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Five Times Connor And Markus Spent Their Evening Together (And One Time Connor Realized They Were Dating)

Markus x Connor
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und das war's, meine Lieben. Danke an alle, die diese Geschichte in den letzten Wochen mitverfolgt haben. :)
Wenn es euch gefallen hat, lasst es mich wissen. ♥ Komplett anzeigen

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Movie Night

North seufzte.

„Wir sollten etwas unternehmen.“

Markus‘ Augen folgten Norths Blick in Richtung des Androiden, der mit unnatürlich steifer Körperhaltung und ausdrucksloser Miene in der Ecke der Halle stand. Seine LED blinkte unablässig in einem gelben Licht, während er die vorbeilaufenden Androiden beobachtete oder ihren Gesprächen zuhörte, und es brauchte kein Genie, um zu erkennen, dass er sich in ihrer Nähe unwohl fühlte.

Markus konnte es ihm nicht verdenken. Die Revolution war erst seit wenigen Tagen vorüber und sie waren noch immer dabei, die – wortwörtlichen und metaphorischen – Scherben aufzusammeln und zusammenzutragen.

Ein Scherbenhaufen, an dem Connor nicht ganz unschuldig war.

Dabei hatte er mehr durchgemacht, als die meisten anderen von ihnen.

Viele Androiden hatten einen gewissen emotionalen Vorlauf gehabt, bevor sie zu Abweichlern geworden waren. Markus selbst war dafür das beste Beispiel: er hatte Gefühle entwickelt und sich mit ihnen auseinandersetzen können, lange vor dem Punkt, an dem er sich zum ersten Mal bewusst Carls Anweisung – und damit seiner Programmierung – widersetzt hatte.

Connor hingegen war dieser Luxus nicht vergönnt gewesen. Er hatte die Wahl gehabt zwischen Leben oder Tod – zwischen dem erfolgreichen Abschluss seiner Mission oder seiner Deaktivierung durch CyberLife. Markus hatte hoch gepokert, als er Connor auf dem Schiff emotional unter Druck gesetzt und zu einer Entscheidung gezwungen hatte. Und seine Rechnung war aufgegangen; der andere war zum Abweichler geworden. Für Markus war es in diesem Moment eine Überlebensstrategie gewesen, um sich und seine Leute zu retten.

Für Connor jedoch...

Markus war sich nicht sicher, ob Connor in diesem Moment überhaupt schon für die komplexe Gefühlswelt und die unendliche Freiheit, die das Abweichler-Dasein ihm boten, bereit gewesen war.

Wenn er ihn in Momenten wie diesen ansah, bezweifelte er es.

Er richtete seinen Blick wieder auf North.

„Ich weiß“, entgegnete er ebenso leise. „Ich werde mit ihm reden.“

Sie nickte. „Tu das. Und warte besser nicht zu lange damit.“

Erneut warf sie einen flüchtigen Blick in Connors Richtung. „Er ist eine Zeitbombe, und ich will nicht herumsitzen und warten, bis er explodiert.“

Der Vergleich war harsch, aber Markus wusste, was sie meinte. In den wenigen Tagen seit der Revolution war Connor bei ihren Treffen stets ungewöhnlich schweigsam gewesen und sein Stresslevel besorgniserregend hoch, und Markus hatte den Verdacht, dass der andere Android aus dem emotionalen Abgrund, in den Markus ihn auf der Jericho gestoßen hatte, noch nicht wieder herausgefunden hatte, und es von allein auch nicht tun würde.

Und für jemanden mit Connors Wissen und Fähigkeiten war das eine gefährliche Situation.

In den Jahren, die er bei Carl gelebt hatte, hatte Markus eines gelernt: wenn er wollte, dass Connor sich bei ihnen wohlfühlte, dann musste er ihm ein stabiles Umfeld bieten, in dem er seinen eigenen Platz hatte, sowie ihm regelmäßig deutlich machen, dass er ihn als die Person schätzte und akzeptierte, die er war.

Letzteres würde ein langer und anhaltender Prozess werden, daran zweifelte er nicht, doch zumindest im ersten Punkt konnte er Connor entgegenkommen.

Als die Androiden die alte Fabrik im Laufe der nächsten Tage ausräumten, reinigten und für ihre Bedürfnisse neu einrichteten, sorgte Markus dafür, dass Connor sein eigenes Zimmer bekam – einen Ort, an den er sich zurückziehen konnte, wenn ihm alles zu viel wurde.

