Nur ein Spiel von Faylen7 ================================================================================ Kapitel 70: Antworten --------------------- Kapitel 53: Antworten "Preston, Mortesk, habt ihr Informationen bezüglich der Weisen in Schicksalshort?" Ganons Stimme wetterte mit ungeheurer Wucht in der Kirche herum. Er hatte im wahrsten Sinn des Wortes schlechte Laune, da er die Okarina der Zeit und den Taktstock des Windes noch nicht vernichtet hatte und ließ seinen Frust nun an seinen Untergebenen aus. Ja, seine hirnlosen Untergebenen, die mehr Angst als Respekt vor ihm und seiner dämonischen Seite hatten. Stirnrunzelnd ließ sich der Schreckensfürst in seinen selbsternannten Thron fallen. "Nein, leider nicht, mein Lord... Es scheint als hätten die Weisen unter der Führung des verfluchten Shiekahweibsbildes die Flucht ergriffen und die Stadt verlassen." Ganon verengte seine feuerroten Augen zu Schlitzen und ließ seine geladene rechte Faust auf die Armlehne niederkrachen, sodass Holz splitterte. "Wie dumm bist du eigentlich, Mortesk?" (Und gerade jemand mit so wenig Verstand wie Ganon stellte ihm diese Frage...) Aber der Skelettritter schaute nur schmollend und vor Furcht, Ganondorf könnte kurzen Prozess mit ihm machen, zu Boden. "Ich habe eine Aufgabe für dich, du nutzloses Häufchen Knochen. Rufe die flammenden Tornados herbei. Ich habe das Gefühl der grünbemützte Gartenzwerg befindet sich auf dem Weg nach Osten, in seine alte Heimat. Es sollte für ihn ein Vergnügen sein, zusehen, wie Hyrule und Kokiri in Feuer aufgehen... haha..." Einmal mehr schallte Ganons abartiges Gelächter durch die Kirche und die Wände erzitterten. Preston, der die gesamte Zeit über kein Wort verloren hatte, und immer noch das Geheimnis über Zeldas Leben vor seinem Meister verbarg, drehte sich gerade um und lief in Richtung Ausgang, als sein Herr und Gebieter die alte Holztür mit einem magischen Schlag zuschmetterte. "Ich habe dir nicht erlaubt dich zu entfernen, du Verräter", drohte Ganondorf und zwang den Jugendlichen mit einer Handbewegung auf seine Knie. Dann bewegte sich Preston fast von alleine zurück zum Thron des angeblichen Gottes dieser Welt... Der Schweiß trat Preston über die Stirn, als Ganon erneut das Wort Verräter in seinen schleimigen Mund nahm. "So nennt man Dummköpfe, die mich zu hintergehen glauben." Er stand auf, breitete seine Arme. Sein dunkler Mantel wallte sich schwungvoll aus. Dann konnte sich Preston nicht mehr rühren, als ob Ketten um seinen ganzen Körper lagen. Ganon lief schmierig grinsend auf ihn zu: "Gesindel wie du es bist, ist schwach. Ihr Menschen seid alle schwach. Ohne Magie bist du nichts und ohne Leben noch viel weniger, Verräter." Dann schlug der Schreckensfürst dem Schüler der Oberstufe direkt ins Gesicht, sodass seine Lippe blutete. Ohne weitere Vorwarnung wurde Preston durch die Luft befördert, landete schreiend an einer kalten Steinwand und spürte die Spitze eines scharfen Gegenstandes, der sich in sein Rückrat bohrte. Blut tropfte von seinen Mundwinkeln und von seiner Nase. Gelächter aus dem Munde eines Bastards schallte umher und es war alles, was Preston noch hören konnte. Verräter... ja, das war Preston in der Tat. Denn Ganon wusste letztlich doch um die Existenz Zeldas. Jene Schatten, die er persönlich mit Macht ausgestattet hatte, brachten ihm die Neuigkeiten vor wenigen Minuten. Der Meister der Dunkelheit lachte erneut, erfreute sich daran, wie Preston litt und empfand pures Vergnügen bei dem Gedanken daran, dass es nur noch