Meine neue Liebe ~ Weil es dich gibt von MiharaMei ================================================================================ Kapitel 1: Ich höre auf ----------------------- ~~~~~~~~~~~~~~ Auf die Uhr starrend machte er sich allmählich Sorgen. Mittlerweile, war es kurz vor 23 Uhr und er wartete nun schon über zwei geschlagene Stunden auf seinen Mitbewohner. „Wo bleibt er denn nur so lange...“, fragte er sich, als er sich die nächste Zigarette anzündete. Dann ließ er sich auf die Couch fallen und legte seinen Kopf zurück. „Wo bist du nur...“ In diesem Moment hörte er die Haustür ins Schloss fallen. Wie der Blitz sprang er auf und eilte in den Flur. Dort angekommen sah er ihn. Auf allen Vieren hockte sein Mitbewohner auf dem Boden und schnappte nach Luft. „Misaki!“ Mit großen Schritten verkleinerte Usami Akihiko den Abstand zwischen sich und seinem Geliebten. „Was ist passiert?“, fragte er nun mit besorgter Miene. „Aasgeier!“, gab er als Antwort. „Was?“ Verwirrt sah ihn der Autor an. „Reporter.“, sagte er nun, setzte sich auf den Boden. „So schlimm wie heute war es bisher noch nie. Ich bin sie einfach nicht losgeworden. Irgendwann habe ich es irgendwie geschafft. Hah... Wenn die herausfinden wo wir wohnen haben wir sicher nie wieder ruhe.“ „Das ist alles meine Schuld...“, meinte Akihiko und nahm seinen geliebten Misaki in den Arm. Inzwischen waren einige Wochen vergangen. Die öffentliche Liebeserklärung des Bestseller Autors hatte für ziemlichen Trubel gesorgt. Tagelang gab der Autor Interviews und war in Radiosendungen zu hören. Doch niemals gab er etwas über Misaki preis. Auch auf der Pressekonferenz, die am Montag stattgefunden hatte sagte er nichts über ihn. Die Öffentlichkeit wusste lediglich Misakis Namen und so sollte es auch bleiben. Usami Akihiko wollte auf keinen Fall, dass sein Geliebter durch ihn in Schwierigkeiten kam. Es gab genug Menschen die diese Art von Beziehung nicht duldeten und gegen Gleichgeschlechte Beziehungen waren. Von seinen verliebten Fans mal abgesehen. „Usagi... du kannst mich nun loslassen.“, sagte Misaki nach einer Weile, als er befüchtete die ganze Nacht so verbringen zu müssen. Der Schriftsteller seufzte und löste die Umarmung. „Es ist doch nicht deine Schuld, dass wir von einem Reporter zusammen gesehen wurden. Das wäre früher oder später eh passiert.“, meinte der angehende Editor, als er sich erhob. „Bis jetzt haben sie ja noch nichts weiter herausgefunden. Das hätten wir sicherlich mitbekommen.“ „Hmn...“ Auch Akihiko erhob sich und ging zurück in den Wohnbereich. „Du hast wohl recht. Hoffentlich wird es nicht noch schlimmer...“ Der restliche Abend verstrich in leicht bedrückter Stimmung. Misaki machte eine Kleinigkeit zu Essen. Danach saßen beide auf der Couch und schwiegen mehr als sie wie sonst sprachen. Gegen 1 Uhr gingen sie ins Bett. Aneinander gekuschelt schliefen sie kurze Zeit später ein. Zumindest einer der Beiden. Denn Misaki lag noch einige Zeit lang wach und dachte über etwas nach. Der nächste Morgen begann wie jeder andere auch. Misaki hatte den Frühstückstisch gedeckt und war gerade dabei seinen Geliebten zu wecken. „Hmn?“, grummelte Usami Akihiko. „Frühstück ist fertig, los steh auf!“, meinte der angehende Editor und drehte sich um, um wieder zu gehen. „Misaki!“, sagte der Autor mit lauter kräftiger Stimme. Doch Misaki lächelte nur und verließ dann das Schlafzimmer. Natürlich war der Autor in den Jahren ein Morgenmuffel geblieben und es ärgerte ihn ein wenig, dass Misaki nicht mehr so reagierte wie früher. Auf der anderen Seite aber, war er glücklich darüber. Denn sein geliebter Misaki war nicht mehr dieser schüchterne Student von damals. Nun wusste er, was er wollte und ging nach den letzten Ereignissen offener mit seinen Gefühlen um. Nachdem sie mit dem Frühstück fertig waren und der angehende Editor sich um die Wäsche gekümmert hatte, machte sich der Schriftsteller fertig zum gehen. „Und du bist sicher, dass ich dich nicht fahren soll?