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Nur ein Spiel

von

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Kostbarer Verlust

In der entseelten Starre Schicksalshorts bewegte sich ein alter, klappriger Pkw vorwärts, schwach leuchtende Lichter des Fahrzeugs waren die einzige unnatürliche Lichtquelle in der bitteren Zerstörung, die hier vor noch wenigen Minuten wie ein gnadenloser Sturm niedergekracht war. Überall waren Gebäude zertrümmert, die Reste menschlicher Zivilisation unter Klauen des Bösen zu Schutt und Asche zermalmt. Mit Entsetzen in seinen mutigen, tiefblauen Augen bezeugte der letzte Heroe der Welt das Ende, erwartete in jedem nächsten Blick noch mehr Verwüstung und noch mehr Elend und Leid zu erleben. Das fühlende Entsetzen in seinen Seelenspiegeln wandelte sich zu Trauer, zu tiefer, leidvoller Trauer…

Der Zustand dieser Welt ließ Links Augen tränen, obwohl er diesen apokalyptischen Wahnsinn mit so viel Standfestigkeit angenommen hatte. Orte, die er kannte, die er als Kind besucht hatte, waren nun in den barbarischen Schlachterhänden des Bösen gefallen. Orte, wo einst Fröhlichkeit und Sinnhaftigkeit lebten, zerfielen unter den Händen das Bösen zu wertlosem Staub…

Link erinnerte die Schönheit dieser Welt mit einem neuen Gefühl von Trauer und Verlust… Die holprigen Gassen in der Altstadt, wo er als Kind mit Kreide eine Phantasiesprache auf das Gestein gemalt hatte. Die Einkaufsmeile, wo er mit seiner Clique das erste Mal als Teenager eine Nacht durchgemacht und eigentlich ziemlich schnell das Interesse an Partyabenden verloren hatte. Dann… hier inmitten von Geschäften und Cafés, wo er das erste Mal ein Zeldaspiel in einem versteckten Laden erworben hatte… Der Verlust von allem, was sein Leben hier auf der Erde ausgemacht hatte, tat ihm erschreckend weh, und das obwohl er sich immer nach einer anderen Welt gesehnt hatte.

Mit ein paar Tränen in den Augen fuhr der junge Heroe weiter, verabschiedete sich mit einem unguten Gefühl der Vorahnung von diesen vertrauten Plätzen und überlegte, ob er es wagen sollte in die Straße der Erinnerung zu fahren, dort, wo sein Wohnhaus war, dort, wo sich seine Eltern vielleicht versteckt hielten. Natürlich wusste er, wie unwahrscheinlich dies war, natürlich ahnte Link, dass sie entweder geflohen waren so wie viele andere… oder… und der Gedanke ließ ihn nun doch eine weniger durchdachte Entscheidung treffen… Oder sie waren durch Zarnas Splitter bereits in Kreaturen des dunklen Fürsten verwandelt worden…
 

Link biss sich auf die Unterlippe, während er kurz einen Blick zu dem weißlich glimmenden Stahlschwert von Leon Johnson warf, das er auf dem Beifahrersitz abgelegt hatte. Er wusste, dass sein Erfolg die Energien zu beschaffen die einzige Chance zur Rettung der Welt darstellte, aber ein Funke Pflichtgefühl in ihm nach dem Verbleib seiner Familie zu schauen, ließ sich nicht erlöschen. Er war der legendäre Heroe, ob nun in dieser Welt oder einer anderen. War er es seinen Eltern, die ihn mit so viel Liebe durch alle Hürden seines Lebens gebracht hatten, nicht schuldig zumindest nachzusehen? Er brauchte die Gewissheit… er brauchte nur Gewissheit. Und dieser pflichtbewusste Funke ließ sich auch jetzt nicht abstellen…

Mit neuer Unruhe fuhr der Heroe ein wenig schneller in Richtung seines Elternhauses, entschuldigte sich innerlich bei Zelda und den Weisen für das ablenkende Vorhaben, aber er konnte diesen Gedanken kaum mehr ignorieren nach seinen Eltern zu suchen. Zielstrebig führte ihn der Weg seiner Bestimmung zu dem Platz, den er schon immer sein Heim nennen durfte. Das Haus der Familie Bravery.
 

Wenige Minuten später gelangte Link in eine rauchige, und doch entseelte Straße der Erinnerung. Ein glühender Dunst hing in der Luft, vibrierte über den ansehnlichen, bunten Familienhäusern, die doch nur noch in einen grauen, fleckigen Mantel gehüllt schienen. Das Teer der Straße dampfte, roch nach Säure und Galle. Als Link sich mit dem Schwert in der Hand aus dem Fahrzeug begab, erstickte ihn der nach Verwesung stinkender Geruch für wenige Augenblicke, ließ ihn sich übel fühlen. Und da wurde ihm bewusst, dass Ganons Verseuchung hier noch weitaus mehr Schaden angerichtet haben musste als im Stadtzentrum, vielleicht weil er tatsächlich wusste, wo Link wohnte, oder weil Sara, eine der Weisen, hier gelebt hatte. Es war die Anwesenheit des Bösen in der glimmenden Luft, schwül, unangenehm und drückend, die sich anfühlte wie Hunderte Nadelstiche in seinem Kopf. Oder konnte es schlichtweg sein, dass die dunkle Magie des Bösen anwuchs, immer mehr anwuchs, bis das Leben hier auf der Erde überhaupt nicht mehr möglich war?

Link verscheuchte den Gedanken mit zielstrebigen Schritten, die er in Richtung der Eingangstür seines Elternhauses tat. Er verscheuchte die Trauer und den Trübsal mit einem hoffnungsvollen Gedanken daran für die Rettung der Welt alles zu tun, was in seiner Macht stand. Und immerhin hatten sie nun einen Plan, einen unsicheren, zum Scheitern verdammten Plan, aber es war ein Plan…

Als Link durch eine aufgebrochene Tür in sein Elternhaus eintrat, fokussierte er jeden Quadratmeter mit Argusaugen, bis er realisierte, dass hier in diesem verlassenen Haus, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbracht hatte, nichts mehr war, das noch Wärme oder Familie bedeutete. Unter den vom Himmel fallenden dunklen Vorhang des Bösen war selbst hier die niedere Energie eingezogen und hatte die Besinnlichkeit, Schönheit und Wärme geraubt, die doch so viele Jahre dieses Haus erfüllt hatte. Link kniff seine Augen zusammen, spürend, dass er seine Eltern nicht mehr wiedersehen würde, spürend, dass er seiner Mutter niemals sagen konnte wie dankbar er doch für alles war, was sie ihm gegeben hatte. Er hetzte schließlich ins obere Stockwerk, betrat sein Zimmer und kramte in der Düsternis einige Objekte aus seinem Schrank. Er wusste, er hatte keine Zeit sich zu lange hier aufzuhalten, aber wenn er tatsächlich mit Zelda Hyrule besuchen würde, dann gab es einige Gegenstände, die er mitnehmen musste wie beispielsweise seine weiße Okarina. Mit Abschiedsworten auf seinen Lippen verließ er diesen Platz am Ende der Gezeiten, verließ den Traum einer glücklichen Jugend und setzte seine Mission fort.
 

Nach einer weiteren viertel Stunde nervöser Fahrt erreichte der wackere Heroe das scheinbar unversehrte Antiquitätenzentrum hier im Stadtkern Schicksalshorts. Mit dem glutroten Schein, der das Gebäude bemalte, und der Tatsache, dass es das einzige Gebäude im Umkreis war, das noch stand, wirkte es beinahe einladend auf ihn. Es war absurd, dachte Link einmal mehr, dieser Irrsinn, dass er seiner Bestimmung folgte. Der unglaubliche Irrsinn, dass er genau das tat, was er noch vor Zeldas Erscheinen auf der Erde, auf eine verbotene Weise, ersehnt hatte.

Nein, sprach er zu sich, er hatte sich diesen Zustand nicht ersehnt, aber er hatte es gewusst. Gewusst, dass es unabwendbar war.

Er schüttelte seine Zweifel einmal mehr ab, erhob sich mit dem weißen Stahlschwert in dieser gifttrunkenden Stille, wo keine Menschenseele und auch kein Monster zugegen schien. Es war eine gespenstische Ruhe vor dem Sturm, nicht eine Kreatur des Bösen anzutreffen, so gespenstisch, dass Link auf einen möglichen Hinterhalt gefasst war. Er hatte mit allem gerechnet, vor allem mit Kämpfen, aber diese Stille beunruhigte ihn…

Seine ozeanblauen Augen wanderten zu dem blutroten Himmel, und obwohl es dunkel war, bedeckte der krankhafte rote Schimmer das alte Pflastergestein und merkwürdige rötliche Schatten bildeten sich darauf, Schatten von Objekten, die Link nicht einmal ausmachen konnte. Ein weiteres teuflisches Werk des Bösen, ahnte er. Hier auf der gefallenen Welt krochen Schatten vorwärts, die keinen Ursprung mehr hatten, Schatten der grausam und zu unrecht aus dem Leben Gerissenen…

Link kramte seine kleine, hilfreiche Taschenlampe hervor, jene, die er als alles begann im Schulkeller benutzt hatte und schlich in das Gebäude hinein, bereit und tapfer, ohne Zweifel, wurde von dem Gebäude verschluckt als wäre jenes ein erster gefahrvoller Tempel der Prüfung hier auf der Erdenwelt. Wach und mit höchster Konzentration bewegte sich Link durch die gigantische Halle im Erdgeschoss, seine Straßenschuhe hallten verräterisch auf gewachstem Marmorboden, hier wo eigentümliche Antiquitäten ausgestellt waren, riesige Statuen aus allen Mythologien der Welt zusammengewürfelt, Bilder, Möbel aus dem alten Ägypten, Griechenland und Rom, sogar Ritterstatuen, die wie einsame Wachposten den Raum mit Furcht beluden. Eine unheimliche Atmosphäre kroch mit glimmendem Schein durch die noch intakten Fenster, belud diese klirrende Halle mit sakraler Verdorbenheit.

Link lief aufmerksam durch den Raum und bemühte sich wachende Vasallen Ganons nicht aufzuwecken, falls diese sich irgendwo befanden. Kurz warf er einen Blick auf den Fahrstuhl, hier, wo er durch eine gutmütige List mit Zelda eine Aussprache fand, hier, wo die Erinnerungen an bessere Tage lebten. Die Idee den Fahrstuhl zu benutzen verwarf er ziemlich schnell und ignorierte seinen Leichtsinn diesbezüglich. Erstens wäre der Fahrstuhl zu laut und zweitens könnte dieser stecken bleiben… wenn er überhaupt noch funktionierte…

Link suchte in der Dunkelheit mit der Taschenlampe nach dem Treppenaufgang, seufzte und konzentrierte sich auf seinen ruhigen Puls, schlich vorwärts, bereit alles zu tun, was notwendig war um diese Mission voranzubringen. Er entschied das Licht seiner Taschenlampe zu löschen, wissend, es war eine unnötige Bewegung, die Aufruhr in den gefahrvollen Alptraum brachte, wissend, er wollte es nicht riskieren Monster aufzuwecken, die womöglich ihrem Herren Bericht erstatteten. Galant bewegte er sich durch die Schätze hindurch, bemüht nicht einmal ein paar Staubkörner aufzuwirbeln.
 

