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Eclipse

Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....
von

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10. Kapitel

Was hat das zu bedeuten?«, knurrte Nathan. Er drückte Mei grob gegen die Felswand einer Höhle, in die er vorerst mit ihr flüchtete.

[LEFT]Seine verschieden farbigen Augen richtete er verärgert auf die Jüngere.[/LEFT]

[LEFT]Mei erwiderte diesen Blick unsicher. Nathans Hand, die er flach neben ihrem Kopf, an die Wand stemmte, verkrampfte sich. Sie versuchte dennoch zu lächeln »Ich weis nicht, worauf du hinaus möchtest.«[/LEFT]

[LEFT]Seine Hand ballte sich nun endgültig zu einer Faust, mit welcher er neben ihrem Kopf, auf die Wand einschlug.[/LEFT]

[LEFT]»Du weist genau, was ich meine! Wenn du all das wusstest, hast du uns alle unnötig in Gefahr gebracht!«[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]Mei verstummte, da er sie scharf anfuhr. Diesen Zorn sah sie das letzte Mal in seinen Augen, als sie sich das erste Mal begegneten und er erkannte, was sie war. Sie ließ ihre lavendelfarbenen Augen, trotz dessen, ruhig auf den seinen ruhen. Normalerweise sollte sie sich vor ihm fürchten – aber es zeigte ihr, wie viel ihm Liam und Grace bedeuteten.[/LEFT]

[LEFT]Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. »Ich weis wirklich nichts genaues. Aber mir haben Vampire schon öfter gesagt, dass mein Blut merkwürdig riecht. Auch jene, die wussten, was ich bin.« Sie hielt inne und atmete einmal tief durch. »Ich denke, es liegt an dem, was meine Mutter war. Ich glaube nicht daran, dass sie eine einfache Magierin gewesen ist. Mehr weis ich wirklich nicht. Ich bin ich ein Mischwesen, wie jedes Andere auch. Außerdem habe ich nicht damit gerechnet, dass Noemis Schild bei dem Geruch versagt. Und es erklärt nicht, weshalb die Vampire aus dem Südclan, so merkwürdig auf den Geruch meines Blutes reagieren.«[/LEFT]

[LEFT]Nathan hörte ihr schweigend zu, während er seine Augen zornig auf die der Jüngeren richtete. Er spürte, wie er begann sich zu beruhigen und lenkte seinen Blick zur Seite. Dort bemerkte er die tiefe Kerbe in der Felswand, die sein Schlag hinterließ und die ihm zeigte, wie sehr er überreagiert hatte. Er betrachtete seinen rechten Handrücken, der total zerkratzt war und von einem tiefen Schnitt geprägt wurde.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]Nathans Augen ruhten fragend auf Mei, da sie behutsam seine Hand in die ihren nahm. Ein besorgtes Lächeln zierte ihre Lippen und er fragte sich, warum sie es ihm kein bisschen nachtrug, was er gerade getan hatte. Schließlich fuhr er sie böse an.[/LEFT]

[LEFT]Wenn er ehrlich zu sich selbst war, wusste er nicht so recht, woher dieser Zorn auf einmal kam. Natürlich könnte er Liam und Grace vorschieben – aber war das wirklich der einzige Grund?[/LEFT]

[LEFT]Er beobachtete Mei, während sie liebevoll seine Hand verband.[/LEFT]

[LEFT]Als sie in der Stadt von einander getrennt wurden, war sein erster Gedanke, sie zu finden. Das wurde ihm jetzt im nach hinein bewusst. An Grace und Liam dachte er erst, als er Mei wieder bei sich wusste.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]Das Geräusch von prasselndem Regen, ließ ihn zu dem Höhleneingang blicken. Er seufzte. Sturzregen. Hervorragend.[/LEFT]

[LEFT]Sekunden später erhielt Mei seine Aufmerksamkeit, da sie von seiner Hand abließ, zum Höhleneingang ging und vor jenem stoppte.[/LEFT]

[LEFT]»Das wird meine Fährte verschleiern.«[/LEFT]

[LEFT]Nathan weitete seine Augen kaum merklich. Er verstand sofort, worauf sie hinaus wollte, da er gerade Ring und Armbanduhr von ihr, in seiner rechten Hand bemerkte.[/LEFT]