“, fragte Akihiko noch einmal nach. „Ja, ich komme schon zurecht. Außerdem hast du doch gleich einen Termin.“, gab Misaki als Antwort. Etwas zerknirscht sah Akihiko seinen Geliebten nun an. Viel lieber hätte er Misaki später zur Arbeit gefahren als Gast in einer Radioshow zu sein. Denn wie eh und je mochte er solche Termine nicht. Doch Misaki achtete sehr darauf, dass er alle Termine wahrnahm. Und bei diesem Termin ging es schließlich um die Vorstellung seines bald neu erscheinenden Buches „Entführt.“ „Na gut.“, nuschelte der Autor vor sich hin. „Dann werde ich mal gehen. Das Taxi müsste gleich da sein. Misaki... wenn irgendetwas ist ruf sofort an!“ „Mache ich.“, erwiderte er. „Du machst dir viel zu viele Sorgen. Mir wird schon nichts passieren, außer, dass mich wieder diese Aasgeier verfolgen.“ Mir schnellen Schritten schloss er die Lücke zwischen ihnen und küsste seinen Geliebten. „Ich liebe dich! Und nun geh endlich!“, sagte Misaki lächelnd. „Ich liebe dich.“, erwiderte Usami Akihiko leicht überrascht und verließ dann die Wohnung. Nachdem Misaki die Tür ins Schloss fallen gehört hatte, ließ er sich erleichtert auf die Couch fallen. „Hah.“ Einige Zeit verging ehe Misaki seine Gedanken los wurde und sich wieder aufraffte. Inzwischen war es kurz vor halb acht. Der angehende Editor hatte also noch etwas über eine Stunde Zeit bevor er sich auf den Weg machen musste. Er beschloss schon etwas für das Abendessen vorzubereiten. Da heute Freitag war wollte er etwas früher nach Hause kommen und einen gemütlichen Abend mit seinem Geliebten verbringen. Der angehende Editor war fertig zum losgehen. Doch bevor er einen Schritt aus der Tür wagte, stand er nun auf ihrer Terrasse und sah sich um. „Niemand zu sehen...“ Nachdem er sich dann noch einmal davon überzeugt hatte, dass wirklich niemand verdächtiges auf ihn lauerte, verließ er die Wohnung und machte sich auf den Weg. Da die Sonne schien hatte er sich eine Sonnenbrille und einen Hut aufgesetzt. Dies diente allerdings nur dafür, dass er nicht sofort von einem Reporter erkannt wurde. Seufzend ließ Misaki sich auf seinen Stuhl fallen. Zu seiner Erleichterung konnte er seinen Weg ohne Zwischenfälle bestreiten. „Hey Misaki, was ist los?“, fragte eine näher kommende vertraute Stimme. „Ach nichts.“, antwortete er. „Ich bin nur etwas geschafft.“ „Ach, eine wilde Nacht gehabt?“ „Honda-san!“, sagte Misaki mit lauter Stimme. Der Editor Honda Shouta hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Er liebte es einfach Misaki ein wenig aufzuziehen und zu ärgern. „Du kannst es einfach nicht lassen, was?“, brummte Misaki und sah verlegen zur Seite. „Es macht einfach zu viel Spaß und du reagierst immer so süß.“, meinte Honda und tätschelte Misakis Kopf. „Aber lassen wir das. Wir haben gleich ein Meeting. Lass uns eben noch mal alles durchgehen.“ „Ja, okay.“, erwiderte der angehende Editor. Beide steckten ihre Köpfe zusammen. Sie waren nun in ihrem Element und Misakis Sorgen waren für einen Moment vergessen. „Hey Akihiko!“, rief eine laute Stimme dem Autor hinterher. „Bleib stehen!“ „Ich denke wir sind fertig?“, fragte Usami Akihiko genervt und lief weiter mit schnellen Schritten dem Ausgang entgegen. „Da ist immer noch das Fan Treffen.“, antwortete der Verlagschef und stellte sich nun vor seinen Freund. „Ich weiß ja, dass du so etwas nicht magst, aber es geht hier um deine Fans. Ein paar Autogramme schreiben und etwas Lächeln ist doch nicht zu viel verlangt oder?“ „Ist ja gut... Aber danach geh ich nach Hause!“ „Ja, danach kannst du gehen wohin du willst.