eine Frage der Zeit war und er Zelda in seiner Gewalt hatte. Einmal mehr in seiner Gewalt und diesmal würde er ihr jene Kraft rauben, die immer noch in ihrem Blut steckte- jene Magie des königlichen Blutes von Hyrule. Preston schaute mit verschwommenem Blick nach oben, sah Ganon, der ketzerisch lachte und seine muskelbepackten Arme in die Höhe hievte. Der junge Oberstufenschüler spuckte Blut, aber hatte immer noch ein Grinsen auf dem Gesicht. Dann flüsterte er: "Seid ihr euch wirklich sicher, das jenes Mädchen, welches Link begleitet, Zelda ist?", hustete Preston und unnatürlicher Schleim tropfte von seinen Mundwinkeln. Ganondorf zwinkerte kurz und schaute zu dem Jugendlichen hinauf. "Schweig' oder du bist endgültig des Todes." Aber Preston lachte dann ebenfalls. Ganon ergriff einen Dolch und schickte Preston diesen direkt in sein Gesicht. Die scharfe Klinge traf dessen rechtes Augen, wanderte tiefer hinein in Prestons Kortex... Und er schwieg endgültig, stöhnte ab und an, während Blut an der kalten Wand der Kirche entlang wanderte... Bei Impa und den anderen Weisen war alles in Ordnung. Sie saßen alle nachdenklich mit ernsten Gesichtern an einem runden Tisch. Inzwischen hatte Sian nach weiteren Überlebenden gesucht, die allesamt in den Kellern von Ines Zuflucht gesucht hatten, auch einige Freunde, Familienmitglieder von Richard, Naranda, und den anderen waren anwesend; und sie unterstützten ihre Angehörigen so gut es ging. Ines hatte trotz allem einen sehr besorgten Ausdruck auf ihrem stolzen Gesicht. Rutara bemerkte dies und gab ihr einen Stups. "Hör auf' dir Sorgen um Zelda zumachen. Soweit ich weiß, gibt es jemanden, der sie bis in die tiefste Gefahr hinein beschützt." "Das ist mir klar... aber was, wenn er zuviel riskiert?" Auch Rutara schaute dann trübsinnig weg. Ja, sie wusste genauso wie Impa und allen anderen, dass Link vielleicht eines Tages wegen Zelda zuviel aufgeben würde. Genauso wie Sara, die aufstand und ihre aufkommenden Tränen verbarg. ,Komm bitte heil zurück, mein Brüderchen.', sagte sie in ihren Gedanken... Und es schien als ob Link ihre Worte in seinen Träumen gehört hatte. Es war spät. Mitternacht war lange vorbei und Nebel lag über der Steppe. Nach einem langen Fußmarsch, da Namenlos nicht wieder aufgetaucht war, gelangten Zelda und Link in die Nähe einer alten Ruine. Sie hatten es sich in einer alten Scheune inmitten von Heu bequem gemacht. Sicherlich hätten sie ebenso in den Ruinen übernachten können, aber einladend sahen diese nicht aus und wer wusste schon um die möglichen Geister, die dort vergangenen Zeiten nachhingen. Zelda war früh eingeschlafen, lediglich Link wurde ab und an wach. Er fand einfach keine Ruhe, wälzte sich hin und her und wurde zudem schmerzhaft an seine Wunden erinnert. Mühsam entfachte er das Licht seiner Öllampe und wagte einen Blick zu dem schlafenden Engel neben ihm. Der traurige Morgen kam wieder in sein Gedächtnis zurück und ihr Verhalten nach dem... Vorfall... Er hätte soviel mehr aufgegeben, um sie zu beschützen... Sachte richtete sich der junge Held auf und entledigte sich seiner Oberbekleidung, da der Stoff auf den Wunden sich immer unangenehmer anfühlte, brannte und kratzte. Link stand auf und schlich hinaus in die pure Dunkelheit, um ein wenig herumzulaufen. Vielleicht könnte er danach endlich Ruhe finden. Der Nebel außerhalb war äußerst verdächtig, aber nicht zu dicht. Link konnte deutlich die verfallenen Türme der Ruine erkennen und lief einige Schritte darauf zu. Als er einen genaueren