Nach einer Weile fand er die Tür zu dem Treppenhaus, öffnete diese vorsichtig und zog behutsam seine Klinge. Mit einem tiefen Atemzug trat er über die Schwelle, seine wachen, leuchtenden Augen fokussiert und untrüglich, gewöhnten sich blitzschnell an die veränderten Lichtverhältnisse, wo es noch düsterer zu sein schien, in dem hallenden Treppenaufgang, wo seine Schritte noch verräterischer klangen. Der junge Held umklammerte das Heft des Schwertes so fest er konnte, spürte Sicherheit und Selbstvertrauen mit dem wachsenden Gefühl seiner Schwertkunst. Er entschied das Licht der Taschenlampe einmal mehr einzusetzen, das Licht strömen zu lassen hier, wo kein rötlicher Schein des gestorbenen Himmels weilte. Und einmal mehr war das Glück ihm hold, er entdeckte keine ungewöhnlichen Bewegungen im Treppenaufgang, spürte kein Leben hier, roch keinen giftigen Atem… Langsam spionierte er in der Dunkelheit umher, versuchte jedes Geräusch zu vermeiden. Er setzte einen Fuß vor den anderen und machte nicht zu große Schritte, schlich hinauf, vorsichtig und sicher, erinnerte das Gefühl aus den belehrenden Träumen, erinnerte sich, wie er unbekanntes Terrain beschritten hatte, als ob ihn seine Träume ein grausamer Lehrmeister gewesen waren für alles, was kam und das, was geschehen musste…
 

Je weiter er nach oben schlich, umso deutlicher spürte der junge Held, dass sich in dem Gebäude vielleicht doch noch jemand befand, vielleicht eine verzweifelte Seele, die ganz unscheinbare, kaum vernehmbare Geräusche produzierte, dumpf, kaum wahrzunehmen, ein leises Klacken irgendwo in diesem verdunkelten Wahnsinn der Welt… ein weiteres Geräusch erhob sich irgendwo in dem Gebäude, summte als Echo an die empfindlichen Ohren des Kämpfers, war vielleicht zu unwirklich um daran zu glauben, dass es von einem Menschen stammen konnte. Und als Link vorwärts trat, das zweite Stockwerk passierte, war das Geräusch erloschen, er selber nicht mehr sicher, es auch wirklich vernommen zu haben. Die Stille konnte trügerisch sein, dachte er. Gerade in der Stille konnte der eigene Verstand verräterische Hoffnungen auf die Welt profizieren.
 

Link erreichte endlich den dritten Stock, öffnete vorsichtig die Tür, leuchtete den Gang dahinter ab und trat ein. Seufzend… aber fokussiert. Wieder vernahm er einen Laut aus der von triefender Bösartigkeit erfüllten Ferne, kurz abgelenkt schwankten seine Augen in Richtung der Wände, dann zu Boden. Er kniete nieder, lauschte in tiefere Ebenen, lauschte einem leisen Wimmern, etwas, das ihm beinahe absonderlich und fremd und irgendwo unmöglich erschien… War hier in dieser verlassenen Einöde tatsächlich noch jemand?

Als das Geräusch erstarb, erhob er sich, während sich ein neues Ziel in seinen Gedanken formte. Es war das hoffnungsvolle Ziel doch noch eine Menschenseele zu finden, die Ganons Verseuchung überlebt hatte und nach wie vor standhielt. Der Gedanke jemand lebte, spornte ihn an, die keimende Hoffnung einen Menschen in dieser Welt beschützen zu können, stärkte seine gezielten Bewegungen und kräftigte seine Zuversicht. Schnell und sicher schlich er in das Büro von Naranda, überflog mit scharfen Blicken den Innenraum, hier, wo ebenfalls nur die Stille regierte. Kein Monster. Keine Überraschungen. Mit tiefen Atemzügen werkelte Link an dem Geheimversteck Narandas, betätigte das kleine Ziffernblatt, als ihm der Code nicht sofort einfiel. Er probierte verschiedene Kombinationen, ein unterschwelliger Ärger in seinem Gemüt, diesen Umstand nicht vorher in Betracht gezogen zu haben. Die Minuten zogen sich verräterisch in die Länge, je mehr Zahlenreihen der junge Heroe in das Ziffernblatt hämmerte. Es erzürnte ihn mehr und mehr wertvolle Zeit in dieser Situation zu verlieren, und keine andere Option zu haben. Er konnte kaum die Tür in das Geheimversteck aufsprengen…

Link seufzte, fuhr sich durch sein dunkelblondes Haar und rekapitulierte in seinen Erinnerungen den Zahlencode… konzentrierte sich so angestrengt wie er nur konnte und tippte erneut einige Kombinationen ein… Und plötzlich, wenige unerfreuliche krachende Geräusche produzierend, öffnete sich Narandas Geheimfach, surrend, und zum Schluss hin quietschend. Ohne zu zögern klemmte der junge Heroe die schwarzen Bilder unter seinen rechten Arm, ermutigt an dem Gedanken einen wertvollen Schritt in dieser schwierigen Mission geschafft zu haben und bereit auch die nächsten Hürden zu meistern.

Als er sich mit wachsamen Schritten jedoch in Richtung Ausgang bewegen wollte, war da erneut ein untrügliches, erinnerndes Gefühl, so verschwommen und doch irritierend wie ein Déjà-vu, und das Gefühl ließ seinen Puls ansteigen. Etwas war hier, was er unbedingt erledigen musste, er spürte es, irgendwo in seinen Instinkten. Er spürte, dass seine Mission hier an diesem Ort noch nicht beendet war. Und selbst als er zurück in das Treppenhaus trat, wurde er das Gefühl nicht los diesen Ort nicht verlassen zu können.
 

Einmal mehr kroch eine unangenehme ungeduldige, Empfindung von seinem Nacken ausgehend über seinen Schwertarm abwärts, ein seltsames Gefühl, als wollte seine Verbindung zu Schwertern ihm etwas mitteilen, eine verschleierte Botschaft senden. Link seufzte, und konnte sich das Gefühl nur damit erklären, dass er die Geräusche, menschlich oder nicht, für sich aufklären musste.

Es war dumm, sagte er sich, und übermütig und falsch, als er im zweiten Stockwerk stehen blieb und einen Blick auf die Tür in die zweite Ebene warf. Was war, wenn seine Sinne ihm einfach einen Streich spielten und das leise Wimmern von vorhin nicht echt war, was wenn es nur Geister waren…

Link konnte jedoch nicht anders und öffnete die Tür, rasch und ohne weitere Zweifel. Einmal mehr spitzte er die Ohren in einem langen Gang dahinter, einen Gang, der verschiedene Büroräume verband. Neugierig lehnte er seinen Kopf an die dünne Wand, um einmal mehr das Geräusch von vorhin auszumachen, seine Wahrnehmung zu bestätigen und vielleicht auch seine Besorgnis als berechtigt zu empfinden. Zuerst war da nur die Stille, die gefahrprophetische Ankündigungen machte, gefolgt von noch mehr Stille und einem undefinierbaren Rauschen von außerhalb des Gebäudes. Link nahm den nächsten tiefen Atemzug, würde seine Anwesenheit hier jedoch keinesfalls preis geben. Er trat leise vorwärts, hinein in diesen unbekannten Irrsinn und verfolgt von dem Gefühl retten und beschützen zu müssen. Einmal mehr rangen die Pflichten in seinem Herzen um Gehör, rangen und rissen gewaltvoll. Er wusste, dass er die Bilder so schnell wie möglich zu den Weisen bringen musste. Er spürte aber auch, dass er heraus finden musste, ob hier noch jemand war. Und als hatten die letzten Götter auf dem Planeten Erde sein inneres Ringen vernommen, erklangen leise ungewollt und leidend weitere Geräusche, nun deutlich nah. Ein vertrautes Weinen. Ein leises, verflüchtigendes Schluchzen. Eine Mädchenstimme. Flehend, verängstigt…

Und Link wusste, das war kein Geist, noch war es eines von Ganondorfs Monstern.

Da war ein Mensch, ein starker Mensch, der diesen Alptraum überlebt hatte, entkommen war und Hilfe benötigte.

Mit einer zärtlichen Ermutigung und Freude über seinen Gesichtszügen trat Link vorwärts, als sich für ihn der Alptraum des Bösen ein wenig erhellte. Wenn er noch immer jemanden beschützen konnte, wenn die Menschen noch immer kämpften, dann hatte das Gute mehr als nur den unsicheren Plan als Chance. Wenn die Menschen noch immer kämpften, dann leuchteten die Lichter der Hoffnung noch immer auf der gefallenen Welt und vielleicht gab es eine Chance auf Heilung…

Innerhalb von Sekundenbruchteilen machte der junge Held den Ursprung des leisen Wimmern aus, bis er vor der letzten Tür am Ende des Flurs stand, das leises Weinen immer lauter, deutlicher und er die Stimme endlich auch seinem Besitzer zu ordnen konnte. Eine vertraute, melodische Stimme, die er sehr oft singen gehört hatte. Sein Herz machte einen Freudensprung, er erinnerte diese Singstimme auf dem größten Gestüt Schicksalshorts, erinnerte das liebe Mädchen mit dem kastanienbraunen Haar, dem die Stimme gehörte.

Hoffnungsvoll umklammerte der Heroe den Türgriff, zerrte die Tür rasch auf und vergaß in dem überschwänglichen Gefühl der Hoffnung den durchaus möglichen verwirrten Zustand eines Menschen, der den Untergang der Welt auf erschreckende Weise bezeugt haben mochte. Hier in einer vollgeräumten Abstellkammer, zwischen Eimern und Besen hockte sie, zusammengekauert, verängstigt, und vielleicht sogar entseelt. Sie hatte ihre Arme schützend um den kastanienbraunen Kopf gelegt, kaum realisiert, dass es Link war, der vor ihr stand, der alles in seiner Macht stehende tun würde um sie zu schützen… Link, der sie zu dem einzigen sicheren Hafen dieser Welt bringen konnte.

Als sie noch immer nicht reagierte, zitterte, und ihr Wimmern nicht stoppte, realisierte Link, dass sie sich vor der Hoffnung ihrer Rettung verschlossen hatte, dass sie nicht mehr daran glauben konnte einen anderen Menschen anzutreffen.

Link wollte gerade seine Stimme erheben, sie mit sanften Worten aus vernichtenden Ängsten reißen, als sie unter Tränen und mit zitternder Stimme schluchzte: „Bitte… ich flehe dich an, bleib‘ weg von mir… bitte nicht… bitte nicht…“

Und als er ihre Stimme vernahm, Marons Stimme, nahm er einen tiefen Atemzug und sank vor ihr umsichtig auf die Knie. „Maron, ich bin es, Link“, sprach er fest und sicher. Er versuchte zu ihr durchzudringen, wissend, er konnte sich nicht zu lange hier aufhalten. Spürend, dass die Gefahr wuchs je länger er sich ablenken ließ.

„Maron, wir müssen so schnell wie möglich weg von hier“, meinte er und schlug sich in Gedanken an den Kopf. Fiel ihm gerade nichts besseres ein um sie aus diesem Trauma zu reißen? Maron war völlig mit den Nerven runter, verängstigt, starr vor Entsetzen. Sie wusste wohl selber, dass sie hier weg musste.

Und erst dann blickte sie mit tränenquellenden Augen auf, hier wo sich der düstere, blutrote Schein der gefallenen Welt auf alle Alltagsgegenstände legte und auf beiden menschlichen Seelen verlor. Es schien beinahe, als glommen die kleinen bösartigen Ascheplättchen in Nähe jener Überlebenden stärker und wuchtiger. Es war absehbar, woran das lag. Die giftige Energie des Bösen suchte nach jeglichem lebenden Materials, suchte nach Zugängen jegliches Leben zu unterwerfen…
 

„Link“, murmelte Maron benommen. Und da verstand jener, wie durcheinander und vergiftet ihr Körper bereits war. Sie klang schwach, unsagbar schwach. „Bist du es wirklich“, fragte sie leise, erstickt und unheimlich unsicher. Und erst dann sah sie auf, wischte ihr langes Haar aus dem fiebrig geschwitztem Gesicht und weinte je länger sie seine Gestalt betrachtete.

„Link…“, sprach sie erneut, wimmernd und bettelnd. „Das kann ja doch nicht sein… ist das hier… bist du hier?“ Sie starrte ihm entgegen, schockiert, ungläubig. Ihre rot geweinten Augen schlossen sich, bis sie die Hände an jene presste.

