Gravity Falls von Sunray (Klassenfahrt in die Stadt des Übernatürlichen) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 07 Ankunft mit Problemen ------------------------------------------- Kapitel 7 Ankunft mit Problemen Vorne im Bus saßen Mr. Anderson in einem schrillen violetten Hemd mit gelben Sprenkeln und einem kleinen mit Federn und Perlen geschmückten Traumfänger um seinen Hals und Ms. Gringer. Auf den Schulfluren nannte man sie den Drill Sergeant. Sie war eine hochgewachsene Frau die man mit netten Worten als robust bezeichnen würde. Sie war früher bei der Army gewesen und trug die Haare immer kurz und hatte nie das Krafttraining aufgegeben. In der Schule unterrichtete sie Sport und Hauswirtschaftslehre. Nachdem Dipper und Mabel sich auf einen freien Platz gesetzt hatten, sprang Ms. Gringer auf und blies in ihre Trillerpfeife. „Okay, alle herhören!“, dröhnte sie durch den Bus. „Es wird eine lange fahrt nach Gravity Fields. Während der Fahrt wird nicht geschrien. Keine Raufereien. Es wird nichts durch die Gegend geworfen. Und es wird auf keinen Fall aufgestanden. Wer sich nicht daran hält macht mir hundert Liegestütze wenn wir da sind!“ Mr. Anderson schaltete sich ein. „Was unsere liebe Ms. Gringer sagen will, ist wohl, dass wir alle sehr aufgeregt sind, in das schöne Gravity Falls zu fahren.“ Fast alle Kinder, außer Dipper und Mabel, stöhnten genervt auf oder rollten mit den Augen. Keiner von ihnen wollte wirklich gern nach Gravity Falls. „Doch obwohl das eine sehr lange Fahrt wird und ihr alle vor wunderbarer jugendlicher Energie nur so strotzt, sollten wir nich gegen die Sicherheitsregeln des Busses verstoßen.“ Ms. Gringer schaute auf Mr. Anderson herunter. Sie war einen ganzen Kopf größer als er. „Was er gesagt hat“, sagte sie knapp. „Und jetzt! Durchzählen!“ „Ist schon gut Ms. Gringer“, sagte Mr. Anderson, als sich verwirrtes Gemurmel erhob. „Ich habe hier eine Liste. Wir sind allesamt vollzählig.“ Ms. Gringer blickte wieder auf ihn herunter und Mr. Anderson wurde etwas blass um die Nase. „Wie sie meinen“, sagte sie dann und setzte sich wieder auf ihren Platz. „Also. Dann kann es ja losgehen!“, rief Mr. Anderson fröhlich aus und der Bus setzte sich in Bewegung. Und nur zwei Kinder strahlten wie Mr. Anderson genauso vor Begeisterung. Als der Bus um die Ecke gebogen war, wurde der Motor eines alten Astrana's angelassen. Bevor er losfuhr verschickte der Mann die Nachricht an seinen Klienten. Sie sind auf dem Weg. Danach sandte er die selbe Nachricht an die anderen und fuhr los. Natürlich wurde sich nicht an die Regeln von Ms. Gringer gehalten. Es flogen Papierkugeln durch die Luft und die Kinder tauschten alle Nase lang die Plätze, ohne dass Ms. Gringer was merkte. Mabel kritzelte während der Fahrt in ihr selbst gebasteltes Reisetagebuch und Dipper war wütend auf sich selbst, weil er nicht daran gedacht hatte, selbst ein Buch mitzunehmen. Sogar das Buch das er Gronkel Ford hatte zeigen wollen, hatte er wegen ihrem überstürzten Aufbruch zu Hause vergessen. Plötzlich steckte Boomer seinen Kopf durch die Sitze zwischen ihnen. „Hey Leute“, sagte er. „Hey Boomer“, sagte Dipper. „Wie geht’s?“ „Ach, ganz gut. Aber ihr beide seht schlimm aus.“ Dipper und Mabel sahen sich an. Sie beide waren blass und hatten dunkle Ränder unter den Augen. „Ach das“, sagte Dipper und suchte nach einer passenden Antwort. „War gestern einfach eine lange Nacht.“ Glücklicherweise schien das Boomer als Antwort zu reichen. Es gab auch einen ganz anderen Grund, warum er mit ihnen sprechen wollte. „Übrigens, ich hab es keinem erzählt“, flüsterte er den Zwillingen zu. Dipper schaute ihn verwirrt an. „Ähm, was denn?