Nur ein Spiel von Faylen7 ================================================================================ Kapitel 61: Unterstützende Gesellschaft --------------------------------------- Kapitel 44: Unterstützende Gesellschaft Zelda und Link folgten gerade einem abgelegenen Pfad in Richtung des Hylia- Sees. Seit sie wussten, dass Ganondorf über ihre Anwesenheit in Hyrule ahnte und Fallen an den unmöglichsten Orten aufstellte, waren sie wachsamer als vorher und folgten unauffälligen, kleinen Wegen. Wieder waren einige Stunden vergangen. Sie machten Rast in der Nähe einiger hoher Felsen, auf einer kleinen Erhebung, von wo aus man einen großen Teil der Steppe bewundern konnte. Link setzte sich auf einen Felsen und nahm seine Okarina zur Hand. Auch die hatte er eingepackt, aber die letzten Tage nicht wirklich den Drang gehabt zuspielen. Eigentlich schade, dass er seinen Aufenthalt in Hyrule nur spärlich genießen konnte. Er spielte irgendeine Melodie und schloss seine Augen. Er pendelte mit seinen Beinen und wirkte aus Sicht eines Beobachters wie ein junger Hylianer, der irgendwo in seinen Träumen schwebte, wie ein fröhlicher Elfe, der mit keinerlei Verantwortung zu kämpfen hatte. Sein kindlich- naiver Ausdruck zeigte weder Angst noch Zweifel vor dem näherkommenden Kampf gegen Ganon. Nein, im Augenblick schien er wie gefangenen in seiner heiteren Melodie. Er beendete sein Spiel und schaute sich nach Zelda um. Sie saß auf einem Baumstumpf, mit einer fünf- Minuten- Terrine in ihren Händen und blickte nachdenklich in ein Tal mit grünen Wiesen. Sie seufzte und schloss ihre Augen. Ihr Gesichtsaudruck wandelte sich von nachdenklich zu traurig. Link ahnte, dass sie Zweifel hatte... über die Zukunft... über ihr Schicksal. Link stellte sich neben sie, nahm sein grünes Cape ab und setzte es Zelda auf. Sie öffnete verdutzt ihr Augen und schaute ihn verblüfft an. "Link." Sein Name aus ihrem Mund klang fast fragend. Auch, wenn es nichts zu sagen gab. Er setzte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schultern. "Zelda... wir schaffen das", sagte er, fast aufmunternd. Dann schaute er sie an, besonders das Cape auf ihrem Kopf. "Weißt du, das steht dir." Er lächelte und genau dieses kannte Zelda aus der Vergangenheit nur zu gut. Sie lehnte sich eine Weile an ihn und beide beobachteten das Tal vor ihnen. Alles war so friedlich in Hyrule... unwirklich friedlich. Danke Link, sagte Zelda in ihren Gedanken und sie wusste, dass er sie verstanden hatte. Sie reichte ihm mit einem Lächeln das Cape und gab ihm wieder einmal spontan einen Kuss auf die Wange. Vielleicht ließen sich die beiden ein wenig zu viel Zeit bei ihrer Mahlzeit, denn allmählich war die Situation nicht mehr als so friedlich anzusehen, wie es den Anschein hatte. Link stand auf, hatte ein leichtes Stechen auf seinem linken Handrücken und blickte in Richtung Süden. Er sah einige große Krähen, Raben oder andere schwarze Vögel auf ihn zufliegen. Wahnsinn... einen Schwarm solcher riesiger Vögel hatte er noch nie gesehen. Beängstigend aber war, dass sie sich genau in seine Richtung bewegten. Alsdann erkannte er die Situation als gefährlich. Er rannte zu Zelda und half ihr, schnell die Sachen zu packen. Ohne weiteres Zögern eilten sie über die Steppe, dicht gefolgt von den schwarzen Vogelkreaturen. Sie rannten und hetzten immer schneller über das saftige grüne Steppengras. Das Vogelgesindel kam näher und näher, egal wie schnell Link und Zelda rannten und egal, wie lange sie durchhalten würden. Link packte Zeldas rechte Hand und zerrte sie halb hinter sich her. Ewig konnten sie nicht weglaufen, auch wenn es sich hierbei um die beste Option