Und dann endlich packte Link das verwirrte Mädchen an den Schultern, redete weiterhin auf sie ein, so lange bis sie seine Existenz als wahrhaftig und echt erkennen konnte. „Maron, ich bin hier, ich werde dich hier keinesfalls alleine lassen. Ich bin hier um dir zu helfen. Jetzt komm‘ mit mir.“ Er versuchte es mit Ruhe und Verständnis, ständig gegen die vergiftende Bösartigkeit in der stehenden, säuerlichen Luft ankämpfend. Und dann reichte er ihr die Hand. Zaghaft nahm sie diese an, ließ sich auf die Beine heben, die sich anfühlten wie Wackelpudding. Und während Maron ihn musterte, sich von seinem tapferen Blick aus ihren Ängsten bringen ließ, presste sie beide Hände ins Gesicht, versuchte sich selbst zu spüren in diesem Gefängnis des Bösen.

„Link… was ist das hier?“, sprach sie, eine Welle der Panik glitt aus ihrer Kehle, schubweise genährt von dem Unverständnis der Situation. „Was geschieht nur auf der Welt? Die Welt ist so düster… da sind überall Monster…“ Sie fing erneut an zu weinen, suchte Antworten in den tiefblauen Augen des Heroen, die er ihr kaum geben konnte.

„Es tut mir… so leid, Maron“, murmelte Link leise, ein Gefühl von Schuld auf seinen zaghaften Worten. „Die Welt ist in die Hände des Bösen gefallen… es tut mir so… verdammt leid.“ Link rieb sich über seine Stirn, ärgerte sich über die Belanglosigkeit es so zu formulieren. Denn wem sollte sein Mitleid, sein unnötiges Schuldeingeständnis helfen? Zumal er sich zerfleischen und verteufeln konnte, er würde auf diese Weise niemanden retten.

„… ich habe mich hier versteckt… die ganze Zeit.“ Ihre Stimme zitterte immer noch. Link wies sie schließlich an dicht hinter ihm zu laufen, eines der Gemälde zu tragen, um sich selbst in dieser Aufgabe etwas zu sammeln. Es war immer gut eine Aufgabe zu haben. Es war eine Ablenkung, ein Ziel, und genau deshalb half es Maron auch sich zu besinnen… eine scheinbar stupide Aufgabe etwas zu tragen, half dem jungen Farmermädchen ihre Kraft und Stabilität wieder zu gewinnen.

„Ich hatte solche Angst…“, wimmerte sie, entließ ein aufgeregtes Glucksen, als sie dem Heroen folgte, ihre Schritte verräterisch laut, zu laut und waghalsig. Link bremste sie, sendete ihr einen Blick kühner Erwartung. „Maron. Ich bitte dich, du musst leise sein, sonst bemerkt uns doch noch ein Monster, ja? Wir müssen uns langsam und leise bewegen, sobald wir außerhalb sind, steigen wir in einen Wagen.“

„Okay, ja… okay… Ich… versuche… e-es…“

„Gut. Wir schaffen das, nur Mut.“ Er ließ sich vor sich laufen, schob sie vorwärts durch den dunklen Korridor. Sie gelangten in den finsteren Treppenaufgang und liefen so leise wie nur möglich die Treppen hinab. Marons Schritte wurden plötzlich schneller und lauter, was Link zu einem weiteren: „Pst.“ veranlasste, aber es beruhigte Maron nicht. Wie auch sollte er sie in diesem apokalyptischen Irrsinn noch beruhigen? Ihr sagen, dass alles wieder gut werden würde, dass ihre Familie und Freunde lebten, dass in wenigen Tagen alles ausgestanden wäre? Das waren alles nur hinterhältige Illusionen, die wie Seifenblasen zerplatzten. Link ließ erneut dem Schweigen Vorzug, entschied unnötige Worte zu vermeiden, und vielleicht sogar Empfindungen zu vermeiden. Es half Maron nicht diese Flucht zu überstehen, wenn er seine eigenen Zweifel bei ihr ablud…
 

Aus dem Treppenaufgang ertönten nun weitere Geräusche, die der Heroe nicht definieren konnte und wollte. Aber er spürte die Gefahr, kratzende Schritte, wulstiges, grölendes Atmen in der Finsternis. Irgendetwas wartete hier, roch das lebendige Blut in den Venen der beiden Jugendlichen, fletschte die Zähne an einem sehnsuchtsvollen Genuss. Link fragte sich in dem Augenblick nur noch, ob er zusammen mit Maron fliehen oder sich dem Monster vielleicht tatsächlich stellen sollte. Aber auch die verängstigte Farmertochter musste Geräusche wahrgenommen haben, begann zu wimmern und hetzte schließlich mit lautem Klacken ihrer Sandalen vorwärts, Panik überfiel sie, entsetzlicher, bis sie eine Treppenstufe zu viel nahm und stolperte, krachend fiel sie zu Boden, entließ einen überfälligen Angstschrei und blickte flehend in Links Augen. „Es hat mich gehört“, rief sie. „Irgendwo dort sind sie… die Monster… warum habe ich nicht besser aufgepasst?“ Einmal mehr wurde Maron von Angst überfordert, begann unartikuliert zu weinen, bis Link sie mit einem ruppigen Griff auf die Beine zerrte.

„Still jetzt!“, befahl er. Links Ton war rau und gefährlich, nicht, weil er kein Verständnis gegenüber Maron hatte oder weil er keine Geduld hatte, nein, aber er war angespannt und wollte unter allen Umständen verhindern, dass Maron noch größere Schrecken ertrug als ohnehin schon.

Sie verstummte augenblicklich, aber nickte einsichtig, gefasster, sicherer und folgte den Treppen erneut zügig nach unten. Aber Link zögerte, spürend, dass da weit oben, vielleicht im fünften Stockwerk ein Augenpaar ganz genau beobachtete, was sie beide hier taten. Da waren glühende Pupillen, genährt von dem Wahnsinn Ganons, ein langes Gesicht mit Reißzähnen und einem fauligen Atem, den Link bereits riechen konnte.

Mit einem erneut so gefährlichen Funken in dem satten Tiefblau seines Blicks lauschte Link in das oberste Stockwerk, hörte die Kreatur atmen, stoßweise und doch leise. Sein Instinkt sagte ihm alles, was er wissen musste. Seine Sinne verrieten ihm, was zu tun war.

Er flüsterte, spürend, dass jener Dämon in den oberen Stockwerken zu schnell war als noch länger zu zögern: „Maron, wir werden den Rest der Treppe hinunterrennen, hast du mich verstanden!“

Aber das so unschuldige, süße Mädchen der Oberstufe schüttelte ängstlich den Kopf. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, weil sie nicht wahrhaben wollte, was hier passierte, weil sie nicht glauben wollte, dass sie fliehen mussten.

„Bitte… nicht“, flüsterte sie, klammerte sich mit beiden Händen an Links Arm und flehte. „Bitte… ich will das nicht.“

Link seufzte, die Augen des Dämons in seinem Nacken spürend, und doch verharrte auch er für Sekunden in diesem gespenstischen Alptraum. Was sollte er auch sagen? Dass sie es schaffen würden zu entkommen? Entkommen vielleicht, aber wohin? Er konnte kaum garantieren, dass Ines‘ Villa dem Bösen standhielt. Link sendete Maron einen Blick voller Anteilnahme, Aufrichtigkeit und Verletzbarkeit, aber auch Strenge.

Er würde nicht mit ihr diskutieren, nicht hier, nicht jetzt. „Du hast keine Wahl!“, fuhr er sie an, rau und befehlsgewaltig.

Sie schniefte, ballte die Fäuste und ließ sich schließlich von ihm die Stufen hinabzerren, zwei auf einmal, schneller und schneller. Sie wimmerte, während Link lediglich brüllte und sie aufforderte weiter und weiter zu rennen. Gemeinsam stürzten sie die Treppenstufen hinab, ausdauernd und doch voller Entsetzen. Wieder ein paar Stufen, als es begann hinter ihnen zu zischen, drohend, beinahe belustigt. Da war eine Kreatur, die Laute einer alten Sprache befehligte, die intelligent und gefährlich genug war sogar Worte zu benutzen… Dämonensprache… Moblinsprache…

Und noch ein Stockwerk blieb, einmal mehr tanzten die Sekunden in einer zerrinnenden Länge, präsentierten dem Heroen Möglichkeiten und geschickte Wendungen. Er spürte den Zorn der dämonischen Bestie hinter ihnen und doch kühlte die Wahrnehmung von vertrauter Übermacht seinen hitzigen Kopf, beruhigte seinen Herzschlag. Sie hetzten vorwärts, die letzten Stufen in Sicht, als Link die Zeit sich kristallin verformen sah, ein abartiges Empfindungen kroch in seinen Geist, manifestierte Chancen, Optionen…

Seine Lippen blieben stumm, als er die Tür in die große Halle im Erdgeschoss aufstieß, Maron behände und sicher hinter sich her schleifte… Sie stand unter Schock, die vernichtenden Reize des Bösen überall lagerten sich über das Menschsein in ihrem Inneren, raubten jede Kraft und Stabilität, die sie besaß… und doch schlug sie sich tapfer, dachte Link.

Maron war nun einmal nicht Zelda, die Verfolgungen wie diese kannte. Maron kannte keine Dämonen, die in der Welt hausten bereit sterbliches Leben auszurotten, Maron war ein Menschenkind, unschuldig und ohne Erinnerungen an frühere, gewaltvolle Leben. Zelda jedoch war mit Ängsten aufgewachsen, war gezwungen sich immer wieder mit dem Bösen auseinanderzusetzen, zu leiden, zu zerbrechen, zu erdulden und zu ertragen… und für diesen Weg, wo das Farmermädchen noch immer an ihrem Menschsein festhielt, bewunderte Link sie…
 

Er schleifte sie vorwärts, verriegelte die Tür ins Treppenhaus. So schnell und zielsicher führte ihn der Weg in Richtung Ausgang, als die Kreatur im Treppenhaus lärmte, brüllte, Laute einer gebrochenen, zischenden Sprache knallten nieder, reißend wie Ketten, laut und dröhnend wie Stromschnellen. Link hetzte in Richtung Ausgang, packte Maron immer fester an ihrem rechten Arm und überprüfte kurz den Zustand der beiden Gemälde. Und da spürte Link, dass er einem weiteren Kampf nicht entkommen konnte…

Die Kreatur im Treppenhaus warf sich wütend gegen die Tür, blutbesudelte Krallen rissen Stahl in Stücke, und Link wusste, lange könnte die Tür nicht standhalten. Sie hetzten in Richtung Ausgang, als sie hörten, wie das Ungetüm die Tür durchstieß. Ein wahnwitziges Lachen durchstocherte die stehende, drückende Luft und erfüllte die Atome des wenigen Sauerstoffs mit Mordlust und Blutgier.

