Erinnerungen an ein Palastleben von C-T-Black ================================================================================ Kapitel 8: Fuchsschwestern -------------------------- „Ich bin kein dreckiger Köter! Das ist eine unfassbare Beleidigung!“ Seit Kazuma allen die geniale Idee unterbreitet hatte, schrie sich Benjiro die Seele aus dem Leib. Darüber wie sehr seine Ehre litt und was für eine Frechheit es doch wäre. Eine Schande für jeden anständigen Yōkai und seine ganze Art. „Beruhige dich Benjiro. Was sollen denn die Leute sagen?“, versuchte Keiji seinen Feldwebel zu beschwichtigen. Wutentbrannt sah dieser zu ihm zurück und streckte ihm seine Faust, und das was er darin hielt, entgegen. „Siehst du das, Keiji? Das ist eine Decke. Eine stinkende Pferdedecke! Und soll ich dir erklären warum ich so etwas in der Hand halte? Weil dein dummer Berater die Idee hatte mich als Suchhund einzusetzen! Als würde ich mich dazu herablassen nach einem entlaufenen Gaul zu suchen, der bis jetzt nichts als Ärger gebracht hat!“ Benjiros Stimme wurde mit jedem Satz lauter und Keiji stellte mit einem Lächeln fest, dass sich Kasumi langsam hinter seinem Rücken versteckte. „Eigentlich war es ja Imōto-sans Idee.“, korrigierte er seinen aufgebrachten Freund. Dieser wollte schon etwas erwidern, als sein Blick rechts neben Keiji auf Höhe seiner Schulter fiel. Einen Moment starrte er dort hin, bevor er seinen Mund wieder schloss, sich umdrehte und davon stapfte. Kazuma trat neben Keiji und tätschelte Kasumis Kopf. „Keine Sorge Imōto-chan. Benjiro kriegt sich schon wieder ein.“, versuchte er Kasumi aufzuheitern. „Das will ich hoffen. Ich wollte ihn wirklich nicht bloßstellen, aber er ist der Einzige, der das Pferd wohl jemals aufspüren könnte…“, sagte Kasumi leise. Wenn es um Benjiro ging, dann vergaß sie nur zu gerne, welch mutige Frau sie war. Dann wurde sie immer kleinlaut und zurückhaltend. „Das solltest du ihm vielleicht einmal sagen… Zumindest seinem Ego würde das gut tun.“, sagte Keiji, während er seinem Freund hinterher sah. Drei Tage waren sie der Spur des Umayōkai bereits gefolgt. Zuerst auf gerader Strecke zurück nach Yamaguchi, wo Isami ihr Schloss bewohnte, und von dort im Zick-Zack nach Nord-Westen und schließlich weiter Richtung Süd-Westen. Es sah ganz so aus, als wäre das Pferd zuerst geführt und schließlich frei gelassen worden. Und obwohl so viel Zeit seitdem vergangen war, konnte Benjiro der Spur immer noch folgen. Manchmal brauchte er etwas, um sie sicher zu finden, doch sie kamen nie von ihrem Weg ab. Am Abend des dritten Tages schlugen die Jungs gerade ihre Zelte auf, während Kasumi am Rand der kleinen Lichtung stand und in den Wald sah. Vor ein paar Stunden hatten sie frische Hufspuren gefunden. Spuren, die in einem gewaltigen Abstand zueinander standen. Was auch immer dieses Umayōkai war, es war kein gewöhnliches Pferd. Doch das war Keiji egal, denn er hatte sich auf ihrem Weg bereits einen Plan ausgedacht, wie er das Pferd bändigen wollte. Er wollte ein großes Gatter bauen und das Pferd hinein locken. Kasumi bezweifelte zwar die Durchführbarkeit dieses Plans, sagte aber nichts. Wenn Keiji erst einmal einer Idee verfallen war, war er schwer wieder umzustimmen. Weshalb er auch sofort damit begann einige Bäume mit Benjiro zu fällen, nachdem die Zelte standen. In der Zwischenzeit bereitete Kasumi mit Kazuma das Abendessen vor. Erst als die Sonne untergegangen war, kamen Keiji und Benjiro zum Lager zurück. „Sobald morgen die Sonne aufgeht, werden wir das Gatter fertigstellen. Ich habe in der Nähe einen kleinen See mit frischen Spuren entdeckt. Sicher kommt das Umayōkai dorthin um zu trinken. Das wird der beste Ort sein um es einzufangen.