Blick zu dem einen hohen Turm warf, sah er ein Leuchten aus dem obersten Stockwerk. Nanu? Wer konnte das sein? Was konnte das sein? Einer von Ganons Vasallen oder ein Gespenst? Link zog sich einen weiten waldgrünen Pullover über und schlich unbemerkt durch die Nacht, hinauf zu dem alten Turm. Irgendetwas zog ihn wie magisch an. Jemand wartete da oben auf ihn, das spürte er... aber wer? Und wieso? Link trottete langsam irgendwelche, einsturzgefährdeten Treppen hinauf und gelangte in einen großen Schlossinnenhof. Von dort aus wirkte das Licht in dem Turm noch heller und mysteriöser. Er fand einen Eingang, wo es keine Tür mehr gab. Tiefe Dunkelheit erwartete ihn, aber er lief hinein. Er leuchtete umher mit seinem winzigen Licht, entdeckte viel Unrat, allerlei Spinnweben und durchquerte eine alte Halle. Dort führte eine aus Holz bestehende Wendeltreppe hinauf in den Turm, wo das Licht herleuchtete. Link folgte seit geraumer Zeit den Wendeltreppen und sie nahmen einfach kein Ende, aber er hatte das Gefühl, jemand erwartete ihn, jemand, der sehr viel mit ihm zutun hatte. Link erreichte das oberste Stockwerk und stand vor einer weiteren Holztür, die aber keinen Türgriff besaß. Sie war jedoch nur angelehnt und ein milder Kerzenschein warf sein Licht hinaus zu dem Treppenaufgang, hinaus zu Links Gestalt. Vorsichtig schob er jene grifflose Tür ein Stückchen in das Innere des Raumes. "Tritt ein, Link. Ich dachte schon, du würdest nicht mehr erscheinen... nicht mehr an diesen Ort finden, wo doch so viele Antworten auf dich warten." Eine fremde und doch angenehme Stimme erschallte, die fast klang wie das Rauschen des Windes. Und doch klang sie standhaft, zuversichtlich, tapfer... Link trat ein und schob die Tür hinter sich wieder zu. Auch wenn es merkwürdig klang, er fühlte sich, als ob er sich hier vor nichts und niemanden fürchten bräuchte, nicht einmal vor Ganondorf. Angst und ihre vielen Gesichter schien hier keine Macht mehr zu haben. Bedächtig schaute er sich um. Der Raum war äußerst gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ein Bett, ein Schrank und erstaunlich viele rote Vorhänge an den fünf gleichgroßen Fenstern, die in dem runden Raum an jeder Wand einen Blick nach draußen gewährten. In der Mitte stand ein etwas größerer Tisch, auf dem eine Glaskugel stand. Bin ich bei einer Wahrsagerin gelandet, fragte er sich und nahm dann Notiz von einer Person, die einen dunkelgrünen Umhang trug. Sie stand an einem der fünf Fenster und schaute genau zu der Heuhütte, wo Zelda schlief. "Diese Nacht droht für sie keine Gefahr, Link." Und wieder fühlte Link jenes merkwürdige Gefühl in sich, etwas trauriges, aber angenehmes. "Nicht diese Nacht..." Und es schien, als ob das Feuer der Kerzen in dem Raum bei ihren Worten zuflackern stoppte, als ob kein Wind mehr wehte, allein, wenn sie die Stimme anhob. "Nimm' Platz, Link, es gibt Dinge, die du wissen musst. So lausche meinen Worten, wenn du gewillt bist zuzuhören..." "Ich bin gewillt", sagte Link leise und fühlte sich so unwirklich, als ob er lediglich eine Figur wäre- wie jener Link aus dem Zeldaspiel. Aber war er denn jener Link? Link setzte sich an den Tisch auf einen der alten Holzstühle mit ihren hohen Lehnen und blickte zu der Dame mit dem grünen Umhang. Dann drehte sie sich um und setzte sich zu ihm an jenen Tisch. Sie legte ihr Kapuze ab und Link erkannte dieses Wesen nun aus einem seiner Träume. Sie besaß Augen ohne Pupillen, ohne Regenbogenhaut, ein blasses Gesicht und ein goldenes Dreieck zierte ihre