Behind the cold von TheOnlyOne (Es ist leichter mich zu hassen, als mich zu lieben...) ================================================================================ Kapitel 2: Two -------------- Two   Noch einmal sah Naruto auf die Uhr. Schon zehn Minuten drüber. Er hatte Sasuke versprochen keinen Gebrauch davon zu machen, wenn  er wenigstens pünktlich war. Aber wie zu erwarten war, ließ sein bester Freund es darauf ankommen. Genervt durchwühlte der junge Mann sein Handschuhfach und zog den Schlüssel mit dem roten Band heraus. Dann lernst du es eben so. Nahezu geräuschlos sperrte er die Tür zur Wohnung auf. Die Rollläden waren halb runtergelassen und die Tür zum Schlafzimmer verschlossen. Naruto wusste genau was das heißt und er konnte sich kaum ein bessere Gelegenheit vorstellen, seinen besten Kumpel bloßzustellen. Mit Aufbringung all seines Talentes öffnete Naruto geräuschvoll die Tür zum Schlafzimmer. „Aufstehen!“, rief er barsch und zog sofort den Rollladen auf um das Zimmer mit Licht zu fluten. Es quiekte unter der Bettdecke auf und jemand zog sich die Decke bis über den Kopf. Naruto betrachtete das Geschehen vor sich eindringlicher. Gezielt griff er zum linken Ende und schlug die Decke über. Ein genervtes Stöhnen entkam Sasuke, der vollkommen entblößt auf dem Bett lag. Seine Finger massierten kraftvoll seine Stirn. „Alter, hast du sie noch alle.“ „Eh Sasuke? Wer ist das?“, fragte eine verunsicherte Frauenstimme direkt neben ihm. Narutos Augenbraun schossen verwundert in die Höhe. „Ist das dein Ernst? Schon wieder?“, er deutete auf die junge Frau neben Sasuke, welche die Decke bereits bis zum Kinn hochgezogen hatte. „Wer ist sie?“, hakte Naruto nach. Im Halbschlaf richtete sich Sasuke auf und zog sich die erst beste Hose an die er auf dem Boden finden konnte. „Keine Ahnung. Ich hab sie gestern noch auf dem Weg nach Hause aufgegabelt.“ „Bitte?“, störte die Frau die Beiden entsetzt. „Keine Sorge. Du bist nicht die Erste.“, grinste Naruto. Und wieder einmal dasselbe Schauspiel. Die junge Frau sammelte, mit der Bettdecke um sich herum ihre Kleidung auf und verschwand fluchend im Badezimmer. Nach wenigen Minuten stürmte sie wutentbrannt aus der Wohnung, was Sasuke nur mit „Meld dich nicht bei mir.“ kommentierte. „Wie hast du es geschafft auf dem nach Hause Weg noch eine Frau klar zu machen?“ Unbeeindruckt füllte Sasuke das Glas auf seinem Nachtschränkchen mit Wasser und stürzte es mit samt einem Bataillon an Schmerztabletten seine Kehle hinunter. „Keine Ahnung. Nachdem ich die Kleine zu Hause abgesetzt hatte bin ich noch in ner Kneipe versackt.“ Naruto betrachtete elende Gestalt vor sich. Seine Kiefer mahlten. „Wie viel hast du getrunken?“ „Ich hab keine Ahnung. Ich weiß nicht mehr viel von gestern Abend.“ Der Blondschopf sah noch einmal auf seine Uhr und seufzte. Er wusste dass Sasuke einen Dreck auf seine Meinung gab, trotzdem kam er nicht drum herum seinem Freund zu helfen. Eilig kramte Naruto sein Telefon aus der Hosentasche und tippte eilig darauf rum, bevor er sich Gerät ans Ohr hielt. „Ja Chief, Uzumaki hier. Ich habe hier einen Code 10-51. Ich komme später.“ Mit diesen Worten legte er auf. „Weiß er es?“, fragte Sasuke lautlos. Finster blickte Naruto ihn an. „Mit Sicherheit. Du hast zwei Stunden Uchiha.