“ Glücklich darüber den Autor so leicht zum bleiben überredet zu haben rief Isaaka ein Taxi. Etwas genervt und erschöpft stieg der Bestseller Autor aus dem Taxi. Der Verlagschef hatte maßlos untertrieben. Von wegen ein paar Autogramme und etwas Lächeln. Ganze vier Stunden verbrachte der Autor damit die unendlichen Fragen der Fans zu beantworten, immer wieder seinen Namen auf diese dämlichen Karten zu schreiben und sich von verrückt gewordenen und verliebten Fans zu befreien. Nun wollte er einfach nur noch nach Hause und seine Ruhe haben. Inzwischen war es kurz vor vier Uhr, es würden wohl noch einige Stunden vergehen ehe sein Geliebter nach Hause kommen würde. Der Schriftsteller öffnete seufzend die Wohnungstür, zog seine Schuhe aus, schmiss den Schlüssel auf die Kommode und stampfte in den Wohnbereich, um sich dort auf die Couch fallen zu lassen. „Na, einen anstrengenden Tag gehabt?“, fragte eine Stimme, die ihm ins Ohr drang, woraufhin der Autor vor Schreck nach oben fuhr und sich umsah. Dann entdeckte er hinter der Küchentheke Misaki. „Du... du bist schon da?“, fragte Akihiko überrascht. „Ja, ich bin heute extra früher nach Hause gekommen.“, antwortete er. „Da ich die letzten Tage immer erst so spät nach Hause kam dachte ich, ich könnte uns etwas leckeres kochen und wir verbringen einen gemütlichen Abend. Allerdings hatte ich gehofft, dass ich mit dem Essen fertig bin bevor du zurück bist.“ Misaki lächelte und wendete sich wieder dem Essen zu. Der Schriftsteller sah seinen Geliebten mit geöffneten Mund und großen Augen an. Er konnte es irgendwie immer nicht wirklich glauben, wenn Misaki in letzter Zeit solche kleinen Dinge machte. Das Herz des Bestseller Autors spielte jedes Mal verrückt. Genau so hatte er es sich immer gewünscht. Er hoffte immer einen Menschen zu finden den er über alles lieben konnte und der auch ihn liebte. Mit Misaki hatte er diesen einen Menschen auf der Welt gefunden und war mehr als glücklich. Auch wenn es ein steiniger langer Weg war, war er überaus froh ihn eingeschlagen zu haben. „U-sa-gi-san!“ „Wa... was?“, fragte er etwas verwirrt. „Hattest wohl einen stressigen Tag.“, meinte Misaki und ging auf den Schriftsteller zu. „So könnte man das nennen, ja.“, erwiderte Akihiko und seufzte. Er setzte sich wieder auf die Couch und erzählte Misaki von der Radioshow und dem sogenannten Fan Treffen. „Für mich war es eher ein Monster Treffen.“, sagte der Autor am Ende und legte seinen Kopf auf Misakis Schoß. „Es gibt doch aber auch Fans die nicht so verrückt sind.“, meinte der angehende Editor. „Mich zum Beispiel.“ Er lächelte leicht und strich seinem Geliebten sanft durch sein silbergraues Haar. „Das stimmt.“, erwiderte er, zog Misakis Kopf zu sich hinunter und küsste ihn. „Doch ich habe im Moment das Gefühl, dass alle durchdrehen. „Hmn, dass wird sich schon wieder legen, du wirst sehen. So, hoch mit dir. Das Essen ist fertig.“ Der angehende Editor hob den Kopf seines Liebsten vorsichtig nach oben und stand auf. Nachdem sie gegessen und einen Film angeschaut hatten, befanden sich beide nun nach einer nicht seltenen Aktion des Autors im Bett. „Du warst viel zu stürmisch Usagi-san.“, murrte Misaki und versuchte eine geeignete Stellung zum liegen zu finden. „Tut mir leid, ich konnte mich einfach nicht mehr beherrschen.“, gab Akihiko zu. Mit leicht geröteten Wangen sah Misaki seinen Geliebten an. Er war glücklich. Denn er wusste, der süße Schmerz war ein Zeichen seiner Liebe. „Wie lief es eigentlich bei dir?“, fragte der Autor nach einer Weile. „Bei mir? Heute lief alles super.“, antwortete er. „Haben dich heute auch wieder Reporter verfolgt?“ „Nein. Erstaunlicherweise nicht. Dabei hatte ich mich schon darauf eingestellt nach der Arbeit wieder flüchten zu müssen. Ich hatte sogar schon einen Plan wie ich sie abhänge.“ „Hmn. Dann ist ja gut. War die Radioshow ja doch zu etwas gut.“, meinte Usagi und drehte sich zu seinem Geliebten um. „Hmn?“ Misaki sah den Schriftsteller fragend an. „Wie darf ich das denn nun verstehen? Ich dachte du stellst dein neues Buch vor.“ „Das habe ich ja auch. Allerdings habe ich im Anschluss noch etwas zu sagen gehabt.“ „U... und was?“, stotterte Misaki leicht verwirrt. „Naja, ich habe gesagt, dass ich mit dem Schreiben aufhöre.“ ~~~~~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)