[LEFT]Ohne zu zögern, setzte er sich in Bewegung und folgte Mei in den strömenden Regen, in dem sie gerade verschwand. Es keine Minute, da bekam er ihr Handgelenk zu packen und ihm wurde klar, was er[/LEFT]

[LEFT]geistesgegenwärtig getan hatte.[/LEFT]

[LEFT]Mei sah verwirrt zu ihm zurück »Warum? Warum lässt du mich nicht einfach ziehen? Ich bringe jeden in Gefahr. Selbst mit auferlegter Schutzmagie! Ganz davon zu schweigen, dass du mich nicht leiden kannst – schon vergessen?« Ihre letzten Worte kamen ungewollt so bissig über ihre Lippen, dass sie Nathan damit sogar zum Schmunzeln brachte. Eine Reaktion, mit der sie nicht rechnete und die sie sichtlich verwirrte.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]»Was machst du nur mit mir, dass ich dir sogar ohne nachzudenken, in den strömenden Regen nachlaufe?«, entgegnete Nathan.[/LEFT]

[LEFT]Mei hingegen spürte, wie ihr Herz begann schneller zu schlagen. Das ärgerlichste daran war, dass sie wusste, dass Nathan das hörte. Sie entzog ihm ihr Handgelenk – was durch den Regen einfach ging und verschränkte ihre Arme trotzig vor ihrer Brust.[/LEFT]

[LEFT]»Keine Ahnung. Was weis ich, was in deinem verdrehten, starrköpfigem und sturem Kopf vorgeht.« Ein leichtes Schmunzeln konnte sie sich jedoch nicht verkneifen. Diese Situation war so merkwürdig, aber ohne es zu wissen, schien sie gehofft zu haben, dass er ihr nachlief.[/LEFT]

[LEFT]Denn sie war erleichtert.[/LEFT]

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[LEFT]Mei blinzelte verlegen und spürte, wie ihre Wangen warm wurden, als Nathan nach ihrer linken Hand griff und auf dessen Ringfinger, den passenden Schmuck schob. »Das unermüdliche vibrieren meiner Uhr macht mich verrückt. Und Grace wird vermutlich Liam und diesem Juan die Hölle heiß machen. Ich denke, die Beiden haben jetzt genug unter ihr gelitten.«[/LEFT]

[LEFT]Sie sah zu Nathan auf, woraufhin er ihren Blick ruhig erwiderte. Durch den Regen waren sie inzwischen komplett durchnässt. Sie schätzte, dass es keine trockene Stelle mehr an ihren Körpern gab.[/LEFT]

[LEFT]Mei hob ihren Kopf und schloss ihre Augen, womit sie ihr Gesicht dem fallenden Regen entgegen streckte. Das Gefühl des prasselnden Regens auf ihrer Haut, beruhigte sie. Es gab ihr die Sicherheit, dass ihre Feinde sie momentan nicht aufspüren konnten.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]Nathan beobachtete sie stumm. Er konnte sich ungefähr vorstellen, was in ihrem Kopf vorging. Zumindest glaubte er das. Schließlich sah sie zur Abwechslung vollkommen entspannt aus. Zeitgleich fragte er sich, wie oft sie schon Andere zurück ließ, weil die Tatsache sie einholte, dass sie weiterhin die Death Demons, manche Vampire und weitere, merkwürdige Wesen anzog? Egal, was sie versuchte dagegen zu unternehmen.[/LEFT]

[LEFT]Er verengte seine Augen ein wenig. Wie einsam sie gewesen sein musste. Zu allem übel, stieß ihm dieser Gedanke bitter auf.[/LEFT]

[LEFT]Jedoch holte ihn ein unangenehmer Schmerz, wieder in die Realität zurück und er blickte zu seiner verbundenen Hand, auf deren Handrücken sich ein roter Fleck, auf dem zuvor weißen Verband bildete. Scheinbar war der Schnitt doch tiefer, wie er erwartete. Er musste sich an einer scharfen Kante der Felswand geschnitten haben.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]»Ich sollte mir das noch einmal ansehen.«[/LEFT]