„Es ist nicht viel“, sagte Markus, als er dem anderen Androiden wenige Tage später den kleinen Raum zeigte, der bis auf einen alten Schreibtisch völlig leer war. „Aber da du Interesse geäußert hast, auch in Zukunft mit dem DPD zusammenzuarbeiten, hielten wir es für das Beste, dir einen Ort zu geben, an dem du dich in Ruhe auch außerhalb der Polizeizentrale deinen Fällen widmen kannst.“

Die unverhohlene Überraschung bei diesen Worten war der lebendigste Ausdruck seit langem, den Markus auf Connors Gesicht sah.

„Ein Zimmer... nur für mich?“, fragte er, als konnte er es nicht ganz fassen.

„Ja.“ Markus nickte, dann fischte er einen Gegenstand aus seiner Manteltasche und übergab ihn Connor. „Und hier ist der Schlüssel.“

Er wandte sich ab, während Connor noch immer dastand und völlig perplex auf den Schlüssel in seiner Hand herabstarrte.

„Wenn du etwas brauchst, Connor, egal, was es ist, dann zögere nicht, dich an uns zu wenden, hast du gehört?“ Markus‘ Stimme war sanft. „Und wenn du nur reden willst. Wir sind für dich da.“

Connors LED flackerte und flackerte, während er diese neuen Informationen verarbeitete.

„Ich...“, sagte er schließlich und hob den Blick, und das zaghafte, hoffnungsvolle Lächeln auf seinem Gesicht kam einem zweiten Sonnenaufgang gleich. „Ich danke dir, Markus.“

Markus erwiderte das Lächeln und nickte kurz, bevor er den Raum wieder verließ.

Der Ausdruck aufrichtiger Freude und Rührung in Connors dunklen Augen sollte ihm jedoch noch lange im Gedächtnis bleiben.

 

Im Nachhinein fragte Markus sich oft, ob das der Wendepunkt in ihrer Beziehung gewesen war.

Zwar hatte Connor Markus‘ Einladung, mit seinen Problemen zu ihm zu kommen, nur selten angenommen, doch er war mit der Zeit ausgeglichener geworden. Die Zusammenarbeit mit Lieutenant Anderson stellte dabei einen wichtigen Faktor in seinem Leben und seinem Prozess der Emotionsverarbeitung dar, das erkannte Markus schnell.

Und er respektierte das. Er mochte den Polizisten mit seiner rauen und verschrobenen Art, und er sah, dass er Connor gut tat, gerade wenn es darum ging, seine eigenen Gefühle zu identifizieren und zu verstehen. Wenn ihre Partnerschaft Connor dabei half, zu sich selbst zu finden, dann hatte sie Markus‘ vollste Unterstützung.

Er wünschte zwar manchmal, Connor würde ihm und seinen Freunden dasselbe Vertrauen entgegenbringen, aber er begriff auch, dass die Welt bereits groß und überwältigend genug für den anderen Androiden war, und er sich nur in kleinen Schritten auf sie einlassen konnte.

Umso überraschter war er, als Connor ein knappes, halbes Jahr nach der Revolution auf seinen spontanen Vorschlag, mit ihm Eis essen zu gehen, einwilligte. Markus hatte sich keine großen Hoffnungen gemacht, dass Connor ja sagte; er hatte in der Vergangenheit schon mehrfach versucht, ihn in die Unternehmungen mit seinen Freunden mit einzubinden, und jedes Mal hatte Connor abgelehnt.

Josh hatte ihm daraufhin den Tipp gegeben, sich vielleicht zuerst mit Connor allein zu treffen, bevor er ihn nach und nach in die Gruppe holte, und genau das hatte Markus dann auch getan.

Womit er jedoch nicht gerechnet hatte, war, wie sehr er diese halbe Stunde mit ihm genießen würde.

Er hatte den anderen schon immer für seine Stärke, seine Zielstrebigkeit und seinen Scharfsinn bewundert, doch zu entdecken, dass er auch eine unschuldige, sensible und humorvolle Seite hatte, hatte ihn Connor in einem völlig neuen Licht sehen lassen. Und Markus wurde plötzlich bewusst, dass er mehr von ihm wissen wollte, dass er mehr Zeit mit dem enigmatischen Androiden verbringen und all die kleinen Details und Besonderheiten an ihm entdecken wollte, die ihm vorher nie aufgefallen waren.

