Glücksverfluchte von Lazoo (Die Champions von Asteria) ================================================================================ Kapitel 1: Die liebste Sklavin ------------------------------ „Autsch!“ Severa jauchzte unterdrückt auf, als das Metall in ihren Körper stach und sie versuchte, den pulsierenden Schmerz herunterzuschlucken. Es war nur ein kurzer Moment, doch sie konnte das Gefühl dieser dünnen Spitze einfach nicht ertragen, wie sie schnell durch ihre Haut drang und das Fleisch verletzte. Fast war es noch schlimmer als jenes festgeschnallte Joch, das man ihr verpasst hatte und sie dazu zwang, den Tag in einer quälerischen Haltung zu verbringen. „Hör auf zu heulen“, zischte Mandaniel und er schien ihr fast schon absichtlich die Nadel noch einmal in den Hintern zu stechen. Wobei das Wort „fast“ in besonders großen Anführungszeichen stehen musste, denn er hatte dies sicherlich nicht versehentlich getan. Hinter all seiner professionellen Fassade steckte ein kleiner Sadist, der nur darauf wartete komplett auszubrechen. Der Elf verstand sein Handwerk wie kein zweiter, was die Gepeinigte nur allzu oft am eigenen Leib spüren musste. Nadeln waren genauso sein Metier wie Scheren, Zangen und heiße Eisen. Selbst mit so manchem alchemistischen Mittel hatte er seinen Spaß. Ja... dieser Mann war absolut zum Schneidern geboren. „Bist du bald mal fertig?“, stöhnte Severa, als sie erneut einen Stich in Höhe ihres Steißbeins spürte, der sich in einem Reiz quer durch den Körper, bis in ihren Kopf und wieder zurück bemerkbar machte. „Ich sagte, du sollst die Klappe halten! Du tust ja gerade so, als sei das hier Folter.“ „Das ist Folter!“ Mandaniel verdrehte genervt die Augen und machte sich weiter an die Arbeit. Severa sagte nichts mehr, sondern schaute nur noch in den Spiegel und verzerrte leicht theatralisch das Gesicht, wann immer ein Stich ins Fleisch ging. Sie betrachtete das Stück Stoff, welches der Elf ihr gerade auf den Leib zuschneiderte - und wahrscheinlich auch gerade an den Leib schneiderte, so wie es sich anfühlte. Der bronzefarbene Samt zog vom Rock aus fünf Bahnen nach unten, jede ein wenig länger, als die vorhergehende und jede am Ende mit brauner Spitze verziert. Nach oben hin ging er in ein bronzenes, mit goldenen Ketten verziertes Korsett über, das an der Büste bewusst neckisch einen Teil des weißen Unterstoffs entblößte, der mit seinen fächerartigen Überstülbungen und der dünnen Spitze den Blick in ihr Dekolleté lenkte. Außer einem dünnen, dunkelbraunen Schal sollte nichts ihre Schultern bedecken, doch dieser hing gerade noch an der Garderobe. „Nun? Was sagst du?“, fragte Mandaniel endlich und richtete sich auf, jedoch nicht, ohne kurz einen Ausdruck des Schmerzes von sich zu geben und sich ans Knie zu fassen, denn immerhin stützte er sich darauf schon seit gut einer Stunde. Den Rock leicht angehoben drehte sich Severa vor dem Spiegel aus verspielt verziertem Ebenholz hin und her, posierte in allen einstudierten Haltungen, die sie für Festlichkeiten können musste. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie mochte das Kleid, keine Frage. Aber die Genugtuung, dies zuzugeben, wollte sie Mandaniel nicht gönnen. „Du weißt schon, dass es bereits maßgeschneidert war?“, fragte sie überspielt desinteressiert. „Darling, es gibt maßgeschneidert und es gibt maßgeschneidert. Das hier ist letzteres. Die Feierlichkeit ist Cirdan wichtig und er wünscht, dass du dort mit dem nötigen Schick auftrittst.“ „Da müsstest du mir aber noch die Ohren anspitzen und mich auf die Streckbank legen. Ich bin keine Elfin und eitle Stoffe machen mich auch nicht zu einer.“ „Es wird auch genügend Menschen beim Bankett geben.“ „Aber keine Zwerge.