“ „Na, dass ihr beide Geheimagenten seid“, antwortete Boomer mit großen Augen. Die Zwillinge starrten ihn an. „Geheimagenten?“ Boomer nickte heftig. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte Dipper verwirrt lächelnd. „Na, wegen diesem Typen der euch verfolgt hat. Im Cousin Kevins. Keine Sorge, ich verrat euch nicht.“ Boomer kreuzte die Finger, wie um seine Worte zu besiegeln. „Gekreuzte Finger bedeuten aber, dass du lügst“, bemerkte Mabel und Bommer schüttelte schnell seine Finger auseinander. „Außerdem sind wir keine Geheimagenten“, fügte Dipper hinzu. „Ah, verstehe“, sagte Boomer, zwinkerte aber verschwörerisch mit einem Auge. „Nein, wirklich Boomer“, beteuerte Dipper. „Wir sind keine Geheimagenten.“ Schlimm genug, dass in den letzten Tagen das Gerücht aufgekommen war, seine Schwester und er hätten etwas mit dem Direktor ausgehandelt um nach Gravity Falls fahren zu können. Da musste nicht noch extra rum erzählt werden sie seien Geheimagenten. Boomer machte ein enttäuschtes Gesicht. „Und was wollte dieser Mann dann von euch?“ „Ach, äh der... der...ähm...“ Dipper suchte fieberhaft nach einer guten Lüge. „Das war ein Stalker“, sagte Mabel. „Der wollte unbedingt ein Autogramm von mir haben.“ „Warum das denn?“ „Na, weil ich so süß bin“, sagte Mabel und zog aus der Bauchtasche ihres Pullis zwei prallgefüllte Hände mit Süßigkeiten. „Hier“, sagte sie und drückte Boomer einige Bonbon's in die Hand. „Wow, danke Mabel.“ Boomer lehnte sich in seinem Sitz zurück und steckte sich genüsslich ein Sahnebonbon in den Mund. Die Fahrt nach Gravity Falls dauerte lang. Als sie endlich die Ausfahrt vom Highway genommen hatten, tauchten sie ein in das dämmrige Licht der Nadelbäume und im Bus herrschte ein mittägliches Koma. Der halbe Bus und auch Mr. Anderson und Ms. Gringer dösten vor sich hin. Dipper hatte seine Kappe gegen die Mütze getauscht, die ihn Wendy zum Abschied geschenkt hatte. In Kalifornien hatte er sie nur selten getragen, weil ihm darunter schnell heiß wurde und er sie nicht voll schwitzen wollte. Aber wenn er Wendy treffen würde, wollte er, dass sie sah, dass er sie nicht vergessen hatte. Er hatte ein Stück Papier in seiner Jackentasche gefunden und überlegte, ob er einen neuen Code erfinden sollte, als hinter ihm wieder die Plätze getauscht wurden. „Hey Boomer. Was dagegen, wenn wir Plätze tauschen?“, fragte Jeffrey Stirling. Boomer, der gerade mit offenem Mund an der Scheibe geschlafen hatte, schreckte auf und klang verwirrt. „Also...ichäh... w-w-weiß nicht...“ Boomer hatte die Angewohnheit zu stottern, wenn er nervös wurde. „Komm schon, B-B-Boomer“, sagte Larry Hesterfield, Jeffrey's bester Kumpel und äffte Boomer's Stottern nach. „Stell d-d-dich nicht so an.“ Boomer öffnete den Mund um etwas zu erwidern, überlegte es sich dann aber anders und schob sich wortlos vom Sitz, woraufhin ihm nichts anderes übrig blieb, als sich neben Brick Carston zu setzen, einem Kerl, dem man besser nicht direkt in die Augen schaute. Larry und Jeffrey setzten sich auf die freien Plätze. Dipper hatte Jeffrey Stirling noch nie leiden können. Er hasste ihn nicht, aber er fand, dass Jeffrey ein aufgeblasener Egomane war. „Sieht voll öde aus hier“, sagte Larry. „Ja“, erwiderte Jeffrey laut genug, dass Dipper es hören konnte. „Dieses Gravity Falls ist bestimmt ein absolutes Kaff.“ „Alles voll mit irgendwelchen Hinterwäldlern.“ Jeffrey und Larry kicherten. Dippers Eingeweide verkrampften sich. „Hier schau mal. Weißt du was das ist?“ Larry tat so, als wäre er total fasziniert und legte sich eine dumpfe Stimme zu. „So was habe ich ja noch nie gesehen“, sagte er mit gespielter Verwunderung. Jeffrey sprach langsam und deutlich, als würde er es mit jemanden zu tun haben, der ihm nur schwer folgen konnte. „Das - ist - ein – Handy. Damit – telefoniert – man.