schmale Stirn. "Glaubst du, du lebst in einem Traum, Held?" Und obwohl Link nicht wusste, ob sie ihn ansah, da ihre Augen alles ansehen konnten, schaute er zurück und sagte ehrlich: "Ich bin mir nicht mehr sicher..." "Oder lebst du nur, weil du annimmst eine Spielfigur zu sein?" Erneut dieses Rauschen, das Link aber ungemein beruhigte. Er wollte nicht unhöflich sein und diese ältere Frau um ihren Namen fragen, aber neugierig war er eben immer. "Auch das... weiß ich nicht mehr.", meinte er dann und unterband seinen Wissensdurst. Er schaute zerstreut in die Glaskugel. "Zeit und Schicksal, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind nicht das, was dir die Welt glauben macht zu sein. Selbst ein Spiel kann auf seine Weise wirklich sein... und was du für Wirklichkeit erachtet hast, erachten wirst, gibt sich nur als Spiel preis. Deine Geschichte, Held, ist sie denn jemals mehr als ein Spiel und doch wirklich für dich, wirklich für Zelda und viele andere?" Link schüttelte mit dem Kopf und schaffte es irgendwie nicht, dieser Dame eine Frage zustellen, als ob er viel zuviel Respekt vor ihr hatte. Dabei hatte er doch sonst vor niemandem Respekt... "Du möchtest wissen, was geschah, du willst erfahren, was es mit Hyrules Geschichte auf sich hat... ich kann es in deinem Herzen sehen." Link nickte. "So höre, was du niemals mehr vergessen wirst..." Und dieses mächtige Wesen begann zu erzählen: "Einst, als die Macht zerbrach, wuchs Streit in den alten Herzen jener Götter, die die Macht erst erschufen. Krieg unter den Göttern, da nicht der, der Kraft erhaben war, auserwählt sein sollte, diese zu tragen. Nur Nutzen er aus seinem Fragment zog und jene Macht ausbeutete, sodass eine der Göttinnen selbst nicht mehr dieselbe war. Streit unter denen, die Hyrule zum Leben erweckten..." Link verfolgte aufmerksam ihre Worte. "Nach Hunderten von Jahren, die ins Land zogen, verging jener Streit, Schwesterliebe trat an ihre Stelle und ein neuer Plan wurde erschaffen. Doch das Böse, auf der Spur, dass die Göttinnen ihm seine vermeintliche, ungerechtfertigt erhaltene Macht stehlen wollten, zurückforderten, erweckte die Schatten der Götter. Jene verfolgen nun euch, da ihr noch Macht besitzt, jene Macht von Mut und Weisheit, die sie sich einverleiben bedürfen, um die wahren Götter, nicht länger jene Schatten, zu sein. So hütete euch vor unseren Schatten, denn sie verbergen sich im Feuer, im Wind und sogar in der Zeit..." Link war sprachlos. Es schien, als würde diese alte Dame seine Gedanken lesen, weil er genau dieses Wissen haben wollte. "Die Augen des Schattens von einer jener Gottheiten begegneten dir bereits in deiner Welt und du konntest nicht gegen sie kämpfen, noch wusstest du, um die Gestalt hinter dem Feuer. (kleine Anmerkung: Ich meine hier das Lagerfeuer bei dem Schulausflug.) Jetzt hütet euch, denn sie begehren eure Kräfte, eure Mächte, die nur euch zustanden, die rechtmäßig euch zustanden. Und ihr fühlt ihre Anwesenheit wie jene des Bösen mit den Überbleibseln einer Macht, die immer noch teilweise in euch steckt. Ein Brennen. Ein Stechen, gerade dort, wo die Macht einst ruhte..." "Das hat es also mit dem Schmerz auf dem Handrücken auf sich... und was ist mit dem angenehmen Gefühl?" Die Dame hatte für einen kurzen Moment echte grüne Augen, bevor diese wieder in den Nebeln verschwanden. "Das ist mir nicht bekannt. Ein angenehmes Gefühl bringt Macht wohl nur denen, die sie begehren... wohl scheint diese Empfindung unabhängig von der alten Macht zu sein..." Link fand