[LEFT]Nathan sah zu Mei und sie lächelte ihm entgegen, während ihre nassen Haare in ihrem Gesicht klebten. Das Bedürfnis, ihr diese aus dem Gesicht zu streichen, unterdrückte er vehement. So weit käme es noch! Ein Reinblüter, der einem Drachenmädchen – Mischling, ein paar Haare aus dem Gesicht streifte.[/LEFT]

[LEFT]Er hob verzweifelt eine Augenbraue und seufzte schmunzelnd. Allmählich begann er sich mehr und mehr selbst zu widersprechen. Wenn es ihm wenigstens nicht auffallen würde – aber das tat es leider. Und ihre lavendelfarbenen Augen, zogen ihn erneut ungewollt ihn ihren Bann. Das der Regen nach und nach weniger wurde, bekam er hingegen nur nebenbei mit.[/LEFT]

[LEFT]Langsam wusste Nathan nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Als Reinblüter und Sohn des Ostclan – Oberhauptes, sollte er sich einem Drachenmenschen – gerade einem Drachenmenschen – nicht hingezogen fühlen. Er musste wieder die Kontrolle über all das zurück erlangen.[/LEFT]

[LEFT]Egal wie anziehend er ihre lavendelfarbenen Augen fand und wie sehr sie ihn faszinierte. Auch die Tatsache, dass sie das erste, weibliche Wesen war, welches sein Interesse weckte, musste er verdrängen.[/LEFT]

[LEFT]Er wusste sonst nicht, wie lange er seine Vampirinstinkte noch im Zaum halten konnte.[/LEFT]

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[LEFT]Ironischerweise ähnelten die Vampire in gewissen Hinsichten Wölfen – obwohl diese in vielen Legenden angeblich ihre Erzfeinde waren. Natürlich war das kompletter Schwachsinn.[/LEFT]

[LEFT]Aber sie teilten genauso ungern wie Wölfe.[/LEFT]

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[LEFT]Als er plötzlich im Trockenen stand, betrachtete Nathan Mei stutzig.[/LEFT]

[LEFT]Sie schmunzelte amüsiert »Du warst so in Gedanken, da wollte ich dich nicht stören.« Während sie das von sich gab, ging sie zu ihren abgelegten Taschen und kramte etwas aus ihrer eigenen heraus. Danach kam sie zurück und wechselte nonchalant den Verband des Älteren.[/LEFT]

[LEFT]Jener hob skeptisch eine Augenbraue – konnte sich ein kleines, belustigtes Lächeln allerdings nicht verkneifen.[/LEFT]

[LEFT]»Obwohl ich dich eben so zornig angefahren habe, tust du, als sei nichts gewesen?«[/LEFT]

[LEFT]»Du sorgst dich um Liam und Grace. Das verstehe ich. Ich hatte damals auch Freunde, die für mich wie Familie waren. Wahrscheinlich würde ich sie heute, trotz allem, noch in Schutz nehmen. Deswegen sehe ich über deinen Ausraster hinweg.«[/LEFT]

[LEFT]Mei befestigte den Verband und lächelte dem Älteren entgegen.[/LEFT]

[LEFT]Nathan erkannte sofort, dass dieses etwas unheimliches an sich hatte und spürte, wie tatsächlich ein wenig Respekt in ihm aufkeimte.[/LEFT]

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[LEFT]Mei presste ihren Zeigefinger in seine Brust und durchbohrte ihn förmlich mit ihrem Blick. »Aber das du dich selbst verletzt hast – darüber sehe ich nicht hinweg! Ich hasse es, wenn unnötig Blut vergossen wird! Sollte die Menge auch noch so gering sein!« Nachdem sie etwas Dampf abließ, wandte sie sich von ihm ab und legte ihre Hände auf die gegenüberliegenden Oberarme, die sie daraufhin ein wenig rieb.[/LEFT]

