Zum Inhalt der Seite

Not yet another Fairytale

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Blind Passenger

„Auf der Mauer… auf der Lauer… sitzt ‘ne kleine Wanze. Seht euch mal die Wanze an… wie die Wanze tanzen kann… Auf der… Mauer …. auf… der …. Lauer… sitzt ‘ne kleine…. WANZE!“, das letzte Wort brüllte Rosenrot regelrecht, dass es Schneeweißchen und Bärchen panisch aus dem eh schon so unruhigen Schlag riss, den sie nach einer Weile endlich auf der Nussschale gefunden hatten. 
 

Schneeweißchen murrte angespannt und warf ihrer Schwester einen finsteren Blick zu während sich Bärchen schockiert an die Brust fasste und wild atmete. Beinahe wäre ihm sein schwarzer Hut, den er tief ins Gesicht gezogen hatte, um so etwas besser schlafen zu können, ins Meer geflogen. Langsam sah er zu der Rothaarigen und schüttelte dann nur ungläubig den Kopf. 
 

„Ich will unser Schiff wieder haben!“, protestierte Schneeweißchen ohne weiter auf diese Aktion einzugehen. Sie hing über die Seitenwand des kleinen Schiffes gelehnt und ließ ihren rechten Arm durchs Wasser gleiten während sie ein paar Seemeilen machten, sehnsüchtig blickte sie in die Ferne. 
 

"Du kannst jetzt nicht einfach den Kopf hängen lassen und auf ein Wunder warten", stutzte die kleine Schwester die große zusammen. Schneeweißchen verdrehte nur die Augen. 

Dafür, dass sie vor zwei Tagen losgesegelt sind, war die Situation in diesem Moment einfach schon zu aussichtslos geworden. Wer wusste, wie weit sie es mit diesem Minischiffchen überhaupt schafften? 
 

Nervös rüttelte Bärchen plötzlich an den Schultern der beiden Schwestern. 
 

"Ich glaube, du hast unrecht", sagte er und deutete fast schon hysterisch auf ein Schiff, welches nicht zu weit entfernt von ihnen mutterseelen alleine dahinsegelte. 

Der dunkle Rumpf fiel den Schwestern sofort ins Auge und auch die schwarze Flagge auf der sich zu dieser Zeit noch nur ein Kreuz und ein patziger rosa Fleck befand war unverkennbar Schneeweißchens Flagge. 

"Thaha!!", Schneeweißchen sprang auf und setzte ihren 'ich wusste es und du lagst falsch'-Blick auf, dass Rosenrot nur genervt seufzen konnte. 
 

"Schon gut, schon gut", sagte die Rothaarige und drückte ihrer Schwester ein Paddel in die Hand. 

"Wenn wir uns jetzt nicht sputen, bringt uns das gar nichts", fügte sie hinzu und die drei begannen wie verrückt zu rudern. 
 

In Windeseile hatten die drei die trennenden Seemeilen überwunden und kletterten rasch an Bord des Schiffes. An Deck angekommen lief jeder ein eine andere Richtung. Rosenrot machte das Oberdeck beim Steuerrad klar und Bärchen lief über das gesamte Unterdeck und kontrollierte auch das Krähennest während Schneeweißchen Schnurstracks in der Kapitänskajüte verschwand. Schon nach kurzer Zeit kam sie wieder und kaute dabei zufrieden auf einem Kaugummi herum. Entspannt ließ sie eine Blase entstehen, welche durch den zu hohen Luftdruck bald wieder platzte. 
 

"Du hast Nerven", murmelte Rosenrot und schüttelte den Kopf über die Prioritäten ihrer älteren Schwester. 

"Ohne kann ich mich nicht konzentrieren", sagte dieser zu ihrer Verteidigung und entdeckte dann an der Reling, etwas weiter nach hinten versetzt einen unbekannten Körper liegen. 

Neugierig ging sie auf diesen zu während sie sich fragte, ob dieser jemand überhaupt noch lebte. 
 

"Hey!", schrie sie ihn an und sah ihn von oben herab an. Die Hände stemmte sie dabei gegen die Hüften. Etwas genervt knatschte sie an ihrem Kaugummi herum und wartete ab. 

Derann vor ihr am Boden rührte sich kaum, so lag er da am Rücken, die Hände unter dem Kopf verschränkt als würde er einfach die Sonne genießen. 

"Hey!", sagte Schneeweißchen abermals und zog ihn an den bunten Haaren, die im Irokesenstil von seinem Kopf abstanden. Seitlich waren seine Haare kurz abrassiert. 

Bevor Schneeweißchen den nächsten Schritt wagen wollte - ihm gegen die Rippen treten - öffnete der blinde Passagier die Augen und musterte seine Erweckerin skeptisch. 
 

"Was machst du auf meinem Schiff?", fragte er sie und kassierte so doch noch den Hüfttritt. Schnell drang die Hand See Weißhaarigen zu seinem Kragen an welchem sie ihn hoch zog und ihn nahe vor ihr Gesicht verfrachtete. 
 

"Dein Schiff?", fragte sie langsam, wobei die Betonung bewusst auf den Besitzer gerichtet war. Ihr Blick hätte getötet, hätte sie diese Fähigkeit, denn der Bursche hier vor ihr nahm sich eine gewaltige Frechheit heraus, die ihm die rechtmäßige Besitzerin schnell wieder austreiben wollte.

„Ja, ich habs gefunden, gurkte einfach so auf hoher See herum“, antwortete der Kerl und legte Schneeweißchen mit einem durchtriebenen Grinsen die Hände an die Handgelenke. So schnell konnte die Kapitänin gar nicht reagieren flog sie auch schon in hohem Bogen über das Deck. Die Gliedmaßen an sich gezogen, landete sie ein gutes Stück entfernt am harten Holzboden. Nach dem Vormittag, den sie am Vormittag auf der Moby Dick hatte, war dies nicht einmal der Rede wert und so stand sie schnell wieder auf und wütete auf den Burschen zu.
 

d Bärchen hatten sich in der Zwischenzeit an den Hauptmast gelehnt und Rosenrot hatte sich die Mühe gemacht, den roten Stuhl, den sie Whitebeard entwendet hatte, an Bord zu bringen und diesen direkt neben Bärchen zu stellen. So beobachteten sie die Situation aus sicherer Entfernung. „Dummer Junge“, gluckste die Rothaarige und Bärchen nickte zustimmend.
 

„Das Schiff wurde uns von der Marine entwendet“, brüllte Schneeweißchen wutgeladen und lief mit erhobenen Händen die letzten Meter. Um sie herum sammelte sich eine unbeschreibliche Energie zusammen, welche sie nur sammeln musste um damit den Dieb an andere Ende der Grandline zu schleudern, doch in diesem Moment reichte ihr die pure Drohung aus, denn sie sah in den Augen ihres Gegenübers bereits, dass er bereute, seine Hände gegen sie erhoben zu haben. Durch Schneeweißchens zögern und seiner Schnelligkeit schaffte er es einem abgeschwächten Angriff auszuweichen indem er sich von der Reling abstieß und unter der weißhaarigen Frau, zwischen ihren Beinen hindurchrutschte.
 

„Dann bringe es ich es wieder zurück?“, fragte er als er sich hinter ihr aufrichtete, die Arme angehoben, um einen Angriff abzuwehren, auch wenn er allein in der Luft, die sich um Schneeweißchen verdickte, spürte, dass es nicht bringen würde, würde sie diese Energie tatsächlich gegen ihn anwenden. Die Weißhaarige senkte die Arme, ihre Augen fixierten die seinen und beinahe konnte er sehen, wie sich die enorme Aura wieder legte. Sie strahlte immer noch eine wahnsinnige Energie aus, aber sie war nicht mehr so negativ geladen.
 

„Und wohin bringen wir dich zurück? Ich hätte nichts dagegen, dich über Bord zu werfen“, sagte Schneeweißchen und rieb sich sanft ihre Handgelenke. „Du warst grob, weißt du das?“, warf sie noch ein und schenkte ihm einen vorwurfsvollen Blick.
 

„Und du wärst noch so viel grober geworden, hätte dich nicht die Vernunft gepackt“, konterte der junge Mann und ignorierte dabei ihre Frage und ihren Vorschlag. Es kam nicht in Frage, dass er hier über Bord ging.

Sofort ballte Schneeweißchen wieder die Faust und streckte ihm diese entgegen. Ihr Lippen formten den Satz: „passt auf, wie du mit mir redest.“
 

Die geballte Faust wurde mit einer flachen Hand umschlungen.

„Freut mich, mein Name ist Hood“, sagte er und verwandelte Schneeweißchens Drohung in eine Vorstellung, diese konnte mit dieser Geste überhaupt nichts anfangen und musterte ihn nur verdutzt.
 

„Und das bringt mir was?“, fragte sie ihn und zog ihre Hand wieder zu sich. Er zuckte mit den Schultern. „Ich denke, du solltest wissen, mit wem du es zu tun hast“, meinte er und Rosenrot schien eine Idee zu haben.
 

„Du beklaust Piraten und die Marine und gibst die Beute den Armen nicht wahr?“, fragte die Rothaarige und trat näher an die beiden heran. Hood wandte sich zu der jüngeren Schwester um während Schneeweißchen abfällig „Streber“ murmelte.
 

„Rosenrot“, sagte das Mädchen und verneigte sich knapp. „Das sind Schneeweißchen und Bärchen“, sagte sie noch und deutete auf die beiden anderen. Ein vorwurfsvoller Blick ging sogleich wieder von Schneeweißchen aus.
 

„Er wusste doch so schon, wer du bist“, sagte die Rothaarige und Hood nickte.

„Dein Steckbrief hat seine Meilen bereits gemacht“, erklärte der junge Mann mit den bunten Haaren und Schneeweißchen fühlte sich tatsächlich geschmeichelt. „Ach“, sagte sie und winkte mit einer kindischen Handbewegung ab. Ein wenig beeindruckt von seinem Ruf, dass dieser nämlich sogar Rosenrot erreicht hatte, war sie allerdings schon und sie hielt seine Taten für sehr nobel, wenn es denn stimmte.
 

„Uns wirst du auf jeden Fall nicht beklauen, da werden dir eher die Hände abfallen“, sagte die Kapitänin und meinte ihre Drohung todernst, diese Untermauerte sie auch wieder mit einer erhobenen geballten Faust. Hood überlegte. Er musterte sein Gegenüber und auch die beiden anderen. Er hatte ganz andere Pläne und diese bildeten sich gerade in seinem Kopf.
 

Eine kleine Weile starrten die vier einander an, immer abwechselnd bis Hood schlussendlich die Mundwinkel hoch anzog.

„Ich bleib einfach bei euch“, sagte er und bat damit nicht um Erlaubnis, dies war eine Entscheidung, die er alleine traf und es war ihm dabei egal, was Schneeweißchen dagegen zu sagen hatte. Was er nicht berücksichtigte war die schnelle Handlung der jungen Frau, denn binnen wenigen Sekunden katapultierte sie ihn über Bord ins Meer und gab die Befehle, die Segel zu setzen und weiter zu reisen.
 

„So ein Nichtsnutz“, fauchte Schneeweißchen und lehnte sich am Bug an die Reling während Bärchen die Segel glättete und Rosenrot das Steuerrad in die Hände nahm.

„Wo gehts hin, Schwesterchen?“, fragte sie und drehte dabei das Steuerrad einmal wild im Kreis, dass sich das gesamte Schiff umkehrte. Bärchen warf es dabei beinahe vom Hauptmast, doch Schneeweißchen blieb felsenfest an der Reling lehnen, sie kannte ihre Schwester einfach zu gut.
 

„Ihr seid ja krass drauf“, sagte Hood viel zu nahe an Schneeweißchen, weswegen sich schnelle ruckartig zu ihm umdrehte. Sie verstand nicht, wie er noch an Bord sein konnte. Seine nasse Kleidung und der flache Irokese verrieten ihr zumindest, dass sie ihn tatsächlich ins Wasser geworfen hatte, aber er war viel zu schnell wieder auf dem Schiff.
 

„Ich hab dich ausgeladen“, sagte sie zu ihm und er schüttelte nur den Kopf.

„Das war viel mehr ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass ich mal wieder duschen sollte, ich sagte doch, ich bleibe hier“, erklärte er der Weißhaarigen, welche daraufhin die Augen verdrehte.
 

„Versteh schon, du brauchst ‘ne Mitfahrgelegenheit, die sollst du haben und dann muss ich mich nicht mehr mit dir auseinander setzen“, sagte sie und wollte sich auf den Weg in ihre Kajüte machen, wäre da nicht Rosenrot, die wissen wollte, welchen Kurs sie setzen sollte.

Sie sah hoch zu ihrer Schwester und überlegte. Sie hatten keinen Logport und keinerlei geografischer Kenntnisse, geschweige denn, dass man sich auf der Granline einfach so orientieren konnte.
 

Hood stellte sich wieder direkt neben die Weißhaarige und sah ihr beim Überlegen zu. Lange verweilten sie so nicht und Hood hob seinen linken Arm und deutete in eine Richtung.

„Die nächste Insel ist genau da“, sagte er und Schneeweißchen musterte ihn ungläubig. Woher wusste der Kerl das? Die Frage musste sie gar nicht erst aussprechen streckte er ihr den anderen Arm entgegen an dessen Handgelenk sich ein Logport befand.
 

„Ohne den ist man auf der Grandline verloren“, sagte er ganz selbstverständlich und hatte nun ein Ass im Ärmel. Schneeweißchen brauchte ihn, zumindest etwas, dass nur er besaß und diesen Trumpf würde er nun gegen sie ausspielen.
 

„Wie wärs, wenn du das navigieren mir überlässt, ihr seid doch absolut hilflos ohne mich“, sagte er frech. Das wollte Schneeweißchen gar nicht gefallen und sie hasste es auch, sich einzugestehen, dass er absolut recht hatte. Zumindest bis sie selbst einen Logport hatte.

Sie wandte den Blick zu Rosenrot und deutete ihr mit einem Nicken, dass sie den genannten Kurs einschlagen sollte.
 

„Außerdem sollten wir die Segel fest machen und dafür sorgen, dass uns hier nicht gleich alles um die Ohren fliegt, es Sturm zieht auf“, sagte der junge Mann und Bärchen starrte perplex in den wunderschönen blauen Himmel, es dämmerte zwar, aber es waren kaum Wolken zu sehen und es ging nicht einmal eine Brise.
 

Schneeweißchens Blick wurde auch skeptisch und so erklärte sich Hood: „Seht ihr die Wolken da vorne, die drei kleinen? Die verzerren sich gerade, nicht wahr?“ Alle drei folgten sie seinem Finger und erkannten die Wolken, von den er sprach. Knapp nickten sie und er wusste, er konnte weiter erklären. „Die verzerren sich so, weil sich dort gerade ein Sturm bildet, wir merken hier noch nichts, aber in wenigen Minuten würde hier die Post abgehen und in diesem Moment wurde jedem einzelnen klar, das Schiff musste gesichert werden. Auf der Stelle und jeder wusste, was zu tun war. Bärchen kümmerte sich sofort um die Taue und Schneeweißchen sicherte die losen Gegenstände an Deck. Hood übernahm das Steuer und Rosenrot sorgte dafür, dass es in der Küche und im Kanonenraum kein Unglück gab.
 

Der Sturm konnte kommen.
 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja, nachdem wir hier Schneeweißchen und Rosenrot haben und jemanden, der zumindest wie ein Bär heißt, werde ich wohl nicht spoilern, indem ich Hood als neues Crewmitglied vorstelle :-)

Welcome Hood, wie findet ihr ihn? Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Runenmagierin
2018-10-16T08:14:21+00:00 16.10.2018 10:14
Daumen hoch, wieder sehr amüsant, hatte meinen Spaß mit dem Burschen und wie er Schneeweißchens Autorität (?) untergräbt. Und wie Bärchen und Rosenrot sich einfach daneben setzen und zusehen, das Popcorn haben sie dabei vergessen 😉
Und der Stuhl, ja, sah bestimmt lustig aus auf der Nusschale und sicherlich auch auf dem neuen Schiff, ich mein die Mobby Dick ist ne Größe für sich....
Antwort von:  Hypsilon
16.10.2018 10:43
Schon frech der Junge nicht wahr?
Ja, der nimmt auch auf der Fairy Tail ziemlich viel Platz ein. Könnte direkt den Hauptmast ersetzen xD --> das bringt mich auf eine Idee. Ich glaube, ich mach den Stuhl wirklich zum Hauptmast haha

Danke fürs Kommi =)


Zurück