Zimmer und hänge sie zu meinen eigenen. Irgendwann werde ich sie ihm schon zurückgeben. Wenn ich schon im Zimmer bin, suche ich mir einen Pullover, um das Wochenende zu starten und zumindest zu vergessen, wie beschissen es angefangen hat und wie viel mehr beschissen ich mich fühle. Ich schlüpfe in den Attack on Titan-Hoodie und kehre ins Wohnzimmer zurück. Lass die verdammte Schuluniform verschwinden, damit es nicht aussieht, als wenn hier gevögelt wäre!, denke ich, auch wenn genau das, wenn auch nur ein Stück weit, passiert ist. Nachdem ich also die Beweise habe verschwinden lassen, lege ich mich auf die Couch und schalte den Fernseher an. Ein Haufen schlechter Nachrichten überrollt mich, als über den Tag berichtet wird. Mir brennen die Tränen in den Augen, als es sich anfühlt, als wäre ich an all dem schuld. Ich seufze und wische die Tränen weg. Nicht weinen. Der Kloß in meinem Hals wird vom Fernsehen aber auch nicht kleiner, also schalte ich ihn wieder aus. "Du bist schuld, dass ich mich so mies fühle.", flüstere ich und mustere die Lehne der Couch, weil ich Akira da zuletzt sah. Ich grinse traurig. "Du bist ein Idiot, Akira."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Trivia (kann Spuren von Spoilern enthalten);
Ehemaliger Titel aus Version 1.0 - Was bleibt sind Schutt und Asche.
Grund:
- Komplett anzeigen

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