„Schnell! In das Fahrzeug“, brüllte Link und stieß Maron vorwärts. Sie blickte nicht zurück, blickte nicht nach oben zu dem blutroten Meer des Bösen am Firmament, alles, was sie noch tat war wie eine Marionette vorwärts zu laufen, zittrig, aber bestimmend. Er drückte ihr das zweite Gemälde in die Hand, schenkte ihr ein Lächeln der Freundschaft, als ob er sich daran erinnerte, welcher Held er war, als ob er Hyrule erinnerte und zog endlich das Schwert, das sich im Licht weißen Stahls erhob aus der Schwertscheide und donnerte in den Kampf. Und Leon Johnsons Klinge fing die letzte Magie des Guten auf diesem Planeten ein, sendete ein leuchtendes Zeichen des Trotzes in der purpurroten, gefallenen Welt…

Und als sich Maron in dem verbeulten Pkw verschanzte, blickte sie mit Wagemut und einem fiebrigen Ausdruck des Entsetzens auf ihren lieblichen Gesichtszügen nach draußen, wo sich der Streiter des Guten gegen eine Bestie erhob, die doppelt so groß war wie er selber. Unbeirrt rannte Link hinein in das Gefecht, auch als sich diese pelzige Kreatur mit muskulösem Oberkörper in einem gleißenden Blitz zeigte. Es krachte vom Himmel, als sich jenes Ungetüm von einem Moblin auf sehnigen, starken Beinen näherte, das sich Link in seinen wildesten Träumen nicht vorstellten hatte können. Eine bösartige Kreatur mit fettigem, dunklen Haar, das in einem langen Zopf bis zur Hüfte fiel, eine kantige Schnauze mit einer triefenden Wunde, die bis zur Wange hinauf lief, wenige gekräuselte Fellbüschel verteilt über grauer Haut wie ein entstellter Wolf… und die Bestie starrte den Heroen nieder, versuchte es mit unverwüstlichem Respekt seiner geschundenen Existenz. Die Kreatur des Bösen hielt eine Waffe in der Hand, eine gigantische Axt, so groß wie Link selber, bereit zu schlachten… Es war nichts anderes als ein Gemetzel, das diese brutale Hiebwaffe anrichten würde. Eine Schlächterei mit dem Ziel Knochen zu brechen und Leben zu zerstoßen.

Link wusste dass es gewaltige Unterschiede in der Herkunft, Kampfkraft und dem Durchhaltevermögen der höllischen Kreaturen Hyrules gab… Und er ahnte, dass dieser Moblin einer der gefährlichsten Rassen jenes Dämonengeschlechts angehören musste. Es waren nicht nur die an die drei Meter Körperhöhe, es war die deutlich spürbare Kampfkraft, gnadenlos, barbarisch…

Der Moblin grölte, wenn Link es nicht besser wüsste, hätte er angenommen ein hässliches Grinsen auf dem langen, eselartigen Gesicht der Bestie erblicken zu können. War es das etwa? Freute sich dieses Monstrum auf den Kampf gegen Link?

Der Moblin knurrte, seine Zunge entließ verwaschene Silben über eine pelzige Zunge wandern, eine Aufforderung, die Link verstand, eine Aufforderung zum freudvollen Tod. Link wusste, dass der Dämon ihn nicht verstand, aber wie gerne hätte er ihm gesagt, dass dies die letzte Freude war, die er auf der Erde, seiner Erde, seiner Heimat, erleben würde. Und dann endlich zog Link mit tosenden, zielsicheren und unheimlich schnellen Bewegungen in den Kampf ein. Krachend ließ Link das Schwert tanzen in diesem Feuer der Brutalität, wo die Waffen der Kontrahenten gewaltvoll aneinander rieben.

,Was für eine Kraft‘, dachte Link und vibrierte innerlich vor Aufregung. Die Skelettritter, die er erfolgreich in den Wäldern niedergerungen hatte, waren ein Witz dagegen mit welcher Stärke diese Kreatur die Hiebwaffe niederkrachen ließ. Jeder Schlag fühlte sich an, als zerschmetterte die Kraft der Attacke seinen Schwertarm in Hunderte Stücke, egal wie gut er blockte und parierte, egal wie gewandt er war. Link entschied für sich, er konnte diesen Kampf nicht in die Länge ziehen, es kostete ihn auch das bisschen Ausdauer, das er mit dem dürftigen Erholungsschlaf in sich angereichert hatte. Und nicht nur das… diese Bestie kannte keine Erschöpfung, Link würde diesen Gegner kaum mit ausdauernden Schlägen in die Knie zwingen. Selbst ein Treffer in das feste, sehnige Fleisch würde diesen Kerl nicht erledigen. Und einmal mehr suchte er nach Fehlern in der Deckung seines Kontrahenten, fokussierte, spürte seine eigene Macht des wahren Heroen Hyrules anwachsen.

Er spürte sich… hier in diesem Gefängnis von einem blutgeweihten Weltenende…

Er spürte seine eigene Stärke, selbst unter raubender Erschöpfung und anwachsender Schwäche.

Er würde diesen Dämon ausschalten, das wusste Link, egal wie…

Je mehr der Gegner von ihm forderte, umso sicherer wurden Links Bewegungen, sein Tanz mit dem Schwert. Ausgerechnet jetzt, wo die Welt in ein blutrotes, höllisches Verderben gestürzt war, entfachte sein Körper im Einklang mit dem Singen einer Klinge eine solche Masse an tödlichen Kombinationen, sodass allein das Zusehen Schwindel hervorrief. Links Bewegungen galant und gigantisch…

Und in einem Moment irrsinniger Überlegenheit, kletterte Link wie in seinen Träumen elegant an der Kreatur des Bösen hinauf, drehte sich geschickt in den Lüften als hätte er die Erdanziehungskraft vergessen und spaltete den Dämon entzwei…
 

Als der Heroe mit schmerzhaften Atemzügen, leichtem Schlitzen in seinem Magen und irgendwo auch durcheinander auf seinen Füßen landete, brach der Moblin am Boden zusammen, sendete in seinem letzten Blick den verächtlichen Willen des Bösen aus seinen teuflischen Augen und glühte in einem Spektakel flimmernder Splitter… zurück blieb Asche um Asche…
 

Als Link in Richtung Wagen trat, sah er das erste Mal seit der Flucht eine Form von Stabilität in Marons meerblauen Augen. Sie hatte den Kampf beobachtet, die gesamte Zeit über mit Erstaunen der Kraft des Guten gehuldigt, als gäbe es nur den wahren Heroen als siegreicher Gott über dieses Elend. Links Kampf hatte ihr eine unglaubliche Hoffnung geschenkt, dass noch nichts verloren war. Dass es Dinge gab, die auch jetzt noch beschützt werden konnten.
 

Schweigsam und irgendwie beschämt, dass Maron Zeuge seiner eigenen grausamen Entscheidungen geworden war, denn er hatte diese Kreatur gerichtet, stieg Link in das Fahrzeug. Er blickte um sich und spürte, dass in den wenigen intakten Häusern überall noch Kreaturen der Finsternis hausten und deshalb durften sie keine Zeit verlieren. Sie mussten weg von hier… Er startete den Motor und fuhr langsam die Straße hinab, steuerte einmal mehr in Richtung der Wohnbausiedlung, wo auch die Villa von Ines lag.

Mehr und mehr entfernten sie sich von dem Stadtkern. Maron blickte währenddessen hinaus aus dem Fenster, sie beobachtete die gefallene Welt um sich herum… das Ende… den Schrecken. Alles, was nicht mehr gerettet werden konnte. Die Tränen kamen erneut, als sie die schwarze Masse am Himmel beobachtete, den glühenden Schein, der durch das Firmament brach, bedrohlich hinter glühenden Wolkenfetzen…

„Ich weiß nicht, ob du wissen willst, was passiert ist…“, murmelte Link, wollte sie nun endlich in ein Gespräch verwickeln, auch weil Maron seit geraumer Zeit schwieg und er nicht sicher war, ob sie mental hier weilte.

„Nein…“, sprach sie stockend, etwas undurchdringlich, starr, aber sie sprach. „Bitte erspar’ mir das.“ Sie schluchzte.

Link nickte fahl, einmal mehr kochten seine Schuldgefühle hoch, belastend und auch forsch.

„Aber…“, setzte sie leise und sortierter hinzu. „Ich bin so froh dich zu sehen… ohne dich wäre ich…“ Sie sprach ihre Gedanken nicht aus, behielt sie in ihrer Kehle, fürchtete sich davor ein anderes schlimmes Schicksal herauszufordern, und sei es nur mit Worten.

Auch darauf wusste er nichts zu sagen.

„Ich weiß nicht einmal… ich weiß… nicht, wo…“

„Maron, es ist okay…“, schlichtete er, „Du musst nichts erklären.“ Link spähte wachsam durch die Düsternis, entdeckte in den stillgelegenen Gassen Schicksalshort dutzende Auren, spürte sie, spürte den Zorn der niederen, dunklen Kreaturen…

„Ich bin… unglaublich froh, dich gefunden zu haben…“, murmelte er.

Sie nickte, beinahe ein Lächeln auf dem fahlen Gesicht. „Wohin fährst du uns jetzt?“, flüsterte sie, umarmte sich selbst auf ihrem Sitzplatz, versuchte Ruhe zu finden, bis ihre Augenlider vor Erschöpfung nieder flatterten.

„Ich bringe dich zur Villa von Ines Schattener… unterhalte dich mit mir“, sprach Link und wollte sie wach halten. Er konnte sich nicht sicher sein, ob Maron nach dem Aufwachen noch sie selbst wäre, oder ob Ganons Energie sie dann innerlich zerfressen hatte. Andererseits… Maron wirkte nicht befallen, sie war am Ende ihrer Kräfte, aber sie trug keinen von Zarnas Splittern, soweit Link es erkennen konnte. Er prüfte die neben ihm sitzende Schülerin ein weiteres Mal, erkannte jedoch immer nur die verhangene, echte Menschlichkeit in ihr, kein niederes Gelüst, keine unreine Wahrnehmung. Maron lebte… lebte für sich… Konnte es sein, dass sie nur deshalb geschützt war, weil einer von Ganons Schatten sie vor einer Weile befallen und Zelda diesen Fluch zerstört hatte?
 

Plötzlich aber umgriff Maron Links rechte Hand und beäugte ihn bittend. „Link… ist Rick vielleicht auch bei Ines Schattener? Ist er in der Villa?“ Der Heroe stutzte und blickte ihr mit einer neuen Form von Ratlosigkeit entgegen. Mit einem Blick, der sich stetig senkte und Trübsinn zuließ, vermittelte er ihr eine düstere Antwort.

„Ich hatte… so gehofft…“, sprach sie leise und sank einmal mehr im Sitz zusammen.

„War er vorher noch bei dir?“, murmelte Link, gefasst und vorbereitet eine unschöne Antwort zu erhalten. Natürlich wollte er wissen, wo sich sein bester Freund aufhielt… Rick, der gütige, loyale Freund, der immer vertrauenswürdig alles mit getragen hatte, was Link erduldete.

Maron huschte ein kurzes Ja über die trockenen Lippen. Ein weiteres Wimmern belegte ihre Kehle und da ahnte Link, dass etwas nicht stimmte.

„Was ist es, Maron?“, sagte er strenger, versuchte sie weiterhin wachzuhalten.

„Er ist…“

„Was, Maron?“ Sie seufzte, schluckte dann einmal kräftig und begann zu schluchzen. „Er ist durchgedreht und dann haben seine Augen geglüht…“, murmelte sie und weinte erneut.

Gerade da schlug der wackere Recke mit der linken Faust auf das Lenkrad, stoppte den Motor in einem Anfall von Unverständnis und Wut… eine Welle der Verzweiflung erfasste ihn, zementierte Hassgefühle gegenüber Ganondorf in seinen Verstand.

Nicht Rick, eine drohende Stimme in seinem Kopf wollte dies nicht akzeptieren.

Nicht Rick, sprach er in Gedanken wie eine Beschwörungsformel.

Er würde es nicht dulden, dass Rick zu einer marionettenhaften Gestalt mutierte, die unter dem Einfluss des Dämonenkönigs tanzte.

Nicht Rick, dieser einfühlsame, junge Mann, mit den gutmütigen, rehbraunen Augen… Für schwindende Sekunden erfasste den Heroen das Bild seines besten Freundes, verschwommen und durchscheinend, verblassend, hell… Er konnte das Bild von Rick kaum für sich verstehen, es kaum annehmen, aber er sah ihn in einer anderen Erscheinungsform, irgendwo am Rande einer alten Welt, so, als hatte er schon einmal vor langer, langer Zeit von ihm Abschied genommen.
 