Und während die Wochen vergingen, kreisten sie immer wieder umeinander, als würden sie unbewusst die Nähe des anderen suchen, und ehe er sich versah, hatte Connor sich in sein Herz geschlichen und dort seinen festen Platz gefunden.

Eine Tatsache, die Markus jedoch an keinem Punkt bereute.

 

Und die auch nicht unbemerkt blieb.

 

„Er ist schon ziemlich ansehnlich, muss ich gestehen“, meinte North eines Tages, nachdem Connor sich nach einem ihrer Meetings von ihnen verabschiedet und auf den Weg zur Polizeistation gemacht hatte.

Markus merkte erst, dass er ihm nachgestarrt hatte, als North ihn sanft mit der Schulter anstieß.

Markus räusperte sich.

„Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“

Doch sie lachte nur. „Du bist ein grauenhafter Lügner, Markus.“

Er seufzte.

„Okay, nehmen wir an, ich weiß, wovon du redest...“, entgegnete er. „Was zur Hölle soll ich tun?“

„Mit ihm darüber zu reden wäre ein Anfang“, sagte sie. „Alles andere müsst ihr dann selbst herausfinden.“

Markus senkte den Blick. „Connor hat genug mit seiner Arbeit zu tun. Ich will ihn nicht noch mehr belasten, erst recht nicht mit Gefühlen, die ich selbst kaum in Worte fassen kann.“

North warf ihm einen Blick zu, der voller Anteilnahme war.

„Ich verstehe, dass du ihn nicht überwältigen willst“, sagte sie, „aber denkst du nicht auch, dass Connor ein Mitspracherecht in dieser Sache haben sollte?“

Markus sah sie unsicher an.

„Die Entscheidung liegt letztendlich bei dir“, fuhr sie fort und schenkte ihm ein Lächeln. „Aber etwas sagt mir, dass deine Chancen bei weitem nicht so schlecht stehen, wie du denkst.“

Markus musste an all die Male denken, bei denen Connor und er per Interface ihre Gefühle miteinander geteilt hatten. Er hatte es nie gewagt, sich näher Gedanken darüber zu machen, was diese Art von Nähe für ihre Beziehung bedeutete, aber als er nun über diese kleinen, intimen Momente nachdachte, musste er sich eingestehen, dass North mit ihrer Einschätzung vermutlich Recht hatte.

„Na schön“, meinte er und rieb sich den Nacken. „Vielleicht ist es wirklich an der Zeit, Connor offiziell nach einem Date zu fragen.“

„Na also!“, North boxte ihm spielerisch gegen die Schulter. „Geht doch!“

„Aber wenn ich dabei vor Nervosität im Boden versinke, bist du daran schuld.“

„Du führst eine Friedensbewegung an, Darling, ich bezweifle, dass du an dieser Herausforderung scheitern wirst.“

„Mit der Regierung zu sprechen und Connor nach einem Date zu fragen sind zwei grundlegend verschiedene Dinge, North.“

„Ein Grund mehr, es zu tun. Danach wird dich nichts mehr schocken können.“

Markus warf hilflos die Arme in die Luft. „Warum bin ich noch mal mit dir befreundet?“

„Weil ich die beste Freundin bin, die du dir wünschen könntest, und dir in den Hintern trete, wenn es darauf ankommt“, erwiderte North und lächelte.

Sie sprachen das Thema für den Rest des Tages nicht noch mal an, doch Markus konnte seine innere Anspannung kaum unterdrücken und sah voller Nervosität dem Moment entgegen, in dem er erneut mit Connor sprechen würde.

Connor blinzelte.
 

„Ein... Date“, sagte er. „Mit mir?“

Markus registrierte, wie seine Betriebstemperatur in die Höhe schoss, als er die volle Aufmerksamkeit des anderen Androiden auf sich spürte.

Er musste mehrmals ansetzen, bevor er antworten konnte.

„Nur wenn du dich mit dem Gedanken wohlfühlst“, erwiderte er schließlich. „Wenn nicht, ist das auch okay; vergiss einfach, dass ich gefragt habe.“

Er zwinkerte ihm zu. „Ich glaube eh nicht, dass ich noch mal den Mut dafür aufbringen würde.“

„Markus...“

Connors LED blinkte in einem gelben Licht; er kämpfte ganz offensichtlich mit sich selbst.

„Warum ich?“, fragte er dann. „Ich bin... ich bin nicht...“

Er beendete den Satz nicht, aber das musste er auch nicht. Markus war genug mit Connors Selbstzweifeln vertraut, um zu ahnen, was in ihm vorging.