“ Mit dieser Ansage ließ Naruto das armselige Überbleibsel von Mensch schließlich zurück.   Das Bild war täglich dasselbe. Nur die Person, die neben Sasuke aufwachte war stets eine andere. Einige Wochen waren bereits vergangen und Narutos Geduld hing am seidenen Faden. Nicht nur, dass er seinen Freund leiden sah, nein er brachte auch sein eigenes Leben durcheinander. „Das hättest du nicht gewollt.“, flüsterte  Naruto während er sich noch einmal in den Fahrersitz seines Autos sinken ließ. Schließlich kramte er seinen Geldbeutel aus der Mittelkonsole und stieg aus dem Wagen. Ein guter Kaffee sollte den mürrischen Uchiha wieder in Fahrt bringen. Zielstrebig steuerte der junge Polizist die Tür des Coffeeshops an, als ihm plötzlich dieser vertraute Rosa Ton in die Augen stach. Unvermeidbar, denn die junge Frau von Damals rannte blind in ihn hinein und versaute seine Garnitur mit einer Schicht Kaffee. „Oh entschuldigen Sie, es-.“, stammelte Sakura hektisch und unterbrach, als sie ihr Gegenüber erkannte. „Naruto?“ Überrascht sah Naruto zu der jungen Frau mit der er letztens so eine wundervolle Unterhaltung geführt hatte. „Sakura?!“ „Oh Man, dein Hemd, es tut mir echt Leid.“ Erst jetzt registrierte er, dass Sakura seine Uniform ruiniert hatte. „Ach kein Problem. In meinem Spind auf der Arbeit hängen noch ein paar.“ Naruto musterte sein Gegenüber genauer. Da war ein verschütteter Kaffee, oder der Farbe auf seinem Hemd nach zu urteilen eher ein Latte Macchiato und in der anderen Hand hielt Sakura eine Zeitung auf der schon wild rumgekritzelt wurde. „Was machst du eigentlich hier?“ Sakuras Blick galt wieder dem Coffeeshop hinter sich. „Ach ich hab mal wieder den erfolglosen Versuch gestartet einen Job zu finden.“, seufzte sie bitter. „Einen Job, aber ich dachte du bist angehende Ärztin?“ „Ja das schon. Nur sind die Praxissemester bereits vorbei, wobei die Bezahlung alles andere als zumutbar war. Und irgendwie wollen Miete und Essen ja auch bezahlt werden.“, gestand Sakura. „Hmmm…“, grübelte der Blondschopf. „Hättest du Lust auf einen Kaffee?“ „Jetzt?“ „Ja. Ich hab noch ne Stunde Zeit, also?“ Sakuras Mund verzog sich zu einem Lächeln. „Okay. Aber ich bezahle! Ich bin dir schließlich noch was schuldig.“ Und wie bereits beim letzten Mal verfielen die Beiden einer angeregten Unterhaltung. „Wieso bewirbst du dich nicht bei uns?“ „Wie? Bei der Polizei?“ „Ja klar. Wir suchen momentan jemanden.“ Misstrauisch beäugte Sakura Naruto. „Meinst du nicht ich wäre ein wenig unterqualifiziert für mit euch auf Streife zu gehen?“ Naruto bemerkte seinen Fehler und lachte auf. „Gott, nein. Entschuldige. Ich meinte als unterstützende Bürokraft. Die Arbeit ist nichts Besonderes. Viel Organisatorisches und Papierkram, aber dafür seht gut bezahlt. Wir hatten schon oft Studenten dort sitzen. Wenn du willst höre ich mal für dich nach.“ „Das klingt super.“ „Okay. Dann machen wir das so, aber dafür müsstest du mir eine Telefonnummer oder sowas geben, damit ich dich anrufen kann.“ Für Naruto passte die Situation perfekt. Nicht nur, dass er die hübsche Frau wieder traf, nein er schaffte es sogar unter einem erstklassigen Vorwand ihre Nummer abzustauben.   