“ „Öööhh... was ist telefonieren?“, fragte Larry dämlich. „Das ist Reden mit Leuten die ganz weit weg sind.“ „Ööööööhhh...“ sagte Larry noch mal und tat so, als liefe ihm der Sabber aus dem Mund. Dann lachten beide. „Ehrlich, diese Stadt ist bestimmt voller zurückgebliebener Psychos“, sagte Jeffrey und Dipper spürte, wie sein Gesicht heiß wurde, aber er zwang sich ruhig zu bleiben. „Was geht, Psycho?“, sagte Jeffrey plötzlich und lehnte sich nach vorne. Dipper konnte es nicht beweisen, aber er wusste, dass der Spitzname die Psycho-Zwillinge auf Jeffrey's Mist gewachsen war. „Hey Jeff“, sagte Dipper knapp. Dass Jeff ihn direkt ansprach konnte nur Ärger bedeuten. „Was machst du da?“, fragte Jeff und betrachtete das Stück Papier in Dippers Hand. „Gar nichts“, sagte Dipper und steckte den Zettel schnell wieder in seine Tasche. Zum Glück hatte er noch nichts draufgeschrieben. „Was hältst du denn von diesem Gravity Falls?“, fragte Jeffrey weiter. „Deine Schwester und du waren die Einzigen die da hin wollten, oder?“ „Die Auswahl war ja auch nicht gerade besonders groß“, sagte Dipper ausweichend. Er würde Jeffrey ganz bestimmt nicht auf die Nase binden, dass er und seine Schwester ihren letzten Sommer hier verbracht hatten. „Merkwürdig ist es trotzdem, oder?“, bohrte Jeffrey weiter nach. „Ich frage mich, wie ihr das gemacht habt.“ „Wie wir was gemacht haben?“ „Na Direktor Philips dazu zu bringen, die Klassenfahrt nach Gravity Falls zu schicken“, warf Larry ein. „Damit hatte wir nichts zu tun.“ „Jaja, natürlich nicht“, winkte Jeffrey ab. „Ich wette ihr wollt da nur hin, weil da genau solche Psychos rumlaufen wie du.“ „Ach sei still“, wollte Dipper gerade sagen, als Mabel ihn plötzlich zuvor kam: „Jetzt sei still, du dämlicher Hirni. Gravity Falls ist absolut super, also halt die Klappe wenn du keine Ahnung hast. Und wenn du meinen Bruder noch einmal Psycho nennst kannst du was erleben!“ Jeffrey, Larry und Dipper schauten sie einen Moment lang verdutzt an. Sie hatten gedacht, dass Mabel schlafen würde. Dann verzog sich Jeffrey's Mund zu einem schmalen Grinsen. „Musst du dir von deiner Schwester helfen lassen, Dippy? Ist die genau so ein Psycho wie du? Ihr Psychozwillinge.“ Dipper sprang von seinem Sitz auf. Er hätte Jeff am liebsten eine reingehauen, wenn nicht im selben Moment der Bus angehalten hätte und allesamt aufgewacht wären. Ms. Gringer warf einen kurzen Blick nach draußen und fuhr den Busfahrer an: „Was soll das? Wir sind doch noch gar nicht da! Die Mission lautet durchzufahren, bis wir den Zielpunkt erreichen!“ „Unvorhersehbare Konsequenzen“, keuchte der Busfahrer, der ganz rot im Gesicht war. „Die da wären?“ „Ich muss mal“, sagte der Busfahrer und sprang aus dem Bus. Sie hatten an einer Tankstelle gehalten, die einzige die es gab, bevor sie Gravity Falls erreichen würden. Ms. Gringer seufzte und drehte sich zackig zu den Kindern um. „Fünf Minuten Ausgang für alle!“ Dann erblickte sie Dipper und Jeffrey und roch sofort, dass Ärger in der Luft lag. „Pines! Stirling! Es gibt keine Streitereien in der Kompanie... ich meine in der Klasse.“ Dipper drehte sich weg von Jeffrey's grinsendem Gesicht. „Ja, Ms. Gringer“, murmelte er. „Aber Ms. Gringer“, rief Mabel auf. „Jeffrey hat...“ Dipper hielt seiner Schwester den Mund zu, bevor sie weiterreden konnte und schüttelte warnend den Kopf. „Psycho“, hörte er Jeffrey flüstern und leises Kichern hinter sich. „Alle Mann raus“, befahl Ms. Gringer. „Sie auch Mr. Anderson.