“ „Du siehst darin ein Problem, ich hingegen eine Chance. Sei versichert, dass alle Augen auf dir Ruhen werden. Und das nicht nur wegen dem, was du bist, sondern auch wegen dem, was du trägst. Und alle werden sagen: Nein, wirklich? Das Kleid ist wirklich von-“ „Alles klar! Ich versteh', worauf du hinauswillst.“ „Werbung ist das halbe Geschäft. Und wenn du dich sowieso nicht dagegen wehren kannst, umso besser. Ich glaube, du unterschätzt die Wirkung, die du auf uns Elfen hast.“ „Ach wirklich?“ „Cirdan wusste das ganz genau, als er dich in seine Obhut nahm.“ „Es wundert mich ja schon, dass man davor zurückgeschreckt hatte, mich bei meiner Geburt direkt zu töten. Was bin ich denn? Ein Mahnmal für euch?“ „Du weißt sehr gut selbst, was du bist...“ Severa hielt die Luft an. Um sie legten sich kalte, langgliedrige Finger, fuhren über ihren Hals, entlang die Schlüsselbeine und vergruben sich in ihren Busen, die sie zu kneten anfingen. Ein dürres Gesicht schmiegte sich an das ihre und küsste sie schnell auf die Wange, bevor die raue Stimme ihr direkt ins Ohr säuselte: „Du bist die schönste Zwergin von ganz Lyn'a'Tischal. Sei doch dankbar um deine Gene. Sie sind dein Kapital und damit ein Stück weit auch mein Kapital. Immerhin habe ich diesen Körper die letzten hundertzwanzig Jahre genährt. Was ist? Kriege ich denn gar keinen Kuss zur Begrüßung?“ Mit einem zuckersüßen Lächeln drehte sich die Zwergin um und schaute in das Gesicht ihres Herrn. Sein Zwicker wirkte mit jedem Tag nur noch schiefer und abgetragener und sie musste sich wirklich fragen, ob er durch das zerschlissene Glas überhaupt noch etwas sehen konnte. Eigentlich musste sie bei Elfen immer nach oben schauen und auch bei Cirdan vei Brith war das keine Ausnahme, doch der Weg zwischen den beiden war bedeutend kürzer als bei jedem anderen. Es war mehr als eindeutig, dass der Elf nebst irgendwelchen Potentials noch einen weiteren, wahrscheinlich viel banaleren Grund gehabt hatte, sie zu seinem ganz persönlichen Comfort Girl zu machen: Er musste seine Kleinwüchsigkeit kompensieren. Keine Elfin war kleiner als er und auch wenn er seine Nase bisweilen so hoch trug, dass sie sicherlich die meisten Köpfe überragte, konnte ihm das bei den Damen auch nicht weiterhelfen – eher im Gegenteil. Severa legte ihre Arme um den dünnen Hals, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste den Elfen sanft auf dem Mund doch ihr Gegenüber wartete nicht ab, bis sie mit der zaghaften Annäherung fertig war, sondern packte sie am Schopf und presste sie fester an sich, während er seine Zunge zu der ihren zwang. Seine andere Hand fuhr wieder zur Brust, fing an, sie zu begrabschen. Sie merkte, dass der Elf mehr wollte, an ihrem Kleid zog. Mandaniel räusperte sich und beendete die Zweisamkeit – zu Severas Dank, denn sie wollte nicht vor anderen entblößt werden. „Ich denke, meine Arbeit ist zu Eurer Zufriedenheit, der Herr?“, sprach er und drückte seinen Rücken durch. Selbst der aktuell erfolgloseste Minenbesitzer, war immer noch ein Minenbesitzer und verlangte allein durch seine Profession und seinen Besitz einen gewissen Respekt von seinem Umfeld, bauten sie doch immerhin jene wertvollen Kristalle in Massen ab, welche die Vorherrschaft der Elfen seit dem Tod des letzten Königs weiter gefestigt hatte. Unter Cirdans Grund fand man besonders die weißen Exemplare, die häufigste Variante. Das allein sorgte schon für eine große Konkurrenz und eine geringe Gewinnspanne, aber hinzu kam, dass die Mine hoffnungslos veraltet war. Außerdem musste er die Belegschaft regelmäßig kürzen – sprich, die Kräftigeren verkaufen – um nicht komplett ins Minus zu rutschen. Und da es an die 50 Jahre dauern konnte, bis ein Zwerg für die Arbeit geschaffen