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~ anioł ~

von

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*fallen angel*

Crowley hielt eigentlich nichts von Friedhöfen aber er war der Meinung, dass Azira ein anständiges Begräbnis verdient hatte. Auch wenn sein Körper nicht mehr hier war wollte er dennoch, dass dieser Mensch seinen Frieden finden konnte. Nun stand er da, schaute betreten auf den Grabstein und fegte mit der Hand ein wenig Herbstlaub von der steinernen Oberfläche, auf den Azira's Name stand. Crowley lächelte sanft und verbarg seine Tränen hinter der dunklen Sonnenbrille, die er wieder trug.

"Wie schön, dass du mich am Ende trotz meiner wahren Identität immer noch Anthony genannt hast. Du hast...halt den Menschen geliebt, den du kennengelernt hast. Du hast ehrlich geliebt, Azira. Es tut mir...so leid, dass ich dir dasselbe nicht zurückgeben konnte. Ich hoffe, dass deine Seele Frieden finden wird."

Er kehrte an diesem Tag nicht in sein Apartment zurück, sondern dahin, wo sein Zuhause war. In den Buchladen. Der Buchladen, der die Seelen von Erziraphael als auch Azira beherbergte. Durch sein kleines Wunder, den Laden unentdeckt zu halten hatte in den vielen Wochen, wo Azira bei ihm im Apartment gelebt hatte sich keiner dem Buchladen genähert. Es war, als ob er gar nicht existieren würde. Crowley öffnete mit einem Fingerschnipsen und trat ein. Ein weiteres Schnipsen und warmes Licht hüllte den Raum ein sowie sanfte Musik, die aus dem Grammophon drang. Crowley schaute sich um und schloß die Augen. Er sah Erziraphael vor sich, wie er lächelte. Seine blauen Augen, die Crowley so sehr geliebt hatte und der Dämon brach am Boden zusammen. Immer wieder schlug er mit der Faust auf den Boden ein, schrie und weinte bis er nicht mehr konnte. Wäre er nicht gewesen, wären weder Erziraphael, noch Azira gestorben. Aber er war noch hier und sterben wollte er auch nicht aber...er wollte nicht alleine sein. Er fürchtete die Einsamkeit. Er richtete sich auf, stieg langsam die Treppe empor und betrat das Schlafzimmer, das einst Erziraphael gehörte. Der Dämon legte Jacke und Schal ab, stellte seine Schuhe neben das Bett und legte sich auf die weichen Laken, wo er das Kissen des Engels an sich drückte. Auf dem Nachttisch stand der weiße Kaffeebecher mit den Engelsflügeln, den Erziraphael so geliebt hatte. Wo er so gerne Kakao drauß getrunken hatte und Crowley musste lächeln.

"Es ist...als ob du...immer noch in diesen Räumen bist, Engel. Deine Wärme...hat diese Räume nie verlassen. Dennoch...konnte ich weder dich, noch Azira beschützen. Ich habe alles nur schlimmer gemacht. Vielleicht...ist es besser so. So, wie es jetzt ist. Alleine sein. So kann man...wenigstens niemandem weh tun, den man liebt."

Doch Crowley krallte sich in die Bettwäsche, nahm den Geruch des Engels auf und begann erneut bitterlich zu weinen.

"ERZIRAPHAEL! ERZIRAPHAEL! KOMM ZURÜCK! BITTE KOMM ZURÜCK! ICH LIEBE DICH! ICH LIEBE DICH, MEIN ENGEL!"
 

Stunden vergingen, es war stockfinstere Nacht und Crowley fror am ganzen Körper. Er konnte nicht schlafen, seine Trauer hielt ihn wach.

"Sei unbesorgt. Du wirst heute Nacht...wunderschöne Träume haben."

"Er...Erziraphael?"

Crowley bekam es nicht mit als jemand sich neben ihn legte und ein kleines Wunder wirkte, so dass der Dämon diese Nacht von jeglichen Albträumen bewahrt wurde. Er schlief tief und feste und sein besonderer Jemand...der Engel...er war sich sicher, dass er dem Dämon am nächsten Tag so einiges erklären musste, ganz besonders seine Wiederkehr nach Azira's Ableben, denn er war ein Teil eines Ganzen. Ein Teil, der den Engel wieder vollkommen machte, der Teil, den er aus reiner Vorsorge vor seinem Tod in den Flammen der Hölle abgelegt hatte, damit seine Seele einen neuen Körper bewohnen und Erzirapahel die Welt vor Schaden bewahren konnte. Der menschliche Teil. Den, den Erziraphael schon seit Anbeginn der Zeit in sich getragen hatte...und ihn zu einem besseren Engel als alle anderen machte. Er war sich sicher, dass Crowley weinen und schreien und Erziraphael verfluchen würde, doch der Engel würde ihn um Vergebung bitten, dem Dämon sagen, dass es ein notwendiges Übel war. Und...dass Azira...glücklich im Himmel angekommen war. Er hatte sich sogar bei Erziraphael bedankt bevor ihre Körper wieder eins wurden. Aber dies würde er dem Dämon erst morgen früh erklären. Nicht heute Nacht. Er war erschöpft und hatte sehr viel Ruhe verdient. Er atmete ruhig und gleichmäßig, während er einen wunderschönen Traum hatte und Erziraphael lächelte während seine himmelblauen Augen sanft auf dem Dämon ruhten und seine Lippen das Lächeln bildeten, welches Crowley so sehr liebte.

"Verzeih, dass ich dich so lange warten lassen habe...mein lieber Crowley."
 

*~ Fin ~*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KiraNear
2019-08-18T19:22:04+00:00 18.08.2019 21:22
Aww OMG ich bin grad echt sprachlos und gerührt 😖😣 Das mit der Beerdigung war eine echt schöne Idee, und ich freue mich so sehr, dass die Beiden am Ende wieder zusammen gefunden haben ❤️😢 Die FF war wie eine wilde, harte und traurige Reise, aber mit einem schönen Trostpflaster am Ende ~


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