Zum Inhalt der Seite

*~Cherubim~*

*~A Good Omens Story~*
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

❤ the suffering ❤

"Lass uns schnell reingehen, der Regen nimmt ja gar kein Ende!"

"Durchaus nicht, mein Jacket ist von oben bis unten durchnässt!"

"In meinem Apartment kannst du dich aufwärmen, Engel!"

"Danke, eine heiße Dusche wäre nicht schlecht."

"Oh, kann ich dich begleiten?"

"Danke, das schaffe ich auch einmal ohne dich."

"Spielverderber."

Erziraphael rang sich nur schwerfällig ein Lächeln ab, natürlich wollte er, dass Crowley mit ihm duscht. Aber irgendwie...war heute etwas anders. Er konnte es nur nicht in Worte fassen. Der plötzliche Platzregen, der London an diesem Abend heimgesucht hatte, fühlte sich auf seiner Haut kälter an als sonst und irgendwie verspürte der Engel reges Unwohlsein.

Sie betraten Crowley's Apartment, dabei bemerkte der Engel, wie ihm die Ohren anfingen zu rauschen.

"Deine Sachen kannst du im Schlafzimmer ablegen, ich werde mir so ein paar warme Klamotten überwerfen und...Erziraphael? Alles okay bei dir? Du bist so still! ERZIRAPHAEL!"

"Hm? Was? T-tut mir leid, hast du was gesagt?"

"Ist alles in Ordnung, Engel? Geht es dir nicht gut? Du bist ganz blass."

"Nein...sch-schon okay, ich glaube, der Fisch ist mir nicht sonderlich gut bekommen."

"Ungewöhnlich für dich."

"Dürfte ich dann eben deine Dusche benutzen?"

"Da musst du doch nicht fragen! Natürlich, Engel. Handtücher liegen im Regal. Und...wenn irgendetwas ist, sag Bescheid."

Der Engel nickte nur schweigsam. Ohne ein weiteres Wort huschte er ins Badezimmer und ließ den Dämon fragend zurück. Crowley begann sich nachdenklich seiner nassen Klamotten zu entledigen, er machte sich allerdings solche Sorgen um den Engel, dass er gar nicht daran dachte, sich trockene Kleidung zu wundern.

Erziraphael entledigte sich seiner Kleidung, die er trotz Nässe sorgfältig aufhang bevor er die Dusche betrat. Er stellte sich das Wasser angenehm warm ein und atmete tief ein und wieder aus. Mit den Händen stützte er sich an der gläsernen Duschwand ab, die die Dusche vom restlichen Bad trennte und schloß einen Moment die Augen. Sein Körper begann unmittelbar zu zittern, sein Atem ging schwerer.

"Was...ist mit mir los?"
 

~"Erziraphael, wir wissen, was du getan hast! Wir werden dich holen und Crowley auch! Für deinen Verrat...für dein sündhaftes Treiben sollst du bezahlen! Merk dir unsere Worte, Erziraphael!"~
 

Ein Chor aus gefühlt tausenden und abertausenden von Stimmen erfüllte den Kopf des Engels. Seine Finger versuchten sich krampfhaft an der Scheibe abzustüzten doch er rutschte ab. Er atmete schwer, er merkte, wie sich in ihm etwas regte. Etwas...was er nie zuvor rausgelassen hatte. Etwas, was sich an die Oberfläche kämpfte...und seine Haut zerriss.

"Nein! Nein, bitte! Es tut weh! Bitte nicht!"

Im ersten Moment war da nur der Schmerz. Dann das Leid. Hautstellen rissen auf, in seinem Gesicht, auf seiner Haut, bedeckten seinen ganzen Körper. Blut quoll hervor, tropfte hart zu Boden und vermischte sich mit dem Duschwasser, was sich gefühlt tausend Grad heißer auf Erziraphael's Haut anfühlte als angenommen. Seine Augen bluteten, er sah es in der Reflexion der Duschwand und dann...kamen sie hervor aus den dunklen Tiefen der Abgründe, die sich gebildet hatten. Seine Augen. Die Augen eines Cherubs. Und es brannte. Sie alle blickten ihn an. Er hob schockiert die Hände, seine Handflächen bedeckt mit ihren gierigen Blicken. Er konnte ihnen nicht entkommen und in seinem Kopf wurden die Stimmen und das Lachen, was sich mit einmischte unerträglich.
 

~"ERZIRAPHAEL! ERZIRAPHAEL! GEFALLENER ENGEL! SÜNDER! VERRÄTER! MONSTER!"~
 

Erziraphael taumelte. Seine Beine gaben nach. Seine Flügel brachen aus seinem Rücken hervor aber es waren nicht nur zwei, es waren sechs an der Zahl, sein Mund gespickt mit scharfen Zähnen während das Licht, das von oben grell auf ihn herabschien ihn blendete und ihm die Sicht raubte, seine Haut verbrannte und dann...fing er laut unter den Qualen an zu schreien.
 

"NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN! NEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIN!"
 

"ERZIRAPHAEL!"
 

Die Tür wurde aufgestoßen, Crowley rannte regelrecht auf den Engel zu, ergriff diesen ohne zu zögern und hielt ihn im Arm. Der Engel schrie immer noch, weinte, registrierte gar nicht, dass der Dämon schon längst bei ihm war und ihn festhielt und es war Crowley egal, dass seine frischen Klamotten ebenfalls durchnässt worden, sein Blick war panisch auf den Engel gerichtet, der sich nicht beruhigen wollte.