Link kniff die Augen zusammen, sein Herz spannte sich in einer Grausamkeit, die er nicht kannte. Da war Wut, Hass, Tobsucht, Rache… und alle Gefühle auf einmal sprengten seine Vernunft in Tausend Stücke. Link wusste, er würde seinen Erzfeind büßen lassen, wenn er seinem besten Freund auch nur ein Haar krümmte…

Mit einer schürenden Wut in seinem Inneren, sichtbar in den feinen Linien unter seinen tiefblauen Augen, sichtbar um seine straffen Mundwinkel und in einer ernsten Falte auf seiner Stirn, wo das wilde, blonde Haar diese teilweise bedeckte, trat Link aufs Gaspedal, etwas leichtsinnig und herausfordernd raubte der Motor die Totenstille der blutenden Welt… Link fuhr durch die alten Straßen der Stadt, nun nicht mehr die Villa von Ines als sein Zielpunkt. Auch diesmal rang in ihm das Bedürfnis einen Freund in Sicherheit zu wissen, seine Familie, sein Hafen. Link wusste, dass er sich mit den Gemälden in die Obhut der Weisen begeben musste, hatte er doch die Mission beinahe siegreich zu Ende gebracht, aber er würde es bereuen nicht auch noch Rick gefunden zu haben… Er sprach in Gedanken eine Bitte um Vergebung an Zelda und die Weisen, schämte sich für entschuldigende Worte dafür, aber er würde erst dann in die Villa zurückkehren und den Plan voranbringen, wenn er Rick gefunden hatte…
 

Beide Jugendliche schwiegen für annähernd eine halbe Stunde, in welcher Link ununterbrochen in allen Richtungen Bewegungen erfasste und schattenhafte Gestalten und Schemen mit Erinnerungen an seinen Cousin abglich. Er würde ihn finden, genauso wie er Zelda gefunden hatte, Maron gefunden hatte… Wofür kämpfte er, wenn ihm das Schicksal diesen Dienst verwehrte?
 

„Sag‘ mir, Link“, murmelte Maron, ein schwaches Säuseln, beinahe unwirklich. Sie verarbeitete den Alptraum dieser Welt, besann sich, ein Funken Wissensdurst sich selbst in diesem Irrsinn als lebendig zu erkennen, beherrschte sie, beflügelte sie und stärkte ihr Seelenleben. Ein kurzer Blick von Link glitt hinüber zu seiner einstigen Kindheitsfreundin, fast ein wenig wehmütig. Er hätte einem Menschen wie Maron am liebsten alles erspart, was hier passierte.

„Wie schaffst du das alles nur? Ich weiß ja…“, sie überlegte verbissen es zu formulieren. „Ich weiß ja… ich weiß, dass du Hyrules Held bist. Trotzdem… du wusstest es ja nicht von Anfang an. Wie kannst du nur so tapfer sein?“

Link zwinkerte und ließ das Gaspedal los, nur in Schrittgeschwindigkeit fuhr der Wagen weiter. Es überraschte ihn, dass Maron nun doch über seine Heldenpersönlichkeit reden wollte.

„Ich weiß nicht so genau… eigentlich tue ich nur das, was ich für richtig halte.“

„Aber du bist so… so entschlossen das alles anzunehmen. Wo ist deine Verzweiflung?“

Einmal mehr zwinkerte er. Es war nicht so, dass er niemals verzweifelt war, aber es lag nicht in seiner Persönlichkeit dieses nach außen zu kehren, unnötig Gefühle der Verzweiflung nach außen zu lagern.

„Ich sag’s ganz ehrlich, ich bewundere dich…“, meinte sie und schenkte ihm ein leichtes Grinsen. Und Link beruhigt, dass Maron ihren Schock überstanden hatte, wusste nicht anders mit diesem Ehrgefühl umzugehen als zu nicken.

„Und was ist mit Zelda? Ist sie okay?“ Link spürte die Sorge, die Maron teilte.

„Ja, es geht ihr gut… sie befindet sich in der Villa.“

„Das ist in der Tat echt schön…“, erwiderte sie und blickte nach draußen, wünschte sich, sie wären bereits in der Villa angelangt. Maron schien kaum wahrgenommen zu haben, dass Link den Weg dahin nicht sofort eingeschlagen hatte.

„Ja, ich bin… ich weiß nicht, was ich jetzt tun würde, wenn ich sie nicht in Sicherheit wüsste…“ Zärtlich gelangten die Worte über seine Lippen, welche Maron erneut lächeln ließ.

„Du weißt, dass sie dich liebt, oder?“ Link stockte vor Schreck der Atem, sodass er tatsächlich den Motor abwürgte und Maron mit geweiteten Augen musterte.

„Wie…?“ Das war das einzige Wort, das ihm über die Lippen kam. Wie kam Maron darauf, dass Zelda so ihm gegenüber empfand. Sicherlich, er war ihr bester Freund, er wünschte es sich, Zelda auf einer innigeren Ebene zu begegnen, sie zu berühren, zu streicheln, zu wärmen, eigentlich… er verdrehte genervt die Augen… hatte er doch Unmengen an Vorstellungen in seinem Heldenkopf, was er gerne mit ihr anstellen würde…

Link bekam beinahe einen Herzkasper an den Gedanken, wohin sich das Gespräch entwickelte. Es war Ablenkung pur, eine tödliche Ablenkung, die er sich nicht erlauben konnte.

„Maron… das ist jetzt… nicht der richtige Zeitpunkt.“

„Ja, klar…“ Sie lachte. Sie lachte befreiend. Himmel, musste sie so lachen, kichernd, glucksend, aber irgendwo heilsam. Es ging ihr besser… die Art und Weise über Links Liebesleben zu schäkern, beruhigte ihr Gemüt. Sie war gefasst und grinste. „Schon gut, Link, du brauchst darauf nicht zu antworten… aber… wie soll ich es sagen?“

Link lauschte ihren Worten, startete den Motor erneut und versuchte sich auf die Umgebung außerhalb zu konzentrieren. Hatte Maron denn nur die Spur einer Ahnung, wie gefährlich es war inmitten dieser vom Bösen verseuchten Stadt über ablenkende Dinge zu reden?

„Maron… warum willst du mit mir darüber reden?“

„Weil du und Zelda meine Freunde sind…“ Die Antwort war so simpel, dass es beinahe lächerlich klang. „Wir wissen nicht, wohin die Welt nun geht… wohin unsere Wege gehen, ich habe zumindest den Wunsch noch etwas zu leisten und wenn es nur ein Gespräch über die Liebe ist…“

Link schloss die Augen und seufzte. Das war nicht gut, dachte er beschämt. Er konnte Marons Absichten nicht mit irgendwelchen Argumenten aushebeln, dafür machte ihn alles, was sich um seine Prinzessin drehte, zu nervös.

„Was immer du auch tust, Link, versprichst du mir etwas?“, sprach sie und saugte sich mit hoffenden Blicken an seinem fest. „Bewahre dein Verständnis für sie, deine Zelda…“

Es war nicht so, dass er dies nicht andauernd versuchte. „So wie Rick immer Verständnis für mich hatte…“, sprach sie.

Darüber mussten sie nicht diskutieren, dachte Link. Es würde eher die Hölle zufrieren, als dass Link sein Vertrauen in Zelda aufgab, egal, wohin sich ihre Beziehung entwickelte, vielleicht sogar egal, wie abweisend sie sich auch verhielt.

„Es ist nur… ich habe oftmals das Gefühl, Zelda verhält sich wie jemand, dem das Herz gebrochen wurde… und dann ist es schlecht möglich Vertrauen zu fassen, aus Angst vor erneuten Verletzungen…“

Marons Aussage schockierte Link nicht. Es war ihm selbst irgendwo klar geworden, bereits als Zelda mit ihrem Gedächtnisverlust bei den Braverys gelebt hatte. Sie war innerlich so von Mauern umhüllt, dass er sich nicht vorstellen wollte, welche Angriffe, Demütigungen, Vorwürfe und Konflikte ihre Seele beladen haben mochten.

Ja, Zelda verhielt sich wie jemand, dem das Herz gebrochen wurde… Link betete nur, dass er darin keine Rolle spielte.
 

Nachdenklich und etwas zügiger fuhr der junge Heroe weiter, beobachtete die Welt außerhalb mit wachsender Unruhe und Besorgnis, er wusste nicht, woher das Gefühl resultierte, aber je länger er die Stadt durchforstete, umso beschwerlicher fühlte sich die Welt außerhalb an… und es konnte nicht nur an Ganondorfs Verseuchung liegen, oder an dem verwirrenden Gespräch, das Maron angestoßen hatte… Link bemerkte eine wachsende Unruhe an sich je weiter der Plan gegen das Böse voranschritt. Ob es damit zu tun hatte, dass er die Chance hatte Hyrule in all seiner atemberaubenden Wildnis zu erleben? Er seufzte und prüfte einmal mehr die neben ihm hockende Maron, die in dem Autositz zusammengesunken war. Auch sie schwieg, döste, ab und an entkam ein verzweifeltes Schluchzen ihrem Mund… der beginnende Schlaf schien ihre Verzweiflung erneut anzufachen… Irgendwie fühlte es sich feige an nach Hyrule aufzubrechen, während Menschen wie Maron hier in Lebensgefahr schwebten und alles verloren hatten, was als lieb und teuer galt…
 

Link durchforstete weiterhin die Stadt nach seinem Cousin, erreichte den Park, das Einkaufszentrum, die Schule, verfolgt von düsteren Geräuschen in der vom gefleckten Himmel bestrahlten Umgebung mit ihrem blutroten Schein… Es war unheimlich… Link realisierte, dass inzwischen der neue Tag angebrochen sein musste, und dass es früh am Morgen war. Gerade jetzt müsste die Sonne leuchtend am Himmel stehen. Welche Macht musste in Ganons Verseuchung hausen, dass er es schaffte den Himmel zu verdunkeln, so intensiv, dass nicht der geringste Lichtstrahl zu Boden fiel. Weitere Gedanken sprudelten in Links Kopf. Link war kein Wissenschaftlicher, aber wie lange hielten die Tiere und Pflanzen diesen lichtlosen Zustand aus?

Inzwischen war Maron eingeschlafen. Link ahnte, dass sie seit mehr als fünfzehn Stunden wach gewesen sein musste und das nachdem die letzte Nacht mit dem Angriff der Hexen auch belastend an ihr genagt hatte. Vielleicht war es besser für sie zu schlafen, sich in friedvollere Träume zu flüchten, denn jedes Erwachen in der Realität würde nur Angst und Zweifel bringen…
 

In der entseelten Ferne, wo bedrohliche Blitze in einem Spektakel aus glühend Rot und gleißend Silber durch eine fleckige Wolkendecke donnerten, hielt der Heroe ruckartig den Wagen an. In einer der schattenhaften Seitengassen, verschwommen, von unheimlichem Dampf aus unterirdischen Kanalsystemen umhüllt und brodelnd war eine Gestalt, die sich wackelnd vorwärts bewegte, mit schiefen, stockenden Bewegungen… schlürfende Schritte… und doch irgendwie vertraut. Näher und näher humpelte jene Gestalt, in der Finsternis kaum für echt zu halten… träge und irgendwo unsichtbar… Für schwindende Sekunden brach ein roter Schleier durch die Düsternis, gab der Gestalt erkundungsvolle Augen voller Zorn und Verachtung.