Zufrieden grinsend verabschiedete Naruto sich von Sakura. Selbst Sasuke würde es heute nicht schaffen ihm die Laune zu verderben. An der Wohnung seines Kumpels angekommen, wartete dieser schon an der Hauswand lehnend. „Wie? Heute mal keine Anstalten um zur Arbeit zu fahren?“, warf Naruto Sasuke frech zu. „Halt die Klappe, Naruto.“ „Steig schon ein du Miesepeter. Ich hab dir auch einen Kaffee mitgebracht.“ Der Weg zur Arbeit verlief schweigsam, wie immer. Sasuke beobachtete mürrisch die vorbeiziehende Landschaft und nippte ab und an am Kaffee. Erst als seine Augen den auffälligen Fleck auf Narutos Hemd entdeckten taute er langsam auf. „Kannst du nicht mal deinen Kaffee anständig trinken?“ „Das muss ich mir von dir nicht sagen lassen. Und JA, ich kann meinen Kaffee anständig trinken. Sakura hat meinen Weg gekreuzt.“ „Wer?“ „Na Sakura? Weißt du nicht mehr? Grüne Augen, rosa Haar, Wahnsinns Körper. Sakura eben.“ Sasuke zuckte unbeteiligt mit den Schultern. Er behielt sich nur noch selten das Gesicht einer Frau, obwohl er zugeben musste, dass ihr Haar und ihre Augen sich aus irgendeinem Grund in sein Gedächtnis gebrannt hatten. „Kann sein.“ Damit war das Gespräch beendet.   Auf dem Revier angekommen, wechselte Naruto sein Hemd. Kaum fand der letzte Knopf in sein Loch, schwang auch schon die Tür des Chiefs auf. „Uzumaki! In mein Büro.“, der harsche Ton des Chiefs ließ Naruto zusammenzucken. Geschlagen senkte er bereits den Kopf und schlich ins Büro des Chiefs. „Sie wollten mich sehen?“ „Ja, setz dich. Und schließ die Tür.“ Naruto tat was der Chief von ihm verlangte. Sein strenger Blick wich keine Sekunde. „Also, was wollen Sie Chief?“ Der genannte ließ sich in den großen Schreibtischstuhl sinken und blickte durch die Jalousien zu Sasuke rüber, der eben hinter der Tür zur Toilette verschwand. „Wie wirkt er heute auf dich?“ Naruto folgte seinem Blick. „Gefasst. Er scheint nüchtern zu sein.“ „Ach Naruto, was soll ich nur mit ihm machen? Die Kollegen reden.“ „Keine Ahnung. Ehrlich, ich hab alles versucht. Ich glaube selbst er hat mittlerweile geschnallt, dass ich sein Aufpasser spiele.“ „Wahrscheinlich. Er war schon immer ein kluges Köpfchen.“ „Hattest du was anderes von deinem Sohn erwartet.“ Ein bitteres Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Chiefs. „Nein. Er ist seinem Bruder so ähnlich. Wenn er nur dieses Problem in den Griff bekommen würde. Wenn er nicht bald die Kurve kriegt, muss ich ihn aus dem Dienst entlassen. Und dann würde er komplett abrutschen.“ Naruto senkte schuldbewusst den Kopf. Er wusste dass Sasukes Karriere am seidenen Faden hing. Niedergeschlagen stand er auf und klopfte Fugaku aufmunternd auf die Schulter. „Ich gebe mein Bestes, Fugaku, versprochen. Aber mehr kann ich nicht für euch tun.“   Die Tür zu Fugakus Büro sprang auf und eben als Naruto das Büro verlassen wollte, ruderte er zurück. „Das hätte ich beinahe vergessen. Ich müsste dich noch um einen Gefallen bitten.“ „Und dieser wäre?“ Naruto erzählte seinem Vorgesetzten schließlich von Sakura und erklärte ihm ihre Lage. Auch an Fugaku ging nicht vorbei, dass Naruto mehr als nur Sympathien für Sakura zu empfinden schien. „Okay, sie soll sich bei mir melden und wir machen einen Vorstellungstermin aus.