war, blieb der Nachwuchs aus. Es war ein Teufelskreis und nur eine Frage der Zeit, wie lange Cirdan das Unternehmen noch in der Solvenz halten konnte. Es war wie eine verschleppte Krankheit: Sein Vater hatte damals lieber in Prunk und ausladende Feste investiert, anstatt den Gewinn auf die hohe Kante zu legen, oder die Unternehmenszweige zu erweitern. Immerhin war es aber dessen Ruf, der dafür sorgte, dass die Familie vei Brith sich im Kesseltal noch immer einer gewissen Achtung erfreuen konnte. Vielleicht war auch das der Grund, warum Cirdan sich so viel von dem heutigen Bankett erhoffte. Nicht, dass sich Severa ernsthaft Sorgen um einen Elfen machte, aber sie hatte kein Interesse daran, verkauft werden zu müssen. Cirdan war schmierig, grimmig und arrogant, aber wenigstens wusste man bei ihm, woran man war. Viele andere Herren konnten unberechenbar sein; noch gestern hatten sie dir eine Extraration gegeben und am nächsten Tage hingst du am Galgen, einfach nur, weil ihnen danach war, jemanden baumeln zu sehen. Cirdan war nie nett – nicht einmal zu ihr, auch wenn er sie um Längen mehr respektierte als andere Sklaven – aber wenigstens konnte man sich sicher sein, dass er einen nicht einfach zum Spaß an der Freude hängen ließ. Für Fehler wurde man natürlich bestraft und auch Severa trug den ein oder anderen Peitschenschmiss am Rücken, den er ihr persönlich verpasst hatte, aber solange man keinen Aufstand anzettelte, würde einem schon nichts Schlimmeres passieren. Er konnte es sich sowieso nicht leisten, noch mehr Arbeiter zu verlieren. Langsam wanderte der Elf um seine Konkubine herum, ließ seine Hand über den Samt streifen und beäugte jeden Schnitt, jeder Verzierung und jedes Kettenglied genau. Nicht, dass er das Kleid nicht mochte, aber er suchte nach einem Punkt den er monieren könnte, einen winzig kleinen Fehler, über den er einen Aufstand machen würde, damit Mandaniel noch einmal im Preis runterging. Aber solche Strategien konnte man vergessen, wenn man den besten Schneider des Kesseltals engagierte. Der Stoff war ohne wenn und aber jeden Copper wert. „...und dir gefällt es auch?“ „Trägt sich einigermaßen.“ Der Elf nickte und richtete sich auf. „Na denn: Wenn die Trägerin sagt, es ist in Ordnung, dann wird es wohl auch so sein. Schickt die Rechnung an die übliche Adresse.“ „Sehr wohl, der Herr. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.“ Mandaniel machte umgehend kehrt und bewegte sich mit langen, stelzenartigen Schritten aus der Wohnung, schloss leise die schwere Tür aus Temanholz hinter sich. „Ich brauche 'nen Drink“, knurrte Cirdan, kaum dass der Schneider aus dem Haus war, warf seine Jacke auf die Garderobe und zündete sich seine Pfeife an, während er aus dem Fenster den Tagebau beobachtete. Severa hatte nicht eine Sekunde gezögert – „Drink“ war das Stichwort – und sich zur Bar aufgemacht. Der bauchige Tresen aus dunklem, sauber verarbeiteten Holz beherbergte eine stattliche Auswahl bester Spirituosen. Von echten Klassikern, wie Drachentraum, einem hochprozentigem Kräuterschnaps, den man am liebsten mit einem dunklen Saft mischte, bis zu einzigartigen Exoten, wie der elfische Weincocktail Vin'i'Loreney, dem man nachsagte mit jedem Glas eine neue Geschmacksrichtung aus seinen fünfzigtausend Aromen zu kreieren, war für jeden überzeugten Alkoholiker etwas dabei. Träger des Tresens waren links und rechts zwei aufwendig geschnitzte Elfen – eine Frau und ein Mann – beide mit nicht mehr gekleidet als mit einem Blatt auf dem Schoß. Die Elfin hielt in ihrer Hand eine Weinflasche, die kaum erkennbar aus dem Holzschnitt abstand. Severa drückte die Weinflasche sanft und die Elfin sprang zur Seite auf und offenbarte ein Regal mit verschiedenen Gläsern dahinter – jedes passend für den richtigen Drink. „Was soll es denn sein?