[LEFT]Nathan betrachtete sie. »Dir ist kalt. Kein Wunder, wir sind komplett durchnässt.«, meinte er schlicht und war es nun selbst, der zu ihren Taschen ging. Er kramte das Shirt, welches Mei schon einmal trug heraus und hielt es ihr entgegen. Sie nahm es verwundert an, während er auf den Höhlenausgang zu ging. Aus dem Sturzregen war inzwischen Nieselregen geworden. »Ich werde versuchen, einigermaßen trockenes Holz zu suchen. Zieh du dich so lange um.« Mit diesen Worten, verschwand er.[/LEFT]

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[LEFT]Mei sah ihm nach und anschließend an sich herunter. Vermutlich sah sie aus, wie ein begossener Pudel. Dieser Gedanke machte sie komischerweise verlegen, weshalb sie begann sich schnell umzuziehen, bevor er wieder da war. Immerhin war er so schnell, das er jeden Augenblick wieder zurück sein könnte.[/LEFT]

[LEFT]Und sie behielt recht. Sie hatte sich gerade ihre kurze Hose ausgezogen, da stand Nathan am Eingang der Höhle. Gut, dass sie so schlau war, das Shirt zuerst über zu ziehen.[/LEFT]

[LEFT]»Hattest du Erfolg?«[/LEFT]

[LEFT]Nathan nickte und hatte den einen Arm voller Holz »Ja, ich habe es in einem verlassenen Tierbau gefunden. Das sollte reichen, um uns aufzuwärmen und die Klamotten einigermaßen zu trocknen.«[/LEFT]

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[LEFT]Mei beobachtete ihn dabei, wie er das Holz stapelte und ein Feuer entfachte. Jedoch lag ihre Aufmerksamkeit dabei weniger auf dem Holz, sondern mehr auf dem jungen Mann selbst.[/LEFT]

[LEFT]Sein schwarzes Haar lag nass und zerzaust auf seinem Kopf. Sie hätte nicht gedacht, dass das möglich wäre, aber seine Haare wirkten noch dunkler als sonst. Da er seinen Umhang nicht trug, konnte sie sehen, wie der Stoff seiner Kleidung die Konturen seines Körpers umschloss. Und so wie sie das deuten konnte, schien er einen tollen Körper zu besitzen.[/LEFT]

[LEFT]Nathan sah plötzlich von dem Feuer, welches langsam größer wurde, zu ihr auf. Sofort schoss ihr die Hitze in die Wangen. Er musste ihren erhöhten Herzschlag bemerkt haben! Und dann ausgerechnet auch noch, weil sie ihn betrachtete! Am liebsten würde sie in diesem Augenblick im Erdboden versinken. Warum mussten seine Augen sie auch so genau betrachten? Dazu kam noch, dass sie gerade nur mit einem Shirt – seinem Shirt! – und ihrer Unterwäsche bekleidet da stand. Sie fühlte sich ihm momentan schutzlos ausgeliefert.[/LEFT]

[LEFT]Wieso wurde ihr erst jetzt bewusst, dass sie mit einem jungen Mann, alleine war? Also – komplett alleine.[/LEFT]

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[LEFT]Sein leichtes, aber zufriedenes, Schmunzeln setzten all dem noch die Krone auf. Ihr Herz rutschte ihr nun endgültig in die Hose. Sie wusste nicht, ob sie es die ganze Zeit verdrängte, oder nicht sehen wollte. Aber Nathan war ein gutaussehender, junger Mann. Zudem ein reinblütiger Vampir und sie war mit ihm alleine. In irgendeiner Höhle, in irgendeinem Wald.[/LEFT]

[LEFT]Keine Grace und kein Liam in der Nähe.[/LEFT]

[LEFT]Und auch sonst niemand.[/LEFT]

[LEFT]Mei hatte plötzlich das Gefühl, ihr Kopf würde gleich überhitzen. Zu allem üble entging Nathan all das natürlich nicht. Auch wenn er es selten tat, aber gerade schien er sich prächtig zu amüsieren. Sie hatte ihn noch nie so lange schmunzeln sehen.[/LEFT]

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[LEFT]»Schön. Endlich scheinst du mich als Mann zu sehen.«, schürte Nathan das Feuer und erhob sich. Er zog wortlos an ihr vorbei, konnte sein Schmunzeln allerdings einfach nicht unterdrücken. Egal wie sehr er es versuchte. Aber Meis Herz hüpfte momentan wie ein fröhliches Kaninchen in ihrer Brust.[/LEFT]

