Nur ein Spiel von Faylen7 ================================================================================ Kapitel 53: Die Schlucht zum Toten Land --------------------------------------- Kapitel 36: Die Schlucht zum Toten Land Mit fragenden Gesichtern standen zwei ratlose Hylianer vor der riesigen Brücke, die über die sagenhafte Schlucht führte. Und obwohl die Brücke sehr stabil aussah, überlegten sie beide sich zum fünfzigsten Mal, ob es da nicht eine andere Alternative gab. Die Überquerung hatte einfach eine ungeheure Reichweite und nur verschwommen sahen sie das andere Ende. Vorsichtig tasteten sie sich heran und wagten einige Schritte über die Überführung. Link warf des weiteren einen Blick in die unendliche Tiefe, was er gleich wieder bereute. Er taumelte auf die Mitte der Brücke zu und atmete kräftig aus. Er war ja kein Angsthase, aber diese Tiefe respektierte er. Dann warf er einen Stein über den Rand. Er spitzte seine Ohren. Kein Geräusch. Einige Minuten vergingen. Link lauschte immer noch. Weitere Minuten vergingen. Wieder kein Geräusch. Es würde wohl Jahre dauern, ehe der Stein am Boden aufkam. "Zelda, wie tief ist denn diese Schlucht?" "Keine Ahnung. Jeder, der versuchte, es herauszufinden, kam nicht wieder. Geschichten erzählen, die Götter hätten das Land dahinter wegen Gotteslästerung durch Tausende Blitze, von Hyrule getrennt und diese Schlucht in die Erde gerammt. Angeblich reicht die Schlucht bis zum Erdmittelpunkt." Hyrule hütete wirklich erstaunliche Legenden, oder nicht? (Und ganz schön respektwürdige Gottheiten...) "Ich schwöre, dass ich nie die Götter von Hyrule erzürnen werde...", murmelte er, von Zeldas grinsender Miene nicht beeindruckt. Sie tasteten sich voran, hoffend, dass sie das andere Ende erreichen würden, bevor irgendetwas Unvorhersehbares geschah. Link lief vorneweg und fühlte plötzlich Zeldas rechte Hand in seiner. Ein angenehmes Gefühl. Dann hörte Link nur kurz seinen Namen aus ihrem Mund, vernahm einen lauten Schrei und fühlte Zeldas Hand mit einem Schlag nicht mehr. Hastig drehte er sich um, doch erblickte auf der Brücke keine Spur von Zelda. Mein Gott... "Zelda", schrie Link und blickte über die Kante des Überganges. Verdammt, wo war sie? "Zelda!" Er rief aus Leibeskräften ihren Namen und sein Echo schallte in der Tiefe. Er blickte um sich. Sie konnte doch nicht in die Tiefe gefallen sein... Nein! Link war außer sich. Vorwürfe packten ihn. Dann vernahm er ihre Stimme, überrascht, wie weit entfernt sie klang. Er drehte sich in alle Himmelsrichtungen und entdeckte eine Person am Anfang der Brücke, die er als Zelda erkannte. Himmel, wie war sie denn innerhalb von Sekunden dort hingekommen? Sie lief in seine Richtung und Link in ihre. Sie erreichten sich. "Was zum Kuckuck hast du denn getan, Zelda?" Sie grübelte nach und erklärte ihm unmissverständlich: "Ich wurde teleportiert." (Für Link wohl doch zu missverständlich...) Er setzte einen blöden Blick auf. Ja klar. Wieso bin ich da nicht gleich drauf gekommen, sagte er zu sich selbst. Meine Güte, Link, du bist aber auch bescheuert... "Aha", sagte er schließlich, obwohl seine vorherigen Gedanken seinem Gefühlschaos eher entsprächen. "Das Medaillon begann wieder zu glühen und als ich dann noch einen Schritt nach vorne setzte, Schwups, befand ich mich am Anfang der Brücke. Jedoch glühte das Medaillon diesmal in grünen Farben, nicht in roten wie vor zwei Tagen in der Höhle." Merkwürdig. Erneutes Futter für ein Kopfzerbrechen. Sie wagten einen zweiten Anlauf. Innerhalb von Minuten standen sie an derselben Stelle wie zuvor. Und... Schwups. Zelda landete wieder am Anfang. Irgendetwas wollte nicht, dass sie über die Brücke gelangte. Dieses Etwas war aber