“, erklärte der Hauptmann mit einem Leuchten in den Augen, wie man es eigentlich nur von kleinen Jungs kennt, wenn sie ein neues Spielzeug bekamen. Kasumi versteckte ihr Lächeln hinter ihrer Hand und reichte ihm eine Schüssel von dem Eintopf, den sie zubereitet hatten. „Und du bist dir sicher, dass es sich so einfach fangen lässt?“, fragte sie dabei. Keiji sah sie einen Moment an, bevor er ihr die Schüssel abnahm, einen Löffel davon aß und schließlich antwortete. „Ich spiele den Lockvogel. Wer würde mich nicht gern unter seinen Hufen begraben, wenn ich ihm auf die Nerven falle?“, fragte er amüsiert, was Kasumi wirklich lachen ließ. „Vielleicht sollte Kazuma diese Rolle übernehmen!“, sagte Benjiro trocken. Der Gedanke war einfach zu amüsant. „Hey! Ich bin die Nettigkeit in Person. Niemand würde mich gerne loswerden wollen.“, protestierte Kazuma sofort, während er Benjiro seine Schüssel in die Hände drückte. Auf seine Worte hin zog Benjiro eine Augenbraue nach oben, während Keiji in Kasumis Lachen mit einstimmte. Von diesem ganzen Gespräch beleidigt, nahm sich Kazuma seine eigene Schüssel und aß konzentriert seinen Eintopf. Dabei versuchte er die Anderen so gut er konnte zu ignorieren. Auch wenn er ihnen nicht böse war, ihren Witz sogar verstand, wollte er doch so tun als wäre er eingeschnappt. Kasumi kannte diese Taktik bereits und sie reagierte, wie er es von ihr erwartete. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, rutschte sie an seine Seite, drückte ihre Schulter an seine und lehnte ihren Kopf an ihn. „Sei nicht böse, Onii-chan. Du weißt doch, dass sie nur einen Spaß machen.“, sagte Kasumi bedächtig. Einen langen Moment zögerte Kazuma, dann sah er aber doch auf und warf seinen Brüdern einen vernichtenden Blick zu. „Ihr verderbt meine kleine Imōto-chan noch mit euren Späßen!“, stellte er fest, was Keiji nur wieder lachen ließ. In dieser Nacht erwachte Kasumi von leisem Gelächter. Zuerst glaubte sie, es sich eingebildet zu haben. Doch gerade als sie sich wieder umdrehen wollte, hörte sie es erneut. Das Lachen zweier Frauen. Kasumi schlug die Decke zurück und zog ihren Kimono enger um ihren Körper. Sie befanden sich mitten im Wald. Was machten hier also Frauen? Das kam ihr verdächtig vor, weshalb sie sich ihr O-Mamori an den Obi band und leise das Zelt verließ. Nach einem prüfenden Blick auf die Zelte ihrer Brüder, ließ sie ihre Hand an ihr O-Mamori gleiten, woraufhin sich der magische Stab in ihrer Hand formte. So bewaffnet folgte sie dem Geräusch des Lachens, dass definitiv von dem Ort kam, an dem Keiji sein Gatter gebaut hatte. Und wenn es sich bei den Lachenden um Yōkai handelte, wussten sie vielleicht etwas über das Umayōkai. Doch als sie das Gatter erreichte, war Weit und Breit niemand zu sehen. Kasumi sah sich in allen Richtungen um, doch sie konnte niemanden entdecken. Dabei war sie sich so sicher gewesen… Und dann konnte sie es spüren. Das Gefühl ließ sich schwer beschreiben, doch die Haare in ihrem Nacken stellten sich auf und ihre Haut begann zu kribbeln. Sie war definitiv nicht alleine hier. „Kommt raus! Ich weiß, dass ihr hier seid!“, rief sie deshalb in die Nacht. Zuerst glaubte sie, dass sie das Gefühl falsch interpretiert hatte, da der Wald still blieb. Doch dann erklang das Gelächter erneut. „Sieh an, sieh an. Ein Menschenmädchen, ganz allein im großen dunklen Wald… Was ihm da wohl alles passieren könnte!