sich damit ab und wich dem Blick des Geschöpfes aus. "Hyrule und die Erde sind sich gar nicht einmal so unähnlich. Wer weiß, ob nicht auch du als gewöhnlicher Jugendlicher einer Oberstufe nur eine Spielfigur bist. Kannst du es mir sagen? Kannst du es dir selbst sagen, ohne Zweifel? Höre..." und ihre Stimme wurde lauter: "Hyrule ist kein Traum, nicht hier, Hyrule ist keine Illusion, nicht hier, und Hyrule ist keine Vergangenheit... es ist stets da und doch nirgendwo... vielleicht am Ende des Universums, wenn es doch nicht so unendlich ist, wie die Menschen annehmen." So allmählich verstand Link kein Wort mehr von dieser Dame... (und die Autorin auch nicht... wie dusslig...) "Die Geschichte Hyrules zu verstehen, bedarf eines Menschen Lebenszeit und ich könnte dir noch weitere Antworten geben, wenn du nach ihnen streben wolltest. Doch wisse, es könnte tausend mehr Fragen in deiner Seele entstehen lassen, Link." Er schüttelte unbewusst mit dem Kopf und sagte leise: "Bin ich denn derselbe?" "Nein... du wirst so gut wie nie derselbe Link sein und Zelda fast nie dieselbe Zelda und doch verbindet ein starkes Band die Auserwählten, die Kinder des Schicksals. Ein Band der Zuneigung, das sich nicht erklären lässt, vielleicht ein Band der Freundschaft oder ein Band der Liebe..." Link sah weg und scheute den tiefgründigen Blick dieser allmächtigen Persönlichkeit. Hoffentlich erkannte sie nicht die wirkliche tiefe Zuneigung, die er nun mal einfach für Zelda empfand, egal, wie sehr sie ihn verletzte, egal, wie sehr sie sich distanzierte. "Wird es für Hyrule noch einmal eine Zukunft geben?" "Hyrule trägt immer ein Gesicht und egal, wie weit die Wiesen sind, wie groß die Gebirge, wie rein die Seen und Flüsse, wie tief die Täler und wie froh die Menschen... ja, sicher wird auch Hyrule eine Zukunft haben, die du vielleicht erleben kannst." Hyrule war eine ewige Geschichte, keiner weiß genau, wann sie begann und wann sie endete... so langsam verstand Link, was man ihm mitteilen wollte. Er könnte Hyrule in Frage stellen, er könnte diese Welt wieder vergessen, aber sie würde dennoch existieren, ob nun als Spiel oder als eine Wirklichkeit für Spielfiguren. War es denn so wichtig, zuwissen, warum Zelda in seine Welt gelangte? War es noch von Bedeutung zu wissen, warum es auf der Erde Sieben Weisen gab (weitere kleine Anmerkung: Die Sieben Weisen gab es wirklich mal, ich glaube, in der Literatur sind sie angegeben und z.B. Sokrates war einer von ihnen.)? Nein, vermutlich nicht. Es war nun mal geschehen und Link war der nächste Auserwählte in der Blutlinie des Helden. Es schien nicht mehr von Wichtigkeit die Vergangenheit bis ins Detail zukennen... Link lächelte leicht und erkannte daraufhin auch die Spur eines Lächelns in dem Gesicht der merkwürdigen Gestalt ihm gegenüber. "So wie ich sehe, konnte ich dir die Antworten geben, nach denen du verlangst." "Ja, so langsam verstehe ich..." Link stand auf und lief zu einem Fenster und schaute jetzt auch auf die kleine zerrüttete Hütte, wo Zelda schlief. "Sie wird in Gefahr sein... habe ich Recht?" "Ja, die Prinzessin Hyrules wird leiden, Link." Er drehte sich um und sagte lauter, mit voller Entrüstung: "Aber das hat sie nicht verdient. Hat Zelda nicht schon genug gelitten? Was..." Und plötzlich bildeten sich wahre, grüne Augen in den weißen Glaskörpern, die vorher weder Pupille noch Regenbogenhaut aufwiesen. "Es tut mir leid, Link, aber nicht einmal ich, als deine Schutzgöttin, könnte ihr Schicksal aufhalten." Schutzgöttin, soso, Link