gnädiger, wenn es um Link ging. Er hatte keine Schwierigkeiten weiterzulaufen. Link markierte die Stelle mit einem Stückchen Kreide, lief zu Zelda und sie starteten einen dritten Anlauf. Kurz vor der Markierung fing das Medaillon in grünen Farben zu glühen an. "Also, irgendetwas hat diese Teleportiereigenschaft mit dem Medaillon zu tun. Wenn wir nur wüssten, was! Ah, ich weiß." Zelda öffnete den Verschluss der Kette, reichte sie Link und gab ihm einen wohlgemeinten Stups nach vorne. Er fühlte sich komisch, dann fühlte er sich schlecht. Geschüttelt und Gerührt... Plötzlich kam er am Anfang der Brücke heraus und landete auf seinem Hintern. Benommen schüttelte er seinen Kopf und sah Zeldas dreistes Grinsen, die auf ihn zulief. "Du kleine Hexe", neckte er sie. Sie reichte ihm eine Hand und half ihm aufstehen. "Hat es dir denn nicht gefallen? Teleportieren kann auch Spaß machen, mein ängstlicher, kleiner Held." Link öffnete seinen Mund, um sich zurechtfertigen, aber seine Worte blieben ihm in der Kehle stecken. Er und ängstlich? "Magst du Teleportation nicht? Das ist ein Jammer." Eingeschnappt meinte er: "Was soll daran denn Spaß machen? Man hat gar keinen Sinn mehr für seinen Körper. Ich finde es nicht witzig, wirklich nicht..." "Darf ich dir was verraten?" Sie sprach dann leiser: "Damals hast du es geliebt." "Ich hatte wohl mehr Sinn für Humor als heute...", grummelte er, gab ihr die seltsame Uhr und stapfte dann wieder über die Brücke. Link kam eine Idee. Irgendwie hatte er ein Gespür für Geheimnisse, das sich bezahlt machen würde. Aus seiner magischen Tasche nahm er ein langes Seil. Zeldas große Augen ignorierend befestigte er es zum einen um seinen Bauch, und zum zweiten an einigen Steinen inmitten auf der Brücke, die sein Gewicht schon aushalten würden. Zelda blickte ihm verständnislos hinterher. Er hatte einfach die Frechheit Zelda nichts von seiner Vorahnung mitzuteilen. Aber... nach der Aktion würde Zelda ihn nie wieder ängstlich nennen. Er seilte sich an der Kante der Brücke hinab und kletterte, so gut es ging darunter. Zelda starrte über die Brücke und konnte Link nicht mehr sehen. "Sei' vorsichtig", rief sie und ihr Echo erklang aus den Tiefen der Schlucht. Mit einem Grinsen kam Link wieder zum Vorschein und hatte irgendeinen Stein zwischen seinen Zähnen. Zelda krallte sich seine Arme und half ihm auf sicheren Boden. "So, jetzt verrate mir doch mal, was das sollte, du... warum tust du so was Leichtsinniges?" Er spuckte den Stein aus und sagte: "Tja, so bin ich nun mal. Leichtsinnig und gelegentlich übermütig. Aber du wusstest sicherlich, auf was du dich einlässt, als du mich getroffen hast." "Nein, ich habe dich damals für einen unschuldigen Jungen gehalten." "Bin ich doch. Oder kann dieses Engelsgesicht..." Er deutete auf seine grinsende Miene, "... lügen?" Dann lachte er und präsentierte ihr stolz seine Entdeckung. Es handelte sich um einen grünen Stein, den Zelda wieder als Gossipgestein definierte, nur diesmal besaß es die Fähigkeit Teleporter zu setzen, anstatt irgendwelchen telekinetischen Fähigkeiten. "Dieser Stein war also der Grund für unsere mangelnde Bewegungsfreiheit", sagte Zelda und beäugte ihn genauer. Sie hielt ihn gegen das schwache Sonnenlicht und verstaute ihn in der kleinen Ledertasche, wo sich schon ein roter Stein befand. Glücklicherweise konnten sie endlich ihren Weg fortsetzen, da der Stein diese auffallende Wirkung nicht mehr aufwies. Es schien, als wollte jemand, dass diese Steine in ihren Besitz gelangten. Vielleicht verbargen diese eine weitere große Kraft, die man in Hyrule noch nicht kannte? Vielleicht waren sie ein Stückchen Hoffnung... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)