“ Mr. Anderson schreckte aus seinem Schlummer auf und stieß sich den Schädel an dem Fenster. Obwohl noch die Sonne schien war der Wind kühl, als sie nach draußen traten. „So ein Vollidiot“, knurrte Dipper und lehnte sich gegen die Buswand. „Aber echt“, pflichtete Mabel bei und tat es Dipper gleich. „Was hat der nur plötzlich für ein Problem? Wir konnten uns ja noch nie leiden, aber in letzter Zeit scheint er es richtig auf uns abgesehen zu haben.“ Dipper sah an Mr. Anderson vorbei, der gerade den Sonnengruß machte, und blickte zu Jeffrey der ihn hinter seinen Rücken dämlich nachmachte. „Ist doch völlig egal“, meinte Mabel. „Der Typ ist völlig Banane. Der hat keine Ahnung von Gravity Falls. Er ist einfach nur ein Großmaul.“ Mabel sah ihren Bruder an, der düster vor sich hin grübelte. „Hast du Lust auf Eis?“, fragte sie. „Ich hab Lust auf Eis. Ich geh mir jetzt eins holen.“ Drei Schritte später hörte sie ihren Bruder hinter sich. „Warte. Ich komme mit.“ Mabel wühlte in der spärlich gefüllten Kühltruhe nach Fruitloops, während Dipper ein Eis nach dem dem anderen in die Hand nahm und lustlos wieder fallen ließ. Seine Laune war gerade dabei sich zu bessern, weil sie zwei leicht eingedrückte Crispiepops mit Kirschgeschmack gefunden hatten, als ihm plötzlich jemand Wendy's Mütze vom Kopf nahm. „Was ist das eigentlich für ein Deckel?“, fragte Jeffrey grinsend und drehte Wendy's Andenken auf seiner Fingerspitze. Hinter sich hatte er Larry und Agelica Price mitsamt ihren Freundinnen versammelt. „Gib mir meine Mütze zurück!“, sagte Dipper scharf. „Zeig uns erst mal deine Stirn“, sagte Jeff grinsend und die Mädchen kicherten. „Ich habe den Mädchen gesagt, dass ich ihnen was echt lustiges zeigen werde.“ Er wartete darauf, dass Larry auch etwas sagte, aber dessen Blcik war ganz und gar eingenommen von dem Süßigkeitenregal. Auf einer Idiotenskala war Larry zwei Punkte hinter Jeffrey, aber auch nur, weil sein Magen mehr das sagen hatte, als die Ideen jemanden zu Ärgern. Jeffrey stieß ihn mit dem Ellbogen an und Larry schien aus einem Traum aufzuwachen. „Oh ja. Zeig uns deine Stirn“, sagte er. Dipper presste die Zähne zusammen. Früher war er oft veralbert worden, weil er ein peinliches Muttermal auf der Stirn trug das wie das Sternbild des großen Wagens geformt war, woher er auch seinen Spitznamen Dipper hatte. Seit Beginn des neuen Schuljahres hatte es jedoch niemand mehr erwähnt und Dipper hatte gewagt zu hoffen, dass er niemals wieder darauf angesprochen werden würde. Und jetzt das! „Gib mir meine Mütze zurück“, sagte Dipper noch einmal deutlich. „Die war ein Geschenk.“ Jeffrey drehte die Mütze in seinen Händen, als wolle er sie einer genaueren Betrachtung unterziehen. „Ein Geschenk? Wow, jemand hat dir eine verlauste Mütze geschenkt. Da musst du dir ja ganz toll vorkommen. Von wem ist die denn?“ Dipper ballte die Hände zu Fäusten. Es war schwer nicht die Beherrschung zu verlieren. „Von einem Mädchen namens Wendy“, presste er heraus. Einen Moment lang sah Jeff wirklich verblüfft aus, doch dann fasste er sich wieder und schlug seinen herablassenden Ton an. „Ein Mädchen hat dir das geschenkt? Besonders wichtig scheinst du ihr dann ja nicht zu sein. Oder ist die auch so ein Psycho wie du?“ „Jetzt gib mir meine Mütze wieder.“ „Ja genau“, schaltete sich Mabel ein. Jeffrey zog die Augenbrauen hoch. „Musst du dir wieder von deiner Schwester helfen lassen, Dipper?“, fragte er und setzte sich die Mütze auf. „Uh schaut mal, ich bin Dipper. Ich kann nichts alleine machen und lasse mir immer von Mädchen helfen.“ „Gib sie mir zurück, Jeff!“ Dipper machte einen energischen Schritt auf Jeff zu, aber der machte einfach auf dem Absatz kehrt und lief raus, wobei er rief: „Schaut mal, ich bin Dipper Pines der Psycho!“ Dipper und Mabel rannten ihm hinterher, während die anderen lachend zurück blieben. Jeff hüpfte zwischen den Zapfsäulen herum und rannte dann hinter das Gebäude der Tankstelle, wobei er weiter rief: „Ich bin Dipper Pines, der Psycho. Ich bin Dipper Pines der Psycho!