begriff nun, weshalb er dieser Person sein Vertrauen entgegenbrachte und er sie so gut leiden konnte. Links Blick wandelte sich und Kummer lag darin. "Ich wünschte, ich könnte ihr irgendwie helfen..." "Das tust du bereits... du hast ihr schon mehr geholfen, als du es für möglich hältst und sie ist dir sehr dankbar, Link..." Link nickte stumm und ein sanftes Lächeln zeigte sich auf seinem charmanten Gesicht. Auch das Goldene Dreieck auf der Stirn der Göttin verschwand und nun wirkte sie wahrhaft menschlich. "Ich... empfinde zuviel für sie", murmelte er, sicher, er dürfte jenen starken Gefühle für sie nicht nachgeben. "Ja, du empfindest... du fühlst... " Auch die Gestalt stand auf und legte eine Hand auf seine Schulter. "Gerade das macht eure Verbindung noch stärker. So höre... es ist kein Fehler so zuempfinden." Link schloss seine Augen und sagte leise: "Ich..." Ein Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht der Person, bevor sie ihre Kapuze wieder über ihren Kopf zog. Es war nicht ihre Aufgabe, dieses Wissen zu besitzen. "Noch etwas, Held, ich danke dir und Zelda für die Rettung meiner Schwester... nun bleibe nur noch ich übrig. Auch ich bin noch gefangen gerade dort, wo ich beginne unwirklich zu sein. Was du hier siehst, ist nicht meine wahre Gestalt." Himmel, träumte Link etwa schon wieder? "Es wird Zeit für mich zugehen. Denn da du verstanden hast, kann ich erneut dorthin zurückkehren, wo ich nicht mehr verstehen werde..." "Wir werden auch dir helfen.", sagte Link dann. Jetzt, da dieses weise Wesen in sein Herz gesehen hatte und ihn beruhigen konnte, wollte er ihr als Gegenleistung ebenso helfen. "Das obliegt nur dir, Link. Hab' Dank." Und der junge, gutmütige Hylianer nickte. "So ist denn Zeit für mich, mein Schicksal anzunehmen." Und langsam verblasste ihr Bild vor Link. Die Kerzen gingen aus und das gesamte Zimmer besaß nicht länger die Einrichtung wie vor wenigen Minuten. Die Vorhänge verschwanden, der Tisch, die Stühle und sogar der samtige Teppich auf dem Boden. "Wartet!", rief Link, bevor das Wesen sich ganz in Luft auflöste, "Ich habe noch eine Bitte! Wie können wir die Schatten der Götter besiegen?" Das Wesen bewegte ein letztes Mal seine Lippen, ein Rauschen kam hervor, doch es waren keine Worte der Wirklichkeit, ebenso wie sie es prophezeit hatte. Sie verschwand dorthin, wo sie unwirklich zu sein schien... Link stand nun in einem völlig leeren Raum, leise wehte der Wind über die geöffneten, alten Fenster hinein, während noch immer Nebel über der Ruine lag. Ganon verteilte zu jenem Zeitpunkt an einem anderen Ort als der Kirche Aufträge an seine Untergebenen, sie mögen Zelda so schnell wie möglich zu ihm bringen. Lebendig wohlgemerkt, da er mit ihr noch etwas vorhatte. Einige Moblins, geflügelte Späher, Skelettritter unter Führung von Mortesk und gekreuztes Gesindel schickte er sogleich los, auf das sie ganz Hyrule nach Link und der Prinzessin absuchen würden. Prestons Wunden waren inzwischen durch seine dämonische Kraft geschlossen, aber sein rechtes Augen hatte er verloren. Zusammengekauert saß er in einer Ecke in der Kirche Schicksalshorts und würgte violetten Schleim aus seinem Körper. Ein Ableger dessen, was Ganon ihm angetan hatte, sodass er zu einer Kreatur des Bösen mutierte. Er stand auf und lief schwankend aus der Kathedrale heraus. Er hatte ein Ziel. Er wusste nun, was er tun würde. Auch er betrat eine Pforte nach Hyrule auf der Suche nach Zelda und ihrem Helden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)