“ „Was Starkes.“ „Wüstenrum?“ „Was für Zeug?“ „Ich glaube, du nennst es 'Menschengesöff'.“ „Meinetwegen. Stillos aber wenigstens brennt es gut nach.“ Schweigend suchte die schöne Zwergin nach einem passenden Glas – ein flaches, aber dafür mit großem Durchmesser. Sie spürte die Spannung in der Luft, wollte aber keinen Ton sagen; immerhin war ihr das Sprechen sowieso viel zu sehr gestattet und sie wollte ihr Recht nicht endlos ausreizen. Wenn ihr Master erzählen wollte, was ihn bedrückte, dann würde er es von sich aus tun. Geübt füllte sie das Glas in optimaler Höhe und reichte es dem Elfen. Cirdan führte das Glas mit der schwappenden, braunen Flüssigkeit zweimal an seiner Nase vorbei, dann setzte er an und kippte den Inhalt runter. Vom brennenden Alkohol überrascht schüttelte er sich und musste sich zusammenreißen, das Zeug nicht wieder auszuspucken. Der Rum war gut nachgereift seit dem letzten Mal. Unwillkürlich zuckten Severas Mundwinkel nach oben, als sie den Elfen bei seinen Aufstand sah. Und nicht einmal einen Augenblick später fing sie sich dafür dafür eine schallende Ohrfeige ein. „Du hast gelacht.“ „Nein, Herr“, sagte sie still und senkte den Kopf. Eine zweite Ohrfeige. „Lüg mich nicht an, ich hab's gesehen.“ „Mein Herr ich würde nicht-“ Eine dritte. „Wie schön, dass mich jetzt schon nicht einmal mehr meine eigenen Untergebenen ernst nehmen! Bin ich zu einer Witzfigur mutiert?! Ist es jetzt schon dreckigen Zwergen erlaubt, über mich zu lachen, ist der Clan vei Brith schon so tief gesunken?! Sieh mich an... Sieh mich an!“ Cirdan packte grob ihren Kiefer und zwang sie, ihm ins Gesicht zu schauen. Seine Augen funkelten vor Wut und jeden langgezogenen Atemzug konnte man an seinen Nasenflügeln ablesen. „Hast du mir etwas mitzuteilen?“ Einen ganzen Augenblick lang reimte sich Severa ihre Worte zusammen, denn er würde sich mit einer gewöhnlichen Entschuldigung nicht zufrieden geben. Die Größe seines Stammes in Frage zu stellen wurmte ihn noch mehr als seine eigene. „Nun? Ich höre?“ „... Du scheinst mir etwas angespannt, soll ich dir einen blasen?“ Der Elf hob leicht die Augenbrauen, ließ dann aber ihr Gesicht wieder los und wandte sich seinem Drink zu. „Vielleicht später...“ „Magst du mir nicht erzählen, was los ist?“ „Sag mir bitte nicht, dass du dir ernsthaft Sorgen um mich machst.“ „Tue ich nicht, aber es interessiert mich trotzdem.“ „Du kennst doch diesen Menschen-Bankier aus Lynasa, nicht wahr? Enders von Blauswortd.“ „Schonmal gehört.“ „Für die Feierlichkeiten wollte ich eigentlich einen Kredit bei ihm aufnehmen, um das Privatvermögen nicht unnötig zu belasten. Aber anscheinend ist mein Name nicht mehr genug wert, um einen fairen Vertrag zu erhalten. Verdammter Halsabschneider. Der Gedanke an diese horrenden Zinsen hat mir den ganzen Tag verdorben.“ Cirdan wanderte zu einem Portrait seines Stammbaums und schaute gebannt darauf. Die Ausführung war gigantisch, um es möglichst bescheiden auszudrücken, und reichte bis zu den Anfängen des Kristallabbaus zurück. Er schnalzte mit der Zunge, kippte den Rest des goldbraunen Suds die Kehle hinab und haute das leere Glas geräuschvoll auf den Tresen. „Weißt du, was mir in diesem Moment klar geworden ist? Ich führe eine Dynastie zu ihrem unvermeidlichen Ende, Sevvi. Das hier... dieser Stammbaum existiert seit Jahrtausenden und jeder vei Brith vor mir konnte auf ein stolzes Imperium blicken. Und ich... gucke auf einen verdammten Schrotthaufen. Uns rennt das Geld weg und ich muss darüber nachdenken, den Kristallabbau loszulassen und mich anderweitig umzusehen – auch wenn es meinen Ruf kaputt machen wird. Aber ich bin lieber reich und unwichtig, als arm und angesehen.