Eclipse von Jayle (Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....) ================================================================================ 07. Kapitel ----------- Mei klopfte ihre Kleidung etwas aus, die sie gerade in der Badewanne eingeweicht und gewaschen hatte. [LEFT]Nathan saß seufzend auf der Couch und massierte sich seine Schläfen. »Würde ich nicht wissen, dass Liam und Grace im Zimmer neben uns sind, würde ich denken, dass da gerade zwei Vampire übereinander herfallen….«[/LEFT] [LEFT]Mei lachte heißer und hing ihre Kleidung zum trocknen über zwei Stühle. »Ich dachte, Vampire sind dafür begannt, sexuell sehr ausgelassen zu sein?«[/LEFT] [LEFT]Nathan lehnte sich zurück, breitete einen Arm auf der Couchlehne aus und betrachtete die Jüngere aufmerksam »Das stimmt zwar, aber nicht alle Vampire sind so triebgesteuert. Das ist wohl teils noch von den Märchen zurück geblieben, die man damals erzählt hat.« Er schloss seine Augen bedächtig und sah zur Seite, nachdem er sie wieder öffnete. »Darf ich fragen, warum du hier nur in Handtuch bekleidet herum läufst?«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Naja, meine Klamotten sind momentan nass, wie du vielleicht gemerkt hast? Und da ich nichts anderes dabei habe, bleibt mir momentan nichts anderes übrig.«, erklärte Mei und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Nathan, der ihren Blick penetrant mied. Ein kleines, siegreiches Schmunzeln umspielte ihre Lippen. »Das macht dir doch nichts aus, oder? Immerhin hast du an der Mauer ja verkündet, wie du zu all dem stehst. Also sollte es dir egal sein, wie ich hier herum laufe.«[/LEFT] [LEFT]Ein höhnisches Auflachen kam über Nathans Lippen, wonach er seine Augen wieder auf die ihren richtete. »Entweder bist du verdammt nachtragend oder naiv. Ob Vampir oder nicht. Ich bin immer noch ein Mann.«[/LEFT] [LEFT]Mei erwiderte sein Verhalten mit einem koketten Lächeln »Würde deine Aussage zutreffen, würdest du da nicht so dermaßen gelassen sitzen. Immerhin laufe ich schon seit einer guten halben Stunde so herum. Außerdem habe ich dich in den letzten zwei Wochen auch etwas kennen lernen dürfen.« Sie hielt inne und betrachtete Nathan einen Moment. »Du gehörst nicht zu dieser Sorte Mann, Nathan. Vor Liam wäre ich gewiss nicht so herum gelaufen. Aber ja, die Sache von vorhin nehme ich dir vermutlich etwas übel.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene hörte ihr ruhig zu, wobei seine Augen die ihren förmlich fixierten. Dabei stellte er sich tatsächlich die Frage, weshalb er so merkwürdig reagierte. Gefiel ihm etwa der Gedanke nicht, dass sie eventuell vor anderen Männern so herumgelaufen sein könnte? Wenn sie es bei ihm schon so locker nahm?[/LEFT] [LEFT]Er schüttelte seinen Kopf kaum merklich und erhob sich. »Ich werde duschen gehen. Mach doch, was du willst.« Mit diesen Worten, verschwand er in ihrem kleinen Bad.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei sah ihm besorgt nach und seufzte lächelnd. Sie hatte wohl doch etwas übertrieben. Aber das sie nichts anderes zum anziehen dabei hatte, war nicht gelogen![/LEFT] [LEFT]Sie ließ ihren Blick schweifen und stoppte bei Nathans Beutel. Nach kurzem überlegen ging sie auf diesen zu und öffnete ihn. Sie kramte etwas und schnappte sich letztlich eines seiner Shirts. Sie zog es über und entledigte sich danach des Handtuches. Ein Blick in den Spiegel verriet ihr, dass ihr sein Shirt bis knapp zur Mitte der Oberschenkel reichte.