“ Doch dann verstummte er plötzlich. Als die Zwillinge um die Ecke stürzten saß Jeffrey mit dem Hintern auf dem Boden und über ihn beugte sich ein Mann. „Wo ist das Zeichen?“, sagte der Mann und strich die Mütze von Jeffrey's Kopf, während der wie ein Fisch zappelte. „Lassen sie mich los Sie Verrückter!“, schrie Jeff panisch. „Ganz ruhig. Ich tu dir nichts.“ Jeff war zwar ein Vollidiot, aber das sah gar nicht gut aus. „Hey Sie! Was machen Sie da?!“, rief Dipper und Mabel hielt ihr Eis wurfbereit in die Höhe. Der Mann richtete sich auf und zog Jeff mit auf die Beine, hielt ihn aber an der Schulter fest. Der Mann trug einen Cowboyhut der mit Federn geschmückt war und lange schwarze Haare flossen bis zu seinen Schultern. Er hatte ein ausdrucksstarkes Gesicht mit den hohen Wangenknochen, der Hakennase und den dunklen Augen. Der Mann blickte von Jeff zu den Zwillingen. Dann schob er mit seiner freien Hand Jeffs Haare zurück. „Du bist nicht Dipper Pines“, sagte er, als er die freie Stirn sah. „Nein, bin ich nicht“, sagte Jeff wütend. Die Augen des Mannes wurden eine Spur schmaler. „Warum hast du gesagt, du wärst es?“ „Das war ein Spaß, Mann!“ Das Gesicht des Manne bekam kaum merklich einen Ausdruck, als müsse er darüber nachdenken, was ein Spaß war. „Ich bin Dipper Pines“, sagte Dipper und trat einen Schritt vor. Der Mann richtete seinen Blick wieder auf die Zwillinge und deutete auf seine Stirn. „Zeig es mir.“ Dipper schob sich die Haare nach oben und offenbarte sein Muttermal. „So, sind sie jetzt zufrieden?“ Der Mann warf Dipper seine Mütze zu. „Ihr seid die Pines-Zwillinge“, stellte er fest. „Wer will das wissen?“, fragte Mabel, das Eis immer noch im Anschlag. Der Mann hob beschwichtigend die Hand. „Macht euch keine Sorgen. Ich werde euch nichts tun.“ „Und was wollen sie von uns?“, fragte Dipper. „Gehören Sie zu dem Mann, dem der Astrana gehört? Wir haben ihm gesagt, er soll uns in Ruhe lassen.“ Kaum merklich schoben sich die Augenbrauen des Mannes unter dem Cowboyhut zusammen. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber da riss sich Jeff plötzlich los und rannte davon, wobei er noch ein lautes „Ihr Psychos!“ ausspuckte. „Ja klar, bedank dich nur nicht zu sehr“, rief Mabel ihm hinterher. Es hatte nur einen Moment gedauert, indem die Zwillinge Jeff hinterher sahen, doch als sie sich wieder zu dem Indianer umdrehten, war dieser plötzlich weg. „Er ist verschwunden“, sagte Dipper mit offenem Mund. „Nein, da drüben ist er“, sagte Mabel und deutete auf den Mann der ungeschickt über die Leitplanke stolperte, die das Gelände der Tankstelle von den ersten Bäumen trennte. Der Mann stolperte. Stand wieder auf. Sah die Zwillinge an. Die Zwillinge sahen zurück. Und ganz langsam ging der Mann rückwärts, bis er im Schatten der Bäume verschwunden war. „Und was sollte das jetzt?“, fragte Dipper verwirrt. Mabel zuckte mit den Schultern. Ein Geräusch von der Vorderseite der Tankstelle ließ die beiden aufschrecken; der Motor des Busses wurde angelassen! Sofort rannten Dipper und Mabel los, doch der Bus war schon auf der Straße, als sie die Zapfsäulen erreichten. Man hatte sie einfach zurückgelassen. Dipper stand da mit offenem Mund, während Mabel wild mit den Armen fuchtelnd vergeblich dem Bus hinterher rief. Wahrscheinlich hätte er noch länger da gestanden, wenn nicht eine Stimme gefragt hätte: „Wo sind denn alle?“ Die Zwillinge drehten sich um. Hinter ihnen stand Larry Hesterfield, den Arm voller knallbunter Snacktüten. Man hatte sie zusammen mit Larry zurückgelassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)