[LEFT]Er stoppte und sah aus dem Augenwinkel zu ihr zurück »Wenn du nicht hyperventilieren willst, solltest du nach vorne sehen. Ich werde mich jetzt umziehen.« Ihre Reaktion auf seine Aussage, ließ sein Schmunzeln kurz breiter werden. Dieser trotzige Zorn, gepaart mit Scham in ihrem Gesicht, war schon niedlich.[/LEFT]

[LEFT]Nachdem er fertig war, hielt er Mei einen Gürtel entgegen. Sie sah fragend zu ihm auf, bis sie zu verstehen schien, was er damit andeuten wollte.[/LEFT]

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[LEFT]»Warte. Du willst wirklich gleich wieder aufbrechen? Aber ich kann doch nicht…..hast du wenigstens noch eine Hose?«, murrte Mei verlegen. Allmählich ging ihr Nathans dämliches Schmunzeln auf die Nerven, ließ aber zeitgleich ihr Herz höher schlagen.[/LEFT]

[LEFT]»Wessen Schuld ist es denn, das wir so lange im Regen standen und klitschnass geworden sind?«[/LEFT]

[LEFT]Sie riss ihm den Gürtel aus der Hand, wobei sie ihre Augen, funkelnd auf die seinen richtete »Ich wollte euch nur beschützen! Du hast mich aufgehalten! Du hättest mir ja nicht nachrennen brauchen!«[/LEFT]

[LEFT]Nathan hob eine Augenbraue »Und mir dann Grace´ Gejammer anhören? Nein danke. Darauf kann ich wirklich verzichten.«[/LEFT]

[LEFT]Mei verengte ihre Augen nüchtern. Immer schob der Kerl sein Verhalten auf Andere. Warum stand er nicht einmal zu den Dingen, die er tat?[/LEFT]

[LEFT]»Was?«, kam es fraglich von ihm.[/LEFT]

[LEFT]Sie aber wandte sich ab »Nichts. Schon gut.« Anschließend versuchte sie das Shirt mit dem Gürtel zu fixieren. »Hattest du jetzt noch eine Hose, oder nicht?«[/LEFT]

[LEFT]»Was glaubst du denn, wie viel in meine Tasche passt? Natürlich nicht. Ich habe zwei Ersatzoberteile und eine zusätzliche Hose eingepackt. Damit habe ich immer noch mehr Ersatzkleidung mitgenommen, wie ein gewisses Drachenmädchen.«[/LEFT]

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[LEFT]Erneut schlich sich eine verlegene Röte auf Meis Wangen. »Dann ziehe ich eben meine Hose gleich wieder an.«[/LEFT]

[LEFT]»Und holst dir dann eine Blasenentzündung? Deine Hose ist klitschnass und der Wind draußen momentan ziemlich kühl.«[/LEFT]

[LEFT]Das Rot auf Meis Wangen nahm deutlich zu.[/LEFT]

[LEFT]War nur fraglich, ob aus Wut oder Verlegenheit.[/LEFT]

[LEFT]Sie sah verärgert zu Nathan auf und deutete an sich herunter »Und dieser Aufzug ist besser? Dein Shirt geht mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel!«[/LEFT]

[LEFT]»Das ist mir nicht entgangen.«, entgegnete Nathan knapp. Dieser Hinweis ihrerseits war nicht nur unnötig, sondern verursachte zudem ein komisches Gefühl in seiner Brust. Er lenkte seinen Blick zur Seite und öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen – wurde allerdings unterbrochen.[/LEFT]

[LEFT]»Und jetzt komm mir nicht mit unseren Umhängen, Master Seymour! Die sind genauso lang wie dein Shirt bei mir! Ich bin nicht heiß darauf, das mir jeder unten drunter gucken kann! Außerdem zieht das… Da macht es keinen Unterschied, ob ich meine nasse Hose trage oder nicht.«[/LEFT]