[/LEFT] [LEFT]»Das sollte wohl gehen. Wenn er dann noch meckert, kann ich ihm auch nicht helfen.« Sie nahm eines ihrer Zopfbänder, band ihre Haare zu einem lockeren Dutt zusammen und schlüpfte danach in ihre – noch nicht ganz trockene – Unterwäsche.[/LEFT] [LEFT]Wenig später begann die Müdigkeit sie zu übermannen, weshalb sie sich auf das Bett legte und beinahe sofort, ungewollt, einschlief.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Als Nathan aus dem Bad kam, verharrte er schlagartig in seiner Position. Seine Augen ruhten auf Mei, die friedlich auf dem Bett lag, schlief und dabei sein Shirt trug.[/LEFT] [LEFT]Er verbarg sein Gesicht hinter seiner Hand. Er war sich nicht sicher, ob ihm zum Lachen oder Weinen sein sollte. Wie konnte sie einfach so entspannt einschlafen, wenn sie doch wusste, dass er auch noch anwesend war? Es kratzte schon etwas an seinem männlichen Stolz, dass sie ihn scheinbar nicht als Gefahr wahrnahm.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nathan lehnte eine ganze Weile seitlich an dem Türrahmen und beobachtete Mei beim Schlafen. Dabei kam ihm der Gedanke, dass sie sich wenigstens hätte zudecken können. Sonst erkältete sie sich noch.[/LEFT] [LEFT]Dieser Gedanke verleitete ihn ganz von selbst dazu, auf sie zuzugehen, woraufhin er sie liebevoll zu deckte. Er strich ihr sogar ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht – zog seine Finger aber sofort zu sich zurück, als ihm bewusst wurde, was er tat.[/LEFT] [LEFT]Eilig ging er zur Couch und ließ sich auf diese sinken. Konnte aber nicht verhindern, dass seine Augen wieder nach Mei suchten. Allmählich schaffte er es nicht mehr zu verleugnen, dass sie etwas an sich hatte, dass ihn faszinierte. Und sei es, weil sie halbnackt vor einem Mann herum lief, der zudem ein Reinblüter war, nur um ihm einen Denkzettel zu verpassen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er legte sich längs auf die Couch und betrachtete die Zimmerdecke. Seit dem er Mei traf, stellte sie – auf eine kuriose Art und Weise – sein Leben auf den Kopf. Ihn überkam das Gefühl, dass wenn das so bliebe, schlimme Folgen mit sich ziehen würde. Er konnte nur nicht einschätzen, ich welcher Hinsicht.[/LEFT] [LEFT]Zudem durfte er nicht vergessen, dass sie ein Drachenmensch war.[/LEFT] [LEFT]Er schloss seine Augen. Er sollte wirklich etwas schlafen. Diese ganzen Gedanken machten ihn sonst noch wahnsinnig.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ~ † ~ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Super…..«, lächelte Liam ironisch.[/LEFT] [LEFT]Grace stemmte eine Hand an ihre Hüfte »Also wenn wir das die nächsten Tage nicht in den Griff bekommen, entsprechen wir später noch dem Vampir Klischee, dass wir nachtaktiv sind.« Sie seufzte schwer. Wie konnten sie nur den kompletten Tag verschlafen?[/LEFT] [LEFT]Sie lenkte ihre Augen auf Liam. Ihre Mimik begann vielsagende Züge zu bekommen. Sie hatte den Kerl geschlagene fünfzehn Mal auf die Couch verdonnert und war kurz davor in daran festzuketten. Bis ihr bewusst wurde, dass das bei ihm wohl eher weniger brachte. Selbst wenn sie getrennt einschlafen würden, würde sie wahrscheinlich in seinen Armen aufwachen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie bereute es nun doch, all dem zugestimmt zu haben. Der Kerl war schlimmer als eine Klette…. Andererseits war es für sie eine Genugtuung gewesen, dass er von der Bettkante polterte, als sie ihn schlagartig von sich drückte, nachdem sie aufwachte. Wie konnte er es auch wagen, sie wie einen Teddy zu behandeln? Alleine der Gedanke daran, ließ Hitze in ihr aufsteigen. Leider war sie nur nicht ganz sicher, aus welchem Grund?