“ „Wusste gar nicht, dass dir dein Ruf so egal ist. Willst du deswegen den Ball heute Abend auslegen? Um neue Kontakte zu knüpfen? Aber wäre es nicht günstiger, einen fremden Ball dafür zu wählen?“ „Ich bin Aristokrat, kein Bettler auf der Suche nach Almosen! Wenn ich auf fremden Festen nach neuen Geschäftszweigen suche, sieht es aus, als hätte ich es nötig! Nein, ich will aus dem vollen Pool meiner werten Kollegen schöpfen und vielleicht den ein oder anderen Neuling von weit entfernt begrüßen. Eine großzügige Geste Cirdan vei Briths!“ Und wie ihm etwas an seinem Ruf lag. Severa konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, achtete aber darauf, dass er sie nicht sehen konnte, denn sie hatte keine große Lust, schon wieder eine geknallt zu bekommen. „Also sind die ganzen Ausgaben für dieses Bankett...“ „Investitionen. So wie dein Kleid.“ Cirdan kam auf sie zu, hob ihr Kinn dieses Mal sanft an und grinste berechnend. „Du bist meine Geheimwaffe, Sevvi.“ „Geheimwaffe?“, wiederholte Severa fragend und setzte eine unschuldige Miene auf. „Du weißt, warum ich dich in meine Obhut genommen und großgezogen habe?“ „Geht's hier wieder um meinen Vorbau?“ „Unter anderem. Schau in den Spiegel, und sag mir, was du siehst.“ Ihr Herr drückte sie zum großen Spiegel und hielt sie fest, strich sanft über Hals und Schulter, was ihr eine Gänsehaut verpasste. Sie gaben schon ein seltsames Pärchen ab: Er selbst, dürr, mit seiner leicht erschlafften, blassgelben Haut, dem grauen Haar und den müden, violetten, mandelförmigen Augen; Sie hingegen bedeutend stämmiger, ob zugleich dennoch wohlgeformt, mit ihrem langen, rotbraunen Haar, das an den Spitzen in weiten Locken lag, den ähnlich geformten, aber matschgrünen Augen und den leicht spitzen, aber doch deutlich kleineren Ohren. Ihre beiderseitigen Ursprünge konnte sie nicht verleugnen, doch sie verstand dennoch nicht, worauf Cirdan hinauswollte. Er spürte das und erklärte es ihr: „Du bist ein verbotenes Kind, ein Resultat aus einer grausamen Revolte. Jeder wollte dich tot sehen, deine Mutter ganz besonders. Und dennoch habe ich dich vor deinem Schicksal bewahrt und zu einem festen Bestandteil unserer Gesellschaft gemacht. Was denkst du, sagt all das über mich aus?“ „Dass... dass du großzügig bist?“ „Dass ich nach wie vor einen beachtlichen Einfluss auf alle Elfen im Kesseltal habe. Dass mein Name nach wie vor Gewicht hat. Dass du dich zu so einer exotischen Schönheit entwickelt hattest, war nur ein Tüpfelchen auf dem i. Und ich will heute Abend jede böse Zunge mit eben jener Schönheit verknoten. Ich kann doch auf deine Hilfe zählen, oder?“ „Master...“, hauchte Severa, setzte ein laszives Lächeln auf und drehte sich zum Elfen, drückte ihre Brust heraus und rekelte sich. Als Comfort Girl wurde sie Zeit ihres Lebens zum Sex gezwungen, aber das hieß nicht, dass sie es nicht gern tat. Sie liebte die Macht, die sie über den Elfen nur durch ihren Körper ausüben konnte und sie liebte die kontroverse Aufmerksamkeit, die ihr in der Gesellschaft der Adligen zuteil wurde. Gerade verspürte sie große Lust und sie wusste mittlerweile ganz genau, wie sie ihren Master dazu kriegen konnte, jetzt sofort mit ihr zu schlafen – zumal seine Willensstärke in dieser Hinsicht quasi nicht vorhanden war. „Euer Kompliment ist zu viel für mein kleines Herz. Selbstverständlich werde ich mein Allerbestes für Euren Erfolg geben.“ „Weißt du was? Ich glaube, ich würde doch jetzt gern deine Entschuldigung für vorhin in Anspruch nehmen“, sagte er grinsend, packte ihren Schopf und drückte sie in Richtung seiner Lenden. Sie zögerte nicht einen Augenblick. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)