handelte. Weitere Minuten vergingen und die Riesenvögel hatten die zwei Hylianer eingeholt. Link bog schnell nach rechts und erblickte einige Bäume, auf die er zueilte. "Was genau sind diese Monster", rief Link unter heftigen Atemzügen. "Einige Spione Ganons", erwiderte Zelda schnell, ebenso keuchte sie nach Luft. Sie ereichten die Bäume und entdeckten dahinter einen steilen Abhang, zumindest Link erkannte den Abhang und blieb unverhofft stehen. Zelda hinter ihm, reagierte nicht schnell genug, stieß mit Link zusammen und sie rollten letztendlich mit lauten Aufschreien den Abhang hinab. Halb tot und mit blauen Flecken gesegnet blieben Link und Zelda am Ende des Abhanges liegen und schauten langsam nach oben. Die Vögel kreisten um ihre vermeintliche Beute herum wie Geier vor ihrem Aas. Link nahm schnell seinen Bogen zur Hand, feuerte einige Pfeile ab und tötete einige. Aber es waren zu viele... Einige der Biester setzten zum Sturzflug an... Zelda schloss ihre Augen und senkte ihren Kopf. Sie begann zu beten, als Link sie plötzlich auf ihre Beine hievte. Nanu? Zelda schaute nach oben, aber die Vögel hatten aus irgendeinem Grund kein Interesse mehr an den beiden Hylianer. Sie zerstreuten sich und flogen mit ätzenden Krächzen davon. Dann wollte Zelda eigentlich in Links Augen sehen und ihn fragen, ob er eine Ahnung hatte, was passiert war, doch Link war nirgends auszumachen. "Link", rief Zelda lautstark und wurde panisch. "Liiiinnk!" Erneut ein Schrei, der über die Landschaft hallte. Dann bekam Zelda einen kleinen Klaps von der Seite. "Zelda, ich bin hier." Sie fuchtelte aufgeregt mit ihren Händen in der Luft herum, drehte sich um 180°, aber sie sah ihn einfach nicht. Dann spürte sie etwas, und ihre Hände wanderten an einem Körper direkt neben ihr entlang. Sie blickte nun auf ihre Hände und musste mit Entsetzen feststellen, dass sie unsichtbar waren. Genauso unsichtbar wie Link und der Rest ihres Körpers. "Heiliges Goldenes Land, wir sind ja unsichtbar...", murmelte Zelda und tastete Link neben ihr erneut ab. "Ähm, Zelda... könntest du das bitte lassen, das ist nämlich nervig." Sie verstand, aber suchte trotz allem seine Hand, die sie dann umkrallte. Sie liefen einige Meter und gewöhnten sich nur teilweise an diese neue Situation. Wieso zum Teufel waren sie jetzt unsichtbar? Wer war dafür verantwortlich? Sicherlich konnten sie im Moment einen Nutzen daraus ziehen, da diese Vogelbiester sie nicht mehr im Visier hatten, aber im Großen und Ganzen gesehen, war die Sache nicht so toll. Link wollte endlich wieder in Zeldas Gesicht blicken können und sich nicht ständig fragen müssen, ob sie wirklich neben ihm lief... Link war zu sehr in seinen Gedanken versunken, dass er von einer Sache nicht sofort Notiz nahm. Etwas Neues, Überraschendes erschien ihnen auf einem Hügel direkt vor ihrer Nase. Link riss seine Augen auf und wollte nicht wahrhaben, was er da sah. Das konnte nicht sein. Ein genauerer Blick und auch Zelda bestätigte dieses Bild vor ihnen. Auf jenem grünen Hügel kam ein Reiter mit einem blutroten Umhang direkt auf die beiden zu. Schnell näherte sich die Gestalt auf einem schwarzen Hengst, dessen Fell in der Sonne glänzte. Die Gestalt kam zum Stehen und stieg von ihrem getreuen Ross ab. Langsam ging sie auf Link und Zelda zu, konnte die beiden allem Anschein nach aber sehr gut identifizieren, auch wenn sie unsichtbar waren. Sie streckte einen Arm nach vorne und Link wurde stückweise von unten nach oben sichtbar, genauso wie Zelda. Überrascht, aber erfreut drehten sie sich zueinander, seufzten und lächelten sich dann an. Die Person, die immer noch von ihrem Umhang umhüllt war und nicht