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Wie lange brauchen die Beiden denn?«, meinte Liam gelangweilt und steckte seine Hände in die Hosentaschen. Er sah zu dem kleinen Gasthäuschen zurück. »Na hoffentlich hat er wenigstens Spaß~ .« Ein blödes Grinsen, konnte er sich nun doch nicht verkneifen.[/LEFT] [LEFT]»Idiot.«, betrachtete Grace ihn verärgert. »Im Gegensatz zu dir, ist Nathan ein anständiger Kerl.« Sie hielt schlagartig inne, als Liam sich zu ihr beugte und knapp vor ihrem Gesicht stoppte. Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen.[/LEFT] [LEFT]»Ist das so? Ich garantiere dir, wenn es den Kerl richtig erwischt, kann er sicher nicht mehr die Finger von ihr lassen.«[/LEFT] [LEFT]Grace mied seinen Blick und versuchte krampfhaft nicht zu erröten, was in einem trotzigen Tomatengesicht endete. »Schließe von dir gefälligst nicht auf andere, Liam.« Sein leichtes Lachen verwirrte sie kurz, weshalb sie ihm wieder ihre volle Aufmerksamkeit schenkte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Wenn ich mich recht entsinne, habe ich nichts anstößiges getan, Liebes~ .«, raunte er ihr entgegen und richtete sich danach wieder auf.[/LEFT] [LEFT]Grace wandte ihren Blick sofort von ihm ab und versuchte dabei ihr Herz zu beruhigen. Dieses schien nämlich gerade aus ihrer Brust springen zu wollen.[/LEFT] [LEFT]Sie grummelte verärgert, da sie im Augenwinkel Liams zufriedenes Grinsen bemerkte. Also hatte er das eben mit Absicht getan. Manchmal würde sie diesen Kerl am liebsten gegen die nächste Wand klatschen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Entschuldigt! Ich konnte meine Uhr nicht finden...«, erklang Meis Stimme, aus der Richtung des Gasthäuschens. Sofort blickten die Anwesenden zu ihr.[/LEFT] [LEFT]Nathan verließ kurz nach ihr das Gebäude. »Wie hast du es bitte auch geschafft, die Uhr beim Schlafen zu verlieren? Dazu noch unter dem Kissen.«[/LEFT] [LEFT]Mei stoppte und sah mürrisch zu ihm »Ich weis es doch auch nicht. Vielleicht habe ich sie nach dem Duschen nicht wieder vernünftig fest gemacht?«[/LEFT] [LEFT]»Ist mir völlig gleich. Verliere sie nur nicht wieder. Es wäre nicht gut, wenn jemand anderes sie in die Hände bekäme. Wir sind hier immerhin noch im Land unseres Erzfeindes.«[/LEFT] [LEFT]»Hättest du weniger herum gemurrt und mir mehr beim Suchen geholfen, hätten wir sie schneller gefunden!«[/LEFT] [LEFT]»Von dir lasse ich mir sicher nichts sagen.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Grace und Liam sahen verdutzt zwischen den Beiden hin und her. Kurz darauf mussten sie schwer an sich halten, nicht zu lachen.[/LEFT] [LEFT]»Schon der erste Ehestreit, hm~?«, kam es amüsiert über Liams Lippen. Sekunden später erhaschte er zwei unentspannte Blicke, die ihn zusammenfahren ließen. Er hätte nicht gedacht, dass sogar Mei so böse schauen konnte…[/LEFT] [LEFT]Dazu kam noch, dass Grace nun ihn auszulachen schien. Eine Tatsache, die ihm noch weniger gefiel.[/LEFT] [LEFT]Sie klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter, wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel und lächelte zu ihm auf. »Dein Blick war gerade echt ein Bild für die Götter.«[/LEFT] [LEFT]Grace blinzelte, nachdem Liam auf einmal ihr Handgelenk packte und zu schmollen schien. »Wir sollten endlich gehen, liebste Frau.«[/LEFT] [LEFT]Grace wurde kurz etwas rot, ehe sie bemerkte, dass auch Mei und Nathan sich plötzlich anderes Verhielten. Daher sah sie aus dem Augenwinkel zu dem Gasthäuschen zurück.[/LEFT] [LEFT]Sie wurden also beobachtet.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie richtete ihren Blick geradeaus. »Sind sie uns etwa so schnell auf die Schliche gekommen?«[/LEFT] [LEFT]»Ich denke nicht. Der Kerl war einfach nur neugierig. Allerdings etwas zu neugierig, meines Erachtens nach.«[/LEFT] [LEFT]Grace sah verwundert zu Liam auf. Seine eisblauen Augen waren auf das Gasthäuschen gerichtet, welches inzwischen ein kleines Stück hinter ihnen lag. Seine Worte klangen teils wie ein leises knurren.[/LEFT] [LEFT]»Dir ist dieser Typ also auch aufgefallen?«, lenkte Nathan ein, der Mei förmlich hinter sich her zerrte, weswegen sie beinahe ins Stolpern kam.[/LEFT] [LEFT]Diese Worte verwirrten die jungen Frauen sichtlich.[/LEFT] [LEFT]Liam lachte höhnisch auf »Wie hätte er mir entgehen sollen? Er hat uns bei unserer Ankunft schon merkwürdig gemustert. Beim Essen ging es weiter – als hätte er noch nie Vampire gesehen. Dann, als wir aus gecheckt haben und eben noch einmal.«[/LEFT] [LEFT]»Und ich dachte schon, ich hätte mir das einfach nur eingebildet.«, murmelte Nathan – in seinen nicht vorhandenen Bart.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mei und Grace tauschten derweil Blicke aus. Sie hatten diesen Typen nicht bemerkt. Aber was sagte das nun über sie aus? Waren sie nicht aufmerksam genug oder die jungen Männer nur wesentlich aufmerksamer?[/LEFT] [LEFT]Der Schein des Blutmondes, ließ den Weg vor ihnen unheimlicher wirken, wie er vermutlich war. Doch Nathan bemerkte schnell, wie Mei sich etwas hinter ihm zu verstecken schien. Natürlich entging den anderen Zweien das ebenfalls nicht.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Hast du etwa angst?«, spaßte Liam, der daraufhin den Ellenbogen von Grace in seinen Rippen spürte. »Wofür war das jetzt!?« Doch anstatt einer Antwort, deutete die Jüngere verärgert auf ihre Freunde – er verstummte. Mei schien wirklich Angst zu haben, weshalb ihm seine Worte nun leid taten.[/LEFT] [LEFT]»Sie fürchtete sich doch sonst nicht.«, erhob er erneut seine Stimme. Er verstand nicht, woher diese Angst bei ihr plötzlich kam.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nathan blickte aus dem Augenwinkel zu ihr. Mei presste sich förmlich an seinen Arm. Auch ihr Herzschlag war erhöht. Er richtete seine Augen auf den Weg. Er ähnelte einer Allee. Durch das Mondlicht wurde sie in einen roten Ton gefärbt und die Schatten der Bäume zogen sich lang.[/LEFT] [LEFT]Er seufzte. »Wir nehmen einen anderen Weg.« Er gab es nicht gerne zu, aber es gefiel ihm nicht, dass man Meis Angst fast anfassen konnte. Er schätzte, dass sie keine guten Erinnerungen an eine Allee besaß. Sonst machte ihr die Dunkelheit schließlich auch nichts aus.[/LEFT] [LEFT]Seine besten Freunde nickten und sie schlugen eine andere Richtung ein.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nach ein paar Minuten fasste Mei sich wieder und entschuldigte sich verlegen bei den Dreien.[/LEFT] [LEFT]»Wisst ihr…..als meine Freunde mich damals verraten haben, lockten sie mich auf eine Allee, die ebenfalls im roten Mondschein stand. Dort wurde ich dann von allen Seiten, von den Death Demons, angegriffen.«[/LEFT] [LEFT]Betroffenes Schweigen herrschte. Da sie merkte, dass die Stimmung sank, hob sie abwehrend und lächelnd ihre Hände. »Aber ist alles halb so wild und schon lange her. Ich meide seitdem nur alle Alleen, wenn es möglich ist.«[/LEFT] [LEFT]»Nichts ist gut!«, zischte Grace. »Wenn ich diese Leute zu packen kriege, die dir das angetan haben, mache ich Schaschlik aus denen!«[/LEFT] [LEFT]Mei blinzelte perplex. Schaschlik? Ein leichtes Lachen kam über ihre Lippen. »Danke, Grace.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] …… [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Man~. Hört dieser Weg denn nie auf?«, meinte Liam mürrisch. Gefühlt liefen sie nun schon stundenlang den selben Weg entlang – schienen aber nirgendwo anzukommen. Durch die ländliche Gegend, war weit und breit kein Haus in Sicht. Trotzdem kam ihnen eine Sache komisch vor.[/LEFT] [LEFT]Liam stoppte und sah sich um. »Wo sind eigentlich die ganzen nachtaktiven Wesen?«[/LEFT] [LEFT]»Das frage ich mich zugegeben auch schon länger.«, ließ Grace ihren Blick schweifen.[/LEFT] [LEFT]»Zudem hat die Umgebung einen komischen Geruch. Einen falschen.«, fügte Nathan hinzu.[/LEFT] [LEFT]Mei richtete ihre Aufmerksamkeit vom Einem zum Anderem. Stimmte etwas nicht? Die Blicke ihrer Freunde wirkten, als würden sie nach etwas bestimmten Ausschau halten. Aber nach was?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie sah fragend zu Nathan, der sich auf einmal etwas vor sie stellte, während seine Augen einen bestimmten Punkt fixierten. Auch Grace und Liam schienen in Alarmbereitschaft zu sein – was in Mei die immer größer werdende Frage aufkommen ließ, was denn los war.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Ich bin fast ein bisschen enttäuscht, dass ihr mich so lange nicht bemerkt habt~.«, ertönte auf einmal eine unbekannte Stimme, über ihren Köpfen.[/LEFT] [LEFT]Sofort waren die drei Vampire Kampfbereit – was dem Unbekannten lediglich ein müdes Lächeln entlockte. »Keine Chance.«[/LEFT] [LEFT]Liam richtete seine eisblauen Augen verärgert auf einen breiten Ast, schräg über ihren Köpfen. Dort lehnte ein junger Mann, vollkommen gelassen, an dem Baum. Seine verschieden farbigen Augen – dunkelblau und hellgrün – funkelten im roten Mondlicht. Jenes ließ die weißen Haare des Unbekannten rosa aussehen.[/LEFT] [LEFT]»Wer bist du?«, hob Nathan beschwichtigend die Hand, woraufhin Liam verächtlich knurrte. »Und warum hast du uns in dieser Illusion gefangen?«, fügte er hinzu.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nun machte es auch bei Mei klick. Deswegen reagierten ihre Freunde so merkwürdig. Andererseits hieß das, dass dieser Reinblüter scheinbar sehr mächtig war. Zudem kamen nun auch Grace und Liam dichter zu ihnen.[/LEFT] [LEFT]Der Unbekannte beobachtete all das schmunzelnd. Anschließend stieß er sich vom Baum ab und sprang von dem Ast herunter, woraufhin er gekonnt auf seinen Füßen landete.[/LEFT] [LEFT]Nathan blieb weiterhin ruhig, während Liam dem Kerl am liebsten an die Kehle gesprungen wäre. Grace hingegen stand einfach nur schweigend neben Mei und beobachtete das Geschehen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ein interessiertes Lächeln umspielte die Mundwinkel des Unbekannten. Er musterte die Gruppe genau. »Da du ein Reinblüter bist, werde ich deine Fragen natürlich beantworten.