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[LEFT]Bei Meis Bezeichnung für ihn, grummelte Nathan kurz missmutig. Die Butter vom Brot nehmen, ließ sie sich auf jeden Fall nicht. Und da sag einer, er war ein Sturkopf. »Wie du meinst. Aber dann beschwere dich nicht bei mir, wenn du eine Blasenentzündung bekommst. Oder anderweitig krank wirst.«[/LEFT]

[LEFT]Mei stemmte ihre Hände an die Hüften und zog eine Augenbraue in die Höhe »Soll ich meine Regel später auch abstellen? Oder wie hätte der werte Herr das gerne?«[/LEFT]

[LEFT]Die Reaktion, die sie daraufhin von Nathan bekam, brachte sie laut zum Lachen. Er sah sie vollkommen verstört an, als hätte er zum ersten Mal in seinem Leben davon gehört.[/LEFT]

[LEFT]Natürlich wusste er, dass sie ihn auslachte. Daher räusperte er sich verlegen und mied ihren Blick. »Dumme Frage.«[/LEFT]

[LEFT]»So dumm finde ich sie bei deinen bisherigen Bemerkungen nicht.«, wischte Mei sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. Danach sah sie erneut an sich herunter und überlegte kurz. Sie drückte Nathan den Gürtel in die Hand und zupfte an dem Shirt herum – was der Ältere fraglich beobachtete.[/LEFT]

[LEFT]Letztlich schob Mei ihre Arme durch die Öffnung des Oberteils, die eigentlich für den Kopf gedacht war und band die Ärmel vor der Brust zusammen. Dies konnte sie auch nur machen, da das Shirt bei ihr ziemlich locker saß. Zum Schluss zog sie einen Teil, des hinteren Saums ihres Oberteil, zwischen den Beinen durch, nahm Nathan den Gürtel wieder ab und befestigte so alles.[/LEFT]

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[LEFT]»So sind wir beide zufrieden, schätze ich?«, lächelte Mei Nathan entgegen. Jener nickte leicht verwirrt, ehe er sich wieder fing und sie nüchtern betrachtete. »So weitest du mein Shirt…..das ist dir schon klar?«[/LEFT]

[LEFT]»Papperlapapp. Jetzt tu nicht so, als wäre es dein Lieblingsoberteil. Außerdem habe ich unsere Diskussion somit beendet, oder nicht?«[/LEFT]

[LEFT]Nathan musste leider zugeben, dass sie recht hatte. Er seufzte »Von mir aus. Können wir nun weiter?«[/LEFT]

[LEFT]Mei stimmte zu »Sicher, aber wohin eigentlich genau? Juan sagte, wir sollen Städte vorerst meiden.«[/LEFT]

[LEFT]Nathan drehte sich ihren Sachen zu und packte alles wieder ordentlich zusammen. Irgendwie machte ihn der Gedanke an diesen Typen wütend. Er stopfte seine Sachen förmlich in die Tasche. »Ich habe ja auch nie das Gegenteil behauptet. Durch die Ringe und Uhren werden wir früher oder später ohnehin wieder auf Liam und Grace treffen.« Er richtete sich auf und blickte zu Mei. Sie wärmte sich momentan am Feuer, wobei er ihren nachdenklichen Blick bemerkte.[/LEFT]

[LEFT]»Stimmt etwas nicht?«[/LEFT]

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[LEFT]Die Jüngere betrachtete weiterhin die lodernden Flammen. »Sag Nathan…. Warum hast du so viel Feuerholz gesammelt, wenn du sowieso sofort aufbrechen wolltest?« Sie sah von dem Feuer, zu ihm auf. Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie seine merkwürdige Reaktion darauf bemerkte. »Was hast du gesehen und verschweigst es mir? Wolltest du deswegen nicht, das ich gehe? Weil da draußen etwas ist, dass ich nicht sehen soll?«[/LEFT]

[LEFT]Nathan verkrampfte seine Hand. Er hatte es ihr tatsächlich unbewusst verschwiegen. Eigentlich wollte er es ihr sagen, als er zurück kam. Doch nachdem er sie sah, waren alle seine Vorsätze erloschen.[/LEFT]

[LEFT]»Also, was ist es? Wie viele sind dieses mal meinetwegen gestorben?«[/LEFT]