Link schärfte seinen Blick durch die Düsternis, entdeckte purpurroten Schimmer eines Augenpaares, das auch seinen Blick kreuzte… und da ahnte Link das Unvermeidliche… dieses korrumpierte Wesen steuerte absichtsvoll in seine Richtung, beladen von Ganons Hass, in seinem vielleicht einst menschlichen Kopf ein hässlicher Widerhall eines brutalen Planes zur Machtübernahme…
 

Doch mit jedem Schritt, den das Geschöpf machte, erschien es Link vertrauter… gespenstisch vertraut. Ohne nachzudenken öffnete der gewandte Kämpfer die Autotür, geführt von unentrinnbaren Instinkten und Hoffnungen und stieg aus. Er hatte eine Vermutung, eine dunkle Ahnung, die ihm ein Frösteln bescherte und erneut ein brennendes Flackern erzeugte, das sich durch die Muskeln seines linken Armes bohrte. Warnung…

Eine gewaltvolle, abartige Warnung…

Ein neues Entsetzen flackerte in seinen tiefblauen Spiegeln der Seele, ein Werk des Bösen ließ ihn den Atem stocken und brannte mit Angst in seinen Venen. Er kannte die einst so lockeren Bewegungen jenes Menschen, der in seine Richtung trat, immer sichtbarer, als sich der gefahrvolle Dampf über den Teerstraßen lichtete und realer, als der glühende Schein ihm ein Gesicht und einen Namen gab…

Immer weiter wie eine Marionette- verzerrte, leblose Gesichtszüge in einem fahlen Gesicht- trat ein junger Mann vor den einstigen Helden der Zeit… Sein braunes Haar, strubbelig und manchmal verspielt, hing wie ein fettiger Film auf einer teilweise kahlen Schädeldecke. Er war hinüber geglitten in die von Hass und Gier erzeugte Welt von Ganons Wahnsinn… die Seele jenes Menschen zerrüttet und gepeinigt, nicht länger stabil und beschützt von dem Kern des Guten, sondern zerfleischt und zerschmettert von Zarnas Hasssubstanz…

Es war Rick… und doch war er es nicht mehr…

Rick, der in einer verdorbenen Form marschierte, ließ kreischende Töne aus seinem Mund wandern, einem Mund mit Blut übersät, einem Mund, der bereits Tod geschmeckt hatte. Er wimmerte, zürnte und wimmerte erneut, abwechselnd, sang eine schräge Symphonie von Abscheu und zerrütteten Absichten. Seine Stimme ein trauriges, trostloses Echo einer einstigen Freundlichkeit und Menschlichkeit. Das rostige Schwert in seiner rechten Hand schleifte als Einladung zum Kampf hinter ihm her…

Rick…
 

Eine neue Stimme knallte wütend in Links Gedanken nieder, erzählten ihm davon, dass dieses Wesen vor ihm, geführt und genährt von den Trieben der dunkelsten Kreaturen der Vorstellungskraft, niemals sein bester Freund sein durfte. Das, was hier geschah, durfte nicht sein. Und das allererste Mal seit Link denken konnte, spürte er den Wunsch wegzulaufen, zu entrinnen, diesen Alptraum hinter sich zu lassen. Er spürte das demütigende Rufen einer Feigheit, die ihm fremd war. Ein Grauen, das sein heroisches Herz packte und zerquetschte.

Er war bereit alles zu geben in diesem Alptraum des Seins, er war bereit zu fallen, sich zu opfern für die eine gute Sache… aber er war nicht bereit für diese Prüfung. Link war nicht bereit seinen besten Freund in Ganondorfs Hölle zu verlieren…

Mitleidig blickte Link in das stechende und zornerfüllte Glühen von Ricks Augen, keine Spur mehr von dem lächelnden Hellbraun, dieser bemerkenswerten und seltenen Farbe…

Und einmal mehr begann Rick seine verwaschene Stimme zu erheben, das Elend in seinem gespaltenen Dasein zu bezeugen, er sprach eine Prophezeiung von Tobsucht und Verderbnis, sprach Worte, die Link schon wenige Male vernommen hatte… aber diesmal stachen sie in sein mit Zweifeln beladenes Gemüt wie vergiftete Klingen und säten Keime der Furcht…

„Das Böse kommt und geht… bis kein Wind mehr weht…

Das Böse verschlingt die Welt… bis keine Hoffnung mehr zählt…

Das Böse ist nah… Das Böse ist da…

Es wird euch alle verschlingen… es wird euch nicht gelingen…

Das Böse vernichtet das Leben… es wird keine Menschen mehr geben…“
 

Und erst jetzt verstand Link die Botschaft… Ganondorf hatte jede Kleinigkeit in diesem Alptraum der Welt geplant, von überall her seine Dämonenscharren gehetzt, in jedem Ereignis der Welt seine verteufelten Hände dreckigen Wahnsinn verrichten lassen… Von Anfang an. Es war so wie der Drache, den Link in Irland besiegt hatte, über seine sterbende Würde mitteilte. Seit Link auf dieser Welt geboren wurde, saß das Böse am längeren Hebel. Und niemand auf der guten Seite hatte die Chance in seinen morbiden, riesigen Plan Einblick zu finden. Es war alles bereits in Stein gemeißelt…
 

Link sank auf die Knie, das erste Mal in seinem Leben war er ergriffen von Schock und einer Hoffnungslosigkeit, die ihm die Fassung nahm. In diesen Momenten, zerstört und gebrandmarkt vom Bösen, verlor der junge Held das erste Mal das Vertrauen in seinen vorbestimmten Weg. Er konnte nicht gegen Rick kämpfen, alles, nur das nicht. Auf Links trockenen Lippen hingen Wortfetzen einer Verzweiflung, die er nicht aussprach. In seinen tiefblauen Augen leugnete eine überwältigende Angst jeden noch so winzigen Schimmer seiner legendären Kraft des Mutes, erstickte ihn durch einen ehrlosen Blick aus Ricks glühenden Augen…

Link ließ das silberschillernde Schwert aus der Hand fallen, fasste mit beiden Händen in den staubigen Erdboden, spürte eine brodelnde Hitze im Untergrund, den feuchten Dampf aus den Tiefen… Sein Blick blieb auf Rick haften, der erstarrt vor ihm stand, anwachsend, mutierend, sich immer weiter von seiner Menschlichkeit entfernend. Er war viel weiter in dem Prozess als Kevin damals… Kevin McMayor konnte gerettet werden, ihm konnte der Splitter entfernt werden. Aber Rick war bereits tiefer durchdrungen von der rotschwarzen Pechsuppe Ganons. Es war zu spät…

Link hatte ihn zu spät gefunden…
 

Maron, die bis zu jenem Zeitpunkt ahnungslos im Wagen ruhte, wachte schreckhaft auf und blickte die Welt außerhalb langsam begreifend durch die gebrochene Windschutzscheibe. Unvermittelt, mit müden, halbgelähmten Gliedern stürzte sie aus dem Wagen und rief verzweifelt den Namen ihres Freundes: „Rick!“ Ihre schöne Singstimme ließ auch Link zusammenzucken, sich sammeln.

Aber der Oberstufenschüler reagierte nicht darauf, sondern blieb in einer erstarrten, unmenschlichen Haltung, keine Bewegung, kein Rühren, keine verdächtige Menschlichkeit. Einzig das rostige Langschwert in seiner Hand kratzte am Boden, erzeugte wenige sonderbare Laute… wie ein kleiner Reigen in der Stille, unheimlich, abwartend.
 

„Rick…“ Sie wusste es bei einem Blick in Links gramerfüllte Augen, wo das Tiefblau gläsern wurde, sie wusste es, als sie Rick musterte… Anders als sie es damals erfahren hatte, konnte Rick nicht gerettet werden. Alles an ihm war durchdrungen vom Bösen, ein Gewächs lebendigen Schattens wucherte in jeder Zelle seiner Körpers, war spürbar in der trockenen Luft und sichtbar in seinem diabolischen Grinsen. Sie stolperte näher, vielleicht leichtsinnig, aber was hatte denn Maron noch zu verlieren? Auch sie wusste nicht, wo ihre Familie weilte. Das einzige, was ihr Herz erfüllte, war jener vom Bösen gesteuerter junge Mann, der das Schwert gegen sie erheben würde. Und weil sie nichts zu verlieren hatte, stolperte sie immer noch näher, mit heißen Tränen, die über ihren Wangen perlten.

„Rick!“, rief sie und trat zwischen Link und jenem einst so wundervollen Menschen, der so viele Eigenschaften eines rechtschaffenen Herzens in sich trug. Maron hatte ihn seit Ewigkeiten scherzhaft ihren Prinzen genannt, weil er genau das für sie war. Er war wie einer dieser Märchenprinzen aus den Kinderbüchern, die sie liebte. Zu gut für diese Welt… und zu gut für dieses grausame Schicksal, die Düsternis, die ihn wie eine bestialische Krankheit überfiel. Sie breitete ihre Arme aus, blickte in das vertraute, schöne Gesicht, in jene liebevollen Augen… Aber Liebe war dort nicht mehr zu finden. Hinter seinen Augen war Rick nur noch ein weitentfernter Geist, der seinen Körper nicht mehr erreichen würde.

Und doch glaubte Maron mit ihrer letzten Kraft daran ihn noch einmal zu finden, noch einmal berühren zu dürfen. Sie trat näher, ein Ausdruck verzweifelter Hoffnung und beinahe kindischer Naivität in einem erzwungenen Lächeln. „Hörst du mich… ich bin hier…“, murmelte sie und überwand die beschützende Distanz, bewegte sich in die Gefahr von seinen entstellten Händen zerfleischt zu werden, aber sie tat es.

Link stockte der Atem, als Maron ihren Freund in die Arme schloss, zitternd, vielleicht Abschied nehmend, sich womöglich sogar bewusst, dass es ihr eigenes Leben kosten würde. Und gerade da kam Link mit entfachtem Zorn auf die Beine, umklammerte einmal mehr das Schwert in seiner Hand. Wollte Maron sich tatsächlich von einem zombieartigen Rick zerquetschen lassen? Hatte sie aufgegeben?

Und als sie schluchzte, nahezu wehrlos an ihm hing, krachte in Link der nächste Schauer des Entsetzens nieder. Selbst wenn Rick nun gefallen war, er konnte nicht zulassen, dass sich Maron aus Verzweiflung richten lassen wollte. Sie schenkte ihm einen kurzen Blick, voller Mitleid, in ihren blauen Augen hatte sich jeder Lebenswille zurückgezogen. Es war dieser Blick, den Link nicht ertragen konnte, von niemandem! Er duldete es nicht, dass irgendjemand unter seiner Wacht aufgab!

Ein schockierender Funke Kraft zuckte in dem Heroen vorwärts, grub sich unter seiner Haut entlang und feuerte seinen eigenen Lebenswillen an. Der Gedanke Maron würde aufgeben platzte wie eine Bombe in ihm und zerschmetterte jegliche Düsternis.
 

Link handelte instinktiv mit einer beinahe brutalen Gewalt, forsch, aber mit gestärktem Beschützerwillen. Er packte Maron so energisch, dass sie anfing zu schreien und zog sie hinter sich, außer Reichweite von Rick, der sein schmieriges Grinsen immer weiter verformte… seine Gesichtszüge grotesk, wie ein hässlicher Clown.

„Maron!“, rief Link ungeduldig, als sie versuchte ein weiteres Mal in Ricks kaum mehr menschliche Arme zu flüchten. Sie wehrte sich mit Schlägen und Tritten, wollte zu Rick, wollte bei ihm sein, das letzte Ereignis, das für sie noch Sinn ergab. Link packte sie beinahe gewaltvoll, stetig verhindernd, dass sie in ihr eigenes Verderben rannte.

„Das ist nicht mehr Rick!“

„Doch, er ist noch da drin… bitte… lass‘ mich zu ihm!“ Sie schrie, tobte und zappelte so heftig gegen Links Zugriff, dass er sie kaum zurückhalten konnte. „Rick… bitte… zeig‘ ihm, dass du da bist…“

Aber noch immer entglitt kein vernunftgesteuertes Wort aus seinem Mund, noch immer stand er einfach nur da, schabte mit seiner benutzten Klinge über das dampfende Teer der Straße, erzeugte schrille Laute. Dann endlich hob er die Waffe in die Höhe, beinahe elegant, als hätte er tatsächlich Erfahrung im Kampf mit dem Schwert. Er zischte, unverständliche Worte wie bei dem Moblin, den Link vor wenigen Minuten getötet hatte, brachen von seinen Lippen, blaugefärbt waren sie, berichteten von dem Tod, der sich in seinen Körper eingenistet hatte…

Die rostige Klinge sauste nieder, knallte brutal auf die Straße und grub Spuren in das Material.