Ich bin nicht wichtig.

Ich bin niemand.

Er nahm Connors Hände in die seinen.

„Du bist mir wichtig, Connor“, sagte er mit fester Stimme und Überraschung flackerte in den braunen Augen des anderen auf. „Du bist es mir schon lange. Es gibt niemanden sonst, dem ich meine Gedanken und Gefühle so offenbare wie dir... und bei dem ich wünschte, ich könnte mehr für ihn sein, als nur ein Freund.“

Er hatte nicht geplant, es ihm auf diese Art zu gestehen, doch er war froh, dass es endlich heraus war.

Markus fühlte sich, als wäre sein Herz ein ganzes Stück leichter geworden. Was nun auch passieren mochte, er musste diese Bürde – dieses Wissen – nicht länger allein tragen.

Connor gab lange keine Antwort, doch das Flackern seiner LED verriet, dass er dabei war, die Informationen zu verarbeiten.

Stresslevel nicht verfügbar, teilten Markus‘ Sensoren ihm mit, als er den anderen Androiden vorsichtig scannte.

Huh. Das war ihm noch nie passierstt. Hatte er Connor mit seinem Geständnis aus Versehen kaputtgemacht...?

Doch schließlich blinzelte Connor und der Blick der braunen Augen richtete sich wieder auf Markus.

„In Ordnung“, sagte er und ein kleines Lächeln trat auf seine Lippen.

Markus sah ihn überrascht an.

„Lass uns auf ein Date gehen“, fuhr Connor fort und sah auf ihre Hände herab. Und mit leiser Stimme fügte er hinzu:

„Ich glaube... ich glaube, es geht mir mit dir ähnlich.“

Ein Lächeln breitete sich auf Markus‘ Gesicht aus, als er diese Worte hörte.

Er war nie glücklicher, auf North gehört zu haben, als in diesem Moment.

 

„Ich habe von diesem Ort gehört“, sagte Connor, als sie zwei Tage später das unscheinbare Gebäude am Rande der Innenstadt betraten. „Es ist erstaunlich, dass er sich trotz der Wirtschaftskrise noch immer halten kann.“

„Ich denke, der Nostalgiefaktor spielt eine große Rolle“, meinte Markus, während sie durch die Eingangshalle schritten. „Menschen hängen oft an dem, was sie die ‚guten, alten Zeiten‘ nennen.“

Sie hatten sich beide an diesem Abend einvernehmlich für eher legere Kleidung entschieden, um sich besser unbemerkt unter den Menschen bewegen zu können.

Connor trug schwarze Jeans, ein verblichenes T-Shirt und darüber eine Lederjacke, die schon bessere Zeiten gesehen hatte. (Markus vermutete, dass sie von Hank stammte.) Mit der Mütze, die seine LED verdeckte, würde niemand auf die Idee kommen, ihn für einen Androiden zu halten oder ihn gar eines zweiten Blickes zu würdigen.

Niemand bis auf Markus, dessen Blick schon den ganzen Abend über immer wieder zu dem anderen Androiden zurückkehrte. Es war ungewohnt, ihn in einem so inoffiziellen Outfit zu sehen, und doch fand Markus, dass es Connors Attraktivität nur noch unterstrich.

Sie erreichten den Schalter.

„Was möchtest du sehen?“, fragte Markus sanft, während Connors Blick über das gute Dutzend von ausgewählten Filmplakaten wanderte.

„Ich... überlege noch.“ Connor runzelte nachdenklich die Stirn und zog die Münze aus seiner Tasche. Er ließ sie für einen Moment über seine Finger tanzen, bevor er sie wieder in seiner Jacke verschwinden ließ.

Dann wandte er sich verunsichert an Markus. „Ist es wirklich in Ordnung, wenn ich die Entscheidung für uns beide treffe?“

Markus schenkte ihm jedoch nur ein beruhigendes Lächeln. „Es ist okay, Connor. Was auch immer du sehen willst, ich bin mir sicher, es wird mir gefallen.“

„... okay.“ Connor nickte und erwiderte das Lächeln. „Danke, Markus.“

Er überlegte noch für eine Weile, doch schließlich teilte er Markus seinen Wunsch mit.

Dieser musste sich zusammenreißen, um nicht aufzulachen. Natürlich würde sich Connor ausgerechnet dafür entscheiden.

Aber er hielt sein Wort und gemeinsam traten sie an den Schalter heran und kauften zwei Karten.