«[/LEFT] [LEFT]Erneut musste Nathan seine Hand heben, da Liam alles andere als entspannt wirkte. Jedoch reichte ein mahnender Blick seinerseits und der Ältere schnaubte verärgert. Er hasste es, abfällig behandelt zu werden. Nur weil viele Reinblüter glaubten, was besseres zu sein.[/LEFT] [LEFT]»Also, wir hören.«, fixierte Nathan seinen gegenüber erneut. Aus Erfahrung wusste er, dass man auch als Reinblüter, Anderen gegenüber vorsichtig sein musste.[/LEFT] [LEFT]Denn Reinblüter war nicht gleich Reinblüter.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Mein Name ist Jasper Logan. Ich gehöre zu einer Adelsfamilie, die in der Nähe der Hauptstadt beheimatet ist.«, entgegnete der Unbekannte endlich.[/LEFT] [LEFT]Nathan betrachtete ihn skeptisch. »Ganz schön weit weg von zu Hause. Zumal ich mich frage, was ein Adeliger in einem kleinen Gasthäuschen der Mittelschicht zu suchen hatte?« Er spürte die fragenden Blicke seiner Freunde auf sich.[/LEFT] [LEFT]Liam stockte. »Ist das etwa der Kerl, der….« Das Nicken seines besten Freundes genügte als Antwort.[/LEFT] [LEFT]»Er ist also ein Illusionist?«, schlussfolgerte Grace und biss sich etwas auf ihre Unterlippe. Das war nicht gut. Diese Sorte Reinblüter war sehr gefährlich. Sie konnten einen nicht nur in einer Illusion gefangen halten, sondern auch sich selbst in einer Tarnen. Denn der Kerl, den sie vorhin beim Gasthaus sah, sah definitiv anders aus.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Jasper lächelte – jedoch wirkte dieses falsch. »Ganz recht, Normalblut.«[/LEFT] [LEFT]»Was willst du von uns?«, meinte Nathan schnell, bevor gleich auch noch Grace sauer wurde. Das wollte er vorerst wirklich lieber vermeiden. Außerdem schien dieser Jasper etwas von ihnen zu wollen. Sonst würde er sich nicht zeigen. Und hätte er sie töten wollen, hätte er schon zig Möglichkeiten gehabt.[/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene lächelte auf die selbe Weise weiter. »Naja, ich habe mich gefragt, warum ein Reinblüter sich mit diesem schäbigen Gesocks herum treibt. Ich meine, als Reinblüter hast du das doch gar nicht nötig.«[/LEFT] [LEFT]Nathan hielt seinem Blick stand »Und weiter?«[/LEFT] [LEFT]Jaspers Lächeln veränderte sich. »Du bist wirklich nicht schlecht.«[/LEFT] [LEFT]»Das wird wohl kaum der einzige Grund sein, weshalb du all das machst. Das ist alles.«[/LEFT] [LEFT]»Das ist so nicht ganz richtig – ich hasse alle nicht reinen Vampire. Doch noch mehr verachte ich Mischehen.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nicht nur Mei wurde klar, dass er sie damit meinte.[/LEFT] [LEFT]Grace schob sie sofort hinter sich und Liam trat vor sie Beide.[/LEFT] [LEFT]Nathan blieb weiterhin ruhig – doch seine Augen funkelten einen Augenblick zornig. »Hast du uns deswegen die ganze Zeit beobachtet?«[/LEFT] [LEFT]»Auch. Aber deine Frau hat etwas an sich, dass mich stört. Ihr Blut riecht komisch.« Meis Bezeichnung betonte Jasper so herablassend es nur ging. Er musterte das, was er von ihr sehen konnte, eindringlich – bis auch Nathan sich in sein Sichtfeld stellte.[/LEFT] [LEFT]Jasper schmunzelte »Sie scheint weder Mensch noch Vampir zu sein. Was also ist sie?«[/LEFT] [LEFT]»Denkst du tatsächlich, dass ich dir darauf antworten werde?«[/LEFT] [LEFT]»Vielleicht noch nicht jetzt. Aber wenn ich mit euch fertig bin, wird keiner von euch mehr klar denken können.«[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)