[LEFT]Er presste seinen Kiefer zusammen, als er die Trauer in ihrem Unterton vernahm. Es schnürte ihm teils die Luft ab.[/LEFT]

[LEFT]»Sag es mir Nathan. Bitte.«[/LEFT]

[LEFT]Sie lächelte weiterhin, aber er sah deutlich die Bitterkeit in jenem.[/LEFT]

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[LEFT]Er seufzte tief und fuhr sich durch sein noch feuchtes Haar. »Sie scheinen uns wegen des Regens nicht gefunden zu haben. Allerdings liegt nicht weit von hier ein Schlachtfeld. Es sieht aus, als hätten die Vampire sich gegenseitig umgebracht. Warum, weis ich auch nicht.«[/LEFT]

[LEFT]»Bringst du mich bitte da hin?«, erhob Mei sich und sah ihm entschlossen entgegen.[/LEFT]

[LEFT]Nathan zog verzweifelt eine Augenbraue in die Höhe. Er hatte es geahnt. »Und wenn dort Feinde auf uns warten?«[/LEFT]

[LEFT]»Viel wichtiger ist, ob es noch Überlebende gibt! Um Feinde kann man sich kümmern, wenn sie da sind.«[/LEFT]

[LEFT]»Das ist unfassbar leichtsinnig. Wenn du immer so vorgegangen bist, wundert es mich, dass du noch am Leben bist.«[/LEFT]

[LEFT]»Naja, wenn ich sonst schon kein Glück habe, dann wenigstens, wenn ich Anderen helfen möchte, sollten sie es brauchen. Würde ich nicht so denken, wärst du wahrscheinlich nicht mehr am Leben, Nathan.«[/LEFT]

[LEFT]Diese Worte brachten den Angesprochenen zum Schweigen.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]»Ich weis zwar nicht, was du glaubst dort zu finden, aber von mir aus. Dann gehen wir eben.«, gab Nathan sich geschlagen. Sie würde eh keine Ruhe geben und eventuell noch weglaufen. Daran besaß er eindeutig kein Interesse.[/LEFT]

[LEFT]»Danke~.«[/LEFT]

[LEFT]»Kein Grund, so scheinheilig zu Lächeln. Wenn wir Probleme bekommen, ist das einzig und allein deine Schuld.«[/LEFT]

[LEFT]»Schon klar, Master Seymour~.«[/LEFT]

[LEFT]»Lass das endlich.«[/LEFT]

[LEFT]»Ich habe keine Ahnung, was du meinst.«[/LEFT]

[LEFT]»…..«[/LEFT]



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Nudelchen
2019-06-29T19:24:23+00:00 29.06.2019 21:24
Es freut mich, dass die beiden sich langsam immer besser verstehen, obwohl Nathan natürlich immer noch nicht in seinen Starrkopf bekommen will, dass er Mei mag und dass das vollkommen okay ist.
Es ist traurig, dass wieder jemand Meis Verfolgern zum Opfer fallen musste. Ich hoffe, es gibt noch Überlebende!
Antwort von:  Jayle
29.06.2019 21:31
Nathan ist eben ein Starrkopf xD
Was aber vermutlich auch ein bisschen seine Wurzeln in seiner
Vergangenheit hat ´´

Also eigentlich....sind Meis Verfolger jemandem zum Opfer gefallen °-° x'D
Von:  Kuri-muff
2019-06-08T08:35:33+00:00 08.06.2019 10:35
Mei hat ein Händchen für Mode. Vielleicht macht sie ja mal beruflich etwas in der Richtung ^^
Wer selbst aus einem zu großen Oberteil einen süßen Jumpsuit zaubern kann hat da sicher eine bestimmte Gabe~

Schön wie der gute Master Seymour es genießt als "Mann" von Mei wahrgenommen zu werden. Das hatte ja in der Herberge etwas an ihm gekratzt XD

Er sollte wirklich nicht immer alles auf Grace schieben. Auch wenn in seinen Worten Wahrheit liegt. Ist es nicht Grace die als "Mann wahrgenommen werden möchte" die nicht möchte dass andere Männer Mei komisch angucken oder deren Hormone bei Meis Anblick verrückt spielen ;)


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