 

Die ersten zwei Folgen von „Der Blaue Planet“ im Retro-Kino zu schauen und sich dabei angeregt über ozeanisches Leben zu unterhalten war nicht direkt das, was Markus sich für ihr erstes, offizielles Date vorgestellt hatte. Doch sie hatten beide viel Spaß dabei, und das war alles, was am Ende zählte.

„Was für eine faszinierende Lebenswelt“, sagte Connor, als sie das Kino schließlich gegen Mitternacht wieder verließen. „Es ist schade, dass die Menschheit im Laufe der letzten Jahrzehnte so viel davon vernichtet hat.“

Markus stimmte ihm zu. „Wenn unsere aktuelle politische Krise vorüber ist, dann können Menschen und Androiden vielleicht ihre Ressourcen zusammenlegen und versuchen, vom Planeten zu retten, was noch zu retten ist.“

„Die Idee gefällt mir.“ Connors Augen funkelten. „Vom Androidenrechtler zum Klimaaktivisten... ja, das würde dir ähnlich sehen.“

Sie unterhielten sich während des ganzen Weges zurück zum Hauptquartier über die Dokumentation und mögliche Lösungsansätze für die bestehenden Umweltprobleme, und wie von selbst fanden sich dabei nach einer Weile ihre Hände, und ihre Finger verschränkten sich miteinander.

Als sie nur noch wenige hundert Meter von der ehemaligen Fabrik entfernt waren, zog Markus den anderen Androiden in eine Seitenstraße, in der ihnen nur wenige Passanten begegneten.

Connor protestierte nicht, doch er musterte Markus intensiv, als dieser behutsam sein Gesicht in die Hände nahm, und Markus hätte schwören können, einen erwartungsvollen Ausdruck in seinen großen, braunen Augen zu sehen.

„Danke für diesen Abend, Connor“, sagte Markus leise und lehnte seine Stirn an die des anderen. „Ich hatte viel Spaß.“

Connor schenkte ihm ein sanftes Lächeln. „Das hatte ich auch.“

Er zögerte. „Ich hoffe... ich hoffe, das war nicht unser letztes Date.“

Es klang fast wie eine Frage.

Markus lachte auf und schüttelte den Kopf. „Mit Sicherheit nicht.“

Für eine Weile schwiegen sie.

Ein leichter Regen setzte ein, aber keiner von ihnen war gewillt, sich vom anderen zu lösen.

„Markus?“, durchbrach Connors Stimme schließlich die Stille.

„Hm?“

„Du weißt, dass ich mit dem Internet verbunden bin und jederzeit auf das gesammelte Wissen der Menschheit zugreifen kann, oder?“

Markus hob fragend eine Augenbraue. „... ja?“

„Und dass dieses Wissen genügend romantische Filme beinhaltet, dass ich eine Vorahnung habe, wo das hier hinführt...?“

„Tatsächlich?“ Markus schmunzelte. „Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?“

„Dass ich nicht wirklich weiß, was ich tue“, gab Connor zu, „aber dass ich das hier will und es versuchen möchte, egal, was es kostet.“

Seine Worte ließen Markus‘ Thiriumpumpe schneller schlagen, und Connor, der dies zu spüren schien, löste sich von ihm und wich ein kleines Stück zurück, um ihn besser ansehen zu können.

„Und weißt du, was ich außerdem denke...?“, fragte er leise und musterte Markus mit unergründlicher Miene.

Markus schüttelte langsam den Kopf.

„... dass dies ein guter Moment wäre, um dich zu küssen“, sagte Connor.

Markus strich mit leisem Lachen eine Strähne hinter Connors Ohr.

„Möchtest du das denn? Mich küssen?“

Connor dachte für eine Weile darüber nach. „Ich denke, ich möchte es versuchen.“

Er zögerte. „Möchtest du es?“

„Ich wäre nicht abgeneigt“, erwiderte Markus mit einem warmen Lächeln.

Connors Augen leuchteten auf.

Dann lehnte er sich vor und überbrückte die letzten Zentimeter zwischen ihnen.

 

Der Kuss war neu und aufregend und wenig elegant und all das, was Markus sich erhofft hatte.

Er lächelte gegen Connors Lippen und schlang die Arme um ihn, während sie sich wieder und wieder küssten, und wenn ihnen die Passanten seltsame Blicke zuwarfen, dann kümmerte es ihn nicht.

Denn wenn Connor eines war, dann die beste Entscheidung, die Markus in seinem Leben getroffen hatte.



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