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Meine neue Liebe ~ Weil es dich gibt

von

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Vergangenheit


 

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„Shouta!“, rief Masao erfreut. „Da bist du ja endlich. Los, komm zu mir!“

Doch Honda Shouta rührte sich keinen Zentimeter. Zu groß war der Schock und die Verständnislosigkeit. Wieso tat Masao das? Er verstand es nicht. War er ihm nicht gut genug? Reichte er nicht? An seinem Geburtstag, an seinem Tag, musste er mit ansehen wie ein für ihn völlig Fremder vor seinem Geliebten kniete und ihm gutes tat? Die Tatsache, dass dies geschah war nicht mal das Schlimmste, sondern, dass Masao es ihn nie machen lies.

„Shouta… ich habe so lange auf dich gewartet… komm schon her.“, sagte Masao mit sanfter Stimme. „Los, mach platz für ihn!“, meinte er zu dem Knienden und schob ihn mit dem Fuß zur Seite. „Shouta… komm.“

Seine Tasche rutschte ihm von der Schulter. Mit einem Mal durchströmte ihn eine kaum auszuhaltende Hitze. Der Blonde schluckte und bewegte sich wie magisch angezogen in Richtung des Wartenden. Dort angekommen betrachtete er sein Gegenüber und seine Begierde wurde immer größer. Masao strich mit seinen Fingern über Hondas Oberkörper, woraufhin sich dieser wie von selbst nach unten bewegte. Nun kniete Honda vor seinem Geliebten und konnte sich nach der ersten Berührung nicht mehr zurückhalten, was Masao, den Lauten nach zu urteilen, sehr genoss.

Während Honda damit beschäftigt war seinem Geliebten etwas gutes zu tun machte sich nun der Andere an ihm selbst zu schaffen. Honda wollte es abwehren, denn er wollte sich von keinem andern anfassen lassen. Doch Masao gab ihm zu verstehen, dass es völlig in Ordnung war und er es ruhig genießen könne. Widerwillig und aus dem Grund, dass es Masao anscheinend so gefiel gab Honda nach und lies den Anderen an sich heran.
 


 

Unwissend und mit schmerzenden Kopf versuchte sich der Blondhaarige an den gestrigen Abend zu erinnern. Doch er hatte wohl am Ende zu viel Alkohol getrunken. Daran, wie lange und wie oft sie sich zu dritt und später auch noch zu viert vergnügt hatten, konnte er sich auch nicht mehr erinnern. Honda war irgendwann vor Erschöpfung eingeschlafen. Jetzt lag er seit einer Weile wach und versuchte sich zu erinnern.

„Shouta, du bist ja wach!“, drang es durch den Türspalt. „Ich bring dir gleich Frühstück.“

„D… danke!“, erwiderte Honda überrascht.

Zwei Minuten später kam Masao mit einem Tablett ins Schlafzimmer und stellte es auf der Kommode neben dem Bett ab. „Na, gut geschlafen?“, fragte er und setzte sich auf die Bettkante.

„Ich denke schon.“, gab Honda als Antwort.

„Gut... Sag mal, musst du heute arbeiten?“

„Ja.“

„Hmn, okay.“

„Wieso?“ Honda sah ihn neugierig an.

„Naja, ich wollte dich wohin mitnehmen, aber dass können wir auch irgendwann anders machen.“, sagte Masao und lächelte.

„Ich kann fragen, ob ich früher gehen kann!“, warf Honda dann lautstark ein.

„Wirklich? Wenn das klappt würde ich mich wirklich sehr freuen.“, sagte Masao und küsste Honda. „Ich muss jetzt aber erst mal selbst los. Sag mir Bescheid, ja?“

„Ja, mach ich! Bis dann.“, erwiderte Honda. „Ich liebe dich!“, rief er Masao noch hinterher.

Nachdem Honda die Wohnungstür gehört hatte stand er auf. Sein erster Weg führte ihn ins Bad. Er wollte Duschen, denn er konnte sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass er von jemand anderen außer Masao berührt wurde. Nur für ihn hatte er es über sich ergehen lassen. Als er fertig war, zog sich Honda eilig an, denn es war schon relativ spät wie er feststellen musste.
 

Natürlich hatte die alte Dame Honda früher gehen lassen. Schließlich hatte er ihr an seinem Geburtstag länger helfen müssen. Also war er um kurz nach 17 Uhr zu Hause und war sogar noch vor Masao wieder da. Daher machte er noch ein wenig den Haushalt, bis Masao dann gegen 18 Uhr die Wohnung betrat.