“ Ein Schatten ließ sich von einem der nahen Bäume herabfallen und als er auf dem Boden landete und sich langsam zu voller Größe aufrichtete erkannte Kasumi eine Kitsune. Langes silbernes Haar glitzerte im fahlen Mondlicht, wie Schnee. Dazu passende Fuchsohren und ein Schweif, sowie ein paar saphirblaue Augen, die wie Feuer loderten. Kasumi würde ihre Figur als perfekt beschreiben. Schlank, mit reichlich Kurven, so dass sie jedem Mann willkommen wäre. Ihre Kniestrümpfe betonten diese Figur nur noch mehr, sowie ihr knappes, Outfit. Obwohl alles bedeckt war, kam es Kasumi so vor, als zeigte dieser hautenge Einteiler mehr, als wenn sie nackt gewesen wäre. Doch alle wichtigen Stellen waren nicht nur bedeckt, sondern ebenfalls mit kleinen silbernen Platten geschützt. Diese Füchsin war nicht nur eine Verführerin, sondern auch eine Kriegerin. Weshalb Kasumi ihren Rücken durchdrückte und ihren Stand festigte. Sollte sie angreifen, wäre sie auf jeden Fall bereit. „Wir könnten sie als Snack verspeisen. Das käme mir gerade gelegen!“, sagte eine zweite Stimme und wie die erst Kitsune, ließ sich eine weitere aus den Bäumen herabfallen. Jetzt befand sich Kasumi zwischen den Beiden. Wären nicht die goldenen Haare und die rubinroten Augen gewesen, hätte sie gedacht, sie sähe doppelt. So sehr glich die zweite Kitsune der ersten. Doch auch ihre Kleidung unterschied sich in der Farbe. Während die erste helle Farben trug, trug diese dunkle Farben und eine goldene Panzerung, die hier und da mit Perlen oder Edelsteinen verziert war. Kasumi sah zwischen den Beiden hin und her, bevor sie sich der Ersten wieder zuwandte. „Wir sind hier auf der Suche nach einem Pferd. Habt ihr es gesehen?“, fragte sie, ohne auf die Worte der Füchse einzugehen. Die Silberhaarige spitzte die Lippen und kniff die Augen zusammen, so als versuchte sie Kasumi schärfer zu sehen. „Du hast keine Angst Mädchen?“, fragte sie schließlich, hob eine Hand und ließ eine blaue Flamme über ihrer Handfläche tanzen. Diese verstärkte den Eindruck, dass ihre Augen genauso loderten, wie dieses Feuer. „Warum sollte ich? Wenn ihr mich töten wolltet, hättet ihr es getan ohne Fragen zu stellen und wenn wir in euer Revier eingedrungen wären, hättet ihr nicht bis jetzt gewartet um anzugreifen. Entweder seid ihr auf der Durchreise, oder ihr sucht ebenfalls etwas!“ Es war eine einfache Schlussfolgerung, doch die beiden Kitsune ließ das Blinzeln und sie sahen sich über Kasumi hinweg an. Bis das Knacken eines Zweiges hinter einem Baum hervor drang und sich alle in die Richtung des Geräusches umdrehten. Dabei ließ die Silberhaarige ihre Flamme wieder verlöschen. „Sie hat euch erwischt, meine lieben Schwestern.“, sagte eine dritte Kitsune trocken, als sie hinter dem Baum hervortrat. Im Gegensatz zu ihren Schwestern, trug diese ihre bronzenen Haare in einem Bob. Ihr Einteiler war ebenfalls dunkel gehalten, doch die bronzene Panzerung zeigte, bis auf ein paar eingestanzte Verzierungen, keine Auffälligkeiten. Auch war ihre Kleidung etwas weiter geschnitten und lief an ihren Oberschenkeln in einem kurzen Röckchen aus. Nicht so wie bei den beiden anderen, wo es in einer Art knappen Hotpants endetet. Langsam trat die Kitsune näher, bis sie neben der Silberhaarigen stehen blieb. „Du bist schlau.“, stellte sie an Kasumi gewandt fest. „Das sagt man wohl.“, entgegnete diese ohne zu zögern. Die Mundwinkel der Kitsune zuckten für den Bruchteil einer Sekunde nach oben. „Der Versuch das Umayōkai mit dieser Konstruktion zu fangen wird scheitern.“, sagte sie nach einem prüfenden Blick über das Gatter. Kasumi folgte dem Blick der dritten Kitsune und seufzte schließlich. „Das hatte ich bereits erwartet. Wisst ihr, wie man es fangen kann?