“ „Oh prima!“ „ABER, Naruto, und das gilt auch für dich, persönliche Vorlieben und Gefühle haben hier nichts verloren.“ Naruto salutierte spielerisch. „Jawohl!“ „Abtreten.“, entgegnete Fugaku schließlich. Zufrieden schlenderte Naruto aus dem Büro und packte in einem unaufmerksamen Moment sein Smartphone aus. Mit schnellen Bewegungen tippte er eilig die guten Neuigkeiten ein und sendete Sakura alles zu.   Wie Naruto es sich dachte. Heute würde es nicht mal Sasuke schaffen ihm den Tag zu vermiesen. „So Männer, alle aufsatteln! Wir haben gerade einen Code Lila reingekriegt.“, rief der Officer von der Telefonzentrale rüber. „Einheit B, umziehen!“, koordinierte Fugaku seine Mitarbeiter. Naruto seufzte angestrengt. Es war wohl unvermeidbar. Angestrengt erhob er sich aus seinem Stuhl und ging zum Rest der Truppe in den Umkleideraum. Im ersten Moment herrschte Stille. Es war einfach kein schöner Einsatz wenn es um Straßenbanden ging. Es endete meistens mit Verletzten. Kugelsichere Westen, scharfe Munition und mit Stahl verstärkte Handschuhe, um eventuelle Messerangriffe unterbinden zu können, waren dabei an der Tagesordnung. „Hast du das von Letztens gehört?“ „Ja, er muss sich in eine Schlägerei verwickelt haben. Deshalb hätte der Chief ihn suspendiert.“ „Ich habe gehört er hätte irgendwas eingeworfen.“ Nur Fetzen drangen an Narutos Ohren, bestätigten aber leider Fugakus Aussage. Naruto räusperte sich. „Hat euer Chief Assistent euch irgendwann falsch instruiert?“, fragte Naruto streng. Er sah nur in in erschrockene Gesichter. „Gut, dann wäre das ja geklärt.“   Naruto war der letzte der die Umkleide verließ und stieß auf Sasuke der seine Waffe lud. „Du solltest besser aufpassen.“, rief Naruto ihm zu. „Wovon redest du?“ „Du solltest dich eher fragen worüber deine Kollegen reden. Schlägereien. Drogen. Alkohol.“ Für einen kurzen Moment spannten sich Sasukes Kiefer an. Ohne darauf einzugehen lud er weiter seine Waffe. Narutos Geduldsfaden riss nun endgültig. Er sprang direkt vor ihn und sah seinem besten Freund in die Augen. „Wieso ist dir das scheißegal, Sasuke? Das ist dein Leben, was du gerade wegwirfst.“ Narutos Blick wurde noch eindringlicher. Irgendwie musste er ihn doch erreichen können, doch dann erkannte er das offensichtliche. Sasukes Augen wirkten glasig. Die blutunterlaufenen Augen gepart mit der tief schwarzen Iris sahen fast unheimlich aus. „Sag mal hast du was genommen?“ „Halt dich da raus.“ „Spinnst du?“ Naruto riss seinem Vorgesetzten die Waffe aus der Hand. „Du gehst jetzt besser nach Hause.“, riet Naruto ihm. „Naruto gib mir die Waffe!“, forderte Sasuke. „Du hast sie wohl nicht mehr alle! Los! Verschwinde, bevor ich dein Vater was davon erfährt. Er macht sich so schon Sorgen genug.“ „Tze. Sorgen… Ihr könnt mich alle mal.“ Bevor Sasuke seiner Wut freien lauf ließ, machte er auf der Stelle kehrt. Mit einem lauten Knall fiel die Tür zum Büro ins Schloss und die Truppe war Führerlos. Naruto seufzte. Enttäuscht sah er sich Sasukes Waffe an. Nicht mal das richtige Kaliber hatte er geladen. Er sicherte die Waffe und brachte sie zurück zum Schrank, bevor er sich schließlich der Führung der Truppe annahm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)