Und da wich Maron zurück und fiel nach hinten. Erschüttert hockte sie auf der kalten Straße… weinte, verlor sich in einem Meer menschlicher Ohnmacht. Mit leerem Blick und erneuter Starre beobachtete sie die Grausamkeit, die da folgte.
 

Und einmal mehr schwang Rick die Klinge, setzte das Tötungsinstrument an Links schwitzende Kehle und lachte… Er lachte in einer zynischen Moblinsprache, verwaschen, verdorben, hässlich, lachte kollernd und aufgedreht. Und da war ein Wort, eine Aufforderung, die Link für sich verstehen konnte. Er wusste nicht warum, aber er kannte das Wort. Ein Ausruf, geifernd, dreckig und barbarisch. Der Ruf zum Kampf. Link verstand ein vertrautes Wort, dass da lautete: Kämpfe! Kämpf‘ gegen mich!

Aber Link fühlte sich abscheulich gelähmt, betete, dass Rick doch noch zur Besinnung kam, betete, dass es nicht zu einem Duell kam. Es ging nicht. Er konnte nicht gegen Rick kämpfen. Nicht gegen ihn. Niemals!

Und in jenem Moment der Unachtsamkeit tat diese Kreatur, eine Hülle der verlorenen Wünsche Ricks, das einzige, was in der Sprache des Bösen möglich war. Ricks sterbende, verruchte Gestalt war bereit das Böse in sich zu befriedigen, und dies gelang ihm am besten mit Mord und Schlachterei. Noch ehe Link verstand, was geschah, drehte sich der vom Bösen zerfressene Körper in den Lüften, schwang sich über den Kopf von Link hinweg und landete krachend, als würden in Ricks Beinen die Knochen brechen direkt vor Maron, die hilflos auf der Straße kauerte. Sie flehte, sah im rotglühenden Schein der Welt das rostige Schwert von Rick aufblitzen. Für schwindende Sekunden fragte sie sich, ob dies das letzte war, das sie von dieser Welt erinnern würde…

Sie wimmerte den Namen ihres Liebsten einmal mehr in die gefahrdurchdrungene Nacht, bettelte ihn an, hörte irgendwo auch Links Stimme dröhnend und befehlend niederknallen.

„Hör‘ auf damit, Rick!“, rief Link. „Komm‘ zu dir, erinnere dich an uns.“

Aber jedes Wort prallte an dem Bösen ab, das sich hungrig an seiner Seele labte, es gab kein Gebet, das ihn jetzt noch erreichen würde. Und gerade da sauste Ricks Waffe nieder, bereit das Leben in der hübschen Farmertochter zu vernichten… ein grausames Spiel des Bösen. Liebende töteten sich gegenseitig. Und Maron handelte ohne Gegenwehr, bereit dieses Schicksal anzunehmen und vielleicht sogar glücklich das Ende der Welt nicht länger ertragen zu müssen.
 

Eine bedrohliche Lust zu töten manifestierte sich in dem purpurroten Glimmen von Ricks Pupillen und da hatte auch Link keine Wahl mehr. Mit einer heftigen Sturzattacke trat Link in den Kampf ein, rang mit dem Schwert seines Gegners zitternd um Maron zu beschützen. Er lockte Rick mit gezielten Attacken weiter, mehr und mehr außer Reichweite Marons, versuchte alles daran zu setzen Maron unversehrt zu wissen und seinem Freund kein Leid zuzufügen. Mit einer raffinierten Gewandtheit, Attacken so sauber und gezielt, brachte er Rick zu Fall und ergriff die Gelegenheit Maron in diesen wenigen Sekunden zurück in den Wagen zu zerren. Sie reagierte lethargisch, weinte und schluchzte, besiegt von einer schweren Machtlosigkeit… Am Rande der Ohnmacht hockte sie schließlich im Wagen, außer Reichweite des Bösen, sodass sich Link auf Rick konzentrieren konnte.
 

Zwei Gegner standen sich gegenüber, als wenige Tropfen säuerlichen Regens vom Himmel fielen… Es erschien dem Heroen als hatte der Himmel Mitleid mit ihnen beiden. Mitleid in der grausamen Tragik des Moments, wo sich zwei Freunde gegenüberstanden… zwei Seelen, die einander gestärkt hatten seit der Grundschule. Link erinnerte sich, als der Regen tröstlich und beschwichtigend über seinen Wimpern tröpfelte, erinnerte sich an die Zeit seiner Sandkastentage, an die Probleme, die er als rebellischer Trotzkopf bereitet hatte… und Link hatte sich mit jenen Eigenschaften zunächst keine Freunde in Schicksalshort gemacht. Nur einer war geduldig genug gewesen sich mit ihm anzufreunden. Rick, dieser gutmütige, zuverlässige und kluge Bursche. Und nicht, weil er zufälligerweise sein Cousin war, verstand er sich so gut mit ihm, nein, Rick war schon immer etwas Besonderes gewesen… eine edle Präsenz hauste in ihm, rein und reif. Wie lange wohl hatte Rick innerlich gegen Ganons Beeinflussung gekämpft? Ganons Zorn musste sich an ihm die Zähne ausgebissen haben…
 

Link blockte jede Attacke, hörte sein Herz mit jedem Schlag sich in seiner Brust winden, fürchtete jeden Schlag, der bestimmt war sich in jugendliches Fleisch zu graben… Er war nicht dazu in der Lage, ebenso eine Attacke zu starten, zweifelte und spürte sein eigenes Scheitern mit jedem Atemzug näherstürzen. Gewaltvoll näherstürzen wie der blutrote Vorhang der Welt…

Ein weiteres abfälliges Raunen rollte aus Ricks zerschlagener, menschlicher Kehle. Eine Aufforderung mit der Sehnsucht nach spritzendem Blut und krachenden Knochen. Ein gefährlicher Hunger und eine eisige Kampflust erfüllte die kostbaren Zellen von Ricks Körper, wo einst seine Seele pochte…
 

Link schwieg und konzentrierte sich auf die Klinge seines Gegners, den klagevollen, schneidenden Ton, wo Metallfasern in der Luft tanzten. Bemüht Ruhe zu bewahren, schwang der Heroe sein Schwert unter Zweifeln, unter Fassungslosigkeit und beginnender Lethargie… Er bemühte sich mit aller Macht, die er verinnerlichte, bemühte sich standzuhalten und Rick in keiner Weise Schaden zuzufügen. Aber dieser absurde Kampf war so aussichtslos, die Zeit war nicht gegeben Ermüdung in dem gefolterten Dasein Ricks zu erreichen… denn im Hintergrund tummelten sich gewiss weitere Höllengeschöpfe, marschierten über die dampfenden Teerstraßen mit dem uralten Willen die Welt der Menschen zu brechen…

Und als der Regen niederpeitschte, brennend und juckend, das Wasser bis in die kleinsten Bestandteile vergiftet vom Bösen, duellierten sich beide Kontrahenten weiter… Die Klingen klirrten mit einem schrillen Summen aneinander, rangen um Berechtigung, rangen um jeden Vorteil. Link sah sie alle… seine Vorteile, seine Gewandtheit. Und er wusste es, als das eisige Wasser an seinem dunkelblonden Haar entlangtröpfelte, die Sekunden in seiner Wahrnehmung zerschmolzen. Er wusste, er könnte diesen Kampf sofort entscheiden, aber sein Herz zögerte… Was auch sollte er noch tun? Rick war nicht mehr zu retten, seine Seele verloren in den dunkelsten Abgründen des Dämonenlords…
 

Kalter, fröstelnder Regen hämmerte immer stärker auf die Straße, aber die Kontrahenten kümmerte der Regen nicht. In dem purpurroten, düsteren Licht, das den Himmel gelegentlich wie Stichflammen durchdrang, wirkte der Regen wie Blut, das auf der Straße entlang strömte wie dickes Blut in den Venen eines Menschen. Rick kämpfte wie besessen, ein heftiger Schlag tief aus seiner Mitte, noch einer und noch einer, übermenschlich, hungrig nach mehr, hungrig nach einem Lebensstoff, der sich Adrenalin nannte…

Link aber verlor innerlich das Gefecht mit jedem weiteren Schlag, den er zurückwerfen musste. Er verlor seine Standfestigkeit und erlebte seine Überzeugung schwinden. Brennende Schweißtropfen vermischten sich mit säureartigem Regen, kostbare Tränen sammelten sich in Links Augen, als er sein Herz schreien spürte. Er betete für ein Ende dieses Kampfes, ein Ende dieser grausamen Fügung. War es nicht genug? War es nicht genug, dass er alle Hürden so tapfer angenommen hatte? Selbst die Machtübernahme Ganondorfs hatte Link erduldet, besonnen gewartet auf eine Chance für den Sieg. Link wusste, dass es niemanden gab, den er dafür anklagen konnte, niemanden außer Ganondorf… aber dieser Kampf war die gemeinste Prüfung für ihn, etwas, das er nicht meistern konnte. Er betete für das Ende des Kampfes, aber jener würde nicht vorüberziehen, sich nicht beenden lassen, es sei denn Link setzte den finalen Schlag… Link kämpfte mit Angst, kämpfte so unsicher und leidvoll wie noch nie in seinem Leben. Langsamer und schwächer kamen die Attacken von ihm je mehr sich die Fesseln der Angst um seinen Körper legten…

Rick holte kräftig aus. Link blockte und wurde durch die Kraft der Attacke nach hinten geschleudert. Er landete auf der klatschnassen Fahrbahn und blickte auf, sah das fahle, entstellte Gesicht seines besten Freundes, sah irgendwo dort in seinen Gesichtszügen Leid und Schmerz, und irgendwo auch Gnade, die sich in einem Betteln nach dem Tod erzeugte…

Link spürte es in der drückenden Atmosphäre um sie herum, in dem Regen, der niederpeitschte wie winzige Nadelstiche… und er spürte es in Ricks seelenlosen Blicken…

Da war Leid und Wut, aber allen voran schmerzerzeugtes Leid… Rick, was immer auch noch von ihm übrig war, bettelte mit jeder weiteren Attacke nach einem Ende seines entehrenden Daseins, er bettelte nach dem Tod… Denn was würde Rick von ihm verlangen, wenn er wüsste mit welcher bösartigen Energie sein Körper zerfressen war und welche Grausamkeiten er damit beging? Rick war zu edel und zu gut als feige zu sein, zu gut, als diesen Zustand seines Körpers zu dulden. Link wusste es irgendwo… gerade jetzt, wo er auf der eiskalten, nassen Straße saß… gerade in dem Moment, als Maron im Hintergrund wimmerte und sich ihr Klagegesang mit mitleidigen Regentropfen vermischte. Link wusste, dass er keine Wahl mehr hatte…
 

Erstarrt und im Zweifel hockte der Heroe auf der Teerstraße, wo sich Pfützen aus säuerlichem Regen bildeten. Sein Blick galt ganz allein Rick, der verloren in der Energie des Bösen näher humpelte, einmal mehr so voller Gebrechen und Leid… So als wehrte sich die Seele Ricks noch immer gegen die Verseuchung des Bösen. Links Hände griffen in den kalten Matsch, stützte sich in einer hinterhältigen Schwäche, die aus seinen Zweifeln genährt wurden. Er konnte sich kaum rühren, er konnte nicht weiterkämpfen. Er zuckte nicht einmal zurück, seine tiefblauen Augen weit aufgerissen, als Rick ihm die rostige Klinge langsam und schneidend an die Kehle setzte. Link spürte das verätzende Metall auf seiner Haut, eine sonderbar vertraute Empfindung, die in ihm niederschlug wie eine aufhetzende, traumatische Erinnerung…

Diese Empfindung von Metall an seiner Kehle… blutkostend… oh wie verteufelt vertraut dies war. Wie oft in seinen zahlreichen Leben war er dadurch, dass ihm das Böse die Kehle zerriss wohl gestorben, fragte er sich, jetzt, wo er diesen Kampf nicht mehr führen wollte, jetzt in gefrierenden Sekunden, wo er eine weitreichende Entscheidung über den Sieg des Guten treffen musste.