einmal einen Blick in ihr Gesicht zuließ, führte das Pferd auf die beiden zu. "Ich habe gesehen... was geschah...", sagte die Gestalt mit flackernder Stimme, als ob ein Feuer in ihrem Inneren glühte, das ihre Stimme erschuf: "Ihr rettetet meine Schwester... nun rette ich euch." "Ihr habt uns unsichtbar gemacht? Wer seid Ihr und was hat das alles zu bedeuten", sagte Zelda voller Entrüstung. Sie trat einen Schritt näher und fühlte diese gewaltige Energie aus dem Körper der Gestalt herausquellen, eine Energie, so machtvoll und ehrfürchtig. Sie kannte diesen Strom der Energie und hatte diesen bereits in der Zitadelle wahrgenommen. Aber ja... auch der Umhang kam ihr wieder vertraut vor... dieses beängstigende dunkelrot. Aber die schiefen Proportionen und die Entstellung des Geschöpfes schienen verschwunden zu sein. "Ich konnte mich erholen... Prinzessin von Hyrule... nehmt dieses Pferd... und es trägt keinen Namen. Es wird euch auf dem Wege noch helfen können... noch etwas: Haltet euch vor unseren Schatten in Acht... lebt' wohl." Ein letzter Satz der Kreatur und erneut glühte sie wie in der Zitadelle der Zeit in einem grellen, weißen Licht, das sie vollkommen einnahm und allmählich absorbierte. Nur ein kurzer Blick in das Gesicht dieses Wesens genügte, um sich zu vergewissern, wer vor ihnen stand. Ein goldenes Dreieck schien aus dem Gesicht hervor und legte seine Bedeutung mit einem Glühen dar. Dann verschwand sie. Zurück blieb ein Pferd, das auf Link zuging und allem Anschein nach Zuneigung suchte. Er striegelte sofort dessen Mähne und schaute Zelda ratlos an. "Möchtest du vorne oder hinten sitzen", fragte Link mit einem charmanten Unterton und zwinkerte Zelda zu. "Die Entscheidung überlasse ich gerne dir" setzte sie hinzu, ließ sich aber nicht ärgern. Link schwang sich auf das Pferd und Zelda setzte sich hinter ihn. Sie ritten geschwind über die Steppe mit heiteren Gesichtern und mehr Zuversicht, die Mission doch noch erfolgreich zu beenden. Nach einer Weile schloss Zelda dann ihre Augen und legte ihren Kopf an seine Schulter. Irgendwie war es für sie äußerst angenehm, spürte Links Wärme und das leichte, aber wohltuende Kribbeln in ihrer Magengegend. "Zelda? Schläfst du?" Seine Stimme beförderte sie sofort wieder in die Realität. "Nein... ich entspanne nur.", log sie ohne Scham. "Gut. Kannst du mir dann bitte sagen, was die Sache mit dieser merkwürdigen Gestalt zu bedeuten hatte." Zelda hob ihren Kopf und schaute über Links Schulter in Richtung Steppe. Weit am Horizont sah sie einige kleine grüne Hügel. Sie wusste, dass im Tal dahinter einst ein Hylianer- Dorf stand. Ob es wohl noch existierte? "Dieses machtvolle Wesen, welches uns begegnete, half uns nur aus einem Grund. Es lag wohl daran, dass wir seine Schwester in der Gerudofestung befreit haben. Außerdem haben wir sie schon einmal getroffen. Weißt du noch... in der Zitadelle?" Link drehte sich halb um und nickte: "Nur das sie damals total entstellt gewesen ist", meinte er schließlich. "Ja, aber sie konnte sich von Ganons Folter erholen, was mich irgendwie beruhigt", sagte Zelda und lehnte sich erneut mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck an ihren Helden. "Wieso?" "Weil ich das Gefühl habe, ich hätte eine Verbindung zu ihnen", murmelte sie in den Stoff seines grünen T-Shirts. Link sagte nichts dazu und schaute genauer in Richtung Süden. Was zum Kuckuck waren diese Kreaturen? So etwas wie Gottheiten? Und es gab dem Anschein nach zwei von ihnen. Trotz allem würde er ihre Namen wohl niemals erfahren. Das Pferd trabte langsam weiter, über grüne satte Steppengräser... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)