"Erziraphael! Um Himmels...bitte beruhige dich! Erziraphael! Komm zu dir! Bitte, komm zu dir, Engel!"

"NEIN! BITTE, ICH WILL NICHT! ICH HAB SOLCHE ANGST! NEIN!"

Crowley wusste nicht, was er tun sollte und verpasste dem Engel reflexartig einen Schlag auf die Wange. Dieser riss den Engel aus seiner Trance, mit glasigen und fast abwesenden Augen schaute er den Dämon an und trotz des Duschwassers konnte Crowley genau seine Tränen ausmachen. Erziraphael's Unterlippe zitterte. Erst als er den Dämon erkannte bemerkte er, dass es alles nur eine Illusion war. Eine Warnung. Und trotzdem saß sie tief...und schmerzte.

"C-Crowley...Crowley..."

"Mein Engel...es ist alles gut. Ich bin da. Du brauchst keine Angst mehr haben."

"C-C-Crowley...i-ich...es tut mir...leid, ich..."

"Pscht, Engel. Sag nichts mehr. Ich bin da, Erziraphael. Ich bin bei dir."

Sie sanken gemeinsam auf die Knie und Crowley hielt den Engel so lange im Arm bis dieser aufhörte zu zittern. Auch dessen Arme legten sich auf den Rücken des Dämons. Sie saßen lange da und Erziraphael war ein weiteres Mal überaus erleichtert, Crowley an seiner Seite zu wissen.
 

Crowley hatte dem Engel eine Tasse Kakao zubereitet bevor er sich zu ihm ins Bett legte, allerdings war es das erste Mal, dass dem Dämon auffiel wie Erziraphael den Kakao kein einziges Mal anrührte. Er schaute starr an die Decke, sein Atem ging flach aber er wirkte durchaus noch aufgewühlt. Vorsichtig legte sich Crowley auf die Seite, begann sanft Erziraphael's Wange zu streicheln.

"Du hast noch kein einziges Mal deinen Kakao angerührt. Sehr untypisch für dich, mein Engel. Willst du mir nicht sagen, was passiert ist?"

"Ich..."

"Schon gut, Engel. Du musst nicht wenn du nicht möchtest."

Die Augenlider des Engels zitterten nervös als er für einen Moment die Augen schloß. Er schluckte hart bevor er das Wort an Crowley richtete.

"Crowley...ich...habe das Gefühl, dass bald etwas Schreckliches passieren wird."

"Was meinst du, Engel?"

"Ich habe es gesehen. Ich habe es gefühlt. Den Schmerz."

"Aber...wir sind hier sicher, Engel. Himmel und Hölle können uns gar nichts mehr antun."

"Ich habe dir doch vor kurzem gesagt, dass ich nicht zulassen werde, dass uns jemand was antut, nicht wahr?"

"Ja, Engel, das hast du."

"Crowley, würdest du...mich noch lieben wenn ich...ein Monster wäre?"

"Wie kommst du darauf?"

"Beantworte mir einfach die Frage!"

Der Engel machte durchaus keine Späße, das sah Crowley ihm an und es machte den Dämon nervös.

"Ich...glaube zwar nicht, dass du dich jemals in ein Monster verwandeln könntest aber...egal, was passiert, Erziraphael, ich...ich werde dich immer..."

Doch der Engel verschloss seine Lippen mit einem Kuss. Er wusste, warum Crowley es nie ausgesprochen hatte und nie aussprechen durfte, denn das würde ihr beider Todesurteil bedeuten. Der Engel wusste es weil Crowley es ihm auf so viele schöne Arten und Weisen bereits gezeigt hatte. Als er sich von ihm löste, lächelte er endlich wieder.

"Danke, Crowley. Ich danke dir."

"Ich habe nichts getan, Engel."

"Doch...dass du immer an meiner Seite warst und es immer bist."

"Ich werde immer für dich da sein, Engel. Für immer und ewig."

"Können wir...vielleicht heute nur kuscheln?"

"Engel, was hattest du denn gedacht, was ich vorhabe? In dem Zustand hatte ich sicher nicht vor, über dich herzufallen."

"Nein...tut mir leid, ich...ich bin so...fuchtbar durcheinander und..."

Doch der Dämon kuschelte den Engel eng an sich und zog die Bettdecke über sich und ihn.

"Keine Sorge, Engel. Ich halte dich, so lange du willst. Die ganze Nacht bis zum Morgengrauen. Ich werde immer da sein und deinen Körper besänftigen."

"...danke...mein geliebter Crowley."

"Engel? Tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe."

"Schon gut. Ich vergebe dir."

Erziraphael hatte in jener Nacht zwar nicht schlafen können, dennoch beruhigte ihn die Nähe des Dämons. Er gab ihm Sicherheit, Geborgenheit und mehr, als sich der Engel im Himmel jemals vorstellen konnte. Und einmal mehr...bereute er es, dass er seit Anbeginn der Zeit so oft gelogen hatte. Dies sollte wohl bald zu seinem Verhängnis werden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KiraNear
2019-08-09T18:28:58+00:00 09.08.2019 20:28
Uff, ohje, ich dachte am Anfang, dass er sich vllt irgendwie eine Erkältung oder sowas eingefangen hat, aber das klingt ja echt nicht gut O_o
Der Arme >_<
Irgendwie habe ich jetzt nun auch kein gutes Gefühl mehr X_X
Das wird bestimmt noch so richtig schmerzhaft und bitter werden.


Zurück