Mitleidig hob Link den Blick, seine tiefblauen Augen fiebrig und gläsern und doch so tapfer. Rick jauchzte und tobte, in dem heiseren, ausdruckslosen Raunen war seine Stimme nicht mehr zu erkennen… Auch in seinen Gesichtszügen schwand mehr und mehr Ricks Persönlichkeit, wie absurd sich dieser Triumph anfühlen musste. Er hatte den Helden Hyrules geschlagen. Link hockte todesbleich am Boden, sendete auch Maron, die weinend im Wagen saß, einen zögerlichen, aber klaren Blick der Zweifel und des Mitleids.

Ja, Link fühlte sich besiegt, trug nicht eine Wunde und fühlte sich dennoch besiegt. Seine Gedanken wanderten zu den Ereignissen der letzten Wochen, der Naivität es würde sich alles zum Guten wenden, diesem Irrglauben sein Schicksal ergab irgendeinen Sinn…

Wo hatte alles noch einen Sinn, wenn er jeden verlor, der ihm am Herzen lag. Seine Freunde, seine Familie…
 

Aber wenn er jetzt versagte, wer sollte dann noch gegen Ganondorf kämpfen? Wer sollte die Welt retten? Und wieder wurde ihm die Verantwortung, die auf seinen jugendlichen Schultern lastete, bewusst. Die Last der eine Held zu sein…

Er war derjenige, der das Böse stoppen musste.

Er war derjenige, der kämpfen musste.

Er durfte nicht versagen, in keinem Leben… Wenn er es tat, ebnete dies nur den Weg für die dunkelsten Pfade der Zeit.
 

Zeldas Stimme erklang in seinen Gedanken mildtätig, zärtlich, und er wusste, sie war stets bei ihm, egal wo er sich befand, welchen Kampf er überstehen müsste und welche Schmerzen er ertragen würde… Sie war da, seine einzige Sicherheit in dem Gemetzel seiner Existenz. Und die einzige Seele, die verstand… Sie würde auch diesen Schritt verstehen, den er nun gehen musste. Einen neuen dunklen Pfad, den der eine Held wählen musste. Noch mehr Opfer konnte er nicht bringen…
 

Ein weiteres Mal begegneten Links tiefblaue Augen Marons traurigen Blicken, so strahlend mutig, ein Leuchtfeuer der Hoffnung in der Düsternis, eine unentrinnbare Farbe, ein Licht, das über Welten hinaus strahlen konnte. Links Augenfarbe war der Spiegel seiner gütigen Seele, einer wissenden, reifen Seele, die Tapferkeit verinnerlichte wie keine andere… nur deshalb würde sein mutiger Blick niemals erlöschen… selbst in der Erbarmungslosigkeit der apokalyptischen Welt, selbst hier, wo Opfer wie Schachfiguren fielen. Und da ahnte auch Maron im halbzertrümmerten Wagen, was in diesem Alptraum noch geschehen musste, was der Streiter des Guten tun musste…
 

Rick thronte vor ihm, ein Ausdruck zufriedener Belustigung in unmenschlich verruchten Zügen, siegessicher, ließ die kratzige Klinge verspielt in Richtung Links Halsschlagader wandern. Er lachte heiser und johlend… Rick lachte in dem Gefühl Vernichtung zu bringen. Alles, was er in Ganons Fängen noch tun konnte, war zu lachen…

Link schluckte, eine unsichere Bewegung in seiner unschuldigen Menschlichkeit. Er schluckte winzige Spucke hinunter um seine trockene Kehle zu befeuchten, erlebte eine stürmische Absicht seiner Instinkte durch seinen Körper wandern mit dem Ziel Kraft und Energie für weitere Gefechte anzusammeln. Er spürte donnerndes Herzklopfen und frischer Schweiß aus seinen Poren strömen. Seine Instinkte machten ihn bereit und befahlen ihm zu handeln. Und er wusste es, gerade da, als die Sekunden vor seinem inneren Auge zu tanzen begannen und sich in die Länge dehnten.

Kein Zweifel… kein Ausweg mehr.

Ricks Schicksal war besiegelt…

Während Links rechte Hand an seine Wade wanderte, wo er einen seiner Dolche versteckt hielt, schloss er verzweifelt seine Augen, eine Träne gelebter Erinnerung bahnte sich an seiner Wange hinab… Der Dolch blitzte auf, hell und heilend… denn manchmal war Tod die einzige Heilung.

Tief vergrub sich die weiße Klinge in der Brust von Rick, krachend, Knochen und Muskeln zerfetzend. Link spürte keine Gegenwehr, als hieß Ricks Körper diesen Akt der Gnade willkommen. Wehrlos sackte der jugendliche Körper in sich zusammen, ein leises Röcheln entwich Ricks bisher stummen Lippen, als Link ihn in einer Umarmung voller Trost, Unverständnis und Trauer auffing. Er hielt ihn sicher, seinen besten Freund, seinen Cousin, hielt ihn fest und innig. Ein taubes Fühlen krampfte in seinem Mund, verfolgte Spuren bis zu kostbaren Muskelfasern seines Herzens… Behutsam ließ Link den sterbenden Körper zu Boden, als ihm die Tränen kamen, zügellos und schluchzend. Link weinte so hemmungslos wie noch nie in seinem Leben…

Und in einem wünschenswerten Moment, wo Zarnas Splitter keine Macht mehr über den jungen, liebevollen Burschen besaß, wandelten sich seine von Ganons Hass überwucherten Blicke, nahmen nun wieder das helle, angenehme Braun an, das sie immer besaßen. Ein Blick von Dankbarkeit überfüllt stach hinein in die von Unverständnis und Trauer beherrschte Welt Links, der nicht ein Wort über seine Lippen gleiten lassen konnte. Seine Kehle war wie zugenäht. Beladen mit Schuld, Reue, Wut und Schmerz…

Weitere Tränen folgten in dem einzigen Trost, den Link darin finden konnte Abschied nehmen zu dürfen. Denn Rick blickte ihn an, Blut an seinen Mundwinkeln, ebenfalls Tränen in den Augen… Aber diese unentrinnbare Dankbarkeit in seinem jugendlichen Gesicht stülpte sich über den Helden drüber. Link wollte diesen Dank nicht, nicht dafür… nicht für eine solche Tat… Es gab nichts, wofür er irgendeinen Dank erwünschte…
 

Link lauschte Marons hetzenden Schritten durch den kalten, verseuchten Regen… Wimmernd brach sie an Ricks Seite nieder, ihre zitternden, schmutzigen Hände umschlangen sein Gesicht, wo das Leben heraussickerte. Sie benetzte seine Lippen mit einem letzten Kuss, schmiegte sich an ihn und wimmerte, leistete ihm den wertvollsten Dienst, den ein geliebter Mensch erbringen konnte. In der Minute des Abschieds da zu sein, einfach nur da zu sein.

Rick röchelte… die Kraft und Lebensenergie verließ ihn, sichtbar in den schwachen Konturen in seinem Gesicht, in der matten Farbe seiner Wangen, dem Leuchten in seinen Augen. Das Leben verließ ihn.

„Verzeih‘ mir… Link… mein Freund…“, seufzte er und vergoss ebenfalls Tränen des Abschieds. Link schloss die Augen, ein stummer Wiederhall in seiner Kehle fror die letzten Worte ein. Er nickte ihm entgegen, dankbar Rick als Freund in dem Ende der Welt noch einmal erkennen zu können.
 

Ricks rechte Hand wanderte zu Marons Wange, ein letztes Mal. Er versuchte zu lächeln und blickte ihr mit dem sterbenden Glühen seines Lebens entgegen. „Malon…“, war sein letztes Wort, dann sank sein Kopf leblos zur Seite. Die Welt hatte ihn losgelassen, ein weiteres Opfer des Bösen, in jenen erbarmungslosen Stunden, wo die Tore des Himmels mit Seelen überflutet wurden… Maron schrie laut auf und weinte bittere Tränen. Sie klammerte sich an ihren Liebsten, streichelte sein mit Wunden übersätes Gesicht und hielt seine nasskalten Hände, versprach ihm viele Worte, die sie ihm niemals sagen konnte.
 

Link richtete sich mit geballten Fäusten auf, sein Heldenstolz zerrüttet… und als sich Zorn und eine gewaltvolle Wut über die Trauer in seinem Herzen lagerte, er den Anblick Ricks nicht mehr ertrug, schlug er mit seinen Fäusten auf den Erdboden ein, immer und immer wieder… brüllte das Unverständnis aus seinen Lungen. Ein weiteres Wort kam ihm in den Sinn, ein Gefühl, eine Tat: Rache. Ganon, sagte er zu sich selbst, dafür zahlst du…

Immer wieder schallte ein einfaches ,Warum’ in seinen Gedanken umher.

Warum?

Warum musste Rick sterben?

Warum musste das passieren?

Ohne Rick kam ihm die Welt so sinnlos vor, so leer…
 

Der gewandte Kämpfer erhob sich schließlich, mit dem Schwert in der Hand, und blickte in den finsteren Himmel. Regentropfen bedeckten sein grünes Base-Cape. Wie wild geworden schwang er seine Hiebwaffe, schrie aus Leibeskräften den Namen seines Freundes in die Luft und reagierte sich ab. Er stach die Klinge wütend in den Erdboden und ein lautes, verzweifeltes: ,Nein!’ zerriss die Stille. Link hätte niemals geahnt, dass so viel Hass in ihm steckte, Hass auf Ganon, Hass auf sein eigenes Schicksal. Ganon würde dafür teuer büßen müssen…

Er ließ sich neben dem Wagen niedersinken, vergrub das vom Regen befeuchtete Gesicht in den Händen… Seine tiefblauen Augen schillerten in der purpurroten Nacht bis sie sich schlossen als einmal mehr der Schmerz über Ricks Verlust siegte.

Dann blickte er auf seine rauen Kämpferhände. Das unsichtbare Blut an ihnen würde sich nie wieder abwaschen lassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Eleinia
2008-12-04T21:10:00+00:00 04.12.2008 22:10
*heul* armer Rick... arme Maron... sie tut mir echt leid
*schnüf*
Von: abgemeldet
2008-02-22T21:10:42+00:00 22.02.2008 22:10
*snif**snif**snif*
*heul*
armer Rick...

Gut das es schon weiter geht...dann muss ich wenigstens nicht immer an Rick denken...Maron tut mir so leid...
*snif**snif**Snif*

ITGEZ. Padme-chan
Von: abgemeldet
2006-08-01T13:28:20+00:00 01.08.2006 15:28
*heul* warum gerade er?
Von:  Meggal
2005-12-13T18:47:22+00:00 13.12.2005 19:47
ach menn, ich weiß, dass mein kommi zu dem teil sehr spät kommt, liegt aber nur da dran, dass ich hier immer schier heulen muss. ich mag rick so gern.
hier würde als musik vielleicht die
-Instruementalversion(beim kampf)
-Klavierversion (bei der verabschiedung von rick von link und maron)
von Sadame aus X-1999 passen. die ist auch recht traurig.
als ichs gelesen hatte, hab ich das stück erstmal aufm klavier gespielt.
also lest fleisig weiter ihr anderen.
bye
Von:  little_miss_trouble
2005-12-12T18:03:57+00:00 12.12.2005 19:03
*sich mega doll freu*
die geschichte wird immer besser auch wenn es schade um rick ist...
ich hoffe das mexx lädt die weiteren kapitel auch noch so schnell wie möglich hoch
*es nicht abwarten kann*
aber du schreibst so toll...
mir fällt nach einer seite nie mehr ein was ich noch schreiben könnt
*g*


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