“ Die kurzhaarige Kitsune legte ihren Kopf schief und musterte Kasumi einen langen Moment, bevor sie sich zu der Silberhaarigen lehnte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Für den Bruchteil einer Sekunde riss diese die Augen auf, dann kam sie näher, bis sie nur noch Zentimeter von Kasumi trennten. Sie lehnte sich vor und zog die Luft durch die Nase ein. „Menschenkind. Sag, warum haftet der Geruch meiner größten Eroberung an dir? Was sollte ein so mächtiger Inu-Daiyōkai wie er, mit jemandem wie dir anfangen?“, fragte die Kitsune abfällig. Bei diesen Worten trat auch ihre goldhaarige Schwester an Kasumi heran. Nur die bronzefarbene blieb im Hintergrund, ließ sie allerdings nicht aus den Augen. „Ich weiß nicht, was ihr meint.“, entgegnete Kasumi wahrheitsgemäß. Die Silberhaarige schnalzte mit der Zunge und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Der Lord des Westens. Es ist mein erklärtes Ziel ihn zu verführen. Aber wenn er sich mit Menschen abgibt… das mindert irgendwie seinen Wert.“, erklärte sie und klang dabei fast schon beleidigt. In diesem Moment begriff Kasumi, wovon die Kitsune sprach. Sie meinte mit Sicherheit ihren Mann, denn sie verführen wollte. Denn nur für einen Yōkai konnte es schwach wirken, wenn er sich mit Menschen abgab… und wessen Geruch sollte sonst an ihr haften, wo Benjiro doch ein Wolf war. „Entschuldige, aber meinen Mann kannst du nicht haben.“, entgegnete Kasumi deshalb entschlossen. Auch wenn sie sich nicht an ihren Mann erinnerte, so war sie nicht bereit sich von jemandem beleidigen oder den Ruf ihres Mannes in den Schmutz ziehen zu lassen. Wieder blinzelte die Kitsune und sah ihre Schwester an, bevor sie den Blick wieder auf Kasumi fixierte und sich noch weiter vor lehnte. So weit, dass Kasumi einen kleinen Schritt zurückweichen musste. „Du willst seine Frau sein? Niemals hätte er sich auf eine wie dich eingelassen, wo er jemanden wie mich haben könnte!“, verhöhnte die Kitsune sie. Kasumi griff ihren Stab fester. So eine Unverschämtheit hatte sie noch nie erlebt und sie war nicht gewillt das durchgehen zu lassen. Sie hatte zwar keine Ahnung, woher dieser Mut auf einmal kam, aber sie war nicht bereit diese Worte unbeantwortet zu lassen. „Ich glaube mein Kind, das ich unter dem Herzen trage, zeigt mehr als deutlich, was der Lord des Westens bevorzugt.“, sagte Kasumi selbstbewusst und legte eine Hand auf ihren mittlerweile wohlgerundeten Bauch. Dabei machte sie den halben Schritt wieder nach vorne woraufhin die Kitsune zurück zuckte. Diese war den Umgang mit Menschen offenbar nicht gewohnt, so wie sie reagierte. Jetzt war es die Kurzhaarige, die vor trat und Kasumis Bauch betrachtete. „Das ist unverkennbar sein Geruch, Schwester.“, bestätigte sie der Silberhaarigen, nach einem prüfenden Moment. „Aber einen verheirateten Mann zu verführen macht die Sache doch noch viel interessanter!“, rief die Goldhaarige begeistert. Die Silberhaarige verzog das Gesicht und ließ ihren Blick noch einmal über Kasumi wandern. „Nur wegen so etwas, werde ich mich nicht geschlagen geben!“, zischte sie schließlich selbstsicher. „Dann werde ich dich davon überzeugen, dass es sinnlos wäre sich Hoffnungen zu machen. Der Lord des Westens wird nur mir gehören. Solange ich lebe!“, erklärte Kasumi fest. Diesen Anspruch auf die Dauer ihres Lebens zu begrenzen war natürlich gefährlich, doch das schreckte sie nicht ab. Sie glaubte nicht, dass diese drei Kitsune ihr Leben jetzt beenden würden. Die Silberhaarige wollte etwas erwidern, doch es war wieder die Kurzhaarige, die sich vor beugte und Kasumi ein weiteres Mal betrachtete. Ihr Blick wanderte von ihrem Bauch hinauf zu ihrem Gesicht und blieb schließlich an ihrer linken Wange hängen. Einen langen Moment starrte sie an die Stelle, bevor sie Kasumi ein Lächeln schenkte. „Du warst das also?!“, sagte sie sich schließlich, was Kasumi nur verwirrte. „Was war ich?