Not yet another Fairytale von Hypsilon ================================================================================ Prolog: -------- Es war finster, beinahe schwarz, nur ein bisschen Licht vom Vollmond, der die Nacht für sich in Anspruch genommen hatte, reflektierte sich auf den Ketten die sich um die schlanken Gelenke der weißhaarigen Frau gelegt wurden. Schmutzige Strähnen hingen ihr ins kampfgezeichnete Gesicht, doch nichts davon ließ den Glanz ihrer Ausstrahlung erblassen. Die hübsche junge Piratin litt Hunger und hatte den dunklen Stunden der Nacht auf diesem Schiff in diesem Kerker nicht geschlafen. Wo führte die Reise hin? Würde sich jemand erbarmen und ihr den Gnadenstoß versetzen, ehe sie im Impel Down Gefängnis schlussendlich zerbrechen würde? "Als wäre es gestern gewesen", murmelte Schneeweißchen und neben ihr in der Zelle, wo kein Licht ankam, raschelten ebenfalls Ketten und ein Mädchen lehnte sich der Weißhaarigen entgegen. Der Mondschein legte sich auf ihr Gesicht. Kurzes rotes Haar umrandete ein feines dreckverschmiertes Gesicht, welches einen genervten Blick offenbarte. "Was?", war die Frage, die Schneeweißchen ein klein wenig ausholen ließ. "Als wäre es gester gewesen, dass sie Gold Roger hingerichtet haben", sagte die Weißhaarige etwas lauter und hob den Kopf an um ihrer Schwester in die Augen zu sehen. "Es war gestern... sie haben ihn gestern hingerichtet", sagte Rosenrot und ließ den Kopf gesenkt. Ihre Schwester schwieg. "Und es war gestern als du deine Sachen auf Papas Schiff gepackt hast und uns gerufen hast. Gestern sind wir losgesegelt", sprach Rosenrot weiter und Stille trat wieder für eine Weile ein. "Noch nicht mal richtig losgelegt und schon sitzen wir so tief in der Scheiße", lachte Schneeweißchen und Rosenrot verdrehte die Augen. Sie lehnte sich wieder zurück und sah aufmerktsam zu ihrer Schwester. "Sieht dir garnicht ähnlich jetzt schon aufzugeben", raunte Rosenrot ehe ihre Kehle sie dazu zwang erbärmlich zu husten. Der Staubgehalt in der Luft tat ihren Lungen nicht gut, genauso wie die modrigen Wände. "Wer hat vom Aufgeben gesprochen? Ich mache mich nur unserer Lage bewusst", konterte die Ältere der jungen Frauen und zog zum wiederholten Male kräftig an ihren Ketten. Mit jedem mal spürte sie, dass sie schwächer wurde, doch sie unterdrückte den natürlich Mechanismus aufzugeben. Sie hatte noch nie aufgegeben. Sei es der Kampf mit der kleinen Schwester um das größere Zimmer oder ein Gegner der allen Anscheins nach zu mächtig war. Nein, und ihr Leben würde sie erst recht nicht aufgeben. "Bärchen hat Hunger", grollte es plötzlich aus einer anderen Zelle, die komplett im Dunklen stand. Einem lauten Brummen folgte Kettengeraschel und lauter Hall der von Schlägen gegen das Gitter ausging. Die Schläge wurden immer stärker, der Krach, der dadurch entstand immer lauter. Es war kaum auszuhalten, doch Schneeweißchen wusste, was er damit anrichten wollte, funktioniert hatte es noch nie. "RUHE DA UNTEN!", brüllte der Marinesoldat, der diesen Abend Wache hielt und Bärchen hielt inne. Schneeweißchen senkte den Kopf. Sie machte sich Vorwürfe, weil sie ihre kleine Crew in diese Lage versetzt hatte, denn hatte sie Hoffnung. Als sollte es eine Anwort auf die misslichen Situation der drei Piraten sein, begann es am Deck plötzlich laut zu werden. "RUHE hab ich gesagt!", brüllte sie Soldat abermals und Schneeweißchen antwortete ihm lachend. "Der Krach ist an Deck, du Vollidiot!" Unterstützt wurde die Erkenntnis von einem Knall. "Kanonen", murmelte Rosenrot und versuchte sich aufzurichten. Sie wollte etwas sehen, doch es war weiterhin stockfinster. "Alarm!!!" die Glocke wurde geschlagen und die drei konnten eindeutig hören, dass die gesammte Mannschaft an Deck eilte, um den Angreifer ausfindig zu machen und sich ihm zur Wehr zu stellen. In Schneeweißchens Augen funkelte es nur so und ihr Grinsen wurde immer breiter. "Ich denke, unsere Rettung ist hier", sagte sie mit rauer Stimme und entschied sich abzuwarten. Eine Kanonenkugel nach der anderen trag das Schiff, langsam wurde es ungemütlich, dass die Piraten hoffen mussten, dass sie nicht samt dem Kahn absaufen würden, doch davon ging die junge Kapitänin nicht aus. Ihre Frage war viel mehr: Wer würde sich als ihr Retter herausstellen? Machte es Sinn, in seiner Schuld zu stehen? "Es ist WHITEBEARD!!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)