„Shouta?“, rief er in die Wohnung hinein und wartete auf Antwort. Doch er bekam keine. „Hmn, seine Schuhe sind da.“ Der junge Mann schaute in die Zimmer, doch es war nirgends eine Spur von ihm. Panik machte sich in ihm breit, doch als er am Wohnzimmer vorbei gelaufen war blieb er abrupt stehen und ging wieder einige Schritte zurück. Dann sah er ihn. Honda stand draußen auf dem Balkon. Es war ein schönes Bild wie er fand. Der Blondhaarige sah verträumt in den Himmel und der Wind wehte ihm leicht durch sein Haar. Masao lächelte sanft und gesellte sich zu ihm. „Na, von was träumst du gerade?“, fragte er dann.

„Waah!“ Honda zuckte vor Schreck zusammen. „Ma… Masao!“, sagte er und sah ihn erschrocken an.

„Wer denn sonst?“, meinte er und musste lachen.

„Ich habe dich gar nicht kommen gehört.“

„Na das war unschwer zu erkennen.“, l er. „Was machst du denn auch nur hier draußen in der Kälte?“

„Ach nichts weiter.“, meinte der Blonde und sah wieder in die Ferne. In Wirklichkeit hatte er sich einige Gedanken wegen seiner Arbeit gemacht, aber davon wollte er Masao noch nichts erzählen. „Wo willst du eigentlich mit mir hin?“

„Das wirst du dann noch früh genug sehen.“, erwiderte Masao und wuselte Honda durch seine Haare. „Machen wir uns lieber fertig.“

„Okay.“, sagte der Jüngere mit leicht rot gefärbten Wangen.
 

„Mu… muss ich damit wirklich da rein?“, frage Honda Shouta etwas zögerlich.

„Das steht dir doch super!“, meinte Masao vergnügt und verstand gar nicht, was er daran auszusetzen hatte.

„Ich weiß nicht so recht.“, sagte Honda unsicher. „Was ist das hier?“

„Das wirst du gleich sehen. Wird dir sicher Spaß machen, also lass uns rein gehen.“

„Okay.“
 


 

***
 

Honda Shouta hatte aufgehört zu erzählen und schwieg. Als das Schweigen nach einigen Minuten ihn noch immer zu beherrschen schien beschloss Haruhiko etwas zu unternehmen. Denn auch der Gesichtsausdruck Hondas bereitete ihm Sorgen. „Shouta-san?“ Doch der Editor reagierte nicht. „Shouta?“ Haruhiko legte vorsichtig seine Hand auf dessen Schulter. „Shouta...“

„Haru...“, flüsterte er kaum hörbar.

„I...ich bin hier.“, flüsterte Haruhiko ebenfalls und schloss mit seiner anderen Hand die Faust des Blonden ein. „Ich bin hier...“

Wieder vergingen einige Minuten in absoluter Stille. Da Honda diesen Moment anscheinend brauchte hielt der Schwarzhaarige einfach nur weiter schweigend seine Hand und wartete bis Honda bereit war weiter zu erzählen.

„Tut mir leid...“, sagte der Blondhaarige dann nachdem noch einige Zeit vergangen war. „Ich hatte das alles grade vor Augen...“

„Du musst dich dafür nicht entschuldigen.“, meinte Haruhiko und zog langsam seine Hand zurück. „Was… was ist denn passiert?“

„Masao… Er hat mich in irgendeinen Club mitgenommen. Zuerst war alles ganz nett, doch dann später...“ Honda lehnte sich nach vorn und senkte den Kopf. „Irgendwann kamen zwei andere Kerle zu uns. Masao schien sie zu kennen und ehe ich mich versah waren wir alle in einem extra Zimmer und spielten Partnertausch. Ich war so unglaublich geschockt, dass ich keinen Ton von mir geben konnte. Aber egal, was ich auch dachte… Masao schien es zu genießen und es sah so aus, als würde er so etwas nicht zum ersten mal machen. Ab diesem Zeitpunkt fing ich an mich zu fragen wen ich da eigentlich liebte.

Nach dieser Nacht veränderte sich alles, auch Masao. Am Anfang fiel mir das nicht sonderlich auf, aber irgendwann merkte ich, dass er mir mehr und mehr meiner Freiheit nahm. Stück für Stück. Bald ging ich nur noch zum arbeiten allein vor die Tür. Sonst war er immer an meiner Seite und ließ mich nicht aus den Augen. Die Gänge in den Club wurden häufiger. Manchmal kamen sie auch nach Hause. Irgendwann habe ich Masao gesagt, dass ich das so nicht mehr will. Ich liebte schließlich ihn und wollte nicht mit irgendwelchen fremden Leuten schlafen. Ich bereute es etwas gesagt zu haben. Von da an begleitete er mich sogar zur Arbeit und holte mich auch wieder ab. Das schlimmste an allem war, dass er mich dazu zwang egal wie sehr ich mich wehrte, selbst bei ihm allein. Es schien ihm sogar Spaß zu machen...“

Honda hielt inne. Er brauchte einen Moment Pause. Im Augenwinkel schielte er unauffällig zu seinem Nachbarn hinüber welcher ihn überraschte. Er hätte einen geschockten mitleidig traurigen Blick erwartet, doch er sah etwas anderes. Usami Haruhiko schien wütend zu sein. Leicht irritiert von diesem Anblick schloss Honda die Augen und fuhr fort.

„Masao war immer da. Die einzige Freiheit die mir noch bliebt war meine Arbeit in der Bibliothek. Überlegt wegzulaufen hatte ich auch, aber womit und wohin? Ich hatte nichts anderes.

Irgendwann sprach mich ein junger Kerl an und fragte, was mit mir los sei. Er sagte, dass er mich schon eine Weile beobachtet hatte und fand, dass ich nicht mehr diese Ruhe und Freude ausstrahlte wenn ich mit den Büchern beschäftigt war. Natürlich habe ich ihm nichts gesagt. Wie hätte ich auch… Doch von da an unterhielten wir uns jedes Mal wenn er da war, dass war für einen Augenblick alles andere vergessen.

Dann, als Masao mich nach einer durchgemachten Nacht zur Arbeit brachte, wartete er bis Masao weg war und zog mich in die kleine Kammer, wo eigentlich nur Mitarbeiter zutritt hatten und fragte mich, ob es an Masao lag. Er redete wirklich so lange auf mich ein bis ich ihm alles erzählte. Die Tränen liefen nur so aus meinen Augen, als gäbe es keinen Hahn mehr zum abstellen. Doch dann wurde ich in den Arm genommen und geküsst. Der Kerl sagte mir ernsthaft, dass er sich in mich verliebt hatte. Zuerst wusste ich nicht, was ich davon halten und wie ich damit umgehen sollte. Aber von diesem Tage an ging es mir besser. Ich ertrug alles, was man mir antat, mit dem Gedanken daran wieder bei ihm sein zu können. Bald erkannte ich, dass auch ich mich verliebt hatte. Und dann eines Tages fragte er, ob wir nicht zusammen abhauen wollen. Irgendwo hin. Nur weg von hier.“
 

„U… und? Wie ging es weiter?“ Haruhiko sah Honda fragend an, denn dieser saß schon wieder schweigend da. „Shouta?“

„Ah. Ja.“ Der Blonde lehnte sich zurück. „Zu Hause habe ich bei jeder Gelegenheit ein paar Sachen in meine große Tasche, die ich immer mit zur Arbeit nahm, gepackt und dann war es bald so weit. Wir haben eine Weile gewartet nachdem Masao gegangen war, da ich nicht wusste, ob er mich beobachtete. Ich habe mich tausend Mal bei der alten Dame entschuldigt, die uns sogar noch unterstützte. Und dann sind wir weg. Erst mal kreuz und quer durch Japan, damit Masao mich nicht so schnell findet falls er nach mir suchen sollte. Und irgendwann sind wir hier gelandet. Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört. Doch das alles verfolgte mich, weshalb ich mich oft einfach nur in meinem Bett verkroch. Ich kann mich gar nicht mehr genau daran erinnern wie es war, aber irgendwann fand ich meinen Traum von damals wieder. Ich wollte in einem Bereich arbeiten wo ich mit Büchern zu tun hatte, also bewarb ich mich und fing eine Ausbildung an. So wurde ich Editor. Meine Vergangenheit mit Masao war plötzlich weg. Ich konzentrierte mich so auf meine Arbeit, dass dafür kein Platz mehr war. Nur einmal noch fiel ich in ein schwarzes Loch, was mich beinahe meine Ausbildung gekostet hätte. Aber er war immer wieder da und unterstützte mich. Auch heute noch…. Obwohl wir schon lange nicht mehr zusammen sind. Er ist immer an meiner Seite und passt auf mich auf, dabei ist er jünger wie ich. Du hast ihn sicher auch schon gesehen. Itoki, Sasaru Itoki.“

„Ah, dann war er es also.“, warf Haruhiko aus heiterem Himmel ein.

„Hmn?“ Honda sah ihn fragend an.

„Ach, mir hat da vor kurzem jemand etwas geflüstert...“, meinte der Schwarzhaarige und dachte an die Worte die er gesagt bekommen hatte. „W… was machst du da?“, fragte er erschrocken und sah nach unten.

„Wonach sieht es denn aus?“, sagte Honda und machte es sich bequem. „Ich bin müde...“

Haruhiko sah Honda mit großen Augen an und ließ ihn einfach machen. Und so lag der Blonde mit seinem Kopf auf seinem Schoß und hatte die Augen geschlossen. Er konnte förmlich die rote Farbe, die sich in seinem Gesicht Breit machte, fühle und sah verlegen nach oben. „A… aber nicht, dass du einschläfst.“

„Nein, nein. Nur kurz…“, sagte Honda mit verschlafener Stimme. „Zum schlafen können wir gleich ins Bett gehen.“

„Ja, dass können wi- Halt… was?!“ Haruhiko sah den Blonden perplex an.
 

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