“ „Ich hätte nicht gedacht, dass wir jemals der Person gegenüberstehen, die diesem eitlen Skorpion das Fürchten gelehrt hat. Vor allem hätte ich nicht erwartet, dass es sich bei dieser Person um einen Menschen handeln würde.“, erklärte sie und es lag echte Bewunderung in ihrer Stimme. „D- du meinst wirklich, SIE hat dieser alten Schreckschraube die Leviten gelesen, Hotaru?“, fragte die Goldhaarige, woraufhin die Kurzhaarige nickte. „Was… Nein! Das ist nicht fair! Wir sollten sie hassen, nicht auch noch dafür schätzen, dass sie diese blöde Ziege in ihre Schranken verwiesen hat!“, wiedersprach die Silberhaarige und stampfte mit einem Fuß auf dem Boden auf, wie ein kleines Kind. „Aber überlegt doch mal Tomoko! Sie hat Sasori das Fürchten gelehrt! Wir alle haben die Geschichte gehört…“, begann die Goldhaarige. „Und wir waren uns einig, dass wir dieser Frau unsere Ehre erweisen, weil sie eine deiner größten Konkurrentinnen ausgeschaltet hat.“, fügte Hotaru hinzu. Tomoko sah hilflos zwischen ihren Schwester und Kasumi hin und her, die selbst nicht mehr ganz hinterher kam. Sie verstand nicht, was zwischen den Schwestern vor sich ging, doch offenbar hatte sie es geschafft irgendwie den Respekt der Kitsune zu erlangt. „Ja natürlich… Aber sie ist ein Mensch! Niemand hat davon gesprochen, dass wir einem Menschen danken wollten. Noch dazu, wenn sie seine Frau ist!“ „Aber ein Wort ist ein Wort.“, entgegnete Hotaru streng, was Tomoko frustriert aufseufzen ließ. „Dieser Kodex mit dem Wort wird mir gerade zu viel!“ „Dann gilt dein Wort, den Lord des Westens zu verführen, also auch nicht mehr? Heißt das, er gehört jetzt mir?“, fragte die Goldhaarige daraufhin sofort. „Natürlich nicht, Aiko! Mein Wort hat immer bestand!“, fauchte Tomoko sofort. „Dann kannst du es jetzt ja auch halten.“, erklärte Hotaru zufrieden und schenkte ihrer Schwester ein breites Lächeln. Tomoko seufzte auf und wand sich schließlich an Kasumi. „Du! Menschenkind… Sasori war die verhassteste meiner Feinde, doch du hast sie in den Untergrund gedrängt. Dafür… Danke ich dir.“, sagte sie zähneknirschend, bevor sie schnell hinzufügte: „Das bedeutet aber nicht, dass du den Lord für dich haben kannst!“ Kasumi wusste nicht, was sie sagen sollte, doch etwas an diesen drei Schwestern ließ sie Lächeln. Sie mochten zwar wie kriegerische Verführerinnen aussehen, doch sie war davon überzeugt, dass sie einen guten Kern in sich trugen. Weshalb sich Kasumi respektvoll vor Tomoko verneigte. „Dann werde ich mich auf einen fairen Wettkampf freuen.“, entgegnete sie freundlich. Tomoko starrte Kasumi einen Moment an, bevor sie abfällig schnaubte. „Wie auch immer… Wir sollten jetzt gehen. Für uns gibt es hier nichts mehr zu tun, Schwestern.“, antwortete sie, während sie sich abwand und schließlich in den Schatten der Bäume verschwand. „Das mit Sasori war eine Meisterleistung!“, sagte Aiko mit einem nicken, bevor sie ihrer Schwester folgte. Bevor auch Hotaru verschwinden konnte, hielt Kasumi sie jedoch zurück. „Bitte warte. Wir müssen wirklich das Umayōkai einfangen. Wenn du weißt wie, dann sag es mir bitte!“ Hotaru sah sie einen Moment an, bevor sie nickte. „Na schön. Matsukaze ist Wild wie der Wind und lässt sich nicht von irgendjemand einfangen. Es muss die Wildheit in seinem Gegenüber erkennen und sie als Gleichberechtigt ansehen. Sonst wird er niemandem folgen!“ „Matsukaze?“, fragte Kasumi irritiert. „Sein Name. Ich habe ihn danach gefragt.“, erklärte Hotaru, was Kasumi lächeln ließ. „Hab vielen Dank!“, sagte Kasumi und verneigte sich ein letztes